Verschleißschutz durch Einsatz von Wolfram
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Verschleißschutz durch Einsatz von Wolfram
Verschleißschutz durch Einsatz von Wolfram-Schmelzcarbid Wolfram-Schmelzcarbid-verstärkte Legierungen verlängern die Lebensdauer stark verschleißbeanspruchter Bauteile in vielen Industriebereichen. Die metallurgischen Eigenschaften von WolframSchmelzcarbid (WSC) werden beschrieben. Der Beitrag stellt die Zusammenhänge zwischen mikrostrukturellen Eigenschaften und Verschleißfestigkeit WSC-verstärkter Auftragschweißungen dar. WSC-verstärkte Schutzschichten erhöhen die Produktivität und Wirtschaftlichkeit beim Einsatz von stark beanspruchten Produktionsmaschinen. Einleitung Verschleißfeste und innovative Werkstoffe sind in vielen Industriebereichen wie Grobkeramik, Bergbau, Tiefbohren, Pumpen und anderen erforderlich. Legierungen auf Eisen-, Nickel- oder Kobaltbasis werden am häufigsten eingesetzt, um Oberflächen gegen Verschleiß und Abrieb zu schützen. Die Menge der Primärhartphasen in solchen Legierungen ist begrenzt. Das Einlagern verschiedenartiger Hartstoffe verbessert die Verschleißeigenschaften dieser konventionellen Hartlegierungen erheblich. Art, Menge und Verteilung der Hartstoffe wirken sich deutlich auf die Widerstandsfähigkeit des Legierungssystems aus. Die Mikrostruktur der Auftragschweißung zeigt eine relativ duktile Matrix, in die Hartstoffpartikel fest eingelagert sind. Wolfram-Schmelzcarbide des Typs WC-W2C verstärken konventionelle Hartlegierungen sehr gut, wie Erfahrungen der letzten Jahre zeigen. Ihre Vorteile sind der hohe Härtegrad und die gute Verschleißbeständigkeit. WSC-verstärkte Legierungen gibt es als Schweißzusätze in Form von Oxyazetylenstäben, Stabelektroden, Fülldrähten und Mischpulvern. Schweißtechnologien für diese Schweißzusätze sind: n Gasschmelzschweißen n Metall-Lichtbogen-Hand- und -Schutzgasschweißen n Fülldrahtschweißen n Plasma-Lichtbogenschweißen (PTA-Schweißen) Metallurgie der Wolframcarbide Carbide, Nitride, Boride und Silizide verwendet man konventionell als metallische Hartstoffe in partikelverstärkten Schutzschichten. WSC ist ein Gemisch aus Wolfram-Monocarbid und Di-Wolframcarbid W2C. Das durchschnittliche Kohlenstoff-Massenverhältnis liegt zwischen 3,8 und 4,2 %. Es entspricht einer Phasenverteilung von 73–80 % W2C und 20–27 % WC. Die Eigenschaften des WSC sind von seiner Mikrostruktur abhän* Durum-Verschleiß-Schutz GmbH, D-47877 Willich 12 ZI 6/2002 Dr.-Ing. Frank Schreiber* Wearing protection with fused tungsten carbides In many industrial sectors, fused tungsten carbide reinforced alloys extend the service life of machine parts exposed to severe wear and tear. The metallurgical properties of fused tungsten carbide (FTC) are described. The paper discusses the relationship between microstructure properties and wear resistance of FTC-reinforced hardfacings. FTC-reinforced coatings increase productivity and economic efficiency in the use of heavy-duty production machinery. Introduction Extremely wear resistant and innovative materials are required for equipment in many industries such as brick and clay, mining, deep drilling, pumps and others. Iron-, nickel- or cobaltbase alloys are used most often to protect component surfaces against wear and tear. The amount of primary hard phases in such alloys is limited. The wear properties of these conventional hard alloys can be markedly improved by embedding different types of hard materials. The type, amount and distribution of the hard materials have a pronounced effect on the resistance of the alloy system. The microstructure of the hardfacing shows a relatively ductile matrix containing tightly embedded hard material particles. Fused tungsten carbides (FTC) of the type WC-W2C have proved over the years to be most suitable for reinforcing conventional hard alloys. Their greatest advantages are the high hardness and the high resistance against heavy abrasion. FTCreinforced alloys are available as oxy-acetylene rods, stick electrodes, metal-cored wires and blended powders. These welding consumables can be applied with different