Frühschichten Ostern 2008 / Advent 2007 - st-michael-st
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Frühschichten Ostern 2008 / Advent 2007 - st-michael-st
…. Übersicht 1. Frühschicht vom 08.02.2008 2. Auslegung der Frühschicht vom 14.12.2007 2. Frühschicht vom 07.03.2008 4. Frühschicht vom 07.12.2007 5. Frühschicht vom 01.12.2006 6. Frühschicht vom 25.11.2005 7. Frühschicht vom 19.02.2010 1. Frühschicht vom 08.02.2008 Thema: Widerstehen und Loslassen Material: großes grünes rundes Tuch, Frühschicht-Kerze, Bibel, Brot, Reklamehefte, Spiegel Elisabeth Einleitung Am Morgen Ein Tag gleicht dem anderen. Ich habe keine Lust aufzustehen. In die Kissen vergraben, die Decke über den Kopf ziehen - mich verstecken. Die Augen verschließen, die Ohren zustopfen. Lasst mich in Ruhe! Lieber schlafen als arbeiten, lieber träumen als die Realität sehen müssen. Doch du ziehst mir die Bettdecke weg. Du stellst mich auf die Füße. Du öffnest mir meine Augen und Ohren. Ich spüre deinen Atem, den Atem des Lebens. Du hast das Leben gemacht, Gott. Ich bin und lebe – aus dir. Danke für diesen Tag. Jeder Tag ist eine große Chance. Jeder Tag erwartet mich mit einer Fülle von Möglichkeiten; er erwartet mich mit zahlreichen Gelegenheiten, Spuren des Glücks zu finden. Öffne mir die Augen, so dass ich diese Spuren heute entdecke. Lass mich diesen Spuren folgen. So wird dieser Tag am Ende ein gelungener Tag sein. (aus: Fastenmeditationen 2002, Franziskaner in Bardel) Elisabeth Begrüßung Zu unserer ersten Frühschicht in der Fastenzeit 2008 begrüße ich euch alle ganz herzlich. Wir beginnen sie mit dem Kreuzzeichen. Das Kreuz bedeutete Tod, doch für uns heute ist das Zeichen des Kreuzes ein Zeichen des Lebens. So beginnen wir unsere Frühschicht mit dem Zeichen des Lebens: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. In der vergangenen Woche haben am Aschermittwoch viele von uns das Aschekreuz empfangen und damit nach den Karnevalstagen die Fastenzeit eröffnet. Wir Menschen brauchen Feste und Feiern, Zeiten der Freude und der Begeisterung, aber auch Zeiten der Stille, der Besinnung und Erneuerung. Dazu sind wir in diesen vierzig Tagen der österlichen Bußzeit eingeladen. Lied: Herr, wir kommen mit Vertrauen Liedheft Nr. 30, 1.+ 2. Str. Monika In der Schriftstelle von der Versuchung Jesu hören wir, dass sich Jesus nach seine Taufe durch Besinnung, durch Fasten, durch Stille und Einsamkeit vierzig Tage in der Wüste auf seine Sendung und die Verkündigung des Evangeliums vorbereitete. Lesung: (Lukas, Kapitel 4, Vers 1–13) Erfüllt vom heiligen Geist, verließ Jesus die Jordangegend. Darauf führte ihn der Geist vierzig Tage lang in der Wüste umher, und dabei wurde Jesus vom Teufel in Versuchung geführt. Die ganze Zeit über aß er nichts; als aber die vierzig Tage vorüber waren, hatte er Hunger. Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur vom Brot. Da führte ihn der Teufel auf einen Berg hinauf und zeigte ihm in einem einzigen Augenblick die Reiche der Erde. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen und ich geben sie, wem ich will. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören. Jesus antwortete ihm: In der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinen Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf dem Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Da antwortete ihm Jesus: Die Schrift sagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel für eine gewisse Zeit vom ihm ab. Lied: Herr, gib uns Mut zum Hören Simone Liedheft Nr. 15, 1. - 4. Str. Gedanken zur Lesung Im Bibeltext eben haben wir gehört, dass Jesus dreimal vom Teufel in Versuchung geführt wird. „Mach, dass diese Steine zu Brot werden. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, werden dir alle Reiche der Erde gehören. Wenn Du der Sohn Gottes bist, stürze dich hier vom Tempel.“ Ein Satz im zentralen Gebet unseres christlichen Glaubens, dem Vater unser, lautet: Und führe uns nicht Versuchung. Fasten bedeutet, zu verzichten, der Versuchung zu widerstehen. Das Wort verzichten hat jedoch für viele einen negativen Beigeschmack. Sie wollen die Gaben der Schöpfung genießen. Sie wollen sich nicht unter Druck setzen lassen, sich ihre Freiheit nicht beschneiden lassen. Wer fastet, nimmt die eigenen Ansprüche zurück. Er entzieht sich den Konsumzwängen. Er will sich nicht länger verplanen und manipulieren lassen, sondern sein Leben aktiv gestalten. Viele Genussmittel, aber auch altgewohnte Verhaltensweisen und Aktivitäten sind ganz und gar nicht unverzichtbar. Wer fastet, besinnt sich auf das Notwendige und Wesentliche. Simone Symbol Brot Wir wollen zunächst dem nachspüren, was es heißt, das Unwesentliche vom Wesentlichen zu trennen, darüber nachdenken, was wir wirklich für unser Leben brauchen, was unverzichtbar ist wie „das täglich Brot“. Was sind die Dinge, die mein Leben lebenswert machen, was brauche ich wirklich – mein täglich Brot, ein Lachen, ein mutmachendes Wort, eine zärtliche Hand? Als Symbol wird ein Brot und die Bibel, das Wort Gottes, in die Mitte gelegt, bei leiser Meditationsmusik kann über die o.g. Impulsfragen nachgedacht werden. Simone: Das Gebet wird während der Meditationsmusik gelesen. Gebet Unser Leben ist Brot, geschenkt von Gott, unverdient. Unser Brot ist Leben, geschenkt von Gott, unverdient. (W. Schaube) Monika Symbol Reklame Wenn ich mir dessen bewusst werde, was wirklich wichtig ist in meinem Leben, dann merke ich auch, dass manches scheinbar wichtiges unbedeutend wird. So wie Jesus Nein sagt, als der Teufel ihm die Macht über alle Reiche dieser Erde anbietet, kann auch ich Nein sagen, zu den Dingen, die mir im Alltag so erstrebenswert erscheinen, mein Leben aber nicht wirklich bereichern. Worauf möchte ich verzichten? Was lähmt mich oft und macht mich träge, was lenkt mich ab von dem Wesentlichen? Was möchte ich loslassen, um zu spüren, dass gerade das Loslassen mir Kraft gibt? Als Symbol werden verschiedene Reklamen aus Zeitschriften in die Mitte gelegt, dazu leise Meditationsmusik, um über die Impulsfragen nachzudenken. Monika: Das Gebet wird während der Meditationsmusik gelesen. Gebet Ich lebe in einer Welt voller Lärm. In der Schule, am Arbeitsplatz, auf der Straße, im Bus – fast überall um mich herum ist es laut. In diesem Lärm kann ich kaum noch still werden, um mich auf die wesentlichen Dinge in meinem Leben konzentrieren. Brüllende Reklame, gleißendes Neon, der ewige Lärm der Straßen: um nicht krank zu werden, muss ich mich verschließen. Gott, in diesem Lärm kann ich deine Stimme nicht mehr hören, die mich ruft, dir zu folgen, und mich führt. Gott, ich bitte dich: Lass mich still werden, damit ich mich neu öffnen kann für dich. Amen. (H. Grysar) Elisabeth Symbol Spiegel „Du sollst den Herrn, deinen Gott nicht auf die Probe stellen“ erwidert Jesus auf die Aufforderung, sich von dem Berg hinabzustürzen, um zu beweisen, dass er der Sohn Gottes ist. Wie oft haben wir das Gefühl, wir müssten uns und anderen etwas beweisen, uns unentbehrlich machen. Gott aber müssen wir nichts beweisen, er sieht unsere Fähigkeiten und nimmt uns an mit all unseren Grenzen. „Gott auf die Probe stellen“, heißt auch meine eigenen Grenzen zu kennen und sorgsam mit mir umzugehen. Welche Talente habe ich und wo sind meine Grenzen? Wo überschreite ich oft diese Grenzen und sage trotz Erschöpfung nicht nein, weil ich vielleicht meine, dass es ohne mich nicht geht? Als Symbol wird ein Spiegel in die Mitte gelegt, dazu leise Meditationsmusik, um über die Impulsfragen nachzudenken. Elisabeth: Das Gebet wird während der Meditationsmusik gelesen. Gebet Guter Gott, Du Schöpfer des Lebens. Du liebst jeden von uns in seiner Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit. Du nimmst uns an wie wir sind und sagst JA zu uns. Du gehst alle Wege mit uns und bietest uns Deine Hand an. Du schenkst uns Freiheit und viele Möglichkeiten, unser Leben zu gestalten. Dafür danken wir Dir durch Christus, unseren Herrn. Amen. Lied: Hilf, Herr, meines Lebens Liedheft Nr. 7, 1.- 5. Str. Simone Fürbitten: Jetzt ist es Zeit und Gelegenheit – Gemeinsam zu handeln! Bitten wir Gott, dass dies möglich wird: Guter Gott! 1. Lass uns in dieser Fastenzeit Zeit und Ruhe finden, damit wir darüber nachdenken können, was wir wirklich für unser Leben brauchen, was unverzichtbar ist. Gott, unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns. 2. Gib uns den Mut, Verantwortung zu übernehmen, wo es wichtig ist, und Nein zu sagen, wo es nötig wird. Gott, unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns. 3. Einige Mitmenschen erleben den Alltag mit Enttäuschung und Antriebslosigkeit. Gib Ihnen die Kraft, ihr Leben zu bewältigen und neuen Mut zu schöpfen. Gott, unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns. 4. Gib uns die Kraft loszulassen, uns von Überflüssigem und Oberflächlichem zu befreien. Dann können wir wieder klar sehen, wo Hilfe gebraucht wird, und uns gegenseitig unterstützen. 