Brennpunkt 2015, Ausgabe 1 - Feuerwehr Zivilschutz St. Gallen
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Brennpunkt 2015, Ausgabe 1 - Feuerwehr Zivilschutz St. Gallen
BPRUENNKNT Ausgabe 1/2015 Erscheint zweimal jährlich Mitteilungsblatt Feuerwehr und Zivilschutz St.Gallen Zu-Viel-Blabla Chemiewehr bleibt in St.Gallen Das neue ABC-Wehr-Konzept 2016 hat für einige Aufregung gesorgt. Nun hat die St. Galler Kantonsregierung entschieden, dass die Berufsfeuerwehr der Stadt St. Gallen für die Chemiewehr im nördlichen Kantonsteil und in beiden Appenzell zuständig sein wird. «Ahh, du gehst in den Zu-viel-Schutz», klingt es hämisch im Büro. Doch damit habe ich kein Problem. Schliesslich weiss ich, was der Zivilschutz der Region St. Gallen leistet, zum Beispiel nach den Unwettern von Altstätten. Solche Tatsachen reibe ich meinen Kollegen genüsslich unter die Nase. «Ahh, du hast heute Feuerwehr – den Durst löschen…», ist der zweite Spruch, den ich mir anhören muss. «Aber sicher gehe ich nach der Übung mit den Kameraden eins trinken», entgegne ich: «Ich will wissen, wer meine Kameraden sind, was sie gerne machen, was sie alles können. Im Einsatz sind sie meine Lebensversicherung.» Danach ist jeweils Ruhe. Es hat gedauert, doch mittlerweile klopfen nur noch die neuen Mitarbeitenden solch plumpe Sprüche. Alle anderen im Büro wissen, dass Feuerwehr und Zivilschutz mehr leisten als meine Kollegen in ihrem Alltag wahrnehmen. Erst in Notsituationen werden diese sich der Bedeutung gewahr und sind froh um jede helfende Hand. In diesem Sinne verabschiede ich mich als Redaktor vom Brennpunkt und von FWZSSG. Ich wünsche euch alles Gute, stets unfallfreie Einsätze und gepflegte Kameradschaft in euren Kompanien. Seit 1991 besteht im Kanton St.Gallen ein Chemiewehr-Stützpunkt-Konzept. Vor dem Hintergrund von nötigen Ersatzbeschaffungen, unter Berücksichtigung der durch die Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS) neu festgelegten Richtzeiten und einer detaillierten Gefahrenanalyse wollte das kantonale Amt für Feuerschutz (AFS) schon seit langem die Chemiewehr im Kanton St.Gallen reorganisieren und reduzieren. Mitte Februar hat die Kantonsregierung nun das neue ABC-Wehr-Konzept 2016 des Kantons St.Gallen genehmigt. Im Vorfeld sah es lange Zeit danach aus, als dass die Kompetenzen der städtischen Berufsfeuerwehr dabei nicht mehr gefragt gewesen wären. Die Argumente des Kommandos von FWZSSG und der Direktion Soziales und Sicherheit haben aber dazu geführt, dass sowohl das Amt für Feuerschutz (AFS) als auch die Verwaltungskommission der Gebäudeversicherungsanstalt (GVA) ihre Ansicht zuhanden der Kantonsregierung revidiert haben. FWZSSG freut sich darüber. Auf bald, Marco Moser Die Chemiewehr St. Gallen im Einsatz. Eckwerte im Bereich Chemie (C) und Gewässerschutz Allein für Chemiewehr Land zuständig sind ab 1. Dezember 2015 die Feuerwehr Buchs und die Berufsfeuerwehr St.Gallen. Der Einsatzraum des C-Stützpunktes Buchs wird um das Fürsten tum Lichtenstein erweitert. Der Standort Buchs war infolge Warenumschlags auf dem Güterbahnhof SBB nie in Frage gestellt. Der Einsatzraum des C-Stützpunktes St.Gallen umfasst neu den ganzen nördlichen Kantonsteil von Wil bis ins Unterrheintal und beide Appenzell. Wie bisher bleibt für Chemiewehraufgaben Land und See die Feuerwehr Rapperswil-Jona zuständig. Deren Einsatzgebiet erweitert sich um das Toggenburg und das Neckertal sowie um einige Gemeinden