Neue Werkstoffe für Ventilsitzringe
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Neue Werkstoffe für Ventilsitzringe
extra Neue Werkstoffe für Ventilsitzringe NEW MATERIALS FOR VALVE SEAT INSERTS 01_U1.indd 1 13.05.16 08:20 © Federal-Mogul Powertrain Impressum: Sonderausgabe 2016 in Kooperation mit Federal-Mogul Burscheid GmbH, Bürgermeister-Schmidt-Straße 17, 51399 Burscheid; Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Postfach 1546, 65173 Wiesbaden, Amtsgericht Wiesbaden, HRB 9754, USt-ldNr. DE81148419 02_U2.indd 2 Geschäftsführer: Joachim Krieger, Dr. Niels Peter Thomas Verkaufsleitung (verantwortlich für den Anzeigenteil): Volker Hesedenz Gesamtleitung Magazine: Stefanie Burgmaier Chefredakteur: Dr. Alexander Heintzel Projektmanagement: Melanie Malsch-Kranz, Martin Westerhoff Druck: PRINT PRODUKTION-SERVICE, W. Hiese GmbH, Tilsiter Weg 9, 61273 Wehrheim Titelbild: © Federal-Mogul Powertrain 13.05.16 08:14 EDITORIAL Expertise in pulvermetallurgischen Verfahren Liebe Leserin, lieber Leser, als tetraethylbleihaltiges Benzin großflächig von Tankstellen verbannt wurde, lenkte ein neuralgischer Punkt des Verbrennungsmotors sogar die Aufmerksamkeit der Endkunden auf sich: die Ventilsitze von Pkw-Ottomotoren. Schützte das Blei den Zylinderkopf bis dato zuverlässig vor einem Einschlagen des Ventils, gewannen die bis dahin vor allem von Groß- und Gasmotoren bekannten Ventilsitzringlegierungen als technische Lösung für das fehlende Additiv schnell an Bedeutung. Aluminium statt Grauguss als Werkstoff für Zylinderköpfe sorgte zudem dafür, dass Ventilsitzringe in vielen Märkten zur Standardlösung wurden. Die heutigen Motorgenerationen stellen jedoch immer höhere Anforderungen hinsichtlich Verschleißfestigkeit und thermischer Beanspruchung. Das gilt sowohl für Otto- wie auch Dieselmotoren. Schließlich müssen Ventilsitzringe ihren Beitrag dazu leisten, zusammen mit dem Ventil den Brennraum auch dann abzudichten, wenn Einflüsse der Verbrennung lokal die Sitzringverschleißfestigkeit herausfordern. Gesinterte Werkstoffe und deren Zusammensetzung sind der Schlüssel, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Ergebnisse waren deutlich besser, als es die Motorenhersteller in ihren derzeitigen Anforderungen beschreiben. Damit erlaubt der renommierte Zulieferer bei den nächsten Motorgenerationen noch größere Freiheitsgrade, um die Leistungsdichte weiter zu steigern und dabei uneingeschränkte Zuverlässigkeit sicherzustellen. Das Know-how von Federal-Mogul Powertrain trägt somit nicht nur zu höheren Effizienzgraden, sondern auch zu geringeren Schadstoffemissionen von Verbrennungsmotoren bei. Wir freuen uns, Ihnen im Folgenden einen umfassenden Einblick in die Entwicklung dieser neuen Werkstoffe für Ventilsitzringe geben zu dürfen. Herzliche Grüße, Ihr Martin Westerhoff Stv. Chefredakteur der MTZ Federal-Mogul Powertrain hat mit seinen tiefgreifenden Kenntnissen dieses pulvermetallurgischen Verfahrens neue Legierungen entwickelt, mit denen sich verschleißfeste Sitzringe für Ein- und Auslassventile zu tragfähigen Kosten darstellen lassen. Ein umfangreiches Prüfprogramm mit unterschiedlichen Kraftstoffen und Motorkonfigurationen zeigte sehr geringe Verschleißniveaus. 3 03_Editorial_deutsch.indd 3 13.05.16 08:15 ENT WICKLUNG WERKSTOFFE Neue Werkstoffe für Ventilsitzringe © Federal-Mogul Powertrain AUTOREN Federal-Mogul hat neue Werkstoffe für Ventilsitzringe entwickelt, die auf einer innovativen Pulvermetallurgie basieren. Durch ihre Legierung bieten sie bei Sitzringen für die Ein- und Auslassventile von Diesel- und Ottomotoren ein sehr gutes Verschleißverhalten zu tragfähigen Kosten. Denis Christopherson ist Director Research and Development Valve Seats and Guides bei FederalMogul in Waupun (USA). Frank Zwein ist Director Application Engineering Valve Seats and Guides bei FederalMogul in Burscheid. HÖHERE THERMISCHE UND MECHANISCHE BELASTUNGEN Durch neue Entwicklungen bei Ottomotoren werden Ventilsitzringe höheren thermischen und mechanischen Belastungen ausgesetzt. So steigt beispielsweise