5.Wir Menschen sind das ganze Leben auf der Suche nach einem tieferen Sinn. Hilf uns den rechten Weg zu finden. Gott, unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns. 6. Wir wollen bitten in unseren persönlichen Anliegen. Für alles Unausgesprochene, Gott, unser Vater, wir bitten dich, erhöre uns. Guter Gott, um all dies bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn. Amen. So wollen wir jetzt wieder aufstehen, uns wie üblich die Hände reichen und gemeinsam beten wie Jesus es uns gelehrt hat: Vater unser Lied: Wenn das Brot, das wir teilen Liedheft Nr. 3, 1., 3. und 4. Str. Monika Segensgebet Der Herr, unser Gott, führe uns weg von den Fesseln des Konsums. Er lasse uns unruhig werden in diesen vierzig Tagen und Ausschau halten nach einem Leben, das unserem Herzen entspricht und dem Suchen unserer Seele mehr entgegenkommt. Er führe uns weg von oberflächlichen Verlockungen, denen wir nachlaufen, und locke uns in die Wüste der Stille. Dort sind wir allein mit ihm, der nichts anderes will, als sich zu verlieben in uns. Er lasse uns Hunger und Durst spüren in dieser Zeit. Damit wir spüren, was wir wirklich brauchen: nicht Brot und Wasser, sein Wort vielmehr, das nährt und heilt, seinen Atem, der leben lässt in Fülle. Das gewähre uns der Gott, dessen Sohn durch die Wüste gewandert und die Versuchungen bestanden – der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Impuls In der Fastenzeit machen wir uns auf den Weg, um Jesus zu sehen. Diese Karte soll euch auch nach dieser Frühschicht im Alltag daran erinnern. Karten an alle austeilen – dazu den Korb rund gehen lassen. Einladung zum Frühstück ! (weitgehend entnommen aus: www.kolping.riesenbeck.de; Frühschicht in der Fastenzeit 03.März 2004) 2. Frühschicht vom 07.03.2008 Frühschicht in der Fastenzeit 07.03.2008 Lied: Bekehre uns, vergib die Sünden (Liedheft Nr. 10, Strophe 1-3) Einführung: Wenn ein kleines Mädchen in Kamerun an Durchfall stirbt, nur weil Allerweltsmedikamente fehlen, macht uns das zornig. Wenn Wasser für die Großgrundbesitzer in Brasilien vorhanden ist, die Felder der Armen aber vertrocknen, macht uns das zornig. Wenn ein Jugendlicher in Kambodscha verkrüppelt, weil Tretminen hergestellt und exportiert werden, macht uns das zornig – zornig im biblisch-prophetischen Sinn! Ja, der Gott der Bibel ist zornig. Und der Gott der Bibel ist zärtlich, voller Liebe denen zugewandt, die nicht zählen in der Gesellschaft. Zärtlich ist Er zu den zu kurz Gekommenen, den Waisen, Witwen, Kranken, Armen und Fremden. Ebenso ist es Jesus. Er kommt uns entgegen als die uns zugewandte Barmherzigkeit und Zärtlichkeit Gottes. Deshalb hat Misereor über das 50. Jahr seines Bestehens das Wort gestellt: „Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen. Entdecke die Liebe!“ Wir begrüßen Sie an diesem Morgen ganz herzlich zu unserer Frühschicht. Wir denken heute nach über Gottes Gerechtigkeit. Wir beginnen unserer Betrachtungen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Das Gottvertrauen der Christen und ihre Hoffnung auf Gottes Gerechtigkeit spiegeln sich in unvergleichlicher Weise im Magnifikat wieder. Im Gebet der Maria gilt es immer wieder neu zu entdecken, wie Gott an der Seite der Armen steht und wie Seine Sehnsucht nach Gerechtigkeit das Leben jedes einzelnen Christen prägen will. Deshalb soll dieses Gebet heute im Mittelpunkt dieser Frühschicht stehen. Wir singen gemeinsam und betrachten eine Zeile aus dem Magnificat: „Magnificat anima mea dominum.“ – „Groß sein lässt meine Seele den Herrn!“ oder in einer anderen Übersetzung: „Hoch preise meine Seele den Herrn!“ Liedruf: Magnificat (Liedheft Nr. 33) + CD Hinführung zum Thema: Wir haben die erste Zeile aus dem Magnificat gesungen: „Groß sein lässt meine Seele den Herrn!“ . Das ist das Loblied einer jungen Frau. Im Lukasevangelium ist es uns überliefert. Maria singt es in ganz jungen Jahren. Und sie singt es an einem entscheidenden Zeitpunkt ihres Lebens: In der Begegnung mit dem Gottesboten hat sie erfahren, was ihre Lebensaufgabe ist: „Fürchte dich nicht, Maria¸denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden“ (Lk 1,30-32). Mit dieser unbegreiflichen Erfahrung bricht Maria auf und macht sich auf den Weg. Sie sucht die Nähe ihrer älteren Verwandten Elisabeth. Als die beiden Frauen sich umarmen und zärtlich das Glück und die Herausforderung ihres Lebens miteinander teilen, findet Maria Worte für das, was sie von Gott erfahren hat und was sie von Gott erhofft. Und sie singt ihr Lied von Gottes Zuwendung zu den Kleingemachten und Geringgeschätzten. Seitdem stimmen Menschen immer wieder neu in ihr Lied des Vertrauens und der Hoffnung auf Gott ein. Sie singen es gemeinsam oder mit unverwechselbarer, eigener Stimme, mit der eigenen Lebensgeschichte im Rücken – und lassen sich prägen vom Gottvertrauen der jungen Frau aus Nazareth. Gemeinsames Beten des Magnificat (Gotteslob Nr. 689): Wir wollen nun das Magnificat im Wechsel beten. Musik zur Meditation (Orgel) Gedanken zum Gebet der Maria: Jugendliche und Erwachsene haben sich Gedanken gemacht über die Bedeutung der einzelnen Sätze des Magnifikat. Wir hören nun die einzelnen Verse des Magnifikat, halten kurz inne, lassen unsere eigenen Gedanken kommen und öffnen uns dann für die Überlegungen der anderen Menschen. Meine Seele preist die Größe des Herrn… …denn die Seele ist so unbegreifbar, unfassbar und sie kann Gottes Größe erahnen … und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Gott behütet uns – wie ein Hirt seine Schafe; Er beschützt uns und ist immer für uns da. Deshalb jubeln wir IHM zu und preisen IHN. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat Er geschaut. Wie schaut Gott eigentlich? Sieht Er auf Seine Magd herab – oder rückt Er sie mit Seinem Blick ins Licht. In jedem Fall ist es gut zu wissen, dass Gott jeden Menschen beachtet. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder Mensch ist etwas Besonderes. Darauf kann ich mich verlassen. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und Sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die Ihn fürchten. Hab keine Angst! Vor nichts und niemandem. Auch nicht vor Gott. Er ist gut und segnet dich. Er vollbringt mit Seinem Arm machtvolle Taten; Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind …damit wir einander fair begegnen, nicht von oben herab, sondern von Mensch zu Mensch. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Gott ist für den Ausgleich der gespaltenen Gesellschaft. Gott bewirkt, dass sich die Menschen gegenseitig achten und akzeptieren und dabei besonders die Schwächeren unterstützt werden. Die Hungernden beschenkt Er mit Seinen Gaben… Wie denn? Durch wen denn? Durch mich? … und lässt die Reichen leer ausgehen. Gott sorgt dafür, dass es auf der Welt gerechter zugeht. Gott denkt an diejenigen, die hungern müssen und beschenkt sie mit seinen Gaben. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an Sein Erbarmen, das Er unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Immer und ewig, und jeden Tag neu, jeden Augenblick und jeden Atemzug können wir uns auf Gott verlassen. Lied: Wenn das Brot, das wir teilen (Liedheft Nr. 3, 1. und 2. Strophe) Gemeinsames Bittgebet: Wir vertrauen darauf, dass unser großer und lebendiger Gott offen ist für unsere Bitten. Daher möchten wir jetzt unsere Bitten vor ihn hintragen. Nach jeder Bitte singen wir noch einmal den Magnifikat Ruf (im Liedheft Nr. 33). Großer, unbegreiflicher Gott, mit Zorn und Zärtlichkeit stehst Du auf der Seite der Armen. Lass Deine Sehnsucht nach Heil und Gerechtigkeit unser Leben prägen. Kehrvers: Magnifikat Großer, unbegreiflicher Gott, lass uns heute niemanden verachten. Gib uns die Kraft, einander mit Respekt und auf Augenhöhe zu begegnen, und hilf uns, keinen Menschen zu verurteilen. Kehrvers: Magnifikat Großer, unbegreiflicher Gott, gib uns den Mut und die Kraft, nicht wegzuschauen, sondern hinzuschauen und zu handeln, wo andere Menschen erniedrigt werden. Kehrvers: Magnifikat Großer, unbegreiflicher Gott, lass uns erkennen, was Du uns zutraust und was in unserer Macht steht: „die Fesseln des Unrechts lösen die Versklavten freilassen jedes Joch zerbrechen den Hungrigen Brot reichen die Darbenden satt machen den Obdachlosen ins Haus aufnehmen die Nackten bekleiden der Unterdrückung ein Ende machen“ (Jes58) Kehrvers: Magnifikat So groß und unbegreiflich unser Gott auch ist, wir dürfen Vater sagen zu ihm. Deshalb lasst uns nun gemeinsam beten: Vater unser… Lied: Den Herren will ich loben (Gotteslob 261) Segensgebet: Gottes Segen gilt dem Einzelnen und der Gemeinschaft. In der Begegnung von Maria und Elisabeth wird das anschaulich. Weil der Segen nie eine Privatangelegenheit ist, werden wir gleich vor dem Segen einen Moment der Stille halten. Ich bitte euch, an Menschen zu denken, die ihr gemeinsam mit euch unter den Segen Gottes stellen wollt. Das können Menschen aus eurer Umgebung sein oder ihr könnt bewusst an Menschen denken, die in anderen Ländern dieser Erde leben und auf Gottes Segen hoffen. Stellen wir uns gemeinsam mit ihnen unter den Segen unseres Gottes, der mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen steht. - Stille - Segen: So segne uns Gott, Vater und Mutter aller Menschen. Er segne uns in Jesus Christus, Gottes menschgewordener Liebe. Er segne uns mit der Kraft Seines Heiligen Geistes, der lebendig macht. Amen. Lasst uns nun hingehen und Gemeinschaft erleben beim gemeinsamen Frühstück. (weitgehend entnommen aus: Liturgische Bausteine. 