Partition Manager X2
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Partition Manager X2 Handbuch Lizenzbedingungen Die vorliegende Dokumentation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, bleiben vorbehalten. Kein Teil dieser Publikation darf ohne schriftliche Genehmigung des Urheberrechtsinhabers in irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren reproduziert oder in eine für Maschinen, insbesondere Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare Sprache übertragen werden. Sämtliche Wiedergaberechte bleiben vorbehalten. bhv ist ein eingetragenes Warenzeichen der bhv Publishing GmbH. Andere erwähnte Produktnamen sind teilweise Warenzeichen der entsprechenden Herstellerfirmen. Irrtum und inhaltliche Änderung sowie Programm-Änderungen vorbehalten. Copyright 2012 bhv Publishing GmbH, Kaarst Inhalt 1. Partition Manager X2 Einführung 1.1Funktionsumfang 2. 7 8 Systemanforderungen, Installation & Deinstallation10 3.Einführung 11 3.1 3.2 3.3 3.4 11 12 14 15 Vor dem Start von Partition Manager Eine Partition Manager Boot-CD erstellen Eine Operation durchführen Die Bedienoberfläche 4.Operationen 18 4.1 Dateisystem konvertieren 4.2 Partition erstellen 4.3 Partition löschen 4.4 Partition formatieren 4.5 Partition verstecken 4.6 Partition zusammenführen 4.7 Partitionsgröße ändern 4.8 Cluster-Größe ändern 4.9 Partition aktivieren 4.10Systemübersicht 4.11 Partition teilen 4.12 Partition verstecken 18 19 20 20 21 21 21 22 22 23 24 25 Inhalt 3 5.Grundlagen 26 5.1 LBA-Modus im BIOS ändern 5.2Partitionsmanagement 5.3Dateisysteme 5.4 Partitionen verstecken 5.5 Wie startet ein Computer? 5.6 Über Partitionen 5.7 Was ist eine Festplatte? 5.8 Was ist Formatieren? 5.9 Warum Partitionieren? 26 26 31 34 35 36 40 42 45 6. Wie benutze ich die Boot-CD? 47 7. Den PC aufräumen und optimieren 51 7.1 Diese Bauteile sind für die Geschwindigkeit zuständig Der Prozessor Die Geschwindigkeit des Rechners messen So bleibt der Rechner flott Wer bremst denn hier? Tempobremsen finden Windows schneller starten Noch mehr Autostartprogramme finden Der Festplatte wieder Beine machen Ist die Platte gesund? Die Festplatte auf Fehler prüfen Umsteigen auf das schnelle NTFS-Dateisystem Defragmentieren macht die Festplatte schneller Profi-Tools für eine schnelle Platte Überflüssige Dateien loswerden Dateileichen aufspüren Versteckte temporäre Dateien finden und löschen Windows richtig konfigurieren 7.2 7.3 7.4 7.5 4 51 51 58 63 68 68 77 78 80 81 84 89 94 96 96 102 106 Inhalt 7.6 7.7 Die Systemsteuerung, das Regiezentrum von Windows 107 Windows ohne Schnickschnack 110 Mehr Tempo mit neuen Treibern 121 Schneller arbeiten mit Windows 124 Den PC intelligent aufrüsten 133 So klappt’s mit neuer Hardware 133 Was ist eigentlich drin im Rechner? 138 Mit neuer Hardware den Rechner schneller machen139 Tipps für Profis 152 BIOS-Tuning für noch mehr Speed 152 Tuning per Registry 159 8.Glossar Inhalt 164 5 1. Partition Manager X2 Einführung System GO! – Partition Manager X2 hilft Ihnen, die Festplatte/n Ihres PC-Systems optimal zu verwalten und zu nutzen. Sie können Festplatten-Partitionen neu anlegen, löschen, vergrößern, verkleinern, teilen, zusammenfügen und vieles mehr. Sie haben sogar die Möglichkeit, geheime Partitionen anzulegen, um private oder berufliche Daten vor dem Zugriff Dritter zu sichern. System GO! – Partition Manager X2 bietet die Möglichkeit, individuelle Boot-Partitionen anzulegen, falls Sie unterschiedliche Betriebsysteme auf Ihrem Rechner nutzen möchten. Desweiteren können Sie eine System GO!-Boot-CD für Notfälle erstellen. Haben Sie Schwierigkeiten mit der Datenorganisation auf Ihrem Computer? Partition Manager X2 hilft Ihnen, die Festplatten/Partitionen auf einfache Art und Weise zu unterteilen, um unterschiedliche Datentypen auf verschiedenen Partitionen zu verwalten. Vergeudeter Speicherplatz wird dabei durch die effizientere Nutzung der Partitionsgrößen schnell und sicher wieder verfügbar gemacht. Mit Partition Manager X2 können Sie im Handumdrehen Partitionen auf Ihren Festplatten erstellen, um Datendateien, Anwendungen und Betriebssysteme darauf zu speichern. Die Aufteilung Ihrer Daten auf separaten Partitionen erleichtert Ihnen die Organisation. Sie können mehrere Betriebssysteme nutzen und vergeudeten Festplattenspeicher wieder nutzbar machen. Darüber hinaus erhöht Partition Manager X2 durch die physikalische Separierung Ihrer Daten von anderen Dateien die Datensicherheit. Getrennte Partitionen erleichtern das Anlegen von Backups Ihres Netzwerks und Ihrer Wechselmedien. Neben den leistungsstarken Partitionierungsfunktionen bietet Partition Manager X2 noch eine Reihe weiterer Optionen. So können Sie beispielsweise Partitionierungsoperationen durchführen und die geplanten Änderungen kontrollieren, bevor sie auf Ihr System angewenPartition Manager X2 Einführung 7 det werden. Darüber hinaus erhalten Sie umfassende Informationen zur Struktur Ihrer Festplatten und Ihres Hardwaresystems. Auf FATSystemen können Sie die Größe der Stammverzeichnisse ändern, um mehr Platz für längere Dateinamen zu schaffen. 1.1 Funktionsumfang 1. Erstellen: Erstellt verschiedene Partitionstypen mit einem Dateisystem wie FAT16, FAT32, NTFS, Linux Ext2, Linux Ext3 oder Linux Swap. 8 Partition Manager X2 Einführung 2. Löschen: Löscht die Partition von der Festplatte und entfernt gleichzeitig alle darauf vorhandenen Daten. 3. Formatieren: Formatiert die Partition und weist ihr das gewählte Dateisystem zu. 4. Konvertieren: Konvertiert das vorhandene Dateisystem in ein anderes, ohne Ihre Daten zu beschädigen. Beispiele: Konvertierung von NTFS in FAT32, Konvertierung von FAT32 in NTFS etc. 5. Größe ändern: Fügt einer vorhandenen Partition den nicht zugewiesenen Speicherplatz einer benachbarten Partition hinzu. Die Partitionen müssen dazu dieselben Eigenschaften aufweisen (dieselbe erweiterte/primäre Partition). Außerdem können Sie Speicherkapazitäten einer vorhandenen Partition als nicht zugewiesene Partition entfernen. 6. Aufteilen: Teilt eine vorhandene Partition in zwei Partition mit demselben Dateisystem auf. 7. Zusammenführen: Führt zwei benachbarte Partitionen zu einer zusammen. Beide Partitionen müssen dieselben Eigenschaften aufweisen (dieselbe erweiterte/primäre Partition). 8. Fehlerprüfung: Überprüft Ihre Festplatten auf fehlerhafte Sektoren. 9. Aktivieren: Setzt die Partition aktiv, damit Ihr Computer von ihr gebootet werden kann. 10. Cluster-Größe ändern: Ändert die Cluster-Größe von FAT32und NTFS-Partitionen. 11. Verstecken: Schützt Ihre Partitionen vor Fremdzugriffen. HINWEIS 12. Anzeigen: Zeigt versteckte Partitionen wieder an. Je nach Laufwerksart werden obige Funktionen angezeigt oder nicht. Partition Manager X2 Einführung 9 2. Systemanforderungen, Installation & Deinstallation Systemanforderungen Minimale Systemanforderungen Empfohlene Systemanforderungen Prozessor 500 MHz 1 GHz Speicher 128 MB 512 MB Grafikkarte Auflösung: 800 x 600, Speicher: 8 MB Auflösung: 1.024 x 800, Speicher: 8 MB Freier Festplattenspeicher ca. 200 MB für Partition Manager Optisches Laufwerk CD-ROM-Laufwerk Betriebssystem Windows 2000, Windows 2003, Windows XP, Windows Vista oder Windows 7 Installation HINWEIS Nach dem Einlegen der CD in Ihr CD/DVD-Laufwerk startet das Installationsprogramm automatisch. Ist die Autostart-Funktion Ihres CD-Laufwerks deaktiviert, müssen Sie das Programm manuell starten. Rufen Sie dazu über den Windows-Explorer die Datei Setup.exe von der CD auf. Folgen Sie dann den Anweisungen auf Ihrem Bildschirm. Deinstallation Schließen Sie alle laufenden Programme. Wählen Sie im WindowsStart-Menü den Befehl Einstellungen/Systemsteuerung. Doppelklicken Sie auf das Symbol Software. Klicken Sie auf den Programmnamen und anschließend auf Hinzufügen/Entfernen. Folgen Sie dann den Anweisungen auf dem Bildschirm. 10 Systemanforderungen, Installation & Deinstallation 3. Einführung 3.1 Vor dem Start von Partition Manager Bevor Sie eine Partition Manager X2-Sitzung starten, um eine oder mehrere Operationen an Ihrem System durchzuführen, empfiehlt es sich, zunächst folgende Maßnahmen durchzuführen: 1. Installieren Sie die neuesten Patches für Windows 2000, XP, 2003 bzw. Vista oder 7. Vergewissern Sie sich, dass sämtliche aktuellen Patches für Windows 2000, XP, 2003 bzw. Vista oder 7 auf Ihrem System installiert sind. 2. Legen Sie ein Backup der Daten auf Ihrer Festplatte an. Ihre persönlichen Daten und Dateien sollten gesichert werden. Auch wenn bei sachgemäßer Nutzung von Partition Manager X2 eine Beschädigung nahezu ausgeschlossen ist, können Systemfehler (Hardware- oder Software-Fehlfunktionen, Stromausfall) zum Datenverlust führen. Daher empfiehlt es sich, VOR der Bearbeitung Ihrer Festplatten und Partitionen ein Image-Backup (Festplattenabbild) der Partitionen anzufertigen. Damit können Sie im Notfall den ursprünglichen Zustand der Partitionen wiederherstellen. 3. Erstellen Sie eine Windows-Startdiskette. Falls sich Windows aufgrund schwerwiegender Probleme nicht mehr starten lässt, können Sie das Betriebssystem mit einer Startdiskette hochfahren. Nähere Informationen zum Erstellen einer Startdiskette finden Sie in der Microsoft Knowledge Base, Artikel D305595, „Erstellen einer Startdiskette für eine NTFS- oder FATPartition.“ 4. Führen Sie eine Fehlerprüfung durch. Überprüfen Sie alle Partitionen, die Sie mit Partition Manager X2 bearbeiten möchten, durch Auswahl des Befehls Operationsvorbe- Einführung 11 reitung -> Fehlerprüfung auf möglicherweise vorhandene Fehler. Partition Manager X2 führt zwar während einer Operation ebenfalls eine solche Fehlerprüfung durch und kann kleinere Probleme selbstständig beheben, bei schwerwiegenderen Fehlern kann es jedoch zu einem abrupten Operationsabbruch kommen. Durch eine Fehlerprüfung lassen sich die meisten gängigen Partitionsfehler aufspüren und beheben. Bei der Windows-Bootpartition ist die Option Fehlerprüfung ausgegraut (= nicht verfügbar), da einige der darauf befindlichen Dateien laufend benutzt werden und daher keinen Zugriff erlauben. 5. Schließen Sie alle geöffneten Anwendungen. TIPP Beim Start von Partition Manager X2 sollten keine anderen Anwendungen geöffnet sein. Dies gilt auch für Antivirenprogramme. Wenn Sie an einer Windows NT Workstation arbeiten, vergewissern Sie sich vor dem Start von Partition Manager X2, dass keine anderen User mit Ihrer Workstation verbunden sind (Peer-To-PeerNetzwerk). Abweichende Hardware- und Systemkonfigurationen können Konflikte verursachen. Verwenden Sie Anwendungs- oder Betriebssystempartitionen nur auf dem Computer, auf dem sie erstellt wurden. Wird eine Partition in einem anderen Rechner eingesetzt, kann dies schwerwiegende Datenverluste zur Folge haben. 3.2 Eine Partition Manager Boot-CD erstellen Sie haben die Möglichkeit, über das Menü eine Partition Manager Boot-CD zu erstellen. Dies hat den Vorteil, dass Sie jederzeit auf Ihren PC zugreifen können, auch wenn Ihr Betriebssystem beschädigt sein sollte. Erstellen Sie dazu eine Boot-CD. Legen Sie diese CD in Ihr CD/DVD-Laufwerk ein und starten Sie den Rechner neu. Sollte die Boot-CD nicht erkannt wer- 12 Einführung den, ist Ihr CD/DVD-Laufwerk im BIOS nicht als erstes Startlaufwerk (Boot-Device) festgelegt. Zum Festlegen des Startlaufwerkes gehen Sie bitte wie folgt vor: Starten Sie Ihren PC neu und öffnen Sie über eine festgelegte Tastenkombination das Bios-Menü. Die gültige Tastenkombination wird in der Regel beim Startvorgang kurz angezeigt. Nachfolgend sehen Sie eine Liste der gängigen Bios-Eingabetasten. XX Delete XX F1 XX F2 XX F3 XX F5 XX F10 XX Escape XX Insert XX Control + Escape XX Alt + Escape XX Control + Alt + Escape XX Control + Alt + Enter Die häufigste Taste zum Starten des Bios-Menüs ist die “F2” oder “Delete” (Entfernen) Taste. Im Bios-Menü rufen Sie den Eintrag „Advanced BIOS Features“ (Erweiterte BIOS Eigenschaften) auf. Hier finden Sie einen Eintrag „First Boot Device“, den Sie per Pfeiltasten markieren und mit der Eingabetaste aktivieren können (weicht je nach BIOS Typ ab, wird aber im Menü beschrieben). Einführung 13 Folgen Sie nun den Anweisungen und markieren Sie das CD/DVDLaufwerk als Startlaufwerk. Haben Sie das CD/DVD-Laufwerk als Startlaufwerk festgelegt, kehren Sie mit der „ESC“-Taste zum Startbildschirm zurück. Je nach BIOS-Typ wird die Änderung über die „F10“-Taste oder nach Vorgabe des BIOS gespeichert. Beachten Sie bitte beim Speichern, dass das BIOS auf die englische Tastaturbelegung eingestellt ist. Die Bestätigung über die Taste „Y“ erfolgt daher bei einer deutschen Tastatur über die Taste „Z“! 3.3 Eine Operation durchführen Zur manuellen Ausführung einer Operation gehen Sie bitte wie folgt vor: Festplatte/Partition selektieren Sie können eine Partition zur Bearbeitung auswählen, ohne vorher eine Festplatte gewählt zu haben. Klicken Sie hierfür einfach die gewünschte Partition in der Liste oder in der grafischen Festplattenanzeige im Hauptbildschirm an. Um eine Festplatte auszuwählen, öffnen Sie das Menü Laufwerk und markieren hier den gewünschten Eintrag. Die Partitionen auf dieser Festplatte werden daraufhin in der Partitionsliste im Hauptbildschirm aufgelistet. Operation auswählen Ist die zu bearbeitende Festplatte oder Partition markiert, wählen Sie die gewünschte Operation über die Menüleiste oder über das Kontextmenü der grafischen Festplattenanzeige aus. Dies funktioniert folgendermaßen: 14 Einführung XX Auswahl über die Menüleiste: Öffnen Sie das Menü Partitionsmanagement und klicken Sie hier die durchzuführende Operation an. HINWEIS XX Auswahl über die grafische Festplattenanzeige: Führen Sie einen Rechtsklick auf die zu bearbeitende Partition aus und aktivieren Sie in dem daraufhin erscheinenden Kontextmenü die gewünschte Operation. Je nach verwendetem Dateisystem stehen NICHT immer ALLE Operationen zur Verfügung. Ist eine Operation nicht wählbar (= ausgegraute Darstellung in den Menüs), wird sie von dem Dateisystem auf der markierten Festplatte/Partition nicht unterstützt. 3.4 Die Bedienoberfläche Die Bedienoberfläche von Partition Manager X2 besteht aus der Menüleiste, der Partitionsliste, der grafischen Festplattenanzeige und der Legende. Menüleiste Ganz oben im Hauptbildschirm von Partition Manager X2 befindet sich die Menüleiste. Hierüber erhalten Sie Zugriff auf alle Funktionen von Partition Manager X2. Partitionsinformationen In diesem Bereich finden Sie alle Partitionsdaten, die zu der gewählten Festplatte gehören. Er besteht aus der Partitionsliste und der grafischen Festplattenanzeige. Einführung 15 Grafische Festplattenanzeige Die grafische Festplattenanzeige liefert Ihnen eine übersichtliche Darstellung Ihrer Partitionen inklusive der aktuellen Speicherbelegung. Jede Partition ist mit einem farbigen Balken gekennzeichnet. Die Farben entsprechen dem jeweiligen Dateisystem, bzw. der Funktion. Enthält die ausgewählte Festplatte logische Partitionen, werden diese innerhalb ihrer erweiterten Partition angezeigt. Darüber hinaus wird in der grafischen Festplattenanzeige auch der nicht zugewiesene Speicherplatz (freier Speicher, der keiner Partition zugeordnet ist) in Form eines eigenen dunkelgrauen Blockbereichs angegeben (siehe nachstehende Abbildung). Legende Die Legende ist im unteren Bereich des Partition-Manager-2011-Fensters eingeblendet und erklärt die Bedeutung der Balkenfarben in der grafischen Festplattenanzeige. Partitionsliste 16 Einführung Die Partitionsliste enthält tabellarisch angeordnete Textinformationen über jede Partition Ihres PCs: den zugewiesenen Laufwerkbuchstaben, den aktuellen Status, das verwendete Dateisystem, die Speicherkapazität und den freien Speicherplatz als Zahlen- und Prozentangabe. Einführung 17 4. Operationen 4.1 Dateisystem konvertieren FAT32 in NTFS konvertieren 1. Wählen Sie eine Festplatte und eine FAT32-Partition aus. 2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Konvertieren. 3. Bestätigen Sie mit OK. NTFS in FAT32 konvertieren 1. Wählen Sie eine Festplatte und eine NTFS-Partition aus. 2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Konvertieren. WARNUNG 3. Bestätigen Sie mit OK. Es gibt einen Fall, bei dem Ihr Dateisystem nach der Konvertierung von NTFS in FAT32 ungültig werden kann: Die betreffende Partition darf KEINE Datei enthalten, die größer als 4 GB ist. Vergewissern Sie sich daher VOR dem Start des Konvertierungsvorgangs, dass keine Datei mit einer Größe von mehr als 4 GB vorhanden ist! FAT in FAT32 konvertieren 1. Wählen Sie eine Festplatte und eine FAT-Partition aus. 2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Konvertieren. 3. Bestätigen Sie mit OK. 18 Operationen 4.2 Partition erstellen 1. Wählen Sie eine Festplatte aus. 2. Wählen Sie in der grafischen Festplattenanzeige oder der Partitionsliste einen Bereich mit nicht zugewiesenem Speicherplatz aus. Sollte ein solcher Bereich nicht existieren, müssen Sie eine Größenänderung vornehmen oder eine vorhandene Partition löschen, um nicht zugewiesenen Speicherplatz zu schaffen. 3. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Erstellen. 4. Klicken Sie auf Primäre Partition, Erweiterte Partition oder Logische Partition. HINWEIS Wollen Sie eine logische Partition erstellen, muss bereits eine erweiterte Partition vorhanden sein, denn zum Anlegen von logischen Partitionen kann ausschließlich freier Speicherplatz innerhalb einer erweiterten Partition genutzt werden. Wenn Sie ein Betriebssystem auf der zu erstellenden Partition installieren möchten, muss diese als primäre Partition formatiert sein. Es kann immer nur eine erweiterte Partition auf einer Festplatte erstellt werden. Insgesamt darf jede Festplatte maximal 4 primäre oder eine erweiterte und 3 primäre Partitionen enthalten. 5. Wählen Sie im Dropdown-Menü Partitionstyp das gewünschte Dateisystem für die zu erstellende Partition aus. Option Beschreibung FAT Das gängigste Dateisystem. Wird von DOS sowie Windows 3.x/95/98/Me/ NT/2000/XP genutzt. FAT32 Wird von Windows 95 OEM Service Release 2, Windows 98 und Windows 2000/XP genutzt. NTFS Wird von Windows 7, Vista, NT/2000/XP genutzt. Operationen 19 6. Geben Sie im Textfeld Partitionsgröße die Größe der neuen Partition an. Partition Manager X2 berechnet automatisch einen empfohlenen Größenwert (basierend auf der effizientesten Nutzung des Festplattenspeichers), den Sie entweder übernehmen oder ändern können. 7. Bestätigen Sie mit OK. 4.3 Partition löschen Führen Sie die nachstehend beschriebenen Schritte aus, um alle Daten auf der gewählten Partition zu löschen und dadurch gegebenenfalls die Zuordnung der Laufwerkbuchstaben zu ändern. 1. Wählen Sie eine Festplatte und eine Partition aus. 2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Löschen. TIPP 3. Bestätigen Sie mit OK. Um eine erweiterte Partition löschen zu können, müssen zunächst alle darin enthaltenen logischen Partitionen entfernt werden. 4.4 Partition formatieren 1. Wählen Sie eine Festplatte und eine Partition aus. 2. Partitionsmanagement -> Formatieren. 3. Klicken Sie im Dropdown-Menü Dateisystem auf das gewünschte Dateisystem. Je nach Größenkapazität der Partition stehen einige Partitionstypen gegebenenfalls nicht zur Auswahl. 4. Bestätigen Sie mit OK. 20 Operationen 4.5 Partition verstecken 1. Wählen Sie eine Partition aus. 2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Weitere -> Partition verstecken. 3. Bestätigen Sie mit OK. 4.6 Partition zusammenführen 1. Wählen Sie eine Festplatte und eine Partition, die mit einer anderen Partition zusammengeführt werden soll. 2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Zusammenführen. 3. Führen Sie einen Klick auf die gewünschte Option zum Zusammenführen aus. XX Führen Sie keine Betriebssystempartitionen und keine komprimierten Partitionen zusammen. XX Damit diese Operation durchgeführt werden kann, müssen zwei benachbarte Partitionen gewählt werden. TIPP 4. Bestätigen Sie mit OK. Wenn Sie zwei benachbarte NTFS-Partitionen zusammenführen möchten, müssen sie dieselbe Versionsnummer und ClusterGröße haben. Die Dateninhalte einer Partition werden in einen Ordner auf der anderen Partition verschoben. 4.7 Partitionsgröße ändern 1. Wählen Sie eine Festplatte und eine Partition aus. 2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Größe ändern. Das Feld Verfügbare Größe gibt an, wie viel freier Speicher auf der Partition zur Verfügung steht. Operationen 21 Unter Neue Größe können Sie die Partitionsgröße angeben, die Sie erzielen möchten. Der Wert im Feld Bisherige Größe stellt die aktuelle Partitionsgröße dar. Die Maximale Größe entspricht der maximal möglichen Partitionsgröße. Die Minimale Größe beschreibt die erforderliche Mindestgröße der Partition. 3. Sie können die Werte in diesen Feldern nach Wunsch verändern. TIPP 4. Bestätigen Sie mit OK. Damit eine Partition verkleinert werden kann, muss freier Speicherplatz auf dieser Partition vorhanden sein. Soll eine Partition vergrößert werden, muss freier Speicherplatz auf der benachbarten Partition verfügbar sein. 4.8 Cluster-Größe ändern 1. Wählen Sie eine Partition aus. 2. Partitionsmanagement -> Weitere -> Cluster-Größe ändern. 3. Stellen Sie im Dropdown-Menü Neue Cluster-Größe die gewünschte (und mögliche) Cluster-Größe ein. TIPP 4. Bestätigen Sie mit OK. Stellen Sie in Schritt 3 nur dann eine Cluster-Größe von 64 KB ein, wenn Sie Windows 2000, XP oder Vista verwenden. 4.9 Partition aktivieren 1. Wählen Sie eine Partition aus. 2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Weitere -> Aktiv setzen. 3. Bestätigen Sie mit OK. 22 Operationen 4.10 Systemübersicht Die Systemübersicht liefert dem Anwender im Wesentlichen einen Statusbericht zum verwendeten Betriebssystem und der verwendeten Hardware. XX Betriebssysteminformation XX Prozessor XX Hauptplatine XX Speicher XX Videosystem XX Physikalische Speichermedien XX Logische Speichermedien XX Netzwerkdienste Systemübersicht in eine Textdatei exportieren 1. Klicken Sie auf den Exportieren-Button. 2. Geben Sie im Dialogfenster Systemübersicht exportieren einen Zielordner und einen Dateinamen für die Speicherdatei an und bestätigen Sie abschließend mit Speichern. LCD-Monitor auf Pixelfehler überprüfen Mit dieser hilfreichen Funktion können Sie den LCD-Monitor auf Pixelfehler überprüfen. Dabei durchläuft Ihr Bildschirm periodische Anzeigezyklen der drei verwendeten Primärfarben (Rot, Grün, Blau) sowie Weiß (ein) und Schwarz (aus). Hintergrund: Ein LCD-Display besteht im Wesentlichen aus Pixeln. Jeder Pixel besteht wiederum aus roten, blauen und grünen Farbpunkten. Diese Farbpunkte blockieren entweder die Lichtquelle oder lassen sie hindurch. Durch Manipulation der durchgelassenen Lichtmenge Operationen 23 stellt jeder Pixel eine bestimmte Farbe auf dem Bildschirm dar. Aus den Pixeln ergibt sich das Bild, das auf dem Bildschirm dargestellt wird. Ein herkömmlicher Monitor besitzt Millionen von Pixeln. Ein Pixelfehler beschreibt einen defekten Pixel, der die Farbe nicht korrekt ausgibt. Der defekte Pixel kann auf Ihrem Bildschirm wie ein winziger schwarzer Punkt erscheinen oder auch jede andere Farbe haben, die nicht ins Bild passt. 4.11 Partition teilen 1. Wählen Sie eine Partition aus. 2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Teilen. 3. Ändern Sie die Größenwerte der ersten Partition und der zweiten Partition. TIPP 4. Bestätigen Sie mit OK. Eine Deinstallation der alten Programmversion ist nicht erforderlich. Partitionen, auf denen ein Betriebssystem vorhanden ist, sollten nicht mit Partition Manager X2 geteilt werden. Ist die Option Teilen im Menü Partitionsmanagement ausgegraut (= nicht verfügbar), ist dies in aller Regel darauf zurückzuführen, dass Sie versuchen, eine Primärpartition zu teilen, obwohl das Maximum von 4 auf einer Festplatte zulässigen primären Partitionen bereits erreicht ist (z.B. drei primäre Partitionen und eine erweiterte Partition). Sie können die Teilen-Funktion auf eine logische Partition innerhalb einer erweiterten Partition anwenden, nicht aber, um die originale Partition von einer primären in eine logische zu konvertieren oder umgekehrt. 24 Operationen 4.12 Partition verstecken 1. Wählen Sie eine Partition aus. 2. Klicken Sie auf Partitionsmanagement -> Weitere -> Partition anzeigen. 3. Bestätigen Sie mit OK. Operationen 25 5. Grundlagen VORSICHT 5.1 LBA-Modus im BIOS ändern Ändern Sie niemals den LBA-Modus Ihres BIOS, wenn sich Daten auf Ihrer Festplatte befinden! Die Änderung dieser Einstellung kann zur Beschädigung oder sogar zum Verlust Ihrer Daten führen! Die meisten modernen BIOS-Systeme unterstützen LBA (Logical Block Addressing, logische Blockadressierung). Der LBA-Modus, ob er nun auf Ihrem System aktiviert oder deaktiviert ist, bestimmt, wie Ihr Computer die logische CHS-Adressierung (Cylinder – Head – Sector, Zylinder – Kopf – Sektor) durchführt. Wird diese Einstellung geändert, kann die daraus resultierende Anpassung der CHS-Werte alle Dateien und Partitionen auf Ihren Festplatten beschädigen. Sollten Sie die LBA-Modus-Einstellung in Ihrem BIOS ändern müssen, fertigen Sie in jedem Fall vorher ein Backup sämtlicher Daten auf den Festplatten an. Kontaktieren Sie gegebenenfalls den technischen Support Ihres BIOS- und/oder Festplattenherstellers, um eine exakte und richtige Vorgehensweise sicherzustellen. 5.2 Partitionsmanagement Die nachfolgend beschriebenen Konzepte und Maßnahmen sollen Sie bei der Verwaltung Ihrer Festplattenpartitionen unterstützen. Bestimmung einer aktiven primären (Boot-)Partition Wenn Sie mehrere primäre Partitionen für verschiedene Betriebssysteme erstellen, müssen Sie dem Computer mitteilen, von welcher Primärpartition er booten soll. Diese Bootpartition wird als „Aktive 26 Grundlagen Partition“ bezeichnet. Existiert keine aktive primäre Partition auf der ersten physikalischen Festplatte, kann Ihr Computer nicht von dieser Festplatte booten. Bevor Sie eine primäre Partition aktivieren, vergewissern Sie sich, dass es sich um eine bootfähige Partition handelt. Solche Partitionen weisen eine logische Formatierung auf und enthalten die erforderlichen Betriebssystemdateien. Partitionen, auf denen kein Betriebssystem installiert ist, sind nicht bootfähig. Die Partition-Manager-2011-Funktion Aktiv setzen ermöglicht Ihnen die problemlose Auswahl der primären Partition, die als aktive Partition verwendet werden soll. Einsatz von logischen Partitionen Die Erstellung einer erweiterten Partition und deren Aufteilung in logische Partitionen gewährleistet: XX den Zugriff auf dieselben Dateien von mehreren Betriebssystemen aus, XX die bestmögliche Nutzung des Festplattenspeichers, XX einfacheren Dateizugriff und höhere Datensicherheit. Zugriff auf dieselben Dateien von mehreren Betriebssystemen aus Logische Partitionen müssen nicht wie primäre Partitionen versteckt werden. Es können mehrere logische Partitionen gleichzeitig sichtbar sein. Dementsprechend ist auch der Zugriff auf die Dateien, die auf einer logischen Partition gespeichert sind, von mehreren Betriebssystemen aus möglich, die auf verschiedenen primären und logischen Partitionen installiert sind. Voraussetzung hierfür: Die logische Partition besitzt ein Dateisystem, das von den Betriebssystemen erkannt wird. Grundlagen 27 Sehen Sie sich dazu einmal die nachstehende Festplattengrafik an! Da DOS, Windows und Windows NT allesamt FAT-Partitionen erkennen, könnte jede dieser drei primären Partitionen aktiv sein und dennoch die Dateien auf einer der logischen Partitionen erkennen und nutzen. Bestmögliche Nutzung des Festplattenspeichers Haben Sie eine große Festplatte und möchten Sie darauf vollständig oder teilweise das FAT-Dateisystem benutzen, können Sie Speicherplatzverschwendung verhindern, indem Sie mehrere kleine FAT-Partitionen verwenden. Alle Daten auf einer FAT-Partition werden in Zuordnungseinheiten, den Clustern, gespeichert. Jedes Cluster besteht dabei aus einer festen Anzahl von Festplattensektoren. Das FAT-Dateisystem unterstützt Festplatten- oder Partitionsgrößen von bis zu 4 GB (Windows XP), erlaubt aber nur maximal 65.525 Cluster. Daher muss unabhängig von der Größe der Festplatte oder Partition die Anzahl der Sektoren in einem Cluster groß genug sein, damit der gesamte verfügbare Speicher in 65.525 Clustern untergebracht werden kann. Je mehr Speicher verfügbar ist, desto höher muss die Cluster-Größe sein. 28 Grundlagen Eine hohe Cluster-Größe ist aber gleichbedeutend mit einer Vergeudung von Festplattenspeicher. Auch wenn eine Datendatei (oder der letzte Teil einer Datendatei) deutlich kleiner als die Cluster-Größe ist, muss der Computer zur Speicherung der Daten immer noch ein ganzes Cluster verwenden. Die übrige Cluster-Kapazität bleibt dabei ungenutzt. Die folgende Tabelle zeigt einige minimale Cluster-Größen und den dabei vergeudeten Speicherplatz für unterschiedliche Partitionsgrößen. Partitionsgrößen Benötigte ClusterMindestgröße % vergeudeter Speicherplatz (Circa-Angabe) 16-127 MB 2 KB 2% 128-255 MB 4 KB 4% 256-511 MB 8 KB 10% 512-1.023 MB 16 KB 25% 1.024-2.047 MB 32 KB 40% 2.048-4.096 MB 64 KB 50% Die Vergeudung von Festplattenspeicher lässt sich durch die Nutzung kleinerer Partitionen verhindern, weil kleinere Partitionen geringere Cluster-Größen verwenden. So hat beispielsweise eine 1.024-MB-Partition eine Cluster-Größe von 32 KB. Wenn auf dieser Partition eine 2-KB-Datei gespeichert würde, wäre dazu ein ganzer 32-KB-Cluster nötig, so dass 30 KB Speicherplatz vergeudet wären. Würde der Speicherplatz dagegen in 120-MB-Partitionen aufgeteilt, würden diese Partitionen lediglich 2-KB-Cluster verwenden. Wenn man in diesem Fall die gleiche 2-KB-Datei speichern würde, würde sie perfekt in einen 2-KB-Cluster passen und es wäre kein Speicherplatz vergeudet. 