Lippekurier 2014
Transcription
Lippekurier 2014
WSC - Lippekurier WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Vorwort Wieder können wir auf ein sehr abwechslungsreiches, spannendes und erfolgreiches Jahr 2013 zurückblicken. So konnten wir im vergangenen Jahr wieder die Westdeutschen Meisterschaften nach Lippstadt holen. Mit vereinten Kräften von vielen vielen Helfern wurde es ein toller Wettkampf bei dem wir nicht nur für unsere neue Wettkampfauswertetechnik viel Lob und Anerkennung ernteten. Daher wollen wir hiermit noch einmal die Gelegenheit nutzen und allen Helfern einen ganz herzlichen Dank aussprechen. Weiteres Highlight wurde der erste Boatercross, der neben dem gewohnten Sprint zum ersten Mal in Lippstadt durchgeführt wurde. So wie es sich abzeichnet, werden in diesem Jahr nun endlich die ersten Bagger zum Umbau unsere Wettkampfstrecke anrücken. Da der erste Spatenstich noch nicht genau terminiert ist, werden wir aber versuchen, dennoch eine Regatta Anfang des Jahres noch in Lippstadt durchzuführen. Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, haben wir neue Strukturen im Bereich der Jugendförderung geschaffen. Marcus Rogozinski hat zum Ende der Sommerferien die Arbeit des Koordinators für das Nachwuchs- und Anfängertraining (NA-Training) begonnen. Es konnten für die Betreuung im NA-Training 6 Erwachsene und 5 Jugendliche gewonnen werden. Damit können 4 Trainingsgruppen gebildet werden, mit dem Ziel, diese im Frühjahr 2014 auf bis zu 10 – 12 Kinder aufzustocken. Die jugendlichen Helfer werden dabei durch Birgit Wibberg betreut werden. Neben den vielen Wettkämpfen, die besucht wurden, wurden auch viele unterschiedlichste Touren in diesem Jahr durchgeführt. Von einigen Touren, Wettkämpfen und sonstigen Veranstaltungen haben wir Bericht zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und hoffentlich genau so viel Spaß fürs Jahr 2014 wünscht Euch Euer Vorstand. Anpaddeln bei Schneetreiben Am Sonntag den 17. März kurz vor offiziellem Frühlingsanfang trafen wir uns, um offiziell durch das Anpaddeln die neue Saison zu eröffnen. Doch dieses Jahr waren die Bedingungen gar nicht frühlingshaft. Das hielt uns aber nicht davon ab, die Tour auf der Heder wie geplant durchzuführen. In der Winterzeit hatten wir zum einen im Hallenbad die Eskimorolle geübt und zum anderen im Sauerland einige Kleinflüsse gepaddelt. Mit der Umstellung zur Sommerzeit startet für uns nun unsere Sommersaison und wir treffen uns von da an wieder jeweils am Mittwochabend ab 18:00 Uhr am Bootshaus im grünen Winkel. Neben dem wöchentlichen Training und den Wettkämpfen der Slalomabteilung waren für dieses Jahr auch wieder einige tolle Touren geplant. Das Spektrum reicht dabei von Ausflügen zu idyllischen Flüssen wie Diemel und Ruhr bis hin zu Wildwassertouren im Harz und der Steiermark. Weiterhin war noch eine Tour im Wattenmeer geplant. Mit dem Anpaddeln eröffneten wir hiermit offiziell die Sommersaison. Die ersten Kilometer auf der landschaftlich reizvollen und kurvenreichen Heder blies ein stetig kühler Wind. Dabei mussten wir Paddler uns auf dem Kleinfluss einige Male an den in Fluss ragenden Büschen entlangzwängen. Als wir die Mündung in die Lippe erreichten, ließ zwar der Wind nach, aber es setzte Schneefall ein. Seite 2 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Trotz der widrigen Witterungsbedingungen wurde es, eine wunderschöne Tour, die an ihrem Bootshaus seinen Abschluss fand. Dort gab es Kartoffelpuffer mit Apfelmuss. Und als wir so in geselliger Runde zusammenstand, zeigte sich auch noch die Sonne. Im Haifischbecken Die wichtigsten nationalen Rennen der Saison im Kanuslalom fanden Mitte April in Markkleeberg statt. Auch für die Junioren galt es, topfit an den Start zu gehen, um die Teilnahme an den Europa- und Weltmeisterschaften zu schaffen. Wie bei den Großen sind auch hier die Tickets begrenzt und begehrt. Für den jungen Lippstädter Luc Schulz war es eine besondere Erfahrung. Erstmalig durfte er in die Welt der nationalen Kanuelite hineinschnuppern. Eine besondere Atmosphäre, es ging um alles oder nichts es wurde sich nichts geschenkt. Schließlich wurden die neuen Nationalmannschaften für die kommende Saison gebildet. Luc Schulz vom WSC Lippstadt als Neueinsteiger und einer der Jüngsten sammelte reichlich Erfahrung. In seinem ersten Lauf war er schon aufgeregt, und das spiegelte sich auch im Ergebnis wider. Der Kurs war sehr anspruchsvoll gesetzt und verlangte größte Konzentration von allen Sportlern. Mit fünf Torstabberührungen kam er als 34. ins Ziel. Im B-Finale (ab Platz elf) ging Luc Schulz das Rennen konzentrierter an und verbesserte seine Laufzeit um 14 Sekunden. Lohn war Rang 23 im starken Feld der Junioren. Am zweiten Wettkampftag wurde der Kurs komplett auf dem schweren Wildwasserkanal umgehängt. Im ersten Lauf fuhr der WSCer sensationell gut. Er traf die Ideallinie hervorragend und leistete sich lediglich drei Torstabberührungen. Zeitlich war nicht mehr drin. Nur 5,47 Sekunden schneller und der junge Lippstädter hätte es ins A-Finale der TopTen geschafft. Im B-Finale baute er etwas ab und belegte Platz 21. Insgesamt dürfte Luc Schulz nach Einschätzung der Experten bei entsprechender Förderung künftig in der Lage sein, das A-Finale zu erreichen. Westdeutsche Meisterschaften Lob von allen Seiten für den WSC Lippstadt „Nach Abschluss der westdeutschen Meisterschaften im Kanuslalom wussten die Ausrichter vom WSC Lippstadt nicht mehr ganz genau was anstrengender war: Die kräftigen Paddelschlage in der Lippe oder die vielen Schulterklopfer für die gelungene Organisation. Auf jeden Fall war der spektakuläre Wettbewerb an der Burgmühle ein echtes Highlight!“ So hieß es im Patrioten. Jochen Sturm und die vielen Mitstreiter hatten ganze Arbeit geleistet und so ernteten wir viel Lob für unsere Bemühungen. ,,Klasse Veranstaltung", hieß es immer wieder von den Fahrern aus ganz Nordrhein-Westfalen. Natürlich spielte das perfekte Wetter ebenfalls eine Rolle. Seite 3 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 In diesem Jahr waren wir mit neuster Technik ausgestattet. Einige emsige Vereinskollegen hatten sich ein neues System erdacht, mit dem der Aufwand mit den Streckenposten und Feldtelefon erheblich reduziert werden konnte. Zum Einsatz kamen jetzt handliche Tablet-PCs, die direkt Ihre Daten an das Wettkampbüro weiterleiteten. Natürlich waren wir vor dem ersten Einsatz des Systems noch besorgt aber es lief alles wie am Schnürchen. Mittlerweile haben wir bereits anfragen von anderen Vereinen ob sie sich unsere Technik einmal ausleihen dürften. So gingen alle 39 Rennen mit der neuen Technik aber auch der vielen Hilfe reibungslos über die Bühne. Das beurteilten auch Bundestrainer Jürgen Schubert, der Vize-Vorsitzende des Kanuverbandes NRW, Thomas Hartleif und Burgermeister Christof Sommer so. Es passte alles auf der schwierigen Strecke an der Burgmühle. Schließlich hatte Jürgen Schubert persönlich die Tore gesetzt, um bei diesen Titelkämpfen eine echte Selektion zu schaffen. Das bekamen auch die Stars der Szene zu spuren. TeamWeltmeister Sebastian Schubert, Ex-Nationalfahrer Nils Winkler und U23-Europameister Stefan Hengst lieferten sich ein mitreißendes Duell, das Schubert ganz knapp für sich entschied. Insgesamt starteten bei den westdeutschen Meisterschaften in Lippstadt knapp 200 Fahrer aus 17 Unsere Trainer hatten unsre Jungs und Mädels den Winter über auf Vordermann gebracht und so hofft man schon auf die eine oder andere Medaille sowohl im Kajak und Canadier. Im Jugendrennen lag Vincent Hachmann vom WSC nach dem ersten Lauf auf Rang zwei, durfte also von einer Medaille träumen. Doch im zweiten Durchgang fiel er auf Rang sechs zurück. Die weiteren Lippstädter Platzierungen Luc Schulz (9.), Jonah Rogozinski (11.), Frederic Deppe (18.), Felix Lüttig (19.), Jannis Bracht (23.). Junioren: Pascal Keil (7.), Maik Schulz (9.). Canadier-Juniorinnen 3. Stamatia Misiakoulis. jugend-Zweier-Canadier: 2. Hachmann-L. Schulz. Im Mannschaftsrennen verpassten L. Schulz, Hachmann, Rogozinski als Vierte die Bronzemedaille um 1,24 Sekunden; Bracht, Deppe, Keil wurden Siebte. Gold für den WSC Lippstadt gab’s bei den Senioren B durch Lars Koebe und bei den Seniorinnen B durch Sylke Brinkmann. Wasser ohne Ende: Kanu-Rennen gestoppt Erstmalig nahmen die in die Jugendklasse aufgestiegenen Kanuten des WSC Lippstadt am Nachwuchscup des Deutschen Kanuverbandes Mitte Mai teil. Etwa 80 Kilometer südöstlich von Rosenheim schlängelt sich die Saalach durch den kleinen Ort Lofer in Österreich. Der naturbelassene Fluss ist bekannt für seine unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade. Bei geringem Wasserstand wirkt er eher harmlos - aber nur augenscheinlich. Nachteilig sind vor allem die vielen Steine und Felsblöcke, die sich den Booten schon mal in den Weg stellen. Wenn es heftig regnet, kann der Wasserspiegel innerhalb kürzester Zeit soweit ansteigen, dass die Wassermassen die Felsbrocken unter sich begraben und das Gefälle der Saalach noch mal eine Beschleunigung erfährt. Jedes Jahr verschlingt so der Fluss einige Boote oder hinterlässt Beulen und Schrammen an Mensch und Seite 4 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Material. So auch in diesem Jahr. Aus Sicherheitsgründen hat man sich dazu entschlossen, den Wettkampf vorzeitig zu beenden. Die jungen Wilden des WSC Lippstadt zeigten im ersten Lauf sehr viel Respekt bei ihrer Erstbefahrung. Als bester Fahrer kam Vincent Hachmann (118,86) als 28. ins Ziel. Zwei Sekunden dahinter Luc Schulz als 36. Beide hatten zwei Torstabberührungen. Frederic Deppe mit nur einer Berührung durchfuhr in 123,75 die Zielschranke. Felix Lüttig (4 Berührungen) wurde 64. Jonah Rogozinski war im ersten Lauf noch ein wenig überfordert, er belegte Rang 84. Im zweiten Lauf haben sich alle fünf Debütanten um 100 Prozent gesteigert. Allerdings kamen die Ergebnisse nicht in die Wertung, da das Rennen abgebrochen wurde. Augsburg 2013 Das Trainingslager im Bundesleistungszentrum Bericht von Chris Weber Dank einer perfekten Organisation im Vorfeld beliefen sich die Anmeldungen zur Teilnahme an dem Trainingslager auf 40 Mitglieder des WSC' s. Als ich am Abreisetag am frühen Morgen am Bootshaus eintraf, musste ich mir erst mal durch meine noch verschlafenen Augen reiben. Aber es war tatsächlich so – es standen lediglich 8 Mitglieder aus Max Klapper's Trainingsgruppe vor mir. Was war der Grund, dass der Großteil der Gruppe nicht zu sehen war? Eine Entscheidung für die kurzfristige Absage war damit begründet, dass schon seit Tagen kein Wasser in den Eiskanal eingespeist wurde und somit eine Anreise keinen Sinn machen würde. Der harte Kern beschloss auch wenn sich die Gerüchte bewahrheiten würden - trotzdem die Fahrt zum Trainingslager anzutreten. Nach einer Autofahrt ohne Stau kamen wir am frühen Abend in Augsburg an. Als wir die Autotüren öffneten hörten wir ein leises Rauschen. Skepsis machte sich in den Gesichtern breit. Kam dieses Geräusch etwa nur vom Jugendkanal oder doch vom Hauptkanal? Dieses musste sofort abgeklärt werden und wir rannten mit versammelter Mannschaft sofort zum Eiskanal. Und siehe da, die Wassermassen rauschten durch den Eiskanal. Ein riesen Strahlen zog über die Gesichter, da sich alle auf die Trainingseinheit freuten die am nächsten Vormittag planmäßig stattfinden konnte. Anschließend gingen wir gut gelaunt auf unsere Zimmer und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Nach einem leckeren Frühstück ging es endlich zur ersten Trainingseinheit. Nach dem anstrengendem Training war natürlich auch für ein deftiges Mittagessen gesorgt. Auf dem Menüplan stand: Kartoffelsalat mit Seite 5 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Bockwurst. Vorgesehen war allerdings, dass wir nur einmal dieses leckere Mittagessen zu uns nehmen sollten – aber aufgrund der Absagen durften wir gleich für mehrere Tage uns mit Kartoffelsalat und Bockwurst anfreunden. Nach der Hälfte des Aufenthalts war man das Mittagessen leid. Am letzten Tag wurden die Portionen auf den Tellern immer kleiner, denn keiner von uns wollte wirklich schon wieder Kartoffelsalat mit Bockwurst. Nichts desto trotz waren wir jeden Tag zwei Mal auf dem Wasser. Mit unseren erfahrenen Betreuern Pascal Keil und Max Klapper, die auch als Rettungsschwimmer am Rand fungierten, fühlten sich auch unsere etwas unerfahrenen Sportler absolut sicher. Dank unserer Trainer war bei jedem einzelnen von Tag zu Tag eine deutliche Steigerung erkennbar. Zwei ganz mutige Sportler wollten eine ca. dreieinhalb Meter hohe Welle hinter dem Hochablass surfen. Doch leider sind sie bei diesem Versuch gescheitert und mussten sich damit zufrieden geben auf einer etwas kleineren Welle zu surfen. Ergänzend zum Trainingsprogramm sind wir nicht wie die bisherigen Jahre zuvor Kegeln gegangen, sondern haben diesmal die Therme in Erding aufgesucht. Es war ein Paradies für jeden Wasserrutschenliebhaber. Egal ob eine Rutsche im Wildwasser, mit freiem Fall, mit einem Trichter, oder mit einer Sprungschanze. Eine Rutsche eignete sich für ein Wettrutschen. Hier wurde auf zwei parallelen Bahnen mit einer Zeitmessung der schnellere Rutscher ermittelt. Zitat von Ole Geister: „Egal wie gut hier eine Rutsche ist, die beste Wildwasserrutsche ist und bleibt der Eiskanal.” Die Tradition zu „John Farmer“ einem gutem Steakhaus zu gehen haben wir fortgesetzt. Diesmal war es aber ein besonderer Glanzpunkt während des Trainingslagers. Denn die gesamte Trainingsgruppe freute sich, endlich mal was anders als Bockwurst und Kartoffelsalat auf dem Teller zu haben. Als Resümee bleibt festzuhalten: Alle hatten viel Spaß und die Freude auf das nächste Trainingslager in Augsburg ist groß. PBYC und WSC wachsen ab 2014 noch enger zusammen Bericht von Stefan Rogozinski Das Jahr 2013 hat für unsere Vereine Paderborner Yachtclub e. V. und WSC Lippstadt e. V. in Sande am Lippesee aus verschiedenen Gründen bekanntlich einige Veränderungen gebracht. Zunächst wurde zwischen dem Grundstückseigentümer Wecker und dem PBYC e. V. wegen Ablauf des Pachtvertrages aus dem Jahr 1983 ein neuer Miet- und Überlassungsvertrag über aufstehende Gebäude (Wohnhaus Wecker, Sani- und Lager/Garagengebäude) mit einer Laufzeit vom 01.01.2013 bis 31.12 2038 abgeschlossen. Somit wurde die Grundlage für eine langfristige Nutzung des Vereinsgeländes des PBYC gesichert. Gleichzeitig sollte aber auch zwischen der Lippesee-Freizeitanlagen GmbH & Co. KG und dem PBYC über eine vertragliche Regelung zur weiteren Nutzung der Eigentumsflächen der GmbH (Land- und Wasserflächen), ebenfalls mit einer Laufzeit bis zum 31.12.2038, verhandelt werden. Es war der Wunsch des Eigentümers Wecker und der LippeseeSeite 6 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Freizeitanlagen GmbH, in der Zukunft nur noch einen Gesamt-Vertrag mit dem PBYC über die bisher vom PBYC und WSC genutzten Flächen abzuschließen. Der Pachtvertrag zwischen der Lippesee-Freizeitanlagen GmbH und dem WSC Lippstadt e. V. aus dem Jahr 1986 lief aber noch bis zum 31.12.2016.In gemeinsam geführten Verhandlungen mit dem Geschäftsführer Franz Rickert (GmbH), Josef Wecker (Eigentümer) und Vertretern des PBYC und WSC wurden sehr einvernehmlich die Weichen ab dem 01.01.2014 gestellt. Der WSC Lippstadt e. V. hat den bis zum 31.12.2016 bestehenden Pachtvertrag mit der Lippesee GmbH zum Ablauf des Jahres 2013 aufgehoben. Gleichzeitig übernimmt der PBYC durch Abschluss eines Pachtvertrages ab dem 01.01.2014 auch die Nutzung der bisherigen Pachtfläche des WSC Lippstadt e. V. einschließlich des Boots- und Takelsteges und ist somit Pächter der gesamten Nutzflächen beider Vereine. Der Wasser- und Wintersport-Club e. V. mit seinen etwa 320 Mitgliedern (Kanu, Segeln, Breitensport) mit Sitz in Lippstadt bleibt natürlich weiterhin bestehen. Die in Sande ansässigen Bootseigner des WSC behalten im Einvernehmen mit dem Vorstand des PBYC bis zum 31.12.2016 ihre bisherigen Nutzungsrechte am Bootssteg und an der Kantine mit Freisitz. Im Laufe der nächsten 3 Jahre haben die WSC-Mitglieder die Möglichkeit, ihre bisherigen Teil-Mitgliedschaften beim PBYC in eine volle Mitgliedschaft umzuwandeln. So ist jetzt wohl schon abzusehen, dass die seit etwa 25 Jahren andauernden sehr angenehmen Verbindungen zwischen dem PBYC und WSC ab dem Jahr 2014 bestehen bleiben und beide Vereine noch enger zusammen wachsen. Finale nach Ehrenrunde verpasst In Haynsburg bei Zeitz (Burgenlandkreis) fand im Juni die Deutsche Schülermeisterschaft im Kanuslalom statt. 