Nachrichten, Berichte und Termine NACHRICHTEN
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aktuell Nachrichten, Berichte und Termine 10. April 1997 NACHRICHTEN Nr. 1666 Köln, April 1997 Herausgegeben vom Presseamt des Erzbistums Köln Marzellenstraße 32, 50668 Köln Tel. 02 21/16 42-14 11 und -19 31 Fax 02 21/16 42-16 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.erzbistum-koeln.de nach Dienstschluss: Fax 0 21 82/88 42 61 Redaktion: Dr. Manfred Becker-Huberti (verantw.), Christoph Heckeley, Carsten Horn Nachdruck mit Quellenangabe und Auswertung honorarfrei Zwei Belegexemplare erbeten Weihbischof Melzer weiht 22 Seminaristen zu Diakonen PEK - Am 27. Mai wird Weihbischof Manfred Melzer 22 Seminaristen des Erzbischöflichen Priesterseminars sowie zwei Mitgliedern des Deutschen Ordens im Bonner Münster die Diakonenweihe erteilen. Die Weihehandlung beginnt um 17.00 Uhr. Die Kandidaten sind: Jürgen Arnolds Lintorf Stephan Becker Braunsfeld Jürgen Behr Elberfeld Thomas Bringmann Bergneustadt Ulrich Filler Meinrad Funke Düsseldorf-Wersten Ludger Ganschinietz Heiligenhaus Matthias Genster Axel Hammes Dürscheid Ralf Hirsch Duisdorf Jürgen Laß Michael Lehmler Wiesdorf Jürgen Martin Dominik Meiering Wolfgang Pütz Benedikt Schmetz Ralf Waeser St. St. Anna, Ratingen- Joseph, Köln- Christ König, WuppertalSt. Stephanus, St. Josef, Remscheid St. Maria Rosenkranz, St. Ludgerus, Hohe Domkirche, Köln St. Nikolaus, KürtenSt. Rochus, Bonn- St. Marien, Neuss St. Antonius, LeverkusenSt. Nikolaus, Köln-Sülz Hohe Domkirche, Köln St. Lambertus, Bedburg St. Jacobus d. Ä, Ratingen St. Johannes Baptist, Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 2 Hürth-Kendenich Martin Wierling Jochen Wolff Benedikt Zervosen Hermann-Josef Zeyen Guido Zimmermann Dr. Pavel Forgac Fr. Andreas Hinsen St. Margareta, Düsseldorf-Gerresheim St. Joseph, Köln-Ehrenfeld St. Joseph, Grevenbroich St. Nikolaus, Wipperfürth St. Stephanus, Grevenbroich-Elsen Deutscher Orden Wien Deutscher Orden Lana (PEK/Na 9986) Kollekte für Renovabis am 11. Mai PEK - „Uns verbindet Gottes Wort“ lautet das diesjährige Motto von Renovabis, der Solidaritätsaktion deutscher Katholiken für die Menschen in Mittel- und Osteuropa, zu der für das Erzbistum Köln Erzbischof Joachim Kardinal Meisner am 11. Mai einlädt. „Unter diesem Wort können unser Verständnis füreinander wachsen und solidarisches Handeln gelingen“, schreibt Kardinal Meisner in seinem Aufruf. Renovabis leiste vielfältige Hilfe in pastoralen, sozialen und caritativen Bereichen. Das geschehe beim Aufbau kirchlicher Gemeinden, in der Seelsorge, in sozialen Diensten und in der Medienarbeit, die zur Weitergabe des verbindenden Wortes notwendig sei. Mehr als 122 Mio Mark hat die Hilfsaktion seit ihrer Gründung 1993 für 2555 Projekte in Osteuropa zur Verfügung gestellt. Allein im vergangenen Jahr wurden 1100 Projekte mit insgesamt 52 Mio Mark gefördert. Im Erzbistum Köln waren 1996 allein 995.680 Mark an Kollekten- und 285.670 Mark an Spendengeldern zusammengekommen. Nach wie vor seien die Kirchen Mittel- und Osteuropas auf tatkräftige Hilfe aus dem Westen angewiesen, teilte Renovabis jetzt in Freising mit. Die wirtschaftliche Situation stabilisiere sich zwar in einigen mittel- und südosteuropäischen Staaten, trotzdem erhielten die Kirchen „nur wenig oder gar keine Unterstützung“ für pastorale und soziale Aufgaben. Die Gläubigen seien nicht einmal in der Lage, die auf Spenden angewiesenen Priester mitzuversorgen, heißt es in der Mitteilung weiter. In den GUS-Ländern ist - laut Renovabis - die wirtschaftliche Talfahrt „keineswegs“ beendet. Löhne und Gehälter würden nur sporadisch bezahlt. In mehr als der Hälfte der Renovabis-Projekte wird die Pastoralarbeit in den östlichen Ländern gefördert. Dazu gehören die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten sowie Baumaßnahmen und Motorisierungshilfen. Die Qualifikation für soziale Berufe und die Ausrüstung von Sozialeinrichtungen, Schulen und Kindergärten ist Anliegen von einem Fünftel der Projekte. Darüber hinaus unterstützt das Hilfswerk die Medienarbeit und die Nothilfe. (PEK/Na 9987) Wieder ein Votum des Pastoralgesprächs umgesetzt PEK - Das Votum 5.18 des Pastoralgesprächs fordert „keine Sachentscheidung ohne Beteiligung pastoraler Gremien“. Im Hinblick auf die deutlichen Kirchensteuereinbußen aufgrund der vorgesehenen Steuerreform hat der Erzbischof deshalb Arbeitsgruppen bilden lassen, denen Vertreter des Kirchensteuerrates und des Diözesanpastoralrates sowie Fachreferenten des Generalvikariates angehören, um die notwendigen finanziellen Entscheidungen auch deutlich unter pastoralen Gesichtspunkten vorzubereiten. Das teilte jetzt die Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat mit. (PEK/Na 9988) Mit der Jugend 2000 zum Eucharistischen Weltkongreß nach Breslau Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 3 PEK - Eine Busreise zum Eucharistischen Weltkongreß nach Breslau bietet die „Jugend 2000“ in der Erzdiözese Köln vom 28. Mai bis zum 2. Juni an. Zu den Bestandteilen des Reiseprogramms gehört die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession, am Kongreßprogramm und an den Begegnungen mit Papst Johannes Paul II.. Den feierlichen Abschluß bildet die Eucharistiefeier mit dem Papst am Sonntag, dem 1. Juni. (PEK/Na 9989) Anmeldung: Jugend 2000 im Erzbistum Köln, Hubert-Maurer-Str. 11a, 53 127 Bonn-Lengsdorf, Tel. 0228-9190960, Fax -9190962 Weihbischof Dick predigt zum Weltgebetstag der geistlichen Berufe PEK - Anläßlich des Weltgebetstages der geistlichen Berufe am 20. April lädt die Diözesanstelle „Berufe der Kirche“/Päpstliches Werk für Geistliche Berufe“ an diesem Tag um 15 Uhr zu einer Betstunde in den Kölner Dom ein. Die Predigt hält Weihbischof Dr. Klaus Dick. „In unserem Erzbistum ist der Tag in diesem Jahr eingebunden in das erste Jahr der Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2000“, schreibt Diözesandirektor Stephan Pörtner in seiner Mitteilung an alle Mitbrüder im Priester- und Diakonenamt, Ordensleute und Mitarbeiter im pastoralen Dienst. Papst Johannes Paul II. habe alle Christen eingeladen, im Hinblick auf dieses Jubiläumsjahr der Menschwerdung Jesu Christi die drei vorausgehenden Jahre als Zeit der Besinnung auf den dreifaltigen Gott zu gestalten. Die Diözesanstelle macht es sich mit dieser traditionellen Betstunde zum Anliegen, möglichst auch junge Menschen für die Nachfolge Jesu im geistlichen Dienst anzusprechen. (PEK/Na 9990) Diözesanrat zeichnet drei Pfarrgemeinden mit dem Anton-Roesen-Preis aus PEK - Für herausragende Leistungen katholischer Christen auf dem Gebiet der Weltverantwortung der christlichen Gemeinde vergibt der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln am kommenden Samstag im Bensberger Kardinal-Schulte-Haus den „AntonRoesen-Preis“. Der erste Preis wird den Pfarrgemeinderäten St. Margareta und St. Marien in Brühl für ihr Projekt „Sozialkompaß, Treffpunkt für Menschen ohne Wohnung, Hospiz e.V.“ zuerkannt. Den zweiten Preis erhalten gemeinsam die Pfarrgemeinderäte St. Anna in KölnEhrenfeld für das Projekt „Entwicklungsbezogene Partnerschaft Ligunga in Tanzania“ und St. Johannes der Täufer in Meckenheim für ihr Projekt „Eine Partnerschaft in der Weltkirche St. Paul, Kumasi/Ghana und St. Johannes, Meckenheim“. Den Preis, der mit 8.000 Mark dotiert ist und nach dem Mitbegründer und ersten Vorsitzenden des Diözesanrates, Anton Roesen, benannt wurde, übergibt Bischofsvikar Ludwig Schöller; die Preisbegründung nimmt der JuryVorsitzende Joachim Sikora, Direktor des Katholisch-Sozialen Instituts Bad Honnef, vor. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Vollversammlung des Diözesanrates statt, an der auch Joachim Kardinal Meisner teilnimmt. (PEK/Na 9991) Polizeiseelsorge feiert Patronatsfest in St. Georg PEK - Ihr traditionelles St. Georgsfest feiert die Diözesanstelle für Katholische Polizeiseelsorge im Erzbistum Köln am 17. April um 10.15 Uhr in der Kölner Innenstadtkirche St. Georg am Waidmarkt. „Die Polizeiseelsorge will mit ihren Gottesdiensten, die regelmäßig stattfinden, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Beamten stärken“, betont Polizeidekan Msgr. Ferdi Vater. Die Polizeiseelsorge bemühe sich um die geistige und seelische Betreuung der Polizeibeamtinnen und -beamten. Durch Besuche, Gespräche und Gottesdienste sei sie den Beamten in ihren mitunter sehr schwierigen Dienstsituationen nahe. Aber auch die Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 4 berufsethische Unterweisung in den Polizeiausbildungsinstituten und in der Kommissarsausbildung an den Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung sei den Polizeiseelsorgern als wichtige Aufgabe zugewachsen. Darüber hinaus bieten die Seelsorger in Situationen von Verletzung und Todesgefahr unverzichtbare Hilfe. Das Patronatsfest der Polizeiseelsorge zu Ehren des Heiligen Georg. wird jeweils abwechselnd in den Städten Köln, Düsseldorf, Bonn und Wuppertal begangen. (PEK/Na 9992) Aktion “Kinder! Bauen Brücken“ am 1. Mai PEK - Unter dem Motto „Kinder Bauen Brücken“ laden die Träger der kirchlichen Jugendarbeit am 1. Mai zum alljährlichen großen Kinder-, Spiel- und Sport-Fest für Kinder und Familien aus Köln und dem gesamten Erzbistum ein. Mit zahlreichen Attraktionen werden in KölnMühlheim auf dem Gelände des Don-Bosco-Clubs von 12 Uhr mittags bis 18 Uhr große und kleine Leute zum Mitmachen verlockt, wobei auch ein aktives Mitwirken an der Veranstaltung beispielsweise als Aufführender - begrüßt wird. Die Abteilung Jugendseelsorge, der DJKSportverband und das Katholische Ferienwerk informieren bei dieser Gelegenheit als Träger der Großveranstaltung über kirchliche Jugendarbeit in verschiedenen Bereichen und bieten eine Teilnahme bei kirchlichen Angeboten an. (PEK/Na 9993) „Kinder! Bauen Brücken“, Erzbistum Köln, Abteilung Jugendseelsorge, Marzellenstr. 32, 50668 Köln, Tel. 0221/16 42-1607, Fax -17 00 Diözesanverband der KAB beklagt: 100.000 Arbeitsplätze im Gesundheitswesen gefährdet PEK - Massenentlassungen im Gesundheitswesen befürchtet die Katholische ArbeitnehmerBewegung (KAB) im Erzbistum Köln. In einer Stellungnahme kritisiert die KAB das zweite Gesetz zur Neuordnung von Selbstverwaltung und Eigenverantwortung in der gesetzlichen Krankenversicherung. „Wir rechnen mit mehr als 100.000 Stellen, die in Gefahr sind. Damit wäre die Qualität der Pflege nicht mehr gesichert, und wir kommen wieder in das Fahrwasser in Richtung Pflegenotstand“, heißt es in der KAB-Erklärung. Allein durch das bereits verabschiedete Bonner Sparpaket für die medizinische Rehabilitation sei mit dem Wegfall von 60.000 Arbeitsplätzen bei den Kur- und Rehabilitationseinrichtungen zu rechnen. Das Gesetz schließe Heilmittel von der Grundversorgung aus, und auch Krankentransporte sollten Ermessensleistungen werden. Der Personalabbau im Rettungsdienst gefährde die Notversorgung der Bevölkerung. Das Gesetz beweise erneut, wie schwach der Gesetzgeber im Rechnen ist. Hierzu erläutert KAB-Sozialsekretär Winfried Gather: „Von den Einsätzen der Rettungsdienste fallen etwa ein Drittel auf die Notfallrettung und zwei Drittel auf den Krankentransport. Durch diesen Mix werden die Kosten für Personal und Fahrzeuge im Bereitschaftsdienst ‘Rund um die Uhr’ in Maßen gehalten.“ Sparen an den Heilmitteln, bei Ergo- und Physiotherapie sowie bei der Logopädie, führe zu irreparablen Schäden, verlängerten Krankenständen, zusätzlichen Pflegefällen und höheren Kosten, betont Gather. Der drastische Abbau und das Vernichten von 60.000 Arbeitsplätzen in Kur- und Reha-Einrichtungen, die häufig in strukturschwachen und von Arbeitslosigkeit geschwächten Gebieten liegen, habe negative Auswirkungen auf die jeweilige Region. „Ein ‘Zurückfahren’ der ambulanten Pflege bedeutet nichts anderes als eine verstärkte teurere stationäre Pflege“, so die KAB. „Besonders schlimm trifft es die im Gesundheitswesen arbeitenden Frauen.“ Neben der Gefahr für den Arbeitsplatz würden die Frauen zusätzlich durch die einschneidenden Sparmaßnahmen der Bundesregierung belastet. „Denn Frauen sind es, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen, auch zur Kur gehen müssen, im hohen Alter in Pflegeheimen leben, auch mal operiert werden müssen, Medikamente benötigen und Mutter werden. Alles Leistungen, an denen gespart werden soll“, kritisiert die KAB und begrüßt Aktionen der Gewerkschaften zum Erhalt der Arbeitsplätze. (PEK/Na 9994) Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 5 Caritasverband für den Kreis Mettmann organisiert freiwillige Rückkehr nach Bosnien PEK - Gestern starteten 29 in Ratingen lebende bosnische Flüchtlinge freiwillig in ihre bosnischen Heimatstädte Bosanski Petrovac, Kljuc und Sanski Most. Dies ist bundesweit der erste organisierte Transport, zu dem sich Flüchtlinge aus Bosnien zusammengeschlossen haben und der durch eine gezielte Rückkehrberatung des Caritasverbandes für den Kreis Mettmann e.V. realisiert werden konnte. Grundlage für das Gelingen dieser Aktion waren die gezielte Informationsweitergabe über die momentane Situation in den Heimatstädten, eine individuelle und gruppenpsychologische Beratung, die materielle Versorgung mit in der Heimat schwer zu beschaffenden Einrichtungsgegenständen sowie Sprachunterricht in Bosnisch. Die Stadt Ratingen beteiligt sich an dieser Initiative, indem sie Rückkehrhilfen gewährt und die Fahrt von zwei Lkws als unverzichtbare Transportfahrzeuge finanziert. Der Konvoi wird von zwei CaritasMitarbeitern begleitet und im Anschluß dokumentiert werden. (PEK/Na 9995) Arbeitsgemeinschaft der PastoralreferentInnen Deutschlands tagt in Bensberg PEK - Vorträge, Workshops und Diskussionen sind Bestandteile des Forums „ZUsammenKUNFT“, mit denen die Arbeitsgemeinschaft der PastoralreferentInnen Deutschlands (AGPR) Chancen, Grenzen und Perspektiven des Berufes des Pastoralreferenten vom 14. bis 16. April im Bensberger Kardinal-Schulte-Haus aufzeigen will. Die Tagung findet in Zusammenarbeit mit der Thomas-Morus-Akademie statt. Seit mehr als 25 Jahren gibt es Pastoralreferentinnen und -referenten in Deutschland. Derzeit sind es über 2.000, die in den verschiedensten kirchlichen Bereichen, in der Gemeinde wie auch in der Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge oder auf Referatsebene in den Dekanaten, tätig sind. Die AGPR wurde 1979 als Interessenvertretung dieses Berufstandes gegründet. In Anbetracht des fortschreitenden Wandels in der Kirche und des zunehmenden Priestermangels stellt die AGPR mit ihrem ersten Forum die Frage nach dem „Status quo“ und dem „Quo vadis?“ dieses Berufs. (PEK/Na 9996) Eine Pressemappe zum Forum sowie weitere Informationen sind zu erhalten bei: Herrn Lennartz, Thomas-Morus-Akademie, Telefon 02204/ 40 84 72, Fax: -40 84 20 Mit dem BDKJ-Erftkreis auf mittelalterlichen Pilgerwegen wandern PEK - Zum dritten Mal bereits lädt der BDKJ-Erftkreis Jugendliche ab 16 Jahre zu einer Wanderung auf mittelalterlichen Pilgerwegen ein. In diesem Jahr geht die Reise vom 12. bis 26. Juli unter dem Motto „Ressentir le sentier - Den Weg erkennen“ nach Frankreich. Die täglichen Wanderetappen betragen etwa 20 Kilometer; insgesamt sind rund 200 Kilometer von Aubrac nach Moissac geplant. (PEK/Na 9997) Information und Anmeldung: Kaplan Jürgen Dreher, Telefon 02237/ 5 46 69, oder Pfarrer Werner Hodick, Telefon 02236/ 4 00 22 10. April 1997 ARTIKEL UND REPORTAGEN Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 6 Nr. 821 Ein Haus des Lebens Hospizbau in Köln-Longerich: Neun Plätze für Krebskranke PEK - Neben der Kirche Christ König in Köln-Longerich wird gebaut: Im Anschluß an das ehemalige Pfarrhaus entsteht ein Hospiz für krebskranke Menschen, die dort Beistand und Hilfe während ihrer letzten Lebenswochen finden. Die Trägerschaft des Hospizes übernimmt der Caritasverband für die Stadt Köln. „Und die Christ-König Gemeinde hat uns das Grundstück angeboten, um das Haus darauf zu bauen, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirchengemeinde“, erläutert Caritasdirektor Dr. Karl-Heinz Vogt. Mit Unterstützung des Erzbistums, des Landes und einer großzügigen Privatspende erweitert die Caritas für rund zwei Millionen Mark das alte leerstehende Pfarrhaus um ein zweigeschossiges Gebäude: das zukünftige Hospiz für neun „austherapierte Tumorpatienten“. Die „hospiz-care“-Bewegung stammt ursprünglich aus England und ist in Deutschland noch wenig verbreitet. Einen Anfang machte für Köln das im November ‘88 gegründete Hospiz in Heimersdorf, ein von der Kölner Uni-Klinik ursprünglich auf zwei Jahre angelegtes Projekt. Beim Versuch, dieses Projekt zu einer Dauereinrichtung zu machen, die sich auch wirtschaftlich trägt, wurde dem damaligen Träger des Hospizes, dem „Verein für palliative Therapie e.V.