Regionalbudget im Landkreis Teltow
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Regionalbudget im Landkreis Teltow
Landkreis Teltow-Fläming Konzept zur Förderung des Ministeriums für Arbeit, Soziales Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg Beschäftigungsperspektiven eröffnen – Regionalentwicklung stärken Gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Impressum Landkreis Teltow-Fläming Kreisorgane / Wirtschaftsförderung Am Nuthefließ 2 14943 Luckenwalde Ansprechpartner: Frau Lehmann Tel.: 03371 6081083 Fax: 03371 6089010 E-Mail: [email protected] Internet: www.teltow-flaeming.de in Zusammenarbeit mit dem Büro für Verzahnung und Chancengleichheit und den regionalen Partnern Luckenwalde, 27.06.2007 2 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Regionalbudget im Landkreis Teltow-Fläming Inhaltsübersicht Vorwort 1. Kreisliches Leitbild und regionale Entwicklungskonzepte 4 5 1.1. Schwerpunkte regionales Entwicklungskonzept / kreisliches Leitbild 5 1.2. Schwerpunkte des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) 5 1.3. Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung des Landkreises im Rahmen der Landesstrategie 6 1.4. Auszug aus dem Arbeitsmarktprogramm der ARGE Grundsicherung für Arbeitssuchende im Landkreis Teltow-Fläming 2007 7 2. Abgeleitete Ziele für den Einsatz der Mittel aus dem ESF (Auszüge der sozioökonomische SWOT-Analyse TF) 8 2.1. Aussagen zu Bevölkerung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt 8 2.2. Übergreifende strategische Handlungsempfehlungen für den Landkreis TF 12 2.3. Abgeleitete strategische Handlungsbereiche der Arbeitsmarktentwicklung 13 2.4. Empfehlungen für das Regionalbudget im Landkreis TF 15 2.5. Auswahl der Schwerpunkte für den Einsatz des Regionalbudgets durch den Landkreis TF 17 3. Projekt und Maßnahmestruktur Handlungsfeld 1 Handlungsfeld 2 Handlungsfeld 3 Handlungsfeld 4 18 18 24 29 35 4. Organisationsform und Controlling 37 5. Anlage: Entwurf der Zielvereinbarung des Landkreises Teltow-Fläming mit dem MASGF 39 3 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Vorwort Der Landkreis Teltow-Fläming gehört zu den erfolgreichsten Regionen in Ostdeutschland. Mehrfach hintereinander kamen verschiedene Studien zu diesem Ergebnis. Einige Studien bezeichnen die Region südlich von Berlin als „deutschen Wachstumsmeister“ oder gar als „Wirtschaftswunderland“. Zuletzt hat Teltow-Fläming im Landkreis-Ranking Wirtschaftskraft von FOCUS-MONEY (Nov. 2006) wieder Platz 1 in den neuen Bundesländern und Platz 86 bundesweit unter den 425 untersuchten Landkreisen. Auch im Prognos Zukunftsatlas 2006 hat Teltow-Fläming wieder eine Spitzenposition unter den ostdeutschen Landkreisen und kreisfreien Städten. Diese Urteile kommen nicht von ungefähr, hat Teltow-Fläming doch durch umfangreiche Investitionen der Wirtschaft an Profil gewonnen. Vor allem die Ansiedlungen namhafter Konzerne wie DaimlerChrysler, MTU, RollsRoyce, Volkswagen, ThyssenKrupp, CocaCola, Funkwerk, der holzverarbeitenden Unternehmen Klenk, Pfleiderer und Classen und verschiedener Biotechnologie- und Logistik-Unternehmen prägen den Landkreis. Er zählt heute zu den wichtigsten Standorten der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie und nimmt einen Spitzenplatz auf den Gebieten der Biotechnologie und des Fahrzeugbaus ein. Eine hochmoderne Verkehrsinfrastruktur, die hervorragende Anbindung an nationale und internationale Verkehrssysteme sowie eine investitionsfördernde Verwaltung sorgen dafür, dass neue Arbeitsplätze entstehen und dem Arbeitsmarkt gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen. Im berlinnahen Raum wächst die Bevölkerungszahl und die Arbeitslosenquote ist vergleichsweise niedrig. Wirtschaftliche Impulse setzt darüber hinaus die touristische Erschließung, insbesondere des landwirtschaftlich geprägten Südkreises. Um die Attraktivität des ländlichen Raumes zu erschließen, plante und baute der Landkreis Teltow-Fläming eine Rad- und Skatebahn von derzeit rund 200 km Länge. Die Flaeming-Skate® ist Europas Skate-Region Nummer 1 und in kürzester Zeit zu einem einzigartigen Eldorado für Freizeitsportler aus aller Herren Länder geworden. Damit wurde der gesamte Süden des Landkreises aufgewertet. Trotz der zahlreichen positiven Fakten und optimistischen Zukunftsaussichten insbesondere aus der Wirtschaft des Landkreises gibt es viel zu tun, damit sich die Entwicklung der letzten Jahre fortsetzt. Darüber hinaus bestehen nach wie vor eine hohe strukturelle Arbeitslosigkeit, eine bedenkliche demografische Entwicklung und deutliche Disparitäten im Landkreis als Probleme, welche nach innovativen Lösungsansätzen verlangen. Der Landkreis Teltow-Fläming sieht im Regionalbudget die Chance. erfolgreich in die vorhandenen Humanressourcen zu investieren. Dies ist eine entscheidende Stellschraube für wirtschaftliches Wachstum und sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. 4 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF 1. Kreisliches Leitbild und regionale Entwicklungskonzepte 1.1. Schwerpunkte regionales Entwicklungskonzept / kreisliches Leitbild (2003) Der Kreistag des Landkreises Teltow-Fläming beschloss am 03.12.2001 und am 11.03.2002 das Leitbild zur kreislichen Entwicklung. „Der Landkreis fördert die wirtschaftliche, ökologische, soziale und kulturelle Entwicklung seines Gebietes zum Wohle seiner Einwohner.“ Mit der Formulierung des Leitbildes stellt sich der Landkreis zugleich den Anforderungen der Agenda 21 an eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung des Kreisgebietes. Das Leitbild zur Kreisentwicklung besteht aus konkreten, durch die kommunalpolitischen Gremien und die Verwaltung gemeinsam erarbeiteten Leitlinien zu den jeweiligen Kapiteln der Kreisentwicklungskonzeption. Damit ist das Leitbild auch Grundlage für die Fortschreibung der Kreisentwicklungskonzeption. Maßgeblichen Anteil an der Fortschreibung der Kreisentwicklungskonzeption hat die von der Prognos AG erstellte sozioökonomische SWOT-Analyse für den Landkreis TF. Sie wurde im Rahmen der Förderung für Verzahnung und Chancengleichheit von der ARGE „Runde Konzept“ + TF in Auftrag gegeben und im Oktober 2006 fertig gestellt. Aus diesem Grund wird hier und in den folgenden Kapiteln nicht weiter in die Tiefe gegangen. Die insbesondere für das Regionalbudget relevanten, aktuellen und umfangreichen Ergebnisse der SWOT-Analyse folgen im Kapitel 2. 1.2. Schwerpunkte des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) Das ILEK dient der Vervollständigung und Konkretisierung der Kreisentwicklungskonzeption für den Bereich der ländlichen Entwicklung. Es bildet die unter den regionalen Akteuren abgestimmte Handlungsgrundlage für die ILE – Förderung mit entsprechenden Maßnahmeprioritäten. Am 27.09.2005 wurde im Landkreis Teltow-Fläming das Regionalmanagement zur Umsetzung des ILEK eingeführt. Das V&C-Team arbeitet von Beginn an eng und erfolgreich mit den Verantwortlichen für die Umsetzung des ILEK zusammen. Entsprechend der neuen ELER– Förderung wird 2007 das ILEK in die Konzeption der Leader-Region Rund um die Fläming-Skate eingebunden. Die bisherige Leader-Region (Amt Dahme/Mark) vergrößert sich um die in der Karte dunkler dargestellten Gemeinden und umfasst damit fast den gesamten Landkreis, gleichzeitig ist das Amt Heideblick (LDS) aus der LeaderRegion ausgeschieden. 5 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Leader wird künftig eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des ländlichen Raumes spielen. Das Konzept wird zur Zeit durch den Verein LAG (Lokale Aktionsgruppe) „Rund um die Fläming-Skate“ erarbeitet. Für das ESF-Regionalbudget ist eine enge Kooperation mit Leader vorgesehen, um Synergieeffekte zu nutzen und Doppelförderungen auszuschließen. Dafür sind schon im Vorfeld erste Abstimmungsberatungen durchgeführt worden. 1.3. Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung des Landkreises im Rahmen der Landesstrategie Die Wirtschaftsförderpolitik des Landkreises orientiert sich entsprechend der Landesstrategie verstärkt auf die Wachstumsbranchen. Kern der Neuausrichtung der Brandenburger Wirtschaftsförderung ist: Stärken stärken – Wachstum fördern Die Neuausrichtung der Förderpolitik wird von zwei Säulen getragen: Säule 1: Wachstumsprogramm für den Mittelstand Säule 2: Förderung von Branchenkompetenzfeldern Das Land Brandenburg hat für den Landkreis TF die Städte Luckenwalde und Ludwigsfelde als besonders zu fördernde Regionen in die Liste der Regionalen Wachstumskerne (RWK) aufgenommen. Neben diesen gibt es 7 weitere Branchenschwerpunktorte. Im Landkreis sind 9 Branchenkompetenzfelder vertreten. Dieser Ansatz wird in Teltow-Fläming konsequent verfolgt. Die Industrieansiedlungen im Berlin nahen Raum sind nicht durch Zufall zu Stande gekommen. Doch auch der Süden des Landkreises soll nicht abgehängt werden. So hat sich der Landkreis entschlossen die Mehrkosten eines vierspurigen Ausbaus der B 101 als Hauptschlagader (gegenüber dem geplanten dreispurigen) zu finanzieren. Damit rücken Jüterbog, Luckenwalde und Umgebung viel näher an die Metropole Berlin heran. Entlang dieser hervorragenden Verkehrsinfrastruktur ist in den kommenden Jahren mit weiteren Investitionen der Wirtschaft zu rechnen. 