224 Teilnehmer aus 49 Vereinen und 13 Renngemeinschaften aus den einzelnen Bundesländern ermittelten dort ihre Besten. Die Titelkämpfe standen wegen des ElsterHochwassers lange auf der Kippe. Der KV Zeitz hatte für jeden der 49 Vereine Schilder in den Schulen anfertigen lassen. Erstmalig in der Geschichte des Kanuslaloms für Schüler wurde diese Meisterschaft ähnlich wie bei einer Weltmeisterschaft eingeläutet. WSC- Teilnehmer Fabian Schramm durfte für Lippstadt die „Flagge“ tragen. Hinter ihm reihte sich die kleine Delegation ein: Mit Zoe Lüttig, Till Kämmering und Daniel Sturm. Der ansonsten so friedliche Fluss überraschte mit vielen hohen Wellen so manchen Kanusportler. Es war eine echte Herausforderung bei diesem Wasserstand die Tore fehlerfrei zu durchfahren. So mancher Kanute scheiterte daran. In der Disziplin KajakEiner der Schüler A ging Daniel Sturm vom WSC Lippstadt an den Start. Von den knapp 70 Teilnehmern erreichte er mit Platz 26 souverän das Halbfinale. Sein Vereinskamerad Ole Geisler verpasste das Semifinale der besten 40 Fahrer und kam auf Rang 63. Bei den Schülerinnen belegte Zoe Lüttig den 35. Rang. Daniel Sturm nahm mit zwei Sportlern aus Bad Godesberg und dem KST Rhein/Ruhr an den Mannschaftsrennen teil. Die Renngemeinschaft erreichte unter den 32 gemeldeten Teams den fünften Platz. Erfreulich aus WSC-Sicht war die Platzierung für den jungen Nachwuchssportler Fabian Schramm. Er fuhr auf der schwierigen Wildwasserstrecke ein beherztes Rennen und überraschte mit dem zehnten Platz. Immerhin ließ der junge Bursche 30 Kanuten hinter sich. Am zweiten Tag wurde der Slalomparcours für das Halbfinale und das Finale neu ausgehängt. Nun galt es für Daniel Sturm diesen nicht ganz einfachen Parcours möglichst schnell zu bewältigen. Das wäre ihm auch fast gelungen. An der Schlüsselstelle im unteren Drittel verträumte er in der schnellfließenden Strömung die Drehung zum nächsten Tor. Um 50 Strafsekunden zu vermeiden, musste er das Tor noch einmal Seite 7 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 neu anfahren. Das kostete wertvolle Zeit. Er bekam zwar nur eine Torstabberührung mit zwei Strafsekunden, aber die „Ehrenrunde“ kostete ihn schließlich die Finalteilnahme der Top-Ten. Umbau Kanustrecke. „Die Jahre gehen dahin, die Räder stehen aber nicht still“ In einem Presseartikel im Juni 2013 des Fachbereichs 6 / Stadtentwicklung und Bauen wurde der Stand der Planung Stiftswehr zum Thema Hochwasserschutz in Lippstadt thematisiert. Dieser berief sich auf die öffentliche Mitteilungsvorlage Nr. 203/2013. Demzufolge sei vorgesehen, noch in diesem Jahr vorbereitende Arbeiten durchzuführen (Baugrunderkundung, Standsicherheitsnachweise, Statik, Ausführungsplanung). Die Finanzierung sowohl der weiteren Vorarbeiten als auch des Bauvorhabens ist vom MKULNV (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW) zugesagt. Es wird daher davon ausgegangen, dass die Ausführung in 2014 und 2015 erfolgen kann. Voraussetzung dafür sie, dass es keine nennenswerten Einwendungen im Genehmigungsverfahren gibt. In einem Gespräch des 1. Vorsitzenden mit dem Bürgermeister der Stadt Lippstadt im Juli 2013 wurde der aktuelle Stand noch einmal bestätigt. Es folgten weitere Gespräche zu diesem Thema, um sich seitens des WSC auf die zu erwartende Situation frühzeitig einzustellen. Im Juni während vor allem der Osten des Landes mit den Fluten zu kämpfen hatte, rückte auch in Lippstadt der Hochwasserschutz im Bauausschuss erneut in den Blick, genauer gesagt: der noch immer ausstehende Umbau des Stiftswehres. Noch im Jahr 2013 sollten vorbereitende Arbeiten beginnen, ließ die Verwaltung wissen. Ab dem Frühjahr 2014 solle dann gebaut werden. Ziel der 4,5 Mio. Euro teuren Maßnahme: ein besserer Hochwasserschutz. Zudem soll an der 22. Juni 2013 Burgmühle eine komplett neue Kanustrecke und ein Wasserkraftwerk entstehen. Finanziert wird der Umbau zu 75 Prozent vom Land, 25 Prozent zahlt die Stadt. Bei seinem Neujahrsempfang 2014 bekräftigte Bürgermeister Sommer, dass man nun mit dem Bau von Kanustrecke und Hochwasserschutz-Maßnahmen an der Burgmühle beginnen könne. So gehen wir davon aus, dass es dieses Jahr endlich die Baumaßnahmen starten werden und wir eine neue Strecke erhalten werden. Pappbootrennen Auch dieses Jahr wurde wieder von der Fahne des LSV das legendäre Pappbootrennen ausgetragen. Das Wetter spielte mit, die Ränge an der Wettkampstrecke waren bis oben hin Seite 8 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 gefüllt und die Stimmung war wieder super. Vom WSC nahmen dieses Jahr wieder etliche Kanuten teil. (Nicht von jedem habe ich ein Bild gefunden) Unsere Geheimwaffe war Carlos. Er wurde extra aus Spanien eingeflogen. Wie ein Stierkämpfer warf er sich in Fluten. Den ersten Platz konnte er allerdings nicht erringen auch wenn die Hörner in einer sensationellen Zeit schwimmend die Ziellinie passierten. Daher musste Dirk Hansen bei den Profis, Olaf Grothues bei den Amateuren und Maik Schulz bei der Jugend die Ehre des WSC retten und fuhren als Sieger über die Ziellinie. Hornissen-Stich in den Hals Daniel Sturm vom WSC Lippstadt muss auf Start beim Schiller-Länderpokal verzichten Die Nachwuchstalente im Kanuslalom des WSC Lippstadt, Fabian Schramm und Daniel Sturm starteten beim Schiller-Länderpokal in Luhdorf (Niedersachsen). Daniel Sturm konnte sich in der Altersklasse Schiller A im Kajak Einer gegen ein sehr starkes Starterfeld von 50 Mitstreitern behaupten. Nach einem technisch sicheren ersten Lauf und Platz fünf, fuhr er im zweiten Versuch zwei Sekunden schneller, kassierte aber wegen einer Torstab-Berührung zwei Strafsekunden. Am Ende blieb Platz sieben in der Gesamtwertung und Platz fünf in der NRW-Wertung. Der fünfte Platz qualifizierte Daniel Sturm fuhr das Mannschaftsrennen im Team NRW um den begehrten Schülerländerpokal. am darauf folgenden Tag. Fabian Schramm, Altersklasse Schüler B, der sich zuletzt bei den Deutschen Schülermeisterschaften für den Einzug in die Talentfördergruppe qualifizieren konnte, schaffte es am Ende auf Platz zwölf und innerhalb der NRW-Wertung auf Platz vier. Aufgrund des begrenzten Starterfeldes trat er nicht für das Team NRW an. Dennoch freut er sich auf die kommenden Herausforderungen in der Talentfördergruppe. Für Daniel Sturm liefen die Vorbereitungen für die Mannschaftslaufe sehr gut an. Nominiert für die Streckenvorfahrt konnte er sich sogar noch einen Vorteil auf der neu ausgehängten Slalomstrecke verschaffen. Nach den Teambesprechungen und der Streckenbegehung passierte es dann: Daniel wurde am Hals von einer Hornisse gestochen. Teambetreuer, Landestrainer und der mitgereiste Vater entschieden gemeinsam mit Daniel Sturm auf den Start in der NRW-Mannschaft am Nachmittag zu