64-KB-Cluster stehen ausschließlich unter Windows NT zur Verfügung. Andere Betriebssysteme können keine 64-KB-Cluster nutzen, egal, wie groß die Partition auch sein mag. Grundlagen 29 Beim Einsatz von großen FAT-Partitionen, primären oder logischen, kann vergeudeter Speicherplatz gegebenenfalls durch eine Größenanpassung mittels der Option Cluster-Größe ändern in Partition Manager X2 zurückgewonnen werden. Der so wiedererworbene Speicherplatz kann dann auf andere, kleinere Partitionen aufgeteilt werden. Einfacherer Dateizugriff und höhere Datensicherheit Bei Verwendung einer großen Festplatte führt die Platzierung aller Ihrer Dateien und Unterverzeichnisse in einem Stammverzeichnis zu einer großen und komplexen Verzeichnisstruktur. Je größer und komplexer das Stammverzeichnis, desto schwieriger wird es für Sie, die Übersicht über Ihre Dateien zu behalten. Die Dateiorganisation wird schwieriger und Sie sind gezwungen, zahlreiche Verzeichnisse und Unterverzeichnisse zu durchforsten, um eine bestimmte Datei zu finden. Der clevere Einsatz von logischen Partitionen kann Ihnen helfen, dieses Problem zu vermeiden. Unterteilen Sie Ihre Dateien einfach in Gruppen und speichern Sie jede Gruppe auf einer individuellen logischen Partition. Wenn Sie dann eine bestimmte Dateigruppe benötigen, brauchen Sie nur auf die entsprechende logische Partition zu wechseln. Die Komplexität Ihrer Verzeichnisstruktur wird minimiert und erlaubt Ihnen einen deutlich schnelleren Zugriff auf die gewünschten Dateien. Sie können auch zusätzliche Partitionen verwenden, um die Datensicherheit Ihrer sensiblen Daten zu erhöhen. Wollen Sie beispielsweise den Zugriff auf eine bestimmte Dateigruppe einschränken, können Sie diese Dateien auf einer logischen Partition speichern und diese Partition dann verstecken, damit keine Fremdzugriffe möglich sind. Benutzen Sie mehrere Betriebssysteme, können Sie eine logische Datenpartition mit dem Dateisystem des Betriebssystems formatieren, das die besten Sicherheitsfunktionen bietet. In diesem Fall kann das Betriebssystem verwendet werden, um die Zugriffsmöglichkeiten auf die Datenpartition zu beschränken. 30 Grundlagen Logische Partitionen können überdies dazu benutzt werden, zusätzliche Kopien kritischer Dateien zu speichern. Wenn Sie beispielsweise Kopien Ihrer kritischen Dateien auf einer logischen FAT-Partition speichern, kann von allen Ihren Betriebssystemen, die FAT erkennen, auf diese Partition zugegriffen werden. Sollte in diesem Fall eins der Betriebssysteme ausfallen oder beschädigt werden, können Sie ein anderes Betriebssystem booten und dann wieder auf die kritischen Dateien zugreifen. 5.3 Dateisysteme Alle Dateisysteme bestehen aus Strukturen, die zum Speichern und Verwalten von Daten benötigt werden. Diese Strukturen beinhalten normalerweise einen Bootsektor für das Betriebssystem, Verzeichnisse und Dateien. Darüber hinaus erfüllt ein Dateisystem drei wesentliche Funktionen: 1) die Nachverfolgung von zugewiesenem und ungenutztem Speicherplatz, 2) die Verwaltung von Verzeichnissen und Dateinamen und 3) die Dokumentation der genauen physikalischen Speicherstandorte aller Dateien auf der Festplatte. Die verschiedenen Betriebssysteme nutzen unterschiedliche Dateisysteme. Einige Betriebssysteme können nur ein Dateisystem erkennen, andere hingegen mehrere. Die gängigsten Dateisysteme sind: FAT (File Allocation Table, Dateizuordnungstabelle) Das FAT-Dateisystem unterstützt Festplatten-, bzw. Partitionsgrößen, von bis zu 4 GB (Windows XP), erlaubt aber nur maximal 65.525 Cluster. Unabhängig von der Größe der Festplatte oder Partition muss die Anzahl der Sektoren in einem Cluster daher groß genug sein, damit der gesamte verfügbare Festplattenspeicher in diese 65.525 Cluster passt. Je mehr Speicherplatz verfügbar ist, desto höher muss die ClusterGröße sein. Grundlagen 31 Grundsätzlich tendieren große Cluster dazu, mehr Speicherplatz zu vergeuden als kleine Cluster. Weitere Informationen zur Verwaltung der Cluster-Größen finden Sie in der Programmhilfe. Das FAT-Dateisystem benutzt außerdem ein Stammverzeichnis. Dieses Verzeichnis verfügt über eine maximale Anzahl an Einträgen und muss an einem bestimmten Ort auf der Festplatte oder Partition platziert sein. Betriebssysteme, die mit dem FAT-Dateisystem arbeiten, kennzeichnen das Stammverzeichnis durch einen umgekehrten Schrägstrich (\) und zeigen es beim Starten des Systems als Erstes an. Das Stammverzeichnis speichert Informationen über jedes Unterverzeichnis und jede Datei in Form individueller Verzeichniseinträge. Der Verzeichniseintrag einer Datei enthält zum Beispiel Informationen wie den Dateinamen, die Dateigröße, einen Datums- und Zeitstempel zur letzten Änderung der Datei, die Kennziffer des Anfangsclusters (der Cluster, der den ersten Teil der Datei enthält) und die Dateiattribute (z.B. versteckt, System etc.). Alle Funktionen von Partition Manager X2 können auf FAT-Festplatten und -Partitionen angewendet werden. FAT32 (File Allocation Table 32, Dateizuordnungstabelle 32) Das FAT32-Dateisystem kann von Windows 95 OEM Service Release 2 (Version 4.00.950B) sowie Windows 98, 2000, XP und Vista verwendet werden. DOS, Windows 3.x, Windows NT 3.51/4.0 und frühere Versionen von Windows 95 erkennen FAT32 nicht und können daher auch nicht von einer FAT32-Festplatte oder -Partition booten oder deren Dateien verwenden. FAT32 ist eine Weiterentwicklung des FAT-Dateisystems, das auf 32-Bit-Dateizuordnungstabelleneinträgen basiert, anstatt auf den 16-Bit-Einträgen, die beim FAT-System benutzt werden. Dementsprechend unterstützt FAT32 auch wesentlich höhere Festplatten- oder Partitionsgrößen (bis zu 2 Terabyte). Das FAT32-Dateisystem verwen- 32 Grundlagen det kleinere Cluster als das FAT-Dateisystem, besitzt zwei Bootsektoren und ein Stammverzeichnis, das in beliebiger Größe und an beliebiger Stelle auf der Festplatte oder Partition platziert sein kann. NTFS (New Technology File System) Das New Technology File System (NTFS) kann von Windows NT, 2000, XP und Vista genutzt werden. Die Verwendung von NTFS auf Festplatten bis zu einer Größe von 400 MB wird nicht empfohlen, da es sehr viel Speicherplatz für die Systemstrukturen belegt. Die zentrale Systemdatei des NTFS-Dateisystems ist die Master File Table (MFT). NTFS bewahrt zum Schutz vor Beschädigung der Daten und Datenverlust mehrere Kopien des kritischen Teils der MFT auf. Wie FAT und FAT32 nutzt auch NTFS Cluster, um Datendateien zu speichern. In diesem Fall ist die Größe der Cluster jedoch nicht von der Größe der Festplatte oder Partition abhängig. So kann eine minimale Cluster-Größe von 512 Bytes bestimmt werden, egal, ob eine Partition 500 MB oder 5 GB groß ist. Die Verwendung kleiner Cluster reduziert nicht nur den vergeudeten Festplattenspeicherplatz sondern auch das Ausmaß der Dateifragmentierung. Defragmentierung bedeutet, dass Dateien auf viele nicht zusammenhängende Cluster aufgeteilt sind, was den Dateizugriff verlangsamt. Dank der Unterstützung kleiner Cluster gewährleistet NTFS eine gute Performance auf großen Festplatten. Und schließlich unterstützt NTFS auch das sogenannte Hot Fixing, einen Prozess, bei dem fehlerhafte Sektoren automatisch aufgespürt und markiert werden, um ihre Verwendung auszuschließen. Bis auf die FAT- und FAT32-spezifischen Funktionen ist die gesamte Funktionalität von Partition Manager X2 auf das NTFS-Dateisystem anwendbar. Grundlagen 33 Linux Ext2, Ext3 und Linux Swap Die Linux-Ext2- und Linux-Swap-Dateisysteme wurden für das Linux-Betriebssystem (eine Freeware-Version von UNIX) entwickelt. Das Linux-Ext2-Dateisystem unterstützt eine maximale Festplatten-, bzw. Partitionsgröße, von 4 Terabyte. Linux Swap wird für die LinuxSwap-Datei verwendet. Das Ext3-Dateisystem ist eine sogenannte Journaling-Erweiterung für Ext2. Das Journaling reduziert die Dauer für die Wiederherstellung eines Dateisystems nach einem Systemabsturz und ermöglicht so eine schnellere Systemwiederherstellung auf Einzelplatzrechnern, ebenso wie eine schnellere Wiederherstellung des Dateisystems auf einem anderen Rechner, wenn auf einer Festplatte gemeinsame Cluster-Knoten genutzt werden. Abgesehen von den FAT- und FAT32-spezifischen Funktionen stehen alle Funktionen von Partition Manager X2 in vollem Umfang für Linux Ext2, Ext3 und Linux Swap zur Verfügung. 5.4 Partitionen verstecken Partition Manager X2 bietet Ihnen die Möglichkeit, eine Partition vor dem Betriebssystem zu verstecken. Wenn Sie eine Partition verstecken, wird ihr beim Booten des Betriebssystems kein Laufwerkbuchstabe zugewiesen. Damit ist sie für das Betriebssystem und alle daran gekoppelten Anwendungen unsichtbar. Nachfolgende Partitionen, die weiterhin für das Betriebssystem sichtbar sind, erhalten einen neuen Laufwerkbuchstaben zugewiesen. Das Verstecken einer Partition ist dann sinnvoll, wenn Sie den Zugriff auf sensible Daten durch andere Anwender verhindern oder kritische Daten vor einer unwiderruflichen Löschung durch Dritte schützen wollen. Sie können jede primäre oder logische FAT-, FAT32- und NTFS-Partition verstecken. Natürlich erlaubt Partition Manager X2 auch das erneute Anzeigen zuvor versteckter Partitionen. Wird eine Partition wieder sichtbar ge- 34 Grundlagen macht, wird sie auch von dem gebooteten Betriebssystem wieder erkannt. Betriebssysteme können Partitionen nur dann erkennen, wenn ihnen das darauf verwendete Dateisystem bekannt ist. Wird also eine Partition mit einem unbekannten Dateisystem sichtbar gemacht, erkennt sie das Betriebssystem dennoch nicht. Bei der Anzeige primärer Partitionen sollten Sie etwas vorsichtig sein. Im Allgemeinen sollten keine zwei primären Partitionen gleichzeitig auf derselben physikalischen Festplatte sichtbar gemacht werden, da dies bei manchen Betriebssystemen einen Datenverlust auslösen kann. 5.5 Wie startet ein Computer? Wie ein Computer von einer Festplatte bootet, hängt von der Art und Weise ab, wie die Festplatte partitioniert ist und mit welchem Betriebssystem gebootet wird. Der eigentliche Bootvorgang Sobald Sie Ihren Computer einschalten, übernimmt der Hauptprozessor (CPU) die Kontrolle über das System. Die CPU führt sofort alle im BIOS – einem im ROM des Rechners befindlichen Programm, das die Bootprozeduren enthält – hinterlegten Instruktionen aus. Der letzte Teil der BIOS-Instruktionen enthält die Bootroutine. Sie ist darauf programmiert, den Master Boot Record (MBR) vom ersten Sektor der ersten physikalischen Festplatte auszulesen. Der MBR enthält ein Master-Bootprogramm und eine Partitionstabelle, die alle Partitionen auf der Festplatte beschreibt. Die BIOS-Bootroutine führt das Master-Bootprogramm aus, das anschließend den eigentlichen Startvorgang des Rechners fortsetzt. Das Master-Bootprogramm überprüft die Partitionstabelle daraufhin, welche primäre Partition zurzeit aktiv ist. Wenn nur eine primäre Partition vorhanden ist, wird deren Betriebssystem geladen und gestartet. Grundlagen 35 Befinden sich mehrere primäre Partitionen auf der Festplatte, besitzt jede bootfähige Partition ihren eigenen Boot Record auf ihrem ersten Sektor. Dieser Bootsektor enthält eine Bootroutine, die speziell zum Starten des auf dieser Partition installierten Betriebssystems gedacht ist. Der betriebssystemspezifische Bootsektor wird normalerweise auf die Partition geschrieben, wenn die Partition logisch formatiert wird, er kann aber mithilfe eines Dienstprogramms des Betriebssystems auch später noch ergänzt werden (z.B. DOS SYS etc.). Nach der Identifizierung der aktiven Partition startet das Master-Bootprogramm die Bootroutine der jeweiligen Partition. Daraufhin werden dann die erforderlichen Betriebssystemdateien geladen und das Betriebssystem gestartet. Betriebssystemspezifische Bootinformationen Die meisten Betriebssysteme, einschließlich DOS, Windows 3.x, Windows 95, 98 und NT, beziehen sich beim Booten von der Festplatte auf die aktive primäre Partition. Dabei greifen sie jedoch auf unterschiedliche Art und Weise darauf zurück. 1. DOS, Windows 3.x und Windows 95, 98, XP sowie Vista müssen von einer aktiven primären Partition auf der ersten Festplatte booten. 2. Windows NT kann von einer logischen Partition booten, allerdings muss sich das Windows-NT-Bootprogramm auf der aktiven primären Partition der ersten Festplatte befinden. 5.6 Über Partitionen Nach der physikalischen Formatierung einer Festplatte kann diese in verschiedene physikalische Bereiche oder Partitionen unterteilt werden. Jede Partition arbeitet als eigenständige Einheit und kann mit jedem beliebigen Dateisystem logisch formatiert werden. Eine logisch formatierte Festplattenpartition wird dann als Datenträger bezeichnet. 36 Grundlagen Während des Formatierungsvorgangs werden Sie aufgefordert, einen Namen für die Partition einzugeben, die sogenannte Datenträgerbezeichnung. Sie erleichtert Ihnen die Identifizierung des Datenträgers. Wozu mehrere Partitionen nutzen? Viele Festplatten sind als eine einzige große Partition formatiert. Diese Variante gewährleistet allerdings nicht immer auch die bestmögliche Nutzung Ihres Festplattenspeicherplatzes und Ihrer Ressourcen. Die Alternative hierzu ist die Unterteilung Ihrer Festplatte in mehrere Partitionen. Dies ermöglicht Ihnen: XX die Installation von mehr als einem Betriebssystem auf Ihrer Festplatte, XX die effizienteste Nutzung des verfügbaren Festplattenspeichers, XX bestmöglichen Schutz für Ihre Dateien XX die physische Separierung Ihrer Daten zum schnelleren Auffinden von Dateien und Backup-Daten. Die nachfolgenden Informationen zum Thema Partitionen erläutern, wie Sie Partitionen erstellen und so einsetzen können, dass Sie den größtmöglichen Nutzen aus Ihrer Festplatte ziehen. Partitionstypen Es gibt drei Arten von Partitionen: XX Primäre Partitionen XX Erweiterte Partitionen XX Logische Partitionen Meist werden Festplatten in primäre und erweiterte Partitionen unterteilt. Eine Festplatte kann bis zu vier primäre Partitionen enthalten oder drei primäre und eine erweiterte Partition. Die erweiterte Partition Grundlagen 37 kann wiederum zusätzlich in eine beliebige Anzahl von logischen Partitionen unterteilt werden. Die nachstehende Abbildung zeigt eine Festplatte mit vier Hauptpartitionen: drei primären und einer erweiterten Partition. Die erweiterte Partition ist außerdem in zwei logische Partitionen unterteilt. Jede primäre Partition wurde mit einem anderen Dateisystem (FAT und NTFS) formatiert. Die beiden logischen Partitionen verwenden das FAT-Dateisystem. Während die Abbildung alle Partitionen auf einer einzigen Seite einer Platte zeigt, wären sie für den realen Gebrauch eher über die Seiten mehrerer Platten verteilt. Primäre Partitionen Eine primäre Partition kann neben einem Betriebssystem auch eine Reihe von Datendateien enthalten (z.B. Programmdateien, Anwendungsdateien etc.). Vor der Installation eines Betriebssystems muss die primäre Partition mit einem betriebssystemkompatiblen Dateisystem logisch formatiert werden. 38 Grundlagen Wenn Sie mehrere primäre Partitionen auf Ihrer Festplatte haben, ist wahrscheinlich immer nur eine primäre Partition sichtbar und aktiv. Die aktive Partition ist diejenige, von der beim Starten des Computers das Betriebssystem gebootet wird. Bis auf die aktive Partition sind alle anderen primären Partitionen versteckt, sodass kein Zugriff auf deren Daten möglich ist. Das bedeutet, dass grundsätzlich immer nur das darauf installierte Betriebssystem auf die Daten einer primären Partition zugreifen kann. Wollen Sie mehr als ein Betriebssystem auf Ihrer Festplatte installieren, müssen Sie eventuell mehrere primäre Partitionen anlegen. Die meisten Betriebssysteme können nur von einer einzigen primären Partition gebootet werden. Erweiterte Partitionen Die erweiterte Partition dient als eine Möglichkeit, die willkürliche Beschränkung auf vier Partitionen zu umgehen. Sie ist im Wesentlichen eine Art Behälter, in dem Sie Ihren Festplattenspeicher durch die Erstellung einer unbegrenzten Anzahl logischer Partitionen physikalisch weiter unterteilen können. Eine erweiterte Partition kann selbst keine Daten enthalten. Vielmehr müssen Sie innerhalb der erweiterten Partitionen logische Partitionen anlegen, um Daten darauf zu speichern. Nach ihrer Erstellung müssen die logischen Partitionen zunächst logisch formatiert werden, wobei jede ein anderes Dateisystem unterstützen kann. Logische Partitionen Logische Partitionen können nur innerhalb einer erweiterten Partition existieren und ausschließlich Datendateien sowie Betriebssysteme enthalten, die von einer logischen Partition gebootet werden können (z.B. Linux, Windows NT etc.). Grundlagen 39 5.7 Was ist eine Festplatte? Die Festplatte ist der Teil Ihres Computers, der für die langfristige Speicherung Ihrer Daten zuständig ist. Im Gegensatz zu flüchtigem Speicher (meist als RAM bezeichnet), der gespeicherte Daten wieder verliert, sobald die Stromzufuhr unterbrochen wird, speichert eine Festplatte die Informationen dauerhaft und gewährleistet so die permanente Aufbewahrung von Programmen, Dateien und anderen Daten. Festplatten bieten außerdem weit höhere Speicherkapazitäten als RAM. Grundlegende Komponenten einer Festplatte Eine Festplatte besteht im Wesentlichen aus vier wichtigen Komponenten: den Scheiben (Platters), einer Spindel (Spindle), den Schreib-/ Leseköpfen (Read/Write Heads) und integrierter Elektronik. 40 Grundlagen XX Scheiben sind solide Platten aus Metall oder Kunststoff. Beide Seiten einer Scheibe sind mit einer dünnen Eisenoxidschicht oder einem anderen magnetisierbaren Material überzogen. XX Sie sind auf einer zentralen Achse, der Spindel, befestigt, welche alle Scheiben zusammen mit gleichbleibender Geschwindigkeit rotiert. XX Die Schreib-/Leseköpfe befinden sich am äußeren Ende beweglicher Arme, die sowohl die Ober- als auch die Unterseite der Scheibe abfahren. Für jede Seite jeder Scheibe ist mindestens ein Schreib-/ Lesekopf vorhanden. Alle Arme bewegen sich zeitgleich kammartig vom Zentrum der Scheibe bis zum Außenbereich vor und zurück. Diese Armbewegung in Kombination mit der Rotationsbewegung der Scheiben ermöglicht es den Schreib-/Leseköpfen, sämtliche Bereiche aller Scheiben zu erreichen. XX Die integrierte Elektronik übersetzt die Befehle des Computers und bewegt die Schreib-/Leseköpfe zu bestimmten Positionen auf den Scheiben, wo sie die benötigten Daten auslesen und/oder schreiben können. Wie werden Daten gespeichert und gelesen? Computer speichern Daten in Form von binären Bits auf den Festplatten. Jedes Bit wird als magnetische Ladung (positiv oder negativ) auf der Eisenoxidbeschichtung der Festplattenscheibe abgelegt. Bei der Datenspeicherung sendet der Computer eine Reihe von Bits an die Festplatte. Sobald die Festplatte diese Bits empfängt, setzt sie den Schreib-/Lesekopf ein, um die Daten magnetisch auf die Scheiben abzulegen, bzw. zu „schreiben“. Daten-Bits werden nicht notwendigerweise der Reihe nach gespeichert. So können die Daten derselben Datei beispielsweise in verschiedene Bereiche verschiedener Scheiben geschrieben werden. Fordert der Computer auf einer Festplatte gespeicherte Daten an, setzt die Rotation der Scheiben ein und die Schreib-/Leseköpfe bewegen sich Grundlagen 41 zu den gesuchten Datenbereichen vor und zurück. Alle Schreib-/Leseköpfe lesen die Daten durch Bestimmung der magnetischen Ladung jedes Bits (positiv oder negativ) aus und leiten diese Information dann wieder an den Computer zurück. Die Schreib-/Leseköpfe haben jederzeit Zugriff auf alle Bereiche der Scheiben, so dass die Daten auch in zufälliger Reihenfolge ausgelesen werden können (statt der Reihe nach wie bei einem Magnetband). Auf diese Weise können Festplatten normalerweise innerhalb weniger Millionstelsekunden auf beliebige Datenbestände zugreifen. 5.8 Was ist Formatieren? Computer müssen in der Lage sein, auf Kommando auf benötigte Informationen zuzugreifen. Selbst die kleinste Festplatte kann Millionen und Abermillionen von Bits speichern. Aber wie weiß der Computer, wo er nach den angeforderten Informationen suchen muss? Zu diesem Zweck sind Festplatten in separate, identifizierbare Bereiche gegliedert, die es dem Computer erlauben, problemlos jede gewünschte Bitsequenz aufzuspüren. Die grundlegendste Form der Festplattenorganisation ist die Formatierung. Durch die Formatierung wird die Festplatte so vorbereitet, dass Daten auf ihre übereinander gelagerten Scheiben geschrieben und bei Bedarf auch schnell wieder ausgelesen werden können. Festplatten müssen auf zwei Arten formatiert werden: physikalisch und logisch. Physikalische Festplattenformatierung Bevor eine Festplatte logisch formatiert werden kann, muss sie zunächst einmal physikalisch formatiert sein. Die physikalische Formatierung (auch Low-Level-Formatierung genannt) wird normalerweise vom Hersteller durchgeführt. Bei der physikalischen Formatierung (siehe nachstehende Abbildung) werden die Scheiben der Festplatte in ihre physikalischen Komponen- 42 Grundlagen ten unterteilt: Spuren, Sektoren und Zylinder. Diese Komponenten definieren die Art und Weise, wie Daten physikalisch auf der Festplatte gespeichert und von ihr ausgelesen werden. 1. Die kreisförmigen, konzentrischen Spuren werden auf beiden Seiten jeder Scheibe aufgebracht, wie bei einer Schallplatte oder CD. Ihre Identifizierung erfolgt anhand von Kennziffern, wobei die Nummerierung bei Spur 0 am äußeren Rand beginnt. 2. Die Spuren selbst sind wiederum in kleinere Bereiche, die sogenannten Sektoren, unterteilt, die zum Speichern einer festen Menge von Daten verwendet werden. In der Regel sind die Sektoren so formatiert, dass sie 512 Bytes an Daten aufnehmen können (ein Byte fasst 8 Bits). 3. Ein Zylinder besteht aus einem Satz von Spuren, die auf beiden Seiten sämtlicher Scheiben in der gleichen Entfernung zur Spindel liegen. So befindet sich zum Beispiel Spur 3 auf beiden Seiten sämtlicher Scheiben gleich weit von der Spindel entfernt. Wären Grundlagen 43 diese Spuren vertikal miteinander verbunden, hätte der Spurensatz die Form eines Zylinders. Sowohl die Hardware als auch die Software eines Computers arbeitet häufig mit zylindrischen Formen. Wenn Daten zylindrisch auf eine Festplatte geschrieben werden, ist ein lückenloser Zugriff darauf möglich, ohne dass die Schreib-/Leseköpfe bewegt werden müssen. Weil die Bewegungsgeschwindigkeit des Schreib-/Lesekopfes im Vergleich zur Festplattenrotation samt Wechsel des Kopfes recht gering ist, sparen Zylinder beim Datenzugriff viel Zeit. Nach der physikalischen Formatierung einer Festplatte lassen die magnetischen Eigenschaften der Scheibenbeschichtung mit der Zeit immer mehr nach. Entsprechend wird es für die Schreib-/Leseköpfe zunehmend schwieriger, Daten auf die betroffenen Sektoren der Scheiben zu schreiben und von ihnen auszulesen. Sektoren, die keine Daten mehr aufnehmen können, werden fehlerhafte Sektoren genannt. Erfreulicherweise kommen diese fehlerhaften Sektoren aufgrund der hohen Qualität moderner Speichermedien nur noch selten vor. Außerdem können moderne Computer fehlerhafte Sektoren inzwischen auch selbstständig erkennen. In diesem Fall markiert das System den Sektor einfach als fehlerhaft (damit er zukünftig nicht mehr benutzt wird) und greift auf einen anderen Sektor zurück. Logische Festplattenformatierung Nach der physikalischen Formatierung einer Festplatte muss sie noch logisch formatiert werden. Die logische Formatierung platziert ein Dateisystem auf der Festplatte, das es einem Betriebssystem (wie z.B. DOS, Windows oder Linux) gestattet, den verfügbaren Festplattenspeicher zu nutzen, um Dateien zu speichern und zu laden. Die verschiedenen Betriebssysteme verwenden unterschiedliche Dateisysteme, daher ist die Art der logischen Formatierung auch von dem zu verwendenden Betriebssystem abhängig. 44 Grundlagen Wenn Sie Ihre ganze Festplatte mit einem einzigen Dateisystem formatieren, schränkt dies logischerweise auch die Anzahl und Art der Betriebssysteme ein, die sie darauf installieren können. Glücklicherweise gibt es jedoch eine Lösung für dieses Problem: Die Festplatte kann vor der logischen Formatierung in Partitionen aufgeteilt werden. So kann jede Partition mit einem anderen Dateisystem formatiert werden, wodurch die Installation verschiedener Betriebssysteme möglich ist. Darüber hinaus gewährleistet die Aufteilung Ihrer Festplatte in Partitionen auch eine effizientere Nutzung des Festplattenspeichers. 5.9 Warum Partitionieren? Geringeres Risiko einer zufälligen oder absichtlichen Beschädigung Ihrer Daten Partition Manager X2 unterstützt Sie bei der getrennten Unterbringung Ihrer Anwendungsprogramme und Anwendungsdaten auf verschiedenen Partitionen. Sollte die Partition, auf der sich eine Anwendung befindet, beschädigt oder versehentlich gelöscht werden, bleiben somit die zugehörigen Daten auf einer anderen Partition erhalten. In einem solchen Fall brauchen Sie dann lediglich eine Partition wiederherzustellen, was bedeutend schneller geht als die ganze Festplatte wiederherzustellen. Mehr Sicherheit Befinden sich auf einer Ihrer Partitionen oder Festplatten Daten, die nicht für Dritte zugänglich sein sollen? Dann können Sie Ihre Partitionen/Festplatten unter Windows Vista, 2003, XP, NT und 2000 auf Wunsch „verstecken“. Dadurch werden sie weder im Windows-Explorer noch im Arbeitsplatz angezeigt. Die darauf befindlichen Daten sind somit „unsichtbar“. Grundlagen 45 Bessere Performance Durch die Partitionierung einer Festplatte ermöglichen Sie Ihrem Computer das schnellere Auffinden der gesuchten Daten. Da der Rechner nur noch eine Partition durchsuchen muss und nicht mehr die ganze Festplatte, werden Dateien und Verzeichnisse deutlich schneller lokalisiert. Übersichtlichere Informationsstrukturen Die Festplattenpartitionierung erleichtert Ihnen die logische Anordnung Ihrer Daten auf Ihrem Rechner. Erstellen Sie mit Partition Manager X2 Partitionen, um Ihre Dateien und Verzeichnisse strukturiert darauf abzulegen. Auf diese Weise erübrigt sich das mühsame Durcharbeiten endloser Listen mit Hunderten oder Tausenden, wenn nicht gar Zehntausenden Verzeichnissen, um eine bestimmte Datei oder Anwendung zu finden. Mehr Produktivität Partition Manager X2 trägt auch dazu bei, Ihre Produktivität und Effizienz zu steigern: Das Programm erspart Ihnen viel Zeit bei der Suche nach Dateien. 