beim Downsizing mit der damit verbundenen hochgradigen Turboaufladung und bei reduzierter Volllastanreicherung die Abgastemperatur am Ventilsitzring. Gleichzeitig verursachen die resultierenden Verbrennungsdrücke höheren Bauteil- verzug. Zudem führen sowohl Kraftstoffdirekteinspritzung (inklusive alternativer Kraftstoffe wie E25) als auch Downspeeding zu spezifischen tribologischen Randbedingungen. Bei Pkw-Dieselmotoren sind, getrieben durch Emissions- und Effizienzanforderungen, die Abgasrückführung und die Verringerung der Rußkonzentration – zusätzlich zu den steigenden Abgastemperaturen – weitere Ursachen für Verschleiß an den Ventilsitzringen. Neben der Performance des Sitzrings im Motor spielen niedrige Rohstoffkosten und 4 04_08_Ventiltrieb_deutsch.indd 4 13.05.16 08:15 die effiziente Bearbeitbarkeit im Fertigungsprozess eine wichtige Rolle für den Einsatz des Ventilsitzringwerkstoffs in der Serienproduktion. Der Bereich Powertrain von FederalMogul hat vor diesem Hintergrund zwei neue Werkstoffe für Ventilsitzringe auf Basis der Pulvermetallurgie-Technologie (PM) konzipiert. PM ist bekannt als wettbewerbsfähige, nachhaltige Technologie [1], insbesondere wegen des hochgradig automatisierten Near-NetshapeProduktionsprozesses und der technisch ausgereiften, erschwinglichen Inhaltsstoffe. Die zwei PM-Legierungen mit der Bezeichnung FM-S14A und FM-S17D folgen dem generellen Entwicklungstrend, Ventilsitzringwerkstoffe aus einer moderat legierten Matrix und speziell entwickelten Hartpartikeln (HP) zusammenzusetzen. Während einige HP-Optionen im Markt weit verbreitet sind, wurden die beiden spezifischen HP-Legierungen explizit auf die Anforderungen für Ventilsitzringe hin konzipiert, von der Pulververdüsung bis zum Sintern, auch unter Berücksichtigung der Rohstoffkosten und der Herstellbarkeit. HARTPARTIKELTECHNOLOGIE FÜR NEUE WERKSTOFFE Die bei der PM-Legierung FM-S14A verwendete, von Federal-Mogul patentierte HP-Technologie namens Lean Tool Steel (LTS) ist seit circa zwei Jahren in der Produktion. Die Entwicklung wurde getrieben durch die Forderung nach einer höheren spezifischen Verschleißbeständigkeit gegenüber konventionellen Werkzeugstahlpulvern. Das Ergebnis ist ein intern entwickelter und produzierter druckwasserverdüster Hybridstahl, der hoch kohlenstoffhaltig und in seinem Aufbau einzigartig ist. Die Entwicklung des HP startet mit der Schmelze, BILD 1, in der ersten Phase des Zerstäubungsprozesses. Dabei macht BILD 1 Abguss einer Schmelze in die Druckwasserverdüsungsanlage (© Federal-Mogul Powertrain) man sich den hohen Kohlenstoffgehalt von mehr als 3 % zunutze. Dies reduziert die Löslichkeit von Sauerstoff in der Schmelze. Damit bleibt der Sauerstoffgehalt unterhalb des Niveaus, das die Oxidation der Karbidbildner bei der Zerstäubung bewirken würde [2]. Die Legie- rungsbestandteile sind somit nicht als Oxide gebunden und bleiben für die schnelle und vollständige Ausbildung von Karbiden während des Sinterprozesses verfügbar. Aufnahmen mit dem Rasterelektronenmikroskop, BILD 2, illustrieren den Volu- BILD 2 Aufnahmen der Karbiddichte von gesintertem Werkzeugstahl (links) und LTS-Partikeln (rechts) in zwei Vergrößerungen mit dem Rasterelektronenmikroskop (REM) (© Federal-Mogul Powertrain) 5 04_08_Ventiltrieb_deutsch.indd 5 13.05.16 08:15 ENT WICKLUNG WERKSTOFFE menanteil von Karbid in Werkzeugstahl und in den LTS-Partikeln nach dem Sintern. Das Karbidvolumen von LTS liegt ungefähr bei 50 %, im Vergleich zu 15 % bei konventionellen Werkzeugstahllegierungen. Durch die Mischung mit einer niedriglegierten Matrix ist es möglich, den hohen Karbidanteil des martensitischen HP-Gefüges mit bainitisch-perlitischen Matrixstrukturen zu koppeln und so „werkzeugstahlähnliche“ Haltbarkeit bei gleichzeitig hoher Bearbeitbarkeit und Robustheit in der Herstellung zu erzielen. Der überschüssige Kohlenstoff steht zudem für die Diffusion in eine oder mehrere beigemischte Pulver des Gemischs zur Verfügung. Er agiert somit als potenzielles Kohlenstoffreservoir während des Sinterns, was einen weiteren