SACHWERTE – - Aquila Capital

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SACHWERTE – - Aquila Capital
SACHWERTE –
INVESTITIONEN IN WALD
© 2015 AQUILA GRUPPE
SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
1.Investitionen in Wald – bewährte Ertragskomponente . . . .
1.1 Wert- und Erfolgstreiber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.2 Entwicklung institutioneller Waldinvestments . . . . .
1.3 Investierbare Waldflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
S. 2
S. 2
S. 2
S. 3
2.Sachwert Wald – ein attraktiver Portfoliobaustein . . . . . .
2.1 Inflationsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2 Zusammensetzung der Rendite . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3 Risiko-Rendite-Profile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.1 Vergleich des Risiko-Rendite-Profils
S. 4
S. 4
S. 4
S. 6
anderer Assetklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.2 Risiko-Rendite-Profil ausgewählter
Waldinvestments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4 Verbesserung des Risikoprofils
eines Gesamtportfolios . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.5 Konjunkturunabhängiges Wachstum . . . . . . . . . . . . .
2.6 Korrelations- und Diversifizierungseigenschaften . . .
S. 6
S. 8
S. 8
S. 9
S. 9
3.Zugangswege und Due-Diligence-Kriterien . . . . . . . . . . . S. 10
3.1 Vielfältige Zugangswege ermöglichen
investorenspezifische Investitionen . . . . . . . . . . . . .
3.2 Diversifizierung eines Waldportfolios . . . . . . . . . . .
3.3 Nachhaltigkeitsaspekte von Wald . . . . . . . . . . . . . .
3.3.1 Richtlinie für nachhaltige Investitionen
in Forst- und Landwirtschaft . . . . . . . . . . . .
3.3.2 Zertifizierungsmöglichkeiten
bei Waldinvestments . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.3.3 Plantagen – effektive Produktion von Holz . .
S. 10
S. 11
S. 12
S. 12
S. 12
S. 13
4.Risiken und Risikomitigation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 13
4.1 Attraktives Risikoprofil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 13
4.2 Risikomanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 14
5.Effiziente Zugangswege über regulierte Strukturen . . . . S. 15
6.Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 16
Wald – ein nachhaltiger Portfoliobaustein
Niedrige Zinsen, hohe Kursbewertungen und langfristige Zahlungsverpflichtungen: ein traditionelles Portfolio aus festverzinslichen
Anlagen, Aktien und Immobilien erwirtschaftet in diesem Umfeld
mittel- bis langfristig einen dreiprozentigen Ertrag – zu wenig, um
Pensionsverpflichtungen erfüllen zu können.1 Die Mehrheit institutioneller Investoren plant daher, die eigene Asset-Allokation zu
überdenken, um die Tragfähigkeit ihrer Portfolios sicherzustellen.
In der Konsequenz bedeutet dies unter anderem, dass Investoren
vermehrt in Sachwert-Anlagen (Real Assets) investieren.2 Die praktische Umsetzung stellt professionelle Investoren jedoch vor komplexe Herausforderungen, da die Identifikation von attraktiven Investments schwierig, rechtliche Regelungen und Vorschriften umfangreich sowie das wirtschaftliche und politische Umfeld beweglich
sind. Mehr denn je erfordert das regulatorische Umfeld bedarfsgerechte Beratungs-, Finanzierungs- und Beteiligungslösungen.
Für Investoren, die ihr Gesamtrisiko im Portfolio reduzieren wollen,
sind Investitionen in Wald besonders attraktiv. Seit der Umsetzung
des ersten institutionellen Waldinvestments zu Beginn der 80er-Jahre in den USA ist das Volumen der Anlageklasse kontinuierlich gestiegen. Die Assets under Management (AuM) von TimberlandInvestment-Management-Organisationen (TIMOs) haben sich in den
vergangenen zehn Jahren verdoppelt. TIMO ist der Sammelbegriff
für professionelle Anbieter von Waldinvestments, die zumeist über
Fonds in die Anlageklasse investieren und deren Managementleistungen von der Fondsgeschäftsführung zum Teil bis in die Bewirtschaftung der Waldflächen hineinreichen. Mit mehr als 120 Mrd.
US-Dollar investiertem Kapital hat sich Wald zu einer international
etablierten Anlageklasse für institutionelle Investoren entwickelt.3
Institutionelle Waldinvestoren aus den USA und Europa sind vor allem Pensionskassen, Versicherungen, Stiftungen, Family Offices und
kirchliche Einrichtungen, welche den Nachhaltigkeitsaspekt der Anlageklasse, aber auch die Zusammensetzung der Rendite und das
Risikoprofil schätzen.
7. Forstwirtschaft bei Aquila Capital . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 17
In dem vorliegenden White-Paper geben wir einen Überblick über
die Anlageklasse Wald in einem institutionellen Portfolio.
1 Tower
Watson, Pensionsmanagement im Zinstief, August 2015
Investor Outlook: Alternative Assets, H2 2015
3 IWC (International Woodland Company), Global Timberland Investable Universe,
2009
2 Preqin
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1
SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
1. Investitionen in Wald – bewährte
Ertragskomponente
1.1 Wert- und Erfolgstreiber
Die Nutzung von Holz ist so alt wie die Menschheit und so vielfältig,
wie es der technische Fortschritt erlaubt. Weltweit ist die Waldfläche
daher schon seit Jahrhunderten rückläufig – heute teils mit dramatischer Geschwindigkeit, was vor allem der Umwandlung in landwirtschaftliche Flächen, nicht nachhaltiger Waldwirtschaft oder großen Infrastrukturprojekten wie zum Beispiel Staudamm-, Siedlungsund Straßenbau geschuldet ist.
Wald zu vermehren benötigt neben Fläche auch Zeit für das Wachstum der Bäume. Auf der anderen Seite wächst die Weltbevölkerung
rasant und verändert ihre Nutzungsansprüche. Dies bedeutet, dass
mit der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes oftmals auch der
Pro-Kopf-Verbrauch an Holz steigt. Gleichzeitig verändern sich die
Nutzungsansprüche an den Wald: Schutz- und Erholungsaspekte
werden wichtiger und führen dazu, dass weniger Waldfläche zur
reinen Holzproduktion zur Verfügung steht. In Summe verschiebt
sich das Verhältnis zwischen Nachfrage und Angebot von Holz dadurch fortlaufend in Richtung eines Holzdefizits.4
Man könnte vermuten, dass bei derart starken Treibern ein aktives
Management nur einen geringen Beitrag zum Erfolg eines Waldinvestments leisten kann. Tatsächlich sind die Wert- und Erfolgstreiber
eines Waldinvestments vielfältig (siehe Tabelle 1). Meist wird nur das
Holzwachstum und die steigenden Holz- und Landpreise betrachtet.
In der Praxis kommt einem aktiven Management allerdings große
Bedeutung zu, denn nur ein solches kann dafür sorgen, dass Bäume
optimal wachsen und das geerntete Holz wie auch das Wald-Asset
selbst (zum Zeitpunkt des Exits) zu besten Preisen verkauft werden
können.
Tabelle 1: Typische Wert- und Erfolgstreiber
von Waldinvestments
1.
Einkaufspreis, Marktzugang, Netzwerk
2.
Standortauswahl
3.
Biologisches Wachstum
4.
Professionelle Waldbewirtschaftung und -pflege
5.
Preisveränderungen bei Holz und Land
6.
Aktive Vermarktung von Holz und Asset
1.2 Entwicklung institutioneller Waldinvestments
Die Entwicklung der Anlageklasse begann etwa Mitte der 1970er
Jahre in den USA und wurde damals von zwei Kräften beschleunigt:
zum einen durch die Verabschiedung des Employee Retirement Income Security Act (ERISA) im Jahr 1974 und zum anderen durch die
Absicht der stark vertikal integrierten Holzindustrie, durch den Verkauf von Waldflächen stille Reserven zu heben.
