Dana Jahn ERASMUS-Auslandssemester an der

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Dana Jahn ERASMUS-Auslandssemester an der
ERASMUS
Studierendenbericht – Auslandsstudium in Inverness; Sommersemester 2013
Dana Jahn
Inverness
“Twenty years from now you will be more disappointed by the things you didn’t do
than by the ones you did do. So throw off the bowlines, sail away from the safe harbor”
(Mark Twain).
Da ich in 20 Jahren nicht enttäuscht sein wollte, nie die Möglichkeit ergriffen zu haben,
während meines Studiums Zeit im Ausland zu verbringen, habe ich mich im Oktober
letzten Jahres spontan entschieden, mein letztes Semester an der ‘University of the
Highlands and Islands’ (UHI) in Inverness, Schottland, zu verbringen. Die Kooperation
zwischen der Universität Vechta und der UHI war gerade neu gegründet worden, folglich blieb sowohl für die Bewerbung als auch für die anschließenden Vorbereitungen
verhältnismäßig wenig Zeit. Dass die Suche nach einer Unterkunft (in einer Familie)
vom International Office der UHI übernommen wurde, war daher eine große Entlastung. Den ‘sicheren Hafen’ meiner Heimatuniversität im Januar hinter mir gelassen,
wurde mir auch in der Ferne sofort Sicherheit vermittelt. Die Unterbringung in einer
Familie stellte sich als förderlich für das schnelle und unkomplizierte Einleben in die
fremde Kultur dar. Auch die Empfangsveranstaltungen für internationale Studierende an
der UHI führten dazu, dass von Anfang an ein Gefühl der Integration aufkommen konnte.
Schwerpunkt des Studiums an der UHI ist das Eigenstudium. Die offiziell eingeplante
Arbeitszeit pro Woche während des ‘Literature BA’ beträgt beispielsweise 40 Stunden,
allerdings haben Vollzeitstudierende zu keinem Zeitpunkt während des 4-jährigen Studiums mehr als drei jeweils 1,5-stündige Präsenzveranstaltungen. Texte und entsprechende Aufgaben werden online bereitgestellt und während der Veranstaltungen besprochen und diskutiert. Studierende anderer UHI-Zweigstellen, zum Beispiel Moray,
Orkney oder Perth, werden per Video zugeschaltet und in die Diskussionen einbezogen.
Letztere wurden während meiner Zeit an der UHI zusätzlich aufgewertet durch die auffallend hohe Anzahl internationaler Studierender und das damit einhergehende Aufeinandertreffen durch verschiedene Kulturen geprägter Denkschemata. Insgesamt habe
ich die Lernatmosphäre als anregend und gewinnbringend empfunden.
Die Möglichkeit der relativ freien Einteilung der Arbeitszeit ist darüber hinaus besonders vorteilsbringend für (internationale) Studierende, die das Land erkunden wollen.
Das International Office ist stets bemüht, Ausflüge für internationale Studierende zu
organisieren. Bei rechtzeitiger Planung sind darüber hinaus größere Städte wie Aberdeen, Glasgow und Edinburgh günstig mit dem Bus zu erreichen Obligatorisch ist natürlich die Suche nach Nessie - Loch Ness ist in wenigen (Bus-)Minuten zu erreichen. Öst-
Nessie in Sicht? – Loch Ness und die Ruine von Urquhart Castle
lich von Inverness befindet sich das ‘Culloden Battlefield’, auf dem 1746 die aufständischen Jakobiten von den Truppen der Regierung niedergeschlagen wurden. Auch in
Inverness selbst lässt sich die Freizeit abwechslungsreich gestalten: Es gibt zum Beispiel Fitnessstudios, Kinos, ein Theater
und ein größeres Einkaufszentrum. Im
‘Victorian Market’, eines der zahlreichen gut erhaltenen viktorianischen Gebäude die,
unter anderem, der Stadt ihren Charme verleihen, befinden sich 41 kleine, inhaber-
geführte Geschäfte. Einen
geführte Geschäfte. Einen
Höhepunkt für Bücherliebhaber
dürfte
Bookshop‘
‘Leakey’s
darstellen,
Schottlands größte SecondHand-Buchhandlung
mit
Café, untergebracht in einem
Kirchengebäude.
Leakey’s Bookshop (Achtung an diejenigen, die nicht tatsächlich
segeln wollen – Übergepäck auf ‘Billigflügen’ ist teuer!)
Zurück in Vechta kann ich auf prägende und in verschiedenster Weise bereichernde
sechs Monate zurückblicken. Leben und Studieren in der Fremde bringt nicht nur diese
Fremde näher, es schafft darüber hinaus Distanz zur eigenen Kultur und führt dadurch
zu einem differenzierteren Blick sowohl auf die fremde als auch auf die eigene Kultur
und somit gleichzeitig auf das eigene Selbst.
Inverness Castle
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Unterschrift