verzichten. Der Landestrainer, der den WSCler durch seine einmal wöchentlich in Lippstadt angeboSeite 9 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 tenen Trainingseinheiten an der Burgmühle kennt, versicherte, der Verzicht auf den Start zugunsten der Gesundheit hatte keinen Einfluss auf die Entscheidung, ob Daniel Sturm wieder in den Kader des Landes einzieht oder nicht. Die Entscheidung steht allerdings noch aus und wird mit Spannung erwartet. Zuhause in Lippstadt fiebert nun die Kanuslalomjugend dem anstehenden Jugendländerpokal entgegen. Nach Hohenlimburg wird wieder ein starkes WSC-Nachwuchsteam anreisen, um seine Leistungen unter Beweis zu stellen. CicloCanoagem do Mangue ao Mar Eine unvergessliche Tour mit dem Mountainbike und Kajak in Brasilien – von Martin K. Wenn man eine Dienstreise machen muss, ist das in der Regel recht anstrengend. Zumeist arbeitet man viele Stunden und abgesehen von der Arbeitsstätte, dem Weg dorthin und dem Hotel bekommt man von dem Land nicht viel zu sehen. So hatte ich wirklich Glück, als ich für zwei Wochen auf Dienstreise nach Campinas in Brasilien ging. Campinas ist bei wenig Verkehr, was fast nie der Fall ist, ca. 1 ½ Autostunden von São Paulo entfernt, wo meine Tante, zwei Cousinen und ein Cousin von mir leben. So hatte ich Gelegenheit diese endlich mal wieder zu besuchen. Daher brachte mich an einem Freitag nach einem erneut langen Arbeitstag der Fahrer nicht ins Hotel sondern zum Busbahnhof von Campinas. Sowohl die Busfahrt als auch die Fahrt mit der Metro rein in die mit 11,5 Millionen Einwohnern größte Stadt Südamerikas klappte prima. Spät abends kam ich dann bei meinem Cousin Mox an. Dort hauten wir uns eine Pizza rein, organisierten noch unser Gepäck und Fahrräder und gingen anstatt Caipirinha zu schlürfen zeitig schlafen. Am Samstag ging es dann für uns um 07:00 Uhr los. Man war ich aufgeregt, denn wie hieß es in der Tour Beschreibung: Zwei-Tages-Reise mit puren menschlichen Antrieb. Ein unvergessliches Abenteuer mit viel Adrenalin und Endorphinen inmitten einer unerwartet malerischen Landschaft. Das sollte nicht zu viel versprochen sein. Als kleine zehnköpfige Gruppe starteten wir am frühen Morgen von São Paulo (Perdizes) in Richtung Cubatão. Also mussten wir uns zunächst durch die Großstadt kämpfen. Der Verkehr war noch nicht so dicht und die ganz ganz großen Straßen versuchten wir zu vermeiden. An Hochhäusern vorbei gelangten wir dann zu dem kanalisierten Fluss Pinheiros. Neben diesem gibt es einen sehr gut ausgebauten Fahrradweg, wo auch viele andere Fahrradfahrer schon unterwegs waren. Auf den ersten Blick sah der Kanal noch sehr schön aus. Er stank aber einfach abartig. Wenn man dann genauer hinschaute, wunderte man sich über die fast schwarze Farbe und die kleinen Bläschen, die sich immer wieder bildeten. So meinte mein Cousin später, als er die Bilder vom Lippstädter Boatercross im Internet sah, dass man das doch auch bei diesem Kanal aufbauen solle. Da wäre aber die Höhe des Sprungs ins Wasser nicht das Furcht einflößende sondern ….. Das erstaunlichste war aber, dass es hier auch noch Tiere gab, die das Wasser nicht zu scheuen schienen. Als erstes sah ich nur ein Hinweisschild: “Achtung Capivara!“ Ich glaube die Tiere hätte man aber auch so nicht übersehen. Wie riesige Mehrschwein-chen lagen sie am Ufer des Kanals und ruhten sich in der Sonne aus. Am Kanal fuhren wir etwa 5 km entlang, bis wir dann wieder in die Vororte von São Paulo abbogen. Manche Gegenden waren etwas wohlhabender und manche etwas ärmer, in denen man besser seine Kamera schnell versteckt. So richtig in eine Favela sind wir aber Gott sei Dank nicht hineingekommen, auch wenn einige Ecken schon recht Respekt einflößend waren. Seite 10 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Die Häuser wurden aber immer kleiner und verstreuter und wir gelangten schließlich zu einem von zwei größeren Seen über die wir jeweils mit einer Fähre übersetzen. Von hier ab sahen wir nur noch sehr sehr vereinzelt Häuser und die Straßen waren nun zumeist Sand-Schotterpisten. Bereits in der Stadt mussten wir so einige Steigungen bewältigen, aber ab hier wurde es sportlich. Und zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch nicht einmal die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht. Wir waren jetzt bereits in Richtung Imigrantes auf der Rota Márcia Prado unterwegs. Auf breiten und schmalen Asphaltstraßen, Radwegen, Schotterpisten und sogar Fähren waren wir bislang schon unterwegs gewesen. Was fehlte wohl noch? Na klar ein Stück auf der Autobahn. Auch wenn die Autos und LKWs hier nicht ganz so schnell wie bei uns unterwegs sind, war auch dieses ein unvergessliches Erlebnis. Erneut konnten die Gegensätze aber nicht krasser sein, als wir von der Piste in das Naturschutzgebiet Parque da Serra do Mar zwischen São Paulo und Santos abbogen. Mit dem Erreichen des Gebietes stieg die Luftfeuchtigkeit erheblich. Es wurde richtig nebelig und mir wurde etwas fröstelig. Mit der hohen Luftfeuchtigkeit wandelte sich die Natur auch in einen richtigen Regenwald, beinahe so wie man ihn sich in Brasilien vorstellt. Gott sei Dank ernannte man mit wachsendem Umweltbewusstsein in Brasilien diese Gegend zum Naturschutzgebiet. Ansonsten hätten wohl auch keine wilden Affen (Macacos) über uns später hinweghüpfen können. Unsere Strecke führte uns durch einen richtigen Regenwald mit einigen hohen Wasserfällen (Zumindest bei diesem Wasserstand nicht fahrbar). Zwischenzeitlich hatten wir einen tollen Ausblick auf die heutige Imigrantes, wie sie sich auf Stelzen und durch Tunnel ihren Weg von Santos nach São Paulo bahnte. Was mir vorher nicht bewusst war; São Paulo liegt auf einer Hochebene von ca. 750 m über NN. Da unser Zwischenziel Cubatão fast auf Meeresspiegel liegt, ging es abgesehen von einigen wirklich knackigen Anstiegen vor allem bergab. Ein Teilstück von 5 km musste ich nicht ein einziges Mal in die Pedale treten, sondern nur darauf achten, dass meine Bremsbacken sich nicht auflösten. Unten in der Ebene angekommen, konnte der Gegensatz erneut nicht größer sein. Cubatão war vor Jahren für seine Umweltverschmutzung bekannt. Es wurden Geschichten in Brasilien erzählt, dass in Cubatão Kinder mit diversen Erbschäden und sogar ohne Hirn geboren wurden. Man hatte aber auch hier mittlerweile ein anderes Bewusstsein erreicht. Und so wurde es dann doch nicht ganz so schlimm. Allerdings war es vorher schon schöner an Bäumen anstatt an Raffinerien vorbei zu radeln. Seite 11 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Mittlerweile war es schon dunkel geworden. Da wir nicht alle Licht an unseren Fahrrädern hatten, begleitete uns die Polizei die letzten beiden Kilometer zu unserem Hotel. Das ist wahrscheinlich auch nur in Brasilien möglich. Wider Erwarten hatte ich also die lange Strecke mit dem Fahrrad doch geschafft. Am Sonntag war unser Paddeltag. Wir sollten unsere Tour in der Nähe von Cubatão am Mar Pequeno - kleines Meer beginnen. Dort beluden wir unsere Boote und bekamen eine ausgiebige Einweisung ins Paddeln von unseren Guides Cris und Vit Vanicek. Vit stammte aus Tschechien und war von Hause aus Flachwasserrennsportler. Vor einigen Jahren war Vit zu einem Rennen nach Brasilien gereist. Dort verliebte er sich nicht nur in das Land und er hat mittlerweile eine Paddelschule hier gegründet. Endlich ging es los und wir stachen in See - natürlich erst ins kleine Meer. Bis auf mein Cousin Mox fuhren wir in Zweiern. Die Boote waren wirklich Klasse. Sie ließen sich gut durch die Fußsteuerung und aus der Hüfte steuern und mit einer entsprechenden Technik bekamen sie wirklich Speed. Zunächst paddelten wir uns erst einmal ein. Das mar pequeno war, wie der Name schon sagt, kein kleiner Teich sondern