Videoportale in Deutschland
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Videoportale in Deutschland
SevenOne Media GmbH Beta-Straße 10 i D-85774 Unterföhring Tel. +49 [0] 89/95 07 - 40 Fax +49 [0] 89/95 07 - 43 99 www.sevenonemedia.de [email protected] SevenOne Interactive GmbH Beta-Straße 10 i D-85774 Unterföhring Tel. +49 [0] 89/95 07 - 46 00 Fax +49 [0] 89/95 07 - 46 15 www.SevenOneInteractive.de [email protected] SevenOne Media Austria Theobaldgasse 19 A-1060 Wien Tel. +43 [0] 1/3 68 77 66 - 0 Fax +43 [0] 1/3 68 77 66 - 3 99 www.sevenonemedia.at [email protected] SevenOne Media [Schweiz] AG Zürichstrasse 147 CH-8700 Küsnacht ZH Tel. +41 44 914 84 00 Fax +41 44 914 84 99 www.sevenonemedia.ch [email protected] Videoportale in Deutschland Im Spannungsfeld zwischen Fernsehen und Internet Fazit Fazit: Es bleibt bewegt Inhalt Videoportale bedienen neue Formen der Mediennutzung Videoportale unterscheiden sich deutlich von anderen Website-Kategorien. Sie bestechen durch intuitive Bedienbarkeit, enorme Inhaltsvielfalt und ständige Verfügbarkeit. Vor allem aber bedienen sie ein sehr spezifisches Nutzungsbedürfnis, das gleichermaßen Merkmale der Fernsehnutzung und der Internetnutzung trägt: den beliebigen Abruf von Filmsequenzen zum kurzfristigen Zeitvertreib. Kein anderes Medium kann diesen Anspruch erfüllen, denn Fernsehen liefert zwar ebenfalls Unterhaltung und Entspannung, ist jedoch auf längere Nutzungssequenzen angelegt und bietet nicht wie das Web on Demand eine außerordentliche Fülle an Inhalten. Traditionelle Internetseiten hingegen sind für LeanForward-Nutzung und On-Demand-Abrufe konzipiert, aber trotz vereinzelter Bewegtbildapplikationen eher statisch und text basiert. Videoportale stellen somit einen spannenden Hybriden aus Elementen der beiden dominierenden Bildschirmmedien TV und PC dar. Sie können das charakteristische Bedürfnis nach kurzem Entertainment zwischendurch hervorragend befriedigen. Die auf Videoportalen verbrachte Zeit ist überwiegend zusätzliche Medienzeit, die weder Fernseh- noch Internetzeitbudgets substituiert. Rezipieren ist wichtiger als Produzieren Bisher sieht sich die Mehrheit der Nutzer von Videoportalen Filme an, stellt aber keine eigenen Inhalte online. Vom Wunschbild des demokratischen „Mitmach-Webs“, das kollektiv von Vorwort 03 Definition 04 1 . Nutzung von Medien und Videoportalen 06 2. Der Videoportalmarkt in Deutschland 12 3. Nutzungsverhalten und -motivation 16 4. Werbung auf Videoportalen 24 5. Ausblick 28 Fazit 30 Der deutsche Markt hat eine Sonderstellung Während in anderen Ländern, allen voran in den USA, quasi ein YouTube-Monopol besteht, wird der deutsche Markt von drei Anbietern dominiert: MyVideo, Clipfish und YouTube. Die Deutschsprachigkeit stellt für die Onliner hierzulande einen klaren Benefit dar, den MyVideo und Clipfish bei ihrem Markt eintritt als First-Mover-Vorteil nutzen konnten. Eine große Rolle spielt bei den Angeboten der beiden Fernsehunternehmen auch die Double-Play-Strategie: TV- und Netzinhalte befruchten sich gegenseitig. Hohe Akzeptanz von Werbung auf Videoportalen Werbung auf Videoportalen wird akzeptiert, solange sie das Unterhaltungserlebnis nicht stört. Vor allem innovative Werbeformen wie Bewegtbildwerbung kommen bei den Usern gut an. Fast ein Drittel der Nutzer sucht sogar explizit nach Werbespots auf Videoportalen. Der Erfolg der Videoportale eröffnet damit bemerkenswerte geschäftliche Perspektiven für die Betreiber und die Werbung treibende Industrie. Denn die hohe Akzeptanz von Werbung auf Videoportalen sowie die vielfältigen Möglichkeiten von Bewegtbildwerbung bieten gleichermaßen Umsatzchancen und innovative, attraktive Formen der Markeninszenierung. Redakteure Accenture: Dr. Ralf Kaumanns, Veit Siegenheim >Videoportale bieten den UnterhaltungsSnack für zwischendurch. Durch ihre Nutzung wird die Mediennutzungszeit insgesamt leicht ansteigen.< SevenOne Media: Gerald Neumüller, Veit Siegenheim, Geschäftsführer Media & Entertainment bei Accenture Martin Krautsieder Grafik Britta Silberkuhl, SevenOne Media Produktion Manuela Bach, Britta Silberkuhl Unterföhring, Januar 2008 Impressum 02 der ganzen Internetgemeinde gestaltet wird, ist die Realität noch ein Stück entfernt. 31 Vorwort Das bewegte Web Der Konsum von Online-Videos ist einer der großen Trends im Internet: Im Jahr 2007 wurden Milliarden Videostreams aus dem Netz heruntergeladen. Dabei sind Videos im Web kein neues Phänomen. Audiovisuelle Inhalte existieren im Internet bereits seit Mitte der 90er Jahre. Der rasante Erfolg und die steigende Nutzung werden durch verschiedene Faktoren begünstigt: Die Verfügbarkeit schneller Internetzugänge und Flatrate-Angebote, immer preiswertere Digitalkameras und Kamerahandys sowie leistungsfähige Endgeräte. In den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rückten WebVideos und Videoportale erstmals im Oktober 2006, als das Videoportal YouTube für 1,65 Milliarden US-Dollar in Aktien von Google Inc. übernommen wurde. YouTube verzeichnete in der Phase der Übernahme jeden Tag rund 100 Millionen Seitenabrufe, täglich wurden 65.000 Videobeiträge hochgeladen. Der Boom setzt sich fort: Heute werden täglich rund 100 Millionen Beiträge von YouTube abgerufen und 100.000 neue hochgeladen. Jede Minute kommen acht Stunden Bildmaterial dazu. Das Interesse an Videoportalen nahm in den letzten Jahren sowohl auf Konsumenten- als auch auf Investorenseite immer weiter zu. Die Anzahl der Videoportale im Netz wächst beständig, und sie gehören — gemessen an der Nutzerzahl und der Verweildauer — zu den populärsten Angeboten im Internet. Auch in Deutschland: Allein das Videoportal My Video erreichte im zweiten Quartal 2007 hierzulande mehr als sechs Millionen Unique User — Tendenz steigend. Videoportale rücken auch für klassische Medienunternehmen immer mehr in den Fokus, da die Nutzer ihnen verhältnismäßig viel Zeit und Aufmerksamkeit widmen — und das in Zeiten, in denen sich der Medienkonsum spürbar verändert. Das Web wächst aus der