Ausgabe 2013 Endversion.pmd - Auguste-Viktoria

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Ausgabe 2013 Endversion.pmd - Auguste-Viktoria
Nr.1, Februar/2013
AUGUSTE-VIKTORIA-GYMNASIUM TRIER
unesco-projekt-schule
AVG j o u r n a l
Vorwort
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
zu Beginn der neuen Ausgabe möchte
ich mich kurz an Sie bzw. Euch wenden, um über Neuigkeiten des AVGJournals zu informieren. Nach über
zehnjähriger Tätigkeit hat Herr StD
Karl-Heinz Günther die Betreuung und
das Layout unseres schulinternen Magazins abgegeben, da er seit Ende des
vergangenen Schuljahres seinen wohlverdienten Ruhestand genießt. Ich
möchte ihm hiermit im Namen der
Schulgemeinschaft für sein langjähriges
Überblick
Vorwort, Welttoilettentag
Chicago-Austausch 2012
Exkursion nach Verdun
Texas-Austausch
Projektwoche 2012
Streuobstwiesen
Olympiasieger am AVG
Aktionstag an AVG und MPG
Indienprojekt
Das AVG auf dem
Weihnachtsmarkt
Welttoilettentag
Flyer Indienverein
Besuch bei den
Projektpartnern
Lernen in der Box
Schachwettbewerb
Mathematikolympiade
Landeswettbewerb
Mathematik
Waldjugendspiele 2012
Lesewettbewerb
Jugendkunstpreis
Buchprojekt der 7d
Pinnwände im Lichthof
Plastische Arbeiten
Theater-Kino-Abend
Einstein-Mobil am AVG I
Einstein-Mobil am AVG II
Schülervertretung 2012/2013
Musikalische Barock-Reise
Eindrücke aus Kolumbien
S. 1
S. 2
S. 3
S .4
S. 5
S. 6
S. 7
S. 8
S. 9
S. 9
S. 10
S. 11
S. 13
S. 14
S. 15
S. 16
S. 16
S. 17
S. 17
S. 18
S. 18
S. 19
S. 19
S. 20
S. 21
S. 22
S. 22
S. 23
S. 24
Welttoilettentag
am 19.11.2012
Engagement danken und darf versichern, dass er auch weiterhin die Geschicke des Schullebens und des AVGJournals wohlwollend verfolgt und mir
als seinem Nachfolger mit Rat und Tat
zur Seite steht.
Das Journal soll zweimal im Jahr erscheinen, eine Ausgabe zu Beginn des
Schuljahres, eine zum Start ins zweite
Halbjahr. Somit sollte es möglich sein,
unser Schulleben im Sinne einer Chronik Revue passieren zu lassen.
Als neue Rubrik ist zudem geplant, ehemaligen Schülerinnen und Schülern die
Möglichkeit zu geben, über ihre Tätigkeiten nach dem Abitur an unserer
Schule zu berichten. Den Anfang
macht in dieser Ausgabe Katharina
Nilles (Abitur 2012), die Erfahrungen
in Kolumbien gesammelt hat.
Vielleicht gibt es ja ältere Geschwister
unserer Schüler oder Abiturienten dieEines der Plakate, die im ganzen
ses Jahrgangs, die ihrem Beispiel folSchulgebäude zu bewundern waren
gen wollen.
Als besondere Aktion des vergangenen
Halbjahres möchte ich den nebenstehend zu findenden „Welttoilettentag“ Die Schulgemeinschaft
hervorheben, der sehr erfolgreich ver- hat durch Spenden und
laufen ist. Hierzu und zu weiteren Ak- zahlreiche Aktionen am
tivitäten unseres Indienvereines finden
Welttoilettentag
Sie nähere Informationen auf den Seiinsgesamt
ten 9 - 14.
Solltet ihr/ sollten Sie Anregungen bzw.
Ideen haben, die die Arbeit am Journal
gesammelt!!!
betreffen, freue ich mich sehr über entsprechende E-Mails (rose@avg- Da
önnen 27 neue
von k
Dav
können
trier.de).
Toiletten im indisc
hen
indischen
3220,53 €
Ich wünsche viel Freude beim Lesen
der ersten Ausgabe des Jahres 2013!
Dieter Rose
Projektgebiet gebaut
werden!
Das AVG unterwegs
AVG journal 1/2013
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Chicago-Austausch 2012
„Nimm mich mit nach Chicago, nach
Chicago, irgendwo, wo mich keiner
kennt. Nach Chicago, nach Chicago,
irgendwo, wo keiner meinen Namen
nennt.“
(Clueso)
Diesen Traum konnten sich dieses Jahr
20 Schüler/innen unserer 10. und 11.
Klassen erfüllen.
Schon fast ein Jahr vorher hatten wir
uns für diesen Austausch beworben. Ein
halbes Jahr später stand nach langem
Warten endlich fest, wer sich auf diese
Reise freuen durfte : Marina Palgen,
Johanna Jäckels, Hannah Klassen,
Kathrin Lutz, Raphael Peck (alle 10d) ,
Sonja Uchlin, Eva Ley , Teresa Lutz,
Vanessa Grehl, Maximilian Lauer (alle
10e), Philipp Schuster, Lisa LyneLarsen, Marie Berg, Tessa Gehrels,
Pascal Hein, Nina Lersch, Linda
Ulbrich, Mara Henn, Tram Uong und
Isabel Kaganov (alle Stufe 11).
An verschiedenen Tagen traf sich die
Gruppe mit den organisierenden Lehrerinnen Frau Reuter und Frau Schaaf.
Zusammen bereiteten wir unterschiedliche Projekte und Themen für den
Aufenthalt vor (z.B. das Halten einer
deutschen Unterrichtsstunde).
Am 27.09.12 ging es dann am Flughafen Frankfurt los. Nach dem knapp
neunstündigen Flug waren alle erschöpft,
aber doch von Vorfreude erfüllt. Schon
am Flughafen in Chicago wurden wir
mit amerikanischer Freundlichkeit empfangen und mit einem der typischen gelben Schulbusse zu unserer ersten von
vielen Kalorienbomben gebracht. Die
tauschschüler.
In den folgenden drei Wochen würden
wir mit ihnen die New Trier High
School besuchen, Teil ihrer Familien
werden und auch amerikanische Sitten sowie Chicago kennen lernen.
„Deep Dish Pizza“ ist berühmt für
Chicago und besteht eigentlich nur aus
5cm Käse und Blätterteigboden mit
Tomatensoße. Nach kleinen Zwischenstopps in Chicago downtown und am
Lake Michigan fuhren wir zur Schule
und trafen endlich auf unsere Aus-
Genau! Richtig, New Trier. Der Name
dieses Bezirks und der Schule kommt
von Auswanderern aus Trier, die sich
in der Nähe von Chicago niedergelassen haben.
Wir empfanden die schulischen Unterschiede als enorm. Selbst nach drei
Wochen hätten wir uns alleingestellt in
der Schule verlaufen, da das Gebäude
ungefähr 10-mal so groß wie das AVG
ist. Auch die Schüleranzahl ist gigantisch, so kommen auf eine Jahrgangsstufe so viele Schüler wie bei uns auf
die ganze Schule (je 1000 Schülerinnen
und Schüler in den Jahrgangstufen 912) Ein weiterer großer Unterschied
zwischen unseren Schulen sind die
technischen Möglichkeiten, wie z.B.
Laptops für jeden Schüler, iPads für
bestimmte Kurse und das Sprachlabor.
Beeindruckend sind auch ein eigenes
Schwimmbad, eine Radio Station, eine
Autowerkstatt, eine Cafeteria (mit
Sushi, Pizza, Sandwiches, Salate,
Wraps, Burger, Tacos ...) ein Kletterraum, eine Küche sowie verschiedene
Das AVG unterwegs
AVG journal 1/2013
Räume für Yoga, Ballett, Kampfsportarten (mit Übungspuppen) und eine eigene Schule für die 9. Stufe (die wir
auch mal besuchten) und vieles mehr.
Doch wir nahmen nicht nur am Unterricht teil, wir lernten natürlich auch
Chicago kennen. Mit Besuchen im
Shedd Aquarium, dem Field Museum,
dem Arts Museum, einem Chicago
Cubs Game (Baseball), dem Musical
„Million Dollar Quartett“, einer Bootsfahrt und der berühmten Billy Goat
Tavern („Cheeseburger, Cheeseburger,
Cheeseburger“, CHICAGO) erweiterten wir unseren Horizont, auch eine
Kanu Tour und ein Dodge Ball Spiel
gegen die Chinesisch-AG fehlten nicht.
Ein großes Ereignis in der Schule war
vor allem Homecoming, verbunden mit
einer Pep Rally und einem Football Spiel
der Schulmannschaft gegen ihren Erzrivalen. Der Höhepunkt von Home-
coming ist der Homecoming-Dance,
den wir alle AWESOME fanden.
Unsere Freizeit und die Unternehmungen mit unseren Austauschpartnern kamen auch nicht zu kurz, so gingen die
meisten nach „downtown Chicago“
zum Shoppen und fast alle besuchten
den Freizeitpark Sixflags. Wir trafen
uns auch oft untereinander und gewannen so noch mehr Eindrücke des normalen amerikanischen Teenager-Lebens.
Die amerikanische Gastfreundlichkeit
und Offenheit erleichterte uns das Einleben und Eingewöhnen in die fremde
Kultur sehr schnell und äußerst angenehm, dabei stellten unsere Englischkenntnisse kein ernsthaftes Hindernis
dar. Wir wurden herzlich in die Familien aufgenommen und konnten uns
schnell als ein Familienmitglied fühlen.
Außerdem haben wir alle viele neue
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Freundschaften schließen können, die
hoffentlich noch lange halten werden.
Als wir uns nach drei Wochen schlussendlich verabschieden mussten, flossen
viele Tränen und alle waren sich sicher,
die anderen zu vermissen. Dabei hat
es ein wenig geholfen zu wissen, dass
wir unsere Austauschschüler im Juni
2013 hier in Trier wiedersehen werden
und dann selbst Gastgeber sein dürfen.
Der Austausch findet alle zwei Jahre
statt und ist für 10. und 11. Klassen.
Wir können nur empfehlen, daran teilzunehmen: Nicht nur sprachlich können wir viele Fortschritte vorweisen,
sondern wir haben auch unglaubliche
Eindrücke gesammelt und Erfahrungen
gemacht, die als Tourist so nie möglich
gewesen wären.
