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Oktober / November 2013 | Nr. 149
Gut abgeschirmt?
Wie ihr im Internet eure Privatsphäre
schützen könnt – und warum das nicht
für jeden in Frage kommt.
VERSUCHT
Elyas M‘Barek gibt den
Vertretungslehrer. Zumindest
ein bisschen.
VERSIEGELT
Milena will wissen, ob sich Fair
Trade zurecht gut anfühlt.
VERLOREN
Linas Herz geht im Härtetest
an eine Horde Vierjähriger.
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Natascha H., Azubi zur Kauffrau im
Einzelhandel in Teilzeit und Mutter
3
INHALT
sprachrohr
sprungbret t
spielwiese
26
34
V3R5CHLÜ553LFR4G3N?
Pustekuchen
Leidvoll
Der NSA-Skandal wirft die Frage auf: Wie kann ich
mich im Netz schützen? Maria und Tabea haben
sich auf die Suche nach einer Antwort gemacht.
Mittagspause mit… Frank Wolfgang Hein.
Er ist Geschäftsführer der Unternehmensgruppe
Rolf Hein, die das beliebte Pustefix herstellt.
Musicalfolge sind längst das Accessoire, das sich
fast jede Serie leistet. Ob es auch jeder Serie steht?
Eric hat das kritisch geprüft.
Kunterbunt
Fairwirrt
Vollpfosten
Eure schönsten Bilder als Pixel aufs Papier
und als Aufmunterung im trüben Herbst
Milena schaut beim fairen Handel
genau hin: Wie fair ist er wirklich?
10
4
22
Für kalte Tage gibts Fußball für zu Hause –
Machts euch selbst!
Kontrolle ist Illusion
Schluss mit dem Kakaoderwelsch
Testlabor
Kolumnist Kai hat eine Erleuchtung und das
mitten im Wald
Welche Berufe warten im Welthandelsnetz
auf euch? Unser süßes Beispiel verrät euch
die Antwort
In diesem Heft könnt ihr zwei Bücher,
ein Spiel und ein Handytarif inklusive
Smartphone testen
8
Verschlüsselung für Dummies
Tabea hat für euch eine Anleitung zum
E-Mail-Verschlüsseln zusammengebastelt
13
Kinderspiel?
Gratis Downloads
Lina macht den Härtetest in der Kindertagesstätte. Wie aus Kinderhass Liebe wird
Manipulation, Datenklau, Spionage
Blickt ihr bei diesem NSA-Skandal
durch? Wir haben eine Übersicht für euch!
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Aberglaube für Anfänger
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Elyas M‘Barek versucht sich als Lehrer
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28
App-gelenkt?
Alles über Ablenkung im Straßenverkehr
findet ihr als Themenschwerpunkt in
Kooperation mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat in der Mitte des Heftes!
Wir haben sechs neue Songs für euch
30
32
34
Rätsel
Löst das Kreuzworträtsel und gewinnt
viele schöne Sachen
36
Rausschmeißer
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Brief an... die Privatsphäre, Blattkritik
IHR SEID SPIESSER!
Kennt ihr schon...?
L i n a ? Sie ist schon seit vielen Jahren SPIESSER-Autorin, schrieb früher oft für die Kino-Seite und
widmet sich in dieser Ausgabe dem wahren Leben: Lina macht den Härtetest als Erzieherin in
einer Kindertagesstätte – auf Seite 28.
Was hab ich gemacht, wollte
es aber nie machen? ...
... drei Führerscheinprüfungen für Klasse B.
Wenn ich ein Buch wäre,
dann wäre ich ...
... ein Reiseführer.
Wenn ich Stress habe ...
… schreib ich „Schuhe binden links, rechts“ auf
die To-Do-Liste, um mich erfolgreich zu fühlen.
Wollt ihr mitmachen?
Ohne euch ist der SPIESSER
nichts – werdet Autor, Fotograf
oder Videojournalist! Einfach auf
SPIESSER.de/autor anmelden.
sprachrohr
4
sprachrohr
Pixel aufs Papier
Es wird „kunterbunt“! Ihr habt begeistert fotografiert und uns
die Entstehungsgeschichten hinter den Bildern erzählt. Die besten
präsentieren wir euch – mit einem kleinen Tusch – hier.
sprachrohr
Verflogen
Vernascht
„Sein oder nicht sein, das ist hier die
Frage“ – so hieß das Kunstprojekt
unserer Schule. Nach langem Überlegen hatten wir endlich eine Idee:
Sugar Skulls. Das sind Totenschädel aus
Zucker, Marzipan oder Schokolade. Also
bemalten wir uns. Kein Wunder, dass
ich ihm nicht widerstehen kann.
s p o o k y m u f f in
Am Cospudener See bei Leipzig finden ab und zu kleine
Veranstaltungen statt. An diesem Tag gab es auf dem
Hafengelände einen Rummel mit Riesenrad und
Schießbuden. Zwischen den Ständen verkaufte diese Frau
knallbunte Luftballons. Es waren unheimlich viele. Hätte
sie sich dran gehängt, wäre sie vielleicht davon geflogen.
An n a Van dersee
5
6
sprachrohr
Vermalt
An diesem Tag wollte ich zusammen
mit meiner Freundin Bilder in einer
alten Fabrik machen. Wieder daheim
kam mir bei einer heißen Tasse Kakao
die Idee für dieses Bild. Wasserfarben
her, Selbstauslöser an und zack war
das Ding im Kasten.
M ej
GIBTS DOCH GA R NICH T!
Verfärbt
Dieses Foto habe ich auf dem Holi-Festival in Paderborn
geknipst. Für mich und meine Freunde war es eine Premiere
und dazu ein perfekter Sommertag. Ein paar Freunde von
der Uni laufen heute noch mit bunten Haaren herum.
Trotzdem sind wir nächstes Jahr wieder am Start!
De l d a
Wir suchen dein Bild zum Thema
„Sach(s)en gibts, die gibts gar
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sprachrohr
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v o n K a i R i e g e r, 25
I l l u s t r a t i o n: M i a E w a l d
ir Menschen sind fast schon
komisch zerbrechlich. Nackt
und verwundbar werden wir geboren
und brauchen jahrelang Schutz,
bevor wir die Welt auf eigene Faust
erkunden können. Giraffenbabies
stehen schon nach einer halben Stunde
auf ihren Klapperbeinen und können
mit Mama vor Löwen weglaufen.
Jedenfalls sage ich mir immer wieder
„Ich bin ein Jäger! Ich bin ein
Jäger!“, wenn ich 10.000 Jahre später
schweißüberströmt wie ein rasierter
Bigfoot durch den Wald hetze. Meine
Schuhe sind voller Matsch, mein
T-Shirt klebt an mir, ich stolpere über
verdammte Wurzeln – und trotzdem
habe ich Waldläufe lieben gelernt.
Dennoch haben wir zwei Fähigkeiten,
um die uns alle anderen Tiere beneiden
dürfen. Erstens: Wir können Dinge
mit unglaublicher Präzision weite
Strecken werfen. Unsere kotwerfenden
Verwandten im Zoo würden gnadenlos
gegen uns, nun ja, verkacken, käme
es zu einem Wettstreit.
„Unsere kotwerfenden
Verwandten im Zoo
würden gnadenlos
gegen uns verkacken.“
Zweitens sind Menschen die ausdauerndsten Jäger, die der Planet je
gesehen hat. Im Norden waren
uns die Wölfe überlegen, aber in
den heißen Regionen waren wir
unter den Ausdauerraubtieren ganz
vorn mit dabei. Unsere Vorfahren
jagten ihre Beute tagelang durch
weite Graslandschaften. Es müssen
gnadenlose Hetzjagden gewesen
sein, bis die arme Antilope überhitzt
zusammenbrach, während der Jäger –
dank der Kombination aus vielen
Schweißdrüsen und wenig
Behaarung gut gekühlt
– über der Beute zum
Stehen kam.
Ich laufe nicht, weil ich abnehmen
will. Ich bin auch nicht sehr gut. Es
geht mir mehr darum, dass ich die
Stimmen loswerde, die in meinem
Kopf rumschreien. Die eine nervt,
dass ich den Abwasch machen muss,
weil er sich wie ein beeindruckender
Porzellanturm stapelt und zum JengaSpielen einlädt. Eine andere erinnert
mich daran, dass mein Perso abläuft.
Die dritte nervt mit Hausarbeiten.
Da ist der Weg. Beinchen vor, das
andere hinterher. Ich habe das Gefühl,
dass alles auf Null gesetzt wird. Ich
komme dazu, meinen Tag durchzuplanen und über meine Langzeitpläne
nachzudenken. Jedenfalls normalerweise. Neulich nicht.
Ich bin spät unterwegs und laufe
durch einen dunklen Teil des Waldes,
als plötzlich eine Wildschweinherde
aus dem Unterholz bricht. Auf einmal
bin ich nicht mehr der große Jäger,
habe nicht mehr den klaren Kopf.
Ich habe Angst. Mein Körper vibriert
unter dem Trappeln der Herde, die
vor mir über den Weg schießt. Meine
Blutbahn wird von Oh-Mist-ich-binerledigt-Hormonen geflutet, und ich
sprinte in Bestzeit nach Hause.
Vielleicht ist auch das eine gute
Erkenntnis: Selbst wenn du dein Ziel
klar vor dir hast und den Weg kennst,
kann ein Wildschwein aus dem Nichts
kommen und alles versauen. Kontrolle
ist Illusion. Auch wenn man denkt,
dass man sein Ziel, das Beutetier,
den Schulabschluss oder eben den
Waldweg klar vor Augen hat. 
Wa s w a r e u e r l e t z t e s
„W i l d s c h w e i n a u s d e m
Wenn ich im Wald laufe, ist alles
so einfach.
N i c h t s “ ? Ve r r a t e t e s K a i a u f
S P I E S S E R . d e! P r o f i l n a m e : K . r i e g e r
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Food
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Ort: die Azubis zum Elektroniker für
Hinter der Frischetheke gelten spezielle
In den verschiedenen Food-Abteilungen
Hygienevorschriften, schließlich wird hier
stehen Verkaufsgespräche mit Kunden
mit Fleisch, Käse und Wurst gehandelt. Die
und die Präsentation der unterschiedlichen
Kaufland-Nachwuchskräfte lernen in diesem
Waren im Vordergrund. Egal ob Obst-,
Bereich, Ware zu bestellen, zu lagern
Gemüse- oder das Getränkesortiment,
und ansprechend zu präsentieren. Auch
die Auszubildenden von Kaufland müssen
Kundengespräche sind hier ein wichtiger
sich in allen Bereichen gleich gut
Bestandteil der Arbeit.
auskennen.
Betriebstechnik und zum
Mechatroniker.
Non Food
In den Non Food-Abteilungen
ist es besonders wichtig,
den Überblick zu behalten.
Wareneingang
Keine leichte Aufgabe, aber
die Nachwuchskräfte von
Im Wareneingang tummeln sich alle
Kaufland wissen natürlich, wo
Nachwuchsfachkräfte. Ihre Mission: Regale
auffüllen und neue Ware bestellen. Denn
nur ein leeres Lager ist ein gutes Lager und
garantiert frische Ware in den Regalen.
Kasse
Das Bedienen der Kasse gehört zu
den absoluten Grundlagen in der
Ausbildung bei Kaufland. Hier ist man
Herrscher über die Finanzen: Die
Azubis kassieren, bestellen aber auch
welches Kleidungsstück hängt
oder welches Elektrogerät
steht. Sie haben ihr Revier
immer im Blick, bestellen Ware
und befördern die Produkte ins
richtige Regal.
Kleingeld und werten sogar betriebswirtschaftliche Kennzahlen aus.
werbung unter
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Mehr zu Ausbild
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V3R5CHLÜ553LFR4G3N?
„Alle reden von NSA und Datenschutz. Aber was hat das mit mir zu tun?“
Das hat sich auch SPIESSER-Volontärin Maria gefragt – und sich auf
die Suche nach einer Antwort gemacht.
v o n M a r i a G r a m s c h , 2 2 Ta b e a G r ü n e r t , 25
Mit ausgestrecktem Arm halte ich
meinen Perso hoch und reiche ihn
meinem Gegenüber. Um mich herum:
ein Kreis aus fremden Menschen und
meiner Kollegin Tabea. Ich werfe ihr
irritierte Blicke zu, sie zuckt mit den
Schultern. Was wir hier machen? Eine
Cryptoparty besuchen und lernen,
wie man E-Mails verschlüsselt.
Kurzer Rückblick: Nachdem Edward
Snowden die Whistle geblowt hatte,
dass sein ehemaliger Arbeitgeber (die
Start
Fotos: Mat thias Popp
NSA, mehr dazu auf Seite 14) uns alle
ausspioniert, war ich verunsichert.
Klar haben wir geahnt, dass alles,
was wir online fabrizieren, verfolgt
und gespeichert werden kann. Aber
plötzlich war es offiziell!
Ich nutze das Internet täglich, meist
schon, bevor ich mich überhaupt
aus meinem Bett geschält habe. Da
werden die ersten Mails gecheckt,
WhatsApp-Nachrichten beantwortet
oder die Wettervorhersage abgerufen.
Ich muss ja sichergehen, dass sich das
Aufstehen überhaupt lohnt. Tagsüber
geht das nahtlos so weiter.
Ich kann nicht verstehen, dass die
NSA – oder überhaupt irgendjemand
– an diesen Belanglosigkeiten meines
privaten Lebens Interesse hat. Wer,
außer mir, will ein Foto von meiner
Schwester und einem Ü-Ei-PapaSchlumpf sehen, das sie mir bei
WhatsApp geschickt hat? Welche
Informationen wären heikel für mich
T
sprachrohr
Äh, ja, also... hä? Auf ihrer
ersten Cryptoparty zieht Maria
erst einmal professionell die
Augenbrauen hoch.
und was könnte mir schlimmstenfalls passieren, wenn ich abgehört,
mitgeschnitten, durchleuchtet oder
was auch immer werde?
