Partition Manager X2

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Partition Manager X2
Partition Manager X2
Handbuch
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Inhalt
1.
Partition Manager X2 Einführung
1.1Funktionsumfang
2.
7
8
Systemanforderungen, Installation &
Deinstallation10
3.Einführung
11
3.1
3.2
3.3
3.4
11
12
14
15
Vor dem Start von Partition Manager
Eine Partition Manager Boot-CD erstellen
Eine Operation durchführen
Die Bedienoberfläche
4.Operationen
18
4.1
Dateisystem konvertieren
4.2
Partition erstellen
4.3
Partition löschen
4.4
Partition formatieren
4.5
Partition verstecken
4.6
Partition zusammenführen
4.7
Partitionsgröße ändern
4.8
Cluster-Größe ändern
4.9
Partition aktivieren
4.10Systemübersicht
4.11 Partition teilen
4.12 Partition verstecken
18
19
20
20
21
21
21
22
22
23
24
25
Inhalt
3
5.Grundlagen
26
5.1
LBA-Modus im BIOS ändern
5.2Partitionsmanagement
5.3Dateisysteme
5.4
Partitionen verstecken
5.5
Wie startet ein Computer?
5.6
Über Partitionen
5.7
Was ist eine Festplatte?
5.8
Was ist Formatieren?
5.9
Warum Partitionieren?
26
26
31
34
35
36
40
42
45
6.
Wie benutze ich die Boot-CD?
47
7.
Den PC aufräumen und optimieren
51
7.1
Diese Bauteile sind für die Geschwindigkeit
zuständig Der Prozessor
Die Geschwindigkeit des Rechners messen
So bleibt der Rechner flott
Wer bremst denn hier?
Tempobremsen finden
Windows schneller starten
Noch mehr Autostartprogramme finden
Der Festplatte wieder Beine machen
Ist die Platte gesund? Die Festplatte auf Fehler
prüfen Umsteigen auf das schnelle NTFS-Dateisystem
Defragmentieren macht die Festplatte schneller
Profi-Tools für eine schnelle Platte
Überflüssige Dateien loswerden
Dateileichen aufspüren
Versteckte temporäre Dateien finden und löschen
Windows richtig konfigurieren
7.2
7.3
7.4
7.5
4
51
51
58
63
68
68
77
78
80
81
84
89
94
96
96
102
106
Inhalt
7.6
7.7
Die Systemsteuerung, das Regiezentrum
von Windows
107
Windows ohne Schnickschnack
110
Mehr Tempo mit neuen Treibern
121
Schneller arbeiten mit Windows
124
Den PC intelligent aufrüsten
133
So klappt’s mit neuer Hardware
133
Was ist eigentlich drin im Rechner?
138
Mit neuer Hardware den Rechner schneller
machen139
Tipps für Profis
152
BIOS-Tuning für noch mehr Speed
152
Tuning per Registry
159
8.Glossar
Inhalt
164
5
1. Partition Manager X2 Einführung
System GO! – Partition Manager X2 hilft Ihnen, die Festplatte/n Ihres
PC-Systems optimal zu verwalten und zu nutzen. Sie können Festplatten-Partitionen neu anlegen, löschen, vergrößern, verkleinern, teilen,
zusammenfügen und vieles mehr. Sie haben sogar die Möglichkeit,
geheime Partitionen anzulegen, um private oder berufliche Daten vor
dem Zugriff Dritter zu sichern. System GO! – Partition Manager X2
bietet die Möglichkeit, individuelle Boot-Partitionen anzulegen, falls
Sie unterschiedliche Betriebsysteme auf Ihrem Rechner nutzen möchten. Desweiteren können Sie eine System GO!-Boot-CD für Notfälle
erstellen.
Haben Sie Schwierigkeiten mit der Datenorganisation auf Ihrem
Computer? Partition Manager X2 hilft Ihnen, die Festplatten/Partitionen auf einfache Art und Weise zu unterteilen, um unterschiedliche
Datentypen auf verschiedenen Partitionen zu verwalten. Vergeudeter
Speicherplatz wird dabei durch die effizientere Nutzung der Partitionsgrößen schnell und sicher wieder verfügbar gemacht.
Mit Partition Manager X2 können Sie im Handumdrehen Partitionen
auf Ihren Festplatten erstellen, um Datendateien, Anwendungen und
Betriebssysteme darauf zu speichern. Die Aufteilung Ihrer Daten auf
separaten Partitionen erleichtert Ihnen die Organisation. Sie können
mehrere Betriebssysteme nutzen und vergeudeten Festplattenspeicher
wieder nutzbar machen.
Darüber hinaus erhöht Partition Manager X2 durch die physikalische
Separierung Ihrer Daten von anderen Dateien die Datensicherheit. Getrennte Partitionen erleichtern das Anlegen von Backups Ihres Netzwerks und Ihrer Wechselmedien.
Neben den leistungsstarken Partitionierungsfunktionen bietet Partition Manager X2 noch eine Reihe weiterer Optionen. So können Sie
beispielsweise Partitionierungsoperationen durchführen und die geplanten Änderungen kontrollieren, bevor sie auf Ihr System angewenPartition Manager X2 Einführung
7
det werden. Darüber hinaus erhalten Sie umfassende Informationen
zur Struktur Ihrer Festplatten und Ihres Hardwaresystems. Auf FATSystemen können Sie die Größe der Stammverzeichnisse ändern, um
mehr Platz für längere Dateinamen zu schaffen.
1.1 Funktionsumfang
1. Erstellen: Erstellt verschiedene Partitionstypen mit einem Dateisystem wie FAT16, FAT32, NTFS, Linux Ext2, Linux Ext3 oder
Linux Swap.
8
Partition Manager X2 Einführung
2. Löschen: Löscht die Partition von der Festplatte und entfernt
gleichzeitig alle darauf vorhandenen Daten.
3. Formatieren: Formatiert die Partition und weist ihr das gewählte
Dateisystem zu.
4. Konvertieren: Konvertiert das vorhandene Dateisystem in ein anderes, ohne Ihre Daten zu beschädigen. Beispiele: Konvertierung
von NTFS in FAT32, Konvertierung von FAT32 in NTFS etc.
5. Größe ändern: Fügt einer vorhandenen Partition den nicht zugewiesenen Speicherplatz einer benachbarten Partition hinzu. Die
Partitionen müssen dazu dieselben Eigenschaften aufweisen (dieselbe erweiterte/primäre Partition). Außerdem können Sie Speicherkapazitäten einer vorhandenen Partition als nicht zugewiesene Partition entfernen.
6. Aufteilen: Teilt eine vorhandene Partition in zwei Partition mit
demselben Dateisystem auf.
7. Zusammenführen: Führt zwei benachbarte Partitionen zu einer
zusammen. Beide Partitionen müssen dieselben Eigenschaften
aufweisen (dieselbe erweiterte/primäre Partition).
8. Fehlerprüfung: Überprüft Ihre Festplatten auf fehlerhafte Sektoren.
9. Aktivieren: Setzt die Partition aktiv, damit Ihr Computer von ihr
gebootet werden kann.
10. Cluster-Größe ändern: Ändert die Cluster-Größe von FAT32und NTFS-Partitionen.
11. Verstecken: Schützt Ihre Partitionen vor Fremdzugriffen.
HINWEIS
12. Anzeigen: Zeigt versteckte Partitionen wieder an.
Je nach Laufwerksart werden obige Funktionen angezeigt oder
nicht.
Partition Manager X2 Einführung
9
2. Systemanforderungen, Installation
& Deinstallation
Systemanforderungen
Minimale
­Systemanforderungen
Empfohlene
­Systemanforderungen
Prozessor
500 MHz
1 GHz
Speicher
128 MB
512 MB
Grafikkarte
Auflösung: 800 x 600,
Speicher: 8 MB
Auflösung: 1.024 x 800,
Speicher: 8 MB
Freier Festplattenspeicher
ca. 200 MB für Partition Manager
Optisches Laufwerk
CD-ROM-Laufwerk
Betriebssystem
Windows 2000, Windows 2003, Windows XP, Windows Vista
oder Windows 7
Installation
HINWEIS
Nach dem Einlegen der CD in Ihr CD/DVD-Laufwerk startet das Installationsprogramm automatisch.
Ist die Autostart-Funktion Ihres CD-Laufwerks deaktiviert, müssen Sie das Programm manuell starten. Rufen Sie dazu über den
Windows-Explorer die Datei Setup.exe von der CD auf. Folgen Sie
dann den Anweisungen auf Ihrem Bildschirm.
Deinstallation
Schließen Sie alle laufenden Programme. Wählen Sie im WindowsStart-Menü den Befehl Einstellungen/Systemsteuerung. Doppelklicken
Sie auf das Symbol Software. Klicken Sie auf den Programmnamen und
anschließend auf Hinzufügen/Entfernen. Folgen Sie dann den Anweisungen auf dem Bildschirm.
10
Systemanforderungen, Installation & Deinstallation
3. Einführung
3.1 Vor dem Start von Partition Manager
Bevor Sie eine Partition Manager X2-Sitzung starten, um eine oder
mehrere Operationen an Ihrem System durchzuführen, empfiehlt es
sich, zunächst folgende Maßnahmen durchzuführen:
1. Installieren Sie die neuesten Patches für Windows 2000, XP,
2003 bzw. Vista oder 7.
Vergewissern Sie sich, dass sämtliche aktuellen Patches für Windows 2000, XP, 2003 bzw. Vista oder 7 auf Ihrem System installiert
sind.
2. Legen Sie ein Backup der Daten auf Ihrer Festplatte an.
Ihre persönlichen Daten und Dateien sollten gesichert werden.
Auch wenn bei sachgemäßer Nutzung von Partition Manager X2
eine Beschädigung nahezu ausgeschlossen ist, können Systemfehler (Hardware- oder Software-Fehlfunktionen, Stromausfall) zum
Datenverlust führen. Daher empfiehlt es sich, VOR der Bearbeitung Ihrer Festplatten und Partitionen ein Image-Backup (Festplattenabbild) der Partitionen anzufertigen. Damit können Sie im Notfall den ursprünglichen Zustand der Partitionen wiederherstellen.
3. Erstellen Sie eine Windows-Startdiskette.
Falls sich Windows aufgrund schwerwiegender Probleme nicht
mehr starten lässt, können Sie das Betriebssystem mit einer Startdiskette hochfahren. Nähere Informationen zum Erstellen einer
Startdiskette finden Sie in der Microsoft Knowledge Base, Artikel
D305595, „Erstellen einer Startdiskette für eine NTFS- oder FATPartition.“
4. Führen Sie eine Fehlerprüfung durch.
Überprüfen Sie alle Partitionen, die Sie mit Partition Manager X2
bearbeiten möchten, durch Auswahl des Befehls Operationsvorbe-
Einführung
11
reitung -> Fehlerprüfung auf möglicherweise vorhandene Fehler.
Partition Manager X2 führt zwar während einer Operation ebenfalls eine solche Fehlerprüfung durch und kann kleinere Probleme
selbstständig beheben, bei schwerwiegenderen Fehlern kann es
jedoch zu einem abrupten Operationsabbruch kommen.
Durch eine Fehlerprüfung lassen sich die meisten gängigen Partitionsfehler aufspüren und beheben. Bei der Windows-Bootpartition
ist die Option Fehlerprüfung ausgegraut (= nicht verfügbar), da
einige der darauf befindlichen Dateien laufend benutzt werden
und daher keinen Zugriff erlauben.
5. Schließen Sie alle geöffneten Anwendungen.
TIPP
Beim Start von Partition Manager X2 sollten keine anderen Anwendungen geöffnet sein. Dies gilt auch für Antivirenprogramme.
Wenn Sie an einer Windows NT Workstation arbeiten, vergewissern Sie sich vor dem Start von Partition Manager X2, dass keine
anderen User mit Ihrer Workstation verbunden sind (Peer-To-PeerNetzwerk).
Abweichende Hardware- und Systemkonfigurationen können
Konflikte verursachen. Verwenden Sie Anwendungs- oder Betriebssystempartitionen nur auf dem Computer, auf dem sie
erstellt wurden. Wird eine Partition in einem anderen Rechner
eingesetzt, kann dies schwerwiegende Datenverluste zur Folge
haben.
3.2 Eine Partition Manager Boot-CD erstellen
Sie haben die Möglichkeit, über das Menü eine Partition Manager
Boot-CD zu erstellen.
Dies hat den Vorteil, dass Sie jederzeit auf Ihren PC zugreifen können,
auch wenn Ihr Betriebssystem beschädigt sein sollte. Erstellen Sie dazu
eine Boot-CD. Legen Sie diese CD in Ihr CD/DVD-Laufwerk ein und
starten Sie den Rechner neu. Sollte die Boot-CD nicht erkannt wer-
12
Einführung
den, ist Ihr CD/DVD-Laufwerk im BIOS nicht als erstes Startlaufwerk
(Boot-Device) festgelegt.
Zum Festlegen des Startlaufwerkes gehen Sie bitte wie folgt vor:
Starten Sie Ihren PC neu und öffnen Sie über eine festgelegte Tastenkombination das Bios-Menü. Die gültige Tastenkombination wird in
der Regel beim Startvorgang kurz angezeigt. Nachfolgend sehen Sie
eine Liste der gängigen Bios-Eingabetasten.
XX Delete
XX F1
XX F2
XX F3
XX F5
XX F10
XX Escape
XX Insert
XX Control + Escape
XX Alt + Escape
XX Control + Alt + Escape
XX Control + Alt + Enter
Die häufigste Taste zum Starten des Bios-Menüs ist die “F2” oder “Delete” (Entfernen) Taste.
Im Bios-Menü rufen Sie den Eintrag „Advanced BIOS Features“ (Erweiterte BIOS Eigenschaften) auf. Hier finden Sie einen Eintrag „First Boot
Device“, den Sie per Pfeiltasten markieren und mit der Eingabetaste
aktivieren können (weicht je nach BIOS Typ ab, wird aber im Menü
beschrieben).
Einführung
13
Folgen Sie nun den Anweisungen und markieren Sie das CD/DVDLaufwerk als Startlaufwerk. Haben Sie das CD/DVD-Laufwerk als
Startlaufwerk festgelegt, kehren Sie mit der „ESC“-Taste zum Startbildschirm zurück.
Je nach BIOS-Typ wird die Änderung über die „F10“-Taste oder nach
Vorgabe des BIOS gespeichert.
Beachten Sie bitte beim Speichern, dass das BIOS auf die englische
Tastaturbelegung eingestellt ist. Die Bestätigung über die Taste „Y“
erfolgt daher bei einer deutschen Tastatur über die Taste „Z“!
3.3 Eine Operation durchführen
Zur manuellen Ausführung einer Operation gehen Sie bitte wie folgt
vor:
Festplatte/Partition selektieren
Sie können eine Partition zur Bearbeitung auswählen, ohne vorher eine
Festplatte gewählt zu haben. Klicken Sie hierfür einfach die gewünschte Partition in der Liste oder in der grafischen Festplattenanzeige im
Hauptbildschirm an.
Um eine Festplatte auszuwählen, öffnen Sie das Menü Laufwerk und
markieren hier den gewünschten Eintrag. Die Partitionen auf dieser
Festplatte werden daraufhin in der Partitionsliste im Hauptbildschirm
aufgelistet.
Operation auswählen
Ist die zu bearbeitende Festplatte oder Partition markiert, wählen Sie
die gewünschte Operation über die Menüleiste oder über das Kontextmenü der grafischen Festplattenanzeige aus.
Dies funktioniert folgendermaßen:
14
Einführung
XX Auswahl über die Menüleiste: Öffnen Sie das Menü Partitionsmanagement und klicken Sie hier die durchzuführende Operation an.
HINWEIS
XX Auswahl über die grafische Festplattenanzeige: Führen Sie einen
Rechtsklick auf die zu bearbeitende Partition aus und aktivieren
Sie in dem daraufhin erscheinenden Kontextmenü die gewünschte
Operation.
Je nach verwendetem Dateisystem stehen NICHT immer ALLE
Operationen zur Verfügung. Ist eine Operation nicht wählbar (=
ausgegraute Darstellung in den Menüs), wird sie von dem Dateisystem auf der markierten Festplatte/Partition nicht unterstützt.
3.4 Die Bedienoberfläche
Die Bedienoberfläche von Partition Manager X2 besteht aus der Menüleiste, der Partitionsliste, der grafischen Festplattenanzeige und der
Legende.
Menüleiste
Ganz oben im Hauptbildschirm von Partition Manager X2 befindet
sich die Menüleiste. Hierüber erhalten Sie Zugriff auf alle Funktionen
von Partition Manager X2.
Partitionsinformationen
In diesem Bereich finden Sie alle Partitionsdaten, die zu der gewählten
Festplatte gehören. Er besteht aus der Partitionsliste und der grafischen
Festplattenanzeige.
Einführung
15
Grafische Festplattenanzeige
Die grafische Festplattenanzeige liefert Ihnen eine übersichtliche Darstellung Ihrer Partitionen inklusive der aktuellen Speicherbelegung.
Jede Partition ist mit einem farbigen Balken gekennzeichnet. Die Farben entsprechen dem jeweiligen Dateisystem, bzw. der Funktion.
Enthält die ausgewählte Festplatte logische Partitionen, werden diese
innerhalb ihrer erweiterten Partition angezeigt. Darüber hinaus wird
in der grafischen Festplattenanzeige auch der nicht zugewiesene Speicherplatz (freier Speicher, der keiner Partition zugeordnet ist) in Form
eines eigenen dunkelgrauen Blockbereichs angegeben (siehe nachstehende Abbildung).
Legende
Die Legende ist im unteren Bereich des Partition-Manager-2011-Fensters eingeblendet und erklärt die Bedeutung der Balkenfarben in der
grafischen Festplattenanzeige.
Partitionsliste
16
Einführung
Die Partitionsliste enthält tabellarisch angeordnete Textinformationen
über jede Partition Ihres PCs: den zugewiesenen Laufwerkbuchstaben,
den aktuellen Status, das verwendete Dateisystem, die Speicherkapazität und den freien Speicherplatz als Zahlen- und Prozentangabe.
Einführung
17
4. Operationen
4.1 Dateisystem konvertieren
FAT32 in NTFS konvertieren
1. Wählen Sie eine Festplatte und eine FAT32-Partition aus.
2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Konvertieren.
3. Bestätigen Sie mit OK.
NTFS in FAT32 konvertieren
1. Wählen Sie eine Festplatte und eine NTFS-Partition aus.
2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Konvertieren.
WARNUNG
3. Bestätigen Sie mit OK.
Es gibt einen Fall, bei dem Ihr Dateisystem nach der Konvertierung von NTFS in FAT32 ungültig werden kann: Die betreffende
Partition darf KEINE Datei enthalten, die größer als 4 GB ist.
Vergewissern Sie sich daher VOR dem Start des Konvertierungsvorgangs, dass keine Datei mit einer Größe von mehr als 4 GB
vorhanden ist!
FAT in FAT32 konvertieren
1. Wählen Sie eine Festplatte und eine FAT-Partition aus.
2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Konvertieren.
3. Bestätigen Sie mit OK.
18
Operationen
4.2 Partition erstellen
1. Wählen Sie eine Festplatte aus.
2. Wählen Sie in der grafischen Festplattenanzeige oder der Partitionsliste einen Bereich mit nicht zugewiesenem Speicherplatz aus.
Sollte ein solcher Bereich nicht existieren, müssen Sie eine Größenänderung vornehmen oder eine vorhandene Partition löschen,
um nicht zugewiesenen Speicherplatz zu schaffen.
3. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Erstellen.
4. Klicken Sie auf Primäre Partition, Erweiterte Partition oder Logische Partition.
HINWEIS
Wollen Sie eine logische Partition erstellen, muss bereits eine
erweiterte Partition vorhanden sein, denn zum Anlegen von logischen Partitionen kann ausschließlich freier Speicherplatz innerhalb einer erweiterten Partition genutzt werden. Wenn Sie ein
Betriebssystem auf der zu erstellenden Partition installieren möchten, muss diese als primäre Partition formatiert sein.
Es kann immer nur eine erweiterte Partition auf einer Festplatte
erstellt werden. Insgesamt darf jede Festplatte maximal 4 primäre
oder eine erweiterte und 3 primäre Partitionen enthalten.
5. Wählen Sie im Dropdown-Menü Partitionstyp das gewünschte
Dateisystem für die zu erstellende Partition aus.
Option
Beschreibung
FAT
Das gängigste Dateisystem. Wird von DOS sowie Windows 3.x/95/98/Me/
NT/2000/XP genutzt.
FAT32
Wird von Windows 95 OEM Service Release 2, Windows 98 und Windows
2000/XP genutzt.
NTFS
Wird von Windows 7, Vista, NT/2000/XP genutzt.
Operationen
19
6. Geben Sie im Textfeld Partitionsgröße die Größe der neuen Partition an.
Partition Manager X2 berechnet automatisch einen empfohlenen
Größenwert (basierend auf der effizientesten Nutzung des Festplattenspeichers), den Sie entweder übernehmen oder ändern
können.
7. Bestätigen Sie mit OK.
4.3 Partition löschen
Führen Sie die nachstehend beschriebenen Schritte aus, um alle Daten
auf der gewählten Partition zu löschen und dadurch gegebenenfalls die
Zuordnung der Laufwerkbuchstaben zu ändern.
1. Wählen Sie eine Festplatte und eine Partition aus.
2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Löschen.
TIPP
3. Bestätigen Sie mit OK.
Um eine erweiterte Partition löschen zu können, müssen zunächst alle darin enthaltenen logischen Partitionen entfernt werden.
4.4 Partition formatieren
1. Wählen Sie eine Festplatte und eine Partition aus.
2. Partitionsmanagement -> Formatieren.
3. Klicken Sie im Dropdown-Menü Dateisystem auf das gewünschte
Dateisystem.
Je nach Größenkapazität der Partition stehen einige Partitionstypen gegebenenfalls nicht zur Auswahl.
4. Bestätigen Sie mit OK.
20
Operationen
4.5 Partition verstecken
1. Wählen Sie eine Partition aus.
2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Weitere -> Partition
verstecken.
3. Bestätigen Sie mit OK.
4.6 Partition zusammenführen
1. Wählen Sie eine Festplatte und eine Partition, die mit einer anderen Partition zusammengeführt werden soll.
2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Zusammenführen.
3. Führen Sie einen Klick auf die gewünschte Option zum Zusammenführen aus.
XX Führen Sie keine Betriebssystempartitionen und keine komprimierten Partitionen zusammen.
XX Damit diese Operation durchgeführt werden kann, müssen
zwei benachbarte Partitionen gewählt werden.
TIPP
4. Bestätigen Sie mit OK.
Wenn Sie zwei benachbarte NTFS-Partitionen zusammenführen
möchten, müssen sie dieselbe Versionsnummer und ClusterGröße haben. Die Dateninhalte einer Partition werden in einen
Ordner auf der anderen Partition verschoben.
4.7 Partitionsgröße ändern
1. Wählen Sie eine Festplatte und eine Partition aus.
2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Größe ändern.
Das Feld Verfügbare Größe gibt an, wie viel freier Speicher auf der
Partition zur Verfügung steht.
Operationen
21
Unter Neue Größe können Sie die Partitionsgröße angeben, die
Sie erzielen möchten. Der Wert im Feld Bisherige Größe stellt
die aktuelle Partitionsgröße dar. Die Maximale Größe entspricht
der maximal möglichen Partitionsgröße. Die Minimale Größe beschreibt die erforderliche Mindestgröße der Partition.
3. Sie können die Werte in diesen Feldern nach Wunsch verändern.
TIPP
4. Bestätigen Sie mit OK.
Damit eine Partition verkleinert werden kann, muss freier Speicherplatz auf dieser Partition vorhanden sein. Soll eine Partition
vergrößert werden, muss freier Speicherplatz auf der benachbarten Partition verfügbar sein.
4.8 Cluster-Größe ändern
1. Wählen Sie eine Partition aus.
2. Partitionsmanagement -> Weitere -> Cluster-Größe ändern.
3. Stellen Sie im Dropdown-Menü Neue Cluster-Größe die gewünschte (und mögliche) Cluster-Größe ein.
TIPP
4. Bestätigen Sie mit OK.
Stellen Sie in Schritt 3 nur dann eine Cluster-Größe von 64 KB
ein, wenn Sie Windows 2000, XP oder Vista verwenden.
4.9 Partition aktivieren
1. Wählen Sie eine Partition aus.
2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Weitere -> Aktiv setzen.
3. Bestätigen Sie mit OK.
22
Operationen
4.10 Systemübersicht
Die Systemübersicht liefert dem Anwender im Wesentlichen einen
Statusbericht zum verwendeten Betriebssystem und der verwendeten
Hardware.
XX Betriebssysteminformation
XX Prozessor
XX Hauptplatine
XX Speicher
XX Videosystem
XX Physikalische Speichermedien
XX Logische Speichermedien
XX Netzwerkdienste
Systemübersicht in eine Textdatei exportieren
1. Klicken Sie auf den Exportieren-Button.
2. Geben Sie im Dialogfenster Systemübersicht exportieren einen
Zielordner und einen Dateinamen für die Speicherdatei an und
bestätigen Sie abschließend mit Speichern.
LCD-Monitor auf Pixelfehler überprüfen
Mit dieser hilfreichen Funktion können Sie den LCD-Monitor auf
Pixelfehler überprüfen. Dabei durchläuft Ihr Bildschirm periodische
Anzeigezyklen der drei verwendeten Primärfarben (Rot, Grün, Blau)
sowie Weiß (ein) und Schwarz (aus).
Hintergrund: Ein LCD-Display besteht im Wesentlichen aus Pixeln.
Jeder Pixel besteht wiederum aus roten, blauen und grünen Farbpunkten. Diese Farbpunkte blockieren entweder die Lichtquelle oder lassen
sie hindurch. Durch Manipulation der durchgelassenen Lichtmenge
Operationen
23
stellt jeder Pixel eine bestimmte Farbe auf dem Bildschirm dar. Aus
den Pixeln ergibt sich das Bild, das auf dem Bildschirm dargestellt
wird. Ein herkömmlicher Monitor besitzt Millionen von Pixeln. Ein
Pixelfehler beschreibt einen defekten Pixel, der die Farbe nicht korrekt
ausgibt. Der defekte Pixel kann auf Ihrem Bildschirm wie ein winziger
schwarzer Punkt erscheinen oder auch jede andere Farbe haben, die
nicht ins Bild passt.
4.11 Partition teilen
1. Wählen Sie eine Partition aus.
2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Teilen.
3. Ändern Sie die Größenwerte der ersten Partition und der zweiten
Partition.
TIPP
4. Bestätigen Sie mit OK.
Eine Deinstallation der alten Programmversion ist nicht erforderlich.
Partitionen, auf denen ein Betriebssystem vorhanden ist, sollten nicht
mit Partition Manager X2 geteilt werden. Ist die Option Teilen im
Menü Partitionsmanagement ausgegraut (= nicht verfügbar), ist dies
in aller Regel darauf zurückzuführen, dass Sie versuchen, eine Primärpartition zu teilen, obwohl das Maximum von 4 auf einer Festplatte
zulässigen primären Partitionen bereits erreicht ist (z.B. drei primäre
Partitionen und eine erweiterte Partition). Sie können die Teilen-Funktion auf eine logische Partition innerhalb einer erweiterten Partition
anwenden, nicht aber, um die originale Partition von einer primären
in eine logische zu konvertieren oder umgekehrt.
24
Operationen
4.12 Partition verstecken
1. Wählen Sie eine Partition aus.
2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Weitere -> Partition
anzeigen.
3. Bestätigen Sie mit OK.
Operationen
25
5. Grundlagen
VORSICHT
5.1 LBA-Modus im BIOS ändern
Ändern Sie niemals den LBA-Modus Ihres BIOS, wenn sich Daten auf Ihrer Festplatte befinden! Die Änderung dieser Einstellung kann zur Beschädigung oder sogar zum Verlust Ihrer Daten
führen!
Die meisten modernen BIOS-Systeme unterstützen LBA (Logical Block
Addressing, logische Blockadressierung). Der LBA-Modus, ob er nun
auf Ihrem System aktiviert oder deaktiviert ist, bestimmt, wie Ihr
Computer die logische CHS-Adressierung (Cylinder – Head – Sector,
Zylinder – Kopf – Sektor) durchführt. Wird diese Einstellung geändert,
kann die daraus resultierende Anpassung der CHS-Werte alle Dateien
und Partitionen auf Ihren Festplatten beschädigen.
Sollten Sie die LBA-Modus-Einstellung in Ihrem BIOS ändern müssen,
fertigen Sie in jedem Fall vorher ein Backup sämtlicher Daten auf den
Festplatten an. Kontaktieren Sie gegebenenfalls den technischen Support Ihres BIOS- und/oder Festplattenherstellers, um eine exakte und
richtige Vorgehensweise sicherzustellen.
5.2 Partitionsmanagement
Die nachfolgend beschriebenen Konzepte und Maßnahmen sollen Sie
bei der Verwaltung Ihrer Festplattenpartitionen unterstützen.
Bestimmung einer aktiven primären (Boot-)Partition
Wenn Sie mehrere primäre Partitionen für verschiedene Betriebssysteme erstellen, müssen Sie dem Computer mitteilen, von welcher
Primärpartition er booten soll. Diese Bootpartition wird als „Aktive
26
Grundlagen
Partition“ bezeichnet. Existiert keine aktive primäre Partition auf der
ersten physikalischen Festplatte, kann Ihr Computer nicht von dieser
Festplatte booten.
Bevor Sie eine primäre Partition aktivieren, vergewissern Sie sich, dass
es sich um eine bootfähige Partition handelt. Solche Partitionen weisen eine logische Formatierung auf und enthalten die erforderlichen
Betriebssystemdateien. Partitionen, auf denen kein Betriebssystem installiert ist, sind nicht bootfähig.
Die Partition-Manager-2011-Funktion Aktiv setzen ermöglicht Ihnen
die problemlose Auswahl der primären Partition, die als aktive Partition verwendet werden soll.
Einsatz von logischen Partitionen
Die Erstellung einer erweiterten Partition und deren Aufteilung in logische Partitionen gewährleistet:
XX den Zugriff auf dieselben Dateien von mehreren Betriebssystemen
aus,
XX die bestmögliche Nutzung des Festplattenspeichers,
XX einfacheren Dateizugriff und höhere Datensicherheit.
Zugriff auf dieselben Dateien von mehreren Betriebssystemen
aus
Logische Partitionen müssen nicht wie primäre Partitionen versteckt
werden. Es können mehrere logische Partitionen gleichzeitig sichtbar
sein. Dementsprechend ist auch der Zugriff auf die Dateien, die auf
einer logischen Partition gespeichert sind, von mehreren Betriebssystemen aus möglich, die auf verschiedenen primären und logischen Partitionen installiert sind. Voraussetzung hierfür: Die logische Partition
besitzt ein Dateisystem, das von den Betriebssystemen erkannt wird.
Grundlagen
27
Sehen Sie sich dazu einmal die nachstehende Festplattengrafik an! Da
DOS, Windows und Windows NT allesamt FAT-Partitionen erkennen,
könnte jede dieser drei primären Partitionen aktiv sein und dennoch
die Dateien auf einer der logischen Partitionen erkennen und nutzen.
Bestmögliche Nutzung des Festplattenspeichers
Haben Sie eine große Festplatte und möchten Sie darauf vollständig
oder teilweise das FAT-Dateisystem benutzen, können Sie Speicherplatzverschwendung verhindern, indem Sie mehrere kleine FAT-Partitionen verwenden. Alle Daten auf einer FAT-Partition werden in Zuordnungseinheiten, den Clustern, gespeichert. Jedes Cluster besteht
dabei aus einer festen Anzahl von Festplattensektoren.
