Mai 2015 - Techniker Krankenkasse
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Mai 2015 - Techniker Krankenkasse
TK-Firmenkundenservice 0800 - 285 85 87 60 Mo.- Do. 7-18 Uhr und Fr. 7-16 Uhr (gebührenfrei innerhalb Deutschlands) Fax 040 - 85 50 60 56 66 www.firmenkunden.tk.de mailto:[email protected] Newsletter Ausland Mai 2015 Inhalt 1. Aktuelles ..................................................... 1 1.1 Freunde finden in der Fremde: Netzwerke für Expats .................................. 1 1.2 Online- und Offline-Treffpunkte im Überblick ..................................................... 2 1.3 TK-Webinar: Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer ....................... 3 2. Beschäftigung im Inland.............................. 4 2.1 Regierung vereinfacht Anerkennung von Berufsabschlüssen ..................................... 4 2.2 Bertelsmann-Studie: Bedarf an Fachkräften aus Drittstaaten steigt ............. 4 3. Entsendung ins Ausland ............................. 4 3.1 Zweitwohnung im Ausland - Wann sind Erstattungen steuerfrei?.............................. 4 3.2 Schweden: Freistellung von der Lohnsteuereinbehaltungspflicht .................. 5 3.3 Aktuelle Kaufkraftzuschläge........................ 5 4. Techniker Krankenkasse 1. Aktuelles 1.1 Freunde finden in der Fremde: Netzwerke für Expats Im Ausland Kontakte knüpfen, mit Einheimischen die Sprache trainieren, Gleichgesinnte treffen - dank internationaler Online-Netzwerke wird es mobilen Arbeitnehmern leicht gemacht, in einer neuen Umgebung ein soziales Umfeld zu gestalten. Einen Berg von Fragen hatten Carla und ihr Mann Pieter vor ihrem Umzug von Amsterdam nach Hamburg zu klären. In welchem Stadtteil lässt es sich gut leben? Wie finden wir einen Handwerker für die neue Wohnung? Welche Behördengänge müssen wir vornehmen? Zwar half bei einigen Fragen auch Pieters neuer Arbeitgeber weiter, aber eben nicht bei allen. Im Forum von InterNations, dem weltweit größten Expat-Netzwerk, wurden die beiden schnell fündig. "Wir haben schon vor dem Umzug einige Kontakte geknüpft, die uns mit ihren Erfahrungen ungemein geholfen haben“, sagt Carla. Rechtliches ................................................. 5 4.1 SV-Todesfall im Auslandseinsatz neues Erbrecht ........................................... 5 4.2 Konsularische Hilfe setzt Notfall voraus und deutsche Staatsbürgerschaft ............... 6 Jede Menge Aktivitäten für Weltoffene Berlin, Hamburg, München, Frankfurt - Vor allem in den großen Städten bieten Online-Netzwerke eine große Auswahl an Kontakten und Aktivitäten für Expats und ermöglichen Treffen vor Ort für viele Interessensbereiche. Sehr geehrte Damen und Herren, wer als Expatriate an seinem neuen Arbeitsort schnell Fuß fassen und Kontakte knüpfen möchte, der setzt auf Online-Netzwerke. Im TK-Newsletter geben wir einen Überblick über Plattformen, über die sich Fachkräfte aus aller Welt in Deutschland zu Aktivitäten verabreden oder Branchentreffs veranstalten. Außerdem: Neues zur Anerkennung von Berufsabschlüssen und zum geänderten Erbrecht beim Todesfall im Auslandseinsatz. Freundliche Grüße Ihr TK-Firmenkundenservice Anders als bei Online-Karrierenetzwerken geht es bei InterNations vorwiegend um die Freizeitgestaltung für das internationale Publikum. Die Events in den Ballungszentren werden von eigenen Mitgliedern ehrenamtlich auf die Beine gestellt und erfreuen sich einer großen Akzeptanz: Zu den Partys erscheinen regelmäßig mehrere hundert Expats - in den deutlich kleineren Activity Groups geht es dafür intensiver und persönlicher zu. Bei Meetup, einem Netzwerk mit Hauptsitz in New