Ich frage beim Chaos Computer
Club (CCC) nach – das sind Hacker,
die sich seit über 30 Jahren für die
Informationsfreiheit einsetzen und
den Antworten auf meine Fragen
vermutlich näher sind als ich. „Im
Prinzip haben Sie keine Möglichkeit
herauszufinden, ob Sie abgehört
werden. Manche Überwachungsopfer
merken es an technischen Fehlfunktionen ihrer Computer, das ist aber
selten“, heißt es von Constanze
Kurz, der Pressefrau vom CCC. Da
frage ich mich, wie Abhören bei mir
überhaupt Auswirkungen haben
kann, wenn ich es nicht mal merke.
„Sie merken
nicht, ob
Sie abgehört
werden.“
„Sollten Sie aufgrund der Überwachung in ein Raster geraten, merken
Sie das schlicht, wenn Ihnen irgendwo
die Einreise verwehrt wird oder Sie an
Flughäfen festgehalten und befragt
werden.“ Aha, das meinten also Die
Ärzte in ihrem Song „Lasse Redn“ mit
„Du darfst nie mehr in die Vereinigten
Staaten, denn du bist die Geliebte von
Osama Bin Laden!“ Da ich das guten
Gewissens ausschließen kann, möchte
ich wissen, womit ich mir eine solche
Überwachung dann verdient hätte.
„Auf welche Daten eine Überwachung
zurückgeht, kann sehr unterschiedlich
sein, hier kann ich nicht pauschalisieren,“ sagt Frau Kurz dazu. Das hilft
mir jetzt nur bedingt weiter.
Bleibt die Frage: Wie soll ich mich
schützen? „Jede Art der digitalen
Kommunikation ist verschlüsselbar“,
antwortet mir Constanze Kurz.
„Alle gebräuchlichen Verschlüsselungsverfahren beruhen auf Gegenseitigkeit.“ Heißt: Ich kann nur mit
denen verschlüsselt kommunizieren,
die auch Verschlüsselung nutzen. Na
klasse, das artet doch schon wieder
unnötig in Arbeit aus.
Aber so schnell gebe ich nicht
auf. Ich will das lernen und
mache mich deshalb auf die Suche
nach einer Cryptoparty. Diese
DIY-Verschlüsselei wurde 2012 von
einer australischen DatenschutzAktivistin namens Asher Wolf bei
Twitter erfunden. Gemeinsam mit
meiner Kollegin Tabea – alleine kann
ich schließlich nicht verschlüsseln
– fahre ich nach Leipzig zur Cryptoparty in der evangelischen Studentengemeinde.
„Vorkenntnisse braucht ihr keine“,
hatte mir Oskar Hahn vom Veranstalterteam beruhigenderweise versichert. Nur den eigenen Laptop sollten
wir in der Tasche haben. Jetzt bin ich
trotzdem aufgeregt. Schließlich ist
die Cryptoparty die kleine Schwester
der LAN-Party – nur ohne Spielen und
mit Lerneffekt – und das war für mich
bisher immer unbekanntes Terrain.
Für Tabea und mich gehts auf ins
#Neuland. Wir suchen uns, voll
strebermäßig, Plätze in der ersten
Reihe. Es gibt Salzstangen und
Wasser, wir sind versorgt. „Meine
Freunde und ich haben schon
verschlüsselt, lange bevor es ein
großer Trend war. In der IT-Szene ist
Verschlüsseln schon viel länger ein
Thema.“ Mit diesen Worten eröffnet
Oskar seine Cryptoparty.
Ich fahre meinen Rechner wie
befohlen hoch. Das hat geklappt.
Doch dann der große Schock: Ich kann
mich nicht einfach einloggen und
losverschlüsseln. „Die Verschlüsselung
über den Browser oder mit anderen
Programmen als Thunderbird ist
zwar möglich, aber viel komplizierter“, erklärt Oskar. Ich schaue
mich verwirrt um: Wer ist denn jetzt
dieser Donnervogel? „Thunderbird
ist ein E-Mail-Programm, ähnlich wie
Microsoft Outlook“, flüstert mir Tabea
von der Seite zu.
Ich klicke viel auf meinem Rechner
rum. Was ich da genau mache, hat
Tabea für euch zusammengefasst
(Seite 13). Am Ende der ganzen
Wie geht Verschüsselung?
Oskar verrät es – und weil es
dazu Salzstangen gibt, ists ne
„Party“.
11
12
sprachrohr
ÜBERW
Stimmung! Ne, doch
nicht. Auch Tabea ist vom
Verschlüsseln zunächst
überfordert.
dem Server betreiben. „Wenn man
das macht, muss man die Schlüssel
auf dem Server speichern. Dann kann
die Regierung theoretisch kommen
und nach den Schlüsseln fragen“, so
Zimmermann weiter.
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Klickerei habe ich ein Schlüsselpaar.
Das braucht man für die asymmetrische Verschlüsselung. Die heißt
deshalb asymmetrisch, weil sich das
Schlüsselpaar aus einem privaten
und einem öffentlichen Schlüssel
zusammensetzt. Meinen öffentlichen
Schlüssel können alle sehen, die mir
verschlüsselte Mails schicken wollen.
Mit meinem privaten Schlüssel kann
ich den entstandenen Buchstabensalat einfach wieder entschlüsseln.
Bei symmetrischer Verschlüsselung
verwenden beide Kommunikationspartner einen identischen Schlüssel.
Oskar erklärt, dass man dem Schlüsselpaar ein Verfallsdatum geben
kann. Er stellt uns frei, was wir
eintragen. Mein Blick wandert zu
Tabeas Rechner. Fünf Tage. Ich
muss schmunzeln: Da ist also noch
jemand skeptisch und lässt den
Schlüssel deshalb bald verfallen. So
entgehen wir der Gefahr, dass uns die
Anwesenden später verschlüsselte
Mails schreiben können. Fünf Tage
also auch für mich!
Damit ich weiß, dass ich den anderen
Teilnehmern trauen kann, kommen
wir jetzt zur Keysigning-Party: Wir
stehen im Kreis, tauschen Ausweise,
Tabea und ich zusätzlich ungläubige
Blicke. Wie Oskar erklärt, überprüft
man so, ob der Gegenüber wirklich
der ist, der er vorgibt, und ob sein
Schlüssel auch vertrauenswürdig ist.
Zurück am Laptop habe ich die erste
verschlüsselte Mail von einem der
Profis. Der letzte Satz dämpft meine
Freude enorm: „Kommunikation im
Start
Internet ist am sichersten, wenn ihr
das Netzwerkkabel durchschneidet“.
Toll, jetzt habe ich ewig in den
PC gestarrt und mir haufenweise
Salzstangen rein gestopft, und das
war alles umsonst? Natürlich nicht,
wenn es nach Constanze Kurz vom
CCC geht: „Niemand zwingt Sie, stets
verschlüsselt zu kommunizieren. Dafür
können Sie für den verschlüsselten Teil
das angenehme Gefühl bekommen,
dass niemand mitschorchelt.“
Warum tue ich mir den ganzen
„Toll, das
war alles
umsonst?“
Stress eigentlich an? Ich bin doch
fest davon überzeugt, dass ich nichts
zu verbergen habe. Oskar weiß
weiter: „Ihr seid nicht die einzigen,
die Geheimnisse haben. Vielleicht
möchte ja euer Gegenüber etwas
verbergen, das aber mit euch teilen.“
Phil Zimmermann hat in einem
Interview mit Spiegel Online eine
ähnliche Auffassung. Der Erfinder
der Verschlüsselungssoftware Pretty
Good Privacy (PGP) erklärt, dass wir
alle verschlüsseln sollten, „um diejenigen zu schützen, die es tun wollen.“
Was mich als Smartphone-Abhängige
aber noch interessiert, ist: Wie
schütze ich mich, wenn ich nicht am
Rechner bin? „PGP läuft nicht auf dem
Smartphone“, sagt Phil Zimmermann.
Man könne den Mailclient auf dem
Handy nutzen, müsse PGP aber auf
Oskars Lösung dafür: Seine Freunde
senden ihm wichtige Informationen
unverschlüsselt, damit er sie sofort
auf dem Smartphone lesen kann.
Das haut mich jetzt dann doch aus
den Schuhen, denn mal ehrlich: Sind
es nicht gerade die wichtigen Infos,
die ich eigentlich verschlüsseln soll
oder will? Warum dann überhaupt
verschüsseln?
Am Ende weiß ich immer noch nicht,
was ich von alldem halten soll. Zu
allem Überfluss hat unsere Bundesregierung offenbar beschlossen,
ihre Kommunikation zu diesem
Thema komplett einzustellen. Meine
Anfrage, ob ich mich wegen des
NSA-Skandals als Bürgerin sorgen
sollte, blieb unbeantwortet. Eine
Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im
Bundestag teilweise ebenso. „Welche
Kenntnisse hat die Bundesregierung
zwischenzeitlich zu PRISM, TEMPORA
und vergleichbaren Programmen?“
Darauf gibt es exakt: keine Antwort.
Natürlich wäre es blöd, wenn mich
meine
wilde
Internetnutzung
irgendwann in Zukunft daran
hindert, in die USA einzureisen. Aber
soll ich deshalb meine ganze digitale
Kommunikation verschlüsseln? Das
ist mir zu aufwendig. Zumal ich mich
dafür sehr einschränken müsste.
Trotzdem finde ich es schön zu
wissen, wie Verschlüsselung funktioniert. Denn sollte ich doch mal etwas
Ultrageheimes verbreiten wollen, bin
ich auf der sicheren Seite.
Welche Informationen
Maria über sich doch
l i e b e r v e r b e r g e n m ö c h t e? F r a g t
nach auf SPIESSER .de,
Profilname: mia.
13

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Verschlüsselung
für Dummies
Installieren
Zuerst solltet ihr euren Rechner hochfahren, das ist
Grundvoraussetzung fürs Verschlüsseln von E-Mails,
denn auf Smartphones ist Verschlüsselung bisher sehr
umständlich. Jetzt installiert ihr zwei Programme:
Das Verschlüsselungsprogramm GnuPG und einen
Mailclient eurer Wahl, zum Beispiel Thunderbird.
Einrichten
Unter dem Menüpunkt „Extras“, müsst ihr den
Auswahlpunkt „Add-ons“ anklicken. Im erscheinenden
Suchfeld sucht ihr nach „Enigmail“ und installiert das
gefundene Plug-in. In Thunderbird erscheint ein neuer
Menüpunkt: „Open PGP“. Darunter verbirgt sich der
Unterpunkt „Schlüssel verwalten“. Im neu geöffneten
Fenster könnt ihr über den Menüpunkt „Erzeugen“ ein
neues Schlüsselpaar erstellen – bei der Schlüsselstärke
solltet ihr mindestens 2048 bit einstellen. Der private
Schlüssel bleibt da, wo er in Sicherheit ist: bei euch.
Den öffentlichen gebt ihr euren Freunden – ihr könnt
ihn auf einen Schlüsselserver laden oder per Mail an
eure Freunde verteilen. Das ist unbedenklich, denn
damit wird ja nur verschlüsselt. Zum Entschlüsseln
braucht man den privaten Schüssel – und den habt ihr.
Losverschlüsseln
Beim Mailsschreiben müsst ihr nur darauf achten,
dass das Schlüsselsymbol ganz unten rechts im
Schreibfenster aktiv ist. Das Ver- und Entschlüsseln
selbst übernimmt Thunderbird ab jetzt von ganz
allein. Aber nicht vergessen: Ihr könnt euren Freunden
nur dann verschlüsselte Nachrichten senden, wenn sie
selbst ein Schlüsselpaar haben.
Das hättet ihr jetzt gerne
ausführlicher erklärt? Folgt mir!
bit.ly/16tevkp
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AUSGERAUB
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DIE SCHULE
MUSS WIRKSAM
EINGREIFEN!
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Es gibt viele Fälle von Schülern, die ihre Schule
verlassen haben, um vor Mobbing zu fliehen.
Allerdings ist in Deutschland bislang kein Fall
bekannt, bei dem Mobber die Schule verlassen
mussten. Dabei ist die Schule rechtlich dazu
verpflichtet, bei Mobbing einzugreifen und alle
Angegriffenen zu schützen. Doch wie machen die
Schulen das erfolgreich?
Versagt eure Schule dabei, alle Schüler zu schützen?
Die WERNER-BONHOFF-Stiftung hilft euch eure Schule in die
Verantwortung zu nehmen! Denn in erster Linie sind die Schulleiter
und Lehrer in der Pflicht, bei Mobbing einzugreifen und die Angriffe
zu beenden. Denn, wenn die Schule Mobbing hinnimmt, dann tun die
Schüler das auch!
Um aus Angegriffenen keine Opfer zu machen und der Schule bei
der wirksamen Intervention zu helfen, veranstaltet die Stiftung
regelmäßig Workshops zur Intervention bei Mobbing für Schüler
und Eltern.
Ihr braucht schnelle Hilfe? Die WERNER-BONHOFF-Stiftung
hat zusammen mit Jugendlichen zwei Werkzeuge entwickelt, mit
denen ihr eure Schule zur Intervention antreiben könnt:
Den Test „Hat deine Schule Mobbing im Griff?“ und einen Hilfe-Brief,
den sogenannten BONHOFF-Brief, der eure Schule zum wirksamen
Handeln antreibt.
Werden die Mobber von eurer Schule zur
Verantwortung gezogen? Gibt es Strafen oder
immer nur wirkungslose Gespräche? Wie
reagiert eure Schule bei Mobbing und Gewalt?
Hat eure Schule Mobbing im Griff?
Macht den Test auf
O b Ta b e a i h r e M a i l s v e r s c h l ü s s e l t?
