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14.10. – 17.10.
Die letzten Tage...
...vor dem Aufbruch waren durch Abschiede und die letzten Vorbereitungen geprägt. Haben wir alles eingepackt
und erledigt? Auto abgemeldet, Krankenversicherung, Geld...
Neben der Verabschiedung von der Familie wurde sich natürlich auch von (fast) allen Freunden ordnungsgemäß
verabschiedet.
17.10.
Der Aufbruch
Gegen Mittag ging es vom Chemnitzer Hauptbahnhof in Richtung Frankfurt. Wie bei der DB üblich kam es
aufgrund von verschiedenen Umständen zu Verspätungen; aber wir erreichten noch rechtzeitig den Frankfurter
Flughafen. Nach einem letzten deutschen Bier (Mike!) bei McDonalds ging es schließlich an Bord des Emirates
Airbus A 330.
Nach 6 Stunden mit vergeblichen Versuchen, etwas Schlaf zu erhaschen, landeten wir schlußendlich in Dubai.
18.10.
1. Tag in Dubai
Kaum aus dem Flugzeug herausgetreten, kam man sich vor als wenn man gegen eine Wand läuft. Nach dem
recht gutmütig klimatisierten Flugzeug mit ca. 18 Grad waren in Dubai 7 Uhr morgens bereits 27 Grad. Nach
dem Verlassen des Flughafens ging es dann zusammen mit Marcel, auch auf dem Weg nach Australien, ins
Seashell Inn. Frisch geduscht und gefrühstückt ging es dann auf Entdeckungstour durch Dubai. Bei dieser
besuchten wir das Grand Hyatt Hotel, verschiedene Märkte mit sehr aufdringlichen Verkäufern („Do you want
any copy watches?“) und kamen an Ecken, die wohl die meisten Touris nie sehen werden. So legten wir an
diesem Tag ca. 15 km bei 35 Grad im Schatten (gefühlt 55) zurück. Eine weitere Schwierigkeit dabei war, dass
es aufgrund des Ramadans in ganz Dubai bis ca. 17 Uhr fast nirgends etwas zu essen gibt. Dennoch überstanden
wir auch das und nach einer Pizza ließen wir den Abend in der Hotelbar bei einem kühlen Bier ausklingen.
19.10.05
2. Tag in Dubai
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Erholung von den gestrigen Strapazen. Es ging also gleich früh
morgens mit dem hoteleigenen Shuttle an den Strand. Von diesem nur wenig gefüllten Strand konnte man in der
Ferne schon das weltberühmte 7 - Sterne – Hotel Burj Al Arab sehen. Nach ausgiebigen Baden (noch nie so
warmes Meerwasser erlebt!) und Sonnen ging es schließlich zu diesem. Leider gab es natürlich keine Chance
dort ohne Zimmerkarte oder einer kostenpflichtigen Führung hereinzukommen. Als Ersatz gaben wir uns dann
im nebenan liegenden Jumeirah Beach Hotel (5 Sterne) als deutsche Business – Manager aus und kamen somit in
dieses ohne Probleme herein. Nach unsrer Hoteltour sind wir dann nochmal an den Strand um den
Sonnenuntergang zu betrachten – einzigartig. Auf dem Heimweg kehrten wir dann wir dann bei einem der
zahlreichen Inder ein und aßen zu dritt für 6 € - ein sehr interessantes Erlebnis, wenn man nicht weiß, was man
da bestellt bzw. ißt (Steffi & Matze wissen, wie das ist / Ulbe – spicy!!!).
Die Gesamtausgaben in zwei Tagen Dubai betrugen 22 € pro Person, wobei das teuerste dabei das Taxi fahren
und das Bier trinken war.
21.10.05
Ankunft in Sydney
Nach erneuten ca. 15h Flug und einem halbstündigen Spaziergang im Transitbereich des Bangkoker Flughafens
waren wir schließlich ca. 8 Uhr Ortszeit in Sydney angekommen. Nun ging es ersteinmal mit einem Shuttle Bus
ins Hostel. Dort eingecheckt und die Sachen abgestellt und dann ging es auch schon auf die nähere Umgebung
zu erkunden. Unser Hostel befindet sich im Stadtteil Woolloomooloo direkt neben dem Hydepark und dem
botanischen Garten, zwei der bekanntesten Parks in Sydney. Weiterhin haben wir noch etwas die Innenstadt um
die Town Hall und die Central Station erkundet und dabei auch gleich unsere Arbeitserlaubnis bei der
Einwanderungsbehörde abgeholt. Am Abend ging es, trotz Einladung zu Drinking Games, bei Zeiten ins Bett, da
die letzten Tage und der Jetlag sehr geschlaucht haben.
22/23.10.05 Das erste Wochenende ...
... wurde mit typischen Touriaktionen verbracht: Orientierung in der Stadt inklusive der wichtigsten Lokalitäten
(Internet Cafes, Supermarkt...), eine Fahrt mit der Fähre durch den Hafen, einigen Photos von der Sydney Oper
und der Harbour Bridge. Bei unseren Erkundungen durch Sydney sind wir dann auch zufällig auf einen AldiMarkt getroffen, wo wir sofort mal einkaufen gegangen sind. Hier gab es schon viele typisch deutsche
Weihnachtsleckereien, wie Stollen und Lebkuchen.
24.-28.10.05
Die erste Woche
Diese Woche stand ganz im Zeichen einiger Erledigungen. So wurde die australische Steuernummer beantragt
und ein Konto bei der Westpac eröffnet. Außerdem wurde angefangen im Internet nach Jobmöglichkeiten in
Sydney zu suchen.
Wie klein die Welt doch ist, hat sich im Laufe der Woche auch wieder einmal gezeigt. Im Laufe der ersten Tage
im Hostel begegnete mir (Mike) immer mal wieder ein Gesicht, welches mir zwar irgendwie bekannt vorkam,
ich es aber nicht zuordnen konnte. Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass wir zusammen Grundausbildung in
Osterode hatten. Das muss man sich mal überlegen, man ist mehr als 10000 km von der Heimat entfernt in einer
Stadt mit ca. 100 oder mehr Hostels und man landet in dem, wo schon ein Osteroder Panzergrenadier ist. Also
Zufälle gibt’s. Mit Nicky (dem Osteroder) und Javier, einem weltreisenden, sechs Sprachen sprechenden
Schweizer mit spanischem Pass waren wir dann abends mal auf einer Parfümerie-Werbeveranstalterung mit
kostenlosen Getränken (vor allem Sekt) und Unterhaltungsprogramm. Daniel ist im Anschluß daran noch
zusammen mit Javier in einen Club gegangen um dem Nachtleben in Sydney einen ersten Besuch abzustatten.
Ebenfalls in dieser Woche haben wir die University of technology Sydney kurz UTS besucht. Hier fällt die
immens hohe Rate an Asiaten auf, aber auch einige Deutsche studieren hier. Leider kommt man als NichtStudent nicht überall hin, so dass wir uns nur die PC-Pools, die Seminarräume und Werkstätten angeschaut
haben. Aber auch für Jobangebote kann man hier immer mal vorbeischauen.
Weiterhin haben wir diese Woche das Hostel gewechselt. Erstens um mal eine andere Ecke von Sydney kennen
zu lernen (sind jetzt in Surry Hills südlich der Innenstadt) und zweitens weil es etwas billiger ist. Derzeit wohnen
wir in einem 6-Mann-Zimmer mit einem Ösi, einem Engländer und einem Australier zusammen. Aber
wahrscheinlich ist das nur eine Zwischenstation, denn hier gibt es überall Angebote für WG’s und Apartments.
Da wir vorhaben länger in Sydney zu bleiben, bietet sich so etwas ja an. Für den gleichen Preis wie in einem
Hostel hat man sein eigenes Zimmer und meist Internetanschluss, TV und alles mögliche inklusive.
Um unsere körperliche Verfassung etwas aufrecht zu erhalten, haben wir mit ein paar Leuten von der UTS am
Freitagabend etwas Basketball gezockt. Im Anschluß daran ging es noch in eine Bar mit Live-Musik. Das
kuriose dabei war, dass der Pub in den wir eigentlich wollten kurzfristig geschlossen werden musste, da ein Auto
in die Eingangstür gekracht war. Wie und warum? Keine Ahnung!
29.10.
Ausflug in den Taronga Zoo
Heute ging es in den von vielen angepriesenen Taronga Zoo. Also mit der Fähre auf die andere Seite der Bucht,
dort ca. 14 – 15 € gezahlt und schon ging es mit einer Seilbahn direkt über den Zoo nach oben zum Eingang. Im
Zoo haben wir dann ca. 3 Stunden mit Tiere beobachten und Photos schießen zugebracht. Das schöne an diesem
Zoo ist, dass er direkt an der Nordseite der Hafenbucht liegt; so hat man einen sehr schönen Ausblick auf
Sydney. Im Zoo selber gibt es eine große Anzahl verschiedenster Tiere, vor allem natürlich Einheimische wie
Känguruhs, Koalas, Schlangen ....