“, schnell klar, daß die Bettenanzahl von fünf auf mindestens neun erhöht werden mußte. Ein starker Partner zur Unterstützung des Projektes fand sich beim Caritasverband, der das Konzept des Hauses beibehalten wird, eine neue Lebenssituation mit sterbenden Menschen zu praktizieren und ganz auf die Wünsche und Bedürfnisse dieser Menschen und ihrer Angehörigen einzugehen. Geleistet wird Lebenshilfe für die letzten Wochen des Lebens, keine Sterbehilfe, betont Georg Biesenbach, Pfarrer an Christ König. Deshalb versteht er das Haus auch als „ein Haus des Lebens“. Wichtig sei es, betont Sr. Miriam Arens, Leiterin des Hospizes in Heimersdorf und zukünftige Leiterin des neuen Hospizes in Longerich, daß die Menschen am Ende nicht auf einen fürchterlichen Schmerz fixiert seien. Zu Hause kann zudem die 24 Stunden-rundum-Betreuung durch Angehörige nicht immer gewährleistet werden. Wert legen die sieben hauptamtlichen und fünf ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer darauf, daß die Aufklärung über das Hospiz bereits im Krankenhaus erfolgt, so daß dem Patinten klar ist, was ihn erwartet und auf was er sich einläßt. Von 1988 bis heute haben Sr. Miriam und ihr Team im alten Hospiz 460 Menschen in ihren letzten Tagen begleitet. Dass war, so Sr. Miriam, gewiß nicht immer leicht, und sie mußten lernen loszulassen, Abschied zu nehmen. Die Einstellung zum Tod hat sich bei dem Betreuungsteam im Laufe der Zeit geändert: Den Pflegerinnen und Pflegern ist es wichtig, eine bewußte Sterbebegleitung durchzuführen. Denn auch sie selbst möchten ihren eigenen Tod einmal nicht schnell erfahren, wie sie sagen, sondern ihm möglichst bewußt entgegengehen. „Manchmal erholen sich die Patienten bei uns wieder soweit, daß wir sie nach Hause entlassen können“, weiß Miriam Arens außerdem aus langjähriger Erfahrung. Zur Jahreswende wird das erste Kölner Hospiz in Heimersdorf in den Neubau nach Longerich umziehen. Auch mit neuem Aufzug, Telephonanlage und erheblich mehr Platz als im alten Haus bleibt es weiterhin das Ziel der Betreuer, die familiäre Atmosphäre der Einrichtung Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 7 aufrecht zu erhalten. Ein ganz eigener Wohncharakter soll unter anderem dadurch erzielt werden, daß die Baderäume und Toiletten der neun Einzelzimmer wie in einem Wohnhaus über den Flur zu erreichen sind. Gemeinschaftsräume, also Wohn- und Eßzimmer, Küche und Aufenthaltsraum, sind ebenfalls vorhanden. Ein weiterer wichtiger Punkt im Pflegekonzept ist: Wenn ein Bewohner das Haus verläßt, so tut er dies nach eigenem Ermessen und auf eigene Verantwortung. Bei Abwesenheit über Nacht muß er nicht, wie im Krankenhaus üblich, Formulare ausfüllen oder sich gar eine Erlaubnis einholen. Darüber hinaus besteht im neuen Haus für die Angehörigen der Patienten, die durchschnittlich 24 Tage im Hospiz wohnen, jetzt auch die Möglichkeit, in einem der zwei eingerichteten Gästezimmer zu übernachten. Das Bewußtsein der Gemeindemitglieder von Christ König für das neue Haus ist bereits geweckt worden. So war das Hospiz auch schon Thema eines Gottesdienstes, und ein gemeinsamer Informationsabend mit Gemeinde und Patienten ist noch geplant. Zum Richtfest in der zweiten Junihälfte ist die ganze Gemeinde ebenfalls eingeladen. Wie wichtig die Zusammenarbeit mit einer vorher aufgeklärten Gemeinde bei einem solchen Projekt ist, zeigten die Schwierigkeiten, auf die der „Verein für palliative Therapie“ beim zunächst geplanten Gebäude in Longerich an der Osnabrücker Straße stieß: „Die Menschen dort fürchteten, daß jeden Tag der Leichenwagen in der Straße vorfahren würde“, sagt Caritasdirektor Vogt, „so daß das Projekt scheiterte.“ Um solche Ängste bei den Anwohnern um die Kirche Christ König von vornherein zu vermeiden, beziehen Pfarrer Biesenbach und Schwester Miriam von der Hospizleitung die Gemeinde über Informationsveranstaltungen immer wieder mit in das Projekt ein, für das sie damit gleichzeitig auch um ehrenamtliche Helfer werben. (PEK/G.T.) „Wir müssen die Kirche mit ins Boot nehmen“ Runder Tisch gegen Jugendarbeitslosigkeit in Köln-Kalk PEK - “Unsere Kirche muß Farbe bekennen. Wir dürfen nicht ‘nein’ sagen, wenn uns das Arbeitsamt fragt, ob wir nicht etwas tun können.“ Mit diesen Worten bekräftigte der Vorsitzende des Kölner Katholikenausschusses, Franz Goebbels, seine und die feste Entschlossenheit aller Teilnehmer des „Runden Tisches gegen Jugendarbeitslosigkeit“ in KölnKalk, die die hohe Jugendarbeitslosigkeit und die daraus resultierende Kriminalität in ihrem Stadtteil bekämpfen wollen. Bunt gemischt und hochmotiviert war die Gruppe, die sich im Pfarrheim St. Marien versammelt hatte. Denn gemeinsam wollen die Pfarrgemeinderäte von St. Joseph und St. Marien, Pfarrer Harald Chudzian, die Vertreter des Katholikenauschusses, des Arbeitsamtes, der Polizei, des Katholischen Jugendamtes Köln, des Kolping-Bildungswerkes und des Mülheimer Don-Bosco-Clubs etwas bewegen: Ihre Stärke sind Zielstrebigkeit und gute Zusammenarbeit. Am 1. Juni, so lautet der definitive Beschluß, soll nun fürs erste ein ABMBeschäftigter eingestellt werden, der in der katholischen Kirchengemeinde sein Büro hat und die Jugendlichen betreut. Eine gute fachliche Begleitung wird durch die Mitarbeiter des DonBosco-Clubs gewährleistet. Denn diese ist unerläßlich in dem von sozialen Problemen geprägten Stadtteil, der nicht nur für junge Familien als Wohngegend wegen der gestiegenen Kriminalität immer unattraktiver wird. Die Anstellung eines zweiten Sozialarbeiters einige Monate später ist nicht ausgeschlossen. Träger der Projekte ist das Stadtdekanat Köln. In einer angeregten und konstruktiven Diskussion erörterten die Teilnehmer die unterschiedlichen Angebote für Jugendliche, die es möglich machen sollen, sie von der Straße wegzubringen und in der schwierigen Übergangsphase von der Schule zum Beruf zu begleiten, zu beraten und zu fördern. Durch sinnvolle Freizeitangebote sollen der persönliche Kontakt zu Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 8 Sozialarbeitern, Polizei und Jugendamt hergestellt und Hemmschwellen abgebaut werden. Darüber hinaus werden die Jugendlichen zur Berufsausübung motiviert, indem sie Informationen über Angebote in Bildungseinrichtungen erhalten und ihnen Fortbildungsmaßnahmen angeboten werden. Die dafür benötigten Räume stellt die Pfarrei St. Marien bereit. Außerdem schlug Pfarrer Chudzian vor, Pavillons gegenüber der Kalker Post einzurichten, um diese Problemzone des Viertels zu bevölkern und Dealern und Kriminellen damit einen ihrer bevorzugten Aufenthaltsplätze in Kalk zu nehmen. „Wir müssen die Kirche mit ins Boot nehmen“, sagte Goebbels, und meinte damit, daß Kirche bei den schon laufenden Aktivitäten des Stadtteils nicht außen vor bleiben dürfe. Darum sei es auch wichtig, daß sich der neue Sozialarbeiter in schon bestehende Projekte „einklinken“ soll, um dann darüber hinaus mit den Jugendlichen neue in Angriff nehmen zu können. Ein aktuelles Angebot ist beispielsweise der bei den Jugendlichen sehr beliebte MitternachtsBasketball, der nicht nur von der Polizeiinspektion 8 organisiert wird, sondern bei dem die Polizisten auch selbst mitspielen. Die Sonntagslangeweile vertreiben die engagierten Polizisten mit einem Freizeitprogramm. Und seit letztem Jahr steigt der „Kalker Sommer“, bei dem mit Samba-Gruppen, Basketball, Videovorführungen, Schachspiel und Radausflügen der Bereich vor der Kalker Post belebt und die Jugendlichen in sinnvolle Aktivitäten eingebunden werden. Dies alles sind Alternativen zu der oft unausgefüllten Freizeit der jungen Erwachsenen. Durch sie und die Streetworker als Ansprechpartner gewinnen sie einen Halt und werden stabilisiert. Ziel ist es, die Jugendlichen langfristig zu beschäftigen, indem sie in eigens eingerichteten Werkstätten arbeiten oder eine Ausbildung in einem Unternehmen beginnen. Am „runden Tisch“ jedenfalls war man sich einig: Durch ein oder zwei ABM-Stellen will die Kirche wirksame Maßnahmen schaffen und gleichzeitig die bestehenden unterstützen, die das eigentlich überall brennende Problem der Jugendarbeitslosigkeit langfristig bekämpfen helfen. (PEK/G.T.) Passantenseelsorge bewährt sich Kölner Domforum resümiert seine Erfahrungen PEK - Vor anderthalb Jahren wurde das Domforum gegenüber dem Hauptportal des Kölner Doms eröffnet. Auf 300 Quadratmetern wollte die Kirche einen Raum als Ort der Begegnung Kölner Bürgern und Besuchern kostenlos zur Verfügung stellen. Eine Vorüberlegung dabei war, den Bereich der Passantenseelsorge auszubauen und es Menschen zu ermöglichen, mit Kirche einmal unverbindlich im Vorübergehen in Berührung zu kommen, sozusagen en passant. „So ist es jedem Passanten möglich, einmal hereinschauen und auf verschiedene Weise gastfreundlich empfangen zu werden“, führte Harald Schlüter jetzt bei einer Pressekonferenz aus. Er ist für Dom- und Kirchenführungen verantwortlich. Und Kaffee trinkende Besucher im Foyer, die interessiert in den ausgelegten Informationsbüchern und -broschüren blättern, bestätigen seine Worte. So ist auch das erfreuliche Resultat der letzten anderthalb Jahre in dem kirchlichen Besucherzentrum, daß diese einmalige Kombination von Gespräch, Beratung und Information Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 9 an sieben Tage der Woche in einer von Gatsfreundschaft geprägten Atmosphäre auf überaus große Resonanz gestoßen ist. Alle Angebote, die Kirchen- und Domführungen, eine Dia-Show über die Geschichte des Doms, Angebote für Kinder, Gesprächsforen und Kultururveranstaltungen jeder Art, sind gut besucht, und die Zahl der Menschen, die eine Beratung im Foyer in Anspruch nehmen, steige stetig an, führte der Leiter des Domforums, Dr. Karl-Heinz Paulus, aus. Es sei viel los, in dem gläsernen Besucherzentrum, wo neben Informationsmaterialien über Kirche, Stadt und Gesellschaft immer mindestens zwei pädagogisch geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter präsent sind und den Gästen hilfreich mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Gerade am Nachmittag und während der sommerlichen Ausflugszeit geht es gerappelt zu“, zieht Paulus erfreut Bilanz, „und während der Schulzeit besuchen uns natürlich viele Schulklassen.“ Je nach Angeboten im Haus kamen 1996 täglich zwischen 500 bis 100 Besucher ins Domforum. Die rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Domforums sind mit diesem jährlichen Besucherstrom von rund 270.000 Menschen, den von ihnen zahlreich initiierten Veranstaltungen und dem Tourismusbereich an die Grenzen ihrer Kapazität angelangt, erläutert Paulus. Um weiterhin dem Selbstverständnis des Domforums, eine „Oase in der Hektik der Großstadt“ zu sein, entsprechen zu können, sollen einige Angebote zurückgefahren und neue, zum Beispiel ein spezielles Jugendprogramm, ausgebaut werden. Entscheidungen im Vorfeld, die diesen Anspruch unterstützen sollten, haben sich im Nachhinein als richtig erwiesen, beispielsweise der Beschluß, im Foyer nichts zu verkaufen und weder Alkohol noch Zigaretten zuzulassen. Fest steht jedenfalls auch für die Zukunft des Hauses vis-à-vis der Domtürme, daß Beratung und Seelsorge das Zentrum der Aktivitäten im Domforum bleiben werden, damit Passantenseelsorge nicht nur ein modisches Schlagwort bleibt. (PEK/G.T.) Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/92 58 47 20, Fax -21 Vom Verkopften zum Spielerischen Theater-Fortbildung für Religionslehrer in Düsseldorf PEK - Demütig kniet die Ehebrecherin vor den Pharisäern. Mit einem Flehen in der Stimme sagt sie: „Ich habe es nur aus Liebe getan.“ Hinter ihrem Rücken wütet der betrogene Mann und wirft dem Gericht vor, daß sie doch wieder nur lamentiert. Plötzlich erhebt sich ein Pharisäer, greift die Hand der Ehebrecherin und sagt: „Laßt uns zu diesem Nazarener gehen. Vielleicht weiß er weiter.“ Diese Szene gehörte zu einer szenischen Darstellung, die Religionslehrerinnen und Religionslehrer zum Abschluß einer Fortbildung auf die Bühne des Kinder- und Jugendspielhauses des Schauspielhauses Düsseldorf brachten. Mit dieser Weiterbildung wollen die Pädagoginnen und Pädagogen aller Schulformen einem Defizit begegnen, das in Klassenzimmern allzu häufig anzutreffen ist. „Es wird im Unterricht zuviel gesprochen“, beklagt die Lehrerin Maria Strahl. Das szenische Spielen führe durch den „sinnhaften und ganzheitlichen Zugang“ zum eigentlichen Begreifen. Jede gespielte Szene hinterlasse Bilder in der Erinnerung, berichtet Frau Strahl von den Erfahrungen mit Theaterarbeit in der Schule. Der Schulreferent des evangelischen Kirchenkreisverbandes, Bernhard Wilde, der zusammen mit dem katholischen Pendant, Karl-Heinz Men, die Veranstaltung organisiert hatte, geht bei Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 10 seinen Überlegungen mehr ins Grundsätzliche: „Die szenische Arbeit im Unterricht ist eine elementare Form der Religionspädagogik. So findet Lernen mit Raum, Zeit und Wort statt.“ Es liefen nicht nur Bilder ab, wie es bei Film und Fernsehen geschehe, sondern der Akteur sei Teil des Bildes. So ist es auch bei den Standbildern gewesen, die die Lehrerinnen und Lehrer spielten. Vier von ihnen stellten eine Konfliktszene dar. Mit nur einer Bewegung am Körper des Anderen konnten die Nicht-Beteiligten das Bild entzerren oder verschärfen, so daß am Schluß ein einheitliches Bild von Streit und Miteinander-Umgehen entstand. Die Theaterpädagogin Ute Kessler glaubt daran, daß Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer beim Theaterspielen mehr Phantasie entwickeln. Im Spiel sei darüber hinaus alles erlaubt. So könnten die Darsteller Aggressionen zulassen und lernen, mit diesen umzugehen. Durch das Miteinander-Gestalten würde Gewalt in den Klassenzimmern sicherlich abgebaut. So erzählt Frau Strahl auch von dem großen Wunsch der Kinder und Jugendlichen, Geschichten in Szene zu setzen. Die räumliche Enge in den Klassenzimmern verhindere jedoch häufig dieses Engagement. (PEK/C. M.-H.) 10. April 1997 DOKUMENTE Nr. 325 Erzbischof Dr. Paul Josef Cordes, Rom, sprach anläßlich der Einführung des neuen Vorstandes im Bonner Collegium Albertinum „zur priesterlichen Identität“: Traditionsgemäß gedenkt die Kirche auch in diesem Jahr am vierten Sonntag der Osterzeit des „Guten Hirten“. Wie immer hat Papst Johannes Paul II. ein Wort verfaßt, das dem kirchlichen Hirtendienst gewidmet ist. Es behandelt für 1997 die Erfahrungen göttlicher Boten in der Heilsgeschichte und die Bedeutung des Wortes Gottes für das Entstehen solcher Sendung. Welches Genus von Berufungen spricht der Papst an? Er zielt auf Berufungen zum Priesterdienst und zum gottgeweihten Leben - also auf „geistliche Berufungen“. Das geht hervor aus seinem Hinweis auf einen gesamteuropäischen „Kongreß über Fragen der Berufungen zum Priestertum und zum gottgeweihten Leben“, der im Mai dieses Jahr in Rom stattfinden soll; es läßt sich auch anderen Stellen des Schreibens entnehmen und etwa dem Satz eines eigens vom Papst formulierten Gebetes, in dem es heißt: „Gib denen Mut, die du berufst, dir auf dem Weg des Priestertums und des geweihten Lebens zu folgen.“ Wer von Rom nach Deutschland kommt, sieht nördlich der Alpen in der Berufungspastoral einen anderen Akzent. Die kirchliche Arbeitsstelle, die das Material für den genannten Sonntag anbietet, trägt den Titel „Informationszentrum ‘Berufe der Kirche’“. Sie hat für ihre Arbeit die ganze Breite der pastoralen Berufe im Blick. Im vergangenen Jahr bedachte sie etwa alle „Männer und Frauen im pastoralen Dienst“. Entsprechend der deutschen Situation hat das Stichwort „kirchliche Dienste“ in Ihrem Land seine lokale Einfärbung. In Deutschland werden viele pastorale Dienste durch Laien ausgeübt. Sie finden sich in Pfarreien, Dekanatsbüros, Exerzitienhäusern; sie sind tätig in katholischen Akademien und Bildungshäusern; als Krankenhausseelsorger und als geistliche Assistenten für kirchliche Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 11 Verbände. Falls sich die pastorale Notwendigkeit ergibt, wird eine entsprechende Stelle eingerichtet und mit jemandem besetzt, der die notwendigen theologisch-pastoralen Voraussetzungen mitbringt und gewillt ist. Manchmal beziehen Männer oder Frauen auch mit ihrer Familie ein leerstehendes Pfarrhaus, damit das gesellschaftliche Netz der Kirche Überschaubarkeit behält. Die Sorge um diese ihre humane Dimension führte etwa in Dokumenten der Würzburger Synode (1972-1975) zur Verwendung des Begriffs „Bezugsperson“1 in Seelsorgsdokumenten, um den Träger einer pastoralen Aufgabe zu bezeichnen. Heute werden hier in Bonn der neue Direktor und neue Verantwortliche eines Hauses eingeführt, in dem künftige Priester ausgebildet werden. Es erscheint angebracht, die Frage nach dem Sinn einer solchen Institution zu stellen - was in diesem Falle letztlich und neben vielen anderen Aspekten auf das Nachdenken über das Spezifikum des kirchlichen Amtes hinausläuft. Denn bei Leugnung eines priesterlichen Spezifikums würden die Amtsträger ersetzbar. Das wiederum führte logischerweise zur Verzichtbarkeit auf dieses Haus. Wenn ich mir und uns jetzt freilich die Aufgabe stelle, das Spezifikum des Presbyterats zu erheben, muß ich mich gleich zu Beginn entschuldigen. Die Amtsfrage füllt ganze Bibliotheken. So kann ich selbstverständlich nur einige Gedankensplitter beisteuern, dazu noch in holzschnittartigen Konturen. Ich tue es für das Leitbild derer, die hier auszubilden sind; die noch vor der Wahl stehen oder sie täglich neu zu ratifizieren haben. Ab 1976 war ich vier Jahre lang Weihbischof in Paderborn. Es standen viele Firmungen mit Reisen in die Dekanate der Erzdiözese an. Beim Aufenthalt dort erging häufig eine Einladung an junge Leute zwischen fünfzehn und achtzehn zum Gespräch über geistliche Berufe. Wir trafen uns dann im kleinen Kreis. Meine erste Frage lautete meistens: „Wie reagieren Eure Bekannten, wenn sie merken, daß Ihr eventuell Priester werden wollt?