Die Regelungen des ERISA ließen institutionelle Investoren ihre Portfolio-Allokation überdenken. Sie mischten nun erstmals traditionellen Anleihen auch Aktieninvestitionen bei und diversifizierten mit
anderen Anlageklassen wie beispielsweise Gewerbeimmobilien. Ungefähr zur gleichen Zeit begannen große nordamerikanische Unternehmen der Holzindustrie, die strategische Rolle der eigenen Waldgrundstücke zu analysieren. Unter anderem getrieben durch die eigenen Aktionäre erkannten viele Unternehmen den Wert ihrer
Wälder, vor allem den Grundstückswert. Sie beabsichtigten, aus dem
Verkaufserlös in Holzverarbeitungsanlagen zu investieren oder zusätzliche Auszahlungen an die Investoren zu generieren. Der Zugang
der Holzindustrie zur Ressource Holz wurde danach durch langfristige Holzabnahmeverträge sichergestellt. Dieses Vorgehen war mit
einem Sale-and-lease-back-Verfahren vergleichbar.
Als mögliche Käufer der Waldflächen kamen insbesondere Pensionsfonds in Frage, welche über die nötigen finanziellen Mittel verfügten und durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen motiviert
waren, die eigene Portfolio-Allokation weiter zu diversifizieren. Dabei spielten einige altgediente Manager der Holzindustrie eine maßgebliche Rolle, die die Situation erkannten, als Mittler auftraten und
den Grundstein zu mehreren der heutigen TIMOs legten.5
Offiziell wurde Anfang der 1980er-Jahre erstmals ein Waldinvestment für das Vermögensmanagement von Pensionsfonds eingesetzt.
Erst zehn Jahre später wurde ein derartiges Investment außerhalb
der USA getätigt – in Neuseeland. Die Universität Harvard investierte als einer der ersten institutionellen Investoren mit ihrer Stiftung,
der Harvard Management Company Inc. (HMC), direkt in Wald und
ging nicht den Weg über TIMOs. Heute und in der Zukunft investiert HMC 6 – 16 % seiner AuM in natürliche Ressourcen wie forstund landwirtschaftliche Flächen.6
Quelle: Aquila Capital Investment GmbH
omepage der Hancock Timber Resource Group,
H
http://www.htrg.com/educate_invest.htm, am 31.10.2015
6 Harvard Investment Management, Inc., Final Annual Report 2015, September 2015
5
4
2
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SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
1.3 Investierbare Waldflächen
Allgemein gilt, dass die investierbare Waldfläche auf Wirtschaftswald beschränkt ist. Als Wirtschaftswald oder Nutzwald werden
Waldflächen bezeichnet, die unter forstwirtschaftlicher Nutzung
stehen und primär der Erzeugung von Holz dienen. Im Gegensatz
dazu kann Natur- oder Schutzwald zwar auch käuflich erworben
werden, dient jedoch anderen, größtenteils nicht monetär bewerteten Funktionen.
Laut einer Studie der International Woodland Company (IWC) aus
dem Jahr 2009 8 stehen institutionellen Investoren weltweit 165 Millionen Hektar investierbare Waldfläche zur Verfügung. Der Wert
dieser Waldfläche wurde mit ca. 467 Mrd. US-Dollar veranschlagt.
Schätzungen des bisher in Wald investierten Kapitals belaufen sich
auf rund 120 bis 150 Mrd. US-Dollar. Damit wäre nur etwa ein Drittel des Potenzials ausgeschöpft.
Um dem Kriterium der Investierbarkeit zu genügen, muss ein potenzielles Waldinvestment darüber hinaus folgende Bedingungen erfüllen: 7
Grafik 1: Global investierbare Waldflächen
90
80
70
nn Schnelles Holzwachstum, um wettbewerbsfähig Holz produzieren zu können
nn Baumarten, die den Wachstumsbedingungen (Klimafaktoren,
Boden) und dem Waldbauregime (z. B. Plantage, Mischwald)
angemessen sind
nn Geringe Kalamitätsrisiken (z. B. Feuer, Insekten, Wetterereignisse), die durch Standortwahl und Management wesentlich
beeinflusst werden können
Mio. Hektar
1. Biologische Produktion:
3. Wirtschaftliche Aspekte:
nn Wald muss Bäume mit wirtschaftlichem Handelswert enthalten
nn Stabile Währung im Investitionsland und in den jeweiligen
Zielmärkten für Holzabsatz
nn Stabiles makroökonomisches Umfeld mit positiver demografischer Entwicklung
nn Hohe Verarbeitungstiefe der Holzindustrie, stabile AngebotNachfrage-Struktur, stabile Ertrags- und Risikostruktur
4. Rechtliche Aspekte:
nn Hohe Eigentums- und Rechtssicherheit
nn Hohe politische Stabilität im Investitionsland
nn Gute Verfügbarkeit und Qualität von Gutachtern und Beratern
5. Nachhaltigkeitskriterien:
nn Vermeidung negativer Umwelteinflüsse
nn Schaffung fairer Arbeitsbedingungen, Schaffung hoher
Sicherheitsstandards
nn Bewahrung des kulturellen Erbes
nn Zertifizierung als Nachweis der nachhaltigen Bewirtschaftung
7
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50
40
30
20
10
0
Nord­
amerika
2. Operative Aspekte:
nn Gute interne wie externe Infrastruktur, die Produktivität,
Kosteneffizienz sowie Zugang zu Absatzmärkten ermöglicht
nn Gute Verfügbarkeit und Qualität von Bewirtschaftungsunternehmen und forstlichen Dienstleistern
nn Ausgereifte Holzernte-Logistik mit entsprechenden Support
Services für Maschinen
60
Europa
Latein­
amerika
Asien
Afrika
Quelle: IWC, Global Timberland Investable Universe, 2009
Aufgrund der geografischen Verteilung dieser investierbaren Flächen
wird erwartet, dass künftig 80 bis 90% der Investitionen außerhalb
der traditionelleren Investitionsländer wie etwa den USA, Neuseeland, Australien, Chile und Uruguay stattfinden werden. Um den
Zugang zu werthaltigen und ertragreichen Assets und Investitionsmöglichkeiten zu sichern, ist ein gutes Netzwerk von Forstwirtschaftsspezialisten erforderlich.
Dabei sollte die Entwicklung des Holzbedarfs, die regional sehr unterschiedlich ausfällt, beachtet werden. Zwar werden die Preise insbesondere von geringwertigen Holzsortimenten (wie Industrieholz)
stärker vom Weltmarkt beeinflusst, dennoch wird Rundholz 9 in der
Regel lokal vermarktet, denn der Transport wird über große Distanzen unökonomisch. Die folgende Grafik 2 vergleicht die geografische
Allokation von Waldinvestitionen mit der regional unterschiedlichen
Entwicklung der Holznachfrage. Es wird deutlich, dass die bisherigen
Investitionen in Wald vorrangig in Ländern getätigt werden, deren
Nachfrageentwicklung deutlich geringer ist als die anderer Regionen. Auch dies legt die Notwendigkeit einer breiteren geografischen
Diversifizierung nahe.
IWC (International Woodland Company), Global Timberland Investable Universe,
2009
9 A ls Rundholz wird der Baumstamm ohne Äste und Baumkrone bezeichnet
8
3
SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
Grafik 2: Geografische Allokation von globalen Wald­
investitionen und Nachfragesteigerung bei Rundholz
80
Aktuelle Investment-Allokation per Region
2010 – 2020 prognostizierte jährliche
Nachfrage von Rundholz
70
5
4
50
3
40
2
30
Prozent per Jahr
60
Prozent
6
1
20
0
10
–1
0
Nord­ West­
amerika europa
Oze­ Latein­ Asien
anien amerika
Ost­
Afrika
europa
Quellen: DANA Ltd., ForestEdge Int. LLC, 2009 10
haben ihren geschäftlichen Schwerpunkt in der Holzverarbeitung
und besitzen entsprechende Produktionsanlagen. Daher korreliert
die wirtschaftliche Entwicklung dieser Unternehmen weniger mit
Investitionen in Wald als mit der Gesamtwirtschaft sowie dem Finanzmarkt. Je liquider, index- oder aktiennäher investiert wird, desto weniger ist der Sachwert Wald an sich im Portfolio enthalten. Dies
bedeutet auch, dass die Korrelation mit Aktienindizes wesentlich
stärker ausfallen kann als die Korrelation mit der Wertentwicklung
von Waldflächen.
