Integration durch Ausbildung mit „ausländischen
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Integration durch Ausbildung mit „ausländischen
4 Inhalt Grußwort Salim Özdemir, Vorsitzender des Ausländerbeirates der Stadt Mainz 7 Ausbildung und Integration – Betriebe von Inhaberinnen und Inhabern mit ausländischer Herkunft bilden aus! 11 Podiumsdiskussion „Chancen und Perspektiven für Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft auf dem Ausbildungsmarkt“ 14 Betriebe gewinnen – Ausbildung fördern – Erfahrung vernetzen Ergebnisse aus den Workshops 23 Workshop 1 Erfolgreiche Strategien zur Ansprache von „ausländischen“ Betrieben 24 Workshop 2 Beratung und Begleitung von Betrieben während der Ausbildung 30 Workshop 3 Vernetzung der Erfahrungen und Angebote des Arbeitsmarktes 36 Resümee 43 Grußwort von Oberbürgermeister Jens Beutel 45 Ideefix Mainz 2006 49 Presse 55 Teilnehmer/innenliste 57 5 6 Grußwort Salim Özdemir, Vorsitzender des Ausländerbeirates der Stadt Mainz Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich sehr, Sie im Namen von Oberbürgermeister Jens Beutel zur diesjährigen Fachtagung des Mainzer Netzwerks „Forum Pro Ausbildung“ im Rathaus zu begrüßen. Der Oberbürgermeister ist wegen einer kurzfristigen Verpflichtung in Berlin heute Morgen leider nicht hier, wird aber am Nachmittag seinen Schirmherrenpflichten noch nachkommen. In diesem Jahr lenken wir den Blick auf die Frage, wie wir Betriebe, die von Migrantinnen und Migranten geführt werden, darin unterstützen können, dass sie in Zukunft Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen wollen und können. Mit dem vom Institut zur Förderung von Bildung und Integration getragenen Projekt A.I.B. „Ausbildung und Integration“ haben wir heute eine hervorragende Ausgangssituation, um dieses Thema kompetent zu bearbeiten. Hier werden die notwendigen Schritte eingeleitet, wie Zugänge zu Betrieben organisiert werden und welche Beratung und Begleitung 7 erforderlich ist, so dass der Betrieb zum Ausbildungsbetrieb wird. INBI kooperiert dazu mit starken Akteuren aus der Region. In Mainz haben wir die hervorragende Situation, dass wir nicht bei Null anfangen müssen. Der Mainzer Appell zur erfolgreichen Gestaltung der Existenzgründung und -sicherung, der im Juni dieses Jahres von der Landesregierung, den Präsidenten der Kammern, dem Vorstand der Agentur für Arbeit, dem Ausländerbeirat und dem Oberbürgermeister unterzeichnet wurde, macht deutlich, dass es den Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Migration mit dem Thema ernst ist. Wir alle müssen in gemeinsamer Verantwortung dazu beitragen, dass Betriebsinhaberinnen und –inhaber im Zuge ihrer Gründung gut beraten und begleitet werden. An dieser Stelle wird der Grundstein dafür gelegt, dass diese Betriebe später auch als kompetente Ausbildungsbetriebe zur Verfügung stehen. Die Mainzer Akteure sind sich darin einig, dass die Betriebe einen wesentlichen Bestandteil unseres Wirtschaftslebens darstellen, deren wirtschaftliches Engagement anerkannt und gefördert werden muss. Sie müssen unterstützend in die Lage versetzt werden, im wirtschaftlichen Wettbewerb bestehen und mitstreiten zu können. Wir wissen, dass Betriebe, die ausbilden, einen erheblichen Wettbewerbsvorteil besitzen und einen wichtigen sozialen Beitrag für die Kommune leisten. Ich freue mich sehr, dass das Institut zur Förderung von Bildung und Integration die vielfältigen Angebote der Kammern ergänzt und unterstützt und an die positiven Erfahrungen und Ansätze der letzten Jahre anschließt. Es gibt in diesem Bereich noch viel zu tun, und das Projekt A.I.B. – aus dem durch BMBF und ESF finanzierten JOBSTARTER-Programm - kann einen wichtigen und zentralen Beitrag leisten. Uns sind Ihre Erfahrungen und Meinungen sehr wichtig. Dazu werden wir uns heute – nach der Podiumsdiskussion – in Workshops treffen, um Fragen der Ansprache und Beratung von Betrieben sowie Aspekte notwendiger Vernetzung zu diskutieren. 8 Heute Nachmittag freue ich mich auf die Ausstellung der !dee-F!x-Ergebnisse und die Entscheidung der Jury, wer in diesem Jahr den Wettbewerb gewinnen wird. Die Aufgabe des diesjährigen Wettbewerbes ist eng mit dem Forum Pro Ausbildung verknüpft. Heute Nachmittag stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen vor, wie eine Schule aussehen kann, die optimal auf die Arbeitswelt vorbereitet und besonders die Chancen Jugendlicher mit Migrationshintergrund auf dem Arbeitsmarkt verbessert. Ich freue mich sehr, dass neben der hochkarätigen Jury-Besetzung auch Herr Staatssekretär Michael Ebling gemeinsam mit dem Oberbürgermeister die Preisverleihung vornehmen wird. Ich wünsche Ihnen eine spannende und produktive Tagung und freue mich auf die Ergebnisses des Tages. Vielen Dank für Ihre freundliche Aufmerksamkeit! 9 Hinweis: Wenn im Folgenden von Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft gesprochen wird, wissen wir, dass dies ein Umgehen einer genaueren Formulierung bedeutet. Korrekt wäre eine durchgängige Titulierung als Inhaberinnen und Inhaber mit Migrationshintergrund. Die Variation dieser beiden Begriffe dient der besseren Lesbarkeit des Textes. Wenn von ausländischen Betrieben die Sprache ist, werden darunter jeweils Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber mit ausländischem Pass verstanden. 10 Ausbildung und Integration – Betriebe ausländischer Herkunft bilden aus! von Inhaberinnen und Inhabern mit Viele junge Menschen haben Schwierigkeiten, nach dem Abschluss der Schule einen Ausbildungsplatz zu finden. Immer weniger Betriebe bilden aus und sehen die Chancen, die ein Auszubildender für den Betrieb bedeuten kann. Ausbildung wird oftmals mit hohem Aufwand und Belastung assoziiert. Für eine erfolgreiche Integration der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt ist jedoch der Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf wesentlich. Inhaber mit ausländischer Herkunft sind eine wirtschaftliche Größe, die bislang jedoch erst unzureichend für den Ausbildungsmarkt gewonnen werden konnte. Seit Mai 2006 wird deshalb in Mainz das Projekt A.I.B. durch das Institut zur Förderung von Bildung und Integration (INBI) durchgeführt. Im Rahmen des Forum Pro Ausbildung fand hierzu die Auftaktveranstaltung in Kooperation mit der Stadt Mainz am 23. November 2006 im Mainzer Rathaus statt. Das Projekt hat die Gewinnung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen bei Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft zum Ziel. A.I.B. wird gefördert als JOBSTARTER-Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Europäischen Union. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft des Mainzer Oberbürgermeisters Jens Beutel. Zentrale Kooperationspartner bei der Umsetzung des Projekts sind: - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen (MASGFF) - Landesbeauftragte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz - Industrie- und Handelskammer Rheinhessen (IHK) - Handwerkskammer Rheinhessen (HWK) - Agentur für Arbeit Mainz - Stadt Mainz - Jobcenter für Arbeitsmarktintegration Mainz - Landkreis Mainz-Bingen - Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LUV) - Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz - Ausländerbeirat der Stadt Mainz - Ausländische Vereine und Verbände - Betriebe in Mainz sowie im Landkreis Mainz-Bingen - Verband türkisch-europäischer Unternehmen (TIDAF) 11 Ziel von A.I.B. ist es, Betriebe von Inhaberinnen und Inhabern mit Migrationshintergrund für die Bereitstellung zusätzlicher Ausbildungsplätze zu gewinnen und damit in das System der beruflichen Erstausbildung zu integrieren. „Durch unsere Kontakte mit Betrieben wissen wir, dass ein großes Potenzial an Unternehmen mit ausländischen Inhaberinnen und Inhabern besteht, die ausbilden könnten. Deshalb werden wir versuchen, bis Ende 2007 zusätzliche Ausbildungsplätze für Jugendliche in diesen Betrieben zu gewinnen“ berichtet Frau Nemazi-Lofink, Projektleiterin von A.I.B. Neben dem Aufbau einer umfangreichen Datenbank ist es Aufgabe des Projektteams, die Vorteile als Ausbildungsbetrieb herauszustellen und entsprechende Informations-, Beratungsund Unterstützungsangebote zur Verfügung zu stellen. So übernimmt es A.I.B, z.B. Möglichkeiten der Ausbildung, rechtliche Grundlagen und Kosten der Ausbildung darzustellen und bei der Erledigung von Formalitäten zur Seite zu stehen. In Zusammenarbeit mit Kammern, Arbeitsverwaltung und Migrantenverbänden soll durch Beratung über Ausbildungsund Fördermöglichkeiten, passgenaue Vermittlung von Bewerbern, Entlastung der Betriebe von administrativen Aufgaben vor und während der Ausbildung sowie durch Aufbau und Betreuung von Ausbildungsverbünden den Betrieben die Übernahme von Ausbildungsverantwortung erleichtert werden. Mit 20 Unternehmen steht INBI bereits in Verhandlungen über die Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung. 12 Aufgrund einer begleitenden Situationsanalyse, die eine Befragung von Betrieben und Expertengespräche mit Vertreterinnen und Vertretern von Migrantenverbänden und Arbeitsmarktakteuren beinhaltet, kann ein Instrument für Maßnahmen zur Förderung der Einbindung von Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft zur Verfügung gestellt werden. Ziel der Studie ist es, einen Überblick darüber zu geben, in welchen - auch eher untypischen - Wirtschaftsbranchen diese zu finden sind und wie die Ausbildungsbereitschaft sowie die Ausbildungshemmnisse in den verschiedenen Migrantengruppen und den verschiedenen Branchen aussehen. Berücksichtigt werden sollen dabei insbesondere Betriebsinhaberinnen und -inhaber aus osteuropäischen Ländern. Die bisherigen Erfahrungen von INBI in der Zusammenarbeit mit klein- und mittelständischen Unternehmen zeigen auf, dass seitens der Betriebsinhaberinnen und -inhaber ausländischer Herkunft besondere Anforderungen an die Ausbildungsberatung gestellt werden. Fehlende Ausbildungsangebote lassen sich nach diesen Erkenntnissen häufig auf Informationsmangel über Ausbildungsmöglichkeiten, fehlende Begleitung der Betriebe während der Ausbildung sowie fehlende Informationen über Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung für die Schaffung von Ausbildungsplätzen (im Verbund) zurückführen. Sobald die Betriebe etwas zahlen sollen, wird es schwierig, lässt sich als ein Zwischenergebnis der Studie formulieren. Betriebsinhaberinnen und -inhaber betonen, dass Ausbildung zu teuer sei. Durch eine genaue Auflistung der Kosten und eine Gegenüberstellung des Nutzens der Ausbildung lässt sich jedoch mancher Betrieb davon überzeugen, dass Ausbildung weniger teuer ist als zunächst angenommen und gegenüber der Beschäftigung einer Aushilfskraft viele Vorteile bietet. Als weiteres Ergebnis deutet sich an, dass länger ausgerichtete Praktika und Maßnahmen wie das „Einstiegsqualifizierungsjahr“ (EQJ) in Konkurrenz zur betrieblichen Ausbildung treten. 