Manual - Kompetenzen älterer Arbeitnehmer nutzen und entwickeln
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Manual - Kompetenzen älterer Arbeitnehmer nutzen und entwickeln
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Kaiser-Friedrich-Ring 75 65189 Wiesbaden www.wirtschaft.hessen.de Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Länger Leben – Länger Arbeiten Modellprojekt „Kompetenzen älterer Arbeitnehmer nutzen und entwickeln“ Ein Leitfaden für Unternehmen und Mitarbeitende // Klaus North it e re We b s e s n u ie nS Besuche .DE 50PLUS K H I . W WW Länger Leben – Länger Arbeiten Modellprojekt „Kompetenzen älterer Arbeitnehmer nutzen und entwickeln“ Ein Leitfaden für Unternehmen und Mitarbeitende Von Prof. Klaus North Eine Veröffentlichung der HA Hessen Agentur GmbH Postfach 1811 D-65008 Wiesbaden Abraham-Lincoln-Straße 38-42 D-65189 Wiesbaden Telefon 0611 / 774-81 Telefax 0611 / 774-8313 E-Mail [email protected] Internet http://www.hessen-agentur.de Martin H. Herkströter Geschäftsführer Dr. Dieter Kreuziger Vorsitzender des Aufsichtsrates Dr. Alois Rhiel, Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit Quellenangabe gestattet. Belegexemplar erbeten. 04 05 Dr. Alois Rhiel, Hess. Wirtschaftsminister Vorwort Minister Dr. Rhiel Ein Projekt der IHK zu Dillenburg und Wetzlar Gefördert im Rahmen der Qualifizierungsoffensive Hessen durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung durch Mittel des Europäischen Sozialfonds. Am Modellprojekt „Kompetenzen älterer Arbeitnehmer nutzen und entwickeln“ haben mitgewirkt: Unternehmen: · Christmann & Pfeifer GmbH & Co KG, Breidenbach // Ulrike Weimer · Format-Küchen GmbH & Co. KG, Haiger // Wolfgang Grün · Helmut Hund GmbH, Wetzlar // Werner Müller · Linde + Wiemann GmbH KG, Dillenburg // Manfred Georg · MINOX GmbH, Wetzlar // Jörg Hofmann, Bianca Gissel · Roth Werke GmbH, Dautphetal // Michael Donges · Selzer Fertigungstechnik GmbH & Co. KG, Driedorf // Thomas Hoyer, Matthias Oft Dozenten in Workshops und Begleitung der Unternehmen: · Projekteinführung: Prof. Dr. Klaus North, Fachhochschule Wiesbaden · Altersstruktur und Problemanalyse, Austausch von guten Praktiken: Prof. North · Motivation für ein längeres Arbeitsleben: Prof. Dr. Christian Zielke, Fachhochschule Gießen · Personalentwicklung insb. Qualifizierung älterer Arbeitnehmer: Dr. Cornelia Seitz, Bildungswerk der hessischen Wirtschaft · Lange Arbeitsleben gestalten – Erfahrungen aus Skandinavien: Dr. Annika Lantz und Dr. Peter Friedrich, FritzChange AB Schweden · Wissensweitergabe über Mitarbeitergenerationen: Prof. North · Arbeitsplatznahes Lernen und Individuelles Kompetenzmanagement: O.P. Müller, Personalentwicklung, Gießen · Präsentation der unternehmensinternen Projekte: Unternehmen und Prof. North · Fachtagung mit Personalentwicklern und Bildungsanbietern: Dr. Cornelia Seitz, Bildungswerk der hessischen Wirtschaft · Projektworkshop: Prof. North Projektteam der IHK zu Dillenburg und Wetzlar: Dr. Gerd Hackenberg, Gerd Kaulich, Beate Dörr, Henrik Lehnhardt Wissenschaftliche Projektleitung: Prof. Dr. Klaus North Gestaltung und Illustration: Véronique Noçon, Kontakt: [email protected] Gestaltung der Website: Henrik Lehnhardt Projektwebsite: www.ihk50plus.de 06 07 INHALTSVERZEICHNIS Vorwort ........................................................................................................................... 05 Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................ 07 Abbildungsverzeichnis .................................................................................................... 07 Länger leben – länger arbeiten: aber mit Phantasie! ...................................................... 08 1. Fakten zum demographischen Wandel ...................................................................... 11 2. Veränderte Leistungsfähigkeit für die Tätigkeit nutzbar machen ................................ 12 3. Kennen Sie Ihre Altersstruktur? ................................................................................... 13 4. Motivieren für ein längeres Arbeitsleben .................................................................... 18 5. Personalentwicklung für ein längeres Arbeitsleben .................................................... 21 Nutzen Sie die Kompetenzmatrix? ..................................................................... 24 Haben Sie einen Entwicklungsplan für jeden Mitarbeiter? ................................. 26 Führen Sie regelmäßig Mitarbeiterentwicklungsgespräche? .............................. 27 6. Weiterbildung älterer Mitarbeiter aktiv fördern .......................................................... 32 7. Wissensweitergabe über Mitarbeitergenerationen ..................................................... 37 8. Planen Sie Ihr Projekt .................................................................................................. 41 Impressum ...................................................................................................................... 43 ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abb. 1: Die Erwerbsbevölkerung wird älter .................................................................... 11 Abb. 2: Veränderungen der menschlichen Leistungsstruktur im Zeitverlauf ................... 12 Abb. 3: Beispiel einer Altersverteilung ........................................................................... 13 Abb. 4: Längerfristige Orientierung des Personalmanagements .................................... 21 Abb. 5: Die Kompetenzmatrix: Wer kann was wie gut? .................................................. 24 Abb. 6: Beispiel eines Entwicklungsplanes ..................................................................... 27 _ _ _ _ _ _ _ _ » // LÄNGER LEBEN – LÄNGER ARBEITEN ... _ _ _ _ _ [ ABER MIT PHANTASIE ! ] Dass wir in Zukunft länger arbeiten werden, wissen wir. Wie unsere Alterspyramide im Unternehmen heute aussieht und in Zukunft aussehen wird, darüber haben wir uns oft wenig Gedanken gemacht. Die Herausforderung, Innovation, Strukturwandel und weltweiten Wettbewerb zu bewältigen, erfordert neue Wege der Gestaltung langer Arbeitsleben sowie der Wissensweitergabe und des Lernens über Mitarbeitergenerationen. Unternehmen müssen sich Gedanken machen: » Wie lernen Jüngere und Altere vonund miteinander? Welche Entwicklungsperspektiven bieten wir Arbeitnehmern? Arbeitnehmer werden immer mehr eigenverantwortlich dafür sorgen müssen, dass sie auf dem sich wandelnden Arbeitsmarkt konkurrenzfähig bleiben. Investitionen in die eigene Kompetenzentwicklung sind ebenso gefragt wie Mobilität und der Wechsel von Tätigkeiten und Arbeitgebern. Wenn wir in Zukunft wieder 40 Jahre oder mehr arbeiten, müssen wir uns frühzeitig Gedanken machen, wie wir unser Arbeitsleben gestalten wollen. Um fit für eine langes, abwechslungsreiches und bereicherndes Arbeitsleben zu bleiben, sollten wir vermehrt Sprachen lernen, für eine gewisse Zeit im Ausland arbeiten, uns auch mal eine Auszeit gönnen, um etwas ganz anderes zu machen. Dabei sollten wir Familie, Freunde und private Interessen nicht vernachlässigen. Zwei Azubis mittags in der Kantine ... Hey Jenny, ich glaub` wir sind hier im Altersheim ... Hier gibt`s ja kaum jemanden unter Vierzig ... » » » Um uns heute für morgen zu rüsten, führte die IHK zu Dillenburg und Wetzlar das 08 09 Modellprojekt „Kompetenzen älterer Arbeitnehmer nutzen und entwickeln“ mit Pilotunternehmen aus der Region durch. Das Projekt wurde gefördert im Rahmen der Qualifizierungsoffensive Hessen durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und durch Mittel des Europäischen Sozialfonds. Dabei wurden Unternehmen, ältere Arbeitnehmer sowie Weiterbildungsinstitutionen unterstützt, die Kompetenzen älterer Arbeitnehmer zu nutzen, weiterzugeben und zu entwickeln mit dem Ziel, Wissen und Erfahrungen möglichst lang für die Wertschöpfung