Schloss Dürande

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Schloss Dürande
Schloss Dürande
(von Joseph Freiherr von Eichendorff)
(Zusammenfassung von Werner Schuster, 3 AEB)
„Schloss Dürande“ von Joseph Freiherr von Eichendorff führt uns in die Zeit kurz vor
der Revolution in Frankreich. Hauptpersonen des Buches sind der Jäger Renald,
dessen Schwester Gabriele sowie der alte und junge Graf Dürande.
Renald bekam von seinem Vater an dessen Sterbebett den Auftrag sich immer um
Gabriele zu kümmern. Eines Tages kam es Renald zu Ohren, dass sich seine
Schwester heimlich mit einem jungen Mann treffen würde – Renald wollte dies
verhindern und lauerte dazu den beiden auf. Als er Gabriele und ihren Liebhaber sah,
legte er seine Waffe an und zielte auf den Fremden. Gerade als er aber abdrückte
und der Schuss sich löste bemerkte Gabriele das Vorhaben ihres Bruders und warf
sich zwischen Renald und ihren Liebsten. Dadurch konnte der Fremde fliehen, doch
Gabriele war am Arm durch den Schuss verwundet.
Renald stellte seine Schwester zur Rede und wollte wissen, wer der junge Mann
gewesen sei, doch Gabriele wusste es nicht. Der Jäger glaubte seiner Schwester,
meinte aber, sie solle zu ihrer Muhme ins Kloster ziehen und er würde sie holen,
wenn die Zeit recht wäre.
Auch Gabriele war mit diesem Vorschlag einverstanden und machte sich auch noch
mitten in der Nacht auf den Weg ins Kloster.
Woche für Woche verging, doch Renald holte Gabriele nicht nach Hause zurück.
Auch besuchter der Bruder seine Schwester immer seltener.
Gabriele fühlte sich immer stärker zu dem Unbekannten hingezogen und daher
begann sie sich selbst dafür zu interessieren, wer der Fremde sei. Sie nutzte ihre
Arbeit dafür, und knüpfte Kontakte in der näheren Umgebung des Klosters in der
Hoffnung etwas von ihrem Liebsten zu erfahren.
Eines Tages fand in der Umgebung des Klosters eine Jagd statt. Gabriele war sehr
neugierig, als einer der Reiter auf das Kloster zu ritt. Die Priorin befahl ihr, den Reiter
etwas zu trinken zu geben. Als Gabriele dem Fremden den Krug Wein gab, sprach
der sie an und gab sich als ihr Liebster zu erkennen. Doch er spornte sogleich sein
Pferd an und ritt wieder von dannen.
Gabriele, noch immer voll Glück, fragte die Priorin nach dem Namen des Fremden –
es war der junge Graf Dürande.
Ungefähr zwei Wochen später war der Junge Graf über dem Winter nach Paris
gezogen. Da Renald dachte, dass für Gabriele nun keine Gefahr mehr bestehe, wollte
er sie aus dem Kloster zurück nach Hause holen. Doch seine Schwester war in der
Nacht zuvor spurlos verschwunden.
Der Jäger suchte sogleich den alten Grafen von Dürande auf und bat um kurzen
Urlaub, denn auch er wollte nach Paris und seine Schwester suchen, die er bei einem
Verwandten in der Stadt vermutete, sowie den jungen Grafen zu Rede stellen.
Bei seinem Verwandten fand Renald Gabriele nicht, doch dafür eine Gruppe
Revolutionäre, welche sich gegen die Herrschaft der Adeligen stellte. Er fühlte sich in
deren Gesellschaft nicht recht wohl, erhielt aber vom Anführer einen kleinen Brief,
denn er dem Grafen Dürande geben sollte, wenn es vonnöten wäre.
Da Renald nun noch stärker vermutete, dass Gabriele bei dem Grafen sei, suchte er
den jungen Dürande in dessen Hotelzimmer auf. Er wollte vom Grafen wissen, wo
seine Schwester sei, doch dieser konnte ihm nicht antworten. Doch Renald war sich
sicher, dass Gabriele bei ihm war, und wirklich – er sah ein Tuch, dass eindeutig
seiner Schwester gehörte im Zimmer liegen. Das war ihm Beweis genug. Renals
wollte alles noch im Guten lösen und dachte, der Brief des Anführers könnte ihm nun
dienen, daher überreichte er dem Grafen Dürande dieses Kuvert.
Doch dieser Brief bewirkte geradezu das Gegenteil, der junge Graf war außer sich vor
Zorn und warf Renald aus dem Hause, denn im Brief war eine Andeutung auf die
baldige Entmachtung der Adeligen geschrieben.
Nach dieser Enttäuschung versuchte Renald nun mittels Rechtsanwälten und der
Polizei zum Aufenthaltsort von Gabriele zu kommen, doch alles war erfolglos.
Als letzte Möglichkeit sah er nun nur mehr den Weg zum König.
Um sein Anliegen vorzubringen zu können, suchte Renald das Schloss Versailles auf.
