Leitl fordert: "Lehre aufwerten!"

Transcription

Leitl fordert: "Lehre aufwerten!"
title
Neues Volksblatt
issue
25/09/2012
page
W23
Leitl fordert: "Lehre aufwerten!"
Eine market-Studie im Auftrag des Instituts Wirt-
schaftsstandort Oberösterreich untermauert die
IWS-Forderung nach besserer Berufsorientierung
Eine vom Institut Wirtschaftsstandort Oberösterreich (IWS) in Auftrag gegebene und kürzlich von IWSVizepräsident Leonhard Helbich-Poschacher präsentierte
market-Studie belegt, dass
die Hauptinformation für die
Berufsorientierung eines jungen Menschen zu 70 Prozent
aus der Familie kommt. An
zweiter Stelle liegt die professi-onelle Berufsberatung,
wobei diese deutlich ausgebaut gehört. 62 Prozent halten den Fachkräftemangel für
ein schwerwiegendes Problem und 30 Prozent der Bevölkerung stimmen zu, dass
für den Wirtschaftsstandort
Oberösterreich die Ausbil-
dung von Fachkräften wichtiger ist als die Ausbildung von
Akademikern.
Lehre mit Matura
beste Berufschancen
-
"Die duale Ausbildung ist die
größte Zukunftschance unserer Jugend", betont Präsi- IWS-Geschäftsführer Gottfried Kneifet und IWS-Vizepräsident Christoph Leitl. "Die dent LeonhardHelbich-Poschacher (v.l.) wollen Jugendlichen
schulische mit der beruflichen Ausbildungzu vereinbaren, eröffnet die tollsten
Chancen für erfolgreiche Berufskarrieren. Zehn Prozent
aller Lehrverhältnisse sind
bereits kombiniert, also Lehre mit Matura. In Oberösterreich, wo 20 Prozent aller heimischen Lehrlinge ausbildet
die beste Ausbildung ermöglichen.
werden, sind es sogar 26 "Berufs-Schnupperns"in BeProzent." Stabile Wirtschafts- trieben.
daten und die europa- 3. Quereinsteiger aus der
weit zweitniedrigste Jugend- Wirtschaft als Berater gewinarbeitslosigkeit (7,8 Prozent)
kennzeichnen diesen erfolgreichen Weg. Der Lehrabschluss ist nach wie vor die
häufigste Basis für Unternehmertum und leitende
Positionen.
Jugend hat ein Recht
auf TOP-Ausbildung
"Wir sprechen uns ganz klar
für eine Ausbildungder Lehrlinge im Betrieb aus", erklärt
IWS-Geschäftsführer Gottfried Kneifel. "Denn unsere
Jugend hat ein Recht auf die
beste Ausbildung. Zudem ist
die Lehre um ein vielfaches
kostengünstiger für die Allgemeinheit als jede andere
Form der beruflichen Ausbildung." Im WKOÖ-Wirtschaftsparlamentstellte Kneifel dazu drei wesentliche Forderungen, die von allen Fraktionen mitgetragenwerden:
1. Verstärkte Bildungsberatung und verpflichtende
Potenzialanalyse.
2. Einführung des Faches
"Bildungs- und Berufsberatung" sowie Ausweitungdes
Vom Lehrling zum Weltmeister: Der 21-jährige Konditor Stefan Lubinger (r.) aus Freistadt gewann bei den World Skills
in London eine Goldmedaille für Österreich. Beim Landestag
"
"
in Linz holte Präsident Christoph Leitl den jungen Mühlviertier
vor den Vorhang undgratulierte ihm zu diesem Erfolg.
Foto: tws
nen, aber auch die Ausbil-
dung der Lehrer für die Berufsberatungverbessern.
Der Mangel an qualifizierten
Fachkräften stellt eine wesentliche Herausforderung
für die Zukunft dar. Insbesondere gilt es. Lehrstellensuchende und offene Lehrstellen noch besser miteinander
in Verbindung zu bringen. In
Oberösterreich gibt es mehr
als 25.000 Lehrlinge, die in
rund 9000 Betrieben ausgebildet werden.
"Es ist gerade in Zeiten wie
diesen keine Selbstverständlichkeit, junge Menschen
auszubilden", weiß Leitl.
"Die hohe Bereitschaft der
heimischen Klein- und Mittelbetriebe zur Lehrlingsausbildung ist ein Beweis dafür,
dass unsere Unternehmer
auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten diese soziale
Verantwortung gegenüber
der Jugend wahrnehmen. Es
müssen aber auch Anreize
geschaffen werden und die
Ausbildungsbetriebe entsprechend hervorgehoben werden", so Leitl.
Surf-Tipp:
Nähere Infos zum Institut WirtschaftsstandortOÖ
gibt's auch im Internet unter
www.wirtschaftsstandort-ooe.at
1/1