für excel - SBS Software
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KONKURRENZ FÜR EXCEL Microsoft Excel ist und bleibt das Lieblingsspielzeug der Controller. Wenn es aber um Unternehmensplanung und Unternehmenssteuerung geht, stößt die Tabellenkalkulation schnell an ihre Grenzen. 22 Björn Lorenz Business&IT 5/2008 CONTROLLING-SOFTWARE : BUSINESS-LÖSUNGEN D ie Produktlebenszyklen werden immer kürzer, der Wettbewerb immer härter. In der globalisierten Welt ist die Unternehmensführung kein Zuckerschlecken. Firmenchefs sehen sich mit einer immer komplexer werdenden Datenflut konfrontiert. In vielen Unternehmen werden die Informationen in mühevoller Kleinarbeit aus unterschiedlichen Systemen extrahiert und mit der Tabellenkalkulation Microsoft Excel in Form gebracht. Was in bestimmten Situationen der einzig gangbare Weg ist – etwa weil die Fragen, um die es geht, nur ein einziges Mal gestellt werden –, ist beim regelmäßigen Reporting ein Desaster. Die Zeit, die das Controlling damit verschwendet, den Verschiebebahnhof zwischen den beteiligten Anwendungen zu bedienen, fehlt am Ende für die strategische Planung. Es zählt das kurzfristige operative Geschäft, während das Management bei Anwendungen und bereitet sie so auf, dass Entscheidungsträger damit etwas anfangen können. Auf diese Weise lässt sich das gesamte Berichts- und Informationswesen standardisieren, was den Arbeitsaufwand senkt und für ein höheres Sicherheitsniveau sorgt. Bei einigen Systemen läuft der Datenverkehr sogar in beiden Richtungen: Sie liefern nicht nur komprimierte Geschäftsberichte, das Management kann sich direkt aus dem Report bis auf die Ebene der einzelnen Belege in den angeschlossenen Systemen durchklicken. Doch nicht nur auf technischer Seite hat sich viel getan. Auch das Angebot spezieller Controlling-Lösungen ist inzwischen reichhaltig. Selbst kleine und mittelständische Unternehmen werden angesichts fallender Preise und neuer Einstiegslösungen fündig. Dabei sind es nicht allein die Spezialisten, die den Controlling-Markt dominieren. Auch immer mehr ERP-Hersteller können inzwischen mit eigenen Lösungen aufwarten. Actuate – der Mittelstand ist gut aufgestellt Auch mit professioneller Controlling-Software bleibt Microsoft Excel unverzichtbar. langfristigen Planungen Gefahr läuft, Fehler zu machen. Der Einsatz spezieller Controlling- und Business-Intelligence-Lösungen, die als Zusatzmodule das vorhandene Software-Portfolio bereichern, ist deshalb grundsätzlich sinnvoll. Da derartige Anwendungen allein selten sinnvoll sind, ist ihre Technologie offen für die Einbindung in gewachsene Systemlandschaften. Eine Controlling-Software konsolidiert Daten aus den vorhandenen kaufmännischen Business&IT 5/2008 Auch wenn dem deutschen Mittelstand in Sachen Controlling gern Rückständigkeit unterstellt wird, zeichnet Thomas Hohmann, Senior Sales Consultant bei der Actuate Deutschland GmbH, ein anderes Bild: „Nach einer Studie des Marktforschungs-Instituts BARC setzt die Hälfte der befragten Unternehmen eine spezielle Software für die Unternehmenssteuerung ein. Die zentralen Einsatzgebiete sind dabei Reporting, Datenanalyse, Planung und Budgetierung.“ Bei den meisten anderen Betrieben sei hingegen Excel der Nabel der Controlling-Welt, weil sich die Anwender damit am besten auskennen. „Unternehmen, die mit einer Standard-Software liebäugeln, sollten tunlichst darauf achten, dass diese dem Prinzip Excel folgt. Sonst gibt es am Ende Probleme mit der Benutzer-Akzeptanz“, warnt Thomas Hohmann. Bei der Software-Auswahl sollten daher zwei Aspekte im Vordergrund stehen: die Bedienführung und die Performance. Berichte und Kennzahlen, die als Dashboards geliefert werden und sich leicht Thomas Hohmann, Senior Sales Consultant bei der Actuate Deutschland GmbH „Unternehmen sollten tunlichst darauf achten, dass die Controlling-Software dem Prinzip Excel folgt.“ anpassen lassen, seien dabei ein guter Ansatzpunkt. „Bei Actuate haben wir Customer Self Service Centers entwickelt, auf die Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten bequem via Internet zugreifen können“, berichtet Thomas Hohmann. Actuate 9 basiert auf OpenSource-Technologie und umfasst mit Actuate BIRT und Actuate BusinessReports zwei Module für die Erstellung von Weboder Ad-hoc-Berichten. Zur Zielgruppe zählen in erster Linie große Unternehmen. BOARD – für Konzerne und den gehobenen Mittelstand Bodo Herlyn, Geschäftsführer der BOARD Deutschland GmbH, mahnt Unternehmen, vor Einführung einer Business-IntelligenceLösung die notwendigen Strukturen zu schaffen: „Es geht vor allem um die weichen Faktoren: Eine entsprechend ausgerichtete Firmenkultur ist dabei die Grundvoraussetzung. Zudem sollte das Knowhow vorhanden sein, um das ControllingSystem Gewinn bringend einzusetzen. Optimal ist es, wenn es für das Projekt einen einflussreichen Mentor aus dem TopManagement gibt.“ Aus technischer Sicht komme es hingegen auf eine einfache Bedienführung, eine gute Performance und eine saubere Integration in das vorhandene Systemumfeld an. Nur so könnten Anwen- Bodo Herlyn, Geschäftsführer der BOARD Deutschland GmbH „Optimal ist es, wenn es für das ControllingProjekt einen einflussreichen Mentor aus dem Top-Management gibt.“ 23 BUSINESS-LÖSUNGEN : CONTROLLING-SOFTWARE gekommen sind erweiterte Planungsfunktionen und eine überarbeitete grafische Bedienoberfläche. Dass sich Business-Intelligence-Lösungen weiter durchsetzen werden, davon ist Bodo Herlyn überzeugt: „Immer mehr Unternehmensbereiche werden von Business Intelligence erreicht, und es kommen immer neue Funktionen hinzu. Im Moment arbeiten wir beispielsweise an einer integrierten Suchfunktion und der vektororientierten Datenvisualisierung.