2010 - Mediendaten Südwest

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2010 - Mediendaten Südwest
Inh alt 1. Vorwort ................................................................................................................................. 2 2. Medienstandort Baden‐Württemberg ................................................................................. 3 2.1 Öffentlich‐rechtlicher Rundfunk 2.2 Privater Rundfunk 2.3 Informations‐ und Medienwirtschaft 2.4 Print 2.5 Film und Musik 3. Medienausstattung und Mediennutzung............................................................................. 9 3.1 Medienausstattung 3.2 Medien und Freizeit 3.3 Medienwelt der Jugendlichen 4. Hörfunknutzung und Programmanbieter ........................................................................... 13 4.1 Hörfunknutzung 4.2 Hörfunkangebot 4.3 Adressen der Hörfunkanbieter 5. Fernsehnutzung und Programmanbieter ........................................................................... 26 5.1 Fernsehnutzung 5.2 Fernsehangebot 5.3 Adressen der Fernsehanbieter 6. Printmediennutzung ........................................................................................................... 34 6.1 Zeitungen 6.2 Anzeigenblätter 7. Onlinenutzung .................................................................................................................... 36 7.1 Onlinenutzung in Baden‐Württemberg 7.2 Onlinenutzung in Deutschland 7.3 PC‐ und Onlinenutzung Jugendlicher 8. Förderung von Medienkompetenz ..................................................................................... 40 9. Studium im Bereich IT, Medien und Kommunikation ........................................................ 45 10. Öffentliche Bibliotheken in Baden‐Württemberg ............................................................ 48 11. Medien und Migration ...................................................................................................... 50 11.1 Mediennutzung von Migranten 11.2 Migration und Integration beim SWR 2 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0
1. Vo rwo rt Medien sind allgegenwärtig und begleiten jeden einzelnen von uns durch den Alltag. Dane‐
ben sind Medien ein wichtiges Element unserer Informationsgesellschaft und nicht zuletzt auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die Entwicklung des Medien‐ und Kreativstandorts Baden‐Württemberg wurde in den letzten Jahren durch Kooperationspartner der „Medien‐
daten Südwest“ entscheidend mitgestaltet. Mit der Broschüre „Basisdaten Medien Baden‐
Württemberg 2010“ legen die Kooperationspartner nun zum siebten Mal eine umfassende Bestandsaufnahme der baden‐württembergischen Medienlandschaft vor, die sich zu einer konstanten Größe für die Medienforschung in unserem Land etabliert hat. Durch den stetigen Wandel der Medienlandschaft ist es schwierig, den Überblick zu bewah‐
ren. Das Internetangebot der Mediendaten Südwest [www.mediendaten.de] bietet seit 1997 ein umfangreiches Angebot mit aktuell aufbereiteten Basisinformationen aus der Medien‐
branche. Diese Plattform erlaubt dem Nutzer eine objektive Bewertung mit Daten und Fak‐
ten aus unterschiedlichen Quellen. Ergänzend zum Internetangebot soll diese Broschüre den Leserinnen und Lesern eine kom‐
pakte Informationssammlung an die Hand geben, die sowohl Daten zum Medienangebot in Baden‐Württemberg als auch allgemeine Informationen zu klassischen Medien wie zum Beispiel Hörfunk, Fernsehen und Presse sowie neuen Medien wie Internet/Online enthält. Dabei werden die Besonderheiten des Standorts Baden‐Württemberg im bundesdeutschen Vergleich herausgestellt. Ein weiteres Thema der Publikation sind die vielfältigen Aktivitäten und Projekte im Bereich Medienkompetenz. Kontaktadressen aus diesem Bereich sollen den Leserinnen und Lesern schnell und übersichtlich wichtige Institutionen und Ansprechpartner an die Hand geben. Die Broschüre soll die Leserinnen und Leser darüber hinaus anregen, das Internetangebot der Mediendaten Südwest mit aktuellen Daten, Terminen und kommentierten Links regel‐
mäßig zu nutzen. Stuttgart, im März 2010 Lothar Frick Klaus Haasis Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Baden‐Württemberg Thomas Langheinrich Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden‐Württemberg WWW.MEDIENDATEN.DE
Geschäftsführer MFG Baden‐Württemberg, Innovationsagentur des Landes für IT und Medien B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 3
2. Mediens tandort B ade n‐ Wü rtt emb e rg Mit einem Jahresumsatz von rund 50 Milliarden Euro gehört Baden‐Württemberg zu den führenden IT‐ und Medienstandorten in Deutschland. Mehr als 500 Verlage machen das Land zu einem der umsatzstärksten Verlagsstandorte in Deutschland. Neben einer ausgeprägten regionalen Fernseh‐ und Filmlandschaft hat sich auch im Hörfunk mit zahlreichen Lokal‐ und Regionalveranstaltern, einem landesweiten Jugendprogramm sowie bundesweiten Radio‐
programmen eine herausragende Programmvielfalt etabliert. Der Südwestrundfunk – die zweitgrößte ARD‐Anstalt – hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Baden‐Württembergs. 2.1 Öffentlich‐rechtlicher Rundfunk Seit der Fusion von Südwestfunk (SWF) und Süddeutschem Rundfunk (SDR) 1998 ist der Südwestrundfunk (SWR) auf Sendung. Er veranstaltet in Baden‐Württemberg die Popwelle SWR3, das Kulturradio SWR2, die Landeswellen SWR1 Baden‐Württemberg und SWR4 Ba‐
den‐Württemberg, das digitale Informationsradio SWR cont.ra sowie das multimediale Ju‐
gendprogramm DASDING. Am ARD‐Gemeinschaftsprogramm „Das Erste“ ist der SWR als zweitgrößter Sender mit 18 Prozent aller Sendungen beteiligt. Mit seinem dritten Fernsehprogrammen bietet der SWR aktuelle und werbefreie Berichterstattung aus dem Südwesten, zudem koordiniert und liefert er Sendungen für 3sat und leitet den deutsch‐französischen Kulturkanal ARTE sowie den digitalen Service‐Kanal EinsPlus. Mit Eigen‐ und Co‐Produktionen beteiligt er sich am Kin‐
derkanal (KI.KA) sowie am Ereignis‐ und Dokumentationskanal „Phoenix“. Mit den Landes‐
rundfunkanstalten der ARD koordiniert der SWR das Online‐Angebot der ARD. 2.2 Privater Rundfunk Neben dem SWR leisten zahlreiche lokale und regionale Fernsehanbieter einen wichtigen Beitrag zur Meinungsvielfalt. Aus Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Stuttgart, Böblingen, Heilbronn, Reutlingen sowie vom Bodensee und aus dem Raum Ulm/Neu‐Ulm versorgen private Fernsehstationen die Zuschauer mit Informationen und Magazinsendungen aus der Region. Alle regionalen Programme werden in ihren Verbreitungsgebieten analog im Kabel und digital in ganz Baden‐Württemberg verbreitet. Die Programme der Veranstalter RNF, R.TV Karlsruhe und TV‐Südbaden werden zusätzlich digital über Satellit ausgestrahlt. In Baden‐Württemberg sind seit Mitte der 80er Jahre auch private Hörfunkanbieter auf Sendung. In der Startphase des dualen Rundfunksystems konkurrierten 44 private Radiosta‐
tionen mit den öffentlich‐rechtlichen Programmen von SWF und SDR um die Gunst der Hörer. Diese Zahl war zu groß, die Verbreitungsgebiete der einzelnen Sender zu kleinteilig, WWW.MEDIENDATEN.DE
4 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 als dass sie das wirtschaftliche Überleben aller Radiostationen hätte sichern können. Der private Hörfunkmarkt wurde folglich von der für die privaten Hörfunkveranstalter zuständi‐
gen Landesanstalt für Kommunikation Baden‐Württemberg (LFK) in zwei Mediengesetzno‐
vellen sukzessive reduziert und profiliert. Nach der dritten Lizenzierungsphase teilen sich seit Anfang 2003 drei Regionalsender (Radio Regenbogen, Hit‐Radio Antenne 1 und Radio 7) mit einem Jugendradio (bigFM) und 13 lokal ausgerichteten Programmen den privaten Hör‐
funkmarkt in Baden‐Württemberg. Seit 1995 wird in Baden‐Württemberg auch zugangsoffener und werbefreier Nichtkommer‐
zieller Lokalfunk (NKL) veranstaltet. Die Veranstalter bieten allen Interessierten die Möglich‐
keit, selbst Radio zu machen und verfolgen keine kommerziellen Interessen. Die Radios finanzieren sich über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Fördermittel. Nach dem baden‐
württembergischen Landesmediengesetz besteht seit 2003 zudem die Möglichkeit, Frequen‐
zen für Lern‐ bzw. Campusradios nach durch die LFK zu definierenden Kriterien zu vergeben. 2.3 Informations‐ und Medienwirtschaft Die Informations‐ und Medienwirtschaft ist eine der zentralen Zukunftsbranchen Baden‐
Württembergs. Die Branche gilt als besonders innovativer Wirtschaftsfaktor, der sich dyna‐
misch im Wandel befindet. Sie gehört zum Kern der kreativen Ökonomie. Die IT‐ und Me‐
dienwirtschaft zählt zu den größten Wachstumsbereichen der Wirtschaft überhaupt und schafft in großem Umfang Arbeitsplätze und Investitionen. Mit rund 400.000 Beschäftigten ist sie mittlerweile auf Augenhöhe mit den in Baden‐Württemberg traditionell starken Bran‐
chen des Fahrzeug‐ und Maschinenbaus. Seit Mitte der neunziger Jahre wuchs die Wirt‐
schaftsleistung in der Kreativwirtschaft mehr als doppelt so stark, die Zahl der Beschäftigten sogar dreimal so stark wie in der Gesamtwirtschaft des Landes. Neben leistungsfähigen mittelständischen Unternehmen kann das Land auch mit Global Playern aufwarten. Neben der SAP in Walldorf sind auch die deutschen Niederlassungen von IBM und Hewlett Packard in der Region Stuttgart zu nennen. So gilt die Informations‐ und Medienwirtschaft in den unterschiedlichen Feldern von Kultur, Wirtschaft und Politik als einer der fortschrittlichsten und attraktivsten Wirtschaftszweige. Gerade in einer globalisierten Wirtschaft ist es notwendig, Alleinstellungsmerkmale einer Wirtschaftsregion zu definieren und zu stärken. Die Informations‐ und Medienwirtschaft stellt einen wichtigen Wettbewerbsfaktor dar und leistet darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung in Baden‐Württemberg insgesamt. Vor allem die Branchen im digitalen Medienumfeld, die langfristig durch ein kontinuierliches Unternehmens‐ und Um‐
satzwachstum geprägt sind, leisten auch im Beschäftigungsbereich einen wichtigen Beitrag. Typisch für Internet‐ und Multimedia‐Dienstleister aus Baden‐Württemberg ist, dass sie sich nicht nur durch gute Einzelleistungen auszeichnen, sondern auch durch ein gutes Zusam‐
menspiel. Die Branche ist mit den angrenzenden, klassischen Bereichen wie Softwareent‐
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wicklung, Druckindustrie oder Werbung bestens verzahnt und nutzt zudem Synergien mit ganz anderen Sparten, in denen IT und Medien als Querschnittstechnologien an Bedeutung gewinnen. Gefördert wird die Entwicklung der Internet‐Branche auch durch zahlreiche Aktivitäten des Landes, etwa durch die Mittelstandsinitiative ebigo.de, die kleinen und mittelständischen Unternehmen hilft, durch E‐Business und IT neue Wettbewerbspotenziale zu erschließen. Partner für die Vernetzung und Profilierung der Branche ist die Innovationsagentur des Landes für IT und Medien, MFG Baden‐Württemberg. Auch in den Bereichen interaktive Medien und Webdesign hat Baden‐Württemberg eine Vorreiterrolle inne: Als Partner der Animations‐Konferenz fmx in Stuttgart lud die MFG Ba‐
den‐Württemberg 2008 erstmals zum Teilkongress Visual Computing ein. Im Rahmen des Heidelberger Innovationsforums bietet sie jungen IT‐Wissenschaftlern und Gründern Gele‐
genheit, ihre Ideen potenziellen Investoren vorzustellen. Nicht zuletzt sind die gute Netzinfrastruktur und eine große Akzeptanz für neue Medien Standortvorteile, die Internet‐ und Multimedia‐Dienstleister in Baden‐Württemberg schät‐
zen. Die Breitbandabdeckung ist überdurchschnittlich hoch und laut (N)ONLINER‐Atlas 2009 sind bereits 72,6 Prozent aller Baden‐Württemberger online, womit das Land eine Spitzen‐
position einnimmt. Der selbstverständliche Umgang und die Nutzung der neuen Medien in Privatleben und Beruf sowie deren zielgerichtete Weiterentwicklung verleiht Baden‐
Württemberg zu Recht den Ruf, eine der führenden Hightech‐Regionen Europas zu sein. 2.4 Print Baden‐Württemberg verfügt über eine vielfältige Verlagsbranche. Knapp 50 Zeitungsverlage im Land produzieren jeden Tag mehr als 220 verschiedene Tageszeitungsausgaben. Mit täglich mehr als zwei Millionen Exemplaren wird jede siebte deutsche Tageszeitung in Ba‐
den‐Württemberg verkauft. Auch bei der Anzahl der Abonnements lokaler und regionaler Abonnement‐Zeitungen liegt der Südwesten im bundesweiten Vergleich weit vorne. Die baden‐württembergische Verlagslandschaft weist über 500 Buchverlage auf und nimmt im Bereich der Buchtitelproduktion eine herausragende Stellung ein: Mit über 10.000 Neu‐
auflagen im Jahr 2008 halten die Verlage Baden‐Württembergs einen Anteil von rund 13 Prozent an der Gesamtzahl der produzierten Titel in Deutschland. Mit Traditionsverlagen wie Springer, Hüthig oder Klett sowie Konzernen wie der Holtzbrinck‐Gruppe, dem Süddeutschen Verlag und Hubert Burda Media wird Baden‐Württemberg zu einem der umsatzstärksten Verlagsstandorte Deutschlands. Zu den großen Anbietern von Fachinformationen im Land zählen die Haufe Mediengruppe, der Herder Verlag, Konradin sowie die Verlagsgruppen WWW.MEDIENDATEN.DE
6 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 Kohlhammer und Thieme. Hinzu kommen zahlreiche kleinere Verlage mit vorrangig regiona‐
lem Bezug. 2.5 Film und Musik Baden‐Württemberg hat eine kreative Kulturszene und bietet vielfältige Fördermaßnahmen und Ausbildungsmöglichkeiten für junge Talente. Trotz der angespannten Wirtschaftslage hat sich der Filmstandort Baden‐Württemberg im Jahr 2009 positiv entwickelt. Hierzu hat die vom Ministerrat im Dezember 2008 verabschie‐
dete neue Filmkonzeption wesentlich beigetragen. Sie legt einen der Schwerpunkte auf den Animationsfilm, der auch eine besondere Stärke in der Region darstellt. Beispielsweise soll in der Region Stuttgart durch das Verbundprojekt „Digital AV Initiative“ die große Anzahl von VFX‐Anbietern vernetzt werden, um künftig internationale Großprojekte abwickeln zu kön‐
nen. Die Umrüstung der Kinos auf digitale Technik hat im Südwesten schon früh begonnen. Im Dezember 2009 wurde in Bretten bereits die 60. Leinwand in Baden‐Württemberg digitali‐
siert. Ein neues Förderprogramm der MFG, das mit einer Förderung aus einem für die Kino‐
digitalisierung geplanten bundesweiten Finanzierungsmodell kombiniert werden kann, soll den Erhalt der lebendigen Vielfalt von rund 650 Leinwänden im Land unterstützen. Das zentrale Informationsportal für die Filmwirtschaft in Baden‐Württemberg ist seit vielen Jahren unter [www.FilmlandBW.de] zu finden. Dort stellen sich die wichtigsten beratungs‐ und förderrelevanten Institutionen des Landes mit ihren Leistungen knapp und übersichtlich dar. Als weiteres und auch von der MFG Filmförderung betreutes Portal finden sich unter [www.location‐bw.de] interessante Drehorte in Baden‐Württemberg, das damit einen Ein‐
