WACHSTUMSMARKT TÜRKEI

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WACHSTUMSMARKT TÜRKEI
Magazin Der Ammann GruppE
KANADA: GROSSE
HERAUSFORDERUNGEN
Verdichtungsmaschinen im Klimatest
DAUMEN HOCH FÜR
NEUES SOFTWAREMODUL
Einfach, kostengünstig und sicher produzieren
LEIDENSCHAFTLICHER
MICHEL FOUVY
Schweizer Asphalt- und Weinproduzent gleichzeitig
WACHSTUMSMARKT TÜRKEI
Strassen und Schulen sind Erfolgsschlüssel
04/2011
2 Inhalt
Titelbild
Ein ausgebautes Strassennetz ist Grundlage für die
dynamische Entwicklung
der Türkei.
04
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IN KANADA WARTEN GROSSE
HERAUSFORDERUNGEN
MUTIGER SCHRITT VON
AMMANN IN DER TÜRKEI
ON SITE: Ammann fasst mit
seinen Verdichtungsmaschinen
im Land der Gegensätze Fuss.
ON SITE: Die Erfolgsgeschichte der
Asphalt-Mischanlagen wird auch im
Land Atatürks fortgeführt.
AMMANN ITALY STÄRKT DEN
GLOBALEN MARKTAUFTRITT
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FOCUS: Aus der Wiege des Strassenbaus ist
Ammann Italy zum Weltmarktführer für AsphaltMischanlagen herangewachsen.
Focus
20STRASSENFERTIGER: Starke Markteinführung
EXPERT
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WIEGE- UND VERLADESYSTEM: Einfach und sicher
26NIEDERTEMPERATURASPHALT: Zukunftsweisend
PEOPLE
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MICHEL FOUVY: Asphalt- und Weinproduzent gleichzeitig
WORLDWIDE
33FOTOARCHIV: Übung für den Gotthard
36 CHINA: Ökologische Offensive
37 SCHWEDEN: Eigene Niederlassung gegründet
38SERBIEN: Ehrgeizige Strassenbauprojekte
39IMPRESSIONEN AUS DER AMMANN WELT
39MESSEVORSCHAU: Termine 2011
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EIN KURVENREICHES
VERGNÜGEN
Worldwide: San Francisco hat vieles
zu bieten, auch die kurvenreichste
Strasse der Welt.
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
Editorial
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Hans-Christian Schneider,
Verwaltungsrat Ammann Group.
Liebe Kundinnen
liebe Kunden
Ammann steht unter einer neuen Führung.
Am 22. September 2010 ist mein Vater Johann
Niklaus Schneider-Ammann in den Bundesrat
und damit ins höchste Regierungsamt der
Schweiz gewählt worden. Mit dieser Wahl
war die Weitergabe aller unternehmerischen
Aufgaben verbunden. Damit ging für meinen
Vater eine 29-jährige Tätigkeit im Dienst der
Familienunternehmung Ammann zu Ende. Er
hat als Geschäftsführer und CEO sowie als
Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates unsere 142 Jahre alte Unternehmung sehr
erfolgreich aus der Schweiz in die globalen
Märkte geführt. Stellvertretend für die grosse
Ammann Familie danke ich ihm für sein ausserordentliches, weit- und umsichtiges Wirken.
Seit dem 1. November 2010 stehen Prof.
Dr. Roman Boutellier als Verwaltungsratspräsident und Ulrich Meyer als CEO unseren
Ammann Unternehmungen vor. Sie führen
die Gruppe im Sinn der Eignerfamilie weiter.
Ich werde voraus­sichtlich 2012 als Vertreter
der 6. Generation die Führungsverantwortung
übernehmen.
Mit der Weitergabe der Verantwortung ändert
sich nichts an der bisherigen Firmenstrategie: Unabhängigkeit, Eigenständigkeit und
Glaubwürdigkeit bleiben die tragenden Werte
von Ammann! «Productivity Partnership for a
Lifetime» ist das unverrückbare Motto. Auch
die Aktionärsstruktur bleibt unverändert.
Unsere Firmen bleiben vollständig unter der
Kontrolle der Familien Schneider-Ammann und
Ammann.
Ammann kommt gestärkt aus dem weltweiten
Konjunkturtief heraus. Wir nutzen unsere globale Nummer-1-Position und den ausgezeichneten Ruf als Anlagen- und Maschinenbauer
zum weiteren Ausbau unserer Marktpräsenz.
Beispiele dafür finden Sie auf den folgenden
Seiten.
Zudem vervollständigen wir unser umfassendes Produktsortiment. Unser ausgesprochen
kundennahes Serviceangebot macht Ammann
zu einem leistungsfähigen Anbieter von Bauausrüstungen für den weltweiten Strassenbau.
Beispiel dafür ist unser leistungsfähiges Ersatzteillager, welches wir neu aufgebaut haben.
Damit wird die kurzfristige Ersatzteil- und
Serviceverfügbarkeit künftig rund um die Uhr
und weltweit gewährleistet sein. Mit diesem
weiteren Schritt in eine kundennahe ServiceZukunft unterstreicht Ammann seinen Leitsatz
«Productivity Partnership for a Lifetime»
nachhaltig
Hans-Christian Schneider
Verwaltungsrat Ammann Group
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
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Kanada erlangte seine Unabhängigkeit von
Grossbritannien am 1. Juli 1867 – ein friedliches Ereignis, wie für das Land typisch. Seit
diesem Tag, der jedes Jahr als «Canada Day»
gefeiert wird, wurde Kanada zum Zufluchtsort
für Familien aus aller Welt auf der Suche nach
neuem Glück. Mit seiner enormen Fläche und
der topografischen Vielfältigkeit bietet das
Land den Strassenbauern laufend anspruchsvolle Herausforderungen.
Heute haben 20 % der Kanadier keine der
beiden offiziellen Landessprachen Englisch
und Französisch als Muttersprache. Allein in
den über 600 selbstverwalteten First-NationsStämmen der Ureinwohner Kanadas gibt es
mehr als dreissig verschiedene Sprachen. Jeden
Sommer feiern Städte und Ortschaften im
ganzen Land in Festivals die Immigrationswelle
aus Irland vom Beginn des letzten Jahrhunderts und die darauffolgenden aus Deutschland, Italien, Russland und der Ukraine. Zudem
brachten die jüngsten Einwanderer Traditionen, Esskultur und Kunst aus Afrika, der Karibik sowie Süd- und Ostasien nach Kanada. Die
Erhebungen der letzten Jahre haben gezeigt,
dass mehr als 50 % der Bevölkerung Torontos
und Vancouvers – zwei der drei grössten Städte des Landes – von sogenannten sichtbaren
Minderheiten abstammen.
Ein Bauwerk erster Güte:
Der Trans-Canada Highway
in Saskatchewan.
8000 km auf dem Trans-Canada Highway
Zu den Füssen die zerklüftete Küste von St.
John´s, Neufundland, im Rücken der Atlantik:
Man befindet sich bei Kilometer 0 von einer
der längsten Strassen der Welt. Über 8000 km
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Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
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entfernt befindet sich ihr westlicher Endpunkt,
auf Vancouver Island hoch über dem pazifischen Ozean. Auf dem Weg dorthin führt die
Strasse an nebelverhangenen Fischerhäfen und
unendlichen Kornfeldern vorbei, weiter über
zwei Gebirgszüge und eine raue, vergletscherte
Seenlandschaft, durch windgepeitschte Prärien
und gigantische Mammutbaumwälder. Das ist
der Trans-Canada Highway: ein sich windendes Asphaltband, das die 10 000 000 km2 des
zweitgrössten Landes der Welt nach Russland
zusammenhält.
Eine Reise über den Trans-Canada Highway
vermittelt einen Eindruck von der unglaublichen
Vielfalt, auf die ganz Kanada so stolz ist. Die
Weiten der arktischen Gebiete und Inseln im hohen Norden Kanadas werden vom Trans-Canada
Highway nicht erschlossen. Diese Gegenden
können oft nur auf sogenannten Eis-Highways
erreicht werden, die geschlossen werden müssen, sobald im Sommer die Tundra taut.
griff modernen kosmopolitischen Lebens. Dennoch können die Einwohner dem städtischen
Leben jederzeit entfliehen und in weniger als
einer Stunde die Wunder der kanadischen
Wildnis geniessen.
Multikulturalität ist einer der wichtigsten
Werte Kanadas. Grund dafür ist die Gegensätzlichkeit der drei Gründernationen: Frankreich,
England und die First Nations. Ob Mi´kmaq,
Mohawk, Cree, Haida oder Inuit: Allein die
uralten First-Nations-Stämme repräsentieren
eine grössere Vielfalt an Kulturen und Traditionen als die meisten Länder in Übersee. In
der Provinz Québec ist das französische Erbe
Kanadas aus dem 15. Jahrhundert besonders
deutlich spürbar. 1760 wurde England zur
stärksten Kolonialmacht des Landes. In diesem
Zuge nahmen Siedler aus Grossbritannien entscheidend Einfluss auf den Charakter Ontarios,
der östlichen Seeprovinzen und der neuen
westlichen Provinzen.
Schmelztiegel der Kulturen
Die drei grössten Städte Kanadas – Toronto,
Montreal und Vancouver – sind allesamt Inbe-
Fast die Hälfte der 35 000 000 Einwohner
Kanadas lebt im stark urbanisierten Gebiet
des Québec-Windsor-Korridors unweit der
Kanada gewinnt am
Ammann Dealer Meeting 2011
Winterliche
Verhältnisse
auf der Icefields Parkway im Jasper
­National Park
in Alberta.
Am kürzlich durchgeführten Ammann Dealer
Meeting 2011 in Interlaken, Schweiz, wurde Kim
Wiles (links), Managing Director der Firma «Construction Equipment Solutions» mit dem Zertifikat
«Best Market Share 2010 for light Equipment»
ausgezeichnet. (Rechts: Thomas Lankenau,
Gebietsverkaufsleiter Ammann.)
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Ammann wächst und wächst
Ammann ist im Verdichtungsgeschäft die am schnellsten wachsende Marke in
Kanada. Das Management-Team um Peter Price und Heinz Stanisz bringt über
50 Jahre Erfahrung mit in den Markt. In seiner Funktion als Product Manager
und Sales Trainer unterstützt Peter Price mit seinem grossen Fachwissen die
kanadischen Kunden bei der Auswahl des richtigen Produkts für ihre Projekte.
