Ausgabe 52 als PDF zum
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Nr. 52 - Juni 2010 Diakonie-Zentrum Andreas Seifert: Eine Ära geht zu Ende Wäre Andreas Seifert ein Fußballer, würde man ihm einen „dynamischen Antritt“ und ein glänzendes Spielverständnis bescheinigen. Bereits als Vikar und Gemeindepastor hat er Führungsqualitäten bewiesen, so Hartmut Badenhop, langjähriger Freund und Wegbegleiter Andreas Seiferts sowie Bruder und Sohn der beiden Amtsvorgänger. Dies war einer der Gründe, warum er für das Amt des Vorstehers der PestalozziStiftung vorgeschlagen wurde. Vor fast 26 Jahren trat er sein Amt als Vorstand der Stiftung an. Innerhalb der ersten zwei Jahre brachte er die Neuausrichtung der Jugendhilfe auf den Weg und baute den Bereich Behindertenhilfe auf, bis heute ein weiteres wichtiges Standbein der Pestalozzi-Stiftung. Die Einrichtung der Pestalozzi-Werkstatt im Wichernhaus und die Entwicklung von Wohnangeboten für Menschen mit Behinderung sind gute Beispiele für Andreas Seiferts gezielte Arbeit und Zukunftsorientierung. Andreas Seifert ist ehrgeizig, hat unternehmerischen Weitblick und klare Ziele. Er betrieb konsequent die Entwicklung und Ausweitung der Arbeit der Stiftung: So wurde 2003 der Standort Walsrode aufgebaut und 2004 das Celler Evangelische Kinderheim übernommen. Andreas Seifert hat durch professionelle Leitungsstrukturen, Leitbild und Führungsleitlinien sowie durch ein zertifiziertes Qualitätsmanagement Grund- lagen gelegt, die die Pestalozzi-Stiftung zu einem modernen, vorbildlichen und diakonischen Leistungsanbieter machen. Um es mit den Worten Hartmut Badenhops zu sagen: „Er hat aus einem Familienbetrieb ein diakonisches Unternehmen gemacht.“ Andreas Seifert ist eben ein Managertyp, der gern strategisch plant und praktisch lenkt. Wenn möglich, mißt er Erfolge an überprüfbaren Fakten und in Zahlen. Um die Arbeit der Stiftung und ihre Entwicklung nachvollziehbar zu machen, hat er unsere Hauszeitung PEP konzipiert und Sie, als PEP-Leser, mit vielen eigenen Artikeln darüber auf dem Laufenden gehalten, wie wir unseren Leitsatz „Chancen geben – Leben lernen“ verwirklichen. Jeder, der mit ihm näher zu tun hat, kennt die Selbstdisziplin von Andreas Seifert. Er ist sehr gewissenhaft, sachlich und strukturiert. Sein Motto: „Der Ball muß auf dem schnellsten Weg ins Tor.“ Der Problemlösung geht dabei stets eine strukturierte Planung voraus, die dann präzise und hartnäckig umgesetzt wird. Ulrich Semmler, langjähriger Mitarbeiter und Weggefährte, erinnert sich: „Sein beharrliches Nachfragen konnte schon anstrengend werden. Wenn er sich an einem Thema festgebissen hatte, gab es für die Verantwortlichen kein Entrinnen mehr.“ Er erwartete viel von sich und von seinen Mitarbeitenden. Deshalb wurde ihm zu Beginn seiner Arbeit auch vorgehalten, er sei ja „gar kein richtiger Pastor“. Dazu erklärte Andreas Seifert seinen Kritikern in seiner direkten Art: „Nächstenliebe ist aber etwas anderes, als alles durchgehen zu lassen.