2008. Materialien zur Fastenaktion, S. 38 f. ) 3. Frühschicht vom 14.12.2007 Advent – Zeit der Erwartung – Zeit der Vorfreude. Advent – das kann aber auch zu viel werden – das kann richtig auf die Nerven gehen: Wenn das Weihnachtsgebäck schon seit Anfang Oktober in den Regalen der Supermärkte liegt; wenn die Weihnachtsmärkte in manchen Städten schon am Totensonntag ihre Pforten öffnen; wenn in den Supermärkten und Kaufhäusern die Advents- und Weihnachtslieder, die ich so gerne singe, gnadenlos zu Klangbrei vermurkst werden; wenn so leicht zu durchschauen ist, dass all der Schmuck und Tand uns nur dazu bewegen soll, zu kaufen, zu kaufen und noch mehr zu kaufen; wenn eine „Weihnachtsfeier“ die nächste jagt und manche schon gar keine Lust mehr haben und lieber nach Weihnachten, wenn's wieder ruhig geworden ist, mit den KollegInnen zusammen sitzen wollen. Weihnachten und die Vorbereitung darauf – die Adventszeit – haben bei uns gigantische Ausmaße angenommen; Weihnachten und die Adventszeit haben Auswüchse hervorgebracht, unter denen die Weihnachtsstimmung und die Weihnachtsfreude nur allzu oft begraben werden. Da kommt es mir manchmal so vor, dass ich mich – wie so ein Archäologe – erst durch eine dicke Schicht aus Schutt und Müll durchgraben muss, um an den Schatz zu kommen, der Weihnachten ja ist. Für die Archäologen ist bekanntlich das erste Problem, dass man von außen nicht sieht, was sich in so einem Schutthaufen verbirgt – ob es sich überhaupt lohnt, mit einer Grabung anzufangen. Deshalb haben sie allerlei Hilfsmittel entwickelt, mit denen sie im Vorhinein ein bisschen abklären können, wo es sich lohnen könnte, eine Ausgrabung zu beginnen: Luftbilder und Sonden und anderes. Unsere hilfreiche Sonde, um auf dem Schuttberg von Kitsch und Kommerz den Punkt zu finden, an dem es sich lohnt zu graben, ist die Bibel. Z.B. der heutige Predigttext hat sich für mich als eine sehr hilfreiche Sonde entpuppt, die uns auf die Spur des Weihnachtsschatzes führen kann. Hören Sie Offenbarung 3, 7-13. Es ist ein Blick weit zurück in der Zeit – vor unvorstellbaren 1900 Jahren ungefähr. Weihnachten, wie wir es kennen, gab es nicht. Es gab keine Kirchen, sondern die Menschen, die in diesem Brief an die Gemeinde in Philadelphia angesprochen werden, versammelten sich – wenn es gut ging – in ihren Häusern. In der Zeit, in der dieser Brief geschrieben wurde, konnten sie aber oft nicht einmal in ihren Häusern Zuflucht finden, denn es war eine Zeit schlimmer Verfolgung durch den römischen Staat. Da mussten sie mancherorts mit den Katakomben als Versammlungsräumen vorlieb nehmen – den unterirdischen Friedhöfen. Und – als wäre das nicht alles schon schlimm genug – lebt diese Gemeinde auch noch in Streit mit der jüdischen Gemeinde in Philadelphia, die doch immer wieder auch unter der Verfolgung durch den römischen Staat zu leiden hatte, weil sie ja ebenso wie die Gemeinde Jesu die Verehrung des Kaisers als Gott verweigerte. Ein rätselhafter Streit – etwas, was sich seltsamerweise auch in der späteren Geschichte der Kirche immer wieder findet: dass Gruppen, dass Konfessionen, die doch eigentlich beide dem einen Gott dienen wollen, in erbitterten Streit gegeneinander geraten über die rechte Art der Verehrung Gottes, anstatt – jede in der ihr eigenen Art und alle in Respekt voreinander – alle Kraft auf die Verehrung Gottes richten, wie sie sie als angemessen erkannt zu haben meinen. Diese Gemeinde erhält einen Brief, der sie in schwerer Zeit zum Durchhalten ermutigen will; der sie trösten will; der ihr baldige Erleichterung ansagt: „Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!“ Diese Gemeinde hatte Großes geleistet – nicht, indem sie sonderlich kreativ gewesen oder große Neuerungen eingeführt hätte, sondern, indem sie seinen Namen, Jesu Namen, nicht verleugnet hatte und sein Wort bewahrt hatte – obwohl sie nur eine kleine Kraft hatte: Sie hatte keine Kirchensteuern, mit denen sie PfarrerInnen und MitarbeiterInnen beschäftigen konnte; sie hatte – wie gesagt – keine prachtvollen Kirchen, die das Stadtbild prägten; sie hatte keinen Einfluß, keinen Sitz und keine Stimme in Rundfunkräten und sonstigen wichtigen Gremien. Alles, was sie hatte, war dieses Wort, diese Zusage, diese Verheißung: „Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan – und niemand kann sie zuschließen.“ Es ist die Pforte zum Paradies, die seit dem Sündenfall verschlossen war – wie es in dem Weihnachtslied heißt: „Heut' schleußt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis.“ Die Tür zu Gott ist wieder einen Spaltbreit offen – für die, die Gottes Wort bewahren. Und durch diese Tür, die nun von niemandem wieder verschlossen werden kann, sehen wir bereits hinein in die neue Welt Gottes, in sein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit. Und da ist es mir gegangen, wie es einem Archäologen geht, wenn er plötzlich auf einen Schatz in seinem Schutthügel stößt: ''Auf ein Schmuckstück oder eine Statue oder eine Schriftrolle. Hier bin ich auf den Weihnachtsschatz gestoßen: Die Tür, die sich öffnet zum Weihnachtszimmer! Da ist mir plötzlich wieder klar geworden, wofür unser Weihnachtsfest steht – und all mein Überdruss und meine Unlust an Advent und Weihnachten war mit einem Mal verflogen! Das liebevoll geschmückte Weihnachtszimmer – das ist ja nichts anderes als ein Symbol für das Paradies, zu dem sich mit der Geburt Jesu die Tür wieder geöffnet hat – so dass niemand sie wieder zuschließen kann! Der Weihnachtsbaum – die Tanne oder Fichte, die – im Unterschied zu den Laubbäumen, die ja in jedem Herbst ihre Blätter abwerfen und damit den Kreislauf von Werden und Vergehen darstellen – ihre grünen Nadeln nie verliert - der immergrüne Tannenbaum steht ja für den Baum des Lebens im Paradies: des Lebens, das nicht wieder vergeht. Die Kerzen, die das ganze Weihnachtszimmer mitten im dunkelsten, kalten Winter in warmes, strahlendes Licht tauchen – sie stehen ja für das Licht, das all denen erstrahlt, die im Finstern wandeln – in Sorgen, in Krankheit, in Streit. Die Leckereien – das Weihnachtsgebäck, das festliche Mahl – sie stehen ja für die Fülle und den Genuss, die die Kargheit und Entbehrung, die unser Leben hier oft prägen, einmal ablösen werden. Die Geschenke schließlich – sorgfältig ausgesucht für jede und jeden – stehen schließlich für das große Geschenk Gottes an uns, das allen gleich gemacht ist und doch zugleich den Wünschen und Bedürfnissen eines jeden und einer jeden gerecht wird: Die Liebe Gottes, mit der er unsere Schuld tilgt und jede Last, die uns bedrückt, von uns nimmt. Mit Hilfe der Sonde dieses – auf den ersten Blick so weit entfernten – Abschnitts aus der Offenbarung bin ich doch wieder auf den Schatz von Weihnachten gestoßen. Und mit dem Blick durch die geöffnete Tür verwandelt sich auch mein Blick auf den Advents- und Weihnachtsrummel. Es ist ja schon richtig: Dieser Schatz verdient die größtmögliche Aufmerksamkeit – man kann ihn gar nicht genug feiern, man kann sich gar nicht genug freuen! Und eigentlich kann man auch gar nicht aufhören, sich zu freuen! Wenn man nur das Symbol, das unser Weihnachtsfest ist, nicht verwechselt mit der Wirklichkeit, auf die das Symbol verweist. Wenn ich mir das klarmache – dann finde ich es eigentlich noch zu wenig, dass erst im Oktober die ersten Vorboten von Weihnachten in den Geschäften auftauchen – denn unser ganzes Leben ist ja ein einziger Advent, ein einziges Warten darauf, dass sich die Tür, die schon einen Spalt breit offen steht, durch den wir schon den Blick auf all die Verheißungen werfen können – dass sich die Tür weit öffnet und wir durch sie eingehen in das Paradies, in Gottes neue Welt. Da wäre es eigentlich nur konsequent, mit den Adventsfeiern gleich nach Neujahr wieder zu beginnen! Ich wünsche Ihnen, liebe Gemeinde, für diese Adventszeit, dass auch Sie eine Sonde zur Hand haben, mit der Sie den Schatz wieder entdecken können unter Schutt und Müll, unter Kitsch und Tand, den Gott für uns bereit hält. Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie einen Blick erhaschen durch die Tür, die Gott für uns aufgeschlossen hat – und die niemand wieder vor uns verschließen kann! (Pfarrer Dr. Dr. Tobias Kriener) 4. Frühschicht vom 07. 12. 2007 Thema: Frieden Material: 2 braune Tücher, 1rotes, Äste , 3/4 rote Kerzen, Teelichter Bild: Weg mit braunen Tücher legen mit Teelichter beleuchten, am Ende Haus Mit rotem Tuch Äste zu Adventskranz legen, später Kerzen hineinstellen Dach m Teelichter beleuchten. CD Behüt mich Gott Lz 20 Christoph Elisabeth: Einleitung/Begrüßung: Ich darf sie alle heute morgen herzlich willkommen heißen, schön das sie alle da sind. Wir sind schon eine Weile gemeinsam unterwegs und das ist gut so - wir warten und wir warten gemeinsam, das ist schön. Doch es dauert nicht mehr lange. Die Lichter in unseren Straßen und Dörfern zeigen es an. Bald ist es soweit. So schreibt der Apostel Paulus : Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich freut euch! Der Herr ist nahe. Lassen wir uns doch anstecken von dieser Freude, lassen wir sie in unser Herz und diese letzte Frühschicht in freudiger Erwartung auf das Kind in der Krippe beginnen Im Namen des Vater…. Lied: GL 107, Macht hoch die Tür ….. 1-3 Strophe Jesaja sagt : Man nennt ihn Fürst des Friedens. Seine Herrschaft ist groß, und der Friede hat kein Ende. „Glaubst du, dass Frieden auf der Welt jemals möglich sein wird?“ fragte ein Mensch einen Weisen. „Das liegt auch an dir“, antwortete dieser. Bußakt Guter Gott. Du weißt wer wir sind. Du weißt um die Not eines jeden Menschen und um sein stilles Glück. Du kennst unser Versagen und unsere Schuld. Du kennst auch unseren guten Willen. LZ 16: Herr erbarme dich…. Die Verwirrungen und Bosheiten, die in der Großen Welt geschehen, machen uns Angst. Auf vielerlei Weise ist das Leben und der Frieden bedroht. Und wir sind mit unserem Leben daran beteiligt. LZ 16: Herr erbarme dich…. Frieden stiften und Frieden halten ist manchmal sehr schwer. Auf diesem Gebiet spüren wir die Unzulänglichkeit unserer menschlichen Natur besonders schmerzlich. LZ 16: Herr erbarme dich…. Monika: Geschichte Wir hören nun eine Geschichte von Werner Reiser („Vom Engel, der nicht mitsingen wollte“) Als die Menge der himmlischen Heerscharen über den Feldern von Bethlehem jubelte: „Ehre sei Gott in den Höhen und Friede auf Erden unter den Menschen“ hörte ein kleiner Engel plötzlich zu singen auf. Obwohl er im unendlichen Chor nur eine kleine Stimme war, machte sich sein Schweigen doch bemerkbar. Engel singen in geschlossenen Reihen, da fällt jede Lücke sogleich auf. Die Sänger neben ihm stutzten und setzten ebenfalls aus. Das Schweigen pflanzte sich rasch fort und hätte beinahe den ganzen Chor ins Wanken gebracht, wenn nicht einige unbeirrbare Großengel mit kräftigem Anschwellen der Stimmen den Zusammenbruch des Gesanges verhindert hätten. Einer von ihnen ging dem gefährlichen Schweigen nach. Mit bewährtem Kopfnicken ordnete er das weitere Singen in der Umgebung und wandte sich dem kleinen Engel zu. „Warum willst du nicht singen?“ fragte er ihn streng. Der antwortete: „Ich wollte ja singen. Ich habe meinen Part gesungen bis zum „Ehre sei Gott in den Höhen“. Aber als dann das mit dem „Frieden auf Erden unter den Menschen“ kam, konnte ich nicht mehr weiter mitsingen. Auf einmal sah ich die vielen römischen Soldaten in diesem Land und in allen Ländern. Immer und überall verbreiten sie Krieg und Schrecken, bringen Junge und Alte um und nennen das römischen Frieden. Sogar dieses Paar mit dem neugeborenen Kind musste wegen der Militärsteuer nach Bethlehem ziehen, und wer weiß, was die Menschen mit diesem Kind machen werden!“ „Weißt denn du es?“ unterbrach ihn der Großengel. „Nein, ich weiß es nicht und kann es nicht voraussehen“ erwiderte der Kleine. „Aber das, was ich sehe, genügt mir. Es ist nicht wahr, dass auf Erden Friede unter den Menschen ist, und ich singe nicht gegen meine Überzeugung!“ Und er zeigte ein trotziges Gesicht. Einige seiner jüngeren Nachbarn riefen laut Beifall. „Schweigt! – vielmehr singt!“ rief der große Engel ihnen zu und nahm den jungen Rebellen zur Seite. Dort sprach er ihm zu: „Du willst also wissen, was Friede ist? Du lässt zu, dass ein friedloser Gedanke durch dein Gemüt zieht, und steckst andere mit deiner Unruhe an? Du brichst die Harmonie unseres Gotteslobes, weil dir der Unfriede der menschlichen Welt zu schaffen macht? Du verstehst nicht, was in dieser Nacht in Bethlehem geschehen ist, und willst die Not der ganzen Welt verstehen?“ Der kleine Engel verteidigte sich: „Ich behaupte nicht, alles zu verstehen. Aber ich merke doch den Unterschied zwischen dem, was wir singen, und dem, was auf Erden ist. Der Unterschied ist für mein Empfinden zu groß, und ich halte diese Spannung nicht länger aus.“ Der große Engel schaute ihn lange schweigend an. Dann nickte er und begann zu reden: „Gut. Du leidest am Zwiespalt zwischen Himmel und Erde. So wisse denn, dass in dieser Nacht eben dieser Zwiespalt überbrückt wird. Dieses Kind, das geboren wird, soll Frieden in die Welt bringen. Gott gibt in dieser Nacht seinen Frieden allen und will auch den Streit der Menschen gegen ihn beenden. Deshalb singen wir, auch wenn die Menschen dieses Geheimnis mit all seinen Auswirkungen noch nicht hören und verstehen. Wir übertönen mit unserem Gesang nicht den Zwiespalt – wir singen das neue Lied.“ Der kleine Engel rief: „Wenn das so ist, singe ich gerne weiter.“ Der große Engel schüttelte den Kopf: „Du wirst nicht mitsingen – du wirst einen anderen Dienst übernehmen. Von heute an wirst du den Frieden Gottes zu den Menschen tragen. Tag und Nacht wirst du unterwegs sein. Du sollst ihnen die Sehnsucht nach Frieden in die Herzen legen. Du musst bei ihren langwierigen Verhandlungen dabei sein und mitten ins Gewirr der Meinungen deinen Gedanken fallen lassen. Du musst ihre heuchlerischen Worte aufdecken, damit die wahre Meinung zum Vorschein kommt und sie erschrecken. Sie werden dir die Türe weisen, aber du wirst auf der Schwelle sitzen bleiben und hartnäckig warten. Du musst die Unschuldigen unter deine Flügel nehmen und ihr Geschrei an uns weiterleiten.“ Der kleine Engel war unter diesen Worten zuerst noch kleiner, dann aber größer und größer geworden. Er wollte sich auflehnen, aber der große Engel sagte: „Du hast es so gewollt. Du liebst die Wahrheit mehr als das Gotteslob. Dies wird nun zu deinem Auftrag. Unser Gesang wird dich begleiten, damit du nie vergisst, dass der Friede in dieser Nacht zur Welt gekommen ist.“ Dann ging der große Engel an seinen Platz im himmlischen Chor zurück. Der Engel des Friedens aber setzte seinen Fuß auf die Felder von Bethlehem. Er wanderte mit den Hirten zu dem Kind in der Krippe und öffnete ihnen die Herzen, dass sie verstanden, was sie sahen. Dann ging er in die weite Welt und begann zu wirken. Seitdem sorgt er dafür, dass die Sehnsucht nach Frieden nie mehr verschwindet, sondern wächst, Menschen beunruhigt und dazu antreibt, Frieden zu suchen und zu schaffen. Wer sich ihm öffnet, hört plötzlich wie von ferne einen Gesang, der ihn ermutigt, das Werk des Friedens unter den Menschen weiterzuführen. Meditationsmusik Ute: Lesung Wir wollen hören, was der Apostel Paulus zum Thema Frieden an die Philipper schreibt:(Philipper 4.4) Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe. Sorgt euch nicht, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Jesus Christus bewahren. Schließlich Brüder: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht! Was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein LIED: LZ 20, Behüte mich Gott Ute: Meditation Im Advent schmücken wir nicht nur die Straßen und Dörfer auch unser Wohnungen schmücken wir Tannenzweigen Lichter . (Tannenäste z. Kranz legen/Kerzen drauf stellen /nacheinander anzünde) Und mit jedem Licht was wir nun anzünden wollen wir für den Frieden beten Friede wohne in unsern Häusern 1. Kerze anzünden und aufstellen Kinder/Flöten: Mache dich auf und werde licht 1X Herr, gib uns einen Frieden Friede wohne in unseren Herzen 2. Kerze anzünden und aufstellen Kinder/Flöten: Mache dich auf und werde licht. 