46 Grundlagen 6. Wie benutze ich die Boot-CD? Die System GO! Daten-Retter-CD unterteilt sich in ZWEI Kern-Tools: (1) Daten-Retter (WinCare™) Daten-Retter (WinCare™) kann unter Windows gestartet werden. Legen Sie einfach die System GO! Daten-Retter-CD in Ihr CD-ROMLaufwerk ein und warten Sie, bis das Programm startet. Sollte es nicht automatisch starten, öffnen Sie den „Arbeitsplatz“, lassen Sie sich den Inhalt der CD anzeigen und klicken Sie auf die Datei autorun.exe. (2) Daten-Retter-CD (BootCare™) Daten-Retter (BootCare™) kann ausschließlich nach dem Booten Ihres Rechners von der System GO! Daten-Retter-BootCare™-CD gestartet werden. Legen Sie dazu die BootCare™-CD in Ihr CD-ROM-Laufwerk ein und starten Sie Ihren Computer neu. Sollte Ihr Rechner nicht von der CD starten, lesen Sie bitte die nachstehenden Ausführungen. Wenn Ihr Computer nicht von dieser CD startet: Sollte Ihr Rechner nicht von der CD starten, müssen Sie ggf. zunächst Ihr CD-ROM-Laufwerk als Boot-Laufwerk einstellen. Diese Einstellung wird im BIOS Ihres Computers vorgenommen. Um dieses zu öffnen, müssen Sie Ihren Rechner neu starten und während des Hochfahrens eine bestimmte Taste drücken. Welche Taste das ist, wird in der Regel in der linken unteren Ecke des Bildschirms angezeigt. Nachfolgend finden Sie eine Liste der gängigsten BIOS-Starttasten bzw. -kombinationen: XX Entf XX F1 XX F2 Wie benutze ich die Boot-CD? 47 XX F3 XX F5 XX F10 XX Esc XX Einf XX Strg + Esc XX Alt + Esc XX Strg + Alt + Esc XX Strg + Alt + Enter Bei den meisten Systemen erhalten Sie eine Meldung auf dem Bildschirm, die Ihnen die spezifische Taste für den Zugriff auf das BIOS angibt. Der nachstehende Screenshot zeigt den Boot-Bildschirm eines Phoenix-Award-BIOS. Betrachten Sie hier die unten links angezeigte Meldung: In diesem Beispiel müsste die Entf-Taste gedrückt werden, um ins BIOS zu gelangen. Beachten Sie bitte, dass die angegebene Taste bei allen Systemen gedrückt werden muss, solange dieser „BootBildschirm eingeblendet ist. 48 Wie benutze ich die Boot-CD? Sobald das BIOS gestartet ist, erscheint ein Auswahlmenü auf dem Bildschirm. Im nachstehenden Screenshot ist das Auswahlmenü des Phoenix-Award-BIOS abgebildet. Sollten Sie ein anderes BIOS verwenden, kann die Darstellung abweichen. Grundsätzlich bieten aber alle BIOS-Systeme ähnliche Menüs mit vergleichbaren Funktionen. In diesem Beispiel-BIOS finden Sie die Boot-Einstellungen unter dem Menüpunkt „Advanced BIOS Features“. Wie benutze ich die Boot-CD? 49 Diese Bezeichnung kann je nach verwendetem BIOS-System variieren. Sollte Ihr BIOS-Auswahlmenü keinen solchen Eintrag aufweisen, suchen Sie in den angebotenen Menüpunkten nach einer Einstellmöglichkeit wie „Boot Device Settings“ oder „Boot Device Order Settings“. Die vorstehende Abbildung zeigt das Untermenü der „Advanced BIOS Features“. Damit der Rechner von CD starten kann, muss die Einstellung „First Boot Device“ auf „CDROM“ stehen. Sollte hier etwas anderes angegeben sein (wie in diesem Beispiel „Floppy“), muss der Eintrag entsprechend geändert werden. In der Regel werden die wesentlichen Anweisungen zur Änderung der Menüeinstellungen gleich mitgeliefert - wie hier im unteren Bereich des Bildschirms. Nach der Anpassung dieser Einstellung müssen Sie die Änderung noch speichern und das BIOS wieder verlassen. In diesem Fall drücken Sie dazu die Esc-Taste, um zum Hauptmenü zurückzukehren, und wählen dann den Menüpunkt „Save and Exit Setup“. Es gibt buchstäblich Hunderte von BIOS-Versionen, daher kann die hier gezeigte nur als Beispiel dienen. Die grundsätzliche Vorgehensweise ist aber bei allen Systemen ähnlich. Wenn Sie kein Phoenix-AwardBIOS verwenden, müssen Sie eventuell ein wenig experimentieren, um die Boot-Reihenfolge der Laufwerke zu ändern. 50 Wie benutze ich die Boot-CD? 7. Den PC aufräumen und optimieren Je schneller ein Rechner ist, umso besser. Doch welche Komponenten sind im PC eigentlich für die Geschwindigkeit verantwortlich? Im ersten Kapitel erfahren Sie, auf welche Hardwarekomponenten Sie besonders achten müssen, wenn der Rechner schnell sein soll. Aber auch, was »schnell« eigentlich bedeutet, wird hier erklärt. Denn die Geschwindigkeit des Rechners lässt sich ganz genau messen und mit anderen Computern – etwa denen von Freunden oder Bekannten – vergleichen. Und damit ein flotter Rechner auch dauerhaft schnell bleibt, gibt es jede Menge Tipps und Hinweise, mit deren Hilfe Sie einer allmählichen Verlangsamung entgegenwirken können. 7.1 Diese Bauteile sind für die Geschwindigkeit zuständig Geschwindigkeit ist keine Hexerei. Das gilt auch für den Computer. Nur vier Bauteile sind für das Arbeitstempo maßgeblich: der Prozessor, der Arbeitsspeicher, die Festplatte und die Grafikkarte. Der Prozessor Die wichtigste Komponente in Sachen Geschwindigkeit ist der Prozessor, auch CPU (Central Processing Unit) genannt. Er ist der Motor des Computers, der alle anderen Komponenten antreibt und das Tempo bestimmt. Wie beim Auto, so gibt es auch beim Computer unterschiedlich starke »Motoren«. Wie schnell ein Prozessor ist, wird unter anderem durch die Taktfrequenz bestimmt. Dabei gilt: Je höher die Taktfrequenz, umso mehr Rechenaufgaben kann der Computer pro Sekunde bewältigen. Das gilt allerdings nur, wenn Sie Prozessoren der gleichen Prozessorfamilie bzw. -technologie miteinander vergleichen. Ein Intel Core 2 Duo-Prozessor E6850 mit 3 GHz ist schneller als ein Intel Core 2 DuoProzessor E6450 mit 2,33 GHz. Das kann bei einer anderen ProzessorDen PC aufräumen und optimieren 51 technologie – etwa Intel Core 2 Quad – anders aussehen. Hier ist das 2,5-GHz-Modell flotter als die 3-GHz-Variante der Core-2-Duo-Technik. Neben der Taktfrequenz gibt es weitere Faktoren, die über die Geschwindigkeit eines Prozessors entscheiden. In modernen CPUs sind gleich mehrere Prozessoren – auch »Kerne« genannt – untergebracht. Mit zwei Kernen (Dual-Core) arbeitet der Prozessor schneller als mit nur einem. Noch schneller geht es mit vier Kernen (Quad Core) zur Sache. Der Computer kann die Rechenaufgaben dann auf vier Prozessorkerne verteilen. Der Prozessor ist der Motor des Rechners. Je flotter der Prozessor, umso schneller arbeitet der Computer. Um die Prozessoren der beiden großen Hersteller Intel und AMD untereinander vergleichen zu können, sollten Sie auf die Nummer im Prozessornamen achten. Bei Intel gibt der erste Buchstabe die Prozessorart an. Der Buchstabe E steht beispielsweise für zwei Prozessorkerne, der Buchstabe Q für vier Kerne. Die Zahl dahinter ist eine Art Leistungszahl. Je höher die Zahl, desto schneller ist der Rechner. Der Prozessor Intel Core 2 Duo E6850 ist schneller als ein E6400; ein Intel Core 2 Quad Q6700 flotter als ein Q6600. Auch Konkurrent AMD setzt Typund Modellnummern ein, mit denen sich die Prozessoren vergleichen lassen. Ein AMD Athlon Dual Core 6000+ ist zum Beispiel schneller als ein AMD Athlon Dual Core 5000+. 52 Den PC aufräumen und optimieren Stellt sich die Frage, welcher Prozessor für einen neuen Rechner gewählt werden sollte. Die Antwort gibt folgende Tabelle. Hier erfahren Sie, mit welchen Prozessoren Büro-PCs, Grafik-PCs für Fotobearbeitung und Spiele-PCs mindestens ausgestattet sein sollten: Zu langsam Mittelmaß Optimal Bildbearbeitung Intel Pentium 915 Intel Core 2 U2200 Intel Core 2 Quad Q9200 Spiele-PC Intel Pentium 930 Intel Core 2 Duo E6750 Intel Core 2 Extreme Q9550 Videobearbeitung Intel Core 2 Duo E6750 Intel Core 2 Quad Q9300 Intel Core 2 Extreme QX9650 Bei Prozessoren wird zwischen 32-Bit- und 64-Bit-CPUs unterschieden. Die 64-Bit-Variante bietet vor allem eine bessere Verarbeitung großer Datenmengen. Speicherintensive Programme und das Betriebssystem selbst können mehr Daten in den Arbeitsspeicher laden. Wichtig dabei: Der Vorteil lässt sich nur in Verbindung mit einem 64-BitBetriebssystem nutzen. Während die 32-Bit-Variante von Windows XP oder Vista »nur« auf maximal 4 GB Arbeitsspeicher zugreifen kann, sind es beim 64-Bit-Betriebssystem bis zu 128 GB. Wenn in Ihrem Rechner ein 64-Bit-Prozessor – etwa eine Intel-Core-2-Duo-CPU – eingebaut ist und Sie mehr als 4 GB Arbeitsspeicher nutzen möchten, müssen Sie auch die 64-Bit-Version von Windows installieren. Allerdings gibt es bei 64 Bit noch einige Stolpersteine. Da die 64-Bit-Technologie recht neu ist, gibt es die meisten Programme und – noch viel wichtiger – die meisten Gerätetreiber nur in der 32-Bit-Variante. Vor einem Umstieg auf ein 64-Bit-Betriebssytem sollten Sie prüfen, ob die Hersteller der verwendeten Hardware (wie Drucker, Scanner oder Faxgeräte) auch passende 64-Bit-Treiber im Angebot haben. Falls nicht, sollten Sie bei der 32-Bit-Version bleiben. Auch wenn ein 64-Bit-Prozessor eingebaut ist, können Sie damit problemlos auch 32-Bit-Programme und -Betriebssysteme nutzen. Den PC aufräumen und optimieren 53 Der Arbeitsspeicher Neben dem Prozessor spielt der Arbeitsspeicher die zweitwichtigste Rolle in Sachen Geschwindigkeit. Wie der Name bereits verrät, ist der Arbeitsspeicher der Bereich im Computer, in dem »gearbeitet« wird. Hier speichert der Rechner alle Daten, auf die schnell zugegriffen werden muss. Das sind zum Beispiel Teile des Betriebssystems, die gestarteten Programme oder geöffnete Dateien. In Sachen Arbeitsspeicher gilt: Viel hilft viel. Je mehr Arbeitsspeicher – auch Random Access Memory (RAM) genannt – zur Verfügung steht, umso schneller können Sie mit Programmen arbeiten. Viel Arbeitsspeicher ist auch wichtig, wenn Sie mit mehreren Programmen gleichzeitig arbeiten. Ist genügend Arbeitsspeicher eingebaut, können Sie etwa problemlos den Internet-Browser, einen Mail-Client, ein Brennprogramm und die Textverarbeitung starten. Ist zu wenig Arbeitsspeicher eingebaut, ist das gleichzeitige Arbeiten prinzipiell zwar auch möglich, allerdings müssen Sie mit Geschwindigkeitseinbußen rechnen. Denn wenn es eng wird im Speicher, muss Windows auf die Festplatte ausweichen. Dabei wird ein Teil des Festplattenspeichers als Arbeitsspeicher »missbraucht«. Das funktioniert reibungslos, kostet aber eine Menge Zeit, da die Festplatte rund 500 Mal langsamer ist als der interne Arbeitsspeicher. Je mehr Arbeitsspeicher (RAM) im Computer eingebaut ist, desto besser. Standard sind mindestens 1 GB RAM. 54 Den PC aufräumen und optimieren Als Faustregel gilt: Der PC sollte mindestens über 1 GB (GigaByte) Arbeitsspeicher verfügen, für Spiele oder Grafikanwendungen besser 2 GB. Je mehr desto besser. Moderne Rechner sind mit 4 GB oder mehr ausgestattet. Doch ab 3 GB müssen Sie aufpassen: Windows XP und Windows Vista können »nur« knapp 3 GB verwalten. Selbst wenn 4 GB RAM eingebaut sind, kann Windows nur 3 GB, auf einigen Systemen auch 3,5 GB »sehen«. Wenn Sie mehr als 3 GB RAM nutzen möchten, brauchen Sie die 64-Bit-Version des Betriebssystems. Beide wichtigen Windowsvarianten – XP und Vista – gibt es auch als 64-Bit-Edition; hier sind bis zu 128 GB Arbeitsspeicher möglich. Die meisten Computer lassen sich problemlos mit mehr Arbeitsspeicher aufrüsten. Im Inneren des Rechners gibt es hierzu sogenannte »Speicherbänke«, in die Sie weitere Speicherbausteine einsetzen können. Hier müssen Sie jedoch darauf achten, dass Sie dieselbe Speichertechnologie verwenden die bereits eingebaut ist. Im Handbuch Ihres Rechners erfahren Sie meist, welche Speicherbausteine erforderlich sind. Meist handelt es sich um Speicherbausteine mit der DDR- oder DDR2-Technologie. Wie Sie den Rechner mit mehr Speicher bestücken, erfahren Sie ausführlich im Kapitel Den PC intelligent aufrüsten. Die Festplatte Die dritte wichtige Komponente in Sachen Geschwindigkeit ist die Festplatte. Hier speichert der Computer sämtliche Dateien. Dazu gehören die Dateien des Betriebssystems und der installierten Programme, aber auch alle Dokumente, die Sie selbst erstellen, zum Beispiel Texte, Fotos, Musik- oder Videodateien. Da kommen schnell mehrere hunderttausend Dateien zusammen. Für moderne Festplatten sind derart große Datenmengen kein Problem. Wichtig für die Geschwindigkeit ist die Datenübertragungsrate sowie die Zugriffszeit der Festplatte. Die Datenübertragungsrate bestimmt, wie schnell Datenpakete von und zur Festplatte übertragen werden. Schnelle Festplatten übermit- Den PC aufräumen und optimieren 55 teln die Daten mit einer Geschwindigkeit von 40 MByte pro Sekunde. Wenn Sie eine neue Festplatte kaufen möchten, achten Sie auf die technischen Daten. Hier ist die Datenübertragungsrate in MB pro Sekunde angegeben. Die zweite wichtige Kennzahl, die Zugriffszeit bzw. Random Access Time, verrät, wie lange die Festplatte benötigt, um eine bestimmte Datei zu finden. Schnelle Festplatten erkennen Sie an einer möglichst niedrigen Zugriffszeit von rund 10 Millisekunden. Die Zugriffszeit – auch »Latenzzeit« genannt – steht ebenfalls in den technischen Daten der Festplatte. Moderne Festplatten sind mit einem sogenannten Cache-Speicher ausgestattet. Das ist ein Speicherbereich, in dem Daten vor dem Schreiben oder Lesen zwischengespeichert werden. Beim Schreibvorgang werden die Daten nicht direkt auf die Festplatte geschrieben, sondern zuerst im Cache-Speicher abgelegt. Der Vorteil: Das Betriebssystem kann direkt weiterarbeiten und muss nicht darauf warten, bis der Speichervorgang tatsächlich abgeschlossen ist. Erst wenn die Festplatte weniger belastet wird, wandern die Daten vom Cache-Zwischenspeicher auf die Festplatte. Je größer der Cache-Speicher dimensioniert ist, umso positiver wirkt sich dieser Effekt aus. Moderne Festplatten verfügen über einen Cache von 16 bis 20 MB. Wie viel Cachespeicher genau eingebaut ist, steht in den technischen Details. HINWEIS Beim Kauf sollten Sie auch auf die Kapazität achten. Denn wenn die Festplatte zu klein dimensioniert ist, wird es schnell eng. Und sollte die Festplatte voll sein, geht gar nichts mehr – Windows und die Programme können dann keine Dateien mehr anlegen. 56 Wie Sie auf randvollen Festplatten wieder für Platz sorgen, erfahren Sie im Kapitel Überflüssige Dateien loswerden. Den PC aufräumen und optimieren Stellt sich die Frage, wie groß eine Festplatte mindestens sein sollte. Bei Büro-PCs reicht eine »kleine« mit 100 bis 150 GB. Wenn Sie viele Spiele installieren oder Fotos bearbeiten, sollte die Festplatte mindestens 300 GB groß sein; für Videobearbeitung dürfen es auch 500 GB und mehr sein. Die Grafikkarte Die Grafikkarte spielt für die Geschwindigkeit nur eine Rolle, wenn Sie grafikintensive Spiele spielen, etwa Actionspiele, 3D-Abenteuerspiele oder sogenannte Ego-Shooter. Für Büro-PCs oder solche, die vorwiegend zum Surfen im Internet verwendet werden, reichen die Standardgrafikkarten, die in vielen PCs zu finden sind, vollkommen aus. Eine schnelle Grafikkarte mit 3D-Grafikprozessor brauchen Sie nur, wenn Sie aufwendige 3D-Spiele spielen möchten. Um bei Spielen für einen schnellen Bildaufbau und flüssige Bewegungsabläufe zu sorgen, sind schnelle Spiele-Grafikkarten mit einem speziellen 3D-Grafikprozessor ausgestattet. Schnelle Grafikkarten sind mit Grafikprozessoren wie GeForce von nVidia oder Radeon von ATI bzw. AMD ausgestattet. Die folgende Tabelle zeigt, mit welchen Den PC aufräumen und optimieren 57 Grafikkarten schnelle Spiele-Rechner mindestens ausgestattet sein sollten, damit es nicht zu Rucklern kommt. Hierbei handelt es sich um Empfehlungen für aktuelle Actionspiele (Stand Februar 2008) – bei älteren Spielen reichen auch langsamere Grafikkarten. nVidia- Grafikprozessoren AMD / ATI- Grafikprozessoren Zu langsam GeForce 6800 Radeon X850 Flott GeForce 7300 Radeon HD 2900 Rasend schnell GeForce 8800 Radeon HD 3800 Die Geschwindigkeit des Rechners messen Wie schnell ist mein eigener Rechner? Diese Frage lässt sich so einfach gar nicht beantworten. Zwar geben die wichtigsten Komponenten Prozessor und Arbeitsspeicher erste Anhaltspunkte über die Geschwindigkeit des Rechners; aber ob er tatsächlich »schnell« ist, bleibt meist ein subjektives Empfinden. Wenn Sie genau wissen möchten, wie flott der eigene Rechner zu Werke geht, sollten Sie ein sogenanntes Benchmarkprogramm verwenden. Das ist ein Prüfprogramm, das den Rechner unter die Lupe nimmt und Ihnen ganz genau sagt, wie schnell er wirklich ist. Die Testwerte können Sie sogar im Internet mit denen anderer Anwender vergleichen, etwa mit denen von Freunden und Bekannten. Ein Benchmarkprogramm eignet sich auch hervorragend, um vor und nach dem Einbau neuer Hardwarekomponenten – etwa einer neuen Grafikkarte – herauszufinden, um wieviel Prozent der Rechner schneller geworden ist. Speedtest mit Sandra Wenn Sie Ihren PC schnell und unkompliziert einem Geschwindigkeitstest unterziehen möchten, empfiehlt sich das kostenlose Bench- 58 Den PC aufräumen und optimieren markprogramm Sandra (System ANalyse, Diagnose und Report Assistent). Sie finden es auf der Webseite www.sisoftware. net. Klicken Sie hier auf Download und Kauf und in der Spalte Lite auf Download. Wählen Sie anschließend einen Downloadserver aus, zum Beispiel Benchmark HQ. Auf der Webseite www.sisoftware.net erhalten Sie kostenlos die Lite-Version des Profi-Benchmarkprogramms Sandra. Um mit dem Benchmarkprogramm Sandra einen Geschwindigkeitstest durchzuführen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Starten Sie Sandra, klicken Sie auf die Schaltfläche Werkzeuge und wählen Sie den Befehl Leistungsindex. Den PC aufräumen und optimieren 59 2. Um den Test zu starten, klicken Sie auf die OK-Schaltfläche mit dem grünen Häkchen. 3. Je nach Rechner dauert der Test rund 20 Minuten. Sobald die Testzyklen abgeschlossen sind, erhalten Sie den Testreport. Hier erfahren Sie genau, wie schnell Ihr Rechner in den einzelnen Disziplinen »Speicher«, »Multimedia«, »Arithmetik«, »Netzwerk« und »Festplatte« ist. 4. Über die Referenz-Listenfelder können Sie Ihren PC mit anderen Prozessoren, Chipsätzen oder Festplattenlaufwerken vergleichen. So können Sie beispielsweise erkennen, um wieviel schneller (oder langsamer) Ihr Rechner im Vergleich zu anderen Systemen ist. Benchmarkprogramme wie Sandra sagen Ihnen klipp und klar, wie schnell Ihr Rechner wirklich ist. 60 Den PC aufräumen und optimieren Der Leistungsindex von Windows Vista Wenn auf Ihrem Computer das Betriebssystem Windows Vista installiert ist, brauchen Sie kein zusätzliches Benchmarkprogramm. Denn in Windows Vista ist eine Leistungsmessung bereits von Haus aus an Bord. Hier wird der Rechner ebenfalls auf Herz und Nieren überprüft und abschließend eine Bewertung vorgenommen. Je höher die ermittelte Leistungszahl, umso schneller ist der Computer. Bei Windows Vista erfahren Sie mit der Leistungsmessung, welche Komponenten des PCs schnell sind und welche nicht. Um mit Windows Vista eine Leistungsmessung vorzunehmen, sind folgende Schritte notwendig: 1. Rufen Sie in Windows Vista die Systemsteuerung auf, indem Sie auf Start und Systemsteuerung klicken. 2. Klicken Sie auf System und Wartung sowie auf Leistungsindexbewertung des Computers prüfen. Den PC aufräumen und optimieren 61 3. Um die Messung zu starten, klicken Sie auf Diesen Computer bewerten. 4. Sobald der Prüfvorgang abgeschlossen ist, erhalten Sie eine Kennzahl für die Gesamtleistung sowie für jeden Teilbereich eine separate Benotung. Dabei gilt: Je höher der Leistungsindex, umso schneller ist der Rechner in der jeweiligen Teildisziplin. Die Gesamtbewertung ergibt sich aus der niedrigsten Teilbewertung. Zusätzlich erhalten Sie auch gleich die passenden Tipps und Hinweise, wie sich die Leistung in den einzelnen Bereichen noch verbessern lässt. Klicken Sie hierzu auf Informationen, wie die Leistung des Computers verbessert werden kann. Auf der folgenden Seite steht auch klipp und klar, was den Computer langsamer macht. Per Mausklick erhalten Sie Tipps, um den Rechner schneller zu machen. 62 Den PC aufräumen und optimieren So bleibt der Rechner flott Es scheint ein Naturgesetz zu sein: Wenn ein Rechner neu oder frisch installiert ist, ist er rasend schnell. Mit der Zeit wird er aber immer langsamer. Je mehr Programme und Dateien hinzukommen, umso länger dauert der Windows-Start und umso träger reagieren die Programme. Vom flotten Arbeiten wie am ersten Tag keine Spur mehr. So weit muss es erst gar nicht kommen. Wenn Sie einige wenige Tipps und Ratschläge beherzigen, bleibt Ihr Rechner dauerhaft schnell. Weniger ist mehr – Nur die nötigsten Programme installieren Die größten Tempobremsen sind Programme – und zwar zu viele davon. Die Verlockung, neue Programme zu installieren, ist groß. Die CDs und DVDs von Computerzeitschriften sind randvoll mit kostenlosen Tools und Demoversionen. Hinzu kommen zahllose Gratisdownloads aus dem Internet. Ein neues Programm ist schnell installiert; einfach die DVD einlegen oder den Download starten, und schon ist Windows um ein neues Programm reicher. Das bleibt nicht ohne Folgen. Zwar lassen sich prinzipiell unendlich viele Programme auf dem Rechner installieren, mit der Geschwindigkeit geht es dann aber rapide bergab. Es ist vergleichbar mit einem wackeligen Gerüst: Zu Beginn ist das Gerüst noch stabil und ausgewogen. Kommen jedoch mehr Bauteile (sprich: Programme) hinzu, wird das Gerüst wackeliger. Das hat viele Gründe. Besonders kritisch ist die Art und Weise, wie sich viele Programme in das Windows-System integrieren. Viele Anwendungen halten sich für so wichtig, dass sie sich bei jedem Windows-Start automatisch mitstarten. Und damit ist klar: Je mehr solcher Autostartprogramme installiert werden, umso länger dauert der Windows-Start. Den PC aufräumen und optimieren 63 HINWEIS Wie Sie Autostartprogramme loswerden und den Windows-Start beschleunigen, erfahren Sie im zweiten Kapitel Wer bremst denn hier? Ebenfalls kritisch: Viele Programme installieren kleine Zusatzprogramme und Helferlein, die stets im Hintergrund aktiv sind. Diese Hilfsprogramme belegen den Arbeitsspeicher und kosten Rechenzeit. Ob Ihr Rechner davon betroffen ist, verrät ein Blick in die Taskleiste von Windows. Je mehr Symbole hier neben der Uhr auftauchen, umso mehr ist Ihr Rechner von überflüssigen Hilfsprogrammen »infiziert«. Besonders Rechner mit nur einem Kern haben darunter zu leiden; Prozessoren mit mehreren Kernen v– etwa Intel Core 2 Duo – kommen besser mit den Hintergrundprogrammen zurecht. Lästig und überflüssig sind sie meist trotzdem. Weiter unten erfahren Sie, wie Sie die »Plage« wieder loswerden. Last but not least hinterlassen viele Programme überflüssige Dateien auf der Festplatte – selbst wenn sie wieder deinstalliert werden. Viele Programme sind mit einem fehlerhaften oder gar keinem Deinstallationsprogramm ausgestattet. Damit bleiben oft Ordner und Dateileichen auf der Festplatte zurück. Um solche Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen, hilft nur eines: Auch wenn die Versuchung durch Downloads und Heft-DVDs groß ist, sollten Sie bei der Installation von Programmen zurückhaltend vorgehen. Installieren Sie nur die Anwendungen und Tools, die Sie zum Arbeiten auch tatsächlich benötigen. Weniger ist mehr. Überflüssige Programme wieder löschen Auch wenn bereits zu viele Programme installiert sind und der Rechner dadurch unerträglich langsam wurde, ist es noch nicht zu spät. Über die Systemsteuerung lassen sich Programme jederzeit wieder vom Rechner entfernen. Diesen Schritt sollten Sie regelmäßig durch- 64 Den PC aufräumen und optimieren führen, um Ihren Rechner sauber zu halten. Als Faustregel gilt dabei: Trennen Sie sich von allen Programmen, die Sie seit mehr als einem Jahr nicht mehr genutzt haben. Gehen Sie hierzu folgendermaßen vor: 1. Öffnen Sie die Systemsteuerung (Start | Systemsteuerung) und klicken Sie auf Programme deinstallieren. 2. Im nächsten Fenster listet Windows alle Programme auf, die auf Ihrem PC installiert sind. 3. Überprüfen Sie bei jedem Programm, ob Sie es wirklich benötigen oder es eventuell nur zu Testzwecken einmal installiert, aber nie genutzt haben. In der Spalte Installiert am erfahren Sie, wann das Programm installiert wurde. 4. Besonders interessant ist die Information, wie oft das Programm bisher verwendet wurde und wann Sie es zuletzt benutzt haben. Um diese Zusatzinformation einzublenden, klicken Sie mit der rechten (!) Maustaste auf die Spaltenüberschrift Name und wählen im Kontextmenü den Befehl Weitere. 5. Kreuzen Sie im folgenden Fenster die Kontrollkästchen Verwendetvsowie Zuletzt verwendet am an und bestätigen Sie mit OK. 6. Jetzt erfahren Sie zu jedem Programm, wie intensiv es zuletzt genutzt wurde. Ideale Löschkandidaten sind Programme, die Sie kaum benutzen oder dessen letzte Benutzung schon sehr lange zurückliegt. Um ein Programm zu löschen, klicken Sie auf die Schaltfläche Deinstallieren und folgen den Anweisungen des Deinstallationsprogramms. Den PC aufräumen und optimieren 65 In der Programmliste erfahren Sie, welche Programme nur selten genutzt werden und am besten deinstalliert werden sollten. Weniger Programme gleichzeitig starten Nicht nur beim Installieren, auch beim Starten von Programmen gilt die Devise Weniger ist mehr. Prinzipiell können Sie zwar beliebig viele Programme gleichzeitig starten, allerdings wird es dann sehr schnell eng im Arbeitsspeicher. Denn Windows kann immer nur mit so vielen Programmen »jonglieren«, wie in den Arbeitsspeicher passen. Ist der Arbeitsspeicher voll, muss das Betriebssystem auf den langsamen Festplattenspeicher ausweichen. Alles, was nicht mehr in den Arbeitsspeicher passt und gerade nicht benötigt wird, lagert Windows auf der Festplatte aus. Wenn Sie dann wieder zu einem anderen Programm wechseln, muss Windows es erst von der langsamen Festplatte in den Arbeitsspeicher schieben und gleichzeitig andere Programmteile wieder auf die Platte auslagern. Der Wechsel zwischen den Programmen dauert dann unerträglich lange. Wie viele gleichzeitig gestartete Programme Windows verkraftet, hängt vom Arbeitsspeicher ab. Je mehr Speicher installiert ist, umso mehr 66 Den PC aufräumen und optimieren Anwendungen lassen sich gleichzeitig starten. Bei Rechnern mit wenig Arbeitsspeicher – etwa nur 512 MB – ist oft bei vier oder fünf Programmen bereits Schluss. Sind schon Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Mailprogramm und Browser gestartet und kommt jetzt noch ein Brennprogramm hinzu, muss Windows bereits auf die Festplatte ausweichen. Wenn Sie mit vielen Programmen gleichzeitig arbeiten möchten, sollte mindestens 1 GB, besser 2 GB Arbeitsspeicher verfügbar sein. Übrigens: Ob es im Speicher bereits eng geworden ist und Windows auf die Festplatte ausweichen musste, können Sie selbst überprüfen. Folgende Schritte sind hierzu notwendig: 1. Starten Sie nacheinander die Programme, die Sie zum Arbeiten benötigen. 2. Jetzt öffnen Sie den Task-Manager, indem Sie die Tastenkombination [Strg]+[Alt]+[Entf ] drücken und auf die Schaltfläche TaskManager starten klicken. 3. Wechseln Sie im Task-Manager in das Register Leistung. 