6 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF 1.4. Auszug aus dem Arbeitsmarktprogramm der ARGE Grundsicherung für Arbeitssuchende im Landkreis Teltow-Fläming 2007 (3.3.3) Regionalbudget, arbeitsmarktpolitische Sondermaßnahmen, Umschichtungen ins Verwaltungsbudget Das MASGF plant, ab dem 01.07.2007 EU-Mittel für zusätzliche Integrationsmaßnahmen über die so genannten Regionalbudgets zu vergeben. Die Laufzeit des Regionalbudgets reicht von 2007-2013. Dazu sollen die Kreise und kreisfreien Städte im Rahmen einer Ausschreibung Konzepte einreichen. Die Regionalbudgetförderung geht über das SGB II hinaus. Es können auch Maßnahmen für ALG I Empfänger und Nichtleistungsbezieher gefördert werden. Die Maßnahmen sollen durch die Agentur für Arbeit, die Arbeitsgemeinschaften, Landkreise und kreisfreien Städte kofinanziert werden. Da die Ausschreibung noch nicht veröffentlicht ist, liegen erst vorläufige Planungsentwürfe vor. Die erste Förderperiode beginnt am 01.07.2007 und endet am 29.02.2008. Die ARGE TF ist in der Steuerungsgruppe zur Vorbereitung des gemeinsamen Konzeptes aktiv vertreten. Dadurch ist gewährleistet, dass die Maßnahmen der ARGE TF und die Maßnahmen des Landkreises Teltow-Fläming aus dem Regionalbudget eng miteinander verzahnt werden und dem Kriterium der Zusätzlichkeit entsprechen. Die ARGE TF hat zur Sicherung von positiven und zum Gegensteuern bei negativen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und der Kundenstruktur noch nicht alle Mittel des Integrationsbudgets verplant. Diese nicht verplanten Mittel werden zur Erreichung der ambitionierten Ziele und zur Förderung von besonderen Projekten sowie ggf. zur Realisierung der notwendigen Betreuungsschlüssel entsprechend der Kundenstruktur eingesetzt. Quelle: Arbeitmarktprogramm ARGE TF 2007 7 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF 2. Abgeleitete Ziele für den Einsatz der Mittel aus dem ESF (Auszüge der sozioökonomische SWOT-Analyse TF) 2.1. Aussagen zu Bevölkerung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt Räumliche Entwicklung und Demografie Die Bevölkerung Teltow-Flämings nahm von 159.735 Einwohnern im Jahr 2000 auf 161.902 Einwohner im Jahr 2005 kontinuierlich zu. Die demografische Entwicklung in Teltow-Fläming bietet damit ein positiveres Bild als im Land Brandenburg insgesamt: In den letzten fünf Jahren wuchs die Bevölkerung kontinuierlich um 1,4 %. Der demografische Wandel wird sich, wie die Prognosen zeigen, in abgeschwächter Form auf den Landkreis auswirken: Bis 2020 wird die Bevölkerung insgesamt abnehmen (- 4,1 %) und der Anteil der Älteren um ein Drittel stark ansteigen. Damit sinkt der Anteil des Erwerbspersonenpotentials um 15%. Die derzeitigen räumlichen Disparitäten sind maßgeblich durch die Nähe zu Berlin beeinflusst und werden sich künftig weiter verstärken. Regional betrachtet, hat die Bevölkerung im berlinnahen und wirtschaftsstarken Norden in den letzten Jahren durch die Suburbanisierung zugenommen, im ländlich geprägten Süden war dagegen ein Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. SWOT-Matrix: Räumliche Entwicklung und Demografie Stärken Schwächen ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Leichte Bevölkerungsgewinne im Landkreis, insbesondere im Norden Vergleichsweise hoher Anteil an Erwerbspersonen Breites Angebot unterschiedlicher Sportstätten Große Flächen des Landkreises stehen unter Landschafts- oder Naturschutz ▪ Sehr niedrige Bevölkerungsdichte Starkes demografisches Nord-SüdGefälle Bevölkerungsrückgang in südlichen Gemeinden wie Niedergörsdorf und Niederer Fläming Generell geringer Anteil Jugendlicher im Landkreis (geringer Jugendquotient) Chancen Risiken ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Evt. demografiebedingter Rückgang der Arbeitslosigkeit Entdeckung der Alten als Zielgruppe (Tourismus, Altersruhesitze, Gesundheitswirtschaft) Entwicklung von Natur und Landschaft und nachhaltigem Tourismus im Süden Profilierung als Freizeit- und Sportregion Nutzung der land- und forstwirtschaftlichen Potenziale für zukunftsorientierte Wertschöpfung (Erneuerbare Energien, Bioprodukte/ Direktvermarktung, Umweltbildung ▪ ▪ ▪ ▪ Erwerbspersonenpotenzial schrumpf t aufgrund der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung Vertiefung der regionalen Disparitäten Verlust zentralörtlicher Funktionen im Süden Abwanderung aus den Dörfern in den südlichen Gemeinden Überalterung der Bevölkerung Quelle: Prognos AG 2006 8 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Wirtschaft Die Wirtschaft des Landkreises ist im landesweiten Vergleich durch hohes Wachstum und leichten Beschäftigungsaufbau gegen den Landestrend gekennzeichnet. Der Landkreis ist bei den wichtigen Standortfaktoren Produktivität, Lohnniveau und Verkehrsanbindungen gut aufgestellt. Zu den starken Branchen des Landkreises zählen die Luftfahrtechnik, Automotive, Logistik, Metallerzeugung, Holzwirtschaft, Tourismus und Biotechnologie, die auch von der Landesregierung als Branchenkompetenzfelder für den Landkreis definiert wurden. Damit ist TeltowFläming mit zahlreichen Vorzeigeunternehmen wie DaimlerChrysler, MTU und RollsRoyce stark von Industrie und verarbeitendem Gewerbe geprägt, während der Dienstleistungssektor abgesehen von der um Großbeeren angesiedelten Logistikbranche und einigen industrienahen Dienstleistungen eine geringere Rolle spielt. Dem stark industrialisierten städtischen Raum steht der ländliche Raum gegenüber, dessen Branchenstruktur durch Landwirtschaft und Tourismus gekennzeichnet ist. SWOT-Matrix: Wirtschaft Stärken Schwächen ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Landkreis in den letzten Jahren ausgeglichene Branchenstruktur mit vergleichsweise starker Industrieorientierung Geringe Abhängigkeit von krisenanfälligen Branchen wie Bau, Stahl, Schiffbau Hohe Produktivität, geringes Lohnniveau und gute Verkehrsanbindungen machen den Landkreis attraktiv für Investitionen Die Tourismusregion profitiert von zahlreichen Tagestouristen, hoher Ausländeranteil bei Übernachtungen ▪ ▪ ▪ ▪ Trotz starker Logistikbranche schwacher Dienstleistungssektor im Bereich Handel und Verkehr Wettbewerbsnachteil durch wenig erschlossene Wasserflächen für den Wassertourismus Unzureichende überregionale Wahrnehmung der Reiseregion Fläming, insbesondere Flaeming-Skate Hohes Insolvenzrisiko der Unternehmen im Landkreis nach Angaben von Creditreform Vergleichsweise wenige Arbeitsplätze in Dienstleistungsbranchen Quelle: Prognos AG 2006 SWOT-Matrix: Wirtschaft, Chancen und Risiken auf der folgenden Seite 9 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Chancen Risiken ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Automotive, Luftfahrtechnik, Logistik, Biotechnologie, erneuerbare Energien haben hohes Wachstumspotenzial Potenziale für Industrie- und Logistikunternehmen durch den Ausbau des Flughafens Schönefeld Entwicklungschancen für regionale KMU als Zulieferer für die großen Unternehmen im Landkreis Positive Aussichten für regenerative Energien, insbesondere Biomassekraftwerke und dadurch verstärkte Nachfrage nach landwirtschaftlichen und holzwirtschaftlichen Produkten Chancen durch regionale Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse Zunehmende Bekanntheit der Reiseregion Fläming und hohe Bekanntheit der Flaeming-Skate Chancen durch ergänzende Angebote im Tourismus (z.B. Lückenschlüsse bei hochwertigen Unterkünften, Vernetzung und ganzjährige Angebote) ▪ ▪ ▪ ▪ Zunehmend schlechter qualifiziertes Arbeitskräfteangebot Durch demografischen Wandel zukünftig zu geringe Zahl an jungen Arbeitskräften um den Ersatzbedarf der Unternehmen zu decken Abhängigkeit in einigen Branchen (Luftfahrttechnik und Automotive) von wenigen großen Unternehmen Fehlende wirtschaftliche Perspektiven im Süden des Landkreises können die Abwanderung verstärken Konkurrenz im zunehmend gesättigten Markt der Tagestouristen aus Berlin Quelle: Prognos AG 2006 Arbeitsmarkt Die wirtschaftliche Stärke des Landkreises zeigen auch entscheidende Kennziffern des regionalen Arbeitsmarktes: Die Arbeitslosigkeit ist in Teltow-Fläming insgesamt und vor allem in nördlichen Teil geringer als im Brandenburger Durchschnitt und liegt derzeit bei 14,3 %. Allerdings bestehen große Herausforderung auf Grund der hohen Jugendarbeitslosigkeit (unter-25-Jährige) und der hohen strukturellen Arbeitslosigkeit: Mit 38,1% sind überdurchschnittlich viele Arbeitslose von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Die zunehmend schwere Integration von Jugendlichen und Langzeitarbeitlosen in den Arbeitsmarkt kann das drohende Problem des Fachkräftemangels weiter verschärfen und das Wachstum der Unternehmen so begrenzen. Besonders betroffen vom Fachkräftemangel sind derzeit bereits die Bereiche Gesundheit und Soziales, Fahrzeugbau und Logistik. 10 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF SWOT-Matrix: Arbeitsmarkt, Arbeitskräftepotenzial und Humanressourcen Stärken Schwächen ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Beschäftigungsaufbau entgegen Landestrend Großbeeren und Ludwigsfelde bedeutende Arbeitsorte mit hoher Beschäftigungsquote und Einpendleranteil Anstieg der Erwerbstätigenquote Wachsender Niedriglohnsektor und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse konnten Abbau bei SV-Beschäftigten überkompensieren Arbeitslosigkeit im Norden des Landkreises liegt unter Bundesdurchschnitt Nähe zum (Aus-) Bildungsmarkt Berlin Etablierter Pendlerstandort Starke Anziehungskraft auf Arbeitskräfte der Nachbarlandkreise Große Kapazität in Kindertagesstätten ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Gutes Netzwerk sozialer Beratungsdienste für ▪ Arbeitslose ▪ ▪ Unbefriedigend hohe Arbeitslosenquote und große regionale Disparitäten bei der Arbeitsplatzdichte und der Arbeitslosenquote Abbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse Hoher Anteil an Langzeitarbeitslosen Überdurchschnittlich viele Jugendliche (unter25 Jahren) unter den Arbeitslosen Vergleichsweise geringer Bevölkerungsanteil mit „Hochschulreife“ Ausbildungsstellenlücke Geringe Ausbildungsbereitschaft im KMUBereich Mangelnde adäquate Ausbildungsfähigkeit vieler Ausbildungsstellensuchenden Geringe Motivation, Qualifikation und soziale Kompetenzen bei vielen Jugendlichen Wenige gemeldete offene Stellen Fehlqualifikationen vieler Arbeitsloser Keine eigene Fachhochschule oder Hochschule Chancen Risiken ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Senkung der Arbeitslosigkeit durch Weiterentwicklung erfolgversprechender Branchen Durchbrechen familiärer Desozialisierungsprozesse durch Integration der Jugendlichen in das Erwerbsleben Niedriglohnsektor als Wiedereinstieg in das Erwerbsleben für Langzeitarbeitslose Kurz- bis mittelfristige Fachkräftesicherung in Kooperation mit den Brandenburger und Berliner Hochschulen und Bildungseinrichtungen Mittel- bis langfristige Fachkräftesicherung durch Investitionen in Bildung Spezialisierung des regionalen Arbeitsmarktes auf die Branchenkompetenzen ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Abwerbung hochqualifizierter Arbeitskräfte von Unternehmen aus Hochlohnregionen Familiäre Desozialisierung infolge von Arbeitslosigkeit Verschlechterung des sozialen Zusammenhaltes aufgrund struktureller Arbeitslosigkeit Mittelfristig zu erwartender Fachkräftemangel in den wichtigsten Branchen des Landkreises Ungebremste Abwanderung aus dem ländlichen Raum Stärkung der Anziehungskraft als Arbeitsort für Personen aus anderen Landkreisen vermindert Beschäftigungschancen für Geringqualifizierte Zielgruppenspezifische Vermittlung der vorhandenen Arbeitslosen mit Ausbildung auf offene Stellen (Profiling) Quelle: Prognos AG 2006 11 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF 2.2. Übergreifende strategische Handlungsempfehlungen für den Landkreis TF ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Abwanderung aktiv begegnen durch Maßnahmen, die TeltowFläming als Lebensstandort für junge Familien attraktiv machen. Stärkung der südlichen Landkreisregionen durch Betonung der touristischen Potenziale und Profilierung als Freizeit- und Sportregion sowie im dem Bereich von Natur und Naturschutz und der landwirtschaftlichen Direktvermarktung. Ein weiteres Abfallen der südlichen Gemeinden kann durch eine Nutzung der dort vorhandenen wirtschaftlichen Potenziale (Erneuerbare Energien und Landwirtschaft) verhindert werden. Dabei kann sich die Unterstützung besonders auf die dortigen wirtschaftlichen Entwicklungszentren konzentrieren. Begegnung der fortschreitenden Unterversorgung bei der Gesundheitsinfrastruktur durch die Entwicklung von innovativen Versorgungsmodellen. Die vergleichsweise gute Gründungsdynamik sollte weiter bestärkt werden, um positive Wachstums- und Beschäftigungseffekte zu erzielen. Etablierung von Paratransit-Formen, um die Mobilität der ländlichen Bevölkerung zu verbessern Beschäftigungsfähigkeit von Geringqualifizierten, Langzeitarbeitslosen und Benachteiligten am Arbeitsplatz erhöhen. Bedarfsgerechte Konzeption der Qualifizierungsmaßnahmen anhand der Nachfrage der Wirtschaft im Landkreis. Unterstützung der ansässigen Unternehmen, besonders der KMU, bei der Rekrutierung von Hochqualifizierten an den Universitäten. Sicherung des Facharbeitskräftepotenzials für die KMU. Verbesserung der schulischen Qualität; Verzahnung von Wirtschaft und Schule; frühzeitige Unterstützung der Berufsfindung von Jugendlichen. Aufbrechen von gewachsenen Sozialhilfeabhängigkeiten in den Familien. 