JAPAN - Immer ein Erlebnis!
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JAPAN - Immer ein Erlebnis!
j a p a n - i m m e r e i n e r l e b n i s <> 61 JAPAN Immer ein Erlebnis! Text: Michael Maul Bilder: Michael Maul, Hans-Jürgen Ninke und Siegmund Bergemann E ndlich war es wieder soweit. Japan! Ich glaube, egal, wie oft man die Reise antritt, es erwartet einen immer wieder etwas Neues. Es ist eigentlich das Kinderüberraschungsei der Erwachsenen, oder sagen wir, der Koikichi. "Spannung, Spiel und Sake". Dieses Mal stand ja auch wieder eine Menge auf dem Programm. Bei uns waren die Koi der letzten Saison fast alle verkauft, wir benötigten dringendst einen neuen guten Besatz. In der letzten Saison kamen die Alps nach Deutschland und erfreuten viele Liebhaber mit einem schönen Sumi und einem Weiss wie der Schnee in den Alpen. Wir kennen nun die Alps Tosai, aber jeder wollte die Nisai sehen. Viele waren gespannt auf die Alps! Wo wachsen diese auf, unter welchen Bedingungen verbringen Sie den Sommer, Fragen, Fragen und Fragen standen im Raum. Jedes Jahr ist der Sommer entscheidend, wie gut die Koi wachsen. Und dieses Jahr war der Sommer sehr gut. Sehr lange sehr warm, oder eher: sehr heiss! Abfischen der Mudponds Dieser Informationshunger musste bedient werden. IKEAGE, das heisst Herbsternte, Abfischen der Mudponds, Schlammparty in Japan. Und es gab so viel, was wir wissen wollten. Wir mussten dabei sein. Auch hatten wir dieses mal die Tochter einer befreundeten koisüchtigen Familie dabei. Sie hatten den Plan, nur die Tochter mit zu schicken, damit nicht so viel Koi gekauft werden! Japan ist aber ein Land, in dem schon so mancher Einkaufsplan sehr kurzfristig Grösserem weichen muss! Es ist eigentlich das Kinderüberraschungsei der Erwachsenen, oder sagen wir, der Koikichi. "Spannung, Spiel und Sake". Ko i K u r i e r 6 6 <> 4 - 2010 Kulturell sollte natürlich auch etwas dabei sein. Die Eine wollte Parks, Tempelanlagen, japanische Mode und Schuhe sehen. Der Andere wollte auch Fukuoka - eine Millionenstadt am Meer unbedingt in das Hard Rock Cafe in Fukuoka. Wellness stand ebenfalls auf dem Programm. Es sollte ein Onsen besucht werden. Ein schönes japanisches Bad, welches durch eine heisse Quelle gespeist wird. Wie schon gesagt, es war wieder mal viel zu erledigen in der kurzen Zeit. Endlich war es soweit! Airport Frankfurt, von hier aus ging es wie immer los. Nach ca. 12 Stunden Flugzeit erreichten wir unser erstes Ziel. Tokio! Was für eine Stadt! Fukuoka - Eine Millionenstadt direkt am Meer Tokio liegt in der aktivsten Erdbebenzone der Welt. Tokio befindet sich auf der grössten der vier Hauptinseln Japans "Honshu", liegt im Schnitt nur 6 m über dem Meeresspiegel, hat 2 grosse Flughäfen Haneda und Narita und beherbergt ca. 8,5 Millionen Einwohner und der Name bedeutet "Östliche Hauptstadt". Und das Wichtigste zum Schluss. Hier findet Ende Januar 2011 die All Japan Koi Show statt. Hier in Tokio haben wir immer ein paar Stunden Aufenthalt, die aber meist sehr schnell vorbei gehen. Der Airport bietet viel. Shops und Restau- rants sowie tolle Panoramabilder des Flughafens, da hier sehr viele gigantische Glasscheiben verbaut wurden. Noch etwas geschlaucht vom langen Flug, bereiteten wir uns auf den Anschlussflug nach Fukuoka vor. Nach 1,5 Stunden Flug landeten wir nun endlich auch in Fukuoka. Einer Millionenstadt direkt am Meer. Fukuoka ist die grösste Stadt auf der südlichsten der japanischen Hauptinseln - Kyushu - und die achtgrösste Stadt Japans. Mit rund 1,45 Millionen Menschen ist sie etwa so gross wie München. Die Jahreszeiten gleichen - von einer Regenzeit im Juni/Juli (Sommermonsun) abgesehen - etwa denen in Südeuropa. Die Höchsttemperaturen liegen