Das FAT-Dateisystem unterstützt Festplatten- oder Partitionsgrößen
von bis zu 4 GB (Windows XP), erlaubt aber nur maximal 65.525
Cluster. Daher muss unabhängig von der Größe der Festplatte oder
Partition die Anzahl der Sektoren in einem Cluster groß genug sein,
damit der gesamte verfügbare Speicher in 65.525 Clustern untergebracht werden kann. Je mehr Speicher verfügbar ist, desto höher muss
die Cluster-Größe sein.
28
Grundlagen
Eine hohe Cluster-Größe ist aber gleichbedeutend mit einer Vergeudung von Festplattenspeicher. Auch wenn eine Datendatei (oder der
letzte Teil einer Datendatei) deutlich kleiner als die Cluster-Größe
ist, muss der Computer zur Speicherung der Daten immer noch ein
ganzes Cluster verwenden. Die übrige Cluster-Kapazität bleibt dabei
ungenutzt. Die folgende Tabelle zeigt einige minimale Cluster-Größen
und den dabei vergeudeten Speicherplatz für unterschiedliche Partitionsgrößen.
Partitionsgrößen
Benötigte ClusterMindestgröße
% vergeudeter Speicherplatz (Circa-Angabe)
16-127 MB
2 KB
2%
128-255 MB
4 KB
4%
256-511 MB
8 KB
10%
512-1.023 MB
16 KB
25%
1.024-2.047 MB
32 KB
40%
2.048-4.096 MB
64 KB
50%
Die Vergeudung von Festplattenspeicher lässt sich durch die Nutzung
kleinerer Partitionen verhindern, weil kleinere Partitionen geringere
Cluster-Größen verwenden. So hat beispielsweise eine 1.024-MB-Partition eine Cluster-Größe von 32 KB. Wenn auf dieser Partition eine
2-KB-Datei gespeichert würde, wäre dazu ein ganzer 32-KB-Cluster
nötig, so dass 30 KB Speicherplatz vergeudet wären. Würde der Speicherplatz dagegen in 120-MB-Partitionen aufgeteilt, würden diese Partitionen lediglich 2-KB-Cluster verwenden. Wenn man in diesem Fall
die gleiche 2-KB-Datei speichern würde, würde sie perfekt in einen
2-KB-Cluster passen und es wäre kein Speicherplatz vergeudet.
64-KB-Cluster stehen ausschließlich unter Windows NT zur Verfügung. Andere Betriebssysteme können keine 64-KB-Cluster nutzen,
egal, wie groß die Partition auch sein mag.
Grundlagen
29
Beim Einsatz von großen FAT-Partitionen, primären oder logischen,
kann vergeudeter Speicherplatz gegebenenfalls durch eine Größenanpassung mittels der Option Cluster-Größe ändern in Partition Manager X2 zurückgewonnen werden. Der so wiedererworbene Speicherplatz kann dann auf andere, kleinere Partitionen aufgeteilt werden.
Einfacherer Dateizugriff und höhere Datensicherheit
Bei Verwendung einer großen Festplatte führt die Platzierung aller Ihrer Dateien und Unterverzeichnisse in einem Stammverzeichnis zu
einer großen und komplexen Verzeichnisstruktur. Je größer und komplexer das Stammverzeichnis, desto schwieriger wird es für Sie, die
Übersicht über Ihre Dateien zu behalten. Die Dateiorganisation wird
schwieriger und Sie sind gezwungen, zahlreiche Verzeichnisse und Unterverzeichnisse zu durchforsten, um eine bestimmte Datei zu finden.
Der clevere Einsatz von logischen Partitionen kann Ihnen helfen, dieses Problem zu vermeiden. Unterteilen Sie Ihre Dateien einfach in
Gruppen und speichern Sie jede Gruppe auf einer individuellen logischen Partition. Wenn Sie dann eine bestimmte Dateigruppe benötigen, brauchen Sie nur auf die entsprechende logische Partition zu
wechseln. Die Komplexität Ihrer Verzeichnisstruktur wird minimiert
und erlaubt Ihnen einen deutlich schnelleren Zugriff auf die gewünschten Dateien.
Sie können auch zusätzliche Partitionen verwenden, um die Datensicherheit Ihrer sensiblen Daten zu erhöhen. Wollen Sie beispielsweise
den Zugriff auf eine bestimmte Dateigruppe einschränken, können
Sie diese Dateien auf einer logischen Partition speichern und diese
Partition dann verstecken, damit keine Fremdzugriffe möglich sind.
Benutzen Sie mehrere Betriebssysteme, können Sie eine logische Datenpartition mit dem Dateisystem des Betriebssystems formatieren,
das die besten Sicherheitsfunktionen bietet. In diesem Fall kann das
Betriebssystem verwendet werden, um die Zugriffsmöglichkeiten auf
die Datenpartition zu beschränken.
30
Grundlagen
Logische Partitionen können überdies dazu benutzt werden, zusätzliche Kopien kritischer Dateien zu speichern. Wenn Sie beispielsweise Kopien Ihrer kritischen Dateien auf einer logischen FAT-Partition
speichern, kann von allen Ihren Betriebssystemen, die FAT erkennen,
auf diese Partition zugegriffen werden. Sollte in diesem Fall eins der
Betriebssysteme ausfallen oder beschädigt werden, können Sie ein anderes Betriebssystem booten und dann wieder auf die kritischen Dateien zugreifen.
5.3 Dateisysteme
Alle Dateisysteme bestehen aus Strukturen, die zum Speichern und
Verwalten von Daten benötigt werden. Diese Strukturen beinhalten
normalerweise einen Bootsektor für das Betriebssystem, Verzeichnisse
und Dateien. Darüber hinaus erfüllt ein Dateisystem drei wesentliche Funktionen: 1) die Nachverfolgung von zugewiesenem und ungenutztem Speicherplatz, 2) die Verwaltung von Verzeichnissen und
Dateinamen und 3) die Dokumentation der genauen physikalischen
Speicherstandorte aller Dateien auf der Festplatte.
Die verschiedenen Betriebssysteme nutzen unterschiedliche Dateisysteme. Einige Betriebssysteme können nur ein Dateisystem erkennen,
andere hingegen mehrere. Die gängigsten Dateisysteme sind:
FAT (File Allocation Table, Dateizuordnungstabelle)
Das FAT-Dateisystem unterstützt Festplatten-, bzw. Partitionsgrößen,
von bis zu 4 GB (Windows XP), erlaubt aber nur maximal 65.525 Cluster. Unabhängig von der Größe der Festplatte oder Partition muss die
Anzahl der Sektoren in einem Cluster daher groß genug sein, damit der
gesamte verfügbare Festplattenspeicher in diese 65.525 Cluster passt.
Je mehr Speicherplatz verfügbar ist, desto höher muss die ClusterGröße sein.
Grundlagen
31
Grundsätzlich tendieren große Cluster dazu, mehr Speicherplatz zu
vergeuden als kleine Cluster. Weitere Informationen zur Verwaltung
der Cluster-Größen finden Sie in der Programmhilfe.
Das FAT-Dateisystem benutzt außerdem ein Stammverzeichnis.
Dieses Verzeichnis verfügt über eine maximale Anzahl an Einträgen
und muss an einem bestimmten Ort auf der Festplatte oder Partition
platziert sein. Betriebssysteme, die mit dem FAT-Dateisystem arbeiten, kennzeichnen das Stammverzeichnis durch einen umgekehrten
Schrägstrich (\) und zeigen es beim Starten des Systems als Erstes an.
Das Stammverzeichnis speichert Informationen über jedes Unterverzeichnis und jede Datei in Form individueller Verzeichniseinträge. Der
Verzeichniseintrag einer Datei enthält zum Beispiel Informationen wie
den Dateinamen, die Dateigröße, einen Datums- und Zeitstempel zur
letzten Änderung der Datei, die Kennziffer des Anfangsclusters (der
Cluster, der den ersten Teil der Datei enthält) und die Dateiattribute
(z.B. versteckt, System etc.).
Alle Funktionen von Partition Manager X2 können auf FAT-Festplatten und -Partitionen angewendet werden.
FAT32 (File Allocation Table 32, Dateizuordnungstabelle 32)
Das FAT32-Dateisystem kann von Windows 95 OEM Service Release
2 (Version 4.00.950B) sowie Windows 98, 2000, XP und Vista verwendet werden. DOS, Windows 3.x, Windows NT 3.51/4.0 und frühere
Versionen von Windows 95 erkennen FAT32 nicht und können daher
auch nicht von einer FAT32-Festplatte oder -Partition booten oder deren Dateien verwenden.
FAT32 ist eine Weiterentwicklung des FAT-Dateisystems, das auf
32-Bit-Dateizuordnungstabelleneinträgen basiert, anstatt auf den
16-Bit-Einträgen, die beim FAT-System benutzt werden. Dementsprechend unterstützt FAT32 auch wesentlich höhere Festplatten- oder
Partitionsgrößen (bis zu 2 Terabyte). Das FAT32-Dateisystem verwen-
32
Grundlagen
det kleinere Cluster als das FAT-Dateisystem, besitzt zwei Bootsektoren und ein Stammverzeichnis, das in beliebiger Größe und an beliebiger Stelle auf der Festplatte oder Partition platziert sein kann.
NTFS (New Technology File System)
Das New Technology File System (NTFS) kann von Windows NT,
2000, XP und Vista genutzt werden. Die Verwendung von NTFS auf
Festplatten bis zu einer Größe von 400 MB wird nicht empfohlen, da
es sehr viel Speicherplatz für die Systemstrukturen belegt.
Die zentrale Systemdatei des NTFS-Dateisystems ist die Master File
Table (MFT). NTFS bewahrt zum Schutz vor Beschädigung der Daten
und Datenverlust mehrere Kopien des kritischen Teils der MFT auf.
Wie FAT und FAT32 nutzt auch NTFS Cluster, um Datendateien zu
speichern. In diesem Fall ist die Größe der Cluster jedoch nicht von der
Größe der Festplatte oder Partition abhängig. So kann eine minimale
Cluster-Größe von 512 Bytes bestimmt werden, egal, ob eine Partition
500 MB oder 5 GB groß ist. Die Verwendung kleiner Cluster reduziert
nicht nur den vergeudeten Festplattenspeicherplatz sondern auch das
Ausmaß der Dateifragmentierung. Defragmentierung bedeutet, dass
Dateien auf viele nicht zusammenhängende Cluster aufgeteilt sind,
was den Dateizugriff verlangsamt. Dank der Unterstützung kleiner
Cluster gewährleistet NTFS eine gute Performance auf großen Festplatten.
Und schließlich unterstützt NTFS auch das sogenannte Hot Fixing,
einen Prozess, bei dem fehlerhafte Sektoren automatisch aufgespürt
und markiert werden, um ihre Verwendung auszuschließen.
Bis auf die FAT- und FAT32-spezifischen Funktionen ist die gesamte
Funktionalität von Partition Manager X2 auf das NTFS-Dateisystem
anwendbar.
Grundlagen
33
Linux Ext2, Ext3 und Linux Swap
Die Linux-Ext2- und Linux-Swap-Dateisysteme wurden für das Linux-Betriebssystem (eine Freeware-Version von UNIX) entwickelt.
Das Linux-Ext2-Dateisystem unterstützt eine maximale Festplatten-,
bzw. Partitionsgröße, von 4 Terabyte. Linux Swap wird für die LinuxSwap-Datei verwendet. Das Ext3-Dateisystem ist eine sogenannte
Journaling-Erweiterung für Ext2. Das Journaling reduziert die Dauer
für die Wiederherstellung eines Dateisystems nach einem Systemabsturz und ermöglicht so eine schnellere Systemwiederherstellung auf
Einzelplatzrechnern, ebenso wie eine schnellere Wiederherstellung des
Dateisystems auf einem anderen Rechner, wenn auf einer Festplatte
gemeinsame Cluster-Knoten genutzt werden.
Abgesehen von den FAT- und FAT32-spezifischen Funktionen stehen
alle Funktionen von Partition Manager X2 in vollem Umfang für Linux
Ext2, Ext3 und Linux Swap zur Verfügung.
5.4 Partitionen verstecken
Partition Manager X2 bietet Ihnen die Möglichkeit, eine Partition vor
dem Betriebssystem zu verstecken. Wenn Sie eine Partition verstecken, wird ihr beim Booten des Betriebssystems kein Laufwerkbuchstabe zugewiesen. Damit ist sie für das Betriebssystem und alle daran
gekoppelten Anwendungen unsichtbar. Nachfolgende Partitionen, die
weiterhin für das Betriebssystem sichtbar sind, erhalten einen neuen
Laufwerkbuchstaben zugewiesen.
Das Verstecken einer Partition ist dann sinnvoll, wenn Sie den Zugriff
auf sensible Daten durch andere Anwender verhindern oder kritische
Daten vor einer unwiderruflichen Löschung durch Dritte schützen
wollen. Sie können jede primäre oder logische FAT-, FAT32- und
NTFS-Partition verstecken.
Natürlich erlaubt Partition Manager X2 auch das erneute Anzeigen
zuvor versteckter Partitionen. Wird eine Partition wieder sichtbar ge-
34
Grundlagen
macht, wird sie auch von dem gebooteten Betriebssystem wieder erkannt.
Betriebssysteme können Partitionen nur dann erkennen, wenn ihnen
das darauf verwendete Dateisystem bekannt ist. Wird also eine Partition mit einem unbekannten Dateisystem sichtbar gemacht, erkennt
sie das Betriebssystem dennoch nicht.
Bei der Anzeige primärer Partitionen sollten Sie etwas vorsichtig sein.
Im Allgemeinen sollten keine zwei primären Partitionen gleichzeitig
auf derselben physikalischen Festplatte sichtbar gemacht werden, da
dies bei manchen Betriebssystemen einen Datenverlust auslösen kann.
5.5 Wie startet ein Computer?
Wie ein Computer von einer Festplatte bootet, hängt von der Art und
Weise ab, wie die Festplatte partitioniert ist und mit welchem Betriebssystem gebootet wird.
Der eigentliche Bootvorgang
Sobald Sie Ihren Computer einschalten, übernimmt der Hauptprozessor (CPU) die Kontrolle über das System. Die CPU führt sofort alle
im BIOS – einem im ROM des Rechners befindlichen Programm, das
die Bootprozeduren enthält – hinterlegten Instruktionen aus. Der letzte Teil der BIOS-Instruktionen enthält die Bootroutine. Sie ist darauf
programmiert, den Master Boot Record (MBR) vom ersten Sektor der
ersten physikalischen Festplatte auszulesen.
Der MBR enthält ein Master-Bootprogramm und eine Partitionstabelle,
die alle Partitionen auf der Festplatte beschreibt. Die BIOS-Bootroutine
führt das Master-Bootprogramm aus, das anschließend den eigentlichen Startvorgang des Rechners fortsetzt. Das Master-Bootprogramm
überprüft die Partitionstabelle daraufhin, welche primäre Partition
zurzeit aktiv ist. Wenn nur eine primäre Partition vorhanden ist, wird
deren Betriebssystem geladen und gestartet.
Grundlagen
35
Befinden sich mehrere primäre Partitionen auf der Festplatte, besitzt
jede bootfähige Partition ihren eigenen Boot Record auf ihrem ersten
Sektor. Dieser Bootsektor enthält eine Bootroutine, die speziell zum
Starten des auf dieser Partition installierten Betriebssystems gedacht
ist. Der betriebssystemspezifische Bootsektor wird normalerweise auf
die Partition geschrieben, wenn die Partition logisch formatiert wird, er
kann aber mithilfe eines Dienstprogramms des Betriebssystems auch
später noch ergänzt werden (z.B. DOS SYS etc.).
Nach der Identifizierung der aktiven Partition startet das Master-Bootprogramm die Bootroutine der jeweiligen Partition. Daraufhin werden dann die erforderlichen Betriebssystemdateien geladen und das
Betriebssystem gestartet.
Betriebssystemspezifische Bootinformationen
Die meisten Betriebssysteme, einschließlich DOS, Windows 3.x, Windows 95, 98 und NT, beziehen sich beim Booten von der Festplatte auf
die aktive primäre Partition. Dabei greifen sie jedoch auf unterschiedliche Art und Weise darauf zurück.
1. DOS, Windows 3.x und Windows 95, 98, XP sowie Vista müssen von einer aktiven primären Partition auf der ersten Festplatte
booten.
2. Windows NT kann von einer logischen Partition booten, allerdings
muss sich das Windows-NT-Bootprogramm auf der aktiven primären Partition der ersten Festplatte befinden.
5.6 Über Partitionen
Nach der physikalischen Formatierung einer Festplatte kann diese in
verschiedene physikalische Bereiche oder Partitionen unterteilt werden. Jede Partition arbeitet als eigenständige Einheit und kann mit
jedem beliebigen Dateisystem logisch formatiert werden. Eine logisch
formatierte Festplattenpartition wird dann als Datenträger bezeichnet.
36
Grundlagen
Während des Formatierungsvorgangs werden Sie aufgefordert, einen
Namen für die Partition einzugeben, die sogenannte Datenträgerbezeichnung. Sie erleichtert Ihnen die Identifizierung des Datenträgers.
Wozu mehrere Partitionen nutzen?
Viele Festplatten sind als eine einzige große Partition formatiert. Diese
Variante gewährleistet allerdings nicht immer auch die bestmögliche
Nutzung Ihres Festplattenspeicherplatzes und Ihrer Ressourcen. Die
Alternative hierzu ist die Unterteilung Ihrer Festplatte in mehrere Partitionen. Dies ermöglicht Ihnen:
XX die Installation von mehr als einem Betriebssystem auf Ihrer Festplatte,
XX die effizienteste Nutzung des verfügbaren Festplattenspeichers,
XX bestmöglichen Schutz für Ihre Dateien
XX die physische Separierung Ihrer Daten zum schnelleren Auffinden
von Dateien und Backup-Daten.
Die nachfolgenden Informationen zum Thema Partitionen erläutern,
wie Sie Partitionen erstellen und so einsetzen können, dass Sie den
größtmöglichen Nutzen aus Ihrer Festplatte ziehen.
Partitionstypen
Es gibt drei Arten von Partitionen:
XX Primäre Partitionen
XX Erweiterte Partitionen
XX Logische Partitionen
Meist werden Festplatten in primäre und erweiterte Partitionen unterteilt. Eine Festplatte kann bis zu vier primäre Partitionen enthalten
oder drei primäre und eine erweiterte Partition. Die erweiterte Partition
Grundlagen
37
kann wiederum zusätzlich in eine beliebige Anzahl von logischen Partitionen unterteilt werden.
Die nachstehende Abbildung zeigt eine Festplatte mit vier Hauptpartitionen: drei primären und einer erweiterten Partition. Die erweiterte Partition ist außerdem in zwei logische Partitionen unterteilt. Jede
primäre Partition wurde mit einem anderen Dateisystem (FAT und
NTFS) formatiert. Die beiden logischen Partitionen verwenden das
FAT-Dateisystem.
Während die Abbildung alle Partitionen auf einer einzigen Seite einer
Platte zeigt, wären sie für den realen Gebrauch eher über die Seiten
mehrerer Platten verteilt.
Primäre Partitionen
Eine primäre Partition kann neben einem Betriebssystem auch eine
Reihe von Datendateien enthalten (z.B. Programmdateien, Anwendungsdateien etc.). Vor der Installation eines Betriebssystems muss die
primäre Partition mit einem betriebssystemkompatiblen Dateisystem
logisch formatiert werden.
38
Grundlagen
Wenn Sie mehrere primäre Partitionen auf Ihrer Festplatte haben, ist
wahrscheinlich immer nur eine primäre Partition sichtbar und aktiv.
Die aktive Partition ist diejenige, von der beim Starten des Computers
das Betriebssystem gebootet wird. Bis auf die aktive Partition sind alle
anderen primären Partitionen versteckt, sodass kein Zugriff auf deren
Daten möglich ist. Das bedeutet, dass grundsätzlich immer nur das
darauf installierte Betriebssystem auf die Daten einer primären Partition zugreifen kann.
Wollen Sie mehr als ein Betriebssystem auf Ihrer Festplatte installieren, müssen Sie eventuell mehrere primäre Partitionen anlegen. Die
meisten Betriebssysteme können nur von einer einzigen primären Partition gebootet werden.
Erweiterte Partitionen
Die erweiterte Partition dient als eine Möglichkeit, die willkürliche Beschränkung auf vier Partitionen zu umgehen. Sie ist im Wesentlichen
eine Art Behälter, in dem Sie Ihren Festplattenspeicher durch die Erstellung einer unbegrenzten Anzahl logischer Partitionen physikalisch
weiter unterteilen können.
Eine erweiterte Partition kann selbst keine Daten enthalten. Vielmehr
müssen Sie innerhalb der erweiterten Partitionen logische Partitionen
anlegen, um Daten darauf zu speichern. Nach ihrer Erstellung müssen
die logischen Partitionen zunächst logisch formatiert werden, wobei
jede ein anderes Dateisystem unterstützen kann.
Logische Partitionen
Logische Partitionen können nur innerhalb einer erweiterten Partition existieren und ausschließlich Datendateien sowie Betriebssysteme
enthalten, die von einer logischen Partition gebootet werden können
(z.B. Linux, Windows NT etc.).
Grundlagen
39
5.7 Was ist eine Festplatte?
Die Festplatte ist der Teil Ihres Computers, der für die langfristige
Speicherung Ihrer Daten zuständig ist. Im Gegensatz zu flüchtigem
Speicher (meist als RAM bezeichnet), der gespeicherte Daten wieder
verliert, sobald die Stromzufuhr unterbrochen wird, speichert eine
Festplatte die Informationen dauerhaft und gewährleistet so die permanente Aufbewahrung von Programmen, Dateien und anderen Daten. Festplatten bieten außerdem weit höhere Speicherkapazitäten als
RAM.
Grundlegende Komponenten einer Festplatte
Eine Festplatte besteht im Wesentlichen aus vier wichtigen Komponenten: den Scheiben (Platters), einer Spindel (Spindle), den Schreib-/
Leseköpfen (Read/Write Heads) und integrierter Elektronik.
40
Grundlagen
XX Scheiben sind solide Platten aus Metall oder Kunststoff. Beide
Seiten einer Scheibe sind mit einer dünnen Eisenoxidschicht oder
einem anderen magnetisierbaren Material überzogen.
XX Sie sind auf einer zentralen Achse, der Spindel, befestigt, welche
alle Scheiben zusammen mit gleichbleibender Geschwindigkeit
rotiert.
XX Die Schreib-/Leseköpfe befinden sich am äußeren Ende beweglicher Arme, die sowohl die Ober- als auch die Unterseite der Scheibe
abfahren. Für jede Seite jeder Scheibe ist mindestens ein Schreib-/
Lesekopf vorhanden. Alle Arme bewegen sich zeitgleich kammartig
vom Zentrum der Scheibe bis zum Außenbereich vor und zurück.
Diese Armbewegung in Kombination mit der Rotationsbewegung
der Scheiben ermöglicht es den Schreib-/Leseköpfen, sämtliche Bereiche aller Scheiben zu erreichen.
XX Die integrierte Elektronik übersetzt die Befehle des Computers
und bewegt die Schreib-/Leseköpfe zu bestimmten Positionen auf
den Scheiben, wo sie die benötigten Daten auslesen und/oder schreiben können.
Wie werden Daten gespeichert und gelesen?
Computer speichern Daten in Form von binären Bits auf den Festplatten. Jedes Bit wird als magnetische Ladung (positiv oder negativ) auf
der Eisenoxidbeschichtung der Festplattenscheibe abgelegt.
Bei der Datenspeicherung sendet der Computer eine Reihe von Bits
an die Festplatte. Sobald die Festplatte diese Bits empfängt, setzt sie
den Schreib-/Lesekopf ein, um die Daten magnetisch auf die Scheiben
abzulegen, bzw. zu „schreiben“. Daten-Bits werden nicht notwendigerweise der Reihe nach gespeichert. So können die Daten derselben
Datei beispielsweise in verschiedene Bereiche verschiedener Scheiben
geschrieben werden.
Fordert der Computer auf einer Festplatte gespeicherte Daten an, setzt
die Rotation der Scheiben ein und die Schreib-/Leseköpfe bewegen sich
Grundlagen
41
zu den gesuchten Datenbereichen vor und zurück. Alle Schreib-/Leseköpfe lesen die Daten durch Bestimmung der magnetischen Ladung
jedes Bits (positiv oder negativ) aus und leiten diese Information dann
wieder an den Computer zurück.
Die Schreib-/Leseköpfe haben jederzeit Zugriff auf alle Bereiche der
Scheiben, so dass die Daten auch in zufälliger Reihenfolge ausgelesen
werden können (statt der Reihe nach wie bei einem Magnetband). Auf
diese Weise können Festplatten normalerweise innerhalb weniger Millionstelsekunden auf beliebige Datenbestände zugreifen.
5.8 Was ist Formatieren?
Computer müssen in der Lage sein, auf Kommando auf benötigte Informationen zuzugreifen. Selbst die kleinste Festplatte kann Millionen
und Abermillionen von Bits speichern. Aber wie weiß der Computer,
wo er nach den angeforderten Informationen suchen muss? Zu diesem Zweck sind Festplatten in separate, identifizierbare Bereiche gegliedert, die es dem Computer erlauben, problemlos jede gewünschte
Bitsequenz aufzuspüren.
Die grundlegendste Form der Festplattenorganisation ist die Formatierung. Durch die Formatierung wird die Festplatte so vorbereitet,
dass Daten auf ihre übereinander gelagerten Scheiben geschrieben und
bei Bedarf auch schnell wieder ausgelesen werden können. Festplatten
müssen auf zwei Arten formatiert werden: physikalisch und logisch.
Physikalische Festplattenformatierung
Bevor eine Festplatte logisch formatiert werden kann, muss sie zunächst einmal physikalisch formatiert sein. Die physikalische Formatierung (auch Low-Level-Formatierung genannt) wird normalerweise
vom Hersteller durchgeführt.
Bei der physikalischen Formatierung (siehe nachstehende Abbildung)
werden die Scheiben der Festplatte in ihre physikalischen Komponen-
42
Grundlagen
ten unterteilt: Spuren, Sektoren und Zylinder. Diese Komponenten
definieren die Art und Weise, wie Daten physikalisch auf der Festplatte
gespeichert und von ihr ausgelesen werden.
1. Die kreisförmigen, konzentrischen Spuren werden auf beiden Seiten jeder Scheibe aufgebracht, wie bei einer Schallplatte oder CD.
Ihre Identifizierung erfolgt anhand von Kennziffern, wobei die
Nummerierung bei Spur 0 am äußeren Rand beginnt.
2. Die Spuren selbst sind wiederum in kleinere Bereiche, die sogenannten Sektoren, unterteilt, die zum Speichern einer festen Menge von Daten verwendet werden. In der Regel sind die Sektoren so
formatiert, dass sie 512 Bytes an Daten aufnehmen können (ein
Byte fasst 8 Bits).
3. Ein Zylinder besteht aus einem Satz von Spuren, die auf beiden
Seiten sämtlicher Scheiben in der gleichen Entfernung zur Spindel liegen. So befindet sich zum Beispiel Spur 3 auf beiden Seiten
sämtlicher Scheiben gleich weit von der Spindel entfernt. Wären
Grundlagen
43
diese Spuren vertikal miteinander verbunden, hätte der Spurensatz die Form eines Zylinders.
Sowohl die Hardware als auch die Software eines Computers arbeitet
häufig mit zylindrischen Formen. Wenn Daten zylindrisch auf eine
Festplatte geschrieben werden, ist ein lückenloser Zugriff darauf möglich, ohne dass die Schreib-/Leseköpfe bewegt werden müssen. Weil die
Bewegungsgeschwindigkeit des Schreib-/Lesekopfes im Vergleich zur
Festplattenrotation samt Wechsel des Kopfes recht gering ist, sparen
Zylinder beim Datenzugriff viel Zeit.
Nach der physikalischen Formatierung einer Festplatte lassen die
magnetischen Eigenschaften der Scheibenbeschichtung mit der Zeit
immer mehr nach. Entsprechend wird es für die Schreib-/Leseköpfe
zunehmend schwieriger, Daten auf die betroffenen Sektoren der Scheiben zu schreiben und von ihnen auszulesen. Sektoren, die keine Daten mehr aufnehmen können, werden fehlerhafte Sektoren genannt.
Erfreulicherweise kommen diese fehlerhaften Sektoren aufgrund der
hohen Qualität moderner Speichermedien nur noch selten vor. Außerdem können moderne Computer fehlerhafte Sektoren inzwischen
auch selbstständig erkennen. In diesem Fall markiert das System den
Sektor einfach als fehlerhaft (damit er zukünftig nicht mehr benutzt
wird) und greift auf einen anderen Sektor zurück.
Logische Festplattenformatierung
Nach der physikalischen Formatierung einer Festplatte muss sie
noch logisch formatiert werden. Die logische Formatierung platziert
ein Dateisystem auf der Festplatte, das es einem Betriebssystem (wie
z.B. DOS, Windows oder Linux) gestattet, den verfügbaren Festplattenspeicher zu nutzen, um Dateien zu speichern und zu laden. Die
verschiedenen Betriebssysteme verwenden unterschiedliche Dateisysteme, daher ist die Art der logischen Formatierung auch von dem zu
verwendenden Betriebssystem abhängig.
44
Grundlagen
Wenn Sie Ihre ganze Festplatte mit einem einzigen Dateisystem formatieren, schränkt dies logischerweise auch die Anzahl und Art der
Betriebssysteme ein, die sie darauf installieren können. Glücklicherweise gibt es jedoch eine Lösung für dieses Problem: Die Festplatte
kann vor der logischen Formatierung in Partitionen aufgeteilt werden.
So kann jede Partition mit einem anderen Dateisystem formatiert werden, wodurch die Installation verschiedener Betriebssysteme möglich
ist. Darüber hinaus gewährleistet die Aufteilung Ihrer Festplatte in
Partitionen auch eine effizientere Nutzung des Festplattenspeichers.
5.9 Warum Partitionieren?
Geringeres Risiko einer zufälligen oder absichtlichen
Beschädigung Ihrer Daten
Partition Manager X2 unterstützt Sie bei der getrennten Unterbringung Ihrer Anwendungsprogramme und Anwendungsdaten auf verschiedenen Partitionen. Sollte die Partition, auf der sich eine Anwendung befindet, beschädigt oder versehentlich gelöscht werden, bleiben
somit die zugehörigen Daten auf einer anderen Partition erhalten. In
einem solchen Fall brauchen Sie dann lediglich eine Partition wiederherzustellen, was bedeutend schneller geht als die ganze Festplatte
wiederherzustellen.
Mehr Sicherheit
Befinden sich auf einer Ihrer Partitionen oder Festplatten Daten, die
nicht für Dritte zugänglich sein sollen? Dann können Sie Ihre Partitionen/Festplatten unter Windows Vista, 2003, XP, NT und 2000 auf
Wunsch „verstecken“. Dadurch werden sie weder im Windows-Explorer noch im Arbeitsplatz angezeigt. Die darauf befindlichen Daten sind
somit „unsichtbar“.
Grundlagen
45
Bessere Performance
Durch die Partitionierung einer Festplatte ermöglichen Sie Ihrem
Computer das schnellere Auffinden der gesuchten Daten. Da der Rechner nur noch eine Partition durchsuchen muss und nicht mehr die
ganze Festplatte, werden Dateien und Verzeichnisse deutlich schneller
lokalisiert.
Übersichtlichere Informationsstrukturen
Die Festplattenpartitionierung erleichtert Ihnen die logische Anordnung Ihrer Daten auf Ihrem Rechner. Erstellen Sie mit Partition Manager X2 Partitionen, um Ihre Dateien und Verzeichnisse strukturiert
darauf abzulegen. Auf diese Weise erübrigt sich das mühsame Durcharbeiten endloser Listen mit Hunderten oder Tausenden, wenn nicht
gar Zehntausenden Verzeichnissen, um eine bestimmte Datei oder
Anwendung zu finden.