welding technologies such as: n oxy-acetylene welding, n manual metal-arc welding and gas metal-arc welding (GMAW), n flux-cored arc welding (FCAW), n plasma transfer arc powder welding (PTA) Metallurgy of tungsten carbides Carbides, nitrides, borides and silicides are used conventionally as metallic hard materials in particle-reinforced protective layers. * Durum-Verschleiß-Schutz GmbH, D-47877 Willich gig. Weist das Carbid eine feine „Feder“-Struktur auf (Bild 1), beträgt die Mikrohärte des Carbids mehr als 2 300HV0,4 – bei hervorragender Verschleißfestigkeit. Dies wird bei der Herstellung des Carbids durch spezielles Verarbeiten mit schneller Abkühlung der Schmelzmasse erreicht. WSC-Hartstoffe sind verfügbar als gebrochene blockige oder sphärische Partikel. Gebrochenes WSC wird durch Erschmelzen von Rohlingen hergestellt (Bild 2a). Diese werden anschließend zerkleinert und durch Sieben klassiert. Beim Schmelzen rotierender WSC-Stäbe mit Lichtbogen wird sphärisches WSC produziert (Bild 2b). Sphärisches WSC mit feiner Mikrostruktur erreicht eine Härte von mehr als 3 000HV0,4. Neben dieser Härte zeichnet sich sphärisches WSC durch besseres Verschleiß- und Gleitverhalten als gebrochenes WSC aus. WSC-verstärkte Legierungen und Beschichtungen Jedes Anwenden carbidverstärkter Schutzschichten erfordert ein sorgfältiges Berücksichtigen der Werkstoff- und Prozessparameter. Die Wechselwirkung zwischen den Carbidpartikeln und dem Matrixmaterial beeinflusst die Eigenschaften einer carbidhaltigen Legierung. Das Aufheizen der Partikel kann ein teilweises oder vollständiges Auflösen in der Basislegierung verursachen. Die Verschleißfestigkeit einer Auftragschweißung wird durch Typ, Menge, Form und Größenverteilung der in der Matrix eingebetteten Hartpartikel sowie die Zusammensetzung dieser Matrix bestimmt. Mechanisches Vorbehandeln, chemische Reaktionen mit den umgebenden Medien, Deformation sowie Diffusionsprozesse beeinflussen die Verschleißbeständigkeit des auftraggeschweißten Bauteils ebenfalls. Für eine gute Verschleißfestigkeit sind folgende Bedingungen wichtig: Es muss eine starke Verbindung mit dem Substrat vorliegen, und die Hartstoffe müssen homogen in der Matrix verteilt werden. Die Hartstoffe müssen des Weiteren fest in der Matrix eingebettet sein, sodass sie nicht herausbrechen können. Sie sollten nicht aufgelöst sein, da dies die Duktilität der Matrix und die Verschleißfestigkeit der Beschichtung reduzieren würde. WSC-haltige Schweißzusätze sind als Mischpulver, WSCgefüllte Stäbe und Elektroden (bis zu 8 mm Durchmesser) und Bild 1: REM-Aufnahme (Rasterelektronenmikroskop) eines WSC-Partikel: feine Federstruktur Fig. 1: Scanning electron microscope picture of FTC particle: feather structure Fused tungsten carbide (FTC) is a mixture of tungsten monocarbide and di-tungsten carbide W2C. The average carbon mass ratio is between 3.8 and 4.2%, corresponding to phases distribution of 73–80% W2C and 20–27% WC. The properties of the FTC are dependent on its microstructure. If the carbide solidifies in a “feather” structure (Fig. 1), the micro-hardness of the resulting material will be more than 2 300HV0.4 with excellent wear resistance. This can only be achieved through special processing with rapid cooling of the fused mass. FTC hard materials are distinguished as either angular or spherical particles. The angular FTC is manufactured by melting slugs (Fig. 2a), which are then crushed and sized. The fusing of spinning FTC sticks with an electric arc produces spherical FTC (Fig. 2b). Spherical FTC with fine microstructure achieves hardness of more than 3 000HV0.4. In addition to this superior hardness, spherical FTC shows better wear and slide behaviour than irregular crushed FTC. FTC-reinforced alloys and coatings Each application using carbide-reinforced protective layers requires careful consideration of material and process parame- Bild 2: REM-Aufnahme eines WSC-Partikel: a) geschmolzen und gebrochen; b) sphärisch Fig. 2: Scanning electron microscope picture of FTC particle: a) angular (melted and crushed); b) spherical ZI 6/2002 13 als Fülldrähte (bis zu 