“ „Alle sind skeptisch oder klar dagegen“, war die durchgängige Antwort. „Höchstens meine Oma freut sich.“ Vielleicht gibt es auch andere Beobachtungen. Aber sicher ist im Volke Gottes keine Welle der Begeisterung auszumachen, die zu diesem Ziel trägt. Pfarrgemeinde, Schule, Nachbarschaft, Verwandtschaft beflügeln nicht. So fühlt man sich auf diesem Weg eher als Exot, in der Außenkurve. Dazu kommt, daß man die Priester oft unter starker Belastung erlebt, müde oder gar resigniert. Und wer wäre nicht schon der Tatsache begegnet, daß ein Priester seinen Dienst aufgegeben hat. Solche Erfahrungen machen zusätzlich das Risiko bewußt, das in der Wahl des priesterlichen Weges steckt. All diese Feststellungen führen unausweichlich zur Frage nach der Motivation für den priesterlichen Dienst. Ihr soll nun etwas ausführlicher nachgegangen werden. MOTIVFORSCHUNG Unser gegenwärtiger Papst habilitierte sich 1953 an der Theologischen Fakultät der Universität Krakau. Der Titel seiner Arbeit lautet: „Über die Möglichkeiten, eine katholische Ethik in Anlehnung an das System von Max Scheler zu schaffen.“2 In seinen Untersuchungen ging der Autor den Bedingungen eines „moralischen Lebens“ differenziert nach, und zwar im Anschluß an Schelers Studien zur „Nachfolge“. Das konstitutive Moment für die ethischen Entscheidungen ist für Scheler die Ausstrahlung und Faszination eines anderen Menschen. Es entsteht die Beziehung vom Meister zum Jünger, in der letzterer seinem Vorbild nacheifert. Diese Feststellung läßt sich auf unsere Überlegung anwenden, denn sie hat ihre Bedeutung auch, wenn ein junger Mensch sich für den priesterlichen Dienst entscheidet. Er erlebt in einem Priester moralische Werte und nimmt sie sich zu Herzen. Sie schlagen sich auf seine Wahl nieder. Wohl alle, die Priester geworden sind, werden den pädagogisch-emotionalen Einfluß eines priesterlichen Vorbilds bestätigen. Auch wenn sich Wojtyla auf Scheler stützt, so verschweigt er nicht seine Kritik an dessen Beschreibung der Wertvermittlung. Denn sie schwächt nach dem Krakauer Ethiker das Element der Wahrheit für die Wahl ab. Dieses bringt Wojtyla durch Verweis auf den Heiligen Thomas Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 12 von Aquin ein. Zur aristotelisch-scholastischen Überzeugung gehört es ja, daß der Mensch das Wahre und Gute anstrebt. Die Hinwendung zu diesen Zielen überschreitet die psychologische Ordnung; das menschliche Sein als solches ist auf sie ausgerichtet. So wird unter der Hand Wojtylas die Seinsphilosophie zu einer Philosophie des Wahren und Guten. Und seine Erforschung des Seins ist umfassend bestimmt von einer Bewegung, die zur persönlichen Begegnung mit Gott trägt. Der uns gesteckte Rahmen erlaubt es nicht, an dieser Stelle ausführlicher über die subjektive Berufung nachzudenken. Sie macht sich ja nachdrücklich an Gott, dem letzten Ziel des Menschen fest, und sie wird vom Suchen und Erahnen des Willens Gottes ausgelöst. Dieser erheischt eine Antwort, die aus Gehorsam und aus der Überzeugung erwächst, daß die Annahme des Willens Gottes gleichzeitig zur letzten Erfüllung in Gott führt. Für unseren Gedankengang kann der Verweis auf den Aquinaten lediglich sicherstellen, daß die Motivation sich nicht allein aus dem emotionalen Wechselspiel von Vorbild und Nachfolge ergibt. Motivation enthält auch ein intellektuelles Moment, das zur Klarsicht über die Wahl beiträgt und nicht zu vernachlässigen ist. Damit wird die psychologische Ordnung Schelers überschritten. Handel und Wahl richten sich nicht zuletzt nach der Wahrheit und unterwerfen sich den Kriterien des Verstandes. Die Gedanken K. Wojtylas werden von der empirischen Motivationsforschung bestätigt. Sie spricht etwa von der „kognitivistischen Motivationstheorie“3. In ihr scheint auf, daß Interventionen des Wissens beim Menschen darüber entscheiden, ob eine Situation Aufforderungscharakter hat. Erkenntnismomente beeinflussen, ob sich Verhalten in Zu- oder Abwendung aktuiert. Demnach steht nicht nur zur Legitimation des Albertinums, sondern auch für das Finden und Durchtragen der Wahl des Priesterberufs an, das Spezifikum dieses Dienstes zu finden und herauszustellen. FUNKTIONEN Unleugbar hat der kirchliche Dienst seine empirische Seite. Das früher schon angesprochene Tätigkeitsfeld des Pastoralreferenten und -assistenten ist entscheidend von dieser Sicht bestimmt. Anfallende pastorale Aufgaben werden Funktionsträgern zugeordnet. Und zwar zu Recht. Denn der Dienst gilt dem Aufbau von Gemeinde und Kirche und damit der Bewältigung eines Arbeitsfeldes. Er soll hier und heute wirksam werden. So prägt er sich aus in verschiedenen Einzeltätigkeiten. Diese wieder sind besser zu erfüllen, wenn ein geeigneter Arbeitsplan vorliegt. Ihm kommen die nach, denen entsprechende Fachausbildung gegeben ist. Gerade durch Fachkenntnisse, in denen „Laien“ oft die Amtsträger in den Schatten stellen, soll die Beherrschung der anzuwendenden Sachgesetze garantiert werden. Kurz: Das ganze Spektrum pädagogischer und soziologischer Erkenntnisse muß auf das kirchliche Tun angewandt werden. Und das ist von nicht geringer Hilfe für alle Dienstträger und für die Qualität des Dienstes. Doch bei der Auswertung funktionaler Erkenntnisse dürfen die für das Amt verbindlichen theologischen Konturen nicht leiden. Sonst würde die gesamte innerkirchliche Dienststruktur säkularisiert. Denn im Raster der Soziologie muß das geistliche Moment am kirchlichen Amt notwendig unsichtbar bleiben. Priestermangel und das Denken in Berufsprofilen haben nun zur Folge gehabt, die theologische Legitimation von Laiendiensten in der Kirche voranzutreiben. Ekklesiologische Artikel und Monographien betrieben interessierte - und darum manchmal forcierte - Begriffsanalysen der Dokumente des Zweiten Vaticanums. Dabei übersah man zunächst nicht selten, daß das Zweite Vatikanische Konzil die Einräumung bestimmter Dienste für Laien ausdrücklich auf Ausnahmefälle beschränkt - wenn es etwa schreibt: „Beim Mangel an geweihten Amtsträgern oder bei deren Verhinderung unter einem Verfolgungsregime“ (Lumen gentium 35). Die in rascher Begriffsbündelung gewonnenen Argumente für ein neues „Laienamt“ wurden dann in das Licht der Communio-Theologie gestellt. So schwang man sich schließlich zur Behauptung Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 13 auf, das Zweite Vaticanum hätte die Laiendienste denen des geweihten Amtes angeglichen. Die Grenzziehung zwischen „Klerus“ und „Laien“ verlöre an Sinn - obschon doch Lumen gentium im Abschnitt über die Laien gerade aufmerksam macht auf den „Unterschied, den der Herr zwischen den geweihten Amtsträgern und dem übrigen Gottesvolk gesetzt hat“ (Lumen gentium 32). Statt diesen Hinweis zu beachten, schuf man den Begriff des „nicht-geweihten Amtsträgers“ zum Abbau angeblicher „Berührungsängste“ zwischen Priestern und Laien. Die zutreffende Interpretation von Texten ist zweifellos ein differenzierter Vorgang, der hier unmöglich en passant besprochen werden kann. Es kann lediglich vermerkt werden, daß die Hermeneutik lehrt: der Verstehensversuch von Aussagen fordert immer das Einschwingen in den Denkprozeß der qualifizierten Zeugen. Die Mißachtung der mens auctoris vereitelt es, den Sinn von Dokumenten ausmachen zu können. Es ist ja hermeneutisch unannehmbar, die eigene Vorstellung in die Rede anderer hineinzuinterpretieren und so die ursprünglichen Texte in das Prokrustesbett der von mir verfochtenen theologischen Meinung zu zwingen. Einmal darf man darum an Texte nur solche Fragen stellen, auf die hin der Text angelegt ist - wie uns Pater Grillmeier, die hohe Autorität im Erforschen der Rezeption von Konzilien, versichert4. Zum anderen ist die Sinnspitze der Glaubensdokumente gebunden an die Aussageabsicht derer, die im Namen der Kirche gesprochen haben. Wenn also neue kirchliche Dienste mit Hilfe von Konzilsdokumenten begründet werden sollen, so kommt zu der Brüchigkeit einer Argumentation, die sich auf den Begriffsgebrauch beschränkt, das Problem der Aussageabsicht der Konzilsväter; gedachten die Bischöfe in Rom 1965 wirklich, die Kirche mit einer neuen Struktur von Laiendiensten auszustatten, die sich dann Jahre später in einigen europäischen Ländern in der Form von Pastoralassistenten und -referenten konkretisierte? Das scheint eine mehr als waghalsige Konzilsdeutung. Eine extreme Folgerung dieses Trends zieht schließlich die theologische Promotion von G. Köhl mit dem Titel „Der Beruf des Pastoralassistenten“; in ihr heißt es: „Eine Berufsforderung, die am klassischen Standesunterschied, Kleriker hier und Laien dort, nach wie vor unter allen Umständen festhalten ... will, muß in der Gemeindepraxis Verwirrung stiften, weil dort, wo Laien mit Klerikern intensiv kooperieren, die klerikal-laikale Statusdifferenz ihren ehemals hohen Funktionswert nicht mehr besitzt ... Die priesterliche Identität allein theologischontologisch zu untermauern und den Priester so von den nichtpriesterlichen Seelsorgern abzuheben, isoliert den Priester im Gemeindealltag eher, als es ihm eine Berufsidentität im Arbeitsteam der hauptamtlichen Seelsorger ermöglicht.“5 Hier stößt sich jemand am theologischen Fundament des geweihten Amtes. Er gibt dem funktionalen Denken den Vorrang. Er leugnet nicht ausdrücklich, daß dem Priester eventuell die Spendung bestimmter Sakramente vorbehalten ist. Aber der typisch priesterliche Dienst wird eingeebnet; die priesterliche Sendung verliert ihre klaren und überzeugenden Konturen. So verdunkelt sich in funktionaler Perspektive das Spezifikum des kirchlichen Amtes. Mir scheint, daß die genannten Studien bei eventuell Neuauflagen neu geschrieben werden müßten - immer vorausgesetzt, daß sie römisch-katholische Theologie verbreiten wollen. Papst Johannes Paul II. hat zu unserer Thematik am 22.4.1994 eine wichtige Ansprache während eines Symposions gehalten, das die Teilnahme der Laien am kirchlichen Dienst bedachte. Einige Kernsätze dieser Ansprache weisen uns den Weg. 1. Wenn man die Teilnahme der Laien am pastoralen Dienst der Presbyter bespricht, so verdient zutreffende Wortwahl besondere Aufmerksamkeit; denn andernfalls könnte mißachtet werden, daß sich Taufpriestertum und Weihepriestertum nicht nur dem Grade, sondern dem Wesen nach unterscheiden. 2. Die Dienste und Ministerien, die Laien ausüben, sind niemals im strengen Sinn pastoral, auch nicht, wenn sie bestimmte Tätigkeiten und Aufgaben des Hirten vollziehen. 3. Jede kirchliche Aktion und Funktion der Laien ist nicht in einer ontologischen Teilnahme am geweihten Amt verwurzelt, das ja den Hirten zu eigen ist. Auch wenn Laien einige dieser Aufgaben ausführen, so muß doch immer beachtet werden, daß der Laie dadurch Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 14 nicht zum Hirten wird. Denn nicht die Tätigkeit begründet das Amt, sondern die sakramentale Weihe. 4. Der Mangel an Priesterberufen fördert den Einsatz von Laien im kirchlichen Dienst. Doch die Reaktion auf den Priestermangel kann nicht in der Suche nach Alternativen zum Priesterdienst liegen, sondern darin, mit größerem Eifer Christi berufene Stimme hör- und verstehbar zu machen. HANS IM GLÜCK Ich bin mir bewußt, daß unsere Überlegungen bislang eher einen negativen Charakter hatten, der problematischen Trends wehren will. Leider stößt man beim Versuch, die priesterliche Identität zu umschreiben, auf vielerlei Konfusion, die eine Aufarbeitung unumgänglich macht. Es gilt ja, die rechten Kategorien zu sichern und einer gleichsam schleichenden Wertveränderung - oder besser Wertverminderung - zu wehren. Im Blick auf die Konturen des priesterlichen Amtes fiel mir das Märchen vom „Hans im Glück“ ein, das man uns erzählte, als wir Kinder waren. Sie erinnern sich: Hans will nach sieben Jahren Dienst nach Hause zurück. Er wird von seinem Meister entlohnt mit einem Goldklumpen, der - so sagt das Märchen - so groß war wie Hansens Kopf. Als er sich auf den Weg macht, drückt ihn die Last des Goldklumpens auf seiner Schulter, und er kann auch seinen Kopf nicht in der normalen Stellung halten. Da sieht er einen Reiter auf seinem Pferd, der über Stock und Stein galoppiert. So scheint ihm der Besitz des Pferdes dem des Goldes vorzuziehen. Und er tauscht das Gold gegen das Pferd ein. Er besteigt es. Und als es munter ausschreitet, möchte er es beschleunigen, schnalzt mit der Zunge und ruft „hopp - hopp“. Da tut das Pferd einen Sprung und wirft ihn ab. Er erkennt: Das Pferd hat auch seine Tücken und seine Unannehmlichkeit. So tauscht er es gegen eine Kuh, erlebt sie als störrisch und wählt ein Schwein. Es folgt die Gans, das Geld, der Schleifstein. Schließlich erreicht Hans das Haus seiner Mutter, ohne ihr irgendwelchen Wert heimzutragen. Er hat aus Naivität und Opferscheu etwas Gutes gegen das jeweils Geringerwertige eingetauscht. Darum steht er am Schluß mit leeren Händen da. Bitte, verstehen Sie meine Erzählung des Märchens richtig. Sie richtet sich nicht gegen die Besitzer von Pferden, Gänsen oder Geld.. Und um keinen Zweifel zu wecken, muß ich ausdrücklich betonen: Pastoralassistenten haben ihren Ort und Auftrag für den kirchlichen Dienst. Ich möchte mit der Geschichte nur auf die menschliche Neigung hinweisen, aus Naivität und Opferscheu die Last des höheren Wertes abwerfen zu wollen und in der Antwort auf Gottes Berufung nicht das Anspruchsvollere zu versuchen. „WOVON-HER“ DES PRIESTERS Es ist nun freilich an der Zeit, positiv den Aufweis priesterlicher Identität anzugehen. Das führt uns heraus aus der soziologisch-funktionalen Betrachtungsweise. So sehr die Presbyter für den Dienst in der Kirche geweiht sind, so wenig läßt sich ihre Eigenart beim Auswerten ihrer Tätigkeit fassen. In einer Untersuchung, die Hans Küng zum Presbyterat veröffentlichte, steckt darum ein fundamentaler Irrtum. Küng fragte im Titel: „Wozu Priester?“; er will Priester also von ihrer Aufgabe her verstehen. Stattdessen erschließt sich die Identität des Priesters nicht durch die Frage: „Wozu?“, sondern durch die Frage: „Wovon her?“ Der Papst hat in dem erwähnten klärenden Wort über die kirchlichen Dienste sehr nachdrücklich den Unterschied der Laien zu den Trägern des Amtes herausgestellt. Er bestätigt damit, was auch eine unvoreingenommene Auswertung der Beschlüsse des Zweiten Vaticanums ergibt. Um den eigentlichen Grund dieser Grenzziehung wahrzunehmen, muß man freilich die Detail-untersuchungen zu Begriffen hinter sich lassen und stattdessen die dogmatischen Zusammenhänge aufdecken. Einen wichtigen Beitrag zur Behandlung unserer Problematik liefert das „Missionsdekret“ des genannten Konzils. Es spricht an einer Stelle von den Laien, die sich große Verdienste um das Werk der Mission Ungetaufter erworben haben. Es erwähnt ausdrücklich die Katechisten und Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 15 spielt an auf deren Aufgabe als Lehrer, Liturgen, Vorsteher beim Gemeindegebet; es sucht Vorbilder für das Glaubensleben sowie für den Dienst der Nächstenliebe. Dann heißt es: „Angebracht ist, daß Männer, die tatsächlich einen diakonalen Dienst ausüben,“ - und dann wird dieser durch die Aufzählung der eben erwähnten Tätigkeiten exemplifiziert - „durch die von den Aposteln her überlieferte Handauflegung gestärkt und dem Altar enger verbunden werden, damit sie ihren Dienst mit Hilfe der sakramentalen Diakonatsgnade wirksamer erfüllen können“ (Nr. 16f.). Dieses Zitat läßt erkennen, daß mit dem Übersteigen der Funktionsperspektive gnadentheologische Gesichtspunkte auftauchen. Gott und sein Heilswerk erscheinen als ausdrückliche Referenz. Das wird gerade am Sakrament des Diakonats erkennbar. Denn der Diakon gewinnt durch den Empfang der Weihe faktisch keine Vollmacht zu einer Tätigkeit, die ihm ohne Weihe vorenthalten wäre. Im Funktionsraster ist die Diakonatsweihe also überflüssig. Dennoch bietet die Kirche sie an. Im Fall des Diakons beweist das Ordo-Sakrament, daß kirchlicher Dienst letztlich durch Gottes Gnade ermöglicht und garantiert wird - und nicht durch Berufsqualität, so wünschenswert sie auch sein mag. Für das Denken in solchen Zusammenhängen ist nun freilich der Glaube die unabdingbare Voraussetzung. Beim Primat des Glaubens und in seinem Licht muß von uns darum das Weihesakrament bedacht werden. Denn in ihm liegt der Schlüssel für die priesterliche Identität. Die theologische Interpretation des Ordo soll - gut sakramententheologisch - vom Geschehen und Wort der Weihe bestimmt sein. Nicht nur weil das Gesetz des Gebetes immer das Gesetz des Glaubens ist. Sondern auch weil der Akt der Weihe mehr ist als der Vollzug eines ehrwürdig überkommenen Ritus, als eine Verpflichtung der Kandidaten, als kirchliche Selbstdarstellung. Er ist vielmehr in all dem für den Glaubenden der Erweis: Gott handelt in der Geschichte neu an den Menschen; Christus selbst nimmt sich wieder einmal der Kirche an; der Heilige Geist rüstet die kirchlichen Diener in spezifischer Weise aus. Das alles glauben die Glieder der Kirche - auch wenn im empirischen Feld keine Veränderung der Kandidaten durch die Weihe wahrnehmbar ist; genauso wenig wie die Taufe den Menschen oder die Konsekration das eucharistische Brot empirisch verändern. ZURÜSTUNG Worin besteht aber nach den Ordinationsformularen die Auswirkung der Weihe beim Presbyteranden? Worin besteht die Zurüstung zum Presbyterdienst? Wodurch wird dieser Dienst ermöglicht? Die Fragen richten sich ganz bewußt auf den Effekt der Weihe im Empfänger. Sie zielen freilich nicht auf einen Katalog von Einzelbefähigungen, die die Weihe mit sich brächte. Die funtkionale Perspektive wird bewußt relativiert, da sie in die Sackgasse führt. Priesterweihe ist ja zunächst nicht vergleichbar mit der Zuweisung eines Berufsfeldes, mit der Aushändigung der Approbation eines Arztes, der Konzession für eine Geschäftseröffnung oder des Anstellungsvertrags in einem Betrieb. Von den liturgischen Texten zur Weihe sei zunächst die Traditio apostolica befragt. Sie gilt als das älteste, uns überkommene Weiheformular und geht auf Hippolyt von Rom (+235) zurück. Die Ordination vollzieht sich wesentlich durch Handauflegung - die schweigend durchgeführt wird - und das Gebet von Konsekrator und Gemeinde. In diesem bittet der Präsident der liturgischen Versammlung: „Blicke auf diesen deinen Knecht und gib ihm Anteil am Geist der Gnade und des Rates des Presbyteriums, damit er dein Volk unterstütze und leite mit reinem Herzen.