“ BOARD hat vor allem den gehobenen Mittelstand und Großbetriebe im Visier. Für einen Einstieg mit einem Einzelplatz sind rund 10000 Euro einzuplanen. Professionelle Controlling-Lösungen helfen dem Management, die komplexen Vorgänge im Überblick zu behalten. (Quelle: Rudolf Haufe Verlag) der mit der Software gut umgehen und sich auf die wirklich relevanten Aufgaben konzentrieren. Für die Business-Intelligence-Lösung BOARD sprechen noch weitere Argumente: Hierzu gehört etwa der integrierte Werkzeugkasten, mit dem sich die Software exakt auf die jeweiligen betrieblichen Anforderungen zuschneiden lässt. Die Reports decken dabei sämtliche Unternehmensbereiche ab. Während andere Hersteller erst seit kurzer Zeit den Webbrowser als alternatives Benutzer-Interface anbieten, werden bei BOARD die Unternehmenszahlen seit jeher via Intranet abgerufen. In der aktuellen Version BOARD 6.0 neu hinzu- Corporate Planning – optimale Integration ins Systemumfeld Zu der Controlling-Software CORPORATE PLANNER 2.0 gibt es zahlreiche Zusatzmodule, beispielsweise zur strategischen Unternehmensplanung, zur Konzernkonsolidierung oder zum Risikomanagement. Kürzlich hinzugekommen ist das Analysewerkzeug CP-ANALYZER für mehrdimensionale Auswertungen. Peter Sinn, Vorstand der CP Corporate Planning AG „Das System sollte den Begriff ‚Controlling’ eher im Sinne von ‚Steuerung’ anstatt ‚Kontrolle’ interpretieren.“ Auch das Kredit- und Investitionsmanagement wurde in der aktuellen Programmversion deutlich erweitert. Interessant ist das „Master/Client“-Modell der Software: Damit lassen sich Kontenrahmen, Finanzstrukturen und Planungsvorgaben zentral für mehrere Unternehmen pflegen. Der CORPORATE PLANNER setzt auf die vorhandenen operativen Systeme aus Rechnungswesen, Warenwirtschaft oder Personalmanagement auf, wobei Standardanbindungen die Integration erleichtern. Schnittstellen bestehen unter anderem zu Lösungen von SAP, FibuNet, Varial oder Microsoft. Darüber hinaus versteht sich die Software mit Excel-Tabellen. „Der CORPORATE PLANNER registriert strukturelle Veränderungen in den zuliefernden Systemen. Neue Konten werden beispielsweise automatisch in die Abrechnung eingegliedert“, erklärt Peter Sinn, Vorstand der CP Corporate Planning AG. Zudem könne man direkt aus dem Controlling-System heraus zu Originalbelegen der Finanzbuchhaltung oder Warenwirtschaft wechseln. Der Trend gehe eindeutig zu integrierten Lösungen, die eine ganzheitliche Unternehmenssteuerung ermöglichen. Ergänzend hierzu liefert Corporate Planning einen Web-Client, der das Management unabhängig vom Standort mit Berichten und Analysen versorgt. Der Zugang zu den Zahlen wird über ein ausgefeiltes Benutzerkonzept gesteuert. Interessierten Betrieben rät Peter Sinn, auf die Intelligenz zu achten, die in jedem Controlling-System steckt: „Wichtig ist, dass die Software genau die Informationen SYSKA SCHLIESST EINE EXCEL-LÜCKE Trotz des Booms bei den professionellen Controlling-Lösungen ist Excel aus den Unternehmen nicht wegzudenken. Kein Wunder, denn die Vorteile sprechen eine eindeutige Sprache: Excel ist ausgesprochen flexibel und nahezu für alle Szenarien geeignet. Zudem ist die Software in den meisten Betrieben vorhanden, und es gibt wohl keinen Betriebswirt, der damit nicht umgehen kann. Dementsprechend niedrig fallen die Gesamtkosten aus. Doch es gibt auch Schattenseiten: Dazu gehört vor allem der manuelle, für Fehler anfällige Import der Ausgangsdaten über die Zwischenablage oder mit Hilfe von kommagetrennten Textdateien. Genau diese Lücke schließt das Software-Haus syska mit einem Add-In, das die Tabellenkalkulation mit den beiden Paketen syska SQL REWE und 24 syska EURO FIBU verbindet. Das Makro greift direkt auf den Datenbestand der beiden Rechnungswesen-Lösungen zu, was den manuellen Import erübrigt. Ändert sich die Datenbasis, werden die in Excel erstellten Berichte automatisch aktualisiert. Für die notwendige Sicherheit sorgen die gewohnten Benutzerrechte. Zur Zielgruppe zählen Controller in mittelständischen Betrieben und Firmenchefs von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Die Idee ist pfiffig, aber keinesfalls neu. Ein ähnliches Konzept verfolgt beispielsweise auch das Tool JetReports, das Microsoft Excel mit den Unternehmenslösungen Microsoft Dynamics NAV und Microsoft Dynamics AX verbindet. Business&IT 5/2008 CONTROLLING-SOFTWARE mel. Dementsprechend sei die Nachfrage nach leistungsstarken Frühwarnsystemen deutlich gestiegen. Interessierten Unternehmen rät er, einen Blick auf die Technologie zu richten, die hinter den Controlling-Funktionen steht. „Das Konzept sollte einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Das heißt, alle erforderlichen Funktionen müssen aus einer Hand kommen. Zudem haben moderne Plattformen wie Java Vorteile, wenn es um Integration oder den späteren Systemausbau geht“, sagt Friemel. Die Integration in das Systemumfeld gehört bei Controlling-Lösungen zum Pflichtprogramm. (Quelle: Cubeware GmbH) Cubeware – das Wesentliche beim Visualisieren beachten Bedenken, dass sich die momentan gute Auftragslage für die Controlling-Branche kurzfristig ändern könnte, hat Hermann liefert, die kaufmännische Führungskräfte benötigen. Das System sollte dabei den Begriff ‚Controlling’ eher im Sinne von ‚Steuerung’ anstatt ‚Kontrolle’ interpretieren.“ Mindestens ebenso wichtig sei eine einfache Bedienung, um zu vermeiden, dass stundenlang Tabellen gepflegt oder Grafiken gebastelt werden. CSS – Controlling kooperiert mit Rechnungswesen Das Software-Haus CSS ist auf Lösungen für Personalmanagement, Lohnabrechnung und das betriebliche Rechnungswesen spezialisiert. Der Bereich Controlling wird über das Modul eGecko Control abgedeckt. „Alle Bereiche sind vollständig integriert. Das ist bei kaum einer anderen Lösung der Fall“, unterstreicht Michael Friemel, geschäftsführender Gesellschafter der CSS GmbH. Mit Blick auf die Einbindung in bereits vorhandene ERP-Systeme kann eGecko Control mit Standardschnittstellen zu PSIpenta, Delta Barth oder e.bootis aufwarten. Die Unternehmenszahlen werden in einem Business Cockpit aufbereitet, das wahlweise über den Standard-Client oder per Webbrowser aufgerufen wird. Berechtigungen sorgen dafür, dass die Mitarbeiter nur auf Zahlen aus jenen Unternehmens- Business&IT 5/2008 Michael Friemel, geschäftsführender Gesellschafter der CSS GmbH Hermann Hebben, Geschäftsführer der Cubeware GmbH „Ging es früher häufig um Kontrolle, ist heute eher die planerische Komponente gefragt.