3,2 mm) verfügbar. Flexible, mit 65 % WSC und NiCrBSi ummantelte Ni-Drähte (bis zu 8 mm Gesamtdurchmesser) sind auch lieferbar, diese wurden zum Gasschmelzschweißen entwickelt. Die Hartstoffgröße und die Matrixlegierung sind entsprechend den jeweilig vorliegenden Verschleißrandbedingungen auszuwählen. Allerdings sind die verfügbare Hartstoffpartikelgröße und -menge sowie Durchmesser der genannten Schweißzusatzformen abhängig vom einzusetzenden Schweißverfahren. In Tabelle 1 sind typische Schweißzusatzformen mit ihren spezifischen Kenndaten und Einsatzmöglichkeiten gegenübergestellt. Tabelle 1: Typische WSC-Schweißzusätze Schweißverfahren Schweißzusatzform Matrixlegierung Hartstoffgröße Autogen Stäbe, Mischpulver Fe- + Ni-Basis 0,05–3 mm Elektrode Röhrchenelektrode bis 8 mm Fe- + Ni-Basis 0,05–2 mm MetallSchutzgas Röhrchenelektrode bis 3,2 mm Fe- + Ni-Basis 0,05–1 mm Plasma Mischpulver, Fe- + Ni-Basis Zweipulver 0,05 bis 0,3 mm Die am häufigsten angewendeten Matrixlegierungen sind Eisen- und selbstfließende Nickellegierungen. Zusätze wie Chrom verbessern die spezifischen Eigenschaften der Schutzschicht. WSC-Partikel werden bei hohen Schweißtemperaturen in einer Eisenmatrix stärker aufgelöst – bedingt durch den höheren Schmelzpunkt der Eisenmatrix sowie die stärkere Diffusion von Kohlenstoff in Eisen. Deshalb bleiben bei Schweißzusätzen auf Eisenbasis nur wenige WSC-Hartpartikel erhalten. Das WSC wird in Monocarbid WC umgewandelt. Diese Anreicherung von W und C erhöht die Härte auf mehr als 56HRc. Diese Schichten sind weniger duktil und weisen mehr Risse in der Beschichtung auf (Bild 3). Selbstfließende Legierungen auf Nickelbasis sind leicht zu schweißen. Gründe sind ihr niedrigerer Schmelzpunkt (~1040°C) Bild 3: Mikrostruktur einer Auftragschweißung: WSC-gefüllter Fülldraht auf Eisenbasis (Durmat OA) Fig. 3: Microstructure of an iron-base FTC flux-cored wire hard-facing (Durmat OA) 14 ZI 6/2002 ters. The properties of a carbide-containing alloy can be affected by the interaction between the carbide particles and matrix material. Heating the particles may cause partial or complete solution in the base alloy. The wear resistance of a hardfacing is primarily determined by the type, amount, form and size distribution of the hard particles embedded in the matrix and by the composition of this matrix. Mechanical pre-treatment, chemical reactions with the surrounding media, deformation and diffusion processes also strongly influence the wear behaviour of the hard-faced component. To obtain good wear resistance, the following conditions are important: The bonding with the substrate must be strong and the hard particles must be dispersed homogeneously in the matrix. The hard particles must also be embedded tightly in the matrix so they cannot be pulled out. The hard particles should not be dissolved or it would reduce the ductility of the matrix and the wear resistance of the coating. FTC welding consumables are available as blended powder, FTC-filled rods and electrodes (up to 8 mm diameter) and flux-cored wires (up to 3.2 mm). Flexible nickel-core rods coated with 65% FTC and NiCrBSi developed for oxy-acetylene welding are also available (up to 8 mm total diameter). The FTC grain size and the composition of the matrix are determined by the wear conditions of each application. The choice of the grain size, the amount of the hard particles and the diameter of the above mentioned welding consumables are sometimes restricted by the welding process. Typical welding consumables with their specific characteristic data and applications are compared in Table 1. Table 1: Typical FTC-welding consumable Welding process Welding consumable Matrix alloy Autogenous Rods, blended Fe + Ni basis powders Electrode Gas metal-arc Plasma Tubular electrode up to 8 mm Hard particle size 0.05–3 mm Fe + Ni basis 0.05–2 mm Tubular Fe + Ni basis electrode up to 3.2 mm 0.05–1 mm Blended powders, two powders Fe + Ni basis 0.05 to 0.3 mm The most frequently applied matrices are iron and self-fluxing nickel alloys. Additives such as chromium can enhance the specific properties of the protective