blick in die Vielfalt der Regionen mit ganz unterschiedlichen Städten und Landschaften gibt. Die Medien‐ und Filmgesellschaft Baden‐Württemberg mbH (MFG) wurde im Oktober 1995 gegründet und unterstützt damit bereits seit 15 Jahren die Film‐ und Kinoszene des Landes. Die Gesellschafter der MFG sind das Land Baden‐Württemberg und der Südwestrundfunk SWR. 1999 wurde eine zusätzliche Kooperation mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen ZDF/Arte vereinbart. 2010 verfügt die MFG Filmförderung über ein Gesamtbudget von rund fünfzehn Millionen Euro. Das Förderspektrum reicht vom Drehbuch über die Produktion bis hin zum Filmverleih und einer zielgerichteten Kinoförderung. Ergänzt wird es durch Infrast‐
rukturmaßnahmen für die Filmkultur und Filmwirtschaft. Neben einer breiten Palette von geförderten Spiel‐ und Dokumentarfilmen, Animations‐ und Kinderfilmen sowie europä‐
ischen Koproduktionen setzt die MFG besonders auf die Förderung des Filmnachwuchses in Baden‐Württemberg. Sie stärkt so kontinuierlich den Südwesten als attraktiven Film‐ und Medienstandort. WWW.MEDIENDATEN.DE
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Mit der Installation eines Netzwerkes regionaler Film Commissions hat der Filmstandort ein Novum in der deutschen Förderlandschaft geschaffen. Grundgedanke ist die unmittelbare Nutzung regionaler Kompetenzen für die Filmbranche. So können direkt vor Ort die Kontakte und Branchenkenntnisse der Film Commissions effizient ein‐ und umgesetzt werden. Sie bieten gezielte Beratung und umfassende Informationen über Drehorte und Drehgenehmi‐
gungen, künstlerische und technische Profis sowie junge Talente aus der Region. Sie vermit‐
teln zwischen Filmschaffenden und regionalen Dienstleistern, Behörden und Experten aus allen Bereichen. Dieser Service ist kostenlos. Gegenwärtig gibt es in Baden‐Württemberg sechs offizielle Film Commissions: Die Film Commission Region Stuttgart, die FilmCommissi‐
on Baden‐Baden/Karlsruhe, das Location Office Region Freiburg, die FilmCommission Metro‐
polregion Rhein‐Neckar, die FilmCommission Bodensee‐Oberschwaben sowie die Film Com‐
mission Region Ulm. In Baden‐Württemberg finden zahlreiche renommierte Filmfestivals statt. Das Internationale Trickfilm‐Festival Stuttgart, eines der weltweit größten und wichtigsten Festivals für Anima‐
tionsfilm, zieht jedes Mal um die 55.000 Zuschauer an. Es ist das bedeutendste seiner Art in Deutschland für Animationsfilm‐Schaffende. In der Metropolregion Rhein‐Neckar findet das traditionsreichste Festival im Südwesten statt, das Internationale Filmfestival Mannheim‐
Heidelberg. Die Französischen Filmtage Tübingen‐Stuttgart sind das größte Schaufenster des frankophonen Films in Deutschland und das Bollywood‐Festival ist deutschlandweit das einzige Festival des indischen Films. Dazu kommen CineLatino, die Biberacher Filmfestspiele, das Fernsehfilm‐Festival Baden‐Baden, das spotlight‐Werbefilmfestival und viele mehr. Darüber hinaus finden in Baden‐Württemberg zahlreiche Fachveranstaltungen statt. Darun‐
ter die international bedeutende fmx, eine Konferenz für Animation, Effekte, Games und Interaktive Medien. Der Branchentreff „Dokville“ hat sich zu einer bundesweit und im deutschsprachigen Ausland viel beachteten Fachveranstaltung der Dokumentarfilmszene entwickelt. Beim Rheinischen Koproduktionstreffen oder dem gemeinsam mit der Zürcher Filmstiftung organisierten First Pitch treffen Filmschaffende aus Baden‐Württemberg auf ihre Nachbarn. Das Land bietet eine Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten im Filmbereich wie beispielswei‐
se die HdM Hochschule der Medien Stuttgart, die HfG in Karlsruhe, die Hochschule Offen‐
burg, die Stuttgarter Merz‐Akademie oder die Filmakademie Baden‐Württemberg. Diese Ludwigsburger Talentschmiede ist bundesweit und auch im internationalen Vergleich eine der besten Ausbildungsstätten für Film. Das für Diplomanden und Absolventen initiierte Förderprogramm „Junger Dokumentarfilm“, das seit 1999 gemeinsam von der Filmakade‐
mie, dem SWR und der MFG getragen wird, sowie das MFG‐Sonderförderprogramm „Fif‐
ty/Fifty“, das Debütprojekten für die Reihe „Debüt im Dritten“ des SWR und „Das kleine Fernsehspiel“ des ZDF einfache und schnelle Finanzierungsmöglichkeiten eröffnet, betonen die enge Zusammenarbeit mit dieser renommierten Ausbildungsstätte und der gezielten Nachwuchsförderung der MFG auch darüber hinaus. WWW.MEDIENDATEN.DE
8 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 Baden‐Württemberg hat eine äußerst lebendige Musikszene, weshalb die Popförderung auf Vernetzung setzt: Die im Jahr 2003 vom Land, der Stadt Mannheim, dem SWR und Radio Regenbogen zusammen mit Mannheimer Unternehmen, Universal Music sowie der LFK gegründete Popakademie Baden‐Württemberg versteht sich einerseits als Impulsgeber für ganz Baden‐Württemberg, andererseits auch als Kreativpartner für verschiedene regionale Popzentren. Zudem erfahren junge Talente an den fünf Musikhochschulen im Land eine erstklassige Ausbildung in verschiedenen Studiengängen. WWW.MEDIENDATEN.DE
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3. Medien auss tattun g und Mediennu tzung 3.1 Medienausstattung Geräteausstattung in Privathaushalten in Baden‐Württemberg 2009 Basis: Haushalte Fernsehgeräte
mindestens ein Fernsehgerät vorhanden
1 Fernsehgerät vorhanden 2 Fernsehgeräte vorhanden 3 Fernsehgeräte vorhanden kein Fernsehgerät vorhanden TV‐Flachbildschirm Unterhaltungselektronik mit Radio Hifi‐/Kompaktanlage Radio mit CD‐Player/Kassette Radio ohne CD‐Player/Kassette Radiowecker Küchenradio Unterhaltungselektronik ohne Radio
Walkman tragbarer CD‐Player Kassettenrekorder MP3‐Player Unterhaltungselektronik allgemein PC/Mac Laptop/Notebook Internetanschluss Anrufbeantworter Mobiltelefon Videokamera/Camcorder Digitale Videokamera/Camcorder Digitaler Fotoapparat Pay‐TV‐Decoder/d‐box Videorekorder
DVD‐Rekorder (Aufnahme/Wiedergabe)
DVD‐Player (nur Wiedergabe) Festplattenrekorder Mio.
4,53
Prozent 100,0 4,28
3,01
1,01
0,19
0,07
0,25
94,6 66,6 22,4 4,1 1,5 5,4 3,21
2,24
1,55
2,08
1,27
70,9 49,5 34,1 45,8 28,1 0,92
1,12
1,11
2,11
20,2 24,8 24,6 46,5 2,67
1,95
3,35
2,50
3,78
0,73
1,34
2,84
1,79
2,30
0,85
2,61
0,38
59,0 43,1 74,0 55,2 83,6 16,0 29,6 62,7 39,5 50,7 18,8 57,7 8,3 Basis: Deutsche und EU‐Ausländer ab 10 Jahren in baden‐württembergischen Haushalten Quelle: Media‐Analyse 2009 Radio II (haushaltsgewichtet) Vergleichsdaten zur Ausstattung der südwestdeutschen Haushalte und des Bundesgebiets finden Sie unter [www.mediendaten.de]. WWW.MEDIENDATEN.DE
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3.2 Medien und Freizeit Medien sind ein ständiger Begleiter in unserem Alltag – sie informieren, unterhalten und zerstreuen uns und strukturieren nicht zuletzt unseren Tagesablauf. Dominiert wird die Mediennutzung von Fernsehen, Radio und Zeitung – 85,6 Prozent der Baden‐Württemberger geben an, mehrmals in der Woche fernzusehen, auf das Radiohören entfallen 77,4 Prozent. Die Dominanz von Fernsehen und Hörfunk spiegelt sich auch in der tageszeitlichen Zuwen‐
dung wider. Am Vormittag und bis in den Nachmittag hinein ist das Radio an einem durch‐
schnittlichen Wochentag (Montag bis Freitag) das mit Abstand am meisten genutzte Me‐
dium. Am späteren Nachmittag steigt mit dem Abflachen der Radionutzungskurve zugleich die Fernsehnutzung an und erreicht ihren Höhepunkt in der Prime‐Time gegen 21 Uhr. Nutzung von Hörfunk und Fernsehen im Tagesverlauf 2009 in Baden‐Württemberg Angaben in Prozent 50
40
30
20
10
Fernsehen
Hörfunk
Quelle: Media‐Analyse 2009 Radio II, Hörer Gesamt, Montag bis Freitag, 5.00 bis 24.00 Uhr AGF/GfK TV Scope (Panel D + EU), Zuschauer Gesamt, Montag bis Freitag, 5.00 bis 24.00 Uhr 24.00h
23.00h
22.00h
21.00h
20.00h
19.00h
18.00h
17.00h
16.00h
15.00h
14.00h
13.00h
12.00h
11.00h
10.00h
09.00h
08.00h
07.00h
06.00h
05.00h
0
Weitere Daten zur Fernseh‐ und Hörfunknutzung im Tagesverlauf finden Sie in den Kapiteln 4 und 5 sowie unter [www.mediendaten.de]. WWW.MEDIENDATEN.DE
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Medien und Freizeit in Baden‐Württemberg 2009 Tätigkeiten mehrmals pro Woche Basis: Personen ab 10 Jahren Fernsehen Radio hören Tonträger nutzen (CD, MP3 etc.) Bücher lesen Zeitschriften lesen PC nutzen Videos/DVDs ansehen Mio.
8,89
7,60
6,88
3,73
3,52
2,67
5,01
0,82
Prozent 100,0 85,6 77,4 41,9 39,7 30,0 56,3 9,3 Basis: Deutsche und EU‐Ausländer ab 10 Jahren in Baden‐Württemberg Quelle: Media‐Analyse 2009 Radio II Detaillierte Auswertungen und Vergleichsdaten zum Südwest‐ und Bundesgebiet finden Sie unter [www.mediendaten.de]. 3.3 Medienwelt der Jugendlichen Medien sind auch ein fester Bestandteil im Leben Jugendlicher. Der persönliche Besitz – und damit der eigenständige Zugang – zeigt, wie selbstverständlich Medien in den Alltag von Kindern und Jugendlichen integriert sind. Daten zum Medienumgang der Zwölf‐ bis 19‐
Jährigen in Deutschland liefert die repräsentative Studie „JIM 2009 – Jugend, Information, (Multi‐)Media“, die vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) seit 1998 jährlich durchgeführt wird. Gerätebesitz Jugendlicher 2009 in Deutschland Eigenbesitz, Angaben in Prozent Spielkonsole (TV/PC) 45%
Fernseher 60% MP3‐Player 82%
PC/Laptop 75%
Handy 95%
12 bis 19 Jahre
DVD‐Player 39%
tragb. Spielkonsole 48%
Internetzugang 54%
Radio 71%
Digitalkamera 51%
Basis: alle Befragten (n=1.200) Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, JIM‐Studie 2009 WWW.MEDIENDATEN.DE
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Medienbeschäftigung in der Freizeit 2009 täglich/mehrmals pro Woche, Angaben in Prozent Fernseher
90
Internet
90
Handy
88
MP3
83
Radio
74
Musik‐CDs/Kassetten
67
Tageszeitung
43
Bücher
40
Computer‐/Konsolenspiele (offline)
35
Computer (offline)
35
Digitale Fotos machen
32
Zeitschriften/Magazine
29
DVD/Video
29
Tageszeitung (online)
16
Hörspielkassetten/‐CDs
14
Zeitschriften (online)
Digitale Filme/Videos machen
11
7
Basis: alle Befragten (n=1.200) Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, JIM‐Studie 2009 Weitere Informationen zur Jugendmedienstudienreihe JIM des Medienpädagogischen For‐
schungsverbundes Südwest finden Sie unter [www.mpfs.de]. WWW.MEDIENDATEN.DE
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4. Hörfun knu tzung und P r o g r am m anb ie t e r 4.1 Hörfunknutzung Das Radio bleibt nach wie vor das Medium mit der größten Reichweite in Deutschland – fast achtzig Prozent der Bundesbürger schalten das Radio an einem durchschnittlichen Wochen‐
tag mindestens einmal pro Tag ein, die durchschnittliche tägliche Hördauer beträgt dabei drei Stunden und acht Minuten. Die Gründe für die ungebrochene Popularität des Hörfunkmediums liegen auf der Hand: Schnelle, aktuelle Informationsversorgung sowie Spaß und Entspannung. Der hohe Verbrei‐
tungsgrad der Radioempfänger in den Haushalten und Büros sowie der mobile Empfang über Autoradio, Handy und MP3‐Player ermöglichen es, nahezu überall den eigenen Lieblingssen‐
der hören zu können. In Baden‐Württemberg erreicht das Radio nach Ergebnissen der Media Analyse 2009 Radio II an einem Durchschnittstag 77,6 Prozent der Bürgerinnen und Bürger. Die ausdauerndsten Radiohörer sind in Baden‐Württemberg in der Altersgruppe der 30‐ bis 49‐Jährigen bzw. der ab 50‐Jährigen zu finden (mit 175 und 204 Minuten Hördauer). Am wenigsten Radio hören die 10‐ bis 29‐Jährigen mit nur 107 Minuten. Tagesreichweite Hörfunk 2009 in Baden‐Württemberg und Deutschland Angaben in Prozent 77,6
81,1
Baden‐
Württemberg
80,0
68,8
78,7
80,9
Deutschland
81,8
70,6
Gesamt
ab 50 J.
30‐49 J.
10‐29 J.
Basis: Deutsche und EU‐Ausländer ab 10 Jahren, Montag bis Freitag, 5.00 bis 24.00 Uhr Quelle: Media‐Analyse 2009 Radio II WWW.MEDIENDATEN.DE
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Durchschnittliche Hördauer pro Tag 2009 in Baden‐Württemberg und Deutschland Angaben in Minuten 170
204
Baden‐
Württemberg
175
107
188
201
Deutschland
212
132
Gesamt
ab 50 J.
30‐49 J.
10‐29 J.
Basis: Deutsche und EU‐Ausländer ab 10 Jahren, Montag bis Freitag, 5.00 bis 24.00 Uhr Quelle: Media‐Analyse 2009 Radio II Fachbegriffe der Hörerforschung Media‐ Analyse Tages‐
reichweite Hördauer Reichweite Die Media‐Analyse (ma) ist eine von der Arbeitsgemeinschaft Media‐Analyse e.V. (ag.ma) getragene Standarduntersuchung zur Erhebung von Nutzungsdaten für Hör‐
funk, Fernsehen und Printmedien. Für den bundesdeutschen Hörfunkmarkt stellt die ma die wichtigste und größte Reichweitenerhebung dar. Die Zahlen der Media‐Analyse dienen als Grundlage für die Berechnung der Werbepreise im Hörfunk und für pro‐
grammbezogene Analysen. Die Daten für die Media‐Analyse 2009 Radio II wurden in zwei Befragungswellen mittels telefonischer Interviews erhoben. Dabei wurden 66.878 Personen befragt, die reprä‐
sentative Ergebnisse für 69,86 Millionen Deutsche und EU‐Ausländer ab 10 Jahren in Deutschland liefern. Neben der detaillierten Abfrage der Hörfunknutzung im besonde‐
ren und der Mediennutzung im Allgemeinen enthält die ma auch Fragen zum Freizeit‐
verhalten und zur technischen Ausstattung der Haushalte sowie Angaben zum Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsabschluss etc. der befragten Personen. Hierzu zählen alle Personen, die im Tagesablauf während mindestens eines vorgegebe‐
nen Zeitabschnitts (15 Minuten) Radio gehört haben. Dies gilt für einzelne Radiosender und auch Programmkombinationen. Dieser Wert wird in Minuten und gerundet angegeben. Er wird für jeden Radiosender aus der Summe der gehörten Viertelstunden (in Minuten) und anschließender Division durch die Gesamtzahl der Befragten gebildet. Die Reichweite wird in Prozent angegeben und sagt aus, wie hoch der Anteil der Perso‐
nen ist, der insgesamt bzw. in einer Zielgruppe erreicht wird. WWW.MEDIENDATEN.DE
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Nach den Ergebnissen der Media‐Analyse 2009 Radio II werden die öffentlich‐rechtlichen Radioprogramme in Baden‐Württemberg täglich von 4,79 Millionen Hörern eingeschaltet, die Programme der privaten Veranstalter nutzen 3,38 Millionen Hörer täglich. Reichweiten‐
stärkstes Programm im Land ist SWR3 mit 2,16 Millionen Hörern, gefolgt von SWR4 Baden‐
Württemberg (1,52 Millionen Hörer) und SWR1 Baden‐Württemberg mit 1,17 Millionen Hörern an einem Durchschnittstag. Anschließend folgen die Regionalsender Hit‐Radio AN‐
TENNE 1 mit 0,95 Millionen Hörern, Radio Regenbogen (730.000 Hörer) und RADIO 7 (560.000 Hörer), die jedoch jeweils nur einen Teil des Landes abdecken. Die Radio‐Kombi Baden‐Württemberg erreicht 3,04 Millionen Hörer täglich. Traditionell ist die Radionutzung in den Morgen‐ und Vormittagsstunden am höchsten. Hörfunknutzung 2009 in Baden‐Württemberg Tagesreichweite in Mio. und Prozent Basis: Personen ab 10 Jahre Private Anbieter bigFM Der Neue Beat Radio Regenbogen Hit Radio Antenne 1 Radio 7 baden.fm DIE NEUE 107.7
Donau 3FM Energy Region Stuttgart die neue welle
HITRADIO OHR
Radio Neckarburg Radio Seefunk
Radio Ton sunshine live Radio‐Kombi Baden‐Württemberg Öffentlich‐rechtliche Anbieter SWR 1 Baden‐Württemberg SWR 2 SWR 3 SWR 4 Baden‐Württemberg DASDING ARD Gesamt Private Gesamt
Radio Gesamt
Mio.