York, treffen sich Menschen vor Ort zu diversen Interessensbereichen – auch in Deutschland. Vor allem Selbstständige, die auf der Suche nach beruflichen Inspirationen und Kontakten sind, tun sich hier in Gruppen zusammen. Eins haben Meetup und InterNations gemeinsam: Während man sich bei Facebook und Co. in der Regel erst dann verbindet, wenn man sich ohnehin schon persönlich kennt, ist es bei diesen Netzwerken umgekehrt. Bei Xing gibt es eine wachsende Zahl von Gruppen - allerdings liegt hier der Fokus auf dem beruflichen Bereich. Da Xing überwiegend bei deutschen Nut- Newsletter Ausland Mai 2015 zern populär ist, sind Expats dort eher seltener vertreten. Beide Netzwerke sind außerdem eher stark auf das Recruiting ausgerichtet. Eine Übersicht der genannten Netzwerke finden Sie im nächsten Artikel. Seite 2 InterNations Größtes weltweites Netzwerk für alle, die im Ausland leben und arbeiten. Im Mittelpunkt stehen OnlineKontakte sowie persönliche Aktivitäten und Events vor Ort. Arbeitgeber mit eigenen Netzwerken • Längst haben auch Arbeitgeber die Vorzüge der Vernetzung internationaler Mitarbeiter erkannt und betreiben Plattformen zum Teil selbst. Beim Softwareunternehmen SAP vernetzen sich Kollegen aus aller Welt in Online-Communities. "Mitarbeiter, die sich in Netzwerken organisieren, können auf das Wissen der Mitglieder zurückgreifen. Das erleichtert eine schnelle Integration, die rasche Einarbeitung und schafft gleichzeitig soziale Kontakte“, rät die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). "Locals" machen aktiv mit Bei Veranstaltungen des Netzwerks InterNations kommen in Deutschland viele Einheimische ("Locals") dazu, die Lust auf internationales Flair haben, und dafür keine weiten Wege auf sich nehmen müssen. So wie Claudia, die gerade mit einem knappen Dutzend anderer Internationals von einer Wanderung an der Ostseeküste zurückgekehrt ist. "Mir macht es ungemein viel Spaß, mit Menschen aus aller Welt zusammenzukommen und zu zeigen, wie schön es hier ist und wie gut man hier leben kann“, sagt die 35-jährige. Sie selbst ist beruflich viel im Ausland unterwegs und weiß, wie es sich anfühlt, sich in einem neuen Umfeld zurechtzufinden. • • • • • Heimisch fühlen und Deutsch trainieren Leo, Biochemiker aus England und seit ein paar Monaten in Hamburg, bestätigt die Vorteile des Online-Netzwerks InterNations für ihn als Expat. "Man lebt in einem fremden Land, fühlt sich aber wie zuhause, weil man hier mit anderen Menschen all das machen kann, was man auch in der Heimat mit Freunden machen würde“. Zwar seien diejenigen, mit denen man zusammentrifft, weiterhin erst einmal Fremde. "Trotzdem kann man sich sicher sein, dass hier alle anderen genauso ticken wie man selbst“, ist Leo überzeugt. Mit seinen Arbeitskollegen Wanderungen zu unternehmen - nein, das käme ihm nicht in den Sinn. Irina aus Russland pflichtet ihm bei: Sie will nicht auch noch in ihrer Freizeit mit Kollegen umgeben, dennoch aber gern im Gespräch mit anderen an ihren Deutschkenntnissen feilen. Eins hat sie mit vielen anderen Network-Nutzern gemeinsam: "Natürlich möchte ich neue Leute kennenlernen." Quelle: TK • • • Meetup Meetup ist das weltweit größte Netzwerk für Menschen, die sich vor Ort in Interessengruppen zusammenfinden - sowohl beruflich, als auch privat. • 1.2 Online- und Offline-Treffpunkte im Über- blick InterNations, Meetup, Xing - wir stellen die großen öffentlich zugänglichen Online-Netzwerke für international mobile Arbeitnehmer in Deutschland vor. Sie bieten neben den OnlineKontakten auch die Möglichkeit, sich offline in Gruppen bei Events zu treffen. Zugang: In der Basis-Version kostenfrei, aber