12 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF 2.3. Abgeleitete strategische Handlungsbereiche der Arbeitsmarktentwicklung Handlungsbereich 1: Maßnahmen zum besseren Funktionieren des Arbeitsmarktes Die Optimierung von Informationsflüssen, die Vernetzung von relevanten Akteuren und die Intensivierung der Kooperationsbeziehungen aller im Landkreis tätigen Institutionen und Träger mit Arbeitsmarktbezug, führt zu Synergieeffekten und vermeidet ineffiziente Doppelstrukturen. Die Einbeziehung von technischer Hilfe und externen Sachverstands bietet die Möglichkeit, auf konzeptioneller Ebene die notwendigen Grundlagen zu schaffen, um das bestehende Wissensmanagement im Themenbereich „Arbeitsmarkt“ weiter auszubauen und zielgerichtet weiterzuentwickeln. Handlungsbereich 2: Dem drohenden Fachkräftemangel entgegentreten Ein wesentliches Ergebnis der SWOT-Analyse war, dass die Unternehmen des Landkreises bereits in einigen Fällen für zu besetzende Stellen, die spezifische Kompetenzen und Qualifikationsprofile benötigen, keine geeigneten Fachkräfte finden. Angebotslücken werden sich mittelfristig auf breiter Front und insbesondere für die Branchenkompetenzfelder zu einem großen Fachkräftemangel ausweiten. Als Gründe wurden die demografische Entwicklung als übergeordneter Trend, aber auch eine nachlassende Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen identifiziert, die oftmals aus einer unzureichenden Bildung bereits im schulischen Bereich resultiert. Weitere Gründe sind die Mismatchproblematik und unzureichende Personalentwicklungsaktivitäten in den KMU und Kleinstunternehmen des Landkreises. Der drohende Fachkräftemangel wird besonders den hochqualifizierten Bereich, z.B. mit Ingenieursqualifikation und Management Know-how, und den Facharbeiterbereich betreffen. Weniger bedroht sind dagegen Berufsbilder im gering qualifizierten Bereich. Zur Abwendung des Fachkräftemangels gerade in Schlüsselbranchen wurden auch von Teilnehmern der Roundtables die spezifische Qualifizierung für Branchenkompetenzfelder und Zukunftsbranchen, sowie Fachkräftepooling und Verbundausbildung sowie die Steigerung der Mobilität der Arbeitssuchenden als sinnvoll erachtet. Nicht erwerbstätige Frauen bilden ein großes Potenzial, dass es zu nutzen gilt, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Die Erfahrungen aus anderen Regionen zeigen, dass die entscheidende Stellschraube zur Erhöhung der Erwerbstätigkeit von Frauen familienfreundliche Maßnahmen in Unternehmen sind. 13 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Handlungsbereich 3: Beschäftigungsfähigkeit unter sozialen Aspekten herstellen, erhalten und steigern Die individuellen sozialen Probleme sind ein wichtiger Hinderungsgrund für die (Wieder-) Aufnahme einer Beschäftigung insbesondere von Langzeitarbeitslosen. Die allgemeine schulische Bildung, die Motivation und Einstellung gegenüber Arbeit sowie die schleichende Dequalifizierung infolge von Arbeitslosigkeit hemmen die Beschäftigungsfähigkeit vieler Betroffener. Vielfach fehlen soziale Kompetenzen fast vollständig bzw. sind „verschüttet“ und Routinen eines normalen Arbeitsalltages müssen neu erlernt werden. Entscheidend i s t dabei die Beachtung des familiären Umfelds, welches durch die Langzeitarbeitslosigkeit von Angehörigen geprägt sein kann. In den Rahmen dieses Handlungsfeldes fallen Ansätze wie die Bereitstellung von niedrigschwelligen Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitsgelegenheiten, Bereitstellung von Beratungsangeboten zu Themen der Ernährung, der Erziehung, des Suchtverhaltens, etc., Einrichtung einer regionalen Ausbildungsbetreuung für die Schulen, die als Ansprechpartner fungiert, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden und insbesondere Jugendliche in Konfliktsituationen zu beraten. Handlungsbereich 4: Regionale Wirtschaftsentwicklung stärken Das Handlungsfeld „Regionale Wirtschaftsentwicklung stärken“ setzt an der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes an und folgt der Logik, dass durch Ankurbelung der regionalen Wirtschaftsentwicklung zusätzliche Arbeitsplätze bereitgestellt werden können. Es ergaben sich im Rahmen der SWOT-Analyse einige Ansatzpunkte, die der Stärkung der regionalen Wirtschaftsentwicklung dienen und darüber hinaus durch einen Bezug zum Arbeitsmarkt gekennzeichnet sind. Insbesondere die folgenden wurden genannt: ▪ Gründungsförderung, Mikrokredite sowie Einrichtung von Anlaufstellen für Existenzgründer in den größten Gemeinden des Landkreises, z. B. über Gründerbüros, ▪ Ausbau und Modernisierung von touristischer Infrastruktur sowie Komplettierung des derzeitigen Angebotes, ▪ Regionale und lokale Wirtschaftskreisläufe stärken. Durch das TGZ im Biotechnologiepark Luckenwalde wird für Gründungen in dem Branchenkompetenzfeld Biotechnologie bereits eine ausgezeichnete Infrastruktur angeboten. Für die Gründungsinfrastruktur im Allgemeinen muss darauf geachtet werden, dass diese eine flexible, bedarfsgerechte und regional ungebundene Beratung für Existenzgründer bietet. Nachträgliche Anmerkung des Verfassers: Seit März 2007 ist der Lotsendienst im Landkreis eingerichtet. Seither finden Gründungswillige in den vier größten Städten des Landkreises eine Anlaufstelle zur Unterstützung ihrer Existenzgründung. 14 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Ein weiterer Ansatz der Regionalentwicklung insbesondere zur Stärkung des ländlichen Südens im Landkreis, i s t der Ausbau und die Modernisierung der touristischen Infrastruktur für eine sportbetonte Freizeitgestaltung (Skaten, Rad fahren, Nordic Walking, Wandern). Zudem dienen touristische Infrastrukturen der Vermarktung der Region, geben Orientierung und lenken Besuchergruppen. Dieser Wirtschaftsbereich bietet auch für Geringqualifizierte Möglichkeiten der Beschäftigung. 2.4. Empfehlungen für den Einsatz des Regionalbudgets im Landkreis TF aus der SWOT-Analyse der Prognos AG Mit dem Regionalbudget verfolgt das MASGF folgende vier Ziele: Nachhaltige Stärkung der Regionalentwicklung Verbesserung der Vermittlungschancen von arbeitslosen Frauen und Männern Verbesserung der sozialen Teilhabe von arbeitslosen Frauen und Männern Anregung von Akteurskooperationen und Netzwerkbildung vor Ort. Im Sinne des Gender-Mainstreaming ist dabei die Gleichbehandlung von Männern und Frauen ein Querschnittsziel und zwingende Maßgabe. So sollen mit den Maßnahmen eventuell bestehende Ungleichheiten ausgeglichen werden und für die Zukunft Voraussetzungen geschaffen werden, die auf Chancengleichheit gerichtet sind. Als besondere Problemgruppen auf dem regionalen Arbeitsmarkt in Teltow-Fläming haben sich in der SWOT-Analyse folgende Gruppen herauskristallisiert: Jüngere Arbeitslose unter 25 ( mit 13,9% aller Arbeitslosen leicht über Landes- und Bundesdurchschnitt ) Langzeitarbeitslose Frauen und Männer ( mit 38,1% aller AL deutlich über Landes- und Bundesdurchschnitt ) Ältere Arbeitslose ( mit 25,0 % aller AL etwas unter Landes- und gleich Bundesdurchschnitt ) Im Folgenden sind die in der SWOT-Analyse empfohlenen Aktionsfelder für das zukünftige Regionalbudget aufgeführt: 15 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Steigerung der Effektivität der regionalen Arbeitsmarktakteure durch Intensivierung der Zusammenarbeit, Vernetzung und Abstimmung. ▪ die Optimierung von Informationsflüssen, um eine zukunftsfähige gemeinsame Wissensbasis zu erhalten, ▪ die weitere Intensivierung der Kooperationen und Vernetzungsprozesse zwischen den verschiedenen lokalen Akteuren, ▪ die Einholung technischer Hilfe und externen Sachverstandes in Form von programm- bzw. projektbezogenen Gutachten bzw. spezifischen IT-Lösungen, ▪ das Ausloten des Handlungsspielraums von Kooperationsmöglichkeiten des LK Teltow-Fläming mit anderen Landkreisen, um gemeinsam Fachkräfte anzuwerben und Fachkräftekannibalisierung zu verhindern. ▪ die Intensivierung der Kontakte der verschiedenen Akteure (öffentlich, gemeinnützig, privat) des Arbeitsmarktes über regelmäßig stattfindende Roundtable-Gespräche, ▪ Schaffung einer kreisweiten Vernetzungsstelle zur Bündelung und Verteilung von Wissen und Informationen, z.B. zu den Themen unterschiedlicher branchenspezifischer Fachkräftemangel, Möglichkeiten der Vermittlung von Arbeitslosen sowie best Practices und Fragen der landkreisweiten strategischen Ausrichtung; ▪ die Verknüpfung und Weiterentwicklung aller offen zugänglichen Informationsquellen, Träger, Einrichtungen und Institutionen des Landkreises in einem Internetportal bspw. zu den Themen Bildung, Weiterbildung, Mitfahrgelegenheiten, etc. Fachkräftemangel entgegenwirken ▪ die Professionalisierung des Personalmanagements in KMU und Kleinstunternehmen, um eine weitere Sensibilisierung der Wirtschaft für die Problematik zu erreichen und eine zukunftsgerichtete Planung zu ermöglichen, ▪ die Förderung der Familienfreundlichkeit von Betrieben, um bspw. auch das Potenzial von erwerbstätigen Müttern und Vätern voll auszuschöpfen (z. B. Bündnisse für Familie), ▪ Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle, ▪ ein kreisweites Qualifikationsmonitoring zur Sicherung des Bestandes an Fach- und Führungskräften, ▪ Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle. 16 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitslosen verbessern ▪ innovative Aktivierung Langzeitarbeitsloser und weiterer Zielgruppen, bspw. durch auf Verbesserung der physischen Kondition zielende Maßnahmen und sportliche Aktivitäten, ▪ sozialraumorientierte Projekte zur Unterstützung der Eigeninitiative (z.B. soziale Begegnungsstätten fördern, Ehrenamt fördern) und ▪ individuelles Coaching, z.B. Etablierung von MentoringProgrammen und Tandemstrukturen zwischen erfahrenen älteren Mitarbeitern und Berufs-(wieder-)einsteigern. 