turismo religioso 05:turismo rural 2005
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turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:09 Página 1 Religiöser Tourismus Segovia Segovia [3] Rundgang 1 [4] Rundgang 2 [11] Rundgang 3 [12] Rundgang 4 [18] Ausflüge ins Umland [21] Der Nordosten der Provinz [22] Ayllón Maderuelo Santuario de Hornuez Ermita de San Frutos Sepúlveda Durch die Campiña Segoviana [26] Santa María la Real de Nieva Martín Muñoz de las Posadas Rapariegos Coca Durch die Tierra de Pinares [29] Cuéllar Santuario de El Henar Carbonero el Mayor Fuentepelayo Im Südem der Provinz Segovia [32] La Granja de San Ildefonso El Espinar Villacastín Durch die Valle del Pirón [34] Caballar Sotosalbos Karte [36] Semana Santa [38] turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:09 Página 2 turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:09 Página 3 Religioser Tourismus Panorámica de Segovia [ [San Juan de la Cruz Die Provinz Segovia bietet dem Reisenden eine große Vielfalt an touristischen Möglichkeiten. Auf einer Fläche von 6949km2 vereint sie Baudenkmäler, archäologische Fundstätten, Sportanlagen, Landleben, Einrichtungen und Infrastruktur für Kongresse und Seminare, Kulturveranstaltungen, Geschichte im weitesten Sinne, Gastronomie und nicht zu vergessen, die Religionsthematik, die heutzutage immer größeres Interesse weckt. Mit dieser Broschüre möchten wir dem Besucher einige „religiöse Rundreisen“ durch Hauptstadt und gleichnamige Provinz vorschlagen Estatua de San Juan de la Cruz del escultor José M.ª García Moro -3- turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:09 Página 4 l ienta za Or la Pla e d s de ducto Acue [ RUNDGANG 2 Hornacina con imagen de la Virgen en la Plaza del Azoguejo [ Kapitelle besticht. Unser Ausgangspunkt für die Rundgänge innerhalb der Stadt ist der Aquädukt, in dessen Mittelstück über dem Azoguejo zwei Nischen zu sehen sind. In der nach Westen Ein großes Atrium schließt die Kirche ab. In diesem Teilstück befinden sich ebenfalls schöne Kapitelle sowie einige Grabsteinplatten. gerichteten steht eine Statuette der Heiligen Im Inneren ist der dem Künstler Gregorio Jungfrau, während die nach Osten gelege- Fernández zugeschriebene Cristo Yacente ne bis vor einigen Jahren einer stark ange- hervorzuheben, und ein kleines Museum griffenen Statue des Heiligen Sebastian stellt ein wunderschönes vom flämischen Schutz bot. Maler Vom Azoguejoplatz aus gehen wir die so Adrian Isenbrant Triptychon aus. Zu seinen Schätzen gehö- genannte Calle Real (die ausgeschilderten Namen sind Calle de Cervantes, Calle de Juan Bravo, Plaza del Corpus und Calle de Isabel la Católica) entlang bis zu einem großen aus mehreren Ebenen bestehenden Platz, dessen unterste, die Plaza de las Sirenas, wiederum in die Plaza de Medina del Campo und Plaza de San Martín übergeht. Auf der Plaza de Medina del Campo steht ein dem Comunero (kastilischer Unabhängigkeitskämpfer) Juan Bravo gewidmetes Baudenkmal. Weiter oben, an der San Martín genannten Ebene des Platzes, befindet sich eine gleichnamige Kirche. Die Westseite der Kirche schmücken zwei wunderschöne Tore (außen und innen), während die Nordseite durch Retablo del Camino del Calvario (h. 1500) en la Iglesia de San Martín -4- angefertigtes turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:09 Página 5 Pórtico Atrio de San Martín Interior de la Sinagoga de Corpus Christi Retablo de la Iglesia de San Martín ren außerdem zwei Reliquienbüsten des San Marcos bzw. San Lorenzos, ein Bildnis des San Francisco de Asis von Pedro de Mena, wie auch weitere wertvolle Malereien und Bildnisse. Nicht weit von der Kirche entfernt stoßen wir auf die Plaza del Corpus Christi, wo sich ein Klarissenkloster und die Corpus-ChristiKirche befinden. Früher war diese Kirche die Hauptsynagoge der jüdischen Gemeinde. Die Restaurationsarbeiten an diesem Gotteshaus wurden erst vor wenigen Jahren abgeschlossen. Dabei konnten das durch einen Brand im Jahre 1899 zerstörte Bogenwerk, Kapitelle und die alten Glasfenster der Synagoge wieder hergestellt werden. Die Nonnen des Klosters führen übrigens Buchbinderarbeiten auf Bestellung aus. Sepulcro de los Rueda en la Iglesia de San Miguel Von der Plaza del Corpus Christi führt eine schmale Gasse (Judería Vieja) in das ehemalige jüdische Stadtviertel, das heute zu dem Netzwerk „Caminos de Sefarad“ gehört. Auf halber Höhe dieser Straße treffen wir auf ein besonders auffälliges Granitportal. Es gibt Zugang zu diversen Einrichtungen und Institutionen, u.a. dem Centro Didáctico de la Judería. Das entsprechende Gebäude gehörte dem bekannten Segovianer Andrés Laguna, -5- turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:09 Página 6 Retablo de la Iglesia de San Miguel Tumba del Infante D. Pedro Um die Kathedrale zu besichtigen überqueren wir die Plaza Mayor. An dieser Stelle werden wir nicht detailliert auf dieses große Bauwerk eingehen, da der Besucher an den Führungen teilnehmen kann. Trotzdem möchten wir auf Sehenswürdigkeiten einige der vielen innerhalb der Kathedrale hinweisen. und wahrscheinlich war ein Teil desselben Eigentum des jüdischen Konvertiten Abraham Senneor. Zurück auf der Calle Real, gelangen wir über den letzten Abschnitt (Calle Isabel la Católica) auf die Plaza Mayor. Im Altar des hinter dem Chor gelegenen Raumes wird eine Urne mit den Gebeinen des San Frutos aufbewahrt. San Frutos ist der Schutzpatron der Diöszese von Segovia und man kann seine Einsiedelei, die sich an der Schlucht des Duratón befindet, besu- Zu unserer Rechten steht die San-MiguelKirche, die sich früher im Zentrum des Platzes befand und in deren Atrium Isabel chen. Unser zweiter Hinweis gilt einer Inschrift, die recht hoch im Kreuzgang auf die Grabstätte einer zum Katholizismus kon- la Católica am 13. Dezember 1474 gekrönt wurde. Die Kirche wurde erst lange nach dem Abriss an der heutigen Stelle wiederaufgebaut, doch sind einige Skulpturen erhalten geblieben. Diese wurden allerdings aus Gründen der Konservierung durch Kopien, welche