Rolle des text- und bildbasierten Mediums heraus und dringt in eine Domäne ein, die bisher unbestritten vom Fernsehen dominiert wurde: die audiovisuelle Unterhaltung. Was bedeutet dies für die Medienlandschaft? Werden sich die Onliner statt vom Fernsehen zukünftig von Videoportalen unterhalten lassen? Werden sie durch die interaktiven Möglichkeiten des Internets künftig Zuschauer und Produzent gleichermaßen? Die Studie von SevenOne Media und Accenture hat dazu teilweise überraschende Erkenntnisse zu Tage gefördert. In dieser Broschüre sollen Ihnen die wichtigsten Resultate dieser repräsentativen Untersuchung einen Einblick in die Welt der Videoportale und ihrer Nutzer vermitteln. Vor allem aber werden die Videoportale auf der großen Landkarte der Medien eingeordnet. Denn nur so lässt sich voraussagen, welche Auswirkungen diese Angebote auf die Nutzungsgewohnheiten der Onliner und damit auf die Medienlandschaft insgesamt haben werden. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen! International ist YouTube das führende Videoportal und hat in kürzester Zeit eine enorme Markenbekanntheit erreicht. Laut einer aktuellen Studie ist alleine YouTube inzwischen für zehn Prozent des gesamten Internetdatenverkehrs verantwortlich. Knapp 75 Prozent der US-Internetnutzer haben beispielsweise im Mai 2007 im Durchschnitt 158 Minuten lang Internetvideos angesehen. Dabei wurden mehr als 8,3 Milliarden Online-Videos gestreamt. 03 Definition Kapitel Entwicklung Werbesituation Saisonalität Werbung Treibende Unternehmen Werbeintensivste Familien Mediasplit Sendersplit TV-Werbung Online-Werbung 02 35 36 37 39 40 42 43 46 Definition Videoportale: Definition und Abgrenzung Videoportale sind Webseiten, die einerseits das Hochladen von Videos ermöglichen, andererseits Videostreams auf einem eingebundenen Player kostenfrei zur Verfügung stellen. Das heißt, dass die Inhalte in der Regel von den verschiedenen Nutzern eingestellt werden und nicht nur vom Betreiber der Webseite. Neben Inhalten, die User selbst produzieren [User Generated Content], speisen sich Videoportale auch aus Mitschnitten von Fernsehsendungen, die von Privatpersonen oder den Fernsehsendern selbst hochgeladen werden, um kurze Episoden erfolgreicher Formate zeitlich unabhängig anzubieten. Videoportale unterscheiden sich dabei deutlich von Video-onDemand-Angeboten. Letztere sind in der Regel kostenpflichtig und die Inhalte werden nur vom Betreiber eingespeist. Das führt dazu, dass die Inhalte bei Video-on-Demand-Diens ten eher langformatig und ausschließlich professionell produziert sind, während auf Videoportalen kürzere Formate zu finden sind, die auch unprofessionell oder semiprofessionell produziert wurden. Steckbrief Durchführung ZEM – Zentrum für Evaluation und Methoden der Universität Bonn Auftraggeber Accenture & SevenOne Media Erhebungsform CATI-Befragung Basis Internetnutzer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren Befragungszeitraum 2007, KW 26—KW 30 Repräsentative Stichprobe 850 Befragte 05 Nutzung von Medien und Videoportalen 02 Nutzung von Medien und Videoportalen Medien — Stellschrauben des Alltags Anerkannte Studien belegen, dass das Medienzeitbudget wächst und dieser Trend auch in Zukunft nicht abnehmen wird. So zeigt die Langzeituntersuchung „Massenkommunikation“, dass sich die tägliche Mediennutzung der Deutschen seit 1964 mehr als verdreifacht hat — von etwas mehr als drei auf zehn Stunden täglich. In den letzten 40 Jahren haben sich gravierende technische, rechtliche und soziologische Veränderungen vollzogen. Die Vielfalt der Medienlandschaft wuchs mit der Fülle neuer Technologien wie Farbfernsehen, Kabelnetze, Satellitenempfang, Internet und Digitalisierung. gebracht hat, scheint die Gültigkeit des Riepl’schen Gesetzes zu bestätigen: Demzufolge verdrängt kein neues, höher entwickeltes Medium ein altes vollständig, sondern verändert lediglich dessen Funktion. <ekn`Zbcle^[\iD\[`\eelkqle^ 8e^XY\e`eJkle[\egifKX^ 12:00 10:00 9:00 Heute ist das Medienbouquet der Deutschen groß und bunt wie nie, stößt auf rege Nachfrage und setzt neue Impulse. Und die Medienzeitbudgets wachsen auch im neuen Jahrtausend weiter. Dies kann verblüffen, denn auch wenn immer neue attraktive Medienangebote locken, so hat der Tag doch nur 24 Stunden. Der steigende Medienkonsum geht also zu Lasten anderer Aktivitäten. Langfristig sind sowohl die durchschnittliche Arbeitszeit als auch die Bedeutung anderer Freizeitbeschäftigungen gesunken. Darüber hinaus wird durch die Parallelnutzung verschiedener Medien Zeit eingespart. Dass das Aufkommen immer neuer medialer Angebote bislang keine umfassenden Kannibalisierungseffekte mit sich 8:22 6:00 5:46 3:14 3:00 0:00 1964 1980 2000 2005 KM#IX[`f#KX^\jq\`kle^#Kfeki^\i#Fec`e\#9Z_\i#Q\`kjZ_i`]k\e# M`[\f&;M; 9Xj`j19I;^\jXdk#<inXZ_j\e\XY(+AX_i\#df%Æjf%#',1''Æ)+1''L_i Hl\cc\18I;&Q;=$CXe^q\`kjkl[`\DXjj\ebfddle`bXk`fe >Einmal eingebürgert und als brauchbar befunden, werden einfachste Mittel, Formen oder Methoden auch von den vollkommensten und höchst entwickelten niemals wieder gänzlich verdrängt. Sie bleiben neben diesen erhalten — werden aber ggf. genötigt, andere Aufgaben und Verwertungsgebiete zu übernehmen.