eine Registrierung ist erforderlich, ebenso die Freischaltung durch die Organisation. Als Albatross-Mitglied (5 Euro im Monat, Stand Mai 2015) erhält man grundlegende Funktionen wie die Mitgliedschaft in zahlreichen Activity Groups, Zugang zu speziellen Inhalten und kostenlosen Eintritt bei Events. Präsenz in Deutschland: 500 Gruppen, 125.000 Mitglieder Größte Städte in Deutschland: München, Berlin, Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf Präsenz weltweit: 1,6 Millionen Mitglieder, 390 Städte Größte Städte weltweit: Dubai, London, München, Singapur, Paris Gruppen und Interessen: Mitglieder von InterNations sind o Expatriates im engen Sinne - also Berufstätige, die von ihren Arbeitgebern für einen bestimmten Zeitraum ins Ausland entsandt wurden. o Menschen, die sich unabhängig von einem Arbeitgeber im Ausland aufhalten. o Weltoffene Deutsche, die sich auf einen Auslandsaufenthalt vorbereiten oder privat und beruflich international aufgestellt sind. o Das Durchschnittsalter beträgt 38 Jahre. Beschreibung: InterNations wurde im Jahr 2007 in München von drei ehemaligen Expats gegründet. Hintergrund war die eigene Erfahrung der Gründer: Sie erlebten wie aufwändig und schwierig die Vorbereitung eines Auslandsaufenthalts und der Aufbau eines sozialen Umfelds sein können. Neben dem Netzwerk für Expats beinhaltet der Online-Service Länder- und Städte-Guides mit Tipps für den Alltag im Ausland. Sprache: Englisch Webadresse: www.internations.org • • Zugang: Öffentlich und kostenfrei, eine Registrierung ist aber für viele Funktionen erforderlich. Veranstaltungen werden auch NichtMitgliedern angezeigt. Wer eine Gruppe gründen möchte, zahlt einen monatlichen Beitrag dieser abhängig von der Region und von den Funktionen. Präsenz in Deutschland: 2000 Gruppen, 200.000 Mitglieder Präsenz weltweit: 13,4 Millionen Mitglieder in 196 Ländern Seite 3 • • • • • Gruppen und Interessen: Technik (36 Prozent), Freizeit (13 Prozent), Business und Karriere (12 Prozent), Sprache und Kultur (10 Prozent) Beliebteste Standorte in Deutschland: Berlin, München, Hamburg, Frankfurt Beschreibung: Gegründet wurde Meetup nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in New York als Möglichkeit, sich mit Fremden in der eigenen Umgebung persönlich auszutauschen. In Deutschland gibt es rund 100 Gruppen, in denen sich Expats oder all jene, die neu in der Stadt sind, verabreden. Zwei der größten Expat-Gruppen sind Internationals in Berlin (5000 Mitglieder) und Berlin Expats (3500 Mitglieder). Viele Meetups werden von Selbständigen zum Netzwerken und fachlichen Austausch genutzt. Sprache: Englisch, Deutsch Webadresse: www.meetup.com Xing Auf Xing vernetzen sich Berufstätige aller Branchen, sie suchen und finden Jobs, Mitarbeiter, Aufträge, Kooperationspartner, fachlichen Rat oder Geschäftsideen. Xing ist Marktführer im Bereich Social Recruiting. • • • • • • • Zugang: In der Basisversion für Mitglieder kostenfrei. Zusätzliche Funktionen erhält man in der Premium- Mitgliedschaft - je nach Abo und Laufzeit für rund 8 Euro monatlich. Präsenz in Deutschland: mehr als 8 Millionen Mitglieder Beliebte Städte: Berlin, München, Hamburg, Wien, Köln Präsenz weltweit: Mehr als 15 Millionen Mitglieder weltweit Gruppen und Interessen: Mitglieder tauschen sich online in rund 66.000 Fachgruppen aus und treffen sich auf Xing Events. Beschreibung: Betreiber der Plattform ist die XING AG. Das Unternehmen wurde 2003 in Hamburg gegründet und ist seit 2006 börsennotiert. 