2.5. Auswahl der Schwerpunkte für den Einsatz des Regionalbudgets durch den Landkreis TF Strategie Entsprechend den regionalen Gegebenheiten und bestätigt durch die Ergebnisse der sozioökonomischen SWOT-Analyse setzt sich der Landkreis Teltow-Fläming ein breit gefächertes strategisches Ziel: Der Landkreis fördert die nachhaltige Stärkung des Wirtschaftsstandortes Teltow-Fläming durch Verbesserung der Standortfaktoren, die Abschwächung der räumlichen Disparitäten sowie die Bekämpfung von sozialer Ausgrenzung. Der Landkreis Teltow-Fläming entscheidet sich für eine Aufteilung der Mittel des Regionalbudgets in 4 Handlungsfelder. In ihnen vereinen sich die wichtigen Erkenntnisse der sozioökonomischen SWOT-Analyse und der bisherigen Förderung für Verzahnung und Chancengleichheit mit den kreislichen Entwicklungszielen und den Zielen des Operationellen Programms des Landes Brandenburg für den ESF. Handlungsfeld 1 Nachhaltige Stärkung der Regionalentwicklung durch Absicherung des Fachkräftebedarfs in den Branchenkompetenzfeldern sowie Unterstützung von Investitionsvorbereitungen durch Einbeziehung von arbeitslosen Frauen und Männern Handlungsfeld 1 wird in erster Linie die positive Regionalentwicklung nachhaltig stärken und den Fachkräftebedarf in den Branchenkompetenzfeldern sichern. Dieser wirtschaftsnahe Teil umfasst neben der Fachkräftesicherung und der Weiterverfolgung der Verzahnungsprojekte im investiven Bereich mehrere innovative Ansätze wie z.B. die Förderung einer besseren Zusammenarbeit der Wirtschaft mit den Schulen. Handlungsfeld 2 Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von benachteiligten jungen Menschen an der ersten und zweiten Schwelle Handlungsfeld 2 dient der Bekämpfung der in der SWOT-Analyse identifizierten Jugendarbeitslosigkeit sowie der Verbesserung der Bildungsbeteiligung und Beschäftigungsfähigkeit von unter 25-jährigen und damit letztendlich auch der Sicherung des Fachkräftebedarfes, aber auch dem sozialen Frieden. 17 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Handlungsfeld 3 Unterstützung relevanter Netzwerke zur Verbesserung der Ausbildungsund Berufsfähigkeit sowie Stärkung sozialer und gesundheitlicher Kompetenzen Handlungsfeld 3 dient der Verbesserung der Vermittlungschancen und der sozialen Teilhabe von arbeitslosen Frauen und Männern sowie der Unterstützung relevanter Netzwerke. Auch in diesem Schwerpunkt werden die Ziele der auslaufenden Förderung für Verzahnung und Chancengleichheit, insbesondere im Bereich der sozialen Teilhabe, weiterverfolgt. Darüber hinaus gibt es auch hier Innovatives wie z.B. Generationsprojekte, gesundheitsfördernde Angebote zur Erhaltung und Verbesserung der Arbeitsfähigkeit sowie die Förderung ehrenamtlicher Beschäftigung im Gemeinwesen. Dieser Schwerpunkt beinhaltet auch die Sicherstellung des Gender-Mainstreamings als Querschnittsaufgabe des Regionalbudgets. Handlungsfeld 4 Unterstützung von sozioökonomischen Projekten Handlungsfeld 4 dient der Fortführung und Weiterentwicklung des Förderansatzes „Lokale Initiativen für neue Beschäftigung“ und somit der Erwerbstätigkeit nach Arbeitslosigkeit. Hier soll insbesondere die Entwicklung des ländlichen Raumes im Süden des Landkreises im Vordergrund stehen. Auch hier gibt es aber neue Ideen wie z. B. die Unterstützung ehrenamtlicher Tätigkeiten und bürgerschaftlichen Engagements in enger Abstimmung mit den Städten und Gemeinden. Querschnittsziele Für alle Handlungsfelder und Maßnahmen gelten die Grundsätze der Chancengleichheit von Männern und Frauen sowie der geschlechtergerechten Maßnahmegestaltung und -durchführung. Das heißt u. a., dass alle geförderten Personen nach Geschlecht und ggf. Benachteiligungsmerkmal erfasst werden. In den einzelnen Maßnahmen werden entsprechend der jeweiligen Ausrichtung überwiegend Arbeitslose der in der sozioökonomischen SWOT-Analyse analysierten 3 Hauptproblemgruppen teilnehmen. Der Anteil der geförderten Langzeitarbeitslosen wird über dem identifizierten durchschnittlichen Anteil (38,6% Dez. 2006) an allen Arbeitslosen liegen. Das Erreichen der Ziele ist durch intensive Netzwerkarbeit zu unterstützen. Das betrifft die Pflege und den Ausbau der vorhandenen Netzwerke sowie die Schaffung neuer Verknüpfungen und ggf. neuer Interessenverbünde. Arbeitsmarktinstrumente Bei allen von der ARGE TF kofinanzierten Maßnahmen kommen entsprechend den Festlegungen die Instrumente AGH und ABM sowie sonstige weitere Leistungen aus dem SGB 2 zum Einsatz. 18 Landkreis Teltow-Fläming 3. Konzept zum Regionalbudget TF Projekt- und Maßnahmestruktur Handlungsfeld 1 Nachhaltige Stärkung der Regionalentwicklung durch Absicherung des Fachkräftebedarfs in den Branchenkompetenzfeldern sowie Unterstützung von Investitionsvorbereitungen durch Einbeziehung von arbeitslosen Frauen und Männern Spezifisches Ziel 1 Vermeidung regionaler Fachkräfteengpässe durch Information Jugendlicher über Betriebe der Wachstumsbranchen des Landkreises und Möglichkeiten der beruflichen Ausbildung Ausgangslage und regionale Bedeutung Es gilt den sektoral vorhandenen Fachkräftebedarf im Landkreis zu bedienen sowie dem prognostizierten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dieser wird sich mittelfristig insbesondere in den Branchenkompetenzfeldern zeigen. Es gibt ca. 300 Ausbildungsberufe im Land Brandenburg. Trotzdem werden jeweils von der Hälfte der Schülerinnen und Schüler nur etwa 10 Berufe in überholter Geschlechterrollenmanier favorisiert. Gerade kleinere KMU haben oft Bedarf an Beratung zum zukünftigen Fachkräftemangel und einer zukunftsorientierten Personalentwicklung. Wichtige Aussage des kreislichen Leitbildes ist schon in 2003 die Verlangsamung der Abwanderung und die Förderung eines maßvollen Bevölkerungswachstums durch Zuwanderung gerade junger Familien. Im Jugendbereich sollen präventive und entwicklungsfördernde Maßnahmen Vorrang vor problemorientierter Intervention haben. In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind die hohe Jugendarbeitslosigkeit, mangelnde Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger, geringe Ausbildungsbereitschaft in KMU und die Fachkräfteproblematik identifiziert. Vgl. Kap. 1.1,. 2.3. und 2.4. Projektinhalte Die zu entwickelnden Maßnahmen dienen der Verhinderung von Jugendarbeitslosigkeit und der Absicherung des Fachkräftebedarfes in den Wachstumsbranchen des Landkreises Teltow-Fläming. Dieser sieht in diesen beiden Feldern wichtige Stellschrauben für eine weitere erfolgreiche Regionalentwicklung. Konkret sollen diese Ziele mit zwei innovativen Ansätzen in den Maßnahmen erreicht werden. Mit dem ersten Ansatz werden über das von der Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises (SWFG mbH) koordinierte Netzwerk Mittelstand in den KMU Unternehmer bzw. Personalverantwortliche gewonnen, die in den Schulen über ihre Unternehmen, die Berufsfelder und auch die Anforderungen in der Ausbildung und im Berufsalltag informieren. Hierbei setzt der Landkreis das Ziel, gemeinsame Veranstaltungen zwischen Schule und Wirtschaft nicht nur in Ludwigsfelde, sondern flächendeckend und regelmäßig stattfinden zu lassen. Dies beinhaltet auch die Qualifikation von Lehrkräften zu Multiplikatoren. Im zweiten Ansatz werden die KMU für den Fachkräftemangel und für eine zukunftsichernde Personalentwicklung sensibilisiert. Hier sind zwei Ziele zu erreichen. Im ersten sind bis zum 31.08.2007 30 zusätzliche betriebliche Ausbildungsverhältnisse zu akquirieren. Im zweiten stellen bis zum 30.04.2008 10 Unternehmen erstmalig Praktikumsplätze zur Verfügung. 19 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Beide Ansätze verfolgen die Verbesserung der Berufsorientierung von Schüler/innen auf die Wachstumsbranchen der Region. Das Projekt bietet gerade Schülerinnen die Möglichkeit neue Horizonte in der Berufsorientierung zu erschließen. Und es geht auch darum, die Öffentlichkeit und die KMU auf die Stärken der Mädchen aufmerksam zu machen und ihnen Zukunftsperspektiven in ihrer Heimatregion zu eröffnen. Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Ebenfalls für die gesamte Maßnahme ist umfangreiche Netzwerkarbeit zu leisten. So sind Verknüpfungen zum Netzwerk „Zukunft, Schule + Wirtschaft für Brandenburg“ und weiteren regionalen Netzwerken herzustellen. Beschreibung der Fördergegenstände - Beratung von KMU zu Personalentwicklung Koordinierung von gemeinsamen Veranstaltungen von Wirtschaft und Schule Akquise von Praktikums- und Ausbildungsplätzen Qualifizierung von Multiplikatoren umfangreiche Koordinations- und Abstimmungsaufgaben der relevanten Netzwerke Zuwendungfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben Finanzierung Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein Fördermitteleinsatz von insgesamt 55200 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel beträgt absolut 0 € und damit prozentual 0 %. Mittelaufteilung nach Jahren 2007 2008 44660 € 18876 € Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget Dieses Projekt ist dem Landesziel „Stärkung der Regionalentwicklung“ zuzuordnen. Ergebnis- und Outputindikatoren sind übersichtlich in der Zielvereinbarung dargestellt. Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF, Schwerpunkt 3 Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3 zuzuordnen: Verbesserung der Strategiefähigkeit von Unternehmen Verbesserung der (kontinuierlichen) Bildungsbeteiligung Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III Im Arbeitsmarktprogramm 2007 der ARGE TF sind keine Maßnahmen dieser Art geplant. Diese Maßnahmen gehen eindeutig über die Möglichkeiten der SGB II und III hinaus. 