13 Podiumsdiskussion „Chancen und Perspektiven für Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft auf dem Ausbildungsmarkt“ Podiumsteilnehmerinnen und –teilnehmer: Jeannette Mischnick Referat „Grundsatzfragen der Arbeitsmarktpolitik“ Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz Susanne van Rijn Teamleiterin U-25 der Agentur für Arbeit Mainz Elvira Gemmer Berufsbildungsreferentin der Handwerkskammer für Rheinhessen Irfan Ilhan Dipl. Ing., Irfani Elektrotechnik & Informationstechnik Mainzer Unternehmen Felicitas Eitel Projektleitung „JAA! – Jugendliche in ausländische Ausbildungsbetriebe“ Ausbildungsinitiative Ausländische Unternehmer e.V. Augsburg Peimaneh Nemazi-Lofink, Projektleitung „A.I.B. Ausbildung und Integration – Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft bilden aus!“ Institut zur Förderung von Bildung und Integration Mainz Moderatorin: Melanie Mohr Leiterin der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktförderung der Stadt Mainz im Büro des Oberbürgermeisters 14 Die Podiumsdiskussion „Chancen und Perspektiven für Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft auf dem Ausbildungsmarkt“ nimmt Bezug auf den am 21.06.2006 unterzeichneten Mainzer Appell, der die Existenzgründung als ein Instrument der Arbeitsmarktgestaltung hervorhebt. Darauf wies zu Beginn der Gesprächsrunde Melanie Mohr hin, Leiterin der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktförderung im Büro des Oberbürgermeisters der Stadt Mainz. Sie übernahm die Moderation der im Folgenden thematisch zusammengefassten Diskussionsrunde. Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund sind existenz- gründungsfreudig. Nahezu doppelt so viele ausländische wie deutsche Unternehmerinnen und Unternehmer gründen ihr eigenes Unternehmen. Schätzungen gehen davon aus, dass von den bundesweit 300.000 Inhabern mit Migrationshintergrund immerhin 25.000 Jugendliche ausgebildet werden. Doch ist der Anteil ausbildender Betriebe bei ihnen bislang niedriger (zwischen 6 und 15 %) als die Beteiligung deutscher Unternehmen am dualen Ausbildungssystem (24 %). Um vorhandenes Potenzial in der Stadt Mainz und der Region Mainz-Bingen noch weiter auszuschöpfen, wurde das Projekt A.I.B im Rahmen des vom BMBF und ESF finanzierten JOBSTARTER-Programms beantragt. Die Leiterin des Projekts, Peimaneh Nemazi-Lofink, hob zu Beginn der Gesprächsrunde hervor, dass aufgrund der guten Kooperation und Vernetzung mit den strategischen Partnern 15 des Projekts eine erfolgreiche Umsetzung erreicht wird. Dank dieser Kooperation findet im Rahmen des Forum Pro Ausbildung die Auftaktveranstaltung eine breite Öffentlichkeit für das Projekt unter den Arbeitsmarktakteuren. Die Ergebnisse dieser Tagung fließen in die weitere Projektarbeit mit ein. Lokale Branchenanalyse zeigt Vielfalt auf In der mit dem Projektverlauf verbundenen Analyse wurden mittlerweile 350 Betriebe kontaktiert, bei 145 Betrieben konnte eine schriftliche, telefonische oder persönliche Befragung durchgeführt werden. Die befragten Betriebe sind in den Bereichen Gastronomie und Handel, also den „typischen“ Branchen für ausländische Betriebe, stark vertreten. Ein zweiter, fast gleich großer Schwerpunkt liegt im Gesundheitsbereich. Ebenfalls einen großen Anteil hat der Bereich der sonstigen Dienstleistungen (insbesondere aber auch Büro-, Finanz- und Verwaltungsdienstleistungen, Friseure und Reisebüros) sowie der freien Berufe (vor allem Rechtsanwälte). Aber auch die Betriebe im Bau- und Kfz-Gewerbe, im Handwerk und im Bildungsbereich zeigen eine deutliche Abweichung vom typischen Bild der Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund. Ausbildung in diesen Betrieben findet schwerpunktmäßig nicht in den typischen Branchen Gastronomie und Handel statt, sondern bei den befragten Betrieben vor allem bei den Ärzten/Zahnärzten und Friseuren. Bei der Identifikation von Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft ergeben sich Schwierigkeiten aufgrund einer fehlenden Datenbasis, da bei der Erfassung von Unternehmen, bei Kammern und Arbeitsagenturen das Merkmal Herkunft/ Staatsangehörigkeit nicht erfasst wird. Die Identifizierung entsprechender Betriebe fußt daher auf unterschiedlichen Zugängen: Recherche in den Branchenbüchern, Stadtteilbegehung, Bereitstellung von Daten durch das Gewerbeamt. Die Identifikation von Unternehmen mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft aufgrund des Namens erweist sich als schwierig: Oftmals Migrationshintergrund verbergen sowie sich hinter hinter deutschen ausländisch Namen klingenden Menschen Namen mit deutsche Unternehmerinnen bzw. Unternehmer. Wahrnehmung muss geschärft werden Wenn Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft in den Blick genommen werden, müssen diese auch als oftmals langjährig etablierte Unternehmer wahrgenommen werden, betonte Felicitas Eitel von der Ausbildungsinitiative ausländischer Unternehmer e.V. 16 in Augsburg. Schließlich prägten diese Unternehmen seit vielen Jahren das Stadtbild in vielen deutschen Städten. In Wohnstadtvierteln befinden sich z.B. kleine Supermärkte, die auf die Versorgung der eigenen Ethnie abzielen und gibt es Reisebüros, die Flüge in die ehemaligen Heimatländer verkaufen. Dies sei eine Reaktion auf einen bestehenden Bedarf der zugezogenen Bevölkerung, den gerade ausländische Unternehmen abgedeckt haben – auch weil deutsche Unternehmen erst relativ spät in ihrem Angebot auf diesen Bedarf reagiert haben. Beispielsweise haben auch viele Türkinnen den Beruf der Friseurin erlernt und sich mittlerweile zur Meisterin weiterqualifiziert, um selbstständig sein zu können. Defizite in der Ausbildungseignung „Dennoch besteht gerade in der Ausbildungseignung von Unternehmerinnen und Unternehmern mit Migrationshintergrund ein wesentliches Problem“, meint Elvira Gemmer, Berufsbildungsreferentin der Handwerkskammer Rheinhessen. Insgesamt sind in Rheinhessen 6.500 Betriebe eingetragen, davon sind lediglich 941 Unternehmerinnen bzw. Unternehmer mit ausländischer Herkunft. Mit Wegfall der Meisterpflicht als Voraussetzung der Betriebsgründung ist die Zahl der Unternehmen mit ausländischen Inhabern deutlich angestiegen. Von den 941 ausländischen Unternehmen ist die Hälfte in Berufen tätig, in denen es keine Ausbildungsberufe gibt. Lediglich 84 Betriebe 17 haben eine Ausbildungsberechtigung, davon wiederum bilden jedoch nur rund die Hälfte aus. Seitens der HWK begrenzt sich weiteres Potenzial neuer Ausbildungsbetriebe zunächst auf diese Zielgröße. Bei Besuchen vor Ort stellt man hier jedoch immer wieder fest, dass eine unzureichende Ausbildungseignung der Betriebe vorliegt, da es sich überwiegend um Ein-Mann-Betriebe handelt. Diese sind oftmals aufgrund ihrer Betriebsausstattung nicht in der Lage auszubilden oder sie werden lediglich nebenberuflich geführt und sind damit durch ihre geringere Auftragssituation nicht als Ausbildungsort geeignet. Ausbildung aus sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung Herr Irfan llhan, Dipl.-Ingenieur im Bereich der Elektrotechnik, vertrat die Unternehmensseite im Podium. Aus sozialer und gesellschaftlicher Motivation fing er dieses Jahr an auszubilden. Ihn erreichen regelmäßig Anfragen von Jugendlichen und deren Eltern, ob er nicht einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen kann. Er ist Jungunternehmer und aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation hätte er sich zunächst erst noch am Markt etablieren wollen, dennoch sieht er auch die schwierige aktuelle Lage für Jugendliche auf dem Ausbildungsmarkt. Sein Auszubildender hat 2 Jahre vergeblich nach einem Ausbildungsplatz gesucht. Jetzt ist er 19 Jahre alt und kann durch das Engagement von Herrn Ilhan in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Jedoch versteht sich Herr Ilhan nicht als „ausländischer Unternehmer“ oder „Unternehmer mit Migrationshintergrund“, deren Begrifflichkeit er kritisiert. „Ich lebe seit 33 Jahren in Mainz, ich bin Meenzer!“, so seine Aussage. Mangelnde Informationen über das Ausbildungssystem Eines der wesentlichen Probleme der mangelnden Ausbildungsbeteiligung liegt nach wie vor in der unzureichenden Information. Kenntnisse über das deutsche duale Ausbildungssystem sind gering. Des Weiteren wissen viele Unternehmerinnen und Unternehmer nicht, ob bei ihnen eine betriebliche, fachliche sowie persönliche Eignung als Ausbilder besteht oder nicht. Daher ist ein ganz wesentlicher Bestandteil solcher Projekte wie A.I.B., diese Betriebe nicht nur für die Ausbildungsaufnahme zu gewinnen, sondern auch während des Ausbildungsverlaufs den Betrieben begleitend zur Seite zu stehen. Erfolgreiches Instrument zur Gewinnung von Ausbildungsplätzen in Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft ist das Instrument der Verbundausbildung; so können gerade Bildungsträger als Kooperationsbetriebe sowohl die fachliche Vermittlung als auch beratende Aufgaben bei der Ausbildung übernehmen. Wenn Betriebe begleitet werden – weiß Felicitas 18 Eitel - steigt seitens der ausländischen Unternehmen auch die Bereitschaft, sich weiter zu qualifizieren bzw. den AdA-Kurs (Ausbildung der Ausbilder) zu absolvieren. Image des Berufs wichtig für Eltern Eltern mit Migrationshintergrund erwiesen sich, so berichtete Felicitas Eitel aus ihren Erfahrungen, in der beruflichen Beratung ihrer Kinder zum Teil als hemmende Faktoren, da sie für ihre Kinder, oftmals unabhängig von dem erreichten Bildungsstand, hochgesteckte Zukunftsvisionen haben. So werden Jugendliche einerseits mit den hohen Ansprüchen ihrer Eltern konfrontiert, und andererseits mit der Begrenztheit an tatsächlichen Ausbildungsmöglichkeiten. Begründet sieht Felicitas Eitel dies im Image vieler Berufe. Beispielsweise genießen Ausbildungsberufe in der Gastronomie gesellschaftlich kein hohes Ansehen und Eltern wünschen sich für ihre Kinder meist eine bessere Zukunft. So können bspw. auch bereits akquirierte Ausbildungsplätze im Bereich der Gastronomie nicht besetzt werden, auch wenn die Jugendlichen durchaus die Bereitschaft zeigen, diesen Beruf zu ergreifen. 