zu nutzen und älteren Arbeitnehmern eine Perspektive und Entwicklungsmöglichkeiten bei sich verlängernden Lebensarbeitszeiten zu geben. ... Dieser Leitfaden will Sie motivieren, sich mit der Thematik zu beschäftigen und praxiserprobte Lösungen in Ihrem Betrieb umzusetzen. Auf der Website des Projekts finden Sie weitere Informationen: » www.mit-50plus-arbeiten.de und www.ihk50plus.de [ Sie wollen mehr zur Thematik erfahren? ] » Bertelsmann-Stiftung (2005): Erfogreich arbeiten mit älteren Arbeitnehmern Verlag Bertelsmann-Stiftung, 2.Auflage, www.bertelsmannstiftung.de/verlag » Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landesentwicklung (2005): Demografischer Wandel und Erwerbstätigkeit von Älteren, Wiesbaden: Report 692 » VDMA (2004): Für immer jung? – Wie Unternehmen des Maschinenbaus dem demografischen Wandel begegnen, Frankfurt: VDMA-Verlag, www.vdma-verlag.de » www.demotrans.de: „Öffentlichkeits- & Marketingstrategie demographischer Wandel“ (geförd. v. BMBF), Darstellung von 15 Projekten zu verschiedenen Schwerpunkten, zahlreiche Handlungsanleitungen » www.arbeitundalter.at: Wissensdatenbank der Industriellenvereinigung der Öster reichischen Industrie, 34 aktuelle Beispiele für Reorganisation von Arbeitsprozessen » www.zvei.org/?id=186: Demografie-Initiative der elektrotechnischen Industrie » www.mit-offenen-augen.de: Betrieblicher Dialog zum demographischen Wandel » www.inqa.de: Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), insbesondere Initiativkreis Wie werden wir denn aussehen, wenn wir so alt sind? „30, 40, 50 plus – Älterwerden in Beschäftigung“ Glaubst Du, wir haben dann noch Bock auf´s Arbeiten? Ich mein´ so richtig Spaß an der Arbeit? Kann ich mir schwer vorstellen! Aber vielleicht geht´s, wenn wir öfters mal was Neues machen... _ _ _ _ _ _ » Haben sie erfolgreiche Beispiele aus ihrem Unternehmen, wie Sie Kompetenzen älterer Arbeitnehmer nutzen und entwickeln? » Funktionieren bei Ihnen Paten-/oder Mentorenmodelle? » Schneiden Sie Arbeitplätze auf die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer zu? » Ist es Ihnen gelungen, ältere Arbeitnehmer aus der Produktion in körperlich weniger belastende Tätigkeiten in Vertrieb, Service, Verwaltung einzusetzen? » Stellen Sie ältere Fachkräfte ein? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? » Lernen jüngere und ältere Mitarbeiter gemeinsam und voneinander? // Unternehmen Titel des Beispiels Problem Die Lösung? Was sollte beachtet werden / Welche Lehren können gezogen werden? » » » ... den Job wechseln oder mal´n Jahr freinehmen und durch Australien fahren. Die da drüben haben schon mit der Firma abgeschlossen. Jetzt will die Geschäftsführung den Vorruhestand abschaffen. _ _ _ _ _ _ » 10 11 1 // FAKTEN ZUM DEMOGRAPHISCHEN WANDEL _ _ _ _ Demographischer Wandel ist ein Stichwort, das seit einigen Ende der 60er, die sog. Babyboomer, den Hut des Pilzes bilden. Jahren die Debatte über die künftige Entwicklung der Lebens Diese Menschen stehen heute mitten im Erwerbsleben und und Arbeitsbedingungen in Deutschland und anderen Industri- werden in etwa 10 - 25 Jahren das Rentenalter erreichen. enationen bestimmt: Sinkende Geburtenraten und eine konti- Dahingegen bleibt der Stil des Pilzes schlank: nuierliche Steigerung der Lebensdauer werden mittel- bis lang- Seit dem „Pillenknick“ nimmt die Zahl der Geburten ab, wobei fristig zu einer erheblichen Veränderung der Altersstrukturen sich diese Tendenz stetig fortsetzt. Prognosen gehen deshalb führen. Die Alterspyramide mit vielen jungen und wenigen von einem langfristigen Rückgang der Bevölkerung aus, der mit alten Menschen verschiebt sich langsam und entwickelt sich einer Abnahme der Zahl von jungen Erwerbsfähigen und einem bis voraussichtlich 2050 zur Form eines Pilzes. Dabei werden zeitweilig hohen Anteil älterer Arbeitnehmer in den Belegschaf- die geburtenstarken Jahrgänge aus der Mitte der 50er bis zum ten einhergeht. Anteil der jeweiligen Altersgruppe an der Erwerbsbevölkerung Was bedeutet diese Entwicklung für die Unternehmen? Altersstufe 40 50 - 64 35 35 - 49 30 20 - 34 » Junge Fachkräfte werden knapp: Besonders spürbar wird die Abnahme der Bevölkerung in der Altersgruppe der 35- bis 49-Jährigen rund um das Jahr 2020 sein. Der Anteil junger Menschen unter 20 Jahren wird stark abnehmen, während die Anzahl der über 60-Jährigen stark zunehmen wird. » Zur „Generation 50 +“ zählt über ein Drittel der Arbeitnehmer 25 2000 2010 2020 2030 2040 2050 >> Abb. 1: Die Erwerbsbevölkerung wird älter Angaben in Prozent. Quelle: Statistisches Bundesamt 1 1 im Jahr 2010. » Gering Qualifizierte scheiden früher aus dem Erwerbsleben aus, zunehmend auch Personen mit mittlerer Qualifikation. Vgl. www.destatis.de/presse/deutsch/pm2003/p2300022.htm (30.09.04) Eigentlich wollte ich nicht länger als bis sechzig arbeiten. Ich hab keine Lust mich in den neuen Kram nochmal einzuarbeiten. Aber die da drüben aus der Produktion sind noch ganz schön fit. _ _ _ _ _ _ » 2 // VERÄNDERTE LEISTUNGSFÄHIGKEIT FÜR _ _ _ _ DIE TÄTIGKEIT NUTZBAR MACHEN Die Fähigkeiten eines Menschen ändern sich im Laufe seines Lebens. Gerontologische Forschungsergebnisse zeigen, dass eine generelle Abnahme der Leistungskraft, der körperlichen wie auch der geistigen Fähigkeiten nicht stattfindet (Lehr 2002). Vielmehr erhöhen sich mit zunehmendem Alter bestimmte Fähigkeiten, während andere einem natürlichen Altersabbau unterliegen. Hierbei gibt es große individuelle Unterschiede. >> Abb. 2: Veränderungen der menschlichen Leistungsstruktur im Zeitverlauf 2 Im Allgemeinen zunehmende Fähigkeiten In der Regel gleich bleibende Fähigkeiten Im Allgemeinen abnehmende Fähigkeiten Erfahrungswissen Allgemeinwissen Muskelkraft Urteilsvermögen und Genauigkeit Informationsaufnahme und -verarbeitung Beweglichkeit Sprachliche Gewandtheit Aufmerksamkeit Klimatische Anpassungsfähigkeit Fähigkeit zum dispositiven Denken Konzentrationsfähigkeit Sehvermögen Selbständigkeit Lernfähigkeit Hörvermögen Teamfähigkeit Langzeitgedächtnis Tastsinn Verantwortungsbewusstsein Geistige Umstellungsfähigkeit Zuverlässigkeit Geschwindk. d. Informationsaufnahme Ausgeglichenheit und Beständigkeit Abstraktionsvermögen Menschliche Reife Kurzzeitgedächtnis Sicherheitsbewusstsein Risikobereitschaft » Was tun sie, um die veränderte Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter für die Tätigkeit nutzbar zu machen? 2 Klump, W., Lau, D., Siehlmann, G., Pflüger, M., Terjung, J. (1994): Argumente und Möglichkeiten für die Personalentwicklung älterer Mitarbeiter. Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. (Hrsg.): Weiße Reihe 43. Frankfurt a. M. Ich hätte nicht gedacht, dass sie dich in deinem Alter noch zur Schulung lassen. Mich mit 58 schon zur Ruhe setzen, nee! ... Dazu hab ich keineLust. Ich brauche noch ein paar Herausforderungen! _ _ _ _ _ _ » 12 13 3 // KENNEN SIE IHRE ALTERSSTRUKTUR? _ _ _ _ Eine systematische Analyse der Altersstruktur bildet den Ausgangspunkt für eine frühzeitige Ableitung von Maßnahmen. Auf der Webseite des Projekts finden Sie ein Kalkulationsschema zur Berechnung und Darstellung der Altersverteilung. >> Abb. 3: Beispiel einer Altersverteilung Alter (Jahre) unter 20 21 bis 24 25 bis 29 30 bis 34 35 bis 39 40 bis 44 45 bis 49 50 bis 54 55 bis 59 60 bis 64 65 und älter 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 Anzahl d. Mitarbeiter » Wie sieht unsere Altersverteilung insgesamt heute, in 5 Jahren und in 10 Jahren aus? » Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? » Wie stellt sich die Altersstruktur bei Fach- und Führungskräften dar? » Wie alt sind Schlüsselmitarbeiter (wichtige Know-How-Träger)? » Problemgruppen: Wie ist die Altersverteilung bei gering Qualifizierten mit hohen Belastungen? Überleg mal, wir müssen noch fuffzig Jahre arbeiten! Ob der Chef sich mal Gedanken macht, wie die Firma mit so´ ner alten Mannschaft wettbewerbsfähig bleiben will? » » » Die