8,89
0,45
0,73
0,95
0,56
0,09
0,25
0,04
0,12
0,14
0,07
0,01
0,08
0,22
0,12
3,04
1,17
0,19
2,16
1,52
0,14
4,79
3,38
6,90
Prozent 100,0 5,0 8,2 10,7 6,3 1,0 2,8 0,4 1,3 1,5 0,8 0,1 1,1 2,4 1,4 34,2 13,2 2,2 24,3 17,1 1,5 53,9 38,1 77,6 Basis: Deutsche und EU‐Ausländer ab 10 Jahren, Montag bis Freitag, 5.00 bis 24.00 Uhr Quelle: Media‐Analyse 2009 Radio II Vergleichsdaten zu Südwestdeutschland und zum Bundesgebiet finden Sie unter [www.medien‐
daten.de] WWW.MEDIENDATEN.DE
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Durchschnittliche Hörfunknutzung im Tagesverlauf 2009 in Baden‐Württemberg Angaben in Prozent 40
30
20
10
Gesamt
10‐29 J.
30‐49 J.
00:00h
23:00h
22:00h
21:00h
20:00h
19:00h
18:00h
17:00h
16:00h
15:00h
14:00h
13:00h
12:00h
11:00h
10:00h
09:00h
08:00h
07:00h
06:00h
05:00h
0
ab 50 J.
Basis: Deutsche und EU‐Ausländer ab 10 Jahren, Montag bis Freitag, 5.00 bis 24.00 Uhr Quelle: Media‐Analyse 2009 Radio II Rundfunk‐Lizenzen Die seit den achtziger Jahren in Deutschland bestehende duale Rundfunkordnung sieht vor, dass neben dem gemeinnützigen, öffentlich‐rechtlichen Rundfunk auch privatrechtlicher, überwiegend kommerzieller Rundfunk verbreitet wird. Zur Veranstaltung von privatem Rundfunk ist eine Zulas‐
sung nach dem jeweiligen Landesrecht erforderlich. Das Landesrecht orientiert sich dabei einheit‐
lich am „Lizenzmodell“. Das heißt, die Veranstalter bedürfen zur Verbreitung von privatem Rund‐
funk einer Erlaubnis, der sogenannten Lizenz. Diese wird von einer öffentlichen Aufsichtsinstanz – der zuständigen Landesmedienanstalt, die später auch den Betrieb überwacht – erteilt. In dem der Lizenzerteilung vorausgehenden Zulassungsverfahren werden die publizistische, organisatorische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der potentiellen Veranstalter überprüft. Mit der Erteilung der Lizenz an einen Veranstalter erhält dieser dann die Erlaubnis, Rundfunk zu verbreiten. Diese Erlaubnis kann in den meisten Bundesländern nur im Zusammenhang mit der Zuteilung von Übertragungskapazitäten (z.B. UKW‐Frequenzen, Kabelkanäle) erteilt werden, so dass mit dem Begriff „Lizenz“ üblicherweise die rundfunkrechtliche Erlaubnis verstanden wird, auf den zugewie‐
senen Übertragungskapazitäten ein Programm zu verbreiten. In der Regel werden Frequenzen durch die jeweilige Landesmedienanstalt ausgeschrieben, die dann unter den Bewerbern einen geeigneten Veranstalter nach dem oben beschriebenen Verfahren auswählt. In Baden‐Württemberg sind eine Zulassung und die Zuweisung von Übertragungskapazitäten nicht automatisch miteinander verknüpft. Ein Veranstalter kann sich hier auch selbst um entsprechende Übertragungskapazitäten bemühen, wenn er im Besitz einer Zulassung („Medienführerschein“) ist und mit einem Netzbetreiber einen entsprechenden Verbreitungsvertrag abschließt. WWW.MEDIENDATEN.DE
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4.2 Hörfunkangebot Die baden‐württembergische Hörfunklandschaft weist neben den vom SWR veranstalteten öffentlich‐rechtlichen Hörfunkprogrammen (SWR 1 Baden‐Württemberg, SWR 2, SWR 3, SWR 4 Baden‐Württemberg, DASDING, SWR cont.ra) eine vielfältige Struktur auf. Sie ist durch den Landesgesetzgeber sowie die Landesanstalt für Kommunikation Baden‐Württemberg (LFK) gestaltet, die UKW‐Frequenzen sowie analoge Kabelplätze zuweist. Im Jahr 1986 wurde in das damalige Landesmediengesetz (LMedienG) die Möglichkeit auf‐
genommen, UKW‐Frequenzen nicht nur an den öffentlich‐rechtlichen Hörfunk, sondern auch an private Veranstalter zu vergeben. Hiervon machte die kurz zuvor als Lizenz‐ und Auf‐
sichtsbehörde für den privaten Rundfunk ins Leben gerufene LFK auch Gebrauch. Sie schrieb Ende des Jahres 1986 die ersten Frequenzen für privates Radio aus, die in den Folgejahren zugewiesen wurden. Bei der Lizenzvergabe wurden möglichst mehrere Veranstalter in einem Verbreitungsgebiet zugelassen, die sich die Sendezeit auf einer Frequenz teilten (sog. Sende‐
zeitensplitting). Hierdurch wollte man den Vorgaben des LMedienG im Hinblick auf außen‐
plurale Vielfalt Rechnung tragen. Diese Frequenzvergabepraxis führte zu einer äußerst ge‐
drängten Hörfunklandschaft, die aus mehr als 30 Regionalsendern und annähernd 40 Lokal‐
sendern bestand. Diese Vielfalt der Veranstalter erwies sich als nicht unproblematisch: Zum einen merkte man, dass ein Sendezeitensplitting bei kommerziellen Sendern nicht sinnvoll war; teilweise wurden völlig unterschiedliche Radioformate innerhalb von 24 Stunden über ein und diesel‐
be Frequenz ausgestrahlt, was ein uneinheitliches Programm und eine fehlende Durchhör‐
barkeit einer Frequenz zur Folge hatte. Daher wurde bei kommerziellen Sendern zukünftig auf ein Sendezeitensplitting verzichtet. Zum anderen zeigte sich recht bald, dass die kleinen Verbreitungsgebiete mit mehreren Veranstaltern von Lokal‐ bzw. Regionalsendern zu einer erheblichen Konkurrenzsituation führten, die in wirtschaftlicher Hinsicht einen auf 24 Stunden angelegten Betrieb eines Hör‐
funksenders außerordentlich schwierig machte. Hinzu traten noch fernmeldetechnische und ‐rechtliche Probleme. Deshalb beschloss man für die zweite Lizenzierungsperiode (1994 bis 2002) die Anzahl der Lokal‐ und Regionalsender zu Gunsten von größeren Verbreitungsge‐
bieten erheblich zu reduzieren. Die neu entwickelte Struktur von drei Regionalsendern und einer deutlich reduzierten Zahl von Lokalsendern wurde auch in der dritten Lizenzperiode (2002 bis 2010) weiterentwickelt und besteht damit noch heute. Ergänzt wurde diese 1999 um ein landesweites Jugendradio: Durch die Fusion des SDR mit dem SWF zum SWR wurden UKW‐Frequenzen frei, die für das landesweites Jugendradio ausgeschrieben wurden. Heute sind in Baden‐Württemberg neben dem landesweiten Jugendradio (bigFM) auch dreizehn lokale (baden.fm, Die neue 107.7, Die neue welle, DONAU 3 FM, Energy, Energy Region Stuttgart, Hitradio Ohr, Radio Neckarburg, Radio Seefunk, Radio Ton Heilbronn / WWW.MEDIENDATEN.DE
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Franken, Radio Ton Neckar Alb, Radio Ton Ostwürttemberg, sunshine live) sowie drei regio‐
nale kommerzielle Hörfunkveranstalter (Hit‐Radio ANTENNE 1, Radio 7, Radio Regenbogen) auf Sendung und über UKW und analoges Kabel zu empfangen. Hinzu kommen ab 2010 zwölf Veranstalter nichtkommerziellen Lokalfunks (bermuda.funk, Freies Radio Freudens‐
tadt, Freies Radio für Stuttgart, helle welle, Kanal Ratte, Querfunk, radioaktiv, Radio Dreyeckland, Radio Free FM, Radio Kormista, StHörfunk, Wüste Welle) sowie fünf Lernradios (echo‐fm 88,4, HoRadS – Hochschulradio Stuttgart, LernRadio, PH 88,4, UniWelle), die eben‐
falls über UKW senden. Darüber hinaus senden mit Klassik Radio, Metropol FM, Motor FM und dem bundesweit ausgerichteten Programm von sunshine live vier weitere kommerzielle Hörfunkveranstalter über UKW. In den ersten Jahren nach der Entstehung des privaten kommerziellen Rundfunks wuchs der Gedanke, die Medienlandschaft um private nichtkommerzielle Sender zu ergänzen. Die Idee hierbei war, das Medium Radio für Bürgerinnen und Bürger zu öffnen und ihnen die Mög‐
lichkeit zu geben, Themen und Inhalte zu platzieren, welche die bestehenden öffentlich‐
rechtlichen und privat‐kommerziellen Hörfunkveranstalter nicht oder nicht genügend abde‐
cken. Hiervon versprach man sich einen weiteren Beitrag zur Meinungsvielfalt in der baden‐
württembergischen Hörfunklandschaft. Dabei sollten die nichtkommerziellen Sender aber nicht als weitere Konkurrenz in den hart umkämpften Werbemarkt der privaten und öffentlich‐rechtlichen Sender hinzutreten. Aus diesem Grunde dürfen sie nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet sein, sondern finanzieren sich zu einem großen Teil durch Mitgliederbeiträge, Sach‐ und Geldspenden sowie Förder‐
mittel verschiedener Institutionen. Ergänzend zu diesen Hauptfinanzierungsquellen erfolgt eine weitere Finanzierung über eine Förderung aus Mitteln der LFK. Eine Einflussnahme der LFK auf Programminhalte ist damit aber nicht verbunden. Unerlässlich für den laufenden Sendebetrieb ist jedoch die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder. Durch eine Novelle des LMedienG Anfang der 1990er Jahre wurden die rechtlichen Voraus‐
setzungen für eine Lizenzierung von Veranstaltern nichtkommerziellen Lokalfunks (NKL) geschaffen. Die wesentlichen Merkmale und gesetzlichen Auswahlkriterien sind dabei, dass die Veranstalter erstens keine kommerziellen Interessen verfolgen – zwar dürfen sie Ein‐
nahmen aus Werbung und Sponsoring erzielen, aber dies nur zur Deckung ihrer Kosten –, zweitens einen Beitrag zur Meinungsvielfalt leisten, und drittens müssen sie zugangsoffen sein, das heißt durch ihre Organisationsstruktur den Zugang verschiedener gesellschaftlicher Kräfte zum Rundfunk sicherstellen. Wie der Name „Lokalfunk“ schon vorwegnimmt, ist hierbei die Verbreitung auf ein lokales Gebiet beschränkt. Bereits in der ersten NKL‐Lizenzperiode Mitte der 1990er Jahre wurden auch Universitäten als NKL zugelassen. Als ihr Vorbild dienten vor allem die an amerikanischen Universitäten bestehenden Campusradios. Durch die Uniradios schafften die Universitäten und Ausbil‐
dungsinstitute für ihre Studenten besondere Angebote zur Zusatzqualifikation. Da man WWW.MEDIENDATEN.DE
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schnell merkte, dass bei vielen Campusradios mehr das Erlernen des aktiven Umgangs mit Medien, die Förderung von Medienkompetenz und die Vermittlung der Grundlagen der Programmveranstaltung im Vordergrund stehen – die Aus‐ und Zielrichtung also oft andere sind als bei NKL –, entschied man sich, hier eine eigene Radiokategorie zu schaffen. So be‐
steht seit 2003 nach dem baden‐württembergischen Landesmediengesetz die Möglichkeit, Frequenzen für sog. Lernradios aus‐ und zuzuweisen. Die Zuweisung soll hier an diejenigen erfolgen, die am besten geeignet erscheinen, zur Verwirklichung der in der Ausschreibung näher beschriebenen Förderziele beizutragen und zugleich einen Beitrag zur Meinungsviel‐
falt zu leisten. 4.3 Adressen der Hörfunkanbieter Öffentlich‐rechtliche Hörfunkanbieter SWR 1 Baden‐Württemberg, SWR 2, SWR 3, SWR 4 Baden‐Württemberg, DASDING, SWR cont.ra Südwestrundfunk (SWR) Südwestrundfunk (SWR) Funkhaus Stuttgart Funkhaus Baden‐Baden Neckarstraße 230 Hans‐Bredow‐Straße 70190 Stuttgart 76530 Baden‐Baden Tel.: 0711/9290 Tel.: 07221/9290 [email protected] [email protected] www.swr.de www.swr.de Deutschlandradio Kultur
Deutschlandfunk
Deutschlandradio Kultur Deutschlandfunk Hans‐Rosenthal‐Platz Raderberggürtel 40 10825 Berlin 50968 Köln Tel.: 030/85030 Tel.: 0221/3450 [email protected] [email protected] www.dradio.de www.dradio.de/dkultur Private Hörfunkveranstalter (in/für Baden‐Württemberg lizenziert) Überregionales Jugendradio big FM big FM in Baden‐Württemberg GmbH & Co. KG Kronenstraße 24, Im Zeppelin Carré 70173 Stuttgart Tel.: 0711/284200 info@big‐fm.de www.mybigfm.de WWW.MEDIENDATEN.DE
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Regionalsender Radio Regenbogen (Regionalsender 1 Baden) Radio Regenbogen Hörfunk in Baden GmbH & Co. KG Dudenstraße 12‐26 68167 Mannheim Tel.: 0621/33750 info@ regenbogen.de www.regenbogen.de Hit‐Radio ANTENNE 1 (Regionalsender 2 Württemberg Mitte) Antenne Radio GmbH & Co. KG Plieninger Straße 150 70567 Stuttgart Tel.: 0711/727270 [email protected] www.meinantenne1.de RADIO 7 (Regionalsender 3 Südost‐Württemberg) RADIO 7 Hörfunk GmbH + Co. KG Gaisenbergstraße 29 89073 Ulm Tel.: 0731/14770 [email protected] www.radio7.de Verbreitungsgebiete der Regionalsender in Baden‐Württemberg WWW.MEDIENDATEN.DE
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Lokalsender sunshine live (Lokalsender 1 Mannheim/ Heidelberg) RNO Rhein‐Neckar‐Odenwald Radio GmbH & Co. KG Hafenstr. 68‐72 68159 Mannheim Tel.: 0621/181910 radio@sunshine‐live.de www.sunshine‐live.de baden FM (Lokalsender 4 Freiburg/ Emmen‐
dingen) Funkhaus Freiburg GmbH & Co. KG Munzingerstr. 1, Multimediahaus 79111 Freiburg Tel.: 0761/456660 redaktion@funkhaus‐freiburg.de www.baden.fm Radio Ton Neckar Alb (Lokalsender 7 Reutlingen/ Tübingen/Zollernalbkreis) Lokalradio Services GmbH & Co. KG Wilhelmstrasse 40 72764 Reutlingen Tel.: 07121/16600 [email protected] www.radioton.de Radio Ton – Heilbronn/Franken (Lokalsender 10 Heilbronn/ Franken/Schwäbisch Hall) Radio TON‐Regional Hörfunk GmbH & Co. KG Allee 2 74072 Heilbronn Tel.: 07131/6500 [email protected] www.radioton.de die neue welle
