EH-Jahresbericht Freudenstadt 2012 2013

Transcription

EH-Jahresbericht Freudenstadt 2012 2013
Lebenswege
Jahresbericht der ERLACHER HÖHE
FREUDENSTADT 2012/2013
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
3
Von Wegen und Umwegen.
- Eine Aufgabe wie für mich maßgeschneidert
26
- Einblicke
4
- Mein Wunsch – Neues zu entdecken
26
- Hurra jetzt geht’s los
5
- Neue Wege in meinem Leben
27
- Thema Wegbegleiter
5
- Besonders freue ich mich auf viele neue Kontakte und Gespräch
28
- Das ist mein Wunsch und den bekomm ich auch hin
6
- Die Freiwilligen
29
- Das ist mein Ziel und ich arbeite mich langsam dahin
6
Wegzehrung – Impulse zum Dranbleiben
- Meinen Weg gehen, Studieren mit der Erlacher Höhe Freudenstadt
7
und Weitergehen.
Neue Wege gehen – In Bewegung.
- Der Blick auf das Ziel
32
- Die Kraft des Wesentlichen
32
- Auszüge aus der Antrittsrede von Papst Franziskus
32
- Verantwortung übernehmen
33
- Rund um die Gebäude der Erlacher Höhe Freudenstadt
33
- Einfacher leben
34
- Stufen von Hermann Hesse
35
- In Freudenstadt zu Besuch – Anselm Grün
35
- Erlacher Höhe Freudenstadt auf Tour
10
- Adventsfeier im Stadtbahnhof
10
- So wendet sich das was erst schlecht aussah zum Guten
11
- Aktiv sein... Kreativ sein... Gestalten... Wachsen... Sich entwickeln
11
- Zurück in den Job – ein Rückblick auf das erste Jahr
12
- Neustart unter verbesserten Bedingungen
12
- Gemeinsam essen auf dem Marktplatz – aus Solidarität
12
- WerkBund - Neue gehen in Beratung und Vermittlung
13
- GanzMensch-InBalance, ein Projekt für jeden Lebensbereich
14
- Kurz und Bündig – die Erlacher Höhe im Überblick
36
- GanzMensch-InBalance Buchpräsentation
15
- Zahlen, Daten und Fakten zum Jahr 2012 und darüber hinaus
37
- GanzMensch 2014 – umfassend Wachsen – Zukunft gestalten
16
- EinBlick in Finanzierungszusammenhänge
37
- Ein Ort mit Herz – Der InfoPunkt am Stadtbahnhof
16
- Sie können uns ganz praktisch unterstützen
44
- GanzMensch-InBalance Buchpräsentation
15
- Wir sind als Bildungsträger zertifiziert
44
- Gelebte Ökumene, unser Büro im Dekanatshaus Horb
18
VorWegGeschaut
- Kooperationsprojekt Nachtwanderer
18
- Nach vorn geschaut – Termine und Veranstaltungen
Weggefährten – die Mitarbeiterschaft.
- Die Mitarbeiter – und ihre Hintergründe
20
- Unsere Ansprechpartner
22
Organisatorischer Aufbau der Erlacher Höhe Freudenstadt
24
- Was mache ich nach dem ABI
24
- Ein tolles Gefühl etwas Gutes zu tun
24
- Auf eine gute gemeinsame Zeit
25
- Alles hat seine Zeit – Neuanfang
25
- Da schlägt das Ergotherapeutenherz höher
25
2
Zwischenstopp – Daten, Fakten und Hintergründe.
46
Vorwort
Sehr geschätzte Lesende,
Kooperationspartner,
Kundinnen und Kunden,
liebe Freunde unserer Arbeit,
es ist Karwoche und Ostern steht
ins Haus und mit ihm der lang
ersehnte Frühling. Noch bleibt der
Winter, umklammert uns frostig.
Wie die Jahreszeiten, scheint auch
das Leben uns häufig viel zuzumuten. Erlebnisse denen wir uns
stellen müssen, Fragen, auf die wir
Antworten und neue Lebenswege
finden müssen, Tag für Tag.
Lebenswege – ist das Thema unseres Jahresberichtes. „Auf dem Weg
sein“ bedeutet unterwegs sein, sich
auf Neues einzulassen. Wir waren
als Mitarbeitende, als diakonische
Organisation und Dienstgemeinschaft unterwegs. Wir teilten unsere
Wege täglich mit deutlich über 200
Frauen und Männern in schwierigen Lebenssituationen, waren an
guten und weniger guten Tagen auf
dem Weg und wurden von Tränen
und Lachen begleitet. Im Leben gilt
es, immer wieder neu aufzubrechen
und Unsicherheit zu wagen. „Nur
wer sicher ist, kann aufbrechen.
Wer aufbricht, muss Unsicherheit
in Kauf nehmen.“ kann man im
Kalender der Offensive junger
Christen (OJC) lesen. Der erste
Schritt ist bekanntlich der schwerste. Wie beruhigend wirkt hier das
Vertrauen, dass man seinen Weg
nicht alleine beschreiten muss,
sondern der Höchste beständig
mitgeht. „Wer sein Leben so einrichtet, dass er nie auf die Schnauze
fallen kann, kann nur auf dem
Bauche kriechen!“, meinte schon
der ehemalige Forschungsminister
Erwin Riesenhuber. Aufrechtes
Gehen und Voranschreiten schließt
immer auch die Möglichkeit des
Scheiterns mit ein, bedeutet aber
auch, ein selbstbestimmtes Leben
zu führen. Mut zu sich selbst
haben, „Ja“ sagen zu Lebensfreude
und Abenteuer, zu Veränderung und
Wandel, zu Dingen, die im eigenen
Herzen wurzeln.
Auch die ERLACHER HÖHE war
das letzte Jahr mit Veränderungen
konfrontiert – neue Gebäude wurden bezogen, neue Mitarbeiter sind
dazu gekommen, neue Teammitglieder haben sich angeschlossen.
Nach mittlerweile 20 Jahren Leitungserfahrung in der ERLACHER
HÖHE bin ich davon überzeugt,
dass Wandel das einzig Beständige
ist. Ausgestattet mit festen Wurzeln
und Überzeugungen kann dieser
Wandel gelingen, das Wesentliche
bleibt, Formen, Prozesse, Gebäude
verändern sich.
Wir haben uns für die Jahre 2010
bis 2015 Rahmenziele gesteckt, an
denen wir uns entwickeln und sich
unsere operativen Jahresziele der
Bereiche messen lassen wollen:
Lernen+, Menschen zum Lernen
anhalten, zur Weiterentwicklung
motivieren und inspirieren. Glücklich ist, wer seinen Traum verwirklichen kann. Dazu gehört das Lernen,
das sich Wandeln. Da sind wir,
aber auch unsere Betreuten immer
wieder herausgefordert.
Landkreis+, wir wollen neben
unserem Standort in Freudenstadt
weitere Standorte im Landkreis
aufbauen. Seit 2009 geschieht dies
verstärkt in Horb a. N. Auf diesem
Weg müssen Konflikte immer wieder neu konstruktiv gelebt werden.
Kern unseres Auftrages ist es, für
Menschen „da“ zu sein, auch wenn
dies manchmal für Partner unangenehm ist und Geld kostet.
Partnerschaft+, wir wollen mit psychosozialen Organisationen, aber
auch mit nicht-typischen Partnern
zusammenarbeiten, mit Handel,
Gewerbe, Industrie und Gastronomie. Dieses Thema begleitet
uns seit Jahren. Das Streben nach
Nachhaltigkeit und Marathonqualitäten haben sich dabei als gute
Weggefährten erwiesen.
Qualität+, wir wollen Angebote
entwickeln, die im Alltag Wirksamkeit entfalten. Diese sollen von
Qualität und Professionalität gekennzeichnet sein. Wir stehen dafür,
dass gute Arbeit etwas kostet, wir
bezahlen hauptamtliche Mitarbeiter
nach Tarif, kämpfen um die gute
Qualität unserer Angebote, bleiben
hartnäckig.
Als Abteilung sind wir im 20.
Jahr, die Entwicklungen erfordern, dass unsere Strukturen sich
organisch weiter entwickeln.
Arbeitsbereiche werden klarer
profiliert, Verwaltung, Sozialdienstliches (Wohnungslosenhilfe
und Coachingprojekte), Soziales
Beschäftigungsunternehmen. Dazu
gehört das Konzept der Kostenstellenverantwortung, d.h. jeder
Teilbereich wird von einem umfassend befähigten Mitarbeitenden
verantwortet. Im März 2013 sind
wir 25 Hauptamtliche, begleiten
über 200 Menschen täglich, sind in
15 Kostenstellen (Arbeitsbereiche)
mit verschiedensten Aufgabenfeldern gegliedert, verantworten
einen Haushalt von über 2,5 Mio €.
Wachstum heißt für mich, altes
Loslassen, neu Aufbrechen, Mitarbeitende Fördern und Fordern,
Zurücktreten in Manchem. Loslassen ist schwierig, hilft jedoch neue
Freiräume zu gewinnen.
Im März haben wir eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt – ein
Risiko? Ja, man muss mit den
Antworten umgehen. Jedoch, die
Wahrheit ist zumutbar. Aufgrund
der aktuellen Mitarbeiterbefragung
weiß ich, dass die Mitarbeitenden
gerne ihr Engagement einbringen,
das Arbeitsumfeld schätzen, sich
mit der gesamten Grundausrichtung der ERLACHER HÖHE identifizieren. Jedoch stehen auch Fragen
im Raum, ob die Aufgabenstellung
und die zeitlichen Ressourcen noch
zusammenpassen, ob genügend
Zeit bleibt, eigene Konzeptionen
zu entwickeln, ob den begleiteten
Menschen die Zeit zukommt, die
sie brauchen. Wir sind Themen auf
die Spur gekommen, an denen wir
arbeiten werden. Dazu gehört das
Thema Mitarbeitergesundheit und
Fragen nach Prioritäten in der Arbeit. Können Prozesse und Abläufe
vereinfacht werden, sind manche
gar unnötig? Tun wir künftig in
manchem einfach weniger, dafür
jedoch mehr vom Wesentlichen?
Entscheidend ist letztlich, wem die
Prozesse dienen, der betroffene
Mensch ist Maßstab.
„Lebenswege“ – es geht um Wege
und Umwege, wir nehmen Teil an
Lebensgeschichten von Betroffenen.
Neue Wege gehen, wir berichten
über Projekte und Aktionen. Unter
dem Abschnitt Weggefährten
finden Sie die Menschen, die für
die Arbeit der ERLACHER HÖHE in
Freudenstadt stehen. Handfest wird
es beim Zwischenstopp, Daten,
Fakten und Hintergründe. Abrundend der Blick auf Termine und die
herzliche Einladung zum Hoffest
am 07.07.2013.
Das Jahr 2013 ist im Gange, mit
diesem Bericht geben wir Rechenschaft über ein Arbeitsjahr und
schließen auch symbolisch eine
Periode unserer Geschichte
miteinander und den Menschen in
unserem Umfeld ab. Dazu passen
folgende Liedzeilen von Gerhard
Tersteegen als Wort auf den Weg:
Nun sich der Tag (das Jahr)
geendet, mein Herz sich zu dir
wendet und danket inniglich;
Dein hohes Angesichte,
zum Segen auf mich richte,
erleuchte und entzünde mich.
Ich schließe mich aufs Neue,
in deine Vatertreue und Schutz
und Herze ein;
Die irdischen Geschäfte und alle
finstern Kräfte vertreibe durch
dein Nahesein.
In diesem Sinne wünschen wir euch
und Ihnen diesen Zweiklang aus
Loslassen, Glauben und Vertrauen
und andererseits viel inspirierte Tatkraft im Sinne, dass es kaum etwas
beglückenderes gibt, als zu erleben,
dass man für Menschen durch Sein
und Tun etwas sein kann.
Ihr
Wolfgang Günther
(abgeschlossen am 28. Mai 2013)
WERBEFORM war für diese
Broschüre kompetenter Partner und
hat für die Anzeigenaquise, Layout
und Druckabwicklung gesorgt.
Ihnen geschätzte Werbepartner
herzliches Dankeschön dafür, dass
Sie durch Anzeigen die Verwirklichung dieser Broschüre, viele seit
Jahren, unterstützen.
3
Von Wegen und Umwegen!
aus der Werkstatt
L: Wo waren Sie auf der Schule
und wann sind Sie dann nach
Deutschland gekommen?
T: Ich war auf der Volksschule in
Kroatien und bin im Jahre 1972,
als ich meinen Wehrdienst beendet
hatte, nach Deutschland gekommen. Meine Eltern waren bereits
in Deutschland und haben in
Baiersbronn gelebt. Mit dem Zug
bin ich nach Stuttgart gefahren
und wurde dort von meinem Vater
und meinem Bruder abgeholt.
L: Was haben Sie dann gemacht/
gearbeitet?
T: Ich hatte eine Wohnung in
Dornstetten und habe dort auch
5 Jahre als Bauhelfer gearbeitet.
Danach war ich Fabrikhelfer in
Freudenstadt. Nach 3 Jahren ging
die Firma pleite und ich habe in
den Straßenbau gewechselt. Auch
diese Firma musste Insolvenz
anmelden. Ich habe dann 10 Jahre
lang in verschiedenen Hotels in
der Gegend als Hausmeister
gearbeitet. Schließlich wurde ich
krank und somit arbeitslos. Vor
gut einem Jahr bin ich dann im
Aufnahmeheim der Erlacher Höhe
gelandet und habe dann angefangen in der Werkstatt zu arbeiten.
L: Waren Sie seit Sie in Deutschland leben nochmals in Kroatien
und haben Sie sich hier gut
eingelebt?
T: Ich war nur noch einmal im
Jahre 1976 für 2 Wochen in meiner
Heimat. In Freudenstadt habe ich
sehr viele Bekannte und ich hatte
von Anfang an immer viel Kontakt
auch mit deutschen Leuten.
Aus dem Leben der B. G..
Ich bin in Spaichingen, LK Tuttlingen, geboren und habe dort meine
ersten 9 Lebensjahre verbracht.
Danach ist die Familie nach Gosheim, LK Tuttlingen, umgezogen
und dort habe ich bis zu meinem
17. Geburtstag gelebt, bin dort in
die Realschule gegangen und habe
4
1974 habe ich geheiratet und bin
zu meinem Mann nach Wehingen
gezogen. Ich bekam dann 2 Kinder
in den ersten 3 Ehejahren und
arbeitete in Abendschicht in einem
Bundeswehrcasino an der Theke.
Dann starb mein Mann plötzlich
im Alter von 26 Jahren und ich
war allein mit 2 Kindern. Um den
Lebensunterhalt zu verdienen
arbeitete ich als LKW-Fahrerin.
Aus einer neuen Beziehung ging
dann ein 3. Kind hervor. Diese
Beziehung ging aufgrund privater
Probleme meines damaligen
Partners aber wieder auseinander.
Nach einigen Jahren Elternzeit zog
ich nach Rottweil und arbeitete
über Jahre in verschiedenen Unternehmen als Reinigungskraft.
as
Leben ist das w
nd
passiert, währe
du eifrig damit
t
beschäftigt bis
andere Pläne zu
machen.
unbekannt
Im Jahre 1988 kam dann meine
jüngste Tochter zur Welt. Auch die
Beziehung zu deren Vater ging
leider nach bereits vier Jahren
zu Ende. Aufgrund dessen zog
ich wieder zu meiner Mutter
und anschließend in eine eigene
Wohnung. Dort gab es Probleme
mit dem Vermieter, sodass ich
schließlich im Jahre 1993 in einer
Obdachlosenunterkunft landete.
Durch die Unterstützung des
Rathauses konnte ich in Rennfritzhausen in einer eigenen Wohnung
wieder Fuß fassen. Nach ca. vier
Jahren stellte ich fest, dass es mir
und meinen Kindern gesundheitlich immer schlechter ging. Ein
Sachverständiger fand schließlich
raus, dass die elektrischen Leitungen im Haus nicht isoliert waren
und die Elektrosmogwerte viel zu
hoch waren. Der Vermieter schenkte mir kein Gehör, es erreichte
mich eine Räumungsklage.
Meine minderjährigen Kinder
kamen angeblich vorrübergehend
in eine Pflegefamilie und ich
zog kurzzeitig zu meiner Mutter
zurück. Anschließend war ich
fünf Monte als Zimmermädchen
in einem Hotel in Österreich beschäftigt. Währenddessen wurde
mir die Wiederaufnahme meiner
Kinder noch immer verweigert und
zu allem Übel auch noch meine
eingelagerten Möbel entsorgt. Ich
stand also lediglich mit zwei Koffer
Kleidung und ohne Kinder da.
Mit der Unterstützung meiner jüngeren Schwester bekam ich für ein
Jahr eine Wohnung in Nordstetten
und hoffte, so meine Kinder
wieder zu mir nehmen zu dürfen.
Doch das wurde mir verweigert!
Danach fand ich ebenfalls auf 1
Jahr befristet eine 2-Zimmer-Wohnung in Nagold. Da ich für mich
keine Chance mehr sah, meine
Kinder zurückzubekommen, fand
ich eine Arbeit bei einer Gebäudereinigungsfirma in München, wo
ich im Jahr 2000 hinzog. Im ersten
halben Jahr arbeitete ich für diese
Firma im Airport-Hotel in München-Schwaig. Anschließend sollte
ich im U-Bahnhof nachts allein
Toiletten reinigen, was ich aber
nicht machen wollte. Dadurch wurde ich erneut obdachlos und zog
ins Frauenhaus in München. Von
dort aus arbeitete ich im Altenpflege-Seniorenheim als Reinigungskraft und Haushaltshilfe. Nachdem
ich wieder in eine eigene Wohnung
in Niederbayern gefunden habe,
musste ich die Arbeit aufgrund der
weiten Entfernung aufgeben. Dort
bekam ich eine Anstellung in einer
Bäckerei als Bäckereigehilfin in der
Backstube.
2004 erkrankte meine Mutter, so
dass ich zurück in den Landkreis
Freudenstadt zog, um meiner
Mutter beizustehen. Leider fand
ich hier keine Arbeitsstelle. Ich
wohnte solange bei meinem Sohn
M. in Fischingen, danach wieder
für ein Jahr in Horb. In der letzten
Wohnung in Rexingen kam es
dann schließlich zu einem großen
Wasserschaden, der die Wohnung
unbewohnbar machte.
So bin ich nun in der Erlacher
Höhe gelandet. Seit Juli 2012
wohne ich hier und nehme täglich
an Wiedereingliederungsmaßnahmen teil.
Ich wünsche mir für die Zukunft
eine Arbeit und endlich wieder
eine eigene Wohnung. Es ist
mir wichtig, mein Leben wieder
eigeständig führen zu können und
darauf arbeite ich hin!
„
„
Interview
mit Herrn T.
meine Jugend gemeinsam mit
meinen Eltern und 8 Geschwistern
dort verbracht. Nachdem ich die
Realschule absolviert hatte, machte ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Firma Bürger
& Söhne in Spaichingen. Nach der
Ausbildung konnte ich dort weiter
arbeiten und habe zusätzlich per
Fernstudium eine Ausbildung zur
Sekretärin absolviert.
Interview
mit Frau H.
M: Wo sind Sie geboren, aufgewachsen du zur Schule gegangen:
H: Ich bin in Bayern geboren und
dort auch mit meinen Eltern und
zwei Geschwistern aufgewachsen.
Ich besuchte die ortsansässige
Grund- und Hauptschule, die ich
erfolgreich abgeschlossen habe.
M: Was haben Sie danach
gemacht?
H: In meinem Heimatort absolvierte ich eine Ausbildung zur
Köchin, die ich auch erfolgreich
abgeschlossen habe. Durch einen
brutalen Chef begann mein
Abstieg. Ich flüchtete mich in
Alkohol. Nach der Lehre zog ich
von Zuhause aus, was zu heftigen
Streitereien mit meinem Vater
führte. Beruflich schlug ich mich
als Zimmermädchen durch, geriet
an falsche Freunde und einen
schlagenden Lebenspartner. Dann
lernte ich einen neuen, ebenfalls
alkoholabhängigen Mann kennen,
den ich später auch heiratete.
Inzwischen waren wir aber
bereits aus Bayern weggezogen
in den Kreis Freudenstadt. Mein
Mann misshandelte mich im
Alkoholrausch ebenfalls und ich
trank soviel, dass arbeiten nicht
mehr möglich war. Eines Tages
begriff ich, dass es so nicht mehr
weitergehen kann. Ich stellte
meinen Mann vor die Wahl,
entweder machen wir gemeinsam
eine Entgiftung oder ich mache
das alleine, aber dann gehen wir
ab sofort getrennte Wege. Das
war vor 9 Jahren. Mir gelang der
Entzug auf Anhieb und mit Hilfe
einer dauerhaften Therapie bin
ich bis heute trocken. Nach dem
Entzug arbeitete ich ca. 2 Jahre
in einer Wäscherei und beendete
das Arbeitsverhältnis aufgrund
zwischenmenschlicher Probleme.
ich
ber ich werde m
a
t,
eh
g
g
n
la
te
icht wo’s heu
.
Ich weiß zwar n
en Weg machen
trotzdem auf d
an einer Wand
in Calw 2011
M: Wie kamen Sie dann zur
Erlacher Höhe?
H: Nach der Kündigung in der Wäscherei fand ich keine neue Arbeit.
Dann wurde ich vom Jobcenter an
die Erlacher Höhe verwiesen. Das
war im Jahr 2009. Seitdem arbeite
ich mit großer Freude als Köchin in
der Erlacher Höhe. Ich genieße das
soziale Umfeld, die Kontakte zu
den Kollegen und die Betreuung
durch die Mitarbeiter der Erlacher
Höhe.
Mein Ziel ist es, weiterhin hier zu
arbeiten und betreut zu werden,
damit es mir gelingt, mein Leben
langfristig zu stabilisieren.
Hurra –
Jetzt geht’s los!
Endlich ein neues Entrée für uns
als Team und den Ankunftsort
Freudenstadt. In unseren Lebenswegen gab es schon viele Höhen
und Tiefen. Dadurch war es nicht
immer leicht im Arbeitsleben Fuß
zu fassen. Dank dieses Inklusionsprojekts der Erlacher Höhe können
wir jetzt alle unsere Fähigkeiten
einbringen und als starkes Team
am Stadtbahnhof auftreten.
Inklusion heißt einschließen und
das hat die heutige Gesellschaft
noch nicht so ganz verstanden.
Dieses Projekt setzt ein Zeichen
zur Nachahmung und zum konstruktiven Miteinander für alle
Seiten. Mit der Aufwertung des
Stadtbahnhofes ist die Stadt für
Touristen, Einheimische und Mitarbeiter am Infopunkt wieder ein
Stück attraktiver. Die vielen neuen
Aufgaben und Herausforderungen
packen wir gemeinsam an, denn
jeder einzelne von uns ist hochmotiviert, Informationen weiter zu
geben. Der InfoPunkt erfreut sich
der Beleibtheit bei Einheimischen,
Gästen und Durchreisenden. Die
Leute sind voll des Lobes, dass es
hier nun endlich eine Anlaufstelle
für Auskünfte aller Art gibt und
dass der Stadtbahnhof doch um
einiges attraktiver geworden ist.
Der größte Dank gilt der Erlacher
Höhe und allen Beteiligten, die
dieses tolle Projekt möglich gemacht haben, und uns durch ihre
Mithilfe einen Arbeitsplatz zum
Wohlfühlen geschaffen haben.
Team
InfoPunkt am Stadtbahnhof
Wegbegleiter
Bei meiner Arbeit in der ERLACHER
HÖHE lerne ich jeden Tag neue
Menschen kennen, treffe alte Bekannte wieder oder bin in Kontakt
mit Menschen in unserem Betreuungskontext. Was heißt es aber als
Mitarbeiter in diesen Beziehungen
zu stehen? Wie muss oder darf ich
meine Arbeit sehen? Dieser Artikel
ist ein Versuch die Antwort meines
Selbstverständnisses auf diese
Frage zu geben.
Ich sehe mich u.a. als Wegbegleiter. Als solcher gehe ich Wege mit.
Manchmal gehe ich nur ein Stück
mit, manchmal einen längeren
Abschnitt und manchmal bin ich
vielleicht nur eine Station am
Wegrand eines Menschen. Wege
sind ganz unterschiedlich. Es gibt
dunkle und enge Wege, breite
Wege, Berge und Täler. Ich begegne Sackgassen und Autobahnen,
Waldwegen und Teerstraßen.