Am Abend sind wir dann noch mit ein paar Leuten aus dem Hostel in eine Bar Fußball schauen (Arsenal gegen
Tottenham) und Bier trinken gegangen. Es ist schon sehr interessant wie Engländer beim Fußball fluchen.
01.11. – 06.11.
Erste Arbeit
Diese Woche stand die erste Arbeit auf dem Programm. Dazu kam es durch die Besitzerin des Hostels, die im
Gespräch beiläufig erwähnte, dass sie noch ein paar Leute für einen Bekannten sucht, der eine Art mobilen
Rummel betreibt. Da wir ja noch nichts besseres hatten, haben wir einfach mal zugesagt. Also ging es am
Donnerstag zusammen mit Andra (Deutsch), Suvi und Tanja (Finnland) mit dem Zug erst einmal etwas raus aus
der Innenstadt. Unsere Aufgabe bestand darin an einem der Karussells zu stehen, dieses zu bedienen und den
Kinder rein- und rauszuhelfen. Das ganze ging über zwei Tage und da wir unsere Sache gut gemacht haben,
durften wir dann am Samstag und Sonntag auf einer Haustierausstellung noch einmal ran. Nur war es hier etwas
kleiner und ruhiger. Am Sonntag gab es dann bar das erste in Australien verdiente Geld auf die Hand (450 AUD
– 300 Euro in 4 Tagen).
Ebenfalls in dieser Woche stand noch eine Verabschiedung an, da drei Leute (Stefan, Ian und Nick) aus unserem
Hostel Richtung Townsville aufgebrochen sind, um dort Mangos zu pflücken, da das angeblich sehr gut bezahlt
wird (700-1500 AUD pro Woche). Aber zu Weihnachten wollen Sie wieder zurück nach Sydney kommen, dann
voraussichtlich etwas reicher als jetzt.
07.11 – 13.11.
Arbeiten und Strand
Diese Woche bestand aus 4 Tagen frei und 3 Tagen Arbeit. Ein Tag dabei am Karussell und zwei in einer Firma
zum DVD’s einpacken. Wirklich stupide und langweilige Arbeit, aber am Wochenende sehr gut bezahlt. It’s all
about the money. Und hiermit geben wir offiziell zu, dass wir käuflich sind.
Ansonsten gab es diese Woche nicht viel aufregendes. Dani ist ab Ende November Photograph bei Santa’s
Kingdom, einem Weihnachtsvergnügungspark für Kinder. Wir waren auch außerdem endlich mal am berühmten
Bondi Beach baden. Dieser ist auch für einen Stadtstrand nicht schlecht, nur leider ist das Wasser noch sehr kalt
(17°), was das Badevergnügen stark einschränkt. Die Wellen waren auch nicht so gut, so dass sich auch die
Anzahl der Surfer in Grenzen hielt. Zwischen Bondi Beach und Bronte Beach gibt es einen sehr schönen Weg
auf den Klippen entlang. Dieser dauert ca. 1 – 1,5 Stunden.
Wieterhin haben wir langsam auch ein paar Leute gefunden bzw. überzeugt, die gerne mal etwas Sport machen,
so dass wir immer mal Basketball oder Fussball spielen bzw. Joggen gehen. Auch die Versuche Neil, einem
Engländer aus unserem Zimmer, Skat beizubringen, sind meist recht interessant.
14.11. – 20.11.
Nach dem anstrengenden Wochenende mit durchgehender Arbeit war der Montag als Ausruh- bzw. Ausschlaftag
vorgesehen. Doch weit gefehlt; 8:30 Uhr weckte mich (Dani) unsere liebe Mitbewohnerin Andra und fragte
mich/uns, ob wir heute arbeiten wöllten. Kurz nachgedacht und zugesagt – doch es sollte ein harter und
unvergessener Arbeitstag werden. Tony, unser heutiger Chef, holte uns pünktlich 9:30 Uhr ab. Wir fuhren zu
seinem Laden, in dem er jede Menge (extrem teuren) Ramsch verkauft. Und selbigen sollten wir dann eben auch
aus einem schließenden Uni – Theater abholen. Das schlimme daran war, es war verdammt großer und vor allem
schwerer Ramsch. Diesen eingeladen stand nun das Ausladen an. Hierfür verwendete Tony teilweise einen
Gabelstapler – was mir sehr zum Verhängnis werden sollte. Denn dieser Gabelstapler deutschen Fabrikates
wollte dann doch unbedingt einmal Bekanntschaft mit meinem großen Zeh machen. Auuuu!!! Natürlich hatte er
auch noch ein Stahlrad und nicht einmal einen Reifen drumherum. Inzwischen bekommt der Zeh aber so
langsam wieder seine natürliche Farbe und auch Form zurück – es steht also der nächsten körperlichen Arbeit
kaum noch etwas im Wege...
Ansonsten gab es diese Woche nicht viel neues, außer das wir am Mittwoch natürlich in einem Pub waren und
uns das WM - Qualifikationsspiel Australien gegen Uruguay angeschaut haben. Dieses fand im nur knapp 1 km
von unserem Hostel entfernten Sydney Stadium statt. Aus finanziellen und zeitlichen Gründen sind wir jedoch
ins Pub gegangen anstatt es live zu sehen. Die Stimmung dort war aber auch phantastisch und das Spiel selbst
äußerst spannend mit einem freudigen Ende für Australien, dass zum zweiten mal an einer WM teilnimmt. Das
kuriose dabei, dass erste Mal war auch in Deutschland und zwar 1974.
21.11. – 27.11. Ein schwarzer Montag und etwas Kultur
Die Woche startete mit einem sehr kuriosen Montag. Als wir beide gerade von Arbeit zurückkamen, wurde bei
uns im Hostel kräftig diskutiert. Rob, einem der Engländer aus unserem Zimmer, fehlten 75 AUD aus dem
Portomonaise. Doch wo könnten diese hin sein? Im Folgenden versuche ich die Geschichte in Kurzform für alle
verständlich wiederzugeben:
Neil, einer der anderen Engländer aus unserem Zimmer, wollte dieses nach dem Duschen wieder betreten. Doch
es war von innen verriegelt, was auch ohne Schlüssel vollzogen werden kann. Zur gleichen Zeit kam auch Rob
vom Einkaufen zurück. Nach kurzer Beratung entschieden die beiden, durch‘s Fenster zu klettern und die Tür
von innen öffnen. So kamen die beiden schließlich in das Zimmer hinein und sahen eine männliche Person in
Neil’s Bett liegen. Neil fragte, was dies solle, doch es kam keine Reaktion – und da Neil ein recht freundlicher
Zeitgenosse ist, beließ er es dabei. So wurde angenommen, es wäre Steven (ein weiterer Engländer, der erst an
diesem Morgen eingecheckt hatte und den bis auf Mike bis dahin niemand gesehen hatte), der da fremd schliefe.
Doch wie sich am Abend bei einem Gespräch mit Steven herausstellte war dieser den ganzen Tag arbeiten!!!
Also wer lag da in Neil’s Bett? Und ist da vielleicht eine Verbindung zw. einem weit geöffneten Fenster im
Erdgeschoss, einem Blumenkasten, der gewöhnlich vor dem Fenster steht und dies in diesem Fall nicht tat, den
fehlenden 75 AUD, der verriegelten Tür (was sonst nur der Fall ist, wenn sich keiner der Bewohner im Hostel
befindet!) und dem eventuell Fremden in Neil’s Bett. Wahrscheinlich ja!!! So informierte Rob dann auch die
Polizei, die dann auch prompt kam und den recht komischen Werdegang protokollierte. Fortsetzung folgt...
Da dies aber noch nicht reichen sollte, ereignete sich noch eine kuriose Geschichte an diesem „schwarzen“
Montag. Diese werde ich aus meiner Sicht beschreiben, da dies so recht gut (und auch lustig) nachzuvollziehen
ist. Die 2 Polizistinnen verließen nun schließlich unser Zimmer und ich sah mit Vorfreude meinem
wohlverdienten Schlaf entgegen – doch weit gefehlt!!! In meiner Einschlafphase gingen dann auch Steven, der
„Neue“, der über Neil sein Bett bezogen hatte und auch Neil zu Bett. Ein paar Minuten später sprang Neil aus
seinem Bett und redete auf Steven ein – das einzige was ich dabei verstand war, dass Neil dachte „es würde
regnen“. Nun ratet mal, was da knapp an seinem Kopf von oben herabtropfte bzw. wohl eher herunterfiel!!! Sehr
appetitlich, sag ich euch. Schließlich redete Neil dann so lange auf Steven ein, bis dieser alles mit Klopapier und
Wasser wegmachte. Neil schlief dann diesen Abend auch irgendwo anders – wo auch immer, Hauptsache nicht
in einem vollgebrochenen Bett...schwarzer Montag eben!!!
Außer diesen etwas kuriosen Geschichten haben wir diese Woche auch etwas kulturelles unternommen. Als
erstes wäre da der Besuch des Australischen Museums zu nennen. In diesem geht es vorrangig um die
Geschichte Australiens und deren Flora und Fauna. Sehr interessant hierbei sind vor allem die Spinnen und
Insekten. Einigen davon möchte man wirklich nicht unbedingt begegnen.