Hingegen ergibt sich aus einem direkten Investment in Wald ein impliziter Inflationsschutz, da die Preise von Walderzeugnissen positiv
mit der Inflation korrelieren (für den in Grafik 3 dargestellten Zeitraum von 27 Jahren beträgt die Korrelation 52,97 %). Dies äußert
sich zumeist darin, dass die Preise für Holz mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung der Inflationsentwicklung folgen. Da die Stärke
dieser Korrelation regional und zeitlich unterschiedlich ist, kann ein
effektiver Inflationsschutz vor allem dann erreicht werden, wenn das
zu betrachtende Portfolio ausreichend diversifiziert investiert.
2. Sachwert Wald – ein attraktiver Portfoliobaustein
2.2 Zusammensetzung der Rendite
2.1 Inflationsschutz
Die Gesamtrendite von Waldinvestments setzt sich aus zwei Renditebausteinen zusammen, deren Anteil im Zeitverlauf variiert. Der
erste Renditebaustein ist die Wertentwicklung (Appreciation Return), die unter anderem stark durch das Holzwachstum beeinflusst
wird. Je schneller oder länger ein Baum wächst und marktfähiges
Holz produziert, desto höher ist die Wertentwicklung. Der zweite
Renditebaustein ist die operative Rendite (Cash Return), die durch
den Verkauf von geerntetem Holz bestimmt wird. Je älter ein Wald
ist, desto mehr marktfähiges Holz enthält er und desto größer sind
Die im Folgenden aufgeführten Vorzüge von Waldinvestments für
das Portfolio institutioneller Investoren beziehen sich auf jene, die
mit einem Grundstückserwerb einhergehen, und nicht auf Investitionen in Aktien, Anleihen oder Exchange Traded Funds (ETFs) mit
Anlagefokus Forstwirtschaft. Bei Letzteren handelt es sich im Kern
um indirekte Investitionen über Anteilsscheine von Forstunternehmen. Diese halten regional unterschiedlich viel eigene Waldfläche,
Grafik 3: Preise von Walderzeugnissen korrelieren stark mit der Inflationsrate
40
6
35
NCREIF Timberland Index
US-Inflationsrate
4
30
2
0
15
10
Prozent
Prozent
25
20
– 2
5
0
– 4
– 5
– 6
– 10
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
2010
2012
2014
Jahr
Quellen: NCREIF, US Inflation Calculator, Daten vom 31.12.1987 bis 31.12.2014
10
4
.W. Hagler (2009), Re-allocating timber investment portfolios for the decade
R
ahead
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die möglichen Einnahmen aus dem Holzverkauf. Investoren bietet
sich damit die Möglichkeit, bereits beim Ankauf des Waldinvestments eine maßgeschneiderte Zielrendite zu bestimmen, da sich
die Höhe der Gesamtrendite sowie die Anteile von Cash und Appreciation Return mit dem Alter einer Waldfläche verändern und
ein Wald zudem aus vielen verschieden alten Baumbeständen zusammengesetzt ist. Diese Entscheidungsmöglichkeit ist in Grafik 4
erläutert.
Die höchste Gesamtrendite ergibt sich aus einem Greenfield Investment, also bei einer Aufforstung oder Neuanlage einer Waldfläche
durch Pflanzung. Zu diesem Zeitpunkt (P/0) ist der Investitionszeitraum am längsten und die Risiken sind am höchsten. Die Wahrscheinlichkeit, durch biotische oder abiotische Schäden das Ende
der Produktionszeit zu erreichen (Ausfallrisiko), nimmt ab, je älter
die Bäume werden. Im gleichen Maß sinkt jedoch auch die mögliche Gesamtrendite. Da Bäume in ihren ersten Lebensjahren das
höchste Ausfallrisiko aufweisen, sinkt die Gesamtrendite in genau
diesem Zeitraum etwas schneller als in späteren Jahren. Dieser Zeitraum betrifft etwa das erste Viertel der Produktionszeit (P).
Ein Cash Return ist erst möglich, wenn die Bäume marktfähige Dimensionen erreicht haben und die Einnahmen aus dem Holzverkauf
die Kosten der Bewirtschaftung übersteigen. Dies ist meistens nach
der Hälfte der Produktionszeit (P/2) gegeben. Ziel der Forstwirtschaft ist es, das Dickenwachstum des einzelnen Baumes zu steuern.
Je dicker der Baum ist, desto mehr Möglichkeiten gibt es für seine
Verwendung, desto größer ist die Nachfrage und umso höher ist
auch der Holzpreis. Dünne Bäume werden als sogenanntes Indus­
trieholz für die Herstellung von Zellstoff, Papier, Span- oder Faserplatten verkauft und erzielen vergleichsweise geringe Preise. Wird
der Baum dicker, kann er als Säge- oder Furnierholz zu deutlich höheren Preisen verkauft werden.
In den ersten Jahren seines Lebens wächst ein Baum vor allem in die
Höhe. Hat ein Baum etwa 70 % seiner Endhöhe erreicht, entwickelt
sich vor allem das Dickenwachstum des Stammes im Laufe der Jahre
weiter. Durch ihr zunehmendes Volumen werden Bäume im Alter wertvoller. Entscheidend für den Wert eines Baums ist vor allem der Stammdurchmesser. Wie Grafik 5 verdeutlicht, steigt der Anteil höherwertigen Holzes auf einer Waldfläche mit ihrem zunehmenden Alter.
Eine besonders attraktive Wachstumsphase einer Waldfläche, der
in Grafik 4 dargestellte Sweet Spot (Ankaufziel), liegt im letzten
Drittel der Produktionszeit. Diese Phase bietet die geringsten Risiken in Kombination mit dem höchsten Cash Return. Es ist vor allem
dieser Zeitraum, in dem die besonderen Eigenschaften und Vorteile von Waldinvestments am flexibelsten genutzt werden können.
Entsprechend groß ist die Nachfrage nach derartigen Waldflächen.
Ein erprobtes Netzwerk mit erfahrenen Forstmanagern und Partnern im präferierten Investitionsland ist in diesem Zusammenhang
unabdingbar für den Zugang zu den richtigen Assets.
Grafik 4: Zusammensetzung der Rendite im Wachstumsverlauf
IRR
Gesamtrendite
Wertzuwachsrendite
Sweet Spot
(Ankaufziel)
P/0
P/4
P/2
Auszahlungs­
rendite
P
Durchschnittliches Alter der Bäume
Quelle: Aquila Capital Investment GmbH, P = Produktionszeit
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5
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Grafik 5: Renditequellen von Waldinvestitionen – Bedeutung des biologischen Wachstums
Volumen (m3/Ha)
450
400
Sägeholz
350
Industrieholz
Span- und Schnittholz
300
250
200
150
100
50
0
10
12
14
16
18
20
22
24
26
28
30
32
34
36
38
40
42
44
46
Durchschnittliches Dickenwachstum (cm)
Quelle: IWC, Timberland investments in an institutional portfolio, 2013
2.3 Risiko-Rendite-Profil
2.3.1 Vergleich des Risiko-Rendite-Profils
anderer Anlageklassen
Wie Grafik 6 verdeutlicht, verfügt die Anlageklasse Wald über ein
attraktives Risiko-Rendite-Profil im Vergleich zu Anleihen, Aktien
und Immobilien. Der NCREIF Timberland Index, der bekannteste Real
Asset Index für Wald, überzeugt außerdem mit einer stabilen Wertentwicklung (Grafik 7). Dieser berechnet im Quartal die Performance
eines großen Pools an einzelnen, zu Anlagezwecken erworbenen
Waldgrundstücken. Der überwiegende Teil der Grundstücke in diesem Timberland Index wurde von steuerbefreiten institutionellen
Investoren erworben, mehrheitlich durch Pensionsfonds. Alle Grundstücke werden treuhänderisch gehalten. Zwar ist der NCREIF Timberland Index der wohl wichtigste Maßstab der Branche, doch kann
mithilfe von professionellen Beratern eine passendere Peer Group für
Benchmarkings identifiziert werden, insbesondere bei Wald­­­in­vest­
ments außerhalb der USA. Denn die Werte der im Index enthaltenen
6
Waldgrundstücke sind nicht allein trans­aktionsbasiert, sondern berücksichtigen zudem turnusmäßige gutachterliche Bewertungen.