coating as required. FTC particles tend to be more thoroughly dissolved at high welding temperatures in iron-based matrices. This is due to the higher melting point of the iron matrix and the stronger diffusion of carbon in iron, which explains why only a few FTC hard particles remain with iron based wires. The FTC is transformed into monocarbide WC. This enrichment of W and C increases the hardness to more than 56HRc. These layers are less ductile and show more cracks in the coating (Fig. 3). Self-fluxing nickel-base alloys with their lower melting point (~1040˚ C) and very good wetting ability are easy to weld. The lower thermal impact generates less dissolution of the carbides. Thus, iron-base alloys are primarily used in autogenous gas welding processes. The wear protection by FTC hardfacing has been improved remarkably by the develop- und die sehr gute Benetzungsfähigkeit. Die niedrigere Wärmewirkung bewirkt ein geringeres Auflösen der Carbide. Legierungen auf Eisenbasis werden deshalb vor allem in Autogengasschweißverfahren eingesetzt. Die Entwicklung von WSC-Fülldrähten und Stäben auf Nickelbasis verbesserte den Verschleißschutz durch WSC-Auftragschweißung erheblich. Speziell entwickelte Legierungen mit Zusätzen aus Silizium und Bor ermöglichen, dass diese Schweißzusätze bei sehr niedrigen Schweißströmen angewendet werden können. Eine hohe Verschleißfestigkeit wird durch den hohen WSC-Gehalt in diesen Schweißzusätzen erzielt. Bild 4 zeigt die typische Mikrostruktur von Beschichtungen, die mit Fülldraht auf Nickelbasis mit 60 % WSC (NiBSi + 60 % WSC) hergestellt werden. Die gleichmäßige Verteilung des WSC und der hohe Gehalt unaufgelösten WSC sind sichtbar. Bild 5 zeigt ein einzeln eingebettetes WSC-Partikel. Um das Carbid herum ist ein Anlösungssaum mit einer Dicke von etwa 5 µm zu sehen. Die Wechselwirkung zwischen dem WSC und der umgebenden Matrix ist niedriger als in einer Matrix auf Eisenbasis. Die Carbide sind fest in der Nickelmatrix eingebettet. Je nach Fertigungsbedingungen und Verfügbarkeit haben zur Herstellung hartstoffverstärkter Schweißpanzerungen vor allem das Gasschweißen, das Elektroden-Hand- sowie das Metallschutzgas- (MSG-), das Open-Arc- und das PTA-Auftragschweißen technische Bedeutung. Diese Verfahren werden sowohl manuell als auch mechanisiert oder zum Teil vollautomatisiert eingesetzt. Gasschmelzschweißen Gasschmelzschweißen mit Mischpulvern und/oder gefüllten Stäben ist weltweit eines der wichtigsten und am häufigsten eingesetzten Verfahren. Es ist leicht zu handhaben, benutzt eine einfache Ausrüstung und kann auch unter schwierigsten Bedingungen angewendet werden. Geringste Vermischung mit dem Substrat ist erreichbar, und es können große WSCKörner (bis zu 3 mm) schweißtechnisch verarbeitet werden. Die Abschmelzleistung ist sehr niedrig (weniger als 1,5 kg/h). Das Verfahren eignet sich deshalb besonders für die lokale Auftragschweißung des beanspruchten Bereichs mit einer niedrigen Auflösung des Carbids. Angewendet wird dieses Verfahren für die manuelle Oberflächenbeschichtung von Bohrern, Bohrkronen oder für örtliche Reparaturen kleiner Bereiche. Bild 4: Mikrostruktur einer Auftragschweißung: WSC-gefüllter Fülldraht auf Nickelbasis (Durmat NIFD) Fig. 4: Microstructure of a nickel-base FTC flux-cored wire hard-facing (Durmat NIFD) ment of nickel-base FTC flux-cored wires and nickel-base rods. Special development of alloys with additives of silicon and boron enable these welding consumables to be applied at current values. High wear resistance can be achieved because of the high FTC content in those consumables. The typical microstructure of coatings made with nickel-base fluxcored wire with 60% FTC (NiBSi + 60% FTC) is shown in Figure 4, where the even dispersion of the FTC and the high content of undissolved FTC is apparent. A single embedded FTC particle is shown in Figure 5. A ring of solution approximately 5 µm thick can be seen around the carbide. Interaction between the FTC and the surrounding matrix is lower than in an iron-base matrix. The carbides are tightly embedded in the nickel matrix. Depending on manufacturing