(Lokalsender 2 Karlsruhe) Radio Karlsruhe GmbH & Co. KG Albert‐Nestler‐Strasse 26 76131 Karlsruhe Tel.: 0721/20160 info@meine‐neue‐welle.de www.meine‐neue‐welle.de HITRADIO OHR
(Lokalsender 3 Ortenau/Offenburg) Private Rundfunkgesellschaft Ortenau KG Hauptstraße 83a 77652 Offenburg Tel.: 0781/5043000 info@hitradio‐ohr.de www.hitradio‐ohr.de Radio Seefunk (Lokalsender 5 Hochrhein/ Bo‐
densee/Oberschwaben) Radio Seefunk GmbH & Co. KG Konzilstraße 1 78462 Konstanz Tel.: 07531/28650 post@radio‐seefunk.de www.radio‐seefunk.de Radio Neckarburg (Lokalsender 6 Schwarzwald‐Baar‐
Heuberg) Radio Neckarburg GmbH August‐Schumacher Straße 10 78664 Eschbronn‐Mariazell Tel.: 07403/8000 info@radio‐neckarburg.de www.radio‐neckarburg.de DONAU 3 FM (Lokalsender 8 Ulm/Biberach/ Neu‐Ulm/Günzburg) M.O.R.E Lokalfunk Baden‐
Württemberg GmbH & Co. KG Basteistr. 37 (Basteicenter) 89073 Ulm Tel.: 0731/800130 [email protected] www.Donau3FM.de ENERGY (Lokalsender 11 Böblingen/ Calw/Freudenstadt) BCF Radiobetriebs‐ und Beteiligungsgesellschaft mbH Naststraße 31 70376 Stuttgart Tel.: 0711/9330350 [email protected] www.energy.de/stuttgart Radio Ton Ostwürttemberg (Lokalsender 9 Ostalbkreis/ Heidenheim) Lokalradio Ostwürttemberg GmbH & Co. KG Südlicher Stadtgraben 11 73430 Aalen Tel.: 07361/56490 [email protected] www.radioton.de DIE NEUE 107.7
(Lokalsender 12 Stuttgart, Böblin‐
gen, Esslingen, Göppingen, Lud‐
wigsburg, Rems‐Murr‐Kreis) Radio L 12 GmbH & Co. KG Königstraße 2 Im Hindenburgbau 70173 Stuttgart Tel.: 0711/162610 [email protected] www.dieneue1077.de ENERGY Region Stuttgart (Lokalsender 13 Rems‐Murr/Ludwigsburg/östl. Enzkreis) RMR Radiobetriebs‐ und Beteiligungsgesellschaft mbH Naststraße 31 73076 Stuttgart Tel.: 0711/9330350 [email protected] www.energy.de/stuttgart WWW.MEDIENDATEN.DE
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Verbreitungsgebiete der Lokalsender in Baden‐Württemberg WWW.MEDIENDATEN.DE
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Sonstige private kommerzielle Veranstalter Klassik Radio Klassik Radio GmbH & Co. KG Imhofstraße 12 86159 Augsburg Tel.: 0821/50700 [email protected] www.klassikradio.de Motor FM
Plattform für regionale Musikwirtschaft GmbH Brunnenstr. 24 10119 Berlin Tel.: 030/69566997 [email protected] www.motorfm.de sunshine live (bundesweit) RNO Rhein‐Neckar‐Odenwald Radio GmbH & Co. KG Hafenstraße 68‐72 68159 Mannheim Tel.: 0621/18191‐0 radio@sunshine‐live.de www.sunshine‐live.de METROPOL FM
RADYO METROPOL FM Erstes türkischsprachiges Radio in Deutschland Betriebs‐GmbH & Co. KG Markgrafenstraße 11 10969 Berlin Tel.: 030/2179700 [email protected] www.metropolfm.de Private nichtkommerzielle Hörfunkveranstalter bermuda.funk
Freies Radio Rhein‐Neckar e.V. Alte Feuerwache Brückenstraße 2‐4 68167 Mannheim Tel.: 0621/3009797 [email protected] www.bermudafunk.org helle welle RADIO helle welle e.V. Eisenbahnstr. 126 72072 Tübingen Tel.: 07071/8690894 [email protected] www.hellewelle.de radioaktiv Campusradio Rhein‐Neckar e.V. Universität Mannheim Schloss, L 15/14 68161 Mannheim Tel.: 0621/1811831 [email protected] www.radioaktiv.org Freies Radio Freudenstadt Freies Radio Freudenstadt Forststraße 23 72250 Freudenstadt Tel.: 07441/88221 team@radio‐fds.de www.radio‐fds.de Freies Radio für Stuttgart Freies Radio für Stuttgart e.V. Rieckestraße 24 70190 Stuttgart Tel.: 0711/6400442 info@freies‐radio.de www.freies‐radio.de Kanal Ratte
Förderkreis für das Freie Radio Kanal Ratte e.V. Hauptstraße 82 79650 Schopfheim Tel.: 07622/669253 info@kanal‐ratte.de www.kanal‐ratte.de Querfunk QUERFUNK Radiobetriebsgesell. mbH Freies Radio Karlsruhe Steinstraße 23 76133 Karlsruhe Tel.: 0721/387858 [email protected] www.querfunk.de Radio Free FM Radio Free FM gGmbH Platzgasse 18 89073 Ulm Tel.: 0731/9386284 [email protected] www.freefm.de Radio Dreyeckland Radio Dreyeckland Betriebs GmbH Adlerstraße 12 79098 Freiburg Tel.: 0761/30407 [email protected] www.rdl.de WWW.MEDIENDATEN.DE
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Radio Kormista Radio Kormista Philipp‐Reis‐Str. 43 70736 Fellbach [email protected] StHörfunk Förderverein Freies Radio StHörfunk e.V. Haalstrasse 9 74523 Schwäbisch Hall Tel.: 0791/973344 [email protected] www.sthoerfunk.de Wüste Welle
Förderverein für ein Freies Radio Tübingen/ Reutlingen e.V. Hechinger Straße 203 (Sudhaus) 72072 Tübingen Tel.: 07071/760337 buero@wueste‐welle.de www.wueste‐welle.de Lernradios aus Baden‐Württemberg echo‐fm 88,4 HoRadS –
Uniradio Freiburg Hochschulradio Stuttgart Am Flugplatz 17 Hochschulradio Stuttgart 79085 Freiburg HoRadS e.V. Tel.: 0761/2038935 Nobelstraße 10 info@echo‐fm.de 70569 Stuttgart www.echo‐fm.de Tel.: 0711/89232620 [email protected] www.horads.de PH 88,4 Radio der Pädagogischen Hochschule Freiburg Kunzenweg 21 79117 Freiburg‐Littenweiler Tel.: 0761/682387 campus@ph‐freiburg.de www.ph‐freiburg.de/ fr/radio.html LernRadio
Institut LernRadio Staatliche Hochschule für Musik Karlsruhe Am Schloss Gottesaue 7 76131 Karlsruhe Tel.: 0721/6629104 lernradio@hfm‐karlsruhe.de www.lernradio.de UniWelle UniWelle Tübingen Gmelinstraße 6/1 72076 Tübingen Tel.: 07071/2972514 uniradio@uni‐tuebingen.de www.uni‐
tuebingen.de/uniradio Weitere Lizenzinhaber (mit „Medienführerschein“ der LFK) bigBuddy bigFM PPG S.W. GmbH Kronenstr. 24 70173 Stuttgart Tel.: 0711/284200 info@big‐fm.de www.big‐fm.de Die Neue 107.7 (bundesweit) Radio L 12 GmbH & Co. KG Königstrasse 2 70173 Stuttgart Tel: 0711/162610 [email protected] www.dieneue1077.de WWW.MEDIENDATEN.DE
BIGFM2SEE
bigFM in Baden‐Württemberg GmbH & Co. KG Kronenstr. 24 70173 Stuttgart Tel.: 0711/284200 info@big‐fm.de www.big‐fm.de die ROCKwelle Radio Karlsruhe GmbH & Co. KG Albert‐Nestler‐Strasse 26 76131 Karlsruhe Tel.: 0721/20160 info@die‐rockwelle.de www.die‐rockwelle.de COMEDY FM
Classic Line Verwaltungs GmbH Monreposstraße 57 71634 Ludwigsburg Tel: 0700 / 800 90 900 [email protected] www.comedyfm.de Hitradio MS One Studiobetrieb Ltd. Schubertstraße 19 86356 Neusäß ‐ Augsburg Tel: 0821/4867861 info@hitradio‐msone.de www.hitradio‐msone.de B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 25
kaufradio Digital Radio Berlin Betriebsgesellschaft mbH Pfalzburger Straße 43‐44 10717 Berlin Tel.: 030/28445555 [email protected] www.kaufradio.de Mc Donald’s‐Radio
Mc Donald’s‐Radio Im Lupinenfeld 2 66450 Bexbach Tel.: 06826/91501 www.mcdradio.de Radio Mundus
Andreas Kuhnt c/o Konzept.Kommunikation Voßstraße 35 30161 Hannover Tel.: 0511/669922 kuhnt@radio‐mundus.de www.radio‐mundus.de Schwarzwaldradio Private Rundfunkgesellschaft Ortenau KG Hauptstraße 83 a 77652 Offenburg Tel.: 0781/5043000 [email protected] www.schwarzwaldradio.com TruckRadio Radio Starlet Programm‐ u. Werbeges. mbH Karolinenstrasse 32 90763 Fürth Tel.: 0911/749090 [email protected] www.truckradio.de Regenbogen Gold
Radio Regenbogen Hörfunk in Baden GmbH & Co. KG Dudenstraße 12‐26 68167 Mannheim Tel.: 0621/33750 info@radio‐regenbogen.de www.regenbogen.de sunshine live (bundesweit)
RNO Rhein‐Neckar‐Odenwald Radio GmbH & Co. KG Hafenstrasse 68 ‐ 72 68159 Mannheim Tel.: 0621/181910 radio@sunshine‐live.de www.sunshine‐live.de Radio 30 Plus
Markus Thews Bergstraße 4a 48351 Everswinkel Tel.: 0251/5799730 [email protected] www.radio30plus.de Regiocast Digital
RCD Regiocast‐Digital GmbH & Co. KG Hafenstraße 68‐72 68159 Mannheim Tel.: 0621/18191101 [email protected] www.regiocastdigital.de teutoRadio
TeutoMedia GmbH Lerchenweg 11 32549 Bad Oeynhausen Tel.: 05731/741078 [email protected] www.teutoradio.de Quelle: Landesanstalt für Kommunikation Baden‐Württemberg Die aktuelle Hörfunkliste finden Sie unter [www.lfk.de]. WWW.MEDIENDATEN.DE
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5. Fern sehnu tzung und P r o g r am m anb ie t e r 5.1 Fernsehnutzung Neben dem Hörfunk ist das Fernsehen das beliebteste Medium der Deutschen. Auch im digitalen Zeitalter ist es für die meisten Menschen erste Wahl, wenn sie sich informieren möchten oder unterhalten lassen wollen. Dem Fernseher wird im Tagesverlauf ein beachtliches Zeitbudget eingeräumt: Mehr als dreieinhalb Stunden täglich verbrachten die Bundesbürger im Jahr 2009 durchschnittlich vor dem Fernseher, drei Stunden und elf Minuten die Bürger in Baden‐Württemberg. Mit zu‐
nehmendem Alter steigt die Sehdauer deutlich an: Während der Fernsehkonsum der 30‐ bis 49‐Jährigen mehr als eine Stunde über dem der 14‐ bis 29‐Jährigen liegt, verbringen die über 50‐Jährigen sogar über zwei Stunden mehr vor dem Fernseher als die Teens und Twens. An einem durchschnittlichen Wochentag (Montag bis Sonntag) erreicht das Fernsehen in Baden‐Württemberg rund siebzig Prozent aller Zuschauer ab drei Jahre, in der Altersgruppe ab 50 Jahren sind es sogar mehr als achtzig Prozent, die mindestens einmal täglich den Fern‐
seher einschalten. Die Fernsehnutzung ist traditionell in den Abendstunden am höchsten. Zuschauerforschung in Deutschland Die Gesellschaft für Konsum‐, Markt‐ und Absatzforschung (GfK) untersucht seit 1985 im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) das Fernsehverhalten der Deutschen. Seit 2001 besteht das Fernsehpanel aus 5.640 Haushalten (Berichtsbasis Fernsehpanel D+EU), in denen fast 13.000 Personen leben. Von diesen besitzt in 5.500 Haushalten der Haupteinkommensbezieher die deutsche Staatsangehörigkeit (Berichtsbasis Fernsehpanel D), in 140 Haushalten besitzt der Haus‐
haltsvorstand die Staatsangehörigkeit eines anderen EU‐Staates. Damit wird die Fernsehnutzung von 72,20 Mio. Personen ab 3 Jahren bzw. 35,30 Mio. Fernsehhaushalten abgebildet. Ein Haushalt im Panel steht somit stellvertretend für durchschnittlich 6.000 Haushalte in Deutschland. Die in den Haushalten lebenden Personen melden sich, wenn sie fernsehen, über Personentasten auf der Fernbedienung an und ab. Dadurch ist es möglich, die Fernsehnutzung individuell abzubil‐
den. Neben dem Ein‐, Aus‐ und Umschalten des Fernsehgerätes wird über das GfK‐Meter auch die Nutzung von Videorekordern, Videospielen und Teletext gemessen. Alle Nutzungsvorgänge werden sekundengenau festgehalten. Ab 2010 wird auch das zeitversetzte Sehen über Festplattenrekorder etc. ausgewertet. Die gesammelten tagesaktuellen Daten werden im GfK‐Meter gespeichert und nachts per Telefon‐
leitung an den Nürnberger Zentralrechner geschickt. Dort können sie dann am nächsten Morgen abgerufen werden. Zugriff auf die Daten haben die AGF‐Mitglieder, die Senderfamilien der ARD, das ZDF, die privaten Anbieter sowie weitere Lizenznehmer (z.B. Eurosport, 9Live, n‐tv). Die von der GfK gemessenen Daten dienen als Grundlage für die Berechnung von Werbepreisen und für programm‐
bezogene Analysen.
WWW.MEDIENDATEN.DE B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 27
Durchschnittliche Fernsehdauer pro Tag in Baden‐Württemberg und Deutschland 2009 Angaben in Minuten 191
83
Baden‐
Württemberg
132
191
250
212
88
Deutschland
136
210
279
Gesamt
3‐13 J.
14‐29 J.
30‐49 J.
ab 50 J.
Basis: Zuschauer ab 3 Jahren, Montag bis Sonntag, 3.00 bis 3.00 Uhr Quelle: AGF/GfK TV Scope (Panel D + EU) Seher pro Tag in Baden‐Württemberg und Deutschland 2009 Angaben in Prozent 70,2
58,3
Baden‐
Württemberg
54,9
70,1
81,1
71,1
56,5
Deutschland
53,0
72,5
81,9
Gesamt
3‐13 J.
14‐29 J.
30‐49 J.
ab 50 J.
Basis: Zuschauer ab 3 Jahren, Montag bis Sonntag, 3.00 bis 3.00 Uhr Quelle: AGF/GfK TV Scope (Panel D + EU) WWW.MEDIENDATEN.DE
28 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0
Fernsehnutzung im Tagesverlauf in Baden‐Württemberg 2009 Angaben in Prozent 70
60
50
40
30
20
10
Gesamt
3‐13 J.
14‐29 J
30‐49 J.
02:00h
01:00h
00:00h
23:00h
22:00h
21:00h
20:00h
19:00h
18:00h
17:00h
16:00h
15:00h
14:00h
13:00h
12:00h
11:00h
10:00h
09:00h
08:00h
07:00h
06:00h
05:00h
04:00h
03:00h
0
ab 50 J.
Basis: Zuschauer ab 3 Jahren, Montag bis Freitag, 3.00 bis 3.00 Uhr Quelle: AGF/GfK TV Scope (Panel D + EU) Fernsehnutzung im Tagesverlauf in Deutschland 2009 Angaben in Prozent 70
60
50
40
30
20
10
Gesamt
3‐13 J.
14‐29 J.
30‐49 J.
Basis: Zuschauer ab 3 Jahren, Montag bis Freitag, 3.00 bis 3.00 Uhr Quelle: AGF/GfK TV Scope (Panel D + EU) WWW.MEDIENDATEN.DE ab 50 J.