“ „Eine Controlling-Software soll Informationen vermitteln und nicht für Show-Effekte sorgen.“ Hebben, Geschäftsführer der Cubeware bereichen zugreifen können, für die sie zuGmbH, nicht: „Der Bedarf an Speziallösunständig sind. An neuen Funktionen sind Bagen, die Fachabteilungen und Management lanced Scorecards und ein Abschnitt zum in die Lage versetzen, schnell Antworten Projektmanagement hinzugekommen. auf individuelle Fragestellungen zu finden, Die CSS GmbH adressiert in erster Linie steigt.“ Insbesondere der Mittelstand müsse mittelständische Unternehmen mit mehr rasch auf veränderte Marktsituationen reaals 50 Mitarbeitern. „Das Aufgabenfeld des gieren, um im Wettbewerb zu bestehen. Controllers befindet sich im Wandel. Ging es früher häufig um Kontrolle, ist heute eher die planerische Ko m p o n e n t e Firmen- und gefragt. Aus der Privatadressen reinen VergangenheitsbewälNeukunden-Adressen nach über 100 Merkmalen auswählen, tigung wird ein sofort auf Ihren PC überspielen und neue Kunden gewinnen: zukunftsorienschriftlich, telefonisch oder per E-Mail. tiertes, aussagekräftiges SteuerungsinstruGerne beraten wir Sie persönlich unter Telefon: ment“, erklärt Ct./Min. dt. Festnetz, ggf. andere Preise Mobilfunk) 0180 5 600870 (14 Michael Frie- NEUKUNDEN ONLINE www.schober.com 25 BUSINESS-LÖSUNGEN : CONTROLLING-SOFTWARE Nach Angaben des Software-Hauses kommen 80 Prozent der Unternehmen, die mit der Controlling-Software Cubeware arbeiten, aus dem Mittelstand. Die Voraussetzungen für den Einstieg in die Technologie sind nach Ansicht von Hermann Hebben relativ niedrig: „Die organisatorischen Vorbereitungen sehen nicht anders aus als bei halbmanuellen Verfahren mit Excel. Neben dem freien Zugriff auf die Unternehmensdaten darf vor allem das Personal für die Datenanalyse nicht fehlen.“ Doch im Gegensatz zum „Controlling by Excel“ verheddere sich der Controller beim Einsatz professioneller Controlling-Tools nicht in der Zeit raubenden Datenaufbereitung. Stattdessen werde der notwendige Zeitraum für strategische Aufgaben geschaffen. Cubeware ist einfach zu bedienen, basiert auf einer offenen Technologie und passt sich steigenden Unternehmensanforderungen an. Anbindungen bestehen zu gängigen betriebswirtschaftlichen Anwendungen und Datenbanken, etwa von SAP, Microsoft oder Applix. Großer Wert wird auf die entscheidungsorientierte Aufbereitung der Daten gelegt. So bereitet das Cubeware Cockpit V6 relevante Geschäftszahlen mit Hilfe von Ampeln, Tachos oder Charts auf. Zugleich finden Anwender alle notwendigen Funktionen für die Datenanalyse, das Reporting oder die Unternehmensplanung. Das Berechtigungskonzept beschränkt den Zugriff nicht nur auf bestimmte Datenbereiche, sondern schützt auch besonders sensible Berichte oder Berichtsmappen. Die Visualisierung der Unternehmensdaten hält der Cubeware-Chef für eine der wichtigsten Aufgaben des Controllings: „Hier geht es vor allem darum, die vorhandenen Funktionen sinnvoll einzusetzen. Schließlich soll die Software Informationen vermitteln und nicht für Show-Effekte sorgen.“ Damit Cubeware möglichst schnell in Betrieb geht, befinden sich vorgefertigte Reporting-Templates für Vertrieb, Einkauf und Finanzen im Lieferumfang. Das Investitionsvolumen beziffert das Unternehmen mit durchschnittlich 25000 Euro. DATEV – Erbsen zählen mit dem Steuerberater Die betriebswirtschaftlichen Anwendungen der DATEV e.G. sind nur über den Steuerberater zu bekommen. Das liegt vor allem daran, dass DATEV die Zusammenarbeit zwischen Berater und Unternehmen wichtig ist. Arbeiten beide Seiten mit der gleichen Software, vereinfacht das den Datenaustausch und die betriebswirtschaftliche Beratung. Mit Blick auf das Controlling verfügt DATEV über mehrere Stellschrauben: So gibt es für das DATEV Rechnungswesen das Zusatzmodul Controllingreport, das wichtige Unternehmenskennzahlen in Form eines Business Cockpits liefert. „Pfeile und Ampelfarben zeigen, ob angesichts der aktuellen Entwicklung akuter Handlungsbedarf besteht oder alle Daten im grünen Bereich liegen“, erklärt Dr. Birgitta Lindermeir, verantwortlich für Produktmarketing und Service der DATEV- Business Cockpits informieren das Management über die wichtigsten Kennzahlen. Rechnungswesen-Software für den Unternehmensmarkt bei der DATEV e.G. In die gleiche Richtung zielen die DATEV Kostenrechnung, die ebenfalls auf dem Rechnungswesen aufsetzt, und die Weblösung DATEV Unternehmen online, die den Datenaustausch zwischen Steuerberater und Unternehmen organisiert und mit einem eigenen Auswertungsmodul aufwarten kann. Für einige Branchen, wie Vereine, Stiftungen, oder den Kfz-Handel, gibt es spezielle Branchenlösungen. Zur Software-Auswahl sagt Dr. Birgitta Lindermeir: „Eine gute Controlling-Software sollte in der Lage sein, sich den unternehmensspezifischen Anforderungen anzupassen. Sie muss auf der anderen Seite aber leicht zu bedienen sein, was durch vordefi- Dr. Birgitta Lindermeir, verantwortlich für Produktmarketing und Service der DATEV-RechnungswesenSoftware für den Unternehmensmarkt bei der DATEV e.G. „Eine gute Controlling-Software sollte in der Lage sein, sich den unternehmensspezifischen Anforderungen anzupassen.“ nierte Analysen sichergestellt wird, die den Handlungsbedarf klar aufzeigen.“ Damit der Ausbau des Unternehmens-Controllings gelingt, rät sie zu einer gründlichen Projektvorbereitung. „Die Finanzbuchhaltung muss stets auf dem aktuellen Stand sein. Schließlich ist sie die zentrale Quelle für das Controlling. Ebenso wichtig sind eine zeitnahe Rechnungsstellung und die unterjährige Buchung der Abschreibungen. Zudem sollten Einmalzahlungen periodisch abgegrenzt werden.