Heinz Stanisz hingegen ist dank seiner grossen Werk- und Praxiserfahrung der
ideale Ansprechpartner bei Kundenfragen bezüglich Wartung, Service und Betrieb
von Maschinen.
Ammann verfügt in Kanada über ein erstklassiges, flächendeckendes Netz von
ausgesuchten Händlern mit über 25 Standorten und seinem Hauptsitz in Toronto,
der grössten Stadt des Landes. Heute führt Ammann das vollständigste Angebot
im Bereich handgeführte Verdichtung sowie eine grosse Auswahl an Walzenzügen für Boden- und Asphaltverdichtung – ideal für Landschaftsarchitekten,
Liegenschaftsverwalter, Gemeindeverwaltungen oder Bauunternehmen mit
Spezialisierung auf Infrastruktur, Autobahnen oder Wohnsiedlungen.
25 Händler, 500 000 Ersatzteile
Die kanadischen Bauunternehmen und Händler haben die Möglichkeit, Ersatzteile
und Serviceleistungen lokal zu beziehen. Das Lagerhaus in Edmonton, Alberta,
verfügt über mehr als 500 000 Ersatzteile und ein computerisiertes Inventursystem für die Verwaltung von Bestellungen und Beständen. Die Investitionen in
den kanadischen Markt werden die kanadischen Händler und deren Kunden auf
zeitgemässe und professionelle Art und Weise weiterbringen.
Bock Equipment
Case Atlantic
Construction Equipment Solutions
CUBEX Ltd.
Maritime Case
McDowell Equipment
Nova Scotia Case
Parker Pacific
Williamson Equipment Ltd.
Provincial Capital
National Capital
Keine Schlaglöcher mehr – dank Ammann Platten
Gesteigerte Produktivität dank Schulung
Aufgrund der extremen Temperaturschwankungen verschiebt sich der
Asphalt täglich. Dadurch entstehen in den Strassen Schlaglöcher, die zu
Schäden an Fahrzeugunterböden, Reifen und Felgen führen können. Diese
Schlaglöcher zu eliminieren, ist für die kanadischen Gemeinden eine grosse
Herausforderung. In Nord-Ontario greifen immer mehr Bauunternehmer auf
Platten und Stampfer von Ammann zurück. Unabhängig davon, wie kalt es
ist: Die für die Reparatur von Schlaglöchern verantwortlichen Teams vertrauen auf den Support durch Construction Equipment Solutions, Ammann
Händler seit fast zehn Jahren in Ontario. «Sie verlassen sich auf die Qualität
und Zuverlässigkeit von Ammann, damit sowohl bei der Arbeit als auch im
Verkehr alles reibungslos abläuft», so Steve Walters, Supervisor, Ontario
Municipality and Roads Department.
Bei einer Bestellung von sieben AV95.2 Tandemwalzen führte Cubex
Limited kürzlich vor der Lieferung
eine Reihe von Trainings und ServiceSchulungen durch. «Wir glauben,
dass unsere Kunden die Produktivität
ihrer Maschinen am besten steigern
können, wenn sie bereits vor der
Lieferung der Geräte eine solide,
praktische Schulung erhalten.» Laut
Ken Wilson können die Kunden so genügend Erfahrungen sammeln, damit sie
unmittelbar nach der Lieferung loslegen und die Maschine vom ersten Tag an
effizient einsetzen können.
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
Grenze zu den USA. Aufgrund des fruchtbaren
Ackerlandes, der günstigen Meeresverbindungen und des milden Klimas liessen sich hier
die ersten europäischen Siedler nieder und
begannen mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Die zwei grössten Städte der
Region, Toronto und Montreal, sind mit dem
mehrspurigen Highway 401 direkt verbunden.
Weiter westlich, in der Provinz Alberta, liegt
mit Edmonton eines der weltweit grössten
Öl- und Gaszentren. Zu den bedeutenden
Bodenschätzen der Stadt gehören auch die
Athabasca-Ölsande im Norden: das wahrscheinlich grösste noch bestehende Ölvorkommen unseres Planeten
Ammann stellt sich den Heraus­
forderungen
Kanadas Vielfalt ist für die Strassenbauer eine
grosse Herausforderung. Die Bergbau- und die
Holzindustrie im rohstoffreichen «Nickel Belt»
rund um Sudbury, Ontario, sind beim Transport
ihrer Güter in die südlichen Märkte von langen
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Friedliches
Zusammenleben
von Menschen
verschiedenster
Herkunft
auch in
Toronto: Das
ist kanadische
Kultur.
Strassenabschnitten abhängig. Neue Strassen
zu bauen, ist kein leichtes Unterfangen, da die
Bauunternehmen zuerst die präkambrischen
Felsformationen des Kanadischen Schildes
durchbrechen müssen, bevor sie auf dem
felsigen Grund mit dem Unterbau beginnen
können.
Speziell für Kunden in Alberta und British
Columbia, die oft in den höher gelegenen
Gebieten der Rocky Mountains arbeiten, hat
Ammann die Maschinen mit mehr Pferdestärken ausgerüstet. Denn dort ist die Luft dünn,
und die Motoren benötigen mehr Sauerstoff.
Weiter im Norden, Richtung arktische Tundra,
werden Strassen auf hölzernen Pfählen gebaut.
Diese werden tief in den Permafrost eingelassen – eine Bodenschicht, die permanent gefro-
ren bleibt. Beim Unterbau ist dabei äusserste
Sorgfalt geboten, denn wenn der Permafrost
auftaut, verlieren die Strukturen darüber an
Stabilität. In solchen Gebieten werden die
Landstrassen während der kalten Jahreszeit
oft mit Wasser besprengt. Dadurch gefriert
der Kies zu einem festeren und dauerhafteren
Unterbau.
Doch so schwierig die Verhältnisse auch sein
mögen und egal, ob an der Atlantik-, Pazifikoder Arktisküste: Ammann Mitarbeiter und
Ammann Maschinen fühlen sich in Kanada
gleichermassen zu Hause.
DIE ERGEBNISSE LIEGEN VOR: AMMANN ÜBERTRIFFT DIE WETTBEWERBER
Ein Walzenzug vom Typ ASC 200 auf weichem
­Untergrund im überzeugenden Verdichtungseinsatz.
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Laut Paul Matera, Equipment Manager für M.A.P. Earthworks Ltd., ansässig in Edmonton,
Alberta, hatte man beschlossen, die Verdichtungsleistung der Ammann Maschinen zu
testen. Verglichen wurde ein Verdichter des Typs ASC 200HTPD mit einem CAT 815. Paul
Matera: «Um sicherzustellen, dass wir zuverlässige Informationen erhalten, engagierten wir
für die Dichte-Tests einen unabhängigen Bodeningenieur. Nach vier Durchgängen mit jeder
der beiden Maschinen bestätigten die Tests, dass die Maschine von Ammann die gleichen
Ergebnisse wie die CAT-Maschine liefern konnte und im Prozess äusserst kostengünstig sein
kann.» Die Verantwortlichen waren von der Ammann Maschine so beeindruckt, dass sie
diese kauften. Paul Matera berichtete auch, dass man anhand der Leistungsdaten für ein
komplettes Jahr sehen konnte, dass die Wartungs- und Kraftstoffkosten erheblich gesenkt
werden konnten. «Obwohl der CAT-Verdichter schneller fährt, haben wir den Eindruck, dass
die tiefe Verdichtungspenetration aufgrund der Verdichtungswirkung durch Vibration und die
grössere Arbeitsbreite die geringere Geschwindigkeit mehr als wettmachen.»
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Mutiger und
­erfolgreicher Schritt
von ­Ammann in der
Türkei
Die Geschichte von Ammann in der Türkei
beginnt mit Asphalt-Mischanlagen. Die Türkei,
selber ein riesiger Markt mit einer noch viel
grösseren Einflusssphäre weit über die Region
hinaus, ist seit Anfang der Neunzigerjahre ein
Schwerpunkt der Aktivitäten von Ammann.
Die Erfolgsgeschichte von Ammann/SIM in der
Türkei ist fest mit dem Namen von Saruhan Sarioglu und seiner freundschaftlichen Beziehung
zum Hause Ammann/SIM und den Herren
Michele Turrini, Fabio Mammoli und Antonio
D’Amico verbunden. 1991 schloss die damalige Società Italiana Macchine S.p.A. (SIM) mit
der Firma Tekno einen Partnerschaftsvertrag
und ernannte diese zum Vertreter der SIM in
der Türkei. Im Wissen um den eigenen grossen
Einsatz und ermutigt vom Erfolg, beschloss
Saruhan Sarioglu 1997, seine eigene Firma
Ammann und Saruhan Sarioglu (5. v. r.) mit seinem Teknomak-Team festigen mit der neugegründeten
Niederlassung die Marktpräsenz in der Türkei.
Teknomak zu gründen. Die SIM folgte ihm und
hat diesen Schritt nie bereut, was der aktuelle
und eindrückliche Marktanteil von nahezu
50 % unterstreicht.
Aus Ankara heraus gewachsen
Teknomak gründete ihre Firma in Ankara. Dieser
Entscheid hat sich als sehr geschickt erwiesen.
Das viel grössere Istanbul ist zwar die unbestrittene Wirtschaftsmetropole des Landes, aber in
der Hauptstadt Ankara spielt die Musik, wenn
es um Entscheide im Strassenbau geht.
Wie in allen anderen Märkten auch, ist der
Service-Support genauso wichtig für den
nachhaltigen Markterfolg wie die reine Anlagentechnologie. Teknomak hat eine eigene,
erfahrene Montage- und Service-Crew und ist
zudem fähig, aus eigener Fertigung Komponenten wie Bitumentanks, Füllersilos und
Stahlbau zu liefern. Mit diesen Voraussetzungen ist es möglich, nicht nur die Türkei selber,
sondern Länder wie Turkmenistan, Kirgisistan,
Afghanistan, Kasachstan, Irak oder die Ukraine
zu beliefern, wo türkische Bauunternehmen
tätig sind. Bis heute hat Ammann/SIM weit
über 100 Asphalt-Mischanlagen in die Türkei
liefern dürfen, und 11 weitere sind bereits jetzt
im Auftragsbestand für das laufende Jahr.
Dank der Partnerschaft mit Çucurova Ziraat ist
Ammann auch bei den Verdichtungsmaschinen
zum bedeutenden Anbieter in der Türkei avanciert. Die Mannschaft rund um Taner Sönmezer
ist mit dieser Leistung einer der erfolgreichsten
Händler für Ammann Geräte der letzten Jahre.