Betrachtet man den NCREIF Timberland Index seit Auflage, so ist
zu erkennen, dass sich die Ertragsmöglichkeiten von Waldinvestments in den USA rückläufig entwickeln (vgl. Grafik 3). Dies ist auf
die begrenzte Anzahl von investierbaren Waldflächen in den USA
zurückzuführen sowie auf die erhöhte Nachfrage institutioneller
Investoren (Verhältnis von Angebot und Nachfrage). Dennoch stiegen die Mittelzuflüsse von institutionellen Investoren in den vergangenen Jahren weiter an. Künftige Waldinvestments werden sich
daher zunehmend auf andere Regionen konzentrieren. In Kapitel
2.3.2 werden dazu die Risiko-Rendite-Profile einer Vielzahl verschiedener Länder beleuchtet.
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Grafik 6: Forstwirtschaft verfügt über ein attraktives Rendite-Risiko-Potenzial
15 %
14 %
13 %
Landwirtschaft
Rendite
12 %
11 %
10 %
Immobilien
9 %
Forstwirtschaft
Aktien
8 %
7 %
Anleihen
6 %
5 %
1 %
2 %
3 %
4 %
5 %
6 %
7 %
8 %
9 %
10 %
11 %
12 %
13 %
14 %
15 %
16 %
17 %
18 %
Volatilität (Standardabweichung)
Die Anlageklassen werden durch die entsprechenden Indizes abgebildet: Aktien (S&P 500 Index), Anleihen (Barclays US Aggregate Bond
Index), Immobilien (NCREIF National Property Index), Forstwirtschaft (NCREIF Timberland Index), Landwirtschaft (NCREIF Farmland Index).
Die NCREIF-Indizes werden nur quartalsweise berechnet.
Quelle: Bloomberg, Stand: 30.10.2015
Grafik 7: Wertenwicklung von Waldinvestments
300
Basis 100
250
Wald
Aktien global
Aktien Emerging Markets
Anleihen USA
200
150
100
50
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Jahr
Die Anlageklassen werden durch die entsprechenden Indizes abgebildet: Wald (NCREIF Timberland wird quartalsweise berechnet),
Aktien global (MSCI World 100% Hedged NR USD), Anleihen USA (USTREAS T-Bill Cnst Mat Rate 2 Yr), Aktien Emerging Markets (MSCI
EM 100 % Hedged NR USD).
Quelle: © 2015 Morningstar, Inc. Alle Rechte vorbehalten.11
Daten vom 02.01.2004 bis 30.10.2015, Währung: US-Dollar, Indexierung der Daten auf Basis 100 am 01.01.2004
11
atenbank für offene europäische Investmentfonds, Morningstar Market Indexes. Stand: 30.10.2015. Wertentwicklung in US-Dollar. Die hierin enthaltenen Informationen
D
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7
SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
2.3.2 Risiko-Rendite-Profile ausgewählter
Waldinvestments
Die verschiedenen Märkte, in denen Investitionen in Wald möglich
sind, zeichnen sich durch unterschiedliche Risiko-Rendite-Profile
aus.
den verschiedenen Zielländern verbergen sich zum Teil sehr unterschiedliche Waldinvestments, die jedoch typisch für das jeweilige
Zielland sind. Es ist Aufgabe von Deal Sourcing und Due Diligence,
solche Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren, die mindestens
die Ziele auf Landesebene erreichen.
Dabei gilt: Je etablierter ein Markt, desto
nn transparenter ist dieser, desto besser verfügbar sind Infor­
mationen über Transaktionen und umso belastbarer sind
Bewertungen.
nn geringer sind die Renditeerwartungen, die mit einem niedrigeren Investitionsrisiko einhergehen.
nn besser sind Infrastruktur und Holzverarbeitungsindustrie
entwickelt.
nn besser verfügbar und insgesamt einfacher ist der Zugang zu
qualifizierten Managern und Dienstleistern.
Grafik 8 verdeutlicht:
nn Die Investitionsmöglichkeiten sind vielfältig.
nn Für jedes Portfolio kann ein passendes Waldinvestment zur
Beimischung gefunden werden.
nn Europa und Lateinamerika ermöglichen durch die Vielzahl der
in diesen Regionen enthaltenen Länder eine sehr große
Bandbreite an Risiko-Rendite-Profilen.
nn Eine weitere Unterteilung mindestens in West- und Osteuropa
sowie Mittel- und Südamerika wäre für eine Investitionsstrategie notwendig.
nn Ozeanien stellt ein wichtiges Bindeglied für ein global
diversifiziertes Portfolio dar.
Für die Auswahl der Zielregion sollte auf Landesebene angesetzt
werden. Dazu werden in Grafik 8 beispielhafte Waldinvestments mit
ihren jeweiligen Rendite- und Risikoerwartungen dargestellt. Hinter
Grafik 8: Risiko-Rendite-Profile von ausgewählten Waldinvestments
45
Südostasien
Risikobewertung (generisch)
40
Lateinamerika
35
Indonesien
Brasilien-NW
30
25
Europa
20
Rumänien
Estland
Spanien
Schweden
10
Finnland
Gabun
Kamerun
Afrika
Costa Rica
Chile
Vereinigtes Königreich
P = Plantage
NW = Naturwald
Nordamerika
5
Kolumbien
USA-NW
USA-P
Deutschland
Paraguay
Ecuador
Brasilien-P
Panama
Mosambik
Südafrika
Uruguay
Australien
Neuseeland
Slowakei
Kanada
15
Ozeanien
Russland
Vietnam
China
0
2 %
3 %
4 %
5 %
6 %
7 %
8 %
9 %
10 %
11 %
12 %
13 %
14 %
15 %
Rendite (IRR, vor Steuern)
Quelle: v. Schmidt, N. (2014). Risk Return Model (RRM) for international forest investments. Unveröffentlichtes
Arbeitspapier. DANA International Timberland and Agriland Investment Conference 2014, London.
2.4 Verbesserung des Risikoprofils
eines Gesamtportfolios
Wie die IWC bereits im Jahr 2009 in einer Studie12 darstellte, können Investitionen in Wald das Risiko eines Gesamtportfolios maßgeblich reduzieren. Grafik 9 vergleicht zwei Portfolios mit und ohne
Beimischung von Waldinvestments. Hieraus wird deutlich, dass die
12
8
Rendite eines Gesamtportfolios durch die Beimischung von Waldinvestments gesteigert werden kann und dabei das Risiko deutlich
sinkt. Dies ist vor allem durch die niedrigen und zum Teil sogar negativen Korrelationen mit traditionellen Anlageklassen bedingt.
IWC, Timberland Investments in an institutional portfolio, 2009
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SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
Grafik 9: Efficient Frontier eines institutionellen Portfolios mit und ohne Beimischung von Wald
12
mit Wald
Jährliche Rendite
11
ohne Wald
Aktien global
Wald
10
9
Large Caps
USA
Immobilien
8
Small Caps
USA
Aktien
Emerging
Markets
7
6
5
Anleihen global
4
0
5
10
15
20
25
30
Standardabweichung in Prozent
Die Anlageklassen werden durch die entsprechenden Indizes abgebildet: Wald (NCREIF Timberland), Aktien global (MSCI World Total Return), Anleihen global (JPM GBI Broad), Immobilien (NCREIF Property), Large Caps USA ( S&P 500), Small Caps USA (Russel 2000), Aktien
Emerging Markets (MSCI EM Total Return). Die NCREIF-Indizes werden nur quartalsweise berechnet.
Quelle: IWC, Timberland Investments in an institutional portfolio, 2009
2.5 Konjunkturunabhängiges Wachstum
2.6 Korrelations- und Diversifizierungseigenschaften
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Zwei wesentliche positive Eigenschaften ermöglichen es, dass Waldinvestments eine relativ hohe
Unabhängigkeit von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung
genießen. Zum einen wächst Holz stetig weiter und verursacht durch
diese Eigenschaft keine Lagerkosten. Es kommt zu keinem Wertverlust, sollte eine Waldfläche nicht jährlich genutzt werden – im Gegenteil: im Zeitverlauf steigt der Wert des Waldes an (positive Lagerkosten). Zum anderen kann der Zeitpunkt der Holzernte mit zeitlicher
Flexibilität gewählt werden. Dadurch erfolgt ein Verkauf des Holzes
eher zu Zeiten guter Holzpreise und wird zu Zeiten schlechter Preise
ausgesetzt. Dies ist ein wesentlicher Unterschied gegenüber notwendigen Ernten zum Beispiel in der Landwirtschaft und einer damit verbundenen höheren Abhängigkeit von Weltmarktentwicklungen.