Weiterhin gab es auch mal wieder ein Lebenszeichen von Marcel unserem „Dubaianer“, der gerade von einem 4wöchigen Farmaufenthalt im nirgendwo nach Perth zurückgekehrt ist. Der Monat Schufterei fernab jeglicher
Zivilisation hat sich aber finanziell ausgezahlt, so dass für ihn jetzt schon die Weihnachtsferien beginnen
können.
Von der Jobfront gibt es noch folgendes zu berichten: ich (Dani) habe jetzt 2 Arbeitstage in Santa’s Kingdom
(ein Weihnachtsvergnügungspark für Kinder und Familien – so stellen sich die Australier wohl unser
Weihnachten vor aber ich sag euch, jeder Weihnachtsmarkt in Dtl. hat tausend mal mehr Flair als diese Halle mit
künstlichem Schnee, Karussels, Rodelbahn...) hinter mich gebracht. Meine Aufgabe hierbei ist es, die Kinder
oder auch ganzen Familien zu fotografieren, wenn sie bei Santa auf dem Schoß sitzen und dann möglichst die
gemachten Fotos zu verkaufen – im Grunde recht einfach, aber manche Kinder sind halt bisschen schwierig!!!
Aber passt schon...
28.11. – 4.12.
Foo Fighters Konzert
Absolutes Highlight in dieser Woche war das Foo Fighters Konzert im Sydney Superdome, auf dem ich (Mike)
mit Andra unserer Hamburgerin war. Da wir leider die Karten erst recht spät gekauft haben, gab es nur noch
Sitzplätze. Die hatten Vor- und Nachteile: der Blick auf die Bühne war sehr gut und der Sound auch super, dafür
war die Stimmung natürlich nicht ganz so gut wie direkt vor der Bühne. Alles in allem war es aber ein super
Konzert und das Geld wert. Es wurden sowohl Sachen vom aktuellen Album, als auch alte Hits gespielt und man
konnte ordentlich mitgröhlen. Insgesamt haben sie gut 2 Stunden gespielt. Als Vorband traten die Kaiser Chiefs
auf, von denen ich zwar nur ein Lied kannte, die aber auch gut waren. Abschließend: Ein gelungener Abend und
ich kann eine Band von der „Diese Bands muss ich auf alle Fälle mal sehen“-Liste streichen.
Ansonsten gab es nicht soviel Interessantes. Es wurde halt wieder gearbeitet, teilweise am Strand in der Sonne
und ein Abschied gefeiert (Ich hoffe du hast dich wieder in Deutschland einigermaßen eingelebt Vanessa.).
5.12. – 11.12.
Neue Arbeit und unsere Weihnachtsfeier
Seit dieser Woche haben wir einen neuen Arbeitgeber. Die Arbeitsvermittlung, bei der wir gemeldet sind und für
die wir schon ein paar Mal als DVD-Einpacker gearbeitet haben, rief eines Tages an und fragte ob wir in einem
Supermarkt arbeiten möchten. Als ich fragte welcher Supermarkt und sie ALDI sagte, konnte ich mir das Lachen
kaum verkneifen. Also arbeiten wir jetzt bei ALDI und räumen dort die Regale auf und ein. Ist im Großen und
Ganzen echt okay und die Bezahlung ist auch nicht so schlecht.
Weiterhin war am Donnerstag eine, von der Besitzerin unseres Hostels organisierte, Weihnachtsfeier. Dort
waren alle Leute eingeladen, die in einem der drei Hostels von ihr wohnen. Der Abend war sehr gesellig, aber
von Weihnachtsatmosphäre war nicht viel zu spüren. Das müssen wir halt nochmal nachholen, mit Stollen und
Lebkuchen, denn das gibt es bei ALDI alles.
12.12. – 27.12.
Weihnachten im Sommer
Die Wochen vor Weihnachten waren von Arbeit, Sport, Strand und Shopping geprägt (zumindest bei mir, Daniel
musste noch mehr Arbeiten in Santa’s Kingdom). Weihnachten selber war dann auch kein so richtiges
Weihnachten, denn bei 35° kommt irgendwie kein richtiges Weihnachtsfeeling auf. An Heiligabend haben wir
mit Andra einen kleinen Weihnachtsabend mit Würstchen und Kartoffelsalat und ein paar Geschenken
veranstaltet. Im Anschluss ist fast unser komplettes Hostel (ca. 20 Personen) zusammen weggegangen. War sehr
lustig, nur das es einige Engländer wieder etwas übertrieben haben, so dass wir uns einen Ersatzschlafplatz
suchen mussten.
Am 25. gab es dann ein typisches englisches Weihnachtsessen, das von Nick fast alleine zubereitet wurde. Es
gab Truthahn, Schinken, verschiedenste Gemüse, geröstete Kartoffeln, Würstchen u.a. Etwas
gewöhnungsbedürftig, aber sehr gut gemacht. Respect Nick! Im Anschluss daran gab es Weihnachtsgeschenke
vom Secret Santa. So hatte zumindest jeder ein Geschenk.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Weihnachten im Sommer irgendwie etwas krank ist und viele
Enländer oder sagen wir Briten die Weihnachtstage als Grund zum Besaufen nehmen. Es waren drei sehr
interessante Tage, aber doch irgendwie kein richtiges Weihnachten.
28.12. – 02.01. Eine Nacht am Strand und New Years Eve in Sydney
Da viele der Leute zwischen Weihnachten und Silvester frei hatten, haben wir uns entschieden eine Nacht am
Strand zu verbringen und den Sonnenaufgang anzuschauen. Also etwas essbares und trinkbares eingepackt und
in ein paar warme Sachen geschlüpft. Denn nachts war es am Strand aufgrund des Windes recht frisch. Der
Sonnenaufgang war dann jedoch eine Enttäuschung, da die Sonne nicht aus dem Meer kam, sondern aus einer
Wolkenschicht. Also nicht zu vergleichen mit dem Sonnenaufgang auf Cape Cod, aber es bieten sich bestimmt
noch Gelegenheiten Sonnenaufgänge in Australien zu sehen.
Weiterhin sind diese Woche auch unsere beiden schottischen Freunde Craig und Michael wieder aus Hongkong
zurückgekehrt. Vollkommen abgebrannt, aber mit einen interessanten und lustigen Geschichten.
Zu Silvester ist ein Teil der Leute aus unserem Hostel zum Bondi Beach gefahren um Fat Boy Slim zu sehen,
was jedoch min. 140 AUD gekostet hat. Der Rest, wir inklusive, hat Silvester in einem Park in Kings Cross mit
Blick auf die Harbour Bridge verbracht. Also wiederum etwas essbares und trinkbares eingepackt, sowie für
musikalische Untermalung gesorgt und sich auf den Rasen gebettet. Punkt 9 Uhr gab es dann das
Familienfeuerwerk als Vorgeschmack für später. Um Mitternacht schließlich startete, wie nicht anders zu
erwarten das große Feuerwerk. Dieses war sicherlich nicht schlecht, aber den Hype den man hier darum gemacht
hat, wurde es nicht ganz gerecht. Ich würde es ungefähr mit dem Feuerwerk zum Unabhängigkeitstag in Albany
vergleichen. Es wäre sicherlich etwas beeindruckender gewesen, wenn man direkt an der Brücke oder an der
Oper gewesen wäre. Dazu hätte man jedoch schon vormittags dort einen Platz sichern müssen. Und einen ganzen
Tag bei 40° in der Sonne zu sitzen, ist auch nicht jedermanns Sache. Noch etwas zu den momentanen
Temperaturen. An Neujahr waren offiziell 44° im Schatten, man kann sich also vorstellen, dass da nicht viel los
war. Das ist einfach zu warm.
03.01. – 08.01. Hunting Trip
Diese Woche war nun wieder eine ganz normale Arbeitswoche. Zwei Sachen jedoch sind auch von dieser Woche
zu erwähnen. Zum Einen ist Nicky, mein ehemaliger Bundeswehrkamerad, den ich im ersten Hostel nach 7
Jahren wieder gesehen habe, nach Melbourne weitergereist. Da er dort aber voraussichtlich länger bleibt, werden
wir ihn wohl dort wieder treffen, wenn wir Ende Januar wahrscheinlich nach Melbourne fahren. Zum Anderen
hatten wir einen großen Kampf mit einer Monsterspinne auf unserer Terrasse. Das größte Problem dabei war,
dass keiner wusste um was für eine Spinne es sich handelt. Sie war mit Beinen ungefähr Handteller groß, es
handelte sich allerdings nicht um den für Menschen ungefährlichen Huntsman. Diesen hatten wir schon zweimal
gesehen und wussten somit wie er aussieht. Es konnte sich also durchaus um eine für Menschen tödliche Spinne
handeln, von denen es auch in Sydney einige gibt. Somit waren alle etwas vorsichtig, was dazu führte, dass sechs
Kerle in einem Abstand von 1 m um die Spinne herumstanden und einen Plan ausheckten. Die Lösung sah dann
so aus, dass die Spinne mit dem Wasserschlauch auf den Boden gesprizt und dort erschlagen wurde. Eigentlich
wollten wir die Spinne nicht unbedingt töten, aber falls sie doch gefährlich war, wollte auch keiner mit dem
Gedanken leben, dass eine tödliche Spinne durchs Haus spaziert.