Gründung einer eigenen Niederlassung
Die persönliche Beziehung, der gegenseitige
Respekt und das Vertrauen sind bis heute die
Basis für die erfolgreiche Entwicklung in der
Türkei geblieben. In diesem Jahr feiern wir die
20-jährige Freundschaft zwischen Saruhan
Sarioglu und Ammann. Es ist uns eine grosse
Freude, diese Freundschaft mit der Gründung
der gemeinsamen Ammann Teknomak für die
weitere Zukunft zu besiegeln. Mit der Gründung eines eigenen türkischen Unternehmens
unterstreicht Ammann die Bedeutung des
türkischen Marktes für das Haus Ammann und
den Wunsch, die Beziehung zum Maschinenpartner Çucurova Ziraat zu verstärken.
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
on site
Die eigene Stahlbaufertigung von Ammann
­Teknomak in Ankara zählt
auf erfahrene Mitarbeiter.
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Strassen und Schulen sind
Schlüssel zum Erfolg
«Wo auch immer ich war, wurde ich um zwei Dinge gebeten: um
Strassen und Schulen», so wird der Begründer der Republik Türkei
und ihr erster Präsident, Mustafa Kemal Atatürk (1881–1938), auf
der Website der türkischen Generaldirektion für Strassenwesen
zitiert. Dass die Türkei in diesen beiden Bereichen über Nachholbedarf verfügt, gilt bis heute.
Viele Traditionen, die sich sichtbar in der
türkischen Kultur und ihrer Küche und so auch
in den Werken des Literatur-Nobelpreisträgers
von 2006, Orhan Pamuk, widerspiegeln, stammen aus dem Osmanischen Reich, aus dem
die Türkische Republik hervorgegangen ist. Die
Moderne setzte 1923 ein, als Atatürk begann,
das Land nach dem Vorbild europäischer Nationalstaaten zu formen. Mit der ersten Verfassung 1924 wurde der Islam als Staatsreligion
abgeschafft, und seitdem sind alle Bürger vor
dem Gesetz gleich. 1926 wurde zunächst das
Schweizer Zivilrecht übernommen; es folgten
das deutsche Handelsrecht und das italienische
Strafrecht. Bereits 1930 wurde das aktive Frauenwahlrecht eingeführt – noch vor Frankreich,
Italien, Griechenland und auch deutlich vor der
Schweiz. Ausserdem zählt die Türkei zu den 51
Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationen.
Weltmacht im Bausektor
Nach der 2010 von der Zeitschrift «Engineering
News Record» veröffentlichten Liste der grössten
international tätigen Bauunternehmen befanden
sich unter insgesamt 225 Firmen 33 türkische.
Damit stand die Türkei gemessen an der Firmenzahl nach der VR China (54) auf dem zweiten
Platz. Die grossen türkischen Baugesellschaften
verfügen über weitreichende internationale
Erfahrung und sind technologisch sowie personell
gut gerüstet.
Dynamische Volkswirtschaft
Dass zwischen geschriebenem Gesetz und
der Realität durchaus Unterschiede auszumachen sind, lässt sich in der sehr grossen wirtschaftlichen Kluft zwischen dem
industrialisierten Westen und seiner modernen Industrie einerseits und dem agrarisch
strukturierten und wenig entwickelten Osten
andererseits begründen. Der Grossraum
Istanbul erreicht beispielsweise 41% des
durchschnittlichen Einkommens der 15 alten
EU-Staaten, der Osten hingegen nur 7%.
Mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von rund 7% im Jahre 2010 gehört
die Türkei allerdings zu den dynamischsten
Volkswirtschaften der Welt und zu den am
schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in
der OECD.
Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung im
Land können auch die Investitionen in den
Bau neuer Autobahnen, Eisenbahnstrecken,
Häfen, Flughäfen, Pipelines oder Breitbandkabelnetze steigen. Das ist auch bitter nötig,
denn auf den Strassen werden fast 90% aller
inländischen Güter transportiert. Der Anteil
des Personenverkehrs ist mit 95% sogar noch
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
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Blick auf Istanbul, die Stadt
am Bosporus, deren Territorium sowohl in Asien als
auch in Europa liegt.
Moscheen, prunkvolle wie
schlichte, prägen das Bild
des Landes, das aber seit
der ersten Verfassung kein
islamistischer Staat ist.
Der Osten des
Landes ist kaum
entwickelt – wie
hier in Kurdistan –,
entsprechend sind
auch die StraSSen­
verhältnisse.
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Machen viele Infrastrukturprojekte teuer und zur Herausforderung: lange Brücken
wie jene am Berg Bolu.
Überquert man die beiden Brücken über den
Bosporus in Richtung
Asien, muss man Maut
zahlen; auf sechs Autobahnen ebenso. Hier sind die Mauttarife abhängig
von der gefahrenen Strecke. Die Benutzer des Erfassungsgerätes «OGS» oder der Wertkarte «KGS»
(Bild) erhalten einen Rabatt von 20 %.
höher. Die Strassen in der Türkei haben eine
Länge von insgesamt 413 724 km.
Ehrgeizige Autobahnprojekte
Das türkische Verkehrsministerium hat im
September 2009 Planungen vorgestellt,
denen zufolge bis 2023 insgesamt zwölf neue
Autobahnstrecken gebaut werden sollen. Die
Gesamtlänge dieser Fernstrassen beträgt
4773 km. Damit würde sich das bestehende
Autobahnnetz mehr als verdoppeln.
Allein das 5,5-Mrd.-Euro-Projekt zwischen
Istanbul und Izmir umfasst 377 km Autobahn,
44 km Zubringerstrassen sowie eine drei
Kilometer lange Hängebrücke über den Golf
von Izmit. Und weil die Geografie es verlangt,
werden auch diese Autobahn zahlreiche Bauwerke kennzeichnen: 30 Viadukte, vier Tunnels
mit einer Gesamtlänge von 7,4 km sowie 209
Brücken. Teil einer anderen neuen und 260 km
langen Route wird die dritte Brücke über den
Bosporus bei Istanbul mit einer Länge von
Wussten Sie, dass…? – Die Türkei im Kurzporträt
Die Türkei ist eine parlamentarische Demokratie mit einem relativ mächtigen Präsidenten und einer unabhängigen Justiz. Hauptstadt und Regierungssitz ist das in Zentralanatolien gelegene Ankara. Mit 815000 km2
ist es das 34.-grösste Land der Welt. 97% der Fläche liegt in Asien. Die Landesgrenze ist knapp 10000 km
lang, davon sind 7200 km von Meer umgeben.
Einwohner72,5 Mio. Menschen leben in der Türkei. Ein Viertel von ihnen ist keine 14 Jahre alt, und
nur 6% sind über 65 Jahre. Die Lebenserwartung beträgt bei Männern 66,6 Jahre und bei
Frauen 71,2 Jahre.
BesonderesDie Türkei gehört zu den am stärksten erdbebengefährdeten Regionen der Welt. Sie ist
Exportweltmeister in Europa für Haselnüsse. Kamele werden vorrangig für sportliche Wettkämpfe und nicht mehr als Lastenträger gezüchtet. Mit dem Tempel der Artemis (Artemision)
in Ephesos und dem Mausoleum von Halikarnassos in Bodrum liegen zwei der sieben
antiken Weltwunder in Anatolien.
1275 m sein. Die gesamten Baukosten werden
mit 4,5 Mrd. Euro taxiert.
Weitere grosse Bauprojekte sollen dem Osten
helfen, sich besser zu entwickeln. Wird die
wirtschaftliche Kluft zwischen West und Ost in
der Türkei überwunden, könnte das auch auf
das Bildungswesen zurückstrahlen. Nur 93%
aller schulpflichtigen Kinder gehen zur Schule.
Laut einer Weltbank-Studie sind es vor allem
die Mädchen in den ländlichen Gegenden,
die benachteiligt sind. Mit der Folge, dass 6%
der Männer und 18% der Frauen in der Türkei
Analphabeten sind.
Gut ausgebaute Strassen und gut ausgestattete Schulen sind also auch heute noch eine
wichtige Aufgabe für das Land. Ein Blick auf
die Ereignisse Ende 2010 verdeutlicht den
rasanten Fortschritt dabei. So wurde im Dezember die 80 km lange Bundesstrasse von Yenikent nach Beypazari vollendet. Im November
wuchs die Autobahn zwischen Kemerhisar und
Pozantı um ein weiteres Teilstück. Die Türkei
ist aufgrund ihrer wachsenden wirtschaftlichen
Stärke auf dem besten Weg, die Forderungen
der Menschen an den Staatsgründer Atatürk
zu erfüllen.
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
on site
+
weniger
Kosten
15
Amdurit®
Wer schmilzt dabei nicht
dahin: Baklava ist eine der
berühmtesten türkischen
Süssspeisen.
Türkische Teppiche haben Tradition.
Ehrgeizige Autobahnprojekte
Länge (km)
1. Gebze (bei Istanbul)–Izmir
  421
2. Nord-Marmara-Autobahn (Adapazari–Kinali)
  361
3. Tekirdag–Canakkale–Balikesir
  433
4. Aydin–Denizli–Antalya
  335
5. Ankara–Eskisehir–Izmir
  549
6. Sivrihisar–Bursa (verbindet 1 und 5)
  202
7. Ankara–Kirikkale–Delice
  120
8. Afyon–Burdur–Antalya
  345
9. Ankara–Pozanti
  287
10. Sanliurfa–Habur (Grenze Irak)
  360
11. Gerede–Amasya–Erzincan–Erzurum–Agri–Gürbulak (Grenze Iran)
 1200
12. Sanliurfa–Diyarbakir
  160
TOTAL
4773 km
Quelle: Türkisches Verkehrsministerium
Der Staatsgründer und erste
Präsident Mustafa Kemal
Atatürk wird überall im Land
geehrt, wie hier in Izmir.
16
Focus
Mit Ammann Italy auf der
­Erfolgsstrasse unterwegs
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
Focus
17
Italien, Bella Italia, das Land des Dolce Vita und Objekt von so manchen Sehnsüchten. Wir schwärmen, je nach Naturell und Interesse,
von Dante Alighieri und Benvenuto Cellini oder von Alfa Romeo
und Ferrari. Bei Vivaldi-Klängen, Pizza, Oliven, Chianti oder Cappuccino geniessen wir gerne einen Hauch von Dolcefarniente.