Mehr Produktivität
Partition Manager X2 trägt auch dazu bei, Ihre Produktivität und Effizienz zu steigern: Das Programm erspart Ihnen viel Zeit bei der Suche
nach Dateien.
46
Grundlagen
6. Wie benutze ich die Boot-CD?
Die System GO! Daten-Retter-CD unterteilt sich in ZWEI Kern-Tools:
(1) Daten-Retter (WinCare™)
Daten-Retter (WinCare™) kann unter Windows gestartet werden. Legen Sie einfach die System GO! Daten-Retter-CD in Ihr CD-ROMLaufwerk ein und warten Sie, bis das Programm startet. Sollte es nicht
automatisch starten, öffnen Sie den „Arbeitsplatz“, lassen Sie sich den
Inhalt der CD anzeigen und klicken Sie auf die Datei autorun.exe.
(2) Daten-Retter-CD (BootCare™)
Daten-Retter (BootCare™) kann ausschließlich nach dem Booten Ihres
Rechners von der System GO! Daten-Retter-BootCare™-CD gestartet
werden. Legen Sie dazu die BootCare™-CD in Ihr CD-ROM-Laufwerk
ein und starten Sie Ihren Computer neu. Sollte Ihr Rechner nicht von
der CD starten, lesen Sie bitte die nachstehenden Ausführungen.
Wenn Ihr Computer nicht von dieser CD startet:
Sollte Ihr Rechner nicht von der CD starten, müssen Sie ggf. zunächst
Ihr CD-ROM-Laufwerk als Boot-Laufwerk einstellen.
Diese Einstellung wird im BIOS Ihres Computers vorgenommen. Um
dieses zu öffnen, müssen Sie Ihren Rechner neu starten und während
des Hochfahrens eine bestimmte Taste drücken. Welche Taste das ist,
wird in der Regel in der linken unteren Ecke des Bildschirms angezeigt.
Nachfolgend finden Sie eine Liste der gängigsten BIOS-Starttasten bzw.
-kombinationen:
XX Entf
XX F1
XX F2
Wie benutze ich die Boot-CD?
47
XX F3
XX F5
XX F10
XX Esc
XX Einf
XX Strg + Esc
XX Alt + Esc
XX Strg + Alt + Esc
XX Strg + Alt + Enter
Bei den meisten Systemen erhalten Sie eine Meldung auf dem Bildschirm, die Ihnen die spezifische Taste für den Zugriff auf das BIOS
angibt. Der nachstehende Screenshot zeigt den Boot-Bildschirm eines
Phoenix-Award-BIOS. Betrachten Sie hier die unten links angezeigte
Meldung: In diesem Beispiel müsste die Entf-Taste gedrückt werden,
um ins BIOS zu gelangen. Beachten Sie bitte, dass die angegebene
Taste bei allen Systemen gedrückt werden muss, solange dieser „BootBildschirm eingeblendet ist.
48
Wie benutze ich die Boot-CD?
Sobald das BIOS gestartet ist, erscheint ein Auswahlmenü auf dem
Bildschirm. Im nachstehenden Screenshot ist das Auswahlmenü des
Phoenix-Award-BIOS abgebildet. Sollten Sie ein anderes BIOS verwenden, kann die Darstellung abweichen. Grundsätzlich bieten aber alle
BIOS-Systeme ähnliche Menüs mit vergleichbaren Funktionen.
In diesem Beispiel-BIOS finden Sie die Boot-Einstellungen unter dem
Menüpunkt „Advanced BIOS Features“.
Wie benutze ich die Boot-CD?
49
Diese Bezeichnung kann je nach verwendetem BIOS-System variieren. Sollte Ihr BIOS-Auswahlmenü keinen solchen Eintrag aufweisen,
suchen Sie in den angebotenen Menüpunkten nach einer Einstellmöglichkeit wie „Boot Device Settings“ oder „Boot Device Order Settings“.
Die vorstehende Abbildung zeigt das Untermenü der „Advanced BIOS
Features“.
Damit der Rechner von CD starten kann, muss die Einstellung „First
Boot Device“ auf „CDROM“ stehen. Sollte hier etwas anderes angegeben sein (wie in diesem Beispiel „Floppy“), muss der Eintrag entsprechend geändert werden. In der Regel werden die wesentlichen Anweisungen zur Änderung der Menüeinstellungen gleich mitgeliefert - wie
hier im unteren Bereich des Bildschirms. Nach der Anpassung dieser
Einstellung müssen Sie die Änderung noch speichern und das BIOS
wieder verlassen. In diesem Fall drücken Sie dazu die Esc-Taste, um
zum Hauptmenü zurückzukehren, und wählen dann den Menüpunkt
„Save and Exit Setup“.
Es gibt buchstäblich Hunderte von BIOS-Versionen, daher kann die
hier gezeigte nur als Beispiel dienen. Die grundsätzliche Vorgehensweise ist aber bei allen Systemen ähnlich. Wenn Sie kein Phoenix-AwardBIOS verwenden, müssen Sie eventuell ein wenig experimentieren, um
die Boot-Reihenfolge der Laufwerke zu ändern.
50
Wie benutze ich die Boot-CD?
7. Den PC aufräumen und optimieren
Je schneller ein Rechner ist, umso besser. Doch welche Komponenten sind im PC eigentlich für die Geschwindigkeit verantwortlich?
Im ersten Kapitel erfahren Sie, auf welche Hardwarekomponenten Sie
besonders achten müssen, wenn der Rechner schnell sein soll. Aber
auch, was »schnell« eigentlich bedeutet, wird hier erklärt. Denn die
Geschwindigkeit des Rechners lässt sich ganz genau messen und mit
anderen Computern – etwa denen von Freunden oder Bekannten – vergleichen. Und damit ein flotter Rechner auch dauerhaft schnell bleibt,
gibt es jede Menge Tipps und Hinweise, mit deren Hilfe Sie einer
allmählichen Verlangsamung entgegenwirken können.
7.1 Diese Bauteile sind für die
Geschwindigkeit zuständig
Geschwindigkeit ist keine Hexerei. Das gilt auch für den Computer.
Nur vier Bauteile sind für das Arbeitstempo maßgeblich: der Prozessor, der Arbeitsspeicher, die Festplatte und die Grafikkarte.
Der Prozessor
Die wichtigste Komponente in Sachen Geschwindigkeit ist der Prozessor, auch CPU (Central Processing Unit) genannt. Er ist der
Motor des Computers, der alle anderen Komponenten antreibt und
das Tempo bestimmt.
Wie beim Auto, so gibt es auch beim Computer unterschiedlich starke »Motoren«. Wie schnell ein Prozessor ist, wird unter anderem durch
die Taktfrequenz bestimmt. Dabei gilt: Je höher die Taktfrequenz, umso
mehr Rechenaufgaben kann der Computer pro Sekunde bewältigen.
Das gilt allerdings nur, wenn Sie Prozessoren der gleichen Prozessorfamilie bzw. -technologie miteinander vergleichen. Ein Intel Core 2
Duo-Prozessor E6850 mit 3 GHz ist schneller als ein Intel Core 2 DuoProzessor E6450 mit 2,33 GHz. Das kann bei einer anderen ProzessorDen PC aufräumen und optimieren
51
technologie – etwa Intel Core 2 Quad – anders aussehen. Hier ist das
2,5-GHz-Modell flotter als die 3-GHz-Variante der Core-2-Duo-Technik.
Neben der Taktfrequenz gibt es weitere Faktoren, die über die Geschwindigkeit eines Prozessors entscheiden. In modernen CPUs sind gleich
mehrere Prozessoren – auch »Kerne« genannt – untergebracht. Mit zwei
Kernen (Dual-Core) arbeitet der Prozessor schneller als mit nur einem.
Noch schneller geht es mit vier Kernen (Quad Core) zur Sache. Der
Computer kann die Rechenaufgaben dann auf vier Prozessorkerne verteilen.
Der Prozessor ist der Motor des Rechners. Je flotter der Prozessor, umso
schneller arbeitet der Computer.
Um die Prozessoren der beiden großen Hersteller Intel und AMD untereinander vergleichen zu können, sollten Sie auf die Nummer im Prozessornamen achten. Bei Intel gibt der erste Buchstabe die Prozessorart
an. Der Buchstabe E steht beispielsweise für zwei Prozessorkerne, der
Buchstabe Q für vier Kerne. Die Zahl dahinter ist eine Art Leistungszahl. Je höher die Zahl, desto schneller ist der Rechner. Der Prozessor
Intel Core 2 Duo E6850 ist schneller als ein E6400; ein Intel Core 2
Quad Q6700 flotter als ein Q6600. Auch Konkurrent AMD setzt Typund Modellnummern ein, mit denen sich die Prozessoren vergleichen
lassen. Ein AMD Athlon Dual Core 6000+ ist zum Beispiel schneller
als ein AMD Athlon Dual Core 5000+.
52
Den PC aufräumen und optimieren
Stellt sich die Frage, welcher Prozessor für einen neuen Rechner gewählt werden sollte. Die Antwort gibt folgende Tabelle. Hier erfahren
Sie, mit welchen Prozessoren Büro-PCs, Grafik-PCs für Fotobearbeitung und Spiele-PCs mindestens ausgestattet sein sollten:
Zu langsam
Mittelmaß
Optimal
Bildbearbeitung
Intel Pentium
915
Intel Core 2
U2200
Intel Core 2
Quad Q9200
Spiele-PC
Intel Pentium
930
Intel Core 2
Duo E6750
Intel Core 2
Extreme Q9550
Videobearbeitung
Intel Core 2
Duo E6750
Intel Core 2
Quad Q9300
Intel Core 2 Extreme
QX9650
Bei Prozessoren wird zwischen 32-Bit- und 64-Bit-CPUs unterschieden. Die 64-Bit-Variante bietet vor allem eine bessere Verarbeitung
großer Datenmengen. Speicherintensive Programme und das Betriebssystem selbst können mehr Daten in den Arbeitsspeicher laden. Wichtig dabei: Der Vorteil lässt sich nur in Verbindung mit einem 64-BitBetriebssystem nutzen. Während die 32-Bit-Variante von Windows XP
oder Vista »nur« auf maximal 4 GB Arbeitsspeicher zugreifen kann,
sind es beim 64-Bit-Betriebssystem bis zu 128 GB. Wenn in Ihrem
Rechner ein 64-Bit-Prozessor – etwa eine Intel-Core-2-Duo-CPU – eingebaut ist und Sie mehr als 4 GB Arbeitsspeicher nutzen möchten,
müssen Sie auch die 64-Bit-Version von Windows installieren.
Allerdings gibt es bei 64 Bit noch einige Stolpersteine. Da die
64-Bit-Technologie recht neu ist, gibt es die meisten Programme und –
noch viel wichtiger – die meisten Gerätetreiber nur in der 32-Bit-Variante.
Vor einem Umstieg auf ein 64-Bit-Betriebssytem sollten Sie prüfen, ob
die Hersteller der verwendeten Hardware (wie Drucker, Scanner oder
Faxgeräte) auch passende 64-Bit-Treiber im Angebot haben. Falls nicht,
sollten Sie bei der 32-Bit-Version bleiben. Auch wenn ein 64-Bit-Prozessor eingebaut ist, können Sie damit problemlos auch 32-Bit-Programme
und -Betriebssysteme nutzen.
Den PC aufräumen und optimieren
53
Der Arbeitsspeicher
Neben dem Prozessor spielt der Arbeitsspeicher die zweitwichtigste Rolle
in Sachen Geschwindigkeit. Wie der Name bereits verrät, ist der Arbeitsspeicher der Bereich im Computer, in dem »gearbeitet« wird. Hier
speichert der Rechner alle Daten, auf die schnell zugegriffen werden
muss. Das sind zum Beispiel Teile des Betriebssystems, die gestarteten
Programme oder geöffnete Dateien.
In Sachen Arbeitsspeicher gilt: Viel hilft viel. Je mehr Arbeitsspeicher – auch Random Access Memory (RAM) genannt – zur Verfügung
steht, umso schneller können Sie mit Programmen arbeiten. Viel Arbeitsspeicher ist auch wichtig, wenn Sie mit mehreren Programmen
gleichzeitig arbeiten. Ist genügend Arbeitsspeicher eingebaut, können
Sie etwa problemlos den Internet-Browser, einen Mail-Client, ein
Brennprogramm und die Textverarbeitung starten. Ist zu wenig Arbeitsspeicher eingebaut, ist das gleichzeitige Arbeiten prinzipiell zwar
auch möglich, allerdings müssen Sie mit Geschwindigkeitseinbußen
rechnen. Denn wenn es eng wird im Speicher, muss Windows auf die
Festplatte ausweichen. Dabei wird ein Teil des Festplattenspeichers als
Arbeitsspeicher »missbraucht«. Das funktioniert reibungslos, kostet
aber eine Menge Zeit, da die Festplatte rund 500 Mal langsamer ist
als der interne Arbeitsspeicher.
Je mehr Arbeitsspeicher (RAM) im Computer eingebaut ist, desto besser.
Standard sind mindestens 1 GB RAM.
54
Den PC aufräumen und optimieren
Als Faustregel gilt: Der PC sollte mindestens über 1 GB (GigaByte) Arbeitsspeicher verfügen, für Spiele oder Grafikanwendungen besser 2
GB. Je mehr desto besser. Moderne Rechner sind mit 4 GB oder mehr
ausgestattet. Doch ab 3 GB müssen Sie aufpassen: Windows XP und
Windows Vista können »nur« knapp 3 GB verwalten. Selbst wenn 4 GB
RAM eingebaut sind, kann Windows nur 3 GB, auf einigen Systemen
auch 3,5 GB »sehen«. Wenn Sie mehr als 3 GB RAM nutzen möchten,
brauchen Sie die 64-Bit-Version des Betriebssystems. Beide wichtigen
Windowsvarianten – XP und Vista – gibt es auch als 64-Bit-Edition;
hier sind bis zu 128 GB Arbeitsspeicher möglich.
Die meisten Computer lassen sich problemlos mit mehr Arbeitsspeicher aufrüsten. Im Inneren des Rechners gibt es hierzu sogenannte
»Speicherbänke«, in die Sie weitere Speicherbausteine einsetzen können. Hier müssen Sie jedoch darauf achten, dass Sie dieselbe Speichertechnologie verwenden die bereits eingebaut ist. Im Handbuch Ihres
Rechners erfahren Sie meist, welche Speicherbausteine erforderlich
sind. Meist handelt es sich um Speicherbausteine mit der DDR- oder
DDR2-Technologie. Wie Sie den Rechner mit mehr Speicher bestücken,
erfahren Sie ausführlich im Kapitel Den PC intelligent aufrüsten.
Die Festplatte
Die dritte wichtige Komponente in Sachen Geschwindigkeit ist die
Festplatte. Hier speichert der Computer sämtliche Dateien. Dazu gehören die Dateien des Betriebssystems und der installierten Programme,
aber auch alle Dokumente, die Sie selbst erstellen, zum Beispiel Texte,
Fotos, Musik- oder Videodateien. Da kommen schnell mehrere hunderttausend Dateien zusammen.
Für moderne Festplatten sind derart große Datenmengen kein Problem. Wichtig für die Geschwindigkeit ist die Datenübertragungsrate
sowie die Zugriffszeit der Festplatte.
Die Datenübertragungsrate bestimmt, wie schnell Datenpakete von
und zur Festplatte übertragen werden. Schnelle Festplatten übermit-
Den PC aufräumen und optimieren
55
teln die Daten mit einer Geschwindigkeit von 40 MByte pro Sekunde.
Wenn Sie eine neue Festplatte kaufen möchten, achten Sie auf die
technischen Daten. Hier ist die Datenübertragungsrate in MB pro
Sekunde angegeben.
Die zweite wichtige Kennzahl, die Zugriffszeit bzw. Random Access
Time, verrät, wie lange die Festplatte benötigt, um eine bestimmte
Datei zu finden. Schnelle Festplatten erkennen Sie an einer möglichst
niedrigen Zugriffszeit von rund 10 Millisekunden. Die Zugriffszeit
– auch »Latenzzeit« genannt – steht ebenfalls in den technischen
Daten der Festplatte.
Moderne Festplatten sind mit einem sogenannten Cache-Speicher ausgestattet. Das ist ein Speicherbereich, in dem Daten vor dem Schreiben
oder Lesen zwischengespeichert werden. Beim Schreibvorgang werden
die Daten nicht direkt auf die Festplatte geschrieben, sondern zuerst
im Cache-Speicher abgelegt. Der Vorteil: Das Betriebssystem kann direkt weiterarbeiten und muss nicht darauf warten, bis der Speichervorgang tatsächlich abgeschlossen ist. Erst wenn die Festplatte weniger
belastet wird, wandern die Daten vom Cache-Zwischenspeicher auf die
Festplatte.
Je größer der Cache-Speicher dimensioniert ist, umso positiver wirkt
sich dieser Effekt aus. Moderne Festplatten verfügen über einen Cache
von 16 bis 20 MB. Wie viel Cachespeicher genau eingebaut ist, steht in
den technischen Details.
HINWEIS
Beim Kauf sollten Sie auch auf die Kapazität achten. Denn wenn die
Festplatte zu klein dimensioniert ist, wird es schnell eng. Und sollte
die Festplatte voll sein, geht gar nichts mehr – Windows und die Programme können dann keine Dateien mehr anlegen.
56
Wie Sie auf randvollen Festplatten wieder für Platz sorgen, erfahren Sie im Kapitel Überflüssige Dateien loswerden.
Den PC aufräumen und optimieren
Stellt sich die Frage, wie groß eine Festplatte mindestens sein sollte.
Bei Büro-PCs reicht eine »kleine« mit 100 bis 150 GB. Wenn Sie viele
Spiele installieren oder Fotos bearbeiten, sollte die Festplatte mindestens 300 GB groß sein; für Videobearbeitung dürfen es auch 500 GB
und mehr sein.
Die Grafikkarte
Die Grafikkarte spielt für die Geschwindigkeit nur eine Rolle, wenn
Sie grafikintensive Spiele spielen, etwa Actionspiele, 3D-Abenteuerspiele oder sogenannte Ego-Shooter. Für Büro-PCs oder solche, die
vorwiegend zum Surfen im Internet verwendet werden, reichen die
Standardgrafikkarten, die in vielen PCs zu finden sind, vollkommen
aus.
Eine schnelle Grafikkarte mit 3D-Grafikprozessor brauchen Sie nur, wenn
Sie aufwendige 3D-Spiele spielen möchten.
Um bei Spielen für einen schnellen Bildaufbau und flüssige Bewegungsabläufe zu sorgen, sind schnelle Spiele-Grafikkarten mit einem
speziellen 3D-Grafikprozessor ausgestattet. Schnelle Grafikkarten
sind mit Grafikprozessoren wie GeForce von nVidia oder Radeon von
ATI bzw. AMD ausgestattet. Die folgende Tabelle zeigt, mit welchen
Den PC aufräumen und optimieren
57
Grafikkarten schnelle Spiele-Rechner mindestens ausgestattet sein
sollten, damit es nicht zu Rucklern kommt. Hierbei handelt es sich
um Empfehlungen für aktuelle Actionspiele (Stand Februar 2008) – bei
älteren Spielen reichen auch langsamere Grafikkarten.
nVidia- Grafikprozessoren
AMD / ATI- Grafikprozessoren
Zu langsam
GeForce 6800
Radeon X850
Flott
GeForce 7300
Radeon HD 2900
Rasend schnell
GeForce 8800
Radeon HD 3800
Die Geschwindigkeit des Rechners messen
Wie schnell ist mein eigener Rechner? Diese Frage lässt sich so einfach
gar nicht beantworten. Zwar geben die wichtigsten Komponenten Prozessor und Arbeitsspeicher erste Anhaltspunkte über die Geschwindigkeit des Rechners; aber ob er tatsächlich »schnell« ist, bleibt meist
ein subjektives Empfinden.
Wenn Sie genau wissen möchten, wie flott der eigene Rechner zu Werke geht, sollten Sie ein sogenanntes Benchmarkprogramm verwenden.
Das ist ein Prüfprogramm, das den Rechner unter die Lupe nimmt und
Ihnen ganz genau sagt, wie schnell er wirklich ist. Die Testwerte
können Sie sogar im Internet mit denen anderer Anwender vergleichen, etwa mit denen von Freunden und Bekannten. Ein Benchmarkprogramm eignet sich auch hervorragend, um vor und nach dem
Einbau neuer Hardwarekomponenten – etwa einer neuen Grafikkarte
– herauszufinden, um wieviel Prozent der Rechner schneller geworden
ist.
Speedtest mit Sandra
Wenn Sie Ihren PC schnell und unkompliziert einem Geschwindigkeitstest unterziehen möchten, empfiehlt sich das kostenlose Bench-
58
Den PC aufräumen und optimieren
markprogramm Sandra (System ANalyse, Diagnose und Report Assistent).
Sie finden es auf der Webseite www.sisoftware.
net. Klicken Sie hier auf Download und Kauf
und in der Spalte Lite auf Download. Wählen Sie anschließend einen Downloadserver aus,
zum Beispiel Benchmark HQ.
Auf der Webseite www.sisoftware.net erhalten Sie kostenlos die Lite-Version des Profi-Benchmarkprogramms Sandra.
Um mit dem Benchmarkprogramm Sandra
einen Geschwindigkeitstest durchzuführen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Starten Sie Sandra, klicken Sie auf die
Schaltfläche Werkzeuge und wählen Sie
den Befehl Leistungsindex.
Den PC aufräumen und optimieren
59
2. Um den Test zu starten, klicken Sie auf die OK-Schaltfläche mit
dem grünen Häkchen.
3. Je nach Rechner dauert der Test rund 20 Minuten. Sobald die
Testzyklen abgeschlossen sind, erhalten Sie den Testreport. Hier
erfahren Sie genau, wie schnell Ihr Rechner in den einzelnen Disziplinen »Speicher«, »Multimedia«, »Arithmetik«, »Netzwerk« und
»Festplatte« ist.
4. Über die Referenz-Listenfelder können Sie Ihren PC mit anderen
Prozessoren, Chipsätzen oder Festplattenlaufwerken vergleichen.
So können Sie beispielsweise erkennen, um wieviel schneller (oder
langsamer) Ihr Rechner im Vergleich zu anderen Systemen ist.
Benchmarkprogramme wie Sandra sagen Ihnen klipp und klar, wie
schnell Ihr Rechner wirklich ist.
60
Den PC aufräumen und optimieren
Der Leistungsindex von Windows Vista
Wenn auf Ihrem Computer das Betriebssystem Windows Vista installiert ist, brauchen Sie kein zusätzliches Benchmarkprogramm. Denn
in Windows Vista ist eine Leistungsmessung bereits von Haus aus an
Bord. Hier wird der Rechner ebenfalls auf Herz und Nieren überprüft
und abschließend eine Bewertung vorgenommen. Je höher die ermittelte Leistungszahl, umso schneller ist der Computer.
Bei Windows Vista erfahren Sie mit der Leistungsmessung, welche Komponenten des PCs schnell sind und welche nicht.
Um mit Windows Vista eine Leistungsmessung vorzunehmen, sind
folgende Schritte notwendig:
1. Rufen Sie in Windows Vista die Systemsteuerung auf, indem Sie
auf Start und Systemsteuerung klicken.
2. Klicken Sie auf System und Wartung sowie
auf Leistungsindexbewertung des Computers prüfen.
Den PC aufräumen und optimieren
61
3. Um die Messung zu starten, klicken Sie auf Diesen Computer bewerten.
4. Sobald der Prüfvorgang abgeschlossen ist, erhalten Sie eine Kennzahl für die Gesamtleistung sowie für jeden Teilbereich eine separate Benotung. Dabei gilt: Je höher der Leistungsindex, umso
schneller ist der Rechner in der jeweiligen Teildisziplin. Die Gesamtbewertung ergibt sich aus der niedrigsten Teilbewertung.
Zusätzlich erhalten Sie auch gleich die passenden Tipps und Hinweise, wie sich die Leistung
in den einzelnen Bereichen noch verbessern lässt. Klicken Sie hierzu
auf Informationen, wie die Leistung des Computers verbessert werden
kann. Auf der folgenden Seite steht auch klipp und klar, was den
Computer langsamer macht.
Per Mausklick erhalten Sie Tipps, um den Rechner schneller zu machen.
62
Den PC aufräumen und optimieren
So bleibt der Rechner flott
Es scheint ein Naturgesetz zu sein: Wenn ein Rechner neu oder
frisch installiert ist, ist er rasend schnell. Mit der Zeit wird er aber
immer langsamer. Je mehr Programme und Dateien hinzukommen,
umso länger dauert der Windows-Start und umso träger reagieren die
Programme. Vom flotten Arbeiten wie am ersten Tag keine Spur mehr.
So weit muss es erst gar nicht kommen. Wenn Sie einige wenige Tipps
und Ratschläge beherzigen, bleibt Ihr Rechner dauerhaft schnell.
Weniger ist mehr – Nur die nötigsten Programme installieren
Die größten Tempobremsen sind Programme – und zwar zu viele davon.
Die Verlockung, neue Programme zu installieren, ist groß. Die CDs
und DVDs von Computerzeitschriften sind randvoll mit kostenlosen
Tools und Demoversionen. Hinzu kommen zahllose Gratisdownloads
aus dem Internet. Ein neues Programm ist schnell installiert; einfach
die DVD einlegen oder den Download starten, und schon ist Windows
um ein neues Programm reicher.
Das bleibt nicht ohne Folgen. Zwar lassen sich prinzipiell unendlich
viele Programme auf dem Rechner installieren, mit der Geschwindigkeit geht es dann aber rapide bergab. Es ist vergleichbar mit einem
wackeligen Gerüst: Zu Beginn ist das Gerüst noch stabil und ausgewogen. Kommen jedoch mehr Bauteile (sprich: Programme) hinzu, wird
das Gerüst wackeliger. Das hat viele Gründe.
Besonders kritisch ist die Art und Weise, wie sich viele Programme
in das Windows-System integrieren. Viele Anwendungen halten sich
für so wichtig, dass sie sich bei jedem Windows-Start automatisch
mitstarten. Und damit ist klar: Je mehr solcher Autostartprogramme
installiert werden, umso länger dauert der Windows-Start.
Den PC aufräumen und optimieren
63
HINWEIS
Wie Sie Autostartprogramme loswerden und den Windows-Start
beschleunigen, erfahren Sie im zweiten Kapitel Wer bremst denn
hier?
Ebenfalls kritisch: Viele Programme installieren kleine Zusatzprogramme und Helferlein, die stets im Hintergrund aktiv sind. Diese Hilfsprogramme belegen den Arbeitsspeicher und kosten
Rechenzeit. Ob Ihr Rechner davon betroffen ist,
verrät ein Blick in die Taskleiste von Windows. Je
mehr Symbole hier neben der Uhr auftauchen, umso mehr ist Ihr
Rechner von überflüssigen Hilfsprogrammen »infiziert«. Besonders
Rechner mit nur einem Kern haben darunter zu leiden; Prozessoren
mit mehreren Kernen v– etwa Intel Core 2 Duo – kommen besser mit
den Hintergrundprogrammen zurecht. Lästig und überflüssig sind sie
meist trotzdem. Weiter unten erfahren Sie, wie Sie die »Plage« wieder
loswerden.
Last but not least hinterlassen viele Programme überflüssige Dateien
auf der Festplatte – selbst wenn sie wieder deinstalliert werden. Viele
Programme sind mit einem fehlerhaften oder gar keinem Deinstallationsprogramm ausgestattet. Damit bleiben oft Ordner und Dateileichen
auf der Festplatte zurück.
Um solche Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen, hilft nur eines:
Auch wenn die Versuchung durch Downloads und Heft-DVDs groß
ist, sollten Sie bei der Installation von Programmen zurückhaltend vorgehen. Installieren Sie nur die Anwendungen und Tools, die Sie zum
Arbeiten auch tatsächlich benötigen. Weniger ist mehr.
Überflüssige Programme wieder löschen
Auch wenn bereits zu viele Programme installiert sind und der Rechner dadurch unerträglich langsam wurde, ist es noch nicht zu spät.
Über die Systemsteuerung lassen sich Programme jederzeit wieder
vom Rechner entfernen. Diesen Schritt sollten Sie regelmäßig durch-
64
Den PC aufräumen und optimieren
führen, um Ihren Rechner sauber zu halten. Als Faustregel gilt dabei:
Trennen Sie sich von allen Programmen, die Sie seit mehr als einem
Jahr nicht mehr genutzt haben. Gehen Sie hierzu folgendermaßen vor:
1. Öffnen Sie die Systemsteuerung (Start | Systemsteuerung) und klicken Sie auf Programme deinstallieren.
2. Im nächsten Fenster listet Windows alle Programme auf, die auf
Ihrem PC installiert sind.
3. Überprüfen Sie bei jedem Programm, ob Sie es wirklich benötigen oder es eventuell nur zu Testzwecken einmal installiert, aber
nie genutzt haben. In der Spalte Installiert am erfahren Sie,
wann das Programm installiert wurde.
4. Besonders interessant ist die Information,
wie oft das Programm bisher verwendet
wurde und wann Sie es zuletzt benutzt
haben. Um diese Zusatzinformation einzublenden, klicken Sie mit der rechten (!)
Maustaste auf die Spaltenüberschrift Name
und wählen im Kontextmenü den Befehl Weitere.
5. Kreuzen Sie im folgenden Fenster die
Kontrollkästchen Verwendetvsowie Zuletzt
verwendet am an und bestätigen Sie mit
OK.
6. Jetzt erfahren Sie zu jedem Programm, wie
intensiv es zuletzt genutzt wurde. Ideale
Löschkandidaten sind Programme, die Sie
kaum benutzen oder dessen letzte Benutzung schon sehr lange zurückliegt. Um ein Programm zu löschen,
klicken Sie auf die Schaltfläche Deinstallieren und folgen den
Anweisungen des Deinstallationsprogramms.
Den PC aufräumen und optimieren
65
In der Programmliste erfahren Sie, welche Programme nur selten genutzt
werden und am besten deinstalliert werden sollten.
Weniger Programme gleichzeitig starten
Nicht nur beim Installieren, auch beim Starten von Programmen gilt
die Devise Weniger ist mehr. Prinzipiell können Sie zwar beliebig viele
Programme gleichzeitig starten, allerdings wird es dann sehr schnell
eng im Arbeitsspeicher. Denn Windows kann immer nur mit so vielen Programmen »jonglieren«, wie in den Arbeitsspeicher passen. Ist
der Arbeitsspeicher voll, muss das Betriebssystem auf den langsamen
Festplattenspeicher ausweichen. Alles, was nicht mehr in den Arbeitsspeicher passt und gerade nicht benötigt wird, lagert Windows auf der
Festplatte aus. Wenn Sie dann wieder zu einem anderen Programm
wechseln, muss Windows es erst von der langsamen Festplatte in
den Arbeitsspeicher schieben und gleichzeitig andere Programmteile
wieder auf die Platte auslagern. Der Wechsel zwischen den Programmen dauert dann unerträglich lange.
Wie viele gleichzeitig gestartete Programme Windows verkraftet, hängt
vom Arbeitsspeicher ab. Je mehr Speicher installiert ist, umso mehr
66
Den PC aufräumen und optimieren
Anwendungen lassen sich gleichzeitig starten. Bei Rechnern mit wenig
Arbeitsspeicher – etwa nur 512 MB – ist oft bei vier oder fünf Programmen bereits Schluss. Sind schon Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Mailprogramm und Browser gestartet und kommt jetzt noch
ein Brennprogramm hinzu, muss Windows bereits auf die Festplatte
ausweichen. Wenn Sie mit vielen Programmen gleichzeitig arbeiten
möchten, sollte mindestens 1 GB, besser 2 GB Arbeitsspeicher verfügbar sein.
Übrigens: Ob es im Speicher bereits eng geworden ist und Windows
auf die Festplatte ausweichen musste, können Sie selbst überprüfen.