Teresa Lutz, Vanessa Grehl, Klasse 10e
Exkursion nach Verdun
Am 24.9.2012 fuhren die Klassen 10b
und 10e des AVG mit dem Bus nach
Verdun. Zuerst wurde das Beinhaus von
Douaumont, eine Verdun-Gedenkstätte, angefahren. Hier werden die Gebeine von über 130.000 nicht identifizierten französischen und
deutschen Soldaten aufbewahrt, die in der Schlacht um
Verdun im 1. Weltkrieg gefallen sind. Im Gebäude sahen die
Schüler einen Film über die
Schlacht, der die Grausamkeit,
Angst und Trauer durch den
Krieg sehr anschaulich darstellte. Man konnte sehen, wie
unzählige Granaten ganze
Landschaften zerstörten und
wie Soldaten von deutscher
und französischer Seite in Gräben Schutz suchten und ums Überleben kämpften.
Anschließend hatten die Schüler Zeit,
das Gebäude zu erkunden. Durch kleine Fenster konnte man die Knochen der
Gefallenen sehen, was einen sehr erschütternden Anblick bot. Zudem erstreckt sich vor dem Beinhaus ein rie-
siger Friedhof mit 15.000 Gräbern mit
weißen Kreuzen von französischen
Soldaten. Dann fuhren die Klassen
weiter zu einem Bunker. Auf der Fahrt
zeigte der Fremdenführer die Schützen-
gräben und die Spuren von Granateinschlägen links und rechts der Straße.
Auch auf dem Fußweg zum Bunker
waren Veränderungen der Landschaft
durch die Granaten sichtbar, da alles
sehr hügelig war. Im Bunker gab es
ebenfalls Gedenkstätten für französische und deutsche Soldaten. Die Schü-
ler konnten die einzelnen Räume erkunden. Zuletzt besichtigten die Klassen
einen Friedhof von deutschen Kriegsgefallenen. Die Kreuze waren grau und
gehörten jeweils zu den Grabstätten von
vier Soldaten, während jüdische
Gefallene ein eigenes Grab hatten.
Der Fremdenführer erklärte, dass
man deutsche Friedhöfe an den dort
wachsenden Eichen erkennen
kann.
Dann fuhren die Busse zurück zur
Schule.
Die Exkursion hat sich meiner Meinung nach gelohnt, da man gute Einblicke in das Leben im Krieg bekam und gleichzeitig an den Plätzen des Geschehens war, um somit
mehr über die Situation im Krieg und
dessen Ablauf zu erfahren.
Wir bedanken uns sehr herzlich beim
Freundeskreis des AVG, der die Fahrt
durch einen großzügigen Zuschuss erst
in dieser Form und für die große
Schülergruppe möglich gemacht hat!
Jannik Stadtfeld, Klasse 10e
AVG journal 1/2013
Das AVG unterwegs
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„This is where my heart belongs“
Texas-Austausch: Ein Abenteuer für Hanna, Nicki, Alicia, Femke, Lisa, Kiki,
Franziska, Johanna, Frederik, Marc-Aurel und Julian
„Texas, y’all!“ hieß es am 1.Juli 2012 „FREEDOM BOUND!“. Wir beka- Aufführungen Aufregung und Chaos,
für uns 11 Schülerinnen und Schüler. men Tanz-, Gesang- und Schauspiel- weil sich jeder die Haare machte, sich
Wir trafen uns früh am Morgen (4:45) unterricht, was immer sehr viel Spaß schminkte und einen letzten Blick auf
voller Erwartungen und Aufregungen machte. Eine andere Aktivität, die uns sein Skript warf. Dann hieß es „Places,
mit Frau Günther am AVG, um dann besonders gut gefiel, war die tägliche please!“ und es ging auf die große
gemeinsam nach Frankfurt zu fahren. Relaxation nach dem gemeinsamen Bühne. Vor fast jeder Show wurden
Die Busfahrt war eine gute Gelegen- Mittagessen. Mit unseren Gast- wir als „Internationals“ vorgestellt. Die
heit, manche unbekannten Gesichter familien, die uns wie ihre eigenen Kin- Show war meist gut besucht, dauerte
etwas mehr als eine Stunde und
etwas besser kennenzudie Aufführung machte uns viel
lernen. Am Frankfurter FlugSpaß. Nach der vorletzten Show
hafen angekommen hatten
gab es eine Cast-Party, bei der
wir keine Probleme und konnwir bei hohen Temperaturen und
ten entspannt unsere Reise
guter Musik tanzten. Nach vier
antreten.
fantastischen Wochen war unNach dem langen, anstrenser Sommermärchen leider zu
genden Flug waren wir endEnde. Am Flughafen flossen die
lich in Fort Worth. Dort wurTränen, da wir unsere Gastden wir von unseren Gastfamilien sehr in unsere Herzen
familien, die uns teilweise begeschlossen hatten. Als wir
kannt und teilweise unbekannt
dann schweren Herzens durch
waren, herzlichst empfangen.
die Kontrollen waren, freuten
Sie hielten Schilder mit unsewir uns auf die weiteren zehn
ren Namen hoch und jubelten
Stunden mit unseren israeliunsere Namen so, als ob wir
schen Freunden und auch auf zu
uns ewig kennen würden und
Hause.
jahrelang nicht gesehen hätAn dieser Stelle möchten wir
ten.
uns nochmals bei Frau Günther
Am nächsten Morgen ging es
bedanken, die uns während dienach „Downtown“ Fort
sen tollen vier Wochen betreut
Worth, wo wir einige Sehensund uns diese Erfahrungen und
würdigkeiten besichtigten.
Dabei haben wir zum ersten Unsere Gruppe mit Viktoria Krimmel (2. Reihe, 1. links, neue Freundschaften erst ermöglicht hat. Danke!
Mal die Gruppen aus Israel, ebenfalls deutsche Gastschülerin)
Albanien und Italien getrofFranziska Holstein , Lisa Lyhne Larsen
fen. Daraufhin sind wir zum ersten Mal der behandelten, und mit den
zum „Scott Theater“ gefahren, wo wir „Internationals“ gingen wir zu Veranzunächst die Räumlichkeiten kennen- staltungen wie z.B. Baseballspiele,
W ic
htig!!!
ichtig!!!
lernten und uns auf die „Auditions“ in Schwimmparties, Wasserparks, Billy
Der Auf
enthalt in F
or
ufenthalt
For
ortt
den folgenden Tagen vorbereiteten. Am Bobs- Line Dance, Kickball , Rodeo
folgenden Tag war der „4th of July“ und zum internationalen Kochtag. DieWor
th, Texas
indet
orth,
xas,, ffindet
weshalb wir frei bekamen und etwas se Aktivitäten fanden draußen und
auch in diesen Sommit unseren Familien über die drinnen statt, da es draußen meist 35merferien wieder statt
amerikanische Geschichte und Kultur 40°C heiß und drinnen durch die Kliund wird diesmal von
lernten. In den folgenden Wochen er- maanlagen sehr kühl war. Den HöheFr. Heuser betr
eut.
betreut.
arbeiteten wir jeden Arbeitstag von 9 punkt unseres Texasbesuchs bildeten
fünf
Aufführungen
des
Musicals
bis 16 Uhr mit unseren bereits neu gewonnenen internationalen und einhei- „FREEDOM BOUND“. Hinter der
mischen Freunden das Musical Bühne herrschte vor und während den
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AVG journal 1/2013
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Gefährliche Seilschaften
-Projektwoche 2012 am Auguste-Viktoria-GymnasiumSieben Meter über dem Abgrund,
nur schmales Drahtseil trennt den
Körper vom Boden. Dann passiert
es, kein Halt. Absturz! Unaufhaltsam Richtung Boden, wären da
nicht die Sicherungsseile. Es ist
Projektwoche und heute ist Klettern und Balancieren angesagt.
Wir, die Klasse 10c, sind auf der
Kletteranlage des Palais Trier im
Weißhauswald unterwegs. Aber es
ist doch Projektwoche, wird sich
der Leser nun fragen, also sollten
die Schüler doch besser an einem
Projekt arbeiten und sich nicht vergnügen?! Warum dann also
Kletterpark statt Füller und Heft?
Um es zu verstehen, fange ich ganz von
vorne an: An der Kletteranlage angelangt, die bis zu sieben Meter in die
Baumwipfel ragt, werden wir von unseren drei Betreuern freundlich in Empfang genommen. Doch statt direkt anzufangen, fragen sie uns erst einmal,
was wir uns vom heutigen Tag versprechen. Ein bisschen überrascht meinen
einige, „sich einmal mehr zuzutrauen“,
eine möchte vor allem „Kalorien verbrennen“ und wieder andere hoffen auf
„mehr Vertrauen zueinander“. Und das
ist auch der Clou an der ganzen Geschichte: Wir, die Schüler, müssen uns
gegenseitig sichern! Ich muss erst
einmal schlucken. „Ob die mich dort
oben halten können?“, denke ich mir
und mir ist schon ein bisschen mulmig zumute, ganz besonders, wenn
ich mir diesen ‚Chaotenhaufen‘ von
Klasse angucke. Aber wir dürfen
immer noch nicht nach oben, „Erst
Übungen am Boden“, heißt es. Das
ist zum einen der Balanceakt auf einem indianischen Seil aus Metall, das
knapp 30cm über dem Boden zwischen Baumstämmen gespannt ist.
Die Raffinesse der Übung liegt darin,
dass man die Aufgabe als Gruppe
lösen muss. Wenn einer auf dem
Weg vom Anfang bis zum Ziel stürzt,
müssen alle neu anfangen. Außerdem
darf von außen nicht geholfen werden,
die Teilnehmer auf dem Seil müssen
sich
gegenseitig
helfen.
Glücklicherweise müssen wir nur
einmal neu starten, da an einer Stelle
der Letzte ganz alleine ohne Hilfe klarkommen musste und so, ohne Hilfe, fiel.
Beim zweiten Versuch lernen wir
allerdings aus unseren Fehlern und uns
gelingt der gemeinsame Balanceakt.
Das sind auch schon die ersten Lektio-
nen, die wir lernen: „Niemand wird zurückgelassen“ und „Zusammenhalt für
jeden“. Die zweite Bodenübung ist
wieder eine Gleichgewichtsübung, bei
der man miteinander interagieren muss.