4. Im Bereich Physikalischer Speicher erkennen Sie, wie viel Arbeitsspeicher zurzeit in Benutzung und wie viel noch frei ist. Maßgeblich ist die Zeile Verfügbar. Sollten hier nur noch knapp zehn Prozent des verfügbaren Speichers frei sein, ist es bereits zu eng und Windows lagert Daten auf der langsamen Festplatte aus. In diesem Fall sollten Sie weniger Programme gleichzeitig starten oder den Rechner mit mehr Arbeitsspeicher ausstatten. Ebenfalls lohnenswert ist ein Blick in das BIOS des Rechners. Wie Sie hier mit den richtigen Einstellungen dem Rechner noch einige Leistungsreserven entlocken, erfahren Sie im Kapitel Tipps für Profis. Den PC aufräumen und optimieren 67 Im Task-Manager erfahren Sie im Bereich Physikalischer Speicher, wie voll es im Arbeitsspeicher des Rechners ist. 7.2 Wer bremst denn hier? Spätestens wenn der PC immer langsamer wird, die Maus nur noch ruckelt und Windows eine halbe Ewigkeit zum Herunterfahren braucht, sollte man den Ursachen auf den Grund gehen. Das ist gar nicht so schwierig, wie es sich anhört. Denn mit den Bordmitteln von Windows lässt sich ganz leicht herausfinden, welches Programm gerade den Rechner blockiert oder welche Anwendung abgestürzt ist. Nach wenigen Augenblicken sind die Performance-Killer enttarnt und lassen sich auch direkt loswerden. Tempobremsen finden Das hat bestimmt schon jeder PC-Benutzer erlebt: Der Rechner wird plötzlich unerträglich langsam, Programme reagieren nicht mehr, ein 68 Den PC aufräumen und optimieren Taskwechsel ist nicht mehr möglich. Nichts geht mehr. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, der Ursache auf den Grund zu gehen und genau nachzuforschen, wer oder was hier den Rechner blockiert. Das geht ganz einfach mit den Bordmitteln von Windows. Mit dem Tavsk-Manager unter die Motorhaube schauen Am einfachsten ist ein Blick in den Task-Manager von Windows. Der Task-Manager ist das Kontrollzentrum von Windows. Hier können Sie sozusagen einen Blick unter die Motorhaube des Betriebssystems werfen und nachschauen, was gerade im Inneren des Rechners los ist. Und das Beste am Task-Manager: Er lässt sich auch dann noch aufrufen, wenn Windows scheinbar eingefroren ist. Um herauszufinden, welche Programme den Rechner am meisten belasten, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich der Taskleiste. 2. Wählen Sie den Befehl Task-Manager. 3. Alternativ hierzu können Sie auch die Tastenkombination [Strg]+[Alt]+ [Entf] drücken und anschließend auf die Schaltfläche Task-Manager starten klicken. 4. Es erscheint der Task-Manager von Windows. Wechseln Sie in das Register Prozesse. 5. Im nächsten Fenster listet der Task-Manager alle laufenden Programme inklusive Speicherverbrauch und Prozessorbelastung auf. 6. Klicken Sie zweimal hintereinander auf die Spalte CPU. Der TaskManager sortiert daraufhin die Liste der Programme absteigend nach der Prozessorauslastung. Die Programme, die den Rechner zurzeit am stärksten belasten, stehen jetzt ganz oben in der Liste. Den PC aufräumen und optimieren 69 HINWEIS Sollte der Leerlaufprozess dauerhaft ganz oben stehen, ist das ganz normal und sogar ein gutes Zeichen. Denn dann hat der Rechner nichts zu tun und befindet sich im Leerlauf. Und schon haben Sie den Übeltäter für die Verlangsamung gefunden. Denn sobald ein Programm dauerhaft mehr als 90 Prozent des Prozessors beansprucht, liegt vermutlich ein Programmfehler vor oder das Programm ist abgestürzt. Sollte ein Programm nicht mehr reagieren und abgestürzt sein, können Sie es beenden, indem Sie den betreffenden Prozess markieren und auf die Schaltfläche Prozess beenden klicken. Zuerst versucht Windows, das Programm normal zu beenden. Sollte das nicht funktionieren, muss Windows zu härteren Mitteln greifen. Es erscheint ein Dialogfenster mit der Schaltfläche Sofort beenden. Ein Klick darauf macht dem Programm endgültig den Garaus. Im Task-Manager erfahren Sie, welches Programm gerade am meisten Prozessorzeit und Arbeitsspeicher verbraucht. 70 Den PC aufräumen und optimieren Ob ein Programm abgestürzt ist, erfahren Sie auch im Register Anwendungen. Hier erkennen Sie abgestürzte Programme am Status Keine Rückmeldung. Auch hier können Sie über die Schaltfläche Task beenden das abgestürzte Programm loswerden. Sollte das »sanfte« Beenden nicht funktionieren, bietet Windows wieder die Schaltfläche Sofort beenden an, mit der das Programm dann gewaltsam aus dem Speicher entfernt wird. Doch aufgepasst: Beim Schließen über den Task-Manager gehen Daten des entsprechenden Programms, die nicht vorher gespeichert wurden, unwiederbringlich verloren. Das Beenden von Programmen über die Schaltfläche Sofort beenden ist eine Notlösung und nur ratsam, wenn sich das Programm über den klassischen Weg und den Befehl Datei | Beenden nicht mehr schließen lässt. Sie sollten daher vorher noch einmal überprüfen, ob das Programm momentan aus bestimmten Gründen viel Rechenzeit braucht, etwa weil es gerade eine DVD brennt oder einen Videofilm abspielt. Im Register Anwendungen erkennen Sie abgestürzte Programme anhand des Status Keine Rückmeldung. Übrigens: Wenn Sie das Fenster des Task-Managers verkleinern, bleibt in der Taskleiste von Windows ein kleines Symbol zurück. Das ist eine Art Aussteuerungskontrolle des Prozessors. Je mehr der Rechner zu tun Den PC aufräumen und optimieren 71 hat, umso höher ist der grüne Ausschlag. Wenn Sie mit der Maus auf das grüne Icon zeigen (nicht klicken) blendet Windows die momentane Prozessorauslastung in Prozent ein. Eine detaillierte Übersicht über die Auslastung erhalten Sie, indem Sie doppelt auf das grüne Symbol in der Taskleiste klicken. Wechseln Sie in das Register Leistung, um den aktuellen Verlauf der Speicher- und Prozessorbelastung einzublenden. Auch hier finden Sie die Balkengrafiken, die wie bei einer Stereoanlage den Ausschlag verändern, sobald die Auslastung steigt. Das können Sie leicht selbst ausprobieren: Wenn Sie die Maus bewegen, auf den Fensterrahmen klicken und das Fenster hin und her schieben, steigt die CPUNutzung sofort an. Programme schneller laufen lassen Hört sich verrückt an, es funktioniert aber tatsächlich: Mit dem Task-Manager können Sie gezielt Programme schneller laufen lassen. Hierzu erhöhen Sie im Task Manager einfach die Priorität. Den entsprechenden Programmen wird dann von Windows mehr Rechenzeit zugeteilt. Das geht folgendermaßen: Im Register Leistung wird die Speicher- und CPU-Auslastung sehr schön grafisch dargestellt. 72 Den PC aufräumen und optimieren 1. Öffnen Sie den Task-Manager, indem Sie die Tastenkombination [Strg]+[Alt]+[Entf] drücken und auf Task-Manager starten klicken. 2. Wechseln Sie in das Register Anwendungen. 3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Programm, das Sie beschleunigen möchten. 4. Wählen Sie aus dem Kontextmenü den Befehl Zu Prozess wechseln. Windows wechselt in das Register Prozesse und markiert den zugehörigen Programmprozess. 5. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Prozessnamen und rufen Sie den Befehl Priorität festlegen auf. Im Untermenü können Sie den Prozess mit den Befehlen Hoch oder Höher als normal schneller laufen lassen. Mit dem Befehl Priorität festlegen können Sie Programme schneller laufen lassen. Den PC aufräumen und optimieren 73 Videokodierungen oder aufwendige Grafikberechnungen laufen dann schneller. Das geht allerdings auf Kosten anderer Programme. Perfomance-Killer im Blick mit dem Ressourcenmonitor Mit dem Task-Manager erhalten Sie einen guten Überblick über die momentane Auslastung des Computers. Eine wichtige Information fehlt allerdings: Im Task-Manager können Sie nicht erkennen, welches Programm oder welcher Dienst gerade auf die Festplatte zugreift. Wenn die Festplatte rattert und das Festplattenlämpchen hektisch blinkt, lässt sich nur schwer feststellen, welche Anwendung dafür verantwortlich ist. Wenn Sie mit Windows Vista arbeiten, können Sie der Sache auf den Grund gehen. Denn in Vista gibt es zusätzlich den Ressourcenmonitor, der einen noch detaillierteren Einblick in das Innere des PCs erlaubt: 1. Starten Sie zunächst den Task-Manager, indem Sie die Tastenkombination [Strg]+[Alt]+[Entf ] drücken und auf Task-Manager starten klicken. 2. Wechseln Sie in das Register Leistung und klicken Sie auf die Schaltfläche Ressourcenmonitor. 3. In der Ressourcenübersicht erkennen Sie die Auslastung in den Bereichen CPU, Datenträger, Netzwerk und Speicher. 4. Einen detaillierten Einblick in die einzelnen Bereiche erhalten Sie, indem Sie im unteren Bereich auf eine der Schaltflächen klicken, etwa auf Speicher. 5. In der ausgeklappten Liste sind alle derzeit laufenden Programme, Dienste und Threads (Teilprogramme) sowie deren Ressourcenauslastung aufgeführt. Um zu ermitteln, welches Programm momentan auf die Festplatte zugreift, blenden Sie zunächst den Detailbereich Datenträger ein. Beim Festplattenzugriff sind vor allem die Spalten Lesen (B/min) und 74 Den PC aufräumen und optimieren HINWEIS Schreiben (B/min) wichtig. Sie können die Liste sortieren, indem Sie auf die Spaltenköpfe klicken, etwa auf Lesen (B/min). Auf diese Weise erfahren Sie, welches Programm den Rechner zurzeit mit Lese- und Schreibzugriffen belastet. Welche Anwendung genau schuld ist, das zeigt die Spalte Datei. Übrigens: Falls die Spalte zu schmal ist und abgeschnitten wird, können Sie sie ganz einfach verbreitern: Klicken Sie auf die vertikale Trennlinie zwischen zwei Spalten und ziehen Sie sie mit gedrückter Maustaste nach rechts. Im Ressourcenmonitor erfahren Sie ganz genau, was zum Beispiel auf der Festplatte los ist. Nach Abstürzen schneller weiterarbeiten Programmabstürze kommen immer mal vor. Schuld sind meist fehlerhafte Programme, die sich in einer Programmschleife »aufhängen« oder auf geschützte Speicherbereiche des Betriebssystems zugreifen. Den PC aufräumen und optimieren 75 Sobald es zu einem Programmabsturz kommt, erscheint ein Dialogfenster mit dem Hinweis Es wird nach einer Lösung für das Problem gesucht. Windows nutzt die Gelegenheit und sammelt im Hintergrund Informationen über den Zustand des Computers zum Zeitpunkt des Absturzes. Das kann einige Minuten dauern. Sobald die Sammlung komplett ist, schickt Windows die Daten als Problembericht über das Internet an die Server von Microsoft. Anhand des Problemberichts forscht Microsoft nach der Absturzursache. Sehr erfolgversprechend ist diese Vorgehensweise allerdings nicht. Zudem kostet das Sammeln der Daten unnötig Zeit und Systemressourcen. Damit Sie nach einem Absturz schneller weiterarbeiten können, sollten Sie die Problemberichterstattung ausschalten. Folgende Schritte sind hierzu notwendig: 1. Öffnen Sie die Systemsteuerung, indem Sie auf Start und Systemsteuerung klicken. 2. Klicken Sie auf System und Wartung sowie auf Problemberichte und -lösungen. 3. Im nächsten Fenster sind alle derzeit berichteten Problemberichte aufgeführt. Um die alten Berichte zu entfernen, klicken Sie auf Problem- und Lösungsverlauf löschen sowie auf die Schaltfläche Alle löschen. 4. Klicken Sie auf Einstellungen ändern und Erweiterte Einstellungen. 5. Wählen Sie die Option Aus, um die Problemberichterstattung auszuschalten. Möchten Sie die Funktion für alle Benutzer ausschalten, klicken Sie auf die Schaltfläche Einstellungen ändern und wählen die gewünschte Grundeinstellung für alle Benutzer. 6. Schließen Sie die Dialogfenster mit OK. Windows sammelt ab sofort keine Problemberichte mehr. Sollte es wieder zu einem Absturz kommen, können Sie jetzt wesentlich schneller mit Windows weiterarbeiten. 76 Den PC aufräumen und optimieren Durch das Abschalten der Problemberichterstattung verhindern Sie auch, dass im Falle eines Absturzes Daten über Ihr System an Microsoft geschickt werden. Ein weiterer Nebeneffekt: Sie können nach einem Absturz schneller weiterarbeiten. Windows schneller starten Wie schnell ein Rechner ist, lässt sich bereits beim Einschalten beurteilen. Wichtig für ein flottes Arbeiten ist ein möglichst schneller Start. Mit dem Startvorgang von Windows ist das aber so eine Sache. Im Laufe der Zeit dauert er immer länger. War Windows zu Beginn bereits nach wenigen Sekunden startklar, kann sich der Vorgang nach einigen Monaten oder Jahren auf mehrere Minuten ausdehnen. Ursache dafür sind Programme, die sich beim Windows-Start automatisch mitstarten. Zum Glück lassen sich die Tempobremsen aber ganz einfach lösen. Ordnung schaffen im Autostart-Ordner Wenn Windows nur noch quälend langsam bootet, ist meist ein üppig gefüllter Autostart-Ordner schuld. Im Autostart-Ordner sind alle Programme gelistet, die beim hochfahren von Windows automatisch mitgestartet werden. Den PC aufräumen und optimieren 77 Das ist aber gar nicht bei allen Programmen notwendig. Viele von ihnen halten sich für so wichtig, dass sie sich ungefragt im AutostartOrdner einnisten – ob sinnvoll oder nicht. Hilfsprogramme wie der Adobe Reader oder QuickTime gehören zu solchen Kandidaten. Daher sollten Sie folgendermaßen prüfen, ob und welche Programme es sich im Autostart-Ordner bequem gemacht haben: 1. Klicken Sie auf die Start-Schaltfläche und anschließend auf Alle Programme sowie Autostart. 2. Alle Programme, die im Autostart-Ordner aufgeführt sind, werden bei jedem Start von Windows automatisch mitgestartet. Damit ist klar: Je mehr Programme hier aufgeführt sind, umso länger dauert der Startvorgang. 3. Oft sind hier unnötige Einträge wie Microsoft Office Schnellstart oder Adobe Reader Schnellstart vorhanden. Damit Windows schneller startet, sollten Sie hier ausmisten und alle nicht unbedingt benötigten Programme aus der Autostartliste entfernen. Hierzu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag und wählen den Befehl Löschen. Ideal ist eine leere Autostartliste. Doch aufgepasst: Es gibt einige Ausnahmen, die nicht aus dem Autostart-Ordner gelöscht werden sollten. Hierzu gehören Sicherheitsprogramme wie Virenscanner oder Firewalls. Diese Programme sollten – falls vorhanden – auch weiterhin eingetragen bleiben. Noch mehr Autostartprogramme finden Auch wenn der Autostart-Ordner selbst leer ist, werden meist noch andere Programme außer Windows mitgestartet. Denn der AutostartOrdner ist nicht der einzige Ort, an dem sich die Autostarter verbergen. Einige Programme verstecken sich tief in der Registrierdatenbank. Zum Glück lassen sich die Verstecke mit dem Systemkonfigurationsprogramm von Windows aufspüren. Das geht folgendermaßen: 78 Den PC aufräumen und optimieren 1. Drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R]. 2. Geben Sie den Befehl msconfig ein und klicken Sie auf OK. 3. Es erscheint das versteckte Systemkonfigurationsprogramm von Windows. Wechseln Sie in das Register Systemstart. 4. Hier sind alle Programme aufgeführt, die sich sowohl über den Autostart-Ordner als auch über die versteckten Einträge in der Registrierdatenbank automatisch starten. Meist finden Sie hier Autostarteinträge für Zusatzprogramme wie Quick-Time, RealPlayer, Adobe Gamma Loader, Adobe Reader oder Logitech Set-Point. Solche Einträge sind überflüssig, da die jeweiligen Programmteile auch beim Start des Hauptprogramms – etwa von Adobe Reader – geladen werden können. Den automatischen Start zusammen mit Windows können Sie sich sparen. Grundsätzlich gilt: Je weniger Programme angekreuzt sind, umso schneller startet Windows. Um die unnötigen Autostarts zu unterbinden, entfernen Sie das Kontrollkästchen bei allen Programmen, die Sie in Zukunft nicht mehr automatisch mitstarten möchten. Nur bei wichtigen Anwendungen wie Virenscannern oder Firewalls sollten die Kontrollkästchen angekreuzt bleiben, etwa beim Windows Defender. Sobald Sie mit dem Systemkonfigurationsprogramm Änderungen an der Startkonfiguration vornehmen, erscheint bei Windows Vista beim nächsten Start die Meldung Einige Autostartprogramme wurden geblockt. Das liegt an den Sicherheitseinstellungen von Windows Vista. Das Systemkonfigurationsprogramm möchte beim nächsten Start eigentlich ein Hinweisfenster einblenden, was Windows Vista jedoch verhindert. Den PC aufräumen und optimieren 79 Im versteckten Systemkonfigurationsprogramm kommen Sie auch den »geheimen« Autostartprogrammen auf die Schliche. Die Fehlermeldung lässt sich aber ganz einfach entfernen. Hierzu klicken Sie in der Taskleiste mit der rechten Maustaste auf das Symbol Geblockte Autostartprogramme. Wählen Sie aus dem Kontextmenü den Befehl Geblocktes Programm ausführen | Systemkonfigurationsprogramm. Anschließend kreuzen Sie das Kontrollkästchen Diese Meldung nicht mehr anzeigen an. 7.3 Der Festplatte wieder Beine machen Die Festplatte spielt in Sachen Geschwindigkeit eine besondere Rolle. Hier sind alle Daten, Programme und das Betriebssystem gespeichert. Und ständig ist auf der Platte etwas los. Fast im Sekundentakt werden Daten gelesen oder neue Dateien geschrieben. Das geht umso schneller, je aufgeräumter es auf der Festplatte aussieht. Dieses Kapitel zeigt, wie Sie die Festplatte auf Fehler überprüfen, aufräumen und defragmentieren. Das Ergebnis ist eine wesentlich flottere Platte und ein zügigeres Arbeitstempo. 80 Den PC aufräumen und optimieren Ist die Platte gesund? Die Festplatte auf Fehler prüfen HINWEIS Damit die Festplatte schnell sein kann, muss sie auch gesund sein. Denn nur dann kann das Betriebssystem zügig auf die Dateien zugreifen. »Gesund« heißt dabei, dass die Festplatte frei von beschädigten Dateien oder zerstörten Sektoren ist. Dazu kann es zum Beispiel bei einem Stromausfall kommen oder wenn der PC mitten während der Arbeit »gewaltsam« ausgeschaltet wird. Sollte Windows zu diesem Zeitpunkt gerade Dateien schreiben und der Schreibvorgang wird unterbrochen, bleiben beschädigte Dateien und Sektoren auf der Platte zurück. Es empfiehlt sich, den Festplattencheck regelmäßig durchzuführen; mindestens einmal im Monat, besser jede Woche. Fast auf jeder Festplatte kommt es früher oder später zu kleineren Festplattenfehlern. Damit diese nicht zu größeren Datenverlusten führen, ist Windows mit einem Festplattendoktor ausgestattet. Der nimmt eine gründliche Untersuchung vor und repariert die gefundenen Fehler sofort. Um die Festplatte einem Gesundheitscheck zu unterziehen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[E], um den Windows-Explorer zu starten. 2. Klicken Sie auf das Festplattenlaufwerk, das Sie überprüfen möchten, etwa Lokaler Datenträger (C:). 3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Organisieren und wählen Sie den Befehl Eigenschaften. 4. Wechseln Sie in das Register Tools und klicken Sie auf die Schaltfläche Jetzt prüfen. 5. Im nächsten Fenster wählen Sie aus, wie intensiv die Festplatte überprüft werden soll. Wenn Sie die Option Dateisystemfehler auDen PC aufräumen und optimieren 81 tomatisch korrigieren ankreuzen, werden gefundene Fehler in Dateien und Ordnern sofort repariert – eine empfehlenswerte Option. Wie geht es der Festplatte? Die Fehlerprüfung von Windows schaut genau nach und repariert auch gleich. 6. Sollten Sie den Verdacht haben, dass die Festplatte defekt ist, kreuzen Sie am besten das Kontrollkästchen Fehlerhafte Sektoren suchen/ wiederherstellen an. Windows untersucht dann auch Sektoren und die interne Festplattenstruktur. Die intensive Suche in den Sektoren dauert allerdings erheblich länger als die normale Prüfroutine. Aber was tut man nicht alles für die Gesundheit. 7. Um die Prüfung zu beginnen, klicken Sie auf die Schaltfläche Starten. Windows startet sofort mit der Analyse. Einzige Ausnahme: Sollten Sie das Laufwerk ausgesucht haben, auf dem Windows Vista installiert ist – das ist meist das Laufwerk C:\ –, erscheint der Hinweis, dass die Prüfung erst beim nächsten Start erfolgt. Klicken Sie in diesem Fall auf Datenträgerprüfung planen, um die Prüfung beim nächsten Windows-Start durchzuführen. 82 Den PC aufräumen und optimieren Wenn Sie die Festplatte prüfen, auf der Windows selbst installiert ist, erfolgt die Analyse erst beim nächsten Windows-Start. SMART-Fehler und Temperaturen im Blick Alle modernen Festplatten haben bereits von Haus aus einen eigenen Doktor an Bord. Das Zauberwort heißt Self Monitoring Analysis and Reporting Technology, kurz S.M.A.R.T. Alle SMART-Festplatten überwachen sich praktisch selbst und notieren Fehler sofort in das interne Logbuch der Festplatte. Das Fehlerprotokoll befindet sich in einem speziellen Speicherbereich auf der Festplatte. Eigentlich eine gute Sache. Allerdings ignoriert Windows das SMARTFehlerprotokoll. Es gibt kein Windows-eigenes Tool zum Auslesen der Gesundheitsakte. Erfreulicherweise finden Sie im Internet einige kostenlose Hilfsprogramme, die Ihnen den S.M.A.R.T.-Gesundheitszustand verraten. Eines der übersichtlichsten und informativsten ist das Gratistool SpeedFan, das Sie von der Webseite www.almico.com/ speedfan.php bekommen. Ganz nebenbei verrät Ihnen das Tool auch die Temperatur der Festplatte und die Geschwindigkeit der Lüfter. Um mit SpeedFan den Gesundheitszustand Ihrer Festplatte zu überprüfen, sind folgende Schritte notwendig: Den PC aufräumen und optimieren 83 1. Rufen Sie die Webseite www.almico.com/speedfan.php auf und laden Sie dort die Gratisversion der SpeedFan herunter. Sie finden das Programm im Bereich Download. 2. Starten Sie SpeedFan und wechseln Sie zur Registerkarte S.M.A.R.T. 3. Wählen Sie aus der Liste Hard Disk Ihre Festplatte aus. 4. Im unteren Bereich listet das Programm anschließend alle S.M.A.R.T.-Werte auf. Die Werte Fitness und Performance in der Statusleiste am unteren Fensterrand verraten, wie es um Ihre Festplatte steht. Je weiter der Ausschlag, umso besser geht es ihr. Die einzelnen Testwerte zeigen detailliert, wie es um die einzelnen Testwerte wie Seek Error Rate oder Write Error Rate steht, ob es bereits zu Schreib- oder Lesefehlern gekommen ist. Ein grünes OK signalisiert, dass alles in Ordnung ist. Umsteigen auf das schnelle NTFS-Dateisystem Selbst die schnellsten Festplatten werden oft unnötig ausgebremst. Schuld ist nicht die Festplatte selbst, sondern das darauf installierte Dateisystem. Das Dateisystem spielt eine wichtige Rolle; es ist das Regelwerk, nach dem Windows die Dateien auf der Festplatte ablegt. Und es gibt schnelle und langsame Dateisysteme. Langsam und träge ist das Dateisystemen FAT (File Allocation Table). Das FAT-System funktioniert zwar reibungslos, ist aber nicht mehr auf der Höhe der Zeit. FAT gibt es bereits seit 1981, und in der Zwischenzeit hat sich bei den Dateisystemen einiges getan. Zwar gab es Mitte der neunziger Jahre mit FAT32 noch einmal eine Modernisierung – modern und schnell ist FAT damit aber noch lange nicht. Besser, schneller und sicherer ist das New Technology File System, kurz NTFS. 84 Den PC aufräumen und optimieren Diese Festplatte ist laut SpeedFan gesund. NTFS bietet gegenüber dem veralteten FAT-Dateisystem viele Vorteile. NTFS ist wesentlich schneller, insbesondere bei großen Dateien. Zudem ist NTFS sicherer und bietet weniger Angriffspotenzial für Viren und Trojaner. Kommt es zu Systemabstürzen, so ist NTFS wesentlich robuster als FAT. Beim FAT-Dateisystem können beim Systemabsturz Dateien beschädigt oder komplett zerstört werden – NTFS schützt Dateien vor derartigen Beschädigungen. Auch bei der Dateigröße hat NTFS die Nase vorn. Während beim FAT-Dateisystem eine einzelne Datei »nur« 2 GByte (2.000 MByte) groß werden darf, gibt es bei NTFS keine Größenbeschränkung; Dateien dürfen hier beliebig groß werden. Welches Dateisystem ist im Einsatz? Es stellt sich die Frage, wann FAT und wann NTFS zum Einsatz kommt. Bei den meisten PCs ist automatisch bereits NTFS im Einsatz. Einige Den PC aufräumen und optimieren 85 Rechner arbeiten aber noch mit dem alten FAT oder FAT32. Der Grund: Falls auf Ihrem Computer einmal Windows 95/98/Millennium installiert war und Sie diese alte Installation auf Windows XP aktualisiert haben, verwendet Windows FAT32. Beim Aktualisieren behält Windows einfach aus Bequemlichkeit das Dateisystem der alten Windows-Version bei. Auf neuen Computern, die bereits mit Windows XP oder Windows Vista ausgeliefert wurden, ist bereits von Anfang an das flottere NTFS-Dateisystem im Einsatz. Ob Ihre Festplatte noch mit dem alten FAT-System oder dem moderneren NTFS-Dateisystem arbeitet, können Sie leicht herausfinden: Ob Ihre Festplatte mit dem schnellen NTFS- oder dem langsamen FATDateisystem arbeitet, verrät ein Blick in das Eigenschaftsfenster. 86 Den PC aufräumen und optimieren 1. Starten Sie den Windows-Explorer, indem Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[E] drücken. HINWEIS 2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Ihre Festplatte – z. B. Lokaler Datenträger (C:) – und wählen Sie den Befehl Eigenschaften. Jede Platte und Partition kann ihr eigenes Dateisystem haben. Wenn Sie Ihre Festplatte in mehrere Partitionen (Teilstücke) aufgeteilt haben oder mehrere Festplatten eingebaut sind, sollten Sie diese Schritte für jede Festplatte und jede Partition wiederholen. 3. Im nächsten Fenster erkennen Sie in der Zeile Dateisystem, mit welchem Dateisystem Ihre Festplatte die Daten zurzeit verwaltet. Steht hier NTFS, ist alles in Ordnung. Sollte hier noch FAT oder FAT32 stehen, empfiehlt es sich, die Festplatte auf NTFS umzustellen. Wie das geht, erfahren Sie im nächsten Abschnitt. Von FAT auf NTFS umsteigen Sollte Ihre Festplatte oder Partition noch mit dem FAT- oder FAT32Dateisystem arbeiten, empfiehlt sich der Umstieg auf das bessere NTFS-System. Das ist problemlos möglich. Beim Wechsel bleiben alle Dateien erhalten. Allerdings sollten Sie Zeit mitbringen, denn bei großen Festplatten kann der Wechsel auch mehrere Stunden dauern. Ein wichtiger Hinweis vorab: Die Umwandlung geht in der Regel reibungslos über die Bühne. Trotzdem empfiehlt es sich, zuvor eine Sicherheitskopie aller wichtigen Daten anzulegen. Ebenfalls wichtig: Es gibt eine Ausnahme, bei der ein Wechsel von FAT zu NTFS nicht sinnvoll ist: bei der Verwendung alter Windows-Versionen. Sollten auf Ihrem Computer noch alte Versionen wie Windows 95, Windows 98 oder Windows Millennium installiert sein, sollten Sie beim FAT-System bleiben. Denn diese alten Versionen können nur das alte FAT-System lesen und mit NTFS nichts anfangen. Verwenden Den PC aufräumen und optimieren 87 Sie hingegen ausschließlich Windows XP oder Windows Vista, steht dem Wechsel zu NTFS nichts im Wege. Um Festplatten und Partition von FAT oder FAT32 zu NTFS umzuwandeln, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung, indem Sie den Befehl Start | Alle Programme | Zubehör | Eingabeaufforderung aufrufen. Bei Windows Vista müssen Sie mit der rechten Maustaste auf den Befehl Eingabeaufforderung und im Kontextmenü auf Als Administrator aufrufen klicken. 2. Um beispielsweise das Laufwerk C: umzuwandeln, geben Sie folgenden Befehl ein: convert C: /FS:NTFS/V Der erste Buchstabe hinter dem convert-Befehl gibt den Buchstaben des Laufwerks an, das Sie umwandeln möchten. Windows bei der Arbeit: Hier wird gerade eine Festplatte vom langsamen FAT- auf das schnelle NTFS-Dateisystem getrimmt. 88 Den PC aufräumen und optimieren Bestätigen Sie den Befehl mit der [Eingabe]-Taste. Mitunter müssen Sie aus Sicherheitsgründen noch einmal den Namen der Festplatte eingeben – je nach Platte zum Beispiel Lokaler Datenträger, System oder Daten. 