im Zürcher Oberland. Am Bodensee ist die Feuerwehr RorschachRorschacherberg neu als See-/Gewässerschutz-Stützpunkt zuständig für die Bekämpfung von Havarien auf dem Trinkwasserspeicher Bodensee; von den Chemiewehraufgaben ist sie entbunden. all – was Neukonzeption Fahrzeuge, Einsatzmittel und Konsequenzen daraus Alle vier Stützpunkte werden je über ein 3-achsiges Trägerfahrzeug für Wechselladebehälter (WELAB) verfügen. Das umfangreiche Chemiewehrmaterial/See-Material wird neu auf einem WELAB bereitgestellt sein. Altes Material wird ausgemustert und nötigenfalls ersetzt. Die Einsatzleitwagen (ELW) sind nicht mehr Bestandteil der Chemiewehrkonzeption und werden in diesem Zusammenhang nicht ersetzt, obschon alle «end of life» erreicht haben. Konsequenz für alle Stützpunkte: Ein Ersatz muss über das Budget der lokalen Feuerwehr erfolgen mplare Finanzen Gesamthaft reduzieren sich die Kosten pro Einwohner für die Chemiewehrbelange von heute 61 Rappen auf 47 Rappen. Für die Stadt St. Gallen bedeutet dies ein Minderaufwand von rund 11’000 Franken. Weiterhin werden die Stützpunkte für den anfallenden Aufwand aus Einsatzplanung, Übungsdienst, Wartung und Unterhalt gemäss Vorgaben AFS entschädigt. Christian Isler Das vollständige ABC-Wehr-Konzept 2016 des Kantons St.Gallen ist auf der Homepage des AFS ersichtlich. http://www.gvasg.ch/media/ Feuer wehr/Downloads/kantonale_Konzepte/ 20150114_Chemiewehr-Konzept_ 2016_.pdf Alter Standort in neuem Glanz Die aus dem Jahre 1969 stammende Liegenschaft an der Notkerstrasse 44, welche für die Feuerwehr geplant und gebaut wurde, ist in die Jahre gekommen und hat eine Sanierung nötig. Die Feuerwehr und der Zivilschutz haben sich in den vergangenen Jahren gewandelt, modernisiert und sich in mancher Hinsicht betrieblich verändert. Bessere Ausbildung sowie neue Maschinen und Geräte garantieren einen zeitgemässen Einsatz. Durch den Entscheid, die nächsten Jahre keinen neuen Feuerwehrstützpunkt zu bauen, ist der Zeitpunkt gegeben, sich strategische Überlegungen zu machen. Aufgrund dessen wird mit einer Machbarkeitsstudie nach einer Lösung gesucht, welche diezu baulichen Begebenist tun? und auch betrieblichenSchaden äumlichkeiten sind von einem Brand oder Wasserschaden betroffen. en? Dieser Leitfaden soll Ihnen weiterhelfen. hutz St.Gallen – für uns in St.Gallen neu vorgesehen für 2016. Dank direktem Zugriff auf ein eigenes Trägerfahrzeug verkürzt sich die Reaktionszeit der Unterstützungskompanie der RZSO St.Gallen bezüglich Material-WELAB und SandsackWELAB massgeblich. Das Trägerfahrzeug mit WELAB C werden wir an der Notkerstrasse stationieren. Dazu muss entweder eine bestehende Fahrzeugboxe geleert oder umgenutzt werden, die Abklärungen dazu sind lanciert. heiten verbessern soll. Im Zuge dieser Studie wird geprüft, ob Synergien zwischen den Stadtwerken und der Feuerwehr sowie dem Zivilschutz genutzt werden können. Aus Sicht aller Beteiligten wäre zum Beispiel das gemeinsame Betreiben und Nutzen von Werkstätten eine Verbesserung. Auch die drei Standorte der Miliz werden unter die Lupe genommen und in der Studie nötige Sanierungen und mögliche Verbesserungen aufgezeigt. Wegen des baulichen Zustandes des Gebäudes Notkerstrasse 44 mussten bereits laufend Reparaturarbeiten ausgeführt werden. Das undichte Flachdach über der Waschbox wurde bereits Mitte letzten Jahres in Angriff genommen. Aus baulicher Sicht sind die restlidokumentieren Ohne Rücksprache