09.01. – 15.01.
Weitere Verabschiedungen
Diese Woche ging es nun weiter mit Verabschiedungen. So haben sich Rob und Mike aus unserem Zimmer auf
den Weg nach Melbourne gemacht. Wenn aber alles normal läuft, müssten wir sie dann in Melbourne wieder
treffen.
Auch Andra hat sich erstmal für einen Monat nach Neuseeland verabschiedet, doch auch sie kommt Anfang
Februar nach Melbourne, so dass wir sie dort hoffentlich auch wieder sehen. Isabelle, Lindsay, Neil und Ich
haben sie dann, nach einem langen Abend und 2 Stunden Schlaf noch zum Flughafen gebracht.
Am Samstag haben wir bei einem Fußballturnier mitgespielt. Wir heißt: Ich, Dani, Jürgen (GER), Craig, John
(SCO) und Ian (ENG). Da nur eine weitere Mannschaft aufgetaucht war, ging es gleich mit dem Finale los.
Kleinfeld; 2x30 Minuten. Zur Halbzeit lagen wir dann auch gegen ein Team aus Engländern und Holländern 3:0
in Führung. In der zweiten Halbzeit lies dann aber die Kraft und die Konzentration etwas nach, so dass es am
Ende 3:1 stand. Als Preisgeld gab es Freigetränke im Wert von 150 AUD in einer Bar, die dann am Abend auch
standesgemäß „abgetrunken“ wurden.
16.01. – 27.01.
Leaving Sydney
Die letzten Wochen vor dem Aufbruch aus Sydney waren größtenteils durch Vorbereitungen, Arbeit und
Verabschiedungen geprägt. So musste eine Reiseroute geplant und das passende Fortbewegungsmittel gesucht
werden. Haben uns jetzt also für mindestens eine Woche einen Mietwagen zugelegt und werden jetzt mal sehen,
wie wir uns im australischen Verkehr schlagen.
Ansonsten gab es am Mittwoch vor Australia Day eine große Abschiedsparty, da am nächsten Tag alle frei
hatten. Es war wie meistens ein gelungener feucht-fröhlicher Abend, so dass am nächsten Tag niemand vor 12 zu
sichten war. Die Hauptmerkmale des Australia Day sind ein großes Feuerwerk und ganz viele betrunkene
Australier, welche mit Flaggen und Bemalung durch die Stadt steuern. Auch werden überall BBQ’s veranstaltet
und ordentlich Bier getrunken.
Am Freitag haben sich dann Lindsay, Neil und unsere beiden Schotten Craig und Mick auf den Weg nach
Brisbane gemacht. Eine Woche mit dem Mietwagen und einem Zelt, mal sehen was es da alles interessantes zu
erzählen gibt.
28.01. – 29.01.
Blue Mountains
Samstagmorgen haben wir unseren Mietwagen bei Thrifty abgeholt. Da das Auto, welches wir per Internet
reserviert hatten (Mitsubishi Colt), nicht vorrätig war, haben wir ein größeres bekommen. Nun können wir also
für die nächsten Tage einen Mitsubishi Lancer unser eigen nennen. Netter Wagen mit Klima, Automatik,
Tempomat und 2.0 l Maschine. Mit diesem ging es dann zusammen mit Jürgen, einem Deutschen aus dem
Münsterland, der die letzten zwei Wochen bei uns im Zimmer gewohnt hat, in Richtung Westen zu den Blue
Mountains.
Nachdem wir unsere Sachen in unserer nächtlichen Unterkunft abgestellt hatten, ging es als erstes zum Echo
Point, der Hauptattraktion. Dabei handelt es sich um eine Aussichtsplattform, von welcher man die Three Sisters
Felsformation sehen kann. Da es dort aber sehr hektisch und kommerziell zu ging, haben wir uns beizeiten einen
guten Walk durch das unter den Schwestern gelegene Jamison Valley gesucht. Nach drei Stunden durch den
Regenwald mit einigen Wasserfällen und vielen Stufen herunter (900) und wieder hinauf (1040), haben wir noch
mit dem Auto eine kurze Tour den Cliff Drive entlang unternommen. Nach einem Besuch im örtlichen Pub ging
es dann auch zu etwas früherer Stunde ins Bett.
Am nächsten Morgen stand dann ein weiterer etwas schwierigerer Walk auf dem Programm. Dieser beinhaltete
neben den Wentworth Falls und weiteren Wasserfällen einige Passagen entlang der Klippen. Außerdem galt es
wieder eine Unmenge von Stufen zu bewältigen. Den mit 5 Stunden angegebenen Walk hatten wir, trotz einiger
Photo- und Trinkstops nach 3 Stunden absolviert. Sind also noch nicht ganz außer Form. Danach ging es dann
auch wieder zurück nach Sydney um Jürgen abzusetzen, den es ebenfalls nach Brisbane verschlägt, und uns von
den restlichen Leuten im Kangaroo zu verabschieden.
30.01.
Kiama, Jervis Bay und Batemans Bay
Nachdem wir uns am Vorabend aus Sydney verabschiedet und auf den Weg nach Süden begeben haben,
verbrachten wir die Nacht in Kiama einem kleinen Städtchen mit einer bekannten Attraktion. Dabei handelt es
sich um das sogenannte „Blowhole“, eine Art durch die Brandung erzeugte Wasserfontäne. Diese haben wir uns
am Morgen auch angesehen.
Danach ging es weiter Richtung Süden nach Jervis Bay, einer Bucht mit Touristenzentrum und Nationalpark.
Hier haben wir uns Hyams Beach, den laut Guinessbuch weißesten Strand der Welt angeschaut. Den
Nationalpark haben wir ausgelassen, da sowohl der Eintritt als auch die Übernachtung zu teuer geworden wären.
Wir haben also unseren Weg nach Süden fortgesetzt. Gegen Abend haben wir dann Batemans Bay, einen
weiteren Touristenort an der Küste, erreicht. Hier haben wir auch eine schöne Unterkunft in einem Camping
Park gefunden. Hatten eine Art Bungalow (etwas kleiner als in Quitzdorf) für uns alleine.
31.01. – 01.02.
Die Hauptstadt Canberra
Haben uns also am Morgen auf in Richtung Canberra ins Landesinnere gemacht. Da es auch bewölkt war, haben
wir den direkten Weg genommen und nur einmal in Braidwood gestoppt. Dabei handelt es sich um den größten
Ort auf der Strecke. Groß ist dabei relativ zu sehen. Es handelt sich mehr oder weniger um ein Dorf, welches für
seine Handwerkskunst (Töpferei, Stickerei...) bekannt ist. Es gibt zwar beispielsweise ein Kino, dieses zeigt
jedoch nur aller 2 Wochen einen Film.
Gegen Mittag sind wir dann in Canberra angekommen. Dort haben wir zuerst im YHA im Zentrum eingecheckt
und uns danach den botanischen Garten angeschaut. Dieser ist nicht schlecht, kommt aber nicht ganz an den in
Sydney heran. Danach sind wir noch auf den Black Mountain gefahren, auf dem sich der Telstra Tower befindet.
Da uns die Aussicht hier nicht 100 % zusagte, gings danach noch hinauf zum Mount Ainslie um ein paar Photos
zu schießen.
Am Abend sind wir dann noch zu einem kleinen Stadtrundgang aufgebrochen, welcher dann im Casino endete.
Ergebnis: Daniel 10 AUD gewonnen; Mike 20 AUD verloren. Alle beide beim Roulette, ist das gerecht?
Am nächsten Morgen haben wir dann das Regierungsviertel in Angriff genommen. Haben uns dort das neue und
das alte Parlamentsgebäude sowie die Nationalbibliothek angeschaut. Danach ging es auch schon weiter in
Richtung Snowy Mountains unserer nächsten Station.
02.02.
Mount Kosciuszko und die Snowy Mountains
Wir haben uns also bei Zeiten auf den Weg in den Mount Kosciuszko National Park gemacht und sind mit der
Seilbahn auf knapp 2000 m Höhe gefahren. Dort angekommen lagen noch 6,5 km und knapp 250 Höhenmeter
vor uns. Nach 1,5 Stunden waren wir schließlich am höchsten Punkt Australiens angekommen (2228 m). Leider
war es sehr bewölkt, so dass die Sicht nicht optimal war.
Danach ging es über kurvenreiche Straßen mit schönen Ausblicken quer durch die australischen Alpen.
Fahrerisch anspruchsvoll, besonders wenn man erst seit ein paar Tagen auf der „falschen Seite“ fährt. Gegen
Abend wurde es dann sehr nebelig, so dass der Wald wie aus einem schlechten Film wirkt.