Hierbei müssen wir uns mit drei unterschiedlich großen Holzbalken über
Baumstämme zum Ziel vorarbeiten
oder in unserem Fall eher hangeln. Bei
dieser Aufgabe versagen wir kläglich:
Wir beharren nur auf einer Technik und
sprechen uns nicht richtig ab. Daraus
folgen die Lektionen: „Gute Absprache“
und „Nicht direkt beim ersten Mal auf-
geben“. Aber genug von dieser
Schmach, nun dürfen wir endlich hoch.
Noch eine kurze Einweisung in die
Sicherungstechnik der Gurte und schon
geht es los! „Nichts kann passieren“,
sprechen uns die Betreuer
Mut zu. Ob dieses dünne
10mm dicke Drahtseil nicht
reißt, fragen sich einige von
uns. „Nein!“, können uns die
Betreuer versichern. „Die
Stahlseile können bis zu
sechs Tonnen Gewicht tragen.“ Außerdem gibt es ja
auch noch die Sicherungsseile aus Nylon. Nylon? Ist
das nicht dieser dünne Faden, aus dem auch die
Strumpfhosen meiner Mama
gemacht sind. Und die hat
doch ständig eine Laufmasche! Nein,
da geh´ ich niemals hoch! Und schon
finde ich mich in meinem schlimmsten
Albtraum wieder. Man sollte wirklich
darauf achten, wann man sich unter
dem Arm kratzt, vor allem wenn gerade gefragt wird, wer denn gerne anfangen möchte. Unter mir befindet sich
meine nun ameisenähnliche Gruppe
zusammen mit der fast schon verzweifelnden Betreuerin: „Ein Fuß vor den
anderen!“, schallt es zu mir hoch. So,
das war’s! Naja, wenn ich jetzt draufgehe, muss ich wenigstens nicht die
Mathearbeit nächste Woche schreiben,
6
Das AVG unterwegs
AVG journal 1/2013
also fasse ich meinen ganzen Mut zusammen, hebe den Fuß und setze ihn
wieder ab, puh geschafft! Und noch
einen und noch einen und noch einen
und…Dann passiert es: In meiner ele-
ganten Weise verhaspelt sich mein Fuß
unter dem Seil und ich falle. Im Angesicht des Todes bleibe ich ganz ruhig.
Oh, das war ja gar nicht so schlimm,
sterben ist ja ganz schön. Nur an die
Dunkelheit muss ich mich noch gewöhnen. „Du kannst jetzt ruhig die Augen
wieder aufmachen!“ „Jesus?!“ Ich öffne die Augen und befinde mich buchstäblich in den Seilen hängend. Das
Team, das mich absichert, hat mich
wirklich gehalten. Wow! Ich bin echt
überrascht. Kann ich mich also doch
auf die verlassen und schon springt der
Gedanke über: Vertrauen, das ist die
Aufgabe, die wir als Klasse bewältigen sollen. Das besprechen wir in der
auf die Kletterübungen folgende Aufbereitung des Geschehens. In einer
Klasse ist das „Auf-Sich-Verlassen“
enorm wichtig, was man zum
Beispiel an gemeinsamen Projekten merken kann. Aber auch
Zusammenarbeit beziehungsweise Absprache und die damit verbundene richtige und
gute Kommunikation sind auch
wichtige Aspekte, die zu einem
angenehmen und gesunden
Klassenklima beitragen.
Dieser Ausflug hat das Ziel der
Projektwoche perfekt getroffen: Etwas lernen und gleichzeitig Spaß haben, also das, was
manchmal im normalen Unterricht zu knapp kommt. Das so genannte unkonventionelle und praxisnahe
Lernen, für das solch eine Projektwoche wie geschaffen ist. Also unserer Klasse wird diese Erfahrung für
immer in Erinnerung bleiben und zwar
nicht nur das adrenalinreiche Vergnügen, sondern auch das Gefühl, mit der
ganzen Klasse etwas geschafft zu haben, als Gemeinschaft. Sieben Meter
über dem Abgrund, aber das Gefühl der
Angst ist gewichen, denn man weiß,
jemand steht hinter einem, als verantwortungsvoller Halt, und zwar 21-mal.
J.M. 10c
Baumschule Bösen stiftet Apfelbaum für die erste Streuobstwiese
Ein Baum der ersten Streuobstwiese des AVG hat es nicht geschafft. Für ihn hatte sich kein Pate gefunden, so
trauerte er und starb schließlich ab. Es ist im Übrigen der einzige Baum der bisher drei angepflanzten Streuobstwiesen des AVG, der nicht erfolgreich angegangen ist. Die Baumschule Bösen stiftete nun einen gut gezogenen
Winterrambour als Ersatz. Die Umwelt-AG des AVG dankt recht herzlich dafür. Die Patenschaft dafür hat
Monika Schwarz-Hügle übernommen.
Die nächste Baumpflanzaktion wird voraussichtlich im Oktober 2013 stattfinden.
Weiter
e Inf
or
ma
tionen g
eben die Umw
elteitere
Infor
orma
mationen
ge
UmweltAG bzw
üller
bzw.. Her
Herrr Weism
eismüller
üller..
Impressum
AVGjournal
Herausgeber:
Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier
Redaktion/Satz: Dieter Rose
Verantwortlich: Bernhard Hügle
Aktionen
AVG journal 1/2013
7
Olympiasieger am AVG
Richard Schmidt besucht seine ehemalige Schule
Es war die Attraktion in der großen
Pause. Hunderte Schülerinnen und
Schüler des AVG empfingen mit
großem Applaus den Trierer
Olympiasieger im Ruderachter auf
dem Schulhof. Richard Schmidt
besuchte seine ehemalige Schule.
Im Interview mit dem Schulleiter,
Bernhard Hügle, blickte er auf seine
Schulzeit am AVG, die er 2006
erfolgreich mit dem Abitur abschloss,
zurück. Gerne sei er in die Schule
gegangen, auch wenn die
Doppelbelastung durch
das Training
und das Lernen zeitweise doch groß
gewesen sei. Den anwesenden
Schülerinnen und Schülern empfahl er,
sich ein Ziel zu setzen und Energie und
Ausdauer darauf zu verwenden, dies
zu erreichen.
Zum Schluss wurde Richard Schmidt
nahezu mit dem Wunsch nach
Autogrammen überrannt. Geduldig
versuchte er möglichst viele dieser
Wünsche auf Heften, Turnschuhen,
H a n d y s oder auch Armen zu erfüllen, was aber
aufgrund der großen
Anzahl nicht möglich
war.
Leer ausgegangenen Schülerinnen und
Schülern wurden am Tag danach noch
Autogrammkarten ausgehändigt.
Inzwischen ist Richard Schmidt
gemeinsam mit seinen Ruderkollegen
zum Sportler des Jahres 2013 gekürt
worden, bei der Landessportlerwahl
belegte er den zweiten Platz.
Das AVG gratuliert ganz herzlich und
wünscht für die Zukunft noch viele
Medaillen!!!
red
Aktionen
AVG journal 1/2013
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Schüler radeln für nachhaltige Mobilität
Aktionstag an AVG und MPG
Im Rahmen der europäischen Woche der Mobilität fuhr ein Viertel
der Schülerinnen und Schüler des
Auguste-Viktoria-Gymnaisums und
des Max-Planck-Gymnasium mit
dem Rad zu Schule. Dieser gemeinsame Aktionstag von AVG und
MPG stand unter dem Motto „Bessere Bedingungen für junge Radler“ und sollte für ein nachhaltiges
Mobilitätsmanagement werben.
Dies stellte die größte Fahrraddemonstration in der Geschichte
Triers dar.
Über 500 Schülerinnen und Schüler des
Auguste-Viktoria-Gymnasiums und des
Max-Planck-Gymnasiums radelten gemeinsam bei bestem Spätsommerwetter mit dem Fahrrad zur Schule.
Hintergrund war u.a. das seit 2010 laufende Mobilitätsmanagement der
beiden Schulen.
„Mit dem Fahrradaktionstag und der
Sternfahrt zur Schule möchten wir uns
unter anderem für eine stärkere
Fahrradnutzung und schülerfreundliche
Kurz vor dem Ziel!
Radrouten zur Schule einsetzen“ so
beurteilte Bernhard Hügle, unser Schulleiter, die Aktion. Sein Kollege Armin
Huber, Schulleiter des MPG, ergänzte:
„Gemeinsam mit unseren Schülerinnen
und Schülern möchten wir zeigen, dass
nachhaltige Mobilität nicht nur umwelt-
freundlich und kostengünstig ist, sondern St. Matthias in Trier-Süd geführt. Von
auch Spaß macht.“ Beide Schulleiter dort aus radelten sie in zwei großen
radelten übrigens mit und führten höchst Gruppen mit Polizeibegleitung durch die
persönlich jeweils eine Gruppe der Sternfahrt an. Durch
die gemeinsame Fahrt mit
dem Fahrrad zur Schule
wollten die beiden Schulen
das große Potenzial des Radverkehrs in Trier aufzeigen.
Dabei sollte auch auf
Verbesserungsmöglichkeiten, wie komfortable und
sichere Radwege auf dem
Schulweg, hingewiesen
werden.
Der Schulleiter ging mit gutem Beispiel voran
Auf dem Schulhof wurden
die Radlerinnen und Radler
von Triers Bürgermeisterin und Innenstadt zum gemeinsamen Schulhof.
Schuldezernentin Angelika Birk sowie Sehenswerte Jonglagen auf dem Eindem städtischen Umweltberater rad einiger Schülerinnen und Schüler
Johannes Hill begrüßt. Birk freute sich sowie Tricks des Trierer BMX-Artisals Schirmherrin der Veranstaltung über ten Axel Reichertz zwischen den Grußdie rege Beteiligung und lobte das En- worten der Schulleiter und städtischen
gagement der Schülerinnen und Schü- Vertreter ließen am Ziel echte Kundler: „Vor dem Hintergrund des gebungs- und Happeningatmosphäre
Mobilitätskonzeptes Trier aufkommen. Während es danach von
2025, welches sich der dritten bis zur sechsten Schulstunderzeit in der Phase der de mit Unterricht weiterging, führte die
Bürgerbeteiligung befin- Firma Monz einen kleinen Fahrraddet, eine prima Idee, die check der abgestellten Räder durch.
jungen Leute auf diese Mittags erfolgte die gemeinsame RückWeise für eine alternati- fahrt zu den Ausgangspunkten.
ve Mobilität zu begeis- Geplant und organisiert wurde die gantern!“ Johannes Hill, ze Aktion vom Trierer Büro für
auch langjähriger Ein- Mobilitätsberatung und Moderation.
wohner in Trier und Va- Dieses hatte bereits 2010 die beiden
ter zweier Kinder, die das Schulen im Rahmen des bundesweiten
AVG besuchen, teilte die Aktionsprogramms effizient mobil beBegeisterung: „Trier hat raten. Zudem freuen sich beide Schulin 2000 Jahren noch nie leiter besonders über die zusätzliche
so viel Radlerinnen und Radler auf ge- Unterstützung der Stiftung „Partner für
Schulen in Trier und im Landkreis Triermeinsamer Fahrt gesehen!“
Bei ihrer Fahrt wurden die Schülerinnen Saarburg“ der Sparkasse Trier. Mit dieund Schüler von vielen Lehrkräften und ser Hilfe war die Sternfahrt der Aufauch Eltern aus den einzelnen Stadttei- takt zu einem neuen Kapitel des schulilen zu den beiden Treffpunkten am Nells schen Mobilitätsmanagements von
Park in Trier-Nord sowie am Kloster AVG und MPG!