1X Herr, gib uns deinen Frieden Frieden wohne in unserer Welt 3. Kerze anzünden und aufstellen Kinder/Flöten: Mache dich auf und werde licht 1X Herr, gib uns deinen Frieden Alle singen/Flötenspiel: Mache dich auf und werde Licht… Lz 25 3X Herr, gib uns deinen Frieden Lz 24Simone: Fürbitten: Guter Gott, Guter Gott, Jesus ist gekommen, um alles Wertlose wertvoll zu machen und alles Dunkle zum Strahlen zu bringen. Deshalb bitten wir: Für alle Menschen an die heute keiner denkt, lass sie spüren, dass Gott sie nie vergisst! Herr unser Gott. Wir bitten dich erhöre uns. Für alle Menschen, die im Krankenhaus, Alten- und Pflegeheim sind, lass auch sie die Nähe Jesus Christi spüren. Herr unser Gott. Wir bitten dich erhöre uns. Für alle Menschen, die kein Weihnachten feiern können, weil in ihrer Heimat Krieg und Not herrschen. Herr unser Gott. Wir bitten dich erhöre uns. Für den neuen Pfarrgemeinderat und alle, die sich in unseren Gemeinden engagieren, gib ihnen Stärke und Mut, sich ihren Aufgaben zu stellen. Herr unser Gott. Wir bitten dich erhöre uns. Lass uns den Frieden, den wir in dieser Stunde spüren an andere weitergeben. Herr unser Gott. Wir bitten dich erhöre uns. Wir beten in unserem persönlichen Anliegen (Pause), für alles Unausgesprochene. Herr unser Gott. Wir bitten dich erhöre uns. Du Gott , bist ein Gott des Friedens, durch dich werden wir zu adventlichen Menschen Wir wissen du bist bei uns heute und jeden neuen Tag. Dafür danken wir dir. Amen. . Vater unser. Zu Gott, der unsere Sehnsucht, unser Warten und unser Hoffen kennt und der unser Zeit in seinen Händen hält, beten wir mit den Worten Jesu Vater unser……. Lied: GL 105, Oh Heiland reiß die Himmel auf… 1, 2, und 4 Strophe Moni: Meditation Vom Engel des Friedens Was könnte das für ein Leben sein, wenn uns der Engel des Friedens mit sanftem Flügelschlag berührt, damit wir überflüssige Auseinandersetzungen gar nicht erst aufkommen lassen. Vielleicht tritt dann sogar das Gegenteil aller zerstörerischen Fantasien und Taten ein: anstatt etwas zu suchen, was wir beklagen und bemängeln könnten, achten wir auf das, was wir an Liebenswertem an den Menschen um uns entdecken. Ich stelle mir vor: Wir erspüren mit aufmerksamen Herzen und wachsamen Augen, was in den anderen vorgeht. Wir könnten gelegentlich den Himmel auf Erden haben. Moni: Segen Guter Gott, Bring uns zu Besinnung. Mach Menschen aus uns, die einander verstehen, die einander verzeihen Die füreinander da sind die teilen und lieben. Mach uns zu friedvollen Menschen Dazu segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen Im Namen des Vaters und des Sohnes…. Amen Moni: Dank an das Frühschichtteam und Einladung zum Frühstück 5. Frühschicht vom 01.12.2006 Thema: Heilendes Kirchenjahr- Zacharias ein Mensch zwischen den Zeiten Gestaltung: Kreis des Kirchenjahres legen. Feste: Weihnachtsfestkreis: Beginn 1.Advent, 8 Dez. Maria unbefleckte Empfängnis, 25. Weihnachten Hochfest der Geburt des Herrn Hochfest der Gottesmutter Maria Erscheinung des Herrn Taufe des Herrn Darstellung des Herrn Aschermittwoch, Fastenzeit Hl Joseph Mariä Verkündigung Palmsonntag Gründonnerstag Karfreitag Ostern Christi Himmelfahrt Pfingsten Dreifaltigkeitsonntag Fronleichnam Hl. Johannes der Täufer Hl. Petrus und Paulus Maria Himmelfahrt Mariä Geburt Erntedank Allerheiligen Allerseelen Christkönig/ Es: Totensonntag//Ewigkeitsonntag Einstieg: Begrüßung: ( Monika) Ich darf sie herzlich Willkommen heißen in dieser frühen Morgenstunde zu r Frühschicht vor dem ersten Advent. Schön das sie da sind. Wir wollen nun beginnen in Namen des Vaters des Sohnes und des Hl. Geistes .AMEN Lied: Sonne der Gerechtigkeit... Gl. 644, 1-4 (Monika) Alles hat seine Zeit! Dies ist nicht nur eine Weisheit der Bibel, sondern das haben Menschen zu allen Zeiten erfahren. Abgegrenzte Zeiten, Rhythmen, die das Leben gliedern, helfen uns, den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Wir erleben den Rhythmus von Tag und Nacht, Wachen und Schlafen, Kindheit und Alter, Alleinsein und Gemeinschaft. In der Natur erfahren wir das ständige Kommen und Gehen der Jahreszeiten. Wir sind darin eingebunden. Diesen Rhythmus verneinen, das vermag der Mensch nicht ohne Folgen. Wir können zwar die Nacht zum Tag machen, der Dunkelheit des Winters entfliehen, Gefühle verdrängen, das Alter durch ruhelose Tätigkeiten scheinbar hinausschieben. Aber die menschliche Natur meldet sich nicht selten zurück, durch Unzufriedenheit, Überreizung, Depressionen. Alles hat seine Zeit. Rhythmus gehört zum Leben. Es tut gut, bewusst Zeiten zu gestalten, die das Leben gliedern. Sie geben der Seele Raum zum Innehalten und zum Aufatmen. Schon früh in der Menschheitsgeschichte haben die Menschen versucht, diese Urerfahrungen des Lebensrhythmus in Geschichten, Liedern und Bildern zum Ausdruck zu bringen. Es entstanden Rituale und jahreszeitliche Feste. Nun fügt sich für uns heute in den Jahreszeitenkreis der Natur ein anderer Kreis ein, der christliche Jahreskreis. Er beginnt am ersten Advent und endet im November des folgenden Jahres mit dem Totensonntag bei den evangelischen und dem Christkönigsfest bei den katholischen Christen. Der eine Teil des Kirchenjahres beschäftigt sich mit Geburt, Leben, Sterben und Auferstehung von Jesu Christi sowie dem Entstehen der christlichen Kirche. Im anderen Teil gedenken wir Menschen, die durch ihr Leben und ihr Handeln versucht haben, ein Zeichen von Gottes Gegenwart in ihrer Zeit zu setzen. Sie waren Stars eigener Prägung, würden wir heute sagen, Sterne in den oft dunklen Zeiten der Menschheit. Auch die Zeit vor Jesus Geburt war eine dunkle Zeit für das Volk Israel unter der Herrschaft Roms. Aus dieser Zeit ist uns die Geschichte von Zacharias überliefert, die wir heute hören wollen. (Simone) Lesung aus dem Lukasevangelium 1, 5-13 Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Arons; sie hieß Elisabet. Beide lebten so, wie es in den Augen recht ist, und hielten sich an die Gebote und Vorschriften des Herrn. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabeth war unfruchtbar, und beide waren schon im vorgerücktem Alter. Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte, wurde wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen. Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete. Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltares. Als Zacharias ihn sah, erschrak er, und es befiel ihn Furcht. Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben. Große Freude wird dich erfüllen, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Instrumental Faßbender (Lissi) Deutung: „Ich bin Zacharias, Priester im Tempel zu Jerusalem. Jeden Morgen singt eure Kirche ein großes Loblied , das von mir stammt: „Gepriesen sei Gott der Herr, der Gott Israels, denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung verheißen!“ Doch bis es zu diesem Lied kam – ach, das war en seltsamer Weg. Ich meine schon ,dass ich ein frommer Mann bin: Ohne Murren trug ich mit meine Frau Elisabet das schwere Schicksal der Kinderlosigkeit, treu versah ich meinen Tempeldienst, wenn die Reihe an mir war. Ja, bis dann die Geschichte mit dem Engel passierte, im Tempel auf dem Zionsberg, beim Darbringen des Rauchopfers.´ Fürchte dich nicht!` - das sagt sich so leicht. Und dann diese unglaubliche Verheißung: Meine alte Elisabet soll ein Kind bekommen, einen Sohn gar noch! Und gleich auch noch der Name: Johannes. Nein, das konnte ich doch wirklich nicht glauben, obwohl der Engel mir sogar noch sein Vollmacht in seinem Namen offenbarte: ich bin ,Gabriel`, der vor Gott steht. Ja, und wie es weiterging – ihr kennt bestimmt meine unrühmliche Geschichte: Ich, der treue Diener des Allmächtigen, ich konnte nicht glauben, es widersprach einfach aller Vernunft und Theologie. Und so wurde ich stumm, bis zu dem Tag der Beschneidung und Namensgebung des Kindes göttlicher Verheißung – stumm, bis heiliger Geist mich erfüllte und mich mit den Worten der Väter und Propheten jenes Lied singen lies: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!“ Lissi Lied/Psalm: wir wollen nun i. Wechsel den Lobgesang des Zacharias sprechen Gl 680/681, den Kehrvers gemeinsam, ich fange an und alle im W. Alle: Den Herrn will ich singen, machtvoll hat er sich kundgetan 1.Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und Ihm Erlösung geschaffen 2.Er hat uns einen starken Retter erweckt Im Hause seinen Knechtes David. 1.So hat er verheißen von alters her durch den Mund seine heiligen Propheten. 2. Er hat uns errettet vor den Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen; 1 er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet und an seinen heiligen Bund gedacht, an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat; 2.er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinem Angesicht all unsere Tage. 1.Und du Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten. 2. Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken in Vergebung der Sünden. 1.Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, 2.um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens .- 1..Ehre sei dem Vater und dem Sohn Und dem Hl. Geist, 2.wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen Alle: Den Herrn will ich singen; machtvoll hat er sich kundgetan Lied: Kündet allen in der Not.. Gl. 106 1-4 (Ute) Fürbitten: Auch wenn wir das Kirchenjahr als einen Zyklus feiern, so will es uns doch wie eine Spirale auch vorwärts führen, weiter auf einem Weg, der unser Lebensweg ist. So wird uns auch der nahende Advent als Neubeginn nicht wie eine Wiederholung, sondern wirklich wie ein neues Erlebnis in unserem Leben erscheinen. Guter Gott: Du begleitest uns auf dem Weg durch die Zeit. Du willst uns eine zukunftsweisende Richtung und ein Ziel geben. Darum bitten wir dich: Durch den Rhythmus der wiederkehrenden Festtage erfahren wir ein Grundgefühl des Getragen- und Gehaltenseins. Lass uns diese Zeit nutzen als eine Gelegenheit zur Rückbesinnung auf unsere Herkunft und unsere Bestimmung: Gott unser Vater… wir bitten dich Jedes Fest bedarf der Vorbereitung und Einstimmung. Hilf uns, dass wir uns in der Zeit des Advents Schritt für Schritt gemeinsam auf das Weihnachtsfest hinzubewegen. Gott unser Vater… wir bitten dich Die Mächtigen dieser Welt treffen oft Entscheidungen, die nicht dem Wohle aller dienen. Öffne ihre Herzen, damit sie auch an die Benachteiligten und Armen denken und für sie handeln. Gott unser Vater … wir bitten dich Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sind Ziele, die noch lange nicht erreicht sind. Immer wieder sind wir geneigt, hier zu resignieren. Gib uns die Zuversicht, dass du über uns und unsere Umwelt wachst. Gott unser Vater . … wir bitten dich… Wir wollen für einen Augenblick still werden und für unsere eigenen Anliegen bitten…. Für alles Unausgesprochene.. Gott unser Vater ….. wir bitten dich … Guter Gott. Wir wissen, dass du unsere Bitten erhörst. Durch Zacharias hast du uns gezeigt, dass du uns in schwierigen Zeiten nicht verlässt. Du hast dein Versprechen eingelöst und uns einen mächtigen Retter, einen Spross aus dem Stamm Davids gesandt. Dafür danken wir. Amen (Ute) Wir wollen nun aufstehen, uns an den Händen halten und gemeinsam beten, wie Gott uns zu beten gelehrt hat. Vater unser… Vater unser: Lied: Von guten Mächten... (Lissi) Segen Von Zeit zu Zeit ist es gut, wenn unser Alltag unterbrochen wird. Wenn wir plötzlich innehalten. Zum Nachdenken kommen. Unsere Gegenwart bedenken. Unsere Zukunft planen. Lz 32 Die Einteilung des Kirchenjahres will uns zu solchen Unterbrechungen verhelfen Lassen wir uns von diesen Unterbrechungen 1, 4+5 unterbrechen, können sie uns zu einem sinnvollerem Leben anleiten. Jetzt bereiten wir uns auf die Menschwerdung Gottes vor. Er wird Mensch, damit wir Menschen werden können. Es geht um ihn und unsere Menschlichkeit. Von Zeit zur Zeit ist es gut, wenn wir unterbrochen werden, wenn Zeit da ist, die unser Leben inne werden lässt. Nur „ innegewordenes“ Leben lässt uns sinnvoll leben. Jetzt ist die Zeit da. Lassen wir uns unterbrechen. Neues Leben wird möglich Marana tha –unser Herr kommt ( 1. Korn 16,22). Dazu begleite und segne uns der gütige uns treue Gott, der Vater , der Sohn und der Hl. Geist. Amen 6. Frühschicht vom 25.11.2005 Thema: Schweige und höre Material: Tischdecke, Kassettenrecorder, Kerze, Bibel Gestaltung Mitte : Decke, Kerze, Bibel ( Ute) Begrüßung: Ich möchte sie ganz herzlich an diesem frühen Morgen zur 1. Frühschicht begrüßen. Wir wollen beginnen mit dem Zeichen des Kreuzes: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen. Lied: Gott liebt diese Welt.... Lz Nr.: 11, 1-4 Strophe ( Ute) Einleitung: Kommenden Sonntag beginnt die Adventszeit, eine Zeit die unter dem Zeichen der Besinnung steht. In der Stille soll Raum sein, um den Alltag zu sichten und neues Selbst – Bewusstsein zu entdecken. Im Alltag ist jedoch das Gegenteil zu spüren, in hektischer Gemütlichkeit werden Weihnachtsfeiern absolviert der Konsumzwang will einfach kein Ende nehmen. Doch wie können wir in dieser Zeit zur Ruhe kommen, zu uns selbst und auch zu Gott finden. Eine alte und bewährte Hilfe hierfür ist die Meditation. Sie ist ein Weg, der den Menschen in seine eigene Mitte, also zu sich selbst führen soll um hier die Lebendigkeit Gottes neu zu erfahren. Viele Menschen halten Meditation für eine neue religiöse Mode, die aus Asien zu uns herübergeschwappt ist und den christlichen Kirchen Konkurrenz macht. Tatsächlich gibt es die Meditation in allen Hochreligionen. Im Christentum wurde sie im Mittelalter gelehrt, und als „Inneres Gebet“ oder „Gebet der Ruhe“ bezeichnet. Ich will sitzen, schweigen und hören, was Gott in mir redet. So beschreibt es der Mystiker Meister Eckhardt. Bei diesem Beten spricht der Mensch nicht zu Gott, sondern er macht sich innerlich leer von eigenen Gedanken und Plänen, damit Gott in Ihm wirken kann. Dass die christliche Meditation immer noch aktuell ist, zeigt sich am Beispiel von Frere Roger Schutz, der im Sommer gewaltsam zu Tode gekommene Gründer der ökumenischen Kommunität von Taize`. Fre`re Roger hat das Gebet der Stille ein Leben lang mit Tausenden von Jugendlichen in seiner Kirche praktiziert und an mehreren Generationen junger Menschen weitergegeben. (Simone) Meditation Auch wir wollen uns heute Morgen aufmachen die Stille zu suchen. Dazu lade ich alle ein. Wir schließen jetzt die Augen und sammeln uns- um da zu sein. Ich nehme mich wahr, das ich jetzt in dieser Kirche bin. Der Stuhl trägt mich Die Erde trägt mich – meine Füße stehen auf der Erde. Sie haben Kontakt zum Boden. Meine Hände haben einen bequemen Ort auf den Beinen – sie müssen jetzt nicht arbeiten – es sind meine Hände... von den Ellebogen bis zu den Fingerspitzen Ich atme ein... und aus.... lasse den Atem kommen und gehen... Ich höre Geräusche um mich... Ich höre sie... und lasse sie los. Ich will ihnen nicht nachhängen. Wenn mich etwas ablenkt, nehme ich das war. Und lasse es bewusst los und hole mich zurück – zu den Füßen- auf diesen Stuhl... der Atem geht ein..... und geht aus.. Ich will nur da sein – ich bin in dieser Kirche auf meinem Stuhl. Ich will nichts festhalten. Ich werde getragen von der Erde. Ich lasse den Atem kommen und gehen ... Ich bin da vor dir, Gott Ich verweile in dieser Stille, versuche sie auszuhalten. Ich darf im Glauben wissen, das Gott mich sieht, dass er da ist, der unfassbare Gott, der auch mein Leben trägt. Ich bin, weil Gott sein Lebens-Wort zu mir sagt. Ich versuche, die einfache Wahrheit meines Lebens zuzulassen. Vielleicht kann ich das auch leise in mir sagen im Rhythmus des langen Ein- und Ausatmens: Gott, - ich bin da. (Stille) Lied: Laudate omnes gentes... Lz. Nr:: 34, 3 X (Monika) Geschichte Zu einem Mönch, der in einem einsamen Kloster lebte, kamen Leute und fragten:“ Was für einen Sinn siehst du in deinem Leben in dieser Stille und Einsamkeit?“ Der Mönch war gerade dabei, Wasser zu schöpfen. Er sagte den Besuchern: “ Schaut in den Brunnen.“ Sie sagten:“ Wir sehen nichts.“ Nach einer Weile forderte der Mönch die Besucher noch einmal auf, in den Brunnen zu schauen.“ Was seht ihr jetzt?“ fragte er sie, und sie sagten:“ Jetzt sehen wir uns selbst.“ Da sagte der Mönch:“ Als ich vorhin Wasser geschöpft habe, war das Wasser unruhig. Jetzt ist es ruhig geworden. Das ist die Erfahrung der Stille: Man sieht sich selbst. Und wenn man in sich selbst zur Ruhe gekommen ist, sieht man auch die Welt mit ganz anderen Augen – und Gott.“ ( Lissi) Lesung: Mt 6,5- 6,9 Wir hören eine Lesung aus dem Mt Evangelium . Lied: Herr, gib uns Mut zum Hören... (Ute) Gebet Als mein Gebet immer andächtiger und innerlicher wurde, Lz Nr.: 15 1-4 Strophe da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen. Zuletzt wurde ich ganz still. Ich wurde, was womöglich noch ein größerer Gegensatz zum Reden ist, ich wurde ein Hörer. Ich meinte erst, Beten sei Reden, ich lernte aber, das Beten nicht bloß Schweigen ist, sondern Hören. So ist es: Beten heißt nicht, sich selbst reden hören. Beten heißt: Still werden und still sein und warten, bis der Betende Gott hört. (Monika) Fürbitten Die Stille ist ein Weg zu Gott. Jesus selbst ging immer wieder in die Einsamkeit und Stille um seinem Vater zu begegnen. So haben auch wir uns heute Morgen in Stille versammelt und bitten: Guter Gott, sei uns nahe und hilf uns, das rechte Maß zu finden zwischen Schweigen und Reden, zwischen Muße und Tun. Gott unser Vater Wir bitten dich erhöre uns Gott, es heißt, du seiest in der Stille und im Schweigen zu finden. Hilf uns, einzutauchen in diese so ferne Welt der Stille. Hilf uns, dir und uns selbst zu begegnen. Gott unser Vater Wir bitten dich erhöre uns Wir wollen bitten in unserem persönlichen Anliegen (kleine Pause) für alles Unausgesprochne. Gott unser Vater Wir bitten dich erhöre uns Gott, wir wollen auch