“ Aber es gab auch genug Gelegenheiten, den „anderen“ Andreas Seifert zu erleben. Seine Gottesdienste in unserer Kapelle sind persönlich und so, daß die Gemeinde ihn versteht und jeder einbezogen wird. Jeden neu eingestellten Mitarbeiter hat er möglichst persönlich begrüßt. Mit ungezählten Briefen, Karten und Telefonaten hat er bei freudigen und traurigen Ereignissen Kontakt zu Mitarbeitenden, Ehemaligen und ihren Familien gehalten, sich mitgefreut oder getröstet. Dies ist seine Art, den Einzelnen wertzuschätzen. Es scheint unmöglich, daß Andreas Seifert auf Sparflamme arbeiten kann. Neben seiner Berufstätigkeit engagierte er sich kirchlich, diakonisch und sozialpolitisch. Fortsetzung auf Seite 2 Foto: Archiv Seit 1. August 1984 ist Andreas Seifert Vorstand der PestalozziStiftung. Er hatte große Herausforderungen zu bestehen, er hatte anfangs schwierige Bedingungen, um sie zu bewältigen. Er hat viel erreicht. Zum 1. Juli 2010 geht er in den Ruhestand und übergibt sein Vorstandsamt an Pastor Claus Dietrich Fitschen. Grund genug für einen Rückblick auf seine Wirkungszeit. 2 Nr. 52 – Juni 2010 Mannschaft zu verdanken ist. „Tue Gutes und rede darüber“, ruft er gern in Erinnerung, wenn es um Kooperationen mit anderen Organisationen geht, um Beteiligung an übergreifenden Projekten oder um die Entwicklung sozialräumlicher Angebote für Hannover, Celle oder Walsrode. Er verschafft sich Raum, bietet anderen aber auch Platz an. Legendär ist seine Wette zum Heiligabend: „Bei uns bekommen Sie garantiert einen Sitzplatz!“ Beruhigend bei alledem: Entspannung, Kultur und Literatur plant und lebt er auch und sichert so seinen inneren Ausgleich. Nach fast 26-jähriger Leitung der Pestalozzi-Stiftung endet am 30. Juni 2010 eine Ära: Pastor Andreas Seifert tritt in den Ruhestand. Er hat die Pestalozzi-Stiftung verändert. Als Andreas Seifert am 1. August 1984 als Vorsteher seine Tätigkeit aufnahm, gab es bei der Pestalozzi-Stiftung nicht das Angebot der Behindertenhilfe. Die Stiftung war weder in Celle noch in Walsrode noch in Hannover aktiv. Chancen geben - Leben lernen, kleine und große Menschen selbständiger und selbstbewusster werden zu lassen, Angebote auch für schwache und schwierige Menschen zu machen, bedeutete für Andreas Seifert, vorhandene und einzuwerbende Mittel differenziert und zielgenau - auf diese Weise sparsam - einzusetzen. Das ist Andreas Seifert mit Hilfe aller Mitarbeiter der Stiftung über mehr als ein Vierteljahrhundert sehr gut gelungen. Davon zeugt der in dieser Ausgabe vorgestellte Jahresabschluss 2009. Viel besser belegt dies der Vergleich der heutigen Kennzahlen mit denen des Jahresabschlusses 1984. Für seine Leistung am Menschen, dem Stiftungszweck, wird der Verwaltungsrat Andreas Seifert anläßlich seiner Verabschiedung danken. Ich werde auch in Ihrem Namen - im Namen der PEP-Leser - danken und hoffe, dies tun zu dürfen. Herzlichst Ihr A Ei i Axell Müll Müller-Eising Vorsitzender des Aufsichtsrates Foto: Archiv Liebe Leserin, lieber Leser! Fortsetzung von Seite 1 So war er Mitglied verschiedener Synoden und zuletzt im Rat der Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Über drei Wahlperioden hat er im Präsidium des Diakonischen Werkes und im Bundesvorstand des Evangelischen Erziehungsvereins (EREV) mitgearbeitet. Er gehörte zu