“ In den liturgischen Anweisungen finden sich außerdem die Worte: „Die Presbyter legen die Hände auf wegen des gemeinsamen und gleichen Geistes des Klerus“; der wesentliche soziale Effekt der Weihe scheint also die Einfügung des Kandidaten in das Presbyterium zu sein. - Daß es sich bei dieser Geistbegabung um ein presbyterales Spezifikum handelt, wird in der Rubrik zur Diakonatsweihe erkennbar; denn es heißt dort, daß der Diakon nicht den Geist empfängt, der den Presbyter qualifiziert. Demnach ist die Geistbegabung, auch wenn sie nicht Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 16 auf eine bestimmte Tätigkeit hingeordnet ist, offensichtlich als von der einer anderen Weihestufe unterscheidbar gedacht. Weiheritus und Weihegebet tragen sich in ihren Grundelementen in der genannten Weise durch - ob im Sacramentarium Veronense, das auf Papst Leo den Großen zurückgeht (+461), im Sacramentarium Gregorianum von 592 oder im Missale Francorum, aufgeschrieben gegen 730. Auch das neue Pontificale Romanum von 1968 kennt als Hauptelemente die Handauflegung und die Zurüstung mit dem spezifischen Geist des Presbyteriums. Eigentlich stände jetzt an, diesen spezifischen Geist durch die Befragung griechischer Kirchenväter und orthodoxer Ordinationsformulare noch näher zu konkretisieren. Dadurch würde nämlich die Christozentrik dieser Geistesgabe stärker bewußt. So könnte die Formulierung vorbereitet werden, mit der das Priesterdekret des Zweiten Vaticanums die in der Weihe gewonnene Befähigung ins Wort bringt. Der Konzilsbeschluß wählt einen Ausdruck, der wieder das Anbinden der priesterlichen Identität an bestimmte reservierte Tätigkeiten hinter sich läßt und daher funktionalem Denken unzugänglich bleibt. Das Konzil spricht von der Befähigung, publice in persona Christi Capitis agere (Nr. 2). Diese Beschreibung der Wirkung des Ordo fordert eine ausführlichere Deutung. 1. Die Wendung „in der Person Christi handeln“ setzt an beim Phänomen der Presbytertätigkeit, die mit dem Begriff agere in allgemeinster Art benannt wird. Nicht die Aufzählung von Einzelaufgaben interessiert - als ob sich die Weihe nur bei bestimmten reservierten Handlungen niederschlüge. Die ganze konkrete Amtsgestalt mit all ihren Pflichten ist vielmehr von der Weihe getragen. Daß solches Handeln mit bestimmten Qualifikationen im „Sein“ des Presbyters einhergeht, soll wenigstens erwähnt werden. 2. Die genannte Tätigkeit erwächst nicht allein dem persönlichen Talent und der natürlichen Begabung - so wenig beides als unwichtig oder verzichtbar gelten kann. Die Ausrüstung des Presbyters mit Vollmacht und eine im Raum der Kirchen-Gesellschaft öffentlich-rechtliche Verankerung (publicus) geben diesem Tun eine amtliche Legitimation. Damit ist die objektive Verbindlichkeit presbyteralen Handelns von der Person des Trägers (relativ) unabhängig. 3. Durch die präpositionale Ergänzung in persona Christi erscheint das Verb in einer neuen Dimension: in der für die Theologie zentralen Dimension des Glaubens. Dieser sagt uns, daß amtliches priesterliches Tun in der Person Christi geschieht. Priesterliche Worte und Zeichen bekommen so einen neuen Rang. Sie verweisen auf die Heilstat in Christus. So erhält Christi Heilstun in einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort Hör- und Greifbarkeit. Wenn der Glaube es annimmt, wird der Christ durch den Priester heil. 4. Nach den Konzilsdokumenten handelt der Presbyter in der Person Christi des Hauptes. Diese Präzisierung geht besonders auf die Deuteropaulinen zurück. Sie trägt ein, daß es im Leib unterschiedliche Aufgaben und Sendungen gibt; jeder ist nicht für alles zuständig und nicht alle in gleicher Weise für das Ganze. Die Verantwortung für den Leib ist vielmehr geordnet und gestuft. Nach dem Kolosserbrief kommt ja Christus als dem Haupt die Fähigkeit zu, den ganzen Leib durch Gelenke und Bänder zu versorgen und zusammenzuhalten, so daß er durch Gottes Wirken wächst (vgl. 2,19). 5. Erst mit der Benennung Christi erscheint die eindeutige Bestimmung der Ermöglichung des Tuns; weder die natürliche Fähigkeit des Trägers noch die Beauftragung und Ermächtigung durch die Kirchen-Gesellschaft dürfen das verdecken: Es ist Christus, der im Tun des Presbyters wirkt. Darin liegt die unersetzbare, einzigartige Kompetenz des Presbyters. 6. Hier ist die augustinische Konzeption aufgegriffen, nach der Christus der eigentliche Vollmachtsträger ist; der Presbyter hat nur einen Dienst (ministerium) zu tun. Diese Tatsache bedeutet einmal die umfassende Verwiesenheit und Gebundenheit an den allein wirksamen Christus. Andererseits fordert das biblische Vorbild Christi, diesen Dienst als uneingeschränkte Verfügbarkeit gegenüber den Menschen zu bestimmen und darin dem Willen Gottes zu entsprechen. Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 17 7. Die doppelt bezogene Inanspruchnahme des Dieners durch Christus und die Mitmenschen bedingt eine Bindung an Christus, die institutionell Vorgegebenes existentiell einholt. Der Formel in persona Christi ist also spirituell gerecht zu werden. Denn der Dienst gegenüber Christus kann nicht als apersonales, mechanisches Instrument vollzogen werden, sondern nur durch ein intentionales Einstimmen in die Christusbeziehung, die Forderungen stellt und beschenkt. Demgemäß kann der Presbyter im Dienst an den Menschen nicht umhin, selbst einen solchen Kontext des Lebens herzustellen, in dem seine Worte und Zeichen auch geglaubt und angenommen werden können. QUALIFIZIERENDE DICHTE Auch wenn die Wirkung des Ordo eine funktionale Engführung nicht zuläßt, so wird sie dennoch in bestimmten Tätigkeiten stärker greifbar. Bestimmte Weisen der Verkündigung und bestimmte sakramentale Zeichensetzung sind deshalb den geweihten Amtsträgern reserviert, weil in ihnen Christi Handeln eine qualifizierende Dichte erhält. Das Wort des Priesters ist dann das wirksame Wort Christi selbst, etwa bei der Lossprechung im Sakrament der Versöhnung oder bei der Feier der Eucharistie. Es ist schon beklagenswert, daß inzwischen nicht einmal diese theologische Überzeugung noch als gegeben vorausgesetzt werden kann. Und zwar sind sie keineswegs von Fernstehenden oder Ungebildeten bestritten. Kürzlich las ich nämlich den Bericht über den Vortrag des Münsteraner Professors für Katholische Dogmatik, H. Vorgrimler, zum Priestertum der Frau. Als Zitat wurde im Artikel abgedruckt: „In der Eucharistiefeier spricht er (der Priester) als Rezitator, nicht als Person Christi, und er kann nichts, was andere nicht auch könnten.“ Falls dieses Zitat so gefallen ist, verschlägt es einem doch den Atem. Man fragt sich, woher nehmen theologische Falschmünzer den Schneid und die Überheblichkeit, sich über eine einmütige Tradition und kirchliche Lehre hinwegzusetzen und im Namen der Kirche die Gläubigen in die Irre zu führen. Ironischerweise wurde der Bericht schließlich auch noch in der Münsterschen Kirchenzeitung veröffentlicht. Die Frage der priesterlichen Identität brennt auf den Nägeln in einer Zeit, in der sich Pastoral zunehmend an anfallenden Verpflichtungen in Kirche und Gesellschaft orientiert. Lösungen liegen nicht in einer theologisch zweifelhaften Verfügung über das Offenbarungsgut und über die Lehre der Kirche - vielleicht nicht einmal in hochgescheiter Argumentationsakkrobatik für neue Dienstsysteme. Denn so wendet sich der Blick wieder einmal auf uns Menschen und unsere Möglichkeiten. Die Festigkeit und Dauer der Kirchenstruktur in Deutschland hat gewiß den Vorzug einer relativen Beständigkeit der Pastoral - aber sie mag auch dazu verführen, die Vitalität eines frohen Glaubens zu behindern und um kleinbürgerliche Selbstsicherung zu kreisen. Statt dessen sollten Wege gesucht werden, die der Gemeinde und dem einzelnen stärker vermitteln, daß Gott das Heil des Menschen will und wirkt. Wieviel Selbsttäuschung über den Grundwasserspiegel des Glaubens in unserem Land mag heranwachsen, wenn wir beim Ausbleiben von Berufungen und Weihen flugs neue Formen kirchlicher Dienste anbieten, um das entstandene Vakuum so auszufüllen? Nicht zuletzt sehen wir uns dazu in der Lage, weil wir die finanziellen Mittel haben. Wäre es nicht besser, die tieferen Gründe des Mangels zur Kenntnis zu nehmen, an ihnen zu leiden und mit größerer Inbrunst den Herrn der Ernte zu bitten, Arbeiter in seiner Ernte zu senden (vgl. Mt 9,38)? Gewiß gelingt das auch in unserem Land leichter, wenn wir den Atem des Katholischen an uns heranlassen, wenn wir uns den Glaubenserfahrungen anderer Zonen und Kulturen aussetzen uns wenigstens über sie gut informieren. Sie nehmen oft in weit schwierigeren Glaubenssituationen die gottgegebenen Weisungen gehorsam an und halten sie glaubend aus. Sie sind zwar nicht von einer wünschenswert geformten kirchlichen Dienststruktur getragen, aber gerade ihre Not ruft ihnen Gott als Referenzpunkt um so stärker ins Gedächtnis. Papst Johannes Paul II. hat in seinem ersten Brief an die Priester zum Gründonnerstag 1979 eine solche Situation beschrieben: Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 18 „Denkt an jene Orte, wo die Menschen sehnsüchtig auf einen Priester warten, wo sie seit vielen Jahren sich unablässig einen Priester wünschen, weil sie sein Fehlen schmerzlich empfinden! Es geschieht zuweilen, daß sie sich in einem verlassenen Gotteshaus versammeln, auf den Altar die noch aufbewahrte Stola legen und alle Gebete der Eucharistiefeier sprechen. Im Augenblick, der der Wandlung entsprechen würde, tritt jedoch eine große Stille ein, die manchmal von einem Weinen unterbrochen wird ...; so brennend verlangen diese Menschen danach, jene Worte zu hören, die nur die Lippen eines Priesters wirksam aussprechen können! So sehr sehnen sie sich nach der heiligen Kommunion, die sie aber nur durch die Vermittlung des priesterlichen Dienstes empfangen können, wie sie auch voller Sehnsucht darauf warten, die Worte der göttlichen Vergebung zu hören: ‘Ich spreche dich los von deinen Sünden!’ So tief empfinden sie es, daß ihnen der Priester fehlt.!...“ Der Priester tut dem Menschen einen unersetzlichen Dienst. Er ist nicht austauschbar. In diesem Sinne sage ich dem neuen Hausvorstand des Albertinums meine herzliche Gratulation und wünsche aufrichtig Gottes Segen. 1 Beschluß „Dienste und Ämter“ Nr. 2.5.3 2 Die mit dieser Habilitation verbundenen Schriften sind veröffentlicht in: K. Wojtyla, Primat des Geistes, Stuttgart-Degerloch die nachfolgenden Überlegungen beziehen sich auf die genannte Veröffentlichung. 1980; 3 C.G. Graumann, art. Motivation in: Historisches Wörterbuch der Philosophie IV, 218-221 4 Vgl. A. Grillmeier, Durch ihn und in ihm, Freiburg 1975, 494-496. 5 Der Beruf des Pastoralassistenten, Freiburg /Schweiz 1987, 281. 10. April 1997 TERMINE Nr. 246 Domforum 13. April 13.13 Uhr Redezeit im Domforum / Domprediger Prälat Gottfried Weber steht Rede und Antwort zu seiner Sonntagspredigt im Dom 14. April 17 Uhr Lebensspuren - Leben spüren - Zeit für meine Sinne: „Augen-Blicke“ Referentin: Eva-Maria Will, Theologin und Kunsthistorikerin 15. April 17 Uhr „Glaubensversuche“: Auferstehung - gibt es auch ein Leben nach dem Tod? / Leitung: Dr. Bernd Lutz, Kaplan 20. April 14 Uhr Kölner Kirchen im Blick Kirchenfenster: Von der Idee zur Fertigstellung Referentin: Marga Weigmann 22 April 17 Uhr „Glaubensversuche“: Die Kinder und der liebe Gott - Leben und Glauben lernen in der Familie Leitung: Pfarrer Dr. Hermann-Josef Reuther Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 19 Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/92 58 47-20, Fax -21 Thomas-Morus-Akademie 6./7. Juni „Weltbezug mit Geist und Sinnen“: Identität durch Sprache, Kunst, Musik und Liturgie / Studienkonferenz 4. - 6. Juli „Alles gehört Euch“: Christliche Selbstbetrachtung nach 1 Kor 3,21-23 / Rekreations-Zeit für Führungskräfte Ort: Edith-Stein-Haus, Abtei Michaelsberg, Siegburg Thomas-Morus-Akademie, Overather Str. 51-53, 51429 Bergisch Gladbach, Tel. 0 22 04/40 84-72, Fax -20 Katholisches Bildungswerk Köln 19. April 10 - 18 Uhr Ehevorbereitungsseminar für konfessionsverschiedene/ konfessionsverbindende Paare / Leitung: Mitglieder der katholischen und evangelischen Kirche / Ort: Domforum, Köln-Innenstadt 22. April 19.30 Uhr Scientology - Die schleichende Entmündigung Referentin: Jeanette Schweitzer, ehemalige Scientologin Ort: Pfarrheim St. Dionysius, Köln-Longerich 23. April 19.30 Uhr Nachgefragt: Scientology - Aufbau, Ziele und Einfluß eines Psychokonzerns in Wirtschaft und Gesellschaft Referentin: Jeanette Schweitzer / Ort: Domforum Kath. Bildungswerk Köln, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/92 58 47-50 Katholisches Bildungswerk Erftkreis 21. April 20 Uhr „Gottes Schöpfung?“: Hürther Christen im Gespräch Referent: Prof. Michael Welker, Theologe Ort: Löhrer Hof, Lindenstr. 20, Hürth Kath. Bildungswerk Erftkreis, Kardinal-Frings-Haus, Domackerstraße 54, 50127 Bergheim, Tel. 0 22 71/908 122, Fax -130 Katholisches Bildungswerk Euskirchen 19. April 14 - 18.30 Eheseminar / Referentin: Anne Schmidt-Keusgen Ort: Pfarrheim Wichterich, Frankfurter Straße 24. April 20 - 22.15 Uhr „Quo vadis - oder wie es wirklich war: Christenverfolgung zur Zeit der frühen Kirche“ Referentin: Dr. Sonja Ackermann, Historikerin Ort: Pfarrzentrum St. Martin, Kirchstraße, Euskirchen 27. April 16.30 - 20 Uhr „Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland“ Zum Sozialwort der katholischen und evangelischen Bischöfe Ort: Bürgerhaus Euskirchen, Hochstraße Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 20 Kath. Bildungswerk Euskirchen, In den Herrenbenden 1, 53879 Euskirchen, Tel. 0 22 51/5 18 26, Fax -5 40 49 St. Pantaleon, Köln 28. April 20 Uhr „Staat und Kirche zur Zeit Ottos I.“ - Vortrag Referent: Karl-Josef Baum / Ort: Pfarrsaal, Am Pantaleonsberg 16 St. Pantaleon, Am Pantaleonsberg 2, 50676 Köln, Tel. 02 21/31 66 55 Katholische Kirche im Privatfunk „Augenblick Mal“ - Gedanken zum Tag 10. April Pfarrbücherei: Man kennt sich eben Autor: Michael Euler-Ott 11. April Senioren für Senioren: Engel in Bewegung Autor: Bruno Voerkel 12. April Kirchenchor: Spüren, was das heißt Autor: Michael Euler-Ott Kath. Kirche im Privatfunk NRW, Kettwiger Straße 7, 45127 Essen, Tel. 02 01/24 79 20, Fax -2 47 92 47 Neue Programme Katholisches Bildungswerk Köln: Neuer Abreißkalender „Abreissen und hin“ mit dem Programm von April bis Juni 1997 in den verschiedenen Stadtteilen Kölns; Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/92 58 47 50, Fax -51 Katholische Hochschulgemeinde Köln: Programm Sommersemester 1997; Berrenrather Str. 127, 50937 Köln, Tel. 02 21/47 69 20, Fax -261 17. April 1997 NACHRICHTEN Nr. 1667 Kardinal Meisner weiht Edith-Stein-Exerzitienhaus in Siegburg ein PEK - Erzbischof Joachim Kardinal Meisner weiht am kommenden Sonntag das Edith-SteinExerzitienhaus des Erzbistums Köln auf dem Siegburger Michaelsberg ein. Um 15 Uhr feiert er ein Pontifikalamt; im Anschluß daran führt er in der Feierstunde zur Einweihung auch den Leiter des Hauses, Pfarrer Volker Weyres, in sein Amt ein. Ein Abendgebet in der Kapelle des Exerzitienhauses schließt die Feier ab. (PEK/Na 9998) Siehe auch „Artikel und Reportagen“ Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 21 Feldhoff: Kein Einvernehmen mit Landesregierung bei Kürzung des Religionsunterrichts PEK - Bei der Kürzung des Religonsunterrichts in der Grundschule hat es kein Einvernehmen zwischen der Landesregierung und den Bischöfen in Nordrhein-Westfalen gegeben. Anderslautende Meldungen in der Öffentlichkeit entsprächen nicht den Tatsachen, betont der Kölner Generalvikar Norbert Feldhoff in einer Stellungnahme in der Zeitschrift „impulse“ der Hauptabteilung Schule/Hochschule. Den gesetzlichen Bestimmungen zufolge habe sich die Landesregierung in diesem Fall mit den Bistümern lediglich „ins Benehmen setzen“ müssen, was durch eine entsprechende Mitteilung geschehen sei. Ein „Einvernehmen“ einschließlich Zustimmung der Bistümer sei für einen Vorgang wie die Stundenreduzierung gesetzlich nicht vorgesehen. Kardinal Meisner habe zahlreiche Protestbriefe von Eltern und Religionslehrkräften gegen die Entscheidung des Landes erhalten. Er habe sich in einem Brief an Ministerin Behler an die Spitze des Protestes gestellt und den Widerspruch der nordrhein-westfälischen Bischöfe wiederholt, der bereits über das Katholische Büro übermittelt worden war. „Im Sinne einer Schadensbegrenzung kommt jetzt alles darauf an, die Möglichkeiten für die Seelsorgestunde zu nutzen, die Schulmesse als Schulveranstaltung beizubehalten und die Erteilung der zwei Stunden Religionsunterricht mit allem Nachdruck sicherzustellen“, schreibt Feldhoff.