für unsere Kirchen bitten, das sie in der Zeit der Neuorientierung und Umbruchs nicht müde werden immer wieder neu Kraft in der Stille zu suchen. Gott, unser Vater Wir bitten dich erhöre uns. Guter Gott, der Advent bietet uns immer wieder die Chance neu anzufangen. Hilf uns dabei! Darum bitten wir dich durch Christus unsern Herrn Amen. (Monika) Vater unser: Jesus hat uns gezeigt wie wir beten sollen. Wir wollen nun aufstehen ,unsere Hände ineinander legen und beten wie er es uns gelehrt hat: Vater unser... Lied: Mache dich auf und werde licht.... Lz Nr.: 25 3x Segen Gott segne uns und schenke uns langen Atem in dieser Zeit. Er lasse uns Ruhe finden, die wir brauchen, um ihm zu begegnen, damit wir nicht vergeblich warten auf den , der kommen will. Er lasse den Tau des Gerechten auf uns herabkommen, damit unsere Hoffnungen auf Gott wachsen und unser müder Glaube sich erfrischen kann. Er schenke uns das Vertrauen, dass er wirklich kommt Dazu segne uns der dreifaltige Gott, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen. 6. Frühschicht vom 25.11.2005 Thema: Schweige und höre Material: Tischdecke, Kassettenrecorder, Kerze, Bibel Gestaltung Mitte : Decke, Kerze, Bibel ( Ute) Begrüßung: Ich möchte sie ganz herzlich an diesem frühen Morgen zur 1. Frühschicht begrüßen. Wir wollen beginnen mit dem Zeichen des Kreuzes: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen. Lied: Gott liebt diese Welt.... Lz Nr.: 11, 1-4 Strophe ( Ute) Einleitung: Kommenden Sonntag beginnt die Adventszeit, eine Zeit die unter dem Zeichen der Besinnung steht. In der Stille soll Raum sein, um den Alltag zu sichten und neues Selbst – Bewusstsein zu entdecken. Im Alltag ist jedoch das Gegenteil zu spüren, in hektischer Gemütlichkeit werden Weihnachtsfeiern absolviert der Konsumzwang will einfach kein Ende nehmen. Doch wie können wir in dieser Zeit zur Ruhe kommen, zu uns selbst und auch zu Gott finden. Eine alte und bewährte Hilfe hierfür ist die Meditation. Sie ist ein Weg, der den Menschen in seine eigene Mitte, also zu sich selbst führen soll um hier die Lebendigkeit Gottes neu zu erfahren. Viele Menschen halten Meditation für eine neue religiöse Mode, die aus Asien zu uns herübergeschwappt ist und den christlichen Kirchen Konkurrenz macht. Tatsächlich gibt es die Meditation in allen Hochreligionen. Im Christentum wurde sie im Mittelalter gelehrt, und als „Inneres Gebet“ oder „Gebet der Ruhe“ bezeichnet. Ich will sitzen, schweigen und hören, was Gott in mir redet. So beschreibt es der Mystiker Meister Eckhardt. Bei diesem Beten spricht der Mensch nicht zu Gott, sondern er macht sich innerlich leer von eigenen Gedanken und Plänen, damit Gott in Ihm wirken kann. Dass die christliche Meditation immer noch aktuell ist, zeigt sich am Beispiel von Frere Roger Schutz, der im Sommer gewaltsam zu Tode gekommene Gründer der ökumenischen Kommunität von Taize`. Fre`re Roger hat das Gebet der Stille ein Leben lang mit Tausenden von Jugendlichen in seiner Kirche praktiziert und an mehreren Generationen junger Menschen weitergegeben. (Simone) Meditation Auch wir wollen uns heute Morgen aufmachen die Stille zu suchen. Dazu lade ich alle ein. Wir schließen jetzt die Augen und sammeln uns- um da zu sein. Ich nehme mich wahr, das ich jetzt in dieser Kirche bin. Der Stuhl trägt mich Die Erde trägt mich – meine Füße stehen auf der Erde. Sie haben Kontakt zum Boden. Meine Hände haben einen bequemen Ort auf den Beinen – sie müssen jetzt nicht arbeiten – es sind meine Hände... von den Ellebogen bis zu den Fingerspitzen Ich atme ein... und aus.... lasse den Atem kommen und gehen... Ich höre Geräusche um mich... Ich höre sie... und lasse sie los. Ich will ihnen nicht nachhängen. Wenn mich etwas ablenkt, nehme ich das war. Und lasse es bewusst los und hole mich zurück – zu den Füßen- auf diesen Stuhl... der Atem geht ein..... und geht aus.. Ich will nur da sein – ich bin in dieser Kirche auf meinem Stuhl. Ich will nichts festhalten. Ich werde getragen von der Erde. Ich lasse den Atem kommen und gehen ... Ich bin da vor dir, Gott Ich verweile in dieser Stille, versuche sie auszuhalten. Ich darf im Glauben wissen, das Gott mich sieht, dass er da ist, der unfassbare Gott, der auch mein Leben trägt. Ich bin, weil Gott sein Lebens-Wort zu mir sagt. Ich versuche, die einfache Wahrheit meines Lebens zuzulassen. Vielleicht kann ich das auch leise in mir sagen im Rhythmus des langen Ein- und Ausatmens: Gott, - ich bin da. (Stille) Lied: Laudate omnes gentes... Lz. Nr:: 34, 3 X (Monika) Geschichte Zu einem Mönch, der in einem einsamen Kloster lebte, kamen Leute und fragten:“ Was für einen Sinn siehst du in deinem Leben in dieser Stille und Einsamkeit?“ Der Mönch war gerade dabei, Wasser zu schöpfen. Er sagte den Besuchern: “ Schaut in den Brunnen.“ Sie sagten:“ Wir sehen nichts.“ Nach einer Weile forderte der Mönch die Besucher noch einmal auf, in den Brunnen zu schauen.“ Was seht ihr jetzt?“ fragte er sie, und sie sagten:“ Jetzt sehen wir uns selbst.“ Da sagte der Mönch:“ Als ich vorhin Wasser geschöpft habe, war das Wasser unruhig. Jetzt ist es ruhig geworden. Das ist die Erfahrung der Stille: Man sieht sich selbst. Und wenn man in sich selbst zur Ruhe gekommen ist, sieht man auch die Welt mit ganz anderen Augen – und Gott.“ ( Lissi) Lesung: Mt 6,5- 6,9 Wir hören eine Lesung aus dem Mt Evangelium . Lied: Herr, gib uns Mut zum Hören... Lz Nr.: 15 1-4 Strophe (Ute) Gebet Als mein Gebet immer andächtiger und innerlicher wurde, da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen. Zuletzt wurde ich ganz still. Ich wurde, was womöglich noch ein größerer Gegensatz zum Reden ist, ich wurde ein Hörer. Ich meinte erst, Beten sei Reden, ich lernte aber, das Beten nicht bloß Schweigen ist, sondern Hören. So ist es: Beten heißt nicht, sich selbst reden hören. Beten heißt: Still werden und still sein und warten, bis der Betende Gott hört. (Monika) Fürbitten Die Stille ist ein Weg zu Gott. Jesus selbst ging immer wieder in die Einsamkeit und Stille um seinem Vater zu begegnen. So haben auch wir uns heute Morgen in Stille versammelt und bitten: Guter Gott, sei uns nahe und hilf uns, das rechte Maß zu finden zwischen Schweigen und Reden, zwischen Muße und Tun. Gott unser Vater Wir bitten dich erhöre uns Gott, es heißt, du seiest in der Stille und im Schweigen zu finden. Hilf uns, einzutauchen in diese so ferne Welt der Stille. Hilf uns, dir und uns selbst zu begegnen. Gott unser Vater Wir bitten dich erhöre uns Wir wollen bitten in unserem persönlichen Anliegen (kleine Pause) für alles Unausgesprochne. Gott unser Vater Wir bitten dich erhöre uns Gott, wir wollen auch für unsere Kirchen bitten, das sie in der Zeit der Neuorientierung und Umbruchs nicht müde werden immer wieder neu Kraft in der Stille zu suchen. Gott, unser Vater Wir bitten dich erhöre uns. Guter Gott, der Advent bietet uns immer wieder die Chance neu anzufangen. Hilf uns dabei! Darum bitten wir dich durch Christus unsern Herrn Amen. (Monika) Vater unser: Jesus hat uns gezeigt wie wir beten sollen. Wir wollen nun aufstehen ,unsere Hände ineinander legen und beten wie er es uns gelehrt hat: Vater unser... Lied: Mache dich auf und werde licht.... Lz Nr.: 25 3x Segen Gott segne uns und schenke uns langen Atem in dieser Zeit. Er lasse uns Ruhe finden, die wir brauchen, um ihm zu begegnen, damit wir nicht vergeblich warten auf den , der kommen will. Er lasse den Tau des Gerechten auf uns herabkommen, damit unsere Hoffnungen auf Gott wachsen und unser müder Glaube sich erfrischen kann. Er schenke uns das Vertrauen, dass er wirklich kommt Dazu segne uns der dreifaltige Gott, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen. 7. Frühschicht vom 19.02.2010 1. Frühschicht in der Fastenzeit 2010 „Hoffnung in der Wüste“ (Im Altarraum wird die Wüste mit gelben und orangefarbenen Tüchern dargestellt. In der Mitte gibt es eine kleine Fläche mit Sand, verschieden Steine werden auf den Tüchern verteilt. 2 Wurzeln (Rose von Jericho )zum Zeigen, 1 Wurzel zum Begießen mit heißem Wasser) Begrüßung: Lissi: Wir begrüßen alle ganz herzlich zu der 1. Frühschicht in der Fastenzeit. „Hoffnung in der Wüste“ ist das Thema dieser halben Stunde. Wir wollen diesen Wortgottesdienst beginnen im Zeichen des Kreuzes im Namen des Vaters , des Sohnes und des Hl. Geistes. AMEN Vierzig Jahre zog das Volk Israel durch die Wüste. Vierzig Tage fastete und betete Jesus in der Einsamkeit. Vierzig Tage liegen jetzt vor uns. Nach dem Wüstenzug kamen die Israeliten in das Gelobte Land. Nach den vierzig Tagen in der Wüste begann Jesus sein öffentliches Wirken. Wer werden wir sein nach diesen vierzig Tagen? Wo werden wir sein? Lied: Liedzettel Seite 7, 1-3 Hilf Herr meines Lebens Lesung: Lissi Wir hören eine Lesung aus dem Buch Exodus: Die Rettung am Schilfmeer 14. 