Nicht die südliche Sonne und die schmackhafte
Küche alleine üben die Faszination aus, die
Italien ausmachen. Es ist auch eine Frage von
Stil und besonderem Lebensgefühl. Wir spüren,
dass auf dieser ins Mittelmeer ragenden Halbinsel eine ganz spezielle Leichtigkeit vorherrscht.
Diese Leichtigkeit steht in einer langen Tradition, die zwar untrennbar mit natürlichen Gegebenheiten wie Wetter und Klima verbunden ist,
jedoch im Laufe der Jahrhunderte von Denkern,
Dichtern, Baumeistern, Malern und Sängern
kultiviert wurde und heute weit über Italien hinaus ein ganz bestimmtes Lebensgefühl prägt.
Südländisches Temperament hat dabei ebenso
die Rahmenbedingungen gesetzt wie der Sinn,
Nützliches mit Angenehmen zu verbinden und
zu allem und jedem ein Stückchen Raffinesse
mit dazuzugeben.
Die Wiege des Strassenbaus
Bereits 5000 Jahre vor Christus haben Ägypter,
Babylonier, Etrusker, Phönizier und Griechen
erste befestigte Strassen gebaut. Begründet
aber wurde der moderne Strassenbau, nach
dessen Regeln wir grundsätzlich noch heute
unsere Strassen bauen, von den Römern. Um
ihr riesiges Reich kontrollieren und weiter ausbauen zu können, benötigten sie ein Verkehrsnetz, welches zu allen Jahreszeiten befahrbar
war. Dieses bauten sie in der Blütezeit des
Reiches zu einer Länge von über 80 000 km
aus. Bedenken wir, dass das gesamte Strassennetz Deutschlands heute 230 000 km umfasst,
war das eine gigantische Leistung.
Die wichtigsten Römerstrassen waren Heeresund Handelsstrassen, die für die Entwicklung
und den Bestand des Römischen Reiches von
Ammann Italy: Facts and Figures
Heute ist die Ammann Italy S.p.A. mit Sitz in Bussolengo bei Verona eine Aktiengesellschaft
mit einem Aktienkapital von € 3,6 Mio. und einem Umsatz von über € 80 Mio., wovon
mehr als 85% im Ausland erwirtschaftet wird. Mit diesem Umsatz steuert Ammann Italy
einen markanten Anteil zum gesamten Ammann Mischanlagen-Umsatz bei. Ammann Italy
beschäftigt in ihrem Werk in Bussolengo über 160 Mitarbeiter. Weit mehr arbeiten bei den
Zulieferbetrieben, die oft fast ausschliesslich für Ammann Italy nach deren Zeichnungen und
Standards produzieren.
Ammann Italy hat im Verlaufe ihrer Geschichte deutlich mehr als 1000 Asphalt-Mischanlagen in mehr als 40 Länder geliefert. Zusammen mit ihren Partnern sorgt sie mit ihrem Service für eine hohe Einsatzbereitschaft der gelieferten Anlagen und damit seit nun 50 Jahren
für eine hohe Kundenzufriedenheit.
www.ammann-group.it
enormer Bedeutung waren. Sie ermöglichten
es, selbst entfernte Provinzen und Städte des
Reiches bequem und innert nützlicher Zeit zu
erreichen. Was ursprünglich für militärische
und politische Zwecke gedacht war, offenbarte
sehr schnell seinen Nutzen für den Handel und
die wirtschaftliche Entwicklung. Das Römische
Reich überdauerte die Jahrhunderte und erblühte in Glanz und Wohlstand vor allem auch
wegen seines Strassennetzes.
Blüte und Niedergang
Eine römische Strasse hatte einen bis zu einen
Meter starken Strassenkörper. Dieser bestand
aus mehreren Schichten. Als Unterbau diente
gestampfter Lehm. Darüber kam das Statumen, eine Schicht aus Kalkstein mit Mörtel zur
Verfestigung. Die nächste Schicht (Ruderatio)
Die Römer setzten den noch heute gültigen Standard
für den Strassenbau.
18
Focus
Michele Turrini und Fabio Mammoli sind die Köpfe auch der
Die CB mit den E-Bit-Tanks ist ein Verkaufsschlager in
neuen Ammann Italy.
der Türkei.
Die ehemalige Führungscrew der SIM 1994: (v.l.n.r.) Alberto Anici (Administration), Franco
Bellotto (Produktion), Michele Turrini (Verkauf), Orazio Formaggio (Einkauf), Giorgio Sartori
(Technik), Antonio D`Amico (Export).
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
Focus
bestand aus faustgrossen Kieseln, und darüber
kam eine weitere Schicht aus nussgrossen Kieseln (Nucleus). Vor allem auf den wichtigsten
Fernstrassen, auf Steigungen oder Abschnitten,
die besonders gegen Witterungseinflüsse geschützt werden sollten, wurde der Strassenkörper mit einer Schicht aus Kopfsteinpflaster oder
aus sauber gearbeiteten Steinplatten abgeschlossen. Ansonsten bestand die Deckschicht
aus grobem, festgewalztem oder gestampftem
Kies oder Sand. Zu den Seiten hin war die
Fahrbahndecke geneigt, so dass das Oberflächenwasser schnell in die seitlichen Regenrin-
nen abfliessen konnte. Mit dem Untergang des
Römerreiches rund 500 Jahre nach Christus
ging viel von der Baukunst der Römer verloren,
und es begann eine eigentliche strassenlose
Zeit. Dass das heute wieder ganz anders ist, hat
einiges mit Ammann zu tun…
SIM – Ein anderes Kapitel italienischen Strassenbaus
Zwischen 1960 und 1961 gründen im norditalienischen Verona die beiden Schwäger
G.F. Turrini und M. Bondardo die SIM, Società Italiana Macchine. Der Strassenbauer und
Geschäftsmann Turrini ist der Meinung, dass die auf dem Markt angebotenen Anlagen
zur Herstellung von Asphaltmischgut nicht gut und vor allem viel zu teuer sind. In seinem
Schwager Bondardo, einem begnadeten Kaufmann, findet er einen geeigneten Partner,
um sich zukünftig selber mit der Entwicklung und Herstellung von Asphalt-Mischanlagen
zu beschäftigen. Mit gerade mal 15 Mitarbeitern bauen sie ihre ersten kleinen AsphaltMischanlagen zum Eigengebrauch. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten, und bald
ist in ganz Italien bekannt, dass es bei der SIM modernste Asphalt-Mischanlagentechnik zu
vernünftigen Preisen zu kaufen gibt.
Präzision und hohe Qualitätsstandards
sind ein Faktor des Erfolgs.
19
Aus Italien heraus gewachsen
Über die Jahre und mit zunehmender Nachfrage kann die SIM ihre Produktpalette weiter
ausbauen. Sie verfügte schon bald über kundengerechte Lösungen für alle Anforderungen
und Leistungsklassen. Damit ist auch der Grundstein für eine Expansion in ausländische
Märkte gegeben. SIM avancierte zur internationalen Marke und zum Markenzeichen für
clevere Technik made in Italy. Getragen vom Erfolg, entscheiden sich die Gründer, weiter in
ihr Unternehmen zu investieren, und kaufen im nahe gelegenen Bussolengo ein 40 000 m²
grosses Industriegelände. Darauf bauen sie eine neue, moderne Fabrik. Mit dem 1980 in
Betrieb genommenen Neubau öffnet die SIM ein neues Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte. Das
Exportgeschäft wächst, und die SIM-Anlagen finden ihre Kunden bereits von Skandinavien
bis zum Mittleren Osten. Entwicklungen zum Recyceln von Ausbauasphalt oder zur Reduktion der Luftbelastung sind massgeblich durch SIM-Ingenieure initiiert worden.
Überführung in die Marke Ammann
Als 1991 die SIM ein Teil der Ammann Gruppe wird, markiert das einen weiteren Meilenstein in der Geschichte eines der führenden Hersteller von Asphalt-Mischanlagen. Von nun
an können wichtige Entwicklungen gemeinsam mit Ammann angegangen werden, und SIM
ist zukünftig die ideale Verbindung aus schweizerischen und italienischen Tugenden.
Um den Anforderungen der fortschreitenden Globalisierung noch besser gewachsen zu sein,
haben SIM und Ammann beschlossen, ab diesem Jahr gemeinsam unter der Marke Ammann aufzutreten und die SIM in die Ammann Italy zu überführen. Dies ist nicht nur einfach
eine Namensänderung, sondern eine Integration in die Ammann Gruppe, innerhalb der die
Produkte aus Italien zukünftig eine noch bedeutendere Rolle spielen werden.
20
Focus
Strassenfertiger:
Starke Einführung auf
dem britischen Markt
Ammann Equipment Ltd ist heute eine der
führenden Tochtergesellschaften der Ammann
Gruppe. Vor über zehn Jahren gründete Robert
Brown, der Geschäftsführer von Ammann
Equipment Ltd, den britischen Hauptsitz in Bearley, Stratford upon Avon. Getreu dem Motto:
«Der Tag, an dem man nicht mehr vorwärtsgeht, ist der Tag, an dem man Rückschritte
macht», konnte Ammann Equipment Ltd seit
dem Jahr 2000 eine stetige Zunahme des
Marktanteils verzeichnen.
Im Jahr 2010 konnte die bereits gut positionierte Marke Ammann ihre Palette mit den
neuen Strassenfertiger-Modellen erweitern.
Und diese Erweiterung zeigte schon bald die
erwartete Resonanz. Nach einer erfolgreichen
Demonstration vor Ort im Januar 2010 ging
von der Firma Specialist Road Surfacing Ltd
aus Scunthorpe die erste britische Bestellung
für einen Ammann AFW 270 ein. Im März
wurde eine zweite Maschine verkauft, die in
den schottischen Highlands eingesetzt wird.
Kundenspezifische Paver von Ammann
auf der Ausstellung in Hillhead.
Eine dritte Maschine wurde vom Unternehmen
Tripod Crest aus Northampton in den Midlands
erworben. Später setzte sich der Erfolg mit
weiteren Verkäufen verschiedener AFW 270
und AFW 350 sowie eines AFW 500 für die
Firma TKP Surfacing Ltd aus Newbury fort.