den Gründern des Diakonischen Dienstgeberverbandes in Niedersachsen und hat dort im Vorstand und schließlich als Vorsitzender die Arbeitsrechtsregelung, das Mitarbeitvertretungsrecht und die Tarifentwicklung mitgeprägt. Im letzten Jahr haben die Mitarbeitenden schon etwas für den Abschied geübt, und Andreas Seifert mit einer Überraschungsfeier zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum geehrt. Sabine Meyer, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV), hat dies damals auf den Punkt gebracht: Andreas Seifert werde den Mitarbeitern als ganz außergewöhnlicher Vorstand in Erinnerung bleiben. Er sei ein Vorstand, der stets die Sache im Auge behielt. „Für Herrn Seifert sind Fürsorge und Respekt nicht nur Wörter, “ so Meyer, „er füllte den Begriff Dienstgemeinschaft in der alltäglichen Arbeit mit Leben und ist dem, was sich der Mitarbeiter und die MAV unter einem idealen Vorstand vorstellt, schon sehr, sehr nahe gekommen. Im Namen aller Mitarbeiter vielen Dank dafür.“ Cord von Frieling / Francesca Ferrari Er hat sich als „Außenminister“ der PestalozziStiftung verstanden und nach innen dafür gesorgt, daß eine leistungsstarke zweite Führungsebene nachwuchs. Sechs Bereichsleitungen kümmern sich um das operative Geschäft und vertreten die Stiftung in zahlreichen Fachgremien. Andreas Seifert ist stolz darauf, daß der gute Ruf der Stiftung seiner ganzen Elisabeth Mathew, Andrea Langer und Andreas Seifert (v.l.n.r.). Foto: Janisch Editorial Nr. 52 – Juni 2010 3 Unser Kunde: TUI Vertrieb & Service GmbH Foto: Ferrari Andreas Wachholz ist einer von 16 Beschäftigten, die täglich zwischen 100 und 120 Reiseführer verpacken und an Kunden des Reiseveranstalters TUI verschicken. Andreas Wachholz sucht die Reiseführer raus. Ob Paris, Mallorca oder Istrien, Andreas Wachholz weiß sofort, wo die TUI Reiseführer in den Regalen zu finden sind. Mühelos sucht der 46-jährige Beschäftigte der Pestalozzi-Werkstatt den jeweiligen Reiseführer aus dem nummerierten Regal heraus und packt sie sorgfältig in die vorab etikettierten Briefumschläge. Die Zusammenarbeit mit der TUI Vertrieb und Service GmbH hat im November 2009 begonnen. Um den Auftrag effizient ausführen zu können, hat die Pestalozzi-Stiftung neue Anschaffungen gemacht und neue Arbeitsprozesse geschaffen. Katrin Liedtke, Gruppenleiterin der Pestalozzi-Werkstatt: „Wir haben in neue Regale investiert, einen Arbeitsraum umgestaltet und eine Software entwickelt, mit der wir auf Abruf sagen können, wie hoch unser Bestand an den jeweiligen Reiseführern gerade ist.“ Mit der Umsetzung des Arbeitsauftrages ist Michael Wickel, Geschäftsführer von TUI Vertrieb und Service sehr zufrieden: „Unsere ersten Erfahrungen mit der Arbeit der Pestalozzi-Stiftung sind eindeutig positiv. Die Beschäftigten der Pestalozzi-Werkstatt arbeiten zuverlässig, kompetent und lösungsorientiert.“ Die TUI Vertrieb & Service GmbH wurde am 1. Januar 2004 als 100-prozentige Tochter der TUI Deutschland gegründet und ist als eigenständiges Unternehmen für zahlreiche Abläufe rund um Verkauf, Vertrieb und Logistik vor einer TUI Reise verantwortlich. Am Standort Hannover bündelt TUI Vertrieb & Service die Logistik, den Flugservice sowie die Beratung der Reisebüros im Call-Center. Für die Beschäftigten ist das Versenden der Reiseführer mehr als nur Arbeit. Andreas Wachholz: „Istrien, das sieht schön aus. Da möchte ich auch mal hin. Wo liegt denn das eigentlich?