“ Darüber hinaus sei eine detaillierte Abstimmung mit dem Steuerberater erforderlich, damit es nicht zu Doppelarbeiten kommt. Für DATEV-Lösungen ist ein monatlicher Mietpreis zu entrichten, dessen Höhe von der Zahl der angeschlossenen Arbeitsplätze abhängt. Diamant Software – Arbeitsteilung mit Excel Diamant Software ist auf die Entwicklung von Lösungen für das betriebliche Rech- 26 Business&IT 5/2008 CONTROLLING-SOFTWARE nungswesen mittelständischer Betriebe spezialisiert. Das Controlling-Modul Diamant Controlling CHIP ist als fester Bestandteil der Produktfamilie mit den übrigen Anwendungen verknüpft. In der Basisversion ist das Tool mit Modulen zum Finanz-, Bilanz-, Kosten- und Erfolgs-Controlling ausgestattet. Optional kann es um die Bereiche Personal, Vertrieb, Beschaffung und Produktion aufgestockt werden. Für die erforderliche Branchenausrichtung sorgen die Entwicklungs- und Vertriebspartner des Software-Hauses. Diamant Controlling CHIP ist mit vielen vordefinierten Kennzahlen ausgestattet, so dass Unternehmen schnell mit dem Controlling starten können. „Eine gute Controlling-Software unterstützt die Unterneh- Ralf Schlüter, Produktmanager bei der Diamant Software GmbH & Co. KG immer mehr Controlling-Funktionen, was die Controlling-Anbieter zu einer zunehmenden Spezialisierung zwingt.“ Der andere große Trend ist aus seiner Sicht Microsoft Excel. Die Tabellenkalkulation sei für Nebenrechnungen, die ohne operative Daten auskommen, unverzichtbar. Facton – die Produktkosten im Auge behalten Das Steckenpferd des Software-Hauses Facton ist das Lifecycle Costing, sprich die Kalkulation und Verfolgung der Produktkosten über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Nach Herstellerangaben lassen sich damit rund acht Prozent der Produktionskosten sparen. Gleichzeitig soll die Zeit Thoralf Nehls, CEO der Facton GmbH „Die ERP-Szene übernimmt immer mehr Controlling-Funktionen, was die Controlling-Anbieter zu einer zunehmenden Spezialisierung zwingt.“ „Heute müssen Unternehmen neue Produkte immer schneller und kostengünstiger auf den Markt bringen.“ mensplanung, liefert Kennzahlen und verweist aktiv auf etwaige Abweichungen. Anhand von Simulationen sollte zudem die Wirkung künftiger Entscheidungen des Managements durchgespielt werden können“, erklärt Ralf Schlüter, Produktmanager bei der Diamant Software GmbH & Co. KG. Viel Stoff, bei dem man leicht den Überblick verlieren kann. Dreh- und Angelpunkt von Diamant Controlling CHIP ist daher ein Business Cockpit, unter dessen Oberfläche alle Fäden zusammenlaufen. Das Cockpit steht Anwendern wahlweise innerhalb der Software oder via Webbrowser zur Verfügung. „Die Informationen sind hoch verdichtet. Mit Hilfe von Analysepfaden können Anwender die Zusammensetzung untersuchen und die Zahlen per Drill down herunterbrechen“, betont Ralf Schlüter. Angesprochen auf die aktuellen Markttrends, fällt ihm vor allem der wachsende Wettbewerb zwischen Spezial- und ERPAnbietern ein: „Die ERP-Szene übernimmt bis zur Markteinführung um etwa 20 bis 30 Prozent sinken. Facton setzt unter anderem Kostensimulationen ein, um Fehlentwicklungen rechtzeitig aufzudecken. „Heute müssen Unternehmen neue Produkte immer schneller und kostengünstiger auf den Markt bringen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Um so wichtiger ist es, rechtzeitig zu erkennen, ob ein Produkt den anvisierten Marktpreis überhaupt erzielt und vernünftige Erträge erwirtschaftet werden“, betont Thoralf Nehls, CEO der Facton GmbH. Mit Excel oder den gängigen ERP-Systemen sei dies bislang nicht möglich gewesen. Angesprochen dürfen sich vor allem mittelständische Unternehmen ab etwa 300 Mitarbeiter fühlen, sofern sie komplexe Produkte entwickeln. Dies gilt beispielsweise für die Automobil-Industrie, den Maschinenbau oder die Luftfahrt. Wenn die Produktkalkulation und die Unternehmensentwicklung nachhaltig erhellt werden sollen, rät CEO Nehls, die Soft- Business&IT 5/2008 ware-Auswahl dem Controlling zu überlassen: „Der Controller kennt die Anforderungen am besten. Abgesehen davon, sollten die Daten aus den vorgelagerten Systemen in Echtzeit übertragen werden und die Software auf die jeweiligen Branchen-Anforderungen ausgerichtet sein.“ Die Bedienführung sollte – trotz der Komplexität – möglichst simpel handhabbar sein. Zu den neuen Funktionen, die bei der aktuellen Version FACTON 5.3 hinzugekommen sind, gehört auch das Tool FACTON idea management, mit dem sich Maßnahmen zur Kostenoptimierung dokumentieren lassen. Hamburger Software – Kauf oder Miete möglich Professionelle Controlling-Systeme sind nicht nur für Großunternehmen gedacht, meint Gunther Fricke, Leiter Produktmarketing bei der HS – Hamburger Software GmbH & Co. KG. Das Software-Haus spricht mit den kaufmännischen Lösungen der HS-Produktfamilie in erster Linie kleine und mittelständische Unternehmen an. „Notwendig ist lediglich eine klare Kostenstellen- und Kostenträgerstruktur, die konsequent beim Buchen aller Geschäftsvorfälle eingehalten wird. Zudem sollten die Unternehmen gewissenhaft Planzahlen erarbeiten, um etwaige Abweichungen erkennen zu können.“ Der Bereich Controlling ist Teil des HS-Finanzwesen. Das modular strukturierte Rechnungswesen lässt sich mit Zusatzkomponenten individuell auf die jeweiligen Unternehmensbedürfnisse zuschneiden. „Die direkte Einbindung des Controllings in das Rechnungswesen erleichtert die Handhabung und erspart den Anwendern gleichzeitig manuelle Eingriffe oder gar Doppel- Gunther Fricke, Leiter Produktmarketing bei der HS – Hamburger Software GmbH & Co. KG „Notwendig ist eine klare Kostenstellen- und Kostenträgerstruktur, die konsequent eingehalten wird.