Fragt sie auf SPIESSER .de, Profilname:
nach-der-tat.de
ch fü
und meldet eu
hop an!
r einen Works
g r ü n e rTe e
nach-der-tat.de – ein Mitmach-Projekt der Werner Bonhoff
Stiftung, Berlin, in Kooperation mit SPIESSER
14
sprachrohr
ABGEH
Ö RT
Manipulation,
Datenklau,
Spionage
Worum genau geht es eigentlich in der NSA-Affäre?
Tabea hat für euch recherchiert und die Ereignisse
nachgezeichnet.
4. November 1952
Die National Security Agency
(NSA), der größte Auslandsgeheimdienst der USA, wird unter
dem republikanischen Präsidenten
Dwight D. Eisenhower gegründet.
2001
Kurz nach den Terroranschlägen
am 11. September beginnt unter
Präsident George W. Bush (Republikaner) das anlasslose Sammeln von
Internetverkehrsdaten durch die
NSA. Überwacht wird die Kommunikationen amerikanischer Bürger,
sobald sie die USA verlassen.
2007
Ab jetzt werden die Internetverkehrsdaten aller amerikanischen
Bürger aufgezeichnet.
April 2012
Edward Snowden, 29, – Ex-Informatik-Student, Ex-Mitarbeiter der
der CIA – arbeitet in einem Büro
der NSA auf Hawaii. Snowden
beginnt, Geheimmaterial über
elektronische Spionage-Programme
der NSA zu speichern. Mit den
Hinweisen gegen seinen Arbeitgeber wendet sich Snowden an
Glenn Greenwald, einen Journalisten des britischen Guardian.
Verdachtsmomenten
jeweiligen Personen.
gegen
die
9. Juni 2013
Edward Snowden, gibt sich als
Whistleblower
(Hinweisgeber)
hinter dem NSA-Skandal zu
erkennen, als er dem Guardian von Hongkong aus ein Interview gibt. Der Hauptgrund seiner
Enthüllungen sei, das er nicht in
einer Welt leben wolle, in der alles,
was er im Internet kommuniziert,
aufgezeichnet werde.
10. Juni 2013
Die Washington Post veröffentlicht, dass die NSA und das FBI
mit Hilfe des Überwachungsprogramms PRISM auf die Daten
der neun größten US-InternetUnternehmen (Microsoft, Yahoo,
Google, Facebook, PalTalk, AOL,
Skype, YouTube, Apple) zugreifen
können. Damit ist die NSA in der
Lage, Audio- und Video-Chats
sowie Fotos, E-Mails und weitere
Inhalte zu überwachen.
Snowden erhält die Kündigung.
Als Gründe gibt sein Arbeitgeber
Verstöße gegen die UnternehmensEthik an.
11. Juni 2013
6. Juni 2013
Der Guardian deckt auf, dass die
US-Regierung dank eines streng
geheimen Gerichtsbeschlusses, der
im April erlassen wurde, Datensätze zu In- und Auslandstelefonaten
von Millionen von US-Kunden der
Firma Verizon (eine der größten
amerikanischen Telekommunikationsdienste) sammelt – und das
ganz unabhängig von konkreten
Start
Erste Reaktionen aus Deutschland:
Sowohl das Innenministerium
als auch der Verfassungsschutz
wollen nichts von PRISM gewusst
haben.
Der Guardian veröffentlicht Informationen über das sogenannte
Boundless Informant Programm,
mit dem gesammelte Daten
kategorisiert und in einer Weltkarte
kenntlich
gemacht
werden
können. Jetzt ist klar: Auch
Deutschland
wird
überwacht
(ähnlich stark wie China, der Irak
oder Saudi-Arabien).
14. Juni 2013
US-Medien berichten, dass die
US-Justiz Anklage gegen Snowden
erhoben hat: wegen Spionage.
21. Juni 2013
Der Guardian berichtet, dass auch
der britische Geheimdienst (GCHQ)
die Online- und Telefonkommunikation weltweit ausspioniert. Das
britische Programm heißt Tempora. Der GCHQ und die NSA sollen
ihre erhobenen Daten sogar untereinander austauschen, heißt es.
24. Juni 2013
Das deutsche Innenministerium
schickt einen Fragenkatalog mit 13
Fragen an die britische Regierung.
Die Antwort: „Wie Sie ja wissen,
nehmen britische Regierungen
grundsätzlich nicht öffentlich
Stellung zu nachrichtendienstlichen Angelegenheiten.“
30. Juni 2013
Der Spiegel enthüllt, dass die NSA
einen Großteil der deutschen
Telefon- und Internetverbindungsdaten systematisch kontrolliert
und speichert. Pro Monat sollen
rund eine halbe Milliarde Daten
erhoben werden.
Der Guardian berichtet, dass
auch die Botschaften von Frankreich, Italien und Griechenland in
Washington und bei den Vereinten
Nationen in New York Ziel der NSAÜberwachung sind.
11. Juli 2013
Microsoft arbeitet nach Informationen des Guardian eng mit der
NSA zusammen. Die Firma soll den
Zugriff auf Kundendaten erleichtern und helfen, die Sicherheitsschlüssel zu umgehen.
12. Juli 2013
Snowden – noch immer auf der
Flucht – trifft sich mit den internationalen Menschenrechtsorganisationen Amnesty International
und The Human Rights Watch
in Moskau, wo er seit dem 23.
Juni auf dem Flughafengelände
festsitzt. 21 Länder haben sein
Asylgesuch abgelehnt, darunter
auch Deutschland. Die Begründung: „Auswärtiges Amt und
Innenministerium
sehen
die
Voraussetzungen für Snowdens
Aufnahme nicht erfüllt.“
31. Juli 2013
Die USA will Details über ihre
Telefonüberwachung offenlegen.
Das Einzige, was die Öffentlichkeit zu sehen bekommt, ist ein
Gerichtsbeschluss, der Regeln für
die Sammlung von US-Telefondaten festlegt.
31. Juli 2013
Laut Guardian hat die NSA
unbegrenzten Zugriff auf alle
Internetdaten weltweit.
1. August 2013
USA und Großbritannien arbeiten
eng zusammen: Die USA soll Millionen in den britischen Geheimdienst
investiert haben.
Edward Snowden erhält vorläufiges
Asyl in Russland. Ein Jahr darf er
sprachrohr
bleiben – nachdem er über einen
Monat am Moskauer Flughafen
gelebt hat.
8. August 2013
Von wegen nichts gewusst: Der
Bundesnachrichtendienst
(BND)
leitet dem Spiegel zufolge seit
2007 Internet- und Telefondaten
deutscher Nutzer an die NSA
weiter. Die Weiterleitung der
Daten – vorwiegend Telefonate
und EMails – läuft automatisch und
geht auf ein Abkommen zwischen
den beiden Geheimdiensten zur
gemeinsamen Fernmeldeaufklärung aus dem Jahr 2002 zurück.
16. August 2013
Neue Enthüllung der Washington
Post: Die NSA hat tausendfach
Datenschutzrechte
von
US-Bürgern gebrochen und ihre
offiziellen Berichte an die Kontrollgremien entschärft, um einen
Skandal zu verhindern.
26. August 2013
11. September 2013
Die Uno fordert, dass die
US-Regierung Rechenschaft zur
NSA-Spionage ablegt. Mit dem
Abrufen der UN-Daten wurde
offenbar ein Abkommen gebrochen, in dem sich die USA dazu
verpflichtet hat, keine verdeckten
Aktionen durchzuführen.
Das Wall Street Journal veröffentlicht ein geheimes Dokument, das
belegen soll, dass Google von den
US-Behörden zur Herausgabe von
Nutzerdaten verpflichtet wurde.
Die Rechte der US-Bürger wurden
durch
die
Überwachungsaktionen massiv verletzt. Diese
Tatsache belegen Dokumente,
die nach einer Klage von Bürgerrechtlern der USA veröffentlicht
wurden. Demnach wurden 17.800
Telefonanschlüsse von Bürgern
überwacht. Allerdings waren nur
wenige von ihnen tatsächlich
relevant im Kampf gegen den
Terror, den der Geheimdienst
bisher immer als Rechtfertigung
angegeben hat.
6. September 2013
13. September 2013
Ihr habt keine Angst vor der NSA,
weil ihr eure Mails alle verschlüsselt? Überprüft besser nochmal
eure Verschlüsselungssysteme. Die
Geheimdienste können einige
von ihnen jetzt nämlich knacken.
IT-Experten raten dennoch weiter
dazu, Nachrichten zu verschlüsseln.
Allerdings solltet ihr möglichst
lange Schlüssel verwenden.
Die französische Regierung fordert alle Minister
auf, vertrauliche Kommunikation in Zukunft nicht
mehr über ihre Smartphones oder Tablets zu
führen.
23. August 2013
Der Guardian hat weitere geheime
Dokumente von Whistleblower
Edward Snowden ausgewertet,
denen
zufolge
Unternehmen
wie Google, Yahoo, Microsoft
und Facebook mehrere Millionen
Dollar für ihre Kooperation von der
NSA erhalten haben sollen.
7. September 2013
Der
Spiegel
berichtet:
Der
US-Geheimdienst NSA kann sich
Zugang zu den Nutzerdaten von
unseren Smartphones verschaffen
und sogar unsere SMS mitlesen –
egal ob Android, iOs, Blackberry
oder was auch immer, spielt keine
Rolle.
26. September 2013
Der US-Senat hat ein Gesetz
angekündigt, das
Telefonüberwachung stoppen soll.
Wann der „Intelligence
Oversight and Surveillance
Reform Act“ in Kraft treten
wird, ist noch unklar.
In diesem Moment...
... ist nur eines sicher: Wir
werden überwacht.
25. August 2013
Der Spiegel hat neue Dokumente
entdeckt, die belegen, dass die
NSA nicht nur die EU, sondern
auch die Zentrale der Vereinten
Nationen in New York abgehört
haben soll. Auch das US-Konsulat
in Frankfurt soll dabei als Lauschposten gedient haben.
10. September 2013
Google, Facebook und Co. wollen
mehr Details zu ihren Kooperationen mit der NSA offenlegen,
um ihre Westen wieder rein zu
waschen. Die Chancen dafür, dass
ihnen die NSA das erlaubt, stehen
allerdings schlecht.
Wie lange sie dafür
w o h l r e c h e r c h i e r t h a t?
F r a g t Ta b e a a u f S P I E S S E R . d e ,
P r o f i l n a m e : g r ü n e rTe e
15
16
sprachrohr
Elyas M' Barek
hat vor 13 Jahren seinen ersten Film „Mädchen,
Mädchen“ gedreht. Mit der Hauptdarstellerin Diana
Amft arbeitete er später in der RTL-Serie „Doctors
Diary“ erneut zusammen. Endgültig bekannt wurde
er spätestens 2006 mit seiner Rolle als Cem in der
Vorabendserie „Türkisch für Anfänger“. Die Serie,
in der er den türkischstämmigen Macho spielte, ist
mehrfach preisgekrönt. In Wirklichkeit ist Elyas ein
waschechter Münchner mit österreichischen und
tunesischen Wurzeln. Sein neuester Film „Fack Ju
Göhte“ kommt am 7. November in die Kinos – darin
werdet ihr auch den SPIESSER entdecken.
„Den Unterrichtsteil haben wir
abgehakt“ – Vertretungslehrer Elyas
kommt schnell zum wesentlichen
Thema: Abschlussfeier.
Philosophischer Exkurs über
Französisch: „Das ist super, wenn du
später Frauen rumkriegen willst.“
sprachrohr
V E RT R ET U NGSST U NDE
LEHRER: ELYAS M'BAREK
FACH: ETHIK
THEMA: ABERGL AUBE
Aberglaube für Anfänger
Horoskope, Rituale, schwarze Katzen: Schauspieler Elyas M'Barek hat
als Vertretungslehrer einer 10. Klasse an der Sabel Schule in München
das Thema Aberglaube zumindest gestreift.
v o n To b i a s T h i e m e , 24
11.30 Uhr: An der Sabel Schule liegt
Magie in der Luft – oder ist es Männerduft? Als Elyas M'Barek grinsend den
Klassenraum der 10 c betritt, ist der ein
oder andere Freudenschrei zu hören.
Elyas Hallo, ich bin Elyas! Ihr könnt
mich aber nennen, wie ihr wollt.
Wisst ihr, worüber wir heute reden?
Andy Aberglaube.
Elyas Okay, du bist also der Streber
in der Klasse. Richtig, ich soll mit
euch über Halloween und Aberglaube
sprechen. Ich feier Halloween nicht,
ich find das total bescheuert. Feiert
ihr Halloween? Vereinzelte
„Nein“-Rufe. Ihr lest aber
Horoskope oder so?
Toni Ja klar!
Elyas Ich hab immer
das Gefühl, dass die so
geschrieben sind, dass es
für jeden passt.
Toni Nee. Alles, was da
drin steht, passiert mir
auch immer.
Elyas Was steht denn da so?
Toni Zum Beispiel, dass in zwei Tagen
jemand kommt und mir ein Kompliment macht.
Elyas Und das passiert dann?
Toni Jaaa. Wenn man dran glaubt.
Elyas Du bist wunderschön, Toni! Die
ganze Klasse lacht.
Elyas Sonst gibts keine HoroskopLeser oder Hufeisen-Schwinger unter
euch? Habt ihr keine Rituale?
Toni Doch, schwarze Katzen. Da
muss man drei Schritte zurück laufen
und auf den Boden spucken.
Elyas Hab ich noch nie gehört.
Machst du das jedes Mal, wenn du
eine schwarze Katze siehst?
Toni Ich sehe ja nicht jeden Tag eine.
Celine Und die, die eine schwarze
Katze als Haustier haben?
Elyas Stimmt, was machen die?
Celine Die laufen den ganzen Tag
rückwärts...