Mit Menschen spreche ich über
Perspektiven, Nöte oder neue
Richtungen. Dabei kann ich keine
Wege vorgeben. Ich bin nicht der
Verkehrspolizist der die Richtung
weist oder Strafen für falsche
Richtungen ausspricht. Respekt vor
dem Lebensweg jedes Einzelnen
ist mir wichtig. Natürlich gibt es
auch Grenzen. Ich kann nicht
jeden Weg mitgehen. Dies muss
ich manchmal auch benennen.
Dann schicke ich jemand weg und
sage ihm, dass er diesen Weg
alleine gehen muss. Drogenkonsum, Kriminalität oder das
Zerstören der eigenen Person kann
ich nicht begleiten. Hier geht es
um meine Grenze oder um die
Grenze der Einrichtung.
Manche Wege führen Menschen
auch nach Jahren wieder hierher
zurück. Weichen werden neu
gestellt. Die Frage ist nicht Erfolg
und Misserfolg, sondern das
Weitergehen. Oft stehen hinter
Menschen geplatzte Träume,
schwere Schicksale, unglückliche
Verkettungen verschiedener
Umstände oder …
Gehe hin zu den Menschen
Lebe mit ihnen
Lerne mit ihnen
Liebe sie,
beginne mit dem was sie haben.
Aber von den besten Führern
wenn ihr Ziel erreicht war,
und die Arbeit getan,
haben alle Leute gesagt:
Wir haben es selber gemacht.
(Altes chinesisches Sprichwort)
5
Von Wegen und Umwegen!
Zuhören, Lebenswege kennen
lernen, Menschen kennenlernen ist
das Besondere in unserer Arbeit.
Ich kann in jeder Begegnung
etwas Neues erfahren, dazulernen.
Ich schaffe dies nicht immer ohne
meine eigene Moral, ohne meine
Bewertungen. Dennoch will ich
immer bemüht sein, Menschen
vorbehaltlos anzunehmen und wo
möglich zu begleiten. Das chinesische Sprichwort beinhaltet vieles
von diesem Verständnis.
Wir kommen von Ostern. Jesus
begleitet die Jünger bis nach
Emmaus. Weg von Jerusalem. Sie
haben resigniert aufgegeben. Aber
Jesus geht den Weg bis nach Emmaus mit. Er geht mit ihnen auch
in die Dunkelheit des Abends. Er
bleibt. Als sie erkennen, umkehren
und zurück rennen, ist er nicht
mehr sichtbar. Da sein, wenn man
gebraucht wird, und gehen lassen
wenn jemand seinen Weg alleine
beschreiten möchte.
men durch Frau Schirg. Frau Schirg
ist berufsbegleitend für Hauswirtschafterin Landkreis Freudenstadt
und Karlsruhe. Bin durch mein
Praktikum im Mutter-Kind-Kurheim
zu ihr gekommen. Dadurch hab ich
erfahren, dass die Erlacher Höhe
ausbildet.
Ich hab mich beworben bei der
Erlacher Höhe. Dann wurden die
Sachen besprochen und ich bekam
meinem Vertag. Ich hab vor der
Ausbildung meinen Hauptschulabschluss gemacht. Ich wollte den
Beruf Hauswirtschafterin erlernen.
4 Praktika hab ich auf dem Beruf
gemacht und der hat mir besser
gefallen als wie Köchin. Ich möchte nach meiner Ausbildung 2 Jahre
Berufserfahrung gerne den Meister
Machen. Das ist mein Wunsch und
den bekomm ich auch hin.
„Geh mit offenen Augen durchs
Leben dann siehst du die Wirklichkeit!“
Ich bin nicht wie Jesus, aber ich
kann von ihm immer wieder neu
im Umgang mit Menschen lernen.
Bei aller Mühe, bei allem sich
ärgern, kämpfen vielleicht sogar
schimpfen, bleibt im Blick aus
dem Abstand das Begleiten von
Menschen doch eine erfüllende
Aufgabe und auch Bereicherung
für meinen Lebensweg.
Nina Weigold
Das ist mein
Wunsch und
den bekomm
ich auch hin
Ich bin Nina Weigold, bin seit
September 2010 dabei. Mache
in der Erlacher Höhe meine
Ausbildung als Hauswirtschafterin.
Bin im 3. Lehrjahr kurz vor den
Abschlussprüfungen. Ich hab viel
gelernt. Ich schätze Menschen
so wie sie sind. Egal wo sie herkommen. Ich war im Windrad,
Picobello und Kreativ-Werkstatt,
in den Bereichen war ich überall
mal. Ich bin froh, dass es die
Erlacher Höhe gibt. Sonst hätten
viele Leute kein Dach über dem
Kopf oder sie hätten keine Arbeit.
Ich bin zur Erlacher Höhe gekom6
Das ist mein Ziel
und ich arbeite
mich langsam
dahin
Hey!
Ich bin die Lotti, nein, eigentlich
heiße ich Barbara, aber die meisten
nennen mich Lotti, weil ich lange
meinen Namen nicht mochte
und mir meine Schwester diesen
netten Spitznamen gegeben hat...
es klingt also vertraut, wenn ich so
gerufen werde, aber nennt mich,
wie ihr wollt!
Ich wurde gefragt, ob ich
etwas über meinen Weg
schreiben könnte.
Ja, mein Weg ist ein ziemliches
Berg auf und Berg ab mit einigen
Umwegen, aber das macht nichts,
es war nichts verloren und jetzt
weiß ich, was mein Ziel ist!
Nach meinem Realschulabschluss
hatte ich keine Ahnung, was ich
mit meinem Leben anstellen könnte und machte deshalb Abi, um
einfach mehr Zeit zu haben und
nicht gleich dem Ernst des Lebens
zu begegnen :)
In der 11. Klasse hab ich ein
Praktikum in einer Tischlerei (ja, es
heißt bei uns Tischlerin, ich komm
aus der Nähe von Osnabrück)
gemacht und das hat mich absolut
begeistert. Ich hab schon immer
gern mit Holz gebastelt und das
schien für mich der perfekte Beruf
zu sein! Aber es sollte anders
kommen: Nach meinem Abi hatte
ich ein Jahr Zeit bis ich in der
Tischlerei hätte anfangen können
und ich bin mit meinen Brüdern
durch den Wilden Westen gereist,
hab in unserer Gemeinde geholfen
Jugendräume zu renovieren, in
einer Gärtnerei gejobbt, war in
Südtirol auf einem Bergbauernhof
und für ein paar Monate in Taizé
(ökumenische Gemeinschaft in
Frankreich).
Immer wieder hatte ich Probleme
mit meinen Handgelenken und
die wurden so schlimm, dass ich
die Ausbildung absagen musste.
Das störte mich aber eigentlich
nicht, denn ich hatte den Kopf
voller Ideen, was ich sonst machen
könnte... Theologie studieren, KfzMechanikerin, Krankenschwester,
Schäferin, einfach Reisen, Musik
machen und mich nicht ins System
einpassen...
Ich hab mir dann einen Traum erfüllt und bin auf die Schwäbische
Alb gezogen nach Tieringen, um
dort ein FSJ zu machen. Danach
wollte ich Psychologie studieren,
weil mein Abi aber nicht gut genug
war, ging das nicht. Und ich studierte deshalb Erziehungswissenschaft mit Beifach Psychologie,
was eine vollkommene Schnapsidee war :) Aber es war toll, als
Studentin in Tübingen zu leben
auch wenn das Studium an sich,
überhaupt nicht meins war! Viel zu
trocken, langweilig und staubig!
Also entschied ich mich nach einigen Semestern doch lieber für den
Holzstaub und fing in Tübingen die
Berufsfachschule für Holz an. Weil
mich mein Chef nicht übernehmen
konnte für's zweite und dritte
Lehrjahr, machte ich mich auf die
Suche nach einer etwas anderen
Schreinerei. Ich suchte eine, die
irgendwie noch etwas Soziales
macht und nicht nur das typische,
wir müssen arbeiten, um Geld zu
verdienen, sondern, die auch noch
mit Menschen arbeitet.
Und ich glaube, die „andere“
Schreinerei hat Gott mir gezeigt
und nun lerne ich seit September
in der Werkstatt der ERLACHER
HÖHE.
Eine meiner Leidenschaften ist es,
Gedichte zu schreiben, hier eins
für euch:
Die Frage ist nicht warum
sondern wie
ich damit umgehe
mit dem was Gott
mir gibt
oder nimmt
ich sollte
es nicht hinterfragen
denn er hat den Plan
und ich gehe meinen Weg
bis nach Hause
Mein Traum ist es, in einer kleinen
Werkstatt mit Menschen mit psychischen Krankheiten zu arbeiten
und dafür brauche ich erstens
eine Ausbildung mit Holz und
zweitens eine weitere Ausbildung
zur Arbeitserzieherin. Das ist mein
Ziel und ich arbeite mich langsam
dahin.
Fröhliche Grüße,
Barbara, Lotti
Meinen Weg gehen:
Von der
Praktikantin zur
Studentin zu einer
Festangestellten
von Rebekka Wörner
Nun bin ich schon dreieinhalb
Jahre bei der ERLACHER HÖHE
Freudenstadt und dankbar für
jeden einzelnen Moment, den ich
hier erleben durfte und darf.
Der Weg in die Soziale Arbeit
begann für mich ab meinem 14.
Lebensjahr, genauer gesagt mit
meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Gemeinde: Kinderkirche,
Jungschar, Kinderbibelwochen,
Mitarbeiterschulungen, Kinderbetreuung usw. prägten meine
Berufswahl. Mein Abitur habe ich
auf dem Sozialpädagogischen
Gymnasium in Königsfeld gemacht
und die Schulstunden in Pädagogik und Psychologie bestärkten
mich in meinem Wunsch, Soziale
Arbeit zu studieren. 2009 wollte
ich sofort an der FH Soziale Arbeit
studieren, doch dort war kein Platz
für mich. Die Alternative: Ein Vorpraktikum, welches mir glücklicherweise in der EH gewährt wurde:
Angefangen in der Kommode,
fortgeführt in der Verwaltung,
Kreativ-Werkstatt, Sozialarbeit
und Fahrdienst für Picobello.
Im Frühjahr 2010 machte ich mir
Gedanken darüber, ob mein Weg
nun wirklich an die FH führt oder
ob ich nicht doch eher ein duales
Studium machen sollte. Letztendlich habe ich mich für den dualen
Weg entschieden und mich dafür
bei Landratsämtern beworben.
Doch schon wieder verlief mein
Weg nicht so wie gedacht: Die
Bewerbungen erbrachten keine
Ergebnisse... Heute kann ich sagen:
Zum Glück! Im Laufe meines
Bewerbungsprozesses wurde mir
die Frage gestellt, ob ich nicht in
der EH Freudenstadt das Studium
machen wollte. Ich hätte nicht
geahnt, dass das möglich war!
Natürlich nahm ich dieses Angebot
gerne an, da mich die Arbeit in
meinem Praktikum erfüllte.
Letztendlich war es auch das
Beste, was mir passieren konnte:
Wertvolle Begegnungen und
Gespräche mit Menschen in besonderen Lebenslagen, ein starkes
Team das mich stets unterstützt
hat, das Sammeln von rechtlichen
Kenntnissen, das Erlernen von
geeigneten Beratungsstilen, das
Einfühlen in die Situation von
Menschen, die am Rande der
Gesellschaft stehen und beladen
werden mit jeglichen Vorurteilen,
das Umgehen mit Konflikten, das
Hinausgehen über die eigenen
Grenzen und vieles mehr.
Ich habe meinen Weg gefunden
und werde ihn in der ERLACHER
HÖHE Freudenstadt sehr gerne
weitergehen. Gespannt bin ich
auf die Erfahrungen, die ich
weiter sammle, auf das weitere
Kennenlernen von einzigartigen
Menschen und letztendlich auf das
„richtige“ Arbeiten als „richtige“
Sozialarbeiterin ab Oktober 2013.
Ab dann darf ich mich „Bachelor
of Arts – Soziale Arbeit“ nennen
und meinen Traumberuf ausüben.
Stehen bleiben
und sich umschauen: Praxissemester in der EH
EIN SCHÖNES GEFÜHL. RÜCKHALT.
Man kann Leben einfach versichern. Man kann
es aber auch einfach sicherer und lebenswerter
machen.
Gemeinsam tun wir das und unterstützen kirchliche und soziale Projekte.
Ich bin für Sie da.
Thomas Berner, Agenturleiter
Maurener Straße 29 . 71155 Altdorf
Telefon 07031 686757
[email protected]
Menschen schützen.
Werte bewahren.
von Lorena Schwartz
Eine gewisse Kondition ist notwendig, wenn man in der Erlacher
Höhe am Marktplatz in Horb arbeitet, denn das Büro befindet sich
im vierten Stock. Zu allem Übel bin
ich auch noch „autolos“ und muss
– oder darf – jeden Tag mindestens einmal gefühlte 100.000 und
geschätzte 170 Treppenstufen vom
Bahnhof zum Marktplatz hochlaufen. Inzwischen mach ich das
seit einem Monat und fühle mich
ganz schön sportlich!
Ich heiße Lorena Schwartz, bin 23
Jahre alt und studiere derzeit im
vierten Semester an der Hochschule Ravensburg-Weingarten
„Soziale Arbeit“. Im Jahre 2009
beendete ich in Freudenstadt
meine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten. Nachdem ich ein Jahr Berufserfahrung
in einer Großkanzlei in Heilbronn
sammeln durfte, habe ich mich
schließlich doch noch zu einem
Studium entschlossen. Da ich bis
zu diesem Zeitpunkt lediglich den
Realschulabschluss besaß – was
leider nicht reicht um zu studieren
– musste die Fachhochschulreife
noch nachgeholt werden. Als dies
dann erledigt war, ging es an die
Wahl des Studienganges. Nicht
zuletzt durch meine Arbeit in diversen Anwaltskanzleien hatte ich
festgestellt, dass sich viele Menschen in sozialen Schwierigkeiten
befinden und es hochkompliziert
ist, sich als Laie im Dschungel
der Bürokratie zurechtzufinden.
Zwar werden bei Anwälten auch
Menschen in unterschiedlichsten
Problemlagen unterstützt, doch
wollte ich näher am Menschen
selbst und am Leben dran sein. Ein
weiterer Grund, weshalb ich mich
schließlich für den Studiengang
„Soziale Arbeit“ entschieden habe,
war zugegebenermaßen auch der
Vorlesungsplan – kein Mathe!
Das Studium an der Hochschule
in Weingarten sieht im vierten
Semester ein Praktikum von einem
halben Jahr vor. Wo und in welcher
Einrichtung man dieses absolviert,
darf selbst ausgesucht werden. Ich
habe mich bei der Erlacher Höhe
beworben, um in meinem ersten
Praktikum so viel wie möglich
zu sehen und kennenzulernen.
Ich freue mich, dass es geklappt
hat und ich hier mein Praktikum
machen darf. Derzeit bin ich im
Büro am Marktplatz in Horb a.N.
Hier bin ich bei den Beratungsgesprächen der Fachberatung, vom
WerkBund, bei Gruppentreffen
des Projektes „Zurück in den Job“
und, und, und…dabei. Jeder Tag
ist anders, es wird nie langweilig
und ich denke, dass ich hier viele
Erfahrungen für meine spätere
Berufspraxis sammeln kann.
7
Von Wegen und Umwegen!
Von Umwegen und
Widersprüchen:
Vom Förster in
Landesdiensten
zum Sozialarbeiter
in der EH
hier, Arbeit da. Und da kam er der
Ruf: Moment mal! So doch nicht!
Was ist mit dem freien Markt und
was ist mit uns Auftraggebern? Zu
teuer, weg mit dieser Vermittlung.
Wie? Schon wieder weg? Alles
weg? Wo seid ihr denn geblieben, ihr Integrationsfachdienste?
Meldet euch mal!
von Andreas Hauser
Und wieder: was nun? Hartz IVErstberatung? Stelle gesehen,
beworben, genommen – huch,
die Berge werden ja kleiner! Doch
was heißt Erstberatung? Heißt das
auch Vermittlung in Arbeit? Passt
doch gut – Hartz IV-Antrag und
sogleich in Arbeit. Ein echtes Trampolin, wie von manchen Politikern
doch vorgesehen...!? Zu schön, um
wahr zu sein. Die Hartz IV-Leute
wegnehmen – ein paar von ihnen
wollen wir aber noch! Sie werden
gebraucht für die Akten, der
Erstberater auf Vermittler-Irrwegen
aber nicht mehr (also ich)…
Als Förster im Dienste des Landes
war ich der Pflege des Waldes
verbunden, doch es ging um das
kurzfristige Geld. Die Landesforstverwaltung wurde aufgelöst. Als
Glück im Unglück bot sich die
Chance, als Seiteneinsteiger für
das Fallmanagement im Hartz
IV-System umsatteln zu können
– das Fördern von Menschen auf
Arbeitssuche. Das Fördern klappte
gut: Vielen Menschen wurde zu
neuen Perspektiven verholfen und
wir waren sozusagen ein starkes,
verfördertes Team. Doch es ging
um Fordern, um Druck und um
Sanktionen. Das Fördern wurde
eingestellt, das verförderte Team
getrennt – das Bier wird aber noch
heute zusammen getrunken. Die
Investitionen für das Ende zahlreicher Transferleistungen waren
dem Staat zu teuer. Sparen, egal
was es auch kostet. Doch wohin
mit dem Förderer? Ein Studium der
Sozialen Arbeit begonnen – Pech
aber auch! Das dauert ja vier Jahre
und macht auch noch viel Arbeit
neben der Arbeit.
Wer etwas will
sucht Wege.
t
Wer etwas nich
de.
will sucht Grün
unbekannt
Doch was nun? Fördern von
Menschen mit Schwerbehinderung? Ausschreibung gesehen,
beworben – oh Schreck! Da war
ein Abschluss, ein Papier mit
Qualifikation gefragt. Arbeitsvermittlung in eigener Sache war
gefordert. Manche Berge sind echt
groß! Vermitteln, vermitteln, Arbeit
8
Und erneut: was nun? Da war sie:
Die Stelle der Erlacher Höhe in
Horb: Aufbauarbeit, 67er-Hilfen
und Betreuung der Kommodenleute, aber kein Plan und viel
Raum für freigeistliches Fördern.
Super – aber halt! Der Abschluss,
die Qualifikation, wo bleibt ihr
denn? Erst die Hälfte geschafft.
Mach´ mal schneller, du zähes
Studium! Die Arbeitsvermittlung
in eigener Sache mal wieder…
und erneut musste ein hoher Berg
erklommen werden. Das habe
ich da und dort schon mal gehört
und dies so und so gemacht. Da
war es wieder das Fördern, das
Helfen... Echtes Helfen? Wo ist
der Haken? Dieses Mal außerhalb
des Arbeitgebers, in Politik und
Gesellschaft! „Die spinnen, die
Politiker“, würde Obelix sagen.
„Nach innen geschlossen, nach
außen kampfbereit“, ein starkes
Motto! Ein enorm harter Kampf
und mit dem Helfen auch noch
Quelle des Glücks? Verrückt! Ein
Widerspruch? Ja, so ist es mit der
Erlacher Höhe und ihrer Sozialen
Arbeit: Ein erstrebenswertes Ziel
auf mit Widersprüchen gepflasterten Umwegen erreicht und das
Studium auch noch vollendet.
Auf Umwegen! Die BASA-online
Hochschule 40+ lässt grüßen!
Der Weg ist das Ziel…
Auf einen Wegabschnitt zurückblicken:
Fremdpraktikum in der EH
von Manuel Trick
Nun ist es schon wieder eine
ganze Weile her, seit ich mein
Praktikum in der ERLACHER HÖHE
(EH) beendet habe. Ich blicke
zurück und kann sagen, dass es
wirklich eine sehr wertvolle Zeit
für mich war. Aber jetzt mal der
Reihe nach:
Ich studiere seit Oktober 2011
Soziale Arbeit an der Dualen
Hochschule Baden-Württemberg.
Normalerweise absolviere ich
meine Praxisphasen in der offenen
Kinder- und Jugendarbeit der
Apis in Pfullingen. Teil des dritten
Semesters ist ein dreimonatiges
Fremdpraktikum, mit dem Ziel
ein anderes Arbeitsfeld kennen
zu lernen. Nach langem Hin und
Her und vielen verschiedenen
Überlegungen habe ich mich
entschieden, das Praktikum von
Januar bis März 2013 bei der EH
zu absolvieren.
Um ehrlich zu sein, konnte ich
mir bis zum Beginn des Praktikums nicht vorstellen, was mich
erwarten würde. Als ich dann
Anfang Januar meinen ersten
Praktikumstag hatte, war ich
deshalb sehr gespannt: Was wird
von mir erwartet? Wie liegt mir
die Arbeit mit den Klienten? In
welchen Problemlagen befinden
sie sich und welche Hilfe leistet die
EH? Wie integriere ich mich in das
Team? All diese Fragen gingen mir
immer wieder durch den Kopf.
Doch schon nach dem ersten Tag
konnte ich feststellen, dass meine
Sorgen unbegründet waren. Vom
Team wurde ich super integriert,
die Arbeit mit den Klienten war
sehr interessant, lehrreich und
auch die Anleitung war fachlich
wie auch menschlich richtig gut.
Doch es waren nicht nur die
schönen Momente, die dieses
Praktikum für mich so wertvoll
gemacht haben. Ich habe Seiten
des Lebens kennengelernt, die mir
in meinem eigenen Leben bzw. in
meiner bisherigen Praxis in der
Kinder- und Jugendarbeit noch
nicht begegnet sind. In diesen
oftmals nicht einfachen Momenten, erwachte in mir eine neue
Leidenschaft: Der Einsatz für Menschen, die aufgrund gesellschaftlicher Bedingungen, allgemeinen
Vorurteilen oder auch Schicksalsschlägen in der frühen Kindheit
bzw. erst im Erwachsenenalter, am
Rande der Gesellschaft stehen und
Hilfe bedürfen. Es ist ein großes
Vorrecht, Anwaltschaft für diese
Menschen zu ergreifen, denen die
Partizipation am gesellschaftlichen
Leben aufgrund dieser besonderen
Lebenslagen verwehrt bleibt.
So blicke ich nun nicht nur auf die
Zeit in der EH zurück und sage
„Es war eine gute Zeit!“ – Nein! –
Es war wirklich eine wertvolle Zeit
und das nicht nur bzgl. der gesammelten Erfahrungen, sondern auch
bzgl. meiner Zukunft und meinen
beruflichen Vorstellungen.
Hier finden Sie nur geprüfte Qualitätsprodukte
mit freundlicher und kompetenter Profiberatung.
Das farbtex-Team freut sich herzlich auf Ihren
Besuch !
y
y
y
y
y
y
rb texe:
D ie fa
s g ru p p
ehmen
rn
te
Un
3 0 x in c h la n d !
u ts
Südde
farbe
tapete
gardine
boden
werkzeug
vollwärmeschutz
72250 Freudenstadt, Ludwig-Jahn-Str. 17, Tel. 0 74 41 / 7011
72280 Dornstetten, Freudenstädter Str. 28–32, Tel. 0 74 43 / 26-30
www.farbtex.de
9
Neue Wege gehen
Erlacher Höhe 2012 auf Tour:
10
– in Bewegung.
So kommt es, dass sich das was erst
schlecht aussah, zum Guten wendet
Unseren Standort in Horb in der
Hahnerstraße gibt es seit 2008.
Die Lage passt, die Größe auch,
alles ebenerdig, ein großes Lager,
Büroräume…man kann sich die
nächsten Jahre hier gut vorstellen.
Der Stuhl ist gerade richtig warm,
da kommt die Nachricht: Raus!
Und zwar so schnell wie möglich!
Am besten innerhalb von drei
Monaten.
Eventuell könnten wir bleiben,
aber nur auf dem hinteren Drittel
der Fläche. Undenkbar, denn das
wäre viel zu klein, eng und ohne
Fenster, dazu mit einer Spielhalle
unter einem Dach. Für uns nicht
der passende Ort.
Was jetzt? Geht die Suche
aufs Neue los?