ein Ausläufer des Meeres mit Mangroven-wäldern. Wenn ich am Vortag schon einige einmalige Eindrücke sammeln konnte, sollten auch an diesem Tag noch einige dazu kommen. So entdeckte ich in einiger Entfernung rote Punkte am Ufer. Wie sich herausstellte waren es Rote Ibisse - Guará Vermelhos, deren pink-rotes Gefieder weithin zu sehen war. Später sahen wir noch Papageien und weitere exotische Vögel, die ich aber nicht genau benennen kann Allein die Mangroven waren schon wieder eine tolle Erfahrung. Die weit ufernden Wurzeln der Bäume hatten die durch die Tide angespülten Bestandteile des Meeres aus gesiebt und hielten diese fest. Natürlich hatten sich somit auch einige “Kulturartikel“ wie Plastiktüten in den Wurzeln verfangen, allerdings weniger als erwartet aber mehr als erhofft. Brasilien ist ein Land der großen Gegensätze. Und auch bei dieser Tour wurde dieses wieder deutlich. Auf unserer Backbordseite sahen wir in nicht einmal einem Kilometer Entfernung voneinander eine Favela und eine reiche Hochhaussiedlung. Ich glaube solche krassen Unterschiede machen Brasilien aus. In São Vicente landeten wir dann für eine Mittagspause an. Bereits hier hatten wir eine deutliche Brandung und die Wellen, die uns an Strand trieben, bereiteten uns einige Probleme und so schubsten sie nicht nur mein Boot um. Das war für mich persönlich mit meiner Küstenerfahrung schon sehr peinlich. Ich stütze die letzte seitlich Welle einfach nicht vernünftig ab. Und schon war es geschehen. Seite 12 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Das Gute in Brasilien ist, dass es im Winter zumeist nicht ganz kalt wird. Ich glaube ich brauche Euch nicht zu erklären, wie schön es war, gemeinsam Bananen, Kekse, brasilianische Müsliriegel, etc. am Strand zu verputzen, denn das wichtigste Wort dabei ist GEMEINSAM. Und da ist es egal, ob man auf der Lippe oder in Brasilien paddelt. Denn nach 98 km Radfahren und einigen Kilometern im Kajak waren wir bereits zu einer richtig tollen Truppe zusammengewachsen. Frisch gestärkt stachen wir anschließend erneut in See. Das mar pequeno ließen wir hinter uns und die Wasserfläche wurde immer offener. Spätestens ab der Halbinsel Ilha Porchat befanden wir uns nun auf offener See. Hier zeigten die Boote erneut, wie gut sie waren. Ohne jegliches Stampfen ging es durch die Wellen ins Meer hinaus. Und der paddelverrückte “Estrangero“ (Ausländer) drehte da so seine Extrarunden, da er aufgrund seiner Paddeltechnik, –kondition und -laune einfach nicht anders konnte. Vor der Einfahrt auf Santos sahen wir dann einige Frachter, die den Hafen anfuhren. Ob sich an Bord die Pressteile von unserem Presswerk aus Mexiko für unsere Werke in Brasilien befanden, weiß ich bis heute noch nicht. Nach einigen Kilometern auf offener See landeten wir in Santos - Ponte da Praia an. Als wir dort an unserem Zielort ankamen, dämmerte es bereits. Und leider war somit der erneut tolle Tag schon wieder fast zu Ende. Wir luden unsere Boote aus und auf und fuhren nach einem gemeinsamen Abendbrot wieder zurück nach São Paulo. Dort ging es dann für mich weiter mit dem Bus nach Campinas, damit ich am nächsten Tag wieder frisch und munter schaffen konnte. Im Bus konnte ich noch einmal die beiden unvergesslichen Tage gedanklich durchgehen. Ich hatte 98 km mit dem Rad und 18 km mit dem Kajak hinter mir. Ich war auf großen Straßen, Feldwegen, Schotterpisten bis hin zu Autobahnen mit dem Fahrrad gefahren. Ich war durch Mangroven bis ins offene Meer gepaddelt. Dabei fuhr ich durch eine Megastadt, an kleinen Siedlungen, Favelas, reichen Hochhaussiedlungen und einzelnen Häusern vorbei und durchquerte fast menschenleere Gegenden. Ich hatte Capivaras, rote Ibisse, Quallen und wilde Affen gesehen. Und vor allem hatte ich riesig viel Spaß mit meinem Cousin und natürlich auch den tollen brasilianischen Freunden gehabt. Die Reisebeschreibung hatte wirklich nicht zu viel versprochen. Es war ein unvergessliches Abenteuer mit viel Adrenalin und insbesondere Endorphinen inmitten einer unerwartet malerischen und abwechslungsreichen Landschaft. Nachruf Am 21.03.2013 verstarb unser langjähriges, vereinsältestes Mitglied Wilhelm Günther (genannt Öhm) im Alter von 96 Jahren. Wilhelm war seit dem 31.12.1960 WSC-Mitglied und gehörte zu den WSC-Seglern. Vor einigen Jahren konnte er noch auf eine 50-jährige Mitgliedschaft zurück blicken. In den 70er Jahren stellte Wilhelm Seite 13 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 sich den WSC-Seglern in Schulungsabenden mit all seinem seglerischen Wissen und Können zur Verfügung, um diese an den schönen Segelsport heran zu führen. Das bleibt vielen von uns – verbunden mit einem großen Dank – in guter Erinnerung. Auch im Jahr 1977, als der WSC am Lippesee in Sande seinen Stützpunkt errichtete, stand Wilhelm Günther mit Rat und Tat an unserer Seite. Bei vielen geselligen Zusammenkünften unter den Seglern trug er stets mit Gitarrenmusik zum unvergesslichen Gelingen bei. Die Segelabteilung hat von Wilhelm Günther am 28. März 2013 mit einem letzten AHOI Abschied genommen. WWW 2013 - Mooslandl ohne Regen? Als Uli, Falk und ich im Jahr 2008 zum ersten Mal zu einer Wildwasserwoche fuhren, sollte uns diese in ganz besonderer Erinnerung bleiben. Denn in dem Jahr gab es richtig richtig viel Wasser. So waren wir uns auch nicht ganz sicher, ob wir noch einmal an diesen nassen Ort, denn irgendwoher musste der Name Mooslandl ja herkommen, wieder reisen sollten. Aber wir ließen uns nicht abschrecken und so machten wir (Carlos, Nadine, Carsten, Enja, Thomas, Doris, Uli und Martin) uns im Juli 2013 auf in die Steiermark. Die Reise klappte soweit ganz gut und verlief abgesehen von ein paar kurzen Staus in Österreich relativ reibungslos. So kamen wir am frühen Samstagnachmittag an und konnten direkt mit dem Zeltaufbau beginnen. Wie im Jahr 2008 kamen wir durch die schöne österreichische Sonne so richtig ins schwitzen. Damals meinte Falk leichtsinnigerweise: „Es könnte ja auch eigentlich mal wieder regnen!“ Das tat es damals dann auch. Böse Zungen behaupten, dass es eigentlich nur einmal geregnet hat. In jedem Fall führte es dazu, dass bereits in der zweiten Nacht einige Leute mit Schöpfeimern in ihren Zelten standen und der Zeltplatz Wildalpen zwei Tage später evakuiert werden musste. Die Neoprensachen bekam man natürlich auch nie mehr trocken und es war immer richtig eklig diese wieder anzuziehen zu müssen. Dafür waren die Bedingungen für das Paddeln einfach klasse. So entwickelten sich in nur zwei Tagen Flüsse, die sonst im Sommer kaum paddelbar sind, von einem netten Bach zu einem reißenden Fluss, der die gleichen Teilnehmer reihenweise schwimmen ließ. Natürlich achteten wir daher in diesem Jahr beim Zeltaufbau besonders darauf, wo wir unsere Zelte aufbauten. Die Bilder, wo die einzelnen Camper mit Ihren Schöpfeimern gestanden hatten, hatten wir ja noch im Kopf. Gott sei Dank ließ sich aber in diesem Jahr keiner zu solch leichtsinnigen Meinungsäußerungen hinreißen und es sollte daher ein ganz anderer Urlaub werden. Wir hatten gerade unsere Zelte aufgebaut, Sachen verstaut, Kaltgetränke in wunderschöner Panoramaaussicht gekauft, als wir Besuch bekamen. Ines und Markus, mit denen wir bis zum Frühjahr noch in Lippstadt gemeinsam gepaddelt hatten, waren aus Wien herüber gekommen. Markus hatte es wieder in seine alte Heimat gezogen und so wohnte er jetzt zusammen mit Ines in der etwa 180 km entfernten Landeshauptstadt. Die Freude war riesengroß und wir hatten einen ersten richtig schönen Abend bei herrlichem Temperaturen, schöner Aussicht, mit netten Leuten, guten Gesprächen, und und und. So mussten wir nur noch Schlafmöglichkeiten und etwas Equipment für den nächsten Tag für die beiden organisieren. Seite 14 