Folgende Schritte sind hierzu notwendig:
1. Starten Sie nacheinander die Programme, die Sie zum Arbeiten
benötigen.
2. Jetzt öffnen Sie den Task-Manager, indem Sie
die Tastenkombination [Strg]+[Alt]+[Entf
] drücken und auf die Schaltfläche TaskManager starten klicken.
3. Wechseln Sie im Task-Manager in das Register Leistung.
4. Im Bereich Physikalischer Speicher erkennen Sie, wie viel Arbeitsspeicher zurzeit in Benutzung und wie viel noch frei ist. Maßgeblich ist die Zeile Verfügbar. Sollten hier nur noch knapp zehn
Prozent des verfügbaren Speichers frei sein, ist es bereits zu eng
und Windows lagert Daten auf der langsamen Festplatte aus. In
diesem Fall sollten Sie weniger Programme gleichzeitig starten
oder den Rechner mit mehr Arbeitsspeicher ausstatten.
Ebenfalls lohnenswert ist ein Blick in das BIOS des Rechners. Wie Sie
hier mit den richtigen Einstellungen dem Rechner noch einige
Leistungsreserven entlocken, erfahren Sie im Kapitel Tipps für Profis.
Den PC aufräumen und optimieren
67
Im Task-Manager erfahren Sie im Bereich Physikalischer Speicher, wie
voll es im Arbeitsspeicher des Rechners ist.
7.2 Wer bremst denn hier?
Spätestens wenn der PC immer langsamer wird, die Maus nur noch
ruckelt und Windows eine halbe Ewigkeit zum Herunterfahren
braucht, sollte man den Ursachen auf den Grund gehen. Das ist gar
nicht so schwierig, wie es sich anhört. Denn mit den Bordmitteln
von Windows lässt sich ganz leicht herausfinden, welches Programm
gerade den Rechner blockiert oder welche Anwendung abgestürzt ist.
Nach wenigen Augenblicken sind die Performance-Killer enttarnt und
lassen sich auch direkt loswerden.
Tempobremsen finden
Das hat bestimmt schon jeder PC-Benutzer erlebt: Der Rechner wird
plötzlich unerträglich langsam, Programme reagieren nicht mehr, ein
68
Den PC aufräumen und optimieren
Taskwechsel ist nicht mehr möglich. Nichts geht mehr. Spätestens
jetzt ist es an der Zeit, der Ursache auf den Grund zu gehen und genau
nachzuforschen, wer oder was hier den Rechner blockiert. Das geht
ganz einfach mit den Bordmitteln von Windows.
Mit dem Tavsk-Manager unter die Motorhaube schauen
Am einfachsten ist ein Blick in den Task-Manager von Windows. Der
Task-Manager ist das Kontrollzentrum von Windows. Hier können Sie
sozusagen einen Blick unter die Motorhaube des Betriebssystems werfen und nachschauen, was gerade im Inneren des Rechners los ist. Und
das Beste am Task-Manager: Er lässt sich auch dann noch aufrufen,
wenn Windows scheinbar eingefroren ist.
Um herauszufinden, welche Programme den Rechner am meisten belasten, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich
der Taskleiste.
2. Wählen Sie den Befehl Task-Manager.
3. Alternativ hierzu können Sie auch die Tastenkombination [Strg]+[Alt]+ [Entf] drücken und anschließend auf die Schaltfläche Task-Manager starten
klicken.
4. Es erscheint der Task-Manager von Windows. Wechseln Sie in
das Register Prozesse.
5. Im nächsten Fenster listet der Task-Manager alle laufenden Programme inklusive Speicherverbrauch und Prozessorbelastung auf.
6. Klicken Sie zweimal hintereinander auf die Spalte CPU. Der TaskManager sortiert daraufhin die Liste der Programme absteigend
nach der Prozessorauslastung. Die Programme, die den Rechner
zurzeit am stärksten belasten, stehen jetzt ganz oben in der Liste.
Den PC aufräumen und optimieren
69
HINWEIS
Sollte der Leerlaufprozess dauerhaft ganz oben stehen, ist das
ganz normal und sogar ein gutes Zeichen. Denn dann hat der
Rechner nichts zu tun und befindet sich im Leerlauf.
Und schon haben Sie den Übeltäter für die Verlangsamung gefunden.
Denn sobald ein Programm dauerhaft mehr als 90 Prozent des Prozessors beansprucht, liegt vermutlich ein Programmfehler vor oder das
Programm ist abgestürzt.
Sollte ein Programm nicht mehr reagieren und abgestürzt sein, können
Sie es beenden, indem Sie den betreffenden Prozess markieren und auf
die Schaltfläche Prozess beenden klicken. Zuerst versucht Windows,
das Programm normal zu beenden. Sollte das nicht funktionieren, muss
Windows zu härteren Mitteln greifen. Es erscheint ein Dialogfenster
mit der Schaltfläche Sofort beenden. Ein Klick darauf macht dem Programm endgültig den Garaus.
Im Task-Manager erfahren Sie, welches Programm gerade am meisten
Prozessorzeit und Arbeitsspeicher verbraucht.
70
Den PC aufräumen und optimieren
Ob ein Programm abgestürzt ist, erfahren Sie auch im Register Anwendungen. Hier erkennen Sie abgestürzte Programme am Status
Keine Rückmeldung. Auch hier können Sie über die Schaltfläche Task
beenden das abgestürzte Programm loswerden. Sollte das »sanfte« Beenden nicht funktionieren, bietet Windows wieder die Schaltfläche Sofort
beenden an, mit der das Programm dann gewaltsam aus dem Speicher
entfernt wird.
Doch aufgepasst: Beim Schließen über den Task-Manager gehen Daten
des entsprechenden Programms, die nicht vorher gespeichert wurden,
unwiederbringlich verloren. Das Beenden von Programmen über die
Schaltfläche Sofort beenden ist eine Notlösung und nur ratsam, wenn
sich das Programm über den klassischen Weg und den Befehl Datei | Beenden nicht mehr schließen lässt. Sie sollten daher vorher noch einmal
überprüfen, ob das Programm momentan aus bestimmten Gründen viel
Rechenzeit braucht, etwa weil es gerade eine DVD brennt oder einen
Videofilm abspielt.
Im Register Anwendungen erkennen Sie abgestürzte Programme anhand
des Status Keine Rückmeldung.
Übrigens: Wenn Sie das Fenster des Task-Managers verkleinern, bleibt
in der Taskleiste von Windows ein kleines Symbol zurück. Das ist eine
Art Aussteuerungskontrolle des Prozessors. Je mehr der Rechner zu tun
Den PC aufräumen und optimieren
71
hat, umso höher ist der grüne Ausschlag. Wenn Sie mit der Maus auf
das grüne Icon zeigen (nicht klicken) blendet Windows die momentane
Prozessorauslastung in Prozent ein. Eine detaillierte Übersicht über die
Auslastung erhalten Sie, indem Sie doppelt auf
das grüne Symbol in der Taskleiste klicken.
Wechseln Sie in das Register Leistung, um den
aktuellen Verlauf der Speicher- und Prozessorbelastung einzublenden.
Auch hier finden Sie die Balkengrafiken, die wie bei einer Stereoanlage
den Ausschlag verändern, sobald die Auslastung steigt. Das können Sie
leicht selbst ausprobieren: Wenn Sie die Maus bewegen, auf den Fensterrahmen klicken und das Fenster hin und her schieben, steigt die CPUNutzung sofort an.
Programme schneller laufen lassen
Hört sich verrückt an, es funktioniert aber tatsächlich: Mit dem
Task-Manager können Sie gezielt Programme schneller laufen lassen.
Hierzu erhöhen Sie im Task Manager einfach die Priorität. Den entsprechenden Programmen wird dann von Windows mehr Rechenzeit
zugeteilt. Das geht folgendermaßen:
Im Register Leistung
wird die Speicher- und
CPU-Auslastung sehr
schön grafisch dargestellt.
72
Den PC aufräumen und optimieren
1. Öffnen Sie den Task-Manager, indem Sie die Tastenkombination
[Strg]+[Alt]+[Entf] drücken und auf Task-Manager starten klicken.
2. Wechseln Sie in das Register Anwendungen.
3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Programm, das Sie
beschleunigen möchten.
4. Wählen Sie aus dem Kontextmenü den Befehl Zu Prozess wechseln.
Windows wechselt in das Register Prozesse und markiert den
zugehörigen Programmprozess.
5. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Prozessnamen
und rufen Sie den Befehl Priorität festlegen auf. Im Untermenü können Sie den Prozess mit den Befehlen Hoch oder Höher als normal
schneller laufen lassen.
Mit dem Befehl Priorität festlegen können Sie Programme schneller laufen lassen.
Den PC aufräumen und optimieren
73
Videokodierungen oder aufwendige Grafikberechnungen laufen dann
schneller. Das geht allerdings auf Kosten anderer Programme.
Perfomance-Killer im Blick mit dem Ressourcenmonitor
Mit dem Task-Manager erhalten Sie einen guten Überblick über die
momentane Auslastung des Computers. Eine wichtige Information
fehlt allerdings: Im Task-Manager können Sie nicht erkennen, welches
Programm oder welcher Dienst gerade auf die Festplatte zugreift. Wenn
die Festplatte rattert und das Festplattenlämpchen hektisch blinkt, lässt
sich nur schwer feststellen, welche Anwendung dafür verantwortlich
ist.
Wenn Sie mit Windows Vista arbeiten, können Sie der Sache auf den
Grund gehen. Denn in Vista gibt es zusätzlich den Ressourcenmonitor,
der einen noch detaillierteren Einblick in das Innere des PCs erlaubt:
1. Starten Sie zunächst den Task-Manager, indem Sie die Tastenkombination [Strg]+[Alt]+[Entf ] drücken und auf Task-Manager
starten klicken.
2. Wechseln Sie in das Register Leistung und
klicken Sie auf die Schaltfläche Ressourcenmonitor.
3. In der Ressourcenübersicht erkennen Sie die Auslastung in den
Bereichen CPU, Datenträger, Netzwerk und Speicher.
4. Einen detaillierten Einblick in die einzelnen Bereiche erhalten Sie,
indem Sie im unteren Bereich auf eine der Schaltflächen klicken,
etwa auf Speicher.
5. In der ausgeklappten Liste sind alle derzeit laufenden Programme,
Dienste und Threads (Teilprogramme) sowie deren Ressourcenauslastung aufgeführt.
Um zu ermitteln, welches Programm momentan auf die Festplatte zugreift, blenden Sie zunächst den Detailbereich Datenträger ein.
Beim Festplattenzugriff sind vor allem die Spalten Lesen (B/min) und
74
Den PC aufräumen und optimieren
HINWEIS
Schreiben (B/min) wichtig. Sie können die Liste sortieren, indem Sie
auf die Spaltenköpfe klicken, etwa auf Lesen (B/min). Auf diese Weise
erfahren Sie, welches Programm den Rechner zurzeit mit Lese- und
Schreibzugriffen belastet. Welche Anwendung genau schuld ist, das
zeigt die Spalte Datei.
Übrigens: Falls die Spalte zu schmal ist und abgeschnitten wird,
können Sie sie ganz einfach verbreitern: Klicken Sie auf die
vertikale Trennlinie zwischen zwei Spalten und ziehen Sie sie mit
gedrückter Maustaste nach rechts.
Im Ressourcenmonitor erfahren Sie ganz genau, was zum Beispiel auf der
Festplatte los ist.
Nach Abstürzen schneller weiterarbeiten
Programmabstürze kommen immer mal vor. Schuld sind meist fehlerhafte Programme, die sich in einer Programmschleife »aufhängen«
oder auf geschützte Speicherbereiche des Betriebssystems zugreifen.
Den PC aufräumen und optimieren
75
Sobald es zu einem Programmabsturz kommt, erscheint ein Dialogfenster mit dem Hinweis Es wird nach einer Lösung für das Problem gesucht. Windows nutzt die Gelegenheit und sammelt im Hintergrund
Informationen über den Zustand des Computers zum Zeitpunkt des
Absturzes. Das kann einige Minuten dauern. Sobald die Sammlung
komplett ist, schickt Windows die Daten als Problembericht über das
Internet an die Server von Microsoft.
Anhand des Problemberichts forscht Microsoft nach der Absturzursache. Sehr erfolgversprechend ist diese Vorgehensweise allerdings
nicht. Zudem kostet das Sammeln der Daten unnötig Zeit und Systemressourcen. Damit Sie nach einem Absturz schneller weiterarbeiten können, sollten Sie die Problemberichterstattung ausschalten.
Folgende Schritte sind hierzu notwendig:
1. Öffnen Sie die Systemsteuerung, indem Sie auf Start und Systemsteuerung klicken.
2. Klicken Sie auf System und Wartung sowie
auf Problemberichte und -lösungen.
3. Im nächsten Fenster sind alle derzeit berichteten Problemberichte aufgeführt. Um die alten Berichte zu entfernen, klicken Sie auf Problem- und Lösungsverlauf löschen sowie auf
die Schaltfläche Alle löschen.
4. Klicken Sie auf Einstellungen ändern und Erweiterte Einstellungen.
5. Wählen Sie die Option Aus, um die Problemberichterstattung auszuschalten. Möchten Sie die Funktion für alle Benutzer ausschalten, klicken Sie auf die Schaltfläche Einstellungen ändern und
wählen die gewünschte Grundeinstellung für alle Benutzer.
6. Schließen Sie die Dialogfenster mit OK.
Windows sammelt ab sofort keine Problemberichte mehr. Sollte es wieder zu einem Absturz kommen, können Sie jetzt wesentlich schneller
mit Windows weiterarbeiten.
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Den PC aufräumen und optimieren
Durch das Abschalten der Problemberichterstattung verhindern Sie
auch, dass im Falle eines Absturzes Daten über Ihr System an Microsoft
geschickt werden. Ein weiterer Nebeneffekt: Sie können nach einem Absturz schneller weiterarbeiten.
Windows schneller starten
Wie schnell ein Rechner ist, lässt sich bereits beim Einschalten beurteilen. Wichtig für ein flottes Arbeiten ist ein möglichst schneller Start.
Mit dem Startvorgang von Windows ist das aber so eine Sache. Im
Laufe der Zeit dauert er immer länger. War Windows zu Beginn bereits
nach wenigen Sekunden startklar, kann sich der Vorgang nach einigen
Monaten oder Jahren auf mehrere Minuten ausdehnen.
Ursache dafür sind Programme, die sich beim Windows-Start automatisch mitstarten. Zum Glück lassen sich die Tempobremsen aber ganz
einfach lösen.
Ordnung schaffen im Autostart-Ordner
Wenn Windows nur noch quälend langsam bootet, ist meist ein
üppig gefüllter Autostart-Ordner schuld. Im Autostart-Ordner sind alle
Programme gelistet, die beim hochfahren von Windows automatisch
mitgestartet werden.
Den PC aufräumen und optimieren
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Das ist aber gar nicht bei allen Programmen notwendig. Viele von
ihnen halten sich für so wichtig, dass sie sich ungefragt im AutostartOrdner einnisten – ob sinnvoll oder nicht. Hilfsprogramme wie der
Adobe Reader oder QuickTime gehören zu solchen Kandidaten. Daher
sollten Sie folgendermaßen prüfen, ob und welche Programme es sich
im Autostart-Ordner bequem gemacht haben:
1. Klicken Sie auf die Start-Schaltfläche und anschließend auf Alle
Programme sowie Autostart.
2. Alle Programme, die im Autostart-Ordner aufgeführt sind, werden bei jedem Start von Windows automatisch mitgestartet. Damit ist klar: Je mehr Programme hier aufgeführt sind, umso länger dauert der Startvorgang.
3. Oft sind hier unnötige Einträge wie Microsoft Office Schnellstart oder Adobe
Reader Schnellstart vorhanden. Damit
Windows schneller startet, sollten Sie hier
ausmisten und alle nicht unbedingt benötigten Programme aus der Autostartliste
entfernen. Hierzu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag und wählen
den Befehl Löschen. Ideal ist eine leere Autostartliste.
Doch aufgepasst: Es gibt einige Ausnahmen, die nicht aus dem
Autostart-Ordner gelöscht werden sollten. Hierzu gehören Sicherheitsprogramme wie Virenscanner oder Firewalls. Diese Programme sollten
– falls vorhanden – auch weiterhin eingetragen bleiben.
Noch mehr Autostartprogramme finden
Auch wenn der Autostart-Ordner selbst leer ist, werden meist noch
andere Programme außer Windows mitgestartet. Denn der AutostartOrdner ist nicht der einzige Ort, an dem sich die Autostarter verbergen. Einige Programme verstecken sich tief in der Registrierdatenbank.
Zum Glück lassen sich die Verstecke mit dem Systemkonfigurationsprogramm von Windows aufspüren. Das geht folgendermaßen:
78
Den PC aufräumen und optimieren
1. Drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R].
2. Geben Sie den Befehl msconfig ein und klicken Sie auf OK.
3. Es erscheint das versteckte Systemkonfigurationsprogramm von Windows. Wechseln
Sie in das Register Systemstart.
4. Hier sind alle Programme aufgeführt, die sich sowohl über den
Autostart-Ordner als auch über die versteckten Einträge in der
Registrierdatenbank automatisch starten.
Meist finden Sie hier Autostarteinträge für Zusatzprogramme wie
Quick-Time, RealPlayer, Adobe Gamma Loader, Adobe Reader oder Logitech Set-Point. Solche Einträge sind überflüssig, da die jeweiligen Programmteile auch beim Start des Hauptprogramms – etwa von Adobe
Reader – geladen werden können.
Den automatischen Start zusammen mit Windows können Sie sich
sparen. Grundsätzlich gilt: Je weniger Programme angekreuzt sind,
umso schneller startet Windows. Um die unnötigen Autostarts zu
unterbinden, entfernen Sie das Kontrollkästchen bei allen Programmen, die Sie in Zukunft nicht mehr automatisch mitstarten möchten.
Nur bei wichtigen Anwendungen wie Virenscannern oder Firewalls
sollten die Kontrollkästchen angekreuzt bleiben, etwa beim Windows
Defender.
Sobald Sie mit dem Systemkonfigurationsprogramm Änderungen an
der Startkonfiguration vornehmen, erscheint bei Windows Vista beim
nächsten Start die Meldung Einige Autostartprogramme wurden geblockt. Das liegt an den Sicherheitseinstellungen von Windows Vista.
Das Systemkonfigurationsprogramm möchte
beim nächsten Start eigentlich ein Hinweisfenster einblenden, was Windows Vista jedoch verhindert.
Den PC aufräumen und optimieren
79
Im versteckten Systemkonfigurationsprogramm kommen Sie auch den
»geheimen« Autostartprogrammen auf die Schliche.
Die Fehlermeldung lässt sich aber ganz einfach entfernen. Hierzu klicken Sie in der Taskleiste mit der rechten Maustaste auf das Symbol
Geblockte Autostartprogramme. Wählen Sie aus dem Kontextmenü
den Befehl Geblocktes Programm ausführen | Systemkonfigurationsprogramm. Anschließend kreuzen Sie das Kontrollkästchen Diese Meldung nicht mehr anzeigen an.
7.3 Der Festplatte wieder Beine machen
Die Festplatte spielt in Sachen Geschwindigkeit eine besondere Rolle.
Hier sind alle Daten, Programme und das Betriebssystem gespeichert. Und ständig ist auf der Platte etwas los. Fast im Sekundentakt
werden Daten gelesen oder neue Dateien geschrieben. Das geht umso
schneller, je aufgeräumter es auf der Festplatte aussieht. Dieses Kapitel zeigt, wie Sie die Festplatte auf Fehler überprüfen, aufräumen und
defragmentieren. Das Ergebnis ist eine wesentlich flottere Platte und
ein zügigeres Arbeitstempo.
80
Den PC aufräumen und optimieren
Ist die Platte gesund? Die Festplatte auf Fehler prüfen
HINWEIS
Damit die Festplatte schnell sein kann, muss sie auch gesund sein.
Denn nur dann kann das Betriebssystem zügig auf die Dateien zugreifen. »Gesund« heißt dabei, dass die Festplatte frei von beschädigten Dateien oder zerstörten Sektoren ist. Dazu kann es zum Beispiel bei einem
Stromausfall kommen oder wenn der PC mitten während der Arbeit
»gewaltsam« ausgeschaltet wird. Sollte Windows zu diesem Zeitpunkt
gerade Dateien schreiben und der Schreibvorgang wird unterbrochen,
bleiben beschädigte Dateien und Sektoren auf der Platte zurück.
Es empfiehlt sich, den Festplattencheck regelmäßig durchzuführen; mindestens einmal im Monat, besser jede Woche.
Fast auf jeder Festplatte kommt es früher oder später zu kleineren Festplattenfehlern. Damit diese nicht zu größeren Datenverlusten führen,
ist Windows mit einem Festplattendoktor ausgestattet. Der nimmt
eine gründliche Untersuchung vor und repariert die gefundenen Fehler
sofort. Um die Festplatte einem Gesundheitscheck zu unterziehen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[E], um den
Windows-Explorer zu starten.
2. Klicken Sie auf das Festplattenlaufwerk, das Sie überprüfen möchten, etwa Lokaler Datenträger (C:).
3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Organisieren und wählen Sie den Befehl Eigenschaften.
4. Wechseln Sie in das Register Tools und klicken Sie auf die Schaltfläche Jetzt prüfen.
5. Im nächsten Fenster wählen Sie aus, wie intensiv die Festplatte
überprüft werden soll. Wenn Sie die Option Dateisystemfehler auDen PC aufräumen und optimieren
81
tomatisch korrigieren ankreuzen, werden gefundene Fehler in Dateien und Ordnern sofort repariert – eine empfehlenswerte Option.
Wie geht es der Festplatte? Die Fehlerprüfung von Windows schaut genau nach und repariert auch gleich.
6. Sollten Sie den Verdacht haben, dass die Festplatte defekt ist,
kreuzen Sie am besten das Kontrollkästchen Fehlerhafte Sektoren
suchen/ wiederherstellen an. Windows untersucht dann auch Sektoren und die interne Festplattenstruktur. Die intensive Suche in
den Sektoren dauert allerdings erheblich länger als die normale
Prüfroutine. Aber was tut man nicht alles für die Gesundheit.
7. Um die Prüfung zu beginnen, klicken Sie auf die Schaltfläche Starten.
Windows startet sofort mit der Analyse. Einzige Ausnahme: Sollten Sie das Laufwerk ausgesucht haben, auf dem Windows Vista installiert
ist – das ist meist das Laufwerk C:\ –, erscheint
der Hinweis, dass die Prüfung erst beim nächsten Start erfolgt. Klicken
Sie in diesem Fall auf Datenträgerprüfung planen, um die Prüfung
beim nächsten Windows-Start durchzuführen.
82
Den PC aufräumen und optimieren
Wenn Sie die Festplatte prüfen, auf der Windows selbst installiert ist, erfolgt die Analyse erst beim nächsten Windows-Start.
SMART-Fehler und Temperaturen im Blick
Alle modernen Festplatten haben bereits von Haus aus einen eigenen
Doktor an Bord. Das Zauberwort heißt Self Monitoring Analysis and
Reporting Technology, kurz S.M.A.R.T. Alle SMART-Festplatten überwachen sich praktisch selbst und notieren Fehler sofort in das interne
Logbuch der Festplatte. Das Fehlerprotokoll befindet sich in einem speziellen Speicherbereich auf der Festplatte.
Eigentlich eine gute Sache. Allerdings ignoriert Windows das SMARTFehlerprotokoll. Es gibt kein Windows-eigenes Tool zum Auslesen
der Gesundheitsakte. Erfreulicherweise finden Sie im Internet einige
kostenlose Hilfsprogramme, die Ihnen den S.M.A.R.T.-Gesundheitszustand verraten. Eines der übersichtlichsten und informativsten ist
das Gratistool SpeedFan, das Sie von der Webseite www.almico.com/
speedfan.php bekommen. Ganz nebenbei verrät Ihnen das Tool auch
die Temperatur der Festplatte und die Geschwindigkeit der Lüfter.
Um mit SpeedFan den Gesundheitszustand Ihrer Festplatte zu überprüfen, sind folgende Schritte notwendig:
Den PC aufräumen und optimieren
83
1. Rufen Sie die Webseite www.almico.com/speedfan.php auf und laden Sie dort die Gratisversion der SpeedFan herunter. Sie finden
das Programm im Bereich Download.
2. Starten Sie SpeedFan und wechseln Sie zur
Registerkarte S.M.A.R.T.
3. Wählen Sie aus der Liste Hard Disk Ihre Festplatte aus.
4. Im unteren Bereich listet das Programm anschließend alle
S.M.A.R.T.-Werte auf. Die Werte Fitness und Performance in der
Statusleiste am unteren Fensterrand verraten, wie es um Ihre Festplatte steht. Je weiter der Ausschlag, umso besser geht es ihr. Die
einzelnen Testwerte zeigen detailliert, wie es um die einzelnen
Testwerte wie Seek Error Rate oder Write Error Rate steht, ob es
bereits zu Schreib- oder Lesefehlern gekommen ist. Ein grünes OK
signalisiert, dass alles in Ordnung ist.
Umsteigen auf das schnelle NTFS-Dateisystem
Selbst die schnellsten Festplatten werden oft unnötig ausgebremst.
Schuld ist nicht die Festplatte selbst, sondern das darauf installierte Dateisystem. Das Dateisystem spielt eine wichtige Rolle; es ist das
Regelwerk, nach dem Windows die Dateien auf der Festplatte ablegt.
Und es gibt schnelle und langsame Dateisysteme.
Langsam und träge ist das Dateisystemen FAT (File Allocation Table).
Das FAT-System funktioniert zwar reibungslos, ist aber nicht mehr
auf der Höhe der Zeit. FAT gibt es bereits seit 1981, und in der Zwischenzeit hat sich bei den Dateisystemen einiges getan. Zwar gab es
Mitte der neunziger Jahre mit FAT32 noch einmal eine Modernisierung – modern und schnell ist FAT damit aber noch lange nicht.
Besser, schneller und sicherer ist das New Technology File System, kurz
NTFS.
84
Den PC aufräumen und optimieren
Diese Festplatte ist laut SpeedFan gesund.
NTFS bietet gegenüber dem veralteten FAT-Dateisystem viele Vorteile.
NTFS ist wesentlich schneller, insbesondere bei großen Dateien. Zudem
ist NTFS sicherer und bietet weniger Angriffspotenzial für Viren und
Trojaner. Kommt es zu Systemabstürzen, so ist NTFS wesentlich robuster als FAT.
Beim FAT-Dateisystem können beim Systemabsturz Dateien beschädigt oder komplett zerstört werden – NTFS schützt Dateien vor derartigen Beschädigungen. Auch bei der Dateigröße hat NTFS die Nase
vorn. Während beim FAT-Dateisystem eine einzelne Datei »nur« 2
GByte (2.000 MByte) groß werden darf, gibt es bei NTFS keine Größenbeschränkung; Dateien dürfen hier beliebig groß werden.
Welches Dateisystem ist im Einsatz?
Es stellt sich die Frage, wann FAT und wann NTFS zum Einsatz kommt.
Bei den meisten PCs ist automatisch bereits NTFS im Einsatz. Einige
Den PC aufräumen und optimieren
85
Rechner arbeiten aber noch mit dem alten FAT oder FAT32. Der
Grund: Falls auf Ihrem Computer einmal Windows 95/98/Millennium
installiert war und Sie diese alte Installation auf Windows XP aktualisiert haben, verwendet Windows FAT32. Beim Aktualisieren behält Windows einfach aus Bequemlichkeit das Dateisystem der alten
Windows-Version bei. Auf neuen Computern, die bereits mit Windows
XP oder Windows Vista ausgeliefert wurden, ist bereits von Anfang an
das flottere NTFS-Dateisystem im Einsatz.
Ob Ihre Festplatte noch mit dem alten FAT-System oder dem moderneren NTFS-Dateisystem arbeitet, können Sie leicht herausfinden:
Ob Ihre Festplatte mit dem schnellen NTFS- oder dem langsamen FATDateisystem arbeitet, verrät ein Blick in das Eigenschaftsfenster.
86
Den PC aufräumen und optimieren
1. Starten Sie den Windows-Explorer, indem Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[E] drücken.
HINWEIS
2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Ihre Festplatte – z.
B. Lokaler Datenträger (C:) – und wählen Sie den Befehl Eigenschaften.
Jede Platte und Partition kann ihr eigenes Dateisystem haben.
Wenn Sie Ihre Festplatte in mehrere Partitionen (Teilstücke) aufgeteilt haben oder mehrere Festplatten eingebaut sind, sollten Sie
diese Schritte für jede Festplatte und jede Partition wiederholen.
3. Im nächsten Fenster erkennen Sie in der Zeile Dateisystem, mit
welchem Dateisystem Ihre Festplatte die Daten zurzeit verwaltet.
Steht hier NTFS, ist alles in Ordnung. Sollte hier noch FAT oder
FAT32 stehen, empfiehlt es sich, die Festplatte auf NTFS umzustellen. Wie das geht, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Von FAT auf NTFS umsteigen
Sollte Ihre Festplatte oder Partition noch mit dem FAT- oder FAT32Dateisystem arbeiten, empfiehlt sich der Umstieg auf das bessere
NTFS-System. Das ist problemlos möglich. Beim Wechsel bleiben alle
Dateien erhalten. Allerdings sollten Sie Zeit mitbringen, denn bei
großen Festplatten kann der Wechsel auch mehrere Stunden dauern.
Ein wichtiger Hinweis vorab: Die Umwandlung geht in der Regel
reibungslos über die Bühne. Trotzdem empfiehlt es sich, zuvor eine
Sicherheitskopie aller wichtigen Daten anzulegen.
Ebenfalls wichtig: Es gibt eine Ausnahme, bei der ein Wechsel von FAT
zu NTFS nicht sinnvoll ist: bei der Verwendung alter Windows-Versionen. Sollten auf Ihrem Computer noch alte Versionen wie Windows
95, Windows 98 oder Windows Millennium installiert sein, sollten Sie
beim FAT-System bleiben. Denn diese alten Versionen können nur das
alte FAT-System lesen und mit NTFS nichts anfangen. Verwenden
Den PC aufräumen und optimieren
87
Sie hingegen ausschließlich Windows XP oder Windows Vista, steht
dem Wechsel zu NTFS nichts im Wege.
Um Festplatten und Partition von FAT oder FAT32 zu NTFS umzuwandeln, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung, indem Sie den Befehl Start |
Alle Programme | Zubehör | Eingabeaufforderung aufrufen. Bei
Windows Vista müssen Sie mit der rechten Maustaste auf den
Befehl Eingabeaufforderung und im Kontextmenü auf Als Administrator aufrufen klicken.
2. Um beispielsweise das Laufwerk C: umzuwandeln, geben Sie folgenden Befehl ein:
convert C: /FS:NTFS/V
Der erste Buchstabe hinter dem convert-Befehl gibt den Buchstaben des Laufwerks an, das Sie umwandeln möchten.
Windows bei der Arbeit: Hier wird gerade eine Festplatte vom langsamen
FAT- auf das schnelle NTFS-Dateisystem getrimmt.
88
Den PC aufräumen und optimieren
Bestätigen Sie den Befehl mit der [Eingabe]-Taste. Mitunter müssen Sie aus Sicherheitsgründen noch einmal den Namen der
Festplatte eingeben – je nach Platte zum Beispiel Lokaler Datenträger, System oder Daten.
3. Windows macht sich sofort an die Arbeit und wandelt das Dateisystem um. Das kann je nach Laufwerksgröße mehrere Minuten bis
Stunden dauern.