Indienprojekt
AVG journal 1/2013
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Indienprojekt am AVG
Aktuelles – Projekte - Ideen
Die Nachrichten aus Indien in den ersten Tagen des neuen Jahres sind bestürzend und machen betroffen. Gewalt
gegen Frauen und Mädchen ist tatsächlich alltäglich, Vergewaltigungen werden landesweit gedeckt, heruntergespielt, die Verantwortung wird den
Mädchen und jungen Frauen zugeschoben. Die indische Gesellschaft steht vor
gewaltigen Herausforderungen. Neben
den immer größer werdenden sozialen
Unterschieden zwischen einer wachsenden, konsumorientierten Mittelschicht und der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung, die unter dem
Existenzminimum lebt, verlieren traditionelle Handlungsmuster auf dem Weg
in die Moderne immer mehr an Gewicht. Wo Mädchen die Schule besuchen können, zur Universität gehen
wollen, werden die überlieferten Rollen verändert, müssen neue Regeln für
ein Miteinander der Geschlechter gefunden werden. Wie gerne würden die
einen zurückkehren zur Unterordnung
der Frau, sie in gesellschaftlicher Unmündigkeit halten. Aber die Frauen und
Mädchen in Indien werden selbstbe-
Plakat zum Welttoilettentag
wusst. Sie fordern
immer mehr Rechte ein. Aber – wie
das tragische Ereignis zeigt – sie müssen auch geschützt
werden.
Viele Projekte, die
wir mit unseren
Spenden ermöglicht
haben, haben sich
um die Stärkung
der Rechte der
Frauen gedreht. In
der Region der
Stand auf dem Weihnachtsmarkt
PMD werden Frauen ermutigt, sich
aktiv am politischen Leben der Ge- ne Toiletten vor Ort gibt. In Cowdalli
meinden zu beteiligen, in paritätisch wurden daher schon von Anfang an
besetzten Gemeinderäten mitzu- Schülertoiletten gebaut und auch das
arbeiten. Durch die Arbeit der Frauen- College verfügt über eine Toilettenanselbsthilfegruppen und Milch- lage. In den Dörfern der PMD sieht das
kooperativen wird ihre wirtschaftliche für die Frauen noch ganz anders aus.
Selbstständigkeit gefördert. Viele Sti- Und für sie ist eine Toilette neben der
pendien für die weitere Schulbildung Wahrung der Privatsphäre auch ein
und universitäre Ausbildung kommen Schutz vor Belästigung und Übergriffen.
Mädchen zugute. Unser Schul- Daher nahmen wir den Welttoilettentag
bauprogramm lieferte über die letzten im November 2012 zum Anlass, für den
10 Jahre dringend benötigte Infra- Bau von Toiletten in diesen Dörfern zu
struktur für die Schulbildung in den sammeln. Die Beteiligung der SchülerDörfern. Und in Cowdalli sorgt unse- innen und Schüler des AVG und das
re Unterstützung dafür, dass genug Ergebnis haben uns alle überrascht.
Lehrer eingestellt werden und dass fi- Mehr dazu finden Sie in einem Beitrag
nanzielle Sorgen nicht den Schulbe- in dieser Ausgabe des AVG-Journals.
such der Kinder verhindern, indem sie In diesem Jahr wurde ein neuer VorSchulspeisung und freie Uniformen stand für den Indienverein gewählt. Ihm
und Hefte erhalten. Mit dem Ange- gehören an: Dr. Hermann Anton, Edith
bot der voruniversitären Ausbildung im Ehmer, Bernhard Hügle, Margitta
College haben wir darüber hinaus die Kauffmann, Kathrin Knoche, Daniela
Möglichkeit geschaffen, dass die Mäd- Maly, Doris Reuter, Sebastian Weischen vor Ort eine weiterführende müller und Christiane Wojke. Aufgabe
Ausbildung erlangen können. Dies des Indienvereins ist es, die Projektsorgt auch dafür, dass sie weniger der koordination mit unseren Partnern in
Gefahr von Belästigung ausgesetzt Indien zu organisieren und die Verantwortung für die damit zusammenhänsind.
Untersuchungen haben ebenfalls ge- genden finanziellen Angelegenheiten zu
zeigt, dass die Mädchen mit Beginn tragen. Die formale Vereinsstruktur ist
der Regelblutung häufig den Schulbe- somit notwendig für die Verwaltung des
such abbrechen, wenn es für sie kei- Projekts, aber als Schulprojekt sollte es
Indienprojekt
AVG journal 1/2013
von der gesamten Schulgemeinschaft
getragen werden.
Die Arbeit im Indienverein ist vielfältig.
So waren wir mit einem Stand auf dem
Weihnachtsmarkt in Trier vertreten, an
dem am 22. Dezember neben Selbstgebasteltem auch mitgebrachter
Schmuck und andere Kleinigkeiten aus
Indien verkauft wurden. In den Sommerferien begaben sich außerdem vier
Lehrerinnen und Lehrer auf eine zweiwöchige Reise zu unseren Projektpartnern in Indien. Eindrücke dieser
Reise können Sie in einem gesonderten
Artikel nachlesen.
Unsere inhaltliche Arbeit wird u.a. von
folgenden Fragen geleitet: In welcher
Form will die Schulgemeinschaft des
AVG sich in Indien engagieren? Wie
können unsere Ziele als UNESCOProjektschule durch konkrete Maßnahmen in die Tat umgesetzt werden? Wie
schaffen wir es, die Erfahrungen mit
unseren Projektpartnern in Indien in den
Schulalltag zu integrieren? Wie können wir die UNESCO-Projektschulidee
lebendig halten und noch besser im Unterricht und im Alltag integrieren? Diese Fragen betreffen uns alle, Lehrer und
Lehrerinnen, Schülerinnen und Schüler
und Eltern. Je mehr und je vielfältiger
wir uns alle an diesen Diskussionen und
Entscheidungen beteiligen, desto stärker wird unser Hilfe nach außen und
die Wirkung nach innen. Daher möchten wir alle Interessierten zu den Treffen des Indienvereins einladen, damit
die Vorstandtreffen zu einer lebendigen
10
Lehrer-Schüler-Eltern-Arbeitsgemeinschaft werden, die gemeinschaftlich an
der Verwirklichung der UNESCOProjektschulziele arbeitet. Die Treffen
finden in der Regel alle sechs bis acht
Wochen abends im Lehrerzimmer des
AVG statt und die Termine werden
frühzeitig über die Infotafel des Indienvereins und im „Kalender“ auf der
Homepage des AVG bekannt gegeben.
Der Termin für das nächste Treffen
steht schon fest: Donnerstag, den 21.
Februar 2013 um 19.30Uhr im Hauptgebäude des AVG. An diesem Treffen
soll vor allem der UNESCO-Projektschultag am 26. April 2013 vorbereitet
werden. Wer Ideen hat, wer helfen und
mitmachen will, wer mitreden will, ist
herzlich eingeladen.
Hermann Anton
Das AVG auf dem Weihnachtsmarkt
Am 22. Dezember konnten Schülerinnen und Schüler des AVG
einen ganzen Tag die Projekte „Eine-Welt-Kiosk“ und „Indienpartnerschaft“ auf dem Trierer Weihnachtsmarkt präsentieren und
„fair trade“- gehandelte Produkte verkaufen. Auch der neu gestaltete Tischkalender für das Jahr 2013 mit Bildern aus Indien wurde
zum Verkauf angeboten. Darüber hinaus wurden die Besucher mit
Informationen über die Projekte und begleitender Musik bedacht.
Welttoilettentag am AVG
Am 19. November wurden am AVG zahlreiche Aktionen anlässlich des
Welttoilettentages durchgeführt. Schülerinnen und Schüler führten einen
Toilettentanz durch, verkauften Saftmixgetränke und Waffeln, andere wandelten als „lebende Toilettenbrillen“ durch das Gebäude und der Schulleiter betätigte sich als Toilettenmann vor den Lehrertoiletten. Zahlreiche
Plakate machten auf die unzureichende Toilettenversorgung in Indien
aufmerksam. Der Erlös aller Aktionen wird für den dortigen Toilettenbau
gespendet.
Insgesamt haben neun Oberstufenkurse und fünfzehn Mittelstufenklassen
Geld für den Bau einer Toilette gesammelt. Besonders fleißig waren:
6c 175 € / 5c 183 € (3. Platz); 6b 240 € (2. Platz), 5b 274,50 € (1. Platz)
AVG journal 1/2013
11
AVG journal 1/2013
12
Indienprojekt
AVG journal 1/2013
13
Besuch bei unseren Projektpartnern in Indien
Eine zweiwöchige Lehrerreise in den Sommerferien
2006 hatten wir Cowdalli im Herbst
besucht, um den damaligen neuen
Pfarrer und gleichzeitig Schulleiter
der St Anthony’s High School, Fr
Francis, kennenzulernen. Jetzt
stand wieder ein Wechsel an, Fr
Christopher übernahm im Juli die
Pfarrei. Da in diesem Jahr keine
Schülerreise geplant war, es jedoch
unumgänglich war, persönlichen
Kontakt aufzunehmen, fanden sich
einige Mitglieder des Indienvereins und interessierte Lehrer
bereit, in den Sommerferien im
August nach Indien zu fahren.