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 So machten wir uns alle gemeinsam am Sonntagmorgen auf zu einer Tour auf der Salza von Piesceni Klause bis Zeltplatz Wildalpen. Da das Paddelvermögen von uns sehr unterschiedlich war, wir aber alle gemeinsam den Urlaub beginnen wollten, hatten wir den Flussabschnitt gewählt. So war die Salza hier wirklich kein Schwierigkeits- aber dafür ein ganz klarer Landschaftssechser-6er. Die Landschaft war traumhaft und das Wasser funkelte in der Sonne von aquamarinblau über türkis bis frühlingsgrün. Zwischendurch hatten wir dann doch noch ein paar kleine Schwälle und am Ende konnten wir uns in der Walze in Wildalpen noch einmal so richtig durchrocken lassen und in der Slalomstrecke unser Können unter Beweis stellen. Und so wurde bereits der erste Paddeltag für uns alle gemeinsam zu einem unheimlich schön und tolle. Am Montag begann dann für uns die eigentliche Wildwasserwoche mit unseren Kursen. Hier ließen wir uns nach unserem Können und unseren Wünschen in Gruppen einteilen. Und so sahen die folgenden Tage wie folgt aus: Aufstehen, Frühstücken, Sachen packen, zum Treffpunkt schlendern und abfahren, paddeln, Rückkehr, Chillen und Zeit vertreiben, Abendessen, Zusammensitzen, ins Bett gehen, aufstehen,… Hört sich entspannend und langweilig an, oder? Entspannend war es auf jeden Fall. Ich glaube alle von uns sind nach dieser einen Wochen entspannter nach Hause zurückgekommen als nach einem dreiwöchigen Urlaub. Langweilig war es aber keineswegs. Natürlich war der Wasserstand nicht wie 5 Jahre zuvor. Das war ja auch ein Jahrhundert-Shit-Wetter gewesen. Und so konnten wir weder die Teichl, wo vor fünf Jahren die Teilnehmer noch reihenweise schwimmen mussten, noch die Koppentraun, wo wir im Vorjahr noch einen heftigen Schwimmer hatten (Siehe Bericht 2013) paddeln. Dennoch hatte jede Gruppe doch einige tolle Paddelerlebnisse. Enja war mit Abstand die jüngste von uns. Bereist am ersten Tag konnte sie uns aber beweisen, dass sie in Lippstadt paddeln gelernte hatte und sie meisterte die Schwälle einfach prima. In den darauf folgenden Tagen sammelte sie sowohl im Topoduo mit Carsten als auch in ihrem Slalomboot einige weitere wichtige und ganz tolle Erfahrungen. Ich denke für sie wird die gemeinsam Zeit und das Paddeln in den wunderschönen Alpenbächen unvergesslich bleiben und so schnell wird unsere Enja eine Welle Seite 15 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 in ihren nächsten Regatten nicht mehr aus der Ruhe bringen. In ihrer Zeit in Österreich klinkten sich die beiden auch einmal einen Tag aus und unternahmen anstatt zu paddeln eine ausgiebige Wandertour. So konnte sie die herrliche österreichische Natur so richtig genießen. Sie wanderten durch Waldstücke und an schroffen Felswänden vorbei, durchwateten eiskalte Gebirgsbäche, passierten grüne Auen mit weidenden Kühen und kraxelten einige Felsen auf und ab. Nur ein Edelweiß, um die Idylle perfekt zu machen haben sie nicht gefunden. Die Gruppe von Carlos, Thomas und Uli war im Vergleich dazu schon erheblich sportlicher unterwegs. Natürlich paddelte diese Gruppe mehrfach die Slalomstrecke in Wildalpen und paddelte auch den Hiwibach (Hinterwildalpenbach). Im Hiwibach sind auf einer Gesamtlänge von 6 km 70 Gefällbremsen sprich Stufen eingebaut. Diese Stufen haben eine Höhe von 10 cm bis 3 Metern. Die Strecke kam mir persönlich insgesamt nicht ganz so lang vor, aber der Abstand der „Gefällbremsen“ umso kürzer. In jedem Fall ist man am Ende schon ziemlich ausgepowert und man hatte jede Menge Möglichkeiten den Boof zu üben. Seite 16 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Ich war in der Technikgruppe, so dass wir natürlich, um den Boof ordentlich zu üben, auch auf diesem Bach. Desweitern fuhren wir noch auf der Enns das Gesäuse, Gstatterboden und starteten unterhalb Kummerbrücke. Speziell bei der Strecke Gesäuse – Gstatterboden merkte man deutlich, was doch ein paar Regentropfen aus- machen können. Ich will es nicht verheimlichen, aber an einem Abend hatte es doch geregnet und zwar schon ganz ordentlich. Das merkte man am nächsten Morgen doch sehr deutlich. Das Wasser war nicht mehr klar sondern braun und die Wasserwucht insbesondere im Gesäuse war imposant. Neben der Technik im schwereren Wildwasser übten wir unter anderem auch Retten und Bergen. Dort trafen wir dann auch die Gruppen mit Carsten und Enja und Doris und Nadine wieder. Es ist ja nicht so, dass unsere Vereinskollegen nicht auch paddeln können, also mussten wir schon noch selber ins Wasser springen, um uns retten zu lassen. Die Gruppe von Nadine und Doris war mit Sicherheit nicht diejenige, die die größten Gefahrenstellen gesucht hat, aber ich glaube sie war die mit dem größten Wohlfühlfaktor. Alle von uns waren in tollen Gruppen. In meiner Gruppe zum Beispiel besorgte zumeist ein Teilnehmer beim Autonachholen für Bier, Radler und teilweise für Eis. Die Gruppe von Nadine und Doris trafen sich nach dem Paddeln auch noch für das Rollentraining am Badesee, der für uns als Wildwasserwochenteilnehmer frei zugänglich war. Ich glaube sowohl Doris als auch Holger der Übungsleiter trugen dazu bei, dass das ein wirkliches Erlebnis wurde. Ich habe noch nie ein so schallendes Gelächter beim Rollentraining gehört. Das ist eigentlich eine ganz gute Überleitung für unsere nachmittags und Abend Aktivitäten. Sobald wir von unseren Paddeltouren zurückkamen, chillten wir erst einmal ein wenig, warteten auf unsere Kollegen, tauschten unsere Erfahrungen aus und gingen dann zum Badesee. Der Badesee war einfach prima. Hier konnte man schwimmen, auf der Badeinsel herumtollen, mit diversen Wasserfahrzeugen herumspielen oder einfach nur die Rolle üben. Auch hier trafen die Seite 17 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 einzelnen Gruppen wieder zusammen. So brachte Nadine Bene aus der Gruppe von Uli, Thomas du Carlos die Rolle bei. Nach unserer Badeeinheit bereiteten wir dann immer ganz in Ruhe unser Abendesse vor. Jeden Abend waren unsere Mahlzeiten sehr schmackhaft aber ein ganz besonderes Highlight waren dabei einen Abend die frische Forellen. Der frische Salat, die herzhaften Kartoffeln und die wirklich ganz ganz frischen Forellen mariniert mit Kräutern und Zitrone waren wirklich ein Gedicht. Qualitativ besser kann man in einem fünf Sterne Restaurant auch kaum essen und in einer solchen Atmosphäre wahrscheinlich schon gar nicht. Es war einfach himmlisch. Unsere Speisen waren aber nicht der einzige Unterschied zum Dschungelcamp. Neben der Verpflegung war auch unsere WSC Gruppe einfach im Zusammenspiel unschlagbar. Die Absprachen wer geht spülen, wer holt Kaffeewasser, wer schält Kartoffeln, etc., etc. klappten einfach und wir hatten richtig viel Spaß zusammen. Wir paddelten den Tag über zum Teil in unterschiedlichen Gruppen. Anschließend fanden wir uns aber immer wieder zusammen und im Laufe des Abends gesellten sich aus unseren Gruppen immer wieder nette Leute zu uns dazu und hatten Spaß mit uns. Fazit von dieser Wildwasserwoche : Gutes Wetter, befriedigende Paddelbedingungen, wunderschöne Landschaft, einmalige Erlebnisse, Entspannung pur, Weltklasse Paddelkollegen,….. => SUPER URLAUB. Bis ins Finale vorgekämpft Bei den Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaften im Juli der Kanuten in Markkleeberg erreichte nach langen Durststrecke mit Vincent Hachmann wieder ein Nachwuchstalent des WSC Lippstadt das Finale der besten zehn Fahrer. Der WSC Lippstadt hatte insgesamt sechs Aktive im Kanupark Markkleeberg an den Start geschickt. Diese eigens für den Kanuslalom konstruierte Wildwasserstrecke verfügt über mehrere Pumpen, die den künstlichen Kanal mit bis zu 18 ccm pro Sekunde versorgen. Die jungen WSC-Sportler waren mit ihren beiden Trainern Christian Rickert