2013 hat Xing kununu übernommen, die marktführende Plattform für Arbeitgeberbewertungen im deutschsprachigen Raum. Webadresse: www.xing.com Newsletter Ausland Mai 2015 • • • • Gruppen und Interessen: Zahlreiche internationalen Online-Branchengruppen, allerdings keine Fokus auf eigene Events. Beschreibung: LinkedIn wurde 2002 im Wohnzimmer des Mitbegründers Reid Hoffman ins Leben gerufen und hat sich weltweit in vielen Bereichen als professionelles Netzwerk etabliert. Das Unternehmen ist börsennotiert und finanziert sich aus verschiedenen Quellen - aus Mitgliedsbeiträgen von Premium-Mitgliedern, dem Verkauf von Online-Werbung und Personalbeschaffungslösungen. Sprache: Insgesamt 24 Sprachen, auch Deutsch Webadresse: https://de.linkedin.com/ Toytown Toytown Germany ist eine englischsprachige Community in Deutschland, die Informationen von Usern über lokale Gastronomie, Events, Treffen, Job- und Wohnungsangebote sammelt und zur Verfügung stellt. Herz ist das englischsprachige Forum mit zahlreichen regionalen Unterseiten. Die Seite ist angedockt an die ebenfalls englischsprachige Nachrichtenseite "The Local". • • • • • LinkedIn Zugang: Kostenfrei. Für das Schreiben von Forumsbeiträgen ist eine - ebenfalls kostenfreie -Registrierung erforderlich. Die Seite ist werbefinanziert. Präsenz in Deutschland: Toytown hat nach eigenen Angaben 45.000 Mitglieder. Eigene Unterseiten bietet die Plattform für München, Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main. Präsenz weltweit: Pendants zur deutschen Seite gibt es in einigen weiteren europäischen Ländern wie Österreich, Schweden, Norwegen, Dänemark, Schweiz, Spanien, Italien und Frankreich. Gruppen und Interessen: Die Events betreffen vorrangig den Freizeitbereich und können von jedem Mitglied eingestellt werden. Beschreibung: Die Seite wurde ursprünglich als englischsprachige Informationsseite für München gegründet. Ursprung des Namens ist laut Website der Eindruck, dass München wegen seiner Sauberkeit und Perfektion keine echte Stadt sein kann. Die Seite wurde im Jahr 2009 Partner von "The Local", einem schwedischen News-Webseiten-Betreiber eingerichtet. Sprache: Ausschließlich Englisch. Deutschsprachige Einträge werden gelöscht. Webadresse: www.toytowngermany.com LinkedIn ist das größte Online Berufsnetzwerk der Welt und wird in Deutschland vor allem als internationale Recruitingplattform genutzt. Sie bietet ihren Mitgliedern Zugang zu Personen, Stellen, News, Updates und Insider-Informationen. • • 1.3 TK-Webinar: Beschäftigung ausländischer • • Zugang: Die Mitgliedschaft ist kostenfrei, für die Erstellung eines Profils ist eine Registrierung erforderlich. Als Premiummitglied werden zusätzliche Funktionen freigeschaltet, etwa für Recruiting, Vertriebszwecke oder für die Jobsuche. Premium-Accounts gibt es ab rund 22 Euro im Monat je nach Funktion und Zahlungsweise (Stand Mai 2015). Präsenz in Deutschland: 4,4 Millionen Mitglieder Präsenz weltweit: Etwa 350 Millionen Mitglieder in mehr als 200 Ländern und Regionen. • Quelle: TK Arbeitnehmer Arbeitsrecht, Steuern, Sozialversicherung - Fragen aus allen Bereichen der Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer beantwortet die TK am Dienstag, 9. Juni 2015, in einem Webinar für Arbeitgeber. Der aktuelle Mangel an Fachkräften hat dazu geführt, dass vermehrt Mitarbeiter aus dem Ausland Newsletter Ausland Mai 2015 rekrutiert werden. Doch welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind aber dabei zu beachten? Wann braucht man eine Arbeitsgenehmigung? Welches Sozialversicherungssystem kommt zur Anwendung? Gibt es Besonderheiten bei der Lohnsteuer zu beachten und wie sieht es bei Grenzgängern aus? Das Webinar stellt die Grundlagen der Ausländerbeschäftigung dar und gibt Gestaltungshilfen für die arbeitsrechtliche