< Quelle: Wolfgang Riepl, Das Nachrichtenwesen des Altertums. Leizig/Berlin 1913, Seite 5 07 Videoportalnutzer: aktive Medienkonsumenten Auch Videoportalen werden häufig Kannibalisierungseffekte in Bezug auf andere Medien unterstellt. Da ihre Hauptfunk tion darin besteht, Bewegtbildinhalte zu archivieren und zum beliebigen Abspielen bereitzustellen, bedienen sie scheinbar ähnliche Bedürfnisse wie das Fernsehen. Das legt die Frage nahe, ob die auf Videoportalen verbrachte Zeit zu Lasten des Fernsehens geht. Wie die repräsentative Befragung von Videoportalnutzern belegt, verbringen die User von MyVideo & Co. sogar überdurchschnittlich viel Zeit mit audiovisuellen Medien, auch mit Fernsehen. Die Radionutzung liegt bei ihnen jedoch klar unter dem Durchschnitt. Ganz anders die Nichtnutzer von Videoportalen: Sie nutzen nicht nur TV, Internet und Games viel weniger, sondern greifen auch etwas seltener zu Zeitungen und Zeitschriften. Ihr meistgenutztes Medium ist das Radio, hier liegt die Nutzungszeit sogar noch über dem Gesamtdurchschnitt. Offenbar bevorzugen sie Medien, die nebenbei konsumierbar sind und eher im Hintergrund laufen. D\[`\eelkqle^`dM\i^c\`Z_ 8e^XY\e`eD`elk\egifKX^ 600 130 110 450 38 95 300 40 127 160 146 112 116 72 35 52 176 150 108 0 Alle KM IX[`f @ek\ie\k :fdglk\i#M`[\fjg`\c\ Nutzer von Videoportalen Nichtnutzer von Videoportalen Q\`kjZ_i`]k\e#Q\`kle^\e#DX^Xq`e\ 9Xj`j1/,'@ek\ie\kelkq\i Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 08 Nutzung von Medien und Videoportalen Hohe Nachfrage nach Webvideos Ein großer Teil der Onliner sieht sich Videos im Internet an — insgesamt 60 Prozent. Das entspricht allein in Deutschland einer Nutzerschaft von rund 18 Millionen Menschen. Bisher werden diese Angebote vorwiegend unregelmäßig aufgesucht. Die meisten greifen eher gelegentlich auf Webvideos zu und nur elf Prozent der Befragten nutzen die Bewegtbildangebote regelmäßig. Die Heavy User des Internets sind auch das Stammpublikum der Videoportale. Vor allem bei Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren gehört das Internet zum Alltag. 82 Prozent der jungen Surfer sind täglich online und 90 Prozent sehen zumindest gelegentlich Videos im Netz an. Mit zunehmendem Alter sinkt das Interesse an diesen Angeboten spürbar. So haben z. B. in der Gruppe der 40–49-Jährigen ganze 60 Prozent noch nie Videos aus dem Netz gestreamt. Auch das Geschlecht spielt bei der Internetnutzung allgemein sowie bei der Nutzung von Webvideos eine Rolle. Männer surfen mehr und sehen sich auch öfter online Videos an. Videoportale bieten überwiegend Unterhaltungsangebote. Ihre Nutzung unterliegt daher auch den lebensphasen typischen Umgangsgewohnheiten mit Medien. Jugendliche verfügen in der Regel über mehr Freizeit als Berufstätige oder Eltern und experimentieren dementsprechend mehr mit Medienangeboten. Sie sind mit dem Internet groß geworden und gehen ungezwungen mit den Angeboten im Netz um — ist es doch gerade für die spontane Abwechslung ideal. Ältere Menschen nehmen sich dagegen gerne mehr Zeit für die einzelnen Medien. Sie fühlen sich in der partizipativen Nutzungssitua tion am Rechner [„Lean-Forward“] eher unwohl. 8ej\_\emfeM`[\fj`d@ek\ie\k 8ck\ijjkilbkli\e[\iElkq\i^ilgg\e 8e^XY\e`e 8e^XY\e`e 100 80 10 24 52 60 74 58 41 49 60 41 40 34 20 16 18 0 14–19 J. 11 I\^\cd`^ >\c\^\ekc`Z_ EfZ_e`\ =iX^\1Ù?XY\eJ`\j`Z_jZ_fe\`edXc\`eM`[\f#\^Xcn\cZ_\iCe^\#`d @ek\ie\kXe^\jZ_Xlk6È 9Xj`j1/,'@ek\ie\kelkq\i28Yn\`Z_le^\emfe(''j`e[ile[le^jY\[`e^k% Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. AX#i\^\cd`^ 20–29 J. AX#^\c\^\ekc`Z_ 7 5 30–39 J. 40–49 J. EfZ_e`\ =iX^\1Ù?XY\eJ`\j`Z_jZ_fe\`edXc\`eM`[\f#\^Xcn\cZ_\iCe^\#`d @ek\ie\kXe^\jZ_Xlk6È 9Xj`j1/,'@ek\ie\kelkq\i Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 09 Kurze Unterhaltung für zwischendurch Im Gegensatz zum Fernsehen sind Videoportale auf kurze Unterhaltung angelegt. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten hält sich nur bis zu 15 Minuten auf diesen Webseiten auf und bei jedem Dritten dauert ein Besuch maximal zwischen 15 Minuten und einer halben Stunde. Der Besuch einer Video-Site ist keine lang andauernde Beschäftigung, sondern ein kurzes Ausscheren aus dem Alltag. ;Xl\i[\iElkqle^mfeM`[\fgfikXc\e Elkqle^j[Xl\ieXZ_>\jZ_c\Z_k 8e^XY\e`e 8e^XY\e`e 60 60 50 54 57 50 50 40 40 33 34 30 33 30 20 20 10 0 Bis zu 15 Minuten Bis zu Bis zu einer halben 1 Stunde Stunde 7 0 9 1 2 Bis zu 2 Stunden Länger als 2 Stunden =iX^\1ÙN`\cXe^\_Xck\eJ`\j`Z_`d;liZ_jZ_e`kkgif9\jlZ_Xl][\e J\`k\eXl]6È 9Xj`j1+.'Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 10 13 10 Bis zu 15 Minuten Deec`Z_ Bis zu Bis zu einer halben 1 Stunde Stunde 1 2 2 1 Bis zu 2 Stunden Länger als 2 Stunden N\`Yc`Z_ =iX^\1ÙN`\cXe^\_Xck\eJ`\j`Z_`d;liZ_jZ_e`kkgif9\jlZ_Xl][\e J\`k\eXl]6È 9Xj`j1+.'Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. Nutzung von Medien und Videoportalen Die Gruppe der intensiveren Nutzer [eine halbe Stunde und länger] ist mit 12 Prozent nur gering vertreten. Selbst bei der jüngsten Gruppe, den 14–19-Jährigen, liegt der Anteil der Intensivnutzer mit 17 Prozent nur geringfügig über dem Durchschnitt aller Befragten. Elkqle^j[Xl\ieXZ_8ck\i 8e^XY\e`e 44 53 Bis zu 15 Minuten 35 27 30 15 Minuten bis zu einer halben Stunde 5 Eine halbe bis bis zu einer Stunde 1 0 Länger als zwei Stunden 3 1 2 0 (+Æ(0AX_i\ )'Æ)0AX_i\ *'Æ*0AX_i\ 65 39 13 2 2 Eine bis zwei Stunden 0 9 8 62 10 20 30 40 50 60 70 80 +'Æ+0AX_i\ =iX^\1ÙN`\cXe^\_Xck\eJ`\j`Z_`d;liZ_jZ_e`kkgif9\jlZ_Xl][\eJ\`k\eXl]6È 9Xj`j1+.'Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 11 Der Videoportalmarkt in Deutschland 02 Der Videoportalmarkt in Deutschland Charakteristika des deutschen Markts Markenbekanntheit von YouTube, MyVideo und Clipfish liegt in etwa gleichauf bei ca. 60 Prozent Deutschsprachige Angebote brechen Dominanz von YouTube Positive Wechselwirkung zwischen TV-Sendern und ihren Videoportalen Konsequente inhaltliche und vertriebliche Integration der Senderportale Quelle: Grundlagenstudie ZEM | Accenture | SevenOne Media Deutlicher Unterschied zu den meisten Märkten — drei Angebote dominieren den deutschen Markt 13 Drei Videoportale dominieren Die meistgenutzten Videoportale in Deutschland sind laut AGOF* MyVideo und Clipfish. YouTube wird nicht erhoben, dürfte aber mindestens eine ebenso große Rolle im deutschen Markt spielen. Allerdings sind in Deutschland im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern, in denen YouTube bisher eine fast monopolartige Position einnimmt, gleich drei dieser Webangebote im Relevant Set der Nutzer. Dies bestätigen auch die Bekanntheitswerte: Die drei Hauptwettbewerber kennen gestützt jeweils rund 60 Prozent der Befragten. Alle anderen Videoangebote liegen mit 30 Prozent und weniger weit dahinter. Offenbar konnten MyVideo und Clipfish mit ihrem überwiegend