Strassenfertiger von Ammann – ein
Höhepunkt der Ausstellung in Hillhead
An der Hillhead konnte Ammann Equipment
Ltd dem britischen und irischen Markt 2010
erstmals die neue Palette zeigen. Die Präsentation der kompletten Reihe mit Fertigern und
Verdichtungsmaschinen in Kombination mit
einer Auswahl von Kernkomponenten aus dem
Bereich Systeme bot einen beeindruckenden
Anblick. Ammann Equipment Ltd war sehr
stolz, dort die erste Maschine AFT 500 in
England an die Firma Spadeoak Construction
Ltd zu übergeben. David Dawe, Direktor bei
Spadeoak: «Die Maschine hat sich als erfolgreiche Ergänzung zu unserer Duracourt-Abteilung
erwiesen, wo sie wahrscheinlich bei einigen
unserer prestigeträchtigen Aufträge für die
Olympiade 2012 zum Einsatz kommt.»
Pavemac – hervorragende Strassenfertiger-Power auf dem britischen Markt
Mit insgesamt über 60 Jahren Erfahrung in der
Strassenbau-Industrie kennt sich das Managementteam bei Pavemac in Grossbritannien
aus. Als einer der führenden Anbieter in der
Industrie war es daher für Ammann der richtige Partner für eine Zusammenarbeit. «Mach
es einmal, und mach es richtig!»: Nach diesem
Credo arbeitet Pavemac, und der Marktanteil
von 12% im Baugewerbe zeigt, dass die Firma
es richtig macht – und zwar gleich beim ersten
Mal.
Eine weitere Garantie für den Erfolg sind die
Mitarbeitenden des Unternehmens. Pavemac
achtet sehr darauf, nur die besten Leute einzustellen, und diese werden dann ermutigt, dem
Management immer wieder Feedback im Sinne
von neuen Ideen oder alternativen Arbeits-
Robert Brown (links, Geschäftsführer Ammann UK), Vitor Batalha und John
Finn (rechts) beim Treffen der Ammann Händler 2011 in Interlaken, Schweiz.
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
Focus
21
Ammann Strassenfertiger sind heute auf vielen Baustellen in Europa im Einsatz. Hier ein AFT 350 E in der Schweiz.
prozessen zu geben. Das wertvollste Kapital
von Pavemac sind somit die Mitarbeitenden.
Sie haben unterschiedliche Werdegänge und
bieten verschiedene Fähigkeiten und Interessen. Zusammen bilden sie ein starkes Team.
Eine weitere Zutat des Erfolgsrezepts sind
der vorzügliche Service und das Angebot an
qualitativ hochwertigen Produkten. Oder mit
den Worten von John Finn, dem Geschäftsführer von Pavemac: «Wir wissen alle, wie wichtig
qualitativ hochwertige Produkte sind, und wir
setzen alles daran, unseren Kunden das Beste
zu geben, was zur Verfügung steht. Wo immer
wir können, verbessern wir die ursprünglichen
Herstellerstandards und heben sie auf unser
eigenes hohes Niveau.»
Ein weiteres erfolgreiches StrassenfertigerJahr in Grossbritannien?
2011 hat ebenso gut begonnen: Es gingen Bestellungen für einen AWF 350 und ausserdem
Bestellungen für den AFW 270 ein. Aus den
Worten von Robert Brown lässt sich schliessen,
dass er 2011 mit Zuversicht entgegensieht:
«Ich werde bemüht sein, auf dem Erfolg von
Jahr eins aufzubauen und auf grössere Marktdurchdringung und gestiegenen Marktanteil
hinzuarbeiten.»
22
expert
Die Mischanlage der
Asphal­twerke Waldeck
GmbH & Co. KG ist die
erste in Deutschland,
die mit einem automatischen Wiege- und Verladesystem ausgestattet ist.
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
expert
23
Daumen hoch für
automatisches
­Wiege- und Verlade­
system
Vor wenigen Monaten weihten die Asphaltwerke Waldeck GmbH
& Co. KG ihre neue Asphalt-Mischanlage ein. Am Rande der deutschen Kleinstadt Bad Arolsen bei Kassel steht nun eine A
­ mmann
Universal 200. Sie ist die erste Anlage in Deutschland, die mit einem automatischen Wiege- und Verladesystem ausgestattet ist. Die
gesamte Anlage kann mit nur einem Mischmeister geführt werden.
«Falsch beladen – das kann hier
keiner mehr», so Mischmeister
Christoph Schmidt, der sich
nun ganz auf das Mischen von
Asphalt konzentrieren kann und
auch genügend Zeit findet, um
Kleinkunden zu betreuen.
Dieses System ist ein weiteres Softwaremodul
von Ammann, das ganz einfach in die bewährte Anlagensteuerung as1 integriert werden
kann. Es bietet vor allem eines: Entlastung für
denjenigen, der die Wiegung und Beladung
der LKW vornimmt. Denn an vielen Standorten
ist diese zusätzliche Aufgabe des Mischmeisters eine zusätzliche Belastung. Eigentlich soll
eine Asphalt-Mischanlage ja nur eines: Asphalt
produzieren. Wenn es in der Saison hoch hergeht, sind das je nach Leistungsfähigkeit der
Anlage mehrere tausend Tonnen an einem Tag.
Eine hohe Produktionskapazität nützt aber
nichts, wenn die Mengen an Asphalt nicht
schnell genug abgegeben werden können,
wie bei Grossaufträgen mit ihren immer
wiederkehrenden Lkw-Fahrern, die oft das
gleiche Mischgut in der gleichen Menge abholen wollen. Stete Wiederholung hat schon
immer nach Automatisierung verlangt. Genau
das bietet das neue System. Denn sämtliche
Prozessschritte von der Auftragsbearbeitung
über die Produktion, Beladung und Wiegung
von Mischgut sowie die Anbindung an die
Fakturierung wurden von Ammann auf der
einheitlichen Systemplattform as1 integriert.
Einfach und sicher geführt
Wie funktioniert es also? Die an einem Tag
abzuarbeitenden Aufträge werden ganz
einfach im System erfasst. Der Mischmeister
hält darin fest, welcher Kunde welche Menge
von welchem Mischgut für welche Baustelle
abholen wird. Sobald bekannt ist, mit welchen
Fahrzeugen dies geschieht, werden auch
diese mit Kennzeichen und Leergewicht sowie
Fahrzeugtyp im System hinterlegt. Diesen Fahrzeugdaten zugeordnet wird eine kleine Karte
aus Plastik. Auf dem Chip, der inside steckt,
steht lediglich die Datensatznummer. Diese
wird mit elektromagnetischen Wellen ausgelesen. Die Karte muss also in keinen Schlitz
gesteckt werden – das Ganze ist bekannt unter
dem Namen RFID.
Fährt also ein Lkw zur Mischanlage, so identifiziert sich der Fahrer an einem Terminal, ohne
auszusteigen, indem er seine Karte einfach
Richtung Bildschirm hält oder seine PINNummer eingibt. Dort werden die Auftragsdetails angezeigt, die der Lkw-Fahrer quittiert.
Dabei kann er eingeben, ob er seinen Lkw mit
einer vollen oder nur einer Teilmenge beladen
möchte. Auf dem Bildschirm erfährt er nun,
24
expert
Nach erneuter
Identi­fikation an
einem Terminal am
Verladesilo kann
der Fahrer den
­Beladungsvorgang
selbst in die Hand
nehmen.
Am
ersten Terminal
identifiziert sich
der Fahrer und
gibt …
… gleichzeitig an,
wie viel
Mischgut
er beladen
möchte.
So sparen Sie Zeit und Geld
Mit dem as1-Lkw-Wiegesystem werden Aufträge erfasst, Wägungen vorgenommen und
Lieferscheine erstellt. Mittels Schnittstellen werden die Lieferdaten elektronisch in die
Verrechnungsstelle übermittelt. Das as1-Wiegesystem zeichnet sich durch die schnelle Auftragserfassung und rasche Abfertigungszeit der Lkw aus.
Durch die Zusammenführung von Anlagenautomation und Wägung ergeben sich folgende
Vorteile:
– Reduktion des Risikos, dass falsches Material verladen wird
– «Selbstbedienung» bei disponierten Aufträgen
– rasche Bedienung von nicht angemeldeten Kunden
– Steigerung der Abgabekapazität, erst recht durch Parallelverwiegung bei mehreren
­Brückenwaagen
– Tara-Überwachung und Überladeschutz
– Aufdruck von Mischgut-Verladetemperatur auf die Lieferscheine gemäss EN-13108
– papierloses Lieferscheinhandling und rasche Verrechnung
– minimale Administration
unter welches Silo er seinen Lkw zur Beladung
fahren soll. Eine Grossanzeige vor der Mischanlage, welche Kennzeichen und Silonummer
anzeigt, bestätigt dem Fahrer, dass er das
richtige Silo anfährt.
Hat der Fahrer seinen Lkw entsprechend
positioniert, begibt er sich zu einem weiteren
Terminal direkt am Verladesilo. Er identifiziert
sich erneut und kann so den Beladungsvorgang starten. Erst wenn die Waage, die direkt
unter dem Verladesilo angeordnet ist, das
Leergewicht erfasst hat, öffnen sich die Klappen. Die Systemsteuerung überwacht laufend
die Ist-Menge. Wird das Sollgewicht erreicht,
wird der Beladevorgang automatisch beendet.
Überladungen sind ausgeschlossen. Ist die Beladung abgeschlossen, werden die Gewichtsdaten in den Wiegeschein übertragen. Dieser
wird auf dem Bildschirm angezeigt und kann
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
expert
25
Der Lieferschein
wird direkt
am Verladesilo
elektronisch
­unterschrieben …
… und für
Fahrer und
Baustelle
ausgedruckt.
am Touch-Panel elektronisch unterschrieben
werden. Anschliessend erfolgt vor Ort der
Ausdruck des unterschriebenen Lieferscheins
für den Fahrer und die Baustelle. Gleichzeitig
wird das Dokument direkt in ein PDF-Format
gespeichert und archiviert. Die Lieferdaten
werden via Datenschnittstelle exportiert und
können automatisiert in das Fakturasystem des
Mischanlagenbetreibers eingelesen werden.
Konzentration auf das Wesentliche
Dass er in seinem Büro keinen «Papierwust»
mehr zu bewältigen hat, freut Mischmeister
Christoph Schmidt von den Asphaltwerken
Waldeck am meisten. «Es geht auch nicht
ständig die Tür auf und zu. Ich kann hier in
Ruhe arbeiten. Und falsch beladen, das kann
hier keiner mehr.» Das System vermeidet
Fehler und spart vor allem Zeit. Zeit für die
Konzentration auf das Wesentliche, aber auch,
um den Mischmeister an der Anlage optimal
einzusetzen.