kennen doch nicht mal ihre Altersstruktur. _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ [ INNOVATIONSBEREITSCHAFT ÜBER MITARBEITER-GENERATIONEN ABSICHERN ] Helmut Hund GmbH Die Helmut Hund GmbH mit Firmensitz in Wetzlar-Nauborn unterscheidet sich von anderen vergleichbaren Unternehmen insbesondere dadurch, dass mehrere Technologien beherrscht werden, die Basis zur Entwicklung und Fertigung von Produkten der Hochtechnologie bilden: Optik, Feinmechanik, optische Glasfasertechnik, Kunststoffspritzgießtechnik sowie Elektronik. In dem Zusammenspiel dieser Technologien liegt die Stärke des Unternehmens. Dabei werden besondere Herausforderungen an die Mitarbeiter vor allem in Entwicklung und Fertigung gestellt. Interdisziplinäres Denken ist gefordert, um mit diesen Technologien umgehen zu können. ... Jüngere Mitarbeiter sind normalerweise nur auf einem von ihnen gewählten Gebiet ausgebildet. Die Einarbeitung in andere Gebiete erfordert Zeit. Während dieser Zeit wird Erfahrungswissen aufgebaut. Je intensiver (und länger) ein Mitarbeiter sich in diese verschiedenen Gebiete eingearbeitet hat, desto wertvoller wird er für das Unternehmen. ... Ziel muss es daher sein ältere Mitarbeiter zu motivieren, bis zu ihrem Ausscheiden kreativ mitzuarbeiten sowie vorhandenes Wissen (Erfahrungswissen) über Generationen weiterzugeben. » Projekt „Innovationsbereitschaft bei alternden Fach- und Führungskräften erhalten und fördern“ Betrachtet man die Altersstruktur der Fach- und Führungskräfte im Unternehmen, so wird deutlich, dass in der Altersklasse, in der das meiste Erfahrungswissen vorliegt, nur noch wenige Mitarbeiter vorhanden sind. Diese Mitarbeiter sind jedoch die Wissensträger, von denen weitgehend die Prosperität des Unternehmens abhängt. Dies wirft die Frage nach einem Arbeitssystem auf, das sich positiv auf das innovative Verhalten der Mitarbeiter auswirkt und vermeidet, dass sie bereits einige Jahre vor ihrem Ausschei- » » » den in Passivität verfallen. 14 15 Altersstruktur der Fach- und Führungskräfte unter 20 21 bis 24 25 bis 29 30 bis 34 35 bis 39 40 bis 44 45 bis 49 50 bis 54 55 bis 59 60 bis 64 65 und älter 0 5 10 15 20 25 30 Dieser Fragebogen wurde an alle älteren Mitarbeiter verteilt, die zu den Wissensträgern (und Motoren) des Unternehmens zählen. Die Mitarbeiter beurteilten in einem ersten Schritt von „nicht wichtig“ (1) bis hin zu „sehr wichtig“ (4) jedes Merkmal ihrer Sicht. Im zweiten Teil erfolgte die Bewertung derselben Merkmale Mit dem Projekt sollte insbesondere der Frage nachgegangen anhand einer Skala mit vier Wertungsmöglichkeiten – von werden, wie das Arbeitsumfeld selbst gestaltet sein sollte, „überhaupt nicht ausgeprägt“ bis „sehr ausgeprägt“ –, aber damit innovatives Denken erhalten bleibt oder gar stimuliert in Bezug auf die tatsächliche Ausprägung im Unternehmen wird. Damit verbunden ist die Frage der Weitergabe des vor- aus jeweils individueller Sicht. Dadurch werden Anspruch und handenen Wissens über Mitarbeitergenerationen hinweg. Realität – als individuelles Soll und Ist – vergleichbar. ... Es wurden so die individuellen Sichten erhoben, weil es keine Um herauszufinden, welche Arbeitsbedingungen von den objektiven Maßstäbe für förderliche Bedingungen innovativen älteren Wissensträgern gewünscht werden, um bis zu ihrem Tuns und Lassens gibt und weil gleiche Situationen unter- Ausscheiden innovativ mitzuarbeiten, wurde ein Fragebogen schiedlich wahrgenommen bzw. interpretiert werden. erstellt, der folgende Charakteristika berücksichtigte: 01 ... Abwechslungsreichtum u. Herausforderung bei der Arbeit 02 ... Kooperative Führung und Partizipation 03 ... Selbstbestimmung und Freiräume in der Arbeit 04 ... Kultur des Vertrauens gegenüber Mitarbeitern _ _ _ _ _ _ Wie wichtig sind Ihnen folgende Aspekte in Bezug auf ihre Arbeit? ... dass meine Arbeit abwechslungsreich ist ... dass meine Arbeit herausfordernd ist ... dass ich in meiner Arbeit immer wieder dazu lernen kann (muss) ... dass das Unternehmen mir gute Möglichkeiten bietet, mich weiterzubilden ... dass ich am Innovationsprozess persönlich beteiligt bin und Einfluss darauf habe 0 1 2 3 4 Quelle: Helmut Hund GmbH Wetzlar >> Die Abbildung zeigt einen Teil des Fragebogens. Die in der Auswertung dunkelblauen Balken stellen den Wunsch der Mitarbeiter dar, die hellblauen Balken die aus ihrer Sicht tatsächliche Ausprägung. Das Ergebnis lässt klar erkennen, dass in manchen Punkten eine relativ gute Übereinstimmung zwischen Wunsch und Wirk- [ massnahmen ] lichkeit gegeben ist. Auf dem Gebiet der kooperativen Führung Als erste Maßnahme wurde eine regelmäßig stattfindende allerdings zeigen sich stärkere Abweichungen. Mitarbeiterbesprechung angesetzt, während der alle wesent- Ein Hinterfragen ergab, dass diese Bewertung zum Teil aus der lichen Fragen, die das Unternehmen betreffen, erörtert werden Haltung „zwar weiß ich viel, doch will ich alles wissen“ entstand. können. Hier war jedoch Handlungsbedarf erkennbar. ... Da das persönliche Gespräch mit dem Mitarbeiter, das Erkennen und Berücksichtigen seiner persönlichen Wünsche jedoch immer noch das beste Mittel ist, um seine Innovationsbereitschaft zu erhalten, soll diesem zukünftig höhere Priorität eingeräumt werden. Dabei ist von Vorteil, wenn flache Hierarchien vorhanden sind, so dass er an den entscheidenden Stellen leicht Gehör finden kann. Azubi mit Kollegin am Arbeitsplatz... Du arbeitest mit 63 immer noch? Hast Du Angst vorm Ruhestand? >> Bei der Sicherstellung der Wisssensweitergabe über Generationen haben sich die nachfolgenden Punkte als wichtig erwiesen. 16 17 Wissensweitergabe über Generationen Rechtzeitig erkennen, Sich nicht darauf Die Nachfolger dazu Die Durchführung wo an einem Arbeits- verlassen, daß der verpflichten, gegebe- des Wissenstransfers platz ein Mitarbeiter ausscheidende Mit- nenfalls das Wissen überwachen. nicht ersetzt werden arbeiter sein Wissen abzufragen und zu kann, nicht warten, dokumentiert hat, dokumentieren. bis dies schmerzlich sondern dies über- deutlich wird. prüfen. Quelle: Helmut Hund GmbH Wetzlar Vor allem die Verpflichtung des Nachfolgers, Wissen abzufragen, hat sich bewährt. Der Nachfolger hat ein ganz elementares Interesse daran, so viel wie möglich zu erfahren, da er weiß, dass der Wissensträger nur noch begrenzte Zeit zur Verfügung steht und er an dessen Leistungen gemessen wird. [ VORTEILE AUS DIESEM PROJEKT FÜR DAS UNTERNEHMEN ] Alterkompetenz und Erfahrungswissen sind Begriffe, die erst Wenn besonders in kleinen und mittleren Betrieben. Wissens- während der letzten Jahre deutlicher in das Bewusstsein von träger unerwartet ausscheiden und man bei Neueinstellungen Führungskräften gebracht wurden. Man hörte sie, verstand feststellen muss, dass die ausgesuchten Nachfolger nur schwer- sie aber nicht als Aufforderung, sich besondere Gedanken da- lich die Aufgaben ihrer Vorgänger übernehmen können, stellt rüber zu machen, Alterskompetenz und Erfahrungswissen aktiiv sich die Frage, ob man nicht schon früher etwas hätte unterneh- zu nutzen, zu managen oder zumindest sicherzustellen, wie men müssen. gerade Erfahrungswissen über Generationen weitergegeben ... werden könnte. Durch das Projekt wurden diese Punkte deutlich in das Bewusstsein der Führungskräfte gebracht und werden bei zukünftigen Planungen berücksichtigt werden. Ob du´s glaubst oder nicht... Der Job macht mir nach wie vor Spaß. Ehrlich? Wie hast du das geschafft? Meine Devise war immer: alle 3 - 5 Jahre was Neues anpacken... _ _ _ _ _ _ » 4 // MOTIVIEREN FÜR EIN LÄNGERES _ _ _ _ ARBEITSLEBEN Die Motivation älterer Mitarbeiter ist angesichts der » Berufliche Laufbahn vielfach mit 45 Jahren abgeschlossen demographischen Entwicklung eine Herausforderung » Mitarbeit in neuen Projekten wird den Jungen überlassen an die Unternehmen. Die Situation, in der sich viele » Keine beruflichen Entwicklungs- und Veränderungsmöglich ältere Mitarbeiter in den Unternehmen befinden, lässt sich wie folgt beschreiben: » Gedanklich schon im Vorruhestand Aus dieser Situation ergeben sich für die Unterneh- » Wie verhindern Sie die innere Kündigung während der men folgende Problemstellungen: keiten letzten Berufsjahre? » Kennen Sie die Bilder und Einstellungen Ihrer Führungs kräfte gegenüber älteren Mitarbeitern? » Welche Anreize haben Sie für die Mitarbeiter, die schon lange im Unternehmen sind? » Wie wird die Anerkennung im Unternehmen gelebt? Bei der Motivation älterer Mitarbeiter geht es in der ersten Linie darum, eine individuelle Perspektive zu geben, bei dem die Mitarbeiter ihre Stärken einsetzen und ihre persönlichen Ziele verfolgen können. Ausgehend von der persönlichen Situation des älteren Mitarbeiters lassen sich individuelle Entwicklungsprogramme festlegen, um die Kompetenzträger an das Unternehmen zu binden und für die Arbeit zu motivieren. >> Folgende Fragen stehen aus Sicht des Mitarbeiter dabei im Vordergrund: » » » Jetzt will mich der Chef nochmal besonders fordern... Beim Aufbau unserer Niederlassung in China! Da brauchst du doch sicher einen Assistenten. 