Elyas Ich bin überhaupt nicht abergläubisch. Die schwarze Katze
oder auch Freitag, der 13. sind
alles so Dinge, die irgendwann mal
entstanden sind, um Veränder ungen
zu erklären. Also, ich finde, den
Unterrichtsteil haben wir abgehakt.
Ich glaube, ich wäre kein guter Lehrer
Fotos: Johannes Mairhofer
geworden. Ich wüsste gar nicht, was ich euch
beibringen soll. Ich kann ja selbst nicht so viel.
Was wollt ihr denn mal werden?
Marco Hotelfachmann will ich werden.
Elyas Da muss man gut in Sprachen sein, oder?
Habt ihr Französisch hier?
Marco Ja.
Elyas Sehr gut! Das ist super, wenn du später
Frauen rumkriegen willst. Da klingst du so
ein bisschen intellektueller. Samantha, was
ist mit dir?
Samantha Bankkauffrau.
Elyas Ui, bist du gut in Mathe?
Samantha Ja, schon.
„Ich glaube, ich wäre kein
guter Lehrer geworden. Ich
kann ja selbst nicht so viel.“
Elyas Ich war in Mathe immer der Schlechteste.
Wenn man da einmal den Anschluss verliert,
kommt man gar nicht mehr mit. Dann hab ich
angefangen, das Zeug richtig reinzupauken
und war total gut. Leider war das erst am Ende
meiner Schulzeit. Ihr habt ja noch Zeit, oder?
Wie lang seid ihr noch in der Schule?
Samantha Ein Jahr noch, aber wir waren
schon auf Abschlussfahrt. In Bibione.
Elyas Abschlussfahrt macht doch mehr Sinn
am Ende! Damit man sich danach nicht mehr
sehen muss. So war das bei mir. Ich hab bei
meiner Abschlussfeier richtig Gas gegeben und
war total frech zu allen. Mir war alles egal,
weil ich dachte, ich seh die Penner eh nicht
mehr. Und am nächsten Tag ist mir aufgefallen,
dass ich mein Zeugnis in der Schule vergessen
hab. Das war unangenehm. Ich musste mich
entschuldigen und erst dann haben sie mir
mein Zeugnis gegeben. Man sieht sich immer
zweimal im Leben. Auch wenn man denkt, es
ist Abschlussfahrt. Geht ihr eigentlich gern
zur Schule?
Verhaltenes Kopfnicken.
Elyas Glaubt mir: Wenn man einmal im Berufsleben steht, dann vermisst man das. 
Was in Tobias H or oskop s te ht?
Fragt ihn auf SP I ESSER .de,
Pr of ilname: Tobit
Das Vide
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rtretung
stunde m
sit Elyas fi
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SPIESSE
auf
R.de/art
ikel/
vertretu
ngsstun
de-elya
s
Andreas, 16
Ich fand die Stunde
super witzig. Elyas
ist ziemlich cool
drauf. Ich fand es
toll, welche
Geschichten er
erzählt hat.
Note: 1
Toni, 16
Es war richtig geil!
Er ist ein witziger
Typ und er hat die
Stunde richtig
interessant und
lustig gemacht.
Note: 1
David, 16
Es war toll, eine
bekannte Person
im Unterricht zu
haben. Elyas könnte
das ruhig öfter mal
machen.
Note: 1
17
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16.11.13 - 17.11.13
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Augen auf im Test
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Nachgefragt
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Mitmachen und Gewinnen
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Wandelnde Gefahr?
Autorin Lien im Selbstversuch
Wie aufmerksam seid ihr?
Eure Ablenkungsmanöver
Schmeißt euer Kopfkino an!
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Ich, die wandelnde Gefahr
örer im Ohr – so
Den Kopf gesenkt, den Blick aufs Handy gerichtet und die Kopfh
wie gefährlich ist
und ähnlich sehen heutzutage die meisten Fußgänger aus. Doch
den Selbstversuch
das Simsen und Posten im Straßenverkehr wirklich? Lien macht
und hat sich einen Tag lang kritisch beobachtet.
7:30 Mein Handy bimmelt. Ein sanfter „Walk
in the forest“ soll es sein, was mein Klingelton mir da antut. Für mich klingt es um die
Uhrzeit eher wie der „Highway to hell“.
8:00 Okay, okay, ich stehe ja schon auf! Und
schlurfe ins Badezimmer. Das Handy kommt
mit. Schließlich ist es meine Uhr – und die
soll mich unbedingt davor bewahren, dank
Faultier-Slomo zu spät zu meinem Nebenjob
zu kommen.
8:10 Zähneputzen. Whatsapp-Nachrichten,
Facebook- und Instagram-Benachrichtigungen wollen beachtet werden. Was machen
Menschen nachts sonst so, außer CandyCrush-Spiel-Anfragen zu verschicken!?
8:38 Whooops, ich muss los! Links, rechts,
über die Straße. Die Ampel fordert
meine Geduld. Mist, der Bus ist schon da.
An meinem zweiten Arbeitstag zu spät
kommen oder bei Rot rüber? Ich renne. Puh,
gerade so geschafft und gerade so nicht vom
Auto überfahren worden.
8:43 Im Bus versuche ich mein rhinozerosartiges Atmen unter Kontrolle zu kriegen,
und zwar mit: Musik. Während Prince mir
einen Kuss ins Ohr haucht und ich mein
Instagram durchforste, verpasse ich fast
meine Haltestelle. Mist! Ich renne wieder.
9:00 Dank unfreiwilligem Morgensport
beginnt der Arbeitstag pünktlich. Mein Blick
wandert für die nächsten Stunden vom Handy
zum Monitor… uuuuund wieder zum Handy.
höchste
Das
Unfallrisiko für
junge Menschen
besteht im Saarland.
Das niedrigste
Unfallrisiko für
junge Menschen
besteht in Berlin.
18- bis 24Jährige
lassen sich stärker beim Autofahren ablenken als der
Durchschnitt – und zwar vor allem vom Telefonieren,
Nachrichten schreiben und Musik hören.
2
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Drei
Fragen
an...
Carl Vierboom. Er ist Wirtschaftspsychologe
und Experte für Verkehrssicherheit. Ob er
sich am Steuer ablenken lässt? Er hat es
uns verraten.
Herr Vierboom, was ist Ablenkung?
Abgelenkt ist man immer dann, wenn man
nicht auf das konzentriert ist, was einen im
13:00 Wo war nochmal der Suppen-
Moment fordert. Gerade im Straßenverkehr
laden? Wie gut, dass mein Handy
kann das bedeuten, dass Energie und
über ein Navi verfügt, auf das ich
Aufmerksamkeit von dem abgezogen sind,
jetzt starre. Ich sehe weder Bordstein-
worauf es eigentlich ankommt.
kanten noch Straßenschilder und laufe
schnurstracks am gesuchten Ort vorbei.
Lassen Sie sich im Straßenverkehr
ablenken?
13:50 Der Hunger ist gestillt. Den Weg
Oh ja. Wenn Leute hinter mir auf der
zurück finde ich sogar ohne Navi. Trotzdem
Autobahn drängeln, während ich gerade
bleibt das Handy in der Hand. Letzte Chance
überhole, zum Beispiel. Es ärgert mich,
für Sozialkontakt!
wenn jemand den Zampano macht und mir
an der Stoßstange klebt. „Was mag das wohl
18:00 Feierabend! Ich mach mich auf den
Fazit: Mein Selbstversuch hat mich
für ein Idiot sein“, denke ich mir dann und
Weg in die Stadt, um Mimi zu treffen. Schon
ernüchtert: Hallo, ich bin Lien und eine
merke, dass ich viel mehr nach hinten
auf dem Weg zu ihr poste ich ihr beim Gehen
wandelnde Gefahr! Kopfhörer, die mich
blicke, als ich sollte. Solche Störungen
genau das auf die Facebook-Pinnwand. Bin
von der Außenwelt abschirmen, Freunde,
können uns komplett absorbieren, und dann
ich wirklich so abhängig? Ooooh ja.
mit denen ich ins Gespräch vertieft bin,
wirds gefährlich.
Nachrichten, die meine Aufmerksamkeit
18:20 Mimi und ich reden über Gott und
verlangen – schön, aber nicht ungefährlich.
Wie kann man Ablenkung verhindern?
die Welt und halten unser Wiedersehen auf
Über fahren lassen möchte ich mich für
Verhindern kann man sie nicht, aber sich
Schnappschüssen fest. Nicht nur einmal
nichts davon.
nach und nach von der einen oder anderen
renne ich – Handy sei Dank – fast meinen
lösen. Dafür gibt es keinen Kippschalter.
Vordermann um. Aber das Bild MUSSTE auf
Oft merkt man sowieso erst Sekunden oder
Instagram hochgeladen werden.
Minuten später, dass man abgelenkt war.
Aber man kann sich im Anschluss fragen: Was
21:30 Kein Handy, keine Musik. Ich bin
Fotos: Benny Ulmer
anfällig? Sind es Plakate am Straßenrand,
dunklen Heimweg. Das macht ihn zum
einzigen Teil meines Tages, an dem ich
wirklich auf meine Umgebung achte.
Ablenkung ist bei jedem zehnten Verkehrsunfall die Ursache – das hat eine Studie der
Allianz ergeben. 40 Prozent der Befragten gaben an, das
Handy während der Fahrt zu nutzen, 30 Prozent zum
Lesen von Nachrichten, 20 Prozent auch zum Schreiben.
war das, was mich abgelenkt hat? Ist mir das
schon öfter passiert? Wofür bin ich offenbar
etwas paranoid und habe Angst vor meinem
von Lien, 22
ist es mein Handy? Und dann kann man es in
Zukunft im Idealfall einfach: lassen.
In den USA reagiert eine Kampagne auf das wachsende
Problem der Handynutzung im Straßenverkehr:
#itcanwait
3
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Lenken – oder ablenken?
Autofahren macht Spaß. Fahrradfahren auch. Zu Fuß gehen zugegebenermaßen
eher weniger. Mit einer ordentlichen Portion Unterhaltung in Form von Freunden,
Musik oder einem Telefonat lässt sich alles aufpeppen. Aber wie leicht lasst ihr
START
euch dabei vom Straßenverkehr ablenken? Macht den Test!
BIST DU MIT DEM FAHRRAD,
DEM AUTO ODER ZU FUSS IM
STRASSENVERKEHR UNTERWEGS?
Ne, eher nicht.
Ja sicher, ich kann mich
ja schlecht durch die
Gegend beamen.
LÜGST DU?
BIST DU MULTITASKINGFÄHIG?
Äh, nein.
Ok, erwischt!
Ja gut,
manchmal
geh ich schon
vor die Tür.
Während ich diese Frage
beantworte, gucke ich fern,
mache Hausaufgaben und
gehe meiner Mutter mit
meiner bloßen Anwesenheit auf die Nerven.
Wie war die Frage?
Ich bin gerade beschäftigt.
BIST DU WIRKLICH SO
FAUL, DASS DU DAS HAUS
NICHT VERLÄSST?
Ja, und ich
stehe dazu.
AUCH IM
STRASSENVERKEHR?
IST DIR LANGWEILIG,
WENN DU ALLEINE
UNTERWEGS BIST?
Nein. Die Ruhe
genieße ich.
Verkehrsunwillig…
Lügen haben bekanntlich
kurze Beine. Und mit kurzen Beinen kommt
man nur schlecht an die Bremse. Also sei
vorsichtig, wenn du dich doch mal aus dem
Haus wagen solltest!
Ja, sicher!
WAS HAST DU
BEIM FAHRRADFAHREN IM OHR?
Nein. Nicht
so wirklich.
WhatsApp. Mein
alltäglicher Begleiter,
dauerhafter Hintergrund auf dem Handy
und SMS-Ersatz.
WORAN DENKST
DU ZUERST BEI
DER FARBE GRÜN?
Einen
Ohrwurm.
SMS SCHREIBEN
BEIM LAUFEN.
KANNST DU DAS?
An die Ampel.
Allerdings. Deshalb nehme ich
immer meine Freunde mit.
Lenker…
DAS HANDY
KLINGELT.
GEHST DU RAN,
EGAL, WO DU
GERADE BIST?
Fahrradklingel?!
Klar, könnte schließlich
wichtig sein.
Erst, wenn ich rechts
rangefahren bin.
ringring – WAS
IST DEIN ERSTER
GEDANKE?
Mein Handy!
… mit großem Engagement! Für dich gibt es
eine Eins mit Sternchen. Keine Vibration
ist stark und kein
Weggefährte laut genug, um dich aus deiner
meditativen Konzentration zu reißen. Weiter so, du unabgelenkter Superstreber!
§ 23 StVO
Handynutzung
im Straßenverkehr
„Dem Fahrzeugführer ist die Benutzung eines Mobil- oder
Autotelefons untersagt, wenn er hierfür das Mobiltelefon
oder den Hörer des Autotelefons aufnimmt oder hält. Dies
gilt nicht, wenn das Fahrzeug steht und bei Kraftfahrzeugen
der Motor ausgeschaltet ist.“ Wer dagegen verstößt, zahlt
40 Euro Bußgeld – Fahrradfahrer zahlen 25 Euro.
4
Das Gesetz verbietet damit nicht nur das Telefonieren,
sondern auch das Schreiben von Nachrichten,
die Internet-Nutzung, das Fotografieren und die Nutzung des
Smartphones als Navi. Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Köln gibts nur eine Ausnahme: Man darf das Handy von
einer Ablage in die andere legen.
Die Handynutzung per Freisprechanlage ist übrigens erlaubt.
Allerdings nur, solange beide Hände dabei frei bleiben.
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Ähm, ja. Wenn die ständig irgendwelche blöden
Sendungen zwischen die Musik schieben, bleibt
mir gar nichts anderes übrig!
EINE HAND AM LENKRAD,
DIE ANDERE AM AUTORADIO – KOMMT DIR DAS
BEKANNT VOR?