Defragmentieren macht die Festplatte schneller
Wenn die Festplatte immer langsamer wird, ist vor allem die gefürchtete Fragmentierung schuld. Die Fragmentierung ist ein Problem, das
früher oder später bei jeder Festplatte auftritt und sich nicht vermeiden lässt. Die Dateien der Festplatte sind dann nicht mehr in einem
Stück, sondern als Teilstücke (Fragmente) gespeichert. Ein Teil der
Datei liegt dann beispielsweise am Anfang der Festplatte, ein weiterer
an Ende. Die Datei ist regelrecht zerstückelt.
Wie kommt es dazu? Ursache ist das Dateisystem von Windows.
Beim Schreiben kommt es der Festplatte zunächst darauf an, die Daten
möglichst schnell und unkompliziert auf die Platte zu bekommen.
Ordnung spielt keine Rolle. Windows ist es egal, ob eine Datei in
einem Stück auf die Platte passt oder nicht – es legt die Datei einfach
dort ab, wo gerade Platz ist. Passt die Datei nicht in die Lücke, wird sie
einfach abgeschnitten und der Rest an einer anderen Stelle abgelegt.
Wird es auch dort zu eng, wird das Reststück noch einmal unterteilt
– und so weiter. So kann es passieren, dass eine Datei in zehn oder
mehr Stücke aufgeteilt wird.
Zerstückelte Dateien – das hört sich dramatisch an, ist für die Dateien und die Festplatte selbst aber nicht weiter tragisch. Denn Windows
bzw. die Festplatte weiß genau, wo sich die Fragmente der Dateien befinden. Anhand des »Bauplans« lässt sich eine Datei problemlos wieder
zu einer Komplettdatei zusammensetzen, egal, in wie viele Fragmente
sie zerstückelt wurde. Allerdings kostet der Vorgang viel Zeit. Es dau-
Den PC aufräumen und optimieren
89
ert, bis der Schreib-/Lesekopf die Dateifragmente zusammengesucht
und zusammengesetzt hat. Schneller geht es, wenn die Festplatte nur
an einer Stelle suchen und die Dateien »in einem Rutsch« lesen kann.
Genau hier kommt die Defragmentierung zum Einsatz. Mit einem
speziellen Defragmentierprogramm, das bei Windows von Haus aus
mit an Bord ist, sammelt Windows die einzelnen Dateifragmente ein
und legt sie wieder als eine zusammenhängende Datei auf der Festplatte ab. Das Ergebnis ist eine schnellere Platte, da die Schreib- und
Lesevorgänge zügiger vonstatten gehen.
Defragmentieren mit Windows XP
Sowohl mit Windows Vista als auch mit Windows XP lässt sich die
Festplatte mit Bordmitteln defragmentieren. Bei Windows XP gehen
Sie folgendermaßen vor (Nutzer von Windows Vista können diesen Abschnitt überspringen und direkt weiter unten im Abschnitt Defragmentieren mit Windows Vista fortfahren):
1. Klicken Sie auf Start und anschließend auf Systemsteuerung.
2. Im nächsten Fenster klicken Sie mit der rechten Maustaste auf
das Festplattenlaufwerk, das Sie optimieren möchten; in den
meisten Fällen ist das der Lokale Datenträger (C:). Wählen Sie
aus dem aufklappenden Menü den Befehl Eigenschaften.
3. Klicken Sie auf die Registerkarte Extras und
anschließend auf die Schaltfläche Jetzt defragmentieren.
4. Starten Sie mit einem Mausklick auf die Schaltfläche Überprüfen
eine Analyse der aktuellen Festplattenstruktur. Windows nimmt
daraufhin die Festplatte unter die Lupe und überprüft, wie viele
Dateien fragmentiert (zerstückelt) sind. Sobald die Überprüfung
abgeschlossen ist – das dauert in der Regel nur wenige Sekunden
– zeigt Windows eine Empfehlung.
Abhängig vom Grad der Fragmentierung rät Windows zu einer
Optimierung oder empfiehlt, die Festplatte jetzt noch nicht zu
90
Den PC aufräumen und optimieren
defragmentieren. Weitere Informationen erhalten Sie, wenn Sie
auf die Schaltfläche Bericht anzeigen klicken. Im Berichtsfenster erkennen Sie in der Zeile Fragmentierung gesamt, zu wie viel Prozent
die Festplatte fragmentiert ist. Sollte der Grad der Fragmentierung
hier über fünf Prozent liegen, lohnt sich das Defragmentieren auf
jeden Fall.
Im Überprüfungsbericht erfahren Sie, wie es in Sachen Fragmentierung
auf der Festplatte aussieht.
5. Klicken Sie auf die Schaltfläche Defragmentieren, um die Optimierung zu starten. Beim Defragmentieren verbindet Windows die
einzelnen Fragmente wieder zu zusammenhängenden Dateien.
Wie weit der Vorgang bereits fortgeschritten ist, erkennen Sie
dabei stets in der Statuszeile des Programms.
Übrigens: Während des Optimierungsvorgangs können Sie ganz normal mit Windows weiterarbeiten und Programme starten, im Internet
Den PC aufräumen und optimieren
91
surfen oder Webradio hören. Windows optimiert die Festplatte fast unbemerkt im Hintergrund weiter.
Die Defragmentierung sollte regelmäßig, am besten einmal im Monat
vorgenommen werden. Je öfter Sie die Platte defragmentieren, umso weniger Zeit braucht der einzelne Optimierungsvorgang.
Defrvagmentieren mit Windows Vista
Nutzer von Windows Vista sind fein raus. Bei Vista brauchen Sie sich
um die Defragmentierung nicht zu kümmern. Das Betriebssystem
sorgt im Hintergrund automatisch für eine optimierte Festplatte. Windows Vista führt etwa ein- bis zweimal pro Woche eine automatische
Defragmentierung durch.
Wer möchte, kann den Zeitplan der automatischen Optimierung anpassen oder zwischendurch eine weitere Defragmentierung durchführen. Folgende Schritte sind hierzu notwendig:
1. Klicken Sie auf die Start-Schaltfläche von Windows Vista und wählen Sie im rechten Teil des Startmenüs den Befehl Computer.
2. Klicken Sie auf die Festplatte, die Sie defragmentieren möchten.
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Den PC aufräumen und optimieren
3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Organisieren und rufen Sie den
Befehl Eigenschaften auf.
4. Wechseln Sie in das Register Tools und klicken Sie auf Jetzt defragmentieren.
5. Damit Windows die Festplatte automatisch aufräumt, muss im folgenden Fenster das Kontrollkästchen
Nach Zeitplan ausführen angekreuzt sein.
Ist das Kontrollkästchen Nach Zeitplan ausführen angekreuzt, nimmt
Windows Vista die Defragmentierung automatisch vor. Wann genau, das
legen Sie über die Schaltfläche Zeitplan ändern fest.
Per Mausklick auf Zeitplan ändern legen Sie den Zeitplan für die
automatische Defragmentierung fest. Empfehlenswert ist mindestens eine wöchentliche Defragmentierung. Wählen Sie einen Zeitpunkt, in dem der PC voraussichtlich eingeschaltet ist, aber wenig
genutzt wird, zum Beispiel die Mittagspause. Sollte der Rechner
zum gewählten Zeitpunkt nicht eingeschaltet sein oder – im Gegenteil – intensiv genutzt werden, holt Windows die Defragmentierung beim nächsten Windows-Start nach.
Den PC aufräumen und optimieren
93
6. Sie können auch eine außerplanmäßige Optimierung durchführen. Klicken Sie hierzu auf Jetzt defragmentieren. Die Festplatte
wird dann sofort optimiert. Wie bei Windows XP findet der
Vorgang auch bei Windows Vista im Hintergrund statt. Sie können
ganz normal mit dem PC weiterarbeiten. Windows ist dann zwar
ein wenig langsamer, nach Abschluss der Defragmentierung ist die
Festplatte aber wesentlich schneller.
Mit einem Klick auf die Schaltfläche Jetzt defragmentieren können Sie
auch außerhalb des Zeitplans eine zusätzliche Defragmentierung durchführen.
Profi-Tools für eine schnelle Platte
Gut, dass Windows bereits von Hause aus Tools zum Defragmentieren mit an Bord hat. Der Windows-Defragmentierer leistet gute
Arbeit. Es geht aber noch besser.
Im Fachhandel gibt es von Drittherstellern interessante Profi-Defragmentierer, die für noch mehr Geschwindigkeit sorgen. Mit Abstand
am besten und von der Fachpresse mit Auszeichnungen überhäuft ist
O&O Defrag von O&O Software, einem Spezialisten in Sachen Festplattenoptimierung.
Die Bedienung von O&O Defrag ist kinderleicht. Assistenten führen Sie Schritt für Schritt
94
Den PC aufräumen und optimieren
durch die wichtigsten Einstellungen. Bereits beim ersten Start legt das
Tool direkt los. Defrag analysiert Ihre Festplatte und bietet Ihnen die
OneButtonDefrag an. Der Assistent richtet daraufhin einen automatischen Zeitplan zur Defragmentierung aller Laufwerke Ihres Computers ein. Sie brauchen sich um nichts mehr zu kümmern. Defrag
versteckt sich im Hintergrund und macht Ihre Festplatte fit, ohne dass
Sie dabei gestört werden.
Profi-Defragmentierer wie O&O Defrag bieten weitere Komfortfunktionen
und stellen verschiedene Optimierungsvarianten zur Auswahl.
Pfiffig: Während der Optimierung können Sie ganz normal mit Ihrem
PC weiterarbeiten. Das Zauberwort heißt O&O AutoSense. Die Funktion überwacht während der Defragmentierung ständig Ihre Rechnerauslastung. Sobald Sie Ihren Rechner intensiv benutzen – beispielsweise beim Drucken oder beim Betrachten von Videos – schraubt er
die Belastung durch O&O Defrag auf ein Minimum herunter. Und
Den PC aufräumen und optimieren
95
wenn Sie Ihren Rechner nicht mehr benötigen – etwa in der Mittagspause – gibt der O&O AutoSense dem Defrag-Programm grünes
Licht für die Nutzung aller Systemressourcen für eine Aufgabe: die
Optimierung der Festplatten.
7.4 Überflüssige Dateien loswerden
So eine Festplatte bietet nicht unendlich Platz; irgendwann ist selbst
die größte voll. So weit sollte es aber gar nicht erst kommen, denn eine
volle Festplatte wird richtig langsam. Zudem ist es reine Verschwendung, überflüssige und doppelte Dateien auf der Festplatte zu horten.
Dieses Kapitel zeigt, wie überflüssige Dateien entstehen und wie sich
Dateileichen und Dubletten ganz einfach entfernen lassen.
Dateileichen aufspüren
Keine Festplatte ist davor gefeit: Früher oder später finden sich auf jeder
Platte überflüssige Dateien. Meist handelt es sich dabei um temporäre Dateien, Dokumente im Papierkorb oder verwaiste Hilfsdateien. Die
überflüssigen Dateien nehmen schnell mehrere Gigabytes wertvollen
Festplattenspeichers in Anspruch. Daher sollten Sie auf der Platte regelmäßig aufräumen und einen digitalen Frühjahrsputz durchführen.
Wie es zu Dateileichen kommt
Dateileichen gibt es auf jeder Festplatte – mal mehr, mal weniger. Das
Schlimme dabei: Niemand kümmert sich um die Reste. Die überflüssigen Dateien bleiben so lange auf der Festplatte liegen, bis jemand
Hand anlegt. Doch wer ist eigentlich verantwortlich für den digitalen
Müll? Die Hitliste der wichtigsten Verursacher liest sich folgendermaßen:
XX Temporäre Dateien
Fast alle Programme legen zwischendurch temporäre Dateien an.
Dabei handelt es sich um kleine Hilfsdateien, die das Programm als
96
Den PC aufräumen und optimieren
Zwischenspeicher oder Gedächtnisstütze nutzt. Beim Bearbeiten
eines Word-Dokuments speichert die Textverarbeitung beispielsweise automatisch eine temporäre Kopie auf die Platte, um im Falle
eines Absturzes die Änderungen nachvollziehen zu können. Eigentlich sollten diese Hilfsdateien beim Beenden von Windows oder
beim Schließen des Programms wieder gelöscht werden. Leider sind
einige Programme nachlässig und lassen temporäre Restdateien zurück. Das passiert auch, wenn der Computer abstürzt oder der
Strom abgeschaltet wird. Dann haben die Programme gar keine
Chance mehr, die Hilfsdateien ordnungsgemäß zu schließen. Zurück
bleiben temporäre Dateien, um die sich niemand mehr kümmert.
XX Hilfsdateien von Installationsprogrammen
Wenn Sie ein neues Programm installieren, erzeugen die meisten Installationsprogramme temporäre Dateien. Leider bleiben die Hilfsdateien nach dem Beenden der Installation einfach auf der Platte
zurück. Das gilt auch für komprimierte Versionen von Installationsdateien. Meist werden die ZIP-Dateien aus dem Web heruntergeladen, extrahiert und anschließend die Installation gestartet. Nach
der Installation denken viele Anwender zwar an das Löschen
der Installationsdateien; die ZIP-Dateien werden dabei aber gerne
vergessen.
XX Reste der Windows-Hilfe
Die Hilfe-Funktion von Windows ist zwar praktisch, hinterlässt aber
Spuren. Fast bei jedem Aufruf bleiben ungenutzte Dateien auf der
Festplatte zurück. Je häufiger Sie die Hilfe benutzen, umso mehr
werden es.
XX Sicherungsdateien
»Sicherheit ist Trumpf«, so lautet das Motto vieler Programme –
und das ist meist auch gut so. Viele Programme erzeugen zu jedem
Dokument automatisch eine Sicherheitskopie. Eigentlich eine gute
Sache, allerdings werden die Sicherheitskopien meist nie wieder
gebraucht und belegen nur unnötig Plattenspeicher. Wenn Sie Ihre
Dateien sowieso auf CD, DVD oder externe Festplatten sichern,
sind die automatisch generierten Sicherheitskopien überflüssig.
Den PC aufräumen und optimieren
97
Dateileichen loswerden
Auch wenn auf Ihrer Festplatte noch jede Menge Platz ist, sollten Sie
den digitalen Müllberg nicht zu groß werden lassen. Damit das nicht
passiert, ist Windows mit einem Tool zum automatischen Bereinigen der Festplatte ausgestattet. Wie ein digitaler Staubsauger macht
sich Windows damit auf die Suche nach Dateileichen und entfernt
sie auf Wunsch sofort. Um die Festplatte zu entrümpeln, gehen Sie
folgendermaßen vor:
1. Rufen Sie den Windows-Explorer auf, indem Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[E] drücken.
2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Ihre Festplatte – zum
Beispiel Lokaler Datenträger (C:) – und wählen Sie den Befehl
Eigenschaften.
3. Im nächsten Fenster erkennen Sie, wie viel
Speicherplatz auf Ihrer Festplatte noch frei
ist. Um noch mehr freien Speicherplatz zu
erhalten, klicken Sie auf die Schaltfläche
Bereinigen. Bei Windows Vista klicken Sie
zusätzlich auf Dateien von allen Benutzern des Computers.
4. Windows analysiert daraufhin die Festplatte und überprüft, ob
und wie viele überflüssige Dateien sich auf ihr befinden. Windows
schlägt anschließend bestimmte Dateitypen zum Löschen vor. Zu
den Löschkandidaten gehören:
XX Heruntergeladene Programmdateien
Das sind dynamische Internetinhalte, wie ActiveX-Steuerelemente,
Flash-Player oder JavaApplets, die beim Aufrufen von Internetseiten automatisch heruntergeladen werden.
XX Temporäre Internetdateien
Damit ist der Zwischenspeicher des Internet Explorers gemeint, in dem Windows die
Kopien sämtlicher Internetseiten anlegt,
die in letzter Zeit besucht wurden.
98
Den PC aufräumen und optimieren
XX Office-Setupdateien
Dieser Eintrag erscheint nur, wenn Sie Office 2003 oder höher
installiert haben. Office legt Kopien aller Installations-CDs auf
der Festplatte ab, damit Sie beim nachträglichen Installieren von
Office-Komponenten nicht die CDs aus dem Schrank holen müssen. Dieser Komfort ist überflüssig und verbraucht viel zu viel Festplattenplatz.
XX Papierkorb
Im Papierkorb werden alle Dateien gesammelt, die Sie gelöscht
haben. Endgültig gelöscht sind sie damit aber noch nicht; die Dateien werden für einige Zeit im Papierkorb zwischengelagert. Sie
werden erst dann endgültig entfernt, wenn der Papierkorb »überläuft« oder Sie ihn manuell leeren.
XX Miniaturansichten
Miniaturansichten sind Vorschaubildchen, die beim Betrachten von
Fotos mit dem Windows Explorer angezeigt werden. Windows legt
die Vorschaubildchen an, sobald Sie einen solchen Ordner zum ersten Mal aufrufen. Die Vorschauen können bedenkenlos gelöscht
werden, da sie beim nächsten Öffnen des jeweiligen Ordners erneut angelegt werden.
XX Temporäre Dateien
Das sind zwischengespeicherte Informationshäppchen von Programmen, die eigentlich beim Beenden des Programms wieder verschwinden sollten. Oftmals bleiben sie aber versehentlich auf der
Festplatte zurück.
XX Katalogdateien für den Inhaltsindex
Windows erstellt im Hintergrund ein Indexverzeichnis aller Dokumente, um sie über die Suchfunktionen schneller auffinden zu
können. Oft sind die Indexkataloge jedoch veraltet und kommen
nicht mehr zum Einsatz. Sie können bedenkenlos gelöscht werden.
Windows legt sie automatisch wieder neu an.
XX Alte Dateien komprimieren
Diesen Eintrag finden Sie nur bei Windows XP. Das Komprimieren
alter Dateien ist eine Sonderfunktion des Bereinigungsassistenten.
Den PC aufräumen und optimieren
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HINWEIS
Wenn Sie dieses Kontrollkästchen ankreuzen, verkleinert Windows
alle Dateien, auf die Sie längere Zeit nicht zugegriffen haben. Der
Trick dabei: Windows weiß genau, wie oft
Programme genutzt und welche Dateien besonders häufig geöffnet werden. Alle wenig
bis gar nicht genutzten Dateien können im
Gegenzug verkleinert werden. Die Dateien
sind zwar noch vorhanden, nehmen allerdings wesentlich weniger Platz weg. Komprimierte Dateien erkennen Sie im Windows-Explorer übrigens anhand der blauen Schrift.
Durch das Komprimieren können Sie bei Windows XP mit einem Schlag einige GigaByte freien Speicherplatz gewinnen. Das
Komprimieren kostet allerdings eine Menge Zeit. Wie lange es
genau dauert, hängt von der Festplattengeschwindigkeit ab. Je
nach Dateimenge kann der Vorgang zwischen fünf Minuten und
zwei Stunden in Anspruch nehmen.
5. Wenn Sie vor dem Löschen noch einmal nachschauen möchten,
was da entfernt wird, klicken Sie auf Dateien anzeigen. Windows
öffnet daraufhin ein Explorerfenster mit den entsprechenden Dateien.
6. Kreuzen Sie die Dateien an, die Sie von der Festplatte löschen möchten. Es empfiehlt sich, alle Optionen auszuwählen. Damit gewinnen
Sie den meisten Speicherplatz hinzu. Dabei brauchen Sie keine Sorge
zu haben, dass versehentlich wichtige Daten gelöscht werden. Der
Assistent passt genau auf, dass überlebenswichtige Dateien unangetastet bleiben.
7. Klicken Sie auf OK, um den Löschvorgang zu starten, und beantworten Sie die nachfolgende Sicherheitsabfrage mit Ja. Nach wenigen
Minuten steht auf der Festplatte wieder mehr freier Speicherplatz zur
Verfügung.
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Den PC aufräumen und optimieren
Alles muss raus: Mit der Datenträgerbereinigung lassen sich in einem
Rutsch jede Menge überflüssige Dateien entfernen.
Noch mehr Speicherplatz gewinnen Sie, wenn Sie in das Register Weitere Optionen wechseln. Im Feld Programme und Funktionen gelangen
Sie per Mausklick auf Bereinigen zur Liste der installierten Programme.
Hier können Sie nicht mehr benötigte Anwendungen gleich deinstallieren.
Interessanter ist der Bereich Systemwiederherstellung und Schattenkopien. Klicken Sie hier auf Bereinigen, um – abgesehen vom zuletzt angelegten – alle Wiederherstellungspunkte zu entfernen. Die Wiederherstellungspunkte sind eine praktische Funktion von Windows, die allerdings
eine Menge Speicherplatz verschlingt. Mit den Wiederherstellungspunkten legt Windows täglich (sowie vor wesentlichen Systemänderungen)
Sicherheitskopien des Systemzustands sowie geänderter Dateien an. Sie
können den Rechner damit per Mausklick in einen früheren Zustand
zurückversetzen oder frühere Versionen von Dateien wiederherstellen.
Wichtig ist meist nur der zuletzt angelegte Wiederherstellungspunkt.
Nach dem Bereinigen der Wiederherstellungspunkte und Schattenkopien bleibt nur der letzte gespeicherte Rettungsanker erhalten.
Den PC aufräumen und optimieren
101
Eine Menge Speicherplatz gewinnen Sie, wenn Sie alte Wiederherstellungspunkte und Schattenkopien entfernen.
Versteckte temporäre Dateien finden und löschen
Wenn es schnell und unkompliziert gehen soll, ist der Bereinigungsassistent von Windows die beste Wahl. Allerdings arbeitet der Assistent
nicht besonders gründlich. Ein Großteil der überflüssigen Dateien
wird zwar gefunden, längst aber nicht alle. Auf Ihrer Festplatte befinden sich noch weitere Dateileichen. Meist verstecken sich weitere
temporäre Dateien im Ordner \Windows\Temp, bei Windows XP zusätzlich im Ordner \Dokumente und Einstellungen\IhrName\Lokale
Einstellungen\Temp.
Es empfiehlt sich, regelmäßig – etwa alle zwei Wochen – einen Blick
in diese Ordner zu werfen und die darin enthaltenen Dateien zu löschen. Hierzu gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Starten Sie den Windows-Explorer mit der
Tastenkombination [Windows-Taste]+[E]
und wechseln Sie in den Ordner für temporäre Dateien, etwa C:\Windows\Temp.
102
Den PC aufräumen und optimieren
2. Stellen Sie sicher, dass in der linken Fensterhälfte auch tatsächlich
der Ordner Temp markiert ist. Drücken Sie jetzt die Tastenkombination [Strg]+[A], um alle Dateien des Temp-Ordners zu markieren.
3. Drücken Sie die [Entf ]-Taste und bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage mit Ja. Bei Windows Vista müssen Sie den Vorgang zusätzlich
mit einem Klick auf Fortsetzen bestätigen. Die temporären Dateien werden daraufhin gelöscht.
Noch mehr Dateileichen aufspüren und entfernen
Eigentlich gibt es genaue Vorgaben, wo Programme ihre temporären
Dateien ablegen sollen. Leider halten sich nicht alle Anwendungen
daran und verteilen sie – genauso wie die Sicherheitskopien – kreuz
und quer auf der Festplatte. Mal hier, mal dort. Zum Glück lassen
sich die Verstecke über die Suchfunktion von Windows ganz leicht
aufspüren. Gehen Sie hierzu folgendermaßen vor:
Die versteckten Dateileichen im Temp-Ordner können Sie im WindowsExplorer »von Hand« löschen.
Den PC aufräumen und optimieren
103
1. Öffnen Sie das Suchfenster, indem Sie die Tastenkombination
[Windows-Taste]+[F] drücken.
Bei Windows XP klicken Sie zusätzlich auf Dateien und Ordner
und wählen im Feld Suchen in die Festplatte aus, auf der gesucht
werden soll. Hier empfiehlt es sich, den Eintrag Arbeitsplatz
auszuwählen, damit Windows alle Laufwerke Ihres Computers berücksichtigt.
Bei Windows Vista klicken Sie auf Erweiterte Suche und wählen aus der Liste Ort
den Eintrag Überall.
2. Im nächsten Fenster sagen Sie dem Suchassistenten, welche Dateien Sie finden möchten. Temporäre Dateien haben eine ganz charakteristische Dateikennung; maßgeblich sind die letzten drei
Zeichen des Dateinamens. Die typischen temporären Dateien
erkennen Sie anhand folgender Dateikennungen:
XX .tmp
Hierbei handelt es sich um temporäre Dateien von Anwendungsprogrammen, die Sie gefahrlos löschen können.
XX .bak, .old, .001, .002…
Das sind Sicherungskopien von Dateien. Wenn Sie Ihre wichtigen Daten extern sichern – z. B. auf einer beschreibbaren CD
bzw. DVD oder auf einer externen USB-Festplatte –, so sind
die Sicherheitskopien auf der lokalen Festplatte unnötig. Falls
es Ihnen nicht sicher genug sein kann, können Sie die Dateien natürlich unangetastet lassen.
XX .~??
Bei Dateikennungen mit Tilde (~) oder Fragezeichen handelt
es sich ebenfalls um temporäre Dateien von Anwendungsprogrammen, die Sie gefahrlos löschen können.
XX .dmp
Kommt es zu einem Absturz, legt Windows sogenannte
Dump-Dateien an. Hier speichert das Betriebssystem Informationen, die sich zum Zeitpunkt des Absturzes im Arbeits-
104
Den PC aufräumen und optimieren
speicher befanden. Je nach Programm können diese Dateien
sehr groß werden. Die Sammelleidenschaft von Windows ist
aber überflüssig. Denn brauchbar sind die Dateien nur für
Profis, die mit Fachkenntnis und speziellen Werkzeugen den
Inhalt der Dump-Dateien auslesen können.
XX .gid, .fts
Wenn Sie die Hilfe-Funktion von Windows nutzen, finden Sie
zahlreiche gid- und fts-Dateien auf der Festplatte. Die nutzt
Windows, damit Sie später beim Aufrufen der gleichen Hilfe schneller zur gewünschten Information gelangen. Da das
nur selten vorkommt, können Sie die Hilfsdateien getrost löschen.
3. Um eine der oben genannten Dateien
zu finden, geben Sie in das Suchfeld ein
Sternchen ein, gefolgt von der Dateikennung. Um beispielsweise alle .tmp-Dateien zu finden, tragen Sie
*.tmp ein und starten den Suchvorgang mit der [Eingabe]-Taste.
Beim Sternchen handelt es sich übrigens um einen sogenannten
Platzhalter. Der weist die Suchfunktion an, dass der erste Teil des
Dateinamens irrelevant ist und es nur auf die Endung (hier .tmp)
ankommt.
4. Der Suchvorgang kann mitunter mehrere Minuten dauern. Im
rechten Teil des Suchfensters listet Windows alle Treffer auf. Das
können eine ganze Menge sein.
5. Um alle Treffer zu löschen, markieren Sie alle Dateien mit der Tastenkombination [Strg]+[A]. Anschließend löschen Sie die Dateien
mit der [Entf ]-Taste.
Ganz wichtig: Achten Sie beim Löschen darauf, dass Sie auch tatsächlich nur die oben genannten temporären Dateien (.tmp,
.bak, .dmp, .gid, .fts) suchen, markieren und löschen. Sollten Sie
sich nicht sicher sein, verwenden Sie zum Löschen lieber den Bereinigungsassistenten, der weiter oben im Abschnitt Dateileichen
loswerden beschrieben wird.
Den PC aufräumen und optimieren
105
6. Wiederholen Sie den Vorgang für alle temporären Dateiarten, die
Sie löschen möchten.
Mit der Suchfunktion finden Sie restlos alle temporären Dateien auf Ihrer
Festplatte.
7.5 Windows richtig konfigurieren
Nur wenn Windows richtig konfiguriert ist, bleibt der Rechner dauerhaft schnell. Er startet zügiger, verbraucht weniger Speicher und fährt
schneller wieder herunter. Um Windows flotter zu machen, gibt es
zahlreiche Stellschrauben. Einige sind über die Systemsteuerung zu
erreichen, andere nur durch einen Eingriff in die »Registry«, die zentrale
Systemdatenbank des Betriebssystems. Hier auf Anhieb die richtigen
Einstellungen zu finden, ist gar nicht so einfach. Damit Sie sich im
Dschungel der Konfigurationsmöglichkeiten nicht verirren, verrät dieses Kapitel, welche Tricks und Kniffe wirklich helfen, dem PC wieder
Beine zu machen.
106
Den PC aufräumen und optimieren
Die Systemsteuerung, das Regiezentrum von
Windows
In Windows gibt es fast nichts, was sich nicht verändern lässt. Ob Farben, Schriftgröße, Mausgeschwindigkeit oder die Dicke der Fensterrahmen – alles lässt sich verändern. Zentrale Anlaufstelle für sämtliche
Einstellungen ist die Systemsteuerung, die Schaltzentrale für alles, was
Sie auf die Schnelle an Ihrem Betriebssystem ändern möchten.
Die Systemsteuerung ist leicht erreichbar. Im
Startmenü genügt ein Klick auf den Befehl Systemsteuerung, um das Regiezentrum zu öffnen.
Die wichtigsten Einstellmöglichkeiten sind hier
in Kategorien zusammengefasst, beispielsweise alle Einstellmöglichkeiten für Drucker und andere Hardware.
In der Systemsteuerung haben Sie die Wahl zwischen der klassischen
oder der Kategorienansicht.
Auf Wunsch können Sie auch auf einen Blick alle Möglichkeiten einblenden. Hierzu klicken Sie in der linken Spalte auf Klassische AnDen PC aufräumen und optimieren
107
sicht. Dann zeigt Windows für jede Systemsteuerungskomponente ein eigenes Symbol. Mit
einem Klick auf Zur Kategorienansicht wechseln bzw. Startseite der Systemsteuerung geht es
wieder zurück zur Kategorienansicht.
Noch schneller zur Systemsteuerung
Die Systemsteuerung ist zwar nur zwei Klicks entfernt; um zu einer
bestimmten Steuerungskomponente zu gelangen, ist es aber trotzdem
oft ein weiter Weg. Im geöffneten Systemsteuerungsfenster muss erst
einmal das gerade benötigte Steuerprogramm gefunden werden. Mit
einem Trick geht es einfacher. Verwenden Sie den Ausführen-Befehl,
um direkt zum gewünschten Einstellungsprogramm zu gelangen:
1. Drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R], um das Dialogfenster
Ausführen aufzurufen. Bei Windows Vista
reicht es, das Startmenü zu öffnen. Der auszuführende Befehl
lässt sich hier direkt in das Suchfeld des Startmenüs eingeben.
2. Geben Sie in der Befehlszeile bzw. in das Suchfeld Folgendes ein:
control desk.cpl
3. Bestätigen Sie die Eingabe mit der Taste [Eingabe].
Windows öffnet daraufhin sofort die Systemsteuerungskomponente Anzeigeeinstellungen. Der Trick funktioniert mit fast allen Komponenten der Systemsteuerung. Um in die Dialogbox Eigenschaften von Gamecontroller zu gelangen, geben Sie Folgendes ein:
control joy.cpl
Für das Eigenschaftsfenster der Maus genügt der Befehl
control main.cpl
108
Den PC aufräumen und optimieren
Was mit dem control-Befehl noch alles möglich ist, zeigt die folgende
Tabelle. Hier sind die Abkürzungen zu den wichtigsten Systemsteuerungselementen aufgeführt:
control-Befehl
Systemsteuerungs-Komponente
access.cpl
Eingabehilfen, Center für erleichterte Bedienung
powercfg.cpl
Energieoptionen
Desk.cpl
Anzeige
intl.cpl
Regions- und Sprachoptionen
main.cpl
Maus
sysdm.cpl
Systemeigenschaften
timedate.cpl
Datum und Uhrzeit
modem.cpl
Telefon- und Modemoptionen
joy.cpl
Gamecontroller
sticpl.cpl
Scanner und Kameras
mmsys.cpl
Sounds und Audiogeräte
appwiz.cpl
Software, Programme und Funktionen
inetcpl.cpl
Internet
Mit dem control-Befehl gelangen Sie direkt zur gewünschten Systemsteuerungskomponente. Handelt es sich um ein Dialogfenster mit
mehreren Registerkarten, wird stets die erste Registerkarte angezeigt,
etwa das Register Allgemein bzw. Computername der Systemeigenschaften.