20 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Weitere Schritte Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert. Handlungsfeld 1 Nachhaltige Stärkung der Regionalentwicklung durch Absicherung des Fachkräftebedarfs in den Branchenkompetenzfeldern sowie Unterstützung von Investitionsvorbereitungen durch Einbeziehung von arbeitslosen Frauen und Männern Spezifisches Ziel 2 Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur durch aktive Einbeziehung von Arbeitsuchenden, insbesondere Langzeitarbeitslosen Ausgangslage und regionale Bedeutung Der Landkreis TF zählt zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Ostdeutschlands und ihm werden beste Zukunftsaussichten bescheinigt. Dieser Status wurde auch durch eine investitionsfördernde Politik erreicht. Teil dieser Politik war und ist die aktive Einbindung von Arbeitsuchenden in strukturbildende Maßnahmen. In den vergangenen Jahren wurde dies erfolgreich u.a. durch die ARGE „Runde“ Konzept+ TF im Rahmen der V&C-Förderung betrieben. Wichtige Aussage des kreislichen Leitbildes ist schon in 2003 die Abschwächung des wirtschaftlichen Nord-Süd-Gefälles. Besondere Unterstützung sollen dabei die Regionen Jüterbog/Luckenwalde und der Raum Baruth/Sperenberg erfahren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung des ländlichen Raumes. In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) ist der im Landes- und Bundesvergleich hohe Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen und die damit verbundene schleichende Dequalifikation sowie die Fachkräfteproblematik identifiziert. vgl. Kap. 1.1,. 2.3. und 2.4. Projektinhalte Dieses Teilprojekt wird die erfolgreiche Arbeit der bis 2007 gelaufenen Förderung der Verzahnung und Chancengleichheit (V&C) weiterführen. Es werden infrastrukturstärkende Vorhaben mit Arbeitsförderungsmaßnahmen unterstützt. Dabei sind vorzugsweise Langzeitarbeitslose einzusetzen. Bei allen Vorhaben sind, wie im gesamten Regionalbudget, die Grundsätze des Gender-Mainstreamings anzuwenden. Die geförderten Personen werden nach Geschlecht erfasst. Bei Arbeitsgelegenheiten ist eine auf die Einzelperson individuell angepasste Qualifikation, die im Gesamtdurchschnitt mindestens 10% der geförderten Arbeitszeit beträgt, durchzuführen. Dies soll zu einer besseren Integration von Teilnehmern in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung führen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Entwicklung des ländlichen Raumes und den Regionalen Wachstumskern Luckenwalde gelegt. 21 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Ebenfalls für die gesamte Maßnahme ist eine umfangreiche Netzwerkarbeit zu leisten. Beschreibung der Fördergegenstände - Beratung von Kommunen, Vereinen u. a. zu Arbeitsförderung bei strukturbildenden Vorhaben Koordinations- und Abstimmungsaufgaben der relevanten Netzwerke Entwicklung und Umsetzung mit Arbeitsförderung begleiteter kommunaler Vorhaben Schulungen zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und Verbesserung der Integrationschancen der Teilnehmer/innen Information und Beratung rund um das Thema Bewerbungen Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben Finanzierung Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein Fördermitteleinsatz von insgesamt 95400 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel beträgt absolut 41600 € und damit prozentual 43,6 %. Mittelaufteilung nach Jahren 2007 2008 75000 € 20400 € Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget Dieses Teilprojekt zuzuordnen. ist dem Landesziel „Stärkung der Regionalentwicklung“ Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF, Schwerpunkt 3 Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3 zuzuordnen: Verbesserung des Qualifikationsniveaus in Brandenburg Effizienzsteigerung durch Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten der Akteure am Arbeitsmarkt Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III In Abstimmung mit der ARGE Grundsicherung TF ist ab 2007 ein Teil der infrastrukturverbessernden Arbeitsförderungsmaßnahmen (zuvor über V&CFörderung) über das Regionalbudget mitzutragen. Im Rahmen von SGB II §16/3 ist die Förderung von AGH im Landkreis Teltow-Fläming (siehe Arbeitsmarktkonzept) nur auf das Träger- und das Teilnehmerentgelt ausgelegt. Bei den geplanten Teilprojekten wird aus dem Regionalbudget zusätzlich der Qualifizierungsanteil angeboten. 22 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Darüber hinaus werden relevante Partner eines bestimmten Betätigungsfeldes zusammengeführt. Aus Regionalentwicklungsinhalten werden modellhafte Projekte entwickelt und erprobt. Weitere Schritte Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert. Handlungsfeld 1 Nachhaltige Stärkung der Regionalentwicklung durch Absicherung des Fachkräftebedarfs in den Branchenkompetenzfeldern sowie Unterstützung von Investitionsvorbereitungen durch Einbeziehung von arbeitslosen Frauen und Männern Spezifisches Ziel 3 Verbesserung der branchenspezifischen Beschäftigungsfähigkeit, insbesondere von Langzeitarbeitslosen und Nichtleistungsbezieher/innen Ausgangslage und regionale Bedeutung Der Landkreis TF zählt zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Ostdeutschlands. Damit verbunden ist ein erhöhter Bedarf an Fachkräften in den Wachstumsbranchen. So ist z. B. in den Branchenkompetenzfeldern Logistik, Luftfahrt, Metallbe- und verarbeitung und in der holzverarbeitenden Wirtschaft jetzt schon ein erhöhter Bedarf an qualifiziertem Personal zu verzeichnen. Die Fertigstellung des vierspurigen Ausbaus der B101 und des BBI sowie die jüngsten Prognosen für das Wirtschaftswachstum werden diesen Trend in naher Zukunft verschärfen. Das sind denkbar gute Voraussetzungen für die Vermittlung von Arbeitslosen, doch das Potenzial an Arbeitslosen mit einer entsprechenden Qualifikation ist in den beschriebenen Wirtschaftszweigen erschöpft. In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) ist der im Landes- und Bundesvergleich hohe Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen und die damit verbundene schleichende Dequalifikation sowie die Fachkräfteproblematik identifiziert. Vielfach fehlen soziale Kompetenzen fast vollständig bzw. sind „verschüttet“ und Routinen eines normalen Arbeitsalltages müssen neu erlernt werden. Personen ohne bzw. mit geringer formaler beruflicher Qualifikation finden schlecht Zugang in das Beschäftigungssystem. vgl. Kap. 1.1,. 2.3. und 2.4. Projektinhalte Mit diesem Teilprojekt verfolgt der Landkreis die Doppelstrategie den Fachkräftebedarf abzusichern und die Langzeitarbeitslosigkeit zu verringern. Dafür ist eine Anpassungsqualifikation / Umschulung branchenfremder ALG II – Empfänger/innen bzw. Nichtleistungsbezieher/innen notwendig. Um diese besonders effektiv zu gestalten, wird ein Vorauswahlverfahren mit einem Mix aus Assessment und Qualifikation vorgeschaltet. So soll sichergestellt werden, dass die Teilnehmer geistig und körperlich geeignet und gut motiviert die Anpassungsqualifikation / Umschulung bestreiten und damit besser zurück in das Berufsleben finden. Hier sollen u. a. Mitglieder von kinderreichen Bedarfsgemeinschaften motiviert werden, in das Berufsleben zurückzukehren. 23 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Insbesondere sind Frauen auch für den gewerblich technischen Bereich zu gewinnen. Um diesen innovativen Ansatz erfolgreich zu gestalten ist eine enge Zusammenarbeit mit der ARGE TF und der Bundesagentur für Arbeit in den Geschäftsstellen Luckenwalde und Zossen zu gewährleisten. Kontakte zum Netzwerk Mittelstand sind erforderlich um ggf. auf kurzfristig entstehende Fachkräftebedarfe zu reagieren. Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u.a. durch einen engen Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Beschreibung der Fördergegenstände - Entwicklung und Durchführung eines Vorauswahlverfahrens zur Anpassungsqualifizierung / Umschulung Erarbeitung von allgemeinen (soziale Kompetenzen) und branchenspezifischen Qualifikationsbausteinen Erarbeitung und Durchführung von Assessments Koordinations- und Abstimmungsaufgaben mit relevanten Netzwerken und den beiden Geschäftsstellen Agentur für Arbeit Potsdam sowie der ARGE TF Akquise von freien Praktikums- und Arbeitsstellen Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben. Finanzierung Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein Fördermitteleinsatz von insgesamt 101500 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel beträgt absolut 0 € und damit prozentual 0 %. Mittelaufteilung Jahren 2007 2008 68350 € 33150 € nach Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget Dieses Teilprojekt ist dem Landesziel „Verbesserung der Vermittlungschancen von arbeitslosen Frauen und Männern“ zuzuordnen. Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF, Schwerpunkt 3 Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3 zuzuordnen: Verbesserung des Qualifikationsniveaus in Brandenburg Verbesserung der (kontinuierlichen) Bildungsbeteiligung Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III Dieses Teilprojekt ist völlig neu zu entwickeln und in dieser Form als innovativ zu bezeichnen. Vergleichbare Projekte gibt es bislang nicht. Der Mehrwert liegt in der Verbesserung der Qualifikation und der Teilnehmerauswahl schon vor der eigentlichen beruflichen Weiterbildung bzw. Umschulung. 24 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Weitere Schritte Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert. Handlungsfeld 2 Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von benachteiligten jungen Menschen an der ersten und zweiten Schwelle. Spezifisches Ziel 1 Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von benachteiligten Jugendlichen unter 25 Jahren Projekt 1 Förderung von Projekten für Schulverweiger/innen und Schulabbrecher/innen, insbesondere familienbegleitende Angebote Ausgangslage und regionale Bedeutung Seit Juni 2006 wurde ein Modellprojekt für junge Menschen unter 25 Jahre, die im Rahmen des SGB II Grundsicherung beziehen und über keinen qualifizierten Bildungs- und Berufsabschluss verfügen, erfolgreich durchgeführt. Weiteres Kennzeichen der Zielgruppe ist eine Nichtvermittelbarkeit in das bestehende Maßnahmespektrum der ARGE aufgrund einer vorliegenden Problemdichte, welche dokumentiert wird durch Mehrfachabbrüche bereits begonnener Bildungsangebote oder massiver Auffälligkeiten in strafrechtlichen Zusammenhängen. Konzeptionelle Arbeitsschwerpunkte des Projektes bilden die Unterstützung der Teilnehmer bei der Erlangung der Berufsbildung-, bzw. Ausbildungsreife, der Aneignung von für das Arbeitsleben notwendiger Grundtugenden und die Integration in ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis. Eine Analyse der bisher stattgefundenen Projektarbeit zeigt deutlich, dass die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit der überwiegenden Anzahl der Teilnehmer massiv von ihren häuslichen Lebensbedingungen beeinflusst wird. Fest manifestierte Langzeitarbeitslosigkeit mit einhergehenden finanziellen Notlagen, Alkoholmissbrauch und Krankheit der Eltern sowie Gewalt bestimmen das Leben zahlreicher Projektteilnehmer. Diese Jugendlichen benötigen Unterstützung bei der Konkretisierung ihrer Überforderung, bei der Formulierung ihres Wunsches nach Entlastung und bei der Entwicklung ihrer Bereitschaft, weitere Hilfen (z.B. Psychotherapie, Drogentherapie etc.) in Anspruch nehmen zu wollen. Im kreislichen Leitbild ist als Ziel der Jugendhilfe die Verbesserung der Lebens- und Entwicklungsbedingungen von jungen Menschen und ihren Familien als zentrale Investition in die Zukunft festgeschrieben. In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind unzureichenden Bildung bereits im schulischen Bereich, schlechte Motivation und nachlassende Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen identifiziert. 