“ So entwickeln sich neue Gesprächsthemen über bislang unbekannte Länder und Menschen. ...die Mannschaft, mit der es 1986 in der Pestalozzi-Werkstatt und im Wohnheim begann? Der Aufbau des neuen Bereiches Behindertenhilfe gehörte zu den wegweisenden Entscheidungen, die Andreas Seifert zu Beginn seiner Dienstzeit treffen mußte. Insgesamt 17 junge Erwachsene, die bis dahin meist schon viele Jahre in der Jugendhilfe unserer Stiftung betreut worden waren, wechselten damals ins Arbeitsleben und sind bis heute in der Pestalozzi-Werkstatt tätig. Auf dem Gruppenfoto fehlen Dietmar Breiting, Regina Homburg, Ilona Kaiser und Anita Wolter. Sie alle haben zum erfolgreichen Aufbau der Pestalozzi-Werkstatt beigetragen und sorgen bis heute für ihren Erfolg. Foto: Janisch Kennen Sie ... ? Unsere Startmannschaft von links nach rechts: Klaus Gebers, Hartmut Breiting, Horst Fahrenholz, Wolfgang Andres, Willi Hermann, Andreas Schütz, Enrico Böhmer, Franz Benkendorf, Regine Laudan, HeinzHermann von der Behrens, Manuela Meyn, Angelika Lüdtke, Detlef Schulze, daneben Andreas Seifert. 4 Nr. 52 – Juni 2010 Schule machen! Soziales Lernen mit dem Fußball zige Tor, das bei den Turnieren für die Mannschaft fiel, war ein Eigentor des Gegners. Trotzdem haben die gemeinsamen Spiele zu einem erstaunlichen Ergebnis geführt. Die fußballbegeisterten Schüler aus Walsrode wollen eine echte Schulmannschaft sein, wollen gemeinsam trainieren und wollen sich auch in Zukunft mit Gegnern messen, gegen die sie vermutlich wieder chancenlos sein werden. Wichtig für die Lehrer der PestalozziSchule ist, daß die Motivation der Kinder in positive Erfolgserlebnisse umgesetzt wird. Denn so können die Foto: zur Nieden Todesmutig wirft sich der kleine 11-jährige Torwart Dominik, dem zwei Köpfe größeren Stürmer entgegen und kann dessen Schuß noch in letzter Sekunde abwehren. Trotz des mutigen Einsatzes verliert am Ende unsere Förderschule in Walsrode das Fußballspiel gegen die Osterwaldschule aus Schneverdingen mit 0:7. Dominik und seine Mannschaftskollegen verlassen den Platz trotzdem als Sieger. Besiegt haben sie zwar nicht die Jungs aus Schneverdingen, aber dafür ihre sonst eher niedrige Frustrationsschwelle, die oftmals ein viel härterer Gegner ist. Nur selten zu stoppen: Jiri Stajner. Ein großes Vorbild für viele Nachwuchsspieler. Diese Frustrationstoleranz war in den letzten Monaten beim Fußballteam der Pestalozzi-Schule Walsrode mehr als gefragt. Ohne eine feste Schulmannschaft, ohne Training und ohne einen eigenen Fußballplatz nahmen die Schüler an zwei Schulturnieren teil. Es hagelte ausschließlich Niederlagen. Beide Male wurde nur der letzte Platz erreicht. Das ein- Schüler ihre Verweigerungshaltung aufgeben und ein angemesseneres Arbeits- und Sozialverhalten erlernen. So machten Michael Tesch und Joachim Kipper den Förderschülern ein Angebot: Montags nach Schulschluss