mit Schadenexperten dürfen am beschädigten Gebäude keine Veränderungen vorgenommen oder beschädigte Gebäudeteile entfernt werden. Unaufschiebbare Massnahmen zur Minderung des Schadens können ohne Rücksprache ergriffen werden (wie z.B. Notabdeckung, Auspumpen der Räumlichkeiten, Austrocknung etc.). Erstellen Sie in jedem Fall vorher Fotos über das ursprüngliche Schadenausmass. SBB Betriebswehr St.Gallen bezieht neuen Standort Im Sommer 2014 hat die Betriebswehr (BW) SBB St.Gallen ihren Standort vom Bahnhof St.Fiden in das neu entstandene Depot im Güterbahnhof St.Gallen verlegt. Im Gebäude der ehemaligen Güterverwaltung haben 13 Mitarbeitende der BW und 8 Mitarbeitende des Ereignismanagements moderne Büro- und Schlafräume bezogen. Im angebauten Westflügel wurden in den ehemaligen Lagerräumen eine Werkstatt, ein Trocknungsraum sowie ein Atemschutz-Retablierungsraum eingerichtet. Der Lösch- und Rettungszug (LRZ) steht vor Wind und Wetter geschützt auf einem über- dachten Verladegleis an der Rampe. Auch der Hilfslastwagen und das Einsatzleiterfahrzeug können nun geschützt parkiert werden. Das SBB Interventionsrayon St.Gallen ist eines von 14 Interventionsrayons der SBB Intervention. Ihre 380 Mitarbeitenden bewältigen über 9000 Einsätze pro Jahr. Dazu gehören Störungen an Sicherungsanlagen, Brände, das Evakuieren und Abschleppen von defekten Zügen sowie vieles mehr. Sie sorgen dafür, dass bei einem Ereignis der Bahnverkehr möglichst wenig beeinflusst wird und rasch wieder aufgenommen werden kann. Robert Fuchs chen Flachdächer zu sanieren, sowie Massnahmen an der Gebäudehülle vorzunehmen. Aber auch viele andere kleinere und grössere Reparaturen werden nach dem Neubauverzicht aktuell und sind zu beheben. Am Milizstandort an der Espenmoosstrasse werden die grossen Tore Anfang April ausgewechselt. Die Tore haben ihre Einsatzdauer erreicht. Diese Arbeiten müssen vorgezogen werden, zumal eines der Tore nicht mehr funktioniert. Weitere Massnahmen werden nach der Auswertung und Weiterbearbeitung der Machbarkeitsstudie in Angriff genommen. So ist zu hoffen, dass durch die Sanierungen in den nächsten Jahren baulich und betrieblich keine «Feuerwehr-Übungen» mehr nötig sein werden. Saskia van Son, Hochbauamt Wasserschaden Chemiewehr und SBB • Retten Sie, was zu retten ist und vermeiden Sie nach Möglichkeit weitere Schäden. • Machen Sie Fotos. • Führen Sie eine Liste der beschädigten oder zerstörten Sachen. • Werfen Sie teurere Sachen nicht weg bevor die Reparaturmöglichkeiten geklärt sind. FWZSSG steht in Verhandlungen mit der SBB Mögliche Kontaktadressen für Brand- und betreffend WeiterführungWasserschadensanierungen der Unterstüt-finden Sie auf unserer Homepage: fwzssg.ch/danach zungszusammenarbeit bezüglich Lösch- und Rettungszug (LRZ). Dank den nun vorliegenden Beschlüssen zur Chemiewehr bleibt die BFSG ein vollwertiger Partner, welche den LRZ im bisherigen Rahmen unterstützen kann. •Personaltransport • Selbständiges Erden von Fahrleitungen •Rettung, Bergung, Evakuation von Bahnreisenden und technischer Einsatz (auf Strecken und in Tunnelanlagen) • Langzeiteinsätze bis zu 12 Stunden (BG4) •Brandbekämpfung im Trasseebereich und Umfeld • Schadenwehr mit Gefahrgut •Unterstützung in feuerwehrtechnischen und taktischen Belangen Testen und Einüben von Abläufen Bereits sind es über fünf Jahre her, seit die vormals rein städtische Katastrophen-Organisation grundlegend überarbeitet wurde. Gemeinsam