Umsetzung. Die Anmeldung zum Seminar erfolgt über die Webinar-Website webinare.tk.de. Das Passwort ist wie immer 989. Quelle: TK 2. Beschäftigung im Inland 2.1 Regierung vereinfacht Anerkennung von Berufsabschlüssen Ab Januar 2016 können EU- und EWR-Bürger den Antrag auf Berufsanerkennung auch elektronisch stellen. Das hat das Bundeskabinett beschlossen. Allerdings gilt die Regelung zunächst nur für die reglementierten Berufe in der Zuständigkeit des Bundes. Reglementierte Berufe sind all jene Berufe, für die eine bestimmte Berufsqualifikation durch Rechtsoder Verwaltungsvorschriften notwendig ist. In der Zuständigkeit des Bundes befinden sich insgesamt 81 Berufe - davon 41 zulassungspflichtige Handwerks-Meisterberufe. Eine Liste der regelementierten Berufe ist auf einer speziellen Internetseite der Europäischen Union abrufbar (Link im TKFirmenkundenportal, Webcode 716930). Für die nicht reglementierten Berufe - und dazu gehören die 350 Ausbildungsberufe im dualen System - gilt das elektronische Antragsverfahren auf Anerkennung zunächst nicht. Anerkannt oder nicht? Wer die Berufsqualifikation prüfen lassen möchte, der findet alle wichtigen Informationen und Ansprechpartner auf der Internetseite www.anerkennung-in-deutschland.de. Weitere Informationen finden Sie auch in der Rubrik "Beschäftigung im Inland" (Webcode 666126). Quelle: TK 2.2 Bertelsmann-Studie: Bedarf an Fachkräften aus Drittstaaten steigt Seite 4 Personal aus Nicht-EU-Ländern, als erwartetermaßen zu uns kommt. Demnach bewegt sich bis zum Jahr 2050 der durchschnittliche jährliche Zuwanderungsbedarf aus Drittstaaten zwischen 276.000 und 491.000 Personen. Die jährliche Nettozuwanderung aus diesen Ländern lag zwischen 2004 und 2012 bei rund 27.000 Personen. Der Wanderungssaldo aus Ländern der Europäischen Union langfristig zwischen 42.000 und 70.000 pro Jahr. "Die Ergebnisse der Modellrechnungen sprechen somit nicht dafür, dass mit einer Zuwanderung aus Drittstaaten das Absinken des Erwerbspersonenpotenzials verhindert werden kann," so die Autoren der Studie. Forderung: Mehr Fokus auf mittlere Qualifikation Als Schlussfolgerung empfehlen die Autoren, zunächst rechtliche Hemmnisse abzubauen, die gerade für Arbeitnehmer aus Drittstaaten existieren. Die Zuwanderungspolitik solle sich zudem nicht nur auf die Gewinnung hochqualifizierter Migranten konzentrieren. "Angesichts der Entwicklung auf der Nachfrageseite in Deutschland, mit Tendenzen zu Mangelerscheinungen in der mittleren Qualifikationsebene, mussten insbesondere Personen mit einer mittleren Qualifikation in den Fokus rücken. Für sie wäre zum Beispiel eine Anpassung der BLUE-Card-Richtlinie erforderlich," schlussfolgern die Autoren. Quelle: Bertelsmann-Stiftung 3. Entsendung ins Ausland 3.1 Zweitwohnung im Ausland - Wann sind Erstattungen steuerfrei? Bis zu welcher Höhe können Kosten für die Zweitwohnung bei Entsendungen steuerfrei erstattet werden? Neue Erlasse der Finanzverwaltungen schaffen Klarheit. Wenn Arbeitnehmer kurzfristig ins Ausland entsendet werden, können Übernachtungskosten in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen steuerfrei erstattet werden - wie zum Beispiel Hotelkosten oder Miete. In der Regel können Kosten bis 1.000 Euro steuerfrei gezahlt werden. Allerdings hängt dies vom Einzelfall ab. Im entsprechenden Rundschreiben des Bundesfinanzministeriums werden Beispielfälle genannt. Wohnung am Arbeitsort Alle reden vom Fachkräftemangel - was droht uns wirklich? Zur Beantwortung dieser Frage hat die Bertelsmann-Stiftung in einer Studie dafür mehr als nur die demografische Entwicklung in Deutschland berücksichtigt. Die Wissenschaftler und