25 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Entscheidend ist dabei die Beachtung des familiären Umfelds, welches durch die Langzeitarbeitslosigkeit von Angehörigen geprägt sein kann. Um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden sind Jugendliche in Konfliktsituationen zu beraten. vgl. Kap. 1.1,. 2.3. und 2.4. Projektinhalte Für die in der Ausgangslage beschriebene Problematik ist eine zusätzliche sozialpädagogische Betreuungsarbeit direkt am persönlichen Lebensumfeld der Teilnehmer außerhalb des Projektangebotes notwendig. Diese ist größten Teils durch aufsuchende Arbeit außerhalb der Projektzeiten in den Familien selbst durchzuführen und verfolgt das Ziel, eine von allen Familienmitgliedern getragene Perspektive zu erarbeiten. Bei auftretenden Konflikten im Lebensumfeld des jungen Menschen, die seine Teilnahme an einer Bildungsmaßnahme beeinträchtigen und den erfolgreichen Abschluss gefährden, erfolgt eine sozialpädagogische Intervention direkt in der Familie durch eine dafür zuständige Fachkraft. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen der Verbleib in der Familie durch eine Verbesserung der Kommunikationsstrukturen, einen Abbau der Beziehungsschwierigkeiten und eine sich darstellende notwendige Entlastung des jungen Menschen. In akuten Krisensituationen ist eine Unterbringung in einer Notunterkunft geplant. Diese zusätzlichen Inhalte, Methoden und Instrumente sind damit für die Nachhaltigkeit des Projektes von großer Bedeutung. Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Beschreibung der Fördergegenstände - - sozialpädagogische Intervention direkt in der Familie / dem häuslichen Umfeld Einbeziehung aller Familienmitglieder in den Konfliktlösungsprozess mit enger Verknüpfung aller im Sozialraum vorhandenen Ressourcen Unterbringung in einer Notunterkunft in akuten Krisensituationen um ein „Abtauchen auf die Straße“ zu vermeiden (nicht nur auf Teilnehmer der Bildungsmaßnahme begrenzt) bei angezeigter Verselbstständigung des jungen Menschen erfolgt eine Unterstützung bei der Entwicklung einer eigenständigen Lebensführung Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben. Finanzierung Für den Maßnahmezeitraum vom 15.08.2007 bis 30.04.2008 ist ein Fördermitteleinsatz von insgesamt 146236 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel beträgt absolut 112236 € und damit prozentual 76,75 %. Mittelaufteilung nach Jahren 2007 2008 101240 € 44996 € Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget Dieses Teilprojekt ist dem Landesziel „Verbesserung der Vermittlungschancen von arbeitslosen Frauen und Männern“ zuzuordnen. 26 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF, Schwerpunkt 3 Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3 zuzuordnen: Verbesserung der (kontinuierlichen) Bildungsbeteiligung Verbesserung des Qualifikationsniveaus in Brandenburg Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III Dieses Projekt ist völlig neu zu entwickeln und in dieser Form als innovativ zu bezeichnen. Es ist als eigenständiger zusätzlicher Teil zum Nutzen der von der ARGE TF finanzierten Maßnahme zu sehen. Darüber hinaus dient sie im Teil der Notunterkunft nicht nur den Teilnehmern der Bildungsmaßnahme, sondern der Allgemeinheit. Vergleichbare Projekte gibt es bislang nicht. Weitere Schritte Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert. Handlungsfeld 2 Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von benachteiligten jungen Menschen an der ersten und zweiten Schwelle. Spezifisches Ziel 1 Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von benachteiligten Jugendlichen unter 25 Jahren Projekt 2 Förderung von Projekten für Jugendliche mit Vermittlungshemmnissen Ausgangslage und regionale Bedeutung Dieses Projekt wird sich an besonders betreuungsbedürftige Jugendliche ALG II – Empfänger bzw. Mitglieder von Bedarfsgemeinschaften richten, die es in der Regel überdurchschnittlich schwer haben, wieder bzw. überhaupt in den Ausbildungs- bzw. ersten Arbeitsmarkt integriert zu werden. Sie bilden vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des prognostizierten Fachkräftemangels ein wertvolles Potenzial an Humanressourcen. Darüber hinaus gilt es gesellschaftliche Randgruppen zu integrieren bzw. ihrem Entstehen entgegenzuwirken. Im kreislichen Leitbild ist als Ziel der Jugendhilfe die Verbesserung der Lebens- und Entwicklungsbedingungen von jungen Menschen und ihren Familien als zentrale Investition in die Zukunft festgeschrieben. 27 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind unzureichenden Bildung bereits im schulischen Bereich, schlechte Motivation und nachlassende Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen identifiziert. Entscheidend ist dabei die Beachtung des familiären Umfelds, welches durch die Langzeitarbeitslosigkeit von Angehörigen geprägt sein kann. Um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden sind Jugendliche in Konfliktsituationen zu beraten. vgl. Kap. 1.1,. 2.3. und 2.4. Projektinhalte Um diese Zielgruppe an den Ausbildungs- und ersten Arbeitsmarkt heranzuführen bzw. zu integrieren, zielt dieses Modellprojekt als integriertes Konzept auf die Herstellung und Stabilisierung von Beschäftigungsfähigkeit in mehreren Stufen. Neben der Beschäftigung und der Vermittlung von Grundkenntnissen liegt der Fokus auf der Bewältigung von individuellen Integrationshemmnissen durch Sicherung einer generellen Grundstabilität sowie der Vermittlung eines positiven Lern- und Arbeitsverhaltens. Im Mittelpunkt des Modellprojektes steht für alle Jugendlichen die Hilfe zur Selbsthilfe. Um diese Ziele adäquat erfüllen zu können, ist ein durchschnittlicher Betreuungsschlüssel von 1:10 erforderlich. Bei den Betreuer/innen und Anleiter/innen handelt es sich um in der beruflichen Integration Jugendlicher erfahrenes Personal. Auf Grund der besonderen Zielgruppe ist die sozialpädagogische Betreuung integraler Bestandteil aller Projektphasen. Dieses Modellprojekt widerspiegelt die zusätzliche Unterstützung der Jugendlichen im Integrationsprozess in allen zu durchlaufenden Stufen. Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Beschreibung der Fördergegenstände Verbesserung der Grundbelastbarkeit durch Training der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit Herstellung dauerhafter Belastbarkeit durch Arbeitstraining und Qualifizierung Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben. Finanzierung Für den Maßnahmezeitraum vom 01.12.2007 bis 30.04.2008 ist ein Fördermitteleinsatz von insgesamt 37065 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel beträgt absolut 34065 € und damit prozentual 91,9 %. Mittelaufteilung nach Jahren 2007 2008 12355 € 24710 € Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget Dieses Teilprojekt ist dem Landesziel „Verbesserung der Vermittlungschancen von arbeitslosen Frauen und Männern“ zuzuordnen. 28 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF, Schwerpunkt 3 Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3 zuzuordnen: Verbesserung der (kontinuierlichen) Bildungsbeteiligung Verbesserung des Qualifikationsniveaus in Brandenburg Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III Dieses Projekt ist völlig neu zu entwickeln und in dieser Form als innovativ zu bezeichnen. Weitere Schritte Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert. Handlungsfeld 3 Verbesserung der Ausbildungs- und Berufsfähigkeit sowie Stärkung sozialer und gesundheitlicher Kompetenzen Spezifisches Ziel 1 „Vertiefung der Kooperation in den Netzwerken Chancengleichheit und Praxislernen durch Einbeziehung weiterer Unternehmer sowie anderer Partner“ (Arbeit-Chancengleichheit-Praxislernen / AGP) Ausgangslage und regionale Bedeutung Die Verlangsamung der Abwanderung und Überalterung der Bevölkerung im ländlichen Raum des südlichen Kreisgebietes ist ein besonderes Anliegen der Kreisentwicklung, um auch hier eine ausgewogene und langfristig tragfähige Bevölkerungsverteilung zu erreichen. Insbesondere Frauen finden schwer Zugang zu allen Ebenen des Arbeitsmarktes. Die Gleichstellung der Geschlechter ist noch nicht in vollem Umfang realisiert. Kinder und Jugendliche haben ungenügende praktische Erfahrungen und sind deshalb oft an der ersten Schwelle ins Berufsleben überfordert. In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind nicht erwerbstätige Frauen als großes Potenzial beschrieben. Dies gilt sowohl für den Fachkräftebedarf als auch für die Regionalentwicklung. Genauso sind die mangelnde Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger, geringe Ausbildungsbereitschaft in KMU und die Fachkräfteproblematik identifiziert. Aus der Analyse geht im Weiteren eine Empfehlung zur Intensivierung der Netzwerkarbeit hervor. vgl. Kap. 1 und 2. 29 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Projektinhalte Mit der Realisierung dieses spezifischen Ziels wird durch die gezielte Information der vorhandenen und im Aufbau befindlichen Netzwerke die Zusammenarbeit zu zwei Schlüsselthemen ermöglicht. Intensivierung der Arbeit im Netzwerk Chancengleichheit und Aufbau und Gestaltung eines Netzwerkes zum Thema Praxislernen. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Praxislernen für die ausgewählten Zielgruppen verfolgt darüber hinaus das Ziel der Aktivierung der Humanressourcen zum Erhalt und zur Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen und zur Intensivierung der Existenzgründertätigkeit. Hier werden innovative neue Steuerungsmodelle zur Zusammenführung von Netzwerkpartner zu den gesetzten Inhalten und modellhafte Projekte entwickelt und erprobt sowie neue Partner zusammengeführt. Die zu entwickelnden Maßnahmen sind als Gleichstellung fördernd zu werten, sie haben eine direkte Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern zum Inhalt. Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Beschreibung der Fördergegenstände - - Informationsveranstaltungen, Schulungen und Beratungen zum Thema Gleichstellung Untersuchungen zu Bedarfssituation, Erfordernissen, Durchführbarkeit und Standortbewertung, auch hinsichtlich geeigneter Baulichkeiten, die einer entsprechenden Nutzung für das Praxislernen zugeführt werden können Entwicklungs- und Nutzungskonzepte sowie Machbarkeitsuntersuchungen Aktivitäten zur Information, zur Beratung und zur Durchführung eines zielgerichteten Gleichstellungsmarketings. Verstärkter Einsatz von Maßnahmen zur Gleichstellung Verbesserung der Zusammenarbeit im Frauennetzwerk Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben. Finanzierung Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein Fördermitteleinsatz von insgesamt 49440 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel beträgt absolut 0 € und damit prozentual 0 %. Mittelaufteilung nach Jahren 2007 2008 39080 € 10360 € Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget Dieses Projekt ist dem Landesziel „Stärkung Akteurskooperation“ zuzuordnen. Ergebnis- und Outputindikatoren sind übersichtlich in der Zielvereinbarung dargestellt. 30 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF, Schwerpunkt 3 Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3 zuzuordnen: Effizienz und Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten der Akteure am Arbeitsmarkt Stärkung der sozialen Beziehungen gesellschaftlicher Akteure Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III Es werden innovative neue Steuerungsmodelle zur Zusammenführung von Netzwerkpartner zu den gesetzten Inhalten und modellhafte Projekte entwickelt und erprobt. Es werden neue Partner zusammengeführt. Diese Maßnahmen gehen eindeutig über die Fördermöglichkeiten der SGB II und III hinaus. Weitere Schritte Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert. Handlungsfeld 3 Verbesserung der Ausbildungs- und Berufsfähigkeit sowie Stärkung sozialer und gesundheitlicher Kompetenzen Spezifisches Ziel 2 „Entwicklung neuer Kooperationsformen für die Bereiche Gesundheitsvorsorge- und Generationsprojekte“ (Arbeit-Prävention-Gesundheit / APG) Ausgangslage und regionale Bedeutung Die demografische Entwicklung führt dazu, dass auch im Landkreis Teltow-Fläming die Bevölkerung immer älter wird und immer weniger junge Fachkräfte zur Verfügung stehen. Auch unter dem Aspekt der schrittweisen Erhöhung des Renteneintrittsalters, ist es wichtig, die Älteren als wertvolle Wissens- und Erfahrungsträger und –vermittler zu sehen. Dies ist zum heutigen Zeitpunkt, gerade im Bezug auf die Wissensweitergabe von Generation zu Generation, jedoch nicht genügend realisiert. Besonders in Verbindung mit Ausbildung ergeben sich große Potenziale, die es zu nutzen gilt. In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind ältere Arbeitslose als Zielgruppe beschrieben. Empfohlen werden im Weiteren individuelles Coaching, z.B. Etablierung von Mentoring-Programmen und Tandemstrukturen zwischen erfahrenen älteren Mitarbeitern und Berufs-(wieder-)einsteigern. Auch ist der vergleichsweise hohe Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen und die damit verbundene schleichende Dequalifikation sowie die Fachkräfteproblematik identifiziert. Vielfach fehlen soziale Kompetenzen fast vollständig bzw. sind „verschüttet“ und Routinen eines normalen Arbeitsalltages müssen neu erlernt werden. vgl. Kap. 1 und 2. 31 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Projektinhalte Mit der Realisierung dieses spezifischen Ziels wird durch die gezielte Information der vorhandenen und im Aufbau befindlichen Netzwerke die Zusammenarbeit zu zwei weiteren Schlüsselthemen ermöglicht. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Gesundheitsvorsorge, insbesondere für Langzeitarbeitslose, ist zwar ein gesamtgesellschaftliches Problem, aber hier steht das Ziel der Aktivierung der Humanressourcen zum Erhalt und zur Festigung der Beschäftigungsfähigkeit im Vordergrund. Darüber hinaus werden aktive Netzwerkpartner in ihrem ehrenamtlichen Engagement gefestigt. Mit den zu gestaltenden Generationsprojekten sind sowohl die Integration in Erwerbsarbeit als auch die Aktivierung und Sensibilisierung der Unternehmen Zielstellungen. Eine Netzwerkbildung soll vorbereitet werden. Die zu entwickelnden Maßnahmen sind als Gleichstellung fördernd zu werten, sie haben eine direkte Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern zum Inhalt. Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Beschreibung der Fördergegenstände - - Untersuchungen zu Angebotssituation, Erfordernissen und Durchführbarkeit von Vereinsaktivitäten im Netzwerk lokaler Akteure mit gesundheitsfördernden Angeboten und Krankenkassen Schulungen und Beratungen von Teilnehmer/innen zum Thema Gesundheitsvorsorge und Beschäftigungsfähigkeit Entwicklungs- und Umsetzungskonzepte zum Nachweis der positiven Veränderung der Beschäftigungsfähigkeit Aktivitäten zur Information, zur Beratung und zur Durchführung von Generationsprojekten in Unternehmen der Region Initiierung von mindestens 2 Modellprojekten Beratung und Unterstützung von Initiativen und Einzelpersonen zum Thema Generationen lernen voneinander Unterstützung der Netzwerkpartner durch zusätzlich entstehendes ehrenamtlich Engagement Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben. Finanzierung Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein Fördermitteleinsatz von insgesamt 141714 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel beträgt absolut 37800 € und damit prozentual 26,7 %. Mittelaufteilung nach Jahren 2007 2008 103914 € 79936 € Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget Dieses Projekt ist dem Landesziel „Stärkung Akteurskooperation“ zuzuordnen. Ergebnis- und Outputindikatoren sind übersichtlich in der Zielvereinbarung dargestellt. 32 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF, Schwerpunkt 3 Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3 zuzuordnen: Effizienz und Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten der Akteure am Arbeitsmarkt Stärkung der sozialen Beziehungen gesellschaftlicher Akteure Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III Im Rahmen von SGB II §16/3 ist die Förderung von AGH im Landkreis TeltowFläming (siehe Arbeitsmarktkonzept) nur auf das Träger- und das Teilnehmerentgelt ausgelegt. Bei den geplanten Teilprojekten wird aus dem Regionalbudget zusätzlich eine individuelle Qualifikation angeboten. Darüber hinaus werden innovative neue Steuerungsmodelle zur Zusammenführung von Netzwerkpartnern zu den gesetzten Inhalten und modellhafte Projekte entwickelt und erprobt. Weitere Schritte Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert. Handlungsfeld 3 Unterstützung relevanter Netzwerke zur Verbesserung der Ausbildungs- und Berufsfähigkeit, sowie Stärkung sozialer und gesundheitlicher Kompetenzen Spezifisches Ziel 3 „Stärkung der sozialen Integration von Langzeitarbeitslosen gemeinwohlorientiertes Engagement und Gesundheitsvorsorge“ (Arbeit-Gemeinwohl-Integration / AGI) durch Ausgangslage und regionale Bedeutung Der Landkreis Teltow-Fläming fördert die soziale Teilhabe benachteiligter Menschen zum Wohl der gesamten Gesellschaft. Die oftmals in Langzeitarbeitslosigkeit begründete Demotivation und Dequalifizierung wirkt bremsend auf die weitere nachhaltige Entwicklung des Kreisgebietes zu einem attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum. Hier gibt es große Entwicklungspotenziale um die lokale Entwicklung im Gemeinwesen zu beflügeln und benachteiligten Personen eine Plattform zum Nachweis ihrer Leistungsfähigkeit zu geben. Insbesondere bürgerschaftliches Engagement gibt den Menschen die Möglichkeit des Mitgestaltens und der persönlichen Weiterentwicklung. In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) ist der vergleichsweise hohe Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen und die damit verbundene schleichende Dequalifikation identifiziert. Vielfach fehlen soziale Kompetenzen fast vollständig bzw. sind „verschüttet“ und Routinen eines normalen Arbeitsalltages müssen neu erlernt werden. Es werden sozialraumorientierte Projekte zur Unterstützung der Eigeninitiative (z.B. soziale Begegnungsstätten fördern, Ehrenamt fördern) ausdrücklich empfohlen. vgl. Kap. 1 und 2. 33 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Projektinhalte Durch die gezielte Zusammenarbeit mit Kommunen und Vereinen wird sowohl die sinnvolle Teilhabe am sozialen Leben, als auch die Erhaltung der soziokulturellen und natürlichen Besonderheiten abgesichert. Die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, insbesondere für Langzeitarbeitslose, wird durch gezielte Verbesserung von fachlichen Kenntnissen erreicht. In diesem Bereich werden die umfangreichen Erfahrungen aus der Förderung „Verzahnung und Chancengleichheit“ genutzt. Sowohl die Integration in Erwerbsarbeit bleibt Zielstellung, als auch die Aktivierung und Sensibilisierung der Teilnehmer/innen um ihre Fähigkeiten nicht zu verlernen. Die zu entwickelnden Maßnahmen sind als gleichstellungsneutral zu werten, sie haben keine direkte Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern zum Inhalt. Allerdings können in der Wirkung (z.B.: Erhalt von Hilfeangeboten) gleichstellungsfördernde Faktoren entstehen. Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Beschreibung der Fördergegenstände - Begleitung von Aktivitäten zur Erhaltung von Infrastruktur im Gemeinwesen Schulungen zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und Verbesserung der Integrationschancen von Teilnehmer/innen Entwicklungs- und Umsetzungskonzepte zum Erhalt ausgewählter kommunaler Vorhaben Schulungen zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und Verbesserung der Integrationschancen der Teilnehmer/innen Information und Beratung rund um das Thema Bewerbungen Einbeziehung lokaler Partner und Netzwerke zur Initiierung zusätzlichen ehrenamtlichen Engagements Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben. Finanzierung Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein Fördermitteleinsatz von insgesamt 66078 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel beträgt absolut 46832 € und damit prozentual 70,9 %. Mittelaufteilung nach Jahren 2007 2008 46856 € 19222 € Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget Dieses Projekt ist dem Landesziel „Stärkung soziale Teilhabe“ zuzuordnen. Ergebnisund Outputindikatoren sind übersichtlich in der Zielvereinbarung dargestellt. 