(PEK/Na 9999) Caritas: Kinderkuren werden nach wie vor voll finanziert PEK - Auch nach der Gesundheitsreform bleiben Vorsorge- und Rehabilitationskuren für Kinder und Jugendliche voll finanzierbar erhalten. Darauf weist der Diözesan-Caritasverband hin, um Verunsicherungen bei Eltern und Ärzten zu begegnen. Auch nach den neuen Bestimmungen beträgt die Dauer der Kuren vier bis sechs Wochen, und die Patienten bis zum 18. Lebensjahr sowie ihre Begleitperson bleiben von der tageweisen Zuzahlung befreit. Weitere Beratung bietet jeweils der örtliche Caritasverband. (PEK/Na 0001) „Altenberger Licht“ unter dem Motto „Kommt und seht!“ PEK - Die Aussendungsfeier für das „Altenberger Licht“, das alljährlich am 1. Mai vom Altenberger Dom aus in alle Himmelsrichtungen ausgesandt wird, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Kommt und seht!“ und greift damit das Thema des Weltjugendtreffens auf, das im August in Paris stattfindet. Deshalb wird eine Staffette das Licht nach Paris bringen, wo es beim Papstgottesdienst am 23. August den Jugendlichen aus aller Welt übergeben werden soll. In den vergangenen Jahren versammelten sich jeweils mehrere tausend Jugendliche aus ganz Deutschland und darüber hinaus in Altenberg, um an der Aussendungsfeier teilzunehmen. Das „Altenberger Licht“ wurzelt in einer Friedensinitiative aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Es dient der grenzüberschreitenden Verständigung unter den Jugendlichen. Dabei wird in einer Staffette zeichenhaft das Licht der Osterkerze weitergereicht. (PEK/Na 0002) Haus Altenberg, Ludwig-Wolker-Str. 12, 51519 Odenthal-Altenberg, Tel. 0 21 74/41 9-0, Fax -57 Freiwilligenzentrum Leverkusen legt Broschüre über ehrenamtliche Tätigkeit vor PEK - Das „Lupe“-Büro in Leverkusen, eine Vermittlungsstelle für ehrenamtliche Kräfte im Modellverbund Freiwilligenzentren im Deutschen Caritasverband, hat eine Broschüre über ehrenamtliche Tätigkeiten in Leverkusen zusammengestellt. Sie bietet Auskunft über die vielfältigen Möglichkeiten und Einsatzbedingungen für ehrenamtlich Tätige in den Bereichen Kinder und Jugendliche, Kranke, Senioren, Menschen in Not, Kultur, Umwelt sowie Verwaltungsarbeiten. Wer sich ehrenamtlich engagieren will, kann sich im „Lupe“-Büro beraten lassen. Die Einrichtung wird unter anderem vom Katholischen Bildungswerk und vom Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 22 Caritasverband Leverkusen unterstützt und ist im Bereich des Erzbistums die einzige Stelle im Modellverbund Freiwilligenzentren. (PEK/Na 0003) „Lupe“-Büro, Altes Bürgermeisteramt, Bergische Landstr. 28, 51375 Leverkusen-Schlebusch, Tel. 02 14/5 27 23 17. April 1997 ARTIKEL UND REPORTAGEN Nr. 822 ... Sich der Erfüllung tiefer Glaubenssehnsucht nähern Kardinal Meisner weiht am Sonntag das neue Exerzitienhaus des Erzbistums in Siegburg ein PEK - Hoch über der geschäftigen Betriebsamkeit der Stadt erhebt sich eine friedliche Oase geistlicher Ruhe und Einkehr: In angrenzender Nachbarschaft zur Benediktinerabtei auf dem Siegburger Michaelsberg gelegen, eröffnet das neue Edith-Stein-Exerzitienhaus des Erzbistums Köln am Sonntag seine Pforten; zur feierlichen Einweihung kommt Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. Mit dieser im Bistum bislang einzigartigen Einrichtung wird posthum ein „dringendes Anliegen“ Joseph Kardinal Höffners realisiert. Aber auch Kardinal Meisner unterstützte zur notwendigen Ergänzung der vorhandenen Bildungs- und Tagungshäuser sehr engagiert den Bau eines geistlichen Haus, in dem sowohl Seelsorger als auch ehrenamtliche Kräfte „auftanken“, neue spirituelle Kraft schöpfen sollen und - so wünscht er den Besuchern auf Zeit - geistliche Erneuerung erfahren. „Wer Exerzitien hält, braucht dazu nicht nur schöne Räumlichkeiten, sondern vor allem den geistlichen Raum, in dem sich Begegnung zwischen Gott und den Menschen ereignen kann“, argumentiert Kardinal Meisner, der gerade auf diesem Gebiet einen großen Nachholbedarf konstatiert. Und genau einen solchen Ort der Entspannung, des Innehaltens und Schweigens jenseits alltäglicher Anspannung und Belastung könne der Konvent der Mönche mit seinem täglich gefeierten Gotteslob allen pastoralen Mitarbeitern bieten, ist er überzeugt. Den Bauplänen des Erzbistums kam entgegen, daß vor einiger Zeit die jahrzehntelang im Benediktinerkloster untergebrachte Bundesfinanzschule auszog und nun die Hälfte des Klosters leerstand. Das Vorhaben, statt eines aufwendigen Neubaus den unbewohnten Flügel des bereits vorhandenen Gebäude wirtschaftlich sinnvoll zu nutzen, nahm bald Gestalt an, und so war mit der Baumaßnahme sowohl dem Erzbistum als auch der Abtei gedient. Dem Selbstverständnis des Hauses entsprechend sind die nun in einer zweijährigen Umbau- und Sanierungsphase neugeschaffenen 38 Zimmer, einer Mönchsstube vergleichbar, ausgestattet: einfach, funktional und behaglich. Zum Wohlfühlen ist das Haus allemal - auch in den Gruppen- und Aufenthaltsräumen, in den drei Speisesälen und vor allem auch in der hauseigenen Kapelle, gewissermaßen dem Herzstück der Einrichtung, bei der das ganze Einfühlungsvermögen des Architekten zum Ausdruck kommt. „Die Kapelle ist bewußt in diesem Teil des Hauses errichtet worden“, erklärt Johannes Schilling ihre zentrale Lage, „da sie sowohl von der Abtei als auch vom Exerzitienhaus gut zu erreichen sein sollte.“ Über dem einfachen Altar aus den natürlichen Materialien Holz und Stein, die sich übrigens wie ein künstlerischer Leitfaden durch den gesamten Bau ziehen, öffnet sich ein Lichtkegel, der akzentuiert und dennoch spärlich Licht in den sonst anheimelnden und doch bewußt schlichten Kapellenraum fließen läßt. Eine andere Lichtquelle ergibt sich mit dem Durchblick an einer der Kapellenseiten in die Abteikirche St. Michael. Eine „Lebenseinheit“ zwischen monastischem Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 23 Stundengebet und Lebensrhythmus sowie der geistlichen Sammlung seiner Gästegruppen will hierin Pfarrer Volker Weyres, der Leiter des Edith-Stein-Hauses, erkennen. „Hier wird seit Jahrhunderten gebetet“, deutet er auf den alten Kirchenraum und erfährt sich und die Besucher seines Hauses, beheimatet in der unmittelbaren und bergenden Nachbarschaft der Benediktinermönche - im Wechselspiel von Tradition und Moderne -, in einer zeitlosen Gemeinschaft Gleichgesinnter. Mit sensibler Anteilnahme hat er im vergangenen Jahr den Wachstums-prozeß seiner neuen Wirkungsstätte begleitet. Das hat ihn gleichzeitig mit den neuen Räumen vertraut gemacht, für deren künstlerische Ausstattung der 53jährige auch schon genügend Ideen entwickelt hat. „Die weißen Flächen lassen sich gut für wechselnde Ausstellungen nutzen“, sagt er. Daß er sich freut, demnächst als Exerzitienmeister vor allem auch die eigenen Mitbrüder spirituell für einige Tage fernab ihrer bürokratischen Alltagsroutine begleiten zu können, motiviert ihn besonders für die neue Aufgabe. Hier schöpft er aus einem reichen Erfahrungsschatz als ehemaliger Spiritual des Kölner Priesterseminars und des Bonner Theologenkonvikts, als ausgebildeter Exerzitienbegleiter, Supervisor und Gesprächstherapeut. Insgesamt 20 Jahre lang war er für die Priesterausbildung zuständig. „Daß Menschen Gott suchen und finden, kann ich nicht machen“, so sagt er, „aber ich bin sehr zuversichtlich, daß der Geist Gottes an diesem Ort hier alle Möglichkeiten hat zu wirken.“ Allein ein Drittel des zum Teil schon jetzt ausgebuchten Exerzitienangebots bestreitet Weyres selbst. Das bedeutet, daß er neben Verwaltungsaufgaben bei dem Angebot Ignatianischer Einzelexerzitien bis zu acht Gespräche am Tag führt. Eine „große Kunst“ sieht er darin, mit dieser Form spiritueller Begleitung, die ihm besonders am Herzen liegt, niemals in eine Therapie abzurutschen, auch „wenn das Leben große Wunden hinterlassen hat“, wie er aus Erfahrung als Seelsorger weiß. Für ihn stehe immer im Mittelpunkt das innere Wachsen im Glauben. Bei Vortragsexerzitien achte er daher vor allem stets darauf, daß der Referent von seinen eigenen Erfahrungen berichte und seinen Zuhörern ein authentisches Zeugnis seines Glaubens liefere. „Ich kann mir gut vorstellen, daß sich viele Elemente wie die Hinführung zur Meditation, eutonische Übungen, Bibliodrama, Anleitung zur Kontemplation, Übungen, die den ganzen Leib ansprechen und die ich in meinen eigenen Ausbildungen kennengelernt habe, in meine Arbeit einbeziehen lassen“, sagt Weyres über seine zukünftige Aufgabe. „Für viele können aber auch Tage des gemeinsamen Gesprächs, des Austauschs in der Gruppe, der Mitfeier der Liturgie, des gemeinsamen Betens und Singens, ja der Freude und des Lachens notwendig sein.“ Der Geistliche weiß, daß es viele unterschiedliche Bedürfnisse und Wege gibt, sich einmal für ein paar Tage „in der Wüste aufzuhalten“ und sich damit gleichzeitig auf die Suche nach Gott zu begeben. Die Kirche müßte viel mehr Zeit haben, reflektiert er nachdenklich. Gerade Pfarrer säßen heutzutage in viel zu vielen Sitzungen und erlebten selbst kaum noch Wachstumsprozesse an Menschen. „Ich habe den Wunsch, daß viele Menschen hier im Exerzitienhaus zur Ruhe kommen und sich der Erfüllung ihrer tiefen Glaubenssehnsucht nähern“, sagt er hoffnungsvoll und ahnt vielleicht, daß es in seinem neuen Zuhause noch viele fruchtbare „Wüstenwanderungen“ geben wird. (PEK/To) Edith-Stein-Exerzitienhaus des Erzbistums Köln, Michaelsberg, 53721 Siegburg, Telefon 02241/ 125-0, Fax -125-104 Diözesanrat diskutierte über das Thema Gotteslästerung Friedrich Graf von Westphalen äußerte sich zu den juristischen und soziologischen Folgen PEK - „Christen sollten in der Öffentlichkeit wesentlich mutiger als bislang zu ihrem Glauben, aber auch zu ihrer religiösen Überzeugung stehen, um sich gegen Angriffe Dritter zu verteidigen. Das erfordert in erster Linie Mut und Zivilcourage; Tugenden, die aber das platte Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 24 Gegenteil von der allenthalben zu beobachtenden Gleichgültigkeit sind, die den Christen heute aus den Augen und aus den Herzen leuchtet.“ Zu dieser Überzeugung gelangte der Kölner Rechtsanwalt und freie Journalist Friedrich Graf von Westphalen in seinem Referat zum Thema „Gotteslästerung - keine Folgen?“, das er abwesenheitsbedingt durch einen Mitarbeiter seiner Kanzlei vor den Mitgliedern der Vollversammlung des Diözesanrates am Samstag im Bensberger Kardinal-Schulte-Haus verlesen ließ. Stattdessen müßten Fälle öffentlicher Gotteslästerung einen Sturm des Protestes hervorrufen und deutlich machen, daß hier nicht nur hin und wieder das Generalvikariat oder auch einzelne sich öffentlich zur Gegenrede meldeten, sondern auch zahlreiche Laien, appellierte Westphalen an die Mitglieder des Laiengremiums. Je offensichtlicher werde, daß sich viele einzelne durch Gotteslästerung, d.h. durch das öffentliche Beschimpfen eines Bekenntnisses oder einer Weltanschauung, in ihren religiösen Gefühlen verletzt meinten, desto schwerer dürfte es auch den Strafverfolgungsbehörden und Gerichten fallen, diesen öffentlichen Protest zu negieren und die Toleranz einzufordern, hier zeige sich nur ein allzu leicht verletzter christlicher Fundamentalismus. Neben Strafanzeigen seien ebenso Leserbriefe geeignete Mittel, den Protest der Christen zu einem Teil der öffentlichen Meinung werden zu lassen, also ein öffentliches Gegengewicht gegen die Verächtlichmachung der Religion zu erzeugen. Dabei, so riet der Jurist, sei wichtig, daß dieser Protest weder „gelenkt“ noch „organisiert“ und damit nicht „echt“ sei, sondern geprägt würde von Individualität und Spontaneität. Am Beispiel der Rechtssprechung durch das Amtsgericht und in zweiter Instanz durch das Oberlandesgericht im Fall des Nonnen-Comics „Schwester Maria Theresia“, gegen den das Erzbistum 1994 Strafanzeige erstattet hatte, zeigte Westphalen das Dilemma juristischer Wertung und Urteilsfindung auf. Zum einen müsse sich diese unter Berücksichtigung des Paragraphen 166 StGB am „Schutz des öffentlichen Friedens in seiner religiösen und weltschaulichen Ausprägung durch den Toleranzgedanken“ orientieren, andererseits aber dem grundgesetzlich verbürgten Schutz der Meinungs- und der Kunstfreiheit Rechnung tragen. Daraus ergebe sich zwangsläufig eine „Güterabwägung“, die alle Umstände des Einzelfalls im einzelnen bewerten müsse. Verfassungsrechtlich gebe es keinen Vorrang zugunsten der durch eine Gotteslästerung im Sinne von Paragraph 166 betroffenen Bürger gegenüber dem Meinungsfreiheits- und Kunstfreiheitsrecht des jeweils Handelnden. Viele Christen glaubten nach wie vor den Staat in der Pflicht, das christliche Bekenntnis sowie Inhalte und Symbole des christlichen Glaubens in der Öffentlichkeit wirksam gegen die unterschiedlichsten Anfeindungen schützen zu müssen, führte Westphalen im weiteren aus. Geschehe dies nicht, meinten sie, das Ende des Christentums sei eingeläutet, der Staat habe die Basis seiner einst christlich-abendländischen Fundamente nunmehr gänzlich hinter sich gelassen, das Christliche und die Christen seien Freiwild geworden. Nicht außer acht lassen aber dürfe man bei diesem Anspruch, sagte der Graf, daß die Christen heute, soweit sie sich offen zur ihrer Kirche bekennten, in eine verschwindende Minderheitenposition gerückt seien. Die Zahl derer, die Kirche noch repräsentierten, läge - entsprechend der Rate der sonntäglichen Kirchgänger - bei knapp 20 Prozent der Katholiken. Wähend nur sie Anspruch darauf erheben dürften, daß - entgegen einem immer weiter um sich greifenden Toleranzdenken - die christlichen Glaubensinhalte vom Staat effektiv geschützt würden, verwirkten 80 Prozent der Katholiken genau dieses Recht. Gleichzeitig zeige sich, daß der moderne Staat ein in weltanschaulichen Dingen neutraler Staat sei, der zudem dem Grundsatz der Toleranz verpflichtet und nicht bereit sei, dem Christlichen einen höheren Stellenwert beizumessen, als die Christen selbst es wollten und durchsetzten. „Da helfen auch keine Appelle an die Präambel des Grundgesetzes, in der ja die ‘Verantwortung vor Gott’ ausdrücklich erwähnt ist. Da helfen auch keine Erinnerungen an die ‘gute alte Zeit’, in der die Werte des Christlichen noch etwas galten, in der die Politiker sich noch glaubhaft und öffentlich zum ‘C’ bekannten, in denen das Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 25 Christliche noch Leitlinie und Orientierungsrahmen der Politik war“, betonte der Referent. Die Rechtsprechung der Gerichte, die die Gesetze auslegten, sei nichts anderes als „geronnene Politik“. Die Gerichte urteilten eben nicht aus einem abstrakten Begriffsarsenal, sondern das Recht entwickele sich immer weiter fort; es stehe in dieser Entwicklung durchaus im Einklang mit dem Zeitgeist. Der Richter nehme Rücksicht auf die jeweiligen politischen und soziologischen Gegebenheiten, die die „Umstände des Falles“ ausmachten. „Die Rechtskultur ist und bleibt Teil der politischen Kultur“, konstatierte Westphalen. Die in den letzten Jahren und Monaten erkannbar gewordene öffentliche Aggressivität gegen die Institution Kirche, gegen den Papst, gegen die Bischöfe und gegen das Christliche schlechthin sei das Resultat einer Entwicklung, die das überzeugende Beispiel des Christlichen in der Öffentlichkeit immer weniger sichtbar gemacht habe. „Daß Gotteslästerung ohne Folgen bleibt“, so das Fazit des Rechtsanwaltes, „ist im wesentlichen nicht der ach so schlechten Welt, sondern dem fehlenden Einfluß, der mangelnden Überzeugungskraft der Christen zuzuschreiben. Sie prägen nicht mehr das öffentliche Leben, das Christliche; die Werte des Christlichen sind nicht mehr Teil des öffentlichen Bewußtseins. Der Zeitgeist ist vielmehr der Gegner des Christentums geworden.“ Bezogen auf den Straftatbestand des Paragraphen 166 werde es im Blick auf eine mögliche Besserung wesentlich darauf ankommen, ob es gelingt, eine öffentliche Debatte über den Wert der Religion für das Gemeinwesen anzuzetteln, und daß in der Gesellschaft Wertevorstellungen wachsen, die die Bedeutung der Religion für die Menschen unterstreichen. Ohne das weitreichende zeugnisgebende Beispiel des Christen werde es allerdings nicht gelingen, diesen öffentlichen Diskurs über die notwendige Funktion der Religion zu fördern. Soziologisch erweise sich an dieser Nahtstelle der modernen Gesellschaft das, was die Demoskopin Elisabeth Noelle-Neumann vor Jahren als die „Schweigespirale“ umschrieben habe. „Wenn das Christliche, das Gespräch über Inhalt und Bedeutung des Glaubens, nicht mehr den Anklang, den Widerhall im Gespräch mit dem Nachbarn, am Arbeitsplatz oder auch in der Familie findet, dann verstummt es mehr und mehr, Schritt für Schritt - Schweigen“, erläuterte Westphalen. Diesen Trend könne der Christ nur durchbrechen, wenn er bereit sei, Zeugnis auch Andersdenkenden gegenüber davon abzugeben, daß Christentum keine Form des kollektiven Aberglaubens sei, sondern dem Menschen und der Welt Heil bringen könne. (PEK/To) Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 26 Wenn Pfarrgemeinden Weltverantwortung übernehmen... Kardinal Meisner gratulierte Anton-Roesen-Preisträgern PEK - „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“, leitete Joachim Kardinal Meisner seine Gratulation ein, um dann erfreut festzustellen: „Noch nie hat die Katholische Kirche in Deutschland soviele soziale Einrichtungen ins Leben gerufen wie in der Gegenwart.