AppLenker…
… aus Leidenschaft! Deine Autofahrten
verbringst du mit Singen. Das Radfahren wird
durch eine Freundin auf dem Gepäckträger
versüßt. Mono- statt Multitasking! Eigentlich
hast du nur Glück gehabt, dass bis jetzt noch
nichts passiert ist.
NACH DEM DRIVE-IN:
ESSEN AUF DEM
PARKPLATZ?
Meine Kopfhörer mit
einer Playlist extra
zum Fahrradfahren.
Nein. Dann hätte ich
mich auch gleich
reinsetzen können.
Nein, ich bin treu –
auch meinem
Lieblingssender.
Ja. Doch nicht während
der Fahrt! Da klecker
ich ja die Sitze von
Papis Wagen voll.
„NAVIS WÄHREND DER
FAHRT BEDIENEN IST EIN
NO-GO“ – STIMMST DU ZU?
Meine Meinung! Das wird schon
vor der Fahrt erledigt – ist mir
sonst auch viel zu anstrengend.
Nur laufen wäre ja
die reinste
Zeitverschwendung.
Blödsinn! Wem hilft
es denn, wenn ich mich
verfahre?
MACHST DU
DAS AUCH?
Wie soll das denn gehen,
ohne gegen einen Laternenmast zu laufen?
Nein, so eilig
habe ich es dann
doch nicht.
SPIELST DU DAS
„GELBE-AUTOSPIEL“? *
Äh, hallo? Was hatte
ich gerade über
„Zeitverschwendung“
gesagt?!
* Auch bekannt als ‚Rote-Auto‘- oder ‚Uns-istlangweilig‘-Spiel: Ihr dürft einem Menschen einen
Klaps verpassen, wenn ihr ein Auto (rot, gelb... einigt
euch!), einen Smart, ein Nummernschild mit gleichen
Buchstaben oder gleichen Zahlen seht. Aua!
… und damit ein Kandidat, der noch Verbesserungsbedarf hat. Ein ungeschliffener
Diamant. Auch wenn es altklug klingen mag:
Augen auf im Straßenverkehr. Also Augen
auf die Straße und nicht aufs Handy.
IMMER SIND
DIE ANDEREN
SCHULD?
Was ist das
denn für ein
Kinderquatsch?
Gelber Smart!!!
Jetzt gibt es doppelt
Schläge!
Otto-NormalVerkehrsteilnehmer…
Nein. Ich
mache auch
meine Fehler.
Mein Hobby: Mich über andere
Verkehrsteilnehmer aufregen. Wortreich. Gerne mit Gesichtsfasching.
Soll ich mal vormachen?
Beim Musikhören sieht die Rechtslage
anders aus: Radfahrer dürfen Stöpsel
in beiden Ohren tragen und Musik hören – solange
sie garantieren können, dass sie den Straßenverkehr
wahrnehmen und zum Beispiel Warnsignale hören. Ist
die Polizei davon nicht überzeugt, werden zehn Euro
Bußgeld fällig. Das entscheidende Urteil dazu ist
übrigens 26 Jahre alt – und betraf den Walkman.
von Franka, 20
Auch Autofahrer
dürfen Kopfhörer tragen
... solange sie nicht zu laut aufdrehen. Zu laut ists
gemäß Straßenverkehrsordnung, wenn das Gehör
beeinträchtigt wird. Heißt: Wer mit Kopfhörern in einen Unfall
verwickelt wird, bekommt eine Teilschuld zugesprochen.
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Wovon lässt du dich
?
n
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k
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a
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k
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r
t
S
im
Wir haben
, oder doch dem Straßenverkehr?
Musik, Telefonieren, Nachrichten
egs seid.
amkeit schenkt, wenn ihr unterw
rks
fme
Au
e
eur
ihr
wem
igt,
uns erkund
Richard, 21, Berlin:
Smart geht anders
„Mich lenken meine Gedanken
beim Fahrradfahren oft ab.
Es gibt Eigenschaften, die in Kombination
miteinander nicht besonders smart sind.
Meine Affinität für mein Smartphone und die
Liebe zum Radfahren zum Beispiel.
Wenn ich Stress habe, zum
Beispiel. Einmal hat mich ein
Autofahrer angefahren – wovon
der abgelenkt war, weiß ich nicht.“
Wenn ich mich nicht gerade nach Stille
sehne, dann will ich Musik. Und ich
zwar laut. Vibrierende Kopfhörer, so muss es
sein. Morgens brauche ich statt Kaffee tiefe
Bässe zum Wachwerden. Habe ich keine
Begleitung, die mit mir spricht, begleitet
mich mein Smartphone.
Mit 15 wurde ich angefahren. Ich war
Fünf Jahre später wäre es fast wieder so
Paula, 22,
in meiner Musik versunken und fuhr
weit gewesen. Ich telefonierte auf dem Rad,
Unterfranken:
schlangenlinienförmig den schmalen Weg
fuhr diagonal über eine leere Kreuzung –
an meiner Schule entlang. Eine hektische
hatte aber das Klingeln der Straßenbahn
„Vom Handy auf dem
Oberstufenschülerin, die im Auto ebenfalls
überhört, die ganz knapp an mir vorbeifuhr.
die Lautstärke aufgedreht hatte, ignorierte
Das hatte eine Polizistin beobachtet und
Laterne ausweichen und
das Schrittgeschwindigkeitsschild und raste
hielt mich an. Weil Feiertag war, ließ sie
bin dann aber volle Kanne
an mir vorbei. Ich muss mich an ihrem Auto
mich im Austausch für ein Versprechen
verfangen haben, denn es gab ein unange-
weiter fahren: Ich solle nie wieder so unauf-
hingefallen. Trotzdem
nehmes Ziehen und Knallen. Als ich meine
merksam sein.
Fahrrad. Ich wollte einer
telefoniere ich immer
noch beim Fahrradfahren.“
Augen wieder öffnete, lag ich mit meinem
Rad auf dem Boden. Die Fahrerin hat nichts
mitbekommen – dafür war die Musik zu laut.
Mir gings zum Glück gut, nur die Lampe am
von Hengameh, 21
Rad war zerbrochen.
Das Alter zwischen 18 und 24 ist – laut
Straßenverkehrsunfallstatistik – das
risikoreichste überhaupt. Im Jahr 2010 zum Beispiel
verunglückten 73.172 Menschen aus dieser Altersgruppe
im Straßenverkehr, 690 kamen dabei ums Leben. Das
Risiko ist damit mehr als doppelt so groß wie für
Menschen älter als 24.
6
22
%
aller Fälle
In Deutschland taucht Ablenkung in den offiziellen
Unfallstatistiken nicht als Unfallursache auf.
Spitzenreiter hier bei den 18- bis 24-Jährigen:
„nicht angepasste Geschwindigkeit“.
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Michael, 20, Berlin:
„Ich höre immer Musik, wenn ich
rumlaufe – und die muss laut genug
aufgedreht sein, um den Straßenlärm zu übertönen. Da ich immer noch
einen alten Handyknochen und
kein Smartphone besitze, lasse ich mich
zumindest davon nicht ablenken.“
Antworten? Immer!
Ceren, 21, Berlin:
„Ich bin auf der Straße
Ich laufe die Straße hinunter, die direkt von
kam ein Auto um die Ecke. Ich, schon mitten
meiner Schule zur Straßenbahnhaltestelle
auf der Straße, konnte noch rechtzeitig
führt. Mein Smartphone klingelt. Reflexartig
zurückspringen.
eigentlich immer aufmerksam. Seit ich ein Mädchen
gesehen habe, das von
ziehe ich es aus der Hosentasche und lese,
was mir so geschrieben wurde.
Ein Kumpel fragt mich, ob ich Lust habe,
Und der Fahrer? Zum Glück habe ich nur
einem Auto angefahren
die Lippenbewegungen gesehen und nichts
wurde, weil sie auf dem
gehört.
Fahrrad telefoniert hat,
mich mit ihm zu treffen. „Klar!“, denke ich
und antworte sofort. Dass ich gerade eine
Mit einem Nicken entschuldigte ich mich
habe ich extreme Angst
Straßenkreuzung überquere? Egal. Ist mir
und lief weiter. Immer noch mit meinem
davor, dass mir auch so
nicht aufgefallen. Ein kurzer Blick nach links
Smartphone in der Hand. Und mit der
und rechts, dann starre ich wieder auf mein
Hoffnung, dass mir dabei nicht irgendwann
etwas passiert.“
Smartphone. Nachricht versendet, kurz mal
was Ernsthaftes passiert.
auf die Uhr geschaut, zurück in die Hosentasche damit. Und schon stehe ich an der
Haltestelle.
Einmal ist das beinahe schiefgegangen. Als
von Daniel, 16
ich die übliche Kreuzung überqueren wollte,
Fotos: Charly Hall
Die häufigsten Unfallquellen be
i 18- bis 24- Jährigen
Besonders hoch ist das
Unfallrisiko im PKW,
wenn ein männlicher Autofahrer einen
Geschlechtsgenossen als Beifahrer hat.
Sitzt ein Mädchen daneben, ist es nur
halb so hoch.
72 % aller Unfälle
8,8 %
6,5 %
4,5 %
7
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Eure Kreativität
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Wir wollen eure Geschichten!
Schreibt einen Artikel, ein Gedicht, einen
Songtext, ein Drehbuch, bastelt eine Collage,
knipst eine Fotostrecke – ganz egal wie, tobt euch
aus. Das gilt auch für alle, die vor brenzligen
Situationen im Straßenverkehr bisher
verschont geblieben sind: Was läuft in eurem Kopfkino,
wenn ihr darüber nachdenkt? Lasst uns teilhaben!
Teilnahmeschluss ist der 21. Dezember 2013
Übrigens: Alle Einsendungen werden gesammelt und –
wenn ihr uns mit ausreichend Material überflutet – in
einem Buch zusammengefasst und verlegt. Alle Einsender
und Autoren erhalten ein Exemplar kostenlos.
Mehr Informationen zum Thema Ablenkung im Straßenverkehr,
einen Wettbewerb für eure ganze Klasse und einen Selbsttest
gibt’s auf www.multitasking-nicht-auf-der-strasse.de
Hier könnt
ihr eure Kurzg
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Gedichte, Son
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und andere
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Situationen im
Straßenverkeh
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einreichen:
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ur-story.de
Herausgeber:
© Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR)
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Hauptstadtbüro
Jägerstraße 67-69, 10117 Berlin
weitere Informationen unter:
www.multitasking-nicht-auf-der-strasse.de
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Wenn sich alle
einig sind, fangen
wir an zu zweifeln.
SPIEGEL-Leser wissen mehr.
22
sprungbrett
Fairwirrt
Fair-Trade-Produkte gibts mittlerweile in fast jedem
Supermarkt. Aber was kaufen wir da eigentlich? Milena ist
dem fairen Handel nachgegangen – und hat sich dabei
fast verlaufen.
von Milena Zwerenz, 23
F o t o: A n d r é F o r n e r
sprungbret t
Neulich im Bioladen: Ich
stehe vorm Regal und starre
auf die Kaffeeauswahl. Es gibt
ihn gemahlen, in ganzen Bohnen, für
wenig oder mehr Geld, importiert
aus Mexiko, Peru oder Äthiopien. Ich
greife zu einer der teureren
Tüten mit Fairtrade-Siegel
– und fühle mich wie
Mutter Teresa, die den
Armen hilft. Aber warum
eigentlich?
Fakt ist: In den vergangenen vier Jahren hat sich
der Umsatz mit fair gehandelten Produkten laut Forum Fairer
Handel, dem deutschen Netzwerk des
fairen Handels, in Deutschland auf rund
650 Millionen Euro verdoppelt. Das
entspricht in etwa dem Markenwert
des FC Bayern München. Vor allem
fairer Kaffee, Kakao, Tee und Südfrüchte
landeten in den Einkaufskörben. Die
meisten Produkte kommen aus Entwicklungsländern in Asien, Lateinamerika
oder Afrika. Mittlerweile stehen fair
gehandelte Waren nicht mehr nur in
den 8.000 Weltläden sondern auch in
mehr als 42.000 Supermärkten.
Fernab der harten Fakten ist die Welt
des fairen Handels so komplex wie die
Verschwörungstheorien um den Tod
von John F. Kennedy, Einsteins Relativitätstheorie und das Innenleben
eines Ameisenhaufens. Gleichzeitig.
Laut Definition der vier internationalen
Dachorganisationen geht es bei Fair
Trade um „eine Handelspartnerschaft,
die [...] nach mehr Gerechtigkeit im
internationalen Handel strebt.“ Fair
stehe dabei für bessere Handelsbedingungen und das Ziel, die sozialen
Rechte der Produzenten und Arbeiter
zu sichern.
Das klingt alles schön gutmenschlich.
Ziemlich schnell begegnet mir das
erste Aber: Der wohlklingende Begriff
„fairer Handel“ ist nicht geschützt.
Das heißt, es gibt – im Gegensatz zu
Bio-Lebensmitteln – keine gesetzlich
vorgegebenen Standards, die fair
gehandelte Ware erfüllen muss. Die
Richtlinien des fairen Handels sind
(nur) von internationalen Nicht-Regierungs-Organisationen festgelegt.
Die wichtigsten Darsteller auf der FairTrade-Bühne sind die World Fair Trade
Organization (WFTO) und die Fairtrade
Labelling Organizations International
e.V. (FLO). Während WFTO allgemein
formulierte Standards für Fair-HandelsOrganisationen festlegt, konzentriert
sich FLO auf einzelne Produkte und
vergibt das Fairtrade-Siegel.
Aber Achtung: „Fair Trade“ getrennt
geschrieben steht allgemein für faire
Produktionsbedingungen. Es ist „nur“
die englische Übersetzung von „fairem
Handel“. Mit dem Fairtrade-Siegel
hat das nicht zwangsläufig etwas
zu tun. Klebt Fairtrade als ein Wort
zusammen, geht es dabei um den
gesicherten Begriff von FLO.