Die Korrelation traditioneller Anlageklassen untereinander veranschaulicht die Bedeutung eines diversifizierten Portfolios. Dies galt
in den vergangenen krisenbehafteten Jahren in zunehmendem
Maße.13
Investitionen in Wald zeichnen sich durch mehrere Diversifizierungseigenschaften und -effekte aus (Tabelle 2). Zum einen sind sie wenig
korreliert mit traditionellen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen,
zum anderen korrelieren sie auch mit anderen Sub-Anlageklassen
im Sachwertebereich wie beispielsweise Immobilien oder Landwirtschaft nur geringfügig. Unter den alternativen Anlageklassen ist
Wald daher eine echte Alternative.
Tabelle 2: Korrelationsmatrix über fünf Jahre
Aktien global
Aktien USA
Anleihen global
Immobilien
Forstwirtschaft
Aktien global
1,00
Aktien USA
0,51
1,00
Anleihen global
0,01
0,00
1,00
Immobilien
0,06
0,01
0,81
1,00
Forstwirtschaft
– 0,02
– 0,04
0,97
0,75
1,00
Landwirtschaft
0,01
0,01
0,89
0,70
0,91
Landwirtschaft
1,00
Die Anlageklassen werden durch die entsprechenden Indizes abgebildet: Aktien global (MSCI World), Aktien USA (S&P 500), Anleihen global
(Barclays US Aggregate Bond inkl. Staats- und Unternehmensanleihen), Immobilien (NCREIF National Property), Forstwirtschaft (NCREIF Timberland), Landwirtschaft (NCREIF Farmland). Die NCREIF-Indizes werden nur quartalsweise berechnet.
Quelle: © 2015 Morningstar, Inc. Alle Rechte vorbehalten.14 Stand: 30.10.2015.
13
14
quila Capital Quant Team: Faktorprämien – eine Einführung, 4. März 2015
A
D atenbank für offene europäische Investmentfonds, Morningstar Market Indexes. Wertentwicklung in US-Dollar. Stand: 30.10.2015. Die hierin enthaltenen Informationen
sind für Morningstar und/oder ihre Inhalte-Anbieter urheberrechtlich geschützt und ihre Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wird nicht garantiert.
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9
SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
3. Zugangswege und Due-Diligence-Kriterien
3.1 Vielfältige Zugangswege ermöglichen
investorenspezifische Investitionen
Institutionellen Investoren stehen mehrere Möglichkeiten offen, in
Wald zu investieren. Die Wahl des Zugangsweges richtet sich primär
nach den steuer- und aufsichtsrechtlichen Vorschriften des jeweiligen Investorentyps sowie nach dem gewünschten Anlagehorizont,
der erforderlichen Liquidität sowie den vorhandenen In-House-Ressourcen. Grundsätzlich sind alle in der Tabelle 3 dargestellten Zu-
gangswege geeignet, regional diversifizierte Investitionen zu ermöglichen. Allerdings ist es verhältnismäßig schwierig, einen Investmentoder Fondsmanager zu finden, der über ausreichend Expertise,
Ressourcen und Netzwerke verfügt, um eine breite regionale Diversifikation bei gleichzeitig zügigem Investitionsfortschritt zu erzielen.
Tabelle 3: Zugangswege im Überblick
Vehikel
Strategie/
Beschreibung
Möglichkeit Liquidität
der Einfluss- der Investinahme
tion
Voraussetzungen
Charakteristika
Club Deal
Ankauf einer Waldflä- hoch
che mit einem oder
mehreren Co-Investoren
niedrig
Hohe In-House-ForstwirtschaftKompetenz, hoher Mindestkapitaleinsatz, Fokus auf Entscheidungsfreiheit oder extrem lange
Laufzeit
Hoher Kapitalaufwand, um
einen eigenständigen Betrieb
(Mindestfläche) kaufen zu
können, Asset Management
Partner trotzdem nötig
Dachfonds
Investition in verschie- niedrig
dene Waldfonds/
Zielfonds
niedrig
Geringer Kapitaleinsatz oder
Fokus auf minimales Risiko
Wenig Aufwand mit hoher
Diversifikation, aber deutlich
höheren Kosten
Direktinvestment /
„klassischer“
Waldfonds
Einkauf und Manage- mittel
ment von Waldflächen durch eigenes
Fondsmanagement
niedrig
Hohe In-House-Forstwirtschaft- Sehr viel Aufwand nötig, um
Kompetenz
ein diversifiziertes Portfolio
managen zu können
ETF/Equity-Fonds
Anteile von börsenno- niedrig
tierten REITs, Forstwirtschafts-ETFs oder
Betrieben der Holzindustrie
hoch
Hohe Risikobereitschaft, Fokus
auf Liquidität
Managed
Account
Spezialmandat mit
Investment Manager/
TIMO
hoch
niedrig
Hohe In-House-Forstwirtschaft- Maßgeschneidertes Portfolio,
Kompetenz des Managers,
beste Anpassung und beste
hoher Mindestkapitaleinsatz
Portfolioeffekte
Waldmischfonds mit
bestimmter Strategie
und Konditionen
mittel
niedrig
Moderater Mindestkapitaleinsatz oder Fokus auf ein breit
diversifiziertes Portfolio
Limitierte Investitionsziele und
-strategien auf dem Markt
verfügbar, positive Portfolioeffekte deutlich geringer ausgeprägt
Limitierte Kontrolle, aber
kritische Größe, um große
Flächen kaufen zu können
Quelle: Aquila Capital Investment GmbH, Stand: 30.11.2015
10
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SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
3.2 Diversifizierung eines Waldportfolios
Ein diversifiziertes Portfolio sollte im Idealfall mehrere Holzarten kombinieren. Je nach Region zeichnen sich diese durch unterschiedliche
Produktions- und Umtriebszeiten15 aus und ziehen verschiedene Eigentumsarten sowie Währungs- oder steuerliche Aspekte nach sich.
Generell stehen dem aktiven Manager somit hinreichend Möglichkeiten zur Verfügung, um Risiko- wie Renditeaspekte im Sinne des
Investors zu gestalten.
Grafik 10: Beispielhafte Darstellung der Diversifizierungsmöglichkeiten
Eigentum/Pacht
Lokal
Holzmarkt
Export
Region
Manager
Baumart
Management Regime
Umtriebszeit/
Wachstumsphase
Währung
Quelle: Aquila Capital Investment GmbH
Tabelle 4 gibt einen Überblick über die Möglichkeiten, z. B. nach
Holzarten zu diversifizieren. Dabei wird deutlich, dass einige Baum­
arten in einer Vielzahl von Ländern angebaut werden. Dies geschieht
oftmals in Form von Plantagen. Die spezifischen Wachstumsbedingungen sowie das Produktionsziel haben Einfluss darauf, wie schnell
der Baum wächst und die Erntereife erreicht ist. Hinsichtlich des Produktionsziels wird allgemein zwischen Industrieholz für die Herstellung von Papier oder Spanplatten und Sägeholz für die Produktion
von Bau- und Konstruktionsholz unterschieden.