würden sie in ihrer Freizeit, aber vor allem auch in der Freizeit der Schüler, ein wöchentliches Training für die neue Schulmann- schaft der Pestalozzi-Schule anbieten. Die Bedingungen waren einfach: Nur wer regelmäßig beim Training erscheint, wer Respekt gegenüber seinen Mitspielern und Trainern zeigt, wer die Regeln, die auf einem Fußballplatz gelten, einhält und wer sein Bestes gibt, hat ein Anrecht auf einen Platz im Team. So einfach diese Bedingungen scheinen, so schwer sind sie für Schüler mit Förderbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung zu erfüllen. Beim ersten Training erschienen sechs Schüler. Keine geringe Zahl, wenn man bedenkt, daß sie dafür auf ihren freien Nachmittag verzichteten. Leider aber noch nicht genug für eine echte Schulmannschaft. Deshalb fuhr die Mannschaft zum nächsten Förderschulturnier wieder nach Schneverdingen ohne einen einzigen Ersatzspieler. Wieder wurden alle Spiele verloren, aber endlich konnte Janis das erste eigene Tor erzielen und am Ende bekam die Mannschaft trotz des letzten Platzes einen kleinen Pokal überreicht. Und wieder hatten sich die Schüler nicht vom Frust besiegen lassen. So gab es weder während der Spiele noch in den Pausen Probleme mit dem Verhalten der Schüler. In den nächsten Wochen bewarben sich immer mehr Schüler für die Fußballmannschaft. Inzwischen nehmen 14 Schüler in ihrer Freizeit am Training teil. Das ist gut ein Viertel der gesamten Schülerschaft der PestalozziSchule. Der jüngste Spieler ist zehn, der älteste 15 Jahre alt und trotzdem verstehen sie sich als TeamKameraden. Vermutlich werden Dominik, Janis und ihre Kollegen gegen die meist älteren Gegner auch in Zukunft nicht besonders oft als Sieger vom Platz gehen. Aber sie werden immer wieder lernen, ihren Frust zu besiegen und damit einen großen Schritt in ihrer persönlichen Entwicklung machen. Nr. 52 – Juni 2010 5 Jahresabschluß 2009 404 669 996 Gesamterträge (Summe GuV in T€) 4.497 11.278 24.160 nis belief sich trotz der Finanzmarktkrise auf 586.000 Euro. Das summiert sich mit dem Betriebsergebnis zu einem Jahresüberschuß von 959.000 Euro. Um diesen Betrag ist unser Eigenkapital auf nun 28,6 Millionen Euro gestiegen. Vor 25 Jahren verfügte unsere Stiftung über 11,2 Millionen Euro Eigenkapital. Darin waren damals die Sonderposten aus Investitionszuwendungen schon enthalten. Rechnet man heute diese separat 2009 Abw. 09 zu 08 ausgewiesene Bilanzposition in Höhe von 3,3 Millionen 2,7% Euro hinzu, ergeben sich Ei35.722 3,5% genmittel von 31,9 Millionen 28.596 Euro. Das ist knapp eine Ver1.969 17,3% dreifachung des Stiftungs1,9% vermögens in 25 Jahren und 1.917 721 -20,6% das Ergebnis einer langfri9,1% stigen strategischen Vermö1.087 gensverwaltung. 