3. Windows macht sich sofort an die Arbeit und wandelt das Dateisystem um. Das kann je nach Laufwerksgröße mehrere Minuten bis Stunden dauern. Defragmentieren macht die Festplatte schneller Wenn die Festplatte immer langsamer wird, ist vor allem die gefürchtete Fragmentierung schuld. Die Fragmentierung ist ein Problem, das früher oder später bei jeder Festplatte auftritt und sich nicht vermeiden lässt. Die Dateien der Festplatte sind dann nicht mehr in einem Stück, sondern als Teilstücke (Fragmente) gespeichert. Ein Teil der Datei liegt dann beispielsweise am Anfang der Festplatte, ein weiterer an Ende. Die Datei ist regelrecht zerstückelt. Wie kommt es dazu? Ursache ist das Dateisystem von Windows. Beim Schreiben kommt es der Festplatte zunächst darauf an, die Daten möglichst schnell und unkompliziert auf die Platte zu bekommen. Ordnung spielt keine Rolle. Windows ist es egal, ob eine Datei in einem Stück auf die Platte passt oder nicht – es legt die Datei einfach dort ab, wo gerade Platz ist. Passt die Datei nicht in die Lücke, wird sie einfach abgeschnitten und der Rest an einer anderen Stelle abgelegt. Wird es auch dort zu eng, wird das Reststück noch einmal unterteilt – und so weiter. So kann es passieren, dass eine Datei in zehn oder mehr Stücke aufgeteilt wird. Zerstückelte Dateien – das hört sich dramatisch an, ist für die Dateien und die Festplatte selbst aber nicht weiter tragisch. Denn Windows bzw. die Festplatte weiß genau, wo sich die Fragmente der Dateien befinden. Anhand des »Bauplans« lässt sich eine Datei problemlos wieder zu einer Komplettdatei zusammensetzen, egal, in wie viele Fragmente sie zerstückelt wurde. Allerdings kostet der Vorgang viel Zeit. Es dau- Den PC aufräumen und optimieren 89 ert, bis der Schreib-/Lesekopf die Dateifragmente zusammengesucht und zusammengesetzt hat. Schneller geht es, wenn die Festplatte nur an einer Stelle suchen und die Dateien »in einem Rutsch« lesen kann. Genau hier kommt die Defragmentierung zum Einsatz. Mit einem speziellen Defragmentierprogramm, das bei Windows von Haus aus mit an Bord ist, sammelt Windows die einzelnen Dateifragmente ein und legt sie wieder als eine zusammenhängende Datei auf der Festplatte ab. Das Ergebnis ist eine schnellere Platte, da die Schreib- und Lesevorgänge zügiger vonstatten gehen. Defragmentieren mit Windows XP Sowohl mit Windows Vista als auch mit Windows XP lässt sich die Festplatte mit Bordmitteln defragmentieren. Bei Windows XP gehen Sie folgendermaßen vor (Nutzer von Windows Vista können diesen Abschnitt überspringen und direkt weiter unten im Abschnitt Defragmentieren mit Windows Vista fortfahren): 1. Klicken Sie auf Start und anschließend auf Systemsteuerung. 2. Im nächsten Fenster klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Festplattenlaufwerk, das Sie optimieren möchten; in den meisten Fällen ist das der Lokale Datenträger (C:). Wählen Sie aus dem aufklappenden Menü den Befehl Eigenschaften. 3. Klicken Sie auf die Registerkarte Extras und anschließend auf die Schaltfläche Jetzt defragmentieren. 4. Starten Sie mit einem Mausklick auf die Schaltfläche Überprüfen eine Analyse der aktuellen Festplattenstruktur. Windows nimmt daraufhin die Festplatte unter die Lupe und überprüft, wie viele Dateien fragmentiert (zerstückelt) sind. Sobald die Überprüfung abgeschlossen ist – das dauert in der Regel nur wenige Sekunden – zeigt Windows eine Empfehlung. Abhängig vom Grad der Fragmentierung rät Windows zu einer Optimierung oder empfiehlt, die Festplatte jetzt noch nicht zu 90 Den PC aufräumen und optimieren defragmentieren. Weitere Informationen erhalten Sie, wenn Sie auf die Schaltfläche Bericht anzeigen klicken. Im Berichtsfenster erkennen Sie in der Zeile Fragmentierung gesamt, zu wie viel Prozent die Festplatte fragmentiert ist. Sollte der Grad der Fragmentierung hier über fünf Prozent liegen, lohnt sich das Defragmentieren auf jeden Fall. Im Überprüfungsbericht erfahren Sie, wie es in Sachen Fragmentierung auf der Festplatte aussieht. 5. Klicken Sie auf die Schaltfläche Defragmentieren, um die Optimierung zu starten. Beim Defragmentieren verbindet Windows die einzelnen Fragmente wieder zu zusammenhängenden Dateien. Wie weit der Vorgang bereits fortgeschritten ist, erkennen Sie dabei stets in der Statuszeile des Programms. Übrigens: Während des Optimierungsvorgangs können Sie ganz normal mit Windows weiterarbeiten und Programme starten, im Internet Den PC aufräumen und optimieren 91 surfen oder Webradio hören. Windows optimiert die Festplatte fast unbemerkt im Hintergrund weiter. Die Defragmentierung sollte regelmäßig, am besten einmal im Monat vorgenommen werden. Je öfter Sie die Platte defragmentieren, umso weniger Zeit braucht der einzelne Optimierungsvorgang. Defrvagmentieren mit Windows Vista Nutzer von Windows Vista sind fein raus. Bei Vista brauchen Sie sich um die Defragmentierung nicht zu kümmern. Das Betriebssystem sorgt im Hintergrund automatisch für eine optimierte Festplatte. Windows Vista führt etwa ein- bis zweimal pro Woche eine automatische Defragmentierung durch. Wer möchte, kann den Zeitplan der automatischen Optimierung anpassen oder zwischendurch eine weitere Defragmentierung durchführen. Folgende Schritte sind hierzu notwendig: 1. Klicken Sie auf die Start-Schaltfläche von Windows Vista und wählen Sie im rechten Teil des Startmenüs den Befehl Computer. 2. Klicken Sie auf die Festplatte, die Sie defragmentieren möchten. 92 Den PC aufräumen und optimieren 3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Organisieren und rufen Sie den Befehl Eigenschaften auf. 4. Wechseln Sie in das Register Tools und klicken Sie auf Jetzt defragmentieren. 5. Damit Windows die Festplatte automatisch aufräumt, muss im folgenden Fenster das Kontrollkästchen Nach Zeitplan ausführen angekreuzt sein. Ist das Kontrollkästchen Nach Zeitplan ausführen angekreuzt, nimmt Windows Vista die Defragmentierung automatisch vor. Wann genau, das legen Sie über die Schaltfläche Zeitplan ändern fest. Per Mausklick auf Zeitplan ändern legen Sie den Zeitplan für die automatische Defragmentierung fest. Empfehlenswert ist mindestens eine wöchentliche Defragmentierung. Wählen Sie einen Zeitpunkt, in dem der PC voraussichtlich eingeschaltet ist, aber wenig genutzt wird, zum Beispiel die Mittagspause. Sollte der Rechner zum gewählten Zeitpunkt nicht eingeschaltet sein oder – im Gegenteil – intensiv genutzt werden, holt Windows die Defragmentierung beim nächsten Windows-Start nach. Den PC aufräumen und optimieren 93 6. Sie können auch eine außerplanmäßige Optimierung durchführen. Klicken Sie hierzu auf Jetzt defragmentieren. Die Festplatte wird dann sofort optimiert. Wie bei Windows XP findet der Vorgang auch bei Windows Vista im Hintergrund statt. Sie können ganz normal mit dem PC weiterarbeiten. Windows ist dann zwar ein wenig langsamer, nach Abschluss der Defragmentierung ist die Festplatte aber wesentlich schneller. Mit einem Klick auf die Schaltfläche Jetzt defragmentieren können Sie auch außerhalb des Zeitplans eine zusätzliche Defragmentierung durchführen. Profi-Tools für eine schnelle Platte Gut, dass Windows bereits von Hause aus Tools zum Defragmentieren mit an Bord hat. Der Windows-Defragmentierer leistet gute Arbeit. Es geht aber noch besser. Im Fachhandel gibt es von Drittherstellern interessante Profi-Defragmentierer, die für noch mehr Geschwindigkeit sorgen. Mit Abstand am besten und von der Fachpresse mit Auszeichnungen überhäuft ist O&O Defrag von O&O Software, einem Spezialisten in Sachen Festplattenoptimierung. Die Bedienung von O&O Defrag ist kinderleicht. Assistenten führen Sie Schritt für Schritt 94 Den PC aufräumen und optimieren durch die wichtigsten Einstellungen. Bereits beim ersten Start legt das Tool direkt los. Defrag analysiert Ihre Festplatte und bietet Ihnen die OneButtonDefrag an. Der Assistent richtet daraufhin einen automatischen Zeitplan zur Defragmentierung aller Laufwerke Ihres Computers ein. Sie brauchen sich um nichts mehr zu kümmern. Defrag versteckt sich im Hintergrund und macht Ihre Festplatte fit, ohne dass Sie dabei gestört werden. Profi-Defragmentierer wie O&O Defrag bieten weitere Komfortfunktionen und stellen verschiedene Optimierungsvarianten zur Auswahl. Pfiffig: Während der Optimierung können Sie ganz normal mit Ihrem PC weiterarbeiten. Das Zauberwort heißt O&O AutoSense. Die Funktion überwacht während der Defragmentierung ständig Ihre Rechnerauslastung. Sobald Sie Ihren Rechner intensiv benutzen – beispielsweise beim Drucken oder beim Betrachten von Videos – schraubt er die Belastung durch O&O Defrag auf ein Minimum herunter. Und Den PC aufräumen und optimieren 95 wenn Sie Ihren Rechner nicht mehr benötigen – etwa in der Mittagspause – gibt der O&O AutoSense dem Defrag-Programm grünes Licht für die Nutzung aller Systemressourcen für eine Aufgabe: die Optimierung der Festplatten. 7.4 Überflüssige Dateien loswerden So eine Festplatte bietet nicht unendlich Platz; irgendwann ist selbst die größte voll. So weit sollte es aber gar nicht erst kommen, denn eine volle Festplatte wird richtig langsam. Zudem ist es reine Verschwendung, überflüssige und doppelte Dateien auf der Festplatte zu horten. Dieses Kapitel zeigt, wie überflüssige Dateien entstehen und wie sich Dateileichen und Dubletten ganz einfach entfernen lassen. Dateileichen aufspüren Keine Festplatte ist davor gefeit: Früher oder später finden sich auf jeder Platte überflüssige Dateien. Meist handelt es sich dabei um temporäre Dateien, Dokumente im Papierkorb oder verwaiste Hilfsdateien. Die überflüssigen Dateien nehmen schnell mehrere Gigabytes wertvollen Festplattenspeichers in Anspruch. Daher sollten Sie auf der Platte regelmäßig aufräumen und einen digitalen Frühjahrsputz durchführen. Wie es zu Dateileichen kommt Dateileichen gibt es auf jeder Festplatte – mal mehr, mal weniger. Das Schlimme dabei: Niemand kümmert sich um die Reste. Die überflüssigen Dateien bleiben so lange auf der Festplatte liegen, bis jemand Hand anlegt. Doch wer ist eigentlich verantwortlich für den digitalen Müll? Die Hitliste der wichtigsten Verursacher liest sich folgendermaßen: XX Temporäre Dateien Fast alle Programme legen zwischendurch temporäre Dateien an. Dabei handelt es sich um kleine Hilfsdateien, die das Programm als 96 Den PC aufräumen und optimieren Zwischenspeicher oder Gedächtnisstütze nutzt. Beim Bearbeiten eines Word-Dokuments speichert die Textverarbeitung beispielsweise automatisch eine temporäre Kopie auf die Platte, um im Falle eines Absturzes die Änderungen nachvollziehen zu können. Eigentlich sollten diese Hilfsdateien beim Beenden von Windows oder beim Schließen des Programms wieder gelöscht werden. Leider sind einige Programme nachlässig und lassen temporäre Restdateien zurück. Das passiert auch, wenn der Computer abstürzt oder der Strom abgeschaltet wird. Dann haben die Programme gar keine Chance mehr, die Hilfsdateien ordnungsgemäß zu schließen. Zurück bleiben temporäre Dateien, um die sich niemand mehr kümmert. XX Hilfsdateien von Installationsprogrammen Wenn Sie ein neues Programm installieren, erzeugen die meisten Installationsprogramme temporäre Dateien. Leider bleiben die Hilfsdateien nach dem Beenden der Installation einfach auf der Platte zurück. Das gilt auch für komprimierte Versionen von Installationsdateien. Meist werden die ZIP-Dateien aus dem Web heruntergeladen, extrahiert und anschließend die Installation gestartet. Nach der Installation denken viele Anwender zwar an das Löschen der Installationsdateien; die ZIP-Dateien werden dabei aber gerne vergessen. XX Reste der Windows-Hilfe Die Hilfe-Funktion von Windows ist zwar praktisch, hinterlässt aber Spuren. Fast bei jedem Aufruf bleiben ungenutzte Dateien auf der Festplatte zurück. Je häufiger Sie die Hilfe benutzen, umso mehr werden es. XX Sicherungsdateien »Sicherheit ist Trumpf«, so lautet das Motto vieler Programme – und das ist meist auch gut so. Viele Programme erzeugen zu jedem Dokument automatisch eine Sicherheitskopie. Eigentlich eine gute Sache, allerdings werden die Sicherheitskopien meist nie wieder gebraucht und belegen nur unnötig Plattenspeicher. Wenn Sie Ihre Dateien sowieso auf CD, DVD oder externe Festplatten sichern, sind die automatisch generierten Sicherheitskopien überflüssig. Den PC aufräumen und optimieren 97 Dateileichen loswerden Auch wenn auf Ihrer Festplatte noch jede Menge Platz ist, sollten Sie den digitalen Müllberg nicht zu groß werden lassen. Damit das nicht passiert, ist Windows mit einem Tool zum automatischen Bereinigen der Festplatte ausgestattet. Wie ein digitaler Staubsauger macht sich Windows damit auf die Suche nach Dateileichen und entfernt sie auf Wunsch sofort. Um die Festplatte zu entrümpeln, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Rufen Sie den Windows-Explorer auf, indem Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[E] drücken. 2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Ihre Festplatte – zum Beispiel Lokaler Datenträger (C:) – und wählen Sie den Befehl Eigenschaften. 3. Im nächsten Fenster erkennen Sie, wie viel Speicherplatz auf Ihrer Festplatte noch frei ist. Um noch mehr freien Speicherplatz zu erhalten, klicken Sie auf die Schaltfläche Bereinigen. Bei Windows Vista klicken Sie zusätzlich auf Dateien von allen Benutzern des Computers. 4. Windows analysiert daraufhin die Festplatte und überprüft, ob und wie viele überflüssige Dateien sich auf ihr befinden. Windows schlägt anschließend bestimmte Dateitypen zum Löschen vor. Zu den Löschkandidaten gehören: XX Heruntergeladene Programmdateien Das sind dynamische Internetinhalte, wie ActiveX-Steuerelemente, Flash-Player oder JavaApplets, die beim Aufrufen von Internetseiten automatisch heruntergeladen werden. XX Temporäre Internetdateien Damit ist der Zwischenspeicher des Internet Explorers gemeint, in dem Windows die Kopien sämtlicher Internetseiten anlegt, die in letzter Zeit besucht wurden. 98 Den PC aufräumen und optimieren XX Office-Setupdateien Dieser Eintrag erscheint nur, wenn Sie Office 2003 oder höher installiert haben. Office legt Kopien aller Installations-CDs auf der Festplatte ab, damit Sie beim nachträglichen Installieren von Office-Komponenten nicht die CDs aus dem Schrank holen müssen. Dieser Komfort ist überflüssig und verbraucht viel zu viel Festplattenplatz. XX Papierkorb Im Papierkorb werden alle Dateien gesammelt, die Sie gelöscht haben. Endgültig gelöscht sind sie damit aber noch nicht; die Dateien werden für einige Zeit im Papierkorb zwischengelagert. Sie werden erst dann endgültig entfernt, wenn der Papierkorb »überläuft« oder Sie ihn manuell leeren. XX Miniaturansichten Miniaturansichten sind Vorschaubildchen, die beim Betrachten von Fotos mit dem Windows Explorer angezeigt werden. Windows legt die Vorschaubildchen an, sobald Sie einen solchen Ordner zum ersten Mal aufrufen. Die Vorschauen können bedenkenlos gelöscht werden, da sie beim nächsten Öffnen des jeweiligen Ordners erneut angelegt werden. XX Temporäre Dateien Das sind zwischengespeicherte Informationshäppchen von Programmen, die eigentlich beim Beenden des Programms wieder verschwinden sollten. Oftmals bleiben sie aber versehentlich auf der Festplatte zurück. XX Katalogdateien für den Inhaltsindex Windows erstellt im Hintergrund ein Indexverzeichnis aller Dokumente, um sie über die Suchfunktionen schneller auffinden zu können. Oft sind die Indexkataloge jedoch veraltet und kommen nicht mehr zum Einsatz. Sie können bedenkenlos gelöscht werden. Windows legt sie automatisch wieder neu an. XX Alte Dateien komprimieren Diesen Eintrag finden Sie nur bei Windows XP. Das Komprimieren alter Dateien ist eine Sonderfunktion des Bereinigungsassistenten. Den PC aufräumen und optimieren 99 HINWEIS Wenn Sie dieses Kontrollkästchen ankreuzen, verkleinert Windows alle Dateien, auf die Sie längere Zeit nicht zugegriffen haben. Der Trick dabei: Windows weiß genau, wie oft Programme genutzt und welche Dateien besonders häufig geöffnet werden. Alle wenig bis gar nicht genutzten Dateien können im Gegenzug verkleinert werden. Die Dateien sind zwar noch vorhanden, nehmen allerdings wesentlich weniger Platz weg. Komprimierte Dateien erkennen Sie im Windows-Explorer übrigens anhand der blauen Schrift. Durch das Komprimieren können Sie bei Windows XP mit einem Schlag einige GigaByte freien Speicherplatz gewinnen. Das Komprimieren kostet allerdings eine Menge Zeit. Wie lange es genau dauert, hängt von der Festplattengeschwindigkeit ab. Je nach Dateimenge kann der Vorgang zwischen fünf Minuten und zwei Stunden in Anspruch nehmen. 5. Wenn Sie vor dem Löschen noch einmal nachschauen möchten, was da entfernt wird, klicken Sie auf Dateien anzeigen. Windows öffnet daraufhin ein Explorerfenster mit den entsprechenden Dateien. 6. Kreuzen Sie die Dateien an, die Sie von der Festplatte löschen möchten. Es empfiehlt sich, alle Optionen auszuwählen. Damit gewinnen Sie den meisten Speicherplatz hinzu. Dabei brauchen Sie keine Sorge zu haben, dass versehentlich wichtige Daten gelöscht werden. Der Assistent passt genau auf, dass überlebenswichtige Dateien unangetastet bleiben. 7. Klicken Sie auf OK, um den Löschvorgang zu starten, und beantworten Sie die nachfolgende Sicherheitsabfrage mit Ja. Nach wenigen Minuten steht auf der Festplatte wieder mehr freier Speicherplatz zur Verfügung. 100 Den PC aufräumen und optimieren Alles muss raus: Mit der Datenträgerbereinigung lassen sich in einem Rutsch jede Menge überflüssige Dateien entfernen. Noch mehr Speicherplatz gewinnen Sie, wenn Sie in das Register Weitere Optionen wechseln. Im Feld Programme und Funktionen gelangen Sie per Mausklick auf Bereinigen zur Liste der installierten Programme. Hier können Sie nicht mehr benötigte Anwendungen gleich deinstallieren. Interessanter ist der Bereich Systemwiederherstellung und Schattenkopien. Klicken Sie hier auf Bereinigen, um – abgesehen vom zuletzt angelegten – alle Wiederherstellungspunkte zu entfernen. Die Wiederherstellungspunkte sind eine praktische Funktion von Windows, die allerdings eine Menge Speicherplatz verschlingt. Mit den Wiederherstellungspunkten legt Windows täglich (sowie vor wesentlichen Systemänderungen) Sicherheitskopien des Systemzustands sowie geänderter Dateien an. Sie können den Rechner damit per Mausklick in einen früheren Zustand zurückversetzen oder frühere Versionen von Dateien wiederherstellen. Wichtig ist meist nur der zuletzt angelegte Wiederherstellungspunkt. Nach dem Bereinigen der Wiederherstellungspunkte und Schattenkopien bleibt nur der letzte gespeicherte Rettungsanker erhalten. Den PC aufräumen und optimieren 101 Eine Menge Speicherplatz gewinnen Sie, wenn Sie alte Wiederherstellungspunkte und Schattenkopien entfernen. Versteckte temporäre Dateien finden und löschen Wenn es schnell und unkompliziert gehen soll, ist der Bereinigungsassistent von Windows die beste Wahl. Allerdings arbeitet der Assistent nicht besonders gründlich. Ein Großteil der überflüssigen Dateien wird zwar gefunden, längst aber nicht alle. Auf Ihrer Festplatte befinden sich noch weitere Dateileichen. Meist verstecken sich weitere temporäre Dateien im Ordner \Windows\Temp, bei Windows XP zusätzlich im Ordner \Dokumente und Einstellungen\IhrName\Lokale Einstellungen\Temp. Es empfiehlt sich, regelmäßig – etwa alle zwei Wochen – einen Blick in diese Ordner zu werfen und die darin enthaltenen Dateien zu löschen. Hierzu gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Starten Sie den Windows-Explorer mit der Tastenkombination [Windows-Taste]+[E] und wechseln Sie in den Ordner für temporäre Dateien, etwa C:\Windows\Temp. 102 Den PC aufräumen und optimieren 2. Stellen Sie sicher, dass in der linken Fensterhälfte auch tatsächlich der Ordner Temp markiert ist. Drücken Sie jetzt die Tastenkombination [Strg]+[A], um alle Dateien des Temp-Ordners zu markieren. 3. Drücken Sie die [Entf ]-Taste und bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage mit Ja. Bei Windows Vista müssen Sie den Vorgang zusätzlich mit einem Klick auf Fortsetzen bestätigen. Die temporären Dateien werden daraufhin gelöscht. Noch mehr Dateileichen aufspüren und entfernen Eigentlich gibt es genaue Vorgaben, wo Programme ihre temporären Dateien ablegen sollen. Leider halten sich nicht alle Anwendungen daran und verteilen sie – genauso wie die Sicherheitskopien – kreuz und quer auf der Festplatte. Mal hier, mal dort. Zum Glück lassen sich die Verstecke über die Suchfunktion von Windows ganz leicht aufspüren. Gehen Sie hierzu folgendermaßen vor: Die versteckten Dateileichen im Temp-Ordner können Sie im WindowsExplorer »von Hand« löschen. Den PC aufräumen und optimieren 103 1. Öffnen Sie das Suchfenster, indem Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[F] drücken. Bei Windows XP klicken Sie zusätzlich auf Dateien und Ordner und wählen im Feld Suchen in die Festplatte aus, auf der gesucht werden soll. Hier empfiehlt es sich, den Eintrag Arbeitsplatz auszuwählen, damit Windows alle Laufwerke Ihres Computers berücksichtigt. Bei Windows Vista klicken Sie auf Erweiterte Suche und wählen aus der Liste Ort den Eintrag Überall. 2. Im nächsten Fenster sagen Sie dem Suchassistenten, welche Dateien Sie finden möchten. Temporäre Dateien haben eine ganz charakteristische Dateikennung; maßgeblich sind die letzten drei Zeichen des Dateinamens. Die typischen temporären Dateien erkennen Sie anhand folgender Dateikennungen: XX .tmp Hierbei handelt es sich um temporäre Dateien von Anwendungsprogrammen, die Sie gefahrlos löschen können. XX .bak, .old, .001, .002… Das sind Sicherungskopien von Dateien. Wenn Sie Ihre wichtigen Daten extern sichern – z. B. auf einer beschreibbaren CD bzw. DVD oder auf einer externen USB-Festplatte –, so sind die Sicherheitskopien auf der lokalen Festplatte unnötig. Falls es Ihnen nicht sicher genug sein kann, können Sie die Dateien natürlich unangetastet lassen. XX .~?? Bei Dateikennungen mit Tilde (~) oder Fragezeichen handelt es sich ebenfalls um temporäre Dateien von Anwendungsprogrammen, die Sie gefahrlos löschen können. XX .dmp Kommt es zu einem Absturz, legt Windows sogenannte Dump-Dateien an. Hier speichert das Betriebssystem Informationen, die sich zum Zeitpunkt des Absturzes im Arbeits- 104 Den PC aufräumen und optimieren speicher befanden. Je nach Programm können diese Dateien sehr groß werden. Die Sammelleidenschaft von Windows ist aber überflüssig. Denn brauchbar sind die Dateien nur für Profis, die mit Fachkenntnis und speziellen Werkzeugen den Inhalt der Dump-Dateien auslesen können. XX .gid, .fts Wenn Sie die Hilfe-Funktion von Windows nutzen, finden Sie zahlreiche gid- und fts-Dateien auf der Festplatte. Die nutzt Windows, damit Sie später beim Aufrufen der gleichen Hilfe schneller zur gewünschten Information gelangen. Da das nur selten vorkommt, können Sie die Hilfsdateien getrost löschen. 3. Um eine der oben genannten Dateien zu finden, geben Sie in das Suchfeld ein Sternchen ein, gefolgt von der Dateikennung. Um beispielsweise alle .tmp-Dateien zu finden, tragen Sie *.tmp ein und starten den Suchvorgang mit der [Eingabe]-Taste. Beim Sternchen handelt es sich übrigens um einen sogenannten Platzhalter. Der weist die Suchfunktion an, dass der erste Teil des Dateinamens irrelevant ist und es nur auf die Endung (hier .tmp) ankommt. 4. Der Suchvorgang kann mitunter mehrere Minuten dauern. Im rechten Teil des Suchfensters listet Windows alle Treffer auf. Das können eine ganze Menge sein. 5. Um alle Treffer zu löschen, markieren Sie alle Dateien mit der Tastenkombination [Strg]+[A]. Anschließend löschen Sie die Dateien mit der [Entf ]-Taste. Ganz wichtig: Achten Sie beim Löschen darauf, dass Sie auch tatsächlich nur die oben genannten temporären Dateien (.tmp, .bak, .dmp, .gid, .fts) suchen, markieren und löschen. Sollten Sie sich nicht sicher sein, verwenden Sie zum Löschen lieber den Bereinigungsassistenten, der weiter oben im Abschnitt Dateileichen loswerden beschrieben wird. Den PC aufräumen und optimieren 105 6. Wiederholen Sie den Vorgang für alle temporären Dateiarten, die Sie löschen möchten. Mit der Suchfunktion finden Sie restlos alle temporären Dateien auf Ihrer Festplatte. 7.5 Windows richtig konfigurieren Nur wenn Windows richtig konfiguriert ist, bleibt der Rechner dauerhaft schnell. Er startet zügiger, verbraucht weniger Speicher und fährt schneller wieder herunter. Um Windows flotter zu machen, gibt es zahlreiche Stellschrauben. Einige sind über die Systemsteuerung zu erreichen, andere nur durch einen Eingriff in die »Registry«, die zentrale Systemdatenbank des Betriebssystems. Hier auf Anhieb die richtigen Einstellungen zu finden, ist gar nicht so einfach. Damit Sie sich im Dschungel der Konfigurationsmöglichkeiten nicht verirren, verrät dieses Kapitel, welche Tricks und Kniffe wirklich helfen, dem PC wieder Beine zu machen. 106 Den PC aufräumen und optimieren Die Systemsteuerung, das Regiezentrum von Windows In Windows gibt es fast nichts, was sich nicht verändern lässt. Ob Farben, Schriftgröße, Mausgeschwindigkeit oder die Dicke der Fensterrahmen – alles lässt sich verändern. Zentrale Anlaufstelle für sämtliche Einstellungen ist die Systemsteuerung, die Schaltzentrale für alles, was Sie auf die Schnelle an Ihrem Betriebssystem ändern möchten. Die Systemsteuerung ist leicht erreichbar. Im Startmenü genügt ein Klick auf den Befehl Systemsteuerung, um das Regiezentrum zu öffnen. Die wichtigsten Einstellmöglichkeiten sind hier in Kategorien zusammengefasst, beispielsweise alle Einstellmöglichkeiten für Drucker und andere Hardware. In der Systemsteuerung haben Sie die Wahl zwischen der klassischen oder der Kategorienansicht. Auf Wunsch können Sie auch auf einen Blick alle Möglichkeiten einblenden. Hierzu klicken Sie in der linken Spalte auf Klassische AnDen PC aufräumen und optimieren 107 sicht. Dann zeigt Windows für jede Systemsteuerungskomponente ein eigenes Symbol. Mit einem Klick auf Zur Kategorienansicht wechseln bzw. Startseite der Systemsteuerung geht es wieder zurück zur Kategorienansicht. Noch schneller zur Systemsteuerung Die Systemsteuerung ist zwar nur zwei Klicks entfernt; um zu einer bestimmten Steuerungskomponente zu gelangen, ist es aber trotzdem oft ein weiter Weg. Im geöffneten Systemsteuerungsfenster muss erst einmal das gerade benötigte Steuerprogramm gefunden werden. Mit einem Trick geht es einfacher. Verwenden Sie den Ausführen-Befehl, um direkt zum gewünschten Einstellungsprogramm zu gelangen: 1. Drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R], um das Dialogfenster Ausführen aufzurufen. Bei Windows Vista reicht es, das Startmenü zu öffnen. Der auszuführende Befehl lässt sich hier direkt in das Suchfeld des Startmenüs eingeben. 