10-14 Als der Pharao sich näherte, blickten die Israeliten auf und sahen plötzlich die Ägypter von hinten anrücken. Da erschraken die Israeliten sehr und schrien zum Herrn. Zu Mose sagten sie: Gab es denn keine Gräber in Ägypten, dass du uns zum Sterben in die Wüste holst? Was hast du uns da angetan? Warum hast du uns aus Ägypten herausgeführt? Haben wir dir in Ägypten nicht gleich gesagt: Lass uns in Ruhe! Wir wollen Sklaven der Ägypter bleiben; denn es ist für uns immer noch besser, Sklaven der Ägypter zu sein, als in der Wüste zu sterben. Mose aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen, und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet. Lied: Liedzettel Seite 11, 1- 3 Gott liebt diese Welt Geschichte: Moni Ein Mann war mit einer Gruppe unterwegs in der Wüste. Plötzlich brach ein Sandsturm los, so stark, dass keiner mehr den anderen erkennen konnte. Jeder war auf sich selbst gestellt. Als der Sturm nachließ, stellte der Mann fest, dass er seine Gruppe verloren hatte. Er war allein. Nichts kam ihm mehr vertraut vor. Der Sturm hatte alle Spuren verweht. Nur die Sonne war an ihrem Platz und half ihm, die Richtung zu bestimmen. Schon nach kurzer Zeit quälte ihn der Durst. Mit aller Kraft versuchte er, vorwärts zu kommen. Doch je länger er unterwegs war, um so mutloser wurde er. Sand - nichts anderes umgab ihn. Erbarmungslos brannte die Sonne auf alles Leben, das sich regte. Allmählich spürte der Mann, dass ihn seine Kräfte verließen. Wenn ich nicht bald etwas zu trinken finde, muss ich sterben, dachte er und schleppte sich weiter. Bis zum Abend fand er kein Wasser und keinen Menschen und war kurz davor, aus Verzweiflung aufzugeben. Erschöpft sank er nieder. Da spürte er neben sich eine Pflanze. Vorsichtig tastete er sie ab. Sie war ganz vertrocknet und hart. Hässlich grau ragte sie aus dem sandigen Boden. Voller Abscheu sah sich der Mann das einzige Lebewesen neben sich an. So wird es mir auch bald ergehen, dachte er. Verdorren wird alles Leben in mir. Die Pflanze zeigt mir mein Schicksal. Noch einmal wollte er sich aufraffen, doch er konnte keinen Schritt mehr gehen. Er schlief ein. Wirre Träume quälten ihn. Gegen Morgen wachte er fröstelnd auf. Die Nacht war kalt und sternenklar gewesen. Ihn fror. Wie mag es meiner Nachbarin, der Pflanze, gehen, dachte er und tastete nach ihr. Doch was war das? Sie fühlte sich ganz anders an als vorher. Erstaunt betrachtete sie der erschöpfte Mann. Die Pflanze hatte sich verändert: sie war grün geworden und hatte Ästchen und Zweige wie eine Rose entfaltet. Der Tau der Nacht hatte dies bewirkt. Nur ein wenig Feuchtigkeit hatte so viel Leben entstehen lassen. "Gestern warst du für mich die Ankündigung des Todes", rief der Mann. "Willst du mir heute Mut machen zum Leben?" Vorsichtig grub er die Pflanze aus. "Du kommst mit! Immer will ich dich spüren und sehen können. Wenn ich mutlos werde, sollst du mir Hoffnung geben!" Der Verdurstende schleppte sich weiter vorwärts. Oft war er völlig mutlos, doch er gab nicht auf. Immer wieder sah er seine Pflanze an und richtete sich wieder auf. Schließlich fand ihn eine Karawane. Menschen gaben ihm zu trinken und pflegten ihn. "Ohne die Pflanze hätte ich aufgegeben", stammelte er mit dürren Lippen. Nur wer Hoffnung hat, kann kämpfen. Sie gab mir immer wieder Hoffnung." Die Beduinen lächelten. Sie kannten die "Rose von Jericho" und ahnten, was er sagte, obwohl sie seine Sprache nicht verstanden. Solange der Mensch nur einen Funken Hoffnung auf Leben entfachen kann, ist er bereit zu kämpfen und hat die Kraft und den Mut, größere Durststrecken zu ertragen. Meditationsmusik: Leise Musik während gesprochen wird Die Rose von Jericho wird gezeigt. 2 Pflanzen werden herumgereicht Monika: Diese Pflanze wäre zu retten gewesen, aber jetzt ist es aus: - sie ist vertrocknet, weil sie kein Wasser bekommen hat - sie hatte keine Erde, um Wurzeln zu schlagen, - sie ist ganz in sich zusammengerollt, wollte sich schützen - Wasser wäre lebens-not-wendig gewesen. Die Wüste - ein Ort, an dem es schwer ist zu überleben. Die Wüste - ein Ort, an dem alles nach Wasser verlangt, um zu überleben. Pflanze wird auf die Wüstenlandschaft gesetzt.(Ute) Betrachten wir die Rose von Jericho. Ist doch noch etwas möglich? (- Musik etwas lauter stellen --) Begießen mit kochend-heißem Wasser aus der Thermoskanne (Ute) Monika: Es scheint unmöglich: aus dieser anscheinend leblosen Knolle wird in wenigen Minuten ein samtgrünes, flach ausgebreitetes Gewächs, in die scheinbar leblosen Blätter kommt neues Leben. Ein Wunder der Natur, jahrhundertelang ohne Wasser und Erde lebend. Sie verträgt größte Hitze und stärkste Kälte. Ende Meditationsmusik Lied: Liedzettel Seite 5, 1-3 Kleines Senfkorn Hoffnung Ute: Wie unsere Rose von Jericho Wasser braucht, ist für uns Menschen manchmal die Berührung notwendig, um sich zu entfalten und heil zu werden. Wir sind bisweilen in uns zurückgezogen, verschlossen oder verkrampft. Durch sanfte und wohlmeinende Berührungen kann sich diese Art "Wüste" verwandeln. wussten sie schon dass die nähe eines menschen gesund machen und lebendig machen kann wussten sie schon dass die nähe eines menschen gut machen und froh machen kann wussten sie schon dass das kommen eines menschen wieder leben lässt wussten sie schon dass die stimme eines menschen einen anderen menschen wieder aufhorchen lässt der für alles taub war wussten sie schon dass das anhören eines menschen wunder wirkt wussten sie schon dass tun mehr ist als reden wussten sie das alles schon (Wilhelm Willms) Gebet: Rosi Guter Gott, nur, wenn es hin und wieder eine Oase gibt, können wir den Weg durch die Wüste bewältigen. Solche Oasen brauchen wir auch für die Wüsten In unserem Leben. Es sind immer wieder Zeiten der Ruhe, in denen wir neuen Mut schöpfen können. Es ist auch die Zeit des Gebetes, in ihr kann ich mich ganz Gott überlassen, mit ihm Zwiesprache halten. Neue Kraft kann mir so zufließen. Neue Kraft, dass mein ganzes Leben zum Gebet wird. Mein Arbeiten und Tun, mein Schöpfen und Schaffen, alles kann ich aus Gott heraus mit Gott im Bunde tun. Amen. Fürbitten: Die Wüste in unserem Leben kann sehr vielfältig sein .Trotzdem können wir dem Leben trauen, weil wir es nicht alleine zu leben haben, sondern Gott es mit uns lebt. Darum bitten wir: 1. Es fällt uns oft schwer , die Einsamkeit auszuhalten und uns ganz auf uns selbst zu besinnen, schenke uns Einsicht und gute Gedanken, denen Taten folgen. Gott unser Vater: Wir bitten dich erhöre uns 2. Für alle Menschen, die sich in einer ausweglosen Situation befinden, dass sie Menschen begegnen, wie Moses, die sie aus ihrer Wüste führen und ihnen wieder einen Weg zum Leben zeigen. Gott unser Vater: Wir bitten dich erhöre uns 3. Du bis in die Wüste gegangen, um offen zu sein für den Geist Gottes. Gib uns die Kraft in den Wochen bis Ostern Zeiten der Stille zu schaffen und uns der Wüste zu stellen Gott unser Vater: Wir bitten dich erhöre uns 4. Für unsere Gemeinschaft, öffne unsere Herzen und Hände für Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Gott unser Vater: Wir bitten dich erhöre uns 5. Für alle Menschen, die in Unfrieden leben, in Unfrieden mit den Mitmenschen oder mit der Schöpfung: führe sie zur Umkehr, damit sie den Frieden mit der ganzen Schöpfung und mit dir finden. Gott unser Vater: Wir bitten dich erhöre uns 6. In Stille wollen wir unsere persönlichen Anliegen vor Gott bringen (Pause) für alles Unausgesprochene. Gott unser Vater: Wir bitten dich erhöre uns Guter Gott auf dich richtet sich unsere ganze Hoffnung, weil du uns das Heil zugesagt hast, durch deinen Sohn, Jesus Christus, unseren Herrn. Amen Vater unser Schon Paulus sagt seiner Gemeinde: Wir haben all unsere Hoffnung auf Christus gesetzt - in ihm hat sich die Zusage Gottes an die Menschen erfüllt. So dürfen auch wir heute Morgen voll Zuversicht beten wie Jesus es uns gelehrt hat. ( dazu stehen wir auf, fassen uns an die Hände und beten:) Vater unser…. Lied: Liedzettel Seite 21, 5 x singen Meine Hoffnung meine Freude Segen: Lissi Gott, du Vater aller Menschen! Wie Wasser in der Wüste brauchen wir Deinen Segen. Wie Quellen in trockenem Land ist Deine Nähe. Wie Licht in der Dunkelheit kommst Du uns entgegen. Wie ein Stern in der Nacht zeigst Du uns den Weg. Wie ein Brunnen in der Trockenheit ist Deine Liebe. So segne und behüte uns wie ein Vater und wie eine Mutter. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. AMEN Einladung zum Frühstück 1. Lied: Hilf Herr meines Lebens… Liedzettel 7, 1-3 2. Lied: Gott liebt diese Welt… Liedzettel 11, 1-3 3.Lied: Kleines Senfkorn Hoffnung Liedzettel 5, 1-3 4. Lied. Meine Hoffnung meine Freude… Liedzettel 21, 5x