18 19 Frage Meine Vorstellung Was will ich beruflich und persönlich noch erreichen? Welche Möglichkeiten sehe ich, dies in meinem Arbeitsumfeld zu erreichen? Was will ich noch lernen bzw. kennenlernen? Was ist mir in meiner Arbeit wichtig? Muss es eine Vollzeitstelle sein? Möchte ich meine jetzige Tätigkeit bis zum Ende des Erwerbslebens beibehalten? Würde mir eine andere Tätigkeit besser gefallen? Welche? » [ FRÜHZEITIG AUF EIN LÄNGERES ARBEITSLEBEN VORBEREITEN ] „Azubi-Projekt“ der Roth Industries GmbH & Co. KG Die Roth Industries mit Zentrale in Dautphetal gehört zu den innovativen Unternehmen in den Branchen Kunststoff- und Gebäudetechnik sowie Maschinen- und Aggregatebau. Auch bei Roth werden sich Mitarbeiter auf eine längere Lebensarbeitszeit einstellen müssen. In der Absicht, gerade jüngere Mitarbeiter für die Thematik zu sensibilisieren, wurde ein Projektteam gegründet, welches unter der Leitung des Personalreferenten insgesamt vier Auszubildende aus unterschiedlichen Berufsgruppen umfasste. ... Als Informationsgrundlage für künftig umzusetzende Maßnahmen, wurde von der Projektgruppe eine Mitarbeiterbefragung zu dem Thema Arbeitsbefähigung und Motivation zu einer längeren Arbeitslebenszeit konzipiert und durchgeführt. Ich soll die Aufgabe im Tandem mit einem jungen Kollegen übernehmen, der dann die Arbeit weiterführen kann... Wenn du mitmachen willst, musst du aber auch für drei Monate nach China gehen. Ob da meine Freundin mitmacht? _ _ _ _ _ _ 48 Angestellte und 46 gewerbliche Mitarbeiter haben sich an Die Frage, ob sich die Mitarbeiter vorstellen können, nach unserer Untersuchung beteiligt. Vollendung des 55. Lebensjahres noch Schulungsmaßnahmen Auf die Frage, welche Maßnahmen die Mitarbeiter vom Unter- zu besuchen, antworteten 83% der Angestellten und 55% der nehmen wünschen, um langfristig die Arbeitsbefähigung zu Gewerblichen zustimmend. Hierbei wurden verschiedene Mög- steigern bzw. zu erhalten, wurden beispielsweise genannt: ein lichkeiten genannt, um Berufskenntnisse und Erfahrungen an gutes Betriebsklima, moderne Betriebsmittel und ergonomisch jüngere Mitarbeiter weiterzugeben, wie beispielsweise das eingerichtete Arbeitsplätze. Als weitere wichtige Voraussetzung Patenmodell, Workshops, Teamarbeit und Tandemmodelle. wurde das Thema Schulung / Weiterbildung genannt. Bezüglich der Wissensweitergabe wurde der Wunsch geäußert, Als Voraussetzungen, unter welchen sich die Mitarbeiter vorstel- den Mitarbeitern genügend Freiräume für Kommunikation zu len können, sich ab 55 Jahren in ein anderes Aufgabengebiet gewähren. Weiterhin werden betriebsinterne Kurse gewünscht. einzuarbeiten, wurden zum einen ein gutes Abteilungsklima und ... die Teilnahme an entsprechenden Schulungen genannt. Die Befragung führte einerseits dazu, Auszubildende mit Außerdem wurde in diesem Zusammenhang aufgeführt, dass der Thematik vertraut zu machen andererseits bildet sie eine das neue Aufgabengebiet körperlich und geistig zu bewältigen Grundlage für spezifische Maßnahmen der Mitarbeiterent- und eine Steigerung in der Entlohnung erreichbar sein sollte. wicklung. » » » _ _ _ _ _ _ » 20 21 5 // PERSONALENTWICKLUNG FÜR EIN _ _ _ _ LÄNGERES ARBEITSLEBEN In vielen kleinen und mittleren Unternehmen ist Personalentwicklung eher zufällig: Eine längerfristige und vorausschauende Orientierung des Personalmanagements ist jedoch notwendig, um Mitarbeitern ein längerfristige Entwicklungsperspektive zu bieten. Dazu gibt es einfache Hilfsmittel, wie z.B. das Mitarbeiterentwicklungsgespräch. >> Abb. 4: Längerfristige Orientierung des Personalmanagements 3 PHASE 1 // Finden PHASE 2 // Binden und Entwickeln PHASE 3 // Neu-Positionieren z.B. Rekrutierung und Integration z.B. Attraktive, abwechslungsreiche Arbeit, individuelle Kompetenzentwicklung fordern und fördern, persönlichen Entwicklungsplan vereinbaren. z.B. Ausstieg begleiten, Tätigkeitswechsel ermöglichen, gleitender Übergang in den Ruhestand ja Führen Sie regelmäßig Mitarbeitergespräche, in denen Sie auch die/den längerfristige Mitarbeiterentwicklung und -einsatz thematisieren? Nutzen Sie die Kompetenzmatrix, um flexiblen Mitarbeitereinsatz und gezielte Kompetenzentwicklung zu fördern? Fördern Sie die Übernahme neuer Aufgaben (z.B. nach dem Prinzip „kein Mitarbeiter länger als 3 – 5 Jahre am gleichen Arbeitsplatz“)? Arbeiten Sie in Teams oder Gruppen, so dass Mitarbeiter ihre Tätigkeiten und Belastungen wechseln können, wobei ältere Arbeitnehmer Tätigkeiten übernehmen können, die weniger belastend sind? Realisieren Sie einen gleitenden Übergang in eine neue Tätigkeit oder neue Abteilung? Schneiden Sie Arbeitsplätze flexibel auf die Fähigkeiten von Mitarbeiten zu? Haben die Mitarbeiter Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitszeit und des Arbeitsrhythmus? 3 _ _ _ Buck, Hartmut / Kistler, Ernst / Mendius, Hans Gerhard: Demographischer Wandel in der Arbeitswelt – Chance für eine innovative Arbeitsgestaltung, _ _ Bundesministerium für Bildung und Forschung, Broschürenreihe: Demographie und Erwerbsarbeit, Stuttgart 2002 nein _ _ _ _ _ _ [ FÜHRUNGSKRÄFTEENTWICKLUNG BEI C+P MÖBELSYSTEME ] zur Förderung der Beschäftigung älterer Mitarbeiter Die Firma C+P Möbelsysteme GmbH & Co. KG ist Marktführer für Stahlmöbel und fertigt an drei Standorten. Der größte Standort und Stammsitz des Unternehmens befindet sich in Breidenbach / Hessen, ein weiterer Standort befindet sich in Gotha / Thüringen und ein dritter Produktionsstandort in Leg-nica / Polen. [ ausgangssituation ] [ ziel und vorgehensweise ] Bereits in Gesprächen vor dem eigentlichen Projektstart wurde Das Projekt zielte auf die Erarbeitung eines strategischen Per- sehr schnell deutlich, dass als Voraussetzung für erfolgreiche sonalentwicklungskonzepts, um dauerhaft Kompetenzen von Qualifizierungsmaßnahmen für ältere Mitarbeiter zunächst grund (älteren) Mitarbeitern zu nutzen und zu entwickeln. Gearbeitet legend eine Personalentwicklungsstrategie konzipiert werden wurde in Form von Workshops. Insgesamt wurden drei Tage muss, die einen tragfähigen Rahmen bietet, um dauerhaft und investiert, um sich der Zielstellung zu widmen. nachhaltig das Wissen, Können und Wollen der (nicht nur älte- ... ren) Mitarbeiter zu fördern. Insbesondere Führungskräfte spie- Workshop 1 diente der qualitativen Bestandsaufnahme der len ein entscheidende Rolle für die Förderung und Kompetenz- Personalentwicklung (PE). Dringender Handlungsbedarf wurde entwicklung älterer Arbeitnehmer. identifiziert im Bereich der Führungskräfteentwicklung und der ... Etablierung grundlegender PE-Instrumente, wie z.B. Potenzial- Aus diesem Grund wurde entschieden, im Zuge des Projekts analysen, Leistungsstungsbeurteilungen. zunächst den Fokus auf die Bestandsaufnahme aktueller Per- In Workshop 2 