Tabelle 4: Übersicht einiger Holzarten(gruppen) von Waldinvestments
Holzart
Region
Ø Umtriebszeit in Jahren
Management-Regime
Produktionsziel
Kiefer
(versch. Arten)
Ozeanien
Lateinamerika
Europa
Nordamerika
25 – 30
20 – 25
35 – 100
25 – 35
Plantage
Plantage
Plantage/Mischwald
Plantage
Sägeholz
Sägeholz
Sägeholz
Sägeholz
Eukalyptus
(versch. Arten)
Asien
Ozeanien
Lateinamerika
7 – 10
15 – 20
7 – 10
15 – 20
Plantage
Plantage
Plantage
Plantage
Industrieholz
Sägeholz
Industrieholz
Sägeholz
Heimische Laubbäume
Nordamerika
Europa
Afrika
60 –120
80 – 180
80 – 300
Mischwald
Mischwald
Mischwald
Sägeholz
Sägeholz
Sägeholz
Heimische Nadelbäume
Nordamerika
Europa
Russland
30 – 80
80 – 100
100 – 120
Mischwald
Mischwald
Mischwald
Sägeholz
Sägeholz
Sägeholz
Teak
Asien
Lateinamerika
30 – 50 (extensiv)
20 – 30
Plantage
Plantage
Sägeholz
Sägeholz
Acacia Mangium
Asien
7 – 10
Plantage
Industrieholz
Gmelina
Asien
20 – 30
Plantage
Sägeholz
Quelle: Aquila Capital Investment GmbH, Stand 30.11.2015
15
Umtriebszeit: durchschnittliche Dauer von der Begründung eines Waldes bis hin zu seiner Ernte
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11
SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
3.3 Nachhaltigkeitsaspekte von Wald
Das Prinzip der Nachhaltigkeit wurde von deutschen Förstern vor
rund 300 Jahren etabliert. Neben dem stabilen Ausschüttungsprofil
ist dieser Nachhaltigkeitsaspekt der Anlageklasse Wald für institutionelle Investoren, insbesondere Stiftungen, Kirchen und Versorgungswerke, von besonderer Bedeutung. In den vorherigen Kapiteln
wurden zumeist die ökonomischen Aspekte von Wirtschaftswäldern
betrachtet. Doch selbst Wirtschaftswälder erfüllen daneben auch
soziale und ökologische Funktionen. Dabei entsteht ein Dreiklang,
der oftmals besonders effektiv durch eine Schwerpunktsetzung der
Funktionen auf bestimmten Flächen erreicht wird. Durch die Einbeziehung und Beachtung von international anerkannten Prinzipien
und/oder die Zertifizierung der Waldbewirtschaftung kann die Nachhaltigkeit eines Waldinvestments auch nachgewiesen werden.
Grafik 11: Bedeutung von Nachhaltigkeit bei
Investitionen in Wald
Ökonomische Aspekte
Soziale Aspekte
Ökologische Aspekte
Auswirkungen auf die Umwelt, Landarbeiter und lokale Gemeinschaften implementiert. Die Prüfung und Einhaltung dieser ethischen und nachhaltigen Kriterien sind innerhalb eines Due-DiligenceProzesses bei Investitionen in Wirtschaftswald transparent abbildbar.
Daneben stehen dem Management verschiedene Zertifizierungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Einhaltung der oben genannten Standards sicherzustellen.
3.3.2 Zertifizierungsmöglichkeiten bei Waldinvestments
Es gibt zwei grundlegende Zertifizierungsarten, die für Waldinvestments von Bedeutung sind:
1. Wird die Waldbewirtschaftung zertifiziert, trägt das Zertifikat den
Zusatz Forest Management (FM). Es ist zumeist möglich, diese Bescheinigung mit der Waldfläche oder mit dem bewirtschaftenden
Betrieb zu verbinden. So ist es möglich, durch Einsatz eines zertifizierten Dienstleisters die Beurkundung des Holzes zu gewährleisten.
2. W
ird die Weiterverarbeitung des Holzes zertifiziert, wird das Gütesiegel mit dem Zusatz Chain of Custody (CoC) versehen. Dies
geschieht von der Transport- und Verarbeitungskette bis hin zum
Endkunden. Da bei den meisten Waldinvestments nicht in die Verarbeitung des Holzes investiert wird, besitzt diese Zertifizierungsart weniger Relevanz, ist aber für den Holzabsatz von Bedeutung.
Die folgenden vier Ziele gelten dabei als essenzielle Grundlage für
nachhaltige Investitionen:
1. Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit
2. Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten
3. Achtung der bestehenden Land- und Ressourcenrechte
4. Wahrung hoher Standards in den Bereichen Corporate Governance und Ethik
Folgende international anerkannte Zertifizierungsstellen sind in der
Forstwirtschaft etabliert:
nn FSC – Forest Stewardship Council: Eine internationale Non-Profit-Organisation, welche das erste System zur Zertifizierung
nachhaltiger Forstwirtschaft entwickelte. Hierbei werden das
Waldmanagement, die Produktkette und das Holz geprüft und
zertifiziert.
nn PEFC – Programme for the Endorsement of Forest Certification
Schemes: Das PEFC-Gütesiegel steht für nachhaltige, pflegliche
und verantwortungsbewusste Waldbewirtschaftung. Auch
dieses Programm zertifiziert und prüft die gesamte Wertschöpfungskette.
nn ISO – International Organisation for Standardization: Die internationale Vereinigung von Normungsorganisationen erarbeitet
internationale Normen für alle Bereiche mit Ausnahme der
Elektronik und Telekommunikation. Gängige Normen, die auch in
der Forst- und Holzwirtschaft Verwendung finden, sind die ISO
9001 – ein Nachweis für Qualitäts- und Umweltmanagement.
Um die Einhaltung der Standards zu kontrollieren, wurde ein System zur Überwachung und Minimierung von Risiken und negativen
Doch auch rein ökonomische Gründe sprechen für eine Zertifizierung und haben regional unterschiedliche Bedeutung.
Quelle: Aquila Capital Investment GmbH
3.3.1 Richtlinie für nachhaltige Investitionen
in Forst- und Landwirtschaft
Im September 2014 entwickelten die Vereinten Nationen gemeinsam mit einigen namhaften institutionellen Investoren16 die UN Principles for Responsible Investment (UN PRI), eine Richtlinie für nachhaltige Investitionen17 unter anderem in Forst- und Landwirtschaft.
P2 (Schweden), ABP (Niederlande), APG (Niederlande), ATP (Dänemark), BT PenA
sion Scheme (UK), Hermes EOS (UK), PGGM (Niederlande) und TIAA-CREF (USA)
17 http://www.unpri.org/viewer/?file=wp-content/uploads/Guidance-for-ResponsibleInvestment-in-Farmland.pdf
16
12
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SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
4. Risiken und Risikomitigation
4.1 Attraktives Risikoprofil
So kann eine Zertifizierung folgende Faktoren positiv beeinflussen:
nn Zugang zu und/oder Anteil an Holzmärkten
nn Premiumpreise für zertifiziertes Holz
nn Steigerung des Verkaufspreises eines Wald-Asset
(insbesondere bei Exit durch Share Deal wahrscheinlich)
nn Erleichterung des Risikomanagements
Wald verfügt im Allgemeinen über ein attraktives Risikoprofil. Die
Risikofaktoren sind identifizierbar und im Rahmen der Due Diligence
und des Laufzeitmanagements gut steuerbar. Durch die Bestimmung
der eigenen Risikobereitschaft (siehe Kapitel 2.3) können diverse Basisrisiken ausgeschlossen oder gesteuert werden. Insbesondere das
Risiko, dass der Waldbestand bedingt durch Feuer, Sturm oder Insektenbefall zerstört werden könnte, wird überschätzt.
3.3.3 Plantagen – effektive Produktion von Holz
Einige Beispiele hierzu:
nn Feuer: Variiert zwischen Regionen und lässt sich unter anderem
durch Standortwahl, aktives Management, Infrastrukturentwicklung und Brandschutzstreifen deutlich verringern.
nn Sturm: Die tatsächlichen Verluste durch Stürme sind sehr
gering. Meist werden ältere und höhere Bäume beschädigt. Ein
Totalverlust kann nicht eintreten, da durch Sturm beschädigte
Bäume noch verwertbare Holzmengen enthalten.
nn Insekten: Die Verbreitung z. B. des Borkenkäfers lässt sich
durch gezielte Ernte befallener Bäume und z. B. den Einsatz von
Pheromonfallen verringern.
Plantagen dienen der effektiven und sicheren Gewinnung von Holz.