Tatsächlich ist es nicht einfach
neue Räume zu finden. Verschiedenes wird angeboten und
angeschaut. Bis sich schließlich die
Tür einer Schreinerei auftut …aber
eine voll eingerichtete Schreinerei
so umzugestalten dass ein
Kaufhaus daraus wird, erscheint
schwierig. Dazu noch an einem
Standort, der gegenüber dem
vorigen wesentlich mehr abseits
liegt und von der Nutzfläche her
nur zirka zwei Drittel bietet. Doch
da es keine anderen sinnvollen
Alternativen gibt, wird mit viel
Unterstützung und Wohlwollen
umgebaut, renoviert und eingerichtet.
Jetzt sind wir schon über ein
Jahr hier in der Junghansstraße 7
und es gefällt uns immer besser.
Die Miet- und Nebenkosten sind
wesentlich geringer und auch
wirtschaftlich erleben wir wegen
Standort und Größe inzwischen
keinerlei Nachteile mehr.
So kommt es, dass sich das was
erst schlecht aussah, zum Guten
wendet. Steht nicht schon in der
Bibel, dass denen die Gott lieben
alles zum Besten beitragen muss?
Christof Schaible
Aktiv sein...
Kreativ sein...
Gestalten...
Wachsen...
Sich entwickeln...
Spätestens als Anfang 2012 das
Lächeln einer werdenden Mutter
aus Elvira Günthers Gesicht nicht
mehr weg zu denken war, wurde
allen klar: In der Kreativ-Werkstatt
würde sich etwas ändern...
Der Wandel lag schon in der Luft,
als Elvira Günther Unterstützung
von Inge Schmitt bekam, die ab
13.02.2012 die Praktikanten-Stelle
in der Kreativ-Werkstatt besetzte.
Ab März begann dann die Einarbeitung von mir, Sarah Stepper,
und Elvira Günther verabschiedete
sich in den Mutterschutz.
Bald kam es zu strukturellen Veränderungen, als ab Mitte April die
AGH-Plätze in der Kreativ-Werkstatt wegfielen. Einige Beschäftigte mussten uns verlassen und neue
Wege einschlagen. Es folgte eine
Zeit mit wenigen Beschäftigten.
Diese Wenigen setzten sich stark
ein, so konnten wir im Juni einen
Aktionstag mit Verkauftischen
im Freien veranstalten. Kaffee
und Kuchen im Obergeschoss
fanden Anklang. Beim Hoffest im
Juli vergnügten sich Kinder in der
Kreativ-Werkstatt beim Basteln.
Draußen, vor dem Laden, wurden
lustige Gesichter geschminkt.
Bei einem Rundgang durch die
Arbeitsräume erhielten die Besucher
einen Einblick in die vielfältigen
Materialien und Produkte.
Den Ausflug der Kreativ-Werkstatt
im August 2012 verbrachten wir
im Karlsruher Zoo. Die Sonne
war heiß, die Tiere schliefen im
Schatten und wir verbrachen
einen spannenden Tag, vor praller
Sonne flüchtend, begleitet von den
Wirren des Ersatzschienenverkehrs.
Es wurde September und noch
ein Wechsel fand statt. Die liebe
Inge hatte ihre Unterstützung in
den vergangenen 7 Monaten, mit
viel Tatkraft, an so vielen Stellen
eingebracht, dass alle noch gerne
an sie zurück denken und ihr eine
gute Studienzeit wünschen.
Ersetzt wurde sie durch Teresa
Klink, eine Bundesfreiwilligendienstlerin. Mit viel Fleiß springt
sie ein, wo Hilfe benötigt wird.
Der alljährliche Adventsbazar mit
Kranzverkauf war auch in diesem
Jahr gut besucht. Grußkarten
und Holzkrippen waren beliebte
Weihnachtspräsente. Wärmende
Suppe lockte die Besucher nach
dem Gang durch das saisonale
Angebot nach oben. Bei Kaffee
und Kuchen konnte man sich
auf die besinnliche Zeit einstimmen. Auf dem Weihnachtsmarkt
wurden wie in jedem Jahr von uns
gefertigte saisonale Artikel, wie
Wollsocken am Stand der Diakonie
verkauft.
Beschäftigte der Kreativ-Werkstatt
verließen uns. Manche mussten
uns verlassen. Manche wechselten
in andere Projekte. Manche neuen
kamen.
Alle brachten Fähigkeiten mit,
konnten Neues lernen, konnten
sich entwickeln.
Mit neuen Fähigkeiten
bieten sich neue
Möglichkeiten.
Mit neuen Möglichkeiten
kann man neue Fähigkeiten
entwickeln.
Holz, Speckstein, Ton, Papier und
Pappe, Kerzengießen, Naturmaterialien, Textilien…
Filzen, Häkeln, Stricken, Weben,
Knüpfen, Klöppeln, Sticken,
Nähen…
Karten, Gemälde, Socken, Schaals,
Babyschühchen. Taschen, Kissen,
Tischdecken, Zugluftstopper,
Stofftiere, Fingerpuppen, und…
und… und…
Notiztafeln, Magnettafeln, Engel,
Vogelfutterhäuser und –Nistkästen, Holzblumen, Spiegel,
Bilderrahmen, Kerzen, Blumentöpfe, Fensterbilder, Spiele…
Schreiben, Zeichnen, Malen.
Acryl- und Ölfarben, Pastell- und
Aquarellkreiden…
11
Neue Wege gehen – in Bewegung.
Linoleumdruck. Textildruck.
Serviettentechnik, Oberflächengestaltung, Seidenmalerei…
Vorkenntnisse einbringen, Fähigkeiten wieder entdecken und
verbessern, Neues Lernen…,
sehen was man selbst kann,
Erfolge haben, eigene Ideen
einbringen, sich in die Gruppe
einbringen, Aufgaben übernehmen, sich etwas zutrauen.
... Aktiv sein... Kreativ sein...
Gestalten... Wachsen...
Sich entwickeln...
Sarah Stepper
Zurück in den Job
– ein Rückblick auf
das erste Jahr
Fast hätten wir sie geknackt – die
magische Zahl von 100 Teilnehmerinnen im ersten Projektjahr!
Allein in den ersten 8 Monaten
gab es im Bereich Freudenstadt 96
Eintritte in „Zurück in den Job“!
Die Planung, die von lediglich 35
Frauen pro Jahr ausgegangen war,
wurde damit deutlich übertroffen.
Dieses enorme Interesse hat uns
gezeigt, wie hoch der Bedarf an
qualifizierter Beratung und Hilfestellung tatsächlich ist, wenn es
darum geht, sich als Frau (wieder)
ins Berufsleben zu integrieren.
Das ESF-Projekt „Zurück in
den Job“ richtet sich an arbeitsuchende und arbeitslose Frauen
aus den Landkreisen Calw und
Freudenstadt, die den Wiedereinstieg ins Berufsleben anpacken
möchten und dazu Unterstützung
brauchen: Unterstützung in Form
von Gesprächen, professioneller
Beratung, Orientierung, praktischer Erprobung oder beruflicher
Weiterqualifizierung. Was allen
Frauen gemeinsam ist, ist der
Wunsch nach einer Arbeit, von der
sie selbstbestimmt leben können.
Eine Arbeit, die sie erfüllt, sich mit
der Erziehung der Kinder vereinbaren lässt und ihnen genug Geld
zum Leben bringt.
12
Das Projekt gliedert sich in drei
Phasen: In der ersten Projektphase
werden mit den Teilnehmerinnen
vor allem persönliche Ziele
besprochen und aktuelle Lebensumstände geklärt. Die zweite
Phase soll dazu dienen herauszufinden, welche Potenziale in
den Frauen stecken und welche
Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt
noch entwickelt werden wollen.
Die Frauen erhalten konkrete
Hilfestellung in allen Fragen rund
um Bewerbung, Stellensuche, und
persönlicher Qualifizierung. Häufig
treten die Frauen bereits mit
einem konkreten Berufswunsch
in die zweite Phase oder mit dem
Wunsch, sich im Rahmen von
Praktika in mehreren Berufsfeldern
auszuprobieren. Sind die Frauen
in der dritten Phase erfolgreich ins
Berufsleben eingestiegen, können
sie über weitere zwei Monate
intensive Betreuung in Anspruch
nehmen. Sie erhalten Unterstützung darin, mit den ersten
Hürden des Arbeitslebens besser
umgehen zu können und einen
Ansprechpartner bei auftretenden Problemen an der Seite zu
haben. Während der gesamten
Projektteilnahme erhalten die
Frauen Hilfestellung in Fragen
zu ihrer individuellen Mobilität
und Kinderbetreuung. Strategien
wollen entwickelt werden, die ein
„Mutter sein“ und Beruf zulassen.
Neben den vielen Netzwerken, die
sich im ersten Jahr gebildet haben,
neben neu erwachtem Mut, Motivation und Selbstvertrauen haben
viele Frauen ihr Ziel erreicht und
eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle gefunden. So darf es gerne
weiter gehen!
Tanja Precht
Neustart unter
verbesserten
Bedingungen
Der Umzug war pünktlich
zur Eröffnung am 2.7.2012
erledigt
Noch im ersten Halbjahr 2012
bestand der Verkaufsraum der
Kommode aus 5 Räumen, die auf
zwei Gebäude verteilt waren. Der
Zugang in die Räume war teilweise nur durch Zimmertüren
möglich, was den Transport von
Möbeln sehr erschwerte. Auch
mussten teilweise Möbel gestapelt
werden, was unübersichtlich war.
In den Wintermonaten war es kalt
und es gab fast nur künstliches
Licht. Die Sozialräume und Sanitäranlagen waren dürftig.
Diese Zustände mussten sich
ändern. Eine Verbesserung der
Situation war aber am Standort in
der Bahnhofstraße nicht machbar.
So begann Ende 2011 die Suche
nach einem neuen Gebäude. Unsere Suche führte uns in die LudwigJahn-Straße, genauer gesagt in
das Gebäude der Firma farbtex.
Hier fanden wir im Obergeschoss
ein behindertengerechtes Ladenlokal mit großer Verkaufsfläche,
modernen Sanitäranlagen, Tee-
küche, großem Möbelaufbereitungsraum und Pausenecke.
Jetzt wurden Flächen verglichen,
Kosten geprüft, Pläne gemacht,
… Nach einigem Hin und Her
konnten wir im Mai 2012 mit den
Umbaumaßnahmen beginnen.
Mauern wurden durchbrochen,
Telefonleitungen verlegt und
Wände gestrichen. Dabei wurden
wir tatkräftig von der Werkstatt
unterstützt. Dank der fleißigen
Kommode- Mitarbeiter war auch
der Umzug pünktlich zur Eröffnung
am 2. Juli 2012 erledigt.
Seit dem können wir alle unsere
Möbel in aufgebautem Zustand
und in freundlicher Atmosphäre
präsentieren. Unsere Kunden
können direkt am Haus parken
oder bei Regenwetter trockenen
Fußes von der Tiefgarage aus
mit dem Fahrstuhl in unseren
Gefördert durch:
Verkaufsraum fahren. Selbst eine
Bushaltestelle gibt es vor dem
Gebäude.
Gegen Ende des Jahres bezog das
StattLädle einen Teil der Räumlichkeiten. Nun können unsere
Kunden bequem die Angebote
zweier Projekte unter einem Dach
in Anspruch nehmen. Wir sind froh,
diesen Weg gegangen zu sein.
Jahresrückblick 2012
StattLädle
Mitte des letzten Jahres ergab
sich die Chance zusammen mit
den Kollegen von der Kommode
in neue, größere Räumlichkeiten
umzuziehen. Nach viel Vorarbeit
war es dann im Oktober soweit
und seitdem sind wir zusammen
mit Farbtex/Kaltenbach in der
Ludwig Jahn Str. 17 erreichbar.
Unsere neuen
Öffnungszeiten sind:
Mo. – Fr. von 9:00 – 16:00 Uhr und
Sa. 9:00 – 12:00 Uhr.
Nicht jedem fiel der Wechsel leicht,
doch schon nach kurzer Eingewöhnungszeit hatten alle die Vorteile
der neuen Räume zu schätzen
gelernt. Es gibt einen Aufzug für
Gehbehinderte und eine Bushaltestelle fast direkt vor der Haustür.
Unser Fahrer Herr Wolff, der die
von den Discountern, Bäckereien,
Kirchengemeinden und Privatpersonen zur Verfügung gestellten
Lebensmittel abholt, freut sich
über die Tiefgarage und den
Lastenaufzug.
Auch unsere Kunden fanden
schnell wieder den Weg zu uns.
Das Sortiment hat sich dank der
Kommode erheblich erweitert,
so sind wir ein kleines Kaufhaus
mit Möbeln, Bücher, gebrauchter
Kleidung, Nippes und Lebensmittel geworden. Durch die
längere Öffnungszeit ist es nun
auch für Berufstätige einfacher
geworden bei uns einzukaufen.
Von Mo. bis Fr. kaufen täglich
ca. 95 Kunden bei uns ein.
Für das Jahr 2013 wollen wir
unsere Kaffee-/Lese-Ecke als
„Begegnungsstätte“ ausbauen.
Angedacht ist ein Ort an dem
man sich trifft, miteinander in
Kontakt kommt und an dem man
sich gerne aufhält. Kaffee/ Tee
bekommt man auf Wunsch und
gegen eine kleine Spende im
StattLädle.
Gabriele Rotter
Michael Marxhausen
WerkBund:
Neue Wege in
der Beratung und
Vermittlung
Das ESF geförderte Projekt WerkBund beinhaltet die kontinuierliche
Hinführung zur Arbeitsaufnahme
durch Beratung, Einzelcoaching
und Begleitung. Wie? – über die
Aktivierung, Motivierung, Unterstützung und Begleitung im
Bewerbungsprozess. Das Hauptanliegen ist die Unterstützung und
Förderung langzeitarbeitsloser
Männer und Frauen, damit eine
dauerhafte Integration ins Erwerbsleben erreicht werden kann.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen,
deren Vermittlung in den ersten
Arbeitsmarkt gelingt, fällt gering
aus und ein hoher Teil der Arbeits-
13
Neue Wege gehen – in Bewegung.
aufnahmen findet im Bereich der
Zeitarbeit statt. Hier ist oft die
kurze Verweildauer in der Beschäftigung, sowie die Gehaltsstruktur
der kritisch zu betrachtende Faktor.
Langzeitarbeitslose Frauen und
Männer haben mit multiplen
Vermittlungshemnissen in den
Bereichen Qualifizierung, Leistungsfähigkeit und Motivation
die Schwierigkeit, erfolgreich und
langfristig in den Arbeitsmarkt
integriert zu werden. Ebenso
schwierig gestaltet sich die
Situation nach Krankheit und der
Familienphase wieder in den Beruf
zurückzukehren.
Menschen mit Migrationshintergrund, die sich schon lange auf
Arbeitssuche befinden, haben oft
noch zusätzlich mit der Hürde
der nicht ausreichenden Deutschkenntnisse zu kämpfen. Nicht zu
vernachlässigen ist die Tatsache,
dass der Landkreis Freudenstadt
eine ländliche Region darstellt,
mit weiten Wegen. Die Industrie
und das Handwerk sind kaum mit
öffentlichen Verkehrsmitteln zu
erreichen. Die Dienstleistungen
dagegen sind sehr an die Städte
gebunden.
Der WerkBund versucht
zur Unterstützung für
Arbeitssuchende neue
Wege zu gehen:
Der WerkBund sieht seinen
Handlungsansatz in der sozialen
Beratung und dem beruflichen
Coaching. Es gilt u.a. die sozialen
Ressourcen zu klären, Mobilität
und Flexibilität zu analysieren und
dann berufliche Vorstellungen und
regionale Möglichkeiten gegenüberzustellen. Oberstes Ziel dabei
ist, die persönlichen und familiären Ressourcen, sowie bestehende Netzwerke zu stärken und
im Rahmen von Empowerment
eigene Handlungsmöglichkeiten zu
erkennen und umzusetzen.
Das Projekt beschreitet einen
weiteren neuen Weg, indem es die
intensive begleitende Betreuung
nach einer Arbeitsaufnahme zur
Stabilisierung am Arbeitsplatz
anbietet. In der Begleitung und
Schulung, sowohl der Teilnehmen14
den, als auch der Arbeitgeber.
Dieses Angebot soll dazu beitragen, die schwierige erste Phase
der neuen Berufstätigkeit sicher
zu durchlaufen, um den Teilnehmer
nachhaltig und langfristig zu stabilisieren.
Im Verlauf des Projektes wird auf
geschlechtsbedingte Ungleichheiten und Problemlagen geachtet
und entgegengesteuert. Die traditionellen beruflichen Aufgabenbereiche für Frauen und Männer
auf dem Arbeitsmarkt sollen
kritisch hinterfragt werden.
Der WerkBund findet in Kooperation
zwischen der EH Calw-Nagold, EH
Ambulante Hilfen Rems-Murr, ttg
team training GmbH Tübingen und
dem Frauenhofer Institut und der
EH Freudenstadt statt. Das Projekt
startete im Dezember 2012 und
ist ein weiteres vom Europäischen
Sozialfond gefördertes Projekt für
die Dauer von zwei Jahren.
Hildegard Höppel
GanzMenschInBalance – ein
Projekt für jeden
Lebensbereich
Im Jahr 2011 startete das vom
europäischen Sozialfonds
geförderte Projekt „GanzMenschInBalance“. 2013 ist das letzte
Jahr dieses erfolgreich gewachsenen Projektes – wir befinden uns
also im Endspurt!
Seit mehr als 2 Jahren bietet
„GanzMensch-InBalance“ Menschen ohne Arbeit die Möglichkeit,
eine schwierige Phase des Lebens
sinnvoll und gewinnbringend für
sich zu nutzen. „GanzMenschInBalance“ unterstützt, um mit
neuem Mut und Vertrauen in die
eigenen Fähigkeiten, den weiteren
Lebensweg erfolgreich zu meistern.
Nossrath Peseschkian, der Begründer der positiven Psychotherapie,
benennt in seinem LebensbalanceModell hierfür vier Lebensbereiche,
deren Ausgewogenheit wesentlich
für eine gelingende und zufriedene
Lebensführung ist. Hierzu unterteilt er das Leben im Gesamten
in die Lebensbereiche Beruf und
Leistung, soziale Kontakte und
Familie, Körper und Gesundheit
sowie Sinn und Kultur. Peseschkian spricht sinnbildlich von den 4
Säulen, auf denen das Leben steht.
Eine ständige Ausgewogenheit innerhalb dieser vier Lebensbereiche
bildet die Grundlage für körperliche und seelische Gesundheit.
Erfährt einer der Lebensbereiche
zu wenig Beachtung, kann dies
ein Verlust der Balance bedeuten.
Eine solche Unausgewogenheit
kann Unzufriedenheit oder gar
Krankheit zur Folge haben. Auch
Arbeitslosigkeit kann den Verlust
der Balance bedeuten, welcher
sich nicht nur auf den beruflichen
Lebensbereich auswirkt.
Vielmehr ist die Person in ihrer
gesamten Lebenssituation betroffen und wird vor eine Vielzahl
herausfordernder Aufgaben und
Belastungen gestellt. Neben der
heiklen finanziellen Situation sind
auch Kontakte zu Freunden und
Bekannten gefährdet. Je länger die
Zeit der Arbeitslosigkeit andauert,
je mehr geraten eigene Ziele und
Perspektiven aus dem Blickfeld.
So stellt Arbeitslosigkeit eine
Krisenzeit im Leben dar, in der das
gewohnte Leben in eine Schräglage geraten kann, die sich
ungünstig auf die eigene Lebensqualität auswirken kann.
Genau hier setzt „GanzMenschInBalance“ an. Das Projekt bietet
dem Betroffenen die Mitarbeit
in der ERLACHER HÖHE an und
gibt dadurch Gelegenheit, den
Alltag konstruktiv zu gestalten.
Neben den Angeboten der Sprachförderung, des Jobcoachings und
der sozialdienstlichen Begleitung
bietet das jährlich erneuerte
Programmheft die Auswahl aus
diversen Veranstaltungen, Seminaren und Unternehmungen zu
den 4 Lebensbereichen an.
Das Programm ist darauf ausgelegt, aktiv zu sein, sich einzubringen, Neues zu erleben, Kontakte
aufzubauen, seine Gesundheit zu
fördern und sinnbringende Erfahrungen zu machen. Die Teilnehmer
werden dabei unterstützt, neue
Gefördert durch:
GanzMensch 2014: umfassend wachsen
— Zukunft gestalten (ESF 2014-2016)
InfoPunkt
Stadtbahnhof
StattLädle
Werkstatt
Ausgangslage
Sozialdienst
KreativWerkstatt
Kommode Horb
Picobello
Bewegung und Sport
Entspannung
Ernährung und Kochen
Gesundheit stärken
pf
kn ü
k te
S
e
<
<
<
<
u nd
eel
BBetriebe
b besichtigen
b h
Sich fortbilden
ta
Kon
Eigene Fähigkeiten stärken
Praktika
< Gemeinsame Unternehmungen
< Sich austauschen
< Als Gruppe aktiv sein
< Kontakte knüpfen
t
eis
che
est
en
rG
i
Berufl
ft g
kun
fü
es
Zu
Wohnungslosenhilfe
Beratung, Straßensozialarbeit,
Tagestätte, Aufnahmeheim,
Begleitetes Wohnen
Baustelle Zuku
kunft
Programm
Lebensbalance
un alte
d pfl n
egen
Windrad
ndheit
Gesu
Gefördert durch:
JobCoaching
SSprachförderung
p
Körper und
<
<
<
<
Kommode
Freudenstadt
ll
ure
Kult
Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit:
< Finanzielle Probleme, Verschuldung,
schlechtes Wohnumfeld
< Verlust sozialer Kontakte,
Zunahme familiärer Konflikte
< Vermehrter Suchtmittelkonsum,
Fehlernährung, Übergewicht,
physische Inaktivität, körperliche und
psychische Erkrankungen
< Fehlende Zeit- und Tagesstrukturierung,
verminderter Selbstwert, Verlust des
Lebenssinnes, Motivationsprobleme,
Perspektivlosigkeit, sozialer Rückzug
Grundprinzipien:
< Selbstverantwortung
< Ressourcenorientierung
< Ganzheitlicher Ansatz
< Normalitätsprinzip
< Individualitätsprinzip
< Bedarfsorientierung
<
<
<
<
Kreativ sein
Kultur und Naturerleben
Neues entdecken
Glaube leben
Zielgruppen:
< Personen, die ALG ll beziehen,
< Männer und Frauen mit multiplen
Vermittlungshemmnissen (18 - 65 J.),
< obdach- und wohnungslose Personen,
< aus Haft Entlassene,
< Menschen mit Suchtproblemen,
< Frauen und Männer mit besonderen
sozialen Schwierigkeiten
nach § 67 SGB Xll,
< Menschen mit Migrationshintergrund,
< Alleinerziehende,
< Berufsrückkehrende.
Frauen und Männer haben gleiche
Chancen auf Teilnahme
© fotolia
Foto: Fotolia de
15
Neue Wege gehen
Ziele und Visionen herauszubilden
und diese aktiv zu verfolgen.
Durch das Einlassen auf unbekannte Aktivitäten, können neue
Erfahrungen gesammelt werden.
Diese Erfahrungen sollen die
eigenen Handlungsmöglichkeiten
bereichern und dazu verhelfen,
neue Ziele mit neuer Kraft und
Energie anzugehen.
Kann sich ein Mensch in Krisenzeiten ganzheitlich stärken, kann
er seine Erfolgschancen auf eine
Arbeitsstelle verbessern und langfristig in die Arbeitswelt eingebunden werden.
Verteilt über das Jahr 2012 haben
74 Personen an verschiedensten
Angeboten von „GanzMenschInBalance“ teilgenommen. Damit
wurde die anfängliche Erwartung
von 50 Teilnehmern weit übertroffen.
16
Besonders erfreulich ist, dass 30
Männer und Frauen nach der erfolgreichen Teilnahme am Projekt
eine Arbeitsstelle, Ausbildung oder
schulische Weiterbildung angetreten haben. Durch „GanzMenschInBalance“ haben diese Teilnehmer den Weg in die Arbeitswelt
gefunden.
Innerhalb der letzten 3 Jahre
wurde das Konzept von „GanzMensch-InBalance“ zu einem festen Bestandteil in der ERLACHER
HÖHE und ist mittlerweile fest im
Denken und alltäglichen Handeln
der Einrichtung verankert. Ermutigt und bestätigt dadurch soll das
Konzept der Lebensbalance auch
nach 2013 ein fester Bestandteil
in den Strukturen der ERLACHER
HÖHE bleiben.
Für die kommenden Jahre wurde
aufbauend auf den Strukturen
von „GanzMensch-InBalance“
bereits ein neues Projekt-Konzept
entwickelt.