“ 27 BUSINESS-LÖSUNGEN : CONTROLLING-SOFTWARE Buchtipps Praxiswissen Controlling Das Buch ist ein Grundlagenwerk für Pragmatiker. Es gibt einen schnellen Überblick über die wichtigsten Aufgaben, Verfahren und Möglichkeiten des Controllings. Allein die Tatsache, dass der Bereich „Kostenrechnung“ in all seinen Facetten auf kaum 20 Seiten abgehandelt wird, unterstreicht, dass es hier nicht um theoretische Abhandlungen geht. Autor Andreas Preißner vermittelt den Lesern einen schnellen Überblick und erste Anstöße für den Aufbau des eigenen Unternehmens-Controllings. Es ist das ideale Werk für den Projekteinstieg. Andreas Preißner, Hanser Verlag (www.hanser.de), erschienen im November 2007, 34,90 Euro, 460 Seiten, ISBN 3-446-41235-2 . Praxishandbuch Controlling Umfassender, dafür aber fast doppelt so teuer ist dieses Buch von Peter Baier. Hier schlägt sich der Praxisbezug vor allem in der großzügigen Ausstattung mit Checklisten, Fallbeispielen und nicht zuletzt der mitgelieferten CD-ROM nieder. Auf ihr befinden sich nützliche Tools und Musterlösungen, die Anwender beim Aufbau ihres Controlling-Systems verwenden können. Ebenso wie das Praxiswissen Controlling ist auch das Praxishandbuch Controlling ein Grundlagenwerk, das sich mit der strategischen, operativen und mittelfristigen Sicht beschäftigt. Peter Baier, Redline Wirtschaft (www.redline-wirtschaft.de), erschienen im März 2008, 79,90 Euro, 648 Seiten, ISBN 978-3-636-03098-6 28 erfassungen“, erklärt Gunther Fricke. Auch die Berichte lassen sich im Detail auf die Bedürfnisse des Managements zuschneiden. So liefert das integrierte Business Cockpit relevante Kennzahlen und grafische Auswertungen zu den wichtigsten Unternehmensbereichen. Das Schöne dabei: Die Fakten können vom Standort unabhängig per Webbrowser abgerufen werden. An Funktionen sind in HS-Finanzwesen 1.5 die verbesserte Umbuchung von Kostenstellen und Kostenträgern sowie die Kennzahlen-Ermittlung für das Basel-II-Rating der Banken hinzugekommen. Das HS-Fi- Sascha Böhr, Vertriebsmanager bei der Konzeptum GmbH „Immer mehr Betriebe suchen Lösungen für die Interpretation weicher Kennzahlen.“ nanzwesen ist wahlweise als Kauf- oder Mietlösung zu haben. Während der Kaufpreis bei einem Einzelplatz bei rund 4000 Euro liegt, belaufen sich die monatlichen Mietkosten auf etwas mehr als 100 Euro. „Hinzu kommt der Aufwand für individuelle Anpassungen und den Aufbau des Reportings. Beides liegt erfahrungsgemäß bei insgesamt fünf Manntagen“, schätzt Gunther Fricke. Konzeptum – Flexibilität ist bei Controlling-Systemen Trumpf Das Software-Haus Konzeptum ist auf Business-Intelligence-Lösungen mit den Schwerpunkten Informationstechnologie und Telekommunikation spezialisiert. Zur Zielgruppe gehören vor allem kleine und mittelständische Betriebe mit eigener Controlling-Abteilung. „Voraussetzung für die Einführung eines Controlling-Systems ist zunächst einmal, dass man die eigenen Anforderungen genau kennt. Zudem sollten bereits im Vorfeld die Verantwortlichkeiten für die Analyse und Interpretation der Ergebnisse festgelegt werden“, betont Sascha Böhr, Vertriebs- manager bei der Konzeptum GmbH. Ein Software-Partner, der das gesamte Projekt ganzheitlich betreut, liefere dabei die beste Unterstützung. Mit Blick auf die Technik kommt es aus seiner Sicht vor allem auf flexible Strukturen an. „Das wird mit frei definierbaren Standardberichten, die sich zudem auf bestimmte Unternehmenssegmente eingrenzen lassen, am besten erreicht“, erklärt Sascha Böhr. So gehört die Rechteverwaltung zu jenen Bereichen, die in der aktuellen Version der Business-Intelligence-Lösung YOUZEE deutlich ausgebaut wurden. Die Software kann inzwischen auch mit einem Rechtemanagement für gespeicherte Analysen aufwarten. Die Anbindung der vorhandenen kaufmännischen Lösungen läuft wahlweise über das Data Warehouse oder entsprechende Schnittstellen. Für die Einführung von YOUZEE ist nach Herstellerangaben mit einem Investitionsvolumen ab 5000 Euro aufwärts zu rechnen. Zu den aktuellen Trends zählt Vertriebsmanager Böhr vor allem die Zuwendung zu den weichen Faktoren der Unternehmenssteuerung: „Immer mehr Betriebe suchen Lösungen für die Interpretation weicher Kennzahlen wie etwa der Kunden- oder Mitarbeiter-Zufriedenheit.“ PST Software – flexibles Controlling-System Zu den Schwerpunkten des Controlling-Spezialisten PST Software gehören die Bereiche Kostenrechnung, Controlling, Unternehmensplanung und Konzernkonsolidierung. Zur Zielgruppe zählen vor allem mittelständische Unternehmen mit 150 bis 2000 Mitarbeitern. Spezielle technische Anforderungen muss die betriebliche IT-Landschaft nicht erfüllen. „Business Intelligence ist kein technisches, sondern vielmehr ein organisatorisches Problem. Um Software effizient und Gewinn bringend einzusetzen, sollte ein Projektleiter aus dem Controlling mit entsprechender Durchsetzungskraft benannt werden“, unterstreicht Andreas Finke, Vertriebsleiter bei der PST Software & Consulting GmbH. Business&IT 5/2008 CONTROLLING-SOFTWARE Zu den wichtigsten Merkmalen, die eine gute Controlling-Software mitbringen sollte, zählt Andreas Finke die Flexibilität. Zudem sollte die Lösung vom Controlling allein, ohne Unterstützung der IT-Abteilung, verwaltet werden können. Das setze ein entsprechend einfach zu handhabendes Berechtigungskonzept voraus. Ebenso wichtig sei es, dass sich die Reports flexibel gestalten lassen und dass sie ohne großen Aufwand für unterschiedliche Analysen einsetzbar sind. Die Controlling-Software PST-BI fügt sich mühelos in das vorhandene betriebliche Elke Bretterbauer, Produktmanagerin für den Bereich Rechnungswesen bei der SBS Software GmbH „Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen müssen mit einem längeren Auswahlprozess rechnen.“ Rechnungswesen ein. Die Aufgaben, die es im Controlling-Alltag zu erfüllen gilt, sind vielfältig, wie Vertriebsleiter Finke unterstreicht: „In den meisten Unternehmen geht es darum, individuelle Kennzahlensysteme aufzubauen, Simulationen durchzuführen oder die verschiedenen internationalen Rechnungslegungen unter einen Hut zu bringen.