02:00h
01:00h
00:00h
23:00h
22:00h
21:00h
20:00h
19:00h
18:00h
17:00h
16:00h
15:00h
14:00h
13:00h
12:00h
11:00h
10:00h
09:00h
08:00h
07:00h
06:00h
05:00h
04:00h
03:00h
0
B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 29
Fachbegriffe der Zuschauerforschung Der Marktanteil ist der Wert, der den relativen Anteil der Sehdauer einer Marktanteil Sendung oder eines Programms an der Gesamtsehdauer aller Sendungen oder aller Programme zum jeweiligen Zeitintervall angibt. Der Marktanteil bezieht sich immer auf ein bestimmtes Zeitintervall und eine bestimmte Zuschauer‐
gruppe in einem bestimmten Gebiet. Die Sehdauer gibt an, wie lange die in die Auswertung einbezogenen Personen während eines bestimmten Zeitintervalls im Durchschnitt ferngesehen haben. In diesen Durchschnittswert gehen, im Gegensatz zur Verweildauer, alle in Fernsehhaushalten lebenden Personen ein, somit auch jene, die ihr Fernseh‐
gerät zur fraglichen Zeit nicht eingeschaltet hatten. Die Verweildauer gibt hingegen an, wie lange die tatsächlichen Zuschauer während des Betrachtungszeitraumes vor dem Fernseher bzw. einem be‐
stimmten Programm verweilten. Dieser Wert bezeichnet die Anzahl der Zuschauer (in Prozent oder in Millio‐
nen), die im Durchschnitt an einem Tag des Betrachtungszeitraumes innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls mindestens eine Minute am Stück ferngese‐
hen haben. Sehdauer Verweildauer Seher in Mio., in % Marktanteile ausgewählter Sender 2009 in Baden‐Württemberg und Deutschland Angaben in Prozent 13,7
13,6
12,7
12,5
12,5
11,6
11,2
10,4
9,2
6,7 6,6
6,7
3,7 3,9
6,3
3,8 3,9
1,9
ARD
ZDF
Baden‐Württemberg
RTL
SAT.1
PRO7
RTLII
KABEL1
SWR FS*
Dritte**
Deutschland
*SWR FS = SWR Fernsehen **Wert ohne SW FS Basis: Zuschauer ab 3 Jahren, Montag bis Sonntag, 3.00 bis 3.00 Uhr Quelle: AGF/GfK TV Scope (Panel D + EU) WWW.MEDIENDATEN.DE
30 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0
5.2 Fernsehangebot Neben dem vom SWR veranstalteten landesweiten Fernsehprogramm „SWR Fernsehen“
verfügt Baden‐Württemberg über eine durch die LFK gestaltete vielfältige private Fernseh‐
struktur. In allen Regionen des Landes gibt es einen regionalen privaten Fernsehsender, hinzu kommen einzelne lokale Fernsehveranstalter sowie eine Reihe landesweit verbreiteter digitaler Spartenprogramme. Als erster TV‐Sender ging 1986 das Rhein‐Neckar‐Fernsehen aus Mannheim an den Start. Sein Sendegebiet umfasst neben der baden‐württembergischen Region Unterer Neckar auch Landkreise in Rheinland‐Pfalz und in Hessen. Das in Baden‐Württemberg und Rheinland‐Pfalz zugelassene Rhein‐Neckar‐Fernsehen RNF versteht sich mit seinem RTL‐Fensterprogramm RNF LIFE sowie dem 24‐stündigen regionalen Vollprogramm RNF plus als der Sender für die länderübergreifende Metropolregion Rhein‐Neckar. Der Sender ist über Kabel und über Satellit empfangbar. Mitte der neunziger Jahre und zu Beginn des neuen Jahrtausends hat die LFK weitere regio‐
nale Verbreitungsgebiete ausgeschrieben. Lizenziert wurden die Sender TV Südbaden, REGIO TV Euro 3, R.TV Karlsruhe, REGIO TV Stuttgart, REGIO TV Böblingen und REGIO TV Schwaben, das als länderübergreifendes Projekt von Baden‐Württemberg und Bayern für die Regionen Donau‐Iller und Ostwürttemberg sowie den Landkreis Neu‐Ulm ausgeschrieben wurde. Jüngstes Kind mit must‐carry‐Status ist seit 1. Januar 2010 das L‐TV Landesfernsehen in der Region Franken. Mehrheitsgesellschafter der REGIO TV‐Gruppe ist der Schwäbische Verlag. Die beteiligten Sender haben eine gemeinsame Dachmarke geschaffen und auch ihr Programmschema sowie ihren Internetauftritt vereinheitlicht. Die REGIO TV‐Sender schalten ihr jeweiliges regionales Programm zeitweise so auseinander, dass landkreisbezogen unterschiedliche Nachrichten und Werbebotschaften ausgestrahlt werden. REGIO TV Schwaben veranstaltet neben dem baden‐württembergischen Vollprogramm noch ein RTL‐Fenster in Bayern für den Raum Neu‐Ulm. Seit Oktober 2009 sind die vier Sender auch über Satellit empfangbar. Zwi‐
schen den einzelnen regionalen Journalen wird auch ein gemeinsames Württemberg‐Ma‐
gazin „Wir im Süden“ ausgestrahlt. Ebenfalls über Satellit empfangbar sind auch die beiden badischen Sender R.TV Karlsruhe und TV Südbaden, die beide jeweils zwei 30‐minütige Sendefenster bei dem Veranstalter RNF gestalten. Eigentümer von R.TV ist der Kueblerverlag. Gesellschafter der Lizenzgesell‐
schaft von TV Südbaden ist die Neue Welle Bayern, die weitere Stationen zum Beispiel in Bayern betreibt. Mit der Zuweisung plant nun auch L‐TV eine Verbreitung über Satellit. Neben diesen aufgrund eines Ausschreibungsverfahrens zugelassenen TV‐Veranstaltern gibt es mit RTF.1 einen weiteren regionalen Fernsehveranstalter, der die Region Neckar‐Alb versorgt. WWW.MEDIENDATEN.DE B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 31
Zentraler Programmbestandteil ist bei allen regionalen Fernsehsendern das tagesaktuelle 30‐minütige Regionalmagazin mit täglich wechselnden Schwerpunkten wie Wirtschaft, Sport etc. Tagsüber werden in aller Regel Teleshopping‐Kanäle, Nachrichtensender und weitere Fremdproduktionen verbreitet. In den letzten Jahren haben die Regionalsender ihre Websi‐
tes erheblich ausgebaut und bieten den Nutzern als regionale Plattformen aktuelle Nachrich‐
ten und Videobeiträge. Zusätzlich werden beispielsweise web2.0‐Anwendungen angeboten. Der Abruf von einzelnen Beiträgen aus dem Sendearchiv über das Internet hat seitdem stetig zugenommen. Auch die Entwicklung neuer Programmangebote sowie die Verknüpfung von TV‐ und Internetangebot werden vorangetrieben. Laut TV‐Regionalstudie 2009 liegt der Anteil der Bekanntheit der Regionalprogramme Ba‐
den‐Württembergs bei rund 67 Prozent in Kabelhaushalten, in denen die privaten Program‐
me hauptsächlich verbreitet werden. Im Vergleich dazu Daten zu inhaltlich ähnlichen Prog‐
rammen (Südwestfernsehen, n‐tv und N24) sowie Sendern, die eine vergleichbare Reichwei‐
te (Vox, Kabel 1, RTLII) aufweisen. Bekanntheit Regional‐TV in Kabelhaushalten in Baden‐Württemberg mit Rheinland‐Pfalz 2009* Angaben in Prozent 87,7 88,7 87,4 89,8 79,8 76,8 67,1 Regionalprogr. SWR gesamt
Fernsehen
Kabel 1
RTL II
Vox
n‐tv
N24
* 3 rheinland‐pfälzische Gemeinden im Verbreitungsgebiet von RNF Basis: Kabelverbreitungsgebiete mit Regional‐TV Einspeisung, Bevölkerung ab 14 Jahren Quelle: tns infratest / LFK Weitere detaillierte Auswertungen finden Sie unter [www.mediendaten.de]. WWW.MEDIENDATEN.DE
32 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0
Neben den regionalen Fernsehsendern haben sich in den letzten Jahren auch eine Reihe von digitalen lokalen und Spartensendern sowie ein württembergischer Teleshopping‐Kanal etabliert, die ins Kabelnetz eingespeist werden. Die Verbreitung derartiger kabelexklusiver Inhalte wird auch sehr stark vom Netzbetreiber, der Kabel BW mit befördert. Die LFK hat in den letzten Jahren auch einige bundesweite Angebote lizenziert, darunter zunehmend digitale Programmbouquets, wie die Musikspartenprogramme von Deluxe TV. Eine Besonderheit stellt auch das bundesweit lizenzierte Programm bw family dar. Das fami‐
lienorientierte Vollprogramm wird im Internet und in Baden‐Württemberg über Kabel ver‐
breitet. Verbreitungsgebiete der Regionalsender in Baden‐Württemberg • Studiostandort
WWW.MEDIENDATEN.DE B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 33
5.3 Adressen der Fernsehanbieter Öffentlich‐rechtliche Fernsehanbieter Südwestrundfunk (SWR) SWR Fernsehen in Baden‐Württemberg Anstalt des öffentlichen Rechts mit seinen Standorten: Funkhaus Stuttgart Funkhaus Baden‐Baden
Neckarstraße 230 Hans‐Bredow‐Straße 70190 Stuttgart 76530 Baden‐Baden Tel.: 0711/9290 Tel.: 07221/9290 [email protected] [email protected] www.swr.de www.swr.de Private Fernsehanbieter (Must‐Carry) R.TV Karlsruhe
REGIO TV Euro 3 Fernsehen aus Karlsruhe GmbH REGIO TV Euro 3 Bodensee Am Sandfeld 13c Fernsehen GmbH & Co. KG 76149 Karlsruhe Löwentaler Str. 28 Tel.: 0721/151050 88046 Friedrichshafen info@rtv‐karlsruhe.de Tel.: 07541/38810 www.web‐rtv.de info.euro‐3@regio‐tv.de www.regio‐tv.de REGIO TV SCHWABEN REGIO TV Stuttgart
tele‐regional STUTTGART GmbH Regio TV Schwaben GmbH Naststr. 25 Bahnhofstraße 20 89073 Ulm 70376 Stuttgart Tel.: 0731/40019190 Tel.: 0711/25257240 info@regio‐tv.de stuttgart@regio‐tv.de www.regio‐tv.de www.regio‐tv.de TV Südbaden Funkhaus Freiburg GmbH & Co. KG Munzingerstr. 1, Multimediahaus 79111 Freiburg Tel.: 0761/456660 redaktion@funkhaus‐freiburg.de www.funkhaus‐freiburg.de RNF plus
Rhein‐Neckar Fernsehen GmbH Dudenstr. 12‐26 68167 Mannheim Tel.: 0621/39202 [email protected] www.rnf.de REGIO TV Böblingen Regional‐TV Lizenz GmbH Naststr. 25 70376 Stuttgart Tel.: 0711/25257240 info@regio‐tv.de www.regio‐tv.de Quelle: Landesanstalt für Kommunikation Baden‐Württemberg Die aktuelle TV‐Liste der LFK finden Sie unter [www.lfk.de]. WWW.MEDIENDATEN.DE
34 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0
6. Printmediennu tzun g 6.1 Zeitungen Auch im Zeitalter von Multimedia und Internet sind Printmedien gefragt. Nach den Erhebun‐
gen der Media‐Analyse 2009 (Tageszeitungsdatensatz) lesen drei von vier Deutschen über 14 Jahren (71,4 Prozent) täglich eine Zeitung. Unter den Tageszeitungen sind die regionalen und lokalen Abonnementzeitungen mit 59,1 Prozent Lesern pro Ausgabe die reichweitenstärkste Gattung. Die Kaufzeitungen kommen auf eine Reichweite von 21,6 Prozent. Die überregiona‐
len Zeitungen liegen mit 5,5 Prozent auf dem Vorjahresniveau. In Baden‐Württemberg liegen die Reichweiten der Tageszeitungen über dem Bundesdurchschnitt bei 72,8 Prozent. Reichweiten der Tageszeitungen in Baden‐Württemberg und Deutschland 2009 Angaben in Prozent 72,8
71,4
64,5
59,1
21,0
16,6
5,5
Tageszeitungen insgesamt
regionale Abonnementzeitungen
Baden‐Württemberg
Kaufzeitungen
5,5
überregionale Abonnementzeitungen
Deutschland
Basis: Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Media‐Analyse 2009 Tageszeitungsdatensatz, ZMG Die Zeitungen sind das Printmedium, das universell auf breiteste Bevölkerungsschichten zugeschnitten ist, und – angesichts der zunehmenden Aufsplittung der elektronischen Me‐
dien – das wohl einzige Kommunikationsforum, das die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen gleichzeitig erreicht: junge und ältere Menschen, Männer und Frauen, höher und niedriger Gebildete, Einkommensstärkere und Einkommensschwächere. WWW.MEDIENDATEN.DE B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 35
Bei der Differenzierung der genutzten Printmedien nach Zeitungen, Zeitschriften und Bü‐
chern liegen die Zeitungen an erster Stelle. Mehr als drei Viertel der Baden‐Württemberger ab 14 Jahren (79,8 Prozent) lesen mindestens mehrmals pro Woche Zeitung. Nutzung von Printmedien in Baden‐Württemberg 2009 Angaben in Prozent 79,8
64,2
22,6
22,5
23,0
12,8
10,7
1,5
mehrmals pro Woche
Zeitungen lesen
mehrmals im Monat
Zeitschriften lesen
Bücher lesen
Basis: Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Media‐Analyse 2009 Tageszeitungsdatensatz, ZMG 4,4
etwa einmal im Monat
6.2 Anzeigenblätter Ein weiteres Printmedium, das sich in der Bevölkerung hoher Akzeptanz und Nutzung er‐
freut, sind die Anzeigenblätter mit ihrer Mischung aus redaktionellen Lokalnachrichten und einem breiten Angebot an Verbraucherinformationen. Im Jahre 2009 gibt es in Baden‐
Württemberg 56 Anzeigenblattverlage, die 121 Titel mit einer Auflage von 9,3 Millionen Exemplaren publizieren. Insgesamt erscheinen in Deutschland 1.414 verschiedene Titel in einer Auflage von 91,9 Millionen Exemplaren, die von 481 Verlagen herausgegeben werden. Laut Allensbacher Werbeträger Analyse 2008 (AWA) zählen über 63 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren zu den regelmäßigen Lesern von Anzeigenblättern, dabei nutzen sieben von zehn Lesern mindestens die Hälfte aller Seiten eines Anzeigenblattes. Die Anzei‐
genblätter werden quer durch alle Haushaltsgruppen und Altersgruppen genutzt, so auch bei der jüngeren Generation: bei den 14‐ bis 29‐Jährigen zählt nahezu jeder Zweite zu den re‐
gelmäßigen Lesern, auch junge Familien bilden ein großes Leserpotenzial. Auf großes Inter‐
esse bei der Lektüre trifft vor allem die Lokalberichterstattung. WWW.MEDIENDATEN.DE
36 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 7. On lin enutzu ng 7.1 Onlinenutzung in Baden‐Württemberg Die Ausstattung der Haushalte in Baden‐Württemberg mit Computern und Internet‐An‐
schlüssen befindet sich auf einem hohen Niveau (siehe Kapitel 3). Dementsprechend ist die Onlinenutzung in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Onlinenutzung in Baden‐Württemberg 1998 bis 2009 gelegentliche Nutzung, Angaben in Prozent 70,0
71,1
64,0
60,6
55,8
59,5
54,9
49,5
43,9
37,0
23,1
15,0
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Basis: Personen ab 14 Jahre Quelle: SWR Trend 1998 ‐ 2009 Hinsichtlich des Nutzungsortes ist in den letzten Jahren eine zunehmende Verlagerung der Online‐Nutzung ins private Umfeld festzustellen. Der Anteil der Online‐Nutzer, die das Inter‐
net ausschließlich am Arbeitsplatz, in der Schule oder an der Universität nutzen, ist konti‐
nuierlich zurückgegangen. Der Anteil derjenigen, die nur oder auch zu Hause im Netz surfen, ist dagegen stetig angestiegen. Die berufliche Internet‐Nutzung wird durch die zunehmend private Nutzung ergänzt, eine Entwicklung, die auch durch die hohe Ausstattungsrate der Privathaushalte mit Internet‐Zugängen bestätigt wird. WWW.MEDIENDATEN.DE B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 37
Onlinenutzungsort Baden‐Württemberg 1998 bis 2009 gelegentliche Nutzung, Angaben in Prozent 27,9
17,8
23,9
23,4
25,7
31,0
29,5
30,1
21,8
22,2
27,0
31,0
28,3
21,8
12,8
7,1
14,8
18,8
20,9
36,0
3,7
4,5
7,6
6,7
8,4
9,4
7,4
6,6
6,7
6,2
5,2
5,3
5,1
5,1
3,2
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
sowohl als auch
36,8
nur zu Hause
Basis: Personen ab 14 Jahre Quelle: SWR Trend 1998 ‐ 2009
nur Arbeitsplatz/an der Uni
7.2 Onlinenutzung in Deutschland Laut ARD/ZDF‐Onlinestudie 2009 ist der Anteil der Internetnutzer in Deutschland auf 67,1 Prozent angestiegen. 43,5 Millionen der bundesdeutschen Erwachsenen sind somit online – 0,8 Millionen mehr als im Vorjahr. Die größten Wachstumspotenziale werden auch weiterhin von der älteren Generation ausgehen: 96,1 Prozent der 14‐ bis 29‐Jährigen nutzen regelmä‐
ßig das Internet, unter den 30‐ bis 49‐Jährigen sind es 84,2 Prozent und bei den Über‐50‐
Jährigen liegt der Anteil der Internetnutzer mittlerweile bei 40,7 Prozent. Entwicklung der Onlinenutzung in Deutschland 1998 bis 2009 gelegentliche Nutzung 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 in Prozent 10,4 17,7 28,6 38,8 44,1 53,5 55,3 57,9 59,5 62,7 65,8 67,1 in Mio. 6,6 11,2 18,3 24,8 28,3 34,4 35,7 37,5 38,6 40,8 42,7 43,5 Zuwachs (%) 61 68 64 36
14
22
4
5
3
6
5 2 Basis: Bevölkerung ab 14 Jahre in Deutschland Quelle: ARD/ZDF‐Onlinestudie 1998 ‐ 2009 WWW.MEDIENDATEN.DE
38 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 Dieser Anstieg von 0,8 Mio. gegenüber dem Vorjahr bedeutet aber auch das geringste Wachstum der Internetverbreitung seit Beginn der repräsentativen Messung der Internet‐
nutzung in Deutschland. Die Ursache hierfür ist in der inzwischen nahezu vollständigen Aus‐
schöpfung aller internetaffinen Gruppen – Jüngere, gut Ausgebildete, Berufstätige, Schüler und Studenten – zu sehen. Auch in den nächsten Jahren dürften die Zuwachsraten niedrig bleiben und die Zuwächse wie erwähnt vor allem von der älteren und nicht berufstätigen Bevölkerung ausgehen. Entwicklung der Onlinenutzung in Deutschland 1998 bis 2009 gelegentliche Nutzung, Angaben in Prozent 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Gesamt 10,4 17,7 28,6
38,8
44,1
53,5
55,3
57,9
59,5
62,7
65,8 67,1 Geschlecht männlich weiblich 15,7 23,9 36,6
5,6 11,7 21,3
48,3
