Neue Appenzeller Schachtel

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Neue Appenzeller Schachtel
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stil und trends
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Neue Appenzeller Schachtel
Die neue Verpackung der Appenzeller Stengeli kommt im Herbst auf den Markt. Sie ist von Ingrid Sanguanini in der Agentur Königskind, Appenzell, entworfen und von Monopac in Herblingen realisiert worden.
Bild Yves Morgenthaler
Herblingen In der Kartonage haben
sich alle irgendwie spezialisiert: auf
Kosmetikverpackungen oder Pharmaschächteli, auf Displayboxen oder die
normalen braunen Faltschachteln aus
Wellkarton … «Unsere Spezialität bei
Monopac ist es, über die ganze Bandbreite alles, was es zum Produktionsablauf braucht, zu definieren», sagt
Yves Morgenthaler. «Alles selber herstellen können wir aber nicht, wir entwickeln auch Lösungen, die dann in
­Zusammenarbeit mit Zulieferern realisiert werden. Als ich vor vierzehn Jahren von der Entwicklungsabteilung bei
Model in unseren Familienbetrieb zurückkehrte, machten wir vermehrt
­Luxuskartonagen. Jetzt studieren wir
immer die ganzen Abläufe, von der
Papierrolle bis zum Abfallkübel – unter
ökonomischen, ökologischen und verkaufspsychologischen Aspekte.»
Ein Beispiel: Das Redesign der
Schachtel für die Appenzeller Stengeli
hat Morgenthaler mit Ingrid Sanguanini, Inhaberin der Agentur Königskind, vorgenommen. Zu den Vorgaben
gehörte unter anderem, auf eine sonst
übliche Kunststoffeinlage zu verzichten. «Unsere Schiebeschachtel ist jetzt
bis auf das rote Zugband zu 100 Prozent aus Karton», erzählt Morgen­thaler
stolz. «Als Vorauflage haben wir bei
uns 2000 Stück produziert, jetzt sind im
Produktionsprozess sechs Lieferanten
involviert. Im Pflegeheim Sonnmatt in
Wilchingen werden die Konfektionierungsarbeiten sorgfältig von Hand ausgeführt, dann liefern wir die leeren fertigen Schächteli nach Appenzell, wo sie
bestückt, das heisst gefüllt, werden.»
Im kommenden Herbst wird der
Marktauftritt im neuen Gewand erfolgen, denn «der Sommer ist ja nicht
­unbedingt die Schoggizeit». (us)
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Kultlied vom alten Keks
Nein, neu ist der YouTube-Titel von
Coldmirror, ein Klassiker unter den
«Misheard Lyrics», fürwahr nicht
mehr. Aber das ist nicht weiter schlimm,
denn das im Refrain besungene Hauptobjekt ist ja ohnehin ein alter Keks.
Alte YouTube-Hasen mögen also
verzeihen, dass hier auf ein audio­vi­suelles Kunstwerk hingewiesen wird,
das seit November 2011 schon viele
Hunderttausende entzückt und ver­
zaubert hat.
Ich riskiere den Griff in die Mottenkiste, um all jene zu erfreuen, die bisher ohne «Milchgänse», «Helge» und
«Gülle-Män» durchs Leben gehen
­mussten. – Dass dies überraschend
viele sein könnten, wurde mir beim
Treffen einer alten WG-Seilschaft bewusst.
In einem Printmedium kann der
Soundtrack, und damit die Hälfte dieses dadaistischen Gesamtkunstwerks,
nur beschrieben werden; die betörende
Stimme des türkischen Popmusikers
Ismail Yk beschwört uns mit raunenden türkischen Lauten:
Son bir kez yanıma gel
Nasıl gideceksin insafa gel
Gözümde yaslar var
Silmeye kıyamadım
Der Coldmirror-Künstler glaubt folgende deutsche Worte zu verstehen:
Song Baby Cash, Junge Nagel
Nashorn give it Jackson ’n Zoo-Vogel
Gesünder Streuwagen
Sieh mal her, coole Madam […]
– und illustriert sie mit krakeligen
Zeichnungen. Auch die nächsten Silben evozieren überraschende Bilder:
Herrschen Sünder dünn
Schäm dich – nee – oah dumm […]
Säulen – da grün
What’s the Moonsoup – halt igitt
Sommerlaune toasten.
Zum Refrain
Git hadi git istemiyorsan
Git hadi git hiç sevmiyorsan
hören und sehen wir schliesslich:
Keks, alter Keks
ist der mit Ohr-Sand?
Keks, alter Keks
Hitch send mir Ohr-Sand.
Yeah, alter Gülle-Män…
Das Originalvideo von Ismail Yk ist
übrigens ein türkischer Ohrwurm in
bester Bollywoodmanier, mit dicken
Tränen, langen Blicken, leeren Stühlen
und Regen, der an einsame Fenster
klatscht. Doch weder Ohr-Sand noch
der Gülle-Män treten auf. Leider. (us)
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| Freitag, 19. April 2013