wurden ausgehend von einer Führungskultur- sonalentwicklungsaktivitäten bei C+P, die Formulierung von analyse, die Voraussetzungen und notwendigen Schritte zur Zielzuständen und die Definition notwendiger Maßnahmen zur Entwicklung der „idealen“ Führungskraft bei C+P definiert. Zielerreichung zu legen. Workshop 3 führte zur Entwicklung eines FührungskräfteEntwicklungsprogramms. ... Zur optimalen Verzahnung von Theorie und Praxis bearbeiten die Teilnehmer des Entwicklungsprogramms zwischen dem ersten und dem letzten Trainingsmodul ein sog. Innovationsprojekt. Hierdurch erfahren die vermittelten Trainingsinhalte (z.B. Kommunikation, Teamentwicklung, Konfliktmanagement) einen konkreten Praxisbezug, Ältere und Jüngere arbeiten zusammen und teilen ihr Wissen. » » » 22 23 Rollenverständnis Handlungskompetenz » Personalentwickler » Teamentwickler » Kompetenzmanager » Fachmann » Integrator » Konfliktmanager » Moderator » Vorbild » Methoden kompetenz: » Fachkompetenz: · Controlling » Sozial kompetenz: · Moderations- techniken · Arbeitsrecht · Kommunikation · Veränderungs management · Führung · Präsentations- techniken · Konflikt management · Teament wicklung, uws. FÜHRUNGSKULTUR » Persönlichkeit und Führung » Delegieren und Kontrollieren » Teamverständnis entwickeln » Kommunikationspro zesse fördern » Fördern u. Fordern » Verantwortung übernehmen » Mentalitätsunter schiede positiv nutzen » Bereichsübergreifendes Denken » Schlüsselfaktor Sozialkompetenz » Netzwerkbildung » Zielorientierte Zusammen- arbeit » Wertschätzendes Kommunizieren » Entscheiden und Umsetzen Führungsverhalten » usw. » usw. Teambildung _ _ _ _ _ _ » Nutzen Sie die Kompetenzmatrix? » Wie sind Kompetenzen und Qualifikationen in Ihrem Unterneh- men bzw. in einzelnen Abteilungen verteilt? » Wann werden Kollegen in den Ruhestand gehen? » Wer soll die Aufgaben übernehmen und welcher Schulungs- bedarf besteht? Zur Beantwortung dieser Fragen ist die Kompetenzmatrix ein praxiserprobtes Instrument. In einer Tabelle lassen sich die Mitarbeiter und Kompetenzen gegenüberstellen. So gewinnen Sie Überblick über das Leistungsprofil Ihres Betriebs, können sehen, ob bestimmte Kompetenzen ausreichend abgedeckt sind und den Aufbau neuer Kompetenzen systematisch planen. Das Prinzip: In der Tabelle werden den Mitarbeitern die Fähigkeiten gegenüber gestellt, die für die tägliche Arbeit im Betrieb typisch sind. Jeder Mitarbeiter beurteilt sich selbst. Vertikal können Sie das Kompetenzprofil eines einzelnen Mitarbeiters ablesen. Horizontal sehen Sie, wie gut die jeweilige Kompetenz im Unternehmen abgedeckt ist. Setzen Sie Mindeststandards. Je nach Größe des Betriebs, sollten in einer Kompetenz zwei oder mehr Mitarbeiter Topnoten haben. ... Wissenslücken bestehen, wenn für eine Kompetenzkategorie gar kein oder nur ein Mitarbeiter eine Topnote hat. Fällt diese Person aus, verringert sich die Leistungsfähigkeit des Betriebs, da kein Mitarbeiter mit vergleichbaren Fähigkeiten einspringen kann. Solche Wissenslücken sollten Sie schließen. Formulieren Sie für sich ein Ziel, etwa: In meinem Betrieb sollten in jeder Kompetenzkategorie drei Mitarbeiter „+ + +“ und zwei Mitarbeiter „+ +“ haben. Das soll in xx Monaten erreicht sein. Sie können die Tabelle um neue Kompetenzen erweitern. Die Leitfrage hierzu lautet: » » » Zwei ältere Herren beim Golf spielen... Ich hab mit dem Job abgeschlossen und geh zum frühest möglichen Zeitpunkt. Bei uns sind die Älteren die Innovations- und Erfahrungsträger. Das schätzt die Geschäftsleitung. 24 25 Welche Fähigkeiten müssen in einem, in fünf oder in zehn Jahren im Betrieb vorhanden sein? Gliedern Sie die groben Ziele in kleinere Schritte, nötige Einzelfähigkeiten, auf. In der Tabelle können Sie dazu ein Zeitziel festlegen. Sie können die Tabelle auf Papier oder im PC pflegen. Denkbar wäre, dass Sie bei den Mitarbeitern nicht nur Namen, sondern auch weitere Informationen vermerken, wie beispielsweise Kostenstelle, Arbeitsbereich, Tätigkeiten oder Qualifikationen (etwa Fähigkeit zum Führen bestimmter Maschinen, Erste-HilfeKenntnisse). ... Sie können die Tabelle auch nutzen, um Anreize für Mitarbeiter zu schaffen, wie zum Beispiel: Wer in vier Disziplinen Topnoten hat, erhält eine Gratifikation. Die Kompetenzmatrix: Wer kann was wie gut? WORD POWERPOINT EXCEL ACCESS >> Claudia [ Alter ... ] Egon [ Alter ... ] Horst [ Alter ... ] Agathe [ Alter ... ] +++ ++ ++ + ++ – ++ – +++ + – + – – + – + + + hohe Kompetenz // + + mittlere Kompetenz // + Grundkenntnisse Das klingt ja wie heile Welt. Du wirst’s nicht glauben, wir führen sogar regelmäßig Mitarbeiterentwicklungsgespräche! Und das Ergebnis kommt in die Akte. _ _ _ _ _ _ » Haben sie einen Entwicklungplan für jeden Mitarbeiter? Ausgangspunkt der Personalentwicklung ist ein Soll-Ist-Vergleich der vorhandenen und der zukünftig benötigten Kompetenzen. In der Regel dienen hierfür detaillierte Stellenbeschreibungen mit einem aus den Aufgaben abgeleiteten Eignungsprofil und die in den Mitarbeiter/innengesprächen beschriebene Ist / Soll-Qualifizierung des Personals. ... Eine gute Möglichkeit, um zu beschreiben wie die zukünftigen Anforderungen aussehen werden, d.h. zu klären, welche Anforderungen in den nächsten drei Jahren auf das Unternehmen, die Abteilung und die Mitarbeiter/innen zukommen, sind moderierte Workshops mit den Führungskräften, der Personalentwicklung und gegebenenfalls den Mitarbeitern/innen. ... Instrumente zur Festlegung des Qualifizierungsbedarfes sind individuelle Entwicklungspläne (Abb. 6) oder eine Personaleinsatz- /Qualifikationsmatrix (Abb. 5) für die Abteilung bzw. die Gruppe. » » » Du musst dich schon selbst um die Umsetzung kümmern, dich anbieten, neue Herausforderungen suchen! Und das soll funktionieren? Wenn ich abwarten würde bis mich jemand fördert, würde ich noch heute warten... Selbst aktiv werden heißt die Devise! 26 27 >> Abb. 6: Beispiel eines Entwicklungsplanes Ziele Qualifikations probleme Maßnahmen Priorität Abschluss Erfolgskriterium Herr bzw. Frau X soll Fehlendes Grund- Hausinterne Produkt- das gesamte Produkt- lagenwissen, lange schulung, Stunden- 1 April 2008 Er / sie entwickelt kundenspezifische spektrum kennen, um Verweildauer in der weise Mitarbeit in Systeme unter daraus kundenspezi- bisherigen Tätigkeit, Abteilungen A und B Einbeziehung der fische Systeme gene- Lernentwöhnung Produktpalette rieren zu können Herr / Frau XY erweitert Externe Englisch 2 Juli 2008 Er / sie kann telefo- seine / ihre Englisch- schulung unter Be- nische Kundenge- kenntnisse auf die Stufe rücksichtigung der spräche in englisch telefonischer Beratung Lernentwöhnung führen Quelle: www.demographieinitiative.de » Führen sie regelmässig Mitarbeiterentwicklungsgespräche? [ Ziele des Mitarbeiterentwicklungsgesprächs ] [ Vorteile des MitarbeiterentwicklungSgesprächs ] » Abwechslungsreichtum und Heraus- » Der Mitarbeiter erhält eine Einschätzung der Führungskraft über seine Stärken und Schwächen und kann anhand konstruk- » Kooperative Führung und Partizipation tiver Kritik Verbesserungsmöglichkeiten erarbeiten » Selbstbestimmung und Freiräume » Die Führungskraft erkennt, ob der Mitarbeiter über- oder unter- forderung bei der Arbeit in der Arbeit fordert ist ( = Chance zur Motivationsförderung!) » Kultur des Vertrauens gegenüber » Die Führungskraft bekommt Einblicke in die Erwartungen und Miitarbeitern Pläne des Mitarbeiters » Der Mitarbeiter erhält Hinweise bzgl. seiner Entwicklungsmög- lichkeiten im Unternehmen » Mitarbeiter und Führungskraft können gemeinsam und ein vernehmlich verbindliche Entwicklungsziele für den nächsten Betrachtungszeitraum vereinbaren _ _ _ _ _ _ » Beispielhafter Ablaufplan für ein Mitarbeiterentwicklungsgespräch // Vorbereitungsphase » Rechtzeitig Termin vereinbaren und Mitarbeiter über Ziel / Inhalt des Gesprächs informieren » Mitarbeiter um Vorbereitung bitten und selbst intensiv auf das Gespräch vorbereiten // Durchführungsphase » Gespräch eröffnen (Positive Atmosphäre schaffen, Inhalte und Ziele darlegen) » Gemeinsame Analyse zur Mitarbeiterentwicklung ··· Selbst- und Fremdeinschätzung (Führungskraft) bzgl. der aktuellen Mitarbeiterkompetenzen, z.B. mittels einer Kompetenzmatrix oder eines Kompetenzrades ··· Gemeinsame Reflektion der Mitarbeiterentwicklung im zurückliegenden Betrachtungszeitraum Beispielfragen: Welche der vereinbarten Fördermaßnahmen wurden realisiert? // Welche nicht und warum? Was haben die Fördermaßnahmen bewirkt? // Was hat sich dabei bewährt und was nicht? Wo existieren immer noch „Kompetenzlücken“? Welche Fähigkeiten und Kenntnisse des Mitarbeiters können zur Zeit nicht eingesetzt werden? etc.) » Austausch über Zukunftspläne und Entwicklungsperspektiven ··· Abgleich der Erwartungen von Führungskraft und Mitarbeiter ··· Diskussion etwaiger Veränderungswünsche des Mitarbeiters Beispielfragen: Welche Wunschfunktion hat der Mitarbeiter? // In welchem Zeitraum wird die Veränderung angestrebt? Welche Kompetenzen müssten hier für noch aufgebaut werden? // Wie ist die Stellungnahme der Führungskraft zum angestrebten Veränderungswunsch? // Wie realistisch ist der angestrebte Entwicklungschritt bzgl. der organisationalen Möglichkeiten? » Gemeinsame Vereinbarung künftiger Entwicklungsschritte und Qualifizierungsmaßnahmen ··· Erst Mitarbeiter um Vorschläge bitten, dann eigenes know-how und Vorschläge einbringen ··· Beispiele für Entwicklungschritte und Qualifizierungsmaßnahmen: Übertragung neuer oder zusätzlicher Aufgaben, Prokjektarbeit, Job Rotation, Unterstützung durch Füh- rungskraft und/oder KollegInnen, kurzer Lern-Einsatz in einem anderen Arbeitsbereich, Stellvertretung der Führungskraft, Computerlernprogramme, Seminare, Selbststudium, Einsatz als Trainer/Ausbilder ··· Gemeinsame Verabschiedung eines Maßnahmenplans (Welche Maßnahmen werden mit welcher Prio- rität von wem und bis wann durchgeführt? // Nachbereitungsphase » Kopie des Gesprächsprotokolls an den Mitarbeiter » Regelmäßiges Nachfassen und Kontrollzeitpunkte für den verabschiedeten Maßnahmenplan vereinbaren 28 29 » [ systematische förderung der der mitarbeiter ] Selzer Fertigungstechnik Die Selzer Fertigungstechnik GmbH & Co. KG mit Firmensitz 2006 beginnend in mehreren Workshoptagen für die erste Driedorf-Roth ist ein mittelständischer Automobilzulieferer, und zweite Führungsebene geschult wurden. Die Entwicklung der technisch hochwertige Baugruppen und Subsysteme mit der Führungspersönlichkeit, das Erlernen der Führungstech- Schwerpunkten in den Bereichen Getriebe, Motor, Bremsen niken und der sichere Umgang mit den Führungsinstrumenten und Werkzeuge herstellt. stehen im Vordergrund. Neben einer durch ein externes Institut ... durchgeführte Mitarbeiterbefragung wurden das Anforderungs- Das Projekt „Kompetenzen älterer Arbeitnehmer nutzen und /Qualifikationsprofil und das strukturierte Mitarbeitergespräch entwickeln“ soll genutzt werden, dem demografischen Wandel überarbeitet und neu entwickelt. Anhand der ebenfalls neu in der Gesellschaft und damit auch in der Belegschaft mit regel- erstellten Arbeitsbeschreibungen wurden die Anforderungspro- mäßigen und überprüfbaren Maßnahmen zu begegnen und file für alle Arbeitsplätze definiert. eine Verbesserung der Qualifikation und fließender Wissens- Der Abgleich des Anforderungs- zum Qualifikationsprofil wird übergabe zu ermöglichen. in einem jährlichen, einheitlichen und strukturierten Mitarbeiter- ... gespräch ermittelt, schriftlich festgehalten und dient als Grund- Im Projekt „Kompetenzen älterer Arbeitnehmer nutzen und lage für die Schulungsbedarfsermittlung und die individuelle entwickeln“ war es das Ziel von Selzer, basierend auf dem Entwicklung des Mitarbeiters. Gleichzeitig werden tarifliche überarbeiteten Unternehmensleitbild, durch systematische Leistungsbeurteilungen erstellt. Die Möglichkeit, das Mitarbei- und langfristiger angelegter Führungskräfteausbildung die Un- tergespräch auch zur Vereinbarung von Zielen zu nutzen ist für ternehmenskultur zu verbessern und somit letztlich auch den einen späteren Zeitpunkt geplant. Unternehmenserfolg zu sichern. Selzer setzt hierbei nicht allein ... bei den „älteren Arbeitnehmern“ an, sondern bezieht alle Mit- Mit dem Einsatz des Mitarbeitergesprächs und des Anforde- arbeiter/innen in diesen Prozess mit ein. rungs-/Qualifikationsprofils hat Selzer das Instrumentarium, ... längere Arbeitsleben vorausschauend zu gestalten und gerade Bereits im Jahr 2005 wurde in der ersten Führungsebene das auch für ältere Arbeitnehmer berufliche Entwicklungsmöglich- Unternehmensleitbild erarbeitet und mit einer repräsentativen keiten und Weiterbildung zu ermöglichen. Auswahl der Belegschaft diskutiert. Aus dem Unternehmens- Neben dem Abgleich von Anforderungs- zu Qualifikationsprofil leitbild wurden die Führungsgrundsätze abgeleitet, die in sind eventuell notwendige Nachfolgeplanungen Bestandteil des Mitarbeitergesprächs und dienen somit dem Wissenstransfer und -erhalt. _ _ _ _ _ _ Das Mitarbeitergespräch findet in 4 Phasen statt, wobei die 4.Phase „Förderung der Mitarbeiterin / des Mitarbeiters“ von entscheidender Bedeutung für die Kompetenzentwicklung ist. Checkliste zum Mitarbeitergespräch // Gesprächseinstiegsfragen » Wie zufrieden bin ich mit der Arbeitssituation und dem Arbeitsumfeld (Arbeitsklima, Arbeitsplatz)? » Bin ich mit der Zusammenarbeit mit den Kollegen, der Führungskraft zufrieden? » PHASE 1 » Wie zufrieden bin ich mit meinen Arbeitsaufgaben und Verantwortlichkeiten? Besprechung der vergangenen Arbeitsperiode Lassen Sie die vergangene Arbeitsperiode (12 Monate) einmal Revue passieren und ziehen Sie Bilanz: » Wurden die Ziele/ Erwartungen der vergangenen Arbeitsperiode erreicht? » Vergleichen Sie Anforderungs- und Qualifikationsprofil Festlegen neuer Ziele und Vereinbarungen » Welche (neuen) Aufgaben kommen in der nächsten Arbeitsperiode auf die Mitarbeiterin / den Mitarbeiter zu? » PHASE 2 » Worüber muss ich sie / ihn informieren (Veränderungen)? » Welche Erwartungen habe ich an die Mitarbeiterin / den Mitarbeiter (fachlich, persönlich, Zusammenarbeit, etc.)? » Welche besonderen fachlichen Interessen und Fähigkeiten habe ich bei der Mitarbeiterin / dem Mitarbeiter beobachtet? » Welche Ziele sollen für die kommende Arbeitsperiode vereinbart werden (abgeleitet von den Unternehmenszielen)? » Welche Unterstützung kann ich der Mitarbeiterin / dem Mitarbeiter zur Zielerreichung geben? » » » 30 31 » » » Durchführung der tariflichen Leistungsbeurteilung » Hat sich die Leistung anhand der vorgegebenen Beurteilungsmerkmale gegenüber der letzten Beurteilung verändert? » PHASE 3 » Bei welchen Beurteilungsmerkmalen gibt es eine positive / negative Abweichung? » Wie begründe ich die positiven/negativen Abweichungen der jetzigen Beurteilungsmerkmale gegenüber den Beurteilungsmerkmalen der letzten Beurteilung? » Habe ich meine Beurteilung objektiv für den gesamten Beurteilungszeitraum durchgeführt und mich nicht von subjektiven Einflüssen oder von Beobachtungen, die noch nicht lange zurückliegen, beeinflussen lassen? » Ist die von mir durchgeführte Leistungsbeurteilung im Vergleich mit den Beurteilungen meiner anderen Mitarbeiter und unter Berücksichtigung der entsprechenden Entgeltgruppen richtig? Förderung der Mitarbeiterin /des Mitarbeiters // Fragen für die Mitarbeiterin/ den Mitarbeiter: » Welche Qualifikation benötige ich für die Zielerreichung? » Welche Qualifizierungs- und Fördermaßnahmen möchte / sollte ich besuchen? » PHASE 4 » Wie stelle ich mir meine persönliche und berufliche Weiterentwicklung / Zukunft vor? » Welche zusätzlichen Fördermaßnahmen möchte ich im Hinblick auf meine persönliche und beruf- liche Weiterentwicklung / Zukunft besuchen? Fragen für Führungskraft: » Welcher Bildungsbedarf lässt sich aus der Phase 1 und 2 für die Mitarbeiterin/den Mitarbeiter ableiten? » Welche