03.02.
Ninety Mile Beach
Nach einigen Tagen im Landesinneren ging es nun wieder an die Küste. Ziel war der sogenannte Ninety Mile
Beach, ein langer Küstenstreifen mit Sandstränden. Einer der bekanntesten dabei ist der Golden Beach. Da die
Ferienzeit aber wieder vorüber ist, war dieser wie ausgestorben. Dies trifft für fast alle Touristenhochburgen, die
wir bis jetzt gesehen haben zu.
Nach den verschiedenen Stränden haben wir uns noch die Agnes Falls angeschaut, die tiefsten Wasserfälle in
Victoria. Auch hier waren wir wieder die Einzigen. Danach wurde wieder eine Ruhestätte für die Nacht gesucht,
diesmal in der Nähe des Wilson Promontary National Park. Dieser wird dann am nächsten Tag in Angriff
genommen.
04.02.
Wilsons Promontary National Park und die Ankunft in Melbourne
Wir sind also morgens in den Nationalpark gefahren und haben dort einen Walk an einen Strand unternommen.
Eigentlich hatten wir überlegt einen weiteren in Angriff zu nehmen jedoch war es so heiß, dass wir diese Idee
über den Haufen geworfen haben. Wir haben statt dessen nicht den kürzesten Weg nach Melbourne genommen,
sondern sind an der Küste entlang.
Gegen Abend sind wir dann in Melbourne angekommen und haben uns gleich mal mit Nicky bei seiner Arbeit
im Hofbräuhaus getroffen. Danach haben wir auch Ian, Ged, James und Ant einen Besuch abgestattet. Ist ein
gutes Gefühl wenn man in einer neuen Stadt bekannte Gesichter wiedertrifft. Werden uns sicherlich in den
nächsten Tagen auch mal mit Brenda, Rob und Alex treffen, die auch in Melbourne sind. Und im Laufe des
Monates werden auch Caroline, Gerry und Andra noch eintreffen.
Haben uns dann am Abend auch noch das Nachtleben in Melbourne angeschaut. Etwas anders als in Sydney,
mehr Pubs und Bars.
05.02. – 12.02.
Erste Woche in Melbourne
Die ersten zwei Nächte haben wir in einem sehr großen Hostel zugebracht. Qualitativ nicht schlecht, aber halt
sehr anonym. Danach sind wir zu Ian, Ged und Anthony ins Hostel gezogen. Ist einfach besser mit Leuten
zusammenzuleben, die man kennt und denen man vertrauen kann. Momentan sind wir in einem Zimmer mit
Anthony und Michael, einem 31-jährigen Deutschen, der sich auf einer Art Welterkundung befindet.
Die nächsten Tage standen dann im Zeichen der Orientierung in der neuen Stadt und der Suche nach neuer
Arbeit. Also wo gibt es billiges Internet, wo kann man preiswert Einkaufen und Essen oder wo gibt es
Jobagenturen.
Im Laufe der Woche ist dann auch Andra aus Neuseeland zurückgekehrt. Gab natürlich auf beiden Seiten viel zu
erzählen. Zwei Tage später kamen dann die nächsten bekannten Gesichter, Gerry und Caroline, aus Sydney. Dies
hatte zur Folge, dass ich meinen Geburtstag ganz und gar nicht allein verbringen musste. Immerhin waren
Familie (mein Lieblingsbruder) und neue Freunde (Ian, Ged, Anthony, Gerry, Andra, Brenda und Caroline) für
eine kleine Feier da (auch ein Geburtstagsständchen gab’s). Natürlich hat mir aber meine restliche Familie und
meine alten Freunde gefehlt. Und wer schon einmal mit Engländern und Iren gefeiert hat, weiss das da einiges an
Bier fließt und somit der nächste Tag etwas später startete.
Am Wochenende wurden dann einige Sightseeing-Touren gestartet. So wurden sich die botanischen Gärten, der
Hafen und das maritime Museum angeschaut.
13.02. – 19.02.
Noch eine Woche Melbourne
Ziemlich langweilige Woche, die hauptsächlich der Jobsuche gewidmet wurde. Es hat sich letztendlich auch
etwas ergeben. Wir arbeiten ab Montag für 7 Tage mal wieder auf dem Rummel. Da die Location aber 2 Stunden
ausserhalb von Melbourne liegt, will uns der Boss einen Caravan zum Schlafen zur Verfügung stellen. Mal
sehen wie das wird.
Diese Woche sind wieder zwei Leute, nämlich Matt und Nick, aus dem Kangaroo nach Melbourne gekommen.
Leider aber nur zur Zwischenstation, denn aufgrund der bescheidenen Arbeitssituation in Melbourne geht es für
sie und Anthony auf zum Fruitpicking nach Mildura.
20.02. – 27.02.
Rummel in Hastings
Man soll es nicht glauben, aber unsere Jobsuche sollte sich doch noch auszahlen. Kurz zur Vorgeschichte: wie
ihr ja alle wisst, wenn ihr unsere Homepage aufmerksam verfolgt habt, haben wir in Sydney für einen Mann
gearbeitet, der Besitzer einiger Karusselle ist, die dann auf verschiedenen Events zum Einsatz kommen. Dieser
gab uns dann die Telefonnummer von Colin, seinem Freund, der das gleiche hier in Melbourne und Umgebung
fabriziert. Und so kamen wir zu einer erlebnisreichen, aber auch verdammt harten Arbeitswoche 60 km südlich
von Melbourne. Der Ort nannte sich Hastings, lag direkt am Meer und hatte sogar 3 (!) Supermärkte.
Der Hauptteil der Arbeit bestand darin, das sogenannte Matterhorn, ein riesiges Karusselle, aufzubauen. Dieses
Unterfangen dauerte für 6 Männer 3 komplette Tage. Es folgten noch ein paar kleinere Karusselle sowie ein
Autoscooter und letztlich konnte dann pünktlich Freitag 18 Uhr der Rummel eröffnet werden. Dieser ging dann
bis zum Sonntag Abend wobei im Anschluss sowie am Montag der Abbau der Karussels folgte. Da wir hierfür 4
weitere Männer Unterstützung hatten, dauerte dieser „nur“ ca. 10h.
Alles in allem kann man sagen: wir haben für unsere 720 AUD pro Person wirklich recht hart gearbeitet, konnten
aber einen Großteil davon sparen, da uns unser Boss einen Wohnwagen zum Schlafen kostenlos zur Verfügung
stellte und wir somit ausser für unser Essen kein Geld ausgeben mussten.
28.02. – 05.03.
Wieder in Melbourne
Also wieder zurück in Melbourne mit etwas mehr Bargeld in der Tasche. Ansonsten gibt es nicht viel zu
berichten. Haben wieder angefangen öfter mal Basketball zu spielen, damit wir nicht völlig außer Form
kommen. Am Wochenende war dann noch Ian’s 24. Geburtstag, d.h. es wurde wieder einiges getrunken und bis
in den morgen Party gemacht.
Werden uns jetzt zu 99% am 14.03. aus Melbourne verabschieden, da erstens dann die Commonwealth Games in
Melbourne beginnen und alles teurer wird und zweitens wir ja noch einiges sehen wollen. Es bleibt dann nur
noch die Frage ob mit einem gekauften oder gemieteten Auto. Nächstes Ziel ist dann zuerst die Great Ocean
Road, die wir zusammen mit Andra in Angriff nehmen werden.
06.03. – 13.03.
Vorbereitungen für den Aufbruch
Eigentlich wollten wir Melbourne mit einem Campervan verlassen, um dann die Great Ocean Road und den Weg
nach Adelaide in Angriff zu nehmen. Da wir unsere restliche Zeit in Australien, sind ja nur noch knapp 2,5
Monate, nicht mit all dem organisatorischen Kram rundum den Autokauf und dem Druck es dann vor dem
Abflug verkaufen zu müssen, belasten wollten, wollten wir uns schliesslich einen mieten. Nun gab es aber zu
dem von uns gewünschten Termin keine verfügbaren Modelle in unserer Preisklasse. Da wir aber auch nicht
länger bleiben wollten, da die Preise über die Commonwealth Games fast überall ansteigen, mussten wir uns
schliesslich um orientieren und auf einen normalen Mietwagen zurückgreifen. Aber zumindest kann es jetzt
losgehen.
Am Freitag war ja dann auch noch Daniel’s Geburtstag. Dieser wurde erst im Garten unseres Hostels und später
in einem Club mit Leuten aus Deutschland, England, Irland, Frankreich und Neuseeland feuchtfröhlich
zelebriert.
14.03. – 15.03.
Sovereign Hill in Ballarat
Erste Station unseres Roadtrips war Ballarat eine Stadt mit ca. 70000 Einwohner 90 Minuten von Melbourne
entfernt. Hauptgrund nach Ballarat zu kommen, ist Sovereign Hill, eine Nachbildung einer Goldgräbersiedlung
aus den 1850ern mit dazugehörigem Museum. Hier wandert man auf den Spuren der Goldsucher und bekommt
einen Einblick in das damalige Leben, dargestellt mit der Hilfe von Schauspielern.
