1783 19.4.1775-3.9.1783 Boston Tea
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1783 19.4.1775-3.9.1783 Boston Tea
Amerikas Weg zur Unabhängigkeit The Independence War 1775 -1783 19.4.1775-3.9.1783 Boston Tea-Party 16.12.1773 Nach dem siebenjährigen Krieg in Europa hatten die britischen Staatsschulden die abenteuerliche Höhe von 132 Millionen Pfund erreicht. Außerdem stiegen die Kosten die die Kolonien direkt verursachten. Um den Ausbruch eines Krieges mit den Indianern zu verhindern, mussten zusätzliche Truppen stationiert werden, die enorme Kosten verursachten. So sah es das britische Parlament als gerechtfertigt an, dass die Kolonisten zumindest einen Teil des Unterhalts der zu ihrem Schutz entsandten Truppen trugen. So wurden 1764 hohe Steuern auf die Einfuhr von Zucker und Melasse aus Westindien verhängt. Melasse diente als Grundlage zur Herstellung von Rum, der bisher mit gutem Gewinn nach England verkauft wurde. Die Gesetze gegen den Schmuggel wurden schärfer ausgelegt und angewandt. Im gleichen Jahr kam die sog. "Quartierakte" hinzu, die erlaubte, Privateigentum für die Beherbergung und Verpflegung englischer Truppen zu beschlagnahmen. Weiterhin wurde den Kolonisten das Recht auf eine eigene Währung verweigert (Currency Act). 1765 wurde schließlich eine Stempelgebühr (Stamp Act) für amtliche Papiere, Zeitungen, Spielkarten und Frachtbriefe eingeführt. Weitere Maßnahmen sollten eine Besiedelung westlich des Allegheny-Gebirges unterbinden. Im März 1766 hob das englische Parlament nach energischen Protesten der Kolonien das Stempelgesetz auf. Zwei Jahre später wurden die "Townshend-Gesetze (nach dem Finanzminister Charles Townshend) erlassen, die von den Kolonien erhöhte Zollabgaben für die Einfuhr von Papier, Glas, Farbe und Tee verlangten. Englische Zollbehörden konnten auf bloßen Verdacht Privathäuser nach Schmuggelware durchsuchen. Englische Truppen sollten auf Kosten der Kolonisten in Boston und New York stationiert werden, darunter deutsche Soldaten, vor allem aus Hessen. Um den Ausbruch von Unruhen zu verhindern, wurden britische Regimenter nach Boston verlegt, die von den Bewohnern als Besatzungsmacht empfunden wurden. Die Atmosphäre heizte sich immer mehr auf und so kam es am 5.März 1770 zum BostonMassaker, bereits besprochen im letzten Artikel (Februar 2013). Im selben Jahr wurden die Townshend-Gesetze größtenteils wieder abgeschafft. Ausgenommen davon war der Teezoll. Während die Boykotte der anderen Waren praktisch wieder endeten, kauften die Kolonisten weiterhin überwiegend den geschmuggelten niederländischen Tee. Die East India Trading Company geriet in Bedrängnis, in den Lagerhäusern der Company verrottete der Tee, der Bankrott drohte. Um den Ruin der East India Trading Company abzuwenden, beschloss das britische Parlament im Mai 1773 den "Tea Act". Der Endpreis sollte gesenkt und dadurch der Absatz in den Kolonien angekurbelt werden. Die Company hätte dadurch eine Monopolstellung erlangt da Zwischenhändler überflüssig geworden wären. Die Kolonisten befürchteten, dass die Mehreinnahmen der Krone für die Finanzierung von Institutionen der königlichen Gouverneure herangezogen würden. Dadurch schien die Selbstregierung der Kolonisten bedroht. Die Interessen der amerikanischen Teeimporteure und –händler einerseits und der Sons of Liberty andrerseits fielen nun zusammen. Die Sons of Liberty waren eine geheime Gruppe von jungen und enthusiastischen Patrioten die auch vor Gewalt nicht zurück schreckten, ihre ideellen Ziele zu verfolgen. Berühmte Mitglieder waren u.a. Paul Revere, John Adams und sein Cousin Samuel Adams. Beide Gruppen beschlossen nun, Landung und Verkauf von verbilligten Tees der Ostindiengesellschaft unter allen Umständen zu verhindern. Am 28. November 1773 ging die Dartmouth vor Anker. Sie war das erste von vier mit billigem Tee beladenen Schiffen, die nach Massachusetts entsandt worden waren. Am Abend des 16. Dezembers trafen sich Mitglieder der Sons of Liberty im Old South Meeting House um die Situation zu besprechen. Die Versammlung entsandte nun einen der Anwesenden mit einer Petition zu Gouverneur Hutchinson. Darin wurde gefordert, der Dartmouth und den zwei zwischenzeitlich angekommenen Schiffen Eleanor und Beaver das Wiederauslaufen ohne Entladung des Tees und Zahlung der Zölle zu ermöglichen. Gouverneur Hutchinson wies die Petition zurück. Daraufhin liefen rund 50 aufgebrachte Teilnehmer des Treffens unter Geheul zum Hafen. Sie hatten sich als Indianer verkleidet und stürmten in drei Gruppen die im Hafen ankernden Schiffe und kippten die gesamte Ladung von 342 Teekisten mit immerhin 45 Tonnen ins Meer. Tausende Zuschauer sahen der mehrstündigen Aktion, die völlig gewaltfrei verlief, vom Ufer aus zu, ohne einzugreifen. Am Ende der Aktion, die sorgfältig geplant war, säuberten die "Indianer" die Schiffe und entschuldigten sich sogar bei den Hafenwachen für ein aufgebrochenes Schloss. Die Aktion ging als "Boston Tea Party" in die Geschichte ein. Das Londoner Parlament leitete sofort Strafmaßnahmen gegen Massachusetts ein. Der Bostoner Hafen wurde bis zur Bezahlung des vernichteten Tees geschlossen, die Verfassung wurde dahingehend geändert, dass nun alle Abgeordneten und Kommunalbeamten vom Gouverneur ernannt wurden. Der Gouverneur erhielt die Vollmacht, Privathäuser für die Einquartierung englischer Truppen zu beschlagnahmen. Durch die so genannte "Quebec-Akte" wurde die Südgrenze Kanadas bis zum Ohio verschoben, womit das Hinterland der Neuengland-Kolonien endgültig versperrt war. Gleichzeitig wurden Truppen nach Boston verlegt, um die neuen Gesetze, die "Intolerable Acts" durchzusetzen. Zur Überraschung Englands schlossen sich die Kolonien im gemeinsamen Protest zusammen und gründeten den "Ersten Kontinental-Kongress", der am 5.9.1774 erstmals zusammentrat. Der Kongress verfasste eine Rechtserklärung und beschloss, den Warenimport und Export von und nach England zu boykottieren, bis England die Zwangsmaßnahmen gegen Massachusetts aufhebe. Im Winter 1774/75 organisierten sich die Revolutionäre weiter, übten militärisch und bereiteten sich auf den bewaffneten Widerstand gegen England vor. Bis zum Unabhängigkeitskrieg – dem "War of Independence" war nur noch ein kleiner Schritt. fs