30,1
53,0
36,0
62,6
45,2
64,2
47,3
67,5
49,1
67,3
52,4
68,9
56,9
72,4 74,5 59,6 60,1 Alter 14‐19 Jahre 20‐29 Jahre 30‐39 Jahre 40‐49 Jahre 50‐59 Jahre 60 Jahre + 15,6 20,7 18,9 11,1 4,4 0,8 48,5
54,6
41,1
32,2
22,1
4,4
67,4
65,5
50,3
49,3
32,2
8,1
76,9
80,3
65,6
47,8
35,4
7,8
92,1
81,9
73,1
67,4
48,8
13,3
94,7
82,8
75,9
69,9
52,7
14,5
95,7
85,3
79,9
71,0
56,5
18,4
97,3
87,3
80,6
72,0
60,0
20,3
95,8
94,3
81,9
73,8
64,2
25,1
97,2 94,8 87,9 77,3 65,7 26,4 Berufstätigkeit
in Ausbildung berufstätig Rentner/nicht berufstätig 24,7 37,9 58,5
13,8 23,1 38,4
79,4
48,4
81,1
59,3
91,6
69,6
94,5
73,4
97,4
77,1
98,6
74,0
97,6
78,6
96,7 98,0 81,8 82,3 1,7 14,5 14,8 21,3 22,9 26,3 28,3 32,0 33,6 34,7 30,0 33,0 24,5 19,6 15,1 1,9 4,2 6,8 97,5 95,2 89,4 80,4 67,4 27,1 Basis: Bevölkerung ab 14 Jahre in Deutschland Quelle: ARD/ZDF‐Onlinestudie 1998 ‐ 2009 Weitere Informationen zur Onlinenutzung in Deutschland finden Sie unter [www.ard‐zdf‐
onlinestudie.de]. 7.3 PC‐ und Onlinenutzung Jugendlicher Eine detaillierte Analyse der Computer‐ und Internet‐Nutzung von Kindern und Jugend‐
lichen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren in Deutschland liefert die repräsentative Studie JIM 2009 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest. Computer und Internet sind 2009 in allen Haushalten, in denen Jugendliche aufwachsen, vorhanden. Drei Viertel der Jugendlichen haben einen Computer bzw. Laptop im persönli‐
WWW.MEDIENDATEN.DE B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 39
chen Besitz, mehr als jeder Zweite kann vom eigenen Zimmer aus online gehen. Dem‐
entsprechend zählen 98 Prozent der 12‐ bis 19‐Jährigen zu den Nutzern des Internets (zu‐
mindest selten), während es 1998 gerade einmal 18 Prozent waren. Der Anteil der Intensiv‐
nutzer, die täglich bzw. mehrmals pro Woche online sind, liegt bei 90 Prozent. Computer und Internet bei Jugendlichen 2009 Angaben in Prozent 77
75
72
55
54
54
Computer im persönlichen Besitz
Basis: alle Befragten (n=1.200) 83
77
74
64
63
51
56
44
77
73
69
56
55
47
Internetzugang im persönlichen Besitz
Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, JIM‐Studie 2009 Weitere Informationen zur Jugendmedienstudienreihe JIM des Medienpädagogischen For‐
schungsverbundes Südwest finden Sie unter [www.mpfs.de]. WWW.MEDIENDATEN.DE
40 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 8. Förd erung von Med ie n k o m p e t en z Die Förderung von Medienkompetenz hat zum Ziel, allen Bevölkerungsgruppen Anschlüsse an das Mediensystem zu ermöglichen. Die Rezipienten sollen einen Zugang zu den unter‐
schiedlichen Medien erlangen. Dies ist einerseits eine strukturelle Frage, wie sie beispiels‐
weise durch den Aufbau von technischer Infrastruktur erfolgen kann, zum anderen eine inhaltliche Frage des Verständnisses von technischen, ökonomischen und journalistischen Zusammenhängen. Ziel ist es, möglichst nah an der Praxis durch eigene Erfahrungen und Produktionen die mediale Welt besser zu verstehen und kompetent damit umgehen zu können. Zur Förderung von Medienkompetenz ist in Baden‐Württemberg die MFG vor allem in den Bereichen Internet sowie Informations‐ und Kommunikationstechnologien (IuK) auf‐
gestellt, die LFK agiert im Umfeld des Rundfunks sowie des Internets. Baden‐Württemberg nimmt bundesweit bei der Internet‐Nutzung und bei regionalen bzw. kommunalen Internet‐Angeboten eine Spitzenposition ein: Aktuell sind über 70 Prozent der Baden‐Württemberger ab 14 Jahren regelmäßige Internet‐Nutzer. Zudem sind die Städte und Gemeinden Baden‐Württembergs europaweit führend beim Einsatz des Internets: Über 90 Prozent der Kommunen haben eine eigene Website. Attraktive und nutzbringende Inter‐
net‐Angebote und ‐Services werden die Anzahl der Onliner weiter steigern. Damit die Führungsposition Baden‐Württembergs angesichts eines verstärkten Standort‐
wettbewerbs gehalten und ausgebaut werden kann, sind laufend Initiativen erforderlich, um die Nutzung und Akzeptanz moderner Informations‐ und Kommunikationstechnologien bei Bürgern, Verwaltung und Wirtschaft weiter zu steigern. Dies gilt insbesondere für den ländli‐
chen Raum, damit Angebote nicht nur in Ballungsräumen zur Verfügung stehen. Dazu wur‐
den bereits Projekte durchgeführt wie das Aktionsprogramm: „Internet für alle“, das „Forum Regio Media“ als Erfahrungsaustausch für regionale und kommunale Internetprojekte sowie der jährliche Wettbewerb „InternetDorf“ [www.internetdorf.de], der die besten kommuna‐
len Websites in Baden‐Württemberg prämiert und von der MFG durchgeführt wird. Ergän‐
zend wurde Anfang 2004 das Impulsprogramm „do it‐regional“ [www.doit‐regional.de] gestartet, ein weiterer Baustein der IT‐ und Medienoffensive des Landes Baden‐Würt‐
temberg zur Förderung der Onlineakzeptanz, Medienkompetenz und IT‐Nutzung. Das Pro‐
gramm wurde von der MFG Baden‐Württemberg im Auftrag des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum durchgeführt. Mit einem Volumen von 1,7 Millionen Euro wurden zukunftsweisende IT‐ und Medienprojekte auch abseits der Ballungsräume unterstützt. Im Rahmen des Internet‐Kursprogramms „klick – mach mit!“ [www.klick‐mach‐mit.de] der Landesstiftung Baden‐Württemberg werden seit September 2006 landesweit günstige Inter‐
net‐Kurse angeboten. Ziel ist es, Bürgern, die bereits erste Erfahrungen im Internet gesam‐
melt haben, weiterführende Internet‐Anwendungen zu vermitteln. „klick – mach mit!“ rich‐
tet sich an engagierte Menschen in Baden‐Württemberg, die das Internet ganz praktisch nutzen wollen: Für die Online‐Bewerbung, fürs Lernen im Netz, für die Vereins‐ und Öffent‐
WWW.MEDIENDATEN.DE B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 41
lichkeitsarbeit oder den virtuellen Behördengang. Mit der Durchführung des Programms ist die MFG Baden‐Württemberg betraut. Das EU‐Projekt SpreaD [www.spread‐digital‐literacy.eu] hat zum Ziel, Erfahrungen zum Management groß angelegter Bildungsprogramme im Bereich digitaler Medienkompetenz in Wirtschaft und Gesellschaft zu strukturieren und verfügbar zu machen. Dafür entwickelt die MFG Baden‐Württemberg gemeinsam mit europäischen Partnern einen praxisorientierten Leitfaden. Dieser soll regionale und nationale Institutionen bei der Konzeption und Umset‐
zung von breit angelegten Medienkompetenzprogrammen unterstützen. Die Aktivitäten der LFK erfolgen weitgehend gemeinsam mit weiteren Partnern, um Ressour‐
cen und Kompetenzen in Netzwerken zu bündeln. Beispielsweise liefert der Medienpädago‐
gische Forschungsverbund Südwest [www.mpfs.de] – eine Kooperation der Landesmedien‐
anstalten aus Baden‐Württemberg (LFK) und Rheinland‐Pfalz (LMK) in Zusammenarbeit mit dem SWR – mit den Studien KIM und JIM bundesweit repräsentatives Datenmaterial zur Medienwelt von Kindern und Jugendlichen, die als Grundlagen für medienpädagogische Konzeptionen mit jungen Menschen dienen. Daraus ergeben sich auch praktische Formen der Medienkompetenzvermittlung: Gemeinsam mit der Landesanstalt für Medien Nord‐
rhein‐Westfalen (LfM) betreibt der mpfs das Angebot [www.handysektor.de], das speziell Jugendliche über Gefahren rund um mobile Kommunikation informiert und Hilfestellungen gibt. Der mpfs ist auch Partner bei [www.klicksafe.de], dem deutschen Knotenpunkt des europäischen „safer internet“‐Programms. Zur Heranführung von Kindern und Eltern an die Welt des Internets wurde das Portal [www.internetabc.de] geschaffen. Hier werden Kinder spielerisch mit dem Internet vertraut gemacht, Eltern und Pädagogen erhalten Informatio‐
nen und Anleitung für Online‐ und Multimedia‐Angebote. Über die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS) – eine Kooperation von LFK, LMK und SWR – wurden und werden zahlreiche Projekte auch über die Landesgrenzen hinweg durchgeführt. So nehmen an dem Projekt „Ohrenspitzer“, bei dem es um die gezielte (Zu‐) Hörförderung geht, seit 2004 Kindergärten und Schulen in Baden‐Württemberg und Rheinland‐
Pfalz teil [www.ohrenspitzer.de]. Schulabgänger der Haupt‐ und Realschulen sind die Ziel‐
gruppe bei dem Bewerbungs‐Training „Von Standby auf Aktiv“, das von der LKJ durchgeführt wird. Bei der Produktion von kurzen Bewerbungsclips werden Bewerbungstraining und der Erwerb von Sprach‐, Sozial‐ und Medienkompetenz kreativ miteinander verbunden. Die Ergebnisse dieser Projekte sind in Broschüren nachzulesen, die über die Stiftung angefordert werden können. Im Rahmen der Wettbewerbe „Tatort Eifel“ (in Rheinland‐Pfalz) und „Tatort Bodensee“ (Baden‐Württemberg) sollen Kinder und Jugendliche ein Drehbuch zu einer Kri‐
minalgeschichte fortschreiben. Der Wettbewerb will zu nachhaltigem Lesen und zu vielfälti‐
gen Formen der Auseinandersetzung mit Texten ermuntern. Darüber hinaus werden zahlreiche medienpraktische Projekte gefördert, um die unter‐
schiedlichsten Bevölkerungsgruppen in ihrer Medienkompetenz zu stärken. Mit „Klick‐Tipps ‐ WWW.MEDIENDATEN.DE
42 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 Surfen, wo’s gut ist!“ [www.klick‐tipps.net] betreibt die Stiftung MKFS gemeinsam mit ju‐
gendschutz.net ein Online‐Angebot, das jede Woche aktuell für Kinder geeignete Seiten vorstellt. Mit diesem Service, der in jedes Online‐Angebot eingebunden werden kann, wer‐
den Kinder sicher auf Seiten geführt, die informieren und Spaß machen. Eine ausführliche Darstellung der Projekte des MKFS kann unter [www.mkfs.de] eingesehen werden. Viele Informationen zu medienpädagogischen Projekten, Materialien, Internet‐Angeboten, Aus‐ und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Institutionen untergliedert nach den verschiedenen Bildungsbereichen finden sich zudem im Infopool Medienkompetenz Südwest [www.info‐
pool‐medienkompetenz.de]. Mit dem Trickfilm‐Wettbewerb „Koffer‐Trick“ [www.koffertrick.de] fördert die LFK seit 2007 in Baden‐Württemberg Grundschüler und Grundschullehrer im Bereich (Trick‐) Filmproduk‐
tion. In Kooperation mit den Stadt‐ und Kreismedienzentren, die die Trickfilm‐Koffer zur Verfügung stellen, erhalten die Lehrkräfte einen eintägigen Workshop, in dem neben Infor‐
mationen zur mediendidaktischen Umsetzung auch Filmtheorie und die Handhabung mit dem Trickfilm‐Koffer vermittelt werden. Im Anschluss erhalten die Lehrkräfte einen Trick‐
filmkoffer, um die Produktion eines kleinen Trickfilms zusammen mit den Schülern zu reali‐
sieren. Eine hochkarätig besetzte Jury entscheidet über die Gewinner, die im Rahmen des Internationalen Trickfilmfestivals Stuttgart (ITFS) ausgezeichnet werden. Die Wettbewerbs‐
ausschreibung findet jährlich im Frühjahr statt. Um unterschiedliche medienpädagogische Projekte zusammen mit Aus‐ und Fortbildungs‐
maßnahmen zu vernetzen, hat die LFK drei Internetportale aufgebaut bzw. kontinuierlich gefördert: • Die Multimediaplattform „Soundnezz“ [www.soundnezz.de] vernetzt mehrere Organisa‐
tionen und Institutionen, Projekte und Informationen rund um das Thema „medienprak‐
tische Arbeit“ werden auf der gemeinsamen Internetplattform veröffentlicht. Daneben ist Soundnezz eine Plattform für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Studierende, auf der sie ihre Audio‐ und Videoproduktionen von Events – auch live – der Öffentlichkeit vorstellen können. • Das IHR‐Portal [www.ihr‐portal.de] dokumentiert die vielfältigen innovativen Medienak‐
tivitäten an den Hochschulen Baden‐Württembergs, z.B. im Radio‐, TV‐ und Web‐Bereich. Die Plattform fördert den Erfahrungsaustausch und die Kooperation der Hochschulen un‐
tereinander sowie zu freien Trägern und Organisationen. • Das Swef‐Radioportal [www.swef‐radioportal.de] ist ein Internetradio für soziale The‐
men. Für die unterschiedlichen Bereiche, u.a. Gesundheit, Selbsthilfe, freiwilliges Enga‐
gement, Jugend oder Menschen mit Behinderung, produzieren Mitarbeiter aus den un‐
terschiedlichsten Organisationen Radio‐ und Filmbeiträge und informieren über aktuelle und interessante Entwicklungen. bigFM, der landesweite private Jugendsender in Baden‐Württemberg, führt zusammen mit der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden‐Württemberg (LKJ) unter dem Titel WWW.MEDIENDATEN.DE B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 43
„schoolsnet“ seit 2001 Radioprojekte an Schulen durch. Im Rahmen von Workshops erhalten die Schüler Einblick in den Sendebetrieb und machen erste Erfahrungen mit digitalen Ar‐
beitssystemen. Jeden Monat wird mit einer neuen Schule gearbeitet, wobei die Schüler dann auch das bigFM‐Studio aufsuchen und die von Schülern produzierten Beiträge gesendet werden. Jugendschutz, als Aufgabe der Landesmedienanstalten, erfolgt nicht nur über die Aufsichts‐
funktion, die zentral bei der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), [www.kjm‐
online.de] angesiedelt ist, sondern auch im präventiven Bereich über die Vermittlung von Medienkompetenz. Hier ist es Ziel, Jugendliche und Kinder mit den medialen Zusammen‐
hängen vertraut zu machen, die Wahrnehmung zu schulen und diese möglichst durch eigene Erfahrungen für den Umgang mit Medien zu informieren und zu stärken. Insbesondere im Bereich der Chats und Communities unterstützt die LFK die Arbeit von jugendschutz.net [www.jugendschutz.net] mit dem Projekt [www.chatten‐ohne‐risiko.net]. Unter dem Titel „Kindermedienland Baden‐Württemberg“ werden derzeit die Medienkom‐
petenzprojekte des Landes unter einem Dach zusammengefasst und über eine gemeinsame Website [www.kindermedienland‐bw.de] beworben. Kontaktadressen für den Bereich Medienpädagogik / Medienkompetenzvermittlung in Baden‐Württemberg Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden‐Württemberg Postfach 10 34 42 70029 Stuttgart Tel.: 0711/2790 [email protected] www.kultusministerium.baden‐wuerttemberg.de Kirchliche Einrichtungen Akademie der Diözese Rottenburg‐Stuttgart Im Schellenkönig 61 70184 Stuttgart Tel.: 0711/1640600 info@akademie‐rs.de www.akademie‐rs.de Evangelische Akademie Evangelisches Medienhaus Bad Boll Augustenstraße 124 Akademieweg 11 70197 Stuttgart 73087 Bad Boll Tel.: 0711/2227658 Tel.: 07164/790 komm.emh@elk‐wue.de info@ev‐akademie‐boll.de www.elk‐wue.de www.ev‐akademie‐boll.de Fachstelle Medien der Diözese Ökumenischer Medienladen
Augustenstraße 124 Rottenburg‐Stuttgart Sonnenbergstraße 15 70197 Stuttgart 70184 Stuttgart Tel.: 0711/2227667 Tel.: 0711/1646421 info@oekumenischer‐medienladen.de [email protected] www.oekumenischer‐medienladen.de www.fachstelle‐medien.de WWW.MEDIENDATEN.DE
44 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 Öffentliche Einrichtungen, Stiftungen, Vereine und Initiativen Aktion Jugendschutz (ajs) Landesarbeitsstelle Baden‐Württemberg Jahnstraße 12 70597 Stuttgart Tel.: 0711/237370 info@ajs‐bw.de www.ajs‐bw.de Bildungszentrum Bürgermedien Turmstraße 10 67059 Ludwigshafen Tel.: 0621/5202248 bzbm@lmk‐online.de www.bildungszentrum‐
buergermedien.de Gesellschaft für Medienpäda‐
gogik und Kommunikationskul‐
tur (GMK) GMK‐Landesgeschäftsstelle BW Wolframstraße 32 70191 Stuttgart Tel.: 0711/25706175 Bischof@hdm‐stuttgart.de www.gmk.medienpaed.de Kommunikation & Medien e.V. Landesanstalt für Kommunika‐ Landesfilmdienst Geschwister‐Scholl‐Straße 26 tion Baden‐Württemberg (LFK) Baden‐Württemberg e.V. 73207 Plochingen Postfach 10 29 27 Urbanstraße 134 Tel.: 07153/826604 70025 Stuttgart 70190 Stuttgart [email protected] Tel.: 0711/669910 Tel.: 0711/251012 www.kommunikation‐und‐
[email protected] LFD‐B.W@t‐online.de medien.de www.lfk.de www.landesfilmdienst‐bw.de Landesmedienzentrum Landesmedienzentrum Landesinstitut für Baden‐Württemberg Baden‐Württemberg Schulentwicklung Rotebühlstraße 131 Standort Karlsruhe Standort Stuttgart 70197 Stuttgart Moltkestraße 64 Rotenbergstraße 111 Tel.: 0711/66420 76133 Karlsruhe 70190 Stuttgart [email protected] Tel.: 0721/88080 Tel.: 0711/28506 www.leu.bw.schule.de www.lmz‐bw.de Internet: www.lmz‐bw.de Landeszentrale für politische Landesmedienzentrum Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden‐