Vorteil bietet: Der Bedarf, in großem Maße Kohlenstoff beizumischen, wird limitiert. Eine zu hohe Kohlenstoffbeimischung kann mitunter zu einer schadhaften Segregation oder einer vergrößerten Werkstoffporosität führen. Die Legierung basiert auf einer komplett anderen Chemie als die LTSTechnologie, obwohl bei beiden Hartpartikel druckwasserverdüst werden (WAPH, water atomized hard particle). WAHP ist die zweite von Federal-Mogul entwickelte und patentierte Hartphase. Das erste Konzept der Legierung führte zur Herstellung von Ein- und Auslass-Ventilsitzringen, die in mehreren Motorversuchen positive Ergebnisse zeigten. Das Konzept lieferte damit einen guten Ausgangspunkt für eine zweite Iteration mit dem Ziel, die Bearbeitbarkeitseigenschaften weiter zu optimieren. Dazu wurde das Paket aus HP, Matrix und Inhaltstoffen vor der Markteinführung nochmals überarbeitet. Wenn sie über die richtigen Eigenschaften verfügen, ermöglicht das Legieren und die Verdüsung von HP-Pulvern eine robuste und wirtschaftliche Produktion von Ventilsitzringen. Zudem lassen sich die gewünschten Parameter für mechanische Festigkeit, Verschleißwiderstand sowie die abschließende Bearbeitbarkeit erreichen – also die Schlüsselkriterien für eine erfolgreiche Entwicklung von PM-Verbundwerkstoffen für Ventilsitzringe. Das gewünschte HP-Konzept machte einen hochlegierten, verschleißresistenten Inhaltsstoff als Fraktion innerhalb der PM-Verbundstruktur erforderlich. Es vereint daher ein hohes Chrom- und BILD 3 Materialmikrostruktur von FM-S17D VSR mit druckwasserverdüsten Hartpartikeln (© Federal-Mogul Powertrain) BILD 4 Standard- (links) und Komponententest-Verschleißergebnisse (rechts) von FM-S17D im Vergleich zur Werkzeugstahlreferenz (© Federal-Mogul Powertrain) Wolfram-Niveau (zwischen 20 und 30 %), einen moderaten Kobalt- und Nickel-Gehalt (zwischen 3 und 7 %) und einen Kohlenstoffanteil von etwa 2 %. Molybdän wurde wegen seiner historischen Preisinstabilität aus der Betrachtung ausgeschlossen und hat sich final auch als nicht notwendig für die geforderte Haltbarkeit herausgestellt. Durch die Einbettung von HP wie LTS und WAHP in eine niedriglegierte Matrix, die richtige Wärmebehandlung sowie das Beimischen anderer leistungssteigernder Inhaltsstoffe zur Verbesserung der Tribologie und Bearbeitbarkeit lassen sich PM-Legierungen erzeugen, die Bauteilen wie Ventilsitzringen die gewünschten Charakteristika und das 6 04_08_Ventiltrieb_deutsch.indd 6 13.05.16 08:15 erforderliche Leistungsvermögen geben. Die Matrix, BILD 3, ist der essenzielle Bestandteil des Werkstoffverbunds, der gewissermaßen die Gesamtkomposition im gesinterten Produkt zusammenhält. ÜBERPRÜFUNG DER KUNDENANFORDERUNGEN Nachdem eine PM-Legierung alle Tests in Bezug auf Werkstoff- und Fertigungseigenschaften bestanden hat, ist die Überprüfung hinsichtlich der Kundenanforderungen einer der nächsten wichtigen Schritte vor der Freigabe des Werkstoffs. Initiale Modellverschleißversuche, BILD 4, werden dabei auf standardisierten Tribometern [3] durchgeführt und resultieren in einer gefilterten Anzahl von potenziellen Kandidaten für den Komponententest. Dieser wird unter simulierten, motornahen Bedingungen durchgeführt, mit einbezogen wird dabei der Kontakt mit einem rea- len Ventil. Am Ende liefern Motorversuche in verschiedenen Aufbauten mit unterschiedlichen Ventiltechnologien den Nachweis, dass sich der Werkstoff im Vergleich zu internen und Wettbewerbs-Benchmarkprodukten bewährt hat. So kann die bestmögliche Einschätzung bezüglich der zu erwartenden Performance bei Kundenprojekten gegeben werden. Im Falle der Legierung FM-S14A wurden die Tests in zwei internen Technologiezentren mit zwei unterschiedlichen Ottomotor-Konfigurationen (Saugrohreinspritzung und Turbo-Direkteinspritzung) und drei unterschiedlichen Erprobungsprogrammen (Nennleistung, Wechsellast und Stadtfahrt), zum Teil mit E25-Kraftstoff, gegen induktiv gehärtete, eisengepanzerte und nitrierte Ventile durchgeführt. In den meisten Tests war FM-S14A auf der Ein- und Auslassseite verbaut. Vor und