“ Gemeinsam mit Bischofsvikar Ludwig Schöller ehrte der Kölner Erzbischof anläßlich der Vollversammlung des Diözesanrates Vertreter des Pfarrgemeinderates St. Anna, Köln-Ehrenfeld, der Pfarrei St. Johannes der Täufer in Meckenheim und des Sozialen Arbeitskreises im Pfarrgemeinderat St. Margareta/ St. Marien, Brühl, als Gewinner des diesjährigen AntonRoesen-Preises. Unter 16 Bewerbern hatte sie die Jury wegen ihrer „herausragenden Leistung katholischer Christen auf dem Gebiet der Weltverantwortung der christlichen Gemeinde“ für die vom Erzbischof gestiftete und mit 8.000 Mark dotierte Auszeichnung ermittelt. Als maßgebliche Kriterien für die Preisvergabe galten: Bezug zum Thema „Weltverantwortung“, Umfang und Vielfalt der Aktivitäten, Originalität und Kreativität, Beispielhaftigkeit, pädagogischer Wert und weitere Wirkung des Projektes sowie Öffentlichkeitsarbeit und gesellschaftpolitische Zielsetzung. „Mit der Verleihung des nach dem Mitbegründer und ersten Vorsitzenden des Diözesanrates benannten Preises für gesellschaftspolitisches Engagement von Pfarrgemeinderäten soll auf den unverwechselbaren Weltauftrag hingewiesen, bereits Engagierte ermutigt und die Zurückhaltenden angespornt und zugleich eingeladen werden, am Weltauftrag der Kirche mitzuwirken“, erläuterte der Jury-Vorsitzende und Leiter des Katholisch-Sozialen Institutes in Bad Honnef, Joachim Sikora. Unter den eingereichten Initiativen hätten vor allem Partnerschaften mit Gemeinden in Entwicklungsländern, in Osteuropa oder in den Krisengebieten des Balkan dominiert, die in den meisten Fällen jahrzehntelange Kontinuität und Beständigkeit dokumentierten. Zudem seien mitunter „unglaubliche Beträge“ für diese Kooperationsprogramme zusammengetragen worden. So habe beispielsweise ein Dekanat im Laufe ihres Partnerschaftsprojektes allein über 2 Mio Mark zusätzlich zu den sonstigen im Dekanat realisierten Initiativen gesammelt, was mit einem der zwei zweiten Preise anerkannt werde, während der erste Preis gleich für drei ganz unterschiedliche Projekte ein und desselben Pfarrgemeinderates vergeben werde, begründete Sikora die Entscheidung: In einem „SozialKompaß“ habe der „Arbeitskreis Soziales“ des Brühler Pfarrgemeinderates alle Hilfsangebote ehrenamtlicher und hauptamtlicher Einrichtungen der Stadt Brühl zusammengestellt, der bereits in dritter Auflage erschienen sei. Ein „Treffpunkt für Menschen ohne Wohnung“ wurde in den Räumen der Caritas eingerichtet, und einen ambulanten Hospiz-Dienst startete der Pfarrgemeinderat mit der „Woche für das Leben1996“. „Diese ökumenisch getragene Initiative erfährt die Unterstützung und breite Akzeptanz durch Seelsorger, Ärzte, Pflegedienste, durch das Krankenhaus und durch die anderen Beratungsstellen der Stadt“, sagte Sikora. Seit seiner Gründung konnte der Hospiz-Verein 60 Mitglieder werben, wovon 40 zum aktiven HospizDienst bereit sind. Außerdem habe die Jury bei dieser Wahl sehr positiv registriert, daß die Brühler Gemeinden St. Margareta und St. Marien bereits ihr nächstes Vorhaben planten: die behindertengerechte Ausstattung ihrer Kirchen und Pfarrheime. (PEK/To) Fotos auf Abruf Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 27 Der Traum von der Einen Welt Ehrenfelder Pfarrgemeinderat St. Anna wurde mit dem Anton-Roesen-Preis ausgezeichnet PEK -“Wir begannen mit einem Traum: Von der Einen Welt, die nicht mehr aus Erster und Dritter Welt besteht; von dem einen Glauben, der uns über die Kulturen verbindet...; von einem Leben, das bei allen Unterschieden der materiellen Versorgung lebenswert ist. Wir sind schon ein gutes Stück auf dem Weg unseres Traumes weitergekommen. Wir hoffen, ihn zu Ende träumen zu können - ... Helfen Sie uns mit!?“ Mit diesem Appell in ihrer Broschüre machen Hubert und Sibylle Weber, die Leiter des Pfarrgemeinderat-Ausschusses für Mission und Entwicklung der Pfarrgemeinde St. Anna in Köln-Ehrenfeld, auf die 1974 entstandene Idee einer direkten Partnerschaft mit dem afrikanischen Dorf Ligunga in Tansania und der eigenen Gemeinde in Köln aufmerksam. Für dieses schon über 20 Jahre währende Engagement hat der Diözesanrat nun in der vergangenen Woche den Pfarrgemeinderat von St. Anna mit dem Anton-Roesen-Preis ausgezeichnet. Er honoriert damit die jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit der Gemeindemitglieder für ihr Projekt „Entwicklungsbezogene Partnerschaft Ligunga in Tanzania“, das sie auch in Zukunft fortsetzen wollen. Denn noch stünden die Menschen in Ligunga „erst auf einem Bein“. Und die Mitglieder des Ausschusses wollen warten, bis ihre Partner in „Ligunga Parish“, einem Gebiet mit einem Radius von etwa 60 Kilometern, dessen Mittelpunkt das Dorf Ligunga ist, mit beiden Beinen Fuß gefaßt haben. „Denn wenn Stürme kommen, braucht es zwei Beine, um darauf fest zu stehen“, erläutert das Ehepaar mit einem Bild. Begonnen haben die Kontakte mit der damaligen Buschgemeinde im Süden von Tanzania über einen afrikanischen Studenten, den die Mitglieder des Missionskreises von St. Anna nach einer Podiumsdiskussion zum Weltmissionstag kennengelernt hatten. Er erzählte ihnen damals, als sie gerade nach einem geeigneten Projekt suchten, bei dem der persönliche Kontakt mit ihren ausländischen Partnern gewährleistet war, von seiner Heimatgemeinde und seinem Bruder, der dort Pfarrer war. Aus dem anfänglichen Briefkontakt mit Father Edmund Mpangara entwickelten sich bald konkrete Pläne, wie den Menschen in der dortigen Region geholfen werden sollte. Bis heute hat sich Ligunga dank dieser Unterstützung auch beispielhaft gegenüber anderen Gebieten in Tanzania entwickelt. Doch ist bei dieser Hilfe nichts ohne die Unterstützung und Zustimmung der Bewohner selbst entstanden: „Alles, was in Ligunga geschieht, wird von den Menschen selbst entwickelt und durchgeführt“, betont Hubert Weber. Früher sah es dort so aus, wie es heute noch um die weitesten Teilen des Landes bestellt ist: Es gab kein größeres Dorf, und die Menschen bewohnten das Gebiet in Streusiedlungen. Diese waren aufgrund einer nicht vorhandenen Infrastruktur kaum erreichbar und während der Regenzeit vollkommen abgeschnitten, da feste Brücken fehlten. Die Häuser waren aus Lehm und Elefantengras gebaut und boten nur unvollkommenen Schutz gegen große Regenfälle. Auch mangelte es an Medizin gegen Malaria, sauberem Wasser, Kleidung, Werkzeugen und Fahrzeugen, um die von ihnen 180 Kilometer entfernte Bischofsstadt Songea zu erreichen. Diese Mißstände teilte die afrikanische Gemeinde ihren nach Wünschen und Anregungen fragenden deutschen Partnern nach und nach über Pfarrer Mpangara mit. Und in St. Anna schritt man zur Tat. Eine erste Hilfe bestand darin, die wegen Geldmangels unvollendeten Gebäude von Kirche und Pfarrhaus als sichere Ziegelsteinbauten fertigzustellen sowie eine Wasserleitung für das Ende der 60er Jahre gegründete und anfangs 1000 Einwohner zählende Dorf Ligunga zu legen. Paketsendungen mit Kleidung, Medizin, Seife, Werkzeugen, Nähmaschinen und vielem mehr folgten. Dies alles sind Waren, an die die Menschen dort nur sehr schwer bzw. überhaupt nicht gelangen, dafür eigens nach Songea reisen müssen, Geld für Übernachtung und Essen ausgeben, um dann oftmals Waren zu einem hohen Preis und geringer Qualität zu erstehen. Die Inflation Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 28 im Land ist zudem so hoch, daß sich Geldspenden überhaupt nicht lohnen, dafür aber Hilfsgüter, die wiederum im Land selber verkauft werden können, um so hilfreicher sind. Später folgten Fahrräder, Fahrzeuge und Ersatzteile, die in Containern verschickt wurden. Bis heute werden die Container vor der Kirche St. Anna gefüllt, in der auch die Waren und die für ihren Transport selbstgebauten Holzkisten lagern. Im Juli 1980 besuchte eine 15köpfige Gruppe aus Ehrenfeld zum ersten Mal ihre Partnergemeinde in Ligunga. Zwei weitere selbstfinanzierte Besuche, der letzte 1993, schlossen sich an. Auch Pfarrer Edmund Mpangara kam schließlich 1978 zum ersten Mal in die deutsche Gemeinde. Während dieser Zeit wurden die Beziehungen zwischen den Menschen im Dorf Ligunga und St. Anna immer persönlicher, so daß weitere Projekte gemeinsam in Angriff genommen wurden. Ein neuer Traktor zur Feldbestellung kam hinzu, ebenso ein kleines Gebäude für die Maismühle, eine Reisschälmaschine und von den Dorfbewohner selbstgebaute Holzbänke für die Schule. Auch als 1986 der neue Pfarrer Dismas Mahuwi den an Malaria erkrankten Mpangara ablöste, riß die Verbindung nicht ab. Nach Mahuwis Besuch 1989 folgten vielmehr weitere Initiativen, wie eine Erweiterung der Wasserleitung. 1993 wurde die medizinische Erstversorgungsstation, die Dispencary, in der afrikanische Schwestern arbeiten, und ein Schwesternhaus fertiggestellt. Darüber hinaus hat 1996 die afrikanische Regierung auf die Beschwerde der Dorfbewohner von Ligunga reagiert und den Bau einer festen Brücke über den Likumwa bewilligt, so daß das Dorf nun auch während der Regenzeit erreichbar ist. Weitere in Planung befindliche Vorhaben der Gemeinde sind ein Kindergarten aus Ziegelsteinen, die die Bewohner des Dorfes selber brennen. Entstehen soll ebenfalls eine Haushaltsschule unter Trägerschaft der Schwestern, in der 25 junge Frauen wichtige Grundlagen der Ernährung, Schneiderei, Hygiene, Kinderpflege und des Gartenbaus lernen. Eine solche Schule ist in den Dörfern die einzige Fortbildungsstätte für Frauen. Weiterhin soll auch in Lusewa, dem größten Ort der Pfarrei und zugleich Verwaltungszentrum des Bezirkes, ein Kindergarten und eine Secondary-School für die ganze Region gebaut werden. Die ersten beiden Schulgebäude sind bereits errichtet, der Schulbetrieb wird aber frühestens erst in drei Jahren aufgenommen. Seit 1974 bis heute hat die Gemeinde rund 1 Mio Mark in das Dorf Ligunga und seine sieben Außenstationen investiert. Bisher haben sich die Gemeindemitglieder von St. Anna unermüdlich für ihren Traum eingesetzt: viermal im Jahr halten sie einen Partnerschaftssonntag ab, auf dem sie über die neuesten Entwicklungen informieren. Und sie lassen immer einen Teil des Erlöses ihrer selbstinitiierten Basare, Altpapiersammlungen, Blumenverkäufen zu Muttertag, Suppenverkäufe in der Fastenzeit und der Pfarrfeste in St. Anna ihrer Partnergemeinde in Ligunga zugute kommen. In ihrer Arbeit versuchen sie, die afrikanischen Ujamah-Idee, nach der auch in ihrem Partnerdorf gearbeitet wird, nachzuvollziehen. Das bedeutet, möglichst einstimmige Beschlüsse zu fassen, indem miteinander geredet wird. Auch die gemeinschaftliche Arbeit sowie der daraus resultierende Erlös werden gleichermaßen auf alle verteilt. Bei ihren Aktivitäten werden sie immer wieder vom regelmäßigen Austausch mit den Menschen in Ligunga motiviert, bei dem sie sich nicht nur als Gebende, sondern auch als Empfangende betrachteten. „Indem sich unser Bewußtsein für fremde Mentalitäten, Sitten, Gebräuche und Kulturen öffnete, sind wir dem Fremden gegenüber toleranter geworden und haben gelernt, bei der Umsetzung von Projekten auch Verzögerungen in Kauf zu nehmen“, resümieren Sibylle und Hubert Weber rückblickend. „Wir haben gelernt, daß auch Umwege zum Ziel führen.“ Ligunga selber hat sich verjüngt, denn es bietet jetzt auch für die nachfolgenden Generationen Zukunftsperspektiven. Die ganze Region ist durch Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten für ihre Bewohner interessanter geworden. Diese kehren nun auch nach einer Ausbildung in der Bezirkshauptstadt und Bischofsstadt Songea in ihr auf inzwischen 5000 Einwohner Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 29 angewachsenes Dorf zurück, um an seiner Weiterentwicklung mitzuarbeiten. Damit sind die Initiatoren des entwicklungsbezogenen Projektes „Partnerschaft Ligunga in Tanzania“ in ihrer 20jährigen Arbeit ihrem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. Sie hoffen, daß die Menschen in St. Anna „auch in Zukunft wissen, was Partnerschaft heißt: Teilen, Liebe, Treue und Vertrauen.“ (PEK/G.T.) 17. April 1997 BUCHDIENST Nr. 152 Als Trappist sehen, fühlen und denken Schriften-Erstausgabe des spanischen Mystikers Rafael Arnáiz Barón PEK - Ein junger Mönch sitzt in seiner Zelle und ist glücklich. Der Grund: Er hat zwei Stunden Zeit „voller Frieden und Stille“ sowie eine Feder und ein Stück Papier. Ein wenig verwundert ist er über sein Glücksgefühl, und er beginnt zu überlegen, was er wohl jetzt täte, wenn er sich nicht für das Klosterleben entschieden hätte. Er trüge sich wohl - so denkt der Mönch bei sich mit dem Gedanken an einen komplizierten Ausflug, der ihm umso besser erschiene, je verwickelter er wäre. Nun aber begännen die selbstgeschaffenen Probleme: Vermutlich wüßte er nicht, welchen Anzug er anziehen sollte. Daher liefe er wohl lange Zeit im Hause hin und her und suchte vergeblich Zerstreuung, indem er in Zeitschriften zu blättern begänne und das Radio anstellte. Schließlich entschlösse er sich dazu, das Bequemste zu tun, nämlich nichts. Nicht ohne leise Ironie beschreibt der junge Trappistenbruder Rafael Arnáiz Barón das Glück eines Lebens in Schweigen und Zurückgezogenheit. Seine hypothetischen Gedanken erinnern an den Satz des französischen Philosophen Blaise Pascal, nach dem alles Unglück nur daher rühre, daß die Menschen nicht ruhig in ihrem Zimmer bleiben könnten. Die Schriften Baróns sind unlängst erstmalig in einer deutschen Gesamtausgabe im BernardusVerlag der Langwadener Zisterzienser erschienen. Der Band, der mit Zeichnungen des Autors illustriert ist, enthält über 230 Briefe und private schriftliche Aufzeichnungen, deren Hintergründe und Zeitumstände durch gelungene Anmerkungen erschlossen werden. Der Sammlung ist ein Vorwort des Kölner Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner vorangestellt, das die radikale Christusnachfolge Bruder Rafaels in den Evangelischen Räten beleuchtet. In einem Geleitschreiben an die Übersetzerin ermpfiehlt auch der Mailänder Erzbischof Carlo Maria Kardinal Martini die Lektüre. Der Titel „Nur Gast auf Erden?“ bezeichnet das Lebensprogramm Bruder Rafaels. Denn in dieser Welt fühlte sich Rafael Arnáiz Barón stets unterwegs und heimatlos. Er wurde 1911 im spanischen Burgos geboren und trat 1934 den Zisterziensern der strengen Observanz bei. Der Volksmund nennt diesen Zweig der Zisterzienser Trappisten, nach dem Ursprung der Reform des 17. Jahrhunderts im französischen Kloster La Trappe. Die Trappisten zeichnen sich durch ein stetes Stillschweigen in strenger Abgeschiedenheit, aber in einem ständigen gemeinsamen Leben (vita communissima) aus. Bruder Rafael konnte freilich nicht den üblichen Weg eines Novizen gehen. Für längere Zeiten nämlich mußte er wegen seiner starken Diabetes-Erkrankung die Abtei San Isidro de Duenas verlassen. An dieser Krankheit starb er 27jährig am 26. April 1938, nachdem er einige Monate zuvor endgültig und unter Verzicht auf alle Bequemlichkeit und Fürsorge in die Abtei zurückgekehrt war. Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 30 Die Briefe und Meditationen Baróns bestechen durch ihren gefälligen und zuweilen selbstironischen Stil. Sie sind in einem guten Sinne einfältig, weil sie auf kompliziertverwickelte Faltungen und Windungen menschlichen Denkens verzichten. So ist ihm das Sehen, Fühlen und Denken als Trappist weder etwas Außergewöhnliches noch etwas schwer Erfüllbares, vielmehr die angenehmste und nützlichste aller Aufgaben, denn es bedeute nichts anderes, als die eigenen Wünsche dem Willen Gottes anzugleichen. Das Leben in der Stille der „trape“ (wie der Trappist seine Zelle zu nennen pflegt) ist ihm Ausdruck dieser „erhabenen Übereinkunft“, die freilich die Welt nicht begreife. „Das Schweigen“, so Bruder Rafael, „ist der Inbegriff des kontemplativen Lebens“. Die Aufzeichnungen sind erfrischend offenherzig. Sie stammen allesamt aus der Situation und sind sowohl treuer Spiegel seines Denkens als auch an Gott gerichtete Gebete. Daher spart er auch seine Schmerzen über die Welt nicht aus, deren Treiben ihm zunehmend töricht und unnütz ist. Nicht zuletzt durch seine Erkrankung und durch den Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs wächst seine Sehnsucht nach dem Himmel, die ihn freilich nicht davon abhält, seine Lage geduldig anzunehmen und in die Hände Gottes zu legen. Glaubwürdig wird Bruder Rafael gerade dadurch, daß er auch von seinen Zweifeln und seiner Verzweiflung spricht, von seinen Anfechtungen und seiner Müdigkeit. Doch solche Momente tiefster Sehnsucht und Verzweiflung wechseln mit Glückserfahrungen ab, die ihn nur noch bewundernd vor den Geheimnissen Gottes stehen und die ihn letztlich immer wieder seine Sprachlosigkeit eingestehen lassen. Krankheit und Zeitumstände haben es dem jungen Rafael Arnáiz Barón nicht einfach gemacht. Nicht zu ermessen ist, welche literarische Reife er als Mystiker erreicht hätte, wenn ihm die Zeit gegeben worden wäre. Und dennoch sind die Schriften Bruder Rafaels demjenigen Genuß und Gewinn, der sich für die unheilbare Religiosität des Menschen Aufgeschlossenheit bewahrt hat. Die deutsche Erstausgabe schließt daher eine Lücke, zumal Papst Johannes Paul II. Bruder Rafael am 27. September 1992 seliggesprochen hat. Wie überschaubar und einfach die wirklich wichtigen Dinge des Lebens sein können, wie sehr aber auch solche Einfachheit erst einmal durchschaut sein will, schildert Bruder Rafael vier Monate vor seinem Tod in einer kleinen und unscheinbaren Begebenheit, die in einer Sammlung von Schriftstücken unter dem Titel „Mein Heft“ zu finden ist. An einem traurigtrüben und regnerischen Dezembertag nämlich, so erzählt Bruder Rafael, werde er dazu abgestellt, Rüben zu schälen. Die Zeit vergehe ihm schleppend, nur langsam und widerwillig fahre das Messer unter die Schalen der Rüben, und trübe Gedanken schlichen sich ein. Warum nur, so beginnt sich Bruder Rafael zu fragen, habe er sein Elternhaus verlassen, sei er hierhergekommen und schäle nun diese häßlichen Dinger? Plötzlich erscheint es ihm lächerlich, „mit der Ernsthaftigkeit eines Trauerbeamten Rüben zu schälen“. So vergehe der Nachmittag mit den Rüben, der Kälte und schleichender Schwermut. Bis er unvermittelt die Frage vernehme, was er da eigentlich tue. Schnell wie der Wind, so berichtet Bruder Rafael, durchdringe - nur Sache eines Augenblicks - ein helles Licht seine Seele, und sein Herz mache einen Sprung. Ohne nachzudenken antworte er: „Ich schäle Rüben - aus Liebe zu Jesus Christus!“ (PEK/Stefan Stüttem) Nur Gast auf Erden? Rafael Arnáiz Barón, Mystiker und Mönch. Erstmalige deutsche Gesamtausgabe seiner Schriften. BernardusVerlag (Zisterzienserkloster Langwaden, 41516 Grevenbroich, Tel. 02182 - 880255, Fax 02182 - 885913). 680 Seiten. DM 39,80. Langwaden 1996. ISBN 3-910082-37-8. Zu beziehen beim Verlag oder über jede Buchhandlung. Kompaktlösung für den Gottesdienst Neues Textbuch Gemeindemesse erschienen Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 31 PEK - Wozu man früher eine ganze Bibliothek benötigte, liegt nun in einem einzigen Band vor: die gesamten Texte, die in der Meßliturgie der katholischen Kirche gebraucht werden. In mehrjähriger Arbeit entwickelten Experten vom Deutschen Liturgischen Institut in Trier eine ebenso einfache wie praktische Lösung, um alle für den Gottesdienst notwendigen Texte des Meßbuchs und des Meßlektionars übersichtlich in einem Band zu vereinen. Das „Textbuch Gemeindemesse“ ist das erste Werk, in dem die sonst in einer Fülle von Büchern auf verschiedene Lesejahre, Wochentage und unterschiedliche Meßformulare verstreuten Texte gebündelt sind. Erstmals erlaubt ein Buch den direkten Zugriff auf die nötigen Texte, sei es nun zur Vorbereitung eines Festgottesdienstes, für eine Trauerfeier oder eine Hochzeit. Die Vielfalt liturgischer Texte quasi „unter einen Hut“ zu bringen, wurde vom Deutschen Liturgischen Institut durch ein ausgefeiltes und dabei leicht verständliches Verweissystem erreicht. Das Buch, das in zwei Teile gegliedert ist, enthält im ersten Teil die authentischen Texte des Meßbuches und im zweiten Teil eine Art „Perikopenbibel“. Durch einen klaren Schlüssel findet man dadurch auf Anhieb die passenden Texte für den jeweiligen Tag. Das „Textbuch Gemeindemesse“ ist, auch durch sein handliches Format, die Kompaktlösung für eine effiziente Gottesdienstvorbereitung. Das erschwingliche Buch wird jedoch nicht nur Priester und Liturgie-Kreise, die hier eine große Hilfe bei der Gottesdienstgestaltung finden, begeistern. Darüber hinaus ist es eine unverzichtbare Textquelle für Lektorinnen und Lektoren, zudem ein praktisches Grundlagenbuch für alle Teilnehmer am Gottesdienst. Denn bisher waren auch die Texte für Lektoren, Organisten, Vorsänger und andere Beteiligte auf verschiedene Ausgaben verteilt. Auch Gottesdienstbesucher können so erstmals alle authentischen Texte in einem Band kennenlernen. Die Ausführungen einer Arbeitsgruppe des Deutschen Liturgischen Institutes zu Geschichte und der heutigen Gestalt der Liturgie, zu ihrem spirituellen Gehalt und zu pastoralliturgischen Fragen erhöhen zudem den Gebrauchswert des Buches und laden zusätzlich dazu ein, den reichen Schatz der nachkonziliaren Meßliturgie neu zu entdecken. (PEK/P.V.) Liturgisches Institut Trier (Hrsg.): Textbuch Gemeindemesse. 2400 Seiten, erschienen in der Gemeinschaft mehrerer Verlage, im Buchhandel erhältlich. 128 DM. ISBN 3-629-01550-6 Hinweise auf Neuerscheinungen Willi Hoffsümmer: 150 Bausteine für Schulabschlußgottesdienste. Ökumenische Feiern zum Schuljahresende und zur Schulentlassung. 138 S. Bergmoser + Höller Verl., ISBN 3-88997-076-1 Als eine „schnelle Hilfe“ für überlastete Kolleginnen und Kollegen bezeichnet der Bergheimer Pfarrer sein jüngstes Werk, und er möchte die vorgeschlagenen Schulgottesdienste „wie Lebkuchen“ verstanden wissen: gut schmeckend, Freude bereitend, tröstend und stärkend. Die Kapitel greifen, jeweils gesondert für Grund- und weiterführende Schulen, als Anlässe das Schuljahresende, die Schulentlassung und den Tod eines Schülers sowie Fürbitten und Segensgebete auf. Die Vorschläge selbst greifen zahlreiche Themen und Stichworte phantasievoll und „schulgerecht“ auf und animieren zu eigenem Weiterdenken und -probieren. (PEK/C.H.) 17. April 1997 TERMINE Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 32 Nr. 247 Domforum 24. April 17 Uhr „Talk am Dom“: Priester sein zwischen Schauspiel und Wirklichkeit / Moderation: Helmut Frangenberg, Radio Köln Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/92 58 47-20, Fax -21 Karl-Rahner-Akademie 22. Mai 19.30 Uhr „ÜberKreuz“: Das Kreuz in der zeitgenössischen Bildenden Kunst Referent: Professor Jan Hoet 23./24. Mai Das christliche Bekenntnis zu Jesus, dem Juden Leitung: Professor Dr. Friedrich-Wilhelm Marquardt 28. Mai 19.30 Uhr Philosophisches Forum: „Die Freiheit der Gesellschaft auf dem Prüfstand“ / Referenten: Professor Dr. Edmund Braun, Professor Dr. Dieter Birnbacher, Professor Dr. Peter Ulrich, Professor DDr. Günter Altner (Folgetermine: 4., 11., 18.6.) 2. Juni 10 Uhr „So leben, als gäbe es einen Gott...“ Referent: Professor Dr. Fritz Köster SAC (Folgetermine: 9., 16., 23., 30.6.) 6. Juni 17.30-21 Uhr Podiumsgespräch: „Natur - Grundlage der Sexualmoral?“ Referenten: Professor Dr. Dietmar Mieth, Professor Dr. Eberhard Schockenhoff Karl-Rahner-Akademie, Jabachstraße 4-8, 50676 Köln, Tel. 02 21/ 23 42 22 Künstler-Union-Köln 20. April 20 Uhr Ostermusik 1997: Osterkantate von Fritz Schieri (* 1922) Leitung: Richard Mailänder Ort: St. Georg am Waidmarkt, Köln Künstler-Union-Köln, Marzellenstraße 32, 50668 Köln, Tel. 02 21/16 42-12 27 Erzbischöfliches Jugendamt Köln 1. Mai 12 - 18 Uhr „Kinder! bauen Brücken“ - Fest für Kinder und Familien Ort: Don-Bosco-Club, Tiefentalstraße 38, Köln-Mülheim Erzbistum Köln, Abt. Jugendseelsorge, 50606 Köln, Tel. 02 21/16 42-12 44, Fax -17 00 Katholisches Bildungswerk Bonn Woche für das Leben 1997: „Jedes Kind ist l(i)ebenswert“ 5. Mai Wenn das Wissen zur Falle wird - Pränatale Diagnostik und ihre Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 33 20 Uhr Folgen / Referenten: Professor Dr. Ludger Honnefelder, Professor Dr. Klaus Zerres, Christiane Becker-Lehnick, Dorothee Löhr Ort: Münstersaal, Gangolfstr. 14 27. Mai 20 Uhr Diagnose: Schwangerschaft - Hilfe, was soll ich tun? Beratung für das Leben, Unterstützung in einer Notsituation Ort: Kath. Centrum, Fritz-Tillmann-Str. 13 4. Juni 20 Uhr Frauengeschichten: Schwangerschaft damals - gestern - heute Eine literarische Spurensuche Ort: „SchauFenster“, Wesselstr. 9 6. Juni 10 - 17 Uhr Im Griff der Medizin - Schwangerschaft und Behinderung Betroffene beziehen Position Ort: Gemeindesaal der Kreuzkirche, An der Evangelischen Kirche 6 8. Juni 19.30 Uhr „Am 8. Tag“ - Film und Filmgespräch Ort: Kino in der Brotfabrik, Beuel Kath. Bildungswerk Bonn, Fritz-Tillmann-Str. 13, 53113 Bonn, Tel. 02 28/2 28 04-50 Katholisches Jugendamt in der Stadt Köln 10. Mai „Da berühren sich Himmel und Erde“ - Altenbergwallfahrt der katholischen Jugend Kölns 22 Uhr: Eucharistiefeier im Dom zu Altenberg Kath. Jugendamt in der Stadt Köln, Kasinostr. 5, 50676 Köln, Tel. 02 21/92 13 35-0, Fax -6 Katholisches Jugendamt Leverkusen 26. April 14 Uhr „Es geschah gleich nebenan...“ - Messelager Köln: Besuch und Führung durch das ehemalige KZ-Außenlager Köln-Deutz Leitung: Karola Fings, Historikerin Kath. Jugendamt Leverkusen, Goethestraße 11, 51379 Leverkusen, Tel. 0 21 71/4 50 01 Caritasverband für das Kreisdekanat Neuss e. V. 23. April 19 Uhr „Not sehen und handeln“ Eine Kunst-Aktion von und mit dem bildenden Künstler Gerhard Böttcher Caritasverband für das Kreisdekanat Neuss e.V., Unter den Hecken 44, 41539 Dormagen, Tel. 0 21 33/25 00-0, Fax -30 Gemeinschaft Katholischer Berufstätiger Frauen im Erzbistum Köln 4. Mai 10.45 - 17 Uhr „Gemeinsam oder einsam? - Umgang mit Lebensmustern“ Diözesantag / Ort: Maternushaus, Kardinal-Frings-Str., Köln 9.30 Uhr: Eucharistiefeier in St. Mariä Himmelfahrt, Marzellenstr. Gemeinschaft Katholischer Berufstätiger Frauen im Erzbistum Köln, 50606 Köln, Tel. 02 21/16 42-12 53, Fax -17 00 Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 34 St. Kunibert, Gymnich 8. Mai „Gymnicher Ritt“ - Gelübdewallfahrt zu Pferd und zu Fuß 8 Uhr: Pilgermesse; 9 Uhr: Reitermesse Pfarramt St. Kunibert, Gymnicher Hauptstr. 1, 50374 Erftstadt-Gymnich, Tel. 0 22 35/53 28, Fax 69 24 79 BonTours Katholische Reise GmbH 25. Mai bis 1. Juni Sonderreise zum 46. Eucharistischen Weltkongreß nach Breslau / In Zusammenarbeit mit dem Erzbistum Köln BonTours Kath. Reise GmbH, Weißhausstr. 21a, 50939 Köln, Tel. 02 21/94 20 06-0, Fax -22 24. April 1997 NACHRICHTEN Nr. 1668 Apostolischer Nuntius zu Gast im Priesterseminar PEK - Auf Einladung von Prälat Gerd Bachner, Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars, besucht der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Giovanni Lajolo, am 5. Mai die Kommunität des Kölner Priesterseminars. Zunächst feiert der Nuntius mit den Diakonanden und Presbyteranden die heilige Messe, um dann mit ihnen gemeinsam zu essen und sich in einem Gespräch den Fragen der Priesteramtskandidaten zu stellen. (PEK/Na 0004) 50 Jahre Rheinland-Pfalz: Ökumenischer Gottesdienst in Mainz PEK - Anläßlich des 50jährigen Bestehens des Landes Rheinland-Pfalz, in das das Erzbistum Köln mit seinem südlichsten Dekanat hineinragt, findet am 17. Mai um 19 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst im Dom zu Mainz statt. Er wird geleitet vom Mainzer Bischof Dr. Dr. Karl Lehmann und vom Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in der Pfalz, Werner Schramm. (PEK/Na 0005) Katholisch-Soziales Institut vervollständigt Porträtreihe der Kölner Erzbischöfe PEK - Mit dem Ende einer Ausstellung von Werken Ernst Günter Hansings ging jetzt auch ein Porträt des ehemaligen Kölner Erzbischofs Joseph Kardinal Höffner in den Besitz des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) in Bad Honnef über. Das Geschenk der Arbeitsgemeinschaft für gesellschaftspolitische Bildung schließt im KSI die Lücke zwischen den Hansing-Porträts der Kardinäle Frings und Meisner und würdigt einen bedeutenden Repräsentanten der christlichen Soziallehre. Der Künstler machte mit diesem Werk eine Ausnahme von seinem Grundsatz, nur lebende Persönlichkeiten zu malen. Ihn habe der große Zuspruch, den seine Honnefer Ausstellung bei den über 3000 Besuchern fand, zur Vollendung motiviert. (PEK/Na 0006) Blutspendetermin im Generalvikariat Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 35 PEK - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kölner Generalvikariats werden am kommenden Mittwoch, 30. April, „zur Ader gelassen“: Nach einer erfolgreichen Blutspende-Aktion im Jahr 1996 hat die Mitarbeitervertretung zu einem neuen Blutspendetermin eingeladen. Von 9 bis 13 Uhr wird das Deutsche Rote Kreuz die Aktion im Maternushaus durchführen und zudem für jede Blutspende einen Obulus zugunsten eines caritativen Zwecks entrichten. (PEK/Na 0007) Diözesantag der Krankenhaus-Seelsorger: Arbeiten an einer Schnittstelle PEK - Die Krankenhaus-Seelsorge ist an der Schnittstelle zwischen den Systemen „Krankenhausorganisation“ und „Kirche“ angesiedelt und bezieht von daher ihre spezifischen Arbeitsbedingungen: Das rief der Freiburger Pfarrer und Organisationsberater Dr. habil. Nobert Schuster den 80 Krankenhaus-Seelsorgerinnen und -Seelsorgern ins Gedächtnis, die sich zum diesjährigen Diözesantag der Krankenhausseelsorge im Kölner Maternushaus versammelt hatten. Diese Schnittstelle könne schnell zur Bruchstelle werden, wenn die Eigengesetzlichkeiten der beiden Systeme übersehen oder falsch eingeschätzt würden. Sowohl Krankenhaus als auch Kirche müßten die Krankenhaus-Seelsorge zu ihrem Gelingen nachdrücklich unterstützen. Wenn dann die Seelsorger ein besonderes Gespür für die Bedingungen ihres Arbeitsfeldes entwickelten, könnten sie mit größerer Bewegungsfreiheit wirken als andere Mitarbeiter im Krankenhaus. Schuster kritisierte, daß sich Seelsorge zu schnell der Erfolgsbemessung entziehe. Er verwies auf das Schriftwort „Wer in mir bleibt, bringt reiche Frucht“ und untersuchte von dort aus die Rahmenbedingungen für ein solches Fruchtbringen unter den Bedingungen des Krankenhauses. (PEK/Na 0008) Müttergenesung: Konferenz der katholischen Träger PEK - Die Träger der Katholischen Müttergenesungshäuser und die Diözesan-Geschäftsführungen der Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung kommen vom 28. bis 30. April im Kölner Maternushaus zu ihrer Gemeinsamen Konferenz zusammen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem ein Situationsbericht zur Lage in den Kur-Einrichtungen und Projekte zum Qualitätsmanagement und zum Marketing, außerdem Thesen zur Zukunft der Müttergenesung. (PEK/Na 0009) Düsseldorfer Pfarre St. Theresia vom Kinde Jesu eröffnet Hospizbüro PEK - Todkranken Menschen und ihren Angehörigen im Düsseldorfer Süden bietet die Pfarre St. Theresia vom Kinde Jesu seit einigen Wochen Rat und Hilfe an: Jeweils montags von 10 bis 12 Uhr und freitags von 15 bis 17 Uhr sind im Nikolaus-Ehlen-Haus in der Carl-SeveringStraße 4 Hospizmitarbeiterinnen und -mitarbeiter anzutreffen, die helfen, Kontakte vermitteln oder auch nur zuhören. Außerhalb der Bürozeiten ist unter der Nummer 7 02 28 66 ein Anrufbeantworter geschaltet, der jederzeit auch von Menschen erreicht werden kann, die nicht zum Hospizbüro kommen können. Träger ist die Ökumenische Hospizbewegung DüsseldorfSüd e.V. in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Düsseldorf. (PEK/Na 0010) Kontakt: Dr. Michael Rieger, Carl-Schmidt-Str. 22, 40595 Düsseldorf, Tel. 02 11/70 03 96 24. April 1997 ARTIKEL UND REPORTAGEN Nr. 823 Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 36 Eine Herberge des Menschen bei Gott Kardinal Meisner weihte Edith-Stein-Exerzitienhaus in Siegburg ein PEK - „In den alten Gemäuern unserer Abtei ist etwas wirklich Neues entstanden“, würdigte Abt Dr. Placidus Mittler gleich zu Beginn des festlichen Gottesdienst in der Abteikirche auf dem Siegburger Michaelsberg das im Westflügel der Klosteranlage neu entstandene Edith-SteinExerzitienhaus des Erzbistums. Rund dreihundert Besucher - unter ihnen viele Geistliche und Mitarbeiter im pastoralen Dienst - waren aus der Kreisstadt, aber auch aus weiten Teilen des Erzbistums zur feierlichen Einweihung durch Joachim Kardinal Meisner angereist. Dem Kölner Erzbischof dankte der Abt für die Entscheidung zugunsten dieses Hauses bei der Planung einer solchen Einrichtung und wertete die Wahl des Ortes als einen „Modellfall echter Partnerschaft“ zwischen der Mönchsgemeinschaft und dem Exerzitienhaus, die sich schon sehr bald bewähren kann. Denn ab sofort öffnet das Haus mit einem umfangreichen Exerzitienangebot seine Pforten. „In unseren Bildungshäusern geht es meistens um ‘links’ oder ‘rechts’, um den Meinungsstreit über ‘progressiv’ und ‘konservativ’, über die Ausrichtung des Menschen in dieser Welt. Im Exerzitienhaus kann und darf es nur um ‘oben’ oder ‘unten’ gehen, um Gott und den Menschen, eben um jene Dimension, die wesentlich für den Menschen ist“, stellte Joachim Kardinal Meisner in seiner Predigt unmißverständlich klar. Auch die Patronin des Hauses, Edith Stein, sei weder eine Rechte noch eine Linke gewesen, sondern ein Mensch Gottes. In ihrem irdischen Leben nach dem Willen des Himmels sei die Kölner Selige eine normative Gestalt für die Arbeit des neuen Exerzitienhauses, begründete Meisner die Namenswahl der in Auschwitz ermordeten Philosophin und Karmelitin Schwester Benedicta a cruce. Gleichzeitig läßt sich an der deutsch-jüdischen Märtyrerin, die 1922 zum katholischen Glauben konvertierte, wie an kaum einer anderen Frauengestalt der jüngeren Kirchengeschichte die unermüdliche Suche nach Wahrheit und Glaubenserfüllung festmachen, so daß schon ihr Name allein programmatisch und aktuell den Besuchern auf dem Michaelsberg Wegweisung in Zeiten der Stille und Einkehr bietet. „Edith Stein zeigt uns den Weg von den Oberflächlichkeiten und Eitelkeiten dieser Welt zum Wesentlichen und Eigentlichen menschlicher Berufung, indem der Mensch von unten dem Gott von oben begegnen darf“, betonte auch der Kardinal. Denn da den Menschen zu wenig die Wege von unten nach oben gewiesen würden vor lauter Streit um rechts oder links, hätten sie die Orientierung verloren und sich auf eigene Faust auf die Suche gemacht und dabei die seltsame Welt der Esoterik entdeckt, wo aber letztlich nur die Enttäuschung das Resultat ihrer Suche sei. Das Exerzitienhaus nannte Meisner in diesem Zusammenhang eine „Herberge des Menschen bei Gott“, ein „Haus des Gebetes und der Vergebung“. Es sei höchste Zeit, daß neben den verschiedenen Bildungshäusern der Diözese nun auch ein Exerzitienhaus eröffnet werde, unterstrich der Erzbischof die Bedeutung des Betens. Denn Gebet erneuere das Angesicht der Erde. Und der Lobpreis Gottes komme nicht aus den Häusern der Satten und der Genügsamen, sondern aus den Feueröfen der Verfolgten und Leidenden, fügte Meisner im Hinblick auf die Ermordung Edith Steins in den nationalsozialistischen Gaskammern hinzu. Das Exerzitienhaus möge unter einem Dach mit der Benediktinerabtei der Ort der Begegnung zwischen „oben“ und „unten“ werden, wo man auf Erden den Lebensstil des Himmels erlerne. „Passen wir auf, daß es wirklich ein geisterfülltes Haus werde!