deutschsprachigen Angebot den First Mover-Vorteil nutzen und sich gemeinsam mit YouTube „on top of mind“ etablieren. Darüber hinaus profitieren diese Sites auch von der konsequenten Vernetzung mit den jeweiligen TVSchwestersendern. Populäre TV-Shows wie ’Popstars’, ’Deutschland sucht den Superstar’ oder ’Germany’s Next Topmodel’ verwiesen im Laufe der Sendung auf die besten Ausschnitte, abrufbar auf MyVideo.de oder Clipfish.de. Eigene Formate wie ’Die MyVideo Show’ in Sat.1 zeigen die originellsten Uploads und bringen die Portale einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein. *Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung E\kkfi\`Z_n\`k\e[\lkjZ_\iM`[\fgfikXc\ M`[\fgfikXc\eXZ_Elkqle^j_l]`^b\`k! Le`hl\Lj\ij`eD`f% 8e^XY\e`e 7 35 6 30 6,23 25 5 29 20 4 15 3 2 9 5 1 0,76 0 MyVideo Clipfish 9 7 6 0 0 0,45 AOL DMG Yahoo! Video Rotation Video [Kombi] Player 0,39 Bild.T-Online Videos 9Xj`j18>F=`ek\ie\k]XZkj@@&)''. Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 14 13 10 2,76 YouTube MyVideo AOL Video ZDFmediathek Clipfish Yahoo! Video Sevenload !Elkqle^k^c`Z_&d\_idXcjgifNfZ_\% =iX^\1ÙN`\_l]`^elkq\eJ`\[XjM`[\fgfikXcREXd\[\j8e^\YfkjT6È 9Xj`j1+.'Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. Der Videoportalmarkt in Deutschland Schnelle und unkomplizierte Unterhaltung Die größte Popularität unter den Videoportalen genießt YouTube, gefolgt von MyVideo und Clipfish. Die Nutzer empfinden die Deutschsprachigkeit der beiden letztgenannten Angebote als wesentliches Differenzierungsmerkmal zur USMarke YouTube, das zum Zeitpunkt der Untersuchung sein deutschsprachiges Angebot noch nicht gestartet hatte. So nennen zwei Drittel der MyVideo-User dies als Grund für die Nutzung des Angebots. Traditionell wiegt der Faktor Sprache in Deutschland schwer, wenn es um Unterhaltung geht. Denn die Menschen sind gewohnt, Film- und Fernsehunterhaltung in synchronisierter Fassung genießen zu können — anders als in kleineren Ländern, in denen viele internationale Produktionen nur im englischen Original oder mit Untertiteln ausgestrahlt werden. Dabei zeigen sich deutliche Alterseffekte. Während für rund drei Viertel der 14–19-Jährigen YouTube ihr Lieblingsportal ist, präferieren es bei den 30–39-Jährigen nur noch etwas mehr als die Hälfte. Die Untersuchung hat gezeigt: Je älter die Nutzer sind, desto eher bevorzugen sie deutschsprachige Angebote. Das gilt auch für besserverdienende Personen. >ie[\]i[`\Elkqle^RXd9\`jg`\cmfe DpM`[\fT C`\Yc`e^jgfikXc 8e^XY\e`e Kfg=`m\s8e^XY\e`e 61 YouTube 97 Unterhaltsam 19 MyVideo 93 Einfach zu benutzen 12 Clipfish 4 ZDFmediathek Yahoo! Video 80 Hat immer neue Videos 1 69 Ist deutschsprachig AOL Video 0 Hat Videos, die im TV nicht angeboten werden 3 Anderes Videoportal 0 10 20 30 40 50 60 =iX^\1ÙN\cZ_\jM`[\fgfikXcelkq\eJ`\Xdc`\Yjk\e6È 9Xj`j1+.'Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 67 0 25 50 75 100 =iX^\1Ù@Z_elkq\[XjM`[\fgfikXcDpM`[\f#n\`c%%%È 9Xj`j1//Elkq\imfeDpM`[\f Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 15 Nutzungsverhalten und -motivation 02 Nutzungsverhalten und -motivation Freunde und Fernsehen geben den Impuls Videoportale leben vom Community-Prinzip des Internets und von der Möglichkeit, spontan und unmittelbar Inhalte abrufen zu können. Mehr als 80 Prozent der User werden durch Freunde auf bestimmte Videos im Web aufmerksam gemacht. Häufig erfolgt dies über das Versenden eines Links per E-Mail. Entscheidend ist dabei die persönliche Ansprache aus dem eigenen Beziehungsnetzwerk heraus. Aber nicht nur persönliche Kontakte treiben die Entwicklung der Videoportale voran, sondern auch die Erwähnung im Fernsehen. TV war schon immer das zentrale Medium für Agenda-Setting. Es selektiert Themen vor, über die in der Gesellschaft gesprochen wird — so auch hier. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, durch das Fernsehen auf das Videoportal aufmerksam geworden zu sein. Auch Verweise in einer Sendung auf Best-of-Zusammenschnitte oder „Show-Specials“ im Netz spielen hier eine wichtige Rolle. Etwa die Hälfte der Nutzer ist zufällig beim Surfen auf das Videoportal gestoßen, denn auf vielen Internetseiten sind Videos eingebunden, die beim Anklicken auf eine solche Plattform führen. Auch redaktionelle Webangebote verweisen oft darauf. N`\Elkq\iXl]M`[\fgfikXc\Xl]d\ibjXd^\nfi[\ej`e[ 8e^XY\e`e 82 Durch eine Empfehlung von Freunden oder Bekannten 47 Über das Fernsehen 45 Zufällig beim Surfen 33 Durch Werbung/Hinweis für die Portalseite im Internet 27 Über eine Suchmaschine oder einen Suchkatalog 13 Durch Werbung für/Hinweis auf die Portalseite in einer Zeitung oder Zeitschrift 0 20 40 60 80 100 =iX^\1ÙN`\j`e[J`\Xl]M`[\fgfikXc\Xl]d\ibjXd^\nfi[\e6È 9Xj`j1+.'Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 17 Die Mehrheit will vorwiegend konsumieren Videoportale dienen fast ausschließlich dem passiven, aber selbstbestimmten Konsumieren von Videos. Das Einstellen eigener Videos oder die Nutzung anderer Funktionen spielen eine untergeordnete Rolle. Fast 90 Prozent der Nutzer von Videoportalen sehen sich Videos an — acht Prozent der Besucher laden eigene Videos hoch. Von den Personen, die aktiv auch andere Funktionen nutzen, finden 75 Prozent das Kommentieren und Bewerten von Videos am wichtigsten. Das Bild vom partizipativen Internet ist hier Realität: Jeder hat die Chance, seine Meinung der weltweiten Internetgemeinde kundzutun. Im Gegensatz zu aufwändigeren Formen der Partizipation, etwa in Form von Foreneinträgen oder Blogs, bietet die Bewertungsfunktion eine einfache und konsequenzlose Möglichkeit, favorisierte Beiträge zu unterstützen oder verschmähte zu kritisieren. Zwei Drittel der aktiven Nutzer leiten Videos weiter. Wie auch andere Studien belegen, sind diese Personen eine ganz typische Spezies im Web 2.0. Sie selektieren Inhalte vor und verbreiten sie dann weiter. Auf diese Weise werden sie zu elementaren Multiplikatoren der Internetgesellschaft. Denn die Initialbegegnung mit einer Videoplattform ist für die meisten Nutzer