19 Potenziale der Betriebe erkennen Im Gegensatz zur Handwerkskammer zeichnet das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen ein durchweg positiveres Bild vorhandener Potenziale von Unternehmerinnen und Unternehmern ausländischer Herkunft. Gerade bei der Nutzung von Verbundausbildung und auch modularer Ausbildung dürfte die Zahl potenzieller Ausbildungsbetriebe deutlich höher liegen. Potenzial an sich sei schwer zu beschreiben, da viele individuelle Faktoren und Voraussetzungen aufeinander treffen, die bei der Prüfung der Ausbildungseignung zu berücksichtigen sind. Jeanette Mischnick vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen betont, dass sich auch Betriebsinhaberinnen und inhaber mit ausländischer Herkunft Fragen zur Sicherung der Fachkräfte, des Wettbewerbs, der Globalisierung und des demographischen Wandels stellen. Auch sie müssen sich auf die Zukunft ausrichten und qualifizierten Nachwuchs gewinnen. Multiplikatorenarbeit ist zentral In erster Linie liegt der Fokus des Ministeriums darauf, die Jugendlichen bei ihrem Start in das Arbeitsleben zu unterstützen und zu fördern, dazu zählen auch Jugendliche mit Migrationshintergrund. Die Landesregierung hat das Thema Migration zum Schwerpunkt der diesjährigen Arbeitsmarktinitiative erhoben und setzt hier ministeriumsübergreifend in den für Wirtschaft, Bildung und Arbeit zuständigen Ministerien an. Unterstützt werden durch das Arbeitsministerium auch die Projekte der Multiplikatorenarbeit, wie bspw. A.I.B., BQN und InPact. Zielführend für diese Projekte ist es, den direkten Kontakt zu Schlüsselpersonen aus den ethnischen Communities aufzubauen (z.B. Türkisches Generalkonsulat, Moscheen). Damit können Informationsmängel beseitigt und Informationen in die Breite getragen werden. Denn gerade auch das Wissen um Fördermöglichkeiten sei bei den Betrieben gering. Die Maßnahmen zielen demnach auf Informationen über Möglichkeiten und deren Transparenz. Ausbildende Betriebe als Vorbilder Die unversorgten Jugendlichen hat Susanne van Rijn, Leiterin des U-25-Teams der Arbeitsagentur, im Blick, wenn sie auf die Potenziale neuer Ausbildungsplätze in Betrieben mit ausländischen Inhabern verweist. Die Statistik vom 30. September 2006 weist 13 % mehr unversorgte Bewerberinnen und Bewerber im Vergleich zum Vorjahr auf. Dem gegenüber steht ein Rückgang von 3 % bei den gemeldeten Lehrstellen. Als erste Reaktion auf diese Situation werden durch die Arbeitsagentur zusätzlich 55 Plätze in außerbetrieblicher 20 Ausbildung zur Verfügung gestellt. Da dies nur unzureichend die mangelhafte Situation behebt, verspricht sie sich durch das Projekt A.I.B. zusätzliche Ideen der Ansprache und Gewinnung neuer Ausbildungsbetriebe. Als guten Ansatz sieht sie die Multiplikatorenarbeit durch die bereits ausbildenden Betriebe selbst, um durch deren Vorbild einen Austausch zwischen diesen und noch nicht ausbildenden Betrieben zu initiieren und weitere Betriebe für die Ausbildung zu motivieren. Wer fordert muss auch fördern Der Gewinnung von Betriebsinhaberinnen und -inhabern mit ausländischer Herkunft geht eine „Klinkenputzerarbeit“ voraus, meint Hans-Peter Frühauf vom Institut für sozial-pädagogische Forschung Mainz. Auf diese zeitintensive Strategie müsse man sich einstellen. Wenn diese Betriebe für Ausbildung gewonnen werden sollen, müssen Wege aufgezeigt werden, wie die Ausbildungseignung erlangt werden kann. Die Beratungsleistungen sind entsprechend zu organisieren. 21 Prinzipiell ist der Begriff des „ausländischen Betriebs“ in diesem Zusammenhang missverständlich, da es sich im Allgemeinen um Betriebe handelt, die Schwierigkeiten bei der Ausbildung oder Gründung haben. Im Vordergrund stehen dabei nicht die Herkunft der Betriebsinhaberinnen und –inhaber. Bestehende Beratungsangebote sind so zu vernetzen, dass sie in kleinen Strukturen den Grundstein für zukünftige Ausbildungsbetriebe legen. Die grundlegende Frage bleibt hier: Wie kann erfolgreiche Gründung organisiert werden? Dass die Übernahme von Ausbildungsverantwortung und Schaffung neuer Ausbildungsplätze durch ausländische Unternehmen nicht die aktuelle Ausbildungsproblematik lösen kann, schließt Peimaneh Nemazi-Lofink, muss auch bewusst bleiben. Hier sind auch die großen Unternehmen gefragt, die sich zunehmend aus der Ausbildungsverantwortung zurückziehen. 22 Betriebe gewinnen – Ausbildung fördern – Erfahrung vernetzen Ergebnisse aus den Workshops Die Tagung befasste sich im Anschluss an die Podiumsdiskussion mit der Bearbeitung von drei Themenfeldern in parallel verlaufenden Workshops: 1. Erfolgreiche Strategien zur Ansprache von „ausländischen“ Betrieben, 2. Beratung und Begleitung von Betrieben während der Ausbildung und 3. Vernetzung der Erfahrungen und Angebote des Arbeitsmarktes. Damit wurden die zentralen Aufgabenfelder des Projekts A.I.B. angesprochen. Für die Projektbeteiligten resultierte daraus ein wertvoller Erfahrungsaustausch, dessen Ergebnisse in die weitere Projektarbeit einfließen und für den Erfolg des Projekts mitbestimmend sein werden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich an dieser Tagung beteiligt haben. 23 Workshop 1 Erfolgreiche Strategien zur Ansprache von „ausländischen“ Betrieben Moderation: Karin Prinz / Stefanie Buss (Institut zur Förderung von Bildung und Integration) Selbstständige ausländischer Herkunft gewinnen zunehmend an Bedeutung als Wirtschaftskraft. Bislang konnten sie jedoch erst unzureichend für den Ausbildungsmarkt gewonnen werden. Der erste Workshop hatte die Entwicklung von Strategien zur Gewinnung von Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft zum Thema. Wer war beteiligt? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops kamen aus folgenden Institutionen: MASGFF, Koordinierungsstelle „Girls Day“ Rheinland-Pfalz Agentur für Arbeit Mainz, U-25-Team Job-Center für Arbeitsmarktintegration der Stadt Mainz JOBSTARTER Regionalbüro West Ausbildungsinitiative Ausländischer Unternehmer e.V. Augsburg SPAZ gGmbH Cafe Conn@ction Diakonisches Werk, Katzenbergtreff Mainz-Finthen Donner & Partner GmbH Institut zur Förderung von Bildung und Integration Internationaler Bund, Pro Job Team 24 SPAZ gGmbH Windmühlenschule Zentrum für selbstbestimmtes Leben Mainz e. V. Fragestellung Die Ansprache von Betrieben, ob nun deutscher oder ausländischer Herkunft, stellt ein wichtiges Aufgabenfeld von Bildungsträgern dar, um ihre Maßnahmeteilnehmerinnen und – teilnehmer entsprechend vermitteln zu können. Wie in der gezielten Ansprache von Betriebsinhaberinnen und -inhabern mit ausländischer Herkunft vorgegangen wird, welche Ideen und Erfahrungen vorliegen, wurde zu Beginn in einem ersten Informationsaustausch angesprochen. Anschließend wurden die erfolgreichen Strategien der Ansprache und Gewinnung dieser Betriebe festgehalten. Dabei verlief die angestoßene Diskussion entlang folgender Fragestellungen: Wie können diese Betriebe identifiziert werden? Was ist in der direkten Kontaktaufnahme mit ihnen zu beachten? Wie kann das Thema Ausbildung besprochen werden? Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Hier kristallisierten sich drei wesentliche Schwerpunkte heraus: Integrationschancen für Jugendliche (mit Migrationshintergrund) verbessern Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren daran interessiert, Wege der Integration Jugendlicher auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt kennen zu lernen, die bislang noch nicht hinreichend genutzt werden. Durch die Bildungsarbeit vor Ort ist die Situation der Jugendlichen - vor allem mit Migrationshintergrund - und deren Schwierigkeiten, sich auf dem Ausbildungsmarkt zu etablieren, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern stark präsent. Teilweise wird als strategisch erfolgreicher Weg die Ansprache von Betrieben mit ausländischer Herkunft gesehen, gerade um für die Zielgruppe Jugendlicher mit Migrationshintergrund passgenaue Angebote machen zu können. Die Hoffnung ist, dass dort aufgrund ähnlicher Wertevorstellungen die Integration verhaltensauffälliger Jugendlicher besser als über die Beschäftigung bei deutschen Betrieben gelingen könnte. 25 Die Erfahrung einzelner Bildungsinstitutionen zeigt jedoch, dass man gerade bezüglich Menschen mit Problemen im Verhaltensbereich, aber auch bezüglich Menschen mit Behinderungen auf starke Ablehnung bei Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft stößt. Wege zum Erfolg über den Weg der Vernetzung erreichen Wichtige und wesentliche Strategie, um bei der eigenen Arbeit Unterstützung erhalten und Erfolge erreichen zu können, ist der Bezug auf ein gut funktionierendes regionales Netzwerk. Die Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer knüpfte daher an dem konkreten Wunsch an, für ihre weitere Arbeit neue Kontakte bzw. Kooperationspartner zu gewinnen. Gestaltung der Ansprache zur Gewinnung von ausländischen Betrieben Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhofften sich konkrete Tipps und Ideen, wie die Ansprache von Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft gestaltet werden kann, die über den Rückgriff auf ein privates Netzwerk hinausgeht. Viele Betriebe möchten - auch aus sozialer Verantwortung - Ausbildungsmöglichkeiten anbieten. Viele Regularien und schwierige Rahmenbedingungen halten sie jedoch davon ab alleine auszubilden. Für die Durchführung von Ausbildung benötigen sie zusätzliche Unterstützung. Seitens des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen wird im Jahr 2007, das gleichzeitig auch EU-Jahr der Chancengleichheit ist, das Thema „Mädchen und Migration“ sowie „Mädchen und Behinderung“ für die Initiierung des Girls Day im Mittelpunkt stehen. Das Anliegen des Ministeriums ist dabei, Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft zur Teilnahme am Girls Day zu sensibilisieren. 