mit den Gemeinden Eggersriet, Gaiserwald, Mörschwil und Untereggen bereitet sich die Stadt seither auf verschiedenen Ebenen und mit vielfältigen Massnahmen auf ausserordentliche Ereignisse vor, die aufgrund der Komplexität, des Schadensausmasses oder der Dauer der Einwirkung nicht mit den üblichen Organisationsstrukturen unserer Profi- und Milizorganisationen bewältigt werden können. Die wesentlichen Säulen der KatastrophenOrganisation bilden die Regionale Zivilschutzorganisation St.Gallen (RZSO), der Regionale Katastrophen-Stab (RKS), die Regionale Bevölkerungsschutzkommission (RBSK) sowie die verschiedenen Elemente des Bevölkerungsschutzes. Glücklicherweise war unsere Region in den vergangenen Jahrzehnten nie von einer Katastrophe betroffen. Es ist deshalb nicht immer einfach, die Notwendigkeit einer seriösen Katastrophenvorbereitung zu vermitteln und entsprechende Übungen durchzuführen. Ich male aber keineswegs schwarz, wenn ich betone: Es ist nicht die Frage, OB unsere Region von einer Katastrophe betroffen wird. Die entscheidenden Fragen sind, WANN ein solches Ereignis eintritt und WIE wir darauf vorbereitet sind. Bereits während des fünfjährigen Bestands unserer Katastrophen-Organisation wurden aufgrund der Erfahrungen aus Übungen immer wieder Anpassungen am Konzept vorgenommen. Neue Erkenntnisse sind auch aus der Übung «COMPLETA 15» am 12. November 2015 zu erwarten. Während in den bisherigen Übungen insbesondere das Funktionieren des RKS getestet wurde, liegen bei «COMPLETA 15» die Akzente bei der operativen Einsatzleitung und beim Zusammenwirken der verschiedenen Einheiten. Gerade auch mit Blick auf die kantonale Zivilschutz-Reorganisation ist das Einüben von Abläufen sowie das Testen und Überarbeiten der Sicherheitskonzeption von grösster Wichtigkeit. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit unseren heutigen und zukünftigen Partnergemeinden und Ihnen als Mitarbeitende von FWZSSG an der Verbundaufgabe Sicherheit mitarbeiten zu können. Für Ihr Engagement danke ich Ihnen. Stadtrat Nino Cozzio In meiner Wohnung hat‘s gebrannt – was nun? danach Tipps und Empfehlungen nach einem Schadenfall Was gilt es zu beachten, wenn die eigenen Räumlichkeiten von einem Brand oder Wasserschaden betroffen sind? Kann ich zurück in meine Wohnung? Was nehme ich mit? Wen informiere ich? Der druckfrische Flyer «danach» vermittelt Betroffenen Informationen und Tipps zur Schadensbegrenzung und -bewältigung. Die Realisierung dieses Leitfadens erfolgte in Zusammenarbeit mit drei auf Schadensanierungen spezialisierten Firmen. Die Berufsfeuerwehr gibt den Flyer künftig persönlich den Betroffenen. Der Flyer ist auch im Internet und ebenso die Kontaktadressen der Schadensanierer. Nadja Scherle www.fwzssg.ch/danach Schadenfall – was ist zu tun? Ihre Wohnung / Ihre Räumlichkeiten sind von einem Brand oder Wasserschaden betroffen. Was gilt es zu beachten? Dieser Leitfaden soll Ihnen weiterhelfen. Feuerwehr und Zivilschutz St.Gallen Notkerstrasse 44 9001 St. Gallen Tel. 071 224 50 60 [email protected] fwzssg.ch Auflage 1 / 1000 Exemplare In eigener Sache: Wechsel in der Redaktionsleitung Während vier Jahren und somit acht Ausgaben lag die Redaktionsleitung des Brennpunkts in der Feder von Marco Moser. Die Redaktions-Crew dankt ihm an dieser Stelle im Namen aller Leser/innen für sein Enga gement. Er hat dank und mit seiner «Aussensicht» den Fokus der Berichterstattung k onsequent auf diese