ebenfalls ein Link. Zahlreiche andere Studien, die sich mit dem Mitmach-Web und seinen Protagonisten befassen, kommen zu ähnlichen Ergebnissen. So beziffert eine aktuelle Studie den Anteil der Onliner, die an Web-2.0-Anwendungen aktiv partizipieren, auf rund elf Prozent. Dieses Ungleichgewicht zwischen konsumierenden und produzierenden Usern besteht auch in anderen Ländern. Studien wie beispielsweise die „European Technographic Groups“ von Forrester beziffern den Anteil der aktiv gestaltenden Internetnutzer in Deutschland, England und Frankreich auf acht bis zehn Prozent. Diese betreiben eigene Webseiten und Blogs oder laden Filme und Musik auf entsprechende Plattformen. Wesentlich größer ist die Zahl derer, die ab und zu Kommentare oder Bewertungen einstellen. Auch so genannte SocialNetworking-Sites genießen eine gewisse Popularität, wobei diese Art von Angebot vor allem ein angloamerikanisches Phänomen ist, das in Europa bislang noch nicht recht Fuß fassen konnte. Die größte Gruppe ist laut Forrester allerdings nach wie vor die der passiven Konsumenten. >\elkqk\=lebk`fe\emfeM`[\fgfikXc\e 8e^XY\e`e 100 75 86 50 25 8 0 Ich schaue mir nur Videos an Ich lade eigene Videos hoch 10 Ich nutze auch aktiv andere Funktionen =iX^\1ÙJZ_Xl\eJ`\j`Z_eliM`[\fjXef[\ielkq\eJ`\XlZ_Xbk`mXe[\i\ =lebk`fe\e#q%9%9\n\ikle^\e\`eq\ce\iM`[\fjXY^\Y\ef[\ij\cY\i M`[\fj_fZ_cX[\e6È 9Xj`j1+.'Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 18 Nutzungsverhalten und -motivation Weiterleiten Bewerten Weiterleiten Zur Playlist hinzufügen Zu Favoriten hinzufügen Meldung an Admin Kommentar schreiben Videos abonnieren Zu Blog hinzufügen 8bk`m\Elkqle^m\ijZ_`\[\e\iGfikXc]lebk`fe\e 8e^XY\e`e 75 Videos bewerten bzw. kommentieren 65 Weiterleiten von Videos an Freunde oder Bekannte 40 Erstellen eigener Playlists oder Favoritenlisten 23 Verlinkung der eigenen Website zu einem Video auf der Portalseite 15 Mitglied einer Videogruppe sein Gewinnspielteilnahme 10 Newsletter abonnieren 10 8 Artikel im Blog des Videoportals veröffentlichen 0 20 40 60 80 =iX^\1ÙN\cZ_\n\`k\i\e=lebk`fe\e[\iM`[\fgfikXc\elkq\eJ`\6È 9Xj`j1+/Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 19 Motivation: Anerkennung der Community Beim Einstellen von Videos auf Portalseiten geht es den Usern vor allem um die Anerkennung durch ihre Community. Denn auch wegen Geld, durch bezahlte Uploads, würde nur eine geringe Anzahl [zehn Prozent] zu einem anderen Portal wechseln. Vielmehr sind intrinsische Faktoren wie der Spaß an der Sache und die Anerkennung ihrer Gemeinschaft entscheidend. Das Feedback der anderen Mitglieder und die Aufmerksamkeit, die man sich durch das Einstellen von Beiträgen sichert, zählen mehr als eine materielle Vergütung. Die Befragung ergab, dass zwei Drittel derjenigen, die Videos hochladen, als Nutzungsmotiv angeben, hier kreativ sein zu können. 43 Prozent wollen auf diesem Weg „zeigen, was ich kann“. Für 41 Prozent spielt die Aufmerksamkeit, die sie dadurch erlangen, eine maßgebliche Rolle. Der aktive Beitrag zu Videoportalen unterliegt in dieser Hinsicht derselben Motivation wie bei anderen Communities im Internet. So äußerte sich auch der Geschäftsführer von Wikimedia, Arne Klempert, auf den Münchener Medientagen 2007: „Wirklich nachhaltige Modelle werden mit finanziellen Reizen nicht funktionieren. Unsere Nutzer motivieren sich selber.“ Und auch die Chefredakteurin des Regionalportals „Der Westen“ der WAZ Mediengruppe, Katharina Borchert, berichtete von ihren Erfahrungen als Bloggerin: „Der Anreiz besteht in der Aufmerksamkeit, die man generiert. Das ist mit Gold nicht aufzuwiegen.“ <`ejk\ccle^\eqli<ekcf_ele^mfe M`[\f$LgcfX[j >ie[\]i[`\E`Z_kelkqle^[\i <ekcf_ele^ <`ejk\ccle^\e`e 8e^XY\e`e Dies wäre für mich ein Grund, Videos zu filmen und in dieses VP einzustellen 25 Kein Interesse 20 15 Verdiene Geld über anderen Weg 14 Keine Zeit Dies wäre für mich ein Grund, zu diesem VP zu wechseln 10 13 Privatsphäre soll bewahrt bleiben 9 Zu aufwändig Dies würde an meiner Nutzung von VP nichts ändern Spaß, nicht Geld, ist ausschlaggebend 34 Dies wäre für mich kein Grund, solche Videos zu erstellen 55 0 20 40 60 =iX^\1ÙJk\cc\eJ`\j`Z_mfi#\`eM`[\fgfikXcRMGTni[\J`\]i\i]fc^i\`Z_\ M`[\fj#[`\J`\\`e^\jk\cck_XY\e#]`eXeq`\cc\ekcf_e\e%N\cZ_\[\i ]fc^\e[\e8ljjX^\eki`]]k`e[`\j\d=XccXl]J`\ql6È 9Xj`j1+-.Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 20 7 Sinnlos 6 Drehe keine Videos 6 6 Andere Angaben 0 10 20 30 =iX^\1Ù?XY\eJ`\>ie[\[X]i#[XjjJ`\[Xj8e^\Yfk\`e\i]`eXeq`\cc\e <ekcf_ele^e`Z_kelkq\eni[\e6È 9Xj`j1/.Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. Nutzungsverhalten und -motivation Das Beste aus zwei Welten Ob TV oder Videoportal — die Motivation zur Nutzung der beiden Plattformen ist sehr ähnlich: Unterhaltung, Entspannung und Anregung. Mehr als die Hälfte der Nutzer gibt an, Videoportale einfach so zum Zeitvertreib zu besuchen. Die Portale werden von 72 Prozent auch als „Emotionsregulierer“ genutzt, mit dem man sich kurzfristig in eine andere Stimmung versetzen kann. Mehr als die Hälfte sagt aus, sich hier entspannen zu können. Mag die beschriebene Stimmungsmodulation auch einem psychologischen Grundmotiv der Fernsehnutzung ähneln, so ist der Nutzungsvorgang an sich eher online-geprägt. Anders als beim zeitintensiven, passiven Konsum des Fernsehzuschauers sucht der typische Videoportalgast nur die kurze Ablenkung. 8ljjX^\eqliElkqle^mfeM`[\fgfikXc\e ÙKi`]]kqlÈf[\iÙki`]]k\_\iqlÈs8e^XY\e`e Gerade die Kürze der Beiträge stellt einen erheblichen Mehrwert dar, denn sie ermöglicht es den Besuchern, ihre Nutzung unter Kontrolle zu halten. Im Gegensatz zu zeit intensiveren Formen der Entspannung, wie einem Kinobesuch oder der Lektüre eines Buchs, ist der Aufenthalt auf den Videoportalen absolut mühelos und ähnelt eher einem kurzen Blick aus dem Fenster. Der User bleibt Souverän über das Was, Wann und Wie. Mehr als 90 Prozent halten es für entscheidend, selbst und zu einem selbst bestimmten Zeitpunkt aus dem großen Pool des Filmangebots wählen zu können. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass diese Plattformen das Beste aus zwei Welten vereinen: Einerseits befriedigen sie ähnlich wie das Fernsehen das Bedürfnis nach audiovisueller Unterhaltung, andererseits bieten sie den Nutzern auf ihre Wünsche zugeschnittene, kurze Abwechslungshäppchen bei voller Aufrechterhaltung der internet typischen Souveränität. Kein anderes Medienangebot erfüllt diese Anforderungen gleichzeitig auf diese Weise. <`e]cljjm\ijZ_`\[\e\i8jg\bk\ Y\`[\iElkqle^ ÙJ\_in`Z_k`^Èf[\iÙ\_\in`Z_k`^Ès8e^XY\e`e 77 Hier kann ich mir die Zeit vertreiben Ich kann selber entscheiden, was ich anschauen möchte 93 Ich kann mir dann Videos anschauen, wann ich es möchte 92 72 Versetzt mich in eine gute Stimmung 56 Ich kann mich dabei entspannen Nutze ich, wenn ich Zeit für mich haben möchte 28 Ich nehme dadurch am Leben der Anderen teil 14 Hier finde ich Gleichgesinnte 14 Ich kann die Videos starten und stoppen, sooft ich will 8 Hier treffe ich Freunde Mir steht ein großes Angebot unterschiedlichster Videos zur Verfügung 6 Ich fühle mich dadurch nicht allein 0 86 25 50 75 =iX^\1ÙN\cZ_\8ljjX^\eki\]]\eY\`[\iElkqle^mfeM`[\fgfikXc\eXl] J`\ql6È 9Xj`j1+.(Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 66 0 20 40 60 80 100 =iX^\1ÙN`\n`Z_k`^j`e[@_e\eY\`[\iElkqle^[\jM`[\fgfikXcj]fc^\e[\ 8jg\bk\6È 9Xj`j1+.(Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 21 Was zählt, ist die persönliche Empfehlung Das Navigationsverhalten auf Videoseiten ist deutlich von Social-Networking-Aspekten bestimmt, denn die Nutzer lassen sich in erster Linie durch Tipps von Freunden zu den Clips führen. Die persönliche Empfehlung ist bei Videoportalen dabei noch wichtiger als bei anderen Internet-Communities, Bewertungen Fremder spielen dagegen kaum eine Rolle. Auch die Suchfunktion wird von fast der Hälfte der User eingesetzt. Insgesamt zeigt sich im Navigationsverhalten wieder eine Mischform aus Nutzungsmustern von TV und Internet. Auch beim Fernsehen sind Empfehlungen von Freunden wichtige Impulsgeber, die auf der sozialen Funktion des Mediums beruhen. Das Fernsehprogramm dient häufig als gemeinsames Gesprächsthema, auch die Online-Videos der Portale bieten Stoff für Gespräche unter Freunden. Wenn Besucher nach dem Einstieg in die Videoportale noch mehr Ablenkung suchen, steigen sie meist auf die internettypische Suchfunktion um und recherchieren nach weiteren Videos. Das Mischungsverhältnis aus selbstbestimmter Nutzung und entspanntem Konsum variiert nach Stimmung und individueller Bedürfnislage. 8ljjX^\eqldElkqle^jm\i_Xck\e Ù?l]`^Èf[\iÙdXeZ_dXcÈs8e^XY\e`e 82 Ich schaue mir Videos an, die mir von Freunden oder Bekannten empfohlen wurden 67 Ich nutze die Suchfunktion, um mir einzelne Videos zielgenau anzeigen zu lassen 60 Ich schaue mir das an, was mir gerade ins Auge fällt Ich wähle einzelne Kategorien aus und entscheide mich dann für ein Video 50 Während das Video läuft, erledige ich andere Dinge am Computer, wie z.B. E-Mail checken, surfen oder mit Freunden chatten 50 Während ich mich auf dem Videoportal aufhalte, läuft parallel der Fernseher oder das Radio 33 Ich schaue mir Videos auf Grund der Bewertungen anderer Nutzer an 32 0 20 40 60 80 100 =iX^\1Ù9\`d9\jlZ_mfeM`[\fgfikXc\ebXeedXelek\ijZ_`\[c`Z_mfi^\_\e%N`\_l]`^ki\]]\e[`\]fc^\e[\e8ljjX^\eXl]@_i\Elkqle^ql6È 9Xj`j1+.)Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 22 Nutzungsverhalten und -motivation Eigene Nische zwischen TV und Online Auf einer Medienlandkarte der Nutzungs- und Motivationsmuster lassen sich Videoportale zwischen den beiden Polen Fernsehen und Online ansiedeln. Sie ermöglichen eine völlig neuartige Nutzungssituation, die gleichermaßen Elemente der TV- und der Internetnutzung enthält. Ihre Funktionalität ist in dieser Mischform einzigartig und könnte von keinem der beiden Medien allein erfüllt werden. Auch das Konsumverhalten liegt zwischen diesen beiden Polen, da es wie beim Fernsehen auf Unterhaltung angelegt ist, gleichzeitig aber inhaltlich selektiv und unter Wahrung der vollen Zeitsouveränität abläuft. Die Dauer der Nutzung von Videoportalen ist vergleichbar mit der klassischer Online-Angebote, während die Nutzungsmotive denen der Fernsehnutzung ähneln. Auch die Gratifika tionen entsprechen eher denen der TV-Welt als denen der Online-Welt: Im Gegensatz zu anderen Webangeboten spielt der Community-Gedanke, der gerade beim partizipativen Internet immer wieder betont wird, nur eine untergeordnete Rolle. gemeinsam mit Freunden genutzt. Die Nutzungspräferenzen sind online-geleitet, denn die Lean-Forward-typische Kontrolle und die Souveränität spielen eine entscheidende Rolle. Fragt man nach dem favorisierten Nutzerinterface, nehmen die Videoplattformen wiederum eine Zwitterposition ein. Obgleich der PC-Bildschirm bisher das meistgenutzte Ausgabegerät ist, können sich die User durchaus vorstellen, die Videos auch auf anderen Endgeräten, wie z. B. dem Fernsehschirm oder dem Handy anzusehen. Die äußerst spezifische Positionierung von Videoportalen lässt die Schlussfolgerung zu, dass sie kein Zeitbudget von anderen Medien abziehen, sondern vielmehr on top oder parallel zum gewohnten Medienalltag genutzt werden. Auch der YouTube-Mitbegründer Chad Hurley sieht sein Unternehmen nicht in Konkurrenz zum klassischen Fernsehen: „TV und YouTube ergänzen sich gegenseitig.“ Durch Werbeclips auf der Seite hätten US-Fernsehsender ihre Einschaltquote um bis zu sieben Prozent gesteigert. Und: „Für längere Programme oder Spielfilme wird Fernsehen immer die beste Wahl bleiben.