Ziel der Betreiber der Mischanlage in Bad
Arolsen, die Firmen Joh. Wachenfeld GmbH &
Co. KG und Mitteldeutsche Hartstein-Industrie
GmbH Winterberg, war es, den Standort und
dabei auch die Abwicklung von Grossaufträgen mit wenig Personal zu betreiben. «Das
System bietet die einzige Chance dazu. Denn
damit kann man mit nur einem Mischmeister
die Anlage betreiben. Wir beurteilten das System als schlüssig und überzeugend», so Dirk
Menninger, der technische Geschäftsführer der
Asphaltwerke Waldeck GmbH & Co. KG.
In Bad Arolsen muss sich der Mischmeister bei
Grossaufträgen nicht mehr ums Wiegen kümmern. 2500 t und mehr pro Tag zu mischen
ist Herausforderung genug. Jetzt bietet sich
die Chance, trotz Grossauftrag parallel auch
Kleinkunden bedienen zu können. «Gerade
die kamen oft zu kurz, wenn Grossaufträge
abzuarbeiten waren», so Christoph Schmidt.
«Jetzt habe ich Zeit, auch sie zu betreuen. Oft
übernehme ich dann das Beladen und Wiegen
direkt von meinem Kommandoraum aus. Es
geht technisch einwandfrei, und die Zeit dafür
ist auch da, weil der Rest fast von selbst läuft.»
Und was sagen die Lkw-Fahrer? «Die waren
am Anfang skeptisch. Aber ich habe ihnen
ja helfen können, denn ich kann mir alle
Anzeigen auch auf meinen Bildschirm holen.
Per fest installiertem Telefon an jedem Terminal
habe ich den Fahrern sagen können, was sie
tun müssen. Das war zu Beginn sehr hilfreich.»
Diejenigen, die es das erste Mal ohne Hilfe
schafften, zeigten Christoph Schmidt dann
voller Stolz eines: Einen senkrecht nach oben
gereckten Daumen …
«Wir sind überzeugt,
dass NiedertemperaturBeläge für die Asphaltund Strassenbau­
industrie zukunftsweisenden Charakter
haben.»
Samuel Probst
Die Zukunft heisst:
Niedertemperaturasphalt!
CO2 macht den grössten Anteil der vom Mensch verursachten Treibhausgasproduktion aus. Auch die
Asphaltindustrie kann ihren Beitrag leisten, um den CO2-Ausstoss zu verringern. Eine Möglichkeit ist
es, hochwertigen Asphalt anzubieten, der bei tieferen Temperaturen gemischt und eingebaut werden
kann. Da heute rund 50% der Produktionsenergie für das Aufheizen des Asphalts verbraucht wird,
bringt eine Temperaturabsenkung auch spürbare Einsparungen im Brennstoffverbrauch. Auf einer
stark befahrenen Schweizer Strasse haben sich 1500 Tonnen Niedertemperatur-Asphalt mit Schaumbitumen bestens bewährt.
Für die Produktion von NiedertemperaturAsphalt stehen unterschiedliche Verfahren zur
Verfügung: die Verwendung von Additiven
oder speziellen Bindemitteln, der Einsatz von
Schaumbitumen und veränderte Mischzyklen.
Auch eine Kombination dieser Methoden ist
möglich. In der Regel lässt sich die Asphalttemperatur um mindestens 20 °C und bis über
70 °C senken. Ammann bietet Lösungen für alle
gängigen Ansätze zur Temperaturreduktion an.
Eine geeignete Möglichkeit, die Asphalt-
Temperatur zu senken, ist der Einsatz von
Schaumbitumen, denn aufgeschäumtes
Bitumen kann einfacher mit warmem Gestein
vermischt werden. Das Grundprinzip zum Erzeugen von Schaumbitumen ist so einfach wie
genial: Kaltes Wasser wird in den ca. 150 °C
heissen Bitumenstrom eingedüst. Das Wasser
wird sofort über den Siedepunkt erhitzt und
verdampft teilweise. Es entsteht ein Gemisch
aus Wasserdampf, Wasser und Bitumen. Dieses
Gemisch wird in den Asphalt-Mischer einge-
düst. Der Einsatz von Schaumbitumen erlaubt
es, die Temperatur des Gesteins – und damit
auch des Asphaltes – ohne Qualitätseinbussen
um ca. 60 °C abzusenken.
Reduzierte Emissionen auch auf der
­Baustelle
Neben dem geringeren Energieverbrauch
besitzt Niedertemperatur-Asphalt noch einen
zweiten Vorteil: Auf der Asphalt-Anlage und
auf der Strassenbaustelle entstehen massiv we-
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
In dieser Universal NG wurden die erforderlichen 1500 Tonnen Niedertemperatur-Asphalt hergestellt.
Einbau mit 110 °C,
Verdichtung gar mit 80 °C
2010 hat die Firma Hans Weibel AG auf der stark befahrenen
Kantonsstrasse bei Koppigen im schweizerischen Emmental
1500 Tonnen Niedertemperatur-Asphalt auf der Basis des WAMFoam®-Prozesses eingebaut. Der verwendete ACT-22-N-Wecophalt® wurde als Tragdeckschicht eingebaut.
Produziert wurde der Asphalt im 40 Kilometer entfernten
Oberwangen. Die Universal-NG-320-Asphalt-Mischanlage mit
Warmzugabe von Ausbauasphalt verfügt über einen zweireihigen Mischturm, einen Amix-4-Tonnen-Mischer sowie eine
Schaumbitumen-Installation für die Herstellung von Niedertemperaturasphalt.
Bereits zu Beginn des Einbaus zeigten sich die Vorteile der
Verwendung dieses neuen Typs von Asphalt: Er erreichte die
Baustelle mit einer Temperatur von rund 110 °C und konnte mit der AV 95-2 noch bei Temperaturen von unter 80 °C
verdichtet werden! Trotz den hochsommerlichen Temperaturen
war daher das Arbeiten auf der Baustelle angenehm. Dies nicht
nur wegen den ausbleibenden Bitumendämpfen, sondern auch
dank der viel geringeren Hitzeabstrahlung des Asphaltes.
expert
27
28
expert
Niedertemperatur-Asphalt
mit Schaumbitumen kann
bei gleicher Qualität mit
rund 110 °C eingebaut
werden.
Drei wichtige Niedertemperatur-Technologien im Vergleich
Technologie
Produktionstemperatur
Einsparungen
Prinzip
Notwendige Modifikationen
auf Anlagen
Schaumbitumen
115 °C
–5 kg CO2/t
–1,5 kg Öl/t
Bitumen wird geschäumt und kann
somit bei tieferen Temperaturen das Gestein umhüllen und eingebaut werden
– Schaumgenerator für Bitumen und
Zuleitungen
– Steuerungs-Anpassungen für
Mischzyklus
Wachse
130 °C
–3,5 kg CO2 /t
–1,0 kg Öl/t
Zugabe von Wachsen zum Bitumen;
Asphalt ist bei hohen Temperaturen
leichter zu verarbeiten
– Zugabemöglichkeit für Additive,
z. B. in Bitumentank oder in Bitumenstrom
– Modifiziertes Bitumen erhältlich
Zeolithe
140 °C
–2,7 CO2/t
–0,8 kg Öl/t
Gebundenes Wasser in speziellem Füller
wird freigesetzt und macht den Asphalt
leichter verarbeitbar
– Zugabemöglichkeit für speziellen
Füller (Zeolith)
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
Trotz der anspruchsvollen logistischen Situation wies die Asphaltdecke an sämtlichen
Messstellen den geforderten Verdichtungs-
expert
grad auf, was die Analyse der Bohrkerne
belegt hat. Kurze Zeit nach der letzten Walzüberfahrt begannen bereits die Markierungs-
arbeiten, damit die Strasse am kommenden
Morgen wieder dem Verkehr übergeben
werden konnte.
100
Verdichtungsgrad (%)
99
98
Temperatur-Messung auf der Baustelle durch das
Minimalanforderung: 97 %
97
Ammann Forschungsteam: Das Thermometer
zeigt lediglich 110 °C.
96
95
Bohrkern 1
Bohrkern 2
Bohrkern 3
Bohrkern 4
Bohrkern 5
Bohrkern 6
Asphalt-Bohrkerne mit Schaumbitumen erfüllen die Anforderungen in hohem Mass.
niger Emissionen, da der Asphalt bei nur noch
rund 110 °C eingebaut wird. Als Faustregel
gilt, dass eine Reduktion der Asphalttemperatur um 10 °C die Emissionen auf der Baustelle
halbiert. Der Einbau kann mit den gewohnten
Maschinen durchgeführt werden.
Die Anlagen-Technologie für Schaumbitumen
zur Temperaturabsenkung ist bereit, und mehr
und mehr Strassen werden mit dieser Technologie gebaut. Ammann hat bereits europaweit Anlagen mit Schaumbitumen-Systemen
ausgerüstet und unterstützt Asphaltproduzenten und Strassenbauer kontinuierlich bei der
Einführung dieser Technologie.
«Niedertemperatur-Beläge sind zukunftsweisend!»
«Der Einsatz der Schaumbitumen-Technologie erlaubt uns eine Energieeinsparung von 1,5 kg
Heizöl pro Tonne Asphalt. Bei der Einbaumassnahme in Koppigen konnten wir so rund 7,5 Tonnen CO2 einsparen und einen Beitrag zum nachhaltigen Strassenbau leisten. Das produzierte
Mischgut ist qualitativ einwandfrei und erfüllt sowohl ab Anlage als auch im eingebauten
Zustand sämtliche Anforderungen der Norm. Die Einbaumassnahme in Koppigen ist eine positive
und vielversprechende Erfahrung. Wir sind überzeugt, dass Niedertemperatur-Beläge für die
Asphalt- und Strassenbauindustrie zukunftsweisenden Charakter haben.»
Samuel Probst, Leiter Belagswerke Hans Weibel AG, Oberwangen (Schweiz).
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30
people
Ich bin auf dem Weg an den Genfersee. Was mich erwartet, weiss ich nicht genau. Ein Dutzend
Fragen möchte ich Michel Fouvy, dem gerade pensionierten Direktor der Firma Famobit stellen.
In Corseaux angekommen, läuft mir Michel
Fouvy bereits entgegen. Sein grosses Haus aus
dem 15. Jahrhundert liegt direkt am Genfersee. Die Aussicht auf den See ist atemberaubend schön. Während wir da so stehen, biegt
auch schon die erste Katze, Kensa – die Chefin
des Platzes –, um die Ecke. Im Haus angekommen, lädt mich Michel Fouvy zum Kaffee ein.