sich am Eingangstor (Zugang über Calle del Cronista Lecea) befinden, ersetzt. Im weiträumigen Inneren der Kirche finden wir die Grabstätte der Rueda, sowie die des bekannten segovianischen Humanisten und Wissenschaftlers Andrés Laguna (1499-1559), der u.a. als Hofarzt von Carlos V. und Leibarzt der Päpste Paulo III. und Julio II. tätig war. A. Laguna war der Autor der Kommentare zum Werk des Dioscorides „Materia médica“ und des „Discurso de Europa“. -6- Urna con los restos de San Frutos, en el trascoro de la Catedral turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:10 Página 7 Placa en el Convento de las Madres Carmelitas Grundschule Madres Jesuitinas. In ihrem Inneren befinden sich Überreste einer Synagoge. Wir gehen weiter in Richtung jüdisches Viertel. Nach der Calle San Geroteo nehmen wir die Straßen Almuzara (Bezeichnung für eine Ölmühle), Refitolería (im refitorio bzw. refectorium der Kathedrale fanden die Armenspeisungen statt) und dann die Judería Vieja, die zu einem der drei erhaltenen Stadttore, dem San-Andrés-Tor führt. vertierten Jüdin deutet. Diese Frau war des Dort Ehebruchs bezichtigt worden, überlebte “Informationszentrum Stadtmauer“ und ein befinden sich auch das jedoch, da sie die Heilige Jungfrau der Fuencisla anrief, die ihr zugedachte Strafe. Die Bestrafung bestand aus dem Sturz von Tumbas del Cementerio Judío de El Pinarillo Peñas Granjeras, einer hohen Felswand, den sie unversehrt überstand und daraufhin, wie schon erwähnt, konvertierte. Das heutige Museum, das demnächst vergrößert und unter den Kreuzgang verlegt werden soll, zeigt übrigens u.a. das kleine Grab mit goldenem Abbild des Infanten D. Pedro, Sohn von Enrique II., der sich aus dem Fenster des Alcázar zu Tode stürzte, woraufhin das nachlässige Kindermädchen sofort nachsprang. Nach dem Besuch der Kathedrale nehmen wir die Straße Marqués del Arco und folgen ihrem Lauf bis zu den La-Merced-Gärten. Zu unserer Rechten liegt ein von Santa Teresa de Jesús gestiftetes Karmeliterkloster, dessen Bewohnerinnen Textilien anfertigen und verkaufen. Von La Merced aus gelangen wir durch die San-Geroteo-Straße zur katholischen -7- turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:10 Página 8 Relicario en plata de San Andrés (siglo XVI) en la Iglesia de San Andrés Lugar de descanso de San Juan de la Cruz -8- steiler Stufenweg, auf dem wir in das außen abgeschlossenen Stadtteil begrenzte Clamorestal hinabsteigen können. Von die- das erhaltene Klausurtor in der Straße sem Tal aus gibt es einen Zugang zum im Velarde, die wir jetzt in die entgegengesetz- Pinarillo gelegenen jüdischen Friedhof mit te Richtung bis in die Calle Vallejo hinein sowohl frei als auch in Höhlen liegenden weiterverfolgen, in der vor wenigen Jahren Grabstätten. eine Statue des San Juan de la Cruz, Werk An der Plaza de la Merced steht die San- José María García Moros, aufgestellt wurde. Andrés-Kirche, in der zwei Werke von Wenn man die nach ihm benannte Straße Gregorio Fernández und Bilder eines nicht weitergeht, stößt man auf einen Felsen, in mehr existierenden, zu seiner Zeit auf den dem ein Kreuz mit einer Inschrift steckt, die Ruinen einer Synagoge errichteten Klosters, von der Behauptung Kunde gibt, dort habe eine Pieta von José de Ratés, ein Reliquiar San mit Reliquie des San Andrés etc. zu sehen Karmeliterkloster (von ihm gestiftet) in die sind. Stadt ausgeruht. Der Kirche gegenüberliegend führt die enge Von dieser Stelle aus können wir, wenn wir Calle de Adolfo de Sandoval in das ehema- umkehren und immer geradeaus weiter lige Stadtviertel der Kanoniker. Den nach gehen relativ schnell den San-Esteban-Platz Juan auf seinen Wegen vom turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:10 Página 9 Iglesia de San Esteban Detalle de la Torre de Hércules en el Convento de las Madres Dominicas Cáliz (1492-1504) del Convento de las Madres Dominicas und die Kirche gleichen Namens erreichen. Diese Kirche weist ein kleines Atrium auf, an dem der schlanke Turm hoch emporragt - eine Besonderheit innerhalb der Romanik. Gegenüber befindet sich, die ganze Längsseite des Platzes einnehmend, der Palacio Episcopal (bischöfl. Palast). Von der Plaza de San Esteban nehmen wir die Calle de Valdeláguila und sehen bald die Ummauerung eines Dominikaner-Klosters (Convento de las Madres Dominicas) mit einem mächtigen Turm (Torre de Hércules), in dessen Räumen einige Kunstschätze aufbewahrt werden. Diese dürfen jedoch, da es sich bei dem Kloster um ein von der Außenwelt abgeschlossenes Klaustrum handelt, nicht besichtigt werden. -9- turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:10 Página 10 Retablo de el Seminario Ábside interior de la Iglesia de San Juan de los Caballeros An der Plaza del Seminario endet dieser erste Rundgang. Hier befindet sich das von Jesuiten (Compañia de Jesus) errichtete ehemalige Seminar (Seminario Conciliar) mit mächtiger Granitfassade und einer groAn der San-Augustin-Straße befindet sich ßen Kirche. Das Gebäude beherbergt heute eine den bischöfl. Verwaltungsapparat und ist kleine Gartenanlage mit einer Freitreppe, die uns in die Nähe der Plaza de spirituelles Colmenares bringt, wo sich die Iglesia de Seminaristen und religiöser Treffpunkt. San Juan de los Caballeros befindet. Dieser romanischen Kirche standen die wichtigen Adelsgeschlechter der Stadt besonders nah. Sehr viel später wurde sie vom Künstler Daniel Zuloaga übernommen, der in dem damals sehr verfallenen Gebäude eine Tonwerkstatt einrichtete, die Ignacio Zuloaga als Atelier nutzte. Heutzutage befindet sich hier ein Museum mit den Werken von D. Zuloaga. - 10 - Zentrum, Wohnheim für turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:10 Página 11 Iglesia de San Millán [ [ RUNDGANG 2 Auch der zweite Rundgang beginnt am Azoguejo und führt von hier aus die Avenida de Fernández Ladreda entlang. Linksseitig stoßen wir auf die Iglesia de San Clemente mit wunderschöner romanischer Apsis. Wenn wir die Avenida weitergehen, liegt auf der rechten Seite die eindrucksvolle Kirche des San