2. Geben Sie in der Befehlszeile bzw. in das Suchfeld Folgendes ein: control desk.cpl 3. Bestätigen Sie die Eingabe mit der Taste [Eingabe]. Windows öffnet daraufhin sofort die Systemsteuerungskomponente Anzeigeeinstellungen. Der Trick funktioniert mit fast allen Komponenten der Systemsteuerung. Um in die Dialogbox Eigenschaften von Gamecontroller zu gelangen, geben Sie Folgendes ein: control joy.cpl Für das Eigenschaftsfenster der Maus genügt der Befehl control main.cpl 108 Den PC aufräumen und optimieren Was mit dem control-Befehl noch alles möglich ist, zeigt die folgende Tabelle. Hier sind die Abkürzungen zu den wichtigsten Systemsteuerungselementen aufgeführt: control-Befehl Systemsteuerungs-Komponente access.cpl Eingabehilfen, Center für erleichterte Bedienung powercfg.cpl Energieoptionen Desk.cpl Anzeige intl.cpl Regions- und Sprachoptionen main.cpl Maus sysdm.cpl Systemeigenschaften timedate.cpl Datum und Uhrzeit modem.cpl Telefon- und Modemoptionen joy.cpl Gamecontroller sticpl.cpl Scanner und Kameras mmsys.cpl Sounds und Audiogeräte appwiz.cpl Software, Programme und Funktionen inetcpl.cpl Internet Mit dem control-Befehl gelangen Sie direkt zur gewünschten Systemsteuerungskomponente. Handelt es sich um ein Dialogfenster mit mehreren Registerkarten, wird stets die erste Registerkarte angezeigt, etwa das Register Allgemein bzw. Computername der Systemeigenschaften. Mit einem weiteren Trick ist es möglich, direkt in ein beliebiges Register zu springen. Um direkt in das Register Hardware zu gelangen, geben Sie in das Ausführen-Dialogfenster bzw. das Suchfeld des VistaStartmenüs folgenden Befehl ein: control sysdm.cpl, System, 2 Den PC aufräumen und optimieren 109 Auf diese Weise können Sie zu jedem beliebigen Register eine Verknüpfung aufbauen. Die allgemeine Formel der Eingabezeile lautet control [cpl-Datei], [Name der Komponente], [Register-Nr] Ein weiteres Beispiel: Um in das dritte Register Einstellungen der Komponente Anzeige zu springen, lautet der Befehl control desk.cpl, Anzeige, 3 Hinter dem Befehl control müssen Sie nur den Dateinamen der Systemsteuerungskomponenten (siehe Tabelle oben) eingeben, gefolgt von der deutschen Bezeichnung in der Systemsteuerung sowie der Nummer des Registers. Das erste Register trägt dabei stets die Nummer 0. Windows ohne Schnickschnack Keine Frage: Windows ist schön. Die bunten Farben, die animierten Menüs und die dreidimensionalen Icons machen Spaß. Die Farbenpracht und Schnörkel kosten allerdings auch Systemleistung. Wenn Sie nur über einen langsamen Rechner verfügen, ist der Schnickschnack eigentlich überflüssig und bremst den PC nur aus. Ein paar Mausklicks genügen, um von Schönheit auf Schnelligkeit umzuschalten. Den Rechner auf Leistung trimmen Wenn es gar nicht schnell genug gehen kann, sollten Sie Windows zu hundert Prozent auf Leistung trimmen. In der Systemsteuerung müssen Sie hierzu nur einen kleinen Schalter umlegen: 1. Rufen Sie die Systemsteuerung auf, indem Sie im Startmenü auf Systemsteuerung klicken. 2. Bei Windows XP klicken Sie anschließend auf Leistung und Wartung sowie auf System. Bei Windows Vista klicken Sie auf System und Wartung und dann auf System sowie Erweiterte Einstellungen. 3. Wechseln Sie in das Register Erweitert. 110 Den PC aufräumen und optimieren 4. Klicken Sie im Bereich Systemleistung auf die Schaltfläche Einstellungen. 5. Aktivieren Sie im nachfolgenden Fenster die Option Für optimale Leistung anpassen. 6. Schließen Sie das Dialogfenster mit OK. Jetzt verzichtet Windows auf alle optischen Spielereien und macht den Weg frei für maximale Geschwindigkeit. Windows ist dann zwar nicht mehr so schön, dafür aber umso schneller. Schnell statt bunt: In der Systemsteuerung schalten Sie mit einem Klick alle optischen Spielereien ab. Statt mit einem Schlag gleich allen Schnörkel abzuschalten, können Sie auch schrittweise vorgehen. Hierzu wählen Sie die Option Benutzerdefiniert und suchen sich Stück für Stück aus, welche optischen Effekte aktiviert bleiben sollen und welche nicht. Empfehlenswert ist das Deaktivieren der folgenden Spielereien: Den PC aufräumen und optimieren 111 XX Animationen beim Minimieren und Maximieren von Fenstern. XX Fensterinhalt beim Ziehen anzeigen. XX Mausschatten anzeigen. XX Menüschatten anzeigen. XX Optimierten Bildlauf für Listenfelder verwenden. XX Visuelle Stile für Fenster und Schaltflächen verwenden. Schneller ohne ClearType Besonders auf langsamen Rechnern sorgt die sogenannte ClearTypeTechnologie für eine Drosselung der Arbeitsgeschwindigkeit. ClearType sorgt bei den Schriften für glatte Kanten und weiche Zeichen. Das sieht gut aus, die Kantenglättung kostet aber Rechenzeit. Mit wenig Aufwand lässt sich ClearType deaktivieren: 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich der Windows-Arbeitsoberfläche und wählen Sie aus dem Kontextmenü den Befehl Eigenschaften. Wechseln Sie in das Register Darstellung. Bei Windows Vista wählen Sie im Kontextmenü den Befehl Anpassen und klicken anschließend auf Fensterfarbe und -darstellung. 2. Klicken Sie auf die Schaltfläche Effekte. Sollte bei Windows Vista die Schaltfläche Effekte nicht sichtbar sein, müssen Sie zuvor auf Eigenschaften für klassische Darstellung öffnen klicken. 3. Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen Folgende Methode zum Kantenglätten von Bildschirmschriftarten verwenden. 4. Probieren Sie zunächst aus, ob Ihnen die neuen Schriften in Windows zusagen, indem Sie auf die Schaltfläche Übernehmen klicken. Windows setzt die Änderungen sofort um und zeigt alle Bildschirmschriften ohne Kantenglättung an. Gerade bei älteren PCs sorgt das für einen schnelleren Bildaufbau. 112 Den PC aufräumen und optimieren 5. Wenn Ihnen das Ergebnis gefällt, schließen Sie das Dialogfenster mit OK. Übrigens: Wenn Sie einen LCD-/TFT-Flachbildschirm oder einen Laptop verwenden, sollten Sie die Kantenglättung eingeschaltet lassen. Da TFT-Bildschirme extrem scharf sind, erscheinen die Schriften auf dem Monitor meist sogar zu scharf. Die Kantenglättung macht sie wieder weicher und sorgt für ein ruhigeres und augenschonenderes Monitorbild. Wenn Sie die Kantenglättung ClearType ausschalten, ist der Bildaufbau flotter. Überflüssige Funktionen und Dienste abschalten So ein Betriebssystem hat eine Menge zu tun. Dazu gehört nicht nur das Starten und Bereitstellen von Anwendungsprogrammen wie Word, Outlook oder Excel. Fast unbemerkt sind im Hintergrund Dutzende kleine Hilfsprogramme damit beschäftigt, wichtige und weniger wichtige Systemaufgaben zu erledigen. Beispielsweise durchforstet der Indexdienst ununterbrochen die Festplatte nach Dateien, um deren Inhalt in einen Suchkatalog einzutragen. Den PC aufräumen und optimieren 113 Eigentlich sind die Hilfsprogramme – im Fachjargon »Dienste« genannt – recht nützlich. Allerdings laufen auf fast jedem Rechner mehr Dienstprogramme als nötig. Das kostet wertvolle Rechenzeit, da jeder Dienst den Prozessor und Arbeitsspeicher belastet. Daher sollten Sie überflüssige Dienste kurzerhand abschalten. Das geht ganz einfach: 1. Drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R]. 2. Geben Sie in das Dialogfenster den Befehl services.msc ein, und klicken Sie auf OK. 3. Im nächsten Fenster zeigt Windows alle Dienste, die auf Ihrem Computer installiert sind. In der Spalte Status erfahren Sie, welche Dienste zurzeit aktiv (Gestartet) sind. 4. Um einen Dienst abzuschalten, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Dienstnamen und wählen den Befehl Eigenschaften. Anschließend können Sie im Feld Starttyp den Eintrag Deaktiviert auswählen. Damit wird der Dienst ruhiggestellt. Alternativ hierzu können Sie mit dem Starttyp Manuell Windows anweisen, den Dienst erst dann zu starten, wenn ein Programm ihn benötigt. Doch Vorsicht: Einige Dienste sind für den Betrieb von Windows elementar wichtig und dürfen nicht abgeschaltet werden. Falls Sie sich nicht sicher sind, ob ein Dienst von Windows benötigt wird oder nicht, lassen Sie ihn lieber aktiv. Es gibt eine Reihe von Tuningprogrammen, die Ihnen die Arbeit abnehmen und selbständig nicht mehr benötigte Dienste deaktivieren. Welche Programme sich am besten eignen und wie Sie sie einsetzen, erfahren Sie im Kapitel Tuning mit Profi-Programmen und Gratistools. Folgende Dienste sind für Windows überlebensnotwendig und sollten keinesfalls deaktiviert werden: XX Systemwiederherstellungsdienst XX Druckerwarteschlange 114 Den PC aufräumen und optimieren XX Geschützter Speicher XX COM+-Ereignissystem XX Plug&Play XX Sicherheitskontenverwaltung XX Remoteprozeduraufruf (RPC) XX RPC-Locator Da jeder gestartete Dienst Arbeitsspeicher und Rechenzeit verbraucht, sollten Sie die Liste der gestarteten Dienste durchgehen und prüfen, ob der jeweilige Dienst wirklich notwendig ist. Folgende Dienste lassen sich problemlos abschalten, um Windows zu entlasten: Dienst Beschreibung und Hinweise Ablagemappe Mit der Ablagemappe können Informationen zwischengespeichert und mit anderen Computern im Netzwerk ausgetauscht werden. Empfehlung: Wenn Sie die Zwischenablage nur auf dem lokalen Rechner und nicht netzwerkübergreifend nutzen möchten, können Sie diesen Dienst deaktivieren. Anmelde-Dienst Der Anmeldedienst unterstützt die so genannte Durchsatz-Authentifizierung von Kontoanmeldungsereignissen für Computer in einer Domäne (einem Firmennetzwerk). Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen einzelnen Rechner handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist. Computerbrowser Der Computerbrowser verwaltet eine Liste der Computer im Netzwerk und gibt diese an andere Computer weiter, um Computer im Netzwerk leichter aufzufinden. Dieser Dienst wird nur in Netzwerken benötigt. Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen einzelnen Rechner handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist. Designs Der Design-Dienst stellt die Verwaltung für Windows-Designs zur Verfügung. Dieser Dienst ist nur notwendig, wenn Sie mit bunten Designs arbeiten. Wenn Sie mit dem Standard-Design von Windows arbeiten, ist dieser Dienst überflüssig. Empfehlung: Deaktivieren. Dann wird Windows allerdings auf ein graues und tristes, dafür aber umso sparsameres Grundlayout umgestellt. Den PC aufräumen und optimieren 115 Dienst Beschreibung und Hinweise Eingabegerätezugang Dieser Dienst ermöglicht die Nutzung von vordefinierten Schnelltasten auf Tastaturen und anderen Geräten. Empfehlung: Wenn Sie eine Standardtastatur ohne Sondertasten verwenden, können Sie den Dienst deaktivieren. FehlerberichterstattungsDienst Der Fehlerberichterstattungsdienst schickt Fehlerberichte über das Internet an Microsoft, sobald es zu einem Programmabsturz kommt. Empfehlung: Deaktivieren. Hilfe und Support Dieser Dienst ist nur notwendig, wenn Sie das Hilfe-und-SupportCenter (Start | Hilfe und Support) und den Onlinesupport nutzen möchten. Empfehlung: Deaktivieren oder Manuell. IMAPI-CD-Brenn-COMDienste Dieser Dienst ermöglicht das Brennen von CDs und DVDs mit Bordmitteln von Windows. Wenn Sie ein anderes Brennprogramm wie Nero verwenden oder in Ihrem Computer kein Brenner eingebaut ist, ist der Dienst überflüssig. Empfehlung: Deaktivieren, wenn andere Brennprogramme zum Einsatz kommen oder kein Brenner eingebaut ist. Indexdienst Windows-Suche Mit diesen Diensten indiziert (katalogisiert) Windows alle Dateiinhalte und trägt sich in eine Suchdatenbank ein. Das ständige Durchforsten der Dateien verlangsamt den Rechner. Die Suchergebnisse der Windows-Suche sind zudem oft mangelhaft. Stattdessen empfiehlt sich eine professionelle Desktop-Suchmaschine wie Copernic. Weitere Informationen hierzu finden Sie weiter unten im Abschnitt Dateien schneller finden. Empfehlung: Deaktivieren, wenn Sie andere Suchprogramme wie Copernic verwenden. Kompatibilität für schnelle Diesen Dienst brauchen Sie nur, wenn Sie Ihren Computer mit mehBenutzerumschaltung reren Personen teilen und schnell zwischen verschiedenen Benutzern umschalten möchten. Empfehlung: Deaktivieren oder Manuell. Nachrichtendienst Mit diesem Dienst ist es möglich, im lokalen Netzwerk kurze Textnachrichten zu verschicken. Eigentlich eine nützliche Sache. Leider wird der Dienst von einigen Viren und Trojanern missbraucht, um Werbung zu verbreiten und sollte daher unbedingt abgeschaltet werden. Empfehlung: Deaktivieren. NetMeeting-Remotedesk- Mit diesem Dienst können andere Benutzer über das Programm top-Freigabe Netmeeting die Kontrolle über Ihren Rechner bekommen! Wenn Sie Net-meeting nicht benutzen oder der Fernzugriff für Sie ein Sicherheitsrisiko darstellt, sollten Sie den Dienst abschalten. Empfehlung: Deaktivieren. 116 Den PC aufräumen und optimieren Dienst Beschreibung und Hinweise NLA (Network Location Awareness) Dieser Dienst sammelt und speichert Netzwerkkonfigurations- und Standortinformationen. Er ist nur in Netzwerkumgebungen notwendig. Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen einzelnen Rechner handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist. NT-LM-Sicherheitsdienst Dieser Dienst sammelt und speichert laufend Netzwerkkonfigurations- und Standortinformationen. Empfehlung: Deaktivieren. Routing RAS Diese Dienste stellen so genannte Routing-Dienste zur Verfügung, die praktisch nie gebraucht werden. Empfehlung: Deaktivieren oder Manuell. Server Der Server-Dienst ermöglicht die Freigabe von Ordnern in einem Netzwerk. Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen einzelnen Rechner handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist. SmartCard Mit diesem Dienst ist der Zugriff auf Smart-Cards (Speicherkarten) möglich. Der Dienst ist aber nur notwendig, wenn Sie einen SmartCard-Reader besitzen und SmartCards verwenden. SmartCards sind kleine Karten – ähnlich EC-Karten – mit einem integrierten Chip. Empfehlung: Wenn Sie keine SmartCards verwenden, können Sie diesen Dienst deaktivieren. SmartCard-Hilfsprogramm Hiermit können Sie nicht-Plug&Play-fähige SmartCard-Lesegeräte am Computer nutzen. Empfehlung: Der Dienst ist nur notwendig, wenn Sie ein solches Lesegerät im Einsatz haben. Ist das nicht der Fall, sollten Sie ihn deaktivieren. SSDP-Suchdienst Dieser Dienst ermöglicht die Ermittlung von so genannten UPnPGeräten (Universal Plug and Play) auf Heimnetzwerken. Da Universal Plug and Play ein großes Sicherheitsrisiko darstellt, sollten Sie diesen Dienst unbedingt ausschalten. Empfehlung: Deaktivieren. Telnet Der Telnet-Dienst ist nur für Administratoren wichtig, die den PC aus der Ferne steuern möchten. Damit können Sie sich aus der Ferne am Rechner anmelden und Programme auszuführen. Empfehlung: Deaktivieren. Terminaldienste Dieser Dienst ermöglicht den Zugriff und die Nutzung des TerminalServers von Microsoft. Wenn Sie den Terminal-Server nicht verwenden, können Sie den Dienst abschalten. Empfehlung: Deaktivieren. Den PC aufräumen und optimieren 117 Dienst Beschreibung und Hinweise Universeller Plug & PlayGerätehost Mit diesem Dienst wird Ihr Computer zum so genannten Host für universelle Plug & Play-Geräte. Da Universal Plug and Play ein großes Sicherheitsrisiko darstellt, sollten Sie diesen Dienst unbedingt ausschalten. Empfehlung: Deaktivieren. Windows-Zeitgeber Der Zeitgeber-Dienst synchronisiert das Datum und die Uhrzeit auf allen Clients und Servern in einem Netzwerk. Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen einzelnen Rechner handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist. In der Systemsteuerung lassen sich unnötige Dienste ganz einfach abschalten. Das befreit den Rechner von überflüssigen Lasten und macht ihn schneller. Den Rechner von Spyware, Adware und anderen Bremsklötzen befreien Eine der größten Tempobremsen sind heimlich installierte Programme, die sich unbemerkt in Ihrem Rechner einnisten und den PC aus- 118 Den PC aufräumen und optimieren bremsen. In der Fachsprache werden diese Programme Spyware oder Adware genannt. Der Name ist gut gewählt: Denn die Miniprogramme machen sich unbemerkt im Arbeitsspeicher und auf der Festplatte breit und spionieren Sie aus. HINWEIS Völlig unbemerkt sind die Spywareprogramme im Hintergrund aktiv und sammeln jede Menge Informationen. Etwa darüber, welche Programme Sie wann aufgerufen oder welche Internetseiten Sie besucht haben. Die ermittelten Daten wandern dann – ebenfalls still und heimlich – über das Internet an ihre Programmierer. Das ist nicht nur lästig, sondern wirkt wie ein Bremsklotz. Da die Spyware ständig im Hintergrund mitläuft, belegt sie wertvollen Arbeitsspeicher und Festplattenplatz. Wie kommt Spyware auf den Rechner? Meist sind kostenlose Programme und Tools von Computerzeitschriften oder Downloadportalen schuld. Die Spyware reist praktisch Huckepack mit der Freeware oder Shareware und wird zusammen mit den Hauptprogrammen installiert. Sie sollten daher nicht blindlings jedes Programm installieren, sondern sich nur auf das Notwendigste konzentrieren. Zum Glück gibt es probate Gegenmittel. Mit sogenannten Antispyware-Programmen geht es den digitalen Spionen an den Kragen. Die Spionagetools werden vom Rechner entfernt; der PC kann wieder »durchatmen« und wird wesentlich schneller. In der Praxis hat sich das kostenlose Tool Spybot Search & Destroy bewährt. Es durchforstet alle Festplattenlaufwerke – auch USB-Sticks, Digitalkameras und andere Wechseldatenträger – nach verdächtiger Spyware. Auch der Arbeitsspeicher und die Registrierdatenbank von Windows werden gründlich durchleuchtet. Die intensive Suche dauert zwar ein wenig, das Ergebnis ist aber in den meisten Fällen verblüffend: Mehrere Dutzend oder hundert Spyware-Komponenten macht das Tool in der Regel ausfindig. Um mit Spybot Search & Destroy den Rechner zu säubern, gehen Sie folgendermaßen vor: Den PC aufräumen und optimieren 119 1. Rufen Sie die Internetseite www.spybot.info/de auf, und klicken Sie auf Herunterladen. Klicken Sie im unteren Teil der Webseite auf Download sowie Hier herunterladen. Im Downloadfenster klicken Sie auf die Schaltfläche Ausführen. 2. Sobald der Ladevorgang abgeschlossen ist, folgen Sie den Anweisungen des Installationsassistenten, um das Tool zu installieren. 3. Die Bedienung des Programms ist kinderleicht: Ein Mausklick auf Überprüfen genügt, und schon macht sich Spybot auf die Suche nach verdächtiger Software. Da das Programm sehr gründlich sucht, kann das einige Minuten dauern. 4. Sobald die Prüfung abgeschlossen ist, erhalten Sie einen Prüfbericht. Jetzt können Sie entscheiden, welche der gefundenen Spione entfernt werden sollen. Markieren Sie die gewünschten Einträge und klicken Sie auf Markierte Probleme beheben. Mit kostenlosen Programmen wie Spybot Search & Destroy werden Sie lästige Spyware im Handumdrehen los und machen damit Ihren Rechner wieder flotter. 120 Den PC aufräumen und optimieren 5. Besonders nützlich ist die Funktion Immunisieren. Damit richten Sie einen Präventivschutz ein, der Spione erst gar nicht auf die Platte lässt. Der immunisierte Rechner ist automatisch vor über 10.000 bekannten Spywareprogrammen geschützt. Dazu gehören vor allem Downloads potenziell gefährlicher Internetseiten oder Produkte, die bekanntermaßen nur das Ziel haben, digitale Spione auf Ihrem Computer zu installieren. Mehr Tempo mit neuen Treibern Eine besondere Rolle spielen beim Computer die sogenannten Treiber. Das sind kleine Programme, die als »Dolmetscher« zwischen Hardware und Computer dienen. Für jedes angeschlossene Gerät – ob Drucker, Grafikkarte, ja sogar Maus und Tastatur – gibt es einen passenden Treiber. Der Grafikkartentreiber ist zum Beispiel dafür zuständig, dass Texte, Bilder und Programmsymbole korrekt auf dem Bildschirm angezeigt werden. Der Druckertreiber sorgt dafür, dass das Geschriebene auf dem Papier auch tatsächlich so aussieht wie gewünscht. Das Tückische dabei: Treiber ist nicht gleich Treiber. Die Gerätetreiber werden von den Herstellern regelmäßig weiterentwickelt und optimiert. Dabei werden meist Fehler aus früheren Versionen ausgemerzt oder neue Funktionen ergänzt. Daher empfiehlt es sich, auf der Internetseite der Hersteller regelmäßig nach neuen Treibern Ausschau zu halten. Die neuen Treiber sorgen meist für einen erheblichen Geschwindigkeitsschub. Neue Treiber sind besonders bei Spielen wichtig. Die Hersteller von 3D-Grafikkarten veröffentlichen fast im Wochenrhythmus neue Treiber, um die Karten noch schneller zu machen. Neue Treiber lassen sich sehr einfach installieren. Zunächst sollten Sie auf der Webseite des jeweiligen Herstellers nachschauen, bei Grafikkarten zum Beispiel bei ATI/AMD (www.ati.de) und nVidia (www. nvidia.de). Auf vielen Herstellerwebseiten finden Sie direkt auf der Startseite einen Link zu aktuellen Treibern. Falls nicht, lohnt ein Blick in den Bereich Service, Support, Kundendienst oder Downloads. Meist Den PC aufräumen und optimieren 121 müssen Sie dann nur noch das richtige Modell auswählen, den Treiber herunterladen und ihn anschließend installieren. Auf den Webseiten der Hardware-Hersteller finden Sie stets neue Treiber, die Ihren Rechner oft schneller machen und neue Funktionen integrieren. In den meisten Fällen sind die Treiber auf der Webseite des Herstellers schnell gefunden. Mitunter stellt sich jedoch die Frage, wie die Webadresse des Herstellers lautet. Der Firmenname mit angehängtem .de oder .com führt nicht immer zur richtigen Seite. Ist die richtige Webseite gefunden, ist das Ziel noch lange nicht erreicht. Viele Hersteller haben die Treiber auf ihrer Homepage regelrecht versteckt. Falls Sie die Treiber nicht auf Anhieb finden, gibt es eine gute Alternative. Beim Internetangebot www.treiber.de finden Sie zu fast allen Herstellern und Produkten Links zur Herstellerseite oder direkt zur Downloadseite. Hier müssen Sie nur den Gerätetyp – etwa die Grafikkarte oder Drucker – oder den Firmennamen auswählen und gelangen direkt zu den passenden Treibern. 122 Den PC aufräumen und optimieren Bevor Sie lange nach Treibern suchen, lohnt ein Blick auf www.treiber.de. Hier gibt es Links und Infos zu fast allen Herstellern und Geräten. Bei www.treiber.de gibt es vor allem Treiber für aktuelle Hardware. Schwieriger wird es bei älteren Geräten. Sobald ein Gerät nicht verkauft wird, stellen viele Anbieter auch die Unterstützung und den Download der entsprechenden Treiber ein. Angebote wie www.treiber.de sind hier machtlos, da sie die Treiber nicht selbst vorhalten, sondern auf die entsprechenden Originalseiten der Anbieter verlinken – die es möglicherweise gar nicht mehr gibt. Für solche Fälle sollten Sie auf die Webseiten www.treiberupdate.de und www.driverguide.com zurückgreifen. Da diese Angebote die Treiber selbst zum Download anbieten, lassen sich hier meist auch für ältere Geräte noch die passenden Treiber finden. Den PC aufräumen und optimieren 123 Auf Webseiten wie www.treiberupdate.de finden Sie auch Treiber für veraltete Hardware. Schneller arbeiten mit Windows Windows ist aufgeräumt, die Festplatte von Ballast befreit, unnötige Dienste wurden abgeschaltet und die neuesten Treiber sind installiert. Damit sind die wichtigsten Schritte für ein schnelles Arbeiten mit Windows erledigt. Es geht aber noch mehr. Selbst wenn das Betriebssystem auf Hochtouren läuft, lässt sich in Sachen WindowsBedienung noch einiges verbessern. Programme schneller starten Über das Startmenü lassen sich alle installierten Programme per Mausklick starten. Allerdings kann es im Startmenü schnell unübersichtlich werden. Je mehr Programme hinzukommen, umso voller wird es in der Programmliste. Manche Programme sind dann so gut in 124 Den PC aufräumen und optimieren Untermenüs und Programmgruppen »versteckt«, dass sie nur schwer aufzufinden sind. Windows Vista kennt zum Glück eine elegante Abkürzung, um die gewünschten Programme blitzschnell aus dem »Versteck« zu locken. Klicken Sie bei Windows Vista auf die StartSchaltfläche und geben Sie in das Suchfeld direkt oberhalb der Schaltfläche einfach den Namen des gewünschten Programms ein. Es reichen die ersten Buchstaben. Wenn Sie beispielsweise die Textverarbeitung Word suchen, genügt die Eingabe wor. Windows zeigt in der Programmliste jetzt nur noch die Anwendungen an, die mit den eingegebenen Anfangsbuchstaben übereinstimmen, zum Beispiel WordPad und Microsoft Word. Oft geht es sogar mit einzelnen Buchstaben. Mit p finden Sie beispielsweise sofort das Malprogramm Paint oder den Windows Media Player. Bei Windows Vista reicht im Suchfeld des Startmenüs die Eingabe der Anfangsbuchstaben, um ruckzuck die entsprechenden Programme zu finden. Den PC aufräumen und optimieren 125 Tastenkürzel für Programme Programme lassen sich auf Wunsch sogar ganz ohne Mausbedienung starten. Für Programme, die Sie besonders häufig nutzen, können Sie eine eigene Tastenkombination einrichten. Dann können Sie beispielsweise die Textverarbeitung Word mit der Tastenkombination [Strg]+[Alt]+[W] starten. Um Tastenkombinationen für den Start von Programmen zu definieren, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Öffnen Sie das Startmenü und die Programmliste. 2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Programm und wählen Sie im Kontextmenü den Befehl Eigenschaften. 3. Klicken Sie in das Feld Tastenkombination. Drücken Sie hier die Tastenkombination, die Sie später für den Start nutzen möchten, etwa [Strg]+[Alt]+[W]. Im Eingabefeld erscheint im Klartext noch einmal die Tastenkombination, die Sie gedrückt haben. 4. Schließen Sie das Fenster mit OK. Ab sofort können Sie das Programm über die gewünschte Tastenfolge starten. Schnellstart per Tastenfolge: Für jede Anwendung können Sie eigene Tastenkombinationen für den schnellen Programmstart einrichten. 126 Den PC aufräumen und optimieren Das Startmenü schneller machen Unglaublich, aber wahr: Microsoft hat absichtlich eine Tempobremse eingebaut, die die Arbeit mit Windows verzögert. Wenn Sie auf die Start-Schaltfläche klicken, müssen Sie einige Augenblicke warten, bis das Startmenü erscheint. Das sind zwar nur Millisekunden, doch die Zwangspause ist von Microsoft so gewollt. Die Verzögerung wurde nur aus ästhetischen Gründen eingebaut, damit das Startmenü scheinbar flüssig aufklappt. Soll sich das Startmenü lieber schnell statt schön öffnen, können Sie die Startmenüverzögerung abschalten: 1. Drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R] und geben Sie den Befehl regedit ein. Bestätigen Sie die Eingabe mit OK. Windows startet daraufhin den Registrierungseditor. 2. Wechseln Sie hier in den Ordner HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Desktop. 3. Klicken Sie in der rechten Fensterhälfte doppelt auf MenuShowDelay. 4. Jetzt können Sie im Feld Wert in Millisekunden festlegen, mit welcher Verzögerung das Startmenü geöffnet wird. Je geringer der Wert ist, umso schneller öffnet sich das Menü. Bei Windows Vista sind es standardmäßig 400 Millisekunden. Optimal sind Werte unter 100. Am schnellsten und ohne Verzögerung geht es mit dem Wert 0. 5. Geben Sie den gewünschten Wert ein und schließen Sie das Fenster mit OK. Die neuen Werte gelten, sobald Sie Windows neu starten. Den PC aufräumen und optimieren 127 Schalten Sie im Registrierungseditor die unnötige Startmenüverzögerung aus – die ist zwar schön, kostet aber nur Zeit. Mehr Lieblingsprogramme im Startmenü Windows Vista schaut Ihnen während der Arbeit über die Schulter. Das Betriebssystem merkt sich, welche Programme Sie insgesamt besonders häufig oder in den letzten Tagen genutzt haben. Die Lieblingsprogramme wandern automatisch auf die erste Seite des Startmenüs. Hier ist Platz für neun Programme. Wenn Sie mehr als neun Programme regelmäßig nutzen, sollten Sie die Liste erweitern, damit die Lieblingsprogramme nicht so schnell wieder aus der Übersicht »herausfallen«. Maximal lässt sich die Liste auf 30 Plätz erweitern, und zwar folgendermaßen: 1. Klicken Sie bei Windows Vista mit der rechten Maustaste auf den Start-Button, und wählen Sie den Befehl Eigenschaften. 2. Wechseln Sie in das Register Startmenü und klicken Sie auf die Schaltfläche Anpassen. 3. Legen Sie im Feld Anzahl der zuletzt ausgeführten Programme die Länge der Liste fest. Maximal sind 30 Programme möglich. 128 Den PC aufräumen und optimieren Damit das Startmenü nicht zu lang wird, empfiehlt sich eine Anzahl zwischen zwölf und 20 Programmen. 