Mit „GanzMensch2014
umfassend wachsen –
Zukunft gestalten“ wollen
wir neben den schon bestehenden
Strukturen neue innovative Anteile
aufbauen und in das Gesamtkonzept einbringen.
Mit dem Infopunkt am Stadtbahnhof ist bereits ein neuer Arbeitsbereich hinzugekommen. Hier
sollen Menschen mit Behinderung
eine neue Chance im Arbeitsleben
finden.
Ein weiterer Arbeitsbereich wird
mit der „Baustelle Zukunft“ entwickelt, deren Konzept vor allem
auf junge, arbeitslose Menschen
abgestimmt sein wird. In Gruppenprozessen und Einzelbegleitung
sollen neue Perspektiven entwickelt werden. Diverse hand-
werkliche Projekte fördern dabei
die Ausbildungsreife sowie die
Übernahme von Verantwortung für
das eigene Leben und Handeln.
Zudem soll der Bereich des lebenslangen Lernens verstärkt fokussiert
werden.
Um die Projektidee konkret umsetzen zu können, wurde die
Unterstützung durch den Europäischen Sozialfonds beantragt.
Für die handwerklichen Bereiche
ist geplant, schon bestehende
Kooperationen auszubauen, sowie
neue Kooperationen zu bilden, um
eine breite Palette an Entwicklungsmöglichkeiten ermöglichen
zu können.
Tamara Wöhrle
– in Bewegung.
Die gute Adresse für moderne Haustechnik und Elektrogeräte aller Art.
17
Neue Wege gehen
18
– in Bewegung.
MUSIKHAUS
Alfredstraße 2
72250 Freudenstadt
07441/8879-17
[email protected]
www.rudert.de
Wir bieten auf 1000 qm
>PYIPL[LUH\MXT
alles, was
man
HSSLZ
^HZT
HUPin
U-Familie,
HTPSPL
Freizeit und Gemeinde
-YLPaLP[\UK.LTLPUKL
a\T4\ZPaPLYLUIYH\JO[
Zum musizieren braucht.
:LP[1HOYLUZPUK^PY
Seit 80 Jahren sind wir
RVTWL[LU[LY7HY[ULYM…Y
kompetenter Partner für
HSSL4\ZPRILNLPZ[LY[LU
alle Musikbegeisterten.
€ 35.-
ab
mtl.
Miete oder Finanzierung
Lieferung bundesweit frei Haus!
YAMAHA Mod.
schwarz poliert
5 Jahre Hersteller-Garantie
online-shop:
€ 3.450.-
Barpreis solange Vorrat reicht!
€ 3.680.-
unverbindliche
Preisempfehlung
www.rudert.de
19
Weggefährten
Regina Bellon
s Verwaltung /
stellvertr. Abteilungsleitung
s Industriekauffrau
s seit 1999 dabei
Markus Haaga
Christof Schaible
Sarah Stepper
s Leitung Werkstatt
s Schreinermeister
s seit 2007 dabei
s Leitung Kommode Horb
s Schreiner
s seit 2008 dabei
s Leitung Kreativ-Werkstatt
s Ergotherapeutin
s seit 2012 dabei
Erich Kohler
s Werkstatt Arbeitsanleiter
s Schreiner
s seit 2003 dabei
Simone Rumpel
sTagesstätte Windrad
s Hauswirtschafterin
s seit 2006 dabei
Jennifer Schoch
s Bundesfreiwilligendienst
s seit 2012 dabei
Franziska Bayreuther
s Bundesfreiwilligendienst
s seit 2012 dabei
Carlos Quintana
Gallego
s Europ. Freiwilligendienst
s seit 2013 dabei
Valentin Langhammer
s Soziale Arbeit B.A.
s Mobile Straßensozialarbeit
s von 2012 – 2013 dabei
20
Sabine Klumpp
Elena Pfeif
s Verwaltung
s Einzelhandelskauffrau
s seit 2008 dabei
sVerwaltung Werkstatt
s Bürokauffrau
s seit 2008 dabei
Rebekka Wörner
s Studium Soziale Arbeit
DH
s seit 2009 dabei
– die Mitarbeiterschaft.
Claudia Freund
s Leitung Hauswirtschaft
s Hauswirtschaftsmeisterin
Arbeitspädagogin
s seit 1996 dabei
Sabine LaabsBuschbacher
Daniela Hayer
Patrick Pohl
s Fachberatung
s Dipl. Sozialpädagogin
s seit 1997 dabei
s Verwaltung „ZiJo“
s Bürokauffrau
s seit 2013 dabei
sWerkstatt Arbeitsanleiter
s Gärtner
s seit 2009 dabei
Michael Marxhausen
s Leitung Kommode
Freudenstadt
s Schreinermeister
s seit 2010 dabei
Tobias Ditlevsen
s Betreutes Wohnen
sDipl. Sozialpädagoge
s seit 2010 dabei
Wolfgang Günther
s Abteilungsleitung
s Dipl. Sozialpädagoge
Theologe (M.A.)
s seit 1993 dabei
Hildegard Höppel
s Projekt „Werkbund“
s Dipl. Sozialpädagogin
s seit 2012 dabei
Lorena Schwartz
sStudentin Soziale Arbeit
s seit 2013 dabei
Gabriele Rotter
Teresa Klink
sLeitung Stattlädle
s seit 2012 dabei
sBundesfreiwilligendienst
s seit 2012 dabei
Andreas Hauser
Tanja Precht
Tamara Wöhrle
s Sozialarbeit in Horb
s seit 2011 dabei
s Projekt „ZiJo“
s Pädagogin M.A.
s seit 2012 dabei
s Soziale Arbeit B.A.
s Jobcoaching /
Projekt Lebensbalance
s seit 2012 dabei
Monika Centmaier
sPraktikum Soziale Arbeit
s seit 2013 dabei
21
Weggefährten
Unsere Ansprechpartner
ja Precht
Tan
Diplom
Pädagogin M.A.
„Zurück in den Job“
Tamara Wöhrle
ias Ditlevsen
Tob
Soziale Arbei
GanzMensch
Diplom
Sozialpädagoge
Beratung, Coaching,,
Praxisangebote
Alfredstraße 20
72250 Freudenstadt
Jobcoaching
Alfredstraße
72250 Freude
Telefon 0 74 4
tamara.woeh
Beratungster
Aufnahmeheim,
ambulant begleitetes Wohnen
Rappentraße 16
72250 Freudenstadt
Telefon 0 74 41/ 86 01 13
[email protected]
Telefon 0 74 41/ 8 60 11-413
[email protected]
ine Klumpp
Sab
Einzelhandelskauffrau
S
Verwaltung/Öffentlichkeitsarbeit
Rappentraße 16
72250 Freudenstadt
Telefon 0 74 41/ 86 01 13
[email protected]
ne Rumpel
imo
Hauswirtschafterin
Tagesstätte Windrad
Rappenstraße 16
72250 Freudenstadt
Telefon 0 74 41/ 8 60 11-404
[email protected]
Reg
Leitung:
Wolfgang Günther
ina Bellon
Industriekauffrau
Öffnungszeiten:
Mo bis Fr 8.30 Uhr – 18.15 Uhr
Cla
udia Freund
Soziale Arbeit B.A.
Hauswirtschaftsmeisterin
Öffnungszeiten Picobello:
Mo bis Fr
8.30 Uhr – 12.30 Uhr
Nachmittags nach Vereinbarung
Telefon 0 74 41/ 8 60 11-410
[email protected]
22
reas Hauser
Verwaltung
stellvertretende
Abteilungsleitung
Rappentraße 16
72250 Freudenstadt
Telefon 0 74 41/ 86 01 13
[email protected]
Leitung
Hauswirtschaftliche Dienste
Alfredstraße 25
72250 Freudenstadt
A nd
a Pfeif
Elen
Bürokauffrau
Fachberatungsstelle Horb
Marktplatz 27
72160 Horb
Telefon 0 74 51/ 6 25 03 53
[email protected]
Sprechzeiten nach Vereinbarung
Verwaltung, Werkstatt
WerkBund
Gottlieb-Daimlerstr. 26
72250 Freudenstadt
Telefon 0 74 41/ 8 60 11-412
[email protected]
– die Mitarbeiterschaft.
Ma
Haaga
rkus
Schreinermeister
t B.A.
InBalance
S
Diplom
Sozialpädagogin
20
enstadt
41/ 8 60 11-413
[email protected]
.de
mine n. Vereinbarung
n
lfga
o
W
Leitung Werkstatt
Gottlieb-Daimler-Straße 26
72250 Freudenstadt
Telefon 0 74 41/ 8 60 11-412
[email protected]
Öffnungszeiten:
Mo bis Do 7.30 Uhr – 16.45 Uhr
Fr
7.30 Uhr – 12.00 Uhr
s-Buschbacher
Laab
e
n
ab i
Fachberatungsstelle,
ambulant begleitetes Wohnen
Rappenstr. 16
72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41/ 86 01 13
[email protected]
g Günther
hael Marxhausen
Mic
Schreinermeister
Leitung EH Kommode Freudenstadt
Ludwig-Jahn-Str. 17
72250 Freudenstadt
[email protected]
Öffnungszeiten:
Mo bis Fr 9.00 Uhr – 18.00 Uhr
Sa
8.00 Uhr – 12.30 Uhr
Träger:
ERLACHER HÖHE
71577 Großerlach-Erlach
Diakonieverbund
DORNAHOF &
ERLACHER HÖHE e.V.
Dachverband:
Diakonisches Werk
Württemberg
is
Chr
rick Pohl
Pat
tof Schaible
Schreiner
Arbeitsanleiter
ard Höppel
deg
H il
Diplom
Sozialpädagogin
WerkBund
Marktplatz 27
72160 Horb
Telefon 0 74 51/ 6 25 03 29
[email protected]
Sprechzeiten:
Mo, Di, Mi, Fr
9.00 Uhr –16.00 Uhr
Leitung EH Kommode Horb
Junghansstr. 7
72160 Horb am Neckar
Telefon 0 74 51/ 5 52 56 56
[email protected]
Öffnungszeiten:
Mo bis Fr
9.00 Uhr – 18.00 Uhr
Sa
9.00 Uhr – 13.00 Uhr
ah Ste
Sa r
Werkstatt
Gottlieb-Daimler-Str. 27
72250 Freudenstadt
Telefon 0 74 41/ 8 60 11-412
[email protected]
p p er
Ergotherapeutin
G
le Rotter
abrie
Leitung StattLädle
Ludwig-Jahn-Str. 17
72250 Freudenstadt
Telefon 0 74 417 8 60 11-51
[email protected]
Öffnungszeiten:
Mo bis Fr
9.00 Uhr –16.00 Uhr
Sa
9.00 Uhr –12.00 Uhr
Leitung Kreativ-Werkstatt
Alfredstr. 25
72250 Freudenstadt
Telefon 0 74 41/ 8 60 11-411
[email protected]
Öffnungszeiten:
Mo bis Do
9.00 Uhr –12.00 Uhr
Mo + Di
13.00 Uhr –16.00 Uhr
Fr
9.00 Uhr –11.00 Uhr
23
Weggefährten
Handbuch
EH Freudenstadt
Organigramm
Organisatorischer
Aufbau der
Erlacher Höhe
Freudenstadt
C FDS 1.1
EH Freudenstadt
AL
Wolfgang Günther
AdminDPM
EAB FDS
(WG)
stvAL
Regina Bellon
(RBE)
Sozialdienst
Bereichsleitung
Verwaltung
Fallmanagement
Wohnungslosenhilfe
VerwMaL
Regina Bellon
ErstH
(RBE)
Bereichs-Koordination
Tobias Ditlevsen
(TD)
Soziales
Beschäftigungsunternehmen
Bereichs-Koordination
Michael Marxhausen
(MMH)
Fallmanagement
Berufliche Integration
Fachberatung
SozD2
Andreas Hauser
(AHR)
Ganz Mensch in Balance
SozD6
Tamara Wöhrle
(TWD)
Straßensozialarbeit
SozD3
N.N.
(n.n.)
SozD Externe Beschäftigte
SozD6
Tamara Wöhrle
(TWD)
Tagesstätte
Windrad
SozD3
N.N.
(n.n.)
Zurück in den Job
SozD7
Tanja Precht
(TFP)
Aufnahmeheim
SozD4
Tobias Ditlevsen
(TD)
WerkBund
Werkstatt
Kommode
Hausw. Dienste
GL1
Markus Haaga
ErstHAusB
(MH)
FDS
GL2
Michael Marxhausen
(MMH)
Picobello
GL4
AusB
HygB
Claudia Freund
(CF)
AA1
Patrick Pohl
(PP)
Horb
GL3
Christof Schaible
(CSL)
InfoPunkt
StattLädle
Kreativ-Werkstatt
AL
Wolfgang Günther
(WG)
GL6
HygB
Gabriele Rotter
(GR)
GL5
Sarah Stepper
ErstH
(SSW)
VerwMa1
WebB FDS
SibaSabine Klump
(SK)
VerwMa2
Werkstatt
AdminDPM
Elena Pfeif
(EP)
Begleitetes Wohnen
FDS
SozD1
Sabine
Laabs-Buschbacher
(SLB)
Tagesstätte Windrad
AA2
Simone Rumpel
(SR)
SozD8
Hildegard Höppel
(HH)
Was mache ich nach dem ABI?
Ein tolles Gefühl etwas Gutes zu tun
Schon lange vor den schriftlichen
Abiturprüfungen war mir klar,
dass ich nicht sofort mit einer
Ausbildung bzw. mit dem Studium
weitermachen werde. Durch den
Tipp eines Freundes, der seinen
Zivildienst bei der Erlacher Höhe
gemacht hatte, meldete ich mich
bei Herrn Günther. Er förderte mich
und schloss mit mir einen Vertrag
ab, so dass ich mir die Frage „was
mache ich nach dem ABI?“ nicht
mehr länger stellen musste.
Mein Name ist Raphael Schneider,
ich komme aus Wittlensweiler
und wuchs bis 2005 in Besenfeld,
nachdem ich am 25.03.1992 das
Licht der Welt erblickte, auf. Im
Moment leiste ich von September
2011 bis August 2012 meinen
Bundesfreiwilligendienst bei der
Erlacher Höhe Kommode in Freudenstadt, in der ich mit meinen
Kollegen Umzüge und Entrümplungen mache, Möbel abhole und
liefere.
Somit begann ich im August 2011
meine Arbeit. Meine Hauptaufgabe war es für das Stattlädle
der Erlacher Höhe Freudenstadt
als Fahrer die Lebensmittel von
den Supermärkten der Umgebung
abzuholen. Obwohl zunächst
alles neu für mich war, machte es
mir, dank einer unkomplizierten
und freundlichen Aufnahme, vom
ersten Tag an Spaß. Die Arbeit ist
abwechslungsreich und man lernt
ständig neue Menschen und neue
Dinge kennen. Das Wort „Langeweile“ blieb mir deshalb meine
24
ganze Arbeitszeit über fremd.
Inzwischen ist es Mitte Januar und
ich konnte die Zeit nutzen und
mir viele Gedanken über meine
Zukunft machen. In zwei Monaten
beginne ich mein Studium in Stuttgart und ich bin der EH dankbar,
dass sie mir, obwohl ich meinen
Vertrag frühzeitig kündigen
musste, keine Steine in den Weg
gelegt hat.
Den Schritt gemacht zu haben
und mein Sozialpraktikum bei der
EH gemacht zu haben, bereue ich
keine Sekunde lang und werde
die Erfahrungen in mein Leben
mitnehmen. Ein Jahr lang einen
sozialen Dienst zu machen, halte
ich für einen sehr empfehlungswerten Schritt für alle, die sich
fragen, was sie nach dem Abitur
machen sollen und sozial kompetent sind.
Ich danke allen bei der Erlacher
Höhe Beschäftigten.
Peter Cilinquir
Nach 13 Jahren Schule und dem
schweißtreibenden Abschluss
des Abiturs habe ich mich dazu
entschlossen, ein Jahr ohne schulisches und theoretisches Lernen,
indem man nur nach Noten und
nicht nach der Persönlichkeit
bewertet wird, zu nutzen. Ein Jahr
um in menschlichen und sozialen
Bereichen zu lernen. Das ist mir
wichtig, um meine soziale Kompetenz zu verbessern und mich in
meiner Persönlichkeit weiter zu
entwickeln.
Die Erlacher Höhe als Einsatzstelle
war schnell gefunden. Nachdem
ich schon als „BORS“-Praktikant
in der Realschule bei der Erlacher
Höhe Kommode gearbeitet habe
und meine Schwester Annika
Schneider Jahrespraktikantin bei
der Erlacher Höhe war, und mir
empfahl, mein Jahr bei der EH
zu absolvieren, war somit klar,
mich bei Herrn Günther um eine
Stelle zu bewerben. Ich wurde mit
offenen Armen empfangen und
freue mich nun ein Teil dieser Gesellschaft zu sein, in der niemand
besser oder schlechter behandelt
wird, in der man helfen kann und
geholfen wird. Ich habe mit vielen
verschiedenen Menschen zu tun,
was mich schon in vieler Hinsicht
verändert hat. Mit ganz anderen
Augen sehe ich nun diese Menschen, mit denen ich Tag für Tag zu
tun habe. Ob ich mit ihnen arbeite
oder gemeinsam im Windrad esse.
Es ist für mich ein tolles Gefühl
etwas Gutes zu tun, akzeptiert zu
werden wie ich bin und mich dabei
noch weiter entwickeln zu können.
– die Mitarbeiterschaft.
Vieles werde ich ins weitere Leben
mitnehmen und mich an diese
tolle Zeit gerne zurück erinnern.
Somit sind gute Voraussetzungen
geschaffen, um mich nach diesem
sozialen Jahr für ca. 12 Monate
nach Neuseeland und Australien
abzuseilen, um dort einen neuen
Lebensabschnitt zu beginnen.
Raphael Schneider
anfänger bloß noch nicht ganz
sicher, ob in solchen Fällen
wirklich das Ausländerrecht
herangezogen werden sollte oder
ob man das nicht auch irgendwie
unkonventionell regeln kann.
Naja, wird einfach versucht…
Auf alle Fälle begrüße ich alle
Freudenstädter herzlich, egal ob
Badener, Württemberger oder
deutsche Franzosen.
Auf eine gute gemeinsame Zeit!
Valentin Langhammer
Auf eine gute
gemeinsame Zeit
Mein Name ist Valentin Langhammer und ich bin 26 Jahre alt. Aufgewachsen bin ich in Bad Saulgau,
das vielleicht der eine oder die
andere vom Thermalbad her kennt,
also im schwäbischen Raum. In
Vechta, das zwischen Bremen
und Osnabrück liegt, habe ich
an der Universität Vechta Soziale
Arbeit studiert, mit dem Ziel, im
Anschluss in der Wohnungslosenhilfe zu arbeiten.
Mein erster Kontakt mit Sozialer
Arbeit in diesem Bereich kam im
Rahmen des Zivildienstes zustande, den ich in der Einrichtung für
Wohn- und Obdachlose Dornahof
Altshausen ableistete, der wie die
Erlacher Höhe zu dem Träger Verein für soziale Heimstätten gehört.
In meiner Freizeit treibe ich Sport,
z. B. im Fitnessstudio, jogge aber
auch, weil ich gerne draußen
unterwegs und auch ziemlich
naturverbunden bin.
Weil ich in Baden geboren und in
Württemberg aufgewachsen bin,
fühle ich mich hier an der badischwürttembergischen Grenze in
Freudenstadt ziemlich wohl (auch
sprachlich) in der Hoffnung, als
Mischling nicht zwischen die
Fronten zu geraten und in der
Zuversicht, als Sozialarbeiter
in dieser `deutsch-deutschen
Brennpunktgegend` vielleicht auch
etwas zwischen Badenern und
Württembergern vermitteln zu
können. Möglicherweise lässt sich
ja der eine oder andere Badener
in Württemberg integrieren oder
andersherum, bin mir als Berufs-
Alles hat seine Zeit
– Neuanfang
Nach 33 Jahren Leben und Arbeiten im Raum Karlsruhe lebe ich
seit Mai 2010 hier im Schwarzwald in Baiersbronn, meiner neuen
Wahlheimat.
Meine berufliche Laufbahn begann
als Nachbarschaftshelferin bei
der Kirchlichen Sozialstation in
Rheinstetten. Später arbeitete
ich als Altenpflegerin und nach
Weiterbildungen zuletzt als
Pflegedienstleitung eines ambulanten Pflegedienstes. Danach kam
mein privater Absturz in Form von
„ich kann nicht mehr“, neumodisch auch Burn-Out genannt.
Diese Lebenskrise hatte anfangs
rein gar nichts Gutes, war aber
nach einiger Zeit auch konstruktiv,
wenn man sein Leben, Freunde
und Prioritäten neu sortiert.
Letztendlich gehört dazu auch der
Wegzug von der Stadt hier „aufs
Land“ inklusive Schneeschippen
im Winter, was ich in dieser Form
so bisher nicht gekannt habe. Ich
habe Tiefen erlebt und Höhen und
weiß: Alles hat seine Zeit, so auch
meine neue berufliche Position bei
der Erlacher Höhe im StattLädle.
Gabriele Rotter
Da schlägt das
Ergotherapeutenherz höher
Ich heiße Sarah Stepper, bin staatlich anerkannte Ergotherapeutin
und seit März 2012 leite ich in
Elternzeitvertretung die KreativWerkstatt in der Alfredstraße.
Seit diesem Jahr habe ich einen
kleinen Stellenanteil in der Wohnungslosenhilfe, wodurch ich mich
umfänglicher für unsere Klienten
einsetzen kann. Unterstützt werde
ich bei meiner Arbeit von einer
Praktikantin.
Aufgewachsen auf einem kleinen
Dorf inmitten der schwarzen Wälder, die Freudenstadt umgeben,
hatte ich viel Zeit... für Kreativität... für die Natur... für Tiere...
fürs „Schaffa“, für philosophische
Gedanken über die Welt und
das Leben... und viel Zeit, um
zu erleben, dass Betätigung, die
Möglichkeit zur Teilhabe und
Freundschaften mit das Wichtigste
sind, was man braucht, dass aber
gerade diese Dinge vielen Menschen fehlen.
So wusste ich bald, dass mein
beruflicher Weg in den menschlichen Bereich führen sollte. Also
zog ich in die „kleine weite Welt“
von Tübingen, versuchte mich
im Studieren und wanderte über
schöne berufliche Umwege, bevor
mich mein Herz zurück in den
Schwarzwald zog. Diesmal an
den äußersten Rand, in meinen
Geburtsort Wildberg-Effringen.
Dort lebe ich noch immer gerne.
Die Erlacher Höhe kannte ich vor
allem aus Calw und Nagold, die
vielen Arbeits-Bereiche in Freudenstadt und Horb wurden mir erst
nach und nach bewusst. Ganz zu
schweigen von den vielen anderen
Standorten der Gesamt-ErlacherHöhe...
Mir gefällt die Vielfalt der
Arbeitsprojekte, die Möglichkeit
längerfristig täglich mit den
Klienten zu arbeiten, sie individuell
zu begleiten und ihre Fähigkeiten
mit der Gestaltung von KreativProdukten zu stärken. In meinem
Arbeitsbereich gefällt mir besonders der persönliche Kontakt mit
den Beschäftigten, der allumfassende Hilfeansatz, das sozialpädagogische Angebot und die
Veranstaltungen mit GanzMensch
schaffen ein Arbeitsklima, das mir
gut gefällt.
Die handwerklichen Möglichkeiten, die wir in der Kreativ-Werkstatt haben, sind so vielfältig, dass
ein Ergo-Herz nur höher schlagen
kann... Nebenbei lässt sich Glück
auch im alle Lebensbereiche
umfassenden Modell-Ansatz von
GanzMensch finden, da sich hier
theoretische ergotherapeutische
Hintergründe spiegeln, die täglich
in Arbeit und Alltag einfließen.
Meine Stelle ist sehr vielseitig,
alles ist im Wandel. Immer wieder
neue Herausforderungen, neue
Menschen, neue Hindernisse,
neuen Mut, neue Möglichkeiten,
neue Wege, neue Entscheidungen,
neue Projekte, neue Ideen... und
neuen Gefallen an meiner Arbeit.
