Leseprobe Viktoriafälle
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Leseprobe Viktoriafälle
Victoria FFalls alls Besuch des Rainforest Nationalparks Besuch des Rainforest Nationalparks Victoria Gesc Rodrigues hic FFalls alls hte Geschic hichte Rundgang im Victoria Falls Rainforest NP Im Eingangsgebäude nach der Kasse informiert eine kleine Ausstellung über die Wasserfälle. Dieses Besucherzentrum versprüht mit seinen verblichenen Fotografien und Karten einen nostalgischen, vernachlässigten Charme. Die meisten Besucher nehmen die Ausstellung deshalb kaum wahr und wenden sich dem Naturpfad zu den Fällen zu. Wir empfehlen, zunächst zum Livingstone-Denkmal und dem Devils Cataract zu laufen, da Sie sich dort noch außerhalb der nassen Gischt befinden. Denkmal David Livingstones Info Der Eingang zum umzäunten Victoria Falls Rainforest Nationalpark liegt etwa 500 m vor den Grenzgebäuden. Eintrittspreise: Besucher aus SADC-Staaten im südlichen Afrika 20 US$, Internationale Besucher 30 US$, Kinder die Hälfte. Eine Stunde „Moonlight Viewing“ in Vollmondnächten kostet 40 US$ extra. Zahlbar in US$, Euro, Rand und Brit. Pfund. Öffnungszeiten: 6:30-18 Uhr; von November bis April ab 6 Uhr morgens 56 Besuch der Viktoriafälle Für den Besuch der Viktoriafälle sollte man sich zwei bis drei Stunden Zeit nehmen. Tragen Sie bequemes Schuhwerk, mit dem Sie den befestigten, mehrere Kilometer langen Rundweg durch teilweise nasses Gelände gut bewältigen können, und lassen Sie alles unnötige Gepäck weg. Man wird zu jeder Jahreszeit mehr oder weniger stark eingeregnet. Bei Hochwasser wird man sowieso überall nass. Im Mittelteil des Rundwegs, auf Höhe der Main Falls, fällt auch in den trockensten Monaten noch Nieselregen auf die Besucher. Viele Touristen tragen Regenjacken oder Capes, manche spannen auch einen Schirm auf. Die warme Luft erlaubt es, trotz der Nässe sommerlich gekleidet zu bleiben. T-Shirts und Shorts trocknen hier schnell wieder. Nasse Sandalen sind weniger unangenehm und trocknen schneller als aufgeweichte Turnschuhe mit Socken. Fotografen sollten unbedingt an einen Nässeschutz für ihre Kamera denken. Das bronzene Livingstone Memorial zeigt den Forscher in Überlebensgröße. Imposant und entschlossenen Schrittes, mit einem verbissenen Blick, der über die Fälle schweift, so wollten sich die Rhodesier seiner erinnern, als sie die Statue 1955, genau 100 Jahre nach ihrer Entdeckung an den Viktoriafällen errichten ließen. Im Grunde hätte sie viel besser an das sambische Nordufer gepasst, denn Livingstone hat sich zeitlebens deutlich mehr auf jener Uferseite des Sambesi aufgehalten und ist auch auf sambischem Staatsgebiet gestorben. Zweimal im neuen Jahrtausend gab es Ambitionen, die Statue zu entfernen. 2001 durch „Kriegsveteranen“, die das Relikt kolonialer Vorherrschaft demonstrativ eliminieren wollten und zwei Jahre später, als Sambia die Statue für sich beanspruchen wollte. Wer entdeckte wirklich die Viktoriafälle? Es ist bekannt, dass der Forscher und Missionar David Livingstone am 16.11.1855 im Kanu an den geheimnisvollen „Donnernden Rauch“ gelangte. Von Livingstone Island wagte er den ersten Blick in den Abgrund. Denkbar ist aber auch, dass Livingstone womöglich gar nicht der erste Weiße an den Fällen gewesen ist. Bereits ab etwa 1840 wussten die Europäer im Süden Afrikas von der Existenz gewaltiger Wasserfälle. Neben Dr. Livingstone hatten zwei weitere Kandidaten die Möglichkeit, als erste Europäer vor den Wasserfällen zu stehen: Zum einen der portugiesische Elfenbeinhändler Silva Antonio Francisco Porto, der 1848 von Angola nach Osten zog. Und andererseits der Ungar Ladislaus Magyar, der 1851 aus dem heutigen Nordwestsambia nach Süden reiste und irgendwo in dieser Region den Sambesi überquerte. Beide Männer hinterließen der Nachwelt kaum Niederschriften, doch Nachforschungen lassen Spekulationen gedeihen, David Livingstone könnte sich den Entdeckerruhm eventuell unberechtigt angeeignet haben. Wie auch immer – dokumentarisch bewiesen ist als erster Besuch der des Dr. David Livingstone. Und er war unzweifelhaft auch der erste, der die Fälle dem Rest der Welt publik machte. 