4. Schließen Sie das Dialogfenster mit OK. Die Liste der am häufigsten genutzten Programme lässt sich auf bis zu 30 Einträge erhöhen. Sinnvoll sind 12 bis 20 Einträge – sonst wird das Startmenü zu lang. Die Liste der am häufigsten genutzten Programme hat allerdings einen Nachteil: Sobald alle Plätze belegt sind, tauscht Windows Vista ältere Einträge durch neuere Programme aus. Je nach Programmnutzung ändert sich der Inhalt der Liste ständig. Mit einem Trick können Sie Ihre Lieblingsprogramme auch dauerhaft im Startmenü verankern. Die Programme stehen dann – unabhängig von deren Nutzung – dauerhaft an oberster Position. Hierzu müssen Sie nur das Menü Start | Alle Programme öffnen und mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Programm klicken. Wenn Sie jetzt im Kontextmenü den Befehl An Startmenü anheften aufrufen, erscheint das Programm dauerhaft im oberen Bereich des Startmenüs – egal, wie oft es zuletzt gestartet wurde. Den PC aufräumen und optimieren 129 Wichtige Programme können Sie mit dem Befehl An Startmenü anheften dauerhaft an die oberste Position des Startmenüs »kleben«. Dateien schneller finden mit Desktop-Suchmaschinen Um Dateien und Ordner schneller zu finden, ist Windows mit einer eigenen Suchfunktion ausgestattet. Sehr effektiv ist die WindowsSuche allerdings nicht. Die Suche ist meist zu langsam, zu ungenau und liefert zu wenige oder die falschen Treffer. Eine gute Alternative zur windowseigenen Suche sind sogenannte Desktop-Suchmaschinen. Das sind spezielle Suchprogramme, die sich auf die Suche nach Dateien und Ordnern spezialisiert haben. Die Profitools sind wesentlich schneller und effektiver als die träge Windowssuche. Die Suchsoftware für den eigenen PC gibt es kostenlos von Copernic, Google oder Yahoo. Die Desktop-Suchmaschinen arbeiten dabei wie Internetsuchdienste. Die Tools durchforsten den Computer nach allen Dateien, Briefen, Fotos, Musiktiteln usw. und erzeugen daraus einen schnellen Suchindex. Zu den besten und schnellsten Desktop-Suchmaschinen zählt Copernic (www.copernic.com). Copernic sucht blitzschnell nach Text-, 130 Den PC aufräumen und optimieren Bild-, Musik- und Videodateien. Sogar E-Mails und Kontaktadressen von Outlook Express und Outlook sowie die Favoriten und der Verlauf der Browser werden mit durchforstet. Sehr nützlich ist die Vorschaufunktion, die sofort einen ersten Blick in die gefundenen Dateien und E-Mails gewährt. Auch andere Suchmaschinenanbieter stellen spezielle Desktop-Suchmaschinen zur Verfügung. Wie Copernic macht sich auch Yahoo! Desktop Search auf die Suche nach lokalen Dateien. Die Yahoo-Suchmaschine für den eigenen PC finden Sie auf der Webseite de.docs.yahoo. com/search/ desktop (ohne www.). Das Programm ist sehr schnell und einfach in der Bedienung, es ist aber leider nur in englischer Sprache erhältlich. Ebenfalls interessant ist die Desktop-Suche vom Suchmaschinenprimus Google. Mit Google Desktop, zu finden unter desktop.google.com/de (ohne www.), kommt die bewährte Google-Technologie auf dem eigenen Rechner zum Einsatz. Ganz wichtig beim Einsatz einer Desktopsuchmaschine wie Copernic: Schalten Sie den windowseigenen Suchdienst ab, damit Ihre Festplatte nicht von zwei Suchdiensten durchforstet wird – das würde nur unnötig Zeit und Systemressourcen verschwenden. Um die Windows-Suche abzuschalten, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Wechseln Sie in die Systemsteuerung (Start | Systemsteuerung) und klicken doppelt auf System und Wartung sowie auf Verwaltung. 2. Klicken Sie doppelt auf Dienste. 3. Bei Windows Vista klicken Sie anschließend doppelt auf Windows-Suche, bei Windows XP auf Indexdienst. 4. Im nächsten Fenster wählen Sie im Feld Starttyp den Eintrag Deaktiviert. Den PC aufräumen und optimieren 131 5. Bestätigen Sie die Änderungen mit OK. Die windowseigene Suchfunktion ist damit deaktiviert. Als eine der besten Desktop-Suchmaschinen gilt Copernic (www.copernic.com) Im Suchfenster erscheinen bereits während der Eingabe die ersten Treffer. Wenn Sie eine Desktop-Suchmaschine wie Copernic verwenden, sollten Sie die Suchfunktion von Windows abschalten. 132 Den PC aufräumen und optimieren 7.6 Den PC intelligent aufrüsten PCs veralten relativ schnell. Nach zwei bis drei Jahren gehört der Rechner bereits zum alten Eisen. Aber bevor der PC ausgemustert und durch ein neues Modell ersetzt wird, lohnt sich in manchen Fällen das Aufrüsten. Mehr Speicher oder eine bessere Grafikarte wirken oft wie eine Frischzellenkur. Der alte PC kann dadurch nochmals deutlich an Leistungsfähigkeit zulegen. Dieses Kapitel zeigt, wo das Aufrüsten sinnvoll ist und wie Sie am besten dabei vorgehen. So klappt’s mit neuer Hardware Generell ist das Einbauen oder Anschließen neuer Hardware kein Problem. Denn Windows kennt (fast) alle Geräte: Das Betriebssystem ist mit einer riesigen Datenbank ausgestattet, in der nahezu alle verfügbaren Geräte aufgelistet sind. Wird eine neue Hardware eingebaut oder angeschlossen, etwa ein neues DVD-Laufwerk, erkennt Windows dieses automatisch und richtet es richtig ein. Die neue Hardware kann sofort genutzt werden. Möglich macht das eine Technik namens »Plug-and-Play«, frei übersetzt: einbauen und loslegen. Dahinter verbirgt sich ein alle Bereiche des PCs umfassendes Konzept: Hardware, BIOS und das Betriebssystem arbeiten Hand in Hand und installieren neue Geräte automatisch. In einer riesigen Hardwaredatenbank sind alle wichtigen Konfigurationseinstellungen aktuell verfügbarer Komponenten hinterlegt. Ein neu angeschlossener Drucker ist damit zum Beispiel sofort einsatzbereit. Neue Geräte einbauen, anschließen, einrichten und installieren Das Installieren und Einrichten neuer Geräte ist in den meisten Fällen eine Sache von Minuten. Ob Drucker, Grafikkarte, Digitalkamera oder Webcam: Sie müssen lediglich das neue Gerät anschließen bzw. einbauen, und Windows erledigt den Rest. Das Betriebssystem erkennt automatisch das neue Gerät, und Sie können sofort damit Den PC aufräumen und optimieren 133 arbeiten. Auch die richtigen Treiber sind im sogenannten Driver Store (Treiberlager) bereits enthalten. Erkennt Windows ein neues Gerät, installiert es aus dem Driver Store den richtigen Treiber und bindet die Hardware in das Betriebssystem ein. Neue Hardware erkannt: Während der Installation neuer Treiber erscheint in der Taskleiste von Windows eine Statusmeldung. Damit ist klar, dass Windows die Hardware erkannt und mit der Einrichtung begonnen hat. Logos und Siegel für Windows Vista Wenn Sie Windows Vista verwenden und beim Kauf neuer Hardware auf Nummer sicher gehen möchten, helfen Ihnen bei einigen Geräten spezielle Logos auf der Geräteverpackung. Das Logo Works with Windows Vista stellt sicher, dass das Gerät in seinen wesentlichen Funktionen unter Windows Vista funktioniert. Mit dem Logo Certified for Windows Vista sind Sie auf der sicheren Seite. Das Gerät unterstützt alle Windows Vista-Funktionen und bietet maximale Geschwindigkeit und Leistung. 134 Den PC aufräumen und optimieren Es geht aber auch ohne Logo. Da die Hardwarehersteller viel Geld in die Hand nehmen müssen, um die Tests bei Microsoft zu absolvieren und das Logo zu erhalten, verzichten viele auf das Vista-Logo. Bei den meisten handelsüblichen Geräten klappt die Installation auch ohne Logo reibungslos. Läuft die alte Hardware auch unter Vista? Falls Sie noch Windows XP oder Windows 2000 verwenden und auf Windows Vista umsteigen möchten, stellt sich oft die Frage, ob die »alte« Hardware auch unter Windows Vista läuft. Die Antwort verrät ein kostenloses Tool von Microsoft. Beim Umstieg auf Windows Vista ist nicht immer klar, ob die »alte« Hardware nach dem Umstieg noch funktioniert. Mit dem Windows Vista Upgrade Advisor können Sie Ihre vorhandene Hardware vor einem Umstieg auf Windows Vista auf die Vista-Tauglichkeit prüfen. Das Tool untersucht Ihren Computer, überprüft die Hardware und teilt Ihnen mit, mit welcher es Probleme geben könnte. Sie erhalten den Upgrade Advisor kostenlos von der Webseite www.microsoft. Den PC aufräumen und optimieren 135 com/germany/ windows/products/windowsvista/buyorupgrade/upgradeadvisor.mspx . Mit dem kostenlosen Upgrade Advisor können Sie Ihren Rechner auf VistaTauglichkeit prüfen. Wenn die Installation fehlschlägt Rechner ausschalten, Hardware einbauen bzw. anschließen, Rechner wieder einschalten – so einfach verläuft die Installation neuer Geräte in den meisten Fällen. Die Hardware wird automatisch erkannt, die neuen Treiber in wenigen Sekunden eingerichtet. Nur bei exotischen, älteren oder – im Gegenteil – brandneuen Geräten scheitert die Installation. Kann Windows in seiner Treiberdatenbank keinen passenden Treiber finden, erscheint das Dialogfenster Neue Hardware gefunden – Unbekanntes Gerät. Hier haben Sie drei Möglichkeiten: Mit der Option Treibersoftware suchen und installieren starten Sie eine erneute Suche nach einem passenden Treiber. Besteht eine Internetverbindung, sucht Windows auch online auf den Windows-UpdateServern nach passenden Treibern. Sollte das nicht zum Erfolg führen, bietet Windows die Möglichkeit, den Treiber von einer CD oder DVD zu laden. Diese Option sollten Sie wählen, wenn dem Gerät eine Treiber-CD bzw. –DVD beilag und Sie diesen Treiber verwenden möchten. Sollte sich der Treiber in einem Ordner auf der Festplatte befinden, wählen Sie die Option Auf dem Computer nach Treibersoftware suchen (erweitert) und geben den entsprechenden Ordner an. Die Option Später nachfragen verschiebt die Installation auf einen späteren Zeitpunkt. Sie können das neue Gerät noch nicht verwenden; Windows fragt aber erneut nach dem Treiber, wenn das Gerät beim nächsten Mal angeschlossen wird. Sie sollten diese Option wählen, wenn Sie zuerst im Internet nach einem passenden Treiber suchen möchten. Meistens finden Sie passende Treiber direkt auf der Websei- 136 Den PC aufräumen und optimieren te des Herstellers oder auf Treiberdownloadseiten wie www.treiber.de, www.treiberupdate.de oder www.driverguide.com . Sollte Windows den passenden Treiber nicht auf Anhieb finden, müssen Sie die Installation manuell vornehmen. Mit der letzten Option Diese Meldung nicht noch einmal für dieses Gerät anzeigen verzichten Sie zunächst auf die Installation eines Gerätetreibers. Auch wenn Sie das Gerät später erneut anschließen, erfolgt kein erneuter Installationsversuch. Im Geräte-Manager finden Sie das Gerät unter der Rubrik Unbekannte Geräte. Dort können Sie die Treiberinstallation später nachholen. Den PC aufräumen und optimieren 137 Was ist eigentlich drin im Rechner? Wenn es ans Aufrüsten und den Tausch bestehender Komponenten geht, stellt sich die Frage, was eigentlich im Rechner eingebaut ist. Die Frage lässt sich beantworten, ohne den PC aufschrauben zu müssen. Möglich macht das der Geräte-Manager. Hier laufen alle Fäden zur Verwaltung der Hardware zusammen. Um mit dem Geräte-Manager einen Einblick in die Hardwarekonfiguration des Rechners zu erhalten, drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[Pause/Untbr] und klicken anschließend auf Geräte-Manager. Im Geräte-Manager erhalten Sie ausführliche Informationen über die eingebaute und angeschlossene Hardware. Im Geräte-Manager sind in Form eines hierarchischen Baums alle im PC eingebauten oder an den Rechner angeschlossenen Hardwaregeräte aufgeführt. Über das Menü Ansicht können Sie die Hardwareliste unterschiedlich darstellen. Mit Geräte nach Typ werden alle Hardwarekomponenten nach ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Typenklasse angezeigt, zum Beispiel nach Druckern, Laufwerken oder Netzwerkadaptern. Der Befehl Geräte nach Verbindung listet die Geräte 138 Den PC aufräumen und optimieren nach ihrer hardwareseitigen Anbindung auf, etwa alle Geräte am PCIBus. Mit Ressourcen nach Typ erkennen Sie, welche Ressourcen (wie zum Beispiel E/A-Adresse oder Interrupt) die Geräte verwenden. Mit neuer Hardware den Rechner schneller machen Wenn der Rechner immer langsamer wird und bereits alle Tuningmaßnahmen ausgeschöpft sind, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Anschaffung eines neuen Rechners oder das Aufrüsten des alten. Meist lässt sich durch gezieltes Aufrüsten die Geschwindigkeit des Rechners nochmals etwas steigern. Und das Aufrüsten ist auch gar nicht so kompliziert, wie es sich anhört. Selbst PC-Laien können mit wenigen Handgriffen neue Hardware einbauen und dem Rechner wieder Beine machen. Zur Beschleunigung des Systems können Sie zwei Komponenten einbauen bzw. ergänzen: mehr Arbeitsspeicher und eine neue Grafikkarte. Mit dem Arbeitsspeicher verschaffen Sie dem Rechner mehr Spielraum beim Starten und Ausführen von Programmen. Der Wechsel zu einer schnelleren Grafikkarte führt vor allem bei 3D-Spielen zu einem schnelleren und flüssigeren Bildaufbau. Wie Sie Arbeitsspeicher und Grafikkarte selbst einbauen, erfahren Sie auf den folgenden Seiten. Neben Arbeitsspeicher und Grafikkarte lassen sich auch andere Komponenten austauschen, etwa das Motherboard (deutsch: Hauptplatine) oder der Prozessor. Von beidem sollten Laien allerdings Abstand nehmen: Der Austausch des Motherboards kommt quasi einem Komplettumbau des Rechners gleich. Der Prozessor ist ein sehr empfindliches Bauteil, dessen viele Beinchen beim Austausch leicht verbiegen können. Zudem erfordert der Austausch von CPU und Motherboard umfangreiche Hardwarekenntnisse, die an dieser Stelle nicht vermittelt werden können, da dies den Rahmen dieses Buches sprengen würde. Den PC aufräumen und optimieren 139 Geht fast immer: Mehr Arbeitsspeicher einbauen Wenn es um den Arbeitsspeicher geht, lautet die Devise: Viel hilft viel. Denn ein PC kann eigentlich nie genug Arbeitsspeicher haben. Je mehr Speicher eingebaut ist, umso schneller ist der Rechner. Ist der Rechner zu langsam, ist meist zu wenig Arbeitsspeicher – auch RAM (Random Access Memory) genannt – der Grund. Denn wenn Programme und Dateien nicht mehr komplett in den Arbeitsspeicher passen, muss Windows auf die Festplatte ausweichen. Dann wird einfach ein Teil der Festplatte in Arbeitsspeicher umgewandelt. Das bremst den Computer, da die Festplatte bis zu 500 Mal langsamer ist als der Arbeitsspeicher. Ist mehr Arbeitsspeicher eingebaut, wird das Auslagern auf die Festplatte hinausgezögert; das Arbeitstempo erhöht sich. Als Faustregel gilt: 1 GB Arbeitsspeicher als Mindestausstattung für einen flotten Bürorechner. Bei Spiele- und Grafik-PCs können es auch 2 GB oder mehr sein. Viele ältere PCs sind noch mit 512 MB (ein halbes GB) oder gar nur 256 MB ausgestattet – das ist eindeutig zu wenig. Der Einbau neuer oder weiterer Speicherbausteine ist bei den meisten Rechnern kein Problem. Selbst Notebooks lassen sich mit mehr RAM aufrüsten. Und teuer ist das Aufrüsten auch nicht. Pro GB (1.000 MB) sind etwa 50 bis 80 Euro fällig. Ist noch Platz für mehr Speicher? Leider lassen sich Computer nicht unbegrenzt mit mehr Speicher aufrüsten. Wichtig ist dabei, über wie viele Speichersteckplätze der Rechner verfügt und wie viele davon noch frei sind. Zudem ist die verwendete Speichertechnologie wichtig. Denn Speicherbaustein ist nicht gleich Speicherbaustein. Um herauszufinden, wie viele Speicherbausteine eingebaut werden können und welche Speichermodelle Sie benötigen, hilft ein Blick in das Innere des Rechners. Folgende Schritte sind hierzu notwendig: 140 Den PC aufräumen und optimieren 1. Schalten Sie den PC aus und stellen Sie sicher, dass keine Netzspannung anliegt. Ziehen Sie am besten den Netzstecker vom Netzteil des Rechners. Sofern möglich schalten Sie auch das Netzteil ab. Bei Notebooks entfernen Sie den Akku. 2. Schrauben Sie das Computergehäuse auf. Achten Sie beim Aufschrauben darauf, keine magnetischen Schraubenzieher zu verwenden. Bei Notebooks gibt es auf der Unterseite eine Klappe, die mit einem Symbol für Arbeitsspeicher oder einem M (für Memory) gekennzeichnet ist.Hier müssen Sie lediglich die Schrauben für die Abdeckplatte lösen. Der Arbeitsspeicher von Notebooks ist meist auf der Unterseite unterhalb einer kleinen Abdeckplatte zu finden. 3. Sorgen Sie dafür, dass Sie sich von eventueller statischer Elektrizität entladen. Fassen Sie hierzu kurz an ein (blankes) Heizungsrohr oder eine nicht lackierte Wasserleitung. 4. Sobald das Gehäuse geöffnet ist, legen Sie es auf die Seite, so dass die Hauptplatine (Motherboard) besser zugänglich ist. Im Inneren des Rechners erkennen Sie die Steckplätze für die Speicherbausteine anhand schwarzer, länglicher Schlitze, die an den Enden über jeweils eine Klemme zum Verriegeln der Speicherbausteine ver- Den PC aufräumen und optimieren 141 fügen. Meist sind zwei oder vier Einsteckplätze vorhanden, von denen mindestens einer mit einem Speicherbaustein belegt ist. Um den Rechner mit mehr Speicher aufzurüsten, muss mindestens ein Steckplatz frei sein. In den freien Platz können Sie dann problemlos einen weiteren Baustein einsetzen. Aber auch wenn bereits alle Speicherbänke belegt sind, ist ein Aufrüsten noch möglich. Dann tauschen Sie einfach die bereits eingebauten Speicherbausteine durch neue aus. So sieht es im Inneren des Rechners aus. In mindestens einem der Speicherbänke steckt ein Speicherbaustein. Kaufen Sie aber nicht mehr Speicherbausteine, als Steckplätze zur Verfügung stehen. Beim Speicher gilt: So wenig Steckplätze belegen wie möglich. Ist der Rechner beispielsweise mit vier Speichersteckplätzen ausgestattet und möchten Sie 2 GB RAM einbauen, sollten Sie zwei 1-GB-Bausteine (und nicht vier 512-MB-Module) wählen. Da dann 142 Den PC aufräumen und optimieren auch nach dem Aufrüsten noch Speicherbänke frei bleiben, haben Sie später noch immer »Luft« für weitere Aufrüstungen. Die richtigen Speicherbausteine kaufen Ist der Rechner einmal aufgeschraubt, können Sie auch gleich prüfen, welche Speicherbausteine Sie benötigen. Auch wenn Speicherbausteine auf den ersten Blick identisch aussehen, gibt es wichtige Unterschiede. Maßgeblich ist die Geschwindigkeit der Bausteine. Die neuen Speichermodule sollten genau so schnell sein wie die bisher eingebauten. Welche Speicherbausteine im Rechner zum Einsatz kommen, erfahren Sie auf der Webseite des PC- oder Motherboard-Herstellers. Allerdings müssen Sie hierzu die genaue Bezeichnung des Rechners bzw. des Motherboards kennen. Am sichersten ist ein Blick auf den bisher eingebauten Speicher. Auf dem Speichermodul finden Sie einen Aufkleber, der die genaue Bezeichnung trägt. Hier steht anhand von Kürzeln, welche Speichertechnologie zum Einsatz kommt, beispielsweise DDR 400 (PC3200). Die Buchstaben wie SDR und DDR bezeichnen die Speichertechnologie. Moderne Rechner arbeiten mit DDR-Bausteinen (Double Data Rate, auch »DDR-SDRAM« genannt), in älteren Computern finden Sie die langsameren SDR-RAM-Speichermodule (Single Data Rate). Die Zahlen hinter dem DDR- oder SDR-Kürzel bezeichnen die Geschwindigkeit des Bausteins, etwa DDR 400 oder DDR2 667. Je größer die Zahl, desto schneller ist der Speicherbaustein. Speichertechnologie und Geschwindigkeit werden oft auch in einer Typkennzeichnung wie PC 3200 oder PC2 5300 zusammengefasst. Im PC sollten grundsätzlich nur Bausteine gleichen Typs und gleicher Geschwindigkeit eingebaut werden. Sind in Ihrem Rechner beispielsweise bereits Bausteine vom Typ DDR PC 3200 eingebaut, sollten auch die neuen Module vom gleichen Typ sein. Achten Sie beim Kauf einfach auf die passenden Typbezeichnungen. Den PC aufräumen und optimieren 143 Ebenfalls wichtig: Moderne Motherboards arbeiten mit der DualChannel-Technologie. Damit können Speichercontroller zwei Speichermodule gleicher Kapazität parallel ansprechen. Sie sollten daher darauf achten, die Speicherbausteine immer paarweise zu installieren, etwa zwei 1-GB-Module. Damit erzielen Sie einen Leistungszuwachs von bis zu 3 bis 4 Prozent. Wenn Sie Ihren Arbeitsspeicher komplett auswechseln und gegen neue Speicherbausteine tauschen, sollten Sie auch einen Blick auf die sogenannte Latenzzeit werfen. Je kürzer die Latenzzeit ist, umso schneller arbeitet der Speicherbaustein. Speichermodule mit einer Latenzzeit von 2 (CL2) sind schneller als CL3-Module. Die Latenzzeit steht ebenfalls auf dem Speichermodulen oder sie ist in den technischen Daten angegeben. Der Aufkleber auf dem Speicherbaustein verrät, um welchen Typ – hier PC 3200 – es sich handelt. Die neuen Bausteine sollten vom gleichen Typ sein. Arbeitsspeicher einbauen Nachdem Sie die richtigen Speicherbausteine für Ihren Rechner gekauft haben – egal, ob im Fachhandel oder im Onlinekaufhaus –, ist der Einbau eine Sache von wenigen Minuten. Gehen Sie hierzu folgendermaßen vor: 144 Den PC aufräumen und optimieren 1. Schalten Sie den Computer aus und ziehen Sie den Netzstecker vom Netzteil des PCs. Bei Notebooks entfernen Sie den Akku. 2. Schrauben Sie das Computergehäuse mit einem nicht-magnetischen Schraubenzieher auf. Bei Notebooks entfernen Sie auf der Unterseite die Klappe für den Arbeitsspeicher. 3. Achten Sie darauf, dass Sie sich von eventueller statischer Elektrizität entladen. Dazu können Sie unter anderem an ein (blankes) Heizungsrohr oder eine nicht lackierte Wasserleitung fassen. 4. Legen Sie den geöffneten Rechner auf die Seite, damit die Hauptplatine besser zugänglich ist. Die Steckplätze für den Arbeitsspeicher erkennen Sie anhand schwarzer, länglicher Steckplätze, die an den Enden jeweils über eine Klemme zum Verriegeln der Speicherbausteine verfügen. Falls Sie die bestehenden Speicherbausteine gegen neue austauschen, müssen Sie zunächst die alten ausbauen. Hierzu drücken Sie auf beiden Seiten gleichzeitig von oben auf die beiden Klemmen. Damit lösen Sie den Baustein aus der Arretierung. Jetzt können Sie ihn nach oben aus dem Steckplatz ziehen. 5. Zum Einbau des neuen Speichers drücken Sie die beiden Klemmen nach außen, so dass diese schräg stehen. 6. Nehmen Sie den Speicherbaustein zur Hand und halten Sie ihn – mit den Kontakten nach unten – locker über den Steckplatz. Vermeiden Sie dabei, die Kontakte zu berühren. An der unteren Kontaktleiste erkennen Sie eine kleine Aussparung, die ein falsches Einsetzen des Moduls verhindert. Achten Sie darauf, dass die Aussparung genau über der entsprechenden Kerbe im Steckplatz ist. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass der Speicherbaustein falsch herum eingebaut wird. 7. Jetzt drücken Sie den Baustein gleichmäßig von oben in den freien Steckplatz. Dabei sollten die beiden Klemmen automatisch einrasten. Sobald die Speicherbausteine korrekt im Steckplatz eingebaut wurden und die Klemmen den Baustein arretieren, können Sie den Rechner wieder zusammenbauen. Den PC aufräumen und optimieren 145 Rechts und links am Steckplatz finden Sie zwei Klemmen. Damit können Sie ein bestehendes Speichermodul aus dem Steckplatz hebeln. Nach dem Einbau sollten die Klemmen genau senkrecht stehen und das Speichermodul arretieren. Ob der Arbeitsspeicher richtig eingebaut wurde, erkennen Sie in der Systemsteuerung. Hier wird die Speichermenge im Bereich Arbeitsspeicher (RAM) angezeigt; sie sollte exakt der eingebauten Menge entsprechen. 146 Den PC aufräumen und optimieren Prüfen Sie beim nächsten Start, ob der Rechner den neuen Speicher korrekt erkannt hat. Hierzu drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[Pause]. Bei Windows XP wechseln Sie anschließend in das Register Allgemein. Im unteren Teil des Dialogfensters erkennen Sie, wie viel Speicher erkannt wurden und zur Verfügung steht. Steht dort die neue Speichermenge, ist alles in Ordnung. Der Rechner wird jetzt wesentlich schneller arbeiten, insbesondere wenn mehrere Programme gleichzeitig laufen. Gut für Spiele: Eine bessere Grafikkarte einbauen Die Grafikkarte spielt für das Arbeitstempo eigentlich keine große Rolle. Mit einer Ausnahme: Wenn Sie 3D-Actionspiele, Rennsimulationen, Ego-Shooter, Echtzeit-Strategiespiele oder Action-Adventures spielen, brauchen Sie eine möglichst schnelle Grafikkarte. Hersteller wie ATI/AMD und Nvidia haben hierzu spezielle Spielegrafikkarten entwickelt, die mit eigenen Grafikprozessoren ausgestattet sind. Die sorgen auch bei rasanten Bildschirmszenen für einen flüssigen Bildschirmaufbau. Welche Grafikkarte mindestens eingebaut sein muss, erfahren Sie meist auf der Verpackung des jeweiligen Spiels. Unter Systemvoraussetzungen steht genau, welche Karte es mindestens sein muss. Nur mit den dort angegebenen Grafikkarten oder noch schnelleren Nachfolgemodellen ist der Spielspaß garantiert. Sollte Ihre Grafikkarte die Mindestvoraussetzungen nicht erfüllen oder läuft das Spiel zu langsam und mit Rucklern, können Sie die alte Grafikkarte gegen eine neue austauschen. Zunächst müssen Sie herausfinden, welche Grafikartenvariante in Ihrem PC eingebaut ist. Wichtig ist die Grafikkartenschnittstelle. Am verbreitetsten sind AGPund PCI-Express-Schnittstellen. Den PC aufräumen und optimieren 147 Um herauszufinden, welche Variante in Ihrem Rechner eingebaut ist und welche Grafikkarte in Frage kommt, genügt ein Blick in das Handbuch der Grafikkarte oder des Computers. Dort erfahren Sie, ob Ihr Computer mit einer AGP- oder PCI-Express-Grafikkarte ausgestattet ist. Falls Sie das Handbuch nicht zur Hand haben, hilft das Konfigurationsfenster des Grafikkartentreibers. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich des Desktops und wählen Sie den Befehl Anpassen (bei Windows XP Eigenschaften). Klicken Sie auf Anzeige und Erweiterte Einstellungen (bei Windows XP Einstellungen und Erweitert). Im Register Grafikkarte ist bei den meisten Grafikkarten in der Zeile Chiptyp die jeweilige Schnittstelle AGP- oder PCI-Express angegeben. Leider ist das nicht bei allen Grafikkarten der Fall. Fehlt die Angabe der Schnittstelle, können Sie alternativ anhand der Modellbezeichnung im Internet recherchieren, über welche Schnittstelle die jeweilige Grafikkarte verfügt. Sollte weder der Weg über den Monitortreiber noch die Recherche im Internet zum Erfolg führen, können Sie als letzte Maßnahme auch den Rechner aufschrauben. Beachten Sie dabei die Hinweise in den vorangegangenen Abschnitten. Prüfen Sie anschließend, ob auf der Hauptplatine ein AGP- oder PCI-Express-Port verfügbar ist. In den meisten Fällen steckt die derzeit eingebaute Grafikkarte in einem der beiden Ports. Die AGP-Schnittstelle erkennen Sie meist als braune, längliche Schnittstelle über den weißen PCI-Schnittstellen. Sie ist etwas kürzer als ein PCI-Slot und befindet sich in der Regel als letzter Steckplatz am oberen Rand der Steckleistenreihe. Die meisten AGP-Ports verfügen zusätzlich rechts über einen kleinen Haken oder eine »Nase«, um die AGP-Karte auf der Platine zu fixieren. 148 Den PC aufräumen und optimieren AGP-Steckplätze sind – im Vergleich zu anderen Steckplätzen – kurz und verfügen an einem Ende über eine »Nase« zum Arretieren der Karte. AGP-Steckplätze gibt es meist nur noch bei älteren Computern. In modernen Rechnern gibt es stattdessen PCI-Express-Schnittstellen. Diese erkennen Sie auf der Hauptplatine anhand eines roten, gelben oder schwarzen Slots, der etwas länger ist als die weiße PCI-Schnittstelle. Auch PCI-Express-Slots verfügen am Anfang über eine zusätzliche »Nase« oder einen kleinen Hebel zum Fixieren der Karte. PCI-Express-Schnittstellen sind meist rot, gelb oder schwarz eingefärbt. Achten Sie beim Kauf einer neuen Grafikkarte darauf, die korrekte Schnittstelle für Ihren PC zu wählen. Ebenfalls wichtig ist der Stromhunger der Grafikkarte. Moderne Modelle verfügen über einen separaten Stromanschluss und müssen über das Netzteil zusätzlich mit Strom versorgt werden. Die Grafikkarte verschlingt nicht selten 45 Watt und mehr. Kleine Netzteile mit 250 oder weniger Watt kommen damit schnell an die Leistungsgrenzen. Bei Netzwerkkarten mit separatem Stromanschluss sollte mindestens ein 300-, besser ein 400-Watt-NetzDen PC aufräumen und optimieren 149 teil eingebaut sein. Wie stark das Netzteil ist, erfahren Sie auf dem Aufkleber an der Rückseite des Gehäuses. Prüfen Sie vor dem Kauf zudem, ob im Gehäuse genügend Platz vorhanden ist und das Gehäuse ausreichend gekühlt wird. Moderne HighEnd-Grafikkarten erzeugen wesentlich mehr Abwärme und benötigen durch ihre überdimensionierten Kühlkörper mehr Platz als Standardgrafikkarten. Um die neue Grafikkarte einzubauen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Schalten Sie den Computer aus und öffnen Sie das Gehäuse. Beachten Sie dabei die Hinweise in den vorangegangenen Abschnitten. 