Anfang der 90er Jahre führte die
FLO-Organisation TransFair e.V. das
Fairtrade-Siegel ein. Inzwischen ziert
es fast 2.000 Produkte. Sie erfüllen
dieselben Standards. „Um das zu garantieren, gibt es eine Art Fairtrade-TÜV“,
erklärt mir Dieter Overath, Geschäftsführer von Fairtrade Deutschland.
Doch worauf achten sie, um ein
Produkt als fair einzustufen? „Die
Fairtrade-Standards sind lang und
ziemlich abstrakt“, sagt Overath.
In einem Satz stünde das Siegel
für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Händler müssen faire
Preise und eine Fairtrade-Prämie
für Entwicklungsmaßnahmen zahlen
– auch, um die Umstellung auf
Bio-Anbau zu finanzieren. Merke: Fair
ist nicht gleich bio, sondern sozial.
Allerdings tragen zwei Drittel aller
in Deutschland verkauften FairtradeProdukte auch ein Bio-Siegel.
J
W
D
sprungbrett
Doch das FairtradeSiegel kennzeichnet
nicht alle fair gehandelten
Produkte.
Bei
Fair-HandelsOrganisationen wie
den deutschen Importfirmen GEPA oder El
Puente steht das Firmenlogo
automatisch für Fair Trade, da sich
die Unternehmen zu 100 Prozent
dem fairen Handel und den WFTOStandards verpflichtet haben.
GEPA hat bewusst das Fairtrade-Siegel
von Produkten entfernt und setzt
jetzt auf das firmeneigene fair+-Logo.
Damit will die Importfirma zeigen,
dass ihre Handelsgrundsätze über die
FLO-Standards hinausgehen.
Die GEPA versucht beispielsweise,
Schokolade 100-prozentig fair zu
handeln, indem sie Kakao und Zucker
aus dem Süden und auch die Milch
aus dem Norden fair kauft. Für das
Fairtrade-Siegel müssten aber nur 20
Prozent des Produktes aus fair gehandelten Zutaten bestehen. An der
Qualität der Waren ändert das nichts,
sagt Thomas Speck, einer der drei GEPAGeschäftsführer: „Bei der Qualität muss
man sich am Hersteller, also an der
Marke orientieren und nicht am Siegel.“
Dieses Problem hat auch das kleine
Unternehmen Coffee Circle erkannt. „Die
verschiedenen Fair-Trade-Siegel sind alle
nicht zeitgemäß. Bei uns übernimmt
das die Transparenz im Internet“,
erklärt mir Robert Rudnick, einer der
Mittlerweile stehen
fair gehandelte Waren
in mehr als 42.000
Supermärkten.
drei Firmengründer. Welche Projekte
unterstützt würden, sei bei den großen
Siegelorganisationen nicht immer
erkennbar, meint er: „Ich finde Fairtrade
nicht schlecht, aber die Organisationen
betreiben Entwicklungshilfe wie eine
Verwaltung“. Bei Fairtrade-Kaffee etwa
komme viel zu wenig Geld bei den
Bauern an – nämlich 30 Cent pro Kilo
für soziale Entwicklungsprojekte. Und
das, obwohl er viel mehr als normaler
Kaffee kostet.
23
Anstatt eine dritte Organisation zu
bezahlen, die sich um die Kaffeebauern kümmert, führt Coffee Circle
direkt einen Euro pro Kilo Kaffee
zurück – aber nur, wenn die Produktqualität stimmt. Dadurch kostet eine
500-Gramm-Packung so viel wie ein
Männerhaarschnitt beim Friseur. „Was
früher bio war, ist heute Fair Trade –
die Supermarktketten wollen einfach
nur ein Siegel auf die Ware pappen“,
sagt Rudnick dazu.
Aber an was soll ich mich beim
Einkaufen nun halten? Siegel helfen
als Orientierung offensichtlich nur
bedingt und dem Begriff Fair Trade
kann man nicht blind vertrauen.
Ethisch korrekter Konsum ist nicht
einfach.
Das nächste Mal im Bioladen werde
ich wahrscheinlich immer noch zum
Fairtrade-Kaffee greifen. Aber ich
werde mich wohl nicht mehr ganz so
gut dabei fühlen. 
Wie Milena ihren Kaf fee
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24
sprungbrett
Ihr wollt beruflich im Welthandelsnetz mitmischen?
Kein Problem! Das zuckersüße Beispiel weist euch den Weg.
von Milena Zwerenz, 23
Illustration: Stefan Randlkofer
3,5 Millionen
Tonnen Kakao werden
jährlich produziert.
Am Anfang einer Schokoladentafel
stehen die Kakaobauern in Afrika und
Lateinamerika, die in kleinen Familienbetrieben Kakaofrüchte anbauen und die
Bohnen ernten.
Ihr wollt alles über den internationalen Handel, insbesondere den
fairen Welthandel und Nachhaltigkeit,
lernen? Das geht zum Beispiel als
Student des gleichnamigen dualen
Bachelor-Studiengangs in sechs
Semestern an der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg.. Zulassungsvoraussetzung sind Abi oder Fachabi
sowie ein Ausbildungsvertrag mit
einem Unternehmen. Ein erfolgreicher Abschluss führt euch in die
Führungsetagen deutscher und internationaler Handelsunternehmen.
In Container verfrachtet kommt der
Kakao übers Meer nach Deutschland.
Hier kümmert sich ein Logistik- und
Lagerunternehmen darum, dass die
Container auf LKW verladen werden
und den Weg in eine Lagerhalle
antreten. Von dort aus geht es weiter
zur Schokoladenfabrik.
Den Warenfluss national
und international planen,
organisieren
und abwickeln:
Diesen logistischen Herausforderungen stellen sich
die Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung. Für die dreijährige Ausbildung braucht ihr
mindestens einen Realschulabschluss.
Auch wer Logistikmanagement, oder BWL/
Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt
Logistik an einer Uni oder FH studiert, kann sich in
die Lieferkette einreihen. Für ein Bachelorstudium
von meist sechs Semestern habt ihr in Deutschland
(fast) freie Standort-Wahl: von der FH Flensburg
über die Uni Magdeburg bis hin zu FH Bad Homburg.
Einzige Voraussetzung: Abi oder Fachabi, abhängig
von Hochschule und Bundesland.
sprungbrett
25
Nur
20
Prozent
fair gehandelte Zutaten müssen in
Vollmilch-Schokolade stecken, um
das Fairtrade-Siegel zu bekommen.
In der Fabrik verwandeln sich
Kakaobohnen in Kakaomasse. Außerdem kommen für leckere Schoki
noch andere Zutaten dazu: Zucker,
Vanille-Extrakt und Milchpulver.
Weniger als
0,1 Prozent
Schokolade schmeckt ohne Frage gut, aber sie verkauft
sich hübsch verpackt noch besser. Als studierter
Produktdesigner könnt ihr über ihren Ladenauftritt
mitentscheiden. Für einen Studienplatz an der Kunsthochschule Kassel oder der Staatlichen Hochschule
für Gestaltung in Karlsruhe müsst ihr euch mit einer
Arbeitsproben-Mappe bewerben und die Aufnahmeprüfung bestehen. Einen Numerus Clausus gibt es für
den Diplomstudiengang (neun Semester) nicht.
der gesamten
Kakaoproduktion
ist fair gehandelt.
Die fertigen Schokoladentafeln
landen im Zentrallager einer Importfirma, um von dort aus in den
Handel – zum Beispiel in Weltläden, Supermärkte oder Bioläden –
geliefert zu werden.
Damit beim Warenversand alles glatt läuft, behalten die
Fachlageristen Lieferungen genau im Auge. Wenn ihr die
zweijährige Ausbildung antreten wollt, solltet ihr gerne
praktisch arbeiten und euren Hauptschulabschluss in der
Tasche haben. Ihr wollt lieber eure Kontaktfreudigkeit
ausleben? Im Laden kümmern sich die Verkäufer und
Kaufleute im Einzelhandel darum, dass die Produkte
erst ins Regal und dann zum Kunden kommen. Die
Ausbildung zum Verkäufer dauert zwei, zum Einzelhandels-Kaufmann drei Jahre. Im Weltladen könnt ihr
jederzeit arbeiten – ehrenamtlich.
Fast 4 kg reinen Kakao
isst jeder Deutsche im Durchscnitt jährlich.
Das entspricht etwa 11,5 kg Schokolade.
Recherchegeist geweckt?
Ihr wollt die Produktionskette eines bestimmten Fair Trade-Produkts nachverfolgen? Siegelorganisationen wie TransFair e.V., aber auch
Fairhandelsunternehmen wie die GEPA bieten auf
ihren Internetseiten Suchmaschinen an. Produktcode oder -namen eingeben, klick klick, fertig.
26
sprungbrett
MI T TA GS PA US E MI T.. .
... Frank Wolfgang Hein, Pustefix
Pustekuchen
Sein Produkt kennt jedes Kind: Seifenblasen! Lien, bekennende
Seifenblasen-Abhängige, hat Pustefix-Geschäftsführer Frank Wolfgang
Hein in Tübingen besucht.
von Lien Her zog, 22
Fotos: Jörg Jäger
Bei wem kommt Ihr Job eigentlich besser an: bei Frauen oder
bei Kindern?
P ustef ix – Dr. Rolf Hein
GmbH & Co. KG
Hauptsitz: Tübingen
Branche: Spielwaren
Gründung: 1948
Besatzung: ca. 25 Mitarbeiter
Geschäftsfelder: Seifenblasen
Hauptzielgruppe: Kinder
zwischen 3 und 10
Da kann ich jetzt nicht differenzieren.
Aber der Sympathie-Wert ist generell
hoch. Egal wo man ist und davon
erzählt – die Leute kennen das
Produkt. Es gibt kaum Leute, die
Seifenblasen nicht mögen!
Sie sind mit der Übernahme der
Firma in die Fußstapfen Ihres
Vaters und Großvaters getreten.
Wünschen Sie sich manchmal, Sie
hätten stattdessen Ihr eigenes
Ding durchgezogen?
Ich war nach meinem Wirtschaftsingenieurs-Studium für ein anderes
Unternehmen tätig. Erst als mein
Vater sich 1998 aus dem Geschäft
zurückziehen wollte, habe ich mich
dazu entschieden, das Unternehmen
zu übernehmen. Ursprünglich hatte
mein Großvater vorgesehen, dass
ein Chemiker Pustefix leitet. Mein
Vater hatte aber auch nicht Chemie
studiert, sondern Maschinenbau.
Und was machen Sie, wenn
Sie sich nicht ums Geschäft
kümmern müssen?
Die Zeit mit der Familie verbringen.
Meine Frau und ich reisen sehr gerne.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten
sich in eine Seifenblase setzen
und wegfliegen – wohin würde
es gehen?
Momentan wären meine zwei größten Ziele Afrika und Südamerika –
das sind für mich noch weiße Flecken
auf meiner privaten Landkarte. Und
Japan! Das ist eines meiner Lieblingsländer, da will ich unbedingt mal
wieder hin.
Das wesentlichste Merkmal einer
Seifenblase: Sie ist vergänglich.
Wie erklären Sie sich den anhaltenden Erfolg dieses kurzen
Vergnügens?
Wir haben es verstanden, uns als
Seifenblasen-Spezialist zu etablieren.
Wir sind, wie ich glaube, das einzige
Unternehmen auf diesem Gebiet, das
tatsächlich aus der Chemie kommt und
nicht irgendein Spielwaren-Hersteller
ist, der zusätzlich noch Seifenblasen
macht. Damals war nach dem Krieg
das Geld nichts wert und es herrschte
der Tauschhandel. Mein Großvater
sprungbrett
27
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Rolf Hein experimentierte mit Waschmitteln, zum Tausch gegen Lebensmittel bei den Bauern. Dabei fand er eine
Flüssigkeit, die sich hervorragend für
Seifenblasen eignete. Die Seifenblasen
waren damals sozusagen das einzige,
was wir hatten – und das haben wir
qualitativ umgesetzt. Außerdem
ist mir bis heute keine Kultur
bekannt, in der
Seifenblasen als
Spiel auf Desinteresse gestoßen
wäre. Deshalb exportieren wir unsere Seifenblasen
auch – unter anderem nach China, Japan, Russland, Korea oder in die USA.
Die Seifenflüssigkeit ist sehr wichtig! Bei der Qualitätskontrolle geht
es vor allem um die Anzahl der
Seifenblasen, die wir mit der Flüssigkeit bekommen und wie lange es ab
dem Pusten dauert, bis der Seifenblasen-Strom abreißt. Außerdem
achten wir auf
die
Farbigkeit
der Seifenblasen
und ihre Haltbarkeit. Vor allem ist aber die
Sicherheit wichtig. Man könnte
unsere Flüssigkeit
trinken,
ohne
ernstzunehmende Schäden davonzutragen.
Tinh N., Azubi, Bönen
„Meine Erwartungen, die ich
vor meiner Ausbildung an
KiK hatte, wurden total übertroffen. Wenn mich jemand
nach KiK als Arbeitgeber
fragt, kann ich nur sagen:
Daumen hoch!“
„Könnte man trinken,
ohne Schäden
davonzutragen.“
Seifenblasen sind zur Zeit einer
der Lieblingstrends aller Hipster
und Instagram-Nutzer – wie erklären Sie sich den Erfolg bei Groß
und Klein?
Die Zeit ist vorbei, in der Seifenblasen
ab einem Alter von 14 uncool wurden.
Zum 50-jährigen Firmenjubiläum
haben wir den Pustefix-Fanshop gegründet und Fanartikel verkauft. Am
Anfang haben wir großen Wert darauf gelegt, Kinder-T-Shirts herzustellen. Aber ehrlich gesagt: Die T-Shirts
für „Ältere“ liefen besser.