Millán mit Apsiden, Atrien und schönen Säulengängen. Sie gilt als eine der ältesten Kirchen der Stadt. Ihre majestätischen Innenräume zeigen noch Reste einer Mudéjardeckentäfelung und zwei von Gläubigen angebetete Figuren des segovianischen Künstlers Aniceto Marinas mit den Titeln Soledad (Einsamkeit) und Última Palabra (Letztes Wort). Ábside de la Iglesia de San Clemente - 11 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:10 Página 12 Plaza de San Lorenzo [ [ RUNDGANG 3 Monasterio de San Vicente el Real Wir beginnen wieder am Azoguejo und gehen die Calle de Gascos bis zur Plaza de San Lorenzo mit Häusern im traditionellen Baustil und einer Kirche mit romanischen Apsiden, Mudéjarturm und einigen hervorragenden Kapitellen im Säulengang. Im Inneren der Kirche kann man ein sehr schönes spätgotisches Tryptichon der Pieta von Benito Gilarte, gemalt von Rodrigo - 12 - Segovia, sehen. Gregorianischem Gesang zelebriert. San Lorenzo, pittoresker Stadtteil, dessen Den am Kloster entlang führenden Weg Bewohner früher vom Anbau auf den umlie- gehen wir bis zu einer Steinbrücke weiter, genden auch die wir überqueren um uns dem höher gele- Geburtsort des Theologen Domingo de genen ehemaligen von Santo Domingo ges- Soto, der am Konzil zu Trient beteiligt war tifteten Dominikanerkloster zu nähern. Das und als Beichtvater von Carlos V. wirkte. heutige Gebäude, dessen erster Prior der Wir spazieren jetzt durch San Lorenzo, bis berühmte Tomás de Torquemada war, wir eine kleine alte Brücke über dem ließen allerdings die Katholischen Könige Eresma (Isabel la Católica und Fernando de Aragón) Feldern erreichen, lebten, hinter war dem der Gebäudekomplex des Zisterzienser-Klosters errichten. San Vicente el Real liegt. Im Jahre 919 war Zur Zeit verfügt die Universität SEK über hier, einen heidnischen Tempel ersetzend, das Gebäude, an dem sie auch wichtige ein Benediktinerkloster entstanden. Einige Sanierungsmaßnahmen durchführt. Hinter der Messen werden in Latein und mit der Kirche liegt die zu einer kleinen Kapelle turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:10 Página 13 Fachada de la Iglesia del Convento de Santa Cruz la Real umfunktionierte Höhle, über einen separaten Eingang zu erreichen, in der Santo Domingo selbst auferlegte Buße tat. Hier durchlebte Santa Teresa de Jesús ihre Ekstase im Gespräch mit Santo Domingo. Denselben Weg zurückgehend, kommen wir erneut auf den Uferspazierweg am Eresma, dessen Lauf wir Richtung Fábrica de la Moneda (alte Münzpräge) folgen, bis wir zu unserer Rechten das Kloster El Parral sehen (Monasterio de Santa María de El Parral). Hier bringt ein steiler, steiniger Weg den Besucher ans Ziel. Dieses Kloster wird von Hieronymitenmönchen geführt, deren Orden in Spanien nur zwei Häuser besitzt. Die Klostergründung soll laut Legende auf Juan Pacheco, den Marqués de Villena, zurückgehen, doch behaupten andere Quellen, dieser habe nur den Kirchenbau veranlasst, die Anlage sei auf Wunsch von Enrique IV. errichtet worden. Cueva de Santo Domingo en el interior de Santa Cruz la Real - 13 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:10 Página 14 Monasterio de Santa María de El Parral danach in die der Malteser, die sie bis Ende des 18. Jahrhunderts verwalteten. Danach fiel die Kirche der Verwahrlosung zum Opfer, bis sie 1951 erneut in Besitz des Orden de Malta überging. Heutzutage Die klösterlichen Räume sind wie die Kirche von großer Schönheit. Hervorzuheben ist das im Platerescostil gefertigte Altarbild neben der Grabstätte der Markgrafen von Villena. veranstaltet der Orden hier einige seiner internen Treffen, und zu Ostern nehmen Mitglieder in ihren charakteristischen Uniformen an der abendlichen Procesión del Santo Entierro (Karfreitagsprozession) von Zamarramala bis zur Vera Cruz teil. In Die Mönche widmen sich außer Andacht, gregorianischem Gesang und Studium zudem der Herstellung von Kirchenbänken und bieten männlichen Gästen Unterkunft. Nach dem Besuch des Klosters geht es auf demselben Weg weiter am Fluss entlang, bis wir das Stadtviertel von San Marcos erreichen. Von hier führt eine Landstraße nach Zamarramala (rechts oberhalb von San Marcos gelegen). Auf halbem Weg entdecken wir die einzigartige, auch als Templerkirche bekannte Vera-Cruz-Kirche. Während einige Historiker meinen, der Bau gehe auf den Orden der Templer zurück, vertritt eine Mehrheit die These einer Gründung durch die Caballeros del Santo Sepulcro (Ritter des Heiligen Grabes). Der Grundriss ist zwölfeckig mit dreiteiliger Apsis und Turm. In der Hallenmitte befindet sich ein zweistöckiger Zentraltempel mit einem kleinen Altar im Obergeschoss. Nach der Vernichtung des Templerordens fiel die Kirche erst in die Hände des Ordens San Juan de Jerusalén (Johanniter), - 14 - Iglesia de la Vera Cruz turismo religioso 05:turismo rural 2005 der unter dem Turm 24/7/12 13:10 Página 15 liegenden dem Sonntag, der dem 5.Februar am Seitenkapelle befindet sich ein spätgotis- nächsten liegt, herrschen die Frauen mit ches Tabernakel; hier wurde auch über ihren segovianischen Trachten. Die beiden Jahrhunderte eine Reliquie des Heiligen alcaldesas („Festbürgermeisterinnen“) prä- Kreuzes verehrt, die inzwischen zusammen sidieren mit anderen Kunstobjekten der Vera Cruz in Festablauf. Während der Prozession dürfen der Kirche von Zamarramala aufbewahrt nur wird. Schutzheiligen tanzen bzw. es tragen. Als Zamarramala ist bekannt für das Fest der einziger männlicher Teilnehmer begleitet sie Alcadesas y Aguederas, das im Februar zu der Ehren von Santa Agueda gefeiert wird. Am Gemeindepfarrer. mit Frauen nach ihren vor altem Amtsstäben dem Bildnis Brauch den der gekleidete In der Kirche von Zamarramala wird, wie vormals erwähnt, die Reliquie des Heiligen Kreuzes zusammen mit einem Cristo Yacente und anderen Gegenständen der Vera Cruz aus Sicherheitsgründen aufbewahrt. Interior de la Vera Cruz - 15 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:11 Página 16 Convento de San Juan de la Cruz, Padres Carmelitas Auf dem Weg zurück, wieder in San