26 Erfolgreiche Strategien der Ansprache von ausländischen Betrieben Über persönliche Ansprache Kontakte herstellen Die schriftliche Ansprache führt erfahrungsgemäß nicht zu dem Ziel, mehr Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft für die Ausbildung zu gewinnen. Die Anschreiben landen meist im Papierkorb, insbesondere dann, wenn es sich um Schreiben einer Institution handelt. Dies wird auch von Betriebsseite her bestätigt. Der effektivste Weg, ausländische Betriebe zu erreichen und für das Thema Ausbildung zu gewinnen, führt über die persönliche Kontaktaufnahme. Dabei müssen seitens der Akquirierenden höhere zeitliche Ressourcen eingeplant werden. Denn gerade Langfristigkeit und Verlässlichkeit von Beziehungen sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Eingehen und Sich-Einlassen auf die andere Kultur Über die persönliche Ansprache der Betriebe hinaus ist das Sich-Einlassen und Eingehen auf die andere Kultur ein wichtiger Bestandteil. Offenheit, Einfühlungsvermögen sowie Wertschätzung dem anderen gegenüber seitens der Ausbildungswerber ist daher die Voraussetzung für eine erfolgreiche Kontaktaufnahme. Zudem wird bestätigt, dass eine Person mit eigenem Migrationshintergrund bessere Zugänge zu den Betrieben hat als eine Person ohne diesen. Das muss nicht zwangsläufig der gleiche Migrationshintergrund wie der des Betriebsinhabers sein, sondern es reicht oftmals schon aus, über die eigene Erfahrung von Migration zu verfügen. Bei einem gelungenen Beziehungsaufbau können Einladungen zu kulturspezifischen Feierlichkeiten folgen, die ein Signal für das geschaffene Vertrauensverhältnis setzen. Multiplikatorenarbeit Durch entsprechende Zugänge zu den ethnischen Communities wie Vereinen, Moscheen, Gemeinden und eben auch ausländischen Betrieben kann über Multiplikatorenarbeit viel erreicht werden. Die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können wesentlich dazu beitragen, dass eine Vertrauensbasis geschaffen wird, und die Projektinhalte und –ziele bei den durch den Multiplikator angesprochenen Betriebsinhaberinnen und –inhabern ernst und wichtig genommen werden. Benutzerfreundlichkeit von Formularen Die Förderrichtlinien wie auch andere Antragsformulare müssen benutzerfreundlich aufbereitet werden. Dafür können hier die auf Verständlichkeit hin entwickelten Materialien aus dem Programm KAUSA genutzt werden. Zudem ist es auch vorteilhaft, die Formulare und Informationen in den Herkunftssprachen der Betriebsinhaberinnen und -inhaber zur Verfügung zu stellen, wenn deutliche Sprachschwierigkeiten auftreten. 27 Medien als Informationsträger und –quelle nutzen Wesentlich für den Erfolg der Ansprache von Betriebsinhaberinnen und -inhabern ausländischer Herkunft ist der Zugriff auf die von ihnen genutzten Medien, wie z.B. russische oder türkische Zeitungen, in denen Annoncen und Werbung durch die Betriebe geschaltet sind. Über Stellenanzeigen könnten hier Betriebe von Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft identifiziert werden. Eine Möglichkeit wäre es, in einem solchen Rahmen bspw. eine Serie „Ausbildung in türkischen Betrieben“ zu etablieren. Weiterhin könnte eine Ansprache örtlicher Journalisten erfolgen, die über das Thema „Ausbildung und Integration“ berichten. Genutzt werden könnten auch die Informationstafeln in den ausländischen Lebensmittelmärkten, um entsprechende Nachrichten in der Herkunftssprache des Landes anzuschlagen. Eine weitere Alternative ist die Suche über Internet. Sensibilisierung der Wahrnehmung der Betriebe Ausländische Betriebe werden erst in letzter Zeit aufgrund des allgemeinen Ausbildungsplatzmangels verstärkt als mögliche Ausbilder wahrgenommen. Doch auch unter Jugendlichen mit Migrationshintergrund selbst sind ausländische Betriebe nicht unbedingt als Praktikums- oder Ausbildungsbetrieb präsent. Dabei können die Jugendlichen vorhandene Netzwerke ihrer Kultur als Türöffner zu ausländischen Betrieben nutzen, um diese auf Praktikums- bzw. Ausbildungsmöglichkeiten anzusprechen. 28 Kompetenz der Betriebe sehen/stärken Oftmals gehen Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen mit einer Defizitdiktion an die Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft heran. Diese möchten jedoch keine Ausnahme als Ausbildungsbetrieb darstellen, sondern als reguläre Ansprechpartner für Ausbildung gelten. Das Verständnis der Zusammenarbeit sollte dabei von einer Kompetenzorientierung geprägt sein, indem die Potenziale des Betriebes für die Entwicklung als Ausbildungsbetrieb gesehen werden. Erfahrungen zeigen aber auch, dass man hier bspw. auf Widerstand der Kammern stoßen kann. Längerfristige Kontakte aufbauen Eine weitere wesentliche Strategie liegt in dem Aufbau und der Pflege langfristiger Kontakte. Um eine solche Struktur aufbauen zu können, bedarf es jedoch auch der Planungssicherheit seitens der Bildungsträger. Befristete Projekte und kurzfristige Maßnahmen laufen diesem Ziel kontraproduktiv entgegen. Daher sollte die Ausschreibungspraxis entsprechend verändert werden. Bei der Akquirierung von Betrieben sollte die Konkurrenz zwischen den Trägern nebensächlich werden. Eher sollte eine neutrale Vermittlungsstelle diese Aufgabe übernehmen, um dem übergeordneten Ziel der Schaffung von neuen Ausbildungsplätzen gerecht werden zu können. Während der Durchführung von Praktika können Betriebsinhaberinnen und -inhaber bereits durch die Bildungsträger begleitet und hinsichtlich der Fragen rund um Ausbildung beraten werden. Ein längerfristiger Kontaktaufbau erfordert schließlich eine regelmäßige Pflege und eine kontinuierliche Zusammenarbeit, so dass auch der Betrieb auf eine verlässliche Beziehung bauen kann. 29 Workshop 2 Beratung und Begleitung von Betrieben während der Ausbildung Moderation: Andreas Fels (Industrie- und Handelskammer Rheinhessen) Welche Informationen zur Aufnahme und Durchführung einer Ausbildung sind für Betriebe, vor allem von Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft, wichtig? Der Workshop zeigt die Fördermöglichkeiten und die Ausbildungsvoraussetzungen für Betriebe auf und geht auf die typischen Fragestellungen ein, die im Ausbildungsprozess auftreten können. Wer war beteiligt? Der Workshop bestand aus Vertreterinnen und Vertretern der folgenden Institutionen: Handwerkskammer Rheinhessen Job-Center für Arbeitsmarktintegraion der Stadt Mainz, U-25-Team Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung EKHN Institut zur Förderung von Bildung und Integration Zentrum für selbstbestimmtes Leben Mainz e.V. SPAZ gGmbH, Jugend-Scout Hauptschule Goetheschule Grund- und Hauptschule Ingelheim 30 Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Bei der Vorstellung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden die Erwartungen bereits in konkreten Fragestellungen formuliert. Einerseits versprachen diese sich eine Fülle an neuen Informationen in der Beratung und Begleitung von Betrieben. Dabei wurde schon zu Beginn klar gestellt, dass es dabei nicht um die Trennung von „deutschen“ und „ausländischen“ Betrieben gehen könne, sondern die Trennung zwischen ausbildenden und nichtausbildenden Betrieben verläuft. Auf der anderen Seite wurde der Bezug der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur eigenen Arbeit stark betont. Insofern wurde der Workshop überwiegend als Informationsforum gewählt. Die meisten äußerten darüber hinaus, dass sie sich auf den „Stand der Dinge“ bringen, Hilfestellungen für ihren Arbeitskontext gewinnen sowie an einem ganz allgemeinen Erfahrungsaustausch interessiert sind. In der Vorstellung wurden Fragestellungen und Arbeitsbezüge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer formuliert: Allgemeine Informationen Was wird für die Betriebe getan, damit sie ausbilden? Was wird für Jugendliche mit Migrationshintergrund getan, damit sie während der Ausbildung bei der Stange bleiben? Wie werden Betriebe beraten, auch im Umgang mit den Auszubildenden? Was können wir über unser bestehendes Beratungsangebot hinaus noch an Beratung/ Informationen für Betriebe anbieten? Welche Fördermöglichkeiten gibt es für ausländische Betriebe? Welche Ausbildungsvoraussetzungen braucht man als Betrieb? Wie kann ich Betriebe beraten? Anknüpfungspunkte für die eigene Arbeit Übergang Schule – Ausbildung: Wie kann ich für den Weg nach der Schule vorbereiten? Weitergabe der Informationen an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Zusammenführung von ausländischen Betrieben und Jugendlichen mit Migrationshintergrund 31 Der weitere Ablauf des Workshops orientierte sich an zwei Themenbereichen: Ausbildungseignung von Betrieben: Wie kommt es zur Ausbildungseignung? Wie wird sie festgestellt? Was muss der Betrieb vorweisen? Erfahrungsaustausch Feststellung der Ausbildungseignung von Betrieben am Beispiel der IHK Die Ausbildungsvoraussetzung bzw. –eignung sind unabhängig von der ursprünglichen Herkunft der Betriebsinhaberinnen und -inhaber. Sie sind vielmehr Grundvoraussetzung, um sich einer zielgruppengerechten Beratung und Begleitung zu nähern. Die Voraussetzungen dafür, ein Ausbildungsverhältnis aufzunehmen, sind für alle Betriebe gleich. Unterschiede kommen vielmehr erst in der Art und Weise der Beratung und Begleitung von Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft zum Tragen. Dies soll nicht einen defizitorientierten Umgang mit den Betrieben implizieren, sondern auf eine qualitativ andere Herangehensweise an die Betriebe hinweisen. Üblicherweise wird die Kontaktaufnahme zur IHK durch den Betrieb initiiert. Dieser ruft an und teilt mit, in welchem Ausbildungsberuf er ausbilden möchte, erbittet konkrete Hilfe zur Umsetzung bzw. fragt an, welche nächsten Schritte zu tun sind. Als Fragestellung kann aber 32 ebenso auftauchen, in welchem Ausbildungsberuf er überhaupt ausbilden könnte, was das Richtige für seinen Betrieb wäre. Eine wichtige Hintergrundinformation für die Beratung ist dabei, dass das Angebot an Ausbildungsberufen auch immer in Abhängigkeit vom jeweiligen Angebot der regionalen Berufsfachschulen zu sehen ist. Fehlt ein entsprechendes schulisches Angebot, kann dies zu erheblichen finanziellen Zusatzkosten führen, die durch den Betrieb zu tragen sind. Interessiert sich ein Betrieb für die Aufnahme eines Ausbildungsverhältnisses, ist der klassische Informationsweg der Kammern zunächst die Weitergabe wesentlicher Materialien über den schriftlichen Weg. Das Ziel ist, durch eine Information die erste Entscheidung hin zur Ausbildung seitens des Betriebes zu verstärken. Inhalte dieser Materialien sind z.B.: Welche fachliche Qualifikation des Betriebes ist Voraussetzung (Gesetz)? Welche Ausbildungsinhalte muss der Betrieb vermitteln (Rahmenlehrplan)? Tipps für Ausbildungsbetriebe + Verbindungsdaten der IHK Schulstandards bei Splitterberufen (Berufe, für welche die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt gering und regional eng begrenzt ist) Die Ausbildungsberaterinnen und -berater gehen nicht direkt auf die Betriebe zu, dafür stehen entsprechende Ausbildungslotsen zur Verfügung, die ehrenamtlich Betriebe zur Ausbildung motivieren möchten. Auf Grundlage des positiven Signals eines Betriebes Ausbildungsbetrieb zu werden, werden die Ausbildungsberater der IHK aktiv und suchen den Betrieb auf bzw. rufen an. Im Anschluss daran werden Vor-Ort-Termine ausgemacht und die Ausbildungseignung des Betriebes geprüft. Dabei spielen 4 Säulen der Ausbildungseignung eine Rolle: Eignung der Betriebsstätte Dabei handelt es sich um die Prüfung des Betriebes über seine Eignung als Ausbildungsstätte (Art der Einrichtung, Räumlichkeiten, Anzahl der Fachkräfte und deren Berufserfahrung). Gerade in Handwerksberufen werden hierbei Schwierigkeiten erkannt, da formal auf Grund der persönlichen Qualifikation (langjährige Berufserfahrung) ausgebildet werden könnte, die Ausstattung der Betriebsstätte (z.B. Garage) jedoch kein Ausbildungsverhältnis zulassen würde. Zudem sind häufiger Ein-Mann-Betriebe als eigenständige Betriebe von Personen eingetragen, die in einem abhängigen Arbeitsverhältnis arbeiten und demnach die selbstständige Tätigkeit nur nebenberuflich ausüben können. 