Wir sitzen in seinem Wohnzimmer. Auf einer
Kommode stehen Fotos von den Enkelkindern,
und die Spielecke lässt erahnen, dass es hier
viele schöne Stunden im Familienrahmen gibt.
Mit 140 PS über den Genfersee
Wir kommen ins Reden, und Michel Fouvy erzählt von seinen beruflichen Anfängen: «Nach
meinem Abschluss an der Eidgenössischen
Technischen Hochschule in Lausanne reiste ich
mit meiner Frau 1972 nach Kapstadt. Dort arbeitete ich als Ingenieur.» Danach arbeitete er
ein Dutzend Jahre bei einer Solothurner Firma,
bevor er sich bei Famobit bewarb.
Michel Fouvy entführt mich mit seinem roten
Boot mit 140 PS auf den Genfersee. Von dieser
Seite aus betrachtet, sieht das Haus noch
grossartiger aus. Wieder an Land, spazieren
wir über das Grundstück und reden über
die Liebe. Seine Frau lernte er bereits in der
Schule kennen. «Christiane und ich gingen
in dieselbe Klasse. Im Sommer bin ich immer
zu ihr rübergeschwommen, und wir haben
zusammen gebadet.» Mit 23 Jahren heirateten
sie, und fünf Jahre später kam Carole zur Welt.
Matthieu folgte zwei Jahre danach.
Die Schweiz von ihrer schönsten Seite
Die Zeit vergeht wie im Flug, und so fahren
wir weiter Richtung Cully zum Essen. Auf dem
Weg dahin machen wir einen kleinen Umweg
über die Weinberge. «Hier haben wir schon
viele Feste gefeiert.» Das hatte ich auch bereits
von meinen Arbeitskollegen erfahren. Für seine
Feste war Michael Fouvy berühmt. In dem
kleinen Restaurant scheint Michel Fouvy fast
zur Familie zu gehören. Nach einer herzlichen
Begrüssung bestellten wir das Tagesmenü,
und wie es sich in der Westschweiz gehört,
tranken wir auch ein Glas Wein dazu. Er selbst
baut Chasselat an, einen sehr fruchtigen und
aromatischen Weisswein. Pro Jahr produziert
Michel Fouvy 1000 Flaschen für Freunde, Kunden, Kollegen und sich selbst.
Nach dem Genuss der gutbürgerlichen Küche
fahren wir weiter ins Dorfzentrum von Cully.
Michel Fouvy zeigt mir sein Haus, in dem er
viele Jahre gelebt hat. Man spürt in jeder Gasse, wie sehr er hier geschätzt und respektiert
wird. Kein Auto fährt an uns vorbei, ohne dass
die Scheibe runtergelassen wird und man zwei,
drei Worte miteinander wechselt. Insgesamt
13 Jahre war er hier Bürgermeister. Heute ist er
verantwortlich für den Tourismus in der Regi-
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
people
Michel Fouvy hat 24 Jahre lang die Firma Famobit erfolgreich geführt. Der 66-jährige Vater und Grossvater ist leidenschaftlicher Weinbauer am Genfersee.
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on site
Focus
expert
people
worldwide
Die Famobit wurde 1958 gegründet und
Michel Fouvy zeigt unserer Autorin Kathy Richter
hat Anlagen in Bussigny, Grandson sowie
den Weinkeller direkt unter seiner Asphalt-Misch-
Villeneuve.
anlage in Bussigny: 1000 Flaschen seines Weines
produziert er jährlich für Freunde, Kollegen sowie
Geschäftspartner und Kunden.
on. Er verfasst Ausflugtipps und Wanderrouten
und schreibt Weinführer. «Die beste Zeit für
Ausflüge ist übrigens Mai bis September, für
Freunde des Badens eher Juni/Juli, für die Liebhaber jungen Weins eher der Herbst.» erzählt
mir Fouvy weiter.
Asphaltmischanlage als Weinkeller und
Proberaum
Am Schluss des Tages fahren wir weiter nach
Bussigny, wo eine alte Ammann Hotstock-Anlage 240 steht. Dort angekommen, erzählt mir
Michel Fouvy voller Stolz: «Letztes Jahr haben
wir 2400 t Asphalt täglich produziert, eine
stolze Leistung!» Die Anlage in Bussigny ist
aber in mehrerer Hinsicht etwas Besonderes.
Denn im Keller der Anlage befindet sich ein
kleines Famobit-Weinlager. Gleich nebenan
liegt übrigens der Proberaum des Buchhalters,
der hier unter der Anlage mit seiner Band
musiziert. «Die Anlage ist in die Jahre gekommen», erklärt Michel Fouvy. «Im Moment
überlegen wir uns, ob wir nur einige Teile
erneuern wie etwa den Kommandoraum und
die Bitumentanks, oder ob wir uns für eine
Neuanlage entscheiden sollen.»
Insgesamt 24 Jahre arbeitete Michel Fouvy als
Direktor bis zu seiner Pensionierung im Dezem-
ber 2010. Die letzte Anlage kaufte er 2004. Sie
steht in Villeneuve, ebenfalls am Genfersee.
Auf die Frage, was Famobit mit Ammann
verbindet, ist die Antwort klar: «Traditionsbewusstsein». Und der pensionierte Direktor
erklärt mir: «Natürlich könnten wir auch eine
Anlage eines Mitbewerbers kaufen, aber wir
schätzen den Service und den Kundendienst
aus der Region. Wenn es Probleme gibt, ist
Ammann innerhalb von ein bis zwei Stunden
vor Ort, um zu helfen.» Alle drei Anlagen von
Famobit wurden daher von Ammann geliefert.
Mein Tag mit Michel Fouvy neigt sich dem
Ende zu. Es war spannend, unendlich unterhaltsam und interessant. Ich werde auf jeden
Fall wiederkommen, im Herbst, wenn das
Weinlaub bunt glänzt in der Abendsonne, um
dann den neuen Wein inmitten der Weinberge
und der grossartigen Sicht auf den Genfersee
zu geniessen.
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
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Schweiz
Übung für den Gotthardtunnel
Ein regnerischer Tag im Jahr 1968: Schauplatz ist ein planiertes Feld im
damals noch weitgehend unbebauten Industriegebiet von Langenthal.
Mit Dachlatten und Brettern haben Mitarbeiter der Firma Ammann – nur
wenige Meter vom Hauptsitz entfernt – halbrunde Profile aufgestellt.
Mit dem Rückwärtskipper 621 von Caterpillar kurvt ein Angestellter eng
am fragilen Gestänge vorbei.
Die Einfachheit der improvisierten Installation täuscht. Bei den Versuchen geht es um eines der grössten Bauwerke, das die Schweiz jemals
in Angriff genommen hat, den Gotthard-Strassentunnel. Nach den
ersten parlamentarischen Vorstössen ab 1960 dauert die Planung des
mit 16 Kilometern damals längsten Strassentunnels der Welt rund zehn
Jahre. Der Vortrieb wird 1970 in Angriff genommen. Beim historischen
Gebirgsdurchstich kommen diverse Handelsprodukte und eigene Maschinen zum Einsatz: neben Pneukippern und -ladern verschiedenster
Machart etwa auch Hubstapler für die Fixierung der Abdeckplatten im
Tunnelgewölbe, Kleinbagger oder Ammann Doppelvibrationswalzen für
den Einbau des Strassenbelags.
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worldwide
Strassen der Welt: Teil 2
Ein kurzes kurven­reiches
Vergnügen
Strassen mit vielen Kurven gibt es überall
auf der Welt. Vor allem im Gebirge sowie an
Küsten. Die kurvenreichste Strasse, also jene
mit den meisten Kurven je Meter, befindet sich
jedoch in einer Stadt. In San Francisco im USBundesstaat Kalifornien – in aller Welt bekannt
für die Golden Gate Bridge und die Cable Cars.
Letztere machten es Ende des 19. Jahrhunderts
erst möglich, die teilweise sehr steilen Hügel der
Stadt, immerhin 43 an der Zahl, zu bewältigen.
Von der Golden Gate Bridge quer durch die
Stadt bis zum Telegraph Hill führt die Lombard Street. Den Russian Hill hinunter durch
ein sehr elegantes Wohnviertel, weist sie ein
Gefälle von 27% auf. Damit die Lombart Street
auf diesem Teil sicher befahren werden kann,
wurde sie 1923 umgebaut und ihr Gefälle auf
21,3% «entschärft».
Heute lässt es sich kaum ein Tourist nehmen,
die nur 145 m lange, rot gepflasterte Einbahn-
strasse selbst oder mit dem Taxi herunterzufahren. Und das, obwohl nur eine Geschwindigkeit von 8 km/h erlaubt ist. Die Strasse führt
serpentinenförmig nach unten. Acht Haarnadelkurven muss man durchfahren. Zählt man
die Kurven am Anfang und Ende mit, sind es
sogar zehn. Zum eindrucksvollen Erlebnis trägt
auch bei, dass die Strecke attraktiv begrünt
wurde. Am Wochenende regeln Polizisten den
starken Touristenverkehr ober- und unterhalb
der Lombard Street. Von der Feuerwehr darf
diese Strasse übrigens nicht befahren werden.
Eigentlich ist die Vermont Street im Stadtteil Potrero Hill mit ihren fünf Kurven auf 85 m noch kurviger. Aber sie ist bei weitem nicht so attraktiv.
In der Lombard Street hat man definitiv den schönsten Fotoblick über San Francisco.
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
Multimedial mit dabei
Auf den weltweit bekannten
Videoplattformen im Internet
kann man sich ein digitales
Bild von der Fahrt «downhill»
machen und erfährt auch, dass
dies mit einer Stretch-Limousine
unmöglich ist. Für Fussgänger
verläuft seitlich eine Treppe
zur Schlangenlinie. Von dieser
hat man nicht nur einen guten
Blick auf die Serpentinenstrasse,
sondern auch über die Stadt.
Gelegentlich wird die Strecke für
Rennen mit Zwei- und Dreirad
oder Skateboarder sowie Inlineskater gesperrt. Und weil diese
rasant unterwegs sind, besteht
dabei Helmpflicht. Rasant
bewältigte auch der Wunder-
Volkswagen mit Namen «Herbie» aus der US-amerikanischen
Filmkomödie «Ein toller Käfer»
die Schlangenlinie.