Was sind eigentlich die Qualitätskriterien für richtig gute Seifenblasen?
Verraten Sie uns: Wie pustet man
richtig große und tolle Seifenblasen?
Ganz einfach: Wer viele kleinere
Seifenblasen haben will, muss stärker pusten. Wer wenige, aber dafür
große Seifenblasen haben will, muss
sanfter pusten. In unserer Geschichte
haben wir schon viele Rezepturen
eingesetzt – unsere Kunden machen
immer das Beste daraus. 
Ob Lien sich vor Or t
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28
sprungbrett
H Ä RTETE ST
Kinderspiel?
Für die einen ist es der Traumjob schlechthin, für andere der Vorhof zur Hölle.
Aber wie schwer ist es, Kinder beruflich zu bändigen und zu bespaßen? Lina
hat es ausprobiert und sich als Erzieherin in einer Kindertagesstätte erprobt.
v o n L i n a Ve r s c h w e l e , 2 3
F o t o s : J a n n W i l ke n
Ex-Kinder-Hasserin Lina im
„Oooh, neue Freunde!“-Modus.
Damit Lina nicht als Raupe
weiterleben muss, retten die
Vierjährigen sie aus dem Tunnel.
Ratespiel: Wer von den drei
Gummipferde-Reitern ist
unsere Härtetesterin Lina?
Das Vide
o zu Lina
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Härtetest
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SPIESSE
R.de/art
ikel/
kinders
piel
Mittwochmittag. Ich stehe kopfund poschüttelnd zwischen einer
Horde Vierjähriger. Wir singen ein Lied
namens „Hannes der Knopfmacher“
und ich amüsiere mich bestens. Keine
Ahnung, wie das passiert ist. Eigentlich bin ich ein kaltherziges Karriereschwein. Nicht, dass von Karriere eine
Spur wäre. Aber für mich steht fest:
Kinder gibts nur in Kombi mit KitaPlatz. Ich mag kleine Kinder, solange
man sie irgendwo abgeben kann. Und
ich gehöre nicht zu den Erwachsenen,
die mit verklärten Augen auf ein kotzendes Baby schauen und sagen: „Süß!
Es hat Bäuerchen gemacht.“
Aber ich stelle mich der Herausforderung, die heute heißt: einen Tag
als Erzieherin verbringen. Für meinen
Auftrag habe ich fleckenfeste Kleidung gewählt. Ich will auf alles vorbereitet sein. Den Plagegeistern geht
es wohl ähnlich – im Flur hängen
Mini-Ausgaben von Allzweckjacken
in Regenbogenfarben. „Sonnenschein“
steht an der Tür meiner Gruppe. Der
Name muss Tarnung sein, denn drinnen herrscht Chaos. Kinder springen,
Kinder glucksen, Kinder schreien, ich
will weg!
„Wir spielen gerade das Inselspiel“
sagt Erzieher Dennis und zeigt auf die
Matten am Boden. Wer beim Springen
von einer Insel zur anderen den Boden
berührt, muss eine Runde auf einem
Bein hüpfen, glucksen und kreischen.
Außerdem hat das Spiel eine moralische Komponente: besetzte Inseln sind
tabu. Anti-imperialistisch also. Heute
Abend habe ich zwar sicher Tinnitus,
aber jetzt erst mal eine Menge Spaß.
Nach Runde eins hängen die ersten
Schreihälse an meiner Hand, nach
Runde fünf noch mehr. So schnell habe
ich noch nie Freunde gefunden.
Trotzdem ist es furchtbar anstrengend,
Schweißperlen tummeln sich auf meiner Stirn. Mein fleckenfester Pulli liegt
längst in der Ecke. Statt einer Pause
geht es weiter mit Pferderennen. Wir
reiten auf Gummipferden durch den
Raum oder versuchen es zumindest,
denn nur jeder Zweite erreicht das
Ziel ohne Sturz. Der Stimmung tut das
keinen Abbruch – der Lärmpegel steigt
mit dem Spaßfaktor. Das Johlen und
Kreischen hat mittlerweile ungeahnte
Dezibel-Höhen erreicht.
Später erfahre ich von Dennis, dass das
heutige Motto „Toben“ ist. Das macht
Kindern Spaß und den Erzieher schlauer: So kann er beobachten, ob sich alle
motorisch normal entwickeln. Deshalb
geht es mit noch mehr Toben weiter.
Mit Ida und Jan baue ich ein Haus aus
Stoffwürfeln, dann gehts mit Maxi
auf die Kletterburg. Zusammen mit
Paul wurstele ich durch Tunnel, die eigentlich für Vierjährige gemacht sind.
Es ist wie bei Alice im Wunderland.
sprungbrett
Nur schrumpft statt meinem Körper
mein geistiges Alter. Ich fühle mich in
meine eigene Kindheit zurückgebeamt.
„Kommst du jetzt immer?“ fragt mich
Nele später. Am liebsten würde ich „ja“
sagen. So viel Spaß wie heute hatte ich
lange nicht mehr.
Als hätte sie meine Gedanken erraten,
schaltet sich Andrea ein, die Dennis
unterstützt: „Das kann auch
ganz anders laufen.“ Sie erzählt
von Platzwunden und Kindern,
die sich im Sandkasten mit
Schaufeln hauen. Heute sei es
wirklich ruhig: „Von 21 Kindern
in der Gruppe sind nur 14 gekommen.“ 15, möchte ich sie
berichtigen. Ich bin schließlich
auch dabei. Langsam dämmert
mir, was gerade schief läuft: Ich
habe die Aufgabe verfehlt. Statt mich
in die Erzieherrolle einzufühlen, habe
ich mich zu einer Vierjährigen zurückentwickelt.
später habe ich allerdings die ersten
zum Grunzen angestiftet. Ich ahne es:
Meine Mission ist gescheitert, meine
Autorität bestenfalls mittelmäßig.
Kurz hoffe ich, dass es wenigstens jetzt
zu RTL-artigen Szenen kommt, damit
ich doch noch etwas schreiben kann,
das nach Härte aussieht. Dann übernimmt Dennis, und die Kinder sind
29
Betreuung abschieben könne. Bei
seinen letzten Worten fühle ich mich
ertappt – schließlich dachte ich
mir auch die meiste Zeit des Tages
„Dennis macht das schon!“. In den
letzten Minuten meines Arbeitstages
gebe ich mir deshalb noch mal richtig
Mühe, wenigstens ansatzweise als
Erzieher durchzugehen.
Und tatsächlich: Das Zähneputzen und Waschen mit den
Kleinen läuft problemlos. Das
Bad wäre dabei das perfekte
Set für einen Film über die sieben Zwerge: Alles ist ungefähr
halb so groß wie anderswo.
Wehmütig denke ich daran,
dass die Kleinen gleich abgeholt werden. Vorher hören
wir noch alle zusammen ein
Hörspiel. Hören ist dabei eigentlich
gelogen, denn ein paar Kinder haben
mir ihre Kuscheltiere geliehen und
sie mir an die Ohren gedrückt. Jetzt
haben sie mich. Wären sie nicht zu alt
dafür – ich würde ihre Bäuerchen süß
finden. 
„Heute Abend habe ich zwar
sicher Tinnitus, aber jetzt erst
mal eine Menge Spaß.“
Das Mittagessen steht an. „Da lesen
wir immer eine Geschichte vor, damit
die Kinder zur Ruhe kommen“, sagt
Dennis. Das übernehme ich. Jetzt bin
ich wieder groß. Schnell greife ich
ein Buch mit dem Titel „Hallo kleines
Schweinchen“. Noch sitzen die Kleinen
still und lauschen mir gebannt. Wenig
wieder still. Auch beim Essen nichts:
Am Ende haben alle ihr Gulasch klaglos
verputzt. Zumindest das, was sie nicht
im Gesicht verschmiert haben.
„Heute war ein entspannter Tag“,
sagt Dennis, als wir mit Essen fertig
sind. Aber auch wenn es oft anstrengend wird, liebt er seine Arbeit. Ihn
stören eher die Eltern, sagt er: Einige würden glauben, die Kita übernehme die Erziehung komplett. Und
dass man seine Kinder einfach in die
Ob Lina jetzt ihre Karriere
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30
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T
M AC H T S E UC H S E L B S
Vollpfosten
Wir machens vor, ihr machts nach. Basti bastelt aus einem Schuhkarton
einen Tisch-Kicker, damit er heimlich im Büro zocken kann.
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Das braucht ihr:
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e)
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f)
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d)
g)
a) 6 Korken
b) 6 Stricknadeln 35 cm lang
c) Tonkarton A3
d) 1 Schuhkarton ca. 32 x 16 cm
e) Schere & Leim
f) Bleistift & Lineal
g) 1 Holzperle ca. 2 cm Durchmesser
h) Drucker
h)
2
Das Spielfeld und
die Außenverkleidung
des Stadions aus dem
Tonkarton zuschneiden.
Den Schuhkarton auf 8 cm
Höhe abschneiden.
1 2
3 4 5 6 7
Bastelvorlage
knicken
spielwiese
1
Die Spielfeldmarkierungen einzeichnen
und dann das Spielfeld
in und die Außenseiten
an das Stadion kleben.
Tipp
Die Vollp
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Downloa
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SPIESSE
R.de/vo
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31
spielwiese
3
In einer Höhe von 4,5 cm in
gleichen Abständen Löcher in
die Längsseiten des Kartons
bohren. Die Vorlagen für die
Spieler und Tore ausschneiden.
5
4
Die ausgeschnittenen Tore falten und
ins Stadion kleben. Die Stricknadeln
durch die gebohrten Löcher stecken
und mit den Korken verbinden.
Zum Schluss eure Vollpfosten in Brusthöhe an den Stricknadeln anbringen und
festkleben. Viel Spaß beim Spielen!
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QUELF
Worum gehts? Als Dude, Super
Ninja Affe oder eine der anderen
schrägen Spielfiguren müsst ihr
kuriose Aufgaben lösen und ausgefallene Fragen beantworten. Originelle
Regeländerungen bringen dabei den
Spielverlauf ordentlich durcheinander. Gewonnen hat, wer als Erster
das Ende von Quelfland erreicht.
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ungewöhnliche Partyspiele und seid
für jeden Spaß zu haben? Dann ist
Quelf von Spin Master das perfekte
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Schräge Spielfiguren und kuriose
Aufgaben? JA!

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Spielesammlung.
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Fragen beantworten, Aufgaben
lösen und Spaß haben – das ist
zu viel Abwechslung für mich.
Worum gehts? Germanistik-Studenten lesen jede Woche drei Bücher
und machen nie Rechtschreibfehler.
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diesen und vielen weiteren Klischees
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Reich-Ranicki sein.
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Weil ich Layken liebe
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alt und hat gerade ihren Vater
verloren, als sie nach Michigan zieht.
Dort trifft sie auf Will, in den sie sich
sofort verliebt. Drei Tage schweben
sie auf Wolke sieben. Dann kommt
der erste Tag an der neuen Schule
– und der Schock: Will ist Laykens
Englischlehrer.
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im echten Leben.
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Ich hab mit meinem eigenen
Liebesleben schon genug zu tun.
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Ihr könnt es nicht erwarten die
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Vertret IESSER ungsstu
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redaktio
n@SPIE
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Die SPIESSER-Videointerviews. Ihr fragt, sie antworten und fragen zurück:
FLORIAN DAVID FITZ, TIM BENDZKO, CRO, ROBERT PATTISON, ANGELA MERKEL, SARAH KUTTNER, MANDO DIAO,
MAX PROSA, NICOLAS CAGE, DIE FANTASTISCHEN VIER, BEATSTEAKS, WIR SIND HELDEN, MARKUS KAVKA,
MATT DAMON, CHRISTIAN ULMEN, CHARLOTTE ROCHE, WLADIMIR KAMINER, JAN HOFER, JÜRGEN VOGEL,
MIA., EVA PADBERG, GÜNTER WALLRAFF, CULCHA CANDELA, FRITZ KALKBRENNER, SAHRA WAGENKNECHT,
LENA MEYER-LANDRUT, ALEXANDER MARCUS, SIMON GOSEJOHANN und jeden Monat mehr.
34
spielwiese
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1
Musicalfolgen in Fernsehserien sind schon
lange keine Seltenheit mehr und dennoch ein Rätsel.
SPIESSER-Autor Eric könnte davon ein Lied singen –
hat aber lieber darüber geschrieben.
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Scrubs – Die Anfänger –
„Mein Musical“ (2007)
Die Serie: Gerade den Uniabschluss
in der Tasche steigt J.D. mit seinem
besten Kumpel Turk ins „lebenserhaltende Geschäft“ am Krankenhaus
Sacred Hearts ein. Dort erwarten ihn
unter anderem Dr. Nein-wir-sind-keineFreunde Cox und ein sehr netter, immer
freundlicher, nie, wirklich nie, eigennützig handelnder Hausmeister.
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Die Musicalfolge: Die Folge wirkt wie
ein langer Tagtraum von J.D.: Eine Frau
kippt im Park um. Als sie wieder zu
sich kommt, ist sie, nun ja, ein bisschen
meschugge. Sie hört alles Gesaaaahagteeee plötzlich gesuuuungeeeeeehen.
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unter der
Genre: Rock
Panorama
Höhepunkt: Nach dem Getanze zu
Turks Klingelton, *N Sync mit „Bye
bye bye“, hebt die Scrubs-Crew ihre
Performancekünste auf ein neues Level,
Spirit-Fingers inklusive. Die ganze Folge
ist ein Fest!
Oho-Ton: „Ein Obdachloser hat mich
5
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Passt zu: A
Indierock
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How I Met Your Mother –
„Anzug aus!“ (2010)
Die Serie: Ted Mosby erzählt seinen Kindern,
wie er ihre Mutter kennen gelernt hat – aktuell
in Staffel neun. Schon seit Anfang dabei: Barney,
Frauenheld und bekennender Anzugträger.