2,6% 24.793 – davon aus diak. Dienstleistungen (T€) 3.674 10.338 21.141 21.825 3,2% 0 882 1.385 1.318 -4,8% Wer die Pestalozzi-Stiftung in Anspruch nimmt, kann sich auf Solidität und Qualität verlassen. Wie realistisch diese Zusage in Zukunft ist, läßt sich auch aus dem Jahresabschluß ablesen. Wir veröffentlichen wieder unsere wichtigsten Kennzahlen, die nicht nur den Verwaltungsrat und die Stiftungsaufsicht interessieren. Auch dem Finanzamt und den Banken legen wir unseren Kennzahlen sitiv aus, beträgt aber nur 1,1 % der Erträge aus diakonischen Dienstleistungen. Die Marge ist also knapp. Schwarze Zahlen sind nur bei guter Auslastung unserer Angebote und exakter Steuerung des Personaleinsatzes möglich. Würden wir eine Verzinsung des für die laufende Arbeit eingesetzten Kapitals verlangen, käme ein negatives Ergebnis heraus. So müssen wir 1984 1999 2008 Bilanzsumme (T€) 12.431 20.668 34.789 Eigenkapital (T€) 11.237 18.394 27.637 Cashflow (T€) 847 1.259 1.679 Instandhaltungsaufwand (T€) 158 714 1.881 Investitionen (T€) 111 1.235 908 Abschreibungen auf Sachanlagen (T€) – davon Umsatzerlöse WfbM (T€) Mitarbeiter (Kopfzahl) Vollzeitkräfte Summe Personalkosten (T€) Betriebsergebnis (T€) Jahresabschluß vor. Noch interessanter wird die Lektüre, wenn man aktuelle Zahlen mit denen aus früheren Jahren vergleicht. Dann sehen Sie, wie gut sich unsere Stiftung in den letzten 25 Jahren entwickelt hat. Der Cash-flow, also die Veränderung unserer flüssigen Mittel, zeigt ein Plus von 0,8% 115 246 387 390 knapp 2 Millionen Euro. Das -0,3% 177,7 302,6 301,7 heißt, daß wir auch im Jahr 3,5% 2010 in der Lage sein wer2.526 6.904 13.953 14.446 10 193 287 252 -12,2% den, unsere Investitionen aus eigenen Mitteln zu finanzieren und die erforderlichen Instandhaltungsmaßaber nicht rechnen. Deshalb ist es ein Genahmen, zum Beispiel unserer Programm winn für das Gemeinwesen, wenn Stiftunzur energetischen Sanierung unserer Immogen ihr Kapital für die Wohlfahrtspflege zur bilien, durchzuführen. Wir haben gute ChanVerfügung stellen. cen und alle Mittel, um unseren Stiftungsauftrag auch in Zukunft wirtschaftlich und zur Dazu sind wir in der Lage, solange wir anZufriedenheit all der Menschen zu erfüllen, derweitig Erträge erwirtschaften können. die sich unserer Hilfe anvertrauen. Das außerordentliche Ergebnis (zum Beispiel aus dem Verkauf von Sachanlagen) Andreas Seifert betrug 121.000 Euro, das Finanzergeb- Eine erste wichtige Angabe: Wir haben mehr Menschen als im Vorjahr betreut und sehr viel mehr Menschen als vor 10 oder vor 25 Jahren. Entsprechend der Steigerung unsere Leistungen sind die Erträge auf nun 24,8 Millionen Belegung unserer Bereiche Euro gestiegen. Die Mitarbeiterzahl blieb gegenüber 2008 Jugendhilfe Pestalozzi-Stiftung nahezu konstant, hat sich aber über 25 Jahre mehr als Jugendhilfe Celler Evangelisches Kinderheim verdreifacht. Unsere Perso- Pestalozzi-Schule Burgwedel nalkosten sind die wichtigste Celler Evangelische Schule Position bei den Ausgaben. Pestalozzi-Schule Walsrode Mit 14,5 Millionen Euro sind wir ein großer Arbeitgeber, Wohnangebote der Behindertenhilfe der tarifgerecht bezahlt und Werkstatt für behinderte Menschen trotzdem ein positives Be- Servicehaus Gisela Richter Hannover triebsergebnis ausweist. Pestalozzi-Seminar Das Betriebsergebnis fällt mit 252.000 Euro zwar po- Kindergarten Summe der Plätze bzw. Dienstleistungsempfänger Stichtagsbelegung Veränd. 