Arbeitsmarktexperten untersuchten auch die Veränderung der Erwerbsquoten - zum Beispiel bei Frauen und älteren Arbeitnehmern - sowie die sinkende Zuwanderung aus anderen EU-Staaten. Die Szenarien zeigen: Deutschland braucht deutlich mehr qualifiziertes Ein entsandter Mitarbeiter wird mit einem eigenständigen Arbeitsvertrag im Unternehmen im Ausland tätig und mietet eine Zweitwohnung im Arbeitsort. Es handelt sich um die erste Tätigkeitsstätte und eine beruflich veranlasste doppelte Haushaltsführung. Kosten der Unterkunft können höchstens mit dem Betrag berücksichtigt werden, der bei Anmietung einer 60 Quadratmeter großen Wohnung angefallen wäre. Dabei spielt die ortsübliche Miete für eine durchschnittliche Lage und Ausstattung eine Rolle. Seite 5 Newsletter Ausland Mai 2015 Familienbegleitung 3.3 Aktuelle Kaufkraftzuschläge Kommen (Ehe-)Partner oder Kinder mit, fallen höhere Übernachtungskosten für einen Mitarbeiter an. Dabei dürfen nur diejenigen Aufwendungen angesetzt werden, die bei alleiniger Nutzung durch den Mitarbeiter angefallen wären. Im Hotel sind dies die Kosten für ein Einzelzimmer. Wird eine Wohnung im Ausland angemietet, kann die ortsübliche Miete für eine 60 Quadratmeter große Wohnung als Vergleichsmaßstab herangezogen werden. Das Bundesfinanzministerium hat im April per Rundschreiben die aktuellen steuerfreien Kaufkraftzuschläge bekanntgegeben. Zweitwohnungskosten über 1.000 Euro in Deutschland Ein Mitarbeiter aus dem Ausland wohnt mit seiner Ehefrau und zwei Kindern in einer 150 Quadratmeter großen Mietwohnung am auswärtigen Beschäftigungsort in Deutschland. Die Aufwendungen liegen bei 1.050 Euro. Durchschnittlich beträgt die vergleichbare Miete am Ort fünf Euro pro Quadratmeter für eine 60-Quadratmeter-Wohnung. Die anteiligen beruflich veranlassten Aufwendungen, die vom Arbeitgeber steuerfrei erstattet werden können, können auf 300 Euro (fünf Euro x 60 Quadratmeter Wohnfläche als Vergleichsmaßstab) geschätzt werden. Weitere Einzelheiten und Beispiele sind dem Rundschreiben zur Reform des steuerlichen Reisekostenrechts am 24. Oktober 2014 zu entnehmen. Dieses können Sie im TK-Firmenkundenportal herunterladen (Webcode 716920). Quelle: TK; PwC 3.2 Schweden: Freistellung von der Lohnsteuereinbehaltungspflicht Laut der schwedischen Finanzbehörde gilt diese Regelung für jene Unternehmen in Schweden, die bisher nicht die Regeln des Doppelbesteuerungsabkommens anwenden, aber eine Betriebsstätte nach schwedischem Recht begründen. Das Beratungsunternehmen PWC rät zum Beispiel Baufirmen aus Deutschland zu prüfen, ob ihre Baustelle eine solche Betriebsstätte ist. Dies ist etwa dann der Fall, wenn die Bauausführung länger als sechs Monate andauert. Für jeden Arbeitnehmer kann dann eine Freistellung vom Lohnsteuereinbehalt gestellt werden. Die schwedische Finanzbehörde Skatteverket bietet im Internet ausführliche Formulare und Erklärungen für ausländische Unternehmen auf Englisch. Quelle: PwC Arbeitnehmer, die für einen begrenzten Zeitraum in das Ausland entsandt werden, erhalten oft von ihrem inländischen Arbeitgeber einen Kaufkraftausgleich für höhere Lebenshaltungskosten vor Ort. Die Kaufkraftzuschläge haben sich zum 1. März für einige Städte in den USA und in Brasilien wieder reduziert. In Dänemark sank der steuerfreie Zuschlag von 20 auf 15 Prozent, in Norwegen stieg er um 5 Prozentpunkte auf 25 Prozent. Bereits am 1. Februar stieg der Kaufkraftzuschlag für Hongkong auf 15 Prozent. Dieser Kaufkraftausgleich ist nach Paragraf 3 Nr. 64 Einkommensteuergesetz steuerfrei, wenn der ins Ausland entsandte Arbeitnehmer dort einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat und das Besteuerungsrecht für das Gehalt des Arbeitnehmers weiterhin in Deutschland bleibt. Alle aktuellen Zuschläge sind auf der Seite des Bundesfinanzministeriums abrufbar. Quelle: Bundesfinanzministerium 4. Rechtliches 4.1 SV-Todesfall im Auslandseinsatz - neues Erbrecht Entsendet ein deutsches Unternehmen seinen Mitarbeiter mit deutscher Staatsangehörigkeit nach Spanien und verstirbt der Mitarbeiter dort bei einem Verkehrsunfall, gilt bisher deutsches Erbrecht. Ab August ändert sich dies: Maßgeblich ist dann der letzte gewöhnliche Aufenthalt des Verstorbenen. Mit der neuen europäischen Erbrechtsverordnung (EU-ErbVO) gilt ab Mitte August diesen Jahres das Erbrecht des Landes, in dem der Erblasser zuletzt lebte. Auf die Staatsangehörigkeit kommt es nicht mehr an. Wer automatisch als Erbe im Falle eines Todes gilt, ist innerhalb Europas keineswegs einheitlich geregelt: Während in Deutschland Ehegatten und Kinder gesetzlich gemeinsam erben, hat der Ehegatte in Spanien üblicherweise nur ein Nutzungsrecht am Nachlass. Erben sind in der Regel nur die Kinder. Rechtswahl im Testament ist möglich Die neue Verordnung sieht auch vor, im Vorfeld eines Todesfalls explizit festzulegen, ob das Erbrecht des Heimatlandes gelten soll. Dies muss allerdings in einer "Verfügung von Todes wegen" geschehen, also in einem Testament oder in einem Erbvertrag. Das neue Recht gilt für Todesfälle ab dem 17. August 2015. Quelle: PwC Newsletter Ausland Mai 2015 4.2 Konsularische Hilfe setzt Notfall voraus und deutsche Staatsbürgerschaft Zwei aktuelle Urteile des Berliner Verwaltungsgerichts zeigen: Wer sich im Ausland vom deutschen Konsulat helfen lassen möchte, der muss die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Außerdem muss ein Notfall vorliegen. Die Frage nach den Aufgaben der deutschen Botschaft war gleich zweimal Thema für die Richter des Berliner Verwaltungsgerichts: Im ersten Fall hatte ein in Deutschland lebender Spanier sich mit Hilfe des Generalkonsulats auf Mallorca in einer Grundstücksangelegenheit helfen lassen wollen. Er sah sich wegen seiner katalanischen Volkszugehörigkeit durch die spanischen Behörden diskriminiert. Im zweiten Fall ging es um einen in Venezuela lebenden Deutschen, der Unterhaltszahlungen gegenüber seinem in Deutschland lebenden Sohn in der Landeswährung Bolivar zahlen wollte. Diese sollte aber in Deutschland in Euro ausgezahlt werden. Nach dem Wunsch des Mannes sollte die Botschaft in Venezuela dies gewährlisten. Beide Klagen wurden abgewiesen. Begründung: Das Konsulargesetz sieht die erforderliche Hilfeleistung durch Konsularbeamte im Ausland nur für diejenigen Deutschen vor, die im jeweiligen Konsularbezirk hilfsbedürftig sind. Im ersten Fall mangelte es an der Staatsangehörigkeit, im zweiten Fall sahen die Richter keine Notlage im Sinne des Gesetzes. Das Auswärtige Amt hat auf einer Internetseite zusammengestellt, welche Aufgaben die deutschen Auslandsvertretungen haben. Jährlich helfen sie demnach in 65.000 bis 70.000 Fällen. Die Unterstützung reicht dabei von Hinweisen zur Geldbeschaffung nach Verlust oder Diebstahl bis hin zur Mitwirkung bei der Organisation von Ambulanzflügen. Quelle: Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz Berlin; VG Berlin (VG 34 K 268.14 und VG 34 K 275.14) Sie haben Fragen zu einem unserer Themen? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des TKFirmenkundenservice helfen Ihnen gern weiter. Telefon: 0800 - 285 85 87 60 (bundesweit gebührenfrei) Fax: 040 - 855 060 56 66 E-Mail: [email protected] Weitere Information zum Auslandsrecht finden Sie auch in unserem Firmenkundenportal (Webcode 213080). Seite 6