Mit einem weiteren Trick ist es möglich, direkt in ein beliebiges Register zu springen. Um direkt in das Register Hardware zu gelangen,
geben Sie in das Ausführen-Dialogfenster bzw. das Suchfeld des VistaStartmenüs folgenden Befehl ein:
control sysdm.cpl, System, 2
Den PC aufräumen und optimieren
109
Auf diese Weise können Sie zu jedem beliebigen Register eine Verknüpfung aufbauen. Die allgemeine Formel der Eingabezeile lautet
control [cpl-Datei], [Name der Komponente], [Register-Nr]
Ein weiteres Beispiel: Um in das dritte Register Einstellungen der Komponente Anzeige zu springen, lautet der Befehl
control desk.cpl, Anzeige, 3
Hinter dem Befehl control müssen Sie nur den Dateinamen der Systemsteuerungskomponenten (siehe Tabelle oben) eingeben, gefolgt von
der deutschen Bezeichnung in der Systemsteuerung sowie der Nummer
des Registers. Das erste Register trägt dabei stets die Nummer 0.
Windows ohne Schnickschnack
Keine Frage: Windows ist schön. Die bunten Farben, die animierten
Menüs und die dreidimensionalen Icons machen Spaß. Die Farbenpracht und Schnörkel kosten allerdings auch Systemleistung. Wenn Sie
nur über einen langsamen Rechner verfügen, ist der Schnickschnack
eigentlich überflüssig und bremst den PC nur aus. Ein paar Mausklicks genügen, um von Schönheit auf Schnelligkeit umzuschalten.
Den Rechner auf Leistung trimmen
Wenn es gar nicht schnell genug gehen kann, sollten Sie Windows
zu hundert Prozent auf Leistung trimmen. In der Systemsteuerung
müssen Sie hierzu nur einen kleinen Schalter umlegen:
1. Rufen Sie die Systemsteuerung auf, indem Sie im Startmenü auf
Systemsteuerung klicken.
2. Bei Windows XP klicken Sie anschließend auf Leistung und Wartung sowie auf System. Bei Windows Vista klicken Sie auf System
und Wartung und dann auf System sowie Erweiterte Einstellungen.
3. Wechseln Sie in das Register Erweitert.
110
Den PC aufräumen und optimieren
4. Klicken Sie im Bereich Systemleistung auf die Schaltfläche Einstellungen.
5. Aktivieren Sie im nachfolgenden Fenster die Option Für optimale
Leistung anpassen.
6. Schließen Sie das Dialogfenster mit OK.
Jetzt verzichtet Windows auf alle optischen Spielereien und macht den
Weg frei für maximale Geschwindigkeit. Windows ist dann zwar nicht
mehr so schön, dafür aber umso schneller.
Schnell statt bunt: In der Systemsteuerung schalten Sie mit einem Klick
alle optischen Spielereien ab.
Statt mit einem Schlag gleich allen Schnörkel abzuschalten, können
Sie auch schrittweise vorgehen. Hierzu wählen Sie die Option Benutzerdefiniert und suchen sich Stück für Stück aus, welche optischen
Effekte aktiviert bleiben sollen und welche nicht. Empfehlenswert ist
das Deaktivieren der folgenden Spielereien:
Den PC aufräumen und optimieren
111
XX Animationen beim Minimieren und Maximieren von Fenstern.
XX Fensterinhalt beim Ziehen anzeigen.
XX Mausschatten anzeigen.
XX Menüschatten anzeigen.
XX Optimierten Bildlauf für Listenfelder verwenden.
XX Visuelle Stile für Fenster und Schaltflächen verwenden.
Schneller ohne ClearType
Besonders auf langsamen Rechnern sorgt die sogenannte ClearTypeTechnologie für eine Drosselung der Arbeitsgeschwindigkeit. ClearType sorgt bei den Schriften für glatte Kanten und weiche Zeichen. Das
sieht gut aus, die Kantenglättung kostet aber Rechenzeit. Mit wenig
Aufwand lässt sich ClearType deaktivieren:
1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich
der Windows-Arbeitsoberfläche und wählen Sie aus dem Kontextmenü den Befehl Eigenschaften. Wechseln Sie in das Register
Darstellung. Bei Windows Vista wählen Sie im Kontextmenü den
Befehl Anpassen und klicken anschließend auf Fensterfarbe und
-darstellung.
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche Effekte. Sollte bei Windows Vista
die Schaltfläche Effekte nicht sichtbar sein, müssen Sie zuvor auf
Eigenschaften für klassische Darstellung öffnen klicken.
3. Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen Folgende Methode zum Kantenglätten von Bildschirmschriftarten verwenden.
4. Probieren Sie zunächst aus, ob Ihnen die neuen Schriften in Windows zusagen, indem Sie auf die Schaltfläche Übernehmen klicken.
Windows setzt die Änderungen sofort um und zeigt alle Bildschirmschriften ohne Kantenglättung an. Gerade bei älteren PCs
sorgt das für einen schnelleren Bildaufbau.
112
Den PC aufräumen und optimieren
5. Wenn Ihnen das Ergebnis gefällt, schließen Sie das Dialogfenster
mit OK.
Übrigens: Wenn Sie einen LCD-/TFT-Flachbildschirm oder einen
Laptop verwenden, sollten Sie die Kantenglättung eingeschaltet lassen. Da TFT-Bildschirme extrem scharf sind, erscheinen die Schriften
auf dem Monitor meist sogar zu scharf. Die Kantenglättung macht
sie wieder weicher und sorgt für ein ruhigeres und augenschonenderes
Monitorbild.
Wenn Sie die Kantenglättung ClearType ausschalten, ist der Bildaufbau
flotter.
Überflüssige Funktionen und Dienste abschalten
So ein Betriebssystem hat eine Menge zu tun. Dazu gehört nicht nur
das Starten und Bereitstellen von Anwendungsprogrammen wie Word,
Outlook oder Excel. Fast unbemerkt sind im Hintergrund Dutzende kleine Hilfsprogramme damit beschäftigt, wichtige und weniger
wichtige Systemaufgaben zu erledigen. Beispielsweise durchforstet der
Indexdienst ununterbrochen die Festplatte nach Dateien, um deren
Inhalt in einen Suchkatalog einzutragen.
Den PC aufräumen und optimieren
113
Eigentlich sind die Hilfsprogramme – im Fachjargon »Dienste« genannt – recht nützlich. Allerdings laufen auf fast jedem Rechner mehr
Dienstprogramme als nötig. Das kostet wertvolle Rechenzeit, da jeder
Dienst den Prozessor und Arbeitsspeicher belastet. Daher sollten Sie
überflüssige Dienste kurzerhand abschalten. Das geht ganz einfach:
1. Drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R].
2. Geben Sie in das Dialogfenster den Befehl
services.msc
ein, und klicken Sie auf OK.
3. Im nächsten Fenster zeigt Windows alle Dienste, die auf Ihrem
Computer installiert sind. In der Spalte Status erfahren Sie, welche
Dienste zurzeit aktiv (Gestartet) sind.
4. Um einen Dienst abzuschalten, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Dienstnamen und wählen den Befehl Eigenschaften.
Anschließend können Sie im Feld Starttyp den Eintrag Deaktiviert
auswählen. Damit wird der Dienst ruhiggestellt. Alternativ hierzu
können Sie mit dem Starttyp Manuell Windows anweisen, den
Dienst erst dann zu starten, wenn ein Programm ihn benötigt.
Doch Vorsicht: Einige Dienste sind für den Betrieb von Windows elementar wichtig und dürfen nicht abgeschaltet werden. Falls Sie sich
nicht sicher sind, ob ein Dienst von Windows benötigt wird oder nicht,
lassen Sie ihn lieber aktiv. Es gibt eine Reihe von Tuningprogrammen,
die Ihnen die Arbeit abnehmen und selbständig nicht mehr benötigte
Dienste deaktivieren. Welche Programme sich am besten eignen und
wie Sie sie einsetzen, erfahren Sie im Kapitel Tuning mit Profi-Programmen und Gratistools.
Folgende Dienste sind für Windows überlebensnotwendig und sollten
keinesfalls deaktiviert werden:
XX Systemwiederherstellungsdienst
XX Druckerwarteschlange
114
Den PC aufräumen und optimieren
XX Geschützter Speicher
XX COM+-Ereignissystem
XX Plug&Play
XX Sicherheitskontenverwaltung
XX Remoteprozeduraufruf (RPC)
XX RPC-Locator
Da jeder gestartete Dienst Arbeitsspeicher und Rechenzeit verbraucht,
sollten Sie die Liste der gestarteten Dienste durchgehen und prüfen,
ob der jeweilige Dienst wirklich notwendig ist. Folgende Dienste lassen
sich problemlos abschalten, um Windows zu entlasten:
Dienst
Beschreibung und Hinweise
Ablagemappe
Mit der Ablagemappe können Informationen zwischengespeichert
und mit anderen Computern im Netzwerk ausgetauscht werden. Empfehlung: Wenn Sie die Zwischenablage nur auf dem lokalen Rechner
und nicht netzwerkübergreifend nutzen möchten, können Sie diesen
Dienst deaktivieren.
Anmelde-Dienst
Der Anmeldedienst unterstützt die so genannte Durchsatz-Authentifizierung von Kontoanmeldungsereignissen für Computer in einer
Domäne (einem Firmennetzwerk).
Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen einzelnen Rechner
handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist.
Computerbrowser
Der Computerbrowser verwaltet eine Liste der Computer im Netzwerk
und gibt diese an andere Computer weiter, um Computer im Netzwerk
leichter aufzufinden. Dieser Dienst wird nur in Netzwerken benötigt.
Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen einzelnen Rechner
handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist.
Designs
Der Design-Dienst stellt die Verwaltung für Windows-Designs zur Verfügung. Dieser Dienst ist nur notwendig, wenn Sie mit bunten Designs
arbeiten. Wenn Sie mit dem Standard-Design von Windows arbeiten,
ist dieser Dienst überflüssig. Empfehlung: Deaktivieren. Dann wird
Windows allerdings auf ein graues und tristes, dafür aber umso sparsameres Grundlayout umgestellt.
Den PC aufräumen und optimieren
115
Dienst
Beschreibung und Hinweise
Eingabegerätezugang
Dieser Dienst ermöglicht die Nutzung von vordefinierten Schnelltasten auf Tastaturen und anderen Geräten.
Empfehlung: Wenn Sie eine Standardtastatur ohne Sondertasten
verwenden, können Sie den Dienst deaktivieren.
FehlerberichterstattungsDienst
Der Fehlerberichterstattungsdienst schickt Fehlerberichte über das
Internet an Microsoft, sobald es zu einem Programmabsturz kommt.
Empfehlung: Deaktivieren.
Hilfe und Support
Dieser Dienst ist nur notwendig, wenn Sie das Hilfe-und-SupportCenter (Start | Hilfe und Support) und den Onlinesupport nutzen
möchten. Empfehlung: Deaktivieren oder Manuell.
IMAPI-CD-Brenn-COMDienste
Dieser Dienst ermöglicht das Brennen von CDs und DVDs mit Bordmitteln von Windows. Wenn Sie ein anderes Brennprogramm wie
Nero verwenden oder in Ihrem Computer kein Brenner eingebaut ist,
ist der Dienst überflüssig. Empfehlung: Deaktivieren, wenn andere
Brennprogramme zum Einsatz kommen oder kein Brenner eingebaut
ist.
Indexdienst
Windows-Suche
Mit diesen Diensten indiziert (katalogisiert) Windows alle Dateiinhalte und trägt sich in eine Suchdatenbank ein. Das ständige Durchforsten der Dateien verlangsamt den Rechner. Die Suchergebnisse der
Windows-Suche sind zudem oft mangelhaft. Stattdessen empfiehlt
sich eine professionelle Desktop-Suchmaschine wie Copernic. Weitere Informationen hierzu finden Sie weiter unten im Abschnitt Dateien
schneller finden.
Empfehlung: Deaktivieren, wenn Sie andere
Suchprogramme wie Copernic verwenden.
Kompatibilität für schnelle Diesen Dienst brauchen Sie nur, wenn Sie Ihren Computer mit mehBenutzerumschaltung
reren Personen teilen und schnell zwischen verschiedenen Benutzern
umschalten möchten.
Empfehlung: Deaktivieren oder Manuell.
Nachrichtendienst
Mit diesem Dienst ist es möglich, im lokalen Netzwerk kurze Textnachrichten zu verschicken. Eigentlich eine nützliche Sache. Leider
wird der Dienst von einigen Viren und Trojanern missbraucht, um Werbung zu verbreiten und sollte daher unbedingt abgeschaltet werden.
Empfehlung: Deaktivieren.
NetMeeting-Remotedesk- Mit diesem Dienst können andere Benutzer über das Programm
top-Freigabe
Netmeeting die Kontrolle über Ihren Rechner bekommen! Wenn Sie
Net-meeting nicht benutzen oder der Fernzugriff für Sie ein Sicherheitsrisiko darstellt, sollten Sie den Dienst abschalten.
Empfehlung: Deaktivieren.
116
Den PC aufräumen und optimieren
Dienst
Beschreibung und Hinweise
NLA (Network Location
Awareness)
Dieser Dienst sammelt und speichert Netzwerkkonfigurations- und
Standortinformationen.
Er ist nur in Netzwerkumgebungen notwendig. Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen einzelnen Rechner handelt, der nicht
in ein Netzwerk eingebunden ist.
NT-LM-Sicherheitsdienst
Dieser Dienst sammelt und speichert laufend Netzwerkkonfigurations- und Standortinformationen.
Empfehlung: Deaktivieren.
Routing RAS
Diese Dienste stellen so genannte Routing-Dienste zur Verfügung, die
praktisch nie gebraucht werden.
Empfehlung: Deaktivieren oder Manuell.
Server
Der Server-Dienst ermöglicht die Freigabe von
Ordnern in einem Netzwerk.
Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um
einen einzelnen Rechner handelt, der nicht in
ein Netzwerk eingebunden ist.
SmartCard
Mit diesem Dienst ist der Zugriff auf Smart-Cards (Speicherkarten) möglich. Der Dienst ist aber nur notwendig, wenn Sie einen
SmartCard-Reader besitzen und SmartCards verwenden. SmartCards
sind kleine Karten – ähnlich EC-Karten – mit einem integrierten Chip.
Empfehlung: Wenn Sie keine SmartCards verwenden, können Sie
diesen Dienst deaktivieren.
SmartCard-Hilfsprogramm Hiermit können Sie nicht-Plug&Play-fähige SmartCard-Lesegeräte am
Computer nutzen. Empfehlung: Der Dienst ist nur notwendig,
wenn Sie ein solches Lesegerät im Einsatz haben. Ist das nicht der Fall,
sollten Sie ihn deaktivieren.
SSDP-Suchdienst
Dieser Dienst ermöglicht die Ermittlung von so genannten UPnPGeräten (Universal Plug and Play) auf Heimnetzwerken. Da Universal
Plug and Play ein großes Sicherheitsrisiko darstellt, sollten Sie diesen
Dienst unbedingt ausschalten. Empfehlung: Deaktivieren.
Telnet
Der Telnet-Dienst ist nur für Administratoren wichtig, die den PC aus
der Ferne steuern möchten. Damit können Sie sich aus der Ferne am
Rechner anmelden und Programme auszuführen. Empfehlung: Deaktivieren.
Terminaldienste
Dieser Dienst ermöglicht den Zugriff und die Nutzung des TerminalServers von Microsoft. Wenn Sie den Terminal-Server nicht verwenden, können Sie den Dienst abschalten.
Empfehlung: Deaktivieren.
Den PC aufräumen und optimieren
117
Dienst
Beschreibung und Hinweise
Universeller Plug & PlayGerätehost
Mit diesem Dienst wird Ihr Computer zum so genannten Host für
universelle Plug & Play-Geräte. Da Universal Plug and Play ein großes Sicherheitsrisiko darstellt, sollten Sie diesen Dienst unbedingt
ausschalten.
Empfehlung: Deaktivieren.
Windows-Zeitgeber
Der Zeitgeber-Dienst synchronisiert das Datum und die Uhrzeit auf
allen Clients und Servern in einem Netzwerk.
Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen einzelnen Rechner
handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist.
In der Systemsteuerung lassen sich unnötige Dienste ganz einfach abschalten. Das befreit den Rechner von überflüssigen Lasten und macht
ihn schneller.
Den Rechner von Spyware, Adware und anderen Bremsklötzen
befreien
Eine der größten Tempobremsen sind heimlich installierte Programme, die sich unbemerkt in Ihrem Rechner einnisten und den PC aus-
118
Den PC aufräumen und optimieren
bremsen. In der Fachsprache werden diese Programme Spyware oder
Adware genannt. Der Name ist gut gewählt: Denn die Miniprogramme
machen sich unbemerkt im Arbeitsspeicher und auf der Festplatte breit
und spionieren Sie aus.
HINWEIS
Völlig unbemerkt sind die Spywareprogramme im Hintergrund aktiv
und sammeln jede Menge Informationen. Etwa darüber, welche Programme Sie wann aufgerufen oder welche Internetseiten Sie besucht
haben. Die ermittelten Daten wandern dann – ebenfalls still und
heimlich – über das Internet an ihre Programmierer. Das ist nicht
nur lästig, sondern wirkt wie ein Bremsklotz. Da die Spyware ständig
im Hintergrund mitläuft, belegt sie wertvollen Arbeitsspeicher und
Festplattenplatz.
Wie kommt Spyware auf den Rechner? Meist sind kostenlose
Programme und Tools von Computerzeitschriften oder Downloadportalen schuld. Die Spyware reist praktisch Huckepack
mit der Freeware oder Shareware und wird zusammen mit den
Hauptprogrammen installiert. Sie sollten daher nicht blindlings
jedes Programm installieren, sondern sich nur auf das Notwendigste konzentrieren.
Zum Glück gibt es probate Gegenmittel. Mit sogenannten Antispyware-Programmen geht es den digitalen Spionen an den Kragen. Die
Spionagetools werden vom Rechner entfernt; der PC kann wieder
»durchatmen« und wird wesentlich schneller. In der Praxis hat sich
das kostenlose Tool Spybot Search & Destroy bewährt. Es durchforstet
alle Festplattenlaufwerke – auch USB-Sticks, Digitalkameras und andere Wechseldatenträger – nach verdächtiger Spyware. Auch der Arbeitsspeicher und die Registrierdatenbank von Windows werden gründlich
durchleuchtet. Die intensive Suche dauert zwar ein wenig, das Ergebnis
ist aber in den meisten Fällen verblüffend: Mehrere Dutzend oder hundert Spyware-Komponenten macht das Tool in der Regel ausfindig.
Um mit Spybot Search & Destroy den Rechner zu säubern, gehen Sie
folgendermaßen vor:
Den PC aufräumen und optimieren
119
1.
Rufen Sie die Internetseite www.spybot.info/de auf, und klicken
Sie auf Herunterladen. Klicken Sie im unteren Teil der Webseite
auf Download sowie Hier herunterladen.
Im Downloadfenster klicken Sie auf die
Schaltfläche Ausführen.
2. Sobald der Ladevorgang abgeschlossen ist, folgen Sie den Anweisungen des Installationsassistenten, um das Tool zu installieren.
3. Die Bedienung des Programms ist kinderleicht: Ein Mausklick auf
Überprüfen genügt, und schon macht sich Spybot auf die Suche
nach verdächtiger Software. Da das Programm sehr gründlich sucht,
kann das einige Minuten dauern.
4. Sobald die Prüfung abgeschlossen ist, erhalten Sie einen Prüfbericht.
Jetzt können Sie entscheiden, welche der gefundenen Spione
entfernt werden sollen. Markieren Sie die gewünschten Einträge
und klicken Sie auf Markierte Probleme beheben.
Mit kostenlosen Programmen wie Spybot Search & Destroy werden Sie
lästige Spyware im Handumdrehen los und machen damit Ihren Rechner
wieder flotter.
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Den PC aufräumen und optimieren
5. Besonders nützlich ist die Funktion Immunisieren. Damit richten
Sie einen Präventivschutz ein, der Spione erst gar nicht auf die
Platte lässt. Der immunisierte Rechner ist automatisch vor über
10.000 bekannten Spywareprogrammen geschützt. Dazu gehören
vor allem Downloads potenziell gefährlicher Internetseiten oder
Produkte, die bekanntermaßen nur das Ziel haben, digitale Spione
auf Ihrem Computer zu installieren.
Mehr Tempo mit neuen Treibern
Eine besondere Rolle spielen beim Computer die sogenannten Treiber.
Das sind kleine Programme, die als »Dolmetscher« zwischen Hardware und Computer dienen. Für jedes angeschlossene Gerät – ob Drucker, Grafikkarte, ja sogar Maus und Tastatur – gibt es einen passenden
Treiber. Der Grafikkartentreiber ist zum Beispiel dafür zuständig, dass
Texte, Bilder und Programmsymbole korrekt auf dem Bildschirm angezeigt werden. Der Druckertreiber sorgt dafür, dass das Geschriebene
auf dem Papier auch tatsächlich so aussieht wie gewünscht.
Das Tückische dabei: Treiber ist nicht gleich Treiber. Die Gerätetreiber werden von den Herstellern regelmäßig weiterentwickelt und
optimiert. Dabei werden meist Fehler aus früheren Versionen ausgemerzt oder neue Funktionen ergänzt. Daher empfiehlt es sich, auf der
Internetseite der Hersteller regelmäßig nach neuen Treibern Ausschau
zu halten. Die neuen Treiber sorgen meist für einen erheblichen Geschwindigkeitsschub. Neue Treiber sind besonders bei Spielen wichtig. Die Hersteller von 3D-Grafikkarten veröffentlichen fast im Wochenrhythmus neue Treiber, um die Karten noch schneller zu machen.
Neue Treiber lassen sich sehr einfach installieren. Zunächst sollten Sie
auf der Webseite des jeweiligen Herstellers nachschauen, bei Grafikkarten zum Beispiel bei ATI/AMD (www.ati.de) und nVidia (www.
nvidia.de). Auf vielen Herstellerwebseiten finden Sie direkt auf der Startseite einen Link zu aktuellen Treibern. Falls nicht, lohnt ein Blick
in den Bereich Service, Support, Kundendienst oder Downloads. Meist
Den PC aufräumen und optimieren
121
müssen Sie dann nur noch das richtige Modell auswählen, den Treiber
herunterladen und ihn anschließend installieren.
Auf den Webseiten der Hardware-Hersteller finden Sie stets neue Treiber,
die Ihren Rechner oft schneller machen und neue Funktionen integrieren.
In den meisten Fällen sind die Treiber auf der Webseite des Herstellers
schnell gefunden. Mitunter stellt sich jedoch die Frage, wie die Webadresse des Herstellers lautet. Der Firmenname mit angehängtem .de
oder .com führt nicht immer zur richtigen Seite.
Ist die richtige Webseite gefunden, ist das Ziel noch lange nicht erreicht. Viele Hersteller haben die Treiber auf ihrer Homepage regelrecht
versteckt. Falls Sie die Treiber nicht auf Anhieb finden, gibt es eine
gute Alternative. Beim Internetangebot www.treiber.de finden Sie zu fast
allen Herstellern und Produkten Links zur Herstellerseite oder direkt
zur Downloadseite. Hier müssen Sie nur den Gerätetyp – etwa die Grafikkarte oder Drucker – oder den Firmennamen auswählen und gelangen
direkt zu den passenden Treibern.
122
Den PC aufräumen und optimieren
Bevor Sie lange nach Treibern suchen, lohnt ein Blick auf www.treiber.de.
Hier gibt es Links und Infos zu fast allen Herstellern und Geräten.
Bei www.treiber.de gibt es vor allem Treiber für aktuelle Hardware.
Schwieriger wird es bei älteren Geräten. Sobald ein Gerät nicht verkauft
wird, stellen viele Anbieter auch die Unterstützung und den Download
der entsprechenden Treiber ein. Angebote wie www.treiber.de sind hier
machtlos, da sie die Treiber nicht selbst vorhalten, sondern auf die
entsprechenden Originalseiten der Anbieter verlinken – die es möglicherweise gar nicht mehr gibt.
Für solche Fälle sollten Sie auf die Webseiten www.treiberupdate.de
und www.driverguide.com zurückgreifen. Da diese Angebote die Treiber
selbst zum Download anbieten, lassen sich hier meist auch für ältere
Geräte noch die passenden Treiber finden.
Den PC aufräumen und optimieren
123
Auf Webseiten wie www.treiberupdate.de finden Sie auch Treiber für veraltete Hardware.
Schneller arbeiten mit Windows
Windows ist aufgeräumt, die Festplatte von Ballast befreit, unnötige
Dienste wurden abgeschaltet und die neuesten Treiber sind installiert. Damit sind die wichtigsten Schritte für ein schnelles Arbeiten
mit Windows erledigt. Es geht aber noch mehr. Selbst wenn das Betriebssystem auf Hochtouren läuft, lässt sich in Sachen WindowsBedienung noch einiges verbessern.
Programme schneller starten
Über das Startmenü lassen sich alle installierten Programme per
Mausklick starten. Allerdings kann es im Startmenü schnell unübersichtlich werden. Je mehr Programme hinzukommen, umso voller
wird es in der Programmliste. Manche Programme sind dann so gut in
124
Den PC aufräumen und optimieren
Untermenüs und Programmgruppen »versteckt«, dass sie nur schwer
aufzufinden sind. Windows Vista kennt zum Glück eine elegante Abkürzung, um die gewünschten Programme blitzschnell aus dem »Versteck« zu locken.
Klicken Sie bei Windows Vista auf die StartSchaltfläche und geben Sie in das Suchfeld
direkt oberhalb der Schaltfläche einfach den
Namen des gewünschten Programms ein. Es
reichen die ersten Buchstaben. Wenn Sie beispielsweise die Textverarbeitung Word suchen, genügt die Eingabe wor. Windows zeigt in der
Programmliste jetzt nur noch die Anwendungen an, die mit den eingegebenen Anfangsbuchstaben übereinstimmen, zum Beispiel WordPad
und Microsoft Word. Oft geht es sogar mit einzelnen Buchstaben. Mit
p finden Sie beispielsweise sofort das Malprogramm Paint oder den
Windows Media Player.
Bei Windows Vista reicht im Suchfeld des Startmenüs die Eingabe der
Anfangsbuchstaben, um ruckzuck die entsprechenden Programme zu
finden.
Den PC aufräumen und optimieren
125
Tastenkürzel für Programme
Programme lassen sich auf Wunsch sogar ganz ohne Mausbedienung starten. Für Programme, die Sie besonders häufig nutzen, können Sie eine eigene Tastenkombination einrichten. Dann können Sie
beispielsweise die Textverarbeitung Word mit der Tastenkombination
[Strg]+[Alt]+[W] starten. Um Tastenkombinationen für den Start von
Programmen zu definieren, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Öffnen Sie das Startmenü und die Programmliste.
2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Programm und wählen Sie im Kontextmenü den Befehl Eigenschaften.
3. Klicken Sie in das Feld Tastenkombination. Drücken Sie hier die
Tastenkombination, die Sie später für den Start nutzen möchten, etwa [Strg]+[Alt]+[W]. Im Eingabefeld erscheint im Klartext
noch einmal die Tastenkombination, die Sie gedrückt haben.
4. Schließen Sie das Fenster mit OK. Ab sofort können Sie das Programm über die gewünschte Tastenfolge starten.
Schnellstart per Tastenfolge: Für jede Anwendung können Sie eigene Tastenkombinationen für den schnellen Programmstart einrichten.
126
Den PC aufräumen und optimieren
Das Startmenü schneller machen
Unglaublich, aber wahr: Microsoft hat absichtlich eine Tempobremse
eingebaut, die die Arbeit mit Windows verzögert. Wenn Sie auf die
Start-Schaltfläche klicken, müssen Sie einige Augenblicke warten, bis
das Startmenü erscheint. Das sind zwar nur Millisekunden, doch die
Zwangspause ist von Microsoft so gewollt. Die Verzögerung wurde nur
aus ästhetischen Gründen eingebaut, damit das Startmenü scheinbar
flüssig aufklappt. Soll sich das Startmenü lieber schnell statt schön
öffnen, können Sie die Startmenüverzögerung abschalten:
1. Drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R] und geben Sie den Befehl
regedit ein. Bestätigen Sie die Eingabe mit
OK. Windows startet daraufhin den Registrierungseditor.
2. Wechseln Sie hier in den Ordner
HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Desktop.
3. Klicken Sie in der rechten Fensterhälfte doppelt auf MenuShowDelay.
4. Jetzt können Sie im Feld Wert in Millisekunden festlegen, mit welcher Verzögerung das Startmenü geöffnet wird. Je geringer der
Wert ist, umso schneller öffnet sich das Menü. Bei Windows Vista
sind es standardmäßig 400 Millisekunden. Optimal sind Werte
unter 100. Am schnellsten und ohne Verzögerung geht es mit
dem Wert 0.
5. Geben Sie den gewünschten Wert ein und schließen Sie das Fenster mit OK. Die neuen Werte gelten, sobald Sie Windows neu starten.
Den PC aufräumen und optimieren
127
Schalten Sie im Registrierungseditor die unnötige Startmenüverzögerung
aus – die ist zwar schön, kostet aber nur Zeit.
Mehr Lieblingsprogramme im Startmenü
Windows Vista schaut Ihnen während der Arbeit über die Schulter. Das
Betriebssystem merkt sich, welche Programme Sie insgesamt besonders häufig oder in den letzten Tagen genutzt haben. Die Lieblingsprogramme wandern automatisch auf die erste Seite des Startmenüs. Hier
ist Platz für neun Programme.
Wenn Sie mehr als neun Programme regelmäßig nutzen, sollten Sie
die Liste erweitern, damit die Lieblingsprogramme nicht so schnell
wieder aus der Übersicht »herausfallen«. Maximal lässt sich die Liste
auf 30 Plätz erweitern, und zwar folgendermaßen:
1. Klicken Sie bei Windows Vista mit der rechten Maustaste auf
den Start-Button, und wählen Sie den Befehl Eigenschaften.
2. Wechseln Sie in das Register Startmenü und klicken Sie auf die
Schaltfläche Anpassen.
3. Legen Sie im Feld Anzahl der zuletzt ausgeführten Programme
die Länge der Liste fest. Maximal sind 30 Programme möglich.
128
Den PC aufräumen und optimieren
Damit das Startmenü nicht zu lang wird, empfiehlt sich eine
Anzahl zwischen zwölf und 20 Programmen.
4. Schließen Sie das Dialogfenster mit OK.
Die Liste der am häufigsten genutzten Programme lässt sich auf bis zu 30
Einträge erhöhen. Sinnvoll sind 12 bis 20 Einträge – sonst wird das Startmenü zu lang.
Die Liste der am häufigsten genutzten Programme hat allerdings einen
Nachteil: Sobald alle Plätze belegt sind, tauscht Windows Vista ältere
Einträge durch neuere Programme aus. Je nach Programmnutzung ändert sich der Inhalt der Liste ständig.
Mit einem Trick können Sie Ihre Lieblingsprogramme auch dauerhaft
im Startmenü verankern. Die Programme stehen dann – unabhängig
von deren Nutzung – dauerhaft an oberster Position. Hierzu müssen
Sie nur das Menü Start | Alle Programme öffnen und mit der rechten
Maustaste auf das gewünschte Programm klicken. Wenn Sie jetzt im
Kontextmenü den Befehl An Startmenü anheften aufrufen, erscheint
das Programm dauerhaft im oberen Bereich des Startmenüs – egal,
wie oft es zuletzt gestartet wurde.
Den PC aufräumen und optimieren
129
Wichtige Programme können Sie mit dem Befehl An Startmenü anheften
dauerhaft an die oberste Position des Startmenüs »kleben«.