nach den Tests wurden Ventilsitzring- und -kontaktflächenprofile erstellt, um den kombi- nierten Verschleiß in Ventilachsrichtung erfassen zu können. Die Ergebnisse zeigen ein geringes Verschleißniveau mit geringer Streuung, BILD 5. In diesem Fall hat der Werkstoff die aktuelle Referenz übertroffen und kann sich mit Werkzeugstahl messen lassen, der einen geringen Verschleiß hat. Die Abbildung wurde mit zusätzlichen Ergebnissen aus weiteren Motoranwendungen vervollständigt. Dieser Erprobungsmethodik folgend liefen bereits Versuche mit der Legierung FM-S17D auf der Einlassund Auslassseite, verbaut in Zylinderköpfen eines Dieselmotors in Euro-6Konfigu ration und mit einer spezifischen Leistung von 70 kW/l. Die Ergebnisse des Nennleistungstests zeigen ein vergleichbares Verschleißverhalten im Vergleich zum höher legierten aktuellen Serienwerkstoff. Ein hoher Anteil an Legierungselementen oder die Verwendung von HP kann zu katastrophalem vorzeitigen BILD 5 Verschleißergebnisse für Ventilsitzringe bei verschiedenen Motorkonfigurationen und Prüfprogrammen (© Federal-Mogul Powertrain) 7 04_08_Ventiltrieb_deutsch.indd 7 13.05.16 08:15 ENT WICKLUNG WERKSTOFFE BILD 6 Werkzeugverschleiß als Ergebnis der Hauptbearbeitungsparameter (FM-S14A gegenüber der Referenz) (© Federal-Mogul Powertrain) Versagen der Bearbeitungswerkzeuge durch Kerbwirkung, Abplatzungen oder Bruch [4] führen. Dabei stellen die Partikel aus mikroskopischer Sicht einen unterbrochenen Schnitt dar. Gute Werkstoffkonstruktion und richtiges Vorgehen bei der Bearbeitung können die Lösung für diese Probleme darstellen und müssen in der frühen Entwicklung und im Validierungsprozess berücksichtigt werden. Die Bearbeitbarkeit von neuen Werkstoffen untersucht bei Federal-Mogul ein Expertenteam in dafür vorgesehenen firmeninternen Entwicklungslaboren an automatisierten Bearbeitungsund Auswerteeinrichtungen in Kooperation mit Werkzeugherstellern. Zum Beispiel wurde FM-S14A im Labor in einem großen Vorschub- und Schnittgeschwindigkeitsbereich erprobt, BILD 6. Am Ende wurde eine aussagefähige Anzahl von Ventilsitzringen mit dem Produktionswerkzeug und den Schnittparametern der Kundenserienfertigung im Entwicklungszentrum des Werkzeugherstellers unter seriennahen Einspannbedingungen bearbeitet. Die Tests zeigen, dass der Werkstoff robust auf eine große Spanne von Prozessvariationen reagiert. Damit erweitert er den Bereich akzeptabler Bearbeitungsparameter gegenüber Werkstoffen mit vergleichbarer Verschleißbeständigkeit. Er ist bereits in Produktion und wird dort mit Minimalmengenschmierung bearbeitet [5]. Dabei hat er im Vergleich zu konventionellen PM-Technologien für Ventilsitzringe eine überragende Werkzeuglebensdauer gezeigt. Damit leistet er einen Beitrag zu reduzierten Bearbeitungskosten und umweltfreundlichen Bearbeitungskonzepten. ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSFOLGERUNG Das Verschleißverhalten gegenüber Ventilen verschiedener Technologien, Kraftstoffkompatibilität, Robustheit bei der Bearbeitung und geringe Gesamtkosten sind die Hauptanforderungen bei der Entwicklung einer PM-Legierung für Ventilsitzringe. Die beschriebene PMTechnologie hat die Beschränkung aufgehoben, die sich bei der Entwicklung neuer leistungsfähiger Werkstoffe durch die verfügbaren HP ergeben haben. Die dafür erforderlichen Legierungs- und Pulverproduktionskonzepte wurden eigens für diese Anwendungen erarbeitet. Die ersten zwei Werkstoffe, FM-S14A und FM-S17D, sind ausgereift und erfüllen die Anforderungen, belegt durch Motorversuche und produktionsnahe Bearbeitungsversuche. tionsbeständigkeit der Werkstoffe im Vordergrund stehen. LITERATURHINWEISE [1] Metal Powder Industries Federation: Powder Metallurgy - Intrinsically Sustainable. Internetveröffentlichung, abgerufen am 27.6.2015 [2] Beaulieu, P.: Development of new tool steel powders for high wear resistance and high temperature applications. Dissertation, École Polytechnique de Montréal, Canada, 2012 [3] Earle, J.; Kuiry, S.: Application Note #1002: Automotive Applications for