Dort sah er den König mit seinem Hof und unter diesem auch Graf Dürande im
Gespräch mit einer jungen Edeldame. Er vergaß alles, was er wollte und wurde von
der Wache zurück gedrängt. Nach dem der König vorbei gegangen war, sah er noch
mal in die Menge der Menschen, welche ebenfalls den König sehen wollten. Unter
dieser Menge glaubte er, den Anführer der Gruppe, von dem er diesen
verhängnisvollen Brief erhalten hatte, erkannt zu haben.
Einige Monate später kehrte Renald wieder in seine alte Heimat zurück, er war in der
Zwischenzeit im Irrenhaus, konnte aber daraus fliehen. In diesen Monaten setzte sich
auch die Revolution langsam von Schloss zu Schloss fort, und auch im Schloss
Dürande fürchtete man, dass es auch hier bald so weit sei.
Der Waldwärter, der den Jäger als erstes traf, meldete sein Kommen sofort dem
alten Grafen Dürande. Der Graf war ganz von Sinnen und schritt mit einem Leuchter
zum Eckturm des Schlosses. In diesem ließ er zuvor das gesamte Schießpulver
unterbringen und nun wollte er diese zur Explosion bringen. Doch seine Diener
konnten ihn gerade noch aufhalten.
Aufgrund aller Aufregungen starb der alte Graf aber schlussendlich.
Da der alte Graf nun tot war, kehrte der junge Dürande von Paris zurück ins eigene
Schloss. Die Wirren der Revolution wurden immer stärker, doch er war noch guter
Dinge und dachte er könne es in seinem Land noch auf die gute Art regeln.
Von Paris folgte ihm unter anderem auch sein Gärtnersbursche, dessen Stimmer ihm
so vertraut klang.
Da der junge Dürande noch immer an Gabriele dachte, so wollte er ins Kloster
schauen und nach ihr fragen. Doch alle Nonnen wurden von den Revolutionären
vertrieben. Der Graf war deswegen sehr niedergeschlagen und ritt zurück in sein
Schloss.
Indes herrschte im Schloss große Unruhe, der Gärtnersbursche wurde als Spion
verdächtigt und war spurlos verschwunden und der Graf erhielt einen versiegelten
Brief von Renald, der von fremden Männern übergeben wurde. In diesem stand, dass
sich der Graf zur Liebe zu Gabriele bekennen solle, und eine Antwort bis 11 Uhr
Abends liefern möge, ein Schuss aber würde nein bedeuten. Doch es war schon kurz
vor Mitternacht, die Frist also verstrichen.
Dürande war sehr aufgebracht und lies das Schloss sichern sowie gab eine Schuss ab
– welcher das Nein bedeutete.
Die Revolution hatte nun auch das Schloss Dürande erreicht, die Kämpfe waren bald
voll im Gange. In diesem ganzen Getümmel wurde der Graf an verschiedensten
Orten gleichzeitig gesehen – was als schlimmes Ohmen galt.
Schließlich sah auch der Graf selbst seinen Doppelgänger, der versuchte zu ihm zu
gelangen.
Als beide zusammen waren, erkannte der Graf im Doppelgänger Gabriele.
Gabriele wollte den Grafen zur Flucht verhelfen, während sie sich dem Volke stellen
wollte – so sehr liebte sie den jungen Dürande. Auch war sie sich sicher, dass er sie
nicht lieben würde, trotzdem setzte sie sich so für ihn ein.
Doch auch der Graf liebte sie noch und küsste sie von herzen. Erst jetzt bemerkte er
aber, dass Gabriele schwer verletzt war.
Plötzlich war nun Renald im Schlosse, und schoss dem Grafen eine Kugel in die
Brust. Schwer verletzt flüchtete nun der junge Dürande mit seiner Gabriele ins freie
Feld. Doch beide, Gabriele und der Graf, überlebten ihre Verletzungen nicht und
starben auf der Flucht.
Die toten Körper der Liebenden wurden von einem treuen Schlossdiener in die
gräfliche Gruft gebracht, wo sie gemeinsam ihre letzte Ruhestätte fanden.
Der Schlossdiener kehrte wieder zurück ins Schloss, wo die Kämpfe langsam ihr Ende
fanden. Selbst schon schwer verletzt und vor dem Tode stehend, wurde er von
Renald nach dem Verbleib von Gabriele und des Grafen gefragt – der Diener zeigte
Richtung Kirchhof – und Renald verstand.
Auch klärte er Renald auf, was wirklich geschah. Dass Gabriele nicht entführt wurde,
dass sie selbst dem Grafen folgte und sich die ganze Zeit unerkannt als
Gärtnersbursche in seiner Nähe aufhielt. Und dass der Graf nicht von all dem wusste.
Renald schickte alle Leute aus dem Schloss, nahm voller Wahnsinn eine Fackel und
steckte die Gebäude in Brand. Als letztes näherte er sich dem Schlossturm, in dem
noch immer das Schießpulver war.
Noch heute sieht man sie Trümmer des Schlosses Dürande.