conditions and availability, hard-facing can be applied by different welding processes such as oxy-acetylene welding, manual metal-arc welding and gas metal-arc welding (GMAW), open-arc and plasma transfer arc powder welding (PTA). These processes can be manual, mechanized or fully automated. Elektroden-Lichtbogen-Handschweißen Das Elektroden-Handschweißen mit WSC-gefüllten Röhrchenelektroden ist auf Grund seiner einfachen Handhabung sehr verbreitet. Durch die Entwicklung von Hochleistungs-Röhrchenstabelektroden mit Durchmessern bis 8 mm kann die Abschmelzleistung auf über 3 kg/h gesteigert werden. Zur Erzeugung des Gasschutzes sind die Elektroden mit einem Grafitmantel versehen. Die WSC-Korngrößen können bis 2 mm betragen. Wie beim später beschriebenen MSG-Schweißen sollte zur Vermeidung einer zu hohen Carbidzersetzung die Lichtbogenlänge möglichst kurz sein, damit die Carbide nicht lange im Lichtbogen verweilen. Fülldrahtschweißen sowie PTA-Schweißen Für das großflächige Auftragschweißen mit WSC-haltigen Schweißzusätzen von z.B. Schleißplatten oder Walzen werden Bild 5: Einzeln eingebettete WSC-Partikel Fig. 5: Single embedded FTC particle ZI 6/2002 15 Oxy-acetylene welding Oxy-acetylene welding with blended powders and/or oxyacetylene rods is still the most widespread important process worldwide. It is easy to handle, uses simple equipment and can even be applied in harsh environments. Lowest dilution with the substrate is achievable and large FTC grains (up to 3 mm) can be applied. The deposition rate is very low (less than 1.5 kg/h). The process is therefore most suitable for local hard-facing of the stressed area with a low dissolution of the carbide. This can often be seen in application on drill-bits, cutters or manual surfacing for the repair of small spots. Manual metal-arc welding Bild 6: Schaufelradbagger im Braunkohle-Tagebau Fig. 6: Bucket wheel excavator for brown coal open pit mining das MSG- bzw. Open-Arc- und das PTA-Auftragschweißen eingesetzt. Beim MSG- bzw. Open-Arc-Auftragschweißen ist die thermische Beanspruchung der Hartstoffpartikel auf Grund des Abschmelzens des Fülldrahtes durch den Lichtbogen höher, wodurch auch der Zersetzungsanteil des Carbids ansteigt. Die Vermischung zwischen Grundwerkstoff und Beschichtung liegt je nach Legierung und Betriebsbedingungen zwischen 10–20 % in der ersten Lage, während sich die Schichtdicke im Bereich zwischen 3–5 mm bewegt. Durch Zusatz von Lichtbogenbildnern in der Drahtfüllung kann der Fülldraht open-arc, also ohne Schutzgas, verschweißt werden. Das PTA-Auftragschweißen hat in den letzten Jahren im Zeichen der wachsenden Automatisierung vieler Fertigungsprozesse sowie der Qualitätssicherung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Damit können hochwertige Schutzschichten mit einer Aufmischung von weniger als 5 % hergestellt werden. Die Abschmelzleistungen betragen bei WSC-haltigen Schweißzusätzen auf Ni-Basis mittlerweile über 20 kg/h. Im Hochleistungsbereich kommen vor allem NiBSi-Legierungen (zum Teil mit Cr) mit 60 % WSC zum Einsatz. Das Verfahren ist im Vergleich zum Fülldrahtschweißen aufwändiger und kostenintensiv. Schlecht zugängliche Bereiche sind nur bedingt zu beschichten. Hier ergänzen sich oftmals das PTA und das Fülldrahtschweißen. Während die einfacheren Werkstückflächen mittels PTA gepanzert werden, werden die Ecken und Kanten mittels WSC-Fülldrähten geschützt. Industrieanwendungen WSC wird weltweit in vielseitigen Anwendungen eingesetzt. Nahezu jedes extrem verschleißende oder korrodierende Metallteil kann durch Auftragschweißen geschützt werden. Verglichen mit konventionellen FeCrC-Hartlegierungen kann durch den Einsatz von WSC die Lebensdauer von Bauteilen erheblich verlängert werden: n Im Bereich Braunkohle-Tagebau verdoppelte das Auftragschweißen der Komponenten mit NiBSi + 60 % WSC mittels PTA-Verfahren, an Stelle von herkömmlicher Auftragschweißung mit Fülldraht auf Eisenbasis, die Lebensdauer der Schaufelradbagger unter gleichen Betriebsbedingungen (Bild 6). 