57 Victoria FFalls alls Aussichtspunkt Devils Cataract Rundwege an den Fällen Devils Cataract Vor dem Denkmal Livingstones führen 73 Stufen den „Chain Walk“ zum Devils Cataract View Point hinab. Früher gab es hier eine Eisenkette, um sich im steilen Gelände festzuhalten, doch die fehlt schon seit Jahren. Die namentliche Assoziation mit dem Teufel ist durchaus passend, hat man doch tatsächlich den Eindruck, in einen gefährlichen Schlund hinab zu steigen. Vorsicht: Viele der steilen betonierten Stufen sind der Gischt ausgesetzt und daher sehr glitschig. Doch die Mühe lohnt sich, denn vom Cataract View Point bietet sich ein spektakulärer Ausblick auf die ganze Länge der Fälle, soweit sie in der tosenden, feuchten Gischt überhaupt zu erkennen sind. Der Blick in die Tiefe verliert sich in der tobenden Wassergewalt, die hier unentwegt auf blanken Fels bricht. Schließen Sie für einen Moment die Augen und geben Sie sich einmal ganz dem wütenden Tumult hin: Es ist unglaublich laut, brachial stürmisch und durch und durch nass! Victoria Gesc Rodrigues hic FFalls alls hte Geschic hichte Princess Victoria Island Cataract Island Livingstone Statue Devils Cataract Main Falls Livingstone Island Horseshoe Falls WC Rainbow Falls Cafe P Eingang Danger Point Grenzgebäude N 0 100 200 m Devils Cataract bezeichnet den kleinsten, nur 62 m tiefen Fall, der durch Cataract Island (auch Boaruka Island) von den restlichen Fällen getrennt ist, aber ganzjährig das meiste Wasser führt. Hier wird voraussichtlich die Fallkante des nächsten Wasserfalls entstehen, denn die Wassergewalten haben bereits einen zehn Meter tiefen Spalt ausgehöhlt, der beständig weiter erodiert (siehe S. 44). Der Weg führt hinter dem Devils Cataract und dem Denkmal Livingstones noch ein kleines Stück weiter flussaufwärts, ehe er endet. Hier kann man einen schönen Blick über den Sambesi erhaschen. Um den Rundgang zu den verschiedenen Aussichtsplätzen anzutreten, muss man allerdings erst zur beschilderten Gabelung in Richtung Ausgang zurückkehren. 58 59 Victoria FFalls alls Besuch des Rainforest Nationalparks Im immergrünen Regenwald Victoria Gesc Rodrigues hic FFalls alls hte Geschic hichte Durch den immergrünen Regenwald Der Rundweg verläuft parallel zu den Fällen durch den bemerkenswerten kleinen Regenwald, der sich in diesem einzigartigen Dauergischt- und Sprühnebelbereich bildete. Im Ort Victoria Falls fallen jährlich 715 Liter Regen pro Quadratmeter. Auf den kleinen immergrünen Regenwaldstreifen an den Fällen gehen dagegen in jedem Jahr 30 000 Liter Wasser pro Quadratmeter nieder! Dieser 42-fache Niederschlag gegenüber der Umgebung erklärt dem Botaniker das Entstehen eines so komprimierten, ungewöhnlichen Biotops, in dem immergrüne Afrikanische Mangostanbäume (Garcinia mangostana) bis zu 25 m Wuchshöhe erreichen, die parasitären Sambesi-Feigen (Ficcus bussei) mit ihren Luftwurzeln andere Pflanzen ersticken und Farne im Unterholz sprießen. Die am häufigsten vorkommenden Spezies sind Wilde Dattelpalmen (Phoenix reclinata), Rotes Milchholz (Red Milkwood, Mimusops zeyheri) Kapfeigen (Mukuyu, Cape fig, Ficus capensis) und Wasserbeerbäume (Waterberry, syzygium cordatum). Der Regenwaldstreifen ist sehr schmal. Er reicht nur vom Devils 60 Cataract etwa bis zum Aussichtspunkt Nr. 12 und geht dort, wo die Sprühnebel enden, augenblicklich in den typischen trockenen Mopaneund Dornbuschwald über. Nahe der Felskante wachsen auch keine Bäume, sondern nur mehr robuste Gräser und niedriges Gebüsch, die dem ständigen starken Wind aus der Schlucht standhalten können. Eine Besonderheit unter den Vögeln im kleinen Regenwald an den Viktoriafällen ist die seltene Helmturako-Unterart Tauraco livingstonii, die von aufmerksamen Ornithologen hier regelmäßig gesichtet werden kann. Bilder links: Trompeter-Hornvogel (Bycanistes bucinator). Zu Beginn der Regenzeit bedecken überall leuchtende Blutblumen (Fireball, Haemanthus multiflorus) den schattigen Urwaldboden. 