Bildung Baden‐Württemberg Baden‐Württemberg Württemberg e.V. Stafflenbergstraße 38 Koordinationskreis LKJ‐Projektbüro 70184 Stuttgart Medienerziehung Rosenbergstraße 50 Tel.: 0711/1640990 Rotenbergstraße 111 70176 Stuttgart [email protected] 70190 Stuttgart Tel.: 0711/62039085 www.lpb.bwue.de Tel.: 0711/28506 [email protected] www.lmz‐bw.de www.lkjbw.de Medienpädagogischer For‐
MFG Baden‐Württemberg MedienKompetenz Forum schungsverbund Südwest Innovationsagentur Südwest c/o LFK für IT und Medien c/o LMK Turmstr.8 Rotebühlstraße 121 Breitscheidstraße 4 67059 Ludwigshafen 70178 Stuttgart 70174 Stuttgart Tel.: 0621/5202271 Tel.: 0711/6699131 Tel.: 0711/90715300 [email protected] [email protected] [email protected] www.mkfs.de www.mpfs.de www.mfg.de Wissenschaftliches Institut des Jugendhilfswerks Freiburg e.V. Konradstraße 14 79102 Freiburg Tel.: 0761/7036110 wi‐[email protected], www.jugendhilfswerk.de WWW.MEDIENDATEN.DE B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 45
9. Studiu m i m B e re ich I T , M ed ien und Kommunikation Mit mehr als 220 Studiengängen in den Bereichen IT, Medien und Kommunikation verfügt Baden‐Württemberg über ein umfassendes und innovatives Ausbildungsangebot, das in seiner Vielfalt von keinem anderen Bundesland erreicht wird. Die Studierenden können zwischen Universitäten, Pädagogischen Hochschulen, Fachhochschulen, Kunst‐ und Musik‐
hochschulen sowie Berufsakademien mit jeweils unterschiedlichen Fächerprofilen wählen. Studiengänge in den Fachbereichen Informationstechnologien, Medien‐ oder Kommunikati‐
onswissenschaften finden sich an allen Hochschulen des Landes. Im Laufe des Jahres 2010 soll an allen Hochschulen und Berufsakademien des Landes die Umstellung vom Diplom‐Abschluss auf die international anerkannten Bachelor‐ und Master‐
abschlüsse abgeschlossen sein. Studienangebote an Universitäten An allen neun Landesuniversitäten sind Informationstechnologien, Informatik und Compu‐
terwissenschaften ein fester Bestandteil des Ausbildungsprogramms. Führend im Bereich Informatik sind nach dem Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) die Univer‐
sität Karlsruhe [www.uni‐karlsruhe.de], die im Zuge der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder das Prädikat „Eliteuni“ erhielt, sowie die Universität Stuttgart [www.uni‐stutt‐
gart.de]. An der Universität Konstanz [www.uni‐konstanz.de], ebenfalls als Eliteuniversität ausgezeichnet, erfahren Computerbegeisterte im Studiengang „Information Engineering“ alles über Rechner und informationsverarbeitende Systeme. Bekannt und begehrt sind die 74 Plätze im Studiengang Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim [www.uni‐hohenheim.de], in dessen Mittelpunkt die Arbeitsweise und Wirkung der Mas‐
senmedien stehen. In Stuttgart‐Hohenheim gibt es auch einen auf vier Semester angelegten Aufbaustudiengang Journalistik, der in kompakter Form für Berufe in den Printmedien, im Rundfunk und im Online‐Journalismus qualifiziert und Modellcharakter hat. Praxisorientierte Fachhochschulen Die Verbindung von wissenschaftlicher Lehre und einem hohen Maß an Praxisorientierung charakterisiert die Ausbildung an den 23 Fachhochschulen im Land, von denen 17 auch Studiengänge im Bereich IT, Medien und Kommunikation anbieten. Das wohl umfassendste Spektrum findet man an der Hochschule der Medien in Stuttgart [www.hdm‐stuttgart.de] mit 13 Bachelor‐ und sieben Masterstudiengängen. Die Schwerpunkte liegen in den Berei‐
chen Druck und Medien, Electronic Media sowie Information und Kommunikation. Ange‐
hende Technische Redakteure finden an der Hochschule Aalen [www.fh‐aalen.de] einen passenden Studiengang, in Offenburg [www.fh‐offenburg.de] kann man Medientechnik WWW.MEDIENDATEN.DE
46 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 studieren. Mediendesigner werden an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd [www.hfg‐gmuend.de] ausgebildet, und auf PR‐Interessierte wartet ein Zertifikatsstudien‐
gang an der Hochschule Pforzheim [www.fh‐pforzheim.de]. Ausbildungsgänge rund um die Themen Musikdesign, Musikmanagement und Musikpädagogik bietet die Popakademie in Mannheim [www.popakademie.de]. Eine der renommiertesten Ausbildungsstätten für Film und Medien in Deutschland ist die Filmakademie Baden‐Württemberg in Ludwigsburg [www.filmakademie.de], die mit ihrem projektorientierten Lehrkonzept und 300 Gastdozenten pro Jahr auch international einen exzellenten Ruf genießt. Die Filmakademie verfügt über ein eigenes Institut für Animation, Visual Effects sowie digitale Postproduktion und ist Sitz einer deutsch‐französischen Master‐
class Ludwigsburg/Paris. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Filmakademie wurde im Herbst 2008 die Akademie für Darstellende Kunst Baden‐Württemberg, kurz Theaterakademie, eröffnet [www.adk‐bw.de]. Auf Medieninformatik ist die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Furtwangen [www.fh‐furtwangen.de] ausgerichtet. Dort werden auch die Bachelor Studiengänge Compu‐
ter Engineering und Computer Networking sowie mehrere IT‐ und medienwissenschaftliche Masterstudiengänge angeboten. IT‐Anwendungen in der Medizin thematisieren die Hoch‐
schulen Heilbronn [www.hs‐heilbronn.de] und Ulm [www.hs‐ulm.de]. An der Hochschule Karlsruhe [www.hs‐karlsuhe.de] stehen Informatik und Multimedia und an der Hochschule für Technik in Stuttgart [www.hft‐stuttgart.de] Software‐Technologien im Fokus. Besonderheit Berufsakademie Eine inzwischen viel kopierte Besonderheit ist die Berufsakademie Baden‐Württemberg [www.ba‐bw.de] mit ihren insgesamt acht Standorten und 20.000 Studierenden. Ihr Ausbil‐
dungskonzept basiert auf der Verbindung von Studium und praktischer Ausbildung in einem Unternehmen. So bietet zum Beispiel die Berufsakademie Heidenheim einen Studiengang Informationsmanagement mit den Vertiefungsrichtungen Industrie und Medizin. Auf der Liste der Kooperationspartner finden sich bekannte Firmen wie Carl Zeiss, Voith oder Intel sowie zahlreiche Kliniken. Europaweit einmalig ist der Online‐Masterstudiengang „Intelligen‐
te eingebettete Mikrosysteme“, den die Berufsakademie Lörrach in Kooperation mit der Universität Freiburg anbietet. Er richtet sich an berufstätige Absolventen aus den Bereichen Informatik, Mikrosystemtechnik und Elektrotechnik und orientiert sich konsequent an der industriellen Praxis. Komplettiert wird das Angebot durch eine Vielzahl an Hochschulen in privater Trägerschaft. Beispielhaft genannt sei die Europäische Medien‐ und Event‐Akademie [www.event‐aka‐
demie.de] in Baden‐Baden, an der man von Planungsfragen bis zur Laserschau alles zum Thema Veranstaltungsmanagement lernen kann. An der SRH Hochschule Calw [www.hoch‐
WWW.MEDIENDATEN.DE B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 47
schule‐calw.de] kann man Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Medien und unter‐
nehmerische Kommunikation sowie Verbraucherjournalismus studieren. Und die bundes‐
weit einzige Gestaltungshochschule mit Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat, die Stuttgarter Merz Akademie [www.merz‐akademie.de], bietet einen Bachelorstudiengang Gestaltung, Kunst und Medien mit den Richtungen Film und Video, Interface Design und Visuelle Kommunikation. Vorreiter in Sachen E‐Teaching Baden‐Württemberg punktet jedoch nicht nur mit einem breit gefächerten Lehrangebot in den IT‐, Medien‐ und Kommunikationswissenschaften, sondern misst auch deren Umsetzung in mobilen und virtuellen Lernumgebungen eine große Bedeutung zu. Wegweisend ist dabei das Informationsnetz „Virtuelle Hochschule Baden‐ Württemberg“ [www.virtuelle‐hoch‐
schule.de], eine web‐basierte zentrale Informations‐ und Kommunikationsplattform für E‐
Teaching‐Angebote. Dort kann über Benchmarking oder Informationsaustausch mit Hilfe von Web‐2.0‐Funktionalitäten auf Erfahrungen anderer E‐Teacher zugegriffen werden. Die Erfah‐
rungen und Ergebnisse dieser Initiative stellen wesentliche Grundlagen für den Einsatz neuer Medien in Bildung und Lehre der baden‐württembergischen Hochschulen dar. Einen Überblick über die Medienstudiengänge in Baden‐Württemberg finden Sie auf den Seiten von Mediendaten Südwest [www.mediendaten.de] unter „Medienlinks“. WWW.MEDIENDATEN.DE
48 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 10. Öffentliche Bib liotheken in B ade n‐ Wü rtt emb e rg Öffentliche Bibliotheken sind die am meisten genutzten außerschulischen Bildungs‐ und Kultureinrichtungen. Aufgrund ihrer herausragenden Breitenwirkung sind sie besonders prädestiniert, an Antworten auf gesellschaftliche Fragen mitzuwirken. Baden‐Württemberg hat mit seinen knapp 800 kommunalen öffentlichen Bibliotheken ein leistungsfähiges Bibliothekswesen. Ca. 25 Millionen Besucher, 59 Millionen Ausleihen und ein Bestand von 15 Millionen Medien im Jahr 2008, sowie ein stark nachgefragtes Dienstlei‐
stungsangebot, belegen den hohen Stellenwert für die Bevölkerung. Bibliotheken bieten einen Zugang zu Wissen, Information, Forschung und Kultur für alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig von Alter sowie weltanschaulicher, sozialer, kultureller, religiöser, nationaler, ethnischer oder geschlechtlicher Herkunft bzw. Zugehörigkeit. Sie ermöglichen dem Einzelnen zudem kostengünstig den Zugang zu aktuellen Wissensquellen in allen medialen Formen. Dadurch erreichen sie auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus bildungsfernen Milieus und tragen so zur Verbesserung der Bildungschancen bei. Mit ihrem differenzierten Medienangebot unterstützen Bibliotheken das selbstgesteuerte Lernen sowie das individuelle Wissensmanagement. Sie begleiten schulische sowie außer‐
schulische Bildungseinrichtungen mit gezielten Angeboten und bieten individuelle Beglei‐
tung beim Erlangen und Erhalten von Lese‐, Sprach‐ und Medienkompetenz, in Aus‐ und Fortbildung, Beruf und Alltag. Sie haben damit eine zentrale Funktion im Netzwerk „Lebens‐
langes Lernen“. Bibliotheken fördern kulturelle Identität und sind sozial integrierend. Sie wirken der digitalen Spaltung der Gesellschaft entgegen und tragen zum Abbau des Stadt‐Land‐Gefälles bei. Als lokaler Zugang zu Kultur und Wissen sind Bibliotheken ein wichtiger Kooperationspartner für Kulturschaffende. Sie sind vernetzt mit anderen Bildungs‐ und Kultureinrichtungen und entwickeln ihr spezifisches Profil in der kommunalen Kulturlandschaft. Das Engagement der Kommunen zur Förderung der Integration wird durch die Bibliotheken aktiv und wirkungsvoll unterstützt. Die Integrationsbemühungen orientieren sich nicht nur an bestehenden Defiziten, Differenzen und Problemen der einheimischen und der zugewan‐
derten Bevölkerung, sondern auch an Stärken und Potentialen, Begabungen und besonderen Fähigkeiten. Integration wird als Chance und Aufgabe für alle verstanden. Zentrale Anlauf‐ und Informationsstellen bei Fragen zu den kommunalen öffentlichen Biblio‐
theken in Baden‐Württemberg sind die vier Fachstellen für das öffentliche Bibliothekswesen bei den Regierungspräsidien Baden‐Württemberg sowie der Landesverband Baden‐Würt‐
temberg im Deutschen Bibliotheksverband e. V. WWW.MEDIENDATEN.DE B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0 | 49
Kommunale öffentliche Bibliotheken in Baden‐Württemberg 2006 ‐ 2008 Zahl der Bibliotheken 2006
796
2007
798
2008 799 Zahl der Städte und Gemeinden im Land Baden‐Württemberg davon Zahl der Bibliotheksorte durch Fahrbibliothek versorgt 1111
537
11
1109
540
10
1109 539 10 239
237
239 15.317.478
Steigerung 0,6 %
15.424.765
Steigerung 0,7 %
15.544.294 Steigerung 0,8 % 56.012.161
Rückgang 1,1 %
57.066.186
Steigerung 1,9 %
58.990.852 Steigerung 3,4 % 10.740.337
10.747.479
10.754.191 8.779.054
8.765.942
8.779.046 1,43
1,44
1,45 6,38
6,51
6,72 128.628.738
136.796.314
139.461.034 14.629.862
15.393.176
16.228.974 davon Bibliotheksorte mit hauptamt‐
fachlicher Bibliotheksleitung Zahl der Bände/Medien Zahl der Entleihungen Einwohner in Baden‐Württemberg davon Zahl der Einwohner in den Bibliotheksorten Bände/ME je Einwohner Entleihungen je Einwohner in den Bibliotheksorten Gesamtaufwendungen inkl. Bauaufwendungen Medienetat Quelle: Regierungspräsidium Baden‐Württemberg, Fachstellen für das öffentliche Bibliothekswesen Weitere Informationen finden Sie hier: [www.fr.fachstelle.bib‐bw.de] [www.ka.fachstelle.bib‐bw.de] [www.s.fachstelle.bib‐bw.de] [www.rt.fachstelle.bib‐bw.de] [www.bibliotheksverband.de] WWW.MEDIENDATEN.DE
50 | B A S I S D A T E N M E D I E N B A D E N ‐ W Ü R T T E M B E R G 2 0 1 0
11. M ed i en und M ig r a tion 11.1 Mediennutzung von Migranten Im Rahmen einer Gemeinschaftsstudie, an der neben Sinus Sociovision verschiedene Institu‐
tionen beteiligt waren, wurde unter der Patenschaft von SWR und LFK auch das Medienver‐
halten von Migranten in Deutschland milieuorientiert untersucht. Es lassen sich acht Migrantenmilieus unterscheiden: Die ambitionierten Migrantenmilieus (Multikulturelles Performermilieu und Intellektuell‐kosmopolitisches Milieu), die Bürgerli‐
chen Migrantenmilieus (Adaptiv Bürgerliches Milieu und Statusorientiertes Milieu), die Pre‐
kären Migrantenmilieus (Hedonistisch‐subkulturelles Milieu und Entwurzeltes Milieu) sowie die Traditionsverwurzelten Migrantenmilieus (Traditionelles Arbeitermilieu und Religiös‐
verwurzeltes Milieu). Im Vergleich mit den Milieus der deutschen Gesamtbevölkerung weisen die Milieus mit Migrationshintergrund Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede auf. So gibt es z.B. bei beiden eine breite bürgerliche Mitte sowie modern eingestellte intellektuelle Milieus, hinge‐
gen ist das obere Segment der Bevölkerung bei den Migrantenmilieus zahlenmäßig schwä‐
cher vertreten als in den Milieus der deutschen Bevölkerung. Die Ergebnisse zum Medienverhalten weisen das Fernsehen als das wichtigste Medium aus, gefolgt vom Hörfunk. Das Internet wird eher in den jüngeren Milieus genutzt, die Tageszei‐
tung in den älteren. Regionale und thematische Interessen ähneln in ihren Mustern denen der deutschen Wohnbevölkerung. Die Programmpräferenzen im Fernsehen sind, trotz viel‐
fältiger Satellitenempfangsmöglichkeiten, stark am deutschen Fernsehangebot orientiert. Auch hier sind die Muster in den Migrantenmilieus und den Milieus der deutschen Bevölke‐
rung durchaus vergleichbar. Dies gilt auch für die Hörfunknutzung – hier setzen sich die regional verfügbaren Programme durch. Bei der täglichen Nutzung dominiert das Fernsehen mit 86 Prozent deutlich. Es folgen der Hörfunk mit 58 Prozent, dann Tageszeitunglesen mit 36 Prozent, ebenso hohe Anteile er‐
reicht Musikhören mittels CD oder MP3 bzw. auf anderen Wegen. Auf 34 Prozent kommt das Internet. Die Handynutzung – das Handy ist als Kommunikationsmittel nicht direkt mit den anderen Tätigkeiten vergleichbar – kommt auf 69 Prozent. Neben der täglichen Nutzung ist auch die Frage danach, welches Medium zumindest mehrmals in der Woche genutzt wird, von zentraler Bedeutung. Mindestens mehrmals pro Woche weist deutlich auf einen habi‐
tualisierten Gebrauch hin; damit ist ein Medium in die Kategorie „Alltag“ einzuordnen. Die Fernsehnutzung kommt hier auf 96 Prozent, gefolgt von Radio mit 76 Prozent, Tageszeitung lesen und Musik hören mit jeweils 61 Prozent und Internet nutzen mit 53 Prozent. Zeitschrif‐
WWW.MEDIENDATEN.DE
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ten erreichen mit 47 Prozent knapp die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund in dieser Frequenz. Häufigkeit der Mediennutzung Angaben in Prozent 96
fernsehen
86
58
Radiohören
76
34
Internet nutzen
53
24
PC/Laptop nutzen (ohne Internet)
41
36
Tageszeitung lesen
61
14
Zeitschriften lesen
47
13
Bücher lesen
31
36
Musik von Tonträger hören
61
8
Video/DVD/Festplatte sehen
26
69
Handy nutzen
Handheld, PDA etc.