Tribometers. Billerica/MA, USA, 2012 [4] Christopherson, D.: Characterization of PM Machinability: Practical Approach and Analysis. In: International Journal of Powder Metallurgy 44 (2008), Nr. 2, S. 15-20 [5] Orset, M.: Den Energiebedarf um 40 Prozent reduziert. In: WB Werkstatt + Betrieb 2014, Nr. 3 AUSBLICK Die neuen HP-Werkstoffe LTS und WAHP werden bei weiteren Materialentwicklungen in unterschiedlichen Formulierungen und Kombinationen, inklusive einer Kupferinfiltration, ihren Einsatz finden. Damit werden sie an neuen Werkstofflösungen für Ventilsitzringe Anteil haben. Weitere zukünftige Einsätze könnten Turboladerkomponenten einschließen, bei denen die Verschleiß- und die Oxida- 8 04_08_Ventiltrieb_deutsch.indd 8 13.05.16 08:16 EDITORIAL Expertise in Powder Metallurgy Processes Dear Reader, When petrol containing tetraethyl lead was withdrawn from sale at almost all filling stations, even ordinary motorists became aware of the critical importance of valve seats in petrol internal combustion engines. Where previously lead had reliably protected the cylinder head against valve seat damage, valve seat insert alloys most commonly used in heavy-duty and gas engines rapidly gained importance as a technical solution to compensate for the lack of an additive. The proliferation of aluminium instead of cast iron as a cylinder head material also ensured that valve seat inserts became established as the standard solution in many markets. However, modern generations of both petrol and diesel engines are subject to increasingly high levels of thermal stress and require greater wear resistance. Ultimately, valve seat inserts and the valve itself must help to seal the combustion chamber even when influences from the combustion process locally challenge the wear resistance of the insert. Sintered materials are the key to addressing these challenges. ments currently specified by engine manufacturers. With these results, FederalMogul Powertrain is ensuring that designers of the next engine generations have an even greater degree of freedom to further increase power density while maintaining the highest standards of reliability. The expertise of this renowned global supplier contributes both to increased levels of efficiency and the continued reduction of pollutant emissions from internal combustion engines. In the following report, we are pleased to give a comprehensive insight into the development of new materials for valve seat inserts. Best regards, Martin Westerhoff Vice Editor-in-Chief MTZ Federal-Mogul Powertrain has applied its comprehensive knowledge of the Powder Metallurgy (PM) process to develop new alloys that enable wear-resistant valve seat inserts for inlet and exhaust applications to be produced at a viable cost. An extensive test programme undertaken with different fuels and engine configurations revealed very low levels of wear that were significantly better than the require- 9 09_Editorial_englisch.indd 9 13.05.16 08:16 DE VELO PMENT MATERIAL S New Materials for Valve Seat Inserts © Federal-Mogul Powertrain AUTHORS Federal-Mogul has developed new valve seat insert materials. They are based on innovative powder metallurgy technologies that deliver very good wear performance at a sustainable cost level for both intake and exhaust valve seat insert applications in diesel and gasoline engines. Denis Christopherson is Director Research and Development Valve Seats and Guides at Federal-Mogul Powertrain in Waupun (USA). Frank Zwein is Director Application Engineering Valve Seats and Guides at Federal-Mogul Powertrain in Burscheid (Germany). HIGHER THERMAL AND MECHANICAL LOADS Latest gasoline engine developments are challenging valve seats inserts mainly through higher thermal and mechanical loads. For example, exhaust gas temperature at the valve seat insert (VSI) is driven by downsizing, related high-degree turbocharging and reduced peak power fuel enrichment. At the same time, the resulting combustion peak pressure causes higher deflection, while direct injection of fuels (including alter- native