61 Victoria FFalls alls Besuch des Rainforest Nationalparks Unten: Ausblick zum Devils Caratact View Point, wo die Touristen von tropischem Regenwald umringt sind Rundweg mit Aussichtspunkten Der befestigte Rundweg führt an zahlreichen kurzen Abstechern zu den verschiedenen Aussichtspunkten vorbei. Manchmal schützen hohe Bäume vorübergehend vor dem Nieselschauer, doch stets öffnet sich die Vegetation rasch wieder, so dass man überall in die Gischt gerät. Jeder Aussichtspunkt ermöglicht neue Ausblicke auf die gegenüberliegenden Wassermassen und lässt den Besucher dabei zunehmend demütig werden. Immer deutlicher werden das schiere Ausmaß dieser gigantischen Wasserfälle und die zerstörerisch-schöne Wucht ihrer freigesetzten Kräfte. Der einzelne Mensch, Zeuge solcher Naturgewalten, steht in der nassen, stürmischen Gischt und fühlt sich verschwindend winzig und unbedeutend. Die Viktoriafälle bringen die Besucher zum Schwärmen und Philosophieren. Aussichtspunkte entlang der Fallkante Victoria Gesc Rodrigues hic FFalls alls hte Geschic hichte Beim Fotografieren sollte man trotz aller Leidenschaft bedenken, dass nur leichte Schutzzäune aus Dornzweigen eine Abgrenzung zur steilen Schlucht bilden, die eher symbolischen Charakter haben. Halten Sie stets einen sicheren Abstand zur nassen Steilkante und steigen Sie niemals über eine der Absperrungen. Bilder rechts: Bei den verschiedenen Aussichtspunkten im Mittelteil des Weges ziehen immer wieder Schwaden nasser Gischt vorüber. Hier entstehen oft bunte Regenbögen. 62 Vom View Point Nr. 6 bietet sich der beste Ausblick in den Devils Cataract. Von hier aus kann man sogar das Denkmal von David Livingstone erkennen. Der nächste Aussichtspunkt Nr. 7 offenbart die Main Falls in voller Breite und einen Blick in die tiefe Schlucht. In diesem Bereich stehen imposante Baumriesen, die dem Unterholz viel Schatten gewähren und teilweise Stützwurzeln entwickelt haben. in exklusiven Zelten auf der Insel übernachten oder während des niedrigsten Wasserstands vom sambischen Ufer hierher wandern, um in den zurückgebliebenen Tümpeln, wie den „Armchair Falls“, ein Bad mit spektakulärer Aussicht und Nervenkitzel zu nehmen oder auch nur, um den gleichen Blick zu genießen wie David Livingstone im Jahr 1855. Entlang der 830 m breiten, ganzjährig wasserführenden Main Falls zeichnen Sonne und Gischt besonders herrliche Regenbögen. Die Main Falls liegen zwischen den beiden Inseln Cataract Island und Livingstone Island. Auf Livingstone Island hatte der Forscher Livingstone im November 1855 eine beschwerte Schnur von der Fallkante herunterhängen lassen, um die Tiefe der Fälle zu messen. Nach 90 m blieb die Schnur allerdings an einem Felsvorsprung hängen. Er hatte außerdem versucht, auf der Insel Kaffee zu pflanzen, scheiterte jedoch an der Fresssucht und Zerstörungswut der Flusspferde. Heute können Touristen Jenseits von Livingstone Island schließen sich die kleinen, hufeisenförmigen Horseshoe Falls und die Rainbow Falls an, in deren Bereich der 108 m tiefe Greatest Fall und der Ablauf des Sambesi liegen. Diese Fälle lassen sich von den Aussichtspunkten 11 bis 14 sehr gut betrachten. Bei Niedrigwasserstand liegt die Felswand manchmal ab den Horseshoe Falls bis zum Eastern Cataract völlig trocken. 63