und Lars Koebe angereist. Allerdings konnten zuvor nicht alle Sportler auf dem Kanal ausreichend trainieren. Felix Lüttig (Jugend), Maik Schulz sowie Malte Nordkämper (beide Junioren) verpassten das Halbfinale. Das erreichten jedoch die jugendlichen Kajakfahrer Vincent Hachmann, Luc Schulz und Frederik Deppe ohne Probleme. Zum Semifinale wurden der Wettkampfparcours wieder neu ausgehängt und der Schwierigkeitsgrad noch einmal leicht erhöht. Frederik Deppe beendete das Rennen auf Rang 30. Der Traum vom Einzug ins Finale der besten zehn Fahrer zerplatzte auch für den enttäuschten Luc Schulz. Immerhin wurde er als 19. noch mit einem Kaderplatz für 2014 belohnt. Groß war die Freude hingegen bei Vincent Hachmann. Er erreichte ganz souverän mit einem Superlauf Platz sechs. Das war die Eintrittskarte für das Finale der besten 10 Slalomkanuten im Jugendbereich. Im Finallauf lief es dann zwar nicht ganz so rund, aber mit Platz acht war auch Trainer Christian Rickert mehr als zufrieden. Auch über den erreichten Kaderplatz von Luc Schulz freute er sich. Hachmann/Schulz traten auch im Canadier-Zweier an. In diesem Feld reichte ein fünfter Seite 18 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Platz um das Finale der sechs Besten zu erreichen. Dies gelang den beiden jungen WSC-Sportlern auch, die dann im Finale den sechsten Rang belegten. Als einziges Mädchen vertrat Misiakoulis Stamatia die Farben des WSC Lippstadt und wurde Dritte. In der neuen Wettkampfklasse für weibliche Junioren im C1 kämpfte sie sich durch den schweren Wettkampfparcours. Da nicht genügend Fahrerinnen am Start waren, wurde hier kein Titel vergeben werden. Im Mannschaftsrennen der männlichen Jugend belegten die Lippstädter Kanuten in der Besetzung Hachmann-Schulz-Deppe einen beachtlichen 14 Platz von 40 gestarteten Mannschaften. Talentprojekt Lippstadt Das Kanufahren ist ein einzigartiges Naturerlebnis für Kinder und Jugendliche — und soll auch möglichst vielen Jungen und Mädchen der Lippstädter Schulen ermöglicht werden. Ans diesem Grund spendete die Teutonia-Stiftung jetzt rund 12 000 Euro an das ,,Talentprojekt Lippstadt“. Dieser schon 20 Jahre alte Zusammenschluss des WSC mit dem Ev. Gymnasium, dem Gymnasium Schloss Overhagen und der Pestalozzischule will den Kanusport im Unterricht fest etablieren. Diesem Ziel sind die Organisatoren mit der Spende ein großes Stuck näher gekommen. Mit dem Geld wurden sechs Kanadier, fünf Wildwasserkajaks und ein Bootsanhänger gekauft, die das alte, verschlissene Material ersetzten. Auch der WSC ist froh über den Nachwuchs, der nun angemessen trainiert werden kann. ,,In bewegtem Wasser kommen Schuler schnell an ihre Grenzen“, betont der WSCVorsitzende Jochen Sturm. ,,Gerade deshalb ist Wassersport eine besondere Sache.“ Das findet auch Thorsten Cramer, Vorsitzender der Teutoniastiftung ,,Wir fördern nicht nur den Fußball“, sagt er mit Blick auf Teutonia O8. ,,Wir wollen Dinge ermöglichen, die nicht möglich sind — gerade für Randsportarten, die uns in Lippstadt am Herzen liegen.“ Ferienspaßaktion 2013 Im Jahr 2012 beteiligten wir uns zum ersten Mal an der Ferienspaßkation. Die Resonanz vom Jugend- und Familienbüro und des Stadtjugendring und ganz besonders von den Kindern und Jugendlichen war umwerfend gewesen. So organisierten wir auch in diesem Jahr wieder eine Seite 19 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Jasmin Schornberg löst letztes Ticket für WM Nach dem olympischen Jahr wollte Jasmin es eigentlich etwas lockerer angehen lassen, doch dann kam alles irgendwie anders. Nach einem nervenaufreibenden Weltcup-Rennen im spanischen La Seu d’Urgell sicherte sich das letzte zu vergebende Ticket für die Kanuslalom- Weltmeisterschaften. Und dabei lief es für Jasmin, die 2009 in La Seu d’Urgell sogar zum WM-Titel fuhr, diesmal an gleicher Stelle alles andere als gut. Zwar überstand die Olympia- Fünfte die Qualifikation, doch im anschließenden Halbfinale reichte es nur zum elften Platz. Damit verpasste sie das Finale der besten zehn Kanutinnen. Nicht besser erging es ihrer ärgsten Konkurrentin Melanie Pfeiffer aus Augsburg, die sich neben Jasmin ebenfalls noch große Hoffnungen auf das letzte WMTicket gemacht hatte. Zwar erreichte auch Pfeiffer das Halbfinale, landete hier jedoch um elf Hundertstelsekunden genau einen Platz hinter Jasmin, die sich damit im direkten Duell um das WM-Ticket denkbar knapp durchgesetzt hatte. Wegen der Nachquali für die WM in Prag konnte sie sich daher keine große Pause gönnen. Erst nachdem sie diese geschafft hatte, konnte Jasmin auch in den Weltcups ein gutes Ergebnis abliefern. Und so schaffte sie es im Gesamtweltcup in diesem Jahr noch auf den dritten Rang. Relativ entspannt aufgrund der bis dahin erreichten Leistungen konnte sie somit zur Weltmeisterschaft fahren. Sie wusste, dass sie das Können besaß, um ganz vorne mit zu mischen. Dennoch war ihr klar, dass auch das Feld bei den K1 Damen sehr eng ist und der kleinste Fehler bestraft wird. Nachdem sie den schwersten Schritt, den Sprung ins Finale geschafft hatte, war die Freude bereits riesig. Im Finale konnte sie dann auf der sehr anspruchsvoll gesteckten Strecke nochmal richtig Gas gegeben, was leider aber zwei Torstabberührungen zur Folge hatte. Dennoch reichte das Ergebnis für den dritten Platz! Und so war Jasmin nach dem offiziellen Ergebnis überglücklich, denn diese Medaille war der krönende Abschluss einer tollen Saison. Hinzu kam dann noch die silberne Medaille mit der Mannschaft, mit Cindy Pöschel und Claudia Bär. Erster Lippstädter Boatercross Da staunten auch einige Passanten nicht schlecht, als sie entdeckten, dass an der Kanustrecke am Tivoli eine Rampe aufgebaut wurde. Ein sechs Meter langes Holzgestell, mit Paketrollen bestückt und seitlichen Führungen, wurde von Kanuten des WSC Lippstadt an der Wehranlage in Stellung gebracht. Diese Rampe war in mühseliger Arbeit von emsigen Helfern in den Wochen zuvor für den 1. Lippstädter Boater Cross gebaut worden. Der Booater Cross wurde im Rahmen des 29. Weissenburg Kanusprints am Tivoli ausgetragen. Es starteten jeweils zwei Kanuten zeitgleich von den Rampen herunter in die Rennstrecke, um dort im direkten Kampf gegeneinander den Sieger auszumachen. Bei diesen Seite 20 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 KO-Runden qualifizierte sich immer nur der erst der beiden Paddler für die nächste Runde. Im Vorfeld betrieben wir einiges an Werbung für die Veranstaltung und so fanden sich auch viele Zuschauer am ersten Samstagnachmittag der Herbstwoche ein, um die Kanuten von der Rampe “fliegen“ zu sehen. Auf ein Startsignal schossen die Boote die Rampen herunter und landeten zumeist mit einem riesigen Knall auf der Wasseroberfläche. Von dort ging es dann zur Wendstation an der Tivolibrücke und anschließend das Schott hinunter. Das Paddel musste wie beim Kanusprint über das Paddelwurftransparent geworfen werden. Und Ebenso blieb hier auch das ein oder andere Paddel hängen. (wenn es nicht bereits oben an der Rampe verloren worden war.) Jeder Körperkontakt mit dem Gegner war verboten, Materialkontakt aber ausdrücklich erlaubt. Und so sahen die Zuschauer atemberaubende und packende Rennen. WM-Dritter Hannes Aigner in Lippstadt die Nummer 1 Strahlender Sieger und damit Gewinner des 1500 Euro Preisgeldes beim 29. Weissenburg Kanusprint um den Sparkassen-Cup wurde der Augsburger Hannes Aigner. Der Dritte der letzten Kanuslalom-Weltmeisterschaft setzte sich in einem spannenden Finale in 31,54 Sekunden gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Fabian Dörfler durch. Diesem wurde wie schon so manchem Favoriten in den vergangenen 28 Jahren der berühmt-berüchtigte Paddelwurf über das 2,50 Meter hohe Transparent zum Verhängnis. Dörfler musste mit den