“ Was die Nutzungssituation angeht, stellen Videoportale wieder eine Mischform dar: Sie werden sowohl allein als auch Elkqle^qn`jZ_\eC\Xe$9XZble[C\Xe$=finXi[ Konsumverhalten Adressierung eines spezifischen Medienbedürfnisses TV Online Nutzungsdauer Relativ kurze „Zwischendurchnutzung“ Navigation Impulsgesteuert durch persönliche Empfehlung und Zufall Nutzungsmotive Klare Dominanz von TV-Motiven Gratifikationen Unterhaltungsmedium, Community-Gedanke sehr gering Nutzungssituation Alleine oder oft auch mit Familie oder Freunden Nutzungspräferenzen Einflussnahme nach Lean-Forward wichtig Nutzerinterface Großes Interesse für TV und Handy als künftige Endgeräte Tendenz Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 23 Werbung auf Videoportalen 02 Werbung auf Videoportalen Werbung macht die Runde Die online gestellten Filmsequenzen sind zu einem großen Anteil professionell produzierter Content. Dazu zählen auch Werbespots. Rund ein Drittel aller User sucht auf den Video portalen gezielt nach Werbefilmen, die sich meist großer Popularität erfreuen. Gerade besonders skurrile, witzige und überraschende Commercials werden auf diese Weise oft noch lange nach der TV-Kampagne verbreitet und können so weiter Bekanntheit für die beworbenen Marken aufbauen. Den Werbespots kommt dabei zugute, dass sie dramaturgisch engen Grenzen unterworfen sind, denn sie müssen innerhalb kürzester Zeit auf anschauliche Weise eine Botschaft transportieren. Dadurch sind sie dazu prädestiniert, als kurzweilige Unterhaltungshäppchen im Internet eine umfangreiche Fangemeinde zu finden. 8ljjX^\eqld8Yil]mfeN\iY\jgfkj Xl]M`[\fgfikXc\e Elkqle^mfeN\iY\jgfkjXl]M`[\fgfikXc\e 3 28 69 AX#i\^\cd`^ AX#^\c\^\ekc`Z_ E\`e =iX^\1ÙJZ_Xl\eJ`\j`Z_[\eejZ_fe\`edXcN\iY\jgfkjXl][\eM`[\f$ gfikXc\eXe#XcjfJgfkj#n`\j`\XlZ_`e[\eN\iY\gXlj\e`d=\iej\_\e qlj\_\ej`e[6È 9Xj`j1+.)Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 25 Werbung wird akzeptiert Auch wenn Werbung nicht bewusst gesucht, sondern unaufgefordert in Form eines Spots oder eines Banners gezeigt wird, stößt sie auf Aufmerksamkeit und hohe Akzeptanz. Fast jeder zweite Nutzer hat Werbung auf Videoportalen wahrgenommen. Werbung ist die Basis künftiger Geschäftsmodelle für Videoportale, denn mittel- bis langfristig müssen sie profitabel arbeiten. Es gibt verschiedene Überlegungen hinsichtlich eines möglichen Geschäftsmodells. Die Marktführer setzen weitgehend auf Werbung als Hauptrefinanzierungsquelle. Bezahlmodelle ohne Werbung bieten eine weitere Option. In Deutschland existiert eine ausgesprochene Kostenlos-Kultur, was den Konsum audiovisueller Angebote angeht. Der Weg für Video portale zum Aufbau eines tragfähigen Geschäftsmodells führt in Richtung Werbung. Nur ganze neun Prozent der Nutzer von Videoportalen wären bereit, eine Gebühr zu bezahlen, um die Seiten werbefrei zu halten. Die große Mehrheit von 60 Prozent gibt an, Werbung als Finanzierungsquelle der Site vorzuziehen. Wie die Befragung zeigt, kommen kreative Werbeformen im Umfeld von Video-Content gut bei den Nutzern an. Vor allem Sponsoringwerbung, die vor oder nach dem Abspielen der ausgewählten Videoclips eingespielt wird, ist eine beliebte Bewegtbildwerbeform und wird von zwei Dritteln der Videoportalnutzer voll akzeptiert. Auch innovative und experimentelle Werbekonzepte kommen an, wie zum Beispiel von Amateuren hergestellte Spots oder die Einbindung des beworbenen Produkts direkt in das Video. NX_ie\_dle^mfeN\iYle^ Xl]M`[\fgfikXc\e Gi]\i\eqN\iYle^mj%>\Y_iXl] M`[\fgfikXc\e 8e^XY\e`e 8e^XY\e`e 31 53 47 60 9 N\iYle^ AX =iX^\1Ù@jk@_e\ejZ_fe\`edXcN\iYle^Xl][\eM`[\fgfikXcj\`k\e Xl]^\]Xcc\e6È 9Xj`j1+.)Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 26 9\qX_cle^ B\`e\Elkqle^ E\`e =iX^\1ÙNXjni[\eJ`\\_\iXbq\gk`\i\e1N\iYle^Xl][\eM`[\fgfikXc$ j\`k\ef[\in\iY\]i\`\J\`k\e#]i[\jj\eElkqle^dXe\`e^\i`e^\j <ek^\ckqX_c\edljj6È 9Xj`j1+.'Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. Werbung auf Videoportalen Auszug: VideoAds Grundlagenforschung User-Zitate: VideoAds beeindrucken durch Lebendigkeit „Diese Werbeform reizt mich, weil sie lebendig und spontan ist. Das ist einfach etwas Neues.“ Eine weitere ausführliche Studie des Marktforschungsinstituts phaydon im Auftrag der SevenOne Interactive belegt die Akzeptanz und Wirkung von Werbeformen auf Videoportalen. Werbespots, die vor oder nach dem Clip gezeigt werden, sogenannte VideoAds, erreichen dabei besonders hohe Aufmerksamkeitswerte. So wird diese Werbeform auch bei längeren Spotlängen [25 Sekunden] ähnlich häufig und lange vom Nutzer angesehen, wie der nachfolgende Videoclip. Videoportale profitieren hier von dem Vorteil, dass sich Nutzer auf den Inhalt konzentrieren können, ohne von vielen anderen Seitenelementen abgelenkt zu werden. Durchschnittlich erreicht man hier mit VideoAds bei mehr als 90 Prozent der Nutzer deren Aufmerksamkeit. Entsprechend hoch sind die messbaren Werbewirkungsparameter. VideoAds stellen das Produkt attraktiv dar „Man bekommt durch ein Video einen guten Eindruck vom beworbenen Produkt.“ Neuartige Form der Werbung weckt Interesse „Ich fühle mich durch die Gestaltung der Werbung angesprochen, weil sie so untypisch ist im Vergleich zu anderer Werbung.“ Die in der Studie qualitativ erhobenen Äußerungen der Probanden lassen die Akzeptanz auf Grund des innovativen und emotionalen Charakters sowie des hohen Informationsgehalts deutlich erkennen. 8l]d\ibjXdb\`kjc\`jkle^mfeN\iYle^Xl]DpM`[\f N\iY\d`kk\cbfekXbk`dq\`kc`Z_\eM\icXl] G\ijfe\e`e 100 90 80 70 60 50 40 30 VideoAd 20 VideoClip 10 0 0 10 20 30 40 50 60 Zeit in Sek. 9Xj`je4()'#Ld]\c[1dpm`[\f%[\ JkXg\c[`X^iXdd18l]d\ibjXdb\`kjc\`jkle^mfeM`[\f8[le[M`[\f:c`g`dq\`kc`Z_\eM\icXl]mfe-'J\b%29c`Zbm\icXl]jd\jjle^ Hl\cc\1g_Xp[fesi\j\XiZ_"Zfejlck`e^#J\m\eFe\D\[`X#)''. 