fuel blends such as E25) and downspeeding are creating specific tribological boundary conditions. In passenger car diesel engines, the emissions and efficiency requirements that drive the utilisation of exhaust gas recirculation and reduction in soot concentration are – alongside exhaust gas temperatures – another root cause of valve seat wear. Besides the performance of the VSI in the engine, competitive material prices and an efficient machinability of the VSI material in the manufacturing pro- 10 10_14_Ventiltrieb_englisch.indd 10 13.05.16 08:16 cess are important requirements when considering it for series production. Against this background, Federal-Mogul Powertrain developed two new materials for VSI based on powder metallurgy (PM) technology. PM is recognised as a competitive “Green Technology” [1], because of its highly automated near net shape production process including engineered, affordable ingredients. The two new PM alloys, called FM-S14A and FM-S17D, share a trend in the development of new VSI materials, consisting as they do of a moderately alloyed matrix and a specially developed hard particle. While certain hard particle options are common in the marketplace and used for a variety of components and applications, two specific hard particle alloys were designed for the VSI application. The considerations in selecting the alloys were powder atomisation through component sintering, raw material costs and manufacturability and final component performance in engine service. HARD PARTICLE TECHNOLOGY FOR NEW MATERIALS In case of FM-S14A, the patent-applied so-called Lean Tool Steel (LTS) hard particle technology has been in production for approximately two years. Its development was driven by the need for higher specific wear resistance compared to conventional tool steel powders. The outcome is a high carbon, water-atomised, unique hybrid steel. The development of this material starts with the melt, FIGURE 1, at the beginning stage of the atomisation process and uses a carbon content in excess of 3 %, reducing the solubility of oxygen in the melt and lowering the oxygen content to a level that prevents the carbide-forming elements from oxidising during atomisation [2]. As a result, the FIGURE 1 Pouring of a melt into a water atomising unit (© Federal-Mogul Powertrain) alloy elements are not tied up as oxides and are available to rapidly and readily form carbides in the subsequent component sintering process. Scanning Electron Microscopy (SEM) images, FIGURE 2, respectively illustrate the relative carbide precipitate volume of post-sinter tool steel and LTS particles. The carbide volume of LTS is approximately 50 % compared to 15 % for conventional tool steel alloys. By mixing with a moderately alloyed matrix, it is possible to couple the high carbide content martensitic hard particles with bainitic and pearlitic matrix structures to obtain “tool steel-type” durability while achieving a high machinability performance and manufacturing robustness. FIGURE 2 Scanning Electron Microscopy (SEM) images illustrating post-sinter tool steel (left) and LTS particle (right) carbide density at two magnifications (© Federal-Mogul Powertrain) 11 10_14_Ventiltrieb_englisch.indd 11 13.05.16 08:16 DE VELO PMENT MATERIAL S The carbon present in excess is also available for diffusing into one or more other admixed powders of the composite, thus acting as a potential carbon reservoir during component sintering. This in turn offers a secondary advantage of limiting the need for high admixed graphite in the mix, which can lead to harmful segregation or oversized porosity in the material. In the case of the Water Atomized Hard Particle (WAHP) development, the alloy FM-S17D was designed for superior wear resistance in corrosive fuel environments and uses a completely different chemistry to the LTS innovation. WAHP is the second in-house-developed hard phase patented and exclusively used in new valve seat insert solutions. The alloying and atomisation of hard particle powders with the right characteristics