Marcos angekommen, halten wir uns rechts und gelangen dann in wenigen Minuten zum Karmeliterkloster, in dem sich eine Urne mit den leiblichen Überresten des San Juan de la Cruz, dem Gründer (1586) und erstem Prior desselben befindet. Wir erreichen das Klostergebäude über einen Treppenaufgang, der nicht weit rechts von der Straße an der Alameda de la Fuencisla liegt. Im Inneren befinden sich außer der Urne noch ein dem Maler G. Fernandéz zugeschriebenes Bildnis des San Juan sowie die ursprüngliche Grabstätte. Auf den Feldern gibt es zwei Kapellen, in denen der Heilige einige seiner schönsten Gedichte verfasst haben soll. Zu Ostern findet hier auf den Feldwegen ein Vía Crucis statt. Der Papst Johannes Paul II. Reliquia de la Santa Cruz betete 1982 vor der Grabstätte des von ihm hoch verehrten San Juan de la Cruz. Das Kloster verfügt über ein spirituelles Zentrum, in dem ganzjährig Konferenzen, spirituelle Übungen, Treffen mit Klerikern und Laien usw. durchgeführt werden können. - 16 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:11 Página 17 Visita de el Papa Juan Pablo II en 1982 Mausoleo de San Juan de la Cruz en el Convento de los Padres Carmelitas Der Rundgang endet am Sanktuarium der Schutzheiligen der Stadt, der Virgen de la Fuencisla. Der Ursprung der Verehrung wurde schon im 1. Rundgang angesprochen: die Legende vom Sturz der Jüdin Esther von der über der Kirche stehenden Felswand. Dieses Gotteshaus wurde im 17. Jahrhundert errichtet, also lange nach dem Wunder der Rettung Esthers. Hier steht auch eine kleine Figur der Virgen de la Fuencisla mit fein herausgearbeiteten Gesichtszügen. In den Räumen sehen wir ebenfalls eine gotische Kanzel und kunstvoll gestaltetes Gitterwerk. Auch hier stattete Johannes Paul II. im Jahre 1982 einen Besuch ab. - 17 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:11 Página 18 Patio del antiguo Convento de San Francisco Kunstwerke wiederentdeckt. 1966 beschrieb der Marqués de Lozoya diese Werke in einem Buch, die laut José Gudiol (Spezialist für Restaurationsarbeiten) mit zu den wichtigsten romanischen Malereien Spaniens gehören. Mit Beendigung der Arbeiten wurde auch der ursprünglich in Gascones aus dem 12. Jahrhundert zurückgeführt. Nach der Überlieferung [ [ RUNDGANG 4 der Kirche verehrte Cristo Yacente de los sollen französische Soldaten aus der Gascogne (daher der Name) diese Figur Vom Aquädukt aus nehmen wir die parallel auf einer Stute, die genau hier tot zusam- verlaufende Calle de Teodosio el Grande menbrach, transportiert haben. Dieses (römischer Kaiser aus dem segovianischen Vorkommnis wurde als Wille Gottes gedeu- Ort Coca), und nähern uns der Academia tet, die Christusfigur mit beweglichen de Artillería (Artillerieschule), ursprünglich Armen an dem Ort für immer verweilen zu ein Kloster mit einem schönen Hof. Hier lassen. unterqueren wir den Aquädukt und sehen ein großes Granitwasserspiel in der Mitte der Plaza de Día Sanz. Gegenüber, an der Ecke zur Calle de San Alfonso Rodriguez, steht ein Gebäude (wird zur Zeit restauriert) mit einer Gedenktafel, die das Geburtshaus des Alfonso ausweist. Im oberen Teil hat eine für Tuchhändler (Beruf seines Vaters) seinerzeit typische Galerie Bestand. Hinter diesem Haus liegt die Straße Ochoa Ondátegui (bekannter Tuchhändler), von der aus wir die romanische Kirche San Justo erreichen. Die Kirche stand über lange Jahre leer, wurde als Lagerhalle genutzt und erlitt den Abbruch eines gipsernen Deckengewölbes, worauf über die Caja de Ahorros de Segovia (Städt. Sparkasse) Restaurationsarbeiten eingeleitet - 18 - wurden. Dabei wurden wichtige Nicht weit entfernt, etwas höher gelegen, gibt es eine weitere romanische Kirche (Iglesia de El Salvador), in der sich ebenfalls Kunstwerke, insbesondere die Inmaculada von Gregorio Fernandéz und ein Gemälde von Francisco Camilo, sowie die Überreste des Originalbaus befinden. Die Calle de Cañuelos entlang gehend kommen wir, auf der Höhe eines Denkmals zu Ehren des Padre Claret, auf die nach ihm b e n a n n t e Avenida (auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Schule Padres Misioneros del Corazón de María). Pila Bautismal de la Iglesia de San Justo turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:11 Página 19 San Antonio María Claret war in La Granja Bauwerk ist eine der herausragenden Beichtvater von Isabel II, und verbrachte Sehenswürdigkeiten Segovias und wird von viel den Religiosas de Santa Clara (Klarissen) Zeit als Prediger bei seiner Kongregation. Wenn man die heutige geführt. moderne Kirche betritt, sieht man ein in Das Gebäude war einst Freizeitresidenz des den rechten Gang eingefügtes Gitterwerk, Prinzen und späteren Königs Enrique IV. hinter dem sich Padre Claret zum Beten Nach Erlangung der Herrscherwürde stifte- zurückzog und mit Jesus und Maria ges- te er hier ein Franziskanerkloster, das spä- prochen haben soll. ter den Klarissen überlassen wurde. Man Nachdem wir die Avenida del Padre Claret nimmt an, dass die Klosterkirche früher der weiter Hauptsaal des Palastes war. Besonders aufwärts und parallel zum Wasserkanal des Aquäduktes gegangen bemerkenswert sind, sehen wir eine Freifläche und das Mudéjardeckentäfelung. Außerdem sollte Kloster San Antonio el Real. Dieses man sich ein ist die wunderbare Altarbild mit der Pinturas románicas en el ábside de la Iglesia de San Justo - 19 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:11 Página 20 Retablo del Calvario en el Convento de San Antonio el Real Kreuzwegthematik (hinter Sicherheitsglas) nicht entgehen lassen; es wurde sogar schon als wichtigstes Beispiel flämischer Bildhauerkunst in Europa gerühmt. Die Besichtigung führt uns durch mehrere sehr schöne Räume, einen Kreuzgang mit Mudéjardeckentäfelung und an drei kleineren untypischen Altarbildern der Utrechter Schule vorbei. Die im Kloster sterbenden Nonnen werden im Kreuzgang, der Schlichtheit des Ordens Rechnung tragend, ohne Inschrift beigesetzt. Die Namen und der genaue Bestattungsort sind in einem hausinternen Büchlein festgehalten. - 20 - Patio y claustro del Convento de San Antonio el Real turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:11 Página 21 .. Ausfluge ins Umland Aufgrund der großen Menge an religionsgeschichtlich sehenswerten Orten ist es schwierig, entsprechende touristische Routen zu gestalten, ohne dabei Wichtiges zu übergehen. Deswegen stellen wir hiermit eine Auswahl einiger beispielhafter Sehenswürdigkeiten heraus, sind uns der Tatsache, andere zu vernachlässigen, jedoch durchaus bewusst. - 21 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:11 Página 22 Der Nordosten der Provinz , Ayllon Maderuelo In diesem insgesamt sehenswerten Ort Die befindet sich die Gemeindekirche San Malereien der vorromanischen Santa-Cruz- Miguel mit den Grabstätten wichtiger Kapelle (auch Vera Cruz, da der ursprüngli- Persönlichkeiten des Ortes aus dem che Bau möglicherweise templarisch ist) 13./14. Jahrhundert. In der Nähe stößt man werden im Museo del Prado in Madrid aus- auf die mit beeindruckender 40m hoher gestellt, wo sie vor dem Wasser des Glockenwand versehene Iglesia de Santa Stausees sicher sind. Nach Maderuelo (gut María la Mayor, in deren Innenräumen man 100 km von Segovia entfernt) kommt man sein Augenmerk auf das Altarbild richten über eine lange, den Stausee überqueren- sollte. Im Kloster der Purísima Concepción de Brücke. Die Glanzzeit des Ortes liegt im (1528 von den Villena gegründet) werden 13. Jahrhundert, als man hier bis zu zehn mehrere Reliquien aufbewahrt, und in den Kirchen und eine Burg zählte. Die bauliche Ruinen der Iglesia de San Juan gibt es eini- Gliederung ge Renaissancegräber. Das San-Francisco- Verteidigungstürmen, Kloster, ebenfalls eine Ruine, wurde 1214 mächtigen Wohngebäuden militärisch kon- laut Überlieferung vom Heiligen Franziskus zipiert. Die große und unterschiedliche gegründet. architektonische Stile vereinende Iglesia de wunderschönen ist romanischen typisch und mit Stadttoren und Santa María del Castillo verfügt über Kunstwerke der inzwischen zerstörten Ruinas del Convento de San Francisco - 22 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:11 Página 23 Panorámica de Maderuelo Iglesia de Santa María del Castillo Santuario de Hornuez Die ursprüngliche Einsiedelei entwickelte sich durch Veränderungen weitgehende zu dem bauliche heutigen Sanktuarium des Dorfes Moral de Hornuez. Die Überlieferung spricht vom Erscheinen der Heiligen Jungfrau in dem Geäst eines Wacholderbaums. Als im Jahre 1913 ein Großteil des Baus und des Baumes einem Brand zum Opfer fielen, veranlasste die Bevölkerung die Restaurierung. Die Reste des Wacholderbaumes befinden sich heutzutage, zusammen mit einer Nachbildung des ebenfalls beim Brand zerstörten Bildnisses der Jungfrau, am Altar. Santuario de Nuestra Señora de Hornuez Kirchen. Außerdem gibt es mehrere mittelalterliche Grabstätten und die Mumie einer wahrscheinlich jungen Frau, deren Herkunft im Dunklen liegt. - 23 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:11 Página 24 Parque Natural de las Hoces del Río Duratón einige Grabstätten. Von hier aus kann man auch über einem Mäander des Duratón die Ruine eines Franziskanerklosters sehen. Dieses Kloster (Monasterio de la Hoz) wurde etwa 150 Jahre nach dem Priorat des San Frutos gegründet, welches sofort nach Fertigstellung der Ermita de San Frutos einsetzte. Ermita de San Frutos Zu den zahlreichen religionsgeschichtlich relevanten Sehenswürdigkeiten gehört die hier beschriebene, welche landschaftliche Schönheit, Baukunst und Geschichte harmonisch vereint. Auf einem kleinen, vom Wasser des Duratón umgebenen Felsmassiv, steht die romanische Iglesia de San Frutos (Schutzpatron der Stadt Segovia) als Teil einer Landschaft, die von einer tiefen Schlucht, in der Geier ihre Nistplätze haben, geprägt wird. Nach einer Schenkung des Königs Alfonso VI. errichteten Mönche des Klosters von Silos auf westgotischen Bauresten hier eine Kirche (1076-1100), die in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts vervollständigt wurde. Im Gegensatz zum Kloster ist die Kirche recht gut erhalten. Neben dem Gebäude gibt es - 24 - Ermita de San Frutos turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:12 Página 25 Iglesia de El Salvador Castillo y Plaza Mayor , Sepulveda Dieser alte malerische Ort konserviert noch zahlreiche Andenken seiner weit zurückliegenden Vergangenheit: romanische Kirchen, deren älteste die auf eine Anhöhe gebaute Iglesia de El Salvador (1093) ist, das Sanktuarium der Schutzheiligen Nuestra Señora de la Peña mit kunstvollen Skulpturarbeiten, die Lieblingskirche der Adelsfamilien und Hidalgos San Justo mit einer interessanten Krypta, sowie die SanBartolomé-Kirche in der Nähe der Plaza de España. In der letztgenannten wird ein wertvolles Kreuz des segovianischen Silberschmieds Antonio de Oquendo aufbewahrt. Vom ehemaligen Viertel der jüdischen Bevölkerung gibt es kaum sichtbare Überreste. - 25 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:12 Página 26 Durch die Campiña Segoviana , Santa Maria la Real de Nieva Die Königin Catalina de Lancaster, Gemahlin von Enrique III., wünschte hier den Bau eines Klosters. Auslöser soll der Fund eines Bildnisses der Virgen de la Soterraña gewesen sein, so dass den Dominikanern der Gründungsauftrag für eben jenes Kloster anvertraut wurde. Durch ein königliches Dekret erfolgten anschließend Anlage und Besiedelung des Ortes. Die Legende erzählt von einem Schäfer, dem die Heilige Jungfrau erschien und ihn aufforderte, den Bischof von Relicario con el fragmento de pizarra Segovia um den Bau eines Gotteshauses zu bitten. Da dieser auf Unverständnis stieß, bat die Jungfrau ihn bei einer zweiten ben. Diese klebte so fest an seiner Hand, Erscheinung, eine Schiefertafel aufzuhe- dass niemand außer dem Bischof im Stande gewesen sein soll, sie abzunehmen, woraufhin der Fall großes Interesse erweck- Altar Mayor de la iglesia del Monasterio con la Virgen de la Soterraña te. Schließlich fand man an der vom Schäfer ausgewiesenen Stelle unter einer schweren Schieferplatte das