Ziel einer Plantage ist die Vereinheitlichung der Größe der Bäume,
da dies eine effizientere Pflege und Ernte zulässt. Vorurteile, dass
sich Plantagen negativ auf das Klima auswirken könnten, wurden
wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesen.18 Plantagenarten unterscheiden sich in ihrer Struktur, Zusammensetzung und in der Intensität des Managements. Es gibt drei verschiedene Arten von Holzplantagen:
1. Industrielle Plantagen: produzieren Holz oder Holzfasern für die
holzverarbeitende Industrie und zur Verarbeitung als Holzkohle
2. Nicht industrielle Plantagen: produzieren Holz als Brennstoff für
den heimischen Gebrauch oder wurden errichtet, um Bodenschätze und Wasser zu schützen
3. Nicht spezialisierte Plantagen: Verwendung des Holzes ist nicht
definiert
Tatsächlich treten derartige Fälle bei professionell gemanagten Assets nur sehr begrenzt auf. Grafik 12 zeigt die Ergebnisse einer Studie der Hancock Timberland Resource Group (HTRG), des größten
Managers von Waldinvestments. Diese ergab, dass der jährliche
Wertverlust durch die benannten Schadensereignisse in einem Zeitraum von fast 20 Jahren maximal 0,40 % p. a. betrug.19
Eine Plantage, welche unter Berücksichtigung der in den Kapiteln 3.3.1
bis 3.3.2 aufgeführten Nachhaltigkeitskriterien geführt wird, fördert
die Artenvielfalt. Des Weiteren muss beachtet werden, dass Plantagen
die industrielle Nachfrage nach Holz stillen und dadurch die Naturwälder entlasten, wo sich die Vegetation ungestört entwickeln kann.
Somit sind Plantagen ein effektiver Weg, um die Bedürfnisse der Natur und die Nachfrage der Industrie miteinander zu verbinden.
Wertverlust in Prozent
Grafik 12: Wertverlust der Assets durch Naturkatastrophen in Prozent
0,5
0,4
Insekten
0,3
Feuer
Sturm
0,2
0,1
0,0
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Jahr
Quelle: Hancock Timber Resource Group (HTRG), betrachteter Zeitraum von 1992 bis 2010 über den gesamten Investmentpool von HTRG in Nordamerika
18
F ast Wood Forestry – Myths and Reality, Christian Cossalter, Charlie Pye-Smith,
Mai 2003
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19
ancock Timber Resource Group (HTRG), betrachteter Zeitraum von 1992 bis 2010
H
über den gesamten Investmentpool von HTRG in Nordamerika
13
SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
4.2 Risikomanagement
Die größten Risikofaktoren bei Waldinvestments liegen vorrangig in
Fehlern des Managements und in Marktrisiken. Wie Grafik 13 zeigt,
lassen sich diese jedoch gut im Laufe des Due-Diligence-Prozesses
filtern. Im Rahmen der Due Diligence werden wesentliche Weichen
für die Risikoseite des Waldinvestments gestellt. Jedoch ist es notwendig, über die Laufzeit des Investments, die mit mindestens zehn
Jahren veranschlagt werden sollte, diese Risiken fortlaufend einem
Monitoring zu unterziehen und entsprechende Maßnahmen zu deren Vermeidung oder Verringerung zu ergreifen. Ein gutes Risikomanagement leistet einen wertvollen, oft unterschätzten Beitrag
zum Erfolg einer Investition.
Grafik 13: Aktives Management trägt zur Risikomitigation bei
Faktor
Indikator
Due-Diligence-Maßnahmen
Asset Manager
vor Ort +
Dienstleister
Unzureichende
Bewirtschaftungsund Beratungs­
leistungen
Überprüfung der fachlichen Eignung von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen und relevanter Prozesse sowie des Track Record des Unternehmens im Rahmen der Due Diligence. Schaffung von Anreizsystemen, Überwachung durch das Fondsmanagement
sowie durch forstwirtschaftliche Berater mit Präsenz vor Ort. Investition erfolgt nur,
wenn ausreichend alternative Manager verfügbar (Fall-back-Option) sind. Zertifizierung.
Maschinen +
Infrastruktur
Produktions­kosten
zu hoch
Verfügbarkeit und Qualität von Maschinen sowie des nachgelagerten Support Service,
Wahl von Standorten mit hoher Qualität von interner wie externer Infrastruktur, Investition in Zielländer mit hohem Grad an Technisierung oder dem Potenzial der Übertragbarkeit. Zertifizierung.
Holzpreise
Preisvolatilität,
Marktzugang
und -anteil
Standortwahl entscheidet über Markttiefe und Nähe zu Absatzmärkten. AngebotNachfrage-Verhältnis und dessen künftige Entwicklung, vielfältige Verwendbarkeit des
produzierten Holzes, nachgewiesener Track Record des Managers vor Ort in Holzvermarktung. Holzabnahmeverträge vs. Spot-Market-Verkäufe: Flexibilität in der Holz­ernte,
beim Erntezeitpunkt und bei den Erntemengen in Balance mit Abnahmeverträgen. Zertifizierung, Versicherung gegen marktverzerrende Großschadensereignisse.
Preise für
Waldgrund­
stücke
Illiquidität,
Bewertungs­
thematiken
Marktintransparenzen sollten bestehen, jedoch im Rahmen des Deal Sourcing und der
Due Diligence beseitigt werden. Angebot-Nachfrage-Verhältnis, Bewertungsstandards
und Gutachterverfügbarkeit, Verbesserung der Infrastruktur und professionelle Pflege
der Waldbestände. Exit-Strategie und kontinuierliche Anpassung. Zertifizierung.
Holzwachstum
Produktions­
mengen und /oder
-qualitäten werden
verfehlt
Investition in Bestandswälder, Auswahl erprobter Baumarten, möglicher Baumartenwechsel, Verwendung verbesserten Pflanzenmaterials. Überprüfung der Prognosen im
Rahmen der Due Diligence, kontinuierliche Weiterentwicklung der Planungs- und Modellierungstools. Verwendung statistisch abgesicherter Inventurverfahren und Fernerkundungstechniken.
Schädigung des
Waldbestands mit
Auswirkungen auf
Ertragslage und/
oder Wertent­
wicklung
Standortwahl, aktives Management, gute Beziehungen zu Grundstücksnachbarn, Verfahren und Abläufe zur Verringerung der Reaktionszeit z. B. bei Feuer, Versicherungsschutz. Investitionen in Mischwälder, Risikostreuung über mehrere Waldflächen.
Managementrisiken
Marktrisiken
Biologische
Risiken
Schadens­
ereignisse
(Kalamitäten)
Quelle: Aquila Capital Investment GmbH, Stand: 30.11.2015
14
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SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
5. Effiziente Zugangswege über regulierte Strukturen
Investoren profitieren bei dieser Struktur von allen in diesem WhitePaper aufgeführten Vorteilen:
nn Hohe forstwirtschaftliche Kompetenz, erprobtes Deal Sourcing,
transaktive Abwicklung
nn Investitionen in politisch stabile Länder mit etablierten
Holzmärkten
nn Breit diversifiziertes Portfolio bestehend aus Wirtschaftswald,
welcher die kritische Wachstumsphase bereits überwunden hat
und kontinuierliche Cashflows generiert
nn Inflationsschutzeffekt durch Grundeigentumserwerb
nn Wertzuwachs und jährliche Ausschüttungen
nn Planbare Laufzeit
Wie unser Leitfaden verdeutlicht, erfordert das Investieren in Wald
spezifische Fachkompetenz – oft zu viel Personalaufwand für kleine
und mittelgroße Investitionsvolumina. Hier bieten Fonds einen kostengünstigen Einstieg.
Spezialfonds in einer Luxemburger SICAV-SIF-Struktur 20 sind eine
effektive Möglichkeit, um Investitionssummen ab ca. fünf Mio. Euro
direkt in Wald zu investieren. Die Strukturen sind zudem steueroptimiert und bieten Investoren zudem den Vorteil einer hohen Immobilienquote gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG). Betroffene
Investoren können die Flexibilität in den Mischungs- und Streuungsgrenzen der Quotenregelungen gemäß § 3 und § 4 Anlageverordnung (AnlV) nutzen.