etwa bei 37 °C, die niedrigste Temperatur, die je gemessen wurde, war -8,2 °C (5. Februar 1919). Im Durchschnitt ist es aber 16,8 °C warm. 1978 war die längste Hitzeperiode mit insgesamt 79 Tagen mit über 30 °C. Und dieses Jahr war auch wieder eine Hitzewelle in Japan. Ich glaube, der einzige Deutsche, der sich eine solche Sommerhitze dort angetan hat, war Hans-Jürgen Ninke, der Bilder für uns von den neuen Tosai besorgte und die Selektion beobachten wollte. Er sagte bei einem Telefonat damals zu mir: Du kannst alles machen! Aber nur morgens! Ab dann ist es zu heiss. Ko i K u r i e r 6 6 <> 4 - 2010 j a p a n - i m m e r e i n e r l e b n i s <> 63 Nun weiter mit unserer Reise. In Fukuoka angekommen, mussten wir weiter nach Kurume. Eine kleine Stadt (nur ein paar 100000 Einwohner), die bekannt ist für ihre schönen Azaleen und nur wenige Kilometer von der Ogata Koi Farm entfernt liegt. Nach einem ganzen Tag Reisezeit und im Besitz des Hotelschlüssels, begannen wir umgehend, etwas gegen den Jetlag zu unternehmen. Wir besuchten ein kleines, aber feines Lokal, wo HansJürgen offensichtlich schon sehr bekannt war. Wir liessen uns dort mit einem kleinen, sehr leckeren Snack versorgen und probierten ein (paar) Gläschen Sake! Wenigstens ein paar Stunden Schlaf mussten sein, denn morgen oder mittlerweile nachher sollte es ja zur Ikeage - dem Abfischen eines Naturteichs - gehen. Dem Narumizu, ein Naturteich der über 25.000m² Wasseroberfläche verfügt und an so einigen Stellen bis zu 15 m Wassertiefe hat. Hier zeigt sich für Züchter, Händler, und letztendlich auch Sie, was Neues auf Sie zu schwimmt. Abfischen an solchen grossen Teichen ist keine Aktion, die mal soeben durchgeführt wird. Es bedarf einer umfangreichen Vorbereitung. Über 3 Wochen lang wird der Teich kontinuierlich und gleichmässig abgelassen und die Tiefe des Schlamms am Boden des Teichs geprüft. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn der Teich (oder auch Mudpond genannt) bis auf einen Meter abgelassen wird und sich herausstellt, dass der Schlamm 80cm oder gar 1m beträgt. An der Vorderseite des Teichs ist eine Treppe aus Beton eingebaut, wo sich an der Seite der Treppe die Ablassöffnungen befinden. Alles ist genau geplant und vorbereitet. Um ganz sicher zu gehen, dass der Teich nicht zu weit abgelassen wird und der Schlamm höher ist als erwartet, wurde dafür extra eine so genannte 24h Wache von Manabu Ogata in den letzten Tagen des Ablassens zur Aufsicht abgestellt. Narumizu, ein Naturteich mit über 25.000 m2 Wasseroberfläche Ko i K u r i e r 6 6 <> 4 - 2010 Die Spannung war gross und nach über einer Stunde Autofahrt kamen wir endlich an dem besagten Mudpond an. Natürlich waren Manabu Ogata und seine Mitarbeiter schon da. Nach unseren ersten prüfenden und sehr neugierigen Blicken in den abgelassenen Mudpond, oder besser, den Rest, der davon übrig war, stellten wir eine ca. 10m x 10m grosse und ca. 80cm tiefe Pfütze fest. Diese war aber nicht braun und schlammig wie erwartet, sondern es war glasklares Wasser und darin befand sich kein einziger Koi! Nichts! Waren wir zu spät gekommen? Über 1.000 zweijährige Koi sollten in diesem gigantischen Naturteich sein. Und im kläglichen Rest des abgelassenen Teiches war kein einziger Koi zu sehen. Wir prüften schnell die Fahrzeuge von Ogata, um zu erfahren, ob wir das lang erwartete Event " Abfischen" verpasst hatten. Ob die Koi vielleicht schon verladen waren. Aber es stellte sich zum Glück heraus, dass dies nicht der Fall war. Aber wo waren sie! Versteckten sich die Koi im Schlamm? Ein grosser Kran wurde aufgebaut. Er sollte dazu verwendet werden, die schweren, mit Koi gefüllten Container von der Teichsole auf die LKW zu setzen. Das Abfischen