31.12.1984 31.12.1999 31.12.2008 31.12.2009 09 zu 08 128 102 189 211 11,6% 103 88 -14,6% 129 138 7,0% 62 65 4,8% 51 49 -3,9% 68 107 106 -0,9% 147 192 198 3,1% 36 35 36 2,9% 92 197 150 150 0,0% 46 50 95 98 3,2% 331 701 1.113 1.139 2,3% 65 101 6 Nr. 52 – Juni 2010 Pesta und Lozzi berichten... Herzlich willkommen verläßliche und fleißige Mitarbeit und überreichte ihr dafür das Kronenkreuz in Gold des Diakonischen Werkes. Foto: Janisch Hanna Otte, stellvertretende Gruppenleiterin in der Wäscherei unserer Pestalozzi-Werkstatt, hat zum 1. April 2010 die Freistellungsphase der Altersteilzeit angetreten. Mit fast 38 Dienstjahren gehörte sie zu unseren besonders erfahrenen Kräften, die sich auch bei unseren Wäschereikunden großer Beliebtheit erfreute. Vorstand Andreas Seifert dankte ihr zum Abschied für die Susanne Rosorius, Förderschullehrerin in Burgwedel, konnte am 1. Mai 2010 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum feiern. Das Kollegium dankte ihr für ihren beispielhaften Einsatz mit einem furiosen Programm. Es schien, als wäre Dieter Bohlen mit seiner Band live dabei und als hätte am Ende die Jubilarin bei Günther Jauch die Millionenwette gewonnen. Keine Attrappe war das Kronenkreuz in Gold, das Vorstand Andreas Seifert im Auftrag des Diakonischen Werkes überreichte. Wir begrüßen unsere neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Behindertenhilfe: Regina Ballmann, Angela LizioAhlvers, Anna Hammerschmidt Jugendhilfe: Jessica Uebel, Christin Swieca, Kristin Lorenz, Ina Scheffler, Arne Redeker, Viktoria Kolisz, Daniel Wilsch Zivildienst: Robert Retzlaff, Marco Kunisch Grund zum Feiern Herzlichen Glückwunsch unseren Jubilaren 5 Jahre Karin Denson 01.05.2005 Kerstin Thölking 04.05.2005 René Meier 01.06.2005 10 Jahre Steffen Müller Anette Timme-Esser Klaus Langemann Christel Thies 01.04.2000 01.05.2000 11.05.2000 05.06.2000 20 Jahre Ute Urban Sven Hübner 18.04.1990 01.05.1990 25 Jahre Susanne Rosorius 01.05.1985 In die Wiege gelegt Wir gratulieren unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Geburt Carsten Alvermann zu Jonas Miriam Teschner & Heiko Kaulisch zu Felina Impressum Herausgeber: Pestalozzi-Stiftung mit Stiftung Celler Evangelisches Kinderheim Vorstand: Andreas Seifert Redaktion: Francesca Ferrari Pestalozzi-Stiftung Pestalozzistr. 5 · 30938 Burgwedel Tel. (0 51 39) 9 90-0 · Fax (0 51 39) 9 90-105 www.pestalozzi-stiftung.de Als Ältester noch einmal der Jüngste sein, diesen Wunsch hat sich Andreas Seifert kurz vor dem Ruhestand zumindest für einen Augenblick erfüllt: Der Älteste an Lebensjahren, aber der Jüngste an Dienstjahren. Elf Mitarbeitende waren 1984 längst dabei, als der neue Vorstand antrat: Marlies Wöhler, Utz Schmidtko, Gertrud Djürken, Sabine Meyer, Uta Kuske, Petra Reisch-Hartung, Renate Brockhaus, Andrea Bohm-Ziemba und Helmut Stumpf (v.l.n.r.). Nicht auf dem Foto sind Elke Birkendahl und Wilhelm Dühlmeyer. Rund neun Jahre unter dem Durchschnitt dieser Traditionsmannschaft liegt Andreas Seifert mit 26 Dienstjahren. Noch jünger wirkt er, wenn er sich hinter Johann Heinrich Pestalozzi stellt. Projektabwicklung gestaltwerk - das designbüro Auflage: 4000 Stück Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen wollen Spendenkonto: Nr. 10 50 20 30 07 Sparkasse Hannover (BLZ 250 501 80)