Qualifizierungs- und Fördermaßnahmen sollte/könnte sie/er besuchen? Bedarf bitte auch in Chef Schlaumeier mit Personalleiterin Frau P. den separaten Schulungsplan eintragen. Herr Kniffel ist von einem Großunternehmen abgeworben worden. Unsere Suche nach einem neuen Ingenieur blieb bisher erfolglos. _ _ _ _ _ _ » 6 // WEITERBILDUNG ÄLTERER MITARBEITER AKTIV FÖRDERN _ _ _ _ Bei der Teilnahme älterer Arbeitskräfte an Weiterbildungsmaßnahmen schneidet Deutschland im Vergleich insbesondere mit skandinavischen Ländern schlecht ab 4. Hören Sie in Ihrem Unternehmen die Sätze: „Sie gehen doch bald in Rente, da schicken wir lieber einen Jüngeren zur Schulung“ oder „Da will ich mich in meinen letzten Arbeitsjahren nicht mehr mit beschäftigen“? » Was tun sie, um die Weiterbildung von Mitarbeitern 50+ aktiv zu fördern? Es müssen nicht immer externe Seminare sein, oft ist arbeitsplatznahes Lernen effektiver. Das Fallbeispiel der Firma Linde und Wiemann zeigt, wie gut eigene Ressourcen für die Weiterbildung genutzt werden können. Unter dem Motto „Mitarbeiter lernen von Mitarbeitern“ wurde von der Firma Hedrich im Wissensmanagement-Pilotprojekt ein Fragebogen entwickelt, den Sie auf Seite 36 finden. Aufgrund der Mitarbeiterbefragung wurde eine Seminarreihe im Unternehmen ins Leben gerufen. Mehr Infos finden Sie unter: www.wirtschaft-lahndill.de/wissen/unt_002.html [ Arbeitsplatznahes Lernen – einige Möglichkeiten ] Arbeitsplatznahes Lernen bietet älteren Mitarbeitern in zweierlei Hinsicht Vorteile. Zum einen können sie selbst durch Aufgabenwechsel oder -erweiterung (s.u.) eine neue Motivation erfahren und ihr Kompetenzspektrum vergrößern, zum anderen können sie aufgrund ihres Erfahrungswissens gut als Mentoren – insbesondere jüngeren Kollegen – beratend zur Seite stehen (intergenerative Lernprozesse). 4 vgl. European Union Labour Force Survey (http://circa.europa.eu/irc/dsis/employment/info/data/eu_lfs/index.htm). » » » Können wir nicht Herrn Dauer weiterqualifizieren und auf die Stelle setzen? Herr Dauer macht zehn Jahre schon das Gleiche... Ihm fehlt der Wille und die Flexibilität, sich nochmal mit neuen Dingen zu beschäftigen. 32 33 [ Lernen durch systematischen Arbeitsplatzbzw. Aufgabenwechsel ] Dabei wechseln Mitarbeiter in festgelegten Abständen ihre Arbeitsplätze und erweitern so ihr Kompetenzspektrum. Bei dem sogenannten XY Job verbringt ein/e Mitarbeiter/in einen zuvor definierten Teil der Arbeitszeit in einem Bereich außerhalb des eigenen Tätigkeitsbereiches, um aufgabenrelevante Erfahrungen zu sammeln und neues Wissen aufzubauen. Beispiele: » Verkaufsleiter Produktgruppe A übernimmt für 6 Monate die Stelle des Verkaufsleiters der Produktgruppe B (und umgekehrt) » Gruppenarbeit: die Mitarbeiter rotieren schichtweise innerhalb ihrer Gruppe am Montageband [ Lernen durch Aufgabenerweiterung ] Ein Mitarbeiter, der bislang auf eine Tätigkeit beschränkt war, führt nun mehrere verschiedene Tätigkeiten auf demselben Anforderungsniveau durch. Ziel ist es, psychische wie physische Eintönigkeit zu vermeiden und die Flexibilität des Tätigkeitseinsatzes zu erhöhen. Beispiele: » (Ältere) Montagemitarbeiter organisieren ihre Schicht derart, dass stets ein Wechsel aus sitzender und stehender Tätigkeit erfolgt » Mitarbeiter aus dem Controlling „tauschen“ ihre Zuständigkeitsbereiche [ Lernen durch Aufgabenbereicherung ] Die bisherige Tätigkeit eines Mitarbeiters wird um Arbeitsumfänge auf höherem Anforderungsniveau erweitert. Der Mitarbeiter wird außerdem in die Lage versetzt, in höherem Maße eigenverantwortlich zu arbeiten. Beispiele: » Ein älterer Fertigungsmitarbeiter wird zum Stellvertreter des Fertigungs Das ist kein Einzelfall bei uns. Gruppenleiters und erhält ein anspruchsvolles Sonderprojekt In der Personalarbeit löschen wir ständig nur Feuer, aber systematische Personalentwicklung machen wir nicht. Es wäre uns schon viel geholfen, wenn wir regelmäßig Mitarbeitergespräche führen würden. _ _ _ _ _ _ [ Lernen IN DER GRUPPE ] Statt Einzelarbeit in Fertigung oder Verwaltung bewältigt eine altersgemischte Gruppe komplexere Aufgaben in Eigenverantwortung. Gerade für ältere Mitarbeiter bieten sich hier interessante (Lern-)Perspektiven, z.B. als Gruppensprecher oder als Moderator bei den Gruppengesprächen. Intergenerative Teams oder Tandemmodelle, bei denen erfahrene mit weniger erfahrenen Mitarbeitern/innen über einen bestimmten Zeitraum zusammenarbeiten, ermöglichen Beobachtungslernen und die Weitergabe von Erfahrungswissen. Komplexe betriebliche Aufgabenstellungen werden vor allem durch die Vernetzung von Wissen und Erfahrung erfolgreich bewältigt. Das Tandem-Modell hat das gemeinsame Lernen und Arbeiten älterer und jüngerer Fachkräfte zum Ziel. Das heißt, beide Partner lehren und lernen als Team in gleichberechtigter Weise. [ Lernen IM PROJEKT ] Projektarbeiten gehören zu den klassischen Maßnahmen des Lernens an neuen Aufgaben. Gerade Projekte können ältere Mitarbeitet noch einmal motivieren, ihre Erfahrung auszuspielen und sich in neue Themen einzuarbeiten. Projekte stellen für die Unternehmen eine kostengünstige und nutzbringende Fördermöglichkeit dar, die sich altersunabhängig für viele Mitarbeitergruppen eignet. Beispiele: » Jungen Nachwuchskräften werden erste Führungsaufgaben übertragen, z.B. als Projektleiter » Ältere Mitarbeiter bringen ihre Erfahrungen in unterschiedlichste Projekte ein, so dass ein sinnvoller persönlicher Entwicklungsschritt vollzogen wird, ohne dass damit hierar- chisches Aufstiegsdenken verbunden sein muss. » Mitarbeiter, die auf einen nächsten Karriereschritt warten, der organisatorisch noch nicht möglich ist, können die „Wartezeit“ zweckmäßig überbrücken. » Ältere Mitarbeiter, die sich nicht mehr dem täglichen Stress von Führungsaufgaben aussetzen möchten, erhalten durch Übernahme einer Projektaufgabe eine sinnvolle und neu fordernde Aufgabe, die anerkannt wird. » » » Warum machen wir das nicht? Geht leider im Tagesgeschäft unter... ... und der nötige Druck von oben fehlt. 34 35 » Berücksichtigen sie alle Altersklassen ausgewogen bei Massnahmen der Aus- und Weiterbildung? Tragen Sie die Anzahl der Mitarbeiter nach Altersklassen ein und markieren sie, welche Maßnahmen durchgeführt bzw. geplant sind. >> IW = interne Weiterbildung // EW = externe Weiterbildung Mitarbeiter / innengruppe bis 39 Jahre 40 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre Führungspersonal ... ... Beispiel: 60 plus IW = 7 // EW = 2 Fachwirte / Ingenieur / innen Meister / innen Techniker / innen Fachkräfte Angelernte Arbeitnehmer ... Gut, ich werde mich mal drum kümmern... Außerdem hab´ ich die Praktikantin von „Studium plus“mal gebeten, Grundlagen eines Personalentwicklungs konzeptes zu legen. Mir ist es wichtig, dass wir unsere Innovationsfähigkeit auch mit älteren Belegschaften erhalten. _ _ _ _ _ _ [ FRAGEBOGEN ] » Mitarbeiter lernen von Mitarbeitern « Name // Abteilung » 1 // Ich bin generell an einer Aktion „Mitarbeiter lernen von Mitarbeitern“ interessiert. Ja » Nein 2 // Ich bin an einer solchen Aktion interessiert, und zwar ... nur während der Arbeitszeit » auch außerhalb der normalen Arbeitszeit 3 // Ich möchte mein Wissen / meine Erfahrungen im Rahmen einer solchen Veranstaltung an interessierte Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Ja » Nein 4 // Ich möchte mein Wissen über bestimmte Bereiche des Unternehmens erweitern und würde als Zuhörer an solchen Veranstaltungen teilnehmen. Ja » Nein 5 // Auf folgenden Gebieten verfüge ich über spezielle Kenntnisse und Erfahrungen und möchte diese an Interessierte weitergeben: » » » » 6 // In folgenden Bereichen/ zu folgenden Fragen möchte ich gerne mehr wissen: » » » » 7 // Anregungen und Bemerkungen: » » » _ _ _ _ _ _ » 36 37 7 // WISSENSWEITERGABE ÜBER _ _ _ _ MITARBEITERGENERATIONEN Nur wenige Unternehmen haben sich bisher systematisch mit der Wissensweitergabe über Mitarbeitergenerationen