16 ZI 6/2002 Manual metal-arc welding with FTC-filled tubular electrodes is widespread because of its simple handling. The deposition rate of more than 3 kg/h can be achieved with high performance tube electrodes (up to 8 mm diameter). A graphite coating on the electrode creates the gas shielding. The maximum grain size of the FTC is approximately 2 mm. As for the GMAW process described later, the electric arc should be as short as possible so that the particles remain only for a short time in the arc to prevent dissolution of the carbides. Flux-cored arc welding and PTA welding Gas metal-arc welding (GMAW) or open-arc and PTA-surface welding are used for hardfacing large areas, such as wear plates or rollers, with FTC-containing welding consumables. In GMAW or open-arc hard-facing, due to the melting of the consumable in the electric arc, the thermal impact on the hard particles is higher and thus the dissolution of the carbide increases. The dilution between substrate and coating in the first layer is between 10–20% depending on the alloy and the working conditions. The layer is 3–5 mm thick. The fluxcored wire can be welded open-arc, i.e. without gas shield, by addition of special arc-forming additives in the filling of the wire. PTA-surface welding has gained more importance with increased automation and the introduction of quality assurance in past years. High-quality protective layers with dilution of less than 5% can be produced. The deposition rate of FTC containing nickel-base welding consumables can reach more than 20 kg/h. NiBSi alloys (partially with Cr) with 60% FTC are primarily used for high performance applications. This process is more complicated and expensive than flux-cored wire welding and requires good access to the areas to be hard-faced. Thus, PTA and flux-cored wire welding often complement one another. The even areas of the component can be hard-faced by PTA welding and the corners and edges can be hard-faced with FTC-flux-cored wires. Industrial applications FTC has a wide range of applications throughout the world. Every metal part where extreme abrasion and/or corrosion occurs can be protected by hard-facing. Using FTC compared to conventional FeCrC hard alloys can increase the life of components remarkably: n In brown coal open pit mining, the life of the bucket wheel excavator has doubled under same operating conditions by hard-facing the components using PTA with NiBSi + 60% n Im Bereich der Ziegelindustrie werden die Flächen von Pressschnecken mittels PTA-Auftragschweißen gepanzert. An den Randbereichen herrscht der höchste Verschleiß. Diese werden durch Lichtbogenschweißen mit WSC-haltigen Röhrchenelektroden auf Nickelbasis geschützt. Zum Teil kommt auch hier das PTA-Verfahren zum Einsatz (Bild 7). FTC instead of hard-facing with iron-base flux-cored wire (Fig. 6). n In the brick and tile industry, the surfaces of the press auger are hard-faced by using a high performance iron-based plasma powder (PTA). The highest wearing areas at the edges are hard-faced by open arc welding of FTC containing nickel-base tubular electrodes using the PTA process as well (Fig. 7). Schlussfolgerung Conclusion Hochverschleißfeste Kompo- Bild 7: Pressschnecke in der keramischen Industrie nenten werden durch WSC Fig. 7: Press auger in the brick and clay Industry Highly wear resistant compogeschützt. Damit werden Pronents can be protected by duktivität und Wirtschaftlichkeit moderner Fertigungsprozesse FTC. The productivity and economic efficiency of modern erhöht. Das Verhalten und die Eigenschaften der Auftragmanufacturing processes can be increased. By choosing the schweißung im Hinblick auf Verschleißfestigkeit, Korrosion most suitable welding process, carbide grain size and the und Duktilität werden durch die Wahl des Schweißverfahrens, matrix alloy, the behaviour of the hard-facing properties can der Korngröße des Carbids und der Matrixlegierung beeinbe influenced in regard to wear-resistance, corrosion and ducflusst. Für den jeweiligen Anwendungsfall müssen die am tility. The most appropriate peripheral conditions must be besten geeigneten Randbedingungen ausgewählt werden. selected for each case of application. ZI 6/2002 17