33 Fachliche Eignung Seitens der Kammern ist man bestrebt Barrieren zur Ausbildungsaufnahme abzubauen. Wenn Betriebe Berufserfahrung aufweisen, wird ihnen trotz fehlender formaler Ausbildung die fachliche Eignung zuerkannt. Wichtig kann jedoch der Abschluss einer Prüfung bzw. eines Berufsabschlusses sein (auch in einem anderen Beruf). Gerade bei Menschen mit Migrationshintergrund spielt die Anerkennung der im Ausland erworbenen Abschlüsse und Qualifikationen eine wichtige Rolle. Die Zuerkennung einer fachlichen Eignung erfolgt über einen Antrag. Bei diesen Fällen erfolgt jeweils eine individuelle Prüfung. Ebenso werden die Betriebe über entsprechende Weiter-bildungsmöglichkeiten informiert. Betriebe, die ohne Meisterbrief ausbilden, haben oft unzureichende Kenntnisse über die Durchführung von Ausbildung. Gerade im Feld der fachlichen Eignung liegt seitens der Betriebsinhaberinnen und -inhaber, aber auch potenzieller Multiplikatorinnen und Multiplikatoren noch viel Unwissenheit vor, unter welchen erleichternden Faktoren jemand berechtigt ist, auszubilden. Persönliche Eignung Überprüft wird hier, ob bei der Betriebsinhaberin oder dem Betriebsinhaber z.B. Verstöße gegen das Berufsbildungsgesetz vorliegen oder eine Vorstrafe vorliegt. Berufs- und arbeitspädagogische Eignung Ausbildende können bei den Kammern eine Ausbildereignung mittels Teilnahme an Workshops erhalten. Zurzeit ist die Vorlage des AdA-Scheins bis 2008 ausgesetzt und muss 34 für die Ausstellung der Ausbildungseignung nicht vorgewiesen werden. Trotzdem sind diese Kurse stark frequentiert. Inhalte sind hier: Wie bildet man aus? Wie fördert man Lernen? Wie führt man den Jugendlichen durch die gesamte Ausbildung? Wie bereitet man auf die Prüfung vor? Der Betrieb ist zunächst von der Ausbilderqualifikation durch den AdA-Schein befristet befreit, wenn der erste Ausbildungsdurchgang jedoch erfolgreich verlaufen ist, kann auch unbefristet befreit werden. Ausbildungsverbund Betriebe, die nicht alleine ausbilden möchten bzw. können, haben die Möglichkeit im Verbund auszubilden. Idealerweise teilen sich zwei Betriebe gemeinsam mit der Berufsfachschule die Vermittlung der Ausbildungsinhalte. Ein Ausbildungsverbund ist eine weitere Option, Betriebe für Ausbildung zu gewinnen. Ein Betrieb übernimmt den überwiegenden Teil der Ausbildung, der andere Betrieb übernimmt die Teile, die nicht im Stammbetrieb ausgebildet werden können. Für Ausbildungsverbünde bestehen Fördermöglichkeiten über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz. Unterschiede in der Beratung und Begleitung Projekte wie A.I.B. werden initiiert, um eine andere Begleitung und Beratung neben den Kammern anzubieten. Dabei spielen weniger die Sprachkenntnisse an sich eine Rolle als vielmehr die in Wirtschaftsdeutsch gehaltenen Regularien und Formalien, die die Betriebe dann postalisch erhalten und durch die sie sich zunächst alleine durchkämpfen müssen. Außerdem geht es um die Verständlichkeit von Begriffen: „Was bedeutet duales Ausbildungssystem?“ oder „Welche Schulart muss besucht werden?“ Daher stellt sich hier grundsätzlich die Frage, wie eine Zusammenarbeit zwischen Kammern und Projekten wie z.B. A.I.B. gestaltet werden kann, um Menschen mit Migrationshintergrund besser zu beraten und zu unterstützen. Seitens der Kammern wird ein wesentliches Problem in der unzureichenden Beherrschung der deutschen Sprache gesehen. Sie verspricht sich durch die Kooperation mit Projekten wie A.I.B., dass Ausbildungsberaterinnen und -berater mit Migrationshintergrund durch das Beherrschen der entsprechenden Herkunftssprachen und interkultureller Kompetenz eine zielgruppengerechtere Beratung möglich machen. Die Bereitstellung entsprechend aufbereiteter Materialien, ggf. auch in anderen Sprachen, die auf mehr Verständlichkeit angelegt sind, könnte dazu beitragen, dass Betriebsinhaberinnen und -inhaber sich schnell einen Überblick über die erforderlichen Voraussetzungen für Ausbildungsbetriebe verschaffen können. 35 Workshop 3 Vernetzung der Erfahrungen und Angebote des Arbeitsmarktes Moderation: Hans-Peter Frühauf (Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz e.V.) Der dritte Workshop befasste sich mit dem Thema Vernetzung der Erfahrungen und Angebote des Arbeitsmarktes. Die Gewinnung von Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft ist ein Bestandteil des Aufgabenspektrums von Bildungsträgern. Die zentrale Fragestellung war: Welche Anknüpfungspunkte gibt es innerhalb der regionalen Angebotsstruktur und wie können die Ergebnisse und Erfahrungen aus den unterschiedlichen Projekten gegenseitig nutzbar gemacht, vernetzt sowie nachhaltig verankert werden? Wer war beteiligt? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus unterschiedlichen Institutionen zusammen, die in vielfältiger Weise mit dem Thema Integration durch Ausbildung befasst sind: Vertreter der Landesbeauftragten für Integration im MASGFF Referat Grundsatzfragen der Arbeitsmarktpolitik im MASGFF Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. Rheinland-pfälzische Beratungsstelle - Arbeitsmarktintegration Benachteiligter Technische Hilfe zum Europäischen Sozialfonds (RAT) Beschäftigungs- und Arbeitsmarktförderung der Stadt Mainz Migrationsbüro der Stadt Mainz Jugendamt der Stadt Mainz 36 SPD-Mombach / Soziale Stadt Jobcenter für Arbeitsmarktintegration U-25-Team, Alzey Worms Jobcenter für Arbeitsmarktintegration der Stadt Mainz U-25-Team, Mainz Berufsberatung der Agentur für Arbeit Mainz Grund- und Hauptschule Heidesheim Hauptschule Schillerschule Windmühlenschule Mainz Fortbildungsakademie der Wirtschaft Institut zur Förderung von Bildung und Integration Step On! Netzwerk Lernende Regionen an der Uni Mainz Fragestellung Zu Beginn der Diskussion wurden grundsätzliche Fragen aufgeworfen: Wer muss sich mit wem zusammenschließen, um eine bessere Vernetzung der Angebote zu erreichen? Wo ist eine Zusammenarbeit bislang noch nicht gelungen? Welche Akteure fehlen, wer muss noch vernetzt werden? Wer muss darüber hinaus noch angesprochen werden? Drei inhaltliche Punkte aus der vorangegangen Podiumsdiskussion wurden zur weiteren Bearbeitung durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei als Orientierungshilfe vorangestellt. Diese wiesen noch einmal das Spektrum auf, in dem sich die Zusammenarbeit mit Betrieben von Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft bewegt: Netzwerkmanagement: Welche Zugänge zu Betrieben und Jugendlichen sind vorhanden, welche müssen erschlossen werden? Beratungsmanagement: Wen muss man wie beraten, damit man ausbilden kann? Begleitungsmanagement: Wie kann Begleitung über mehrere Stationen sinnvoll stattfinden, welche Fragen muss man aufgreifen, an welche Fachstellen kann man vermitteln? Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Die Erwartung an den Workshop war, dass man bereits auf vorhandene Strukturen zugreifen kann, das „Rad nicht neu erfinden müsse“. Dadurch versprach man sich auch eine Erhöhung des Wissens um Informationen von der Veranstaltung. Informationen müssen zudem 37 gebündelt werden, um für vorliegende Probleme die richtigen Ansprechpartner identifizieren zu können. Zentral war außerdem die Fragestellung „Welcher Grad der Vernetzung wird gebraucht, um im eigenen Arbeitsbereich erfolgreich arbeiten zu können?“ sowie „Was sind die Gründe warum Vernetzung nicht optimal funktioniert?