Die Musicalfolge: Barney versucht – ach was!
– eine Frau ins Bett zu bekommen. Problem: Seine
Angebet(t)-ete steht nicht auf Anzüge. Zeit für
einen Song, „Nothing Suits Me Like a Suit”.
mit Kacke beworfen!“ – „Stuhlprobe!“ –
„Meine oder seine?“ – „Erst seine, dann
deine!“ ...und das als Songtext.
Höhepunkt: Ein Hund wird zum Anzug-Hund,
Klugscheißerwissen: In der großen
ein Baby zum Anzug-Baby, eine Polizistin – warte,
es kommt gleich...
Eingangsgruppenszene springt Dr. Cox
Seil, weil er angeblich nicht tanzen kann.
Oho-Ton: Barney zu Lily, die sich zwischen dem
Weltfrieden und Anzügen entscheiden soll: „I‘m
gonna stop you right there. It‘s the suits.“
Lobestöne:
Klugscheißerwissen: Die sind gar nicht in New
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Rock
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Need Medic
York City: Als Barney in der Musicalszene auf das
Dach eines Taxis springt, kann man im Hintergrund den Wohnwagen des Filmteams und einige
Manhatten-untypische Gebäude erhaschen.
Lobestöne:
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Ihr Ziel eine Position als Abteilungsleiter (w/m) in einem unserer deutschlandweiten Logistikzentren.
Voraussetzung: Die Voraussetzung für das Studium ist die Allgemeine Hochschulreife, die Fachgebundene Hochschulreife
oder die Fachhochschulreife.*
Theorie und Praxis: Beim Studium Handel / Konsumgüterhandel verbringen Sie die Praxisphasen in unterschiedlichen Lidl-Filialen einer unserer Regionalgesellschaften. Im Studium Warenwirtschaft & Logistik ist Ihr
Arbeitsplatz eines unserer 38 regionalen Logistikzentren.
Die Studienphasen absolvieren Sie je nach Regionalgesellschaft und Studiengang an einer der folgenden Dualen Hochschulen / Berufsakademien: Mosbach / Heilbronn, Mannheim,
Lörrach, Hamburg, Berlin.
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(Studienbeginn 1.10.2014)
in der Fachrichtung
Die Simpsons – „Und nun alle
singen und tanzen!“ (1998)
Die Serie: In Springfield bei Familie
Simpson dreht sich alles um Familie
Simpson in Springfield. Dabei erfindet
sich die Serie in jeder Folge neu –
obwohl Maggie inzwischen rein
rechnerisch 27 Jahre alt sein müsste.
Die Musicalfolge: Homer und Bart
Buffy – Im Bann der Dämonen/
The Vampire Slayer – „Noch
einmal mit Gefühl“ (2001)
Die Serie: Buffy Summers, ein ganz normales
Mädchen aus den nicht ganz so normalen 90ern,
muss das Böse und die Pubertät bekämpfen.
Die Musicalfolge: Das Böse tritt in Form eines
Dämons auf, der alle zum Singen bringt. Komischer
Humor, aber er funktioniert. Alle Figuren sind völlig
verwirrt und legen trotzdem die Performance ihres
Lebens hin. Detlef D! Soost hat bestimmt mit
Pampampam!-Zurufen vorm Fernseher gesessen.
leihen sich ein Western-Video aus.
Die Cowboys darin tragen Halstücher,
tanzen, singen und besingen das
Tanzen. Als logische (?) Konsequenz
finden sich die Simpsons selbst mitten
in einer Musicalfolge wieder.
Informieren und bewerben Sie sich
online unter dem Kennwort Spiesser
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* Bitte die zum Teil gesonderten Zugangsvoraussetzungen der
Dualen Hochschulen bzw. Berufsakademien beachten.
Höhepunkt: Frauen mit mehr Busen
als Stimme zwitschern „We put the
Spring in Springfield“.
Oho-Ton: Bart (tanzend, singend und
stolzierend): „Ich hasse es zu tanzen,
zu singen und zu stolzieren“.
Höhepunkt: So muss es sich anfühlen, wenn
Klugscheißerwissen: Mehr Musical
Buffy ihre Vampires mit dem Pflock slayert: Der
Song „Rest in Peace“ geht direkt ins Herz!
gibts in „Grundschul-Musical“, „Die
wilden 90er“ und „Homerotti“.
Oho-Ton: Buffy (beschämt zu ihren Freunden):
„Letzte Nacht musstet ihr da auch plötzlich alle
singen?“ Tara: „Es war wie in einem Musical. Wir
haben ein Duett übers Abendessen gesungen.“
• Handel / Konsumgüterhandel,
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• Warenwirtschaft und Logistik,
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Klugscheißerwissen: Der Soundtrack schaffte
es 2001 auf Platz 7 der deutschen Albumcharts.
B ei welch en So n gs Eric
mitgesu n gen h at? Fragt
ihn au f SP I ESSER.de, P ro filn ame:
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eines Programmkinos.
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Teil 20
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Schüler haben kein Einkommen, mit dem sie sich ihren Führerschein
finanzieren können. Wie also an die nötigen Mittel kommen? Ihr habt
uns eure Tipps in Sachen Führerscheinfinanzierung verraten.
Ich habe zwei Jahre lang neben der Schule
an einer Tankstelle als „Hausmeister“
gearbeitet, immer sechs Stunden die
Woche. Nach einem Jahr hatte ich
genügend Geld für meinen Führerschein
zusammen. Haubi
Ich habe das Geld, das ich zur
Jugendweihe geschenkt bekommen
habe verwendet und den Rest durch
Zeitung austragen finanziert.
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Den hat glücklicherweise Papa bezahlt!
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Stars Battle Royale gegen große Gegner, jagt mit
Sly Cooper durch die Zeit und begebt euch auf ein neues
Invizimals-Abenteuer.
Mit diesem Notizbrett gilt Vergesslichkeit nicht mehr
Während meines Abiturs habe
ich jeden Monat 50 Euro gespart,
so dass ich mir am Ende meinen
Führerschein selber schenken
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des Wettbewerbs des Bundespräsidenten
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Themen auseinander. Fotos, Texte,
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erlaubt! Einsendeschluss ist der 15. März 2014.
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Führerschein. Starten statt warten: Mit
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38
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EURE MEINUNGEN IN DER BLATTKRITIK
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Wie gefällt euch die
Vertretungsstunde
mit Angela Merkel?
 Hut ab, dass ihr Angela Merkel
für eure Vertretungsstunde
gewinnen konntet. Ein absolutes
Highlight! s h a n e _ h a y d e n
 Hätte nicht gedacht, dass sie
doch so locker mit den Schülern
umgeht. CocaCola
 Wie man die Merkel halt kennt –
zum Einschlafen. B00000OOM__
Wie gefällt euch
die „Mittagspause
mit... Robert Richter“?
 Ist mal was wirklich anderes.
Bekommt man bei dem Mengenrabatt? t h i r d e c h e l o n
 Ein sehr heikles Thema mutig
und ohne Scheu angepackt – mehr
davon. J a s m i n 2113
 Ich finde die Rubrik insgesamt
nicht sonderlich spannend. Daran
hat auch diese nichts geändert.
Mimi_the_first
 Meiner Meinung nach macht die
Vertretungsstunde Frau Merkel nur
aus Werbezwecken für die CDU.
Abgesehen davon hat sie mich
überzeugt. eva.mamu.3
 Sehr spannend und witzig. Ein interessanter Typ, ein wichtiges Thema.
Leider nur Fiktion, Bielefeld existiert
bekanntlich nicht... :D s p e c i a l 6 6
Eure Fragen,
Beschwerden,
Liebeserklärungen!
 Die beste SPIESSER Ausgabe seit
Langem. Weiter so! S m i l e y _ _1
 Wie kann man bei euch
anfangen? ;) CookieCrumbs
Liebe CookieCrumbs, Autor werden
kannst du immer und jederzeit –
auf SPIESSER.de/autor erfährst du,
wie einfach das geht. Falls du richtig
fest bei uns anfangen willst: Auf
media.SPIESSER.de stehen die Jobs,
die ausgeschrieben sind.
Wir sagen: Bis bald!?!
 Ich finde die BundeswehrBeilage nicht passend für
ein Jugendmagazin. Barbie
SPIESSER erscheint bundesweit mit einer
Druckauflage von 500.000 Exemplaren.
Herausgeber
SPIESSER GmbH
Schandauer Straße 64
01277 Dresden
Geschäftsführung: Frank Haring
Geschäftsleitung: Stephanie Forner
Telefon: 0351 31540-0
Fax: 0351 31540-40
Web: SPIESSER.de
Mail: [email protected]
Redaktion
Chefredaktion: Eva Weber (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
Maria Gramsch, Tabea Grünert, Victoria
Gütter, Luise Mundhenke, Sarah Reichelt,
Julius Wußmann, Milena Zwerenz,
Stephanie Arnold (Redaktionsassistenz)
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Lien Herzog, Daniel Korenev, Franka
Pohl, Kai Rieger, Sebastian Schote, Eric
Christopher Straube, Tobias Thieme, Lina
Verschwele, Hengameh Yaghoobifarah
Fotos:
André Forner, Charly Hall, Jörg Jäger,
Johannes Mairhofer, Sebastian Niepoth,
Matthias Popp (Titelbild), Stefan
Randlkofer, Fabian Tschök, Benny
Ulmer, Jann Wilken, volff/Fotolia.com
Telefon: 0351 31540-563
Mail: [email protected]
Mediaberatung
Verkaufsleitung: Sandy Csisko
Kundenberater: Anke Bai, Caroline
Jeschke, Gritt Matussek, Naiara
Michelena-Rodríguez, Annett
Moderer, Daniel Strobel, Luisa Bauer
(Verkaufsassistenz)
Telefon: 0351 31540-566
Mail: [email protected]
Layout
BRIEF AN
Ronny Pietsch, Juliane Dorn,
Mia Ewald (Illustration)
Mail: [email protected]
SPIESSER-Autoren schreiben Briefe. Diesmal hat millaial fons
ein paar Takte mit der Privatsphäre zu reden.
Vertrieb
SK Schulkurier GmbH
Vertriebsleitung: Björn Peters
Liebe Privatsphäre,
ich sorge mich um dich.
Jahrhundertelang wurdest du akribisch
vom öffentlichen Leben abgeschottet. Sei
es durch klapprige Holzfensterläden, verschlossene Türen oder beißende Hunde.
Du durftest psychologisch grenzwertige
Heulkrämpfe miterleben, hast Affären
über die nackte Schulter geguckt und
manchen Arte-ist-meine-Sparte-Propagandisten über Trash-TV lachen gehört.
Wo du warst, warst du fast immer allein.
Doch seit geraumer Zeit marschierst
du geradewegs Richtung Öffentlichkeit.
Im Internet jagt ein Foto von dir das
nächste. Mal schaust du dir im Badezimmerspiegel durch den Handyfotoblitz entgegen oder musst als Essen
auf dem Tisch posieren. Fotos nackter
Körperteile landen plötzlich im Netz,
Momentaufnahmen vom beißenden
Hund (#Hilfe #gefährlich – hier: Vorgarten) ebenso.
Du bist zu einer echten Skandalnudel
mutiert! Geheimdienste reißen sich
Telefon: 0351 31540-551
um dich, die Presse liebt deinen komplizierten neuen Status. Doch wer dich
früher schätzte, leidet unter deiner
aktuellen Identitätskrise. Wenn ich
Zeit mit dir verbringen möchte, muss
ich mich neuerdings bewusst dafür
entscheiden: Handy aus, Computer aus,
WLAN-Router aus. Es tut mir leid, liebe
Privatsphäre, aber du bist einfach nicht
mehr die Alte – und ich fürchte, du wirst
es auch nie wieder sein.
Öffentliche Grüße,
Milena
Abo
Das SPIESSER-Abo kann kostenlos unter
SPIESSER.de/abo bestellt werden.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
spiegeln nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wider. Keine Haftung für
unaufgefordert eingesandte Manuskripte,
Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch
auszugsweise, nur mit Genehmigung der
Redaktion. Die Redaktion behält sich vor,
zugesandte Beiträge zu kürzen.
SPIESSER ist Mitglied der IVW.
Wie viel Milena im
Internet von sich preisg i b t? F r a g t s i e a u f S P I E S S E R . d e ,
Profilname: millaialfons
Ihr habt was zu sagen? Dann
schreibt selbst einen „Brief an“:
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Der nächste
SPIESSER
erscheint am
2. Dezember 2013.
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DER GROSSEN CLUBTOU
Online-Konzert
verpasst? Auf
SPIESSER.de/p
lutolive
könnt ihr es eu
ch noch
mal ansehen.
Bevor die VITA COLA Clubtour 2013 durch
sechs ostdeutsche Unistädte startet, gabs für
unsere Gewinnerband ein professionelles
Bandcoaching und zum Warmlaufen
ein Online-Konzert auf SPIESSER.de
Damit die Jungs von PLUTO die sechs Semestereröffnungspartys
so richtig rocken können, ging es im September zum Intensivworkshop ins Steinhaus Bautzen. Bandcoach Torsten Wiegel und
sein Team hatten einiges aufgefahren: Die Arrangements einzelner
Songs wurden kritisch hinterfragt und dabei das Zusammenspiel
der Instrumente und des Gesangs optimiert. Am Ende steht
nun eine perfekte Bühnenshow, Visual Effects inklusive.
Damit, sowie mit vielen Profitipps zum Bandmanagement im Gepäck,
ging es dann weiter zum Online-Konzert auf SPIESSER.de. Eine
Stunde rockten PLUTO das SPIESSER-Wohnzimmer und begeisterten
die Fans vor den Bildschirmen. Ihr habt das Online-Konzert
verpasst? Gar kein Problem. Denn auf SPIESSER.de/plutolive
könnt ihr es euch noch mal in Ruhe ansehen.