“ In der aktuellen Version 3.0 sind unter anderem ein Business Cockpit, das sich auch via Webbrowser nutzen lässt, und mehrdimensionale Datenselektionen hinzugekommen. Die Implementierungszeit beziffert PST Software auf rund zehn bis15 Manntage, wobei die Kosten ca. 30000 Euro betragen. SBS Software – Lösungen gehen im Gesamtsystem auf Elke Bretterbauer, Produktmanagerin für den Bereich Rechnungswesen bei der SBS Software GmbH, rät Unternehmen, viel Zeit für die Suche nach der passenden Controlling-Lösung einzuplanen: „Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen müssen mit einem längeren Aus- Business&IT 5/2008 SoftM – intellektuelle Vorarbeit ist entscheidend Armin Hedwig, Produktmanager Business Intelligence bei der SoftM Software und Beratung AG „Ein Controlling-Konzept sollte zum Projektstart bereits vorliegen.“ SoftM hat sich mit den Unternehmenslösungen SoftM-Suite, Semiramis und Greenax vor allem als ERP-Anbieter einen Namen gemacht. Mit dem BI-Cockpit hat das Software-Haus auch eine ControllingKomponente im Produktportfolio, die als Stand-alone-Lösung mit allen erdenklichen kaufmännischen Anwendungen verknüpft werden kann. Standardschnittstellen bestehen unter anderem zu SoftM-Suite, dem Rechnungswesen Sharknex und seit kurzem auch zu Semiramis. Als Zielgruppe gelten mittelständische Unternehmen ab 100 Mitarbeiter, die mit Investitionskosten von rund 10000 Euro rechnen müssen. Als wichtigste Voraussetzung für die Arbeit mit einem modernen Controlling-System mahnt Armin Hedwig, Produktmanager Business Intelligence bei der SoftM Software und Beratung AG, betriebswirtschaft- wahlprozess rechnen. Schließlich stehen viele Hundert Produkte zur Disposition.“ Wichtig sei es, nicht nur auf das Produktdatenblatt zu schielen, sondern auch die Anbieter genau unter die Lupe zu nehmen. Die Liste der Referenzkunden, das ServiceAngebot und der Marktanteil seien dabei aufschlussreiche Faktoren. SBS Software ist vor allem durch die kaufmännischen Lösungen zu Lohnbuchhaltung, Rechnungswesen und Warenwirtschaft bekannt, die sich zu einem Komplettpaket zusammenführen lassen. Ergänzend hierzu gibt es die Zusatzmodule SBS Analysis und SBS Reporting, die für Geschäftsanalysen und das qualifizierte BeAnzeige richtswesen zuständig sind. Weitere Module zur Kostenrechnung und zum Rating sowie ein Business Cockpit runden den Funktionsumfang ab. Mehr Power für „Entscheidend für die Analyse, Planung Qualität des Controlling-Systems sind vor und Reporting. allem drei Aspekte: die Integration aller Datenquellen, die Speicherung der Daten über lange Zeiträume und die Benutzerfreundlichkeit“, stellt Elke Bretterbauer klar. Vor allem Letzteres habe einen entscheidenden EinDie Cubeware Produkte verkürzen unsere Controllingfluss auf die langfristiprozesse; Standardberichte liegen jetzt 2 Arbeitstage gen Betriebskosten. statt zuvor 8 Tage nach Buchungsschluss vor. Ergänzt wurde kürzlich ein Modul zu BaThorsten Lorenz, IT-Controller lanced Scorecards. bei der Bertelsmann Stiftung 29 ■ einfach ■ schnell ■ leistungsstark www.cubeware.de BUSINESS-LÖSUNGEN : CONTROLLING-SOFTWARE liche Kompetenz an: „Ein Controlling-Konzept sollte bereits vorliegen. Zudem müssen die operativen Systeme die notwendigen Zahlen liefern.“ Bei Controlling-Software komme es nach Meinung von Armin Hedwig vor allem auf die Flexibilität an. So müssten die Unternehmen grundsätzlich die Wahl zwischen verschiedenen Ansätzen wie Deckungsbeitragsrechnung, Grenzplankostenrechnung oder Prozesskostenrechnung haben. Das BI-Cockpit ist wahlweise per Webbrowser zugänglich und liefert zuverlässige Kennzahlen zu allen wichtigen Unternehmensbereichen. SOU Systemhaus – Projekt-Controlling inklusive Das SOU Systemhaus ist für die Unternehmens-Software SOU.MatriXX bekannt. In Buchtipp Controlling-Berichte professionell gestalten Bei diesem Buch geht es in erster Linie um den Output, den das Controlling liefert. Interessierte Leser erfahren vom Autor Peter Rühm, wie Zahlen aufbereitet werden müssen, damit Außenstehende die Kernaussagen sofort verstehen. Das Thema des ersten Teils sind die verschiedenen Stilmittel, zu denen etwa Tabellen, Charts oder komprimierte Kennzahlen gehören. Im zweiten Teil fällt der Blick auf die Choreografie von Präsentationen und Unternehmensberichten. Auf der mitgelieferten CD-ROM befinden sich Vorlagen, Checklisten und – was besonders hilfreich ist – komplette Textbausteine, die in Unternehmensberichten eingefügt werden können. Peter Rühm, Rudolf Haufe Verlag, (www.haufe.de), erschienen im August 2007, 34,80 Euro, 254 Seiten, ISBN 978-3-448-07478-9 30 Sachen Controlling gibt es die beiden Komponenten SOU.MatriXX_Control und SOU.MatriXX_BI, die wahlweise einzeln oder als integrierter Bestandteil des ERPSystems eingesetzt werden können. Sie liefern Controllern und Firmenchefs komprimierte Geschäftszahlen und Plandaten, je nach Bedarf als Tabelle oder auch in grafischer Form. „Bei Mittelständlern wächst das Bewusstsein, dass Controlling ein wichtiger Baustein für die Unternehmenssteuerung ist – nicht zuletzt vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen wie etwa Basel II“, weiß Marco Mancuso, kaufmännischer Geschäftsführer der SOU Systemhaus GmbH & Co. KG. Entscheidend sei dabei, dass die Controlling-Software modular aufgebaut ist, alle notwendigen Schnittstellen an Bord hat und genau die Zahlen liefert, die benötigt werden. „Das können etwa im Einkauf die aktuellen Lager- und Bestellbestände sein oder in der Fertigung die Auftragsund Rückmeldedaten“, erklärt Marco Mancuso. Zu den aktuellen Trends zählt er Themen wie die Web-Integration, das mobile Controlling oder den Ausbau der Frühwarnsysteme. Zu den neuen Funktionen, die bei SOU.MatriXX kürzlich hinzugekommen sind, gehören unter anderem das ProjektControlling sowie Kalkulationen zum Termin- und Ressourcenmanagement. SWOT – Controlling-Lösung nach dem Baukastenprinzip Die Anforderungen für die Einführung eines professionellen Controlling-Systems sind nicht hoch, findet Daniela Lange, zuständig für den Vertrieb und die Leitung der SWOT Akademie bei der SWOT Controlling GmbH: „Es geht darum, klare Ziele zu formulieren, diese zu planen und anschließend die Zielerreichung zu überprüfen. Nur so lassen sich Fehlentwicklungen rechtzeitig entdecken und beseitigen.