“ Die Motivation seitens der Schulen an den Workshops teilzunehmen, lag konkret in der Hilfestellung für die Jugendlichen beim Übergang Schule - Beruf: Kann ich Jugendliche mit Migrationshintergrund mit Betrieben ausländischer Herkunft zusammenbringen; herrscht hier mehr Autorität als bei deutschen Unternehmern? Immer mehr Jugendliche werden in Betriebe von Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft vermittelt, die bislang noch nicht ausbilden. Was kann ich tun, um diese dann auch zur Ausbildung zu motivieren? Dabei bewegte sich die Erwartung zwischen der Anspruchsseite der „Jugendlichen“, die sich für diese Zielgruppe eine Verbesserung der beruflichen Integration durch Vernetzung der Angebote erhoffte, und der Angebotsseite der Bildungsinstitutionen, die die Notwendigkeit stärkerer Vernetzung betonte. Ergebnisse Innerhalb der Diskussion wurden verschiedene Bestandteile gelungener Vernetzung angesprochen, die im Folgenden festgehalten sind. Die Diskussion konnte dabei nur Schlaglichter aufzeigen. Sie geben für die weitere Projektarbeit aber auch in Richtung Politik, Wirtschaft, Bildungsinstitutionen, Migrantenselbstorganisationen sowie Kammern wichtige und 38 konstruktive Signale für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen am Übergang Schule – Beruf agierenden Institutionen. Wissen um Angebotsstruktur erhöhen Einerseits kann informelles Wissen um Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft an die zuständigen Stellen wie Kammern oder das Projekt A.I.B. weiter kommuniziert werden, um diese Betriebe zur Ausbildung zu motivieren bzw. deren Ausbildungseignung zu prüfen. Andererseits muss das Wissen über Unterstützungsangebote, zum Beispiel das Lotsenprogramm der Kammern, EQJ etc. in die Betriebe hineingetragen werden. Vorhandene Programme migrationsspezifisch ausrichten Werden vorhandene Angebote, z.B. Patenprogramm der Kammern, auch durch Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern mit Migrationshintergrund in Anspruch genommen? Man könnte hier bspw. ein niedrigschwelliges Angebot installieren, um sowohl den Jugendlichen als auch den ausbildenden Betrieben eine Unterstützung anzubieten (z.B. „Patenbetriebe“). Netzwerke der Jugendlichen nutzen Die Gewinnung von Betrieben funktioniert oftmals über persönliche Kontakte, z.B. der Lehrerinnen und Lehrer: Wo kann man selber etwas erreichen? Wie kann man persönliche Netzwerke nutzen und gestalten? Eine gute Beziehungsstruktur besteht über die Jugendlichen selbst, über ihre Kontakte zu Migrantenselbstorganisationen, Moscheen usw. Es wird auf ein schon vorhandenes persönliches Netzwerk zugegriffen, das auch durch die Institutionen genutzt werden kann. Über die Jugendlichen können Kontakte zu Betrieben hergestellt, diese erfasst und an entsprechende Stellen weitervermittelt werden (Kammern, A.I.B). Multiplikatorenarbeit Der Übergang von Praktika in Ausbildung ist (über persönliche Beziehung) eher gering, daher ist die Ansprache von Multiplikatoren wichtig, die sich mit Betrieben von Inhaberinnen und Inhaber ausländischer Herkunft auskennen. Interessensvertretung der Betriebe stärken Angelehnt an das Beispiel aus Augsburg (Ausbildungsinitiative ausländischer Unternehmer e.V.) könnte eine Vereinigung ausländischer Unternehmer institutionalisiert werden, um eine Interessensvertretung dieser Betriebe aufzubauen bzw. zu stärken und um einen zentralen Ansprechpartner für Ausbildung in ausländischen Betrieben zu haben. Offene Fragen: Was muss diese Interessensvertretung leisten? Wo sollte diese angesiedelt sein? 39 Migrationserfahrene in (Regel-)Angebote einbinden Der interkulturelle Aspekt der Beratungsfunktion darf nicht vernachlässigt werden. Über Vernetzung können entsprechende Zugänge sichergestellt werden, z.B. über das Netzwerk der Zentralen Bildungsberatungsstelle von Step On! Hier werden Kontakte zu Institutionen mit entsprechender fachlicher Qualifikation hergestellt, um eine bedarfsgerechte Struktur anzubieten und Menschen mit spezifischen Fragestellungen entsprechend weiter zu vermitteln. Es müssen auch Fachleute mit Migrationshintergrund in die entsprechenden Entscheidungsebenen eingebunden werden. Kulturspezifische Ansprache Eltern von Jugendlichen mit Migrationshintergrund muss das deutsche Ausbildungssystem in seiner Ausgestaltung, aber auch in seiner Wertigkeit für die berufliche Integration verständlich gemacht werden. Damit kann auch überzogenen Erwartungen an die Berufswahl der eigenen Kinder, die nicht mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes und dem Bildungsabschluss der Jugendlichen vereinbar sind, entgegengewirkt werden. Die Ansprache der Betriebe ist so zu organisieren, dass sie die Bedeutung von Ausbildung für ihr Unternehmen erkennen: Was für einen Gewinn stellt Ausbildung für das eigene Unternehmen dar? 40 Ansprechpartner für Betriebe Im Sozialraum muss geklärt sein, wer Ansprechpartner für die Betriebe ist. Mittlerweile werden Betriebe von mehreren Seiten für Praktika, Ausbildung etc. angefragt. Diese Aufgabe sollte gebündelt werden und ein zentraler Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Geklärt werden müsste die Frage, wer diese Aufgabe übernehmen kann. Abbau von Bürokratie durch Kooperation Kleine und mittelständische Betriebe sind oftmals von der Bürokratie, die mit der Aufnahme eines Ausbildungsverhältnisses verbunden ist, abgeschreckt und entscheiden sich dann häufig gegen eine Ausbildung. Der Verwaltungsaufwand muss vereinfacht bzw. reduziert werden, wenn man am dualen Ausbildungssystem festhalten will. Angebote müssen sich mehr an dem Bedarf des Betriebes orientieren und dürfen kein Hemmnis für eine betriebliche Ausbildungsaufnahme darstellen. Institutionsübergreifende Vernetzung Die personelle Ausstattung der Institutionen wie Kammern und Arbeitsagenturen ist unzureichend. Daher muss auch realistisch eingeschätzt werden, was von den Ideen umgesetzt werden kann. Die Fragestellung neuer Projekte muss demnach auch lauten: Was können wir sinnvollerweise zum bestehenden Regelsystem ergänzen? Vision für eine gelingende Vernetzung Abschließend wurde die Frage aufgeworfen „Wer muss Motor sein, um Vernetzung voranzutreiben?“ Von wem muss also die Initiative ausgehen, damit eine Vernetzung in Bezug auf die Fragestellung des Workshops gelingen kann? Dazu wurden drei Schwerpunkte herausgearbeitet: Initiative seitens der Schulen (aber auch Eltern), um die Jugendlichen optimal auf die Arbeitswelt vorzubereiten: Mehr Zeit seitens der Schulen, um Beziehungsarbeit zu leisten, d.h. Austausch mit Mittlerstellen wie Arbeitsagenturen sowie die Vernetzung in Richtung Schule-Wirtschaftswelt voranzutreiben. Initiative unter der Beteiligung von allen: Jeder kann seinen Beitrag zur Vernetzung leisten. Wenn alle sich daran beteiligen wird es leichter, das Ziel einer guten Vernetzung zu erreichen. Das Thema muss mehr auf die Tagesordnung auch bei den Gremien kommen. Die Erfahrung anderer Projekte zeigt, dass man für eine gute Vernetzung einen langen Atem benötigt und viele Gelegenheiten genutzt werden 41 müssen, Vernetzung immer wieder zu thematisieren. Wissen um gute Ansätze müssen publik gemacht werden. Initiative durch die Betriebe: Leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben für das Thema sensibilisieren und verdeutlichen, dass sie nicht alleine dastehen, sondern auf eine Angebotsstruktur zugreifen können. Damit wird auch eine Vertrauensbasis zu den Betrieben hergestellt. 42 Resümee In der Podiumsdiskussion zu Beginn der Veranstaltung und den nachfolgenden Workshops wurden zahlreiche Themen angeschnitten, aber auch wichtige Impulse gesetzt. Aus der Veranstaltung haben sich, basierend auf den Erfahrungen und dem Wissen der Arbeitsmarktakteure, Bildungsträger, Schulen, Betriebe sowie der Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, neue Strategien hinsichtlich Ansprache, Beratung und Begleitung sowie der regionalen Vernetzung für die Projektarbeit ergeben. Als ein wichtiges Ergebnis der Tagung zählt für A.I.B., dass innerhalb der Angebotsstrukturen vermehrt auf den Einsatz von Fachleuten mit Migrationshintergrund geachtet werden muss. D.h. in der Arbeit von Kammern, Arbeitsagenturen sowie bei Bildungsträgern und Schulen, muss in der Zusammenarbeit mit Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund geachtet werden. Interkulturelle Kompetenz ist ein weiterer wichtiger Faktor für den Erfolg von Ausbildungsberaterinnen und –beratern. Des Weiteren bleibt der Zugang zu Multiplikatoren und Betriebsinhabern über die Migrantenselbstorganisationen wesentlich. Diese müssen von den Institutionen vor Ort verstärkt genutzt werden, um Betriebe erfolgreich für Ausbildung zu gewinnen. 43 Die Akquisition von Praktikums- und Ausbildungsplätzen seitens der Bildungsträger und auch Schulen bedarf einer zentralen Koordinierung. Betriebe werden zusehends mit Anfragen überhäuft und reagieren z. T. aufgrund der Häufigkeit der Anfragen schon mit Ablehnung. Ein zentraler Ansprechpartner für Betriebe könnte hier zur besseren Vernetzung der Arbeit beitragen. In der Diskussion wurde deutlich, dass häufig die schwierige Arbeitsmarktsituation Jugendlicher mit Migrationshintergrund und potenzielle Ausbildungsplätze bei Betrieben mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft in Verbindung gebracht wird. Dies kann eine Option darstellen. Ziel müsste jedoch vielmehr ein umfassenderes Denken bezüglich des Einsatzes der Ausbildungsstellen von Betriebsinhaberinnen und -inhabern mit Migrationshintergrund sein. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Ausbildungsstellen in solchen Betrieben „nur“ für solche Jugendliche bereitgestellt werden, die in der momentanen Ausbildungssituation benachteiligt sind. Diese Betriebe stehen jedoch allen Jugendlichen für Ausbildung offen. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich beim Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Jens Beutel bedanken, der die Schirmherrschaft für das Projekt A.I.B. übernommen hat. Zu der Tagung des Forum Pro Ausbildung haben sich über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. (Teilnehmerliste im Anhang) 44 Grußwort von Oberbürgermeister Jens Beutel Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer, verehrte Jurorinnen und Juroren, sehr geehrte Damen und Herren, ich wollte es mir auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, das Finale des dritten IdeeFixWettbewerbes mitzuerleben und ein wenig von der Superstimmung, die hier – genau wie in den Vorjahren – den Ratssaal förmlich erbeben lässt, einzufangen. Mit dem dritten Unternehmenswettbewerb IdeeFix haben wir ja nun schon ein kleine Tradition begründet, die uns aber noch gar nicht langweilig wird, sondern uns immer wieder ein aufregendes Event für alle Beteiligten beschert. Ich glaube, dass alle hier Anwesenden sehen konnten, dass unsere Jugend vor Kreativität und Engagement nur so sprüht und die Chance, einen Hauch von Unternehmergeist zu fühlen und zu erfahren, gerne genutzt hat. Ziel dieses Unternehmenswettbewerbes ist es nämlich, meine sehr verehrten Damen und Herren, die persönliche und berufliche Selbstständigkeit junger Menschen zu fördern und damit einen Beitrag zur Schaffung einer Kultur der Selbstständigkeit zu leisten. Gleichzeitig 45 wollen wir damit aber auch ganz generell die Arbeitsmarktfähigkeit junger Menschen steigern und ihnen den Eintritt ins Berufsleben erleichtern. Wenn ich „wir“ sage, dann meine ich damit auch die Kammern, das Wirtschaftsministerium, das Bildungsministerium, die Wirtschaftsjunioren, das Rheinhessische UnternehmensgründungsNetzwerk, die wir alle ein gemeinsames Ziel vor Augen haben: Wir wollen langfristig die Gründungskultur in unserer Region verbessern und das Gründungsgeschehen vorantreiben. Allen, die in diesem Jahr erneut den Wettbewerb unterstützt haben, - sei es bzgl. der Räumlichkeiten im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer, sei es als Sponsor eines Preises – sehr verehrter Herr Dr. Augter -, sei es das Wirtschaftsministerium als Geldgeber für das Projekt Perspektive Unternehmergeist (PUG), das ism als Projektträger - , ich möchte Ihnen allen an dieser Stelle ein herzliches DANKE sagen für dieses wunderbare Gemeinschaftsprojekt, das uns hoffentlich noch viele Jahre begleiten wird. Die diesjährige Aufgabe lautete: „Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler deren Eltern nicht in Deutschland geboren sind oder Jugendliche die erst kürzlich nach Deutschland gekommen sind, absolvieren die Hauptschule. Obwohl die Jugendlichen Vieles zu bieten haben, haben sie dennoch erhebliche Schwierigkeiten einen Ausbildungsplatz zu finden. Es müssen Ideen und Wege gefunden werden, dies zu ändern. Was soll Eurer Meinung nach die Schule leisten, so dass die Jugendlichen besser unterstützt werden und sie einen Ausbildungsplatz finden. Baut zu Eurer Idee ein Modell dieser Schule. Alle Ideen sind willkommen!