Abbild der Heiligen Jungfrau (soterraña = unterir- Claustro del Monasterio de Santa María - 26 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:12 Página 27 Portada Occidental de la Iglesia Parroqual de Martín Muñoz disch). Heute liegt der Fundort in der Krypta unter der Kirche. Außerdem ist auf den Kreuzgang, einen der wertvollsten Spaniens, mit kunstvollen Kapitellen hinzuweisen. Im Inneren der Kirche sind ein Altarbild mit Skulptur des San Jerónimo, die Berruguete zugeschrieben wird, sowie weitere Bildnisse und Malereien zu sehen. Auch das Grab von Doña Blanca de Navarra, Tochter von Carlos III. und Gemahlin von Juan II. befindet sich hier. In einem Reliquiar wird ein Stück Schiefer, angeblich soll es an der Hand des Schäfers geklebt haben, aufbewahrt. Anfang September wird zu Ehren der Soterraña die fiesta „de los cirios“ (Altarkerzen) gefeiert. chende Tore machen das Besondere der gegenüberliegenden Gemeindekirche aus, in deren Räumen es Folgendes zu bewundern gibt: Kunstvolle Grabstätten, wie die des Kardinals Espinosa mit betender Statue von Pompeyo Leoni, Altarbilder aus dem 16. und 17. Jahrhundert, ein Cristo Yacente , - de las Martin Munoz Posadas von Francisco Díaz de Tudanca, wunderschöne romanische Malereien des 13. und 15. Jahrhunderts, wie auch ein gut erhaltenes Gemälde von El Greco mit dem Titel La Crucifixión. Auf dem Bild betet neben Dieser Ort soll von Martin Muñoz, Gefährte Christus, der Heiligen Jungfrau und San des Cid Campeador in der Verbannung, Juan der Gemeindepfarrer Santo Tomé de gegründet worden sein. Der Name Martin Toledo, dem El Greco dieses Werk schenk- Muñoz wird mehrmals im Poema del Mio te. Cid erwähnt. In der Ortsmitte gibt es einen großen, teilweise arkadengesäumten Platz; an einer Seite befindet sich der im estilo herreriano angelegte Palacio del Cardenal Espinosa mit einem schönen Hof. Drei unterschiedlichen Stilepochen entspre- 27 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:12 Página 28 Vista de Coca desde la muralla con la Torre de San Nicolás y la Iglesia de Santa María Torre de San Nicolás Rapariegos Kleines Dorf in der Nähe der Landstraße Madrid-Valladolid. Hauptsehenswürdigkeit ist das Kloster der Santa Clara. Die Gründung durch Franziskanerklarissen fand wahrscheinlich im Jahre 1240 statt; seitdem pflegt das Kloster die Beziehung zu Königen und Päpsten und erfreute sich auch bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts über den Zulauf vieler Nonnen, die sich inzwischen der Herstellung von Decken, Bettbezügen und Süßwaren widmen. Real Convento de Santa Clara Coca Von den ehemals 7 Pfarrkirchen existieren heute nur noch die Iglesia de Santa María (Anfang 16. Jahrhundert) und der Turm der San-Nicolas-Kirche. In der erstgenannten befinden sich vier Grabstätten der FonsecaFamilie, welche die großartige Burg im Mudéjarstil errichten ließ, sowie Renaissanceskulpturen aus Marmor von Bartolomé Ordoñez. - 28 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:12 Página 29 Durch die Tierra de Pinares , Cuellar das Santa-Clara-Kloster aus dem Jahre Cuéllar ist bekannt für Mudéjar-Romanik, Franziskanerklarissen. vorherrschender Stil bei Kirchen, von denen eine (Iglesia de San Martín) zu einem Informationszentrum über diesen Baustil umfunktioniert wurde. Der Besuch ist sehr empfehlenswert. In der Iglesia de San Andrés befinden sich einige sehenswerte Skulpturarbeiten, darunter eine 1244. Die Bewohnerinnen sind In Cuéllar gibt es auch eine große Anzahl von Profanbauten, wie die Burg, das Hospital de la Magdalena, die alten Stadttore etc., die man unbedingt besuchen sollte. Pinturas murales del ábside de la Iglesia de San Andrés romanisch-byzantinische Kreuzwegszene und Wandmalereien an den Apsiden. Die Iglesia de San Esteban besitzt eine eindrucksvolle Apsis mit Alabastergräbern; die Kirche des San Miguel einen Barockaltar sowie einen Gregorio Fernández zugeschriebenen Cristo Yacente. Vom einst größten Sakralbau des Ortes, dem Kloster San Francisco, sind nur Reste erhalten. In einem Teilbereich befindet sich das Informationszentrum zur Thematik der Encierros (Volksfest mit Stieren), die in Cuéllar auf eine lange Tradition zurückblicken. In der Iglesia de El Salvador wird ein Bildnis der Virgen de la Palma verehrt, und außerdem verfügt sie über eine interessante Baulösung an der Mudéjarapsis. Hier wird Bogenwerk mit Strebepfeilerfunktion eingesetzt. Von der Iglesia de Santa María de la Cuesta wird behauptet, sie sei eine Templerkirche gewesen, doch gibt es keine dieses belegende Dokumente. Das Kloster de la Concepción stammt aus dem 16. Jahrhundert, und außerhalb liegt - 29 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:12 Página 30 Santuario de Nuestra Señora de El Henar Carbonero el Mayor In der Pfarrkirche San Juan Bautista steht ein beeindruckendes, aus 21 Bildtafeln zusammengefügtes Altarbild mit Pilastern und kunstvoll gestaltetem (Anfang 16. Jahrhundert). Santuario de El Henar Nur 5 km von Cuéllar entfernt liegt das Sanktuarium Nuestra Señora de El Henar. Die hier verehrte Heilige ist sehr populär und Schutzpatronin der Harzzapfer. Zu den Wallfahrten im September finden sich ungefähr 20.000 Personen ein, um an den nächtlichen Fackelprozessionen teilzunehmen. In der Grünanlage sprudelt die Fuente del Cirio (Altarkerzenquelle), an der laut Überlieferung die schöne Heilige mit Christkind aus dem 12. Jahrhundert erschien. Seit 1924 wird der Ort von den Padres Carmelitas de la Antigua Observancia betreut. Virgen de El Henar - 30 - Retablo de la Parroquia de San Juan Bautista Holzwerk turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:13 Página 31 Bajo coro de la Iglesia de Santa María la Mayor Sagrario y relicarios de la Iglesia de El Salvador Fuentepelayo Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Ortes stammen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. In der Ortsmitte steht die Iglesia Santa María la Mayor mit Bauelementen aus dem 12. Jahrhundert, einem spätgotischen Haupttor aus Kalkstein und einem ebenfalls gotischen