27 Ausblick 02 Ausblick Die Zukunft geht auch andere Wege So wie das Internet nicht mehr allein an den Computermonitor als Ausgabegerät gebunden ist, lassen sich auch Video portale über immer mehr Endgeräte nutzen. Obwohl die abgerufenen Inhalte häufig Mitschnitte von Fernsehsendungen sind, bevorzugt es die große Mehrheit der Nutzer, sie auf ihrem Computer anzusehen. Dies mag nur auf den ersten Blick überraschen. Denn die oben beschriebenen Nutzungsmotive und -formen verdeutlichen, dass die Funktionen von Videoplattformen am PC optimal zum Tragen kommen. Der kurze Snack zwischendurch kann beim Arbeiten am Computer oder beim Herumsurfen im Internet am besten konsumiert werden. Gerade in diesen Situationen entsteht häufig das Bedürfnis nach spontaner, kurzer Ablenkung. Etwas mehr als die Hälfte der User könnte sich vorstellen, in Zukunft diese Videos auch auf dem Fernsehgerät zu sehen. Erst weit dahinter folgen das Handy mit 20 Prozent und die Spielkonsole mit 9 Prozent. Dabei sind Männer und jüngere Zielgruppen aufgeschlossener für neue Ausgabemedien. Welche weiteren Entwicklungen sind für Videoportale zu erwarten? Werden sie sich als eigenständige Angebotsform fest in unserem Medienalltag etablieren oder sind auch sie nur ein Hype, der wie manch andere Webblase bald wieder zerplatzt? Die Einschätzungen der Nutzer sprechen eine klare Sprache: Ein Drittel wird in Zukunft noch mehr Zeit auf den Videoportalen verbringen als bisher, rund die Hälfte zumindest genauso viel. Weniger als ein Viertel will in Zukunft den Konsum von Videos aus dem Web einschränken. Da das Angebot an Bewegtbild auf diesen Seiten kontinuierlich wächst — allein auf MyVideo werden täglich rund siebentausend neue Videos hochgeladen — ist zu erwarten, dass auch die Nachfrage und die Nutzergemeinde größer werden. Diese positive Einschätzung durch das Publikum selbst offenbart auch, wie selbstverständlich die Videoportale bereits zum Alltag gehören. 9\mfiql^k\<e[^\ik\]i[`\Elkqle^ mfeM`[\fgfikXc\e <`ejZ_kqle^1\`^\e\Elkqle^ mfeM`[\fgfikXc\e`e)Æ*AX_i\e 8e^XY\e`e 8e^XY\e`e 100 97 23 80 60 53 48 40 20 20 29 9 0 PC/Computer Fernseher Handy Spielkonsole =iX^\1ÙN\eeJ`\[`\]i\`\NX_c_kk\e#Xl]n\cZ_\e[\i]fc^\e[\e>\ik\ ni[\eJ`\[`\@e_Xck\mfeM`[\fgfikXc\e^\ie\Xej\_\e6È 9Xj`j1+.)Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. <_\id\_i <_\in\e`^\i >\eXljfm`\c =iX^\1ÙN\i]\eJ`\a\kqk\`edXc\`e\e9c`Zb`e[`\Qlble]k%NXj[\eb\eJ`\1 N\i[\eJ`\j`Z_`eqn\`Y`j[i\`AX_i\e\_\id\_if[\i\_\in\e`^\i M`[\fjle[=`cd\Xl][\eM`[\fgfikXcj\`k\eXej\_\e6È 9Xj`j1+-,Elkq\imfeM`[\fgfikXc\e Hl\cc\1>ile[cX^\ejkl[`\Q<Ds8ZZ\ekli\sJ\m\eFe\D\[`X#)''. 29 Fazit Fazit Fazit: Es bleibt bewegt Inhalt Videoportale bedienen neue Formen der Mediennutzung Videoportale unterscheiden sich deutlich von anderen Website-Kategorien. Sie bestechen durch intuitive Bedienbarkeit, enorme Inhaltsvielfalt und ständige Verfügbarkeit. Vor allem aber bedienen sie ein sehr spezifisches Nutzungsbedürfnis, das gleichermaßen Merkmale der Fernsehnutzung und der Internetnutzung trägt: den beliebigen Abruf von Filmsequenzen zum kurzfristigen Zeitvertreib. Kein anderes Medium kann diesen Anspruch erfüllen, denn Fernsehen liefert zwar ebenfalls Unterhaltung und Entspannung, ist jedoch auf längere Nutzungssequenzen angelegt und bietet nicht wie das Web on Demand eine außerordentliche Fülle an Inhalten. Traditionelle Internetseiten hingegen sind für LeanForward-Nutzung und On-Demand-Abrufe konzipiert, aber trotz vereinzelter Bewegtbildapplikationen eher statisch und text basiert. Videoportale stellen somit einen spannenden Hybriden aus Elementen der beiden dominierenden Bildschirmmedien TV und PC dar. Sie können das charakteristische Bedürfnis nach kurzem Entertainment zwischendurch hervorragend befriedigen. Die auf Videoportalen verbrachte Zeit ist überwiegend zusätzliche Medienzeit, die weder Fernseh- noch Internetzeitbudgets substituiert. Rezipieren ist wichtiger als Produzieren Bisher sieht sich die Mehrheit der Nutzer von Videoportalen Filme an, stellt aber keine eigenen Inhalte online. Vom Wunschbild des demokratischen „Mitmach-Webs“, das kollektiv von Vorwort 03 Definition 04 1 . Nutzung von Medien und Videoportalen 06 2. Der Videoportalmarkt in Deutschland 12 3. Nutzungsverhalten und -motivation 16 4. Werbung auf Videoportalen 24 5. Ausblick 28 Fazit 30 Der deutsche Markt hat eine Sonderstellung Während in anderen Ländern, allen voran in den USA, quasi ein YouTube-Monopol besteht, wird der deutsche Markt von drei Anbietern dominiert: MyVideo, Clipfish und YouTube. Die Deutschsprachigkeit stellt für die Onliner hierzulande einen klaren Benefit dar, den MyVideo und Clipfish bei ihrem Markt eintritt als First-Mover-Vorteil nutzen konnten. Eine große Rolle spielt bei den Angeboten der beiden Fernsehunternehmen auch die Double-Play-Strategie: TV- und Netzinhalte befruchten sich gegenseitig. Hohe Akzeptanz von Werbung auf Videoportalen Werbung auf Videoportalen wird akzeptiert, solange sie das Unterhaltungserlebnis nicht stört. Vor allem innovative Werbeformen wie Bewegtbildwerbung kommen bei den Usern gut an. Fast ein Drittel der Nutzer sucht sogar explizit nach Werbespots auf Videoportalen. Der Erfolg der Videoportale eröffnet damit bemerkenswerte geschäftliche Perspektiven für die Betreiber und die Werbung treibende Industrie. Denn die hohe Akzeptanz von Werbung auf Videoportalen sowie die vielfältigen Möglichkeiten von Bewegtbildwerbung bieten gleichermaßen Umsatzchancen und innovative, attraktive Formen der Markeninszenierung. Redakteure Accenture: Dr. Ralf Kaumanns, Veit Siegenheim >Videoportale bieten den UnterhaltungsSnack für zwischendurch. Durch ihre Nutzung wird die Mediennutzungszeit insgesamt leicht ansteigen.< SevenOne Media: Gerald Neumüller, Veit Siegenheim, Geschäftsführer Media & Entertainment bei Accenture Martin Krautsieder Grafik Britta Silberkuhl, SevenOne Media Produktion Manuela Bach, Britta Silberkuhl Unterföhring, Januar 2008 Impressum 02 der ganzen Internetgemeinde gestaltet wird, ist die Realität noch ein Stück entfernt. 31 SevenOne Media GmbH Beta-Straße 10 i D-85774 Unterföhring Tel. +49 [0] 89/95 07 - 40 Fax +49 [0] 89/95 07 - 43 99 www.sevenonemedia.de [email protected] SevenOne Interactive GmbH Beta-Straße 10 i D-85774 Unterföhring Tel. +49 [0] 89/95 07 - 46 00 Fax +49 [0] 89/95 07 - 46 15 www.SevenOneInteractive.de [email protected] SevenOne Media Austria Theobaldgasse 19 A-1060 Wien Tel. +43 [0] 1/3 68 77 66 - 0 Fax +43 [0] 1/3 68 77 66 - 3 99 www.sevenonemedia.at [email protected] SevenOne Media [Schweiz] AG Zürichstrasse 147 CH-8700 Küsnacht ZH Tel. +41 44 914 84 00 Fax +41 44 914 84 99 www.sevenonemedia.ch [email protected] Videoportale in Deutschland Im Spannungsfeld zwischen Fernsehen und Internet