allow robust and cost effective production, and achieve the desired mechanical strength and wear resistance that are the key criteria of a successful VSI powder metal composite development. The first (AHP) concept led to several positive engine tests of a highly competitive intake and exhaust valve seat insert solution and provided an excellent starting point for a second iteration with the target of optimising the machining properties. Before allowing wider market availability the hard particle, matrix and constituent package were re-engineered to address machining performance. The need for a high alloy wear resistant ingredient as a fraction within a PM composite structure lead to the desired hard particle concept containing high levels of chrome and tungsten (between 20 and 30 %), moderate levels of cobalt and nickel (between 3 and 7 %), and a carbon content of approximately 2 %. Molybdenum was eliminated from consideration because of historic price instability and in the end, proved unnecessary for the desired durability. Embedding such hard particles as LTS and WAHP into a lower alloy matrix, together with the right thermal treatment as well as mixing in other performance-enhancing constituents for improved tribology and machinability, provides the PM component (in this case, VSI) with the desired characteristics and performance. The matrix, FIGURE 3, is essentially that majority portion of the composite that effectively binds the overall composition together in the sintered FIGURE 3 FM-S17D VSI material microstructure with water atomised hard particles (© Federal-Mogul Powertrain) FIGURE 4 FM-S17D ball-on-block (left) and component bench (right) test wear results in comparison to the tool steel baseline (© Federal-Mogul Powertrain) product. The hard phase is evenly distributed throughout the structure, providing the desired wear resistance behaviour. VALIDATION OF CUSTOMER REQUIREMENTS After the PM alloy has passed all tests with regard to material characteristics and production requirements, testing and validation of the desired key features is one of the next important steps prior to approving a material to meet customer requirements. Initial rig testing, FIGURE 4, is performed on tribometers [3] leading to a filtered amount of potential candidates for next-stage applied component testing that incorporates contact with a real valve under simulated closer-to-engine operation conditions. Finally, engine testing in 12 10_14_Ventiltrieb_englisch.indd 12 13.05.16 08:16 FIGURE 5 VSI wear results of various engine configurations and test programmes (© Federal-Mogul Powertrain) various configurations, together with different valve technologies, offers proof of success of the material compared to in-house and competitor benchmarks. This gives the highest possible confidence that pre-validated VSI material solutions will perform as expected in customer development programmes. In the case of FM-S14A, the engine test study was performed at two different in-house test sites, in two different engine test configurations (multi point gasoline injection and turbo gasoline direct injection) and three different test programmes (peak power, alternating load and city mode) partly with E25 fuel and against induction hardened, ferrousseat faced and nitrided valves. In most of the tests, FM-S14A was mounted on intake and exhaust positions. VSI and valve head seat bevel profiles were taken pre- and post-test in order to determine the combined wear in the valve axis direction. The results, FIGURE 5, show a moderate wear level and low scatter. In this case, the material has outperformed the current incumbent material and challenges the benchmark, low wearing, tool steel baseline. The figure has been extended by additional results of challenging engine applications. Using this testing methodology, FM-S17D has already been tested on intake and exhaust in the cylinder head of a diesel engine with a specific output of 70 kW/l and in Euro 6 application. The results of the rated power testing show a similar