befasst. Größere Anteile älterer und erfahrener Mitarbeiter in der Belegschaft oder Mitarbeiter, die in kurzen Zeitintervallen nacheinander oder sogar gleichzeitig ausscheiden, erfordern längerfristige und gezielte Maßnahmen. Finden Sie in Ihrem Unternehmen auch ähnliche Beispiele? » Mitarbeiter F&E, 59 Jahre, individueller Arbeitsstil, Tüftler, hat wenig dokumentiert, fällt plötzlich durch Schlaganfall aus. » Stanzereimeister, 58 Jahre, über 20 Jahre im Unternehmen, viel Know-how über Maschinen, Werkzeuge und Automatisierung, genial in der Werkzeugoptimierung, jedoch wenig dokumentiert, Macher – kein „Aufschreiber“– plant in ca. 1 Jahr in den Ruhestand zu gehen. » Leiter Konstruktion, begnadeter Konstrukteur, ist bereits in Alterteilzeit, überhaupt keine Systematik der Dokumentation, Einzelkämpfer, hat eine junge Mannschaft, gibt Wissen gerne auf Befragen weiter, aber: wer fragt gezielt? » Geschäftsführer, große Expertise in Verfahrenstechnik, Thermodynamik, nutzt keinen PC, nimmt mit 63 Jahren Abstand vom täglichen Geschäft. » Projektingenieur hat „exklusives“ Know-how, wird in 2-3 Jahren ausscheiden. » Welche Probleme der Wissensweitergabe haben Sie in ihrem Unternehmen? » » » » » » » _ _ _ _ _ _ [ Lösungsprinzipien für die individuellen Fälle ] » Motivation Deutlich machen, wie wichtig dem Unternehmen das Wissen des erfahrenen Mitarbeiters ist (Ansprache durch Vorgesetzten sowie Geschäftsführung, die den Prozess der Wissensweitergabe anstoßen und steuern) » Anerkennung Gelungene Wissensweitergabe durch Anerkennung, ggf. Prämie honorieren, ggf. in Zielvorgabe für Mit- arbeiter und Nachfolger übernehmen. » Einbinden in Arbeitsgruppe Aufgaben organisatorisch so gestalten, dass der Erfahrene in eine Arbeitsgruppe einbezogen wird » Holschuld Nicht den Ausscheidenden auffordern, „schreib doch mal alles auf“, sondern, diejenigen, die Tätigkeiten übernehmen werden, auffordern (bzw. organisatorische Maßnahmen treffen), sich das Wissen zu holen, für sich zu verarbeiten und aufzubereiten. » Von Leitung zu Beratung Leitungsaufgaben, z.B. in Projekten, von Meisterei fließend übergeben. Der Konstruktionsleiter wird z.B. Berater der Konstruktionsteams. » Zukunftsorientierung Nicht „dokumentieren Sie mal alles, was Sie in den letzten Jahren gemacht haben“, sondern reflektieren, welches wichtige Wissen von den Kollegen, die die Arbeit fortführen, benötigt wird? Was hätten Sie noch gerne umgesetzt, wenn sie Zeit gehabt hätten? Wo sehen Sie noch Chancen für die Zukunft? » Integration in Geschäftsablauf Zwangsläufigkeit der Wissensweitergabe im täglichen Geschäft oder durch klare organisatorische Maßnah- men sicherstellen. [ Längerfristige Massnahmen ] » Wissen / Expertise transparent machen eine frühzeitige Identifikation, wer was weiß deckt mögliche Engpässe auf. » Die Kompetenzmatrix kann hier weiterhelfen, Kompetenzen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen einzuleiten. » Von Einzelwissen zu verteiltem Wissen Weiterbildungsplanung, Vertretung festlegen, gemeinsame Verantwortung für Prozess, Kunden etc, Job Rotation, Seminare „Mitarbeiterschulen Mitarbeiter“, Gruppenarbeit als Organisationsprinzip » Dokumentation einfache und klare Dokumentationsregeln, die konsequent nachgehalten werden » Planung von Übergabe und Einarbeitung Festlegung von Zuständigkeiten und Ablauf » Verfügbarkeit des Mitarbeiters nach dem Ausscheiden Seniorberater, Teilzeitbetreuung langjähriger Kunden, etc. 38 39 [ JÜNGERE UND ÄLTERE MITARBEITER LERNEN VONEINANDER ] Linde + Wiemann LINDE + WIEMANN ist ein mittelständischer Automobilzulieferer mit Stammsitz in Dillenburg. Die Fertigungstechnologien: Stanztechnik, Profiltechnik, Biegetechnik sowie Verbindungstechnik sowie Werkstoffe unterliegen einer raschen Entwicklung. Dies stellt besondre Anforderungen an die Wissensweitergabe und Weiterbildung. ... Die Technologie und die organisatorischen Abläufe wandeln Für das Unternehmen bedeutet dies, es hat mit den älteren und verändern sich immer schneller. Daher haben wir vor nahe- Arbeitnehmern qualifizierte Mitarbeiter, die Interesse an neuen zu zehn Jahren mit der systematischen Ausbildung in den Fra- Technologien haben und mit ihrer Erfahrung für uns wertvoll gen der Technik und Organisation zu begonnen. sind. Das Engagement der Mitarbeiter war sehr hoch, so dass Unter diesem Gesichtpunkt, haben wir unsere Weiterbildungs- wir eine Anwesenheit von über 90 % erzielten. Bei den durch- maßnahmen erweitert und ein Programm mit Theorie und Praxis geführten Erfolgskontrollen konnten wir bei den Mitarbeitern zu Wissensweitergabe entwickelt. Erfahrene Mitarbeiter nehmen messbare, gute Arbeitsergebnisse feststellen. z.B. die Unterweisungen in der Technologie „Rollformen“ vor. Als Neuerung gegenüber vorangegangen Qualifizierungsmaßnahmen haben wir einen Praxisanteil mit Arbeitsinhalten aus [ Patenteams zur Wissensweitergabe ] dem Berufsalltag von ca. 60 % eingebaut. Über einen Zeitraum Aus der Praxis dieser Unterweisungen entwickelte sich die von ca. 5 Monaten wurde Wissen und Erfahrung weitergegeben Erkenntnis, für die Vertiefung und Weiterbildung der Mitar- und vertieft. Hierbei steht der Gedanke im Vordergrund: beiter Patenteams zu organisieren, um das Wissen strukturiert weiterzugeben. » Die Jungen lernen von den älteren, erfahrenen Mitarbeitern. So werden nach Aufgabe und Qualifikation, Teams aus älteren und jüngeren Mitarbeitern gebildet, um so Wissen und Erfahrung zu transferieren. Auf diesem Weg wird das Know-how Gleichzeitig lernen aber auch die älteren von den jüngeren Kol- übertragen und gleichzeitig die Qualifikation der Mitarbeiter legen Technologien, an die sie sich selbständig nicht herange- auf eine breitere Basis gestellt. traut hätten. Auf diese Weise nehmen die älteren Mitarbeiter ... aktiver am Arbeitsleben teil und bleiben jung. Gleichzeitig wird Mit dieser positiven Erfahrung im Stammunternehmen der bei den jungen Mitarbeitern das Bewusstsein erzeugt, sich der L+W-Gruppe wird dieses Patenmodell der strukturierten Quali- Weiterbildung / Qualifizierung zu stellen, um selbst dauerhaft bis fizierung / Einarbeitung auf andere Bereiche des Unternehmens ins Alter teilzuhaben und nicht den Kopf abzuschalten. übertragen. Vorbereitungen sind gestartet. _ _ _ _ _ _ [ Der Konstruktionsleiter scheidet aus ] Helmut Hund GmbH, Wetzlar Titel des Beispiels » Wissensweitergabe eines Konstruktionsleiters. Problem » Ein kompetenter Konstruktionsleiter wird aus dem Unternehmen ausscheiden. Er verfügt über langjährige Erfahrungen und ein vielseitiges Wissen, das nirgends dokumentiert ist. Von sich aus zeigt er wenig Neigung, dieses Wissen weiterzugeben; dabei fehlt es nicht an Bereitwilligkeit, sondern es liegt ihm einfach nicht bzw. es mangelt an pädagogischem Einfühlungsvermögen. Seine Nachfolger sind jüngere Mitarbeiter, die kaum praktische Erfahrungen haben. Die Lösung? » Die jüngeren Mitarbeiter wurden aufgefordert, ihrerseits das Wissen bei der Durchführung konkreter Projekte abzufragen und zu dokumentieren. Sie erhielten die Projektleitung bei diesen Projekten und waren aufgefordert, möglichst viel schriftlich niederzulegen. „Warum machen Sie das so und nicht anders?“ Was sollte beachtet werden / Welche Lehren können gezogen werden? » Nicht warten, bis der Ältere sein Wissen von sich aus weitergibt. » Den Nachfolgern die Aufgabe geben, das Wissen abzufragen und dies zu dokumentieren. » Die Durchführung dieser Aufgabe überwachen _ _ _ _ _ _ » 40 41 8 // PLANEN SIE IHR PROJEKT _ _ _ _ Aufgabe Alterstruktur ermitteln und auswerten Motivieren für ein längeres Arbeitsleben Personalentwicklungsstrategie für ein längeres Arbeitsleben Weiterbildung älterer Mitarbeiter fördern Entwicklungsplan für jenen Mitarbeiter aufstellen und pflegen Regelmäßig Mitarbeitergespräche führen Die Kompetenzmatrix einführen Systematische Wissensweitergabe über Mitarbeitergenerationen organisieren Was nehmen wir uns vor