Südtor aus rotem Gestein. Der Baukörper ist in drei Schiffe (16. Jahrhundert) unterteilt, in denen sich u.a. ein Altar mit der Figurengruppe La Piedad von Pedro Bolduque befindet. Die Herkunft der spätgotischen Kalksteinkanzel ist im Unterschied zu den Goldschmiedearbeiten unbekannt. Die gotische Kustodie ist von Empfehlenswert ist der Besuch des Ortes Fuentepelayo zu Festzeiten (Octava del Corpus). Diego de Olmedo, das Gemeindekreuz gilt als das Meisterwerk des Francisco Ruiz. Außerdem wird in der Santa María la Mayor das von Oquendo gefertigte Kreuz der Kirchengemeinde El Salvador aufbewahrt. Die Kirche vereint verschiedene Baustile; in ihrem Inneren lohnt es sich besonders, die Mudéjardeckentäfelung anzuschauen. Es gibt mehrere Reliquiare, in einem befindet sich ein kleines Fragment des Heiligen Kreuzes. Grupo de la Piedad en la Iglesia de Santa María la Mayor - 31 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:13 Página 32 Im Süden der Provinz Segovia Padre Claret besuchte die Nuestra Señora La Granja de San Ildefonso del Rosario regelmäßig. In einer weiteren Kirche, der Nuestra Señora de los Dolores, steht ein sehenswerter Altar mit einer lebensgroßen Figur der Dolorosa (L. Der vom Volksmund La Granja genannte Ort ist wegen des Königspalastes mit weitläufigem Schlossgarten und Wasserspielen landesweit bekannt. Isabel de Farnesio ordnete den Bau der Gemeindekirche Nuestra Señora del Rosario an. Im Inneren gibt es mehrere Skulpturarbeiten, besonders hervorzuheben sind die Werke von Luis Felipe V. und seine Gemahlin sind in der Stiftskirche vor dem königlichen Palast bestattet worden. Das Bild Imposición de la casulla a San Ildefonso (Empfang des Messgewandes) stammt wahrscheinlich von Bagen. Salvador Carmona (Soledad und Cristo del Der segovianische Silberschmied Oquendo Perdón). ist mit seiner wohl schönsten Arbeit, dem Der in einem vorigen Kapitel erwähnte Palacio y jardines de La Granja de San Ildefonso - 32 - Salvador Carmona). Kreuz der untergegangenen Kirchengemeinde von Santa Columba, ver- turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:13 Página 33 El Espinar SEl Espinar liegt an den mit Kiefern bewachsenen Hängen des GuadarramaGebirges. Auch wenn das Gebiet schon zu Zeiten der römischen Herrschaft über die Iberische Halbinsel besiedelt wurde, erfolgte die endgültige urkundlich belegte Gründung im Jahre 1297. Die Pfarrkirche Órgano e iglesia de San Eutropio San Eutropio (römischer Ursprung) wurde 1572 von Juan de Mijares, der am Bau von El Escorial als Gehilfe Herreras beteiligt war, treten. Außerdem befindet sich hier die von Grund auf erneuert. Sehenswert ist das Inmaculada des Künstlers Maella. großartige Altarbild (16. Jahrhundert) von Die Gründung des Ortes La Granja de San Francisco Giralte mit Bildertafeln von Ildefonso fand zur Regierungszeit von Sánchez Coello, der auch die den Enrique IV. statt. Dieser König ließ eine klei- Leidensweg Christi darstellende 15x8m ne Kapelle zu Ehren San Ildefonsos im große Serge gestaltet hat. Die Barockorgel Gebiet der erst später entstandenen von Pedro Cavaria misst 15x8m und ist mit Gartenanlagen errichten. Daneben sollte über 100 Pfeifen bestückt. Sie wird bei ein Jagdpavillon entstehen, nach dem Konzerten noch heute gespielt. Nicht weit Urteil einiger Historiker ist dies als Reaktion von des Königs auf den an selbiger Stelle aus- Nationalstraße von Madrid nach La Coruña getragenen Kampf mit einem wilden Tier zu steht die Einsiedlerkirche des Santo Cristo werten. 1477 fällt das umliegende Land als del Caloco auf romanischen Bauresten des Schenkung der Katholischen Könige (Isabel 11./12. Jahrhunderts. Das sehr beliebte la Católica und Fernando I.) an die Volksfest mit Wallfahrt findet im September Hieronymiten, die sich der Landwirtschaft in El Espinar statt und dauert mehrere Tage El Espinar und zwar an der widmen - deswegen der Name La Granja de San Ildefonso (granja = Bauernhof). Sehr viel später lässt Felipe V. nach dem Rückkauf des Gebiets den heutigen Palast errichten und die Gärten anlegen. - 33 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 Der Baukörper der Iglesia de San Sebastián ist im „estilo herreriano“ gestaltet, die Innenräume sind gotisch. Führend beim Bau (16. Jahrhundert) waren Rodrigo Gil de Hontañon (Kathedrale von Segovia) und Antonio de Villacastín (Kloster von El Escorial). Der Hauptaltar von Andrés Ruiz Jahrhundert) besteht aus 33 Skulpturen und Malereien des segovianischen Künstlers Alonso de Herrera. Im Jahre 1944 wurde die Kirche zum Monumento Die Klosterkirche Nuestra Señora de los Ángeles verfügt über ein Renaissancemit Santa Caballar Kleines, doch sehr bekanntes Dorf. Hier trifft sich die Geschichte von zweien der drei Heiligen Segovias: Frutos, Valentin und Engracia. In der für die segovianische Romanik beispielhaften Gemeindekirche ist den beiden letztgenannten Heiligen eine Kapelle gewidmet. Hier befindet sich auch eine Urne mit „Häuptern der beiden Märtyrer.“ In den umliegenden Wiesen entspringen Nacional deklariert. Altarbild Página 34 Por el Valle del Pirón , Villacastin (16. 13:13 Clara und San Francisco. Mit dem Bau wurde im Jahre 1621 begonnen und seit 1632 bewohnen ihn die Klarissen. mehrere Quellen, darunter auch die Fuente Santa (Heilige Quelle), in die laut Überlieferung nach dem Martyrium beide Häupter geworfen wurden. Seitdem werden bei lang anhaltenden Dürreperioden mit Erlaubnis des Bischofs die Reste der Heiligen zur Quelle gebracht und mit Wasser benetzt, um auf diese Art um Regen zu bitten („Mojadas de Caballar“). - 34 - Interior de la Iglesia de San Sebastian turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:13 Página 35 Fuente Santa Urna con las cabezas de San Valentín, y Santa Engracia, en la Iglesia Parroquial Sotosalbos Die romanische Kirche San Miguel wurde im Jahre 1973 zum kunsthistorischen Bauwerk deklariert. Sie ist mit ihrem Atrium und besonders schön gestalteten Kapitellen einer der schönsten Sakralbauten der Provinz. Im Kirchenmuseum wird eine romanische Virgen de