stand unmittelbar bevor. Siegmund (der Fotograf vom Koi Kurier) und ich waren bereits mit den Fotoapparaten bewaffnet. Unsere Reisebegleiterinnen standen gespannt mit HansJürgen bei der Truppe und nahmen an der Reisschnaps-Zeremonie teil, die vor jedem Abfischen stattfindet. Ein gibt einen kleinen Becher Reisschnaps, von dem jeder einen Schluck trinkt oder besser: nippt, und den Rest dem Teich opfert. Wenn man nicht weiss, um was es geht, macht es stark den Eindruck, der Schnaps würde einfach nur bescheiden schmecken und jeder versucht ihn nun, heimlich auf den Rasen zu schütten. Wenn man nicht aufpasst und den Becher austrinkt, empfindet man das so, wie gerade eben beschrieben. Gummistiefel an, Kamera unter den Arm und rein ins Vergnügen. Man musste aufpassen, wo man hinging, da die Tiefe des Schlamms zwischen 10 und 60 cm variierte, jedoch die Höhe der Gummistiefel Tiefen über 30 cm nicht zuliess. Schnell waren Wannen, Schleppnetze und alle weiteren Vorbereitungen abgeschlossen. Es ging los. Ogatas Crew zogen das Schleppnetz zum er- Ko i K u r i e r 6 6 <> 4 - 2010 Der grosse Kran verlädt die schweren, mit Koi gefüllten Container auf die LKWs j a p a n - i m m e r e i n e r l e b n i s <> 67 sten Mal durch das klare Wasser. Da waren Sie! Hunderte Koi stoben auseinander. Das Wasser änderte sich blitzschnell in eine kochende braune Schlammbrühe. Die Koi wurden mit dem Schleppnetz zusammen getrieben. Vom Schleppnetz aus wurden Sie in eine grosse Wanne gesetzt, die komplett geflutet war. Diese wurde dann randvoll gefüllt mit Koi zum Koi-Lift (dem Kran) gebracht, einem Behälter, der die Koi aus dem Naturteich direkt zu den Transport-LKW transportiert. Das Ganze ging sehr zügig voran. Hier sah man, dass Profis, vor allem ein sehr eingespieltes Team, an der Arbeit waren. Immer wieder wurde das Zugnetz durch das Schlammwasser gezogen und grosse Mengen an Koi abgefischt. Oben auf dem LKW wurden die Koi aus der Kranbox geladen, gezählt und in die auf den LKW befindlichen Transportbehältern verteilt. In jeden Behälter wurden 140 kräftige, grosse Koi geladen. Acht solcher Behälter standen zur Ver- Das Abfischen der Mudponds gleicht einer Schlammparty Da waren Sie! Hunderte Koi stoben auseinander. Es war eine gute Ernte, bei der grosse, kräftige Tiere zum Vorschein kamen Man hat schon viel über das Abfischen gelesen und fügung und wurden voll besetzt. Man sah es den Mitarbeitern deutlich an, dass es eine gute Ernte war. Grosse, kräftige Tiere kamen zum Vorschein! Als der Grossteil der Koi eingefangen war, gab es eine kleine Pause. Snacks und Getränke standen bereit. Wie aus dem Nichts tauchte ein Kunde der Ogata Koi Farm auf, der ein fertig gegrilltes Wildschwein (na ja, es war ein Frischling, ein kleines Ferkel also) dabei hatte! Er hatte es am Tag zuvor geschossen. Genau so hatten wir uns das vorgestellt! Alle paar Minuten etwas Neues erleben und sehen. Hautnah mit dabei zu sein, darauf haben wir gewartet und wurden nicht enttäuscht. Ca. 1.140 Koi sind abgefischt worden. Ich konnte nun meine mit Schlamm von aussen und innen versauten Gummistiefel sauber machen. Die Lust, diese zu kaufen, war bei 200% angekommen. Wir konnten es kaum abwarten, mit der Selektion zu beginnen! Das sollte aber erst in zwei Tagen pas- gehört, aber es einmal live zu erleben, ist doch was anderes. Das Schlammwasser im Naturteich wurde zwar permanent durch einen kleinen Bach mit Frischwasser verdünnt, jedoch wurde der Teich immer weiter abgelassen. Um auch die letzten Tiere zu erwischen, bevor sie auf dem Trockenen lagen, wurden diese rasch mit dem Kescher eingesammelt. Sehr gründlich wurde kontrolliert, dass wirklich alle Tiere gefunden und verladen wurden. Man hat schon viel über das Abfischen gelesen und gehört, aber es einmal live zu erleben, ist doch was anderes. 