Grafik 14: Beispielhafte SICAV-SIF-Struktur mit hoher Immobilienquote
Alternative Investment
Fund Manager
Verwaltungsvertrag
Verwahr- und
Zahlstelle, Registerund Transferstelle
Dienst­
leistungs­
vertrag
Zentralverwaltungsstelle
Dienst­
leistungs­
vertrag
Wirtschaftsprüfer
Prüfungsauftrag
Investoren
halten Anteile an
SICAV-SIF-FONDS
Beratervertrag
Fondsberater
Beratervertrag
Anlageberater
Beratervertrag
Forstwirtschafts­
berater
Erwerb bis zu 100%
Rechtsberatung
Rechtsberatungs­
vertrag
Ggf. Erwerb bis 49 %
Immobiliengesellschaften
Ggf.
Verpachtung
Waldgrundstücke
Bewirt­schaftung
Gesellschaft I
W1
Betreiber­
gesellschaften
GeseIIschaft II
W2
Wn
Quelle: Aquila Capital Investment GmbH, Stand: 30.11.2015
20
S pecialised Investment Fund (SIF) in rechtlicher Form einer Société d’investissement
à capital variable (SICAV)
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15
SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
6. Zusammenfassung
Investitionen in Wald sind eine ethisch und portfoliotheoretisch
sinnvolle Ergänzung eines institutionellen Gesamtportfolios. Wald
ist eine bewährte Anlageklasse mit langjährigem Track Record,
die strenge nachhaltige Kriterien erfüllt und durch ihre vielseitigen Diversifizierungseigenschaften das Risiko eines Portfolios
maßgeblich verringern kann. Die geringe Korrelation mit anderen
Anlageklassen sowie ein implizierter Inflationsschutz tragen maßgeblich dazu bei.
Die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz ist gekennzeichnet durch
knappe Waldflächen und übergeordnete globale Trends. Die Erträge aus der Forstwirtschaft sind aufgrund des konstanten
Holzwachstums langfristig stabil bei deutlich geringerer Preisvolatilität als bei den meisten anderen Rohstoffen. Die vielschichtige Zusammensetzung des Ertrags (holzpreisunabhängige Ernte,
16
jährliche Ausschüttung bei wertsteigerndem Asset) sowie das
überzeugende Risiko-Rendite-Profil haben dazu geführt, dass
Wald ein fester Bestandteil des Portfolios vieler institutioneller
Investoren mit langfristigen Verpflichtungen geworden ist.
Investoren haben die Möglichkeit, durch die Wahl des Standorts
sowie anderer Eigenschaften des Ziel-Asset nicht nur das RisikoRendite-Profil ihrer Investition, sondern auch die Zusammensetzung der Rendite aus Wertzuwachs und laufenden Erträgen zu
bestimmen. Die Vielfältigkeit des Sachwerts Wald bietet beste
Voraussetzungen für maßgeschneiderte Investitionslösungen.
Interessenten sollten jedoch den Management-Partner sowie den
Zugangsweg sorgfältig wählen, denn beide tragen maßgeblich
zum Investitionserfolg bei.
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SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
7. Forstwirtschaft bei Aquila Capital
Aquila Capital lancierte den ersten Waldfonds im Jahr 2007 und investiert seitdem in Forstprojekte vor allem in Europa, Ozeanien und
Südamerika. Unsere Forstwirtschaftsexperten verfügen über mehr
als zehn Jahre Erfahrung in Waldinvestitionen in mehr als 20 Ländern
auf fünf Kontinenten (vgl. Grafik 15). Die Expertise wurde in den
Bereichen Beratung, Bewertung und Management von Waldinvestments erarbeitet. Daneben verfügt das Team über einen etablierten
Zugang zu Investitionsmöglichkeiten und Marktinformationen sowie
zu renommierten Managern im Bereich der Waldinvestments.
Derzeit betreut Aquila Capital 19 Investitionsprojekte in zehn Ländern mit mehr als 35 000 Hektar Gesamtfläche und über 90 Mio.
Euro AuM (Stand: November 2015).
Aquila Capital ist eine auf alternative Anlagen spezialisierte Investmentgesellschaft. Seit 2001 managen wir eine Familie von Strate­gien
in den Bereichen Sachwerte, Finanzmärkte und Private Markets. Wir
arbeiten nach einem Multi-Team-Ansatz, sodass jede Anlagestrategie von einem spezialisierten und erfahrenen Investment-Team gemanagt wird. Als langfristiger Partner bieten wir unseren Investoren
ganzheitliche Investmentkonzepte und umfassende Beratungs- und
Serviceleistungen, insbesondere für institutionelle Kunden.
Aquila Capital ist Teil der eigentümergeführten Aquila Gruppe. Diese
beschäftigt weltweit mehr als 200 Mitarbeiter an acht Standorten
in Europa, Asien und Ozeanien und verwaltet für einen internationalen Investorenkreis ein Vermögen von rund acht Mrd. Euro (Stand:
Juni 2015).
Grafik 15: Forstwirtschafts-Expertise bei Aquila Capital
Finnland – Mischwald
Schottland – Plantage
Aquila Gruppe
Rumänien – Mischwald
Guatemala – Plantage
Uganda – Plantage
Brasilien – Naturwald
Tansania – Plantage
Mosambik – Plantage
Brasilien – Plantage
Australien – Plantage
Chile – Plantage
Asset-Standort
Expertise des Teams in Beratung, Bewertung und Management per Land
Quelle: Aquila Capital Investment GmbH, Stand: 30.11.2015
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17
SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
Das Aquila Capital Forstwirtschaft-Expertenteam
Nils von Schmidt – Fund Manager | Timber Investments
nn Verantwortet den Ankauf und das Laufzeitmanagement der Anlageklasse Wald und Agrar
nn Verfügt über Vor-Ort-Erfahrung aus der Beratung und dem Management von Waldinvestments in mehr als 20 Ländern auf
fünf Kontinenten
nn War zuvor Head of Forest Investment bei der GFA Consulting Group (Global Forest Asset Management), Investment Forester
bei IWC (International Woodland Company)
nn Absolvierte sein Studium der Forstwissenschaft und der Betriebswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität in
Freiburg i. Br. und schloss das zweijährige Referendariat in der Landesforstverwaltung als Assessor des Forstdienstes ab
Johannes von Hertell – Portfolio Manager | Agrar und Timber Investments
nn Umfangreiche praktische Erfahrungen in der Bewirtschaftung von Waldflächen und im Holzhandel durch familiären Privatforstbetrieb
nn Nach Abschluss eines Management-Traineeprogramms der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft und vor Eintritt in die
Aquila Gruppe als Firmenkundenbetreuer bei der Deutsche Kreditbank AG im Bereich Agribusiness tätig
nn Absolvierte sein Studium der Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen und der Agrarökonomik mit einem Master
an der Humboldt-Universität zu Berlin
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SACHWERTE – INVESTITIONEN IN WALD
Kontakt | Aquila Gruppe
Deutschland
Hamburg (Hauptsitz)
Frankfurt
München
Valentinskamp 70
Neue Mainzer Straße 75
Josephspitalstraße 15
20355 Hamburg
60311 Frankfurt/Main
80331 München
Tel.: +49 (0)40 87 50 50-100
E-Mail: [email protected]
www.aquila-capital.com
Großbritannien
London
17 Grosvenor Street
London W1K 4QG
Singapur
Singapur
No 8 Eu Tong Sen Street
#19-89 The Central
Singapur 059818
Neuseeland
Feilding
8 Manchester Square
Feilding, 4702
Luxemburg
Senningerberg
Airport Center Luxembourg
5, Heienhaff
1736 Senningerberg
Schweiz
Zürich
AQ Investment AG
Poststrasse 3
8001 Zürich
Spanien
Madrid
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Unter den Bezeichnungen Aquila und Aquila Capital werden Investmentgesellschaften für Alternative Investments und Sachwertinvestitionen sowie Vertriebs-,
Fondsmanagement-und Servicegesellschaften der Aquila Gruppe zusammengefasst. Die jeweils verantwortlichen rechtlichen Einheiten, die Kunden Produkte oder
Dienstleistungen der Aquila Gruppe anbieten, werden in den entsprechenden Verträgen, Verkaufsunterlagen oder sonstigen Produktinformationen benannt.
Eine Veröffentlichung der Aquila Capital Investment GmbH. Stand: 30.11.2015
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