Dateien schneller finden mit Desktop-Suchmaschinen
Um Dateien und Ordner schneller zu finden, ist Windows mit einer
eigenen Suchfunktion ausgestattet. Sehr effektiv ist die WindowsSuche allerdings nicht. Die Suche ist meist zu langsam, zu ungenau
und liefert zu wenige oder die falschen Treffer. Eine gute Alternative zur
windowseigenen Suche sind sogenannte Desktop-Suchmaschinen.
Das sind spezielle Suchprogramme, die sich auf die Suche nach Dateien und Ordnern spezialisiert haben. Die Profitools sind wesentlich
schneller und effektiver als die träge Windowssuche.
Die Suchsoftware für den eigenen PC gibt es kostenlos von Copernic,
Google oder Yahoo. Die Desktop-Suchmaschinen arbeiten dabei wie
Internetsuchdienste. Die Tools durchforsten den Computer nach allen
Dateien, Briefen, Fotos, Musiktiteln usw. und erzeugen daraus einen
schnellen Suchindex.
Zu den besten und schnellsten Desktop-Suchmaschinen zählt Copernic (www.copernic.com). Copernic sucht blitzschnell nach Text-,
130
Den PC aufräumen und optimieren
Bild-, Musik- und Videodateien. Sogar E-Mails
und Kontaktadressen von Outlook Express und
Outlook sowie die Favoriten und der Verlauf der
Browser werden mit durchforstet. Sehr nützlich
ist die Vorschaufunktion, die sofort einen ersten Blick in die gefundenen Dateien und E-Mails gewährt.
Auch andere Suchmaschinenanbieter stellen
spezielle Desktop-Suchmaschinen zur Verfügung. Wie Copernic macht sich auch Yahoo!
Desktop Search auf die Suche nach lokalen Dateien. Die Yahoo-Suchmaschine für den eigenen
PC finden Sie auf der Webseite de.docs.yahoo.
com/search/ desktop (ohne www.). Das Programm ist sehr schnell und
einfach in der Bedienung, es ist aber leider nur in englischer Sprache
erhältlich.
Ebenfalls interessant ist die Desktop-Suche vom
Suchmaschinenprimus Google. Mit Google
Desktop, zu finden unter desktop.google.com/de
(ohne www.), kommt die bewährte Google-Technologie auf dem eigenen Rechner zum Einsatz.
Ganz wichtig beim Einsatz einer Desktopsuchmaschine wie Copernic:
Schalten Sie den windowseigenen Suchdienst ab, damit Ihre Festplatte
nicht von zwei Suchdiensten durchforstet wird – das würde nur unnötig Zeit und Systemressourcen verschwenden. Um die Windows-Suche
abzuschalten, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wechseln Sie in die Systemsteuerung (Start | Systemsteuerung)
und klicken doppelt auf System und Wartung sowie auf Verwaltung.
2. Klicken Sie doppelt auf Dienste.
3. Bei Windows Vista klicken Sie anschließend doppelt auf Windows-Suche, bei Windows XP auf Indexdienst.
4. Im nächsten Fenster wählen Sie im Feld Starttyp den Eintrag
Deaktiviert.
Den PC aufräumen und optimieren
131
5. Bestätigen Sie die Änderungen mit OK. Die windowseigene
Suchfunktion ist damit deaktiviert.
Als eine der besten Desktop-Suchmaschinen gilt Copernic
(www.copernic.com)
Im Suchfenster erscheinen bereits während der Eingabe die ersten Treffer.
Wenn Sie eine Desktop-Suchmaschine wie Copernic verwenden, sollten
Sie die Suchfunktion von Windows abschalten.
132
Den PC aufräumen und optimieren
7.6 Den PC intelligent aufrüsten
PCs veralten relativ schnell. Nach zwei bis drei Jahren gehört der Rechner bereits zum alten Eisen. Aber bevor der PC ausgemustert und
durch ein neues Modell ersetzt wird, lohnt sich in manchen Fällen
das Aufrüsten. Mehr Speicher oder eine bessere Grafikarte wirken oft
wie eine Frischzellenkur. Der alte PC kann dadurch nochmals deutlich
an Leistungsfähigkeit zulegen. Dieses Kapitel zeigt, wo das Aufrüsten
sinnvoll ist und wie Sie am besten dabei vorgehen.
So klappt’s mit neuer Hardware
Generell ist das Einbauen oder Anschließen neuer Hardware kein Problem. Denn Windows kennt (fast) alle Geräte: Das Betriebssystem ist
mit einer riesigen Datenbank ausgestattet, in der nahezu alle verfügbaren Geräte aufgelistet sind. Wird eine neue Hardware eingebaut
oder angeschlossen, etwa ein neues DVD-Laufwerk, erkennt Windows
dieses automatisch und richtet es richtig ein. Die neue Hardware
kann sofort genutzt werden.
Möglich macht das eine Technik namens »Plug-and-Play«, frei übersetzt: einbauen und loslegen. Dahinter verbirgt sich ein alle Bereiche
des PCs umfassendes Konzept: Hardware, BIOS und das Betriebssystem arbeiten Hand in Hand und installieren neue Geräte automatisch.
In einer riesigen Hardwaredatenbank sind alle wichtigen Konfigurationseinstellungen aktuell verfügbarer Komponenten hinterlegt. Ein neu
angeschlossener Drucker ist damit zum Beispiel sofort einsatzbereit.
Neue Geräte einbauen, anschließen, einrichten und installieren
Das Installieren und Einrichten neuer Geräte ist in den meisten Fällen eine Sache von Minuten. Ob Drucker, Grafikkarte, Digitalkamera
oder Webcam: Sie müssen lediglich das neue Gerät anschließen
bzw. einbauen, und Windows erledigt den Rest. Das Betriebssystem
erkennt automatisch das neue Gerät, und Sie können sofort damit
Den PC aufräumen und optimieren
133
arbeiten. Auch die richtigen Treiber sind im sogenannten Driver
Store (Treiberlager) bereits enthalten. Erkennt Windows ein neues
Gerät, installiert es aus dem Driver Store den richtigen Treiber und
bindet die Hardware in das Betriebssystem ein.
Neue Hardware erkannt: Während der Installation neuer Treiber erscheint
in der Taskleiste von Windows eine Statusmeldung. Damit ist klar, dass
Windows die Hardware erkannt und mit der Einrichtung begonnen hat.
Logos und Siegel für Windows Vista
Wenn Sie Windows Vista verwenden und beim Kauf neuer Hardware
auf Nummer sicher gehen möchten, helfen Ihnen bei einigen Geräten spezielle Logos auf der
Geräteverpackung.
Das Logo Works with Windows Vista stellt sicher,
dass das Gerät in seinen wesentlichen Funktionen unter Windows Vista funktioniert.
Mit dem Logo Certified for Windows Vista sind
Sie auf der sicheren Seite. Das Gerät unterstützt
alle Windows Vista-Funktionen und bietet maximale Geschwindigkeit und Leistung.
134
Den PC aufräumen und optimieren
Es geht aber auch ohne Logo. Da die Hardwarehersteller viel Geld in
die Hand nehmen müssen, um die Tests bei Microsoft zu absolvieren
und das Logo zu erhalten, verzichten viele auf das Vista-Logo. Bei den
meisten handelsüblichen Geräten klappt die Installation auch ohne
Logo reibungslos.
Läuft die alte Hardware auch unter Vista?
Falls Sie noch Windows XP oder Windows 2000 verwenden und auf
Windows Vista umsteigen möchten, stellt sich oft die Frage, ob die
»alte« Hardware auch unter Windows Vista läuft. Die Antwort verrät
ein kostenloses Tool von Microsoft.
Beim Umstieg auf Windows Vista ist nicht immer klar, ob die »alte« Hardware nach dem Umstieg noch funktioniert.
Mit dem Windows Vista Upgrade Advisor können Sie Ihre vorhandene
Hardware vor einem Umstieg auf Windows Vista auf die Vista-Tauglichkeit prüfen. Das Tool untersucht Ihren Computer, überprüft die Hardware und teilt Ihnen mit, mit welcher es Probleme geben könnte. Sie
erhalten den Upgrade Advisor kostenlos von der Webseite www.microsoft.
Den PC aufräumen und optimieren
135
com/germany/ windows/products/windowsvista/buyorupgrade/upgradeadvisor.mspx .
Mit dem kostenlosen Upgrade Advisor können Sie Ihren Rechner auf VistaTauglichkeit prüfen.
Wenn die Installation fehlschlägt
Rechner ausschalten, Hardware einbauen bzw. anschließen, Rechner
wieder einschalten – so einfach verläuft die Installation neuer Geräte
in den meisten Fällen. Die Hardware wird automatisch erkannt, die
neuen Treiber in wenigen Sekunden eingerichtet.
Nur bei exotischen, älteren oder – im Gegenteil – brandneuen Geräten
scheitert die Installation. Kann Windows in seiner Treiberdatenbank
keinen passenden Treiber finden, erscheint das Dialogfenster Neue
Hardware gefunden – Unbekanntes Gerät. Hier haben Sie drei Möglichkeiten:
Mit der Option Treibersoftware suchen und installieren starten Sie
eine erneute Suche nach einem passenden Treiber. Besteht eine Internetverbindung, sucht Windows auch online auf den Windows-UpdateServern nach passenden Treibern. Sollte das nicht zum Erfolg führen,
bietet Windows die Möglichkeit, den Treiber von einer CD oder DVD
zu laden. Diese Option sollten Sie wählen, wenn dem Gerät eine Treiber-CD bzw. –DVD beilag und Sie diesen Treiber verwenden möchten.
Sollte sich der Treiber in einem Ordner auf der Festplatte befinden,
wählen Sie die Option Auf dem Computer nach Treibersoftware suchen
(erweitert) und geben den entsprechenden Ordner an.
Die Option Später nachfragen verschiebt die Installation auf einen
späteren Zeitpunkt. Sie können das neue Gerät noch nicht verwenden; Windows fragt aber erneut nach dem Treiber, wenn das Gerät
beim nächsten Mal angeschlossen wird. Sie sollten diese Option wählen, wenn Sie zuerst im Internet nach einem passenden Treiber suchen
möchten. Meistens finden Sie passende Treiber direkt auf der Websei-
136
Den PC aufräumen und optimieren
te des Herstellers oder auf Treiberdownloadseiten wie www.treiber.de,
www.treiberupdate.de oder www.driverguide.com .
Sollte Windows den passenden Treiber nicht auf Anhieb finden, müssen
Sie die Installation manuell vornehmen.
Mit der letzten Option Diese Meldung nicht noch einmal für dieses
Gerät anzeigen verzichten Sie zunächst auf die Installation eines
Gerätetreibers. Auch wenn Sie das Gerät später erneut anschließen,
erfolgt kein erneuter Installationsversuch. Im Geräte-Manager finden
Sie das Gerät unter der Rubrik Unbekannte Geräte. Dort können Sie
die Treiberinstallation später nachholen.
Den PC aufräumen und optimieren
137
Was ist eigentlich drin im Rechner?
Wenn es ans Aufrüsten und den Tausch bestehender Komponenten geht,
stellt sich die Frage, was eigentlich im Rechner eingebaut ist. Die
Frage lässt sich beantworten, ohne den PC aufschrauben zu müssen.
Möglich macht das der Geräte-Manager. Hier laufen alle Fäden zur
Verwaltung der Hardware zusammen.
Um mit dem Geräte-Manager einen Einblick
in die Hardwarekonfiguration des Rechners zu
erhalten, drücken Sie die Tastenkombination
[Windows-Taste]+[Pause/Untbr] und klicken
anschließend auf Geräte-Manager.
Im Geräte-Manager erhalten Sie ausführliche Informationen über die eingebaute und angeschlossene Hardware.
Im Geräte-Manager sind in Form eines hierarchischen Baums alle
im PC eingebauten oder an den Rechner angeschlossenen Hardwaregeräte aufgeführt. Über das Menü Ansicht können Sie die Hardwareliste unterschiedlich darstellen. Mit Geräte nach Typ werden alle
Hardwarekomponenten nach ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten
Typenklasse angezeigt, zum Beispiel nach Druckern, Laufwerken oder
Netzwerkadaptern. Der Befehl Geräte nach Verbindung listet die Geräte
138
Den PC aufräumen und optimieren
nach ihrer hardwareseitigen Anbindung auf, etwa alle Geräte am PCIBus. Mit Ressourcen nach Typ erkennen Sie, welche Ressourcen (wie
zum Beispiel E/A-Adresse oder Interrupt) die Geräte verwenden.
Mit neuer Hardware den Rechner schneller machen
Wenn der Rechner immer langsamer wird und bereits alle Tuningmaßnahmen ausgeschöpft sind, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Anschaffung eines neuen Rechners oder das Aufrüsten des alten. Meist
lässt sich durch gezieltes Aufrüsten die Geschwindigkeit des Rechners
nochmals etwas steigern. Und das Aufrüsten ist auch gar nicht so
kompliziert, wie es sich anhört. Selbst PC-Laien können mit wenigen
Handgriffen neue Hardware einbauen und dem Rechner wieder Beine
machen.
Zur Beschleunigung des Systems können Sie zwei Komponenten einbauen bzw. ergänzen: mehr Arbeitsspeicher und eine neue Grafikkarte. Mit dem Arbeitsspeicher verschaffen Sie dem Rechner mehr Spielraum beim Starten und Ausführen von Programmen. Der Wechsel zu
einer schnelleren Grafikkarte führt vor allem bei 3D-Spielen zu einem
schnelleren und flüssigeren Bildaufbau. Wie Sie Arbeitsspeicher und
Grafikkarte selbst einbauen, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
Neben Arbeitsspeicher und Grafikkarte lassen sich auch andere
Komponenten austauschen, etwa das Motherboard (deutsch: Hauptplatine) oder der Prozessor. Von beidem sollten Laien allerdings
Abstand nehmen: Der Austausch des Motherboards kommt quasi
einem Komplettumbau des Rechners gleich. Der Prozessor ist ein sehr
empfindliches Bauteil, dessen viele Beinchen beim Austausch leicht
verbiegen können. Zudem erfordert der Austausch von CPU und Motherboard umfangreiche Hardwarekenntnisse, die an dieser Stelle
nicht vermittelt werden können, da dies den Rahmen dieses Buches
sprengen würde.
Den PC aufräumen und optimieren
139
Geht fast immer: Mehr Arbeitsspeicher einbauen
Wenn es um den Arbeitsspeicher geht, lautet die Devise: Viel hilft
viel. Denn ein PC kann eigentlich nie genug Arbeitsspeicher haben.
Je mehr Speicher eingebaut ist, umso schneller ist der Rechner. Ist der
Rechner zu langsam, ist meist zu wenig Arbeitsspeicher – auch RAM
(Random Access Memory) genannt – der Grund. Denn wenn Programme und Dateien nicht mehr komplett in den Arbeitsspeicher passen,
muss Windows auf die Festplatte ausweichen. Dann wird einfach ein
Teil der Festplatte in Arbeitsspeicher umgewandelt. Das bremst den
Computer, da die Festplatte bis zu 500 Mal langsamer ist als der Arbeitsspeicher. Ist mehr Arbeitsspeicher eingebaut, wird das Auslagern
auf die Festplatte hinausgezögert; das Arbeitstempo erhöht sich.
Als Faustregel gilt: 1 GB Arbeitsspeicher als Mindestausstattung für
einen flotten Bürorechner. Bei Spiele- und Grafik-PCs können es auch 2
GB oder mehr sein. Viele ältere PCs sind noch mit 512 MB (ein halbes
GB) oder gar nur 256 MB ausgestattet – das ist eindeutig zu wenig.
Der Einbau neuer oder weiterer Speicherbausteine ist bei den meisten
Rechnern kein Problem. Selbst Notebooks lassen sich mit mehr RAM
aufrüsten. Und teuer ist das Aufrüsten auch nicht. Pro GB (1.000 MB)
sind etwa 50 bis 80 Euro fällig.
Ist noch Platz für mehr Speicher?
Leider lassen sich Computer nicht unbegrenzt mit mehr Speicher aufrüsten. Wichtig ist dabei, über wie viele Speichersteckplätze der
Rechner verfügt und wie viele davon noch frei sind. Zudem ist die
verwendete Speichertechnologie wichtig. Denn Speicherbaustein ist
nicht gleich Speicherbaustein.
Um herauszufinden, wie viele Speicherbausteine eingebaut werden
können und welche Speichermodelle Sie benötigen, hilft ein Blick in
das Innere des Rechners. Folgende Schritte sind hierzu notwendig:
140
Den PC aufräumen und optimieren
1. Schalten Sie den PC aus und stellen Sie sicher, dass keine Netzspannung anliegt. Ziehen Sie am besten den Netzstecker vom
Netzteil des Rechners. Sofern möglich schalten Sie auch das Netzteil ab. Bei Notebooks entfernen Sie den Akku.
2. Schrauben Sie das Computergehäuse auf. Achten Sie beim Aufschrauben darauf, keine magnetischen Schraubenzieher zu verwenden. Bei Notebooks gibt es auf der Unterseite eine Klappe, die
mit einem Symbol für Arbeitsspeicher oder einem M (für Memory)
gekennzeichnet ist.Hier müssen Sie lediglich die Schrauben für die
Abdeckplatte lösen.
Der Arbeitsspeicher von Notebooks ist meist auf der Unterseite unterhalb
einer kleinen Abdeckplatte zu finden.
3. Sorgen Sie dafür, dass Sie sich von eventueller statischer Elektrizität entladen. Fassen Sie hierzu kurz an ein (blankes) Heizungsrohr
oder eine nicht lackierte Wasserleitung.
4. Sobald das Gehäuse geöffnet ist, legen Sie es auf die Seite, so dass
die Hauptplatine (Motherboard) besser zugänglich ist.
Im Inneren des Rechners erkennen Sie die Steckplätze für die Speicherbausteine anhand schwarzer, länglicher Schlitze, die an den Enden
über jeweils eine Klemme zum Verriegeln der Speicherbausteine ver-
Den PC aufräumen und optimieren
141
fügen. Meist sind zwei oder vier Einsteckplätze vorhanden, von denen
mindestens einer mit einem Speicherbaustein belegt ist.
Um den Rechner mit mehr Speicher aufzurüsten, muss mindestens
ein Steckplatz frei sein. In den freien Platz können Sie dann problemlos einen weiteren Baustein einsetzen. Aber auch wenn bereits alle
Speicherbänke belegt sind, ist ein Aufrüsten noch möglich. Dann
tauschen Sie einfach die bereits eingebauten Speicherbausteine durch
neue aus.
So sieht es im Inneren des Rechners aus. In mindestens einem der
Speicherbänke steckt ein Speicherbaustein.
Kaufen Sie aber nicht mehr Speicherbausteine, als Steckplätze zur Verfügung stehen. Beim Speicher gilt: So wenig Steckplätze belegen wie
möglich. Ist der Rechner beispielsweise mit vier Speichersteckplätzen
ausgestattet und möchten Sie 2 GB RAM einbauen, sollten Sie zwei
1-GB-Bausteine (und nicht vier 512-MB-Module) wählen. Da dann
142
Den PC aufräumen und optimieren
auch nach dem Aufrüsten noch Speicherbänke frei bleiben, haben Sie
später noch immer »Luft« für weitere Aufrüstungen.
Die richtigen Speicherbausteine kaufen
Ist der Rechner einmal aufgeschraubt, können Sie auch gleich prüfen,
welche Speicherbausteine Sie benötigen. Auch wenn Speicherbausteine
auf den ersten Blick identisch aussehen, gibt es wichtige Unterschiede.
Maßgeblich ist die Geschwindigkeit der Bausteine. Die neuen Speichermodule sollten genau so schnell sein wie die bisher eingebauten.
Welche Speicherbausteine im Rechner zum Einsatz kommen, erfahren
Sie auf der Webseite des PC- oder Motherboard-Herstellers. Allerdings
müssen Sie hierzu die genaue Bezeichnung des Rechners bzw. des
Motherboards kennen. Am sichersten ist ein Blick auf den bisher
eingebauten Speicher. Auf dem Speichermodul finden Sie einen Aufkleber, der die genaue Bezeichnung trägt. Hier steht anhand von Kürzeln, welche Speichertechnologie zum Einsatz kommt, beispielsweise
DDR 400 (PC3200). Die Buchstaben wie SDR und DDR bezeichnen
die Speichertechnologie. Moderne Rechner arbeiten mit DDR-Bausteinen (Double Data Rate, auch »DDR-SDRAM« genannt), in älteren
Computern finden Sie die langsameren SDR-RAM-Speichermodule
(Single Data Rate). Die Zahlen hinter dem DDR- oder SDR-Kürzel
bezeichnen die Geschwindigkeit des Bausteins, etwa DDR 400 oder
DDR2 667. Je größer die Zahl, desto schneller ist der Speicherbaustein. Speichertechnologie und Geschwindigkeit werden oft auch in
einer Typkennzeichnung wie PC 3200 oder PC2 5300 zusammengefasst.
Im PC sollten grundsätzlich nur Bausteine gleichen Typs und gleicher
Geschwindigkeit eingebaut werden. Sind in Ihrem Rechner beispielsweise bereits Bausteine vom Typ DDR PC 3200 eingebaut, sollten
auch die neuen Module vom gleichen Typ sein. Achten Sie beim Kauf
einfach auf die passenden Typbezeichnungen.
Den PC aufräumen und optimieren
143
Ebenfalls wichtig: Moderne Motherboards arbeiten mit der DualChannel-Technologie. Damit können Speichercontroller zwei Speichermodule gleicher Kapazität parallel ansprechen. Sie sollten daher darauf achten, die Speicherbausteine immer paarweise zu installieren,
etwa zwei 1-GB-Module. Damit erzielen Sie einen Leistungszuwachs
von bis zu 3 bis 4 Prozent.
Wenn Sie Ihren Arbeitsspeicher komplett auswechseln und gegen neue
Speicherbausteine tauschen, sollten Sie auch einen Blick auf die
sogenannte Latenzzeit werfen. Je kürzer die Latenzzeit ist, umso
schneller arbeitet der Speicherbaustein. Speichermodule mit einer Latenzzeit von 2 (CL2) sind schneller als CL3-Module. Die Latenzzeit
steht ebenfalls auf dem Speichermodulen oder sie ist in den technischen Daten angegeben.
Der Aufkleber auf dem Speicherbaustein verrät, um welchen Typ – hier
PC 3200 – es sich handelt. Die neuen Bausteine sollten vom gleichen Typ
sein.
Arbeitsspeicher einbauen
Nachdem Sie die richtigen Speicherbausteine für Ihren Rechner gekauft haben – egal, ob im Fachhandel oder im Onlinekaufhaus –, ist
der Einbau eine Sache von wenigen Minuten. Gehen Sie hierzu folgendermaßen vor:
144
Den PC aufräumen und optimieren
1. Schalten Sie den Computer aus und ziehen Sie den Netzstecker
vom Netzteil des PCs. Bei Notebooks entfernen Sie den Akku.
2. Schrauben Sie das Computergehäuse mit einem nicht-magnetischen Schraubenzieher auf. Bei Notebooks entfernen Sie auf der
Unterseite die Klappe für den Arbeitsspeicher.
3. Achten Sie darauf, dass Sie sich von eventueller statischer Elektrizität entladen. Dazu können Sie unter anderem an ein (blankes)
Heizungsrohr oder eine nicht lackierte Wasserleitung fassen.
4. Legen Sie den geöffneten Rechner auf die Seite, damit die Hauptplatine besser zugänglich ist. Die Steckplätze für den Arbeitsspeicher erkennen Sie anhand schwarzer, länglicher Steckplätze,
die an den Enden jeweils über eine Klemme zum Verriegeln der
Speicherbausteine verfügen.
Falls Sie die bestehenden Speicherbausteine gegen neue austauschen, müssen Sie zunächst die alten ausbauen. Hierzu drücken
Sie auf beiden Seiten gleichzeitig von oben auf die beiden Klemmen. Damit lösen Sie den Baustein aus der Arretierung. Jetzt
können Sie ihn nach oben aus dem Steckplatz ziehen.
5. Zum Einbau des neuen Speichers drücken Sie die beiden Klemmen nach außen, so dass diese schräg stehen.
6. Nehmen Sie den Speicherbaustein zur Hand und halten Sie ihn
– mit den Kontakten nach unten – locker über den Steckplatz.
Vermeiden Sie dabei, die Kontakte zu berühren.
An der unteren Kontaktleiste erkennen Sie eine kleine Aussparung, die ein falsches Einsetzen des Moduls verhindert. Achten
Sie darauf, dass die Aussparung genau über der entsprechenden
Kerbe im Steckplatz ist. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass der
Speicherbaustein falsch herum eingebaut wird.
7. Jetzt drücken Sie den Baustein gleichmäßig von oben in den
freien Steckplatz. Dabei sollten die beiden Klemmen automatisch
einrasten. Sobald die Speicherbausteine korrekt im Steckplatz eingebaut wurden und die Klemmen den Baustein arretieren, können
Sie den Rechner wieder zusammenbauen.
Den PC aufräumen und optimieren
145
Rechts und links am Steckplatz finden Sie zwei Klemmen. Damit können
Sie ein bestehendes Speichermodul aus dem Steckplatz hebeln. Nach
dem Einbau sollten die Klemmen genau senkrecht stehen und das Speichermodul arretieren.
Ob der Arbeitsspeicher richtig eingebaut wurde, erkennen Sie in der Systemsteuerung. Hier wird die Speichermenge im Bereich Arbeitsspeicher
(RAM) angezeigt; sie sollte exakt der eingebauten Menge entsprechen.
146
Den PC aufräumen und optimieren
Prüfen Sie beim nächsten Start, ob der Rechner den neuen Speicher korrekt erkannt hat. Hierzu drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[Pause]. Bei Windows XP wechseln Sie
anschließend in das Register Allgemein. Im unteren Teil des Dialogfensters erkennen Sie, wie viel Speicher erkannt wurden und
zur Verfügung steht. Steht dort die neue Speichermenge, ist
alles in Ordnung. Der Rechner wird jetzt wesentlich schneller
arbeiten, insbesondere wenn mehrere Programme gleichzeitig laufen.
Gut für Spiele: Eine bessere Grafikkarte einbauen
Die Grafikkarte spielt für das Arbeitstempo eigentlich keine große Rolle. Mit einer Ausnahme: Wenn Sie 3D-Actionspiele, Rennsimulationen, Ego-Shooter, Echtzeit-Strategiespiele oder Action-Adventures
spielen, brauchen Sie eine möglichst schnelle Grafikkarte. Hersteller
wie ATI/AMD und Nvidia haben hierzu spezielle Spielegrafikkarten
entwickelt, die mit eigenen Grafikprozessoren ausgestattet sind. Die
sorgen auch bei rasanten Bildschirmszenen für einen flüssigen Bildschirmaufbau.
Welche Grafikkarte mindestens eingebaut sein
muss, erfahren Sie meist auf der Verpackung des
jeweiligen Spiels. Unter Systemvoraussetzungen
steht genau, welche Karte es mindestens sein muss. Nur mit den dort
angegebenen Grafikkarten oder noch schnelleren Nachfolgemodellen
ist der Spielspaß garantiert.
Sollte Ihre Grafikkarte die Mindestvoraussetzungen nicht erfüllen
oder läuft das Spiel zu langsam und mit Rucklern, können Sie die
alte Grafikkarte gegen eine neue austauschen. Zunächst müssen Sie
herausfinden, welche Grafikartenvariante in Ihrem PC eingebaut ist.
Wichtig ist die Grafikkartenschnittstelle. Am verbreitetsten sind AGPund PCI-Express-Schnittstellen.
Den PC aufräumen und optimieren
147
Um herauszufinden, welche Variante in Ihrem Rechner eingebaut ist
und welche Grafikkarte in Frage kommt, genügt ein Blick in das
Handbuch der Grafikkarte oder des Computers. Dort erfahren Sie, ob
Ihr Computer mit einer AGP- oder PCI-Express-Grafikkarte ausgestattet ist.
Falls Sie das Handbuch nicht zur Hand haben,
hilft das Konfigurationsfenster des Grafikkartentreibers. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich des Desktops und wählen Sie den Befehl
Anpassen (bei Windows XP Eigenschaften). Klicken Sie auf Anzeige und
Erweiterte Einstellungen (bei Windows XP Einstellungen und Erweitert).
Im Register Grafikkarte ist bei den meisten Grafikkarten in der Zeile
Chiptyp die jeweilige Schnittstelle AGP- oder PCI-Express angegeben.
Leider ist das nicht bei allen Grafikkarten der Fall. Fehlt die Angabe
der Schnittstelle, können Sie alternativ anhand der Modellbezeichnung
im Internet recherchieren, über welche Schnittstelle die jeweilige Grafikkarte verfügt.
Sollte weder der Weg über den Monitortreiber noch die Recherche im Internet zum Erfolg führen, können Sie als letzte Maßnahme auch den Rechner aufschrauben. Beachten Sie dabei die Hinweise
in den vorangegangenen Abschnitten. Prüfen Sie anschließend, ob auf
der Hauptplatine ein AGP- oder PCI-Express-Port verfügbar ist. In den
meisten Fällen steckt die derzeit eingebaute Grafikkarte in einem der
beiden Ports.
Die AGP-Schnittstelle erkennen Sie meist als braune, längliche
Schnittstelle über den weißen PCI-Schnittstellen. Sie ist etwas kürzer
als ein PCI-Slot und befindet sich in der Regel als letzter Steckplatz am
oberen Rand der Steckleistenreihe. Die meisten AGP-Ports verfügen
zusätzlich rechts über einen kleinen Haken oder eine »Nase«, um die
AGP-Karte auf der Platine zu fixieren.
148
Den PC aufräumen und optimieren
AGP-Steckplätze sind – im Vergleich zu anderen Steckplätzen – kurz und
verfügen an einem Ende über eine »Nase« zum Arretieren der Karte.
AGP-Steckplätze gibt es meist nur noch bei älteren Computern. In modernen Rechnern gibt es stattdessen PCI-Express-Schnittstellen. Diese
erkennen Sie auf der Hauptplatine anhand eines roten, gelben oder
schwarzen Slots, der etwas länger ist als die weiße PCI-Schnittstelle. Auch
PCI-Express-Slots verfügen am Anfang über eine zusätzliche »Nase« oder
einen kleinen Hebel zum Fixieren der Karte.
PCI-Express-Schnittstellen sind meist rot, gelb oder schwarz eingefärbt.
Achten Sie beim Kauf einer neuen Grafikkarte darauf, die korrekte
Schnittstelle für Ihren PC zu wählen. Ebenfalls wichtig ist der Stromhunger der Grafikkarte. Moderne Modelle verfügen über einen separaten Stromanschluss und müssen über das Netzteil zusätzlich mit
Strom versorgt werden. Die Grafikkarte verschlingt nicht selten 45 Watt
und mehr. Kleine Netzteile mit 250 oder weniger Watt kommen damit
schnell an die Leistungsgrenzen. Bei Netzwerkkarten mit separatem
Stromanschluss sollte mindestens ein 300-, besser ein 400-Watt-NetzDen PC aufräumen und optimieren
149
teil eingebaut sein. Wie stark das Netzteil ist, erfahren Sie auf dem
Aufkleber an der Rückseite des Gehäuses.
Prüfen Sie vor dem Kauf zudem, ob im Gehäuse genügend Platz vorhanden ist und das Gehäuse ausreichend gekühlt wird. Moderne HighEnd-Grafikkarten erzeugen wesentlich mehr Abwärme und benötigen
durch ihre überdimensionierten Kühlkörper mehr Platz als Standardgrafikkarten. Um die neue Grafikkarte einzubauen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Schalten Sie den Computer aus und öffnen Sie das Gehäuse. Beachten Sie dabei die Hinweise in den vorangegangenen Abschnitten.
2. Die Steckplätze für den AGP- oder PCI-Express-Port erkennen Sie
– wie weiter oben beschrieben – anhand der charakteristischen
Merkmale wie der Klemme bei AGP-Ports.