Fast ein Gebet.
und Brot im Fach
Wir haben ein Dach
da hält man's aus.
und Wasser im Haus,
arm und haben
Und wir haben es w
doch jeder
ein Bett. O Gott, dass
das alles hätt
Reiner Kunz
25
Weggefährten
Da unsere Kreativ-Werkstatt
direkt neben der Verwaltung
in der Rappenstraße liegt und
meine lieben Kollegen mir immer
mit Rat und Tat zur Seite stehen,
fiel mir das Eingewöhnen in der
EH leicht. Es gibt hier eine tolle
Zusammenarbeit, man erfährt
Wertschätzung, tauscht sich aus
und kann individuelle Stärken ins
Team einbringen.
All dies lässt mich sogar den
Schneemassen in Freudenstadts
Winter gerne trotzen. Und es
bleibt die Gewissheit, dass es auch
nach diesem nie enden wollenden
Winter, sicher wieder Frühling
wird...
Sarah Stepper
Eine Aufgabe
wie für mich
geschneidert
Im März letzten Jahres stand
mir das Wasser bis zum Hals:
Seit drei Monaten hatte ich von
meinem insolventen Arbeitgeber
kein Gehalt mehr bekommen, die
Miete wollte bezahlt werden, die
Kinder waren schon wieder aus
ihren Klamotten herausgewachsen
- das T-Shirt zu kurz, die Schuhe
zu eng, der Kühlschrank und der
Tank meines alten Autos wurden
immer leerer. Nun war ich es als
alleinerziehende Mutter zweier
Jungs schon gewöhnt, in meinem
Alltag zu improvisieren, zu
jonglieren und jeden Tag als neue
Herausforderung zu betrachten.
Aber so konnte es wirklich nicht
weiter gehen! Da stieß ich auf
eine spannende Anzeige, die wie
für mich geschneidert schien: Die
ERLACHER HÖHE in Freudenstadt
suchte für ein neues ESF Projekt
eine Pädagogin, die langzeitarbeitslose Frauen auf dem Weg
zurück ins Arbeitsleben begleiten
sollte. Kurzerhand bewarb ich mich
– und es klappte!
Heute bin ich glücklich, seit fast
einem Jahr pädagogische Mitarbeiterin bei der ERLACHER
HÖHE sein zu dürfen. Und umso
glücklicher bin ich, Teil einer
26
diakonischen Einrichtung zu sein,
die sich dafür einsetzt, dass wohnungs- und arbeitslose Menschen
respektiert und geachtet werden
und soziale Ausgrenzung abgebaut
wird. „Zurück in den Job“ wendet
sich an Frauen, die sich in sozialen
Notlagen befinden, einen guten
Job suchen, von dem sie leben
können oder sich beruflich neu
orientieren möchten. Frauen, die
ähnliche Erfahrungen machen, wie
ich: nämlich zu erleben, was es
heißt, alleine Kinder zu erziehen,
alleine Verantwortung zu tragen,
sich alleine um einen gedeckten
Tisch zu kümmern, alleine zu
versuchen, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren, um ein Leben
in Würde führen zu können. Sehr
häufig begegnen mir Frauen, die es
trotz widrigster Umstände in ihrem
Leben immer wieder geschafft
haben, sich aufzurichten und weiter zu kämpfen. Manchmal geht
einem auf dem Weg allerdings die
Puste aus und dann ist es schön,
Menschen zu haben, an die man
sich wenden kann. Die einem
weiterhelfen, dran zu bleiben, an
sich zu glauben, Mut machen und
Hoffnung geben.
Aufgewachsen bin ich in Österreich, nahe der bayerischen Grenze, ohne Geschwister, dafür aber
mit Hund. Nach dem Abitur habe
ich erst mal in einem Cafe gejobbt,
bevor ich mein Studium an der Uni
Passau begonnen habe – Germanistik, Psychologie und Pädagogik.
Während des Studiums konnte
ich bereits einige Erfahrungen in
pädagogischen Aufgabenfeldern
sammeln: Ich habe für den Naturschutzbund NABU umweltpädagogische Angebote mit Kindern
durchgeführt, durfte Jugendliche
während ihres FÖJ (freiwilliges
ökologisches Jahr) begleiten und
Veranstaltungen am Naturkundemuseum anbieten. Außerdem
haben mir der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und das Schreiben
immer sehr viel Spaß gemacht,
so dass ich zwischendurch auch
in einem kleinen Reiseverlag in
Tübingen tätig war. Meine Liebe
zu Tieren und zur Natur begleitet
mich, seitdem ich ein Kind bin –
ich bin gerne draußen unterwegs,
liebe den Wald, mache gerne lange
Spaziergänge, kuschle aber auch
© shutterstock
gerne mit meinen beiden Katern
auf dem Sofa. Ich habe ein Faible
für Italien und Südfrankreich, mag
gutes Essen und interessiere mich
für Bücher und Malerei – sofern
es die Zeit erlaubt, greife ich auch
gerne mal selbst zu Farbe und
Pinsel.
Ich habe hier in Freudenstadt
einen guten Platz gefunden (auch
wenn es hier meistens viel zu
kalt ist!) und freue mich auf die
Menschen, die mir auf meinem
Weg bei der Erlacher Höhe noch
begegnen werden.
Tanja Precht
Mein Wunsch –
Neues zu
entdecken
Mein Name ist Tamara Wöhrle.
Die letzten 25 Jahre meines Lebens
habe ich größtenteils hier im
Schwarzwald genießen dürfen.
Die Sonne, die Natur und sogar
die Gewitter gefallen mir im
Schwarzwald einfach am Meisten.
In meiner Freizeit lasse ich meiner
Kreativität gerne freien Lauf,
lese viel, bin gern in der Natur
unterwegs und habe eine große
Leidenschaft für das Meer.
Den Grundstein für meinen beruflichen Weg habe ich schon sehr
früh gelegt. Anfangs um mein
Taschengeld aufzubessern, begann
ich mit 15 Jahren einen Ferienjob
in einem Alten- und Pflegeheim.
Die vielen gemeinsamen Stunden
mit den Bewohnern dort bereiteten mir große Freude. Deshalb
arbeitete ich dann auch während
meiner restlichen Schulzeit regelmäßig im Alten- und Pflegeheim.
Nach dem Abitur im Jahr 2007
begann ich ein einjähriges
Vorpraktikum in einem Haus für
psychisch erkrankte Menschen. In
diesem Jahr voller neuer Erfahrungen, Einblicke und Herausforderungen, erlebte ich diese Arbeit als
perfekte Mischung aus der Arbeit
mit Menschen und kreativen Tätigkeiten. Dies bestätigte mich endgültig in meinem Berufswunsch,
Sozialpädagogin zu werden.
Das Studium der Sozialen Arbeit
begann ich dann 2008 an der
Dualen Hochschule in VillingenSchwenningen. Das duale Studium
bedeutete für mich jeweils drei
Monate zu studieren und drei
Monate praktisch in einer Rehabilitationsklinik für herz-, krebs-, und
mukoviszidosekranke Kinder und
deren Familien zu arbeiten.
Drei Jahre, eine 3-monatige
Studienreise nach Mittelamerika
und ein abgeschlossenes Studium
später führte mich mein Weg
wieder zurück in meine Heimat,
wo ich meine erste feste Stelle in
einem Wohnheim für psychisch
erkrankte Menschen hier in der
Region angetreten hab.
Mein Wunsch, Neues zu entdecken
und mich neuen Herausforde-
– die Mitarbeiterschaft.
resse auf diese Zeit. Als bewegte
Frau setzte ich mich auch mit
Gender-Fragen auseinander.
Mein Studium schloss ich 1994
als Diplom-Sozialpädagogin ab.
Das Thema meiner Diplomarbeit
lautete: „Da bin ich Mann und
Frau gewesen Alltag und Lebensbewältigung von Frauen im ländlichen Raum in der Kriegs- und
Nachkriegszeit – eine empirische
Studie“.
rungen zu stellen, hat mich im
September 2012 dann zur Erlacher
Höhe geführt. Hier bin ich für
das ESF-Projekt „GanzMenschInBalance“ zuständig- ein Projekt,
das sich an Menschen wendet,
deren Leben durch den Verlust
ihrer Arbeit aus der Balance geraten ist. Ziele des Projektes sind
Menschen ohne Arbeit eine Möglichkeit zu bieten, trotz einer Notlage aktiv zu sein. Im Projekt wird
der Mensch mit seiner gesamten
Lebenssituation betrachtet und
vielfältige Angebote für diverse
Lebensbereiche geschaffen. Denn,
nur wer sich ausgewogen fühlt,
kann neuen Mut entwickeln, um
zu neuen Ufern aufzubrechen.
Ein weiterer, wesentlicher Teil
meiner Arbeit besteht im JobCoaching. Hier werden Menschen
bei der Entwicklung neuer Perspektiven und der Suche nach
einem Job begleitet und auf ihrem
Weg gestärkt. Außerdem begleite
ich Integrationsbeschäftigte in
den diversen Arbeitsbereichen der
Erlacher Höhe sozialdienstlich.
An einer Stelle, wo Menschen in
schwierigen Lebenslagen die
Chance bekommen, neuen Mut zu
fassen und neue Perspektiven zu
entwickeln, um gestärkt zu neuen
Wegen aufbrechen zu können,
freue ich mich, Teil dieses Teams
sein zu dürfen!.
Tamara Wöhrle
Neue Wege in
meinem Leben
Sich immer wieder auf Neues
einlassen, dieser Satz gehört zu
meinem Leben (dazu). In meinem
Geburtsort gibt es rechtlich keine
Möglichkeit ein Haus zu bauen.
Nur der Erhalt der bestehenden
Gebäude ist vorgesehen. Mein
älterer Bruder war traditionsgemäß der Erbe des Bauernhofes.
Das bedeutete für mich nach dem
Abitur mich neu zu verorten. Ich
suchte in ganz Europa, sogar in
Israel war ich unterwegs, und ich
konnte nicht fündig werden.
Ich versuchte mit verschiedenen
Jobs Geld zu verdienen, Reisen
war angesagt. Selbstverständlich
war ich mit 18 Jahren aus dem
Haus und ging eigene Wege: ich
gründete einen eigenen Hausstand
mit meinem Freund, und späteren
Ehemann, Thomas Glasbrenner.
Mein Weg hatte mich inzwischen
nach Rottenburg geführt. Noch
während meines Studiums kamen
unsere beiden Söhne, Moritz und
Marvin Glasbrenner, zur Welt. Die
Wohnraumnot führte uns weiter
den Neckar hinauf nach Bieringen,
in eine originelle Wohngegend
mit einmaligem Flair. Bieringen ist
nun schon seit 22 Jahren meine
Heimat.
Beruflich bin ich seitdem immer
wieder im Landkreis Freudenstadt
tätig. Anfangs diente meine sozialpädagogische Honorartätigkeit
für das Jugendamt Freudenstadt
lediglich dazu, den beruflichen
Anschluss nicht zu verlieren. Diese
Situation änderte sich kurz vor der
Jahrhundertwende mit dem Unfalltod meines Ehemannes und Vaters
meiner Kinder. Nun war ich für das
Einkommen, die Kindererziehung,
den Haushalt und für die Freizeitgestaltung meiner Fußball- und
Angelsport-begeisterten Söhne
allein verantwortlich.
Die Weiterbildung zur Außenhandelsreferentin mit zwei Fremdsprachen half mir, meine Kenntnisse der modernen Kommunikation und Datenverarbeitung zu
vertiefen.
In meiner Arbeit im dreijährigen
Integrationsprojekt der Kreisvolkshochschule Freudenstadt konnte
ich deutliche Akzente bei der Integrationsarbeit in der Schwarzwaldregion setzen. Nach dieser sehr
intensiven Arbeitsphase reduzierte
ich meine berufliche Tätigkeit.
Drei Jahre arbeitete ich halbtags
als Pädagogische Assistentin an
der Grund- und Werkrealschule in
Ergenzingen. Mich interessierte
der Schulalltag: wie findet Bildung
statt, welche Entwicklungen haben
seit meiner Schulzeit stattgefunden? Parallel war ich für ein Jahr
beim Freien Radio Freudenstadt
aktiv.
In meiner Freizeit schuftete ich
in meiner renovierungsbedürftigen Haushälfte: Das Fachwerk
entkernen, schleifen, isolieren und
den Putz wieder hochziehen. Fast
damit fertig, galt es, als bisherige
Ortschaftsrätin die Stelle des
Ortsvorstehers zu besetzten. Ich
hatte Zeit, und weil sich wirklich
niemand für diese Arbeit bereit
erklärte, schlug ich nochmals
einen für mich neuen Weg ein:
das politisches Ehrenamt auch als
nebenberufliche Aufgabe! Kein
leichter Auftrag: bislang habe ich
in meinem Leben Menschen um
mich gesammelt, deren Wert-
Nur zu jobben empfand ich als
eine Sackgasse, mein Leben hinterließ keine Spuren. Also beschritt
ich einen ganz neuen Weg, ich
schrieb mich an der Universität
Tübingen ein. Den Menschen und
sein Tun wollte ich begreifen, und
die Erziehungswissenschaften
lagen hier nahe. Pädagogik, Soziologie, Psychologie und empirische
Kulturwissenschaften bildeten
meine Schwerpunkte. Meine
Eltern sind im Nationalsozialismus
aufgewachsen, meine Großeltern
erlebten zwei Weltkriege. Ihre
Lebenswege lenkten mein Inte27
Weggefährten
vorstellungen mir vertraut und
stimmig erschienen. Und plötzlich
repräsentiere ich alle Menschen
meiner Ortschaft und bin in den
Gremien und in der Verwaltung
auch mit völlig gegensätzlichen
Einstellungen konfrontiert.
Hauptberuflich ging ich ebenfalls
neue Wege. Ich stieg ich mit einem
2-Jahres-Vertrag in die Migrationsberatung der Caritas im Landkreis
Freudenstadt ein. Für mich war es
eine neue Herausforderung und
die Möglichkeit wieder im Integrationsbereich tätig zu werden.
Letzten Sommer verbrachte ich
arbeitssuchend, den Blick schon
auf die ERLACHER HÖHE gerichtet,
die mich mit ihrem sozialen Engagement in Horb beeindruckte.
Mein Warten hat sich gelohnt, seit
Dezember 2012 bin ich im Projekt
WerkBund bei der EH tätig. Verantwortlich für die neu gefundenen
Büroräume im Dekanats Haus ging
ich daran die Räume auszustatten.
Einzig die Bürostühle sind neu,
ansonsten konnte ich die gesamte
Büroeinrichtung aus den Beständen der Sozialkaufhäuser der
„Kommode“ Horb und Freudenstadt einrichten. Ein Weg der sich
gelohnt hat: hier zeigt sich welche
Schätze im Verborgenen liegen.
Damit wären wir auch schon bei
meinem neuen Aufgabenbereich:
Menschen auf der Suche nach
Arbeit zu begleiten. Manche von
ihnen sind schon sehr lange auf
der Suche. Jeder einzelne Mensch
ist eine Perle in unserer Gesellschaft. Diese Menschen sind auch
Perlen für den Arbeitsmarkt, doch
viele werden nicht nachgefragt,
weil sie weniger glänzen.
Den Glanz sichtbar werden lassen!
Dies könnte ein neuer Weg sein im
Projekt WerkBund.
Hildegard Höppel
© shutterstock
treterin tätig und habe mich bei
diversen Schulprojekten ehrenamtlich engagiert, sondern auch bei
verschiedenen sozialen Einrichtungen und Projekten meine Gaben
mit eingebracht.
Besonders freue
ich mich auf viele
neue Kontakte und
Gespräche
Mittlerweile wohnen wir in Freudenstadt, die Kinder werden langsam flügge und gehen ihre eigenen Wege – und ich wollte wieder
Teilzeit, möglichst in meinem Beruf
und in einer sozialen Einrichtung
arbeiten. Als Teilnehmerin im Projekt „Zurück in den Job“, welches
Frauen beim (Wieder-) Einstieg in
das Berufsleben beraten und begleiten soll, habe ich meine schon
bestehenden Kontakte zur Erlacher
Höhe ausgebaut und durch ein
Praktikum im Büro der Werkstatt,
in der Gottlieb-Daimler-Straße,
auch viel Einblick in die internen
Strukturen der Erlacher Höhe
Freudenstadt bekommen.
Ich heiße Daniela Hayer, bin 1966
in Klosterreichenbach geboren
und aufgewachsen. Nach meinem
Abitur habe ich in der Nähe von
Pirmasens eine Lehre zur Bürokauffrau gemacht. Bis zur Geburt
meiner ältesten Tochter habe ich in
diversen Bereichen der Verwaltung
gearbeitet.
Nach dem Unfalltod meines Mannes 1998 war ich plötzlich alleinerziehende Mutter von 3 noch
sehr kleinen Töchtern. Sobald es
mir wieder möglich war, habe ich
ehrenamtlich in meiner Gemeinde,
dem ChristusZentrum in Klosterreichenbach, das Büro übernommen und dies über 10 Jahre auch
verantwortlich gemacht. Nebenher
war ich nicht nur als Elternver-
Kurz vor Weihnachten 2012 bekam
ich die Anfrage, ob ich nicht als
Teilzeitkraft in die Verwaltung
n.
der wir finden ih
t einen Weg o
Entweder es gib
Überqueren
Hannibal beim
28
inen Elefanten
der Alpen mit se
des Projekts „Zurück in den Job“
einsteigen möchte. Nach kurzer
Überlegung habe ich zugesagt und
schon zum 1.1.13 angefangen und
meinen bisherigen Teilzeit-Job, im
Büro der Volksmission in Freudenstadt, übe ich nun ehrenamtlich aus.
Gespannt bin ich auf die neuen
Herausforderungen in diesem für
mich neuen Bereich einer sozialen
Einrichtung; wissbegierig auf
Neues; voll Energie für neue Dinge
und Projekte. Aber ganz besonders freue ich mich auf viele neue
Kontakte und Gespräche – nicht
nur mit den Kollegen, sondern
auch mit den Bewohnern, Gästen,
Klienten, Besuchern.
Daniela Hayer
– die Mitarbeiterschaft.
Franzis
uther
ka Bayre
Die Freiwilligen!
Wir sind hier in der ERLACHER
HÖHE vier Freiwillige. Franziska,
Teresa und Jenny machen den
Bundesfreiwilligendienst und
Carlos kommt aus Spanien und
macht einen europäischen Freiwilligendienst.
Jetzt stellt sich die Frage: Wieso
machen wir einen Bundesfreiwilligendienst? Für uns ist es ein
Jahr der Besinnung. Das heißt, wir
wussten einfach noch nicht, was
wir nach der Schule für eine Ausbildung oder ein Studium machen
wollten. Eine Art „Boxenstop“.
Ein Jahr lang nichts lernen, Spaß
haben, neue Menschen kennenlernen. Sich selbst kennenlernen.
Verantwortung im „Berufsleben“
übernehmen und Einblicke in eine
Welt bekommen, die wir so noch
nicht gesehen haben. Die letzte
Chance, nochmal zu machen, was
man will, bevor es ernst wird. Und
sich nebenbei schon mal an die
39-Stunden-Woche eines Vollzeitjobs gewöhnen.
Wir sind natürlich nicht allein. Das
Diakonische Werk Württemberg,
der Spitzenverband der ERLACHER
HÖHE und einiger anderen Einrichtungen, vermittelte uns hierher.
Wir Bufdis „fehlen“ auch immer
mal wieder für eine Woche. Aber
nein, das ist kein Urlaub, den wir
da bekommen. Wir sind auf Seminaren, lernen dort einiges und
tauschen uns mit anderen Bufdis
aus. Unsere verantwortliche Seminarleitung kommt uns auch einmal
in unserer Einrichtung besuchen.
Ihr können wir auch jederzeit
Fragen stellen, Wünsche äußern
Teresa K
link
und Probleme mitteilen, wenn es
denn welche gibt.
Von der ERLACHER HÖHE haben
wir Bufdis alle zum ersten Mal
von unseren Mamis gehört.
Gründe, uns dann auch für die EH
zu entscheiden, gab es viele. Am
wichtigsten ist die Hilfe, die die
EH an Menschen in schwierigen
Lebenslagen spendet und die
vielen Abteilungen, in denen für
jeden was dabei ist.
Was gefällt uns denn an unserer
Arbeit? Wir haben nette Kollegen,
die uns immer unterstützen und
ein super Arbeitsklima. Der Kontakt mit Integrationsbeschäftigten
und die Einsicht in eine „fremde“
Welt sind interessant und helfen
uns, offener mit anderen Menschen umzugehen. Täglich gibt
es neue Aufgaben, die wir immer
anders lösen müssen.
Jennifer Scho
ch
Horb bestanden. In meiner Freizeit
nähe und reise ich gerne, außerdem spiele ich Cello und besuche
im Sommer gerne Festivals.
Teresa Klink: Ich bin in der
Kreativ-Werkstatt und habe Anfang
September angefangen und bleibe
bis August 2013. Vor meinem BFD
war ich auf dem Wirtschaftsgymnasium der Eduard-Spranger-Schule hier in Freudenstadt und habe
dort mein Abi gemacht. Wenn ich
nicht arbeite, gehe ich gern auf
Reisen, treffe mich mit Freunden
und mache Musik.
Portrait der Bufdis:
Sarah Stepper ist meine Ansprechpartnerin und in der Kreativ-Werkstatt habe ich vor allem verwaltungstechnische Aufgaben, wie die
Abrechnung der Kasse und den
Dienstplan. Materialeinkauf und
-ausgabe und der Laden gehören
auch zu meinen Aufgabengebieten. Manchmal bin ich auch in der
Verwaltung und helfe dort oder
bei Fahrdiensten aus.
Franziska Bayreuther: Mich
seht ihr wohl am häufigsten. Ich
helfe in der Verwaltung mit. Ich
habe Telefondienste und Büroaufgaben, wie Akten ordnen oder
Rechnungen sortieren. Fahrdienste,
Auskünfte über Angebote der
Abteilungen oder das Protokollieren der Sitzungen gehören auch
zu meinem Aufgabengebiet. Angefangen habe ich Anfang Oktober
2012 und bin bis August 2013 in
der ERLACHER HÖHE. Während
dieser Zeit ist Regina Bellon meine
Ansprechpartnerin. Vor meinem
BFD habe ich das Abitur am
Martin-Gerbert-Gymnasium in
Jennifer Schoch: Ich habe Mitte
September angefangen und bleibe
voraussichtlich bis August 2013.
Ich bin in der Kommode eingesetzt
und mein Ansprechpartner ist
Michael Marxhausen. In der Kommode mache ich den Telefondienst
und vereinbare Termine mit Kunden zur Besichtigung, Abholung
oder dem Transport von Möbeln.
Auch im Verkauf helfe ich an der
Kasse mit und halte den Verkaufsraum sauber. Kleiderspenden
werden auch von mir sortiert und
bekommen einen Verkaufspreis.
Vor meinem BFD habe ich das
BK1 Pflege und Gesundheit der
Carlos
Quintan
a-Galle
Luise-Büchner-Schule Freudenstadt
mit der mittleren Reife verlassen.
In meiner Freizeit lese, reite und
snowboarde ich gerne.
Europäischer Freiwilligendienst:
Ich bin Carlos Quintana
Gallego und komme aus Spanien. In meiner Freizeit fahre ich sehr
gerne Fahrrad und hier habe ich
das Langlaufen für mich entdeckt.
Vor einem Jahr, als ich arbeitslos
war, entschied ich mich, einen
europäischen Freiwilligendienst
zu machen und Spanien dafür zu
verlassen.
Nach Deutschland wollte ich, weil
ich eine Herausforderung in der
Sprache sehe. Englisch, Französisch, Italienisch und Catalán
spreche ich schon, aber Deutsch
nicht. Außerdem wollte ich meinen
Lebensstil zurücklassen, bei dem
es nur um mich ging, und etwas
Soziales machen. Diese Entscheidung bereue ich nicht. Ich bekomme so viel zurück und es bringt
mich auch persönlich weiter.
Die Arbeit, die die ERLACHER
HÖHE macht, ist für die Gesellschaft eine sehr wichtige Arbeit.
Zu Beginn fand ich hier vieles
seltsam. Es war alles anders, von
den Essenszeiten mal angefangen… Inzwischen will ich hier in
Deutschland bleiben und diese
Art von Arbeit weitermachen.
Meine Familie in Spanien findet
es gut, dass ich mein Glück in
ganz Europa suche und vielleicht
hier finde.