15 Uhr, das Abfischen war beendet. Die Koi waren nun schon unterwegs zur Farm. Ko i K u r i e r 6 6 <> 4 - 2010 sieren. Unser Programm sollte noch weitere Highlights für uns bereithalten. Sightseeing in Kurume zum Beispiel. Unsere Ziele waren Schreine und Tempelanlagen. Alles zu Fuss, da die Entfernungen nicht zu weit waren und wir so auch etwas mehr von Japan und seinem Alltag mitbekamen. Kurume hat ca. 300.000 Einwohner und ist nun auch mit dem japanischen Hochgeschwindigkeitszug "Shinkansen" erreichbar. Wir gingen also zu Fuss weiter auf der Suche zu den Schreinen und Tempeln. Als Japan-Reisender stellt sich einem früher oder später die Frage, wie man denn nun einen Tempel von einem Schrein unterscheidet. Einen Schrein erkennt man schon durch das Tori am Eingang. Es ist das Tor zum Heiligtum. Um den oberen Teil sind meist "shimenawa" geschlungen, geflochtene, mit Streifen weissen Papiers geschmückte Reisstrohbänder. Den Hauptweg zum Tori flankieren zwei steinerne Hunde (komu inu), Löwen. Der Linke namens "a" hat den Mund geöffnet und symbolisiert den Beginn der Welt, während der rechts Sitzende "un" mit geschlossenem Mund das Ende der Welt verkörpert. Danach gelangt man zum Reinigungsbecken (chozuya), wo man mit einer Schöpfkelle (hishaku) Wasser aus dem Becken entnimmt und sich die Hände wäscht und den Mund ausspült, um so gereinigt den Schrein zu betreten. Tempel Einen Tempel erkennt man daran, dass man all die Dinge, die einen Schrein auszeichnen, nicht vorfindet - nein im Ernst: Am Eingang eines Tempels findet man oftmals ein riesiges Tor, das, im Gegensatz zum Tori, verschlossen werden kann und manchmal auch begehbar ist. Links und rechts im Tor sitzen die nio, die Wächter des Tempels. Vor der Statue in der Haupthalle liegen die Opfergaben und Räucherstäbchen werden verbrannt. Gebetet wird mit gefalteten Händen vor der Statue. Nicht selten findet man sehr schöne und oftmals vor langer Zeit von bekannten Persönlichkeiten angelegte Tempelgärten, insbesondere dann, wenn es sich um einen Zen-Tempel handelt. Ausserdem sind viele Tempel von Friedhöfen umgeben. Kumamotopark Burg von Kumamoto Ko i K u r i e r 6 6 <> 4 - 2010 70 <> japan - immer ein erlebnis Heute ist es soweit! Erwacht und gut gelaunt starteten wir auf die Ogata Koi Farm. Es war ein schöner Tag und wir haben viel erlebt! Wieder im Hotel angekommen, hiess es: 1 Stunde Pause! Dann ging es wieder los. Endlich einkaufen. Wir suchten uns ein Lokal, um etwas zu essen. Hier war der Tip unseres Japan Experten wieder einmal Gold wert. Hans-Jürgen führte uns in ein kleines Lokal, wo wir die Speisekarte nacheinander durchprobierten. Hier stand jedes Gericht nur auf Japanisch und man konnte stellenweise nur ahnen, was man bekam. Aber alles war sehr lecker. Der Aperitif und Digestif durften natürlich nicht fehlen! Der Aperitif war hier doch meist ein kaltes, gut schmeckendes japanisches Bier und ein oder zwei Väschen Sake. Digestif - darunter versteht man Genussmittel wie Getränke und Zigarren, welche nach dem Essen konsumiert werden. Einerseits sollen sie die Verdauung fördern, andererseits einen optimalen Ausklang eines Essens darstellen und wurden darum auch ausrei- Koiselektion bei Ogata chend und wiederkehrend bestellt. Unser Digestif war Sake, und zwar heiss genossen! Kaum zu glauben wie viele sehr gutschmeckende Sorten es davon gibt. Gut verdaut konnte man so nun auch den Gang zum Hotel anstreben. Morgens ging es dann wieder los. Heute war Ausflugzeit. Die Finger juckten zwar nach Koiselektion, aber die Farm musste ja erst auf die Händler und die Selektion vorbereitet werden. Heute ging die Fahrt nach Kumamoto. Eine