wear performance compared to the higher alloyed current production materials. Higher alloying and the use of hard particles can result in catastrophic failure of the cutting tool by notching, chipping or fracture [4], as the particles present an interrupted cut on a microscopic scale. Correct material design and machining practice can provide solutions to these paradigms and should be considered early in the development and validation process. Machinability of new materials is validated by a team of machining experts working in cooperation with tool makers and using state-of-the-art in-house development laboratories. As an example, FM-S14A has been laboratory-tested under a wide range of speeds and feeds, FIGURE 6. The final stage in the process is to machine a significant number of clamped VSI simulating the manufacturing tool and cutting parameters used at the customer’s engine plant. The material exhibits a robust response to a wide range of machining parameters, broadening the acceptable manufacturing factors beyond materials of comparable durability. It is already in production with minimum quantity lubrication [5] machining, and has delivered outstanding tool life compared to conventional PM VSI, contributing to reduced machining cost and environmentally friendly machining concepts. 13 10_14_Ventiltrieb_englisch.indd 13 13.05.16 08:16 DE VELO PMENT MATERIAL S FIGURE 6 Tool wear as a result of the key machining parameters (FM-S14A versus the reference) (© Federal-Mogul Powertrain) SUMMARY AND CONCLUSION OUTLOOK In-service wear performance of the VSI, valve and fuel compatibility, machinability robustness and total costs are the leading requirements in VSI PM alloy development. The described PM technology overcame limitations of available hard particles by developing specifically required alloying and powder production concepts to achieve a new series of effective materials. The first two materials FM-S14A and FM-S17D are developed and meet the requirements proven by engine tests and production machinability trials. The new hard particles LTS and WAHP will be utilised in further new PM developments in different formulations and combinations including copper infiltration, to deliver new VSI material solutions. Further options for future use may include turbocharger components, where wear and oxidation resistance are primary considerations. REFERENCES [1] Metal Powder Industries Federation: Powder Metallurgy – Intrinsically Sustainable, internet publication, retrieved 2015-06-27 [2] Beaulieu, P.: Development of new tool steel powders for high wear resistance and high temperature applications. Dissertation, École Polytechnique de Montréal, Canada, 2012 [3] Earle, J.; Kuiry, S.: Application Note #1002: Automotive Applications for Tribometers. Billerica/ MA, USA, 2012 [4] Christopherson, D.: Characterization of PM Machinability: Practical Approach and Analysis. In: International Journal of Powder Metallurgy 44 (2008), No. 2, pp. 15-20 [5] Orset, M.: Den Energiebedarf um 40 Prozent reduziert. In: WB Werkstatt + Betrieb 2014, No. 3 14 10_14_Ventiltrieb_englisch.indd 14 13.05.16 08:16 Produktion von Ventilsitzringen im britischen Werk Coventry von Federal-Mogul Powertrain – automatisierte Brennofen-Beladung Production of valve seat inserts at Federal-Mogul Powertrain´s Coventry plant in the UK – automated furnace loading (© Federal-Mogul Powertrain) 15_U3.indd 15 13.05.16 08:17 The Heartbeat of Powertrains, Big and Small. Life has never been tougher for the internal combustion engine. Higher temperatures, increased cylinder pressures and tighter tolerances drive the need for improved efficiency. When you are facing challenges like these, you need an expert partner. A company that understands engines like no other. Whether it is power-cylinder, sealing, bearing or systems protection components, Federal-Mogul Powertrain has a highly engineered solution for the most demanding application. To keep the heart of the powertrain beating strongly. 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