Bei vielen Billig-PCs oder Kompaktrechnern können Sie die »alte«
Grafikkarte nicht ausbauen, da sie bereits als sogenannte OnboardKarte fest auf dem Motherboard integriert ist. Sofern ein Steckplatz für eine Grafikkarte frei ist, können Sie aber trotzdem eine
neue Karte einbauen. Der PC erkennt beim nächsten Start automatisch, dass der Monitor jetzt an der neu eingebauten Grafikkarte angeschlossen ist und schaltet die Onboard-Grafikkarte ab.
Sollte das nicht der Fall sein, müssen Sie sie im BIOS ausschalten.
Wie Sie in das BIOS des Rechners gelangen, erfahren Sie im Kapitel
Tipps für Profis.
3. Bauen Sie die bisherige Grafikkarte aus. Bei den meisten Rechnern müssen Sie hierzu eine Schraube am Seitenblech der Grafikkarte lösen. Bei AGP-Karten drücken Sie zusätzlich die seitlich
befestigte Klemme zur Seite, um die Arretierung zu lösen. Ziehen
Sie die Karte anschließend nach oben aus dem Steckplatz heraus.
4. Jetzt können Sie die neue Grafikkarte einbauen. Nehmen Sie die
Karte zur Hand, und halten Sie sie – mit den Kontakten nach unten – locker über den Steckplatz. Vermeiden Sie dabei, die Kontakte
zu berühren.
150
Den PC aufräumen und optimieren
An der Unterseite erkennen Sie an den Kontakten eine kleine Aussparung. Damit wird verhindert, dass die Karte falsch herum eingesetzt wird. Die Aussparung muss genau in die entsprechende
Kerbe im Steckplatz passen. Sollten Kerbe und Aussparung nicht übereinstimmen, halten Sie die Karte entweder falsch herum oder Sie
verwenden einen falschen Steckplatz, etwa PCI-Express statt AGP.
Versuchen Sie keinesfalls, die Karte mit Gewalt in einen falschen
Steckplatz zu stecken.
5. Drücken Sie die Grafikkarte unter gleichmäßigem Druck in den freien Steckplatz.
Bei einigen Modellen müssen Sie zusätzlich
an einem Ende des Steckplatzes mit einer
Klemme die Grafikkarte arretieren.
6. Viele Grafikkarten benötigen eine zusätzliche Stromversorgung. Ist das bei Ihrer der
Fall, schließen Sie einen freien Stromstecker aus dem PC-Netzteil
an den Stromanschluss der Grafikkarte an.
Mit einer neuen Grafikkarte ist Ihr Rechner fit für die neuesten 3D-Spiele.
Den PC aufräumen und optimieren
151
7. Im letzten Schritt müssen Sie den Rechner wieder zuschrauben
und die Anschlüsse wiederherstellen. Beim nächsten Start erkennt Windows automatisch, dass eine neue Grafikkarte eingebaut wurde, und installiert in den meisten Fällen auch gleich die
passenden Treiber.
Auch wenn Windows auf Anhieb die richtigen Treiber installiert, sollten Sie die neuesten Treiber der Grafikkartenhersteller einrichten. Diese sind meist schneller und komfortabler als die Windows-Treiber. Sie
finden die Treiber direkt auf der Webseite des Grafikkartenhersteller,
zum Beispiel auf www.nvidia.de oder www.ati.de .
7.7 Tipps für Profis
Der Rechner ist immer noch nicht schnell genug? Dann wird es Zeit
für die Profi-Tipps. In diesem Kapitel geht es um Themen für erfahrene PC-Benutzer, insbesondere um das BIOS-Tuning und die RegistryOptimierung. Mit einigen kleinen Veränderungen in den Systemeinstellungen des BIOS und der Registrierdatenbank lässt sich noch der
eine oder andere Geschwindigkeitsschub aus dem Rechner kitzeln.
BIOS-Tuning für noch mehr Speed
Wenn Sie Windows möglichst schnell starten möchten, müssen Sie
sich nicht nur um die Starteinstellungen des Betriebssystems kümmern.
Denn bevor Windows die Bühne betritt, ist eine ganz andere PC-Komponente an der Reihe; das BIOS. Das BIOS (Basic Input Output System) ist ein spezielles Programm, das direkt nach dem Einschalten des
Rechners aktiv wird. Seine Funktion ähnelt der einer Steuerzentrale für
den PC, die die Kommunikation zwischen Windows und den Hardwarekomponenten wie Festplatte, Speicher oder Grafikkarte regelt. Es
teilt Windows beispielsweise mit, welche Festplatten und CD- oder
DVD-Laufwerke im PC eingebaut sind oder von welcher Festplatte aus
das System gestartet werden soll.
152
Den PC aufräumen und optimieren
Erst wenn das BIOS seine Arbeit erledigt hat, beginnt der eigentliche Windowsstart. Um möglichst schnell aus den Startlöchern zu
kommen, lohnt daher ein Blick ins BIOS. Hier lassen sich einige Einstellungen optimieren oder überflüssige Funktionen abschalten, damit
Windows rascher zum Zuge kommt.
Vorsicht bei Arbeiten am BIOS
Bevor es ans Eingemachte geht, allerdings ein Warnhinweis: Veränderungen am BIOS können schwerwiegende Folgen haben. Mit falschen Einstellungen können Sie schlimmstenfalls den gesamten
Rechner lahmlegen. Nehmen Sie Änderungen daher mit Sorgfalt vor. Es
empfiehlt sich zudem, vor einer Veränderung die Originaleinstellung
zu notieren. Sollte etwas schief gehen, können Sie dann wieder zur
ursprünglichen Konfiguration zurückkehren. Notieren Sie sich am
besten die Originalwerte. Falls Ihr Drucker mit einem LPT-Druckerkabel (Parallel-Kabel) angeschlossen ist, können Sie die BIOS-Seiten
auch mit der [Druck]-Taste ausdrucken.
Für den Notfall ist bei den meisten BIOS-Versionen zudem ein Rettungsanker eingebaut. Oft
finden Sie die Option Load Setup Defaults oder
Load Failsafe Defaults, mit der Sie wieder den
Auslieferungszustand herstellen. Bei einigen
BIOS-Versionen müssen Sie hierzu die Tasten [F5] oder [F9] drücken.
Ins BIOS wechseln
Leider gibt es kein einheitliches BIOS. Jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen und stattet den Rechner mit eigenen BIOS-Varianten
aus. In den meisten Rechnern werkelt ein BIOS der Firmen AMI,
Award oder Phoenix. Tendenziell sind PCs von Discountern mit einem Award-BIOS ausgestattet, bei Marken-PCs kommt ein AMI- oder
Phoenix-BIOS zum Einsatz.
Den PC aufräumen und optimieren
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Die Unterschiede machen sich bereits beim Öffnen der BIOS-Seiten
bemerkbar. Der Weg ins BIOS ist je nach Hersteller unterschiedlich.
Wichtig ist die kurze Meldung direkt nach dem Einschalten des
Rechners. Dort erscheint für wenige Sekunden ein kurzer Hinweis, wie
Sie ins BIOS gelangen. Je nach Version drücken Sie eine der folgenden
Tasten:
XX AMI-BIOS: [Entf ] oder [F1]
XX Award-BIOS: [Entf ]
XX Phoenix-Bios: [Strg][Alt][Esc]
XX beim Dell-Computer: [F2]
Unmittelbar nach dem Einschalten erscheint der Name des BIOS-Herstellers (hier AMI) und ein Hinweis, wie Sie ins BIOS gelangen, hier Press DEL
to run Setup. Mit DEL ist die [Entf]-Taste gemeint.
Typisch für das BIOS: Die Konfigurationsseiten gibt es nur in englischer Sprache und die Bedienung erfolgt ausschließlich über die Tastatur.
Meist bewegen Sie sich mit den Pfeiltasten durch die Menüs und Unterseiten und nehmen mit der [Eingabe]-Taste Änderungen vor. Zahlreiche Änderungen müssen Sie mit Yes bestätigen. Wichtig dabei: Bei
fast allen BIOS-Varianten kommt das amerikanische Tastaturlayout
zum Einsatz. Hier sind die Tasten [Y] und [Z] vertauscht. Wenn Sie
eine Sicherheitsabfrage mit Y=Yes bestätigen möchten, müssen Sie also
statt der [Y]-die [Z]-Taste drücken.
154
Den PC aufräumen und optimieren
Da im BIOS die Tasten [Y] und [Z] vertauscht sind, müssen Sie bei Sicherheitsabfragen wie dieser die Antwort für „Yes“ mit der [Z]-Taste eingeben.
Den Speichertest abschalten
Die erste Aufgabe, die das BIOS nach dem Einschalten des Rechners
durchführt, ist auch die überflüssigste: Bei den meisten BIOS-Versionen wird zuerst der Speicher durchgezählt und überprüft. Dieser
Systemtest ist überflüssig, da moderne Speicher jahrelang fehlerfrei
funktionieren. Den überflüssigen Systemtest können Sie im BIOS ganz
einfach abschalten:
1. Wechseln Sie in das BIOS und dort in den Bereich Advanced
BIOS Features bzw. Advanced CMOS Setup/Quick Boot.
2. Wechseln Sie in den Bereich Quick Power On Self Test und wählen Sie hier Enabled. Bei einigen BIOS-Versionen heißt die Option
Quick Boot, hier aktivieren Sie die Einstellungen Enabled. Damit
wird beim Einschalten nur noch ein schneller Systemtest durchgeführt. Der reicht vollkommen aus.
Den PC aufräumen und optimieren
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3. Verlassen Sie das BIOS über den Befehl Save and Exit und bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage mit Yes (Taste [Z]).
Jetzt wird beim Einschalten nur noch die Größe des Arbeitsspeichers
geprüft; der unnötige und zeitintensive Intensivtest entfällt.
Aktivieren Sie im BIOS die Option Quick Power On Self Test, um den
Rechner schneller zu starten.
Die überflüssige Festplattensuche deaktivieren
Neben dem intensiven Speichertest gibt es im BIOS eine weitere Bremse: Bei jedem Start sucht der Rechner erst einmal nach angeschlossenen Festplatten und CD-/DVD-Laufwerken. Egal, ob im PC jahrelang
immer die gleiche Anzahl von Festplatten und CD-Laufwerken eingebaut ist. Solange Sie keine neuen Laufwerke einbauen, können Sie
sich die zeitraubende Suche nach Festplatten und CD-/DVD-Brennern
sparen. Teilen Sie dem BIOS klipp und klar mit, wie viele Laufwerke
eingebaut sind, und unterbinden Sie das ständige Suchen nach neuen
Geräten:
1. Wechseln Sie in das BIOS des Rechners und dort in den Bereich
Main, um die Liste der Laufwerke anzuzeigen. Bei einigen BIOS-
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Den PC aufräumen und optimieren
Versionen finden Sie die Laufwerksliste auch im Bereich Advanced
| IDE Configuration.
2. In den Zeilen Primary Master, Primary Slave, Secondary Master und Secondary Slave listet das BIOS alle Anschlüsse auf,
an denen Festplatten oder CD-/DVD-Laufwerke angeschlossen
sind bzw. sein können. Aktivieren Sie dort, wo keine Laufwerke
angeschlossen sind, den Eintrag None. Diese Änderung sollten Sie
aber nur vornehmen, wenn Sie genau wissen, an welchen IDEAnschlüssen die Laufwerke angeschlossen sind. Sollten Sie sich
nicht sicher sein, lassen Sie die Werte besser unverändert.
3. Verlassen Sie das BIOS mit der Save and Exit und bestätigen Sie
die Sicherheitsabfrage mit Yes (Taste [Z]).
Da im BIOS genau festgelegt ist, an welchen Anschlüssen sich Laufwerke befinden und an welchen nicht, geht der Start schneller über die
Bühne. An allen mit None gekennzeichneten Anschlüssen sucht das
BIOS erst gar nicht nach möglichen Laufwerken. Das spart wertvolle
Zeit beim Startvorgang.
Um schneller zu starten, sollten Sie in der Laufwerksliste alle Anschlüsse,
an denen sich kein Laufwerk befindet, mit None deaktivieren.
Den PC aufräumen und optimieren
157
Die Boot-Reihenfolge optimieren
Wenn es mehrere Sekunden dauert, bis Windows endlich startet, ist
meist eine ungünstige BIOS-Einstellung schuld. Denn auf vielen
Rechnern ist das BIOS so eingestellt, dass nach dem Start erst einmal
geprüft wird, ob der Rechner nicht auch von einer Diskette oder CD
bzw. DVD aus gestartet werden kann. Erst wenn das Disketten- bzw.
CD/DVD-Laufwerk überprüft wurde, wechselt das BIOS endlich zur
Festplatte und startet den Rechner. Ein Vorgang, der jedes Mal unnötig Zeit kostet. Gehen Sie folgendermaßen vor, um direkt von der
Festplatte zu starten:
1. Wechseln Sie in das BIOS und rufen Sie die Seite Advanced BIOS
Features bzw. Boot oder Boot Sequence auf.
2. Wählen Sie den Eintrag First Boot Device und stellen Sie hier den
Wert auf HDD-0 oder C:. Damit ist die erste Festplatte des Computers gemeint, auf der sich meist auch das Betriebssystem befindet.
3. Für Second Boot Device wählen Sie den Eintrag CD-ROM.
4. Verlassen Sie das BIOS über die Option Save and Exit und beantworten Sie die Sicherheitsabfrage mit Yes (Taste [Z]). Jetzt startet
Windows ohne Umwege direkt von der Festplatte.
Es gibt eine Ausnahme, bei der das Starten von Diskette oder CD-/
DVD trotzdem notwendig ist: Das ist der Fall, wenn Sie per Diskette
ein BIOS-Update durchführen oder von CD oder DVD ein anderes
Betriebssystem wie Knoppix (www.knopper.net) oder Ubuntu (www.
ubuntuusers.de) starten möchten. Nur dann sollten Sie im BIOS wieder das CD-Laufwerk an die erste Stelle setzen.
158
Den PC aufräumen und optimieren
Nicht lange fackeln: Damit der Rechner gar nicht erst auf Diskette oder
CD-/DVD nach Betriebssystemen sucht, sondern direkt von der Festplatte
startet, tragen Sie im BIOS bei First Boot Device das Festplattenlaufwerk
HDD-0 oder C: ein.
Tuning per Registry
Die Registrierdatenbank – auch »Registry« genannt – spielt bei Windows
eine zentrale Rolle. Hier werden sämtliche Konfigurationen gespeichert. Hier ist zum Beispiel hinterlegt, welche Farben eingestellt sind, wie
schnell die Maus über den Bildschirm huscht oder ob und welcher
Bildschirmschoner zum Einsatz kommt. Tief versteckt in der Registry
schlummern einige Einstellungsmöglichkeiten, die den Rechner flotter
machen.
Den PC aufräumen und optimieren
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Windows-Startdateien optimieren
Eigentlich achtet Windows selbst auf einen möglichst schnellen Startvorgang. Alle zum Starten benötigten Dateien werden automatisch an
den Anfang der Festplatte geschrieben – dort, wo sie am schnellsten
gelesen werden können. Leider deaktivieren einige Programme diese
Funktion wieder. Sie sollten daher regelmäßig in der Registry nachschauen, ob die Funktion noch aktiv ist und sie gegebenenfalls korrigieren. Das geht ganz einfach:
1. Starten Sie den Registrierungseditor, indem Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R] drücken und den Befehl regedit eingeben.
2. Wechseln Sie im Registrierungseditor in den Ordner
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Dfrg\ BootOptimizeFunction .
Für einen möglichst flotten Start sollte die BootOptimizeFunction aktiviert sein.
3. Prüfen Sie im rechten Teil des Fensters, ob rechts neben dem Eintrag Enable der Wert Y eingestellt ist. Falls ja, ist alles in Ordnung.
Wichtige Systemdateien, Treiber und Programmkomponenten wer-
160
Den PC aufräumen und optimieren
den automatisch an den Anfang der Festplatte geschrieben. Falls
hier der Wert N steht, ist die Funktion deaktiviert. In diesem Fall
sollten Sie doppelt auf den Eintrag klicken und ihn wieder in Y
ändern.
Mehr gleichzeitige Downloads beim Internet Explorer
Wenn Sie häufig Dateien aus dem Internet herunterladen, weist
Windows Sie ganz schnell in die Schranken. Dem mit dem Internet
Explorer können Sie maximal zwei Dateien gleichzeitig herunterladen.
Sobald Sie einen dritten Download anstoßen, müssen Sie solange
warten, bis die anderen Ladevorgänge abgeschlossen sind. Das ist lästig und eigentlich auch unnötig, denn technisch ist es kein Problem,
auch mehr als zwei Dateien gleichzeitig herunterzuladen. Mit einem
kleinen Trick schalten Sie die Downloadsperre aus:
1. Hierzu ist eine kleine Änderungen in der Registrierungsdatenbank
von Windows erforderlich. Starten Sie zuerst den Registrierungseditor mit der Tastenkombination [Windows-Taste]+[R] und dem
Befehl regedit.
2. Wechseln Sie in den Ordner
HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\ CurrentVersion\Internet Settings .
3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich
des rechten Fensters und wählen Sie den Befehl Neu | DWORDWert.
4. Geben Sie dem neuen Wert den Namen
MaxConnectionsPer1_0Server .
5. Klicken Sie doppelt auf den neuen Eintrag, wählen Sie die Option Dezimal und tragen Sie den Wert 5 ein.
6. Rufen Sie per Rechtsklick erneut den Befehl Neu | DWORD-Wert
auf, und ergänzen Sie einen weiteren Wert namens
MaxConnectionsPerServer .
Den PC aufräumen und optimieren
161
7. Tragen Sie per Doppelklick hier ebenfalls den Dezimalwert 5 ein.
Jetzt kann der Internet Explorer bis zu fünf Downloads parallel
durchführen.
Mit den richtigen Änderungen in der Registrierdatenank können Sie mit
dem Internet Explorer mehr als zwei Downloads gleichzeitig durchführen.
Den Ziffernblock dauerhaft aktivieren
Mit dem separaten Ziffernblock auf der rechten Seite der Tastatur lassen
sich lange Zahlenkolonnen besonders einfach eingeben. Bei vielen Tastaturen sind die Zifferntasten jedoch deaktiviert; stattdessen werden
hier beispielsweise die Pfeiltasten oder die Bildlauftasten simuliert. Erst
durch einen Druck auf die [Num]-Taste wird der Ziffernblock aktiviert
und es lassen sich nun Zahlen eingeben. Wenn Sie nach dem Einschalten des Rechners nicht ständig den Nummernblock manuell aktivieren
möchten, hilft ein kleiner Eingriff in der Registrierdatenbank. Gehen Sie
folgendermaßen vor, um den Ziffernblock dauerhaft zu aktivieren:
1. Starten Sie den Registrierungseditor. Das geht am schnellsten, indem Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R] drücken und
den Befehl regedit eingeben.
162
Den PC aufräumen und optimieren
2. Dann in den Ordner
HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Keyboard
wechseln und doppelt auf InitialKeyboardIndicators klicken.
3. Tragen Sie den Wert 2 ein und schließen Sie den Registrierungseditor wieder. Beim nächsten Start ist die Num-Funktion automatisch aktiviert.
Mit einer kleinen Änderung in der Registry bleibt der numerische Ziffernblock dauerhaft aktiviert.
Den PC aufräumen und optimieren
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8. Glossar
A
Aktive Partition
Eine primäre Partition (normalerweise auf der ersten Festplatte) wird
aktiviert. Diese Kennzeichnung gibt an, dass es sich um diejenige Partition handelt, auf der sich ein Betriebssystem befindet, mit dem der
Computer gebootet wird.
B
Betriebssystem
Ein Betriebssystem ermöglicht Programmen die gemeinschaftliche
Nutzung der Ressourcen eines Computers (z.B. Laufwerke, Speicher,
Drucker und Netzwerke). Gängige Betriebssysteme sind MS-DOS, Linux und Windows 95, 98, ME, NT, 2000, XP, Vista und Windows 7.
Bezeichnung
Der Name, den Sie einem Datenträger oder einer Partition zuweisen.
BIOS (Basic Input/Output System)
Das BIOS ist ein im ROM gespeichertes Programm, das den rudimentären Zugriff auf periphere Geräte gewährleistet und den Bootvorgang
des Computers einleitet.
Boot Record
Siehe MBR (Master Boot Record) und Partition Boot Record.
Booten
Das Laden und Initialisieren eines Betriebssystems auf einem Computer.
Bootfähige Partition
Eine Partition, von der ein Betriebssystem gestartet werden kann.
164
Glossar
Bootsektor
Der erste Sektor auf einer Festplattenpartition. Ist die Partition bootfähig, enthält der Bootsektor ein Startprogramm, welches das auf der
Partition installierte Betriebssystem bootet.
Byte
Ein Byte entspricht einer Datenmenge von 8 Bits.
C
CHS
Cylinder – Head – Sector = Zylinder – Kopf – Sektor. Die dreidimensionale Adresse eines Festplattensektors.
Cluster
Die kleinste Zuordnungseinheit in einem FAT-, FAT32- oder NTFSDateisystem. Ein Cluster besteht aus einer bestimmten Anzahl von
Festplattensektoren.
D
Dateisystem
Die von einem Betriebssystem verwendete Methode zur Organisation
von Dateien auf einer Festplatte. Gängige Dateisysteme sind FAT, FAT
32, NTFS, Linux Ext2 und Linux Swap.
Datenträgerbezeichnung
Der Name einer Partition oder eines Datenträgers.
DOS
Das Disk Operating System bezeichnet eine Reihe von einfachen Betriebssystemen, die im Wesentlichen für die Speicherung von Dateien
auf der Festplatte zuständig sind. Das DOS koordiniert die physikalische Festplattenein- und -ausgabe, die Abbildung von Dateinamen in
Festplattenadressen und den Schutz der Dateien vor unautorisiertem
Zugriff.
Glossar
165
Ein DOS-Betriebssystem bietet normalerweise eine einheitliche
Schnittstelle für verschiedene Speichermedien wie Disketten, Festplatten, magnetische Bandlaufwerke und CD-ROM-Laufwerke. Außerdem
kann es Dateien gegebenenfalls sperren, um den unbeabsichtigten
gleichzeitigen Zugriff durch zwei Prozesse zu verhindern. Ein DOSSystem verwaltet auch andere Computerressourcen wie Speicherkapazitäten, Drucker und Netzwerke.
E
EB
Exabyte (Ebyte, E-byte). Ein Exabyte entspricht einer Datenmenge von
1.024 Petabytes oder 1 Trillion Bytes.
Erweiterte Partition
Eine erweiterte Partition ist eine besondere Variante der primären Partition, die entwickelt wurde, um die Beschränkung auf vier verwendbare Partitionen zu umgehen. Sie dient als eine Art Behälter, in dem
logische Partitionen angelegt werden können. Die erweiterte Partition
selbst enthält keine Daten und besitzt auch keinen eigenen Laufwerkbuchstaben. Darin angelegte logische Partitionen können hingegen
Anwendungen und Daten enthalten und Laufwerkbuchstaben zugewiesen bekommeFAT (File Allocation Table)
Ein von Microsoft für MS-DOS entwickeltes Dateisystem. Das FATDateisystem ist nach der englischen Bezeichnung „File Allocation Table“ für Dateizuordnungstabelle benannt, einem der grundlegenden
architektonischen Elemente des FAT-Dateisystems. Partitionen, die
mit dem FAT-Dateisystem formatiert sind, können unter DOS, Windows 95, 98, ME, NT, 2000, XP und Linux eingesetzt werden.
F
FAT32
Ein Dateisystem, das unter Windows 95 OEM Service Release 2 und
Windows 98, ME, 2000 und XP verwendet wird. FAT32 ist eine Erweiterung des FAT-Dateisystems und basiert auf 32-Bit-Dateizuordnung-
166
Glossar
stabelleneinträgen und nicht wie beim FAT-Dateisystem auf 16-BitEinträgen. Dementsprechend unterstützt FAT32 deutliche höhere
Festplatten- und Partitionsgrößen (bis zu 2 Terabytes).
Format
1) Zur Errichtung eines Frameworks auf der Partition, welches das
Dateisystem für die Benennung, Speicherung und das Laden von Dateien benötigt.
2) Ein Betriebssystembefehl zur Formatierung einer Partition.
Freier Speicher
Nicht genutzter Speicherplatz auf einer Partition. Nicht zu verwechseln mit nicht zugewiesenem Speicher, der sich außerhalb einer Partition befindet.
G
GB
Gigabyte. Ein Gigabyte entspricht einer Datenmenge von 1.024 Megabytes oder 1 Milliarde Bytes.
K
KB
Kilobyte. Ein Kilobyte entspricht einer Datenmenge von 1.024 Bytes.
Kilobytes sind auch die Maßeinheit für die Größe von Computerdateien.
Kopf
Bearbeitet eine Seite einer Festplattenscheibe. Oder genauer: Die Hardwarekomponente, die für das Lesen und Schreiben von Daten auf einer
Festplattenscheibenseite zuständig ist.
Glossar
167
L
LBA (Logical Block Addressing)
1) Bei EIDE (Enhanced Integrated Device Electronics) eine Möglichkeit
der Spezifizierung von Sektoradressen durch Ersetzen der CHS-Werte
durch eine einzige lineare 28-Bit-Zahl.
2) Generisch eine eindimensionale Adresse eines Festplattensektors –
im Gegensatz zu CHS.
Linux
Eine Freeware-Version des UNIX-Betriebssystems. Es unterstützt primäre und logische Partitionen, die mit Linux Ext2 und Linux Swap
formatiert sind.
Linux Ext2
Ein für Linux entwickeltes Dateisystem.
Linux Swap
Ein Dateisystem für Linux, das für die Linux-Swap-Datei verwendet
wird.
Logische Partition
In diesem Hilfesystem wird der Begriff „logische Partition“ statt „logisches Laufwerk“ verwendet, um eine Partition innerhalb einer erweiterten Partition zu beschreiben.
M
MB
Megabyte. Ein Megabyte entspricht einer Datenmenge von 1.048.576
Bytes (1.024 x 1.024).
MBR (Master Boot Record)
Der Master Boot Record ist im ersten Sektor der ersten physikalischen
Festplatte enthalten. Er besteht aus einem Bootloader und einer Partitionstabelle, welche die Partitionen der Festplatte beschreibt. Der Boot-
168
Glossar
loader überprüft die Partitionstabelle daraufhin, welche Partition die
aktive ist und startet anschließend das Bootprogramm vom Bootsektor
der aktiven Partition.
N
NTFS (New Technology File System)
Ein von Microsoft entwickeltes Dateisystem, das nur von Windows
NT, 2000 und XP, Vista und Windows 7 unterstützt wird. NTFS gleicht
viele der Defizite des FAT-Dateisystems aus, wie z.B. verschwenderische Cluster-Größen und eine schleppende CHKDSK-Ausführung.
P
Partition
Ein zusammenhängender Bereich einer Festplatte, der vom Betriebssystem mit einem Dateisystem formatiert werden kann. Der Begriff
„Partition“ bezieht sich entweder auf eine primäre oder eine logische
Partition.
Partition Boot Record
Der Partition Boot Record befindet sich im ersten Sektor einer Festplattenpartition. Er enthält ein Programm zum Booten des Betriebssystems, das auf dieser Partition installiert ist.
Partitionsliste
Der Bereich des Hauptfensters von Partition Manager X2, der Textinformationen zu den Daten der gewählten Festplattenpartition anzeigt.
Hier finden Sie folgende Informationen zu jeder Partition: den zugewiesenen Laufwerkbuchstaben, den aktuellen Status, das verwendete
Dateisystem, die Speicherkapazität und den freien Speicherplatz als
Zahlen- und Prozentangabe.
PB
Petabyte (Pbyte, P-byte). Ein Petabyte entspricht einer Datenmenge von
1.024 Terabytes oder 1 Billiarde Bytes.
Glossar
169
Primäre Partition
Eine Partition, auf die in der Partitionstabelle des Master Boot Records
(MBR) Bezug genommen wird. Auf einer Festplatte können lediglich
vier primäre Partitionen existieren. Eine davon kann eine erweiterte
Partition sein. Es kann immer nur eine primäre Partition auf einer Festplatte aktiv sein. Ist eine primäre Partition aktiv, kann auf die anderen
primären Partitionen normalerweise nicht zugegriffen werden. Daten
und Programme werden häufig auf einer logischen Partition innerhalb
einer erweiterten Partition untergebracht. Dadurch haben alle primären Partitionen Zugriff auf die Daten.
S
Sektor
Der kleinste adressierbare Bereich auf einer Festplatte. Der Sektor dient
zur Aufnahme eines Programm- oder Datenpaketbereichs. Jeder Kopf
auf jeder Spur ist normalerweise in 17 oder mehr Sektoren unterteilt.
Spur
Auf einer Festplatte sind konzentrische Spuren aufgebracht, in die Daten geschrieben werden und von denen Daten ausgelesen werden.
T
TB
Terabyte (Tbyte, T-byte). Ein Terabyte entspricht einer Datenmenge
von 1.024 Gigabytes oder 1 Trillion Bytes.
V
Verlorene Cluster
Datenbereiche auf Partitionen, die nicht zur Cluster-Kette irgendeiner
Datei gehören. Verlorene Cluster können auftreten, wenn ein Dateisystem den Partitionstyp aufgrund eines Systemfehlers oder eines
Stromausfalls nicht vollständig updatet.
170
Glossar
Versteckte Partition
Eine Partition, der beim Booten des Betriebssystems kein Laufwerkbuchstabe zugewiesen wird. Eine versteckte Partition ist für das Betriebssystem und alle damit verbundenen Anwendungen unsichtbar.
Dementsprechend ist ein Zugriff auf die Daten einer versteckten Partition nicht möglich.
W
Windows 95
Ein von Microsoft entwickeltes Betriebssystem. Windows 95 ist ein
Abkömmling von DOS und Windows 3.x. Es kann auf primäre und
logische Partitionen zugreifen, die mit dem FAT-Dateisystem formatiert sind und unterstützt durch Verwendung der VFAT-Erweiterung
lange Dateinamen.
Windows 98
Ein Betriebssystem von Microsoft, welches das FAT32-Dateisystem
verwendet und so den Zugriff auf primäre und logische Partitionen mit
einer Größe von mehr als 2 GB erlaubt und Dateinamen mit mehr als
254 Zeichen unterstützt. Windows 98 ermöglicht auch den Zugriff auf
Partitionen, die mit dem FAT-Dateisystem formatiert sind.
Windows Me
Ein Microsoft-Betriebssystem für Privatanwender und zugleich die
Weiterentwicklung von Windows 98.
Windows 2000
Ein von Microsoft entwickeltes Betriebssystem für Unternehmensnetzwerke und zugleich die Weiterentwicklung von Windows NT 4.0.
Windows 2000 verwendet das NTFS-Dateisystem (Version 5.0), kann
aber auch die Dateisysteme FAT und FAT32 nutzen.
Glossar
171
Windows NT
Ein Betriebssystem von Microsoft. Windows NT kann auf primäre
und logische Partitionen zugreifen, die mit dem FAT- und dem NTFSDateisystem formatiert sind.
Windows XP
Ein Microsoft-Betriebssystem für Unternehmensnetzwerke und Privatanwender und zugleich die Weiterentwicklung von NT, 2000, ME
und 98 SE. Es bietet eine 32-Bit-Computerarchitektur, die auf der Programmbasis von Windows 2000 und Microsofts anderen bewährten
Betriebssystemen aufbaut. Mehr Informationen zu Windows XP Professional und der Home Edition finden Sie auf der Microsoft-Website.
Z
Zylinder
Die Gesamtheit aller Spuren auf beiden Seiten der einzelnen Scheibenoberflächen einer Festplatte, die gleich weit vom Zentrum der Festplatte entfernt sind.
172
Glossar