“ … und damit will ich gerne nochmals die Brücke schlagen zum Vormittagsprogramm und der heutigen Fachtagung im Forum Pro Ausbildung: Die aktuellen Zahlen zur Bildungs- und Ausbildungssituation ausländischer Jugendlicher zeigen eine insgesamt bedenkliche Situation: - 44% der ausländischen, aber nur 19% der deutschen Jugendlichen besuchen eine Hauptschule; - 17 % der ausländischen Jugendlichen erreichen keinen Schulabschluss gegenüber der Hälfte bei den deutschen; - die Ausbildungsquote der ausländischen Jugendlichen sinkt seit 1994! Damals waren es 126.000 Auszubildende mit einer nicht-deutschen Staatsangehörigkeit. Heute sind es mit gerade mal 67 600 fast nur noch die Hälfte. 46 Vor diesem Hintergrund sind Projekte wie das heute früh vorgestellte „A.I.B. Ausbildung und Integration – Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft bilden aus“ in Trägerschaft von INBI gut und wichtig. Und deshalb habe ich auch gerne die Schirmherrschaft dafür übernommen. Um verstärkt betriebliche Angebote auch für Migrantinnen und Migranten zu erschließen – sowie auch Betriebe mit Inhaberinnen und Inhabern mit Migrationshintergrund den Einstieg in die Ausbildung zu erleichtern – sind solche flankierenden Hilfen wie das A.I.B.-Projekt erforderlich und ergänzen sinnvoll das bereits herausragende Engagement der Kammern, denen ich an dieser Stelle einmal ganz besonders dafür danken möchte. Betriebe sollten bei der Ausbildung leistungsschwächerer oder benachteiligter junger Migrantinnen und Migranten verstärkt durch ausbildungsbegleitende Hilfen sowie durch sozialpädagogische Begleitung unterstützt werden. Und Kleinbetriebe sollten auch organisatorische Unterstützung durch z.B. externes Ausbildungsmanagement erhalten können, wenn sie ohne Hilfe diese Jugendlichen nicht ausbilden können. Ich denke da z.B. an die Verbundausbildung. Zwei Stränge, die in der Tat unterschiedliche Akteure auf den Plan rufen und sich – wie schon gesagt – sinnvoll ergänzen. Nun aber zur Preisverleihung! Zunächst zur allgemeinen Preisverleihung: Jede und jeder von Euch erhält eine Teilnahmeurkunde, die Ihr – und auch das haben wir bewusst so gewollt – Euren späteren Bewerbungsunterlagen beifügen könnt, weil wir diesen Urkunden sowohl mit den Inhalten als auch mit unseren Unterschriften eine ganz besondere Aussagekraft verliehen haben. Wer kann in seinen Bewerbungsunterlagen für einen Ausbildungsplatz schon vorzeigen, dass er oder sie Teamfähigkeit besitzt, über soziale und kommunikative Kompetenzen verfügt, strukturell arbeiten und dabei auch noch Konflikte bewältigen kann? Und das Ganze auch vom Wirtschaftsminister des Landes Rheinland-Pfalz, Herrn Hendrik Hering, den beiden Kammerpräsidenten, Herrn Dr. Harald Augter und Herrn Karl-Josef Wirges und auch von mir, dem Oberbürgermeister Eurer Stadt noch bestätigt bekommt. Eigentlich müsstet Ihr den Ausbildungsplatz schon in der Tasche haben! Nein, ich bin wirklich fest davon überzeugt, dass dies schon ein Vorteil in einem Bewerbungsverfahren sein kann und ich wünsche Euch diesen Erfolg von ganzem Herzen, denn es gibt kaum etwas Wichtigeres als eine gut fundierte Ausbildung für Eure berufliche Zukunft. (Verleihung der Urkunden) 47 Und nun kommen wir endlich zum Höhepunkt des heutigen Tages: Die Jury hat es sich nicht leicht gemacht, aber dennoch zwei Teams einen Tick besser bewertet und als ersten und zweiten Sieger ausgewählt. Und zwar: Das Team, das in der Bewältigung der Gesamtaufgabe das Beste war und das Team, das hinsichtlich seiner Kreativität besonders überzeugt hat. (Es folgt die Begründung für den zweiten Sieger) Der Preis für das kreativste Team - einen Nachmittag auf der Kartbahn Mainz-Finthen (Airfield) – gesponsert vom HDI – dem Haftpflichtverband der Deutschen Industrie – verleihe ich – gemeinsam mit Herrn Dr. Augter an das Team der Mombacher Hauptschule. (Es folgt die Begründung für den ersten Sieger) Der Preis für den Gesamtsieger ist die Teilnahme am Bundeswettbewerb IdeeFix im Mai 2007 und eine Reise nach Berlin. Ich mache es etwas spannender und erkläre kurz, um was es dabei geht: Der hier in Mainz entstandene IdeeFix-Unternehmenswettbewerb hat bundesweit – im EQUAL-Kontext – so großen Anklang gefunden, dass es inzwischen 8-10 Wettbewerbe im ganzen Bundesgebiet gibt, deren Sieger sich im nächsten Jahr – im Mai – in einer Bundesausscheidung messen werden. Die Durchführung dieses Bundeswettbewerbs liegt in der Verantwortung unseres Rheinhessischen UnternehmensgründungsNetzwerkes und PUG – Perspektive Unternehmergeist. Wir freuen uns jetzt schon darauf, Gastgeber für die Teams aus der ganzen Bundesrepublik zu sein….und: Die Sieger dieses Wettbewerbs können eine Reise nach Hannover gewinnen, die dann ca. zwei Wochen später stattfinden wird…., aber mehr wird jetzt noch nicht verraten. Dieser Preis ist gesponsert von run – dem Rheinhessischen UnternehmensgründungsNetzwerk - und wird verliehen an das Team der Schiller-Hauptschule. Und damit erkläre ich den Unternehmenswettbewerb IdeeFix Mainz 2006 für beendet. Ich bedanke mich bei den Jurorinnen und Juroren, noch einmal ganz besonders herzlich bei den Sponsoren, bei den Lehrerinnen und Lehrer, deren Schulleitungen, bei den Organisatoren und da vor allem bei Frau Vogel, die auch in diesem Jahr wieder einen tollen Job gemacht hat. Vielen Dank Ihnen und allen am heutigen Tag Beteiligten. Ich freue mich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. 48 Ideefix Mainz 2006 Aller guten Dinge sind drei! von Dagmar Vogel Am 22. November 2006 war es wieder soweit, zum dritten Mal fand in Mainz der Unternehmerwettbewerb IdeeFix statt. In diesem Jahr stellten sich 50 Schülerinnen und Schüler von fünf Mainzer Hauptschulen der kniffligen Aufgabe „ihre Schule der Zukunft“ zu entwickeln. Die genaue Aufgabenstellung lautete wie folgt: „Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler, deren Eltern nicht in Deutschland geboren sind oder Jugendliche, die erst kürzlich nach Deutschland gekommen sind, absolvieren die Hauptschule. Obwohl die Jugendlichen vieles zu bieten haben, haben sie dennoch erhebliche Schwierigkeiten einen Ausbildungsplatz zu finden. Es müssen Ideen und Wege gefunden werden, dies zu ändern. Was soll Eurer Meinung nach die Schule leisten, so dass die Jugendlichen besser unterstützt werden und sie einen Ausbildungsplatz finden. Baut zu Eurer Idee ein Modell dieser Schule. Alle Ideen sind willkommen!“ Für die Umsetzung der Aufgabenstellung war, wie auch schon in den Wettbewerben zuvor, ca. 24 Stunden Zeit. Gleich nach der Aufgabenverkündung ging es in den Räumlichkeiten des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer Rheinhessen in Mainz-Hechtsheim ans Werk. Es wurde getüftelt und eingekauft, geplant und gebastelt und noch bis spät abends debattiert und an den Modellen gefeilt. Die wachsenden Erfolge dieser Arbeit konnten von Stunde zu Stunde beobachtet werden. In Form einer kleinen Messe wurden die Modelle dann am nächsten Tag ab 12:00 Uhr im Mainzer Rathaus ausgestellt. Sowohl die anwesenden Juroren als auch das Publikum des ForumProAusbildung begutachteten akribisch die einzelnen Werke. 49 Nachdem sich die Teams und auch deren Betreuerinnen und Betreuer in der Mittagspause am Buffet des Mainzer Rathauses gestärkt hatten, ging es in die letzte Runde: Die Präsentation der entwickelten Konzepte. Dabei sollte ein besonderes Augenmerk auf die Vermarktungsstrategie gelegt werden. Alle Mannschaften überzeugten mit ihren sehr unterschiedlichen Präsentationen, vom Rollenspiel bis hin zu teammotivierenden-Jubelparolen war alles vertreten. Nicht nur das Publikum, auch die Jury war hell auf begeistert von der Umsetzung dieser komplexen Aufgabe. Die Jury setzte sich in diesem Jahr zusammen aus: Frau Elvira Gemmer, Berufsbildungsreferentin Handwerkskammer Rheinhessen, Herrn Dr. Harald Augter, Präsident der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen und des Haftpflichtverbandes der deutschen Industrie (HDI), Herrn Martin Koczor, Rheinhessisches Unternehmens- gründungsnetzwerk run, Frau Hilke Smit-Schädla, Referat Frauen & Jugend in der Wirtschaft im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, Frau Kerstin Bauer, Wirtschaftsförderin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Alzey-Worms und Herrn Salim Özdemir, Vorsitzender des Ausländerbeirates der Stadt Mainz. 