Medikamente: Einstufung nach ihrer Gefährlichkeit
Transcription
Medikamente: Einstufung nach ihrer Gefährlichkeit
30.08.12 Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit: Eine Pille zu viel - Beobachter Medikamente: Einstufung nach ihrer Gefährlichkeit Warnstufe III Gefahr – fahren sie nicht Auto! Präparate und Wirkstoffe Wirkung Verkehrsrelevante Nebenwirkungen Schlaf und Beruhigungsmittel Wirkstoffbeispiele und gruppen: Benzodiazepine, Barbiturate, pflanzliche Wirkstoffe Dämpfen das zentrale Nervensystem; Sedierung, Schläfrigkeit, Müdigkeit. Manchmal Effekt anhaltend bis am nächsten Tag (Hangover-Effekt), bei älteren Personen verstärkt. Die Reaktionsfähigkeit wird deutlich eingeschränkt. Gilt auch für rezeptfreie und einige hochdosierte pflanzliche Medikamente. Grippe und Hustenmittel Häufig Medikamente mit einem oder mehreren Wirkstoffen (= Kombipräparate); Wirkstoffbeispiele: C odein, Dextromethorphan, Phenylephrin Je nach Wirkstoff dämpfender Einfluss auf das zentrale Nervensystem; Müdigkeit, Schläfrigkeit. Die Reaktionsfähigkeit wird deutlich eingeschränkt. Auch der Kreislauf kann beeinflusst werden, zum Beispiel der Blutdruck. Gilt auch für rezeptfreie Medikamente. Augenheilmittel Medikamente gegen diverse Augenerkrankungen Wirken gegen die zugrundeliegende Augenerkrankung. Können die Sehleistung während der Anwendung und danach stark herabsetzen, etwa durch erhöhte Blendempfindlichkeit oder verminderte Anpassung Lassen Sie sich medizinisch beraten. beobachter.ch/leben-gesundheit/medizin-krankheit/artikel/…/print.html 3/5 30.08.12 Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit: Eine Pille zu viel - Beobachter bei der Einstellung von Nah und Fernsicht. Warnstufe II Grosse Vorsicht! Starke Schmerzmittel Opiate, Opioide; Wirkstoffbeispiele: Morphin, Fentanyl Wirken auf das zentrale Nervensystem; Müdigkeit, Schwindel. Am Steuer vor allem auch in Kombination mit Schlafmitteln bedenklich, da sie die Reaktionsfähigkeit verringern. Möglich sind Überempfindlichkeits oder allergische Reaktionen. Schmerzpatienten sind nach ärztlicher Absprache eventuell fahrfähig. Psychopharmaka Medikamente gegen Depression; Wirkstoffbeispiele: Venlafaxin, Mianserin Medikamente gegen psychotische Erkrankungen; Wirkstoffbeispiele: Pipamperon, Risperidon Medikamente gegen Angst, Spannungs und Unruhezustände (Tranquilizer); Wirkstoffbeispiele: Lorazepam, Oxazepam Die Wirkung dieser Medikamentengruppen ist im zentralen Nervensystem. Teilweise sind sie antriebsfördernd, teilweise antriebshemmend. Können das Reaktionsvermögen herabsetzen, erzeugen häufig eine Gleichgültigkeit gegenüber äusseren Reizen. Störungen von Psychomotorik und Koordination sind möglich. Blutdruckmittel Wirkstoffbeispiele und gruppen: AC E-Hemmer, C alciumantagonisten, Betablocker, Angiotensin-IIAntagonisten, zentrale Antihypertensiva (häufig auch Kombipräparate) Der Effekt der diversen Wirkstoffgruppen ist unterschiedlich. Alle besitzen eine blutdrucksenkende Wirkung. Unterschiedliche Leistungsdefizite zu erwarten, von geringen Beeinträchtigungen bis zu deutlicher Sedierung und Verminderung der psychomotorischen Fähigkeiten. Seltener: Blutdruckabfall zu Behandlungsbeginn; Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen et cetera. Antiallergika Medikamente gegen Heuschnupfen und andere Allergien; Wirkstoffbeispiele: C etirizin, C lemastin Hemmen die Ausschüttung des Botenstoffs Histamin. Können müde und schläfrig machen und dadurch die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen. Alle Stimulanzien wirken anregend und antriebssteigernd. Enthemmende Wirkung bis zur Selbstüberschätzung. Plötzlicher körperlicher Zusammenbruch ist nach Abklingen der Wirkung möglich. Fragen Sie vor dem Autofahren einen Arzt oder Apotheker. Warnstufe I Vorsicht! Lesen Sie vor dem Autofahren Psychostimulanzien die Packungsbeilage. Wirkstoffbeispiele: Methylphenidat, Modafinil Mittel gegen Diabetes Erhöhter Blutzucker Wirkstoffbeispiele und gruppen: wird durch Insulin, Sulfonylharnstoffe Insulinpräparate gesenkt. Sulfonylharnstoffe beobachter.ch/leben-gesundheit/medizin-krankheit/artikel/…/print.html Erhöhtes Risiko durch Unterzuckerung vor allem in Phasen der Neueinstellung und Umstellung. Anzeichen 4/5 30.08.12 Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit: Eine Pille zu viel - Beobachter regen die Bauchspeicheldrüse zur Produktion von Insulin an. sind unter anderem Unruhe, Verwirrtheit, Schwitzen, Zittern, Sehstörungen, Konzentrationsschwäche, Krampfanfälle. © Be obachte r Ausgabe 18 vom 30. Aug 2012 - Alle R e chte vorbe halte n c reated by s nowflake produc tions gmbh beobachter.ch/leben-gesundheit/medizin-krankheit/artikel/…/print.html 5/5