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Kritische Nachrichten zur Gentechnik in der Landwirtschaft
UN prognostiziert stabile Getreidepreise und
Hungerzahlen
07.07.2016
Bleiben die Getreidepreise stabil?
(Foto: CC0/Pixabay)
Die Zeiten hoher Preise für Agrarrohstoffe sind vorbei –
das prognostizieren zumindest die Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
und die UN-Landwirtschaftsorganisation (FAO). Zwar sei
Wachsamkeit geboten, da die Gefahr größerer
Preisschwünge nach wie vor bestehe, doch dank einer
erhöhten landwirtschaftlichen Produktivität, dem
gesunkenen Ölpreis und üppiger Lagerbestände werden
sich die Preise für Agrarerzeugnisse in den nächsten 10
Jahren auf niedrigem Niveau bewegen. Der am Montag
veröffentlichte OECD-FAO Agricultural Outlook 2016-2025
besagt, dass die Nachfrage nach Lebensmitteln zwar
steigen werde, jedoch der Anstieg abgeschwächt ausfalle:
„Erhebliche Produktionszuwächse sind nötig, um die
steigende Nachfrage nach Lebensmitteln, Tierfutter und
Rohstoffen für industrielle Zwecke zu decken und all dies
muss auf nachhaltige Weise erfolgen“, sagte FAOGeneraldirektor José Graziano da Silva. Doch er zeigt sich
optimistisch, dass dies vor allem durch eine verbesserte
Produktivität erzielt werde statt durch eine Ausweitung der
Anbaufläche oder der Tierbestände. In Lateinamerika
werde die Anbaufläche in den nächsten zehn Jahren
jedoch um 24 Prozent wachsen, vor allem für den Anbau
von Soja. Die steigende Nachfrage nach Fleisch, Fisch und
Geflügel in Schwellenländern werde zu einem enormen
Bedarf an Futtermitteln führen, etwa aus Grobkorn und
Ölsaaten, sodass diese Preise stärker anziehen werden als
für Weizen und Reis. FAO und OECD warnen davor, dass
viele Länder künftig mit einer komplexen Doppelbelastung
durch Unterernährung und Überernährung konfrontiert sein
werden. Sowohl in Entwicklungsländern als auch in den
Industrienationen sei mit einem erhöhten Konsum von
Zucker, Ölen und Fetten zu rechnen, da die Menschen
künftig mehr zu verarbeiteten Lebensmitteln greifen
werden. Zudem werde bei einem „Weiter wie bisher“, das
heißt einer Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion
im bisherigen Umfang ohne verstärkte Maßnahmen gegen
den Hunger, der Anteil der an Unterernährung leidenden
Menschen im nächsten Jahrzehnt nur von 11% auf 8%
zurückgehen. Das bedeute, dass die Zahl der Hungernden
bis 2025 nur auf 650 Millionen sinken werde. Gerade in
Subsahara-Afrika werde Unterernährung ein enormes
Problem bleiben und die Region, in der gegenwärtig ein
Viertel aller Hungernden weltweit leben, werde dann ein
Drittel aller unterernährten Menschen auf sich vereinen.
„Das bedeutet, dass ohne entschiedene Schritte weg von
einem ‚Weiter wie bisher’ der Welthunger bis zum Jahr
2030 nicht beseitigt sein würde – wie das von der
internationalen Gemeinschaft vereinbarte Ziel erfordert –
und dass entschlossenes Handeln nötig ist“, so die FAO.
Das zweite Ziel der im September 2015 von den UNStaaten verabschiedeten Sustainable Development Goals
(SDGs) sieht vor, bis 2030 den Hunger zu beenden,
Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung zu
erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.
(ab)
- Report: OECD-FAO Agricultural Outlook 2016-2025
- FAO - News: OECD and FAO see likely end to period of
high agricultural prices but urge vigilance
- agrarheute.com: Prognose: Getreidepreise werden nicht
mehr steigen
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