Wir landeten in Bangalore im Morgengrauen. Eine lange Busfahrt über die
Deccan-Hochebene in Karnataka stand
uns bevor. Aber trotz aller Müdigkeit
zog uns Indien sofort in seinen Bann.
Das moderne Bangalore mit seinem
dank der Computerindustrie aufstrebenden Wachstum wurde von den staubigen Straßen und den sandfarbenen
Hütten und einfachen Bauten in den
geregnet, um die Felder, aber auch die
Menschen mit genügend Wasser zu
versorgen. Schnell wird einem in Indien klar, wie abhängig die Menschen von
der Natur sind, und wie schwierig es
ist, sich dort eine
Existenz zu erhalten.
im ersten Stock der High School, die
teilweise durch die klimatischen Bedingungen sehr gelitten haben, sollen renoviert werden.
Zum Abschluss unseres Aufenthaltes
Der neue Pfarrer
empfing uns freundlich. Und froh wurden wir auch von
unserer SoFiA Freiwilligen in Cowdalli,
Meike Jakobs, begrüßt: Besuch aus
der Heimat. Seit einem Jahr war sie
jetzt in der St
Meike Jakobs mit Schülerinnen in Cowdalli
Anthony’s High
School gewesen und hatte dort gear- gab es wie immer ein Fest, das die Lehbeitet. So konnte sie uns immer wieder rer und Schüler für uns organisiert hathelfen, die Bedingungen vor Ort bes- ten. Man stelle sich allerdings unser
ser zu verstehen. Fast vier Tage blie- Erstaunen vor, als plötzlich bayrische
ben wir in Cowdalli und führten umfang- Klänge aus dem Lautsprecher kamen
reiche Gesprä- und wir einen perfekten Schuhplattler
che mit Fr vorgeführt bekamen. Da wussten wir,
Christopher. Wir dass der interkulturelle Austausch auch
merkten, wie in dieser Hinsicht in beide Richtungen
wichtig diese Be- gelungen war. Herzlich verabschiedegegnung war, um ten wir uns von der Schulgemeinschaft
eine vertrauens- und Fr Christopher und fuhren mit dem
volle Zusammen- Bus nach Mysore.
arbeit zu schaf- Nach den vier Tagen ländlicher Abgefen. Zwar muss- schiedenheit genossen wir das Stadtten wir seinen leben mit seinen bunten Geschäften und
Optimismus in Märkten. Gleich suchten wir unser
Hinblick auf un- Lieblingscafé auf, eine einfache Speisesere finanzielle halle mit den typischen Gerichten SüdHilfe
etwas indiens, den dünnen Fladenbroten mit
Collegegebäude in Cowdalli
dämpfen, aber es Gemüsecurry, scharfen Soßen und dem
Dörfern und Kleinstädten abgelöst. gelang uns, gemeinsam eine klare Lis- vermutlich besten Chai in Mysore.
Bunt dazwischen die Schilder, die te der Prioritäten aufzustellen. So wol- Schon am nächsten Tag jedoch wollten
Marktstände, die Saris der Frauen. Das len wir die Flachdächer beider Gebäu- wir dem Bischof von Mysore einen
Grün der Felder allerdings fehlte. Der de besser gegen eindringende Feuch- Besuch abstatten, ein offizieller Termin
Monsun, sehnsüchtig erwartet, war tigkeit schützen, die Wasserversorgung stand bevor. Allerdings ließ auch hier
noch nicht gekommen. Und auch in die- verbessern und die Elektroinstallationen die Gastfreundschaft keine allzu große
sem Herbst sollte er sich rarmachen. für das neue Collegegebäude Steifheit aufkommen. Nach einem geNoch immer hat es nicht ausreichend fertigstellen. Auch die KIassenräume meinsamen Mittagessen und einem län-
AVG journal 1/2013
geren Gespräch entließ man uns
freundlich und sorgte mit einem Beutel
gerösteter Cashewkerne noch für die
weitere Wegzehrung.
Insgesamt zeigt sich, dass trotz der über
35-jährigen Arbeit der PMD in dieser
Region die Armut noch der zäheste
Gegner des Selbstbewusstseins und der
Weiterentwicklung ist. Hunderte Jahre Unterdrückung der
Kastenlosen, der
Unberührbaren,
haben ihre Spuren hinterlassen.
Aber die jungen
Menschen, die
nach einem Abschluss streben,
um für sich und
ihre Familien ein
Besuch in einem Dorf der PMD-Region
besseres Leben
zu erreichen, die
Unser Besuch bei der PMD in Bemühungen der PMD um demokratiMangalapuram diente dazu, über unser sche Aufklärung, die Schulen, die wir
Stipendiatenprogramm zu sprechen, das gemeinsam gebaut haben, und die
uns sehr am Herzen liegt. Da in Indien Geburtshilfestation sind Marksteine eiStudien- und Prüfungsgebühren anfal- ner positiven Veränderung. Die drei
len und darüber hinaus auch meist noch Tage, die wir bei der PMD verbrachein Schlafplatz bezahlt werden muss, ten, waren intensive Tage, aber es wakönnen begabte Jungen und Mädchen ren auch Tage von freundschaftlichem
aus sehr armen Familien entweder nicht Verständnis, das durch die Arbeit des
studieren oder sie müssen sich hoch Indienvereins und seiner Mitglieder über
verschulden. Es kommt auch vor, dass die Jahre aufgebaut worden war. Diese Bemühungen
werden
aber
maßgeblich von
der ganzen Schulgemeinschaft des
AVG unterstützt
und getragen.
Noch ein kurzer
Blick aufs Meer
vor der Rückreise. Zwei knappe
Tage Entspannen
in
Mammallapuram: Felsentempel, Lime
Soda und Banana
Die neue Schule in Panamalai Pettai
Pancakes, auch
sie kurz vor der Prüfung aus finanziel- das gehört zu Indien dazu. Und hier am
len Gründen abbrechen müssen. Bisher Meer lässt sich die Hitze ertragen, sohaben wir mit schmalem Budget einige dass wir sie sogar genießen, bevor uns
Stipendien vergeben. Es wäre jedoch der kühle Sommer zuhause empfängt.
schön, wenn wir mehr Spender finden
Edith Ehmer, Kathrin Knoche,
könnten, die diese jungen Menschen für
Frank Wintersinger, Hermann Anton
ein oder mehr Jahre unterstützen.
Indienprojekt
14
„Lernen in der Box“
Arbeiten und Lernen in einer Containerlandschaft? Das konnten sich viele
Schüler/innen und Lehrer zu Beginn des
vergangenen Schuljahres noch nicht so
recht vorstellen. Um die Lernatmosphäre angenehmer zu gestalten,
schrieb der Fachbereich Bildende
Kunst einen Wettbewerb aus, bei dem
Vorschläge zur Verschönerung der
Außenfassade eingereicht werden
durften. Das Ergebnis ist von Seiten des
Sieh-um-Dich-Platzes zu bewundern.
Es entstammt der Feder von Anthea
Weinmann aus der 13. Jahrgangsstufe.
Das untere Bild zeigt Kunstlehrer
Jürgen O´Grady-Sommer, der Anthea
bei der Assembly im Oktober 2012 ehrred
te.
Wettbewerbe
AVG journal 1/2013
15
Triumphzug des AVG, in letzter Sekunde…
Streiflicht zur Schulmeisterschaft 2012
Ende November stand der
Elternsprechtag an. Endlich konnten
Schülerinnen und Schüler einmal den
Freitag ausschlafen und entspannt zuhause verbringen. Alle? Nein, denn
neben den SVlern, die eifrig Kaffee und
Kuchen verkauften, fanden sich 20 junge Verehrer des königlichen Spiels im
schmucken Container ein, um die
Schulmeisterschaft auszutragen. Souverän siegte Lukas Rademacher
(Klasse 13) mit 4 ½ / 5 Punkten (90
Prozent), dem allein Frederik Wülich
(8e), ein junges hoffnungsvolles Talent,
ein Remis abtrotzen konnte. Bester
Schülerin wurde Yu-Mi Kim, dicht ge-
folgt von Jana Krein. Den Sonderpreis
erhielt, nein: verdiente sich die jüngste
Teilnehmerin im Feld, Mara Schneider (5b), redlich, weil sie aufs Ganze
gesehen exzellentes Schach bot und
auch die meisten ihre Gegner souverän
beherrschte,
es
aber
unglücklicherweise versäumte, den
Sack zuzumachen. Wie auch immer, ihr
Beispiel zeigt einmal mehr, dass das
AVG – insbesondere dank der engagierten Tätigkeit von Frau Bakalarz –
mit vielen talentierten Schachspielerinnen und Schachspieler gesegnet ist.
Sehr eindrucksvoll wurde dies am 8.
Dezember untermauert, als die AVGSchulmannschaften bei der Qualifikation zur Rheinland-Pfalz-Meisterschaft
mit Bravour reüssierten. Unsere
Mädchenteam um
Jana Krein, Kira
Bach, Yu-Mi Kim
und Kathrin Mertes
(WKM) gewann
unangefochten gegen die IGS Trier
(4:0) und qualifizierte sich für den Endkampf. Ein enges,
gegen Ende überaus
spannendes, ja dramatisches Rennen lieferte sich dagegen unser Topteam um Lukas Rademacher (1. Brett), Jun-Gi Kim (2. Brett),
Christoph Görres (3. Brett) und
Frederik Wülich (4. Brett), die sich in
der ersten Runde problemlos durchgesetzt hatten (4:0), gegen das Team des
Gymnasiums Biesdorf, das ebenfalls
starke Vereinsspieler in seinen Reihen
wusste.
Der von den Schülern selbst entwickelte Matchplan (!) sah vor, den Gegnern
an den Spitzenbrettern ein Remis abzutrotzen, wogegen Frederik am vierten Brett siegen sollte. Gesagt, getan,
stand es bald dank
Frederik 1:0, YunGhi remisierte,
während sich Lukas bei forcierter
Kombination mit
einem Springeropfer verrechnete
und die Segel streichen
musste.
N a c h d e m
Christophs Remisangebot – bei hängendem Plättchen
hatte er nur noch
knapp eine Minute auf der Uhr– abgelehnt wurde, patzte sein Gegenüber siegestrunken und
stellte einen Bauern ein, woraufhin die
Partei gekonnt ausblitzte. Somit siegte
das AVG-Spitzenteam schließlich, denkbar knapp, mit 2 ½ zu 1 ½, und wird
unsere Fahne am Max-Planck-Gymnasium hissen, welches die Landesmeisterschaft im März 2013 austrägt.