Händen über die Ziellinie paddeln und benötigte schließlich 32,87 Sekunden. Der Kanu-Weltmeister aus dem Jahr 2005 durfte sich dennoch über ein Preisgeld freuen, das er sich redlich in vier kraftraubenden Läufen erkämpft hatte. Platz drei ging an Laurenz Laugwitz aus Köln, der den starken Niederländer Maarten Hermans auf den vierten Platz verwies. Mann des Abend aber war Hannes Aigner: Bereits in den Vorläufen zeigte er, dass dieser Wettbewerb vor Hunderten von Fans am Lippstädter Tivoli wie für ihn gemacht war. Zumal der achtmalige Sprint-Sieger Jens Ewald verletzungsbedingt nach dem ersten Vorrundenrennen aufgeben musste. „Ich habe mich beim Aufprall auf der Lippe während des Boatercross heute Nachmittag am Rücken verletzt“, so der enttäuschte Kanute. Er versprach aber sofort im kommenden Jahr wieder anzugreifen, und seine in Lippstadt bereits eingefahrenen rund 20 000 Euro Preisgeld weiter aufzustocken. Dafür sorgten in Lippstadt in diesem Jahr andere für erstklassige Leistungen, wie etwa die Holländer Maarten Hermanns oder auch der Holländische Meister Michael van den Boogarrd, die das Halbfinale zu einem Ländervergleichskampf Deutschland gegen die Niederlande machten. Dass sie sich am Ende nicht unter den ersten Drei platzieren konnten, zeigte einmal mehr die Ausnahmestellung der Deutschen Kanuelite, die mit fast dem kompletten Nationalkader auf der Lippe am Start war. Auch die Lokalmatadoren aus Lippstadt setzten sich gut in Szene. So schafften es etwa Luc Schulz, Vincent Hachmann, Frederic Deppe und auch Pascal Keil, die ersten Runden mit tollen Leistungen zu überstehen. Im Feld der ganz Großen spielten sie dann aber keine Rolle mehr. Zufriedene Gesichter gab es auch beim Ausrichter WSC Lippstadt, der an diesem Tag alles im Griff hatte, unterstützt wie im jeden Jahr von der DLRG Lippstadt sowie zahlreichen freiwilligen Helfern. Seite 21 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Spektakuläre Flammen-Show zum 100-jährigem Am Dienstagabend der Herbstwoche funkelten wieder noch mehr Lichter als an den anderen Kirmestagen. Traditionell beleuchtet die THW Ortsgruppe Lippstadt die mächtigen Pappelbäume. Um 19:00 Uhr wurde dann die stimmungsvolle Wasserorgel von der freiwilligen Feuerwehr Harsewinkel angeworfen. So mussten wir uns dieses Jahr auch etwas mehr beeilen, damit wir rechtzeitig auf dem Wasser waren. Vorher mussten wir wie in jedem Jahr unsere Boote mit bunten Lampions dekorierten. Zusammen mit den gewaltigen Wasserfontänen, die im Takt der Musik majestätisch in den Nachthimmel schossen, farblich abgestimmt auf den Sound und unseren hin und her wippenden Lichtern konnten wieder viele tausend Zuschauer dieses unnachahmliche Zusammenspiel aus Musik, Wasser und Licht genießen. Dieses bildete das Vorspiel zum großen Höhenfeuerwerk. Für das 100-jährige Jubiläum des Städtischen Verkehrsvereins hatte sich der Pyrotechniker Sven Buckentien etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Eine zwei Meter hohe und zehn Meter breite „100“ in Form eines Lichterbilds wurde im Laufe des Feuerwerks am Ufer der Lippe entzündet. Ein zusätzliches Highlight wurde mit computergesteuerten Gasflammen geboten. Sie bildeten eine Front von etwa 30 Metern und sorgten in Kombination mit der Musik für eine spektakuläre Show. Silvesterpaddeln 2013 bei Frühlingstemperaturen Am Silvestermorgen trafen sich auch in diesem Jahr wieder die Kanuten des WSC- Lippstadt, um gemeinsam das letzte Mal die Lippe von Hörste nach Lippstadt zu paddeln. Ende März waren sie pünktlich zum Frühlingsanfang in die Saison gestartet. Seit dem hatte die Wettkampfabteilung einige Regatten in Deutschland und Österreich erfolgreich bestritten. Auch die Breitensportabteilung war das Jahr über wieder aktiv gewesen und hatte etliche Touren auf Bächen und Flüssen der verschiedensten Schwierigkeitsgrade unternommen. Besondere Highlights für den Verein waren die Ausrichtung der Westdeutschen Meisterschaften und des Boatercross im Rahmen der Herbstwoche. Diese Veranstaltungen waren wieder richtige Publikumsmagnete gewesen und insbesondere der in diesem Jahr zum ersten Mal durchgeführte Boatercross mit seinen spektakulären Sprüngen hatte für viel Furore auch in der Paddelszene gesorgt. Waren die Paddler bei ihrem Saisonanpaddeln noch in einen kleinen Schneesturm geraten, so fand diese kleine Abschlusstour bei richtigem Frühlingswetter statt. Bei herrlichem Sonnenschein und milden Temperaturen ließen sich die Kanuten in dem Jahr daher auch etwas mehr Zeit und ließen sich viel treiben. Zum Abschluss gab es dann noch eine warme deftige Erbsensuppe zur Stärkung in ihrem Bootshaus im grünen Winkel. Seite 22 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Seite 23 von 24 WSC - Lippekurier Ausgabe 2014 Datum 08.03.2014 09.03.2014 15.03.2014 29.03.2014 02.04.2014 05. - 06.04.2013 12. - 13.04.2014 01.-04.05.2014 (Tag der Arbeit) Veranstaltung Ansprechpartner Helfen beim Verbandstag Kanu NRW in Lippstadt Anika Wehrenberg Frühjahrsfahrt des Bezirks auf der Wenne von Bremke – Freienohl (bei Tobias Kammertöns Mindestpegelstand 70 cm) sonst Ems: Warendorf - Telgte Frühjahrsputz und Boote in Schuss bringen. Treff ist 11:00 am Bootshaus Martin Küsel WSC-Anpaddeln mit anschließendem Reibekuchenessen, Alme:, KirchborHeinz Pinkov chen - Schloß-Neuhaus, Mindestpegel 70 cm, sonst Heder Beginn Sommertraining - jeden Mittwoch ab 18:00 Uhr am Bootshaus Bundesoffene Meisterschaften – Unterstützung im Getränkestand Martin Küsel Sepp + Anika Sicherheitslehrgang des Bezirks in Lippstadt am Leistungszentrum Wehrenberg Zeltwochenende um den 1. Mai in Beverungen Carsten Tollwerth + Heinz Pinkov 03.05.: Werragrenzlandrallye + 04.05.: Wesermarathon Achim + Alex Hoener Rundfahrt auf dem Möhnesee mit dem Bezirk 9 18.05.2014 29.05. - 01.06.2014 Löwentour zur Oberen Oker (Himmelfahrt) 14. - 15.06.2014 19. - 22.06.2014 (Fronleichnam) 05.07.2014 06.07.2014 12. - 13.07.2014 04. - 08.08.2014 10. - 16.08.2014 23.08.2014 Parkzauber - Familientage in Lippstadts Grünem Winkel Thomas Lemken Paddeln mit der Freilichtbühne Bezirksrallye zum Hammer Turn- und Spielfest Lippe: Uentrop - Hamm, Elbe - Paddelausflug nach Magdeburg Vorkurs zur Wildwasserwoche in Pfunds/Tirol Int. NRW-Wildwasserwoche in Pfunds/Tirol auf Inn, Sanna, Trisanna, Rosanna – Führungs- und Schulungsfahrten Uli Lemken Nadine Dillmann Peter Hoyer Heinz Pinkov Sommerfest des WSC Paddeln auf der Sieg beim KCSTV Siegburg 28.09.2014 03. -05.10.2014 Bezirksabpaddeln auf der Lippe: Sande - Bootshaus Geseke 18.10.2014 21.10.2014 30.10.2014 06.12.2014 18.12.2014 31.12.2014 Heinz Pinkov Langes Zeltwochenende in Trendelburg an der Diemel 06. - 07.09.2014 (T. d. Deutschen Einheit) Carlos Cereceda Augsburger Eiskanal Sprint am Tivoli Lampionfahrt am Bootshaus mit Wasserorgel und Feuerwerk Beginn Wintertraining - jeden Donnerstag ab 20:15 im Hallenbad CabrioLi Rintelner Eisfahrt / Auf der Weser von Hameln nach Rinteln Besuch des Lippstädter Weihnachtsmarktes Silvesterfahrt mit anschließender Erbsensuppe, Lippe: Hörste - Bootshaus Heinz Pinkov Anne Tollwerth + Anika Wehrenberg Uli Lemken + Martin Küsel Christian Diekhaus Thomas Herbers + David Steinhoff WSC WSC Martin Küsel Peter Hoyer Martin Küsel Weitere Termine je nach Wasserstand und nach Absprache beim Training Anika Wehrenberg: 0179/7332907 Sepp Wehrenberg : 0179/7332906 Uli Lemken: 02941/9686945 Linn + Tobias Kammertöns: 05248/822962 Anne + Carsten Tollwerth: 0171/2656484 Thomas Lemken: 0176/95587099 Christian Diekhaus: 0176/30510671 Nadine Dillmann: 0177/2138480 Heinz Pinkov: 02942/32 59 Thomas Herbers: 02941/657315 Alex + Achim Hoener: 02941/7439585 Martin Küsel: 0152/31059976 Carlos Cereceda: 0176/99978910 Peter Hoyer: 0179/1459051 David Steinhoff: 0170/8177809 Seite 24 von 24