34 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF, Schwerpunkt 3 Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3 zuzuordnen: Effizienz und Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten der Akteure am Arbeitsmarkt Stärkung der sozialen Beziehungen gesellschaftlicher Akteure Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III Im Rahmen von SGB II §16/3 ist die Förderung von AGH im Landkreis TeltowFläming (siehe Arbeitsmarktkonzept) nur auf das Träger- und das Teilnehmerentgelt ausgelegt. Bei den geplanten Teilprojekten wird aus dem Regionalbudget zusätzlich eine individuelle Qualifikation angeboten. Darüber hinaus werden innovative neue Steuerungsmodelle zur Zusammenführung von Netzwerkpartner zu den gesetzten Inhalten und modellhafte Projekte entwickelt und erprobt. Weitere Schritte Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert. Handlungsfeld 4 Unterstützung von sozioökonomischen Projekten Spezifisches Ziel 1 Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und der Eigeninitiative von Langzeitarbeitslosen zur Stärkung der sozialen Kompetenz und Entwicklung von Erwerbsarbeit. Ausgangslage und regionale Bedeutung Die Verlangsamung der Abwanderung und Überalterung der Bevölkerung im ländlichen Raum des südlichen Kreisgebietes ist ein besonderes Anliegen der Kreisentwicklung, um auch hier eine ausgewogene und langfristig tragfähige Bevölkerungsverteilung zu erreichen. Hierfür ist vor allem die Stärkung der Identifikation mit den dörflichen Gemeinwesen erforderlich. Das Dorf soll als ein besonderer und gestaltbarer Lebensraum erlebbar werden. Der Landkreis fördert diesen Prozess im Rahmen seiner Möglichkeiten durch die Unterstützung örtlicher Initiativen. In der sozioökonomischen SWOT-Analyse für den Landkreis TF (2006) sind der hohe Anteil Langzeitarbeitsloser sowie der Verlust von Beschäftigungsfähigkeit durch schleichende Dequalifizierung, fehlende Mobilität, soziale Probleme und Perspektivlosigkeit vieler Arbeitsloser besonders im Berlin fernen Süden des Kreises identifiziert. Ein weiteres Abfallen der südlichen Gemeinden kann durch eine Nutzung der dort vorhandenen wirtschaftlichen Potenziale verhindert werden. Dabei kann sich die Unterstützung besonders auf die dortigen wirtschaftlichen Entwicklungszentren konzentrieren. vgl. Kap. 1 und 2. 35 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Projektinhalte Die zu entwickelnden Maßnahmen bauen auf der früheren erfolgreichen Förderung „Lokale Initiativen für neue Beschäftigung“ auf. Dabei sollen insbesondere im ländlichen Süden des Kreises Initiativen, die zu mehr Beschäftigung führen und der Regionalentwicklung dienen, gefördert werden. Insbesondere die Unterstützung von innovativen Beschäftigungsformen für langzeitarbeitslose Frauen und Männer soll in der Region neue Wege eröffnen. Priorität haben dabei beschäftigungserzeugende und –fördernde Vorhaben wie beispielsweise Gründungen und Professionalisierungen von beschäftigungsorientierten Vereinen, Verbänden, Netzwerken oder anderen kooperativen Zusammenschlüssen zur Stärkung der lokalen und regionalen Entwicklung. Gender-Mainstreaming wird im Gesamtprojekt u. a. durch einen engen Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten, die auch in der Steuerungsgruppe zum Regionalbudget vertreten ist, abgesichert. Ebenfalls für die gesamte Maßnahme sind intensive Kontakte zu existierenden Netzwerken, insbesondere im ländlichen Raum, aufzubauen und zu pflegen. Beschreibung der Fördergegenstände - wirksame, breite Öffentlichkeitsarbeit zur Akquise von Initiativen unter Nutzung moderner Medien und gut funktionierender Kooperationsakteure Informationsveranstaltungen unterstützende Beratung regional spezifischer Vorhaben und Initiativen Entwicklung von Kooperationen und Netzwerkbildung Zuwendungsfähig sind Personalausgaben und Sachausgaben. Finanzierung Für den Maßnahmezeitraum vom 01.07.2007 bis 30.04.2008 ist ein Fördermitteleinsatz von insgesamt 65000 € vorgesehen. Der Anteil der Eigenmittel beträgt absolut 0 € und damit prozentual 0 %. Mittelaufteilung nach Jahren 2007 2008 48750 € 16250 € Zuordnung zu den Zielen des Landes Brandenburg für das Regionalbudget Dieses Projekt ist dem Landesziel „Stärkung der sozialen Teilhabe“ zuzuordnen. Ergebnis- und Outputindikatoren sind übersichtlich in der Zielvereinbarung dargestellt. Zuordnung zu den Zielen des OP des Landes Brandenburg für den ESF, Schwerpunkt 3 Dieses Projekt ist folgenden strategischen Zielen des OP im Förderschwerpunkt 3 zuzuordnen: - Effizienz und Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten der Akteure am Arbeitsmarkt Stärkung der sozialen Beziehungen gesellschaftlicher Akteure 36 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Angaben zur Zusätzlichkeit zu den Maßnahmen nach SGB II und III Hierbei geht es um die Fortführung und Weiterentwicklung der früheren erfolgreichen Förderung „Lokale Initiativen für neue Beschäftigung“. Diese Maßnahmen gehen eindeutig über die Fördermöglichkeiten der SGB II und III hinaus. Weitere Schritte Die Spezifizierung und Entwicklung wird durch die Steuerungsgruppe der Verzahnung und Chancengleichheit im Zuge der Vorbereitung des Regionalbudgets vorgenommen. Eine Empfehlung zur Umsetzung und Kontrolle wird durch die neue Steuerungsgruppe des Regionalbudgets realisiert. 4. Organisationsform, Monitoring und Controlling Für die projekttechnische Durchführung des Regionalbudgets im Landkreis TeltowFläming nimmt der Landkreis das gesamte Dienstleistungsangebot der LASA Brandenburg GmbH auf der Grundlage einer schriftlichen Vereinbarung an. Danach nimmt die LASA Brandenburg GmbH im Auftrag des Landkreises unentgeltlich nachstehende Aufgaben wahr: 1. die Beratung durch die Geschäftsbereiche „Beratung und wirtschaftsnahe Qualifizierung“ 2. die Unterstützung durch das Serviceteam für Projektmittelmanagement für das Finanzcontrolling, gegebenenfalls mit Vor-Ort-Beratung 3. die Bewirtschaftung der Fördermittel für die Teilprojekte 4. die statistische Berichterstattung/Berichtspflicht 5. den Datenschutz/Geheimhaltung 6. die Haftungs- und Sorgfaltspflichten und die Prüfungsrechte. Auf der Grundlage des Komplettprogramms inklusive Mittelverwaltung durch die LASA Brandenburg GmbH ist folgende Organisationsstruktur für die Umsetzung des Regionalbudgets vorgesehen. Beim Landkreis Teltow-Fläming im Bereich Wirtschaftsförderungsbeauftragten des Landrates, wird ein Koordinierungsbüro angesiedelt. Dort wird aus dem Projekt „Regionalbudget Teltow-Fläming“ ein Projektkoordinator eingesetzt. Dieser Mitarbeiter wird von einer Gesellschaft mit Beteiligung des Landkreises TeltowFläming für den Projektzeitraum zur Erfüllung dieser Aufgaben abgestellt. Er ist verantwortlich für die organisatorisch-technische und inhaltliche Betreuung der Steuerungsgruppe, er koordiniert und kontrolliert im Auftrag der Steuerungsgruppe und in Zusammenarbeit der LASA Brandenburg GmbH die Durchführung der Projekte Eine konkrete Stellenbeschreibung wird erarbeitet. 37 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Die Steuerungsgruppe unterstützt, jeweils durch Votum, den Landkreis bei der Entscheidungsfindung zu den einzelnen Maßnahmen. Die Bewilligung erfolgt entsprechend der Vereinbarung in enger Abstimmung mit der LASA Brandenburg GmbH. Die Zusammensetzung der Steuerungsgruppe ist wie folgt vorgesehen: • Mitglied der Geschäftsführung der ARGE Grundsicherung für Arbeitssuchende im Landkreis Teltow-Fläming • Geschäftsstellenleiter/in der Agentur für Arbeit Potsdam, Bereich Luckenwalde • Geschäftsstellenleiter/in der Agentur für Arbeit Potsdam, Bereich Zossen • Regionalberater/in der LASA Brandenburg GmbH für den Landkreis TeltowFläming • Leiter/in des Regionalcenters Teltow-Fläming der Industrie- und Handelskammer Potsdam • Geschäftsführer/in der Kreishandwerkerschaft Teltow-Fläming • Vertreter/in der kleinen Liga der Wohlfahrtsverbände • Wirtschaftsförderungsbeauftragte/r des Landrates des Landkreises TeltowFläming • Mitarbeiter/in für Arbeitsmarktpolitik beim Wirtschaftsförderungsbeauftragten des Landrates des Landkreises Teltow-Fläming • Mitarbeiter/in des Amtes für Jugend und Soziales des Landkreises TeltowFläming • Gleichstellungsbeauftragte/r des Landkreises Teltow-Fläming • Projektkoordinator/in des Regionalbudgets TF (ohne Stimmrecht) Bei Interesse und nach Abstimmung können weitere Mitglieder aus dem Wirtschaftsund Sozialwesen aufgenommen werden. Der Projektkoordinator ist kein stimmberechtigtes Mitglied der Steuerungsgruppe. Die Steuerungsgruppe tagt in der Regel monatlich oder nach Bedarf. Sie begleitet und berät die Projekte während der gesamten Laufzeit. Es wird eine Geschäftsordnung für die Steuerungsgruppe ausgearbeitet. Der Landkreis fordert fünf Träger zur Antragstellung für die Umsetzung der in den Handlungsfeldern vorgesehenen Sonderprojekte auf. Diese Projektanträge werden in der Steuerungsgruppe bewertet. Bei positiver Bewertung durch die Steuerungsgruppe werden die Träger beauftragt, die geforderten Inhalte zu realisieren. Zur Erfüllung der Inhalte sollen diese weitere regionale Träger, ggf. durch Ausschreibungen, einbeziehen. Der Projektkoordinator des Regionalbudget TF ist für die nötigen Zuarbeiten verantwortlich. Er unterstützt, moderiert und ist für die Kommunikation zwischen Steuerungsgruppe und Projekten verantwortlich. Die fünf Projekte erhalten ihren Zuwendungsbescheid im Auftrag des Landkreises in Abstimmung mit der LASA Brandenburg GmbH. Das Controllingsystem zur Projektsteuerung vor Ort erfolgt in erster Linie über die Steuerungsgruppe und den Projektkoordinator des Regionalbudget TF. Der Landkreis beabsichtigt das umfangreiche Dienstleistungsangebot der LASA Brandenburg GmbH zur Unterstützung des Gesamtprojektes in vollem Umfang zu nutzen. Die Budgetsteuerung einschließlich das Abrechnungs- und Berichtswesen erfolgt in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der verantwortlichen Mitarbeiterin beim Wirtschaftsförderungsbeauftragten des Landrates des Landkreises TeltowFläming, dem Projektkoordinator des Regionalbudget TF und der LASA Brandenburg GmbH. 38 Landkreis Teltow-Fläming Konzept zum Regionalbudget TF Organisationsschema Zuwendung Dienstleistung LASA Abrechnung / Controlling LASA Brandenburg GmbH Komplettprogramm incl. Mittelverwaltung entsprechend der Vereinbarung Landkreis Teltow-Fläming Koordinierungsbüro beim Wirtschaftsförderungsbeauftragten Steuerungsgruppe HF 1 HF 2 HF 3 HF 4 * HF- Handlungsfeld 5. Anlage: Zielvereinbarung des Landkreises Teltow-Fläming mit dem MASGF des Landes Brandenburg 39