Informationen ausgerichtet, die uns betreffen und somit interessieren. Mit der Nachfolge wird die Leitung der Redaktions-Crew erstmals weiblich; wir sind gespannt darauf, ob sich daraus bemerkbare Unterschiede ergeben werden. Mit Nicole Ei- genmann, gelernte Mediatechnikerin HF und AdF im Nachrichtenzug von FWZSSG, freuen wir uns auf spannende Themen. Sie wird sich in der nächsten Ausgabe des Brennpunkts der Leserschaft vorstellen. Christian Isler KGS schneller im Einsatz Die Formation Kulturgüterschutz (KGS) der RZSO St. Gallen hat sich im vergangen Jahr auf einen möglichen Ernstfall-Einsatz ausgerichtet und vorbereitet. Ziel ist, die Feuerwehr im Einsatz innert nützlicher Frist zu beraten und zu unterstützen. Bisheriges Schwergewicht der Dienstleistungen des KGS war die Inventarisierung von Kulturgütern, mehrheitlich in Kirchen und Museen. Zudem erstellten sie zu Handen der Feuerwehr Dokumentationen und Übersichtspläne verschiedener Kirchen, in denen Kulturgüter zu finden sind. Um die Feuerwehr bei einem Brand- oder Wasserwehreinsatz bei Objekten, die Kulturgüter enthalten, möglichst schnell und fachgerecht beraten und unterstützen zu können, wurde der Leistungsauftrag des KGS neu for- muliert. Ziel und Inhalt des angepassten Leistungsauftrags ist, dass der KGS bei vordefinierten Objekten oder auf Befehl des Einsatzleiters der Feuerwehr innert 90 Minuten mit rund zehn Mann die Arbeit aufnimmt. In Zukunft muss der KGS die Bergung und Triage von beschädigten Objekten beherrschen, eine Notfallsammelstelle betreiben können und über das notwendige Basiswissen verfügen, um konservatorischen und restauratorischen Minimalanforderungen zu genügen. Dabei geht es um die Vermeidung von weiteren Schäden Zwölf Zivilschutzanlagen werden aufgehoben In der Stadt St. Gallen werden sechs grossräumige Sanitäts-Hilfsstellen (San Hist) und fünf Quartier-Kommando Posten (KP) nicht mehr benötigt und darum aufgegeben. Zudem ist in Engelburg eine Bereitstellungsanlage (BSA) bereits einer neuen Verwendung zugeführt worden. Die über ganz St. Gallen verteilten SanitätsHilfsstellen hätten im Kriegsfall rund 1000 Patienten versorgen können. Für das nötige Personal standen ebenso rund 350 Liegeplätze zur Verfügung. Die Anlagen sind zwischen 1959 und 1967 in der Phase des Kalten Krieges mit erheblichen Mitteln erstellt und mit allen nötigen Einrichtungen ausgerüstet worden. Sie liegen meistens unter Schul- und Kirchgemeindehäusern, sind über massive Betontüren zugänglich und weisen nebst einer eigenen Strom- und Wasserversorgung eine über Filter gespiesene Überdruckbelüftung auf. Diese hätte ein Überleben nach Einsätzen von Kampfgas oder atomaren Mitteln sichergestellt. In den San Hist gab es nebst Pflegeräumen und separaten Liegeräume für das Personal auch Behandlungs- und Operationsräume mit entsprechender Infrastruktur wie Apotheke, Schockraum und Sterilisation. Für den autonomen Betrieb unter Tag und in Kriegszeiten waren grosse Räume für die anspruchsvolle Haustechnik eingerichtet. Alles nötige Material für die rasche Aufnahme, Behandlung und Pflege der vorgesehenen Anzahl Patienten war bereit. Das mittlerweile in die Jahre gekommene medizinische Gerät erfährt im Rahmen der Entwicklungshilfe eine sehr willkommene weitere Verwendung in Afrika. Die fünf nun aufgehobenen Quartier-KP boten je rund 75 Liegestellen, vor allem aber Füh- rungs- und Besprechungsräume, sowie Einrichtungen zur Übermittlung und