All abendlich gibt es auch eine sogenannte Light und Sound Show, welche die damalige Geschichte
zusammenfasst und darstellt. Sehr interessant wenn man etwas über die Geschehnisse der damaligen Zeit
erfahren möchte, nur leider halt alles draussen. Leider weil an diesem Abend sternenklarer Himmel war und die
Temperaturen auf ca. 5° fielen, so dass es trotz mehrerer Pullover immer noch kalt war.
16.03. – 17.03.
Great Ocean Road
Nach einer Übernachtung in Torquay dem Startpunkt der Great Ocean Road ging es schließlich auf eine der
schönsten Straßen der Welt. Leider hatten wir fast über die gesamten 300 km etwas Pech mit dem Wetter. Es war
fast durchgehend bewölkt und regnete auch manchmal. Am Abend haben wir uns, zusammen mit vielen anderen
Touristen, den Sonnenuntergang bei den Zwölf Aposteln, der Hauptattraktion der „GOR“ angeschaut. Leider
war es auch hier wieder bewölkt, so dass es nicht ganz zu Postkarten - Photos gereicht hat. War aber trotzdem
sehr schön.
Am zweiten Tag standen dann noch einige weitere interessante Küstenformationen auf dem Programm, bevor
dann auch die Great Ocean Road hinter uns lag. Zum Mittag haben wir dann in Port Fairy gestoppt, einem
kleinen gemütlichen Küstenort. Hier hatten wir den Tipp von einem Arbeitskollegen von ALDI für ein Pub
erhalten. In diesem wird ein 900g Steak angeboten, welches wir dann auch bestellt haben. Aber für uns drei.
Nach dieser Stärkung ging es dann auf den Weg nach Halls Gap dem zentralen Ort im Grampians National Park.
In diesem haben leider im Januar verheerende Buschfeuer gewütet, so dass einiges der schönen Natur vernichtet
wurde. Im Moment beginnt, die Natur gerade wieder sich zu regenerieren. Auf dem Weg durch den Nationalpark
kam es dann zu einem für Australien typischem Vorfall. Wir fuhren hinter einem anderen Wagen mit circa
Tempo 80 auf der Landstrasse, als plötzlich ein Känguruh vor das andere Auto sprang. Dieses wurde auch vom
Wagen erfasst und zurück geschleudert. Dem Fahrer des Wagens ging es aber mehr ums Auto als um das
Känguruh und er fuhr dann auch schnell weiter. Wir haben dann noch nach dem Känguruh geschaut, dies lag
aber leider schon tot im Straßengraben. Später am abend konnten wir uns dann aber auch einige lebende
Exemplare in unserem Caravan Park anschauen.
18.03.
The Grampians National Park
Aufgrund der Folgen des Buschfeuers konnten nicht alle Straßen im Nationalpark befahren werden, so dass nicht
alle Highlights zugänglich waren. Haben also somit nur einmal den Scenic Drive durch den Park abgefahren und
uns „The Balconies“, eine Felsformation angeschaut.
Am Abend sind wir dann noch auf den Mount Williams gefahren, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen.
War auch sehr schön, aber leider sehr windig und folglich auch wieder kalt.
19.03. – 20.03.
Little Dessert National Park, The Coorong National Park und Hahndorf
In diesen zwei Tagen gab es nicht soviel interessantes zu sehen, es waren mehr oder weniger Übergangsetappen.
Beim Little Dessert NP handelt es sich einfach um ein Buschland, durch welches man hindurchfahren kann.
Übernachtet haben wir dann vor den Toren des Coorong NP, einem Sandsteinküstengebiet südlich von Adelaide.
Hier konnte man sehr schön den Sonnenuntergang über dem Ozean anschauen. Das war dann schon der vierte
Sonnenuntergang in der letzten Woche.
Am nächsten Tag haben wir uns dann auf den Weg zum Barossa Valley, einem Weinanbaugebiet nordöstlich
von Adelaide gemacht. Zwischenstopp wurde dabei in Hahndorf, der ältesten deutschen Siedlung in Australien
eingelegt. Nettes kleines Städtchen mit vielen deutschen Fahnen und deutschen Souvenirs.
21.03.
Barossa Valley
Den letzten Tag unseres Trips nach Adelaide haben wir im Barossa Valley, einem der bekanntesten
Weinanbaugebiete Australiens verbracht. Um endlich auch mal wieder etwas für unsere Fitness zu tun, haben
wir uns Fahrräder ausgeliehen und das Tal durchradelt. Leider gehört zu jedem Tal auch fast immer ein Berg, so
dass es doch ordentlich hoch und runter ging. Gestärkt wurde sich mit den süßesten Trauben, die wir je gegessen
haben und bei den Weinverkostungen in den verschiedenen Winzereien.
Nach dieser körperlichen Ausarbeitung ging es gegen Abend nach Adelaide. Hier kam es dann zum einzigen
negativen Punkt unseres Trips. Aufgrund des an diesem Wochenende stattfindenden Autorennens in Adelaide
waren viele Hostels ausgebucht. Diejenigen, die nicht ausgebucht waren, waren dann auch teilweise richtige
Absteigen. Nach gut 2 Stunden haben wir dann doch noch ein ganz Gutes mitten in der Stadt gefunden.
Also Ende gut alles gut bei unserem zweiten Trip.
22.03. – 26.03.
Adelaide
In unseren 5 Tagen in Adelaide stand natürlich Sightseeing ganz oben auf dem Programm. Es gibt jede Menge
Kirchen, einen botanischen Garten, schöne Parks am Fluss und zwei Universitäten. Also einiges zu sehen. Einen
Tag hat uns Donna mit dem Wagen ihrer Verwandten, bei denen sie in Adelaide gewohnt hat, abgeholt und wir
sind mit ihr nach Glenelg, einem Vorort, zum Strand gefahren. Ein sehr feinkörniger Sandstrand für die
Stadtbewohner. Einen Tag vor uns hat dann auch Donna Adelaide verlassen und hat sich mit einem Campervan
auf den Weg nach Perth gemacht.
Von Andra hieß es dann leider auch Abschied nehmen. Sie ist mit dem Bus wieder zurück nach Melbourne, da
sie zum Formel 1 Grand Prix arbeitet und deutsche Würstchen verkauft. Die Fahrt mit dem Bus dauert 10,5
Stunden und nicht wie bei uns 7,5 Tage. Aber dafür haben wir einiges mehr auf unserer Tour gesehen.
Nun wieder einmal zu einem typischen australischen Zufall. Wir saßen mal wieder in der Bibliothek zum E-Mail
schreiben, als plötzlich ein bekanntes Gesicht herein kam. Susi, eine Freundin, die wir aus Sydney kennen und
die mit Nicky, meinem Bundeswehrkollegen, in eine Klasse ging. Haben dann die nächsten Tage natürlich auch
einiges mit den beiden und Siggi, einer Münchnerin, unternommen.
Weiterhin musste noch alles für die Weiterreise organisiert werden. Also alle Formalitäten für den Campervan
klären, Einkäufe tätigen, Routen planen und natürlich mal wieder Verabschiedungen. Aber langsam sind wir in
all diesen Tätigkeiten recht geübt. Man hat halt doch was gelernt.
28.03. – 29.03.
Flinders Ranges NP
Vor unserem Trip ins Outback stand noch ein Abstecher in den Flinders Ranges Nationalpark auf dem
Programm. Bei den Flinders Ranges handelt es sich um eine Felsformation die sich von der Küste um Port
Augusta über einige hundert Kilometer nach Nordosten ins Landesinnere erstreckt. Im Nationalpark gibt es dann
einige sehr interessante Walks durch den Wilpena Pound, ein von Hügeln umschlossenes Tal. Haben dann auch
an jedem Tag einen Walk unternommen, auch einen als schwierig ausgeschriebenen, der auch sehr anspruchsvoll
war, da man teilweise fast klettern musste. Dafür gab es anschließend schöne Ausblicke ins Tal. Außerdem
wimmelt es hier vor Reptilien, besonders kleinen Geckos und Eidechsen.
30.03. – 31.03.
Coober Pedy
Coober Pedy: Der Zwischenstop auf unserer Outbackdurchquerung. Mit ca. 2500 Einwohnern eine Großstadt im
Outback. Der Grund dafür sind die in der Umgebung lagernden Opalvorkommen. Weiterhin befinden sich einige
der Häuser, genauso wie Hotels, Motels und Kirchen, unter der Erde, um die im Sommer sehr hohen
Temperaturen für die Leute erträglich zu machen.
01.04. – 02.04.
Uluru – Kata Tjuta NP
Nun also nach über 5 Monaten in Australien war die Begutachtung des Wahrzeichens des Kontinents angesagt.