täglich
81
4
6
mindestens mehrmals in der Woche
Basis: Alle Befragten (n=2.072) Quelle: Sinus Migrantenmilieus in Deutschland 2008 Der Frage nach Fernsehprogrammpräferenzen kommt eine mehrschichtige Bedeutung zu. Neben den generellen Präferenzen geht es dabei auch um die Unterschiede zwischen den Migrantengruppen und / oder soziodemografischen Teilgruppen. Der Blick auf die bevorzug‐
ten Programme zeigt, inwieweit man sich (noch) am Herkunftsland orientiert. Insgesamt liegen fünf Programme deutlich an der Spitze der Gunst der Menschen mit Migrationshin‐
tergrund (liebstes oder zweitliebstes Fernsehprogramm), nämlich (alphabetisch) Das Erste, ProSieben, RTL, Sat.1 und das ZDF. Die Unterschiede zwischen den Programmen lassen sich ähnlich segmentieren, wie dies am Beispiel der deutschen Bevölkerung möglich ist. RTL erhält die höchste Zustimmung bei den 14‐ bis 29‐Jährigen und bei den 30‐ bis 44‐Jährigen. In den Altersgruppen 45 Jahre bis 59 Jahre und ab 60 Jahre liegt dagegen Das Erste vorne. Und während insgesamt die Privatsender RTL und ProSieben ihre Schwerpunkte bei den Menschen bis 44 Jahre haben, liegen sie beim Ersten und beim ZDF im Bereich ab 45 Jahre. WWW.MEDIENDATEN.DE
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Die Basisausstattung der Migrantenmilieus sieht im Durchschnitt wie folgt aus: Wie in der deutschen Bevölkerung gibt es quasi eine Vollausstattung mit Radiogeräten, 96 Prozent haben mindestens ein Fernsehgerät (32 Prozent ein Fernsehgerät mit Flachbildschirm), 94 Prozent ein Handy, 55 Prozent einen PC als Tischgerät und/oder ein Notebook (Laptop / Notebook 27 Prozent), 78 Prozent haben einen DVD‐Player / ‐Recorder, 61 Prozent einen heimischen Internetzugang (46 Prozent DSL‐Anschluss) und 42 Prozent einen MP3‐Player / ‐Recorder. Pointiert man diesen Befund nach unterschiedlichen Milieus, so zeigen sich zwei relativ deutlich voneinander getrennte Milieusektoren. Auf der einen Seite finden sich die Milieus, die in deutlich überdurchschnittlichem Umfang mit neuen technischen Medienoptionen ausgestattet sind, auf der anderen Seite die Milieus, für die dies nur unterdurchschnittlich gilt. Medienausstattung: Multimediale Zwei‐Klassen‐Gesellschaft Überdurchschnittliche Multimediaausstattung Unterdurchschnittliche Multimediaausstattung Basis: Alle Befragten (n=2.072) Quelle: Sinus Migrantenmilieus in Deutschland 2008 Die ausführliche Studiendokumentation finden Sie in Media Perspektiven 6/2009 oder unter [www.media‐perspektiven.de]. WWW.MEDIENDATEN.DE
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11.2 Migration und Integration beim SWR Wenn es um die Integration von Migranten geht, kommt den Medien eine bedeutende Rolle zu – sie können Vorurteile verstärken oder helfen, sie abzubauen. Diese Thematik hat bei den öffentlich‐rechtlichen Rundfunkanstalten eine lange Tradition. So richtete der Süd‐
deutsche Rundfunk bereits am 1. Dezember 1961 eine halbstündige Wochensendung für Italiener ein. Die neun Landesrundfunkanstalten der ARD beschlossen, vom 1. November 1964 an, im Hörfunk gemeinsam ein allabendliches Ausländerprogramm auszustrahlen. Dieser „Gastarbeiterfunk“ richtete sich an italienische, türkische, griechische, spanische und jugoslawische Hörer. Im Laufe der Jahre ging die Nutzung der Programme immer weiter zurück. Die Sendungen wurden der veränderten Situation im Einwanderungsland Deutsch‐
land angepasst. Die Bewusstseins‐ und Praxisveränderung führte zu einem interkulturellen Angebot. Aus den „Gastarbeitersendungen“ wurde ein multikulturelles Angebot für Men‐
schen mit und ohne Migrationshintergrund. Mit der täglichen Sendung „SWR International“ hat der Sender ein modernes Radioangebot in deutscher Sprache eingerichtet, das durch ein mehrsprachiges Internetangebot ergänzt wird. Außerdem ist das Thema „Migration und Integration“ längst in der Mitte des Pro‐
gramms verankert. Beim SWR wird mit Migranten und nicht über sie gesprochen. Als Vertre‐
ter der Migranten saß nach der Gründung des SWR Memet Kilic im Rundfunkrat, heute hat Rino Iervolino dieses Amt inne. Der SWR hat in seinem Sendegebiet den höchsten Bevölkerungsanteil mit Migrationshinter‐
grund in Deutschland. Stuttgart weist im Vergleich mit deutschen Großstädten bundesweit mit vierzig Prozent den höchsten Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund auf, Mannheim liegt bei knapp dreißig Prozent, Mainz bei mehr als zwanzig Prozent. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung wird dieser Anteil im Publikum der Rundfunkanstalten weiter zunehmen. Fachredaktion SWR International SWR International ist eine Fachredaktion des Südwestrundfunks mit Sitz in Stuttgart. Als Schnittstelle beliefert sie alle Programme mit Informationen und Beiträgen und stellt inner‐
halb des Senders ein Kompetenzzentrum für Migration, Integration und Interkulturelles dar. Mit einer breiten Palette von Themen aus Baden‐Württemberg, Rheinland‐Pfalz, dem ge‐
samten Bundesgebiet und auch aus dem Ausland leistet die Redaktion einen Beitrag für die Integration von Migranten. Deutschen Hörern möchte SWR International einen anderen Blickwinkel für das Zusammenleben von Zugewanderten und Einheimischen liefern und damit auch zu einem besseren gegenseitigen Verständnis beitragen. Journalisten mit einem multikulturellen Hintergrund gestalten die Sendungen und schaffen so einen „lebenden WWW.MEDIENDATEN.DE
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Beweis“ für die Integration in den Medien. Im Radio bietet SWR International auf SWR cont.ra täglich von Montag bis Freitag von 16.05 Uhr bis 16.30 Uhr ein multikulturelles Ma‐
gazin an. Internet Im Zeitalter der Digitalisierung unserer Medienlandschaft und der weltweiten medialen Vernetzung ist es wichtig, die Themenfelder Migration und Integration auch in den Neuen Medien zu behandeln. Der SWR betreibt fünf Internet‐Portale (ard.de, swr.de, swr3.de, dasding.de, kindernetz.de), die sich regelmäßig im Rahmen der Programmbegleitung mit den Themenkomplexen beschäftigen. Das Kindernetz erklärt z.B. in einem Themenschwerpunkt „Weltreligionen“ auf kindgerechte Weise, was Christen und Muslime, Buddhisten oder Hin‐
duisten unterscheidet und verbindet. Ziel ist es, schon bei den jüngsten Nutzern unserer Online‐Angebote für Toleranz zu werben und Vorurteile abzubauen. SWR International präsentiert sich auch unter www.swr.de/international. Ergänzend zu den deutschsprachigen Hörfunkangeboten werden hier für die großen Zuwanderungsgruppen aktuelle Nachrichten, Tipps, Veranstaltungshinweise, Berichte und Links auch in den Mut‐
tersprachen angeboten. Zurzeit betreut die Redaktion die Seiten und Dienste in deutscher, englischer, italienischer, türkischer, kroatischer und griechischer Sprache. Über das Internet können die Sendungen von SWR International gehört, einzelne Beiträge abgerufen und Manuskripte zu einzelnen größeren Sendungen heruntergeladen werden. Integrationsbeauftragter und Fachkompetenz Vor fast 20 Jahren wurde die Position eines Ausländerbeauftragten – inzwischen zum Integ‐
rationsbeauftragten umbenannt – geschaffen, die bei der Intendanz angesiedelt ist. Der Integrationsbeauftragte ist Ansprechpartner für Redaktion, Technik und Verwaltung im SWR. Er ist Kontaktperson des SWR für alle Fragen, die die Themenbereiche Ausländer, Flüchtlin‐
ge, Migration, Asyl, Aussiedler oder ethnische Minderheiten betreffen. Aus‐ und Fortbildung Die Aus‐ und Fortbildung im Bereich der Migration hat im SWR und seinen Vorgängereinrich‐
tungen eine lange Geschichte. So haben Seminare zur Wortwahl, Benennung von Nationali‐
täten bei Nachrichten oder Polizeimeldungen im SWR die Kompetenz im redaktionellen Bereich im Laufe der Jahre beständig erhöht. Vor über zwanzig Jahren wurde das „Medienfo‐
rum Migranten bei uns“ in enger Zusammenarbeit mit der damaligen ZFP (Zentrale Fortbil‐
dung Programm‐Mitarbeiter ARD/ZDF) und heutigen ARD.ZDF Medienakademie ins Leben WWW.MEDIENDATEN.DE
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gerufen. Alle zwei Jahre treffen sich bei dieser Konferenz Mitarbeiter von ARD und ZDF, Migranten, Wissenschaftler, Politiker und engagierte Hörerinnen und Hörer bei einer der größten Fortbildungs‐ und Konferenzveranstaltungen zu Migranten in den Medien im deutschsprachigen Raum. Im Laufe der Jahre wurden immer wieder deutliche Akzente in Sachen Integration gesetzt. Medienforschung und Wissenschaft Seit langem beschäftigt sich die Medienforschung der öffentlich‐rechtlichen Rundfunkanstal‐
ten mit dem Thema Integration. Bereits 1981 wurde von Infratest im Auftrag der Medien‐
kommission ARD/ZDF eine repräsentative Umfrage zu „Massenmedien und Ausländer“ vorgenommen. Im Juni 2007 hat die Medienkommission eine aktuelle Studie im Rahmen einer Fachtagung zu „Migranten und Medien“ vorgestellt. Diese Studie widerlegt erneut das verbreitete Vorurteil, Migranten hätten sich gleichsam mit der Satellitenschüssel in ein Me‐
dienghetto abgekapselt. Das Gegenteil ist richtig: Deutsche wie fremdsprachige Medien werden gleichermaßen genutzt. Auf Anregung von und in Kooperation mit SWR International gründete der Justizminister und Integrationsbeauftragte der baden‐württembergischen Landesregierung, Prof. Dr. Ulrich Goll, im September 2002 das „Wissenschaftsforum Migration und Integration in Baden‐
Württemberg“. Das „Wissenschaftsforum“ ist der bislang erste Zusammenschluss von Wis‐
senschaftlern mit Forschungsschwerpunkt Migration, Zuwanderung, Integration und damit verwandten Themenfeldern auf Landesebene. In Rheinland‐Pfalz ist SWR International Mitg‐
lied im Landesbeirat für Migration und Integration bei der Landesregierung. Die Medienforschung wurde unter Beteiligung von SWR International intensiviert. So war die Redaktion bei der eingangs erwähnten Sinus‐Studie über Migrantenmilieus in Deutschland beratend tätig. „Medienrezeption in der Einwanderungsgesellschaft. Eine vergleichende Studie zur Wirkung von TV‐Nachrichten“ – so der Titel einer weiteren Untersuchung, die zusammen mit SWR International zustande kam. Islamisches Wort Als erster Sender der ARD hat der SWR am 20. April 2007 ein Islamisches Wort eingerichtet. Die Entscheidung hat zu einer breiten Diskussion in der Öffentlichkeit geführt. Nach den Worten des Intendanten Peter Boudgoust ist das „Islamische Wort ein wichtiges Stück prak‐
tizierter Integration und wirkt der Entfremdung von Bevölkerungsgruppen in Deutschland entgegen.“ WWW.MEDIENDATEN.DE
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Aktionen und Veranstaltungen Mit zahlreichen Veranstaltungen widmet sich der SWR dem Thema. Zu einem wahren Ren‐
ner hat sich eine Ausstellung von SWR International entwickelt: „Zwischen Kommen und Gehen... und doch Bleiben – ‚Gastarbeiter‘ in Deutschland zwischen 1955 und 1973“ wurde mittlerweile an über zwanzig Orten im Sendegebiet gezeigt. Sie dokumentiert die fast schon in Vergessenheit geratene Geschichte der ersten Generation von Zuwanderern, die in den 1950er und 1960er Jahren nach Deutschland kamen und ist bundesweit die einzige Wander‐
ausstellung zur Migration ihrer Art. Ausblick Regelmäßige Programmaktionen öffnen die SWR‐Programme gezielt für integrative Themen wie bei der Schwerpunktwoche Islam. Im SWR findet die Integration „mitten im Programm“ statt. Zahlreiche Journalistinnen und Journalisten haben selbst einen Migrationshintergrund. In diesem Zusammenhang schrieb eine Tageszeitung: „Hier wird auch eingelöst, was oft nur vollmundig verlangt wird: mehr Menschen mit Migrationshintergrund ans Mikrofon, wie die Moderatoren Cüneyt Özadali, Anna Koktsidou oder Utku Pazarkaya“ (taz vom 16. Oktober 2007). Im Rahmen des 1. Fortschrittsberichts des Nationalen Integrationsplans strebt die ARD an, „in naher Zukunft für ihre Hauptinformationsformate im Ersten verstärkt geeignete Journa‐
list/Innen mit Migrationshintergrund zu gewinnen.“ Der Fortschrittsbericht stellt auch fest, dass der Nationale Integrationsplan in den Medien die Sache der Integration voran gebracht hat. Durch den demographischen Wandel werden Migranten gerade auch für die Presse immer wichtiger als Leser oder Abonnenten. Alle Studien belegen, dass Menschen mit Mig‐
rationshintergrund, sowohl deutsche als auch fremdsprachige Medien benutzen. Die Medien stehen hier vor einer Herausforderung, das ungenutzte Potential dieser Zielgruppe zu er‐
schließen und Migranten noch besser in die Medien zu integrieren. WWW.MEDIENDATEN.DE