Eine ungefährliche Möglichkeit, die Strasse zu befahren,
bieten einige Video- und
Computerspiele. So in «Midtown
Madness 2», «The Fast and the
Furious» und in Tony Hawk’s
«Skateboarding». Im Spiel
«Grand Theft Auto: San Andreas» heisst die Strecke passend
«Windy Windy Windy Windy
Street».
worldwide
Der Tempelbezirk
von Delphi im Modell.
Die heilige Strasse
führt auch heute noch
an den Überresten
der Schatzhäuser
zum Tempel hinauf.
Bei Nacht wird deutlich, dass
die Lombard Street in San
Fransisco als die kurvenreichste der Welt gilt: 145 m kurz,
acht Haarnadelkurven.
Am Mittelpunkt der Welt: Die heilige Strasse von Delphi
Dem Mythos zufolge liess Göttervater Zeus zwei Adler von je einem Ende der Welt
aufsteigen. Sie trafen sich in Delphi. Damit galt Delphi den Menschen in der Antike
als der Mittelpunkt der Welt. Die Stadt wurde zu einer antiken Kultstätte. In deren
Zentrum erhebt sich ein Tempel, der dem heiligen Apollo gewidmet war. Nur Männern war der Zutritt zum Tempel erlaubt. Mit Ausnahme einer Priesterin. Pythia diente Apollo als Medium. Sie orakelte an seinem Geburtstag. Das Orakel entwickelte
über 800 Jahre hinweg einen beträchtlichen Einfluss im gesamten Griechenland und
wurde vor allen wichtigen Unternehmungen wie beispielsweise Kriegen befragt. Um
das Orakel gütig zu stimmen, baute jeder wichtige Stadtstaat ein reich verziertes
Schatzhaus, das mit vielen prachtvollen Weihegaben gefüllt wurde. Kein Schatzhaus
kam dabei ohne Statuen oder Plastiken der antiken Gottheiten aus.
An den Schatzhäusern vorbei führt vom Eingang des Tempelbezirkes bis zum Tempel
hinauf eine grosse und steile Serpentine: Die heilige Strasse von Delphi. Jährlich
gehen etwa eine Million Besucher über diese Strasse, um sich die Überreste des
Tempelbezirkes anzusehen.
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worldwide
China
Ökologische Offensive
auch auf der Bauma Shanghai
Die fünfte Auflage der Bauma China übertraf
im vergangenen November alle Erwartungen.
1858 Aussteller aus 37 Ländern präsentierten
sich in Shanghai den 150000 Besuchern aus
165 Ländern. Wie in vielen anderen Bereichen,
stehen die Zeichen auch hier auf Wachstum.
Ammann legte seinen Schwerpunkt auf das
Thema Ökologie: Auf dem Ammann Stand
wurden eine Uniglobe 320 mit Paralleltrommel
und der neue Schaumgenerator gezeigt. Für
grosses Interesse sorgte das Modell einer
Mischanlage mit der RA-100%-Paralleltrommel. Ammann festigt damit seine technologische Führerschaft auch in Asien eindrucksvoll.
Herzstück war auch diesmal das Kundenseminar, welches in den Räumen der Ammann
Niederlassung in Shanghai stattfand. 120
Besucher verfolgten die Vorträge von internen
und externen Experten zum Thema ökologischer Strassenbau.
Ammann hat auf der Bauma Shanghai
mit seinen ökologischen Produkten
33% Zuwachs an Besuchern konnte die
grösste Baumaschinenmesse in Asien
­gegenüber 2008 verzeichnen.
Der ­Bauboom ist in China angekommen.
überzeugt. Der Messestand wurde von
einer Unglobe 320 mit Paralleltrommel
für RA-Zugabe dominiert.
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
worldwide
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Auch diese Uniglobe 240 im norwegischen Olsvika – eine von 150 Ammann
Asphalt-Mischanlagen in Skandinavien – profitiert von der neuen Service-Niederlassung in Malmö.
Schweden
Norwegen
Dänemark
Finnland
Island
Schweden
Ammann zeigt Flagge:
Gründung einer Vertretung
in Skandinavien
Peter Uls und Erik Nielsen bilden das neue
Ammann Serviceteam im schwedischen
Malmö. Die qualifizierten Serviceingenieure
für Asphalt-Mischanlagen stehen für Servicebesuche, Brennerwartung und Reparaturen in
Skandinavien − inklusive Island − zur Verfügung. Damit kann Ammann auf Kundenbedürfnisse auch im Norden Europas nicht
nur zeitnah und kompetent, sondern auch in
Landessprache reagieren.
Diese Nähe zum Kunden und zu seinen Produktionsstandorten stellt dank schneller Reaktionszeiten eine maximale Verfügbarkeit der
Ammann Mischwerke sicher. Das Team arbeitet
eng mit den Service- und Vertriebsteams am
Firmenhauptsitz Langenthal in der Schweiz und
dem Alfelder Produktionswerk in Deutschland
zusammen.
Der neue Stützpunkt Ammann Scandinavia
(ASC) nahm Ende letzten Jahres seine Arbeit
auf.
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worldwide
Serbien
Ehrgeizige Strassenbauprojekte
auf dem Balkan
Die neue JustBlack 200 der Firma Valjevo hat vor wenigen ­Monaten ihren ersten Asphalt für das wachsende serbische Strassennetz produziert.
In den letzten Jahren konnte Ammann in
Serbien acht neue Asphaltmischwerke installieren. Das Land im Zentrum des Balkans mit
seinen 7,5 Mio. Einwohnern ist damit für Ammann ein wichtiger Markt mit langjährigen,
sehr guten Kundenbeziehungen geworden.
Durch die Sanktionen der UNO erlitt Serbien
grosse wirtschaftliche Schäden. Im Balkankrieg wurde die Infrastruktur besonders in
lokalen Gebieten in Mitleidenschaft gezogen. Serbien wird noch mehrere Jahrzehnte
benötigen, um auf ein westliches Niveau zu
gelangen.
Das Land soll nun von Norden nach Süden
und von Westen nach Osten ans Europastrassennetz angeschlossen werden. Es sind verschiedene Grossprojekte geplant. Ein Beispiel
dafür ist der «Korridor 11», die Autobahn vom
montenegrinischen Adriahafen Bar im Süden
über die Hauptstadt Belgrad bis ins westrumänische Temeschwar mit einer Gesamtlänge
von 450 km. Das Investitionsvolumen umfasst
nicht weniger als 2 Mia. Euro.
Preduzeće za puteve «Valjevo» PZP hat sich
auf den Strassen- und Tiefbau sowie den
Strassenunterhalt spezialisiert. Die Unter-
nehmung investiert laufend in die Firmeninfrastruktur. So hat die 50-jährige PZP mit
einer JustBlack 200 vor Kurzem ihre vierte
Ammann-Mischanlage erhalten. Eine fachkundige Beratung, exakte Termineinhaltung und
die speditive Montage haben Ammann von
Generaldirektor Jasmin Garibovic grosses Lob
eingetragen.
Magazin der Ammann Gruppe, April 2011
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on site
Focus
expert
people
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Productivity Partnership for a Lifetime: Impressionen aus der Ammann-Welt
> Messeauftritt bC India, Mumbai: Rolf Jenny, Alexander Greschner
und Narinder Singh mit indischen Kunden.
> Ungewöhnliche Vertragsunterzeichnung auf Schweizer Fahne:
Christian Stryffeler, Bato Ochirov und Wolfram Söhnel (v.l.n.r.).
> Dealermeeting 2011 in Interlaken (Schweiz): Herminio Aires und Francisco Leite (Peixoto), Riccardo
Gioia (MCI Lazio) und Delfino Laferla (MIRAV) (Bild links, v.l.n.r.). Weitere Stimmungsbilder.
> Alexander Reich mit Kunden auf
der Bauma Shanghai.
> Ihr Foto
einsenden
> Strassenfertiger AFW 150 im
Ersteinsatz in Saas Fee (Schweiz).
Impressum
> Herausgeber:
Ammann Gruppe
Eisenbahnstrasse 25
CH-4901 Langenthal
Telefon +41 62 916 61 61
Fax +41 62 916 64 02
[email protected]
> Redaktion:
Lukas Jenzer (Leitung), Kathrin
Richter, Andreas Koller, Uwe
Märtens, Alexander Greschner,
Elmar Egli
> Gestaltung/Konzept:
Peter Gugger
> Druck:
Merkur Druck AG, Langenthal;
Auflage: 15700 Exemplare
Papier: chlorfrei, säurefrei,
FSC-zertifiziert
> Erscheinung: 2 × pro Jahr in
deutscher, französischer, englischer
und russischer Sprache
> ISSN 1663-5507
> Premiere auf der Samoter in Verona (Italien): die neue BlackMove II.
Nihat Ergün, türkischer Minister für Industrie und Handel, zu Besuch.
Senden Sie Ihre besten AmmannFotos mit einer Bildlegende an
folgende E-Mail-Adresse:
[email protected]
Messevorschau
2011
5.–9. April
Smopyc, Zaragoza, Spanien, www.smopyc.es
12.–16. April
Baumesse Brünn, Tschechien
27. April–1. Mai
TurkeyBuild Istanbul,Türkei, www.turkeybuildistanbul.com
2.–5. Mai
Project Qatar 2011, Qatar, www.projectqatar.com
10.–13. MaiAutostrada Kielce, Polen, www.targikielce.pl
31. Mai–4. Juni
CTT Moskau, Moskau, Russland, www.ctt-moscow.com
7.–9. Juni IRE, Amsterdam, Holland, www.khl.com/events
19.–22. September
Project Iraq, Erbil, Irak, www.project-iraq.com
26. Sept.–1. Oktober
ITF / Stroytech, Plovdiv, Bulgarien, www.fair.bg/en
Neu erschienen:
> Download unter:
www.ammann-group.com/media
EcoMix – Die Kunst
der Betonproduktion
Systems
Overview asphalt mixing plants
Stationary, mobile and wheel-mounted mobile
With capacity of 80 – 400 t/h
> Asp
halt-mischanlagen
(70 Seiten, de/en/it)
Basis
Neuheiten 2011
Control and management systems
Asphalt Mixing Plants
>a
s1 Steuerung
(20 Seiten, de/fr/en/it)
Productivity Partnership
for a Lifetime
>N
EUHEITEN
(18 Seiten,
Einlageblatt,
de/en/fr/it)
Ammann Group
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