Einem riesigen roten Felsen mitten im Outback, um den herum, zur Befriedigung der in Massen
heranströmenden Touristen, ein Resort mit Supermarkt, Tankstelle, Kino etc. gebaut wurde. Alles in allem ist
hier auch alles sehr touristisch (Massen an Bussen), aber was sollte man vom bekanntesten Wahrzeichen eines
ganzen Kontinents erwarten. Wenn man aber einmal vor dem Fels steht, ist das schon beeindruckend. Lässt sich
schwer in Worten beschreiben.
Im Zusammenhang mit dem Ayers Rock gibt es eine Art zu absolvierendes Standardprogramm:
Sonnenuntergang, Sonnenaufgang, Besteigung und Umrundung. Haben uns natürlich sowohl Unter- als auch
Aufgang angeschaut. War aber leider nicht ganz so beeindruckend wie wir es uns vorgestellt haben. Alles in
allem nicht schlecht, aber man fährt halt mit übersteigerten Erwartungen hin und wir dann meist etwas
enttäuscht. Die Besteigung war für uns eigentlich nie ein wirkliches Thema aus Respekt vor den Aboriginies.
Der Aufstieg war aber auch gesperrt, wegen zu starkem Wind. Die Umrundung (knapp 10km) haben wir dann
aber schon unternommen. Dies aber in Zusammenhang mit einer Führung durch eine Rangerin, welche einiges
über die Geschichte und die Kultur der Aboriginies erzählt hat. Sehr interessant. Was mich etwas überrascht hat,
war, dass die Ranger alle in einer Aboriginiegemeinde im Nationalpark leben. Man versucht hier also
gegenseitige Akzeptanz zu schaffen und von beiden Seiten zu lernen.
Neben dem Ayers Rock (Uluru) gibt es 50km entfernt auch noch die Olgas (Kata Tjuta – viele Köpfe), riesige
kuppelförmige Sandsteingebilde, die wie Uluru eine große Bedeutung in der Geschichte der Aboriginies haben.
Zwischen den Olgas gibt es einen interessanten Walk durch das „Valley of the winds“. Vorteil hier: Kaum
Touristen und dadurch sehr ruhig und entspannend.
03.04.
Kings Canyon
Bevor wir uns vom Ayers Rock auf den Weg nach Alice Springs, dem zentralen Punkt im Outback, gemacht
haben, wurde noch ein kurzer (250km) Abstecher zum Kings Canyon unternommen. Auf den Klippen des
Canyons gibt es einen sehr schönen Walk. Allerdings muss man erstmal nach oben hinauf und bei strahlend
blauem Himmel und 40°C ist das durchaus schweißtreibend. Dafür wird man mit phantastischen Ausblicken
belohnt (wenn man schwindelfrei ist). Weiterhin gibt es am Boden des Canyons ein Wasserloch um das herum
noch etwas Regenwald überlebt hat, äußerst entspannend dort.
04. – 05.04
Alice Springs
Nach länger Zeit waren wir nun wieder in einer richtigen Stadt abgekommen. Alice Springs ist die zentrale
Versorgungsstelle für das Outback. Also der richtige Zeitpunkt um die Vorräte wieder aufzustocken und im
Internet mal wieder zu checken, was in der Welt so los ist.
Weiterhin waren wir hier noch in einem Reptilien Center, in welchem verschiedenste Reptilien ausgestellt sind.
Außerdem erklärt ein Mitarbeiter des Centers verschiedene interessante Sachen zu den unterschiedlichen
Gattungen. Am Ende kann man sogar mit einigen der Exemplare (Python, Bearded Dragon, Blue Tongue
Lizard...) noch „spielen“. Sehr hilfreich, da man auch noch gute Tipps zum Verhalten mit Reptilien im Outback
erhält.
06.04.
MacDonnell Ranges
Alice Springs ist zu beiden Seiten (Westen und Osten) von den MacDonnell Ranges umgeben. Einem
Gebirgszug, der über Tausende von Jahren durch äußere Einflüsse geprägt wurde und jetzt einige interessante
Schluchten und Wasserlöcher bietet. Einige dieser haben wir uns dann auch hier mal angeschaut.
07. – 08.04.
Irgendwo zwischen Tennant Creek und Katherine
Im Radio hatten wir schon gehört, dass in Katherine, einem Ort auf dem Weg nach Darwin, die Straßen
überflutet sind. Nachdem wir dann auch auf unserem Weg einmal durch ziemlich große Pfützen mussten, haben
wir dann im nächsten Caravan Park halt gemacht und uns mal näher erkundigt, wie schlimm es ist. Das Problem
ist nämlich, dass man immer nur sporadisch Radioempfang hat, so dass man die Geschehnisse nicht
kontinuierlich verfolgen kann. Dort wurde uns dann gesagt, dass es aufgehört hat zu regnen, man aber noch nicht
genau weiss wann die Straßen wieder passierbar sind. Wir haben uns dann entschlossen zumindest noch einen
Tag zu warten und mal zu schauen wie es sich entwickelt. Wenn es aber wieder anfangen sollte zu regnen,
müssen wir wohl oder übel unseren Trip in den Norden abblasen. Wäre schade, da es sicherlich einiges zu sehen
gibt. Aber wenn es sich nicht ändern lässt. Shit happens.
09. – 12.04.
Darwin
Nachdem es nun aufgehört hatte zu regnen und die Sonne schien, beruhigt sich auch das Hochwasser in
Katherine etwas. So war es uns dann möglich unsere Reise nach Darwin fortzusetzen. Das Wasser stand
teilweise noch neben der Strasse und der Katherine River führte immer noch riesige Mengen Wasser und
Treibgut mit sich.
In Darwin war dann aber strahlend blauer Himmel und 34°C im Schatten. Dies führte aber dazu, dass die
Aktivitäten gut geplant werden mussten, um nicht an einem Hitzschlag zu sterben. Einen Tag haben wir dann
fast komplett am Pool im Hostel von Celine und Marie, zwei Französsinen, die wir in Melbourne kennen gelernt
haben, verbracht. Einfach zu heiss um etwas zu unternehmen. Selbst nachts ist es hier noch sehr warm, was das
Schlafen etwas erschwert. Einen Abend haben wir dann auch unseren obligatorischen Besuch im Casino
absolviert. Relativ kleines Casino mit überraschend vielen Aboriginies.
Haben uns dann natürlich auch über die Verhältnisse im Kakadu Nationalpark informiert, um unsere Weiterreise
planen zu können. Eine der beiden Hauptstraßen im Park ist aufgrund der Überflutung noch gesperrt. Mal sehen
was sich trotzdem so erreichen lässt, wenn wir jetzt einmal hier sind.
13.04.
Litchfield NP
Nachdem es in Darwin die ganze Zeit sehr heiss aber trocken mit einer relativ geringen Luftfeuchtigkeit war,
zeigte sich der tropische Norden nun von seiner tropischen Seite. Neben einzelnen Gewittern war es auch sehr
schwül, was die Bereitschaft für gößere Wanderungen stark verringerte. Haben uns dann lieber an den im Park
vorkommenden natürlichen Rock Pools abgekühlt und uns einige Wasserfälle angeschaut. Den Besuch der
Wangi Falls mussten wir dann aber im Eildurchgang absolvieren, da wieder ein tropisches Gewitter eingesetzt
hatte.
14.04.
Kakadu NP
Unser Besuch im Kakadu Nationalpark, der als einer der interessantesten in Australien gilt, war eher eine
Enttäuschung. Dies hatte aber einen einfachen Grund. Aufgrund der starken Regenfälle in der Vergangenheit
waren noch fast alle Straßen gesperrt oder nur für Allradfahrzeuge offen. So konnten wir uns nur eine alte
Aboriginiekultstätte und einige der Flüsse von der Hauptstraße aus ansehen. Also für die Zukunft merken: Lieber
erst im Mai oder Juni hierher kommen, wenn alles einigermaßen abgetrocknet ist.
15. – 19.04
Knapp 3000km „On the Road“
Ganz schön viele Kilometer von Darwin nach Cairns. Aber was soll’s. So lange es nicht, wie ein paar Kilometer
kurz nach der Grenze in Queensland ein einspuriger Highway ist, geht das okay. Dass muss man sich mal
vorstellen, die größte Straße von Ost nach West durch Queensland und plötzlich nur noch einspurig (nicht eine
Spur pro Richtung, insgesamt eine Spur!). Richtig interessant wird es hier, wenn einem ein Road Train, ein 50
Meter langer Truck mit drei Anhängern, entgegen kommt. Dann heißt es nur noch auf die Bremse und von der
Straße runter, weil die bremsen nicht.
Eine weitere witzige Begebenheit, die mich sehr an die USA erinnert hat, waren uns die auf dem Highway
entgegen kommenden fahrenden Häuser. Typische Fertigbauhäuser aus Holz, die zu ihrem Bestimmungsort
gebracht wurden.
Ein äußerst negativer Punkt ist momentan das Wetter hier. Kaum hatten wir die Küste in Townsville erreicht,
gab es keinen blauen Himmel mehr und es regnete. Da ist man nun in Queensland, dem „Sunshine State“ und es
regnet. In Cairns soll es nicht besser sein und ich hoffe nur das ändert sich bald. So viel zu sehen hier, da möchte
das Wetter mal mitspielen.