Bearbeitung von ein- und ausgehenden Meldungen. Wie die San Hist entsprechen auch diese, rund 50 Jahre nach der Erstellung, nicht mehr zeitgemässen Anforderungen. Sie werden jedoch aufgrund der Einschätzung der Bedrohungslage heute und für absehbare Zeit nicht mehr als nötig erachtet. Aufgrund der neuen Ausrichtung des Zivilschutzes auf Notlagen und Katastrophen in Friedenszeiten kann die RZSO somit auf den Weiterbetrieb dieser Anlagen verzichten und spart erheblich im Bereich Wartung und Unterhalt. Kostspielig waren vor allem die ständig nötige Entfeuchtung der unterirdischen Anlagen sowie die laufende Kontrolle, um beispielsweise mögliche Wassereinbrüche rasch zu erkennen und Abhilfe zu schaffen. Koordiniert durch das städtische Hochbauamt und in Absprache mit dem kantonalen Amt für Militär und Zivilschutz sowie mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz erfolgt nun der technische Rückbau der spezifischen Einrichtungen in diesen Anlagen. Die dadurch entstehenden Kosten von über 500‘000 Franken trägt der Bund. Der umsichtigen und verantwortungsbewussten Anlagewartung durch Daniel Schumacher und den Angehörigen seiner Unterhaltskompanie ist es zu verdanken, dass die Anlagen ohne namhafte Reparaturen bis zur Ausserdienststellung durchgehalten haben. Die unbeschadeten Räume dienen nun meist als Lagerräume. Wo in der Schutzraumplanung Defizite bestehen, wird zudem die Option offen gehalten, diese Räume nötigenfalls als öffentliche Schutzräume oder als Kulturgüter-Schutzräume zu verwenden. Die RZSO verfügt weiterhin über fünf Kommandoposten, sechs Bereitstellungsanlagen und vier Sanitätsposten. Gemeinsam mit der Logistik betreut sie auch diverse öffentliche Schutzräume von beachtlicher Grösse. Melchior Rüdlinger und das Überführen in stabile Zustände. Die schnelle Notfallbergung während eines Ereignisses ist Teil der Planungen, steht aber nicht alleine im Zentrum der Arbeiten. Für die Wahrnehmung der neuen Aufgabe hat sich das Kader des KGS im vergangenen Jahr detailliert vorbereitet. In Zusammenarbeit mit der Einsatzplanung der Berufsfeuerwehr wurden die Bedürfnisse eruiert, die Schnittstellen im Einsatz definiert und das Vorgehen festgelegt. Die Kaderangehörigen haben sich einer Schulung im Bereich Einsatzführung seitens des KGS unterzogen und diese an Fallbeispielen trainiert. Das für den Einsatz benötigte Material ist definiert und die Beschaffung ist Gegenstand laufender Aktivitäten, so dass der KGS, nach Einbindung in die Alarmstufenpläne im Laufe des 2015 alarmiert und eingesetztwerden kann. Oliver Caspari Feuerwehr-Museum in Planung Die Hauptversammlung des Nostalgievereins Feuerwehr St.Gallen (NFSG) hat Beschluss gefasst, wonach sich ihr Verein gemeinsam mit dem städt. Rettungscorps in Kürze konkret mit der Gestaltung eines Museums befassen wird. Als Lokalität steht das Gebäude Burgstrasse 61 (ehemaliges Gant-Amt) zur Disposition. Das Kommando von FWZSSG unterstützt dieses Vorhaben, kümmert sich der NFSG doch um die alten Gerätschaften der Feuerwehr St.Gallen. Beförderung RZSO per 1. Januar 2015 David Belz Hauptmann Kp Kdt Betreuer Unterkunft Beförderung Milizfeuerwehr per 1. Januar 2015 Nadja Scherle Oberleutnant Nachrichtenzug (NaZ) Impressum Herausgeber Feuerwehr und Zivilschutz St.Gallen 9001 St.Gallen Redaktion Marco Moser Layout Beatrice Estermann Auflage1550 Druck AVD GOLDACH AG Partner for Publishers Sulzstrasse 10–12 9403 Goldach Schweiz, www.avd.ch