“ Allerdings würden noch immer viele Unternehmen mit Excel-Tabellen arbeiten, die ausschließlich auf Personen bezogen funktionieren. Eine höhere Effizienz kann nach ihrer Meinung nur mit einem per Daten- Marco Mancuso, kaufmännischer Geschäftsführer der SOU Systemhaus GmbH & Co. KG „Bei Mittelständlern wächst das Bewusstsein, dass Controlling ein wichtiger Baustein für die Unternehmenssteuerung ist.“ bank gestützten Controlling-System erreicht werden. Eine solche Lösung ist SWOT Controlling. Die Software basiert auf der Datenbank Microsoft SQL Server und lässt sich mit zahlreichen Zusatzmodulen, etwa zu Vertriebs-Controlling, Finanzanalyse oder Risikomanagement ergänzen. Zu den neuesten Programm-Erweiterungen zählt das Modul IFRS/Impairment, das eine schnelle Unternehmensbewertung nach internationalen Bilanzierungsvorschriften ermöglicht. „Damit sprechen wir vor allem börsennotierte und Kapitalmarkt-orientierte Unternehmen an“, unterstreicht Daniela Lange. Für die Anbindung des betrieblichen Rechnungswesens oder des ERP-Systems gibt es vorkonfigurierte Schnittstellen. „Die Anwender wählen lediglich die Schnittstelle aus und können dann per Knopfdruck die Daten holen.“ Um angesichts des hohen Datenvolumens nicht den Überblick zu verlieren, liefert das SWOT Cockpit komprimierte Unternehmenszahlen – bei Bedarf auch grafisch aufbereitet. Inhalt und Optik lassen sich frei anpassen. Zur Zielgruppe der SWOT Controlling GmbH gehören mittelständische Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 500 Millionen Euro. Spezielle Branchenlösungen gibt es unter anderem für Industrie, Handel, öffentliche Betriebe oder das Gesundheitswesen. Die Kosten für den Einstieg in das Daniela Lange, zuständig für den Vertrieb und die Leitung der SWOT Akademie bei der SWOT Controlling GmbH „Beim Controlling geht es darum, klare Ziele zu formulieren, diese zu planen und anschließend zu analysieren.“ Business&IT 5/2008 CONTROLLING-SOFTWARE Controlling beziffert das Unternehmen mit durchschnittlich 10000 Euro – inklusive Implementierung. Topix AG – integrierte Controlling-Funktionen Die Topix AG ist Hersteller der ERP-Software TOPIX:5, die sowohl für den PC als auch für Mac-Rechner zu haben ist. Angesprochen dürfen sich kleine und mittelständische Unternehmen fühlen. Handel, Dienstleistungsbetriebe und kreative Wirtschaftszweige sind besonders stark vertreten. Die einzelnen Komponenten der Unternehmens-Software lassen sich individuell zusammenstellen, wobei das Controlling nicht zu kurz kommt. Hier kann Topix mit drei Modulen aufwarten: Kosten- und Leistungsrechnung, Kostenstellen-Auswertungen und das im Herbst 2007 erschienene Zusatzmodul Analytik Report für bereichsübergreifende Auswertungen. „Immer mehr Unternehmen setzen auf integrierte Lösungen. Sie vermeiden so Qualitäts- und Terminprobleme, die durch die sonst erforderliche Datenübergabe entstehen können“, stellt Wolfgang Grasberger, Vorstand der Topix AG, klar. Entscheidend sei dabei vor allem die Flexibilität des Reportings. Bei TOPIX:5 gibt es laut Grasberger keine Einschränkungen: „Die Daten lassen sich aus allen Programmbereichen beliebig mit- Controlling-Systeme sollten möglichst alle Bereiche des betrieblichen Rechnungswesens und der Unternehmenssteuerung umfassen. (Quelle: SWOT Controlling GmbH) Business&IT 5/2008 Wolfgang Grasberger, Vorstand der TOPIX AG „Immer mehr Unternehmen setzen auf integrierte Lösungen.“ einander kombinieren oder auf bestimmte Aspekte, wie etwa Kunden, Projekte oder Teilmengen, begrenzen.“ Wichtig ist nach seiner Meinung auch die Bedienfreundlichkeit, denn anderenfalls drohe ein zu hoher personeller und zeitlicher Aufwand für das Berichtswesen. Hier greift TOPIX:5 auf grafische Darstellungen und eine einfache Auswahl der Parameter über Einblendmenüs zurück. Auch Grasberger betont die Bedeutung organisatorischer Maßnahmen, auf die es bei der Einführung von Controlling-Modulen ankommt: „Insbesondere die Planung ist bei Controlling-Projekten von zentraler Bedeutung. Hier gilt es vor allem, die entscheidenden Steuerungsgrößen zu identifizieren. Schließlich soll das Controlling möglichst konkrete Informationen liefern.“ Die Marktaussichten für Controlling-Systeme bewertet Grasberger optimistisch. Gerade mittelständische Unternehmen seien zunehmend gefordert, Transparenz in ihr Geschäft zu bringen. Der Druck komme zum einen von den Kreditgebern, zum an- deren aber auch vom rasant wachsenden Datenvolumen. „In den ersten Jahren nach Basel II haben die Unternehmen zunächst das Reporting der Finanzbuchhaltung optimiert, jetzt sind Bereiche wie Vertrieb, Marketing oder das Projektmanagement dran.“ Wilken – Controlling als Management-Methode Auch die Wilken GmbH gehört zu jenen ERP-Anbietern, die ihre UnternehmensSoftware mit einer eigenen ControllingKomponente ausgestattet haben. Das Wilken InformationsSystem arbeitet nahtlos mit der Wilken Suite zusammen und lässt sich mit Hilfe so genannter Flatfiles – also einer Verknüpfung entsprechend formatierter Dateien – mit anderen betriebswirtschaftlichen Anwendungen verknüpfen. Eine spezielle Zielgruppe gibt es bei der Wilken Suite nicht, doch sind nach Herstellerangaben Stadtwerke, Krankenkassen und Sparkassen überproportional in der Kun- Jörn Struck, Leiter Produktmanagement bei der Wilken GmbH „Die Software ist nur Mittel zum Zweck. Entscheidend ist, dass die Idee, die dahintersteckt, verinnerlicht wird.