20. - 22.04.
Cairns
In Cairns angekommen, hatte sich das Wetter leider eher verschlechtert als verbessert. Es regnete fast
durchgängig jeden Tag und einige 100km nördlich durchquerte ein Hurricane das Land. An einen Ausflug zum
Cape Tribulation, einem Regenwald Nationalpark oder zum Great Barrier Reef war also nicht zu denken.
Das Positive an Cairns war, dass wir Lindsay und Mick nach 3 Monaten mal wieder gesehen haben. Leider war
Neil 3 Tage vorher nach Darwin aufgebrochen, so dass wir ihn in Australien nicht mehr wieder sehen. Und Craig
ist aufgrund geringer Geldmittel immer noch in Brisbane. Es gab also so einiges zu erzählen, was in den 3
Monaten so alles vorgefallen ist. War schön zumindest die beiden wieder zu sehen. Haben nach 3 Tagen uns
dann aber entschlossen Cairns wegen dem schlechten Wetter zu verlassen und uns auf den Weg in den Süden
gemacht. Haben natürlich aber vorher dem Casino noch den obligatorischen Besuch abgestattet.
23. – 25.04.
Townsville
In Townsville haben wir uns zuerst einmal im ReefHQ Aquarium etwas über das Great Barrier Reef informiert.
Hier sieht und erfährt man so einiges über das Ökosystem und über die in ihm lebenden Tiere. So gibt es neben
Haien, Barramundi, Seeschildkröten auch kleine Clownfische (Nemo) zu sehen. Alles in allem ein sehr
interessanter Einblick ins Great Barrier Reef.
Weiterhin waren wir noch im Billabong Sanctuary, einer Art Wildlife Park. Hier kann man sich Koala,
Krokodile, Känguruhs u.a. aus der Nähe anschauen. Am interessantesten waren die Krokodile, da wir ja hier
noch keine gesehen hatten. Bei der Fütterung konnte man sie dann auch in Aktion erleben. Schon sehr imposant
wenn 650kg aus dem Wasser emporschießen. Da möchte man wirklich kein ahnungsloser Schwimmer sein.
27. – 29.04.
Airlie Beach
Airlie Beach ist eine typische Backpacker Urlaubshochburg. Der Ort ist mehr oder weniger nur ein Hauptstrip
mit Geschäften, Bars, Pubs und Cafes. Dazu noch einige Hostels, Club Resorts und ähnliches sowie ein Strand
und eine Badelagune (im Meer baden ist zwischen November und Mai wegen den Box Jellyfish nicht möglich)
und fertig ist der Lack. Ganz schön um Mal ein paar Tage rumzuliegen oder Party zu machen, danach wird’s
aber schnell langweilig.
30. 04.– 02.05.
Whitsunday Islands Segeltrip
Eines der Highlights der Ostküste stand also nun auf dem Programm, ein Segeltrip vor den Whitsundays. Zwei
Fragen, die sich vor Antritt der Reise stellten, waren: 1. Wie seetüchtig sind wir. und 2. Wie wird das Wetter.
Vorweg: In Sachen Seekrankheit ging alles gut, aber das Wetter war etwas durchwachsen (1. Tag heiter bis
wolkig/ 2. Tag bewölkt und teilweise Regen/ 3. Tag Sonnenschein).
Wir hatten uns, wie oben zu sehen, für einen 3-Tages-Trip an Bord der Ileola einem 3-Master-Schooner
entschieden, da es hier erstens sehr gutes Essen geben soll und zweitens nicht so viele Leute an Bord sind. Der
Skipper auf unserem Boot war Massimo, ein äußerst korpulenter Italiener. Weiterhin an Bord, Phil der 1. Maat
und Mädchen für alles und 11 Backpacker (ein französisches Paar, ein deutsches Mädel, 6 Engländerinnen und
die 2 Brüder). Dafür das sechs Engländerinnen an Bord waren, war es aber ein sehr entspanntes Reisen, was
nicht heisst, dass es nicht die obligatorischen Trinkspiele am Abend oder schon am Nachmittag gab.
Auf unserem Trip haben wir unter anderem an Korallenriffen geschnorchelt und uns die verschiedensten Fische
angeschaut. Äußerst cool wenn man durch so einen Schwarm Fische schwimmt und die einen nur komisch
anschauen. Weiterhin ging es noch auf Landgang auf Whitsunday Island mit dem bekannten Whiteheaven
Beach. Nur leider war es an diesem Tag sehr bewölkt, so dass der Strand einiges von seinem paradiesischen
Charme verlor. Es wurde natürlich auch viel um die verschiedenen Inseln herum gesegelt und dabei auf dem
Deck relaxed oder aber eines der guten und reichhaltigen italienischen Gerichte verdrückt. Abschließend kann
man sagen, dass es ein sehr schöner Trip war, der aber mit drei Tagen schönem Wetter noch etwas besser
gewesen wäre. Aber manchmal kann man halt nicht alles haben (aber nur manchmal und versuchen kann man es
ja).
03. – 06.05.
Die Küste runter über Mackay, Rockhampton, Bundaberg und Hervey Bay
Die Küste zwischen den Whitsundays und Fraser Island hat nicht so sehr viele Attraktionen. Außer den oben
genannten größeren Städten (mehr als 20000 Einwohner) handelt es sich mehr um eine Agrarregion, in der auch
viele Working Holiday Reisende arbeiten. So ist z.B. Rockhampton die australische Hauptstadt für die
Rinderzucht oder Bundaberg bekannt für die Herstellung von Rum (Bundaberg Rum). In Bundaberg haben wir
auch die Rum Distillerie besucht und an einer Führung mit anschließender Verkostung teilgenommen. Hervey
Bay schließlich ist der Hauptzugang zu Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Halt eine Touristenstadt,
die leider etwas weitläufig angelegt ist, was etwas vom Flair nimmt.
08. – 10.05.
Fraser Island
Am Abend bevor es nun also nach Fraser, die größte Sandinsel der Welt, gehen sollte, gab es zuerst ein Meeting
aller Mitfahrer. Dabei ging es prinzipiell um die Gruppen- und Fahrereinteilung, die Alkoholbestellung und was
alles so mit muss. Unsere Gruppe bestand schließlich aus zwei Schwedinnen, drei Engländerinnen, ein Holländer
und eine Holländerin sowie ein Schotte. Also wieder einmal recht international. Als Fahrer hatten sich sechs
Leute gemeldet, die es mal mit einem 4WD auf Sand probieren wollten. Dann musste natürlich auch noch der
Alkohol geplant werden. Im Endeffekt kamen 20l Goon (Wein) und 48 Büchsen Bier mit.
Am nächsten Morgen stand dann das Beladen des Wagens (alles aufs Dach) und eine kurze Einführung ins
Fahren auf Sand auf dem Programm. Danach ging es auch schon mit der Fähre nach Fraser Island. Erster Stop
dort Lake McKenzie, ein paradiesischer See ideal zum Schwimmen und Relaxen (und Kicken, denn unser
Holländer hat überall hin seinen Fußball mitgenommen).
Gegen Nachmittag musste dann auch schon das Nachtlager aufgeschlagen werden, da es erstens sehr zeitig
dunkel wird, zweitens die Flut dann einsetzt und man nicht mehr am Strand fahren kann und drittens keiner
wusste wie lange es dauert unser Lager aufzubauen. Also Zelte aufgebaut und anschließend den Abend mit
Essen, Trinken und den obligatorischen Trinkspielen ausklingen lassen. Wer lange genug durchhielt, konnte
dann in der Nacht auch noch Dingos sehen und aus dem Lager verjagen.
Am zweiten Tag ging es dann zu Indian Head, einem steilen Klippenabschnitt, von dessen Spitze man Rochen,
Schildkröten und manchmal Haie und Dolphine beobachten kann, was uns leider nicht vergönnt war. Später
wurde dann wieder ein Lager errichtet in der Nähe des Maheno Schiffwracks. Nach dem Abendessen ging es
dann noch zur Nachtwanderung zum Wrack. Hat schon etwas spukiges bei stockfinsterer Nacht, nur mit Mond
und immens vielen Sternen.
Am dritten Tag ging es dann vor der Rückfahrt noch zu Lake Wabby. Dieser reicht aber nicht an Lake
McKenzie heran, hat aber eine interessante Eigenschaft. Der Strand ist mehr ein großer Sandhügel, von dem man
sich ins Wasser rollen kann. Haben natürlich auch einige ausprobiert. Nachdem der Wagen ohne Schäden
zurückgegeben wurde, hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von unserer Reisegruppe.
11.05.
Sea Kayaking
In unserem Paket für die Eastcoast war auch noch ein Kajakausflug im Ozean dabei. Bei diesem sollte man unter
anderem auch die Chance haben Delphine zu sehen. Leider haben wir keine gesehen, sondern nur eine
Schildkröte. Also eher ein Reinfall, aber ganz guter 2h Workout für den Oberkörper.