la Sierra aus dem 12. Jahrhundert aufbewahrt. Eng verbunden mit der Geschichte des Dorfes ist das Lebenswerk des Arcipreste de Hita, der in seinem „Libro de Buen Amor“ die Begegnung mit La Chata beschreibt. Iglesia de San Miguel - 35 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 - 36 - 24/7/12 13:13 Página 36 turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:13 Página 37 Distancias kilométricas desde Segovia Por el Nordeste Ayllón: 96,6 km Maderuelo: 93,6 km Moral de Hornuez: 105 km Ermita de San Frutos: 60 km Sepúlveda: 58,5 km Por la Campiña Segoviana Santa María la Real de Nieva: 31,4 km Martín Muñoz de las Posadas: 50,5 km Rapariegos: 61,1 km Coca: 50 km Por Tierra de Pinares Cuéllar: 61,1 km Santuario de El Henar: 66,1 km Carbonero el Mayor: 27,2 km Fuentepelayo: 38,8 km Por el Sur La Granja de San Ildefonso: 11 km El Espinar: 34,1 km Villacastín: 34 km Por el Valle del Pirón Caballar: 30,2 km Sotosalbos: 18,5 km - 37 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:13 Página 38 Semana Santa Bei der Semana Santa (Karwoche) soll der Leidensweg Jesu Christi vom Einzug in Jerusalem bis zu seinem Tode am Kreuz nachempfunden werden. Parallel zu den religiösen Festlichkeiten im engeren Sinne finden in Segovia zur Osterzeit zahlreiche weitere kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen, Konferenzen etc. statt. Mit der an den Einzug Jesu Christi in Jerusalem erinnernden Prozession am Palmsonntag beginnt der religiöse Festzyklus. Hierbei begleiten Palmen tragende Kinder die Skulpturengruppe Jesús entrando en Jerusalén des Bildhauers José María García Moro. Für die Tage nach dem Palmsonntag organisieren die zehn Festbruderschaften mehrere Prozessionen und vía crucís (Kreuzwege) in den Stadtvierteln, wobei der am Mittwoch bei den Karmelitern an der Alameda, dort wo San Juan de la Cruz auf den Anhöhen wandelte, besonders hervorzuheben ist. Die Prozessionen bestehen aus zwei Teilen: vom Gründonnerstagabend bis zum Karfreitagvormittag ziehen die Bruderschaften (cofradias) von ihren jeweiligen Stadtteilkirchen zur Kathedrale – penitencia, um dann zur Abenddämmerung die procesión de los pasos zu beginnen. Dieser Teil der Prozession geht immer von der Kathedrale aus und stellt den Ablauf des Leidenswegs Christi anhand der pasos mit entsprechenden künstlerisch gestalteten Figurengruppen chronologisch dar: La Oración en el Huerto von J.Rius, La Flagelación wie auch Jesús con la Cruz a - 38 - cuestas von José Quixal, La Virgen de las Angustias von der Schule des Juan de Juni aus dem 16. Jahrhundert, Santo Cristo de la Cruz aus dem 17. Jahrhundert, Santo Cristo de San Marcos der kastilischen Schule (17.Jahrh.), El Santo Cristo en su última palabra und La Soledad al pie de la Cruz vom segovianischen Künstler Aniceto Marinas, La Magdalena al pie de la cruz von Sebastián Sanobra, La Piedad von José Quixal, El Santo Cristo de los Gascones aus dem 12. Jahrhundert, El Cristo Yacente camino del Sepulcro von Gregorio Fernández (1615) und La Soledad Dolorosa. Nachdem die Prozession den Aquädukt erreicht hat, teilt sie sich auf, damit jede Gruppe zur eigenen Gemeindekirche ziehen kann. Am Ostersonntag (Domingo de Resurección) begleitet die Junta de Cofradías den Jesús Resucitado aus dem 16. Jahrhundert zum Geläut der Kirchenglocken. turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:13 Página 39 Fiesta de la Catorcena Nur in Segovia stattfindendes seit dem 15. Jahrhundert existierendes Fest. Anlass war ein damals in der Stadt verübtes Sakrileg, das auf folgende Weise gemeinschaftlich gebüßt werden sollte: Jedes Jahr im September wurden die vereinbarten Messen von einer der vierzehn Kirchengemeinden der Stadt organisiert. Da heutzutage nicht mehr alle existieren, müssen die den aufgelösten Gemeinden nächstgelegenen deren Aufgabe übernehmen. Außerdem finden meist auch andere Kulturveranstaltungen statt Monasterios y Conventos SEGOVIA Convento de los Padres Carmelitas Descalzos Alameda de la Fuencisla, s/n 40003 Segovia Tel. 921 431 349 Dispone del Centro de Espiritualidad “San Juan de la Cruz” (Tel. 921 431 961), destinado a reuniones, ejercicios y retiros espirituales, etc. Posee hospedería para los asistentes. Convento del Corpus Christi (Clarisas Franciscanas) Convento de San Juan de Dios (Franciscanas de la T.O.R.) Plaza del Corpus, 7 40001 Segovia Tel. 921 435 541 C/ Desamparados, 3 40003 Segovia Tel. 921 460 387 La comunidad trabaja en un taller artesanal de encuadernación de servicio público. Las religiosas efectúan lavado y planchado de ornamentos litúrgicos y asimismo restauran ornamentos para el culto. Convento de la Inmaculada Concepción (Concepcionistas Franciscanas) Monasterio de Santa María de El Parral (Monjes Jerónimos) Convento de Madres Carmelitas Descalzas C/ Licenciado Peralta, 7 40001 Segovia Tel. 921 462 055 Subida de El Parral, 2 40003 Segovia Tel. 921 431 298 C/ Marqués del Arco, 40 40003 Segovia Tel. 921 460 715 La comunidad trabaja en un obrador de bollería con servicio al público. La comunidad realiza trabajos varios por encargo. No se puede visitar por ser de clausura. Convento de Santo Domingo el Real (Madres Dominicas) Los monjes fabrican bancos para iglesias, por encargo. El monasterio dispone de una hospedería sólo para hombres con cuatro habitaciones individuales. Monasterio de San Vicente el Real (Orden Cisterciense de la Común Observancia) C/ San Vicente el Real, 44 40003 Segovia Tel. 921 432 026 Se organizan campamentos de verano para niños de la provincia (julio y agosto) en el mismo convento. C/ Capuchinos Alta, 2 40001 Segovia Tel. 921 460 080 PROVINCIA La comunidad dispone de un taller artesano de imaginería policromada en madera, que utiliza técnicas del siglo XV. Servicio al público. C/ Santa Clara, 1 40466 Rapariegos Tel. 920 309 613 Convento de Santa Clara (Clarisas Franciscanas) La comunidad realiza, por encargo, bordado de mantelerías y juegos de cama, como asimismo productos de bollería. - 39 - turismo religioso 05:turismo rural 2005 24/7/12 13:13 Página 40