29
go
t
d
a
t
s
n
de
u
e
r
F
AVIA
■
Moderne Café-Lounge
mit Segafredo
Premium-Kaffee
■
Frühstück, Mittag- und
Abendessen in angenehmem Ambiente
AVIA Tankstelle/Bistro
72250 Freudenstadt
Telefon 0 74 41/86 33 14
[email protected]
Dornhan
◆
Alpirsbach
◆
Bondorf
◆
Freudenstadt
◆
Altensteig
Unser modernes, familiengeführtes Unternehmen
mit Sitz im Schwarzwald steht für Vielfalt, Qualität und Service.
Unser Markenzeichen:
Attraktive Verkaufsräume, abwechslungsreiche Sortimentsgestaltung,
freundliche Mitarbeiter und ein hohes Maß an Beratungskompetenz.
30
Steuerberater-Sozietät
Loßburger Straße 19
72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41/ 91 04 - 0
Büro Herrenberg:
Hindenburgstraße 13
71083 Herrenberg
Tel. 0 70 32/203 997- 0
[email protected]
www.haas-brenner.de
Akku-Geräte und Zubehör
DIE VOLLE LADUNG STIHL!
Rasenmäher
HRX 426 CPD
Rasenmäher
HRG 536 CSD
TOP
TOP
ANGEBOT
ANGEBOT
499,-
699,-
statt 659,-
statt 899,-
WIR BIETEN MEHR - vor und nach dem Kauf!
TOP Marken · TOP Auswahl · Kompetente Beratung · Meisterwerkstatt
Kundendienst · Ersatzteilservice · Zufuhr-/Abhol-Service
Beratung · Service · Verkauf
Freudenstadt · Ziegeleistr. 1
Telefon 07441/2269
www.endress-shop.de
Der Motorgeräte-Fachmarkt in Ihrer Nähe
31
Wegzehrung – Impulse zum
013
Jahreslosung 2
ibende Stadt,
le
b
e
n
ei
k
r
ie
h
„Wir haben
ige suchen wir“.
ft
n
ü
k
zu
ie
d
n
er
sond
Hebräer 13,14
Der Blick auf das Ziel, schenkt Mut und
Kraft für die Schritte im Alltag
Liebe Leserinnen und Leser,
die Jahreslosung, die uns durch
das Jahr 2013 begleitet, ist ein
ermutigendes Wort – für uns
persönlich, aber auch für die
diakonische Arbeit der Erlacher
Höhe. Sie erinnert uns daran, dass
wir unterwegs sind. Jeder und jede
von uns ist unterwegs auf seinem
Lebensweg. Und auch mit der
wertvollen Arbeit, die Sie in der
Erlacher Höhe hier in Freudenstadt
und Umgebung machen, sind Sie
unterwegs.
Wie gut ist es aber auch, dass
wir nicht alleine unterwegs sind!
Wenige Verse vor der Jahreslosung
(V8) werden wir daran erinnert,
dass Jesus Christus nicht nur eine
große Persönlichkeit der Vergangenheit ist, sondern auch heute
und an jedem kommenden Tag als
der Auferstandene und Lebendige
da ist. Deshalb können wir auf
unserem persönlichen Weg aber
auch in unserer täglichen Arbeit
mit ihm rechnen, uns ihm anvertrauen, uns auf ihn verlassen und
ihm vertrauen. Das tut gut!
Dann fällt aber auch auf, dass die
Jahreslosung mit demselben Wort
endet, mit dem sie auch beginnt.
Wie eine Klammer umschließt das
unscheinbare „WIR“ den Satz
der Jahreslosung. Dieses „wir“
erinnert uns daran, dass nicht nur
jeder für sich unterwegs ist. Gott
stellt uns in seiner Gemeinde einander an die Seite, damit wir uns
gegenseitig auf dem Weg durch
die Zeit begleiten, stärken und
ermutigen können. Gott möchte
so gerne, dass wir eben nicht nur
fragen: Was hilft mir? Was bringt
mir das, was ich tue? Wir sollen
auch einen Blick für den anderen
haben, der uns braucht. Dieses
32
Miteinander brauchen wir und tut
uns gut!
Und schließlich erinnert uns die
Jahreslosung an das Ziel, an das
Gott uns bringen möchte, nämlich
zu einer bleibenden, unvergänglichen, „ewigen Freudenstadt“.
Jesus verspricht allen, die an ihn
glauben, dass sie am Ende einmal
bei ihm in seiner „Freudenstadt“
sein werden, wo er sichtbar bei
seinen Leuten sein wird und wo
es kein Leid, keine Tränen, keine
Ungerechtigkeit und keinen Tod
mehr geben wird. Das ist keine
Vertröstung, sondern Trost. Wer
dieses Ziel vor Augen hat, legt
nämlich nicht tatenlos die Hände
in den Schoß. Im Gegenteil. Wer
dieses Ziel kennt, kann getrost
und ermutigt täglich Schritte auf
seinem Weg weitergehen. Er geht
ja nicht ins Ungewisse, sondern
ist unterwegs zum Ziel, das Gott
für ihn hat. Dieser Blick auf das
Ziel, schenkt Mut und Kraft für die
Schritte im Alltag.
Und wer dieses Ziel kennt, kann
sich heute schon um Menschen
kümmern, die mutlos sind. Er kann
sich um Menschen kümmern,
die Leid tragen. Er kann Tränen
trocknen und sich um Menschen
kümmern, die Hilfe brauchen.
In der Begleitung und im Vertrauen
auf Jesus Christus können wir getrost auch im Jahr 2013 unterwegs
sein. In diesem Sinn grüße ich Sie
herzlich und wünsche Ihnen weiter
für Ihre Arbeit Gottes Segen
Ihr Dekan
Werner Trick
Die Kraft des
Wesentlichen
Im Grunde haben wie keine Zeitprobleme, sondern Probleme, uns
auf die wirklich wichtigen Dinge
zu konzentrieren.
Lothar J. Seiwert
Unser Zuhause ist nicht mehr
der ruhige Ort weit weg von
allen dringenden Aufgaben. Per
Telefon und Mails sind wir immer
und überall erreichbar. Jeder will
etwas von uns, und zwar sofort.
Ich muss unterscheiden, was nur
dringend und was wirklich wichtig
ist für mein Leben. Nur wenn ich
meine Lebensziele kenne, kann
ich der Tyrannei des Dringlichen
widerstehen!
Dringende Dinge sind aufdringlich.
Sie schreien laut danach, erledigt
zu werden, und beweisen ihre
Dringlichkeit gern durch einen Termin. Obwohl sie verhältnismäßig
unwichtig sein können, drängen
sie oft die wirklich wichtigen
Dinge unseres Lebens in den
Hintergrund.
Die wirklich wichtigen Dinge warten leise, sind unaufdringlicher und
haben meistens keinen Termin. Sie
müssen selten sofort, heute oder
in dieser Woche noch erledigt werden. Sie machen in der Regel nicht
von sich aus auf sich aufmerksam.
Deshalb geraten sie leicht in Vergessenheit.
Aber es ist ein Lebensirrtum, dass
Vorhaben wie Zeit für Ruhe, Gebet,
Bibellesen, Gespräche mit Mann
und Kindern, Spiel, Besuch eines
Freundes, das Lesen eines wichtigen Buches, sinnvolle Bewegung
und Ernährung warten können,
ohne Schaden zu nehmen. Wenn
wir charakterlich und geistlich
reifen wollen, wenn wir stabile,
liebevolle Beziehungen anstreben,
wenn wir das Leben genießen
möchten, müssen wir diesen
Dingen einen angemessenen
Stellenwert geben.
Bianca Bleier
Auszüge aus der
Antrittspredigt
von
Papst Franziskus
Einander-Behüten in
Vertrautheit
…..Die Berufung zum Hüten geht
jedoch nicht nur uns Christen an;
sie hat eine Dimension, die vorausgeht und die einfach menschlich
ist, die alle betrifft. Sie besteht
darin, die gesamte Schöpfung,
die Schönheit der Schöpfung zu
bewahren, wie uns im Buch
Genesis gesagt wird und wie es
uns der heilige Franziskus von
Assisi gezeigt hat: Sie besteht
darin, Achtung zu haben vor
jedem Geschöpf Gottes und vor
Dranbleiben und Weitergehen.
der Umwelt, in der wir leben. Die
Menschen zu hüten, sich um alle
zu kümmern, um jeden Einzelnen,
mit Liebe, besonders um die
Kinder, die alten Menschen, um
die, welche schwächer sind und oft
in unserem Herzen an den Rand
gedrängt werden. Sie besteht
darin, in der Familie aufeinander
zu achten: Die Eheleute behüten
sich gegenseitig, als Eltern kümmern sie sich dann um die Kinder,
und mit der Zeit werden auch die
Kinder zu Hütern ihrer Eltern. Sie
besteht darin, die Freundschaften
in Aufrichtigkeit zu leben; sie sind
ein Einander-Behüten in Vertrautheit, gegenseitiger Achtung und
im Guten. Im Grunde ist alles der
Obhut des Menschen anvertraut,
und das ist eine Verantwortung,
die alle betrifft. Seid Hüter der
Gaben Gottes!
Und wenn der Mensch dieser
Verantwortung nicht nachkommt,
wenn wir uns nicht um die
Schöpfung und um die Mitmenschen kümmern, dann gewinnt
die Zerstörung Raum, und das
Herz verdorrt. In jeder Epoche der
Geschichte gibt es leider solche
„Herodes“, die Pläne des Todes
schmieden, das Gesicht des Menschen zerstören und entstellen.
Alle Verantwortungsträger auf
wirtschaftlichem, politischem und
sozialem Gebiet, alle Männer und
Frauen guten Willens möchte ich
herzlich bitten: Lasst uns „Hüter“
der Schöpfung, des in die Natur
hineingelegten Planes Gottes sein,
Hüter des anderen, der Umwelt;
lassen wir nicht zu, dass Zeichen
der Zerstörung und des Todes den
Weg dieser unserer Welt begleiten!
Doch um zu „behüten“, müssen
wir auch auf uns selber Acht
geben! Erinnern wir uns daran,
dass Hass, Neid und Hochmut das
Leben verunreinigen! Hüten bedeutet also, über unsere Gefühle,
über unser Herz zu wachen, denn
von dort gehen unsere guten und
bösen Absichten aus: die, welche
aufbauen, und die, welche zerstören! Wir dürfen keine Angst haben
vor der Güte, ja, nicht einmal vor
der Zärtlichkeit!
„Wir dürfen uns nicht
fürchten vor Güte!“
Und hier füge ich noch eine
letzte Anmerkung hinzu: Das
sich Kümmern, das Hüten verlangt
Güte, es verlangt, mit Zärtlichkeit
gelebt zu werden. In den Evangelien erscheint Josef als ein starker,
mutiger, arbeitsamer Mann, aber
in seinem Innern zeigt sich eine
große Zärtlichkeit, die nicht etwa
die Tugend des Schwachen ist,
nein, im Gegenteil: Sie deutet auf
eine Seelenstärke hin und auf die
Fähigkeit zu Aufmerksamkeit, zu
Mitleid, zu wahrer Öffnung für
den anderen, zu Liebe. Wir dürfen
uns nicht fürchten vor Güte, vor
Zärtlichkeit!...
Ich aber bin
gekommen, um
ihnen das Leben
zu geben,
fluss.
Leben und Über
ibel)
Johannes 10,10 (B
Was hindert mich
daran, „einfach“
zu leben? Lebe ich,
was ich möchte?
Ich bin es, die dem Überflüssigen,
das dem Leben im Überfluss im
Weg steht, Grenzen setzen muss
und kann. Ich bin es, die festlegt,
wem meine Zeit und meine Liebe
gehören. Ich bin es, die langsamer
gehen muss, wenn die Schritte
hasten, die Stille suchen muss,
wenn die Seele nicht mehr mitkommt. Ich selbst kann mir Ruhepausen erlauben in der Verwirrung
des Tages:
Minutenurlaube mit Musik, Gymnastik, Lesen, Spaziergang, Sonne.
Ich muss nicht der Versuchung
erliegen, jeden Augenblick meines
Lebens fruchtbar zu verbringen.
Ich darf dem Kind in mir erlauben,
Augenblicke zu verschleudern:
spontan, fröhlich, zweckfrei.
Ich bin kein Opfer der Hektik. Ich
selbst lege Ziel und Kurs meines
Lebens fest. Wer nicht entscheidet,
wird gestaltet.
Bianca Bleier
t
t die Zeiten sind gu
iten beklagen? Nich
Ze
die
er
h
üb
sic
s
t
un
aff
r
wi
sch
ll n
W lle
Wo
iten. Jeder
r sind, so sind die Ze
gibt!
oder schlecht. Wie wi
Zeit gut, die ihn um
die
ch
au
ist
so
t,
gu
er
bt
Le
n
it!
ite
selbst seine Ze
! Und aus allen Ze
Zeit, gestalten wir sie
Ringen wir mit der
n!
werden heilige Zeite
Aurelius Augustinus
Gebäude & Mehr,
gibt es die Dimension der unscheinbaren handfesten
Wunder im Alltag?
Dieser Text entstand nach einer
Führung mit unserem Prälaten
Christian Rose durch die ERLACHER HÖHE Freudenstadt. Er war
dann doch erstaunt über die Fülle
der Fügungen und Führungen in
der Alltagsarbeit und bat mich
etwas zu unseren Gebäuden zu
schreiben. So kam dieser Brief im
Herbst 2009 zustande.
Sehr geschätzter Prälat Rose,
Sie hatten mich gebeten, zu den
Geschichten unserer Häuser
einiges zuschreiben. Ich bitte Sie,
bzgl. der Hoffnungsspuren und
geistlichen Linien, den Jahresbericht 2008–2009 etwas intensiver
durchzuschauen. Ich meine, dass
in diesem Heft vieles bzgl. „objektiver“ Fakten einerseits, aber eben
auch geistlich-glaubensmäßiger
Aspekte und Beurteilungen andererseit, durchkommt.
Als Verantwortlicher ist mir persönlich sehr wichtig, dass unsere
Einrichtung geistlich getragen
wird. Mir geht es um mehr als
organisatorische Zusammenarbeit
mit der Kirche. Ich möchte ein
geistliches Mittragen, ich möchte
Beter im Umfeld. Wir haben ein
etabliertes Mitarbeitergebet.
Ehrenamtliche kommen seit 3
Jahren (Im Jahr 2013: inzwischen
seit 8 Jahren) zu einem wöchentlichen Fixtermin um für die Belange
der Betreuten und der Arbeit zu
beten (Krankheiten, Personalsuche, Gebäudesuche, schwierige
Klientensituationen, Beten für
konstruktive Hilfeverläufe, Bewahrung von Menschen, Fahrzeugen,
Gebäuden….). Im Anschluss ans
Gebet halten die Ehrenamtlichen
eine Kurzandacht im Windrad mit
anschließender Gesprächsmöglichkeit. Die Andacht findet mitten
im Geschehen statt, zwischen
Kommen und Gehen, Frühstück,
Küchenarbeit. Ich möchte das so,
Gottesdienst, Andacht vor Ort.
Nun zu den Gebäuden:
s2APPENSTRA”EHEUTE
Tagesstätte, Fachberatungsstelle und Aufnahmeheim.
Eigentlich wollten wir am Standort
– am Rande der Stadt –, den wir
1993 bezogen hatten, bauen. Es
war alles klar, Baupläne, EH-interne Administration, Baugenehmigung, Finanzierung,….dennoch
zogen wir die Reißleine. 2,5 Mio
DM am Stadtrand verbauen?
In Zeiten von Ambulant vor
Stationär? Ein Freitagnachmittags
geschaltetes Inserat symbolisierte
mehr Verzweiflung als wirkliche
Hoffnung. Jedoch, dieses Inserat
mündete ca. 1 Jahr später in den
Kaufvertrag Rappenstraße 16.
Wir übernahmen das ehemalige Hotel, das die Eigentümer
aufgeben wollten, und füllten es
mit neuem Leben. Heute wohnen
dort 15 Wohnungslose, in der
Fachberatungsstelle sind laufend
ca. 70 Personen anhängig, die
Tagesstätte wird täglich von ca.
70 Personen frequentiert. Im Bodelschwingschen Sinn ein Ort der
Hoffnung, der für laufend über 100
Personen relevant ist (ohne die ca.
25 Mitarbeiter, die dort ihre Fächer
haben, Teamsitzungen durchführen
etc.)
33
Wegzehrung – Impulse zum
s.EBENANDASEHEMALIGE
Fischhaus.
Familie Stanecker betrieb den
Fischladen seit den 60ziger
Jahren, das Haus ist ein Nachkriegshaus. Vor einigen Jahr starb
Frau Stanecker, Herr S. gab dann
82jährig vor ca. 2 Jahren das Fischgeschäft auf. Gleichzeitig wollte
der Hausbesitzer das Gebäude
verkaufen. Zug um Zug näherten
wir uns dem Haus an. Mitten in
unsere Überlegungen hinein kam
eine Ausschreibung des Sozialministeriums zur Schaffung von
Wohnplätzen für wohnungslose
Frauen im ländlichen Raum. Wir
bewarben uns darauf und führten
parallel Kaufverhandlungen. Herr
S. wollten wir als alten Mann nicht
wohnungslos machen, er sollte
wohnen bleiben. Während der
Planungen und Verhandlungen
starb er jedoch 84jährig. So wurde
im unteren Bereich ein Raumkonzept für die Kreativ-Werkstatt und
die Auslagerung der Waschküche
möglich.
Unter dem Zeichen des christlichen
Ichtys (Zeichen des Fisches) werden nun im ehemaligen Fischhaus
6 Frauen in 3 Wohnungen wohnen
und die Waschküche mit Picobello
(haushaltsnahe Dienstleistungen)
sowie die Kreativ-Werkstatt Raum
finden. Das Haus bietet 6 Plätze
wohnen und 15-20 Arbeits-/Beschäftigungsplätze. Herr Stanecker
freut sich hoffentlich von drüben
aus drüber.
sÄBERDIE3TRA”EDIE
„Noch“-Kreativ-Werkstatt.
Nachdem das Projekt KreativWerkstatt einfachst in Untermiete
bei der Kinderwerkstatt (StiftungEIGEN-SINN) begonnen hatte,
fanden wir das jetzige Gebäude.
Kleine gegliederte Räume, machbare Miete, nahe dem Haupthaus.
Davor waren die Räume leer, zuletzt genutzt als Badehaus (Massagen, Fango etc.). Nun wiederbelebt
von der Erlacher Höhe. Ab März
2010 soll in das Gebäude unser
Jobcoaching einziehen, quasi
als Lern-/Zukunftswerkstatt, mit
Jobcafe, Schulungsraum, Internetraum, Raum der Stille.
s-ETERWEITERDAS
StattLädle
An der Kirchgasse, der Armenladen
in der Reichstraße. Das Gebäude
gehört der Kirche, wurde gespendet von einer Freudenstädter
Nachkriegswitwe. Der Ertrag des
Hauses muss in die kirchliche
Arbeit gehen.
s$IE7ERKSTATTINDER
Nordstadt
Im Hause wohnen ebenfalls die
Gebrüder Gaiser mit Ehefrauen,
mit uns unter einem Dach, beide
Mitte 80. Beides Schreinermeister,
haben die Schreinerei ihr Leben
lang geführt, die Generationenfolge und ein Übergabeversuch an
einen Gesellen hat nicht geklappt.
So wurden wir 1998 Mieter, die
Brüder sind hochglücklich mit der
Lösung. Inzwischen haben wir
selbst eine bei der Handwerkskammer eingetragene Schreinerei
dort, bilden Schreiner aus. Der
Segen begnadeter und wirklich
fleißiger Freudenstädter Schreiner
pflanzt sich fort.
s$IE+OMMODEIN
Freudenstadt
Der ganze Komplex Nahe des
Landratsamtes, mit dem Nebengebäude stand über Jahre leer, war
tot gesagt. Zuletzt nur noch mal
ein Teppichladen, Ausverkaufware.
34
Wir übernahmen 2003 einen Teil,
breiteten uns dann Zug um Zug
aus. Im Nebengebäude siedelte
sich ein EDV-Dienstleister, später
das DRK mit Gebrauchtkleidern,
wir etablierten noch einen
Schulungsraum. Der Standort hat
sich wieder so etabliert, dass wir
inzwischen von der Post angefragt
wurden, ob wir dort nicht einen
Postpoint betreiben wollen, was
wir seit 2 Jahren auch in unseren
Räumen tun.
s$IE+OMMODEIN(ORB
Eine große Halle mitten im
Gewerbegebiet, zuletzt war ARO
drin. Die Halle stand 3-4 Jahre leer.
Alternativ wollte der Vermieter
eine Spielhalle rein nehmen,
schaffte dies aber nutzungsrechtlich nicht. Nun arbeiten wir dort
mitten zwischen ATU, Dänischem
Bettlager, Getränke-Toom.
Der Brief wurde nun für
den Jahresbericht 2012/2013
weitergeschrieben!!
Lieber Prälat Rose, seit diesem Text
haben sich unsere Wege mehrfach
gekreuzt. Dieser Text ist etwas
überholt , (weil…da ging was weiter), aber deshalb nicht weniger
aussagekräftig. Wir Christen sind
ein Volk des Weges und deshalb
in Bewegung, und leben auch
aus der Kraft der Geschichte und
unserer Geschichten.
Die Kommode Horb ist nach einer
durchlittenen Geschichte von
scheinbarem Fluch, der sich in
Segen wandelte in Räumen angekommen, von denen wir sagen,
dass es schlussendlich gut war
so. Mit Beratung und Coaching in
Horb sind wir nun im katholischen
Dekanatshaus Horb untergebracht,
im obersten Stock, inmitten aller
katholischen Beratungsangebote.
Die Kommode Freudenstadt und
das StattLädle haben fusioniert, in
einem gefügt, geführten Prozess
und sind in einem zukunftsträchtigen Gebäude. Und ganz neu, im
Herzen der Stadt, im ehemaligen
Backshop am Stadtbahnhof, ist
seit März 2013 unser „InfoPunkt
am Stadtbahnhof“ daheim.
Vielleicht zieht da neben dem
diakonisch-kirchlichen Bodenvolk
noch ein anderer die Strippen und
stellt die Weichen? Da bleiben
Fragen an den Höchsten.
Herzlichst Ihr
Wolfgang Günther
Was ich alles nicht
brauche
Puritanische Sauberkeit – strikte
Ordnung – verplante Tage – vielschichtige Aufgaben – akkurate
Pünktlichkeit – langweilige Sitzungen – ausführliche Protokolle
– weitläufige Bekannte – diverse
Verpflichtungen – akribische
Genauigkeit – detaillierte Überinformiertheit – weitere elektrische
Haushaltsgeräte.
n
Gott hat die Mensche
tig
einfach und aufrich
erschaffen, aber
s
manche wollen alle
kompliziert haben.
Prediger 7,29 (Bibel)
Was macht mein Leben kompliziert? Was raubt mir Zeit und
Kraft? Wer bestimmt über meinen
Alltag? Sind meine Ansprüche
realistisch oder überzogen? Womit
überfrachte ich mein Leben?
Welchen Ballast kann ich abwerfen? Welche Bedürfnisse reduzieren?
Fragen, die mir helfen, mir auf die
Spur zu kommen.
Einfachheit hilft uns, das, was wir
sind, ganz zu sein. Viel zu lange
schon sind wir in einem fremden
Land gewesen. Jetzt aber lädt Gott
Sie ein, nach Hause zu kommen.
Dorthin, wo man fröhlich ist und
wo der Frieden wohnt.
Richard Foster
+).$%2:%)#(.5.'
Du hattest ein Viereck gemalt,
darüber ein Dreieck, darauf
(an die Seite) zwei Striche mit
rauch – fertig war DAS HAUS
Man glaubt gar nicht was man
alles nicht braucht.
Reiner Kunze
STUFEN
STUFEN
Dranbleiben und Weitergehen.
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse
35
Zwischenstopp – Daten, Fakten
Kurz und Bündig
die ERLACHER
HÖHE im Überblick
Ziel unserer Arbeit
Wir helfen Menschen in sozialen
Notlagen.
Dazu unterhalten wir an derzeit
15 Orten im ländlichen Raum in
Baden-Württemberg Dienste und
Einrichtungen und betreiben eine
intensive, parteiliche Öffentlichkeitsarbeit. Wir kooperieren mit
anderen Anbietern und integrieren
unsere Arbeit vor Ort in lokale
Netzwerke.