“ denkartei vertreten. Die Zusammenarbeit zwischen dem Wilken InformationsSystem und den vorgelagerten betriebswirtschaftlichen Anwendungen ist eng, unterstreicht Jörn Struck, Leiter Produktmanagement bei der Wilken GmbH: „Das Wilken InformationsSystem arbeitet mit hierarchisch aggregierten Strukturen, die sich per Drill down Schritt für Schritt auflösen lassen.“ Eine gute Integration sei unverzichtbar, wenn man die Controlling-Abteilung von der Datenaufbereitung entlasten will. Eine Besonderheit gibt es beim Web-Client zu verzeichnen: Anstelle des sonst üblichen Webbrowsers kommt die Java-WebstartTechnologie zum Zuge. „Es hat sich gezeigt, dass viele Unternehmen nicht immer mit den neuesten Webbrowsern arbeiten“, 31 BUSINESS-LÖSUNGEN : CONTROLLING-SOFTWARE erklärt Jörn Struck. In der aktuellen Version des Controlling-Moduls wurde in erster Linie die Unternehmensplanung deutlich ausgebaut. Ausdrücklich unterstreicht der Leiter des Produktmanagements, dass eine Controlling-Software allein nicht ausreicht, um die Unternehmenssteuerung zu verbessern: „Die Software ist nur Mittel zum Zweck. Entscheidend ist, dass die Idee die dahintersteckt, verinnerlicht wird.“ Man sollte daher zunächst kritisch hinterfragen, wie weit die Strecke ist, die man auf diesem Weg bereits zurückgelegt hat. Mindestens ebenso wichtig seien eindeutige Strukturen sowie Verantwortlichkeiten. „Was bringt schließlich eine Kostenstellenrechnung, wenn es keinen gibt, der für die Kostenstellen verantwortlich ist?“, hinterfragt Jörn Struck. Zu guter Letzt verweist er auf die Qualität der Datenbasis. Das Controlling könne schließlich nur so gut sein wie die Zahlen, die dabei verarbeitet werden. Mit Blick auf die aktuellen Trends fällt ihm das Schlagwort „Information on Demand“ ein, mit dem das Management vor dem Informations-Overkill bewahrt werden soll. „Schwellenwerte helfen, den Informationsfluss in den Griff zu bekommen. Die Verantwortlichen werden dabei nur dann informiert, wenn die Kennzahl eine kritische Grenze überschreitet“, erläutert Jörn Struck. Winterheller – es kommt auf die Kompetenz des Anbieters an Thomas Haas, Director Consulting bei der Winterheller Software Gesellschaft mbH, ist davon überzeugt, dass Controlling-Projekte heute anders laufen als noch vor ein paar Jahren: „Der Schwerpunkt verlagert sich von der Software-Wahl auf die Prozess-Optimierung. Oft treffen wir auf Strukturen, die über Jahre – oder gar Jahrzehnte – gewachsenen sind. Externe Berater helfen den Betrieben, über den eigenen Tellerrand zu blicken, um Lücken und Potenziale zu erkennen.“ Damit rücke der Anbieter bei der SoftwareAuswahl verstärkt ins Rampenlicht. Er sollte das notwendige Controlling-Wissen mit- 32 Ohne eine professionelle Controlling-Software ist die Unternehmenssteuerung beinharte Knochenarbeit. (Quelle: Step Ahead AG) bringen, wobei spezielle Branchenkenntnisse Gold wert seien. „Referenzen und die Zeit, die ein SoftwareHaus am Markt ist, sind mittlerweile wichtige Entscheidungsfaktoren“, unterstreicht Thomas Haas. Mit Blick auf die technische Seite empfiehlt er, den Blick in die Zukunft zu richten und neben den kurzfristigen Anforderungen auch den langfristigen Bedarf zu berücksichtigen. Thomas Haas, Director Consulting bei der Winterheller Software GmbH „Der Schwerpunkt verlagert sich von der Software-Wahl auf die Prozess-Optimierung.“ Ebenso wichtig seien die technischen Rahmenbedingungen. „Wenn ein Unternehmen bei den übrigen kaufmännischen Lösungen zum Beispiel auf Datenbank-Technologie von Microsoft setzt, ist es kaum sinnvoll, eine Controlling-Software auf Basis einer Oracle-Datenbank einzuführen“, erklärt Thomas Haas. Im Zusammenhang mit der Implementierung kommt es nach der Meinung von Thomas Haas auf schnelle Erfolge an. „Es ist besser, den Nutzwert der Controlling-Software sofort zu erschließen, als an langfristi- gen Visionen zu basteln, die nach 100 Einzelschritten erreicht werden.“ Die unterschiedlichen Zielgruppen versorgt Winterheller mit verschiedenen Controlling-Lösungen: Während WINTERHELLER Professional für den Mittelstand gedacht ist, richtet sich WINTERHELLER Enterprise an Großunternehmen und Konzerne. Speziell für die Beratungsbranche gibt es die Einzelplatzversion WINTERHELLER Basic. Für die Integration in das Systemumfeld ist der Professional Modeller zuständig. „Dabei geht es nicht allein um die Übernahme der operativen Zahlen. Bei Bedarf kann in umgekehrter Richtung auch auf Kontendetails und sogar einzelne Belege zugegriffen werden“, erklärt Thomas Haas. Die komplexen Informationen werden in Business Cockpits grafisch aufbereitet, die wahlweise innerhalb der ControllingSoftware oder per Webbrowser aufgerufen werden können. Zu den neuen Funktionen der aktuellen Programmversion gehören die Professional Planner Services für Microsoft Excel, mit deren Hilfe Zahlen aus dem Controlling an die Tabellenkalkulation übergeben werden. Fazit Angesichts des breiten Angebots dürfte nahezu jedes Unternehmen fündig werden. Sehr viel wichtiger ist es deshalb, den organisatorischen Grundstein für die Einführung der Controlling-Software zu legen und die vorhandene IT-Landschaft entsprechend vorzubereiten. Die Software selbst ist nur ausführende Instanz. Ein Werkzeug, das ohne die intellektuelle Vorleistung nicht allzu viel wert ist. Ein anderes Problem sind die Daten, die dem Controlling-Tool geliefert werden. Sie müssen nicht nur strukturiert aufbereitet sein, sondern zudem die notwendige Qualität mitbringen. So ist beispielsweise die Aussagekraft einer Vertriebsplanung eher gering, wenn der Außendienst die laufenden Verkaufschancen nur unregelmäßig pflegt oder nachlässig bewertet. Dies der Belegschaft zu verdeutlichen, ist für den langfristigen Erfolg eines Controlling-Projekts entscheidend und die eigentliche Herausforderung des Managements. tf Business&IT 5/2008