Grossstadt (650.000 Einwohner) unweit der Ogata Koi Farm. Toshi Ogata fuhr uns zu einem typischen japanischen Park. Wahnsinn. Alleine die Anzahl der gestalteten Nadelhölzer war nicht zählbar. Für jeden Koikichi war das wohl der Garten Eden! Schnell kommt man hier auf den Gedanken, zu Hause den nächsten Umbau / Umgestaltung des Teichs zu planen. Nach ca. 2,5 h Schwärmen ging es weiter in die Burg von Kumamoto. Jeder hat irgendwelche Vorstellungen von Japan, wie die Schlösser oder Burgen der Samurai aussehen. Meistens ist dies von irgendwelchen Filmen, die man gesehen hat, geprägt. Und dann kommt genau das, was man sehen wollte. Und auch noch gleich so ein Megabauwerk. Die Dimensionen werden einem erst bewusst, je mehr man sich nähert. Hier verbrachten wir eine ganze Weile und genossen den schönen Tag. Was stand heute noch alles auf dem Programm? Ausflug in ein Onsen (heisses Bad) und abends mit Familie Ogata Japanisches Fondue (Shabu shabu) essen gehen. Damit das viele Essen besser verdaut wurde und nicht so schwer im Magen lag, wurde natürlich auf den Digestif nicht verzichtet. Koiselektion! Heute ist es soweit! Erwacht und gut gelaunt starteten wir auf die Ogata Koi Farm. Endlich einkaufen. Wir konnten es ja schon kaum abwarten, die Ersten unser Eigen zu nennen. Den ganzen Tag bis in die Dunkelheit selektierten wir. Was für ein Spass. Wie beschreibt man die Koiselektion am besten? Es ist wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Zusätzlich überkommt einen noch das Gefühl, dass die Anlage zu Hause nun doch viel grösser sein sollte und mehr Koi beherbergen könnte. Alle guten Vorsätze beim Einkauf gehen verloren und man kommt in einen Kaufrausch. Dieser Tag kam mir vor, als wenn er nur eine Stunde hätte. Abends war mit den anderen angereisten Händlern sowie der Familie Ogata ein gemeinsames Abendessen eingeplant. Es war einfach Klasse! Eine tolle Runde mit netten Menschen und ein schöner und langer Abend. Der zweite Tag war deutlich anstrengender, da hier die gekauften Koi fotografiert werden mussten. Weitere Selektionen/ Einkäufe hinzu kamen. Auch Steffi 2, die Tochter unserer Kunden, schlug an diesem Tag zu. Manabu Ogata half ihr sogar bei der Selektion. Ich glaube, sie war rundum glücklich und hatte bisher einen sehr abwechslungsund erlebnisreichen Japantrip. Das Einzige, was man hier nicht ausgiebig bekam, war "Schlaf"! Hardrock Cafe Fukuoka. Wie durch Zufall hielt unser Taxi dort. Ich durfte die ganze Gruppe dabei begleiten, die unbedingt ins Hard Rock Cafe wollte. (Anmerkung der Redaktion: Boah, brech…) . Jeder hat halt seine Laster. Erholt ging es dann wieder ins Hotel. Wir begannen mit der Bearbeitung der Fotos und sahen uns nochmals unsere Selektion an. Was für eine Reise! Morgen geht es nach Hause und schon eine Woche später kommen die Koi nach Deutschland. Japan hatte uns wieder zu 100% begeistert. Das Schöne an der Novemberreise ist, dass man nicht so lange warten muss, bis es wieder heisst: "Endlich Japan"! Und HansJürgen darf sich schon bald wieder darauf freuen, morgens um sieben zu erfahren: "Guten Morgen, in 14 Stunden ist Abflug! Freust dich schon?" Was für eine Reise! Morgen geht es nach Hause und schon Unseren letzten Tag verbrachten wir in Fukuoka. Wir besuchten ein Megaeinkaufscenter! Riesige Stockwerke! Voll mit Damenschuhen, Damenunterwäsche, Damenkleidung, Damen….. ! Für die 3 Jungs aus der Fünfergruppe wohl der anstrengendste Tag der gesamten Japanreise. Sichtlich erfreut nach stundenlangem Kaufhausbesuch fuhren wir mit dem Taxi zum Hotel zurück. Direkt neben dem Hotel befindet sich das Ko i K u r i e r 6 6 <> 4 - 2010 eine Woche später kommen die Koi nach Deutschland. Japan hatte uns wieder zu 100% begeistert.