Wir setzen uns dafür ein, dass
wohnungs- und arbeitslose Menschen respektiert und geachtet
werden. Und dafür, dass soziale
Ausgrenzung abgebaut wird. Dies
gilt in gleicher Weise für Arbeitslose mit Behinderung, Suchtkranke
und pflegebedürftige Menschen.
Unsere Hilfeangebote haben
durchgängig Angebotscharakter. In
dieser Haltung kommt der Respekt
vor der Freiheit hilfeberechtigter
Menschen zum Ausdruck, sich für
oder gegen unsere Angebote zu
entscheiden.
Hilfe für wohnungslose
Menschen
In der Hilfe für wohnungslose
Menschen (§§ 67 ff SGB XII) ist die
fachliche Ausgestaltung der Arbeit
differenziert und reicht von niederschwelligen Beratungsangeboten
bis hin zu stationären, spezifisch
ausgerichteten Hilfen, z. B. für
wohnungslose Menschen, die u. a.
auch an Suchterkrankungen leiden.
Die Einrichtungen der sozialtherapeutischen Hilfen mit der Sozialtherapie Helle Platte in Erlach
und den Therapeutischen Wohngemeinschaften in Backnang und
Murrhardt unterstützen suchtkranke wohnungslose Menschen
bei der Festigung der begonnenen
Suchtmittelabstinenz und der
Bewältigung der vorhandenen
Problemlagen, sowie bei der
weiteren Zukunftsplanung.
Angebote der
Eingliederungshilfe
Mit dem Ziel der Beseitigung
und Milderung vorhandener
Behinderungen und deren Folgen
sichert das „Haus an der Rems“
in Waiblingen-Beinstein chronisch
mehrfach beeinträchtigten, abhängigkeitskranken Menschen soziale
Teilhabe und ein Leben in Würde.
Hilfe für Menschen in
sozialen Schwierigkeiten
mit Pflegebedarf:
0mEGEHEIM%2,!#(%2(¾(%
Ergänzend zur vollstationären
Tages- und Nachtpflege in allen
Pflegestufen bieten wir bedarfsgerecht Leistungen in der psychosozialen Betreuung.
Hilfe für arbeitslose
Menschen
Wir haben differenzierte Beschäftigungs-, Qualifizierungsund Integrationsangebote für
arbeitslose Menschen entwickelt.
Dahinter steht die Überzeugung,
dass Arbeit für viele Menschen
von sinnstiftender Qualität ist und
wir als Gesellschaft diejenigen
nicht zurücklassen dürfen, die dem
gegenwärtigen Tempo einer globalisierten Informationsgesellschaft
nicht standhalten können.
Wurzeln
Die ERLACHER HÖHE wurde 1891
als „Arbeiterkolonie Erlach“ vom
damaligen Verein für Arbeiterkolonien in Württemberg e. V. (heute:
Diakonieverbund DORNAHOF &
ERLACHER HÖHE e. V.) gegründet.
Heute ist die ERLACHER HÖHE
ein traditionsreiches und innovatives diakonisches Sozialunternehmen.
ERLACHER HÖHE
ERLACHER HÖHE
Gesamtleitung
6 Landkreise
9 Abteilungen
Bad Mergentheim
Zentrale Heimstätte
Erlach
Erlacher
Arbeitshilfen
ERLACHER HÖHE
Ambulante Hilfen
Rems-Murr
ERLACHER HÖHE
Calw Nagold
ERLACHER HÖHE
Freudenstadt
36
Künzelsau
Schwäbisch Hall
Crailsheim
Großerlach
BacknangOppenweiler
Murrhardt
Schorndorf
Calw Stuttgart
Altensteig
Nagold
Freudenstadt
Horb
Waiblingen
ERLACHER HÖHE
Hohenlohe Franken
ERLACHER HÖHE
Zentrale Verwaltung
ERLACHER HÖHE
sozialtherapeutische
Hilfen
ERLACHER HÖHE
Eingliederungshilfe
Verein für soziale
Heimstätten in
Baden-Württemberg
e.V. (Sitz des Trägers)
und Hintergründe.
Zahlen, Daten,
Fakten zum
Jahr 2012 und
darüber hinaus
Die Erlacher Höhe Freudenstadt
bietet Hilfeangebote in zwei
Bereichen an.
1. Hilfen für Menschen in sozialen
Schwierigkeiten (Hilfen nach
§ 67 SGB Xll), d.h. die Hilfeangebote wenden sich an wohnungslose Menschen, Menschen
die nicht mehr wohnfähig sind,
Einrichtungs- und Haftentlassene, Menschen in komplexen
Problemlagen.
s Wohnungslosenhilfe mit Fachberatungsstelle, Straßensozialarbeit und der angebundenen
Tagesstätte Windrad, dem Aufnahmeheim und Betreutem
(Begleiteten) Wohnen
2. Angebote für langzeitarbeitslose
Menschen (Maßnahmen nach
§ 16 SGB ll, SGB ll, z.T. in Kombination mit § 67 SGB Xll).
s Soziales Beschäftigungsunternehmen mit Werkstatt, Kommode Freudenstadt und Horb,
hauswirtschaftliche Dienste,
Kreativ-Werkstatt, StattLädle,
InfoPunkt am Stadtbahnhof
Die ERLACHER HÖHE in Zahlen und Fakten
-ITARBEITENDE2EGIEPERsonal): Rund 240 Integrationsbeschäftigte (öffentlich geförderte
Beschäftigung): Arbeits- und
Qualifizierungsmaßnahmen mit
insges. etwa 300 Teilnehmenden
Betreute insgesamt:
über 1.400 Menschen
Ausbildungsangebote:
s Landwirt/-in
s Hauswirtschafter/-in
s Koch/Köchin
s Teil- und Beikoch/-Köchin
s Arbeitspädagoge/-in
s Sozialpädagogik (BA)
s Bürokauffrau/-mann
s Informatikkauffrau/-mann
s Schreiner/-in
Zielgruppen: Menschen in
sozialen Notlagen, pflegebedürftige Menschen, Menschen mit
Behinderung
Ziel der Arbeit: Vorbehaltlose,
fachlich qualifizierte Hilfe; gemeinsame Suche nach individuellen
Lösungsmöglichkeiten
Wenn Sie Fragen zu unserer Arbeit
haben, wenden Sie sich an unser
Referat für Öffentlichkeitsarbeit:
Gesamtleitung/Vorstand:
Wolfgang Sartorius
Wir sind Diakonie: Wir legen
unserer Arbeit ein christliches
Menschenbild zu Grunde. Daraus
leiten wir neben der konkreten
Hilfe für einzelne Menschen auch
den Auftrag zur Einmischung in
politische und gesellschaftliche
Fragen ab.
%2,!#(%2(¾(%
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Andrea Hohlweck
71577 Großerlach
[email protected]
Telefon 07193/57-117
Wir versuchen diesem Auftrag
gerecht zu werden, in dem wir z. B.
Foren und Diskussionen durchführen oder an ihnen teilnehmen,
kritische Themen aufnehmen und
in regem Diskurs mit Politikern
und Politikerinnen aller demokratischen Parteien stehen.
Wohnungslosenhilfe
Absolute Zahl der Frauen und Männer die in den Angeboten im Jahr 2012
begleitet wurden.
250
3. Coaching und Vermittlungsangebote für Menschen ohne
Arbeit, die nach einer persönlichen Perspektive und beruflicher
Zukunft suchen.
s Bereich Berufliche Integration:
GanzMensch-InBalance, Zurück in den Job und WerkBund-Nachhaltige Integration.
Menschen mit entsprechendem
Bedarf nahmen die Angebote in
folgendem Umfang in Anspruch.
DynaMos
(Mobile Jugendarbeit/
Strassensozialarbeit
incl. Kooperationspartnern
200
Ambulante Fachberatung
FDS/Horb
150
Aufnahmeheim FDS
100
Begleitetes Wohnen
FDS/Horb
50
0
Soziales Beschäftigungsunternehmen
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Absolute Zahl der Frauen und Männer die in den fünf Angebote zum
Stichtag 31.12.12 begleitet wurden.
150
DynaMos
(Mobile Jugendarbeit/
Strassensozialarbeit
incl. Kooperationspartnern
120
Ambulante Fachberatung
FDS/Horb
90
Tagesstätte Windrad
(alle Essensgäste)
60
Aufnahmeheim FDS
Begleitetes Wohnen FDS/Horb
30
0
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Soziales Beschäftigungsunternehmen
Wir brauchen Ihre Hilfe,
um helfen zu können.
Unser Spendenkonto:
Kreissparkasse Waiblingen
BLZ 602 500 10
Konto 700 104
www.erlacher-hoehe.de
D.h. zum 31.12.2012 nahmen
über 200 Frauen und Männer die
Angebote der Wohnungslosenhilfe
wahr, deutlich über 90 % davon
ambulante Angebote. Die Angebote werden z. T. parallel wahrgenommen.
Präventive/
Niederschwellige Angebote
In der Arbeit mit Menschen die
einen Bedarf nach § 67 SGB Xll
haben, ist die Erreichbarkeit der
Angebote von großer Bedeutung,
deshalb forcierten Kostenträger
und die Erlacher Höhe in den letzten Jahren den Aufbau präventiver,
niederschwelliger Angebote, sowie
Angebote mit aufsuchendem
Charakter.
Dies sind insbesondere die
s Fachberatungsangebote in
Freudenstadt und Horb.
s mobile Straßensozialarbeit in
Freudenstadt (in Kooperation mit
der Diakonischen Bezirksstelle
und der Stiftung EIGEN-SINN)
s Tagesstätte Windrad
Daneben bieten auch die differenzierten Kontaktmöglichkeiten
37
Zwischenstopp – Daten, Fakten
über die Läden, Büros und Dienstleistungen Möglichkeiten für ratsuchende Menschen, in Kontakt
mit Unterstützung zu kommen.
Ziel ist es, Menschen frühzeitig
mit Hilfeangeboten in Kontakt zu
bringen, bevor z. B. die Wohnung
verloren geht. Der Städtetag
Baden-Württemberg hat berechnet, dass Wohnungssicherung mit
Unterstützung durchschnittlich
1/7 der Kosten bedeutet, die
schlußendlich notwendig sind,
nach Wohnungsverlust wieder
eine neue Existenz im Wohnraum
aufzubauen.
Fachberatungsstelle
Das Beratungsangebot in Freudenstadt besteht seit 1994. Ab 2009
konnte teils noch recht improvisiert ein abgespecktes Angebot in
Horb aufgebaut werden. Der Bedarf in Horb ist deutlich grösser als
mit dem vorgehaltenen Personal
abgedeckt werden kann. Seit der
Eröffnung des Büros im Dekanatshaus Horb haben wir nun eine
gute Infrastruktur um das Angebot
weiter zu professionalisieren und
zu strukturieren. Der Aufbau der
Fachberatung Horb wurde im Rahmen der bestehenden Förderung
durch den Landkreis durchgeführt,
ohne zusätzliche Mittel.
Mobile Jugendarbeit/
3TRA”ENSOZIALARBEIT
(DynaMoS)
Im Jahr 2012 bestand Kontakt zu
126 Personen. Die Zahlen gelten
für das gesamte Arbeitsfeld, incl.
der Kooperationspartner. Davon
wurden 41 Personen individuell
begleitet. Es gab eine starke
Zunahme an Kontakten. Dies liegt
zum einen daran, dass bestehen-
de Kontakte in der Regel weiter
bestehen. Zum anderen wird das
Angebot und die Mitarbeiter bekannter und kennen immer mehr
junge Menschen. Ähnlich wie im
vergangenen Jahr sind 80 % der
Kontakte männlich. Etwas mehr
als ein Viertel der Kontakte bestehen zu Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Ansprechpartner/Ansprechpartnerinnen der mobile Jugendarbeit/Straßensozialarbeit in
Freudenstadt haben sich inzwischen bei den Jugendlichen/
jungen Erwachsenen etabliert. Die
Jugendlichen/jungen Erwachsenen
akzeptieren die Mitarbeiter zum
größten Teil an ihren Plätzen und
haben sich mehr und mehr geöffnet. Es macht sich bezahlt, dass
in den ersten Jahren sehr viel Zeit
in die Beziehung zu den Klienten
investiert wurde, um Konstanz und
Verbindlichkeit zu gewährleisten.
Die ruhigeren Phasen an den
„Brennpunkten“ werden länger,
die Gespräche und Hilfen für
einzelne Klienten auf der Straße
werden intensiver und konkreter.
Tagestätte Windrad
Das Windrad wird von ca. 60–70
Personen täglich besucht. Es
werden täglich im Durchschnitt
50 Mittagessen ausgegeben.
Dienstleistungen, die das Windrad
anbietet sind: Aufenthaltsmöglichkeit, Kontakte, Gebrauchtkleiderangebot, Angebot zum Wäsche
waschen lassen, Duschmöglichkeit,
Zeitungen, Zeitschriften, Haare
schneiden lassen. Im Windrad finden auch verschiedene kulturelle
und sinnstiftende Angebote, wie
Andachten, Feste, Konzerte statt.
Die besonderen Lebenslagen unserer Klienten 2012
bezgl. mobile Jugendarbeit /Straßensozialarbeit
(DynaMoS)
AUFNAHMEHEIM – Verbleib der Teilnehmenden
zum Maßnahmen- bzw. Jahresende
Übernahme aus 2011
18
Neuzugänge 2012
33
Vermittlung in Therapie
Vermittlung in eigene Wohnung
16
Abbruch durch Betreute/Kostenträger/Erlacher Höhe
17
Justizvollzug
2
Übernahme nach 2013
14
BETREUTES WOHNEN – Verbleib der Teilnehmenden zum Maßnahmen- bzw. Jahresende
Übernahme aus 2011
16
Neuzugänge 2012
18
Vermittlung in Therapie
1
Vermittlung in weiterführende Hilfen
3
Regulär beendet
7
Abbruch durch Betreute/Kostenträger/Erlacher Höhe
5
Übernahme nach 2013
Aufnahmeheim
Im Aufnahmeheim gibt es 3 ausgewiesene Leistungstypen, die
diffe-renziert im Rahmen der Hilfeplanung belegt werden (LT lll 1.1.,
1.3., 1.5.). Das Aufnahmeheim war
mit durchschnittlich 15,7 Plätzen
belegt. Kostenträger ist der Sozialleistungsträger, in dessen Gebiet
der Hilfeempfänger vor Aufnahme
seinen letzten gewöhnlichen Aufenthalt hatte. Bei den vorgenannten Zahlen war dies zu ca. 80 %
der Landkreis Freudenstadt, zu
ca. 20 % auswärtige Kostenträger.
Betreutes (Begleitetes)
Wohnen
Im Betreuten Wohnen wird im
Rahmen der Hilfeplanung bedarfsgerecht Betreutes Wohnen bei
einem Betreuungsschlüssel von
1:14 angeboten, bedarfsangepasst
auch der halbe bzw. der doppelte
Satz. Das Betreute Wohnen war
mit durchschnittlich 14,9 Plätzen
38
2
18
belegt. Die Zunahme des Betreuten Wohnen entspricht dem Grundsatz ambulant vor stationär.
Kostenträger ist auch hier der
Sozialleistungsträger, in dessen
Gebiet der Hilfeempfänger vor
Beginn des Ambulant Betreuten
Wohnens seinen letzten gewöhnlichen Aufenthalt hatte.
Bei den vorgenannten Zahlen war
dies zu ca. 90 % der Landkreis
Freudenstadt, zu ca. 10 % auswärtige Kostenträger.
und Hintergründe.
Beschäftigte nach § 67 SGB Xll
gemeinnützig, über Sozialamt
Kunden/Besucher in den Projekten, März 2013
Übernahme aus 2011
24
Neuzugänge 2012
41
Vermittlung in weiterführende Angebote
(Therapie, stätionäre Einrichtung, WfBM etc.)
1
Vermittlung auf den 1. Arbeitsmarkt
5
Vermittlung in Schulen, Berufsausbildung
2
Vermittlung sonstige Beschäftigung
1
Übergang Justizvollzug
2
Beendigung Maßnahme wegen Krankheit
2
Kündigung vor dem offiziellen Maßnahmeende
0
Bezug von ALG ll nach Maßnahmeende
12
Bezug Rente nach Maßnahmeende
2
Nach Maßnahme nicht mehr im Landkreis FDS
7
Ins Jahr 2013 übernommen
GanzMensch-InBalance ca.
50
Zurück in den Job ca.
25
WerkBund – nachhaltige Integration ca.
15
Gesamtteilnehmerzahl: ca. 90
Im Sozialen Beschäftigungsunternehmen gibt es 2 ausgewiesene
Hilfen für wohnungslose
Frauen
Es besteht separater Frauenwohnbereich mit 2 Plätzen stationäres
Aufnahmeheim und 4 Plätzen
Ambulant Betreutes (Begleitetes)
Wohnen in 3 Wohnungen zu je
2 Frauen.
Mit im selben Haus befindet sich
die Kreativ-Werkstatt, als tagesstrukturierende Maßnahme, so wie
der Projektbereich Picobello, mit
Reinigungsarbeiten und Wäscheservice (hier bieten wir spezielle
Beschäftigungsmöglichkeiten für
Frauen).
Insgesamt nahmen ca. 140 Teilnehmende an den Projekten teil.
Stichtagbezogen ist die Belegung folgendermaßen:
Der Anspruch der Erlacher Höhe
ist, dass jede Person, die im Aufnahmeheim oder Betreuten
Wohnen lebt, als Integrationsbeschäftigte auch einen bedarfsangemessenen Arbeits- oder
Beschäftigungsplatz innerhalb der
Einrichtung erhält.
D. h. täglich nutzen über 400 Kunden und Besuchende unsere
Dienstleistungen.
18
Teilnehmerzahlen Berufliche Integration
Soziales Beschäftigungsunternehmen/
Hilfe zur Arbeit
im Rahmen der
Wohnungslosenhilfe
Windrad täglich ca.
70 Kunden (davon ca. 55 Essen)
StattLädle täglich ca.
90 Kunden
45 Kunden
Kommode Freudenstadt täglich ca.
Kommode Horb, incl. Dienstleistungen ca.
50 Kunden
Picobello incl. Dienstleistungen ca.
20 Kunden
20 Kunden
Werkstatt incl. Dienstleistungen ca.
InfoPunkt am Stadtbahnhof ca.
150 Kunden
Kreativ-Werkstatt ca.
10 Kunden
Leistungstypen, die differenziert
im Rahmen der Hilfeplanung
belegt werden (LT lll 3.1., 3.2.).
Die Hilfe zur Arbeit nach § 67
SGB Xll war mit durchschnittlich
19,8 Plätzen belegt, davon 7,5
Kreativ-Werkstatt und 12,3 in den
Dienstleistungsarbeitsgruppen.
Kostenträger ist auch hier der
Sozialleistungsträger, in dessen
Gebiet der Hilfeempfänger vor
Beginn des Ambulant Betreuten
Wohnens seinen letzten gewöhnlichen Aufenthalt hatte.
Die geschlechtsspezifische Fachberatung findet im Hauptgebäude
statt, von hier aus wird auch das
Ambulant Betreute (begleitete)
Wohnen koordiniert. Hier befindet
sich die Tagesstätte Windrad
(ebenfalls Frauenbeschäftigungsplätze), die Verwaltung und das
Aufnahmeheim für Männer.
Weiter bieten wir im „Projekt
Zurück in den Job“ arbeitslosen
und arbeitsuchenden Frauen
Unterstützung bei der Wiederein-
gliederung an. Das Projekt WerkBund bietet Frauen und Männern
Unterstützung und Begleitung bei
der Arbeitssuche und stärkt die
Haltekräfte nach Erlangen eines
Arbeitsplatzes.
In allen Beschäftigungsprojekten
ist der Zugang für Frauen wie
Männer möglich (StattLädle,
Kommode Freudenstadt/Horb
und Werkstatt). Das Projekt
„GanzMensch – InBalance“
bietet Erfahrungsangebote für
Menschen der Erlacher Höhe. Das
neue Inklusionsprojekt „InfoPunkt
am Stadtbahnhof“ bietet Frauen
und Männern mit Handicap eine
Beschäftigungsmöglichkeit.
Hilfeplanverfahren
Bei allen Betreuten im Aufnahmeheim und Begleiteten Wohnen
finden regelmässige Hilfeplangespräche zwischen Kostenträger
(Landkreis), Leistungserbringer
(Erlacher Höhe) und Hilfeberechtigtem statt. In diesen Gesprächen
werden Entwicklungen besprochen
und weitere Schritte sowie Zielsetzungen vereinbart. Nachfolgend
die Anzahl der Hilfeplangespräche.
60
Aufnahmeheim
50
Begleitetes Wohnen
40
Tagesstruktur
30
20
Bei den vorgenannten Zahlen war
dies zu ca. 80 % der Landkreis
Freudenstadt, zu ca. 20 % auswärtige Kostenträger.
10
0
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Hilfeplanverfahren
39
Zwischenstopp – Daten, Fakten
Wo kommt das Geld her, wo geht es hin?
Übersicht:
Mittelherkunft/Mittelverwendung laufender Betrieb (ohne Investitionen) der ERLACHER HÖHE Freudenstadt
Umsatzvolumen 2012: ca. 2 Millionen Euro
Erträge
Sonstige
4,1 %
Leistungsvergütungen
27,2 %
Erträge Arbeitsleistungen
der Arbeitsgruppen
35,4%
Mieterträge
0,2 %
Kirchliche Mittel /
Spenden
1,9 %
Zuschüsse
(Kommunen, Arbeitsagentur,
Europäischer Sozialfonds)
31,2 %
Kosten
Abschreibungen
4,2 %
Instandhaltungen
4,2 %
Sachkosten
19,6 %
Personalkosten Regiepersonal
39,0 %
Mietaufwand
4,2 %
Materialaufwand für Arbeitsleistungen
7,0 %
40
Personalkosten Integrationsbeschäftigte
21,7 %
und Hintergründe.
Soziales Beschäftigungsunternehmen
gesamt, über alle
Beschäftigungsformen hinweg
In der Erlacher Höhe Freudenstadt standen 2012 insgesamt 75
Arbeits- und Beschäftigungsplätze
für langzeitarbeitslose Menschen
(Integrationsbeschäftigte) zur
Verfügung, ca.1/5 davon für wohnungslose Menschen die arbeitslos
sind. Gesetzliche Grundlage der
Beschäftigung ist das SGB ll
(Hartz lV), SGB lll, SchwbG und
das SGB Xll (Wohnungslosenhilfe).
Für das Arbeitsfeld war im Jahre
2012 die sogenannte Instrumentenreform verbunden mit rückgängigen Haushaltsmitteln im
Eingliederungsbereich prägend.
Dies machte den Handlungsrahmen deutlich schwieriger. Die
verminderten Haushaltsmittel der
Jobcenter führte konkret zu deutlich reduzierten Maßnahmen bei
den Arbeitsgelegenheiten. Weniger
Arbeitslose kommen zur Chance
entsprechender Maßnahmen. Die
Haushaltsplanungen für 2013 und
2014 bedeuten weitere Verschärfungen der Situation.
Erstmals wurde 2012 ein sozialversicherter Arbeitsvertrag mit
einer Förderung nach § 67 SGB Xll
abgeschlossen.
Für den Träger Erlacher Höhe war
einschneidend, dass das Jobcenter
die letzten Jahre die Arbeitsgelegenheiten nach § 16 SGB ll
zunehmend reduzierte. Dies wurde
u.a. ganz wesentlich duerch den
Abschluß von sozialversicherten
Arbeitsverträgen mit Intergationsbeschäftigten kompensiert. Dies
machen folgende Zahlen deutlich
zur Ausweitung sozialversicherter
Beschäftigung.
31.12.2010: 16 Verträge, 3 Azubis
31.12.2011: 20 Verträge, 5 Azubis
31.12.2012: 26 Verträge, 4 Azubis
31.03.2013: 29 Verträge, 4 Azubis
Alle Integrationsbeschäftigten
können am Programm Ganz-
Mensch-InBalance, das auch
Jobcoaching und bei Bedarf eine
Sprachförderung mit einschließt,
teilnehmen.
Die entsprechenden statistischen
Daten sind entsprechend dem
nachfolgenden Abschnitt zu
entnehmen.
Berufliche
Integration,
Angebote für
arbeitslose
Menschen 2012
GanzMensch-InBalance
(Europäischer Sozialfonds):
Auszug aus dem Bericht an
die L-Bank, gegenüber der wir
berichtspflichtig sind:
Die geplanten Teilnehmerzahlen
wurde übertroffen, statt 50 nahmen 74 Frauen und Männer teil.