Daran wird auch unser weiteres Jungen-Team um Phillip Röhlich. Lukas
Bauer, Marc-André Bachund Cedric
Behr teilnehmen, die sich mit blankweißer Weste (10:0 Punkte!) durchsetzten. Ebenso unser jüngstes Team
um Valeria und Fabian Mauel, Mara
Schneider und Daniel Nykytenko, das
mit 14: 0 Punkten das Wertungshighlight setzte. Kein Wunder also, dass
der Schulschachreferent Bernd Mallmann die schachliche „Erfolgsserie“ des
AVG gebührend herausstellte und Frau
Grazyna Bakalarz, die unsere
SchülerInnen systematisch seit Jahren
trainiert, als Mutter des Erfolgs lobte.
Wolfgang Müller
Wettbewerbe
AVG journal 1/2013
16
52. Mathematikolympiade am
Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier
In der ersten Runde der Mathematikolympiade 2012/13 zeigten 48
Schülerinnen und Schüler des Auguste-Viktoria-Gymnasiums am Anfang
des Schuljahres ihr mathematisches
Können. Durch hervorragende Leistungen qualifizierten sich 33 von ihnen für die zweite Runde. In einer
bis zu 4 Stunden umfassenden Klausur schafften 16 Mathetalente die
Qualifikation zur dritten Runde - der
Landesrunde.
Zwölf Schülerinnen und Schüler
Unsere stolzen Preisträger der Mathematikolympiade
konnten mit Preisen geehrt werden:
Lukas Rademacher, Oliver Scholer
und Pascal Hein aus der Oberstufe Taisiya Bosoy, Nils Schwarz, Daniel Wir gratulieren den Preisträgern und
sowie Eva Ley, Jan-Niclas Peters, Gebhard, Felix Frombach und Alexander wünschen viel Erfolg für die LandesDömötör Kozàk, Lukas Brechtken, Rauen aus den Klassenstufen 10 bis 6. runde.
J. Kühnel
Landeswettbewerb Mathematik
Rheinland-Pfalz 2012
Klasse
7b
7b
7d
8b
8b
8e
8e
7b
7b
8a
8b
8b
8b
8b
8c
8c
7b
8a
8a
8a
8b
8c
8c
Vorname
Daniel
Nils
Thomas
Jonas
Dömötör
Katrin
Aleksandra
Felix
Malte
Fenja
Lukas
Jonas
Flora
Valeria
Philipp
Remo
Ben
Isabel
Lea
Cynthia
Sophia
Aaron
Lorenz
Nachname
Gebhard
Schwarz
Münnich
Hoffmann
Kozak
Koster
Zolotuklina
Frombach
Zeller
Lauer
Brechtken
Thiex
Lafos
Manuel
Röhlich
Bode
Spoek
Mouhlen
Haubrich
Armitter
Bohlscheid
Scalla
Hepke
1. Preis
1. Preis
1. Preis
1. Preis
1. Preis
1. Preis
1. Preis
2. Preis
2. Preis
2. Preis
2. Preis
2. Preis
2. Preis
2. Preis
2. Preis
2. Preis
3. Preis
3. Preis
3. Preis
3. Preis
3. Preis
3. Preis
3. Preis
Ehrung bei der Assembly im Dezember 2012
In der Jahrgangsstufe 8 wird jedes Jahr der Mathematik
Wettbewerb Rheinland-Pfalz durchgeführt. Besonders interessierte und begabte Schüler(innen) bearbeiten in 90
Minuten fünf Aufgaben. Alle Preisträger erhalten dann
eine Urkunde. In diesem Jahr war es Dank der Unterstützung des Freundeskreises des AVG möglich, auch einen Buchpreis zu vergeben. Wir gratulieren allen Preisträgern und wünschen viel Spaß beim Lesen. Alle Preisträger haben sich außerdem für die Teilnahme an der 2.
Runde des Mathematik-Wettbewerbs Rheinland-Pfalz im
nächsten Schuljahr qualifiziert.
C. Wojke
Wettbewerbe
AVG journal 1/2013
17
Waldjugendspiele 2012
8d zur Siegerehrung bei Kurt Beck in Mainz
Am 28.Juni 2012 waren wir, die damalige Klasse 7d, mit unserer Klassenlehrerin Frau Dr. Bunjes bei den diesjährigen Waldjugendspielen in Quint. Wir
mussten verschiedene Aufgaben und
Spiele zum Thema Wald und Natur erfüllen und erreichten dabei die volle
Punktzahl. Zusätzlich durften wir ein
Kunstprojekt zum Thema „Stadt-WaldFluss“ gestalten. Wir bauten Häuser aus
Naturmaterialien, stellten sie an einem
Bach im Wald auf und machten Fotos
davon, die wir einschickten. Wir belegten nicht nur den 1. Platz beim Kreativwettbewerb, wir waren auch Landessieger in Rheinland-Pfalz und gewannen einen Walderlebnistag in Quint, 100€
für die Klassenkasse und weitere
Sachpreise. Die Siegerehrung fand am
12.09.2012 in Mainz in der Staatskanzlei
statt, wo wir von Ministerpräsident Kurt
Beck und Umweltministerin Ulrike
Höfken geehrt wurden.
Lea Seul, Christine Fey,
Nathalie Daum
Lesewettbewerb der 6. Klassen
Paul Metzmann qualifiziert sich für den Regionalentscheid
Am 06. Dezember 2012 fand in der Lernlandschaft der Schulentscheid des Lesewettbewerbs aller 6. Klassen statt. Hierzu
hatten sich aus jeder Klasse insgesamt vier Schülerinnen und
Schüler qualifiziert, die ihr Können zum Besten geben durften.
Für die 6a las Julia Schäfer aus dem Buch „Peter Pan und der
rote Pirat“ vor, Paul Metzmann vertrat die 6b mit „Onkel Alwin
und das Sams“, Lisa Siegert (6c) trug aus dem Jugendbuch
„Susewind“ vor, während Alexander Münnich (6d)eine Kostprobe aus „Rico, Oscar und der Tieferschatten“ gab. Im Publikum saßen unter anderem die Stellvertreterinnen der
Klassensieger, die Jury bestand aus den Deutschlehrkräften
der Klassen. Nach den vorbereiteten Texten, die allesamt gekonnt vorgetragen wurden, erwartete die Lesenden in einer
zweiten Runde ein unbekannter Text, aus dem eine Passage
vorgetragen werden durfte.
In der anschließenden Pause stärkten sich die Teilnehmer an
vorweihnachtlichem Gebäck und Lebkuchen, während sich die
Lehrer zur Beratung zurückzogen. Frau Röttgermann verkündete schließlich die mit Spannung erwartete Entscheidung:
Paul Metzmann erreichte mit knappem Vorsprung die nächste
Runde.
Wir wünschen ihm viel Erfolg für den nun anstehenden
Regionalentscheid!
red
Im Vordergrund: Die Klassensieger (v.l.n.r):
Lisa Siegert, Paul Metzmann,
Julia Schäfer, Alexander Münnich
Im Hintergrund: Die Stellvertreterinnen (v.l.n.r.):
Belenda Hesso, Maria Hill,
Daphne Doeve und Miriam Grüter
Fachbereich Kunst
AVG journal 1/2013
18
Herzlichen Glückwunsch Jonas Hammen Gewinner beim Alexandra Lang-Jugendkunstpreis 2012!
Jonas Hammen aus der Klasse 9a ist
unter den Siegern des Alexandra-LangJugendkunstpreises Rheinland-Pfalz
2012.
Für die Teilnahme muss eine
Bewerbungsmappe
mit
mindestens 6 großformatigen
Arbeiten, vorzugsweise Zeichnung, eingesendet werden.
Dabei ist die Themenwahl freigestellt, die Mappe soll das
künstlerische Schaffen des/der
Jugendlichen wiedergeben. Es
können Arbeiten sein, die im
Unterricht in Bildender Kunst
entstanden sind, es wird aber
mehr Wert auf eine eigenstän-
dige gestalterische Tätigkeit in der Frei- tigkeit musisch-kultureller Bildung.
zeit gelegt.
Unter 100 Einsendungen wurden 11 Der Alexandra-Lang-Jugendkunstpreis
Schülerinnen und Schüler aus Rhein- wird seit 2008 jährlich vergeben, gestiftet
in Erinnerung an die Künstlerin
Alexandra Lang (1970-2000),
gefördert u.a. von dem BDK
Fachverband für Kunstpädagogik. Teilnahmeberechtigt
sind Schülerinnen und Schüler
der Klassenstufen 8 bis 12
(www.jugendkunstpreis-rlp.de).
Liane Deffert, Vorsitzende
Fachbereich Bildende Kunst
Jonas, 4. v. rechts, bei der Preisverleihung
land-Pfalz ausgewählt und zu einem
mehrtägigen kunstpraktischem Workshop unter der Leitung von 6 Dozenten
und Dozentinnen eingeladen.
Frau Ahnen, Ministerin für Bildung,
Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur verlieh am 14.5.12 in einer kleinen
Feierstunde im Landesmuseum in
Mainz den Jugendlichen die Auszeichnung.
Sie betonte dabei die hohe Bedeutung
der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur und die Wich-
Buchprojekt der 7d
Die 7d erarbeitete im vergangenen Halbjahr im
Kunstunterricht unter Leitung von Frau Schmitt
die Gestaltung eines eigenen Buches zu einem
persönlichen Thema. Hierbei experimentierten
sie mit verschiedenen Möglichkeiten des Layouts,
der Schrift und der Bindung. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Farbenlehre im Zusammenhang mit der Bild-Text-Gestaltung des Buchdeckels und des Buchrückens gelegt. Das Bild
zeigt einen Teil der Klasse mit den erarbeiteten
Exemplaren.
red
Fachbereich Kunst
AVG journal 1/2013
19
Neu installiert: Pinnwände im Lichthof!
Schon lange waren Schulleitung und
Freundeskreis des AVG auf der Suche nach einem Ersatz für die
Pinnwände im Lichthof, die
schon sehr in Mitleidenschaft
gezogen waren und viele
schadhafte Stellen aufwiesen.
Das Material sollte für den
schulischen Gebrauch robust
sein, die Pinnfläche sollte
etwa so groß bleiben und
durch einen Rahmen stabilisiert sein. Der Fachbereich
Bildende Kunst hatte dafür
mehrere Angebote eingeholt und
dem Förderkreis vorgelegt.