50 Nach eingehender Debatte gelang es den drei Damen und drei Herren dann auch ein Siegerteam und einen Preis für das kreativste Konzept zu vergeben. Zum Glück ließen sich die Verantwortlichen nicht allzu viel Zeit mit der wohldurchdachten, wenn auch schwierigen Entscheidung. Die Spannung im Ratsaal war kontinuierlich gestiegen und die Luft knisterte förmlich vor erwartungsvoller Freude. Von dieser Stimmung blieb auch Herr Staatssekretär Michael Ebling nicht unberührt, als er in seiner einleitenden Rede die Arbeit der Teams und das in den zwei Tagen Geschaffene eingehend lobte. Dann folgte die Siegerehrung. Zu Beginn ehrte Staatssekretär Ebling zusammen mit Oberbürgermeister Jens Beutel all diejenigen, die an dem Wettstreit IdeeFix Mainz 2006 teilgenommen hatten. Trotz starker Erkältung ließ Herr Beutel sich diese schöne Aufgabe wie auch in den beiden Jahren zuvor nicht entgehen. Allen 50 Schülerinnen und Schüler wurde ein Kinogutschein als kleine Anerkennung überreicht, viel wichtiger jedoch war das Zertifikat, welches die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb bescheinigt und den Bewerbungsunterlagen der Schülerinnen und Schüler beigelegt werden kann. Vom Händedruck ließ der Oberbürgermeister dieses Mal lieber ab, „um die Teilnehmer nicht gesundheitlich zu gefährden“, wie er meinte. Persönlich unterschrieben von Herrn Hendrik Hering, dem Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, Herrn Oberbürgermeister Beutel, Herrn Dr. Harald Augter, dem Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Rheinhessen und Herrn Karl Josef Wirges, dem 51 Präsidenten der Handwerkskammer Rheinhessen, erzeugt dieses Zertifikat sicherlich einen guten Eindruck bei Personalverantwortlichen. Auch die Betreuerinnen und Betreuer sowie die jeweiligen Schulen erhielten ein Zertifikat der Anerkennung. Nach dem dies geschafft war, erfolgte endlich die heiß ersehnte Verkündung der Sieger. Kerstin Bauer hielt als Sprecherin der Jury eine kleine Laudatio, in welcher sie die Entscheidung der Jury darlegte. Als erstes wurde der Preis für besondere Kreativität und Innovation verliehen, der an die Grund- und Hauptschule Mainz-Mombach West und damit das Team der „MOLG`s“ ging. Als der Name der Gewinnerschule genannt wurde, waren im Ratssaal nur noch Jubelschreie zu vernehmen. Oberbürgermeister Beutel überreichte zusammen mit Herrn Dr. Augter den Schülerinnen und Schülern einen Gutschein für einen Nachmittag auf der Kartbahn in Mainz-Finthen. Dieser Preis wurde ermöglicht durch das Sponsoring des HDI. 52 Gewinnen konnte in diesem Jahr die Hauptschule Mainz-Neustadt II, oder auch Schillerschule, die mit ihrem Konzept einer Multi-Kulti-Schule alle bis ins Detail überzeugen konnten. Der Preis, der von Staatssekretär Ebling und Oberbürgermeister Jens Beutel überreicht wurde, ist die Teilnahme am Bundeswettbewerb IdeeFix EQUAL im Mai 2007. Als besondere Auszeichnung für ihr tolles Schaffen winkt dem zehnköpfigen Siegerteam außerdem noch ein Kurztrip nach Berlin. 53 Nach den obligatorischen Gruppenfotos in Siegerpose ging wieder einmal ein erfolgreicher IdeeFix-Wettbewerb zu Ende. Voller Spannung warten wir nun auf den Bundeswettbewerb IdeeFix EQUAL im Mai 2007 (in Mainz). Wir wünschen auf diesem Weg dem Mainzer Team schon einmal viel Spaß und vor allem viel Erfolg im Finale. Weitere Informationen zum beschriebenen Wettbewerb oder dem Bundesfinale erhalten Sie bei: ism e.V. Projekt PUG Dagmar Vogel Augustinerstraße 64-66 55116 Mainz Fon: 0 61 31 . 32 84 88 Fax: 0 61 31 . 32 84 89 www.ism-mainz.de www.perspektive-rlp.de www.ideefix-wettbewerb.de [email protected] 54 Presse 55 Allgemeine Zeitung 24.11.2006 56 Teilnehmer/innenliste Einrichtung Vorname Nachname Straße AGARP Miguel Vicente Frauenlobstraße 15-19 55118 Mainz AGARP - Projekt InBez Sabina Steller Bilhildisstraße 2 55116 Mainz 55131 Mainz Agentur für Arbeit Mainz Projekt / Funktion Teamleiterin U-25 PLZ Ort Susanne van Rjin Untere Zahlbacher Straße 27 Agentur für Arbeit Mainz Irene Gross-Herzog Untere Zahlbacher Straße 27 55131 Mainz Arbeit und Leben gGmbH Doris Hormel Hintere Bleiche 34 55116 Mainz Thomas Feser Konrad-Adenauer-Straße 55218 Ingelheim Felicitas Eitel Frohsinnstraße 13 a 86150 Augsburg ARGE Mainz-Bingen Ausbildungsinitiative Ausländische Unter- nehmer e.V. (AAU) Augsburg Büro Beauftragte der Landesregierung für Migration und Integration im MASFG Dr. Florian Edinger Bauhofstraße 9 55116 Mainz Caritasverband Mainz Martin Rohschürmann Grebenstraße 9 55116 Mainz CJD Mainz Jutta Cornelius Leibnizstraße 20 55118 Mainz DGB Region Rheinhessen Nahe Wolfgang Kron Kaiserstraße 26 -30 55116 Mainz Donner und Partner GmbH Annette Große Bleiche 14-20 55116 Mainz Donner und Partner GmbH Aouicha Kaufmann DekkoucheGharbi Große Bleiche 14-20 55116 Mainz Donner und Partner GmbH Christoph Helmchen Große Bleiche 14-20 55116 Mainz DRK Deutsches Rotes Kreuz KV Mz.-Bingen Migrationserstberatung Marietta Hanka Mitternachtsgasse 6 55116 Mainz DRK Deutsches Rotes Kreuz KV Mz.-Bingen Migrationserstberatung Irina Dudnik Mitternachtsgasse 6 55116 Mainz Jonathan van der Meer EQUAL Transnational Neapel FAW Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH Stefan M. Riegel Alexander-Diehl-Straße 2a 55130 Mainz Förderband Mainz e.V. Projekt Job-Coach Uwe Prinz Mitternachtsgasse 8 55116 Mainz Förderband Mainz e.V. c/o Hauptschule Lerchenberg, Projekt Jobfux Robert Schwab Hindemithstraße 1-5 55127 Mainz Förderband Mainz e.V. c/o Hauptschule Mombach, Projekt Jobfux 55120 Mainz Sabine Simon Am Lemmchen 48 Förderband Mainz e.V. c/o Hauptschule Weisenau, Projekt Jobfux Michaela Endres Friedrich-Ebert-Straße 57a 55130 Mainz Grund- und Hauptschule Heidesheim Stephanie Zechmeister Kreuzstraße 47 55262 Heidesheim Grund- und Hauptschule Ingelheim Birgit Michelbach Mainzer Straße 68 55218 Ingelheim Grund- und Hauptschule Ingelheim Inge Rau Mainzer Straße 68 55218 Ingelheim Gymnasium Gonsenheim Norbert Hartmann An Schneiders Mühle 1 55122 Mainz 57 Einrichtung Vorname Nachname Straße Handwerkskammer Rheinhessen Projekt / Funktion Elvira Gemmer Dagobertstraße 2 PLZ 55116 Mainz Ort Hauptschule Mainz-Neustadt I Goetheschule Eva Frank Leibnizstraße 67 55118 Mainz 55118 Mainz Hauptschule Mainz-Neustadt I Goetheschule Gerhard Höffel Leibnizstraße 67 Hauptschule Mainz-Neustadt II Schillerschule Barbara Bauer Adam-Karrillon-Straße 9 55118 Mainz Jugendmigrationsdienst Gülcan Aktürk Rheinstraße 43 - 45 55116 Mainz IB Internationaler Bund Jugendmigrationsdienst Arzu Esmeray Rheinstraße 43 - 45 55116 Mainz IB Internationaler Bund Jugendmigrationsdienst Münevver Aktas Rheinstraße 43 - 45 55116 Mainz IB Internationaler Bund Jugendmigrationsdienst Yasemin Boz Rheinstraße 43 - 45 55116 Mainz IB Internationaler Bund / Pro Job-Team Zweigst. Oppenheim Ursula Knoth Bahnhofstraße 14 - 16 55276 Oppenheim IB Internationaler Bund / Pro Job-Team Zweigst. Oppenheim Irina Müller Bahnhofstraße 14 - 16 55276 Oppenheim IB Internationaler Bund / Pro Job-Team Zweigst. Oppenheim 55276 Oppenheim IB Internationaler Bund Peter Zeus Bahnhofstraße 14 - 16 IB Internationaler Bund / Projekt run&help Annette Böhm Rheinstraße 43 - 45 55116 Mainz INBI gGmbH Peimaneh Nemazi-Lofink Wallaustraße 113 55118 Mainz INBI gGmbH Stefanie Buss Wallaustraße 113 55118 Mainz INBI gGmbH Enikö Konrath Wallaustraße 113 55118 Mainz INBI gGmbH Karin Prinz Wallaustraße 113 55118 Mainz Industrie- und Handelskammer Rheinhessen Dr. Harald Augter Schillerplatz 7 55116 Mainz Industrie- und Handelskammer Rheinhessen Theo Welter Schillerplatz 7 55116 Mainz Industrie- und Handelskammer Rheinhessen Andreas Fels Schillerplatz 7 55116 Mainz Irfani Elektrotechnik Irfan Ilhan Frauenlobstraße 82 55118 Mainz ism Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. Prof. Dr. Franz Hamburger Augustiner Straße 64-66 55116 Mainz ism Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. Martin Koczor Augustiner Straße 64-66 55116 Mainz ism Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. Dr. Christian Lehnhardt Augustiner Straße 64-66 55116 Mainz ism Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. - Projekt PUG Dagmar Vogel Augustiner Straße 64-66 55116 Mainz ism Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. - Projekt InBez Hans-Peter Frühauf Augustiner Straße 64-66 55116 Mainz ism Institut für Sozialpädagogsche Forschung Mainz e.V. - Projekt InBez Ulrike Pingel Augustiner Straße 64-66 55116 Mainz Job-Center für Arbeitsmarktintegration Stellvertr. Geschäftsführerin Martina Förster Am Rodelberg 21 55131 Mainz Job-Center für Arbeitsmarktintegration Ute Jahn Am Rodelberg 21 55131 Mainz Job-Center für Arbeitsmarktintegration Jutta Wolter Am Rodelberg 21 55131 Mainz Job-Center für Arbeitsmarktintegration Worms Karl-Heinz Winkler Schönauer Straße 2 67547 Worms Jobstarter Regionalbüro West / ZWH e.V. Melanie Kochanek Sternwartstraße 27-29 40223 Düsseldorf Jeannette Mischnick Bauhofstraße 9 55116 Mainz Mario Schmidt Bauhofstraße 9 55116 Mainz Michael Ebling Mittlere Bleiche 61 55116 Mainz Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend 58 Einrichtung Projekt/ Funktion Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Vorname Nachname Straße Ralf Torsten Böttche Mittlere Bleiche 61 PLZ 55116 Mainz Ort Weis Mittlere Bleiche 61 55116 Mainz Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Landeskoordinierungsstelle Girls Day Sabine Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Gudrun Thomas-Wolf Stiftstraße 9 55116 Mainz Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Hilke Smit-Schädla Stiftstraße 9 55116 Mainz PHOENIX e.V. Irina Kobyletsci Kaiserstraße 40 55116 Mainz Schneider Beratung Anke Chollet Fischtorstraße 12 55116 Mainz SPAZ gGmbH Udo Willfahrt Wilhelm-Quetsch-Straße 1 55128 Mainz SPAZ gGmbH Lida Dastmalchi Wilhelm-Quetsch-Straße 1 55128 Mainz 55128 Mainz SPAZ gGmbH, Projekt Jugend-Scout Jutta Schulte-Bockum Wilhelm-Quetsch-Straße 1 SPAZ gGmbH, Projekt Jugend-Scout Thomas Häfner Wilhelm-Quetsch-Straße 1 55128 Mainz Jens Beutel Jockel-Fuchs-Platz 1 55116 Mainz Stadt Mainz Oberbürgermeister Stadt Mainz Leiterin Arbeitsmarktförderung Melanie Mohr Jockel-Fuchs-Platz 1 55116 Mainz Stadt Mainz Ausländerbeirat Salim Özdemir Jockel-Fuchs-Platz 1 55116 Mainz Stadt Mainz Ausländerbeirat Ilhan Topsakal Barbarossaring 7 55118 Mainz Stadt Mainz Frauenbüro Martina Trojanowski Jockel-Fuchs-Platz 1 55116 Mainz Stadt Mainz Migrationsbüro Hüseyin Haydaroglu Jockel-Fuchs-Platz 1 55116 Mainz Stadt Mainz 51 - Jugendamt Ursula Zerger Kaiserstraße 3-5 55116 Mainz Stadt Mainz Ortsvorsteher Neustadt Gerhard Walter-Bornmann Leibnizstraße 47 55118 Mainz Daniel Köbler Jockel-Fuchs-Platz 1 55116 Mainz Erziehungsattaché Nazife Eroglu An der Karlsschanze 7 55131 Mainz Universität Mainz - ZWW - Projekt step on! Sabine Teichreb Postfach 55099 Mainz Verein für Freiheit und Solidarität e.V. Mainz Hüseyin Kaya Bonifaziusplatz 7 55118 Mainz Stadtratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen Türkisches Generalkonsulat VHS - Mainz Barbara Boos-Bayer Karmeliterplatz 1 55116 Mainz Windmühlenschule Martina Kracht Pestalozziplatz 2 55120 Mainz Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung Rudi Imhof Albert-Schweitzer-Str. 113-115 55128 Mainz ZsL Mainz e.V. der EKHN Bernhard Wolfgang Kapitzki Rheinstraße 43-45 55116 Mainz ZsL Mainz e.V. Sandra Held Rheinstraße 43-45 55116 Mainz 59 60