Auch die Planzahlen für Frauen
und Männer wurden jeweils
übertroffen, Frauen 32 statt 25,
Männer 42 statt 25.
Zu den Outputindikatoren:
Geplant war bei 10 Frauen und
10 Männern (je 40 % bezogen
auf 25 TN (Teilnehmende)) eine
signifikante Verbesserung der
Erwerbsfähigkeit zu erzielen.
Erzielt wurde dies bei 19 Frauen
(59,4 % bezogen auf 32 TN) und
23 Männern (54,7 % bezogen auf
42 TN). Bei den Frauen gab es bei
28,1 % eine stabile Entwicklung,
bei den Männern bei 35,7%, bei
den Frauen kam es zu Verschlechterungen bei 12,5 %, bei den
Männern bei 9,5 % der TN. Das
Ziel Schule, Ausbildung bis zu
6 Monate nach Maßnahmeende
war bei 3 Frauen und 3 Männern
erreicht. Erfolgreich abgeschlossen
haben 29 Frauen (geplant 20 TN)
und 40 Männer (geplant 20 TN).
Der Übergang in Rente/Nichterwerbsfähigkeit konnte wie geplant
bei je einer Frau und einem Mann
erreicht werden. Das Ziel, dass TN
ein sozialversichertes Arbeitsverhältnis innerhalb 6 Monaten nach
Maßnahmeende haben, konnte
bei 10 Frauen (geplant 2 TN) und
15 Männern (geplant 2 TN) erreicht
werden. Darunter sind auch TN die
sozialversichert bei der Erlacher
Höhe beschäftigt sind. Insgesamt
wurden die Outputindikatoren
übertroffen. Die hängt zum einen
damit zusammen, dass diese
Ziele defensiv angesetzt waren.
Zum anderen spielt sicherlich die
strukturierte zielorientierte und
engagierte Arbeitsweise der Mitarbeitenden, die im 2. Programmjahr nochmals höhere Wirkung
entfaltete, sowie der nach wie vor
eher aufnahmefähige Arbeitsmarkt
eine Rolle.
Zurück in den Job –
das Jahr 2012
Das überregionale Projekt in drei
Phasen gegliedert. Die 2. Phase
verantwortet die Erlacher Höhe.
Insgesamt gab es im Bereich
Freudenstadt 96 Eintritte ins
Projekt, 65 davon kamen in der
2. Phase an. 31 Frauen waren zwar
in Phase 1 bei der Diakonischen
Bezirksstelle in Beratung, gingen
dann jedoch nicht in die 2. Phase
über, profitierten gleichwohl von
der Begleitung.
s 13 Frauen absolvierten ein internes oder externes Praktikum
s 7 Frauen haben eine Ausbildung/
Qualifizierung begonnen
(Bäckerei, Alltagspflege,
Hauswirtschaft, Erziehung/
Tagespflege, EDV)
s Bei 11 Frauen ist eine Ausbildung/Qualifizierung geplant
(Massage, Altenpflege, -helfer,
Tagespflege, Sprachkurs,
Kosmetik, EDV)
s 4 Frauen waren krank, bzw.
haben eine Therapie/Kur/Reha
angetreten
WerkBund –
Nachhaltige Integration:
Der Zuschlag für das Kooperationsprojekt kam erst im Oktober 2012,
so dass im laufenden Jahr keine
Teilnehmer mehr eintraten. Daher
gibt es keinen Bericht zu Teilnehmenden. Das Personal wurde 2012
eingestellt, die Büros bezogen.
Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit erfolgte, die ersten Teilnehmer begannen die Maßnahme im
Januar 2013.
Von der Projektplanung her, wie
diese im Antrag formuliert war,
sollten im Jahre 2012 35 Frauen
im Bereich des Jobcenter Freudenstadt teilnehmen. Das Projekt
wurde erst unterjährig im 2.
Quartal begonnen. Die geplanten
Zahlen wurden also deutlichst
übertroffen, was für einen hohen
Bedarf und eine intensive
Zuweisung seitens des Jobcenters
spricht.
Von den 65 Teilnehmerinnen in der
2. Phase stiegen 3 Frauen vorzeitig
aus.
Vermittelt wurden:
s 6 Frauen in eine sozialversicherte Arbeit (Verwaltung, Dienstleistung, Sozialwesen, Produktion):
s 6 Frauen in eine geringfügige
Tätigkeit (450,00 €)
(Verwaltung, Dienstleistung,
Sozialwesen, Produktion)
s 1 Frau in eine Arbeitsgelegenheit
nach § 16 SGB ll
© shutterstock
41
Zwischenstopp – Daten, Fakten
Ergänzende
Informationen
Kooperationen, Zusammenarbeit, Mitgliedschaften
Kooperationen und Zusammenarbeit:
Wir kooperieren strukturell mit
s Arbeitsagentur Nagold,
s Arbeitsgemeinschaft Diakonie
Kirchenbezirk Sulz,
s Arbeitskreis Offene Hilfe Diak.
Werk Württemberg,
s Arbeitskreis Psychiatrie LKR FDS,
s Bündnis für Gerechtigkeit FDS,
s Diakonische Bezirksstelle FDS,
s Fraunhofer Institut Stgt.,
s Jobcenter Nagold,
s Gesamtkirchengemeinde FDS,
s Kreisdiakonieverband Nagold,
s Landkreisdiakonie,
s Landratsamt Freudenstadt,
s Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft LKR FDS (PSAG),
s Sozialer Arbeitskreis Horb,
s Stadt Freudenstadt,
s Stiftung EIGEN-SINN,
s Teamtraining Tübingen.
Mitglied sind wir bei folgenden Gremien, Verbänden,
Vereinen, etc.:
s Bundesarbeitsgemeinschaft
Wohnungslosenhilfe e.V.,
s Diakonischer Bezirksausschuß,
s Diakonisches Werk Württemberg
e.V.,
s Ev. Fachverband für Arbeit und
soziale Integration e.V.,
s Evangelische Obdachlosenhilfe
e.V.,
s Handels- und Gewerbeverein
Freudenstadt,
s Handwerkskammer Reutlingen,
s Industrie- und Handelskammer
Nordschwarzwald,
s Steuerungsgruppe Fairtrade
Stadt, Freudenstadt
Anzahl der Arbeitsplätze/
hauptberufliche Mitarbeiter
der Erlacher Höhe
Zum 31.12.2012 waren bei der
Erlacher Höhe Freudenstadt über
alle Angebotsbereiche hinweg
(Wohnungslosenhilfe, Soziales
Beschäftigungsunternehmen,
Bereich Berufliche Integration)
s 7 Sozialarbeiter (6,5 Stellen),
s 8 Arbeitsanleiter (6,75 Stellen),
42
s 5 Verwaltungskräfte (3,3 Stellen),
s 1 Studentin, Duale Hochschule,
s 3 Bundesfreiwillige und
s 1 Leitungsstelle besetzt.
s In der Wohnungslosenhilfe
waren 5,6 Stellen besetzt.
Ausbildung:
Im Frühjahr 2013 werden ausgebildet:
s 3 SchreinerInnen,
s 1 Hauswirtschafterin,
s 1 Studentin Sozialarbeit
Duale Hochschule,
s 1 Fremdpraktikant Sozialarbeit
Duale Hochschule,
s 1 Student Sozialarbeit
Fernstudium ausgebildet,
s 1 Vorpraktikant Soziale Arbeit,
s 1 Arbeitserzieher.
Neuerungen 2012
und darüber
hinaus:
Ein Jahr voller Bewegung, innerlich
und äusserlich. Noch im November
2011 ist die Kommode Horb in
neue Räume auf dem Hohenberg
gezogen. Das hat die Kollegen in
Freudenstadt so inspiriert, dass
auch dort die Gebäudesuche
aufgenommen wurde. Zum Juli
bzw. Oktober zogen die Kommode
Freudenstadt und dann auch das
StattLädle in das neue Gebäude.
Die Standorte Hahnerstr. 10 (Horb),
Bahnhofstraße 18/20 und Reichstraße 57 in Freudenstadt wurden
aufgegeben. Im Oktober bezog der
Sozialdienst Horb dann mit den
Projekten WerkBund und Zurück
in den Job Büros im Katholischen
Dekanatshaus Horb. Die beiden
ESF-Projekte WerkBund und
Zurück in den Job starteten mit
überregionalen Partnern ebenfalls
im laufenden Jahr.
Die neue Gesetzeslage forderte
von uns, dass wir uns als Bildungsträger nach AZAV zertifizieren
liessen, was im Herbst erfolgte.
Mit dem Jahres 2012 wurde die
Transformation der Erlacher Höhe
Freudenstadt durch das Projekt
GanzMensch-InBalance fortgeschrieben. Dieses Projekt gründet
in der Erkenntnis, dass Menschen
ganzheitlich gefördert werden
müssen, um nachhaltige positive
Entwicklungen zu gewährleisten.
Nachdem dieser Arbeitsansatz
wissenschaftlich begleitet wurde,
erschien im Januar 2013 das Buch
mit dem Ergebnis und mehr.
Schließlich wurde im März 2013
das Inklusionsprojekt InfoPunkt
am Stadtbahnhof eröffnet.
Team ERLACHER HÖHE
Freudenstadt
EinBlick in
Finanzierungszusammenhänge
Die Frage nach Finanzierung und
Geld ist absolut berechtigt. Kirche
und Diakonie zahlt, Spenden
machens, es ist Ehrenamt, keine
Ahnung, die Stadt, der Landkreis...
Meinungen gibt’s viele. Wir
gehen auch in wirtschaftlichen
Angelegenheiten transparent vor,
deshalb versuche ich auch dieses
Jahr Licht in die Sache zu bringen,
auch wenn es eben naturgemäß
komplex ist. Tatsache ist, dass die
ERLACHER HÖHE Freudenstadt
sich über eine vielschichtige
Mischfinanzierung wirtschaftlich
erfolgreich seit 20 Jahren am
Markt hält, die Gesamteinrichtung
seit über 120 Jahren.
Jede der neun Abteilungen der
Erlacher Höhe sollte so wirtschaften, dass sie wirtschaftlich
erfolgreich ist. Die Erlacher Höhe
Freudenstadt plant im Jahre 2013
ein Haushaltsvolumen von gut 2,6
Mio. Die Abteilung Freudenstadt
ist in 15 Kostenstellen gegliedert,
diese werden in der Organisationsstruktur jeweils als eigene
„Betriebe“ betrachtet, mit eigenen
Verantwortlichkeiten, einem eigenen Wirtschaftsplan. Die kleinste
Kostenstelle hat einen Haushalt
von 40.000 €, die grösste einen
von 425.000 €. Jede Kostenstelle
sollte auch wieder wirtschaftlich
erfolgreich zu führen sein. Wenn
dies nicht so ist, muss es plausible
Begründungen geben. Es werden
Prozesse und Ziele formuliert,
diese werden überprüft, es wird
gesteuert und koorigiert. Wir
sind diakonisch, der Mensch im
Mittelpunkt, aber eben auch ein
Sozialunternehmen.
Im Jahre 2012 waren laufend ca.
25 hauptamtliche Mitarbeiter, einschließlich drei Bundesfreiwilligen
und wechselnden Praktikanten
beschäftigt. Die Hauptamtlichen
werden nach Tarif (TVÖD) bezahlt.
Laufend sind ca. 80 Integrationsbeschäftigte in die Arbeitsgruppen
integriert, davon ca. 30 sozialversichert beschäftigt, 50 im Rahmen
gemeinnütziger Arbeit, Arbeit statt
Strafe etc.. Wir bewirtschafteten
im Jahr 2012 acht Gebäude, zwei
eigene (Rappenstr. 16 und das
Fischhaus), sechs angemietet.
Die Grafik bildet die zusammengefassten Erträge und Kosten 2012
für verschiedene Bereiche ab. Einige Posten möchte ich benennen.
Die Personalkosten für Hauptamtliche betrugen 820.000 €, für
die Integrationsbeschäftigten
455.000 €. Wir zahlten 90.000 €
Mieten, d. h. gut 60 % waren
Personalkosten. Gut 35 % (mehr
und Hintergründe.
als 1/3) der Gesamtkosten unser
Arbeit im Landkreis bzw. 750.000 €
erwirtschaften wir über die Dienstleistungen der Arbeitsprojekte.
Knapp 40.000 € (knapp 2 % des
Haushaltes) gingen an Spenden
ein, dafür sind wir sehr sehr
dankbar.
Um eine Grundlage für die
laufende Kontrolle und Steuerung
zu haben, werden alle laufend
verfügbaren Daten (Belegungen,
Erträge, Kosten, …) zeitnah erfasst
und dokumentiert. So bildet der
monatliche Controllinglauf sehr
gut den aktuellen Stand ab und
bietet damit eine Grundlage
für die laufende Steuerung und
notwendige Entscheidungen. Jeder
Kostenstellenverantwortliche
bekommt die Monatszahlen zur
Verfügung gestellt. Verschiedenste
Kennzahlen sind im MItarbeiterraum ausgehängt, alle Daten und
Zahlen für Mitarbeitende einsehbar. Natürlich braucht es dann
einen Diskussionsprozess dazu,
das Verständnis für Daten, Zahlen,
Fakten und deren Interpretation
muss geübt und optimiert werden.
Einige Bemerkungen zu den Teilbereichen. Die Fachberatungsstelle
wird im Auftrag des Landkreis
Freudenstadt betrieben und mit
einem pauschalen Betrag gefördert. Die Straßensozialarbeit
führen wir gemeinsam mit der
Stiftung EIGENSINN und der Diakonischen Bezirksstelle durch, im
Auftrag und finanziert durch eine
pauschale Finanzierung der Stadt
Freuden-stadt. Die Tagesstätte
erhält kleine Förderung von Landkreis und Stadt Freudenstadt, ist
chronisch unterfinanziert. Für das
Aufnahmeheim und das Betreute
Wohnen sind Vergütungssätze
mit dem Landkreis Freudenstadt
ausgehandelt. In jedem Einzelfall
muss ein Antrag gestellt werden,
alle Betreuten sind im laufenden
Hilfeplanverfahren (fast 100 pro
Jahr), weiterfinanziert wird nur
nach inhaltlicher Abstimmung
mit dem Landkreis. Die Arbeitsgruppen finanzieren sich jeweils
zu 50–80 % über Umsatzerlöse,
die Restfinanzierung kommt über
einzelfallbezogene Vergütungssätze des Landkreises und Jobcenter sowie Arbeitsagentur.
Dafür, dass wir wohnungslose und
arbeitslose Menschen tagesstrukturierend beschäftigen und fördern, erhalten wir ausgehandelte
Sätze nach dem Sozialgesetzbuch
ll, lll und Xll. Das Jobcoaching
finanziert sich weitgehend über
den Europäischen Sozialfonds. Uns
wurden dafür nach entsprechender
Vorarbeit und Beantragung auch
2012 für das Projekt GanzMenschInBalance Mittel bewilligt. Die
beiden eigenen Gebäude wurden
mit Mischfinanzierungen (Mittel
Regierungspräsidium, Sozialministerium, Landkreis, Diakonisches Werk, Aktion Mensch,
Kapitalmarktmittel) erworben und
werden über einen Zeitraum von
30 Jahren refinanziert. Die intern
eingemieteten eigenen Projekte
zahlen intern ortsübliche Kaltmieten und die reelen Nebenkosten.
Das Projekt Zurück in den Job
(Europäischer Sozialfonds), das
sich an Frauen richtet, die sich
wieder Richtung Wiedereinstieg,
Fortbildung, Arbeitsaufnahme
orientieren, läuft seit 2012, wurde
nach einer Ausschreibung über
das Sozialministerium BadenWürttemberg realisiert und ist ein
Kooperationsprojekt der Diakonischen Bezirksstelle Freudenstadt,
des Kreisdiakonieverbandes
Nagold und der ERLACHER HÖHE
Calw-Nagold und Freudenstadt.
Auch das Projekt WerkBund ist als
ESF-Projekt (Europäischer Sozialfonds) ein Kooperationsprojekt.
Wir kooperieren mit TeamTraining
43
Tübingen, dem Fraunhofer-Institut
und der ERLACHER HÖHE RemsMurr, Calw-Nagold und Freudenstadt. Es kam mit einer ca. 10 %igen
Zuschlagswahrscheinlichkeit
ebenfalls nach einem Zuschlag
des Sozialministeriums BadenWürttemberg zustande. Zielgruppe
sind arbeitslose Frauen Männer,
neben der Vermittlung sollen nach
Arbeitsaufnahme insbesondere
die Haltekräfte an der erlangten
Arbeitsstelle gestärkt werden.
Das neuste Projekt „InfoPunkt am
Stadtbahnhof“ finanziert sich als
Inklusionsprojekt über Eingliederungszuschüsse der Arbeitsagentur
und des Jobcenter. Weiterhin bezuschusst die Stadt Freudenstadt
und die Paul-Lechler-Stiftung das
Projekt. Auch bei diesem Projekt
werden Umsatzerlöse über den
Verkauf von Produkten, verleih
von E-Bikes etc. wichtiger werden,
um das Ganze nachhaltig finanzieren zu können. Weiterhin sind
Patenschaften und Sponsoring
geplant.
Wenn Fragen offen bleiben oder
erst durch den Artikel geweckt
wurden. Ich stehe Ihnen gerne
Rede und Antwort.
Wolfgang Günther
Sie können uns
ganz praktisch
unterstützen
Auch in diesem Jahr möchten wir an dieser Stelle
die Gelegenheit nutzen,
uns herzlichst bei allen
Spendern, Sponsoren und
Helfern zu bedanken.
Es freut uns, dass Sie die Arbeit der
ERLACHER HÖHE finanziell, durch
Sachspenden oder ihren ehrenamtlichen Einsatz unterstützen und
schätzen.
Ihre Spende kommt dann, wenn
nicht ein anderer Spendenzweck
angegeben wird, der Arbeit des
Windrads zugute. Bei Angabe
eines Bestimmungszwecks können
Sie gezielt eines unserer Projekte
unterstützen.
44
Da ist zum einen unser Armutsfonds, mit dem wir bedürftigen
Menschen schnell und unbürokratisch helfen.
Für das StattLädle muss ein neues
Kühlfahrzeug angeschafft werden,
auch hier sind wir für Unterstützung dankbar.
Das Projekt „GanzMenschInBalance“, in dem den Teilnehmenden durch arbeitsbegleitende,
kulturelle, gesundheitsfördernde
und sinnstiftende Angebote, die
Möglichkeit geboten wird, vernachlässigte Bereiche ihres Lebens
wieder ins Gleichgewicht zu bringen, freut sich über Unterstützung.
Wenn Ihnen daran liegt in die
Zukunft junger Menschen zu
investieren, kommt Ihre Spende
der Ausbildung zweier junger
Männer und einer jungen Frau
zum Schreiner und einer jungen
Frau zur Hauswirtschafterin
zugute.
Gerne können Sie auch u"2/4
AM HAKEN“ fördern. Hier
handelt es sich um ein Gutscheinsystem, mit dem Sie schon für
einen kleinen Betrag anderen
eine Freude machen können.
Im Windrad gibt es Gutscheine
Beispielsweise um ein Mittagessen
zu erwerben, dieser kann dann ein
Gast bei Bedarf bei uns einlösen.
Wenn Sie Lust haben sich ehrenamtlich zu engagieren, nehmen
Sie bitte Kontakt mit uns auf, wir
informieren Sie gerne über die
Möglichkeit zur ehrenamtlichen
Arbeit.
Noch eine Bitte in eigener Sache.
Bitte geben Sie bei einer Spende
ihre Anschrift an, damit wir die
Möglichkeit haben Ihnen persönlich zu danken.
Sabine Klumpp
Unsere Bankverbindung:
ERLACHER HÖHE
Kreissparkasse Freudenstadt
Kto. 962911
BLZ 642 510 60
Wir sind als Bildungsträger zertifiziert
Lombacher Straße 11, 72293 Glatten
■ NISSAN und IVECO
Vertragspartner
■ NISSANNutzfahrzeuge
■ Finanzierung, Leasing
& Kfz-Versicherung
■ Autovermietung
■ Gebrauchtfahrzeuge
PKW und LKW
■ Anhängerverkauf
■ Sonderaufbauten
für LKW
Tel.: 0 74 43/96 68-0
[email protected]
www.auto-muz.de
■ Reifen-, Scheibenund Klimaservice
■ Kfz-Elektrik
■ Unfallinstandsetzung
und Reparatur von
LKW und PKW aller
Marken
■ Hydraulik, Reparatur
und Schläuche
■ DEKRA-Prüfstelle
■ 24h-Abschleppservice
■ Kranservice
Manchmal sehne
ich mich nach
dem geraden Weg,
nach der einfachen
Lösung, nach der
Eindeutigkeit.
Und doch weiß ich,
dass es die verschlungenen Pfade,
die verworrenen
Gefühle und die
Irrtümer sind, die
mich unterwegs
sein lassen, um zu
werden, wie ich bin.
Christa Spilling-Nöker
45
VorWegGeschaut.
schaut! ungen
e
g
n
r
o
nstalt
a
Nach v
r
e
V
d
e un
Termin
lender:
a
K
n
e
k in d
9 Uhr
1
,
b
r
o
Einblic
H
erenz
onf
,
Armutsk
enstraße
p
p
a
R
3
r
1
e
in d
03.07.
Hoffest
hr
3
11–16 U
07.07.1
unkt am
P
o
f
n
I
r
cht – de is 24 Uhr offen
HGV-Na
of hat b
h
n
h
a
3
b
t
1
.
Stad
26.07
hr
11–16 U
,
t
s
e
f
t
t
ailey im
B
Werksta
y
d
u
J
mit
3
ley.com)
i
eabend
s
a
e
b
L
y
r
14.09.1
d
e
u
d
j
w.
Lie
hof (ww
n
h
a
3
b
t
1
.
d
Sta
13.10
hr
ab 19 U
r Armut
e
d
e
h
c
Wo
tplatz,
k
r
a
3
M
,
1
.
10
ätsessen
13.–18.
Solidarit dt, 12 Uhr
sta
3
Freuden
17.10.1
ndheit
u
s
e
G
e
elisch
tt,
elttag se
W
Werksta
v
3
i
t
1
a
0
e
r
2
r
basar K
Oktobe
Advents
z,
hr
3
arktplat
10–16 U
M
r
23.11.1
e
r
e
ob
tsmarkt
h
c
a
n
h
i
e
2.13 W udenstadt
1
–
.
8
–
.
Fre
30.11
46
Das große
Elektro-Zentrum
mit der Riesenauswahl
und dem
besonderen Service!
Elektrohaushaltsgeräte
Küchenstudio
Haushaltswaren
Lichtzentrum
Nähzentrum
Telekommunikation
Unterhaltungselektronik
Markenqualität für höchste Effizienz.
Preis e.
Attrak tive
Beratung.
te
n
Kompete
ervice
Rundum-S ungen.
teil
in allen Ab
9VILY[ 2\Ya 2. 9VILY[)VZJO:[Y -YL\KLUZ[HK[ ;LSLMVU www.kurz-elektro-zentrum.de
47
Herzliche
Einladung
zum
Hoffest
Sonntag, den 7. Juli 2013, 11– 16 Uhr
in der Rappenstr. 16/Gärtnerstr. in Freudenstadt
Livemusik:
11.30 Uhr Brassband der
Volksmission Freudenstadt
13 – 16 Die Local Heros
Weitere Programmpunkte:
Führung durch die ERLACHER HÖHE,
Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsansätze
der ERLACHER HÖHE Freudenstadt.
Offene Türen bei:
Aufnahmeheim, Tagesstätte
Windrad, Jobcafe, KreativWerkstatt, hauswirtschaftliche Dienste Picobello.
Leckeres Essen, Kaffee und Kuchen, Getränke
von unserem Windrad- und StattLädle-Team,
Flohmarkt der EH Kommode Freudenstadt,
Mitmachaktion der Kreativ-Werkstatt.
ERLACHER HÖHE Freudenstadt | Rappenstraße 16 | 72250 Freudenstadt | Telefon: 0 74 41 / 86 01 13 | Fax: 0 74 41 / 86 01 14 9
[email protected] | www.erlacher-hoehe.de
Unterstützt von WERBEFORM Thomas Späth, www.werbeform.de
Besuchen Sie mit uns den Gottesdienst um 10 Uhr
vor der Stadtkirche. Das Hoffest beginnt
um 11 Uhr
nach dem Gottesdienst.