Im Oktober war es dann soweit: die
neuen Pinnwände wurden installiert!
Zwei Wände im Lichthof sind nun mit
Die Schulgemeinschaft dankt dem Ver- je einer Pinnfläche von 5x1,2m bestückt
und dienen u.a.der Präsentation
von Unterrichtsergebnissen, der
Ausstellung von Lernplakaten,
Projektergebnissen etc. Qualität
hat ihren Preis: 910.- Euro hat der
Freundeskreis des AVG dafür bereit gestellt.
Die Pinnwände sollen noch lange
so schön aussehen wie jetzt, und
lange halten - als Schulgemeinschaft sind wir dafür verantwortlich, indem wir pfleglich
ein der Freunde und Förderer des AVG und sorgsam damit umgehen - viel
für die Anschaffung und Finanzierung Freude dabei!
dieser Einrichtung!
Fachbereich Bildende Kunst, Liane Deffert
Plastische Arbeiten zum Thema „Selbstdarstellung“
„Was mich beschäftigt - wie ich mich sehe“ - mit diesen Gedanken zum
Selbstbild beschäftigte sich der Grundkurs Bildende Kunst 12 bk 4 (jetzt
Klassenstufe 13) in seiner praktischen Arbeit.
Zunächst formten die Schülerinnen und Schüler ihre Gesichter mit Gipsbinden ab; aus der so gewonnenen „Negativform“ wurden nun mit Kleisterpapier nacheinander Positivabzüge hergestellt. Papierne Abbilder des eigenen Gesichts lagen nun in Serie vor, die - in Kombination mit anderen
Materialien wie Holz, Stoff, Illustriertenausschnitten- zu plastischen Collagen zusammen gefügt wurden.
Die Arbeiten (von oben links im Uhrzeigersinn): Laura Schilling, Kevin
Follmann, Lena Wirz, Sandrine Weller, Christoph Görres und Lena Birthel.
Fachbereich Bildende Kunst, Liane Deffert
Veranstaltungen
AVG journal 1/2013
20
All you need is love –
Theater-Kino-Abend am AVG
aufgeführt wurden. Zudem zeigten die
Leistungs- und Grundkurse Kunst der
13. Jahrgangstufe Kurzfilme, die das
Thema Liebe zum Inhalt hatten.
Den jungen Nachwuchsfilmern war
auch der erste Auftritt vergönnt, sie
wurden unter tosendem Beifall als
Stars auf die Bühne gerufen – eine
Persiflage auf das Filmgeschäft, die
dem ein oder anderen „Regisseur“
aber durchaus zu gefallen schien!
Bereits vorher wurde das Publikum
durch die Schulband in Schwung gebracht, die unter anderem den JazzKlassiker „Fly me to the moon“ in bekannt professioneller Art zum Besten
gab.
Die anschließend gezeigten Filme griffen alle das Leitthema des Abends –
Am 02.11.2012 verwandelte sich die Liebe – auf, sie gefielen durch abder eigentlich unspektakuläre
Lichthof des Neubaus für einen
Abend in die Uferpromenade des
Nobelortes Cannes: Gastgeber
Jürgen O´Grady-Sommer entführte das zahlreich erschienene
Publikum gemeinsam mit seinen
Oberstufenschülern für einen
Abend an die glamouröse Côtes
d´Azur und versprach einen
Abend, der ein „großer Spaß“
werden sollte:
Hierzu hatten die Kurse „Darstellen- wechslungsreiche Interpretationen und
des Spiel“ der 11. und 12. Jahrgang- teilweise sehr kunstvoll gestaltete
stufe verschiedene Szenen einstudiert, Schnitt- und Kameraführungsdie vor allem im zweiten Teil des Abends techniken. Besondere Anerkennung
erhielt ein Beitrag, der Picassos Verhältnis zu Dora Maar, seiner langjährigen Muse, thematisierte.
Die von den DS-Kursen aufgeführten
Szenen, Tanzeinlagen und Pantomimestücke beleuchteten das Thema Liebe
aus verschiedenen Blickwinkeln, mal
überzogen verzerrend, mal leise nachdenklich.
Nach äußerst kurzweiligen drei Stunden Programm sangen alle Akteure
des Abends gemeinsam mit ihrem Lehrer den Hit „You never walk alone“,
tatkräftig unterstützt durch das Publi-
kum.
In seinem Schlusswort dankte Direktor Bernhard Hügle allen Beteiligten für
einen einmaligen Abend, nicht vergessen wurden hierbei natürlich Musiklehrer Christoph Butz am Klavier und
Benjamin Günther an der Technik,
ohne die der Abend so nicht möglich
gewesen wäre.
Bleibt abschließend nur noch zu sagen,
dass die Präsentationen allen Beteiligten den angekündigten „großen Spaß“
boten, man darf sich schon auf weitere Aufführungen in den kommenden
Jahren freuen!
Ankündigung:Aufgrund der starken
Nachfrage werden am 15. und 16. Februar zwei Zusatzvorstellungen angeboten!
red
Veranstaltungen
AVG journal 1/2013
21
Das Einstein-Mobil am AVG –
Physik zum Anschauen und Mitmachen!
Erfahrungsbericht des Leistungskurses Physik 13
Im November dieses Jahres kam das
Einstein-Mobil zu uns ans Auguste-Viktoria-Gymnasium. Ein ganzer Raum
stand zur Verfügung, um mehr über
Albert Einstein, den wohl berühmtes-
ten Physiker, der je lebte, zu erfahren.
Neben dem Anschauen einiger Lehrfilme konnten die Schüler drei kleine
Experimente aktiv durchführen, was
besonders lobenswert an der Ausstellung war. Zum einen gab es das sogenannte „Einstein-Fahrrad“. Das eigentlich zum Gebrauch als Fitnessgerät gedachte Fahrrad stand vor einer Leinwand, auf der eine Straße mit Geschäften zu sehen war. Trat nun ein Schüler
oder eine Schülerin in die Pedale, so
hatte man das Gefühl, durch die Straßen zu fahren, allerdings nicht in normaler Geschwindigkeit, sondern bei
besonders kräftigem Treten konnte man
es bis zur 99-prozentigen Lichtgeschwindigkeit schaffen! Unvorstellbar,
da das Licht sich mit circa 300.000.000
Metern pro Sekunde bewegt, doch in
diesem virtuellen Experiment war es
möglich. Man konnte die Raumkrümmung, die auftritt, wenn ein Objekt mit
nahezu Lichtgeschwindigkeit unterwegs ist, beobachten. Um das zu verstehen, muss man die Theorien Albert
Einsteins kennen. In seiner Allgemeinen Relativitätstheorie kommt er zu dem
Schluss, dass nicht einmal Licht die
Raumkrümmung überwinden kann. Es
war sehr lustig anzusehen, wie sich mit
wachsender Geschwindigkeit die Wände immer mehr über die Straße beugten, bis sie so
stark gekrümmt
waren, dass die
Person auf dem
Fahrrad tatsächlich Schwierigkeiten bekam, das
Rad auf der Straße zu halten!
Schließlich gab es
noch eine Funktion, die es ermöglichte, die Farbverschiebung zu
erkennen, was mit
dem Dopplereffekt zu erklären ist. Farben verändern sich, wenn ein Objekt
sich nahe der Lichtgeschwindigkeit bewegt: Wir rasten auf ein rotes Schild
zu und plötzlich wurde es grün! Mit so
einem Experiment macht Physik gleich
viel mehr Spaß.
Noch lustiger
als das Einstein-Fahrrad
war der Flugsimulator, mit
dem man ein
Flugzeug steuern konnte.
Das
war
zumindest in
unserem Kurs
das beliebteste
Experiment,
mit dem sich
alle stundenlang hätten beschäftigen können. Das
Flugzeug musste gestartet und gelandet werden, und das mithilfe eines Joysticks (ja, die gibt’s noch!). Kein Problem meint ihr? Dachten wir auch, aber
da hatten wir die Rechnung ohne Ein-
stein gemacht! Das Flugzeug bewegte
sich nämlich auch mit fast Lichtgeschwindigkeit und der Raum krümmte
sich manchmal so stark, dass der Himmel nicht mehr von der Erde zu unterscheiden war. Kein Wunder also, dass
es niemand schaffte, das Flugzeug sicher zu landen!
Und noch ein drittes Experiment stand
den Schülern und Schülerinnen zur Verfügung. Es war uns möglich, ein
schwarzes Loch mitten im Universum
zu bilden. Ein schwarzes Loch ist jedem bekannt, aber nicht jeder kann
auch erklären, warum so etwas entstehen kann (vor allem, da es sich nur um
eine Vorstellung handelt, die existieren
könnte). Einfach beschrieben entsteht
es so: Wenn ein Stern seinen „Brennstoff“ aufgebraucht hat, wird sein
Innendruck so klein, dass er einfach
kollabiert. Seine Dichte wird unendlich
hoch, wodurch er den Raum um sich
absolut krümmt. Licht und alles andere, was zu nah herankommt, wird quasi
geschluckt. Das Experiment beinhaltete
verschiedene Bilder aus dem Weltall,
wo zum Beispiel ein großer Planet zu
sehen war, oder auch viele kleinere und
andere leuchtende Objekte. Das
schwarze Loch konnte man nur aus
diversen Größen aussuchen und über
AVG journal 1/2013
Veranstaltungen
22
das ausgewählte Bild schieben. Und es geschah etwas sehr Interessantes: Je näher das Loch an ein Objekt herangeführt
wurde, desto mehr verzog dieses sich und wurde immer mehr zu einem Kreis. Der Planet beispielsweise bekam erst eine
Delle am Rand, dann krümmte er sich um das schwarze Loch, bis er zu einem Kreis wurde. Das sah grotesk aus,
veranschaulichte aber schön, wie sich Objekte in der Nähe eines solchen Schwarzen Lochs verhalten. Um den Schülern
noch ein bisschen mehr Spaß zu bereiten, besaß der Computer sogar eine Kamera, die die vor dem Bildschirm sitzenden
Personen filmte und dann konnte man sich selbst von einem schwarzen Loch verzerren lassen. Insofern war das Experiment sinnvoll und spaßig, nicht nur für die jüngeren Besucher der Ausstellung! Man merkt also, dass vor allem der
interaktive Teil der Ausstellung wirklich gut war, auch wenn die zugehörigen Erklärungen zu den einzelnen Phänomenen
etwas dürftig ausfielen. Man braucht einfach ein gewisses Hintergrundwissen, das selbst durch die begleitenden Filme
nicht hinreichend gedeckt werden konnte. Alles in allem lohnt es sich, die Ausstellung einmal zu besuchen, wenn man an
der Physik und besonders an Albert Einstein und dessen Relativitätstheorie interessiert ist.