2. Die Steckplätze für den AGP- oder PCI-Express-Port erkennen Sie – wie weiter oben beschrieben – anhand der charakteristischen Merkmale wie der Klemme bei AGP-Ports. Bei vielen Billig-PCs oder Kompaktrechnern können Sie die »alte« Grafikkarte nicht ausbauen, da sie bereits als sogenannte OnboardKarte fest auf dem Motherboard integriert ist. Sofern ein Steckplatz für eine Grafikkarte frei ist, können Sie aber trotzdem eine neue Karte einbauen. Der PC erkennt beim nächsten Start automatisch, dass der Monitor jetzt an der neu eingebauten Grafikkarte angeschlossen ist und schaltet die Onboard-Grafikkarte ab. Sollte das nicht der Fall sein, müssen Sie sie im BIOS ausschalten. Wie Sie in das BIOS des Rechners gelangen, erfahren Sie im Kapitel Tipps für Profis. 3. Bauen Sie die bisherige Grafikkarte aus. Bei den meisten Rechnern müssen Sie hierzu eine Schraube am Seitenblech der Grafikkarte lösen. Bei AGP-Karten drücken Sie zusätzlich die seitlich befestigte Klemme zur Seite, um die Arretierung zu lösen. Ziehen Sie die Karte anschließend nach oben aus dem Steckplatz heraus. 4. Jetzt können Sie die neue Grafikkarte einbauen. Nehmen Sie die Karte zur Hand, und halten Sie sie – mit den Kontakten nach unten – locker über den Steckplatz. Vermeiden Sie dabei, die Kontakte zu berühren. 150 Den PC aufräumen und optimieren An der Unterseite erkennen Sie an den Kontakten eine kleine Aussparung. Damit wird verhindert, dass die Karte falsch herum eingesetzt wird. Die Aussparung muss genau in die entsprechende Kerbe im Steckplatz passen. Sollten Kerbe und Aussparung nicht übereinstimmen, halten Sie die Karte entweder falsch herum oder Sie verwenden einen falschen Steckplatz, etwa PCI-Express statt AGP. Versuchen Sie keinesfalls, die Karte mit Gewalt in einen falschen Steckplatz zu stecken. 5. Drücken Sie die Grafikkarte unter gleichmäßigem Druck in den freien Steckplatz. Bei einigen Modellen müssen Sie zusätzlich an einem Ende des Steckplatzes mit einer Klemme die Grafikkarte arretieren. 6. Viele Grafikkarten benötigen eine zusätzliche Stromversorgung. Ist das bei Ihrer der Fall, schließen Sie einen freien Stromstecker aus dem PC-Netzteil an den Stromanschluss der Grafikkarte an. Mit einer neuen Grafikkarte ist Ihr Rechner fit für die neuesten 3D-Spiele. Den PC aufräumen und optimieren 151 7. Im letzten Schritt müssen Sie den Rechner wieder zuschrauben und die Anschlüsse wiederherstellen. Beim nächsten Start erkennt Windows automatisch, dass eine neue Grafikkarte eingebaut wurde, und installiert in den meisten Fällen auch gleich die passenden Treiber. Auch wenn Windows auf Anhieb die richtigen Treiber installiert, sollten Sie die neuesten Treiber der Grafikkartenhersteller einrichten. Diese sind meist schneller und komfortabler als die Windows-Treiber. Sie finden die Treiber direkt auf der Webseite des Grafikkartenhersteller, zum Beispiel auf www.nvidia.de oder www.ati.de . 7.7 Tipps für Profis Der Rechner ist immer noch nicht schnell genug? Dann wird es Zeit für die Profi-Tipps. In diesem Kapitel geht es um Themen für erfahrene PC-Benutzer, insbesondere um das BIOS-Tuning und die RegistryOptimierung. Mit einigen kleinen Veränderungen in den Systemeinstellungen des BIOS und der Registrierdatenbank lässt sich noch der eine oder andere Geschwindigkeitsschub aus dem Rechner kitzeln. BIOS-Tuning für noch mehr Speed Wenn Sie Windows möglichst schnell starten möchten, müssen Sie sich nicht nur um die Starteinstellungen des Betriebssystems kümmern. Denn bevor Windows die Bühne betritt, ist eine ganz andere PC-Komponente an der Reihe; das BIOS. Das BIOS (Basic Input Output System) ist ein spezielles Programm, das direkt nach dem Einschalten des Rechners aktiv wird. Seine Funktion ähnelt der einer Steuerzentrale für den PC, die die Kommunikation zwischen Windows und den Hardwarekomponenten wie Festplatte, Speicher oder Grafikkarte regelt. Es teilt Windows beispielsweise mit, welche Festplatten und CD- oder DVD-Laufwerke im PC eingebaut sind oder von welcher Festplatte aus das System gestartet werden soll. 152 Den PC aufräumen und optimieren Erst wenn das BIOS seine Arbeit erledigt hat, beginnt der eigentliche Windowsstart. Um möglichst schnell aus den Startlöchern zu kommen, lohnt daher ein Blick ins BIOS. Hier lassen sich einige Einstellungen optimieren oder überflüssige Funktionen abschalten, damit Windows rascher zum Zuge kommt. Vorsicht bei Arbeiten am BIOS Bevor es ans Eingemachte geht, allerdings ein Warnhinweis: Veränderungen am BIOS können schwerwiegende Folgen haben. Mit falschen Einstellungen können Sie schlimmstenfalls den gesamten Rechner lahmlegen. Nehmen Sie Änderungen daher mit Sorgfalt vor. Es empfiehlt sich zudem, vor einer Veränderung die Originaleinstellung zu notieren. Sollte etwas schief gehen, können Sie dann wieder zur ursprünglichen Konfiguration zurückkehren. Notieren Sie sich am besten die Originalwerte. Falls Ihr Drucker mit einem LPT-Druckerkabel (Parallel-Kabel) angeschlossen ist, können Sie die BIOS-Seiten auch mit der [Druck]-Taste ausdrucken. Für den Notfall ist bei den meisten BIOS-Versionen zudem ein Rettungsanker eingebaut. Oft finden Sie die Option Load Setup Defaults oder Load Failsafe Defaults, mit der Sie wieder den Auslieferungszustand herstellen. Bei einigen BIOS-Versionen müssen Sie hierzu die Tasten [F5] oder [F9] drücken. Ins BIOS wechseln Leider gibt es kein einheitliches BIOS. Jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen und stattet den Rechner mit eigenen BIOS-Varianten aus. In den meisten Rechnern werkelt ein BIOS der Firmen AMI, Award oder Phoenix. Tendenziell sind PCs von Discountern mit einem Award-BIOS ausgestattet, bei Marken-PCs kommt ein AMI- oder Phoenix-BIOS zum Einsatz. Den PC aufräumen und optimieren 153 Die Unterschiede machen sich bereits beim Öffnen der BIOS-Seiten bemerkbar. Der Weg ins BIOS ist je nach Hersteller unterschiedlich. Wichtig ist die kurze Meldung direkt nach dem Einschalten des Rechners. Dort erscheint für wenige Sekunden ein kurzer Hinweis, wie Sie ins BIOS gelangen. Je nach Version drücken Sie eine der folgenden Tasten: XX AMI-BIOS: [Entf ] oder [F1] XX Award-BIOS: [Entf ] XX Phoenix-Bios: [Strg][Alt][Esc] XX beim Dell-Computer: [F2] Unmittelbar nach dem Einschalten erscheint der Name des BIOS-Herstellers (hier AMI) und ein Hinweis, wie Sie ins BIOS gelangen, hier Press DEL to run Setup. Mit DEL ist die [Entf]-Taste gemeint. Typisch für das BIOS: Die Konfigurationsseiten gibt es nur in englischer Sprache und die Bedienung erfolgt ausschließlich über die Tastatur. Meist bewegen Sie sich mit den Pfeiltasten durch die Menüs und Unterseiten und nehmen mit der [Eingabe]-Taste Änderungen vor. Zahlreiche Änderungen müssen Sie mit Yes bestätigen. Wichtig dabei: Bei fast allen BIOS-Varianten kommt das amerikanische Tastaturlayout zum Einsatz. Hier sind die Tasten [Y] und [Z] vertauscht. Wenn Sie eine Sicherheitsabfrage mit Y=Yes bestätigen möchten, müssen Sie also statt der [Y]-die [Z]-Taste drücken. 154 Den PC aufräumen und optimieren Da im BIOS die Tasten [Y] und [Z] vertauscht sind, müssen Sie bei Sicherheitsabfragen wie dieser die Antwort für „Yes“ mit der [Z]-Taste eingeben. Den Speichertest abschalten Die erste Aufgabe, die das BIOS nach dem Einschalten des Rechners durchführt, ist auch die überflüssigste: Bei den meisten BIOS-Versionen wird zuerst der Speicher durchgezählt und überprüft. Dieser Systemtest ist überflüssig, da moderne Speicher jahrelang fehlerfrei funktionieren. Den überflüssigen Systemtest können Sie im BIOS ganz einfach abschalten: 1. Wechseln Sie in das BIOS und dort in den Bereich Advanced BIOS Features bzw. Advanced CMOS Setup/Quick Boot. 2. Wechseln Sie in den Bereich Quick Power On Self Test und wählen Sie hier Enabled. Bei einigen BIOS-Versionen heißt die Option Quick Boot, hier aktivieren Sie die Einstellungen Enabled. Damit wird beim Einschalten nur noch ein schneller Systemtest durchgeführt. Der reicht vollkommen aus. Den PC aufräumen und optimieren 155 3. Verlassen Sie das BIOS über den Befehl Save and Exit und bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage mit Yes (Taste [Z]). Jetzt wird beim Einschalten nur noch die Größe des Arbeitsspeichers geprüft; der unnötige und zeitintensive Intensivtest entfällt. Aktivieren Sie im BIOS die Option Quick Power On Self Test, um den Rechner schneller zu starten. Die überflüssige Festplattensuche deaktivieren Neben dem intensiven Speichertest gibt es im BIOS eine weitere Bremse: Bei jedem Start sucht der Rechner erst einmal nach angeschlossenen Festplatten und CD-/DVD-Laufwerken. Egal, ob im PC jahrelang immer die gleiche Anzahl von Festplatten und CD-Laufwerken eingebaut ist. Solange Sie keine neuen Laufwerke einbauen, können Sie sich die zeitraubende Suche nach Festplatten und CD-/DVD-Brennern sparen. Teilen Sie dem BIOS klipp und klar mit, wie viele Laufwerke eingebaut sind, und unterbinden Sie das ständige Suchen nach neuen Geräten: 1. Wechseln Sie in das BIOS des Rechners und dort in den Bereich Main, um die Liste der Laufwerke anzuzeigen. Bei einigen BIOS- 156 Den PC aufräumen und optimieren Versionen finden Sie die Laufwerksliste auch im Bereich Advanced | IDE Configuration. 2. In den Zeilen Primary Master, Primary Slave, Secondary Master und Secondary Slave listet das BIOS alle Anschlüsse auf, an denen Festplatten oder CD-/DVD-Laufwerke angeschlossen sind bzw. sein können. Aktivieren Sie dort, wo keine Laufwerke angeschlossen sind, den Eintrag None. Diese Änderung sollten Sie aber nur vornehmen, wenn Sie genau wissen, an welchen IDEAnschlüssen die Laufwerke angeschlossen sind. Sollten Sie sich nicht sicher sein, lassen Sie die Werte besser unverändert. 3. Verlassen Sie das BIOS mit der Save and Exit und bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage mit Yes (Taste [Z]). Da im BIOS genau festgelegt ist, an welchen Anschlüssen sich Laufwerke befinden und an welchen nicht, geht der Start schneller über die Bühne. An allen mit None gekennzeichneten Anschlüssen sucht das BIOS erst gar nicht nach möglichen Laufwerken. Das spart wertvolle Zeit beim Startvorgang. Um schneller zu starten, sollten Sie in der Laufwerksliste alle Anschlüsse, an denen sich kein Laufwerk befindet, mit None deaktivieren. Den PC aufräumen und optimieren 157 Die Boot-Reihenfolge optimieren Wenn es mehrere Sekunden dauert, bis Windows endlich startet, ist meist eine ungünstige BIOS-Einstellung schuld. Denn auf vielen Rechnern ist das BIOS so eingestellt, dass nach dem Start erst einmal geprüft wird, ob der Rechner nicht auch von einer Diskette oder CD bzw. DVD aus gestartet werden kann. Erst wenn das Disketten- bzw. CD/DVD-Laufwerk überprüft wurde, wechselt das BIOS endlich zur Festplatte und startet den Rechner. Ein Vorgang, der jedes Mal unnötig Zeit kostet. Gehen Sie folgendermaßen vor, um direkt von der Festplatte zu starten: 1. Wechseln Sie in das BIOS und rufen Sie die Seite Advanced BIOS Features bzw. Boot oder Boot Sequence auf. 2. Wählen Sie den Eintrag First Boot Device und stellen Sie hier den Wert auf HDD-0 oder C:. Damit ist die erste Festplatte des Computers gemeint, auf der sich meist auch das Betriebssystem befindet. 3. Für Second Boot Device wählen Sie den Eintrag CD-ROM. 4. Verlassen Sie das BIOS über die Option Save and Exit und beantworten Sie die Sicherheitsabfrage mit Yes (Taste [Z]). Jetzt startet Windows ohne Umwege direkt von der Festplatte. Es gibt eine Ausnahme, bei der das Starten von Diskette oder CD-/ DVD trotzdem notwendig ist: Das ist der Fall, wenn Sie per Diskette ein BIOS-Update durchführen oder von CD oder DVD ein anderes Betriebssystem wie Knoppix (www.knopper.net) oder Ubuntu (www. ubuntuusers.de) starten möchten. Nur dann sollten Sie im BIOS wieder das CD-Laufwerk an die erste Stelle setzen. 158 Den PC aufräumen und optimieren Nicht lange fackeln: Damit der Rechner gar nicht erst auf Diskette oder CD-/DVD nach Betriebssystemen sucht, sondern direkt von der Festplatte startet, tragen Sie im BIOS bei First Boot Device das Festplattenlaufwerk HDD-0 oder C: ein. Tuning per Registry Die Registrierdatenbank – auch »Registry« genannt – spielt bei Windows eine zentrale Rolle. Hier werden sämtliche Konfigurationen gespeichert. Hier ist zum Beispiel hinterlegt, welche Farben eingestellt sind, wie schnell die Maus über den Bildschirm huscht oder ob und welcher Bildschirmschoner zum Einsatz kommt. Tief versteckt in der Registry schlummern einige Einstellungsmöglichkeiten, die den Rechner flotter machen. Den PC aufräumen und optimieren 159 Windows-Startdateien optimieren Eigentlich achtet Windows selbst auf einen möglichst schnellen Startvorgang. Alle zum Starten benötigten Dateien werden automatisch an den Anfang der Festplatte geschrieben – dort, wo sie am schnellsten gelesen werden können. Leider deaktivieren einige Programme diese Funktion wieder. Sie sollten daher regelmäßig in der Registry nachschauen, ob die Funktion noch aktiv ist und sie gegebenenfalls korrigieren. Das geht ganz einfach: 1. Starten Sie den Registrierungseditor, indem Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R] drücken und den Befehl regedit eingeben. 2. Wechseln Sie im Registrierungseditor in den Ordner HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Dfrg\ BootOptimizeFunction . Für einen möglichst flotten Start sollte die BootOptimizeFunction aktiviert sein. 3. Prüfen Sie im rechten Teil des Fensters, ob rechts neben dem Eintrag Enable der Wert Y eingestellt ist. Falls ja, ist alles in Ordnung. Wichtige Systemdateien, Treiber und Programmkomponenten wer- 160 Den PC aufräumen und optimieren den automatisch an den Anfang der Festplatte geschrieben. Falls hier der Wert N steht, ist die Funktion deaktiviert. In diesem Fall sollten Sie doppelt auf den Eintrag klicken und ihn wieder in Y ändern. Mehr gleichzeitige Downloads beim Internet Explorer Wenn Sie häufig Dateien aus dem Internet herunterladen, weist Windows Sie ganz schnell in die Schranken. Dem mit dem Internet Explorer können Sie maximal zwei Dateien gleichzeitig herunterladen. Sobald Sie einen dritten Download anstoßen, müssen Sie solange warten, bis die anderen Ladevorgänge abgeschlossen sind. Das ist lästig und eigentlich auch unnötig, denn technisch ist es kein Problem, auch mehr als zwei Dateien gleichzeitig herunterzuladen. Mit einem kleinen Trick schalten Sie die Downloadsperre aus: 1. Hierzu ist eine kleine Änderungen in der Registrierungsdatenbank von Windows erforderlich. Starten Sie zuerst den Registrierungseditor mit der Tastenkombination [Windows-Taste]+[R] und dem Befehl regedit. 2. Wechseln Sie in den Ordner HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\ CurrentVersion\Internet Settings . 3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich des rechten Fensters und wählen Sie den Befehl Neu | DWORDWert. 4. Geben Sie dem neuen Wert den Namen MaxConnectionsPer1_0Server . 5. Klicken Sie doppelt auf den neuen Eintrag, wählen Sie die Option Dezimal und tragen Sie den Wert 5 ein. 6. Rufen Sie per Rechtsklick erneut den Befehl Neu | DWORD-Wert auf, und ergänzen Sie einen weiteren Wert namens MaxConnectionsPerServer . Den PC aufräumen und optimieren 161 7. Tragen Sie per Doppelklick hier ebenfalls den Dezimalwert 5 ein. Jetzt kann der Internet Explorer bis zu fünf Downloads parallel durchführen. Mit den richtigen Änderungen in der Registrierdatenank können Sie mit dem Internet Explorer mehr als zwei Downloads gleichzeitig durchführen. Den Ziffernblock dauerhaft aktivieren Mit dem separaten Ziffernblock auf der rechten Seite der Tastatur lassen sich lange Zahlenkolonnen besonders einfach eingeben. Bei vielen Tastaturen sind die Zifferntasten jedoch deaktiviert; stattdessen werden hier beispielsweise die Pfeiltasten oder die Bildlauftasten simuliert. Erst durch einen Druck auf die [Num]-Taste wird der Ziffernblock aktiviert und es lassen sich nun Zahlen eingeben. Wenn Sie nach dem Einschalten des Rechners nicht ständig den Nummernblock manuell aktivieren möchten, hilft ein kleiner Eingriff in der Registrierdatenbank. Gehen Sie folgendermaßen vor, um den Ziffernblock dauerhaft zu aktivieren: 1. Starten Sie den Registrierungseditor. Das geht am schnellsten, indem Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R] drücken und den Befehl regedit eingeben. 162 Den PC aufräumen und optimieren 2. Dann in den Ordner HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Keyboard wechseln und doppelt auf InitialKeyboardIndicators klicken. 3. Tragen Sie den Wert 2 ein und schließen Sie den Registrierungseditor wieder. Beim nächsten Start ist die Num-Funktion automatisch aktiviert. Mit einer kleinen Änderung in der Registry bleibt der numerische Ziffernblock dauerhaft aktiviert. Den PC aufräumen und optimieren 163 8. Glossar A Aktive Partition Eine primäre Partition (normalerweise auf der ersten Festplatte) wird aktiviert. Diese Kennzeichnung gibt an, dass es sich um diejenige Partition handelt, auf der sich ein Betriebssystem befindet, mit dem der Computer gebootet wird. B Betriebssystem Ein Betriebssystem ermöglicht Programmen die gemeinschaftliche Nutzung der Ressourcen eines Computers (z.B. Laufwerke, Speicher, Drucker und Netzwerke). Gängige Betriebssysteme sind MS-DOS, Linux und Windows 95, 98, ME, NT, 2000, XP, Vista und Windows 7. Bezeichnung Der Name, den Sie einem Datenträger oder einer Partition zuweisen. BIOS (Basic Input/Output System) Das BIOS ist ein im ROM gespeichertes Programm, das den rudimentären Zugriff auf periphere Geräte gewährleistet und den Bootvorgang des Computers einleitet. Boot Record Siehe MBR (Master Boot Record) und Partition Boot Record. Booten Das Laden und Initialisieren eines Betriebssystems auf einem Computer. Bootfähige Partition Eine Partition, von der ein Betriebssystem gestartet werden kann. 164 Glossar Bootsektor Der erste Sektor auf einer Festplattenpartition. Ist die Partition bootfähig, enthält der Bootsektor ein Startprogramm, welches das auf der Partition installierte Betriebssystem bootet. Byte Ein Byte entspricht einer Datenmenge von 8 Bits. C CHS Cylinder – Head – Sector = Zylinder – Kopf – Sektor. Die dreidimensionale Adresse eines Festplattensektors. Cluster Die kleinste Zuordnungseinheit in einem FAT-, FAT32- oder NTFSDateisystem. Ein Cluster besteht aus einer bestimmten Anzahl von Festplattensektoren. D Dateisystem Die von einem Betriebssystem verwendete Methode zur Organisation von Dateien auf einer Festplatte. Gängige Dateisysteme sind FAT, FAT 32, NTFS, Linux Ext2 und Linux Swap. Datenträgerbezeichnung Der Name einer Partition oder eines Datenträgers. DOS Das Disk Operating System bezeichnet eine Reihe von einfachen Betriebssystemen, die im Wesentlichen für die Speicherung von Dateien auf der Festplatte zuständig sind. Das DOS koordiniert die physikalische Festplattenein- und -ausgabe, die Abbildung von Dateinamen in Festplattenadressen und den Schutz der Dateien vor unautorisiertem Zugriff. Glossar 165 Ein DOS-Betriebssystem bietet normalerweise eine einheitliche Schnittstelle für verschiedene Speichermedien wie Disketten, Festplatten, magnetische Bandlaufwerke und CD-ROM-Laufwerke. Außerdem kann es Dateien gegebenenfalls sperren, um den unbeabsichtigten gleichzeitigen Zugriff durch zwei Prozesse zu verhindern. Ein DOSSystem verwaltet auch andere Computerressourcen wie Speicherkapazitäten, Drucker und Netzwerke. E EB Exabyte (Ebyte, E-byte). Ein Exabyte entspricht einer Datenmenge von 1.024 Petabytes oder 1 Trillion Bytes. Erweiterte Partition Eine erweiterte Partition ist eine besondere Variante der primären Partition, die entwickelt wurde, um die Beschränkung auf vier verwendbare Partitionen zu umgehen. Sie dient als eine Art Behälter, in dem logische Partitionen angelegt werden können. Die erweiterte Partition selbst enthält keine Daten und besitzt auch keinen eigenen Laufwerkbuchstaben. Darin angelegte logische Partitionen können hingegen Anwendungen und Daten enthalten und Laufwerkbuchstaben zugewiesen bekommeFAT (File Allocation Table) Ein von Microsoft für MS-DOS entwickeltes Dateisystem. Das FATDateisystem ist nach der englischen Bezeichnung „File Allocation Table“ für Dateizuordnungstabelle benannt, einem der grundlegenden architektonischen Elemente des FAT-Dateisystems. Partitionen, die mit dem FAT-Dateisystem formatiert sind, können unter DOS, Windows 95, 98, ME, NT, 2000, XP und Linux eingesetzt werden. F FAT32 Ein Dateisystem, das unter Windows 95 OEM Service Release 2 und Windows 98, ME, 2000 und XP verwendet wird. FAT32 ist eine Erweiterung des FAT-Dateisystems und basiert auf 32-Bit-Dateizuordnung- 166 Glossar stabelleneinträgen und nicht wie beim FAT-Dateisystem auf 16-BitEinträgen. Dementsprechend unterstützt FAT32 deutliche höhere Festplatten- und Partitionsgrößen (bis zu 2 Terabytes). Format 1) Zur Errichtung eines Frameworks auf der Partition, welches das Dateisystem für die Benennung, Speicherung und das Laden von Dateien benötigt. 2) Ein Betriebssystembefehl zur Formatierung einer Partition. Freier Speicher Nicht genutzter Speicherplatz auf einer Partition. Nicht zu verwechseln mit nicht zugewiesenem Speicher, der sich außerhalb einer Partition befindet. G GB Gigabyte. Ein Gigabyte entspricht einer Datenmenge von 1.024 Megabytes oder 1 Milliarde Bytes. K KB Kilobyte. Ein Kilobyte entspricht einer Datenmenge von 1.024 Bytes. Kilobytes sind auch die Maßeinheit für die Größe von Computerdateien. Kopf Bearbeitet eine Seite einer Festplattenscheibe. Oder genauer: Die Hardwarekomponente, die für das Lesen und Schreiben von Daten auf einer Festplattenscheibenseite zuständig ist. Glossar 167 L LBA (Logical Block Addressing) 1) Bei EIDE (Enhanced Integrated Device Electronics) eine Möglichkeit der Spezifizierung von Sektoradressen durch Ersetzen der CHS-Werte durch eine einzige lineare 28-Bit-Zahl. 2) Generisch eine eindimensionale Adresse eines Festplattensektors – im Gegensatz zu CHS. Linux Eine Freeware-Version des UNIX-Betriebssystems. Es unterstützt primäre und logische Partitionen, die mit Linux Ext2 und Linux Swap formatiert sind. Linux Ext2 Ein für Linux entwickeltes Dateisystem. Linux Swap Ein Dateisystem für Linux, das für die Linux-Swap-Datei verwendet wird. Logische Partition In diesem Hilfesystem wird der Begriff „logische Partition“ statt „logisches Laufwerk“ verwendet, um eine Partition innerhalb einer erweiterten Partition zu beschreiben. M MB Megabyte. Ein Megabyte entspricht einer Datenmenge von 1.048.576 Bytes (1.024 x 1.024). MBR (Master Boot Record) Der Master Boot Record ist im ersten Sektor der ersten physikalischen Festplatte enthalten. Er besteht aus einem Bootloader und einer Partitionstabelle, welche die Partitionen der Festplatte beschreibt. Der Boot- 168 Glossar loader überprüft die Partitionstabelle daraufhin, welche Partition die aktive ist und startet anschließend das Bootprogramm vom Bootsektor der aktiven Partition. N NTFS (New Technology File System) Ein von Microsoft entwickeltes Dateisystem, das nur von Windows NT, 2000 und XP, Vista und Windows 7 unterstützt wird. NTFS gleicht viele der Defizite des FAT-Dateisystems aus, wie z.B. verschwenderische Cluster-Größen und eine schleppende CHKDSK-Ausführung. P Partition Ein zusammenhängender Bereich einer Festplatte, der vom Betriebssystem mit einem Dateisystem formatiert werden kann. Der Begriff „Partition“ bezieht sich entweder auf eine primäre oder eine logische Partition. Partition Boot Record Der Partition Boot Record befindet sich im ersten Sektor einer Festplattenpartition. Er enthält ein Programm zum Booten des Betriebssystems, das auf dieser Partition installiert ist. Partitionsliste Der Bereich des Hauptfensters von Partition Manager X2, der Textinformationen zu den Daten der gewählten Festplattenpartition anzeigt. Hier finden Sie folgende Informationen zu jeder Partition: den zugewiesenen Laufwerkbuchstaben, den aktuellen Status, das verwendete Dateisystem, die Speicherkapazität und den freien Speicherplatz als Zahlen- und Prozentangabe. PB Petabyte (Pbyte, P-byte). Ein Petabyte entspricht einer Datenmenge von 1.024 Terabytes oder 1 Billiarde Bytes. Glossar 169 Primäre Partition Eine Partition, auf die in der Partitionstabelle des Master Boot Records (MBR) Bezug genommen wird. Auf einer Festplatte können lediglich vier primäre Partitionen existieren. Eine davon kann eine erweiterte Partition sein. Es kann immer nur eine primäre Partition auf einer Festplatte aktiv sein. Ist eine primäre Partition aktiv, kann auf die anderen primären Partitionen normalerweise nicht zugegriffen werden. Daten und Programme werden häufig auf einer logischen Partition innerhalb einer erweiterten Partition untergebracht. Dadurch haben alle primären Partitionen Zugriff auf die Daten. S Sektor Der kleinste adressierbare Bereich auf einer Festplatte. Der Sektor dient zur Aufnahme eines Programm- oder Datenpaketbereichs. Jeder Kopf auf jeder Spur ist normalerweise in 17 oder mehr Sektoren unterteilt. Spur Auf einer Festplatte sind konzentrische Spuren aufgebracht, in die Daten geschrieben werden und von denen Daten ausgelesen werden. T TB Terabyte (Tbyte, T-byte). Ein Terabyte entspricht einer Datenmenge von 1.024 Gigabytes oder 1 Trillion Bytes. V Verlorene Cluster Datenbereiche auf Partitionen, die nicht zur Cluster-Kette irgendeiner Datei gehören. Verlorene Cluster können auftreten, wenn ein Dateisystem den Partitionstyp aufgrund eines Systemfehlers oder eines Stromausfalls nicht vollständig updatet. 170 Glossar Versteckte Partition Eine Partition, der beim Booten des Betriebssystems kein Laufwerkbuchstabe zugewiesen wird. Eine versteckte Partition ist für das Betriebssystem und alle damit verbundenen Anwendungen unsichtbar. Dementsprechend ist ein Zugriff auf die Daten einer versteckten Partition nicht möglich. W Windows 95 Ein von Microsoft entwickeltes Betriebssystem. Windows 95 ist ein Abkömmling von DOS und Windows 3.x. Es kann auf primäre und logische Partitionen zugreifen, die mit dem FAT-Dateisystem formatiert sind und unterstützt durch Verwendung der VFAT-Erweiterung lange Dateinamen. Windows 98 Ein Betriebssystem von Microsoft, welches das FAT32-Dateisystem verwendet und so den Zugriff auf primäre und logische Partitionen mit einer Größe von mehr als 2 GB erlaubt und Dateinamen mit mehr als 254 Zeichen unterstützt. Windows 98 ermöglicht auch den Zugriff auf Partitionen, die mit dem FAT-Dateisystem formatiert sind. Windows Me Ein Microsoft-Betriebssystem für Privatanwender und zugleich die Weiterentwicklung von Windows 98. Windows 2000 Ein von Microsoft entwickeltes Betriebssystem für Unternehmensnetzwerke und zugleich die Weiterentwicklung von Windows NT 4.0. Windows 2000 verwendet das NTFS-Dateisystem (Version 5.0), kann aber auch die Dateisysteme FAT und FAT32 nutzen. Glossar 171 Windows NT Ein Betriebssystem von Microsoft. Windows NT kann auf primäre und logische Partitionen zugreifen, die mit dem FAT- und dem NTFSDateisystem formatiert sind. Windows XP Ein Microsoft-Betriebssystem für Unternehmensnetzwerke und Privatanwender und zugleich die Weiterentwicklung von NT, 2000, ME und 98 SE. Es bietet eine 32-Bit-Computerarchitektur, die auf der Programmbasis von Windows 2000 und Microsofts anderen bewährten Betriebssystemen aufbaut. Mehr Informationen zu Windows XP Professional und der Home Edition finden Sie auf der Microsoft-Website. Z Zylinder Die Gesamtheit aller Spuren auf beiden Seiten der einzelnen Scheibenoberflächen einer Festplatte, die gleich weit vom Zentrum der Festplatte entfernt sind. 172 Glossar