Mona B. , Angela H.
MSS 13
Was Einstein gerne gesehen hätte
Der Leistungskurs 11 Physik entdeckt Einsteins Welt. Dies wurde durch
das Einsteinmobil mit Hilfe von anschaulichen Computersimulationen ermöglicht. Diese Ausstellung öffnete uns die Augen für die sonderbaren Effekte von Einsteins Relativitätstheorie.
Obwohl Einstein einer bekanntesten Physiker ist, waren die von ihm erarbeiteten Theorien für die meisten bisher verschlossen und unverständlich
geblieben. Um dies zu ändern, wurde das Einsteinmobil ins Leben gerufen,
welches wir als Physik LK eine Woche ausgiebig in Augenschein genommen haben.
Die Ausstellung bestand aus mehreren Stationen: einem Flug- und Fahrradsimulator in Lichtgeschwindigkeit und mehreren visuellen Lernstationen.
Insgesamt gesehen hat uns das Einsteinmobil in eine Welt entführt, die äußerst seltsam und fremd ist, aber dies auf verständliche Weise.
Frederik Vetter & Marc-Aurel Zent
MSS 11
Die Schülervertretung (SV) im Schuljahr 2012/2013
v.l.n.r..:
Henriette Leicher, Christian Kloss,
Jan-Niclas Peters, Lea Blankenburg, Franziska Leicher, Anastasia
Vartanyan, Gregor Schleimer, Lea
Reiter, Joshua Konrad, Aischa
Blömeke-Eiben, Maximilian Stehli;
Herr Meyer, Frau Reh (Vertrauenslehrer);
es fehlen: Jules Tuscher, Lasse
Marz, Meike Theis, Anna Baumann, Vincenz Leicher, Eleonora
Angioni, Nils Schwarz, Jan Eiden
Veranstaltungen
AVG journal 1/2013
23
Eine musikalische Reise durch das barocke Europa
Orchester und Solisten des AVG begeistern das Publikum
Zu einem Konzert der besonderen
Art lud das Orchester des Auguste-Viktoria-Gymnasiums in die stilvoll hergerichtete Aula des historischen Klosterbaus ein.
Das Programmheft versprach eine
musikalisch-literarische Reise durch das
barocke Europa. So verwandelten sich
die Zuhörer an diesem Abend in
Comtessen, Herzöge und Grafen, die
einer höfischen Abendbelustigung beiwohnten. „Zeremonienmeister“ Georg
Böse kündigt das Spektakel an, er führte
gekonnt und souverän durch den
Abend. Allegorien von Frühling, Sommer, Herbst und Winter
(Xenia Heilmann, Laura
Jochem, Denny Köppchen,
Benedikt Schönberger) deklamierten beeindruckend
barocke
Jahreszeitengedichte. Die fantasievollen
Masken (Hubertus Backes)
verfehlten ihre Wirkung nicht.
Zum Maskenspiel der Allegorien erklangen Ritornelle von
Claudio Monteverdi, die
wechselweise von den Holzbläsern (Jonas Hoffmann,
Hubertus Backes, Sarah
Schadeck, Anita Steiger, Rebecca
Zirbes, Anne Kratz) und den Blechbläsern (Maximilian Bauer, Simon
Hensel, Jan Schmitz, Johannes Dewes,
Moritz Weiland) vital und stilsicher intoniert wurden.
Sodann führte die Reise nach Venedig,
wo man am Ospedale della Pietà ein
Konzert des berühmten
Mädchenorchesters besuchte. Nach einer
kammermusikalisch besetzten Passacaglia von
Andrea Falconieri, von
Jonas
Hoffmann,
Hubertus Backes, Anne
Kratz, Philipp Papenberg
und Antonius Dewes sensibel interpretiert, vernahmen die Gäste ein
Konzert für Sopranino,
Streicher und Basso continuo von
Antonio Vivaldi, in dem Caiwei Liu
durch ihre Virtuosität beeindruckte.
Hell und Dunkel, Glanz und Vergänglichkeit prägten die Epoche des Barock
und bestimmten auch die Dramaturgie
des Abends.
Der zweite Teil begann nachdenklichernst. Ehern drang der Choral „O Ewigkeit, du Donnerwort“ von Johann
Sebastian Bach durch
den Raum (Blechbläser), als zwei in
Hell und Dunkel gekleidete Sprecher (Lea
Marxen,
Moritz
Weiland) vortraten und
Andreas Gryphius‚
Sonett „Es ist alles eitel“ rezitierten. „Ich
bin ein wahres Rabenaas...“, so der Anfang
einer deftig-barocken Liedstrophe, tönte sodann beherzt aus dem Munde von
Greta Schmitz. In Schloss Sanssouci, dem Lustschloss
Friedrichs des Großen, hörte das
Publikum nun zarte Flötentöne
aus der Feder des Königs (Alina
Caspers, Maike Michelberger,
Sonja Kurzbach, Verena
Rössler). Kontrastierend dazu
dann die Fuge fis-Moll aus dem
„Wohltemperierten Klavier“ von
Johann Sebastian Bach, überzeugend interpretiert von
Natascha Lansch. Ein Abstecher
führte die Zuhörer an den Hof
zu Köthen, wo Johann Sebastian
Bach das Amt des Hofkapellmeisters
bekleidete. Sein Konzert für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo
wurde vom Orchester und den Solisten Lea Marxen, Gregor Schleimer,
Sophia Schlicker, Sonja Uchlina und
Johannes Dewes schwungvoll und präzise musiziert.
Von Köthen ging die Reise über den
Ärmelkanal an den englischen Hof, wo
König Georg mit den Londonern gerade den Frieden von Aachen feierte. Das
gesamte Orchester spielte unter der
Leitung von Annette Dewes Georg
Friedrich Händels zu diesem Anlass
entstandene „Feuerwerksmusik“.
Ein großartiger Abend, der das Publikum mitriss und verzauberte. Minutenlanger, stehender Beifall!
Ehemalige
AVG journal 1/2013
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Eindrücke aus Kolumbien
-nach dem Abitur ins AuslandDon Bosco“, eine andere
Berufsschule in der Stadt
Santander de Quilichao,
etwa eine Stunde von Cali
entfernt.
Meine Hauptaufgabe hier
besteht in der Betreuung
der etwa 35 „Internos“ genannten Jugendlichen, die
im Centro dauerhaft wohnen. Das ist manchmal gar
nicht so einfach, denn die
Internos haben alle eine
Vergangenheit bei der
Guerilla hinter sich. Trotzdem macht mir
die Arbeit mit ihnen hier am allermeisten Spaß. Im Wesentlichen geht es darum, sie zu „begleiten“. Das geht von Essensausgabe über Gitarrenunterricht,
Fußball,
Hausaufgabenhilfe und Aktionen, die ein bisschen „außer der
Reihe“ sind, wie Geburtstagsfeiern o.Ä. bis zum Abendgebet oder einfach-da-sein, was
manchmal am wichtigsten ist.
Ansonsten habe ich noch in der
gation, die überall auf der Welt mit Ju- Grundschule zu tun, wo ich das Fach
gendlichen arbeitet und jedes Jahr 50 Musik unterrichte, und gebe GitarrenFreiwilligen die Möglichkeit gibt, in ei- unterricht in Santander.
Es hat ein paar Wochen gedauert, mich
ner ihrer Einrichtungen im Ausland
mitzuarbeiten. Die Entscheidung
fiel dann schließlich auf das Centro
de Capacitación Don Bosco in Cali;
das ist die drittgrößte Stadt Kolumbiens und übrigens weltweit als die
„Hauptstadt des Salsa“ bekannt.
Aber dazu später mehr.
Das Centro de Capacitación ist
hauptsächlich eine Berufsschule in
Aguablanca, einem etwas problematischen Viertel Calis. Hier gibt
es etwa tausend Schüler, die sich
unter anderem zum Schreiner, Frisör, KFZ-Mechaniker, Schweißer,
Elektriker oder Schneider ausbilden las- einzufinden, denn Kolumbien ist so vollsen. Daran angeschlossen ist eine kommen anders als Deutschland. Das
Grundschule und die Zweigstelle „Villa fängt schon damit an, dass es das ganIch heiße Katharina Nilles und habe
letztes Jahr am AVG mein Abitur
gemacht. Zur Zeit bin ich im Rahmen eines Freiwilligendienstes in
Kolumbien unterwegs.
Die Idee dazu kam mir erst relativ spät,
Anfang der 13, als dann doch
irgendwann die Frage anstand: „Was
habe ich denn überhaupt nach dem Abi
vor?“ Es war mir wichtig, mal rauszukommen, Neues kennenzulernen und
vor allem nach 13 Jahren Schulbankdrücken etwas Praktisches zu machen.
So stieß ich dann auf die Salesianer
Don Boscos, eine katholische Kongre-
ze Jahr über total warm ist; dadurch,
dass Kolumbien so nahe am Äquator
liegt, gibt es kaum Jahreszeiten und Cali
ist innerhalb von Kolumbien nochmal
besonders heiß. Aber auch sonst gibt
es riesige Unterschiede. Wenn sich die
Leute hier begrüßen, läuft das in der
Regel viel überschwänglicher ab als in
Deutschland. Viele geben sich zur Begrüßung Küsschen und generell fragt
man den Anderen, wie es ihm denn so
geht. Deswegen habe ich eine Weile
gebraucht, um zu merken, dass hier
wirklich jeder jeden siezt, sogar die
Grundschulkinder und die besten Freunde untereinander. Dabei bin ich zuerst
ein paar Mal ins Fettnäpfchen getreten, mittlerweile habe ich es aber
raus, auch, wenn es anfangs etwas komisch ist, sechsjährige Kinder zu siezen. Generell hat sich
noch einiges vom Kolonialspanisch bewahrt; wenn man sich
etwa im Geschäft bedankt, erhält
man als Antwort „a la orden (zu
Befehl)“.
Mittlerweile habe ich mich aber
an die größten Unterschiede gewöhnt und die Arbeit macht mir
sehr viel Spaß. Ich wünsche allen am AVG eine gute Zeit.
Mit vielen Grüßen aus Cali
Katharina Nilles