“, mahnte der Kardinal, als er nach dem Pontifikalamt in der Gestalt eines Wandkreuzes symbolträchtig an den Leiter des Hauses, Pfarrer Volker Weyres, zugleich den imaginären Schlüssel zu dessen neuer Wirkungsstätte überreichte. Mit langanhaltendem Beifall beglückwünschten und ermutigten Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 37 alle Anwesenden Weyres zu seiner neuen Aufgabe. „Die Nachbarschaft und gegenseitige Gastfreundschaft bilden eine ganz eigene Chance dieses Ortes“, freute sich Weyres sichtlich über die zukünftige Verantwortung, „mögen viele Menschen die Erfahrung machen, daß die Türen dieses Hauses wie die Haustüren Gottes immer offen für sie stehen.“ (PEK/To) Das ausführliche Exerzitien-Programm ist zu beziehen beim: Edith-Stein-Exerzitienhaus, Michaelsberg, 53721 Siegburg, Telefon 02241/ 125-0 und in der Hauptabteilung Seelsorge des Erzbistums, Marzellenstraße 32, 50668 Köln, Telefon 0221/ 1642-1567. Eine „Umarmung“ aus Stein Erzbistum ermittelte Gewinner des Architekturwettbewerbs für den Kirchenneubau St. Theodor PEK - Nach vierwöchiger Vorprüfung und dreitägigem Intensivdurchgang stand es schließlich für die Preisrichter fest: Paul Böhm, der Jüngste der renommierten Kirchenbau-Dynastie und Enkel Dominikus Böhms, baut die neue Kirche St. Theodor im Kölner Stadtteil Vingst. Die Experten-Jury des Erzbistums hatte seinen Entwurf als den besten unter den 162 zum ausgelobten Wettbewerb eingereichten Bewerbungen ermittelt. Der zweite Preis wurde an den Kölner Architekten Joachim Schürmann vergeben; die weiteren Plätze belegen Hans Joachim Stromenger, das Büro Walter von Lom & Partner sowie Johannes Schilling. Vier Arbeiten wurden angekauft. Für Paul Böhm ist es der erste Kirchenbau-Auftrag und von daher „eine große Herausforderung und besonders reizvoll“, wie er selbst gesteht, zumal der Entwurf natürlich auch bereits innerhalb der Familie diskutiert wurde. Vorgesehen hat er einen spiralförmigen Rundbau, „der vor allem auf die zentrierte Liturgieordnung ausgerichtet ist“, erläutert der Architekt sein Modell. „Durch ein großes einladendes Portal betritt man über den Windfang einen schlichten, aber feierlichen Raum, der von zwei Ringstücken mit unterschiedlichen Radien gebildet wird. Diese nehmen den bestehenden Kirchturm in einer Art offener ‘Umarmung’ in den Kirchenraum auf.“ Der Kampanile als historisches Fragment werde somit Bestandteil des Neuen; Tradition und Zukunft bildeten in dieser architektonischen Anordnung eine harmonische Einheit. Eine flache Treppe führt rund um das Gebäude auf das Kirchdach hinauf. „So entsteht ein begehbarer, benutzbarer, öffentlicher Kirchenbau“, beschreibt Böhm seine Idee, die der Phantasie der Gemeinde, was die Nutzungsmöglichkeiten der zusätzlich auf dem Kirchendach gewonnenen Fläche angeht, keine Grenzen setzt. „Dieser Entwurf zeichnet sich dadurch aus, daß er den beiden von der Pfarre vorgegebenen Nutzungsbereichen, dem Ort der Liturgie und dem Ort der Caritas, gleichermaßen Rechnung trägt“, begründet Erzdiözesanbaumeister Josef Rüenauver die Entscheidung der Jury, die selbstverständlich alle eingegangenen Arbeiten zunächst mit Tarnzahlen versehen hat, um unvoreingenommen und ohne Wissen um die Person eine unabhängige Entscheidung treffen zu können. Mit allein sieben Annexräumen, die sich um den eigentlichen Kirchenraum legen, somit auch formal dem inhaltlichen Anspruch von Geborgenheit entsprechen und ebenerdig zur angrenzenden Straße liegen, berücksichtigt Böhm die vielen Gemeindeinitiativen von St. Theodor, für die im direkten Zusammenspiel von Liturgieraum und Sozialräumen immer genügend Platz geschaffen sein muß. Und so schließt sich an den Kirchenraum im Norden ein Gebäuderiegel an, der für ganz unterschiedliche Veranstaltungen, wie zum Beispiel für Ausstellungen, genutzt werden könnte und in den auch die Bücherei integriert ist. Der Platz vor der Kirche steigt leicht zum Portal an; hinter dem Gotteshaus ist der „Pfarrhof“ tiefer gelegen, von dem aus Werkstatt, Lagerräume und der Pfarrsaal zu erreichen sind. Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 38 Präzise Vorüberlegungen von Pfarrer Franz Meurer hatten bereits in der Wettbewerbsausschreibung darauf hingewiesen, daß die Vingster, deren Viertel mit einer hohen Arbeitslosenzahl als eines der ärmsten Nordrhein-Westfalens gilt, zwar ein sehr aktives Gemeindeleben gestalten, jedoch selbst nur über geringe finanzielle Mittel für ihre Initiativen verfügen. Dieser Entwurf entspreche nun genau der Situation und den Vorstellungen der Gemeinde, ist sich Meurer sicher, „denn die Menschen haben eine enorme Sehnsucht nach Geborgenheit“. Und dieses Gotteshaus lade zur Konzentration und zur Ruhe ein, aber auch die sehr differenzierten Aktivitäten der Gemeinde fänden in diesem Modell Berücksichtigung. Und beides, die zahlreichen gemeindlichen Initiativen einerseits und das Bedürfnis nach Geborgenheit und Initimität andererseits fänden genau in diesem räumlichen Angebot mit Teilräumen und zusätzlichen Nischen Entsprechung. Denn vorrangig lebe diese Gemeinde von der Caritas, so Meurer: von der Gottes und der der Gemeinde untereinander. So hat auch der Kirchenvorstand bereits signalisiert, daß er sobald wie möglich einer Realisierung dieses Architekturkonzeptes zustimmen will, so daß der Bau nach allen noch notwendigen Feinabstimmungen voraussichtlich im kommenden Frühjahr beginnen kann. Auch für Diözesanbaumeister Rüenauver ist nach vielen Gesprächen mit Pfarrer Meuerer klar: „Hier wird deutlich, daß sich eine Gemeinde eine Kirche baut und nicht eine kleine Gruppe für eine Gemeinde baut.“ Aber auch Grundsätzliches liest Rüenauver an den Modellen und Entwürfen zu diesem Bauprojekt ab: Einen Großteil der 162 Wettbewerbsarbeiten habe ein deutliches Mißverstehen der Bedeutung von Kirchenbau und Liturgie gekennzeichnet, so daß die Mehrheit der Vorschläge bereits in der ersten Runde als fragwürdig abgelehnt werden mußte, zieht er Bilanz. Die meisten der Teilnehmer hätten bereits die Nähe zur Kirche verloren, wie ihre entsprechenden Ausführungen dokumentierten. Rüenauver will nun mit einer Auswertung des Wettbewerbs den Versuch unternehmen, das Verständnis für diesen wichtigen Religions- und Kulturfaktor neu zu stärken. Dabei weiß er schon jetzt: „Es wird sehr viel daran liegen, ob es der Kirche auch in Zukunft gelingt, ihre Themen verständlich zu machen.“ (PEK/To) Die Ausstellung mit allen Entwürfen und Modellen ist noch bis zum 30. April im Erzbischöflichen Priesterseminar, Kardinal-FringsStraße 12, 50668 Köln, zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis freitags 8-17 Uhr, samstags 8-12 Uhr. 24. April 1997 BUCHDIENST Nr. 153 Bibelgeschichten im Comic-Format Monatstitel „Wie war das ...?“ fragt nach „Storys“ aus der Bibel PEK - Der Privatgelehrte Professor Hein Stein und sein Butler-Drache Balthasar kommen beim Frühstück ins Grübeln: „Was war früher, die Henne oder das Ei?“ Professor Hein Stein sagt dem wißbegierigen Drachen, daß in der Bibel erklärt wird, wie alles entstanden ist. „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr ...“ Im Bastei-Verlag, der für Kinder und Jugendliche einige Comic-Reihen anbietet (z. B. „Die Schlümpfe“), gibt es seit Jahresbeginn einen neuen Monatstitel: „Wie war das ...? Spannende Storys aus der Bibel“. Die Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 39 eingangs zitierte Szene ist der Januar-Nummer „Damals im Paradies“ entnommen, auf die sich diese Besprechung bezieht. Die (durchwegs korrekten) Bibelzitate werden ergänzt durch Kalenderblätter für die sieben Schöpfungstage, durch flotte Sprüche und lustig dreinschauende Tiere, durch Engel und Kosmonauten, aber auch durch Fußnoten zu hebräischen Wörtern (z. B. Adam, Sabbat). Als Adam im Garten Eden seine Kokosnuß schlürft, fällt ihm auf, daß es bei den Tieren überall Paare gibt, nur er allein ist. Der Kommentar spricht von „Gefühlen der Einsamkeit“. Das mag als eine gelungene „Auffüllung“ der kaum psychologischen Sprache der Bibel hingehen. Bedenklich im Sinne eines verstaubten Mädchen- und Frauenbildes wird es jedoch, wenn es über die Erschaffung der Frau heißt: „Anmutig ordnete er (Gott) ihr langes, fließendes Haar. Liebevoll flößte er ihrem Geist Zartheit, Sanftheit und unendliche Liebe ein. ... Langsam und anmutig trat Eva auf Adam zu ...“ Und in der Tat ist Eva als eine blauäugige Blondine mit Barbiepuppen-Figur gezeichnet. Das Gespräch zwischen Eva und der Schlange fällt dann wieder besser „ergänzt“ aus. Auf einer Zwischenseite wird der „Apfel“ lustig als verbotener Wunsch nach einem „Apple-“ statt einem DOS- oder Windows-Computer gedeutet. Im lexikonartigen Anhang heißt es von dem Baum, daß er „sicher kein Apfelbaum, sondern eine Dattelpalme“ war, wie eine Tonscherbe aus Mari nahelegt. In diesem wissenmäßig erläuternden Anhang gibt es zudem Fotos von Schäfern und Fischern im Zweistrom-Land - und die unvermeidlichen Rugel-Illustrationen aus dem alten Katechismus bzw. der Kinderbibel (bis in die 50er Jahre). Über sie heißt es zwar: „Diese Abbildungen aus alten Religionsbüchern zeigen, wie man sich das Leben von Adam und Eva im Paradies und ihre Vertreibung vorgestellt hat.“ Aber der Comiczeichner verwendet einige Seiten vorher die Rugel-Vorlage ungeniert für die Vertreibungsszene - neu ist nur die Sonnenbrille des Engels mit dem Flammenschwert. Wie ist dieser Bibel-Comic theologisch und didaktisch zu beurteilen? Die Einklammerung durch das Gespräch zwischen einem wissenden Professor und einem wißbegierigen „Dino“ erscheint sogar als klassischer Kunstgriff. Die kurzweiligen Sprüche und Bildgags sind wohl kindgemäß, sie schmälern nicht das meist erreichte Erzählungsniveau der Bibel. Die Mischung aus Bibelzitaten und (psychologischen) „Auffüllungen“ ist bis auf die traditionellen Geschlechterrollen als gelungen zu bezeichnen. Die Comiczeichnungen haben Durchschnittsniveau. Alles in allem keine Verunstaltung der biblischen Geschichte, sondern eine durchaus mögliche Aufbereitung - freilich auch keine wirklich originelle. (PEK/Prof. Dr. Rüdiger Funjok SJ) „Wie war das ...? Spannende Storys aus der Bibel“, monatlich im Bastei-Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach, je 36 Seiten/3,80 DM. 24. April 1997 TERMINE Nr. 248 Erzbischöfliches Diözesanmuseum Köln 18. April bis 20. August Reihe „...im Fenster“: Manos Tsangaris - „Sammlung für das offene Museum“ Erzbischöfliches Diözesanmuseum, Roncalliplatz 2, 50667 Köln, Tel. 02 21/2 57 76 72, Fax 25 48 42 Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 40 Domforum 28. April 17 Uhr „Lebensspuren“: Leben spüren. Zeit für meine Sinne: Augen-Blicke Leitung: Eva-Maria Will, Theologin und Kunsthistorikerin 28. April 18.30 Uhr „Sinnsuche - Weltanschauungen auf dem Prüfstand“: Zeugen Jehovas 29. April „Glaubensversuche“: Neben der Spur? „Ich bin der Weg...“ - Jesus von Nazareth / Gesprächsleitung: Ludger Torka, Kaplan Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/92 58 47-20, Fax -21 ASG-Bildungsforum 24. April 17 - 22 Uhr „Gut und Böse“ in der Natur und in der christlichen Religion Professor Dr. Carsten Bresch, Biologe, im Gespräch mit Professor Dr. Sigurd Daecke, Theologe Ort: Bastionstraße 6 13. Mai 18 - 19.30 Uhr Reinkarnation als Aspekt der Auferstehung? Sind Reinkarnationsvorstellung und Christentum miteinander vereinbar? / Referent: Pater Professor Dr. Joachim Piepke Ort: Franziskanerkloster, Immermannstr. 20, Eingang Oststraße ASG-Bildungsforum, Gerresheimer Straße 90, 40233 Düsseldorf, Tel. 02 11/ 17 40-0, Fax -222 Josefs-Gesellschaft e.V. - Kath. Träger von Einrichtungen zur Rehabilitation Körperbehinderter 20. Mai 14.30 Uhr „Kathrin spricht mit den Augen“ - Vorstellung des KinderbuchProjekts in Anwesenheit der Autoren, Kathrin Lemler (11 Jahre) und Stefan Gemmel, Heilerziehungspfleger Ort: Domforum, Domkloster 3 Josefs-Gesellschaft e.V., Kath. Träger v. Einrichtungen zur Rehabilitation Körperbehinderter, Alarichstr. 40, 50679 Köln, Tel. 02 21/88 99 80 Caritas-Jugendhilfe Gesellschaft bis 30. April „ausgebootet“ - Skulpturen im sozialen Raum von Klaus Simon, entstanden in Zusammenarbeit mit Kindern von Haus St. Gereon, Bergheim-Zieverich / Ort: Kreissparkasse, Zweigstelle Bergheim Caritas-Jugendhilfe Gesellschaft mbH, Klosterstr. 79d, 50931 Köln, Tel. 02 21/94 05 10-0 Katholisches Bildungswerk Bonn 25. April 19.45 Uhr Therese von Lisieux - Geschichte eines angefochtenen Lebens Referentin: Sr. Waltraud Herbstrith OCD, Tübingen Ort: Karmel St. Joseph, Karmeliterstr. 1, Bonn-Pützchen Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 41 Kath. Bildungswerk Bonn, Fritz-Tillmann-Str. 13, 53113 Bonn, Tel. 02 28/2 28 04-50 Arnold-Janssen-Haus 17. - 19. Mai Pfingsttreffen 1997 für junge Familien und junge Erwachsene Arnold-Janssen-Haus, Arnold-Janssen-Str. 24, 53754 Sankt Augustin, Tel. 0 22 41/23 73 64, Fax 2 70 97 St. Cosmas und Damian, Köln-Weiler 27. April Deutsch-polnische Begegnung. St. Adalbert-Tag in Köln-Weiler Katholische Kirchengemeinde St. Cosmas und Damian, Regenboldstraße 4, Tel. 02 21/79 95 18, Fax 79 48 23 St. Katharina, Swisttal-Buschhoven 22. - 29. Juni „Rosa Mystica“ - 807. Maria-Rosenfest / Wallfahrtsoktav Kath. Pfarramt St. Katharina, Toniusplatz 5, 53913 Swisttal-Buschhoven, Tel. 0 22 26/2 70-0, Fax -2 Neue Programme Mentorat der Laientheologinnen und Laientheologen Bonn: Sommersemester 1997; Noeggerathstraße 18, 53111 Bonn, Tel. 02 28/69 04 57 30. April 1997 NACHRICHTEN Nr. 1669 Kardinal Meisner referiert auf dem Eucharistischen Weltkongreß PEK - Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner wird am Eucharistischen Weltkongreß vom 25. bis 28. Mai in Breslau teilnehmen und einen Vortrag halten. Das Thema seines Referats am 27. Mai lautet „Eucharistie: Ankündigung und Zeugnis des Geschenkes der Freiheit“. (PEK/Na 0011) Festakt zum 25jährigen Bestehen des Studienhauses St. Lambert mit Kardinal Meisner PEK - Das Studienhaus St. Lambert, eine überdiözesane Priester-Ausbildungsstätte in Lantershofen bei Ahrweiler für Männer ab 25 Jahre, feiert in diesem Jahr sein 25jähriges Bestehen. Am 3. Mai ist Erzbischof Joachim Kardinal Meisner im Haus zu Gast und feiert um 9 Uhr die Eucharistie. Im anschließenden Festakt hält er den Festvortrag. Seit Bestehen des Studienhauses wurden dort 272 Priester aus allen deutschen Diözesen und Ordensgemeinschaften ausgebildet, darunter 17 für das Erzbistum Köln. Zu den Mitbegründern zählte auch der vormalige Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Höffner. (PEK/Na 0012) Siehe auch „Artikel und Reportagen“ Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 42 Kolpingwerk ehrt Generalpräses Festing: Feier mit Kardinal Meisner und Minister Blüm PEK - Das Internationale Kolpingwerk, dessen Generalversammlung vom 5. bis 10. Mai in Bensberg tagt, ehrt mit einem Festakt seinen Generalpräses Prälat Heinrich Festing, der dieses Amt seit 25 Jahren verwaltet. Die Feier am 10. Mai beginnt mit einem Festgottesdienst um 9 Uhr in der Kölner Minoritenkirche, in der Adolph Kolping begraben ist. Um 11 Uhr schließt sich der Festakt im Börsensaal der Kölner Industrie- und Handelskammer an. Die Festredner sind Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und Bundesarbeitsminister Norbert Blüm. Zur Generalversammlung des Kolpingwerkes, die sich erstmals in Deutschland versammelt, werden 200 Delegierte aus 32 Ländern erwartet. Auf der Tagesordnung steht auch die Wahl des Generalpräses. Festing stellt sich erneut zur Wiederwahl. Über ihre Beratungen berichtet die Versammlung auf einer Pressekonferenz am 9. Mai um 11 Uhr im Kardinal-Schulte-Haus, Bensberg. Das Internationale Kolpingwerk hat derzeit 400.000 Mitglieder und ist in 51 Ländern tätig. (PEK/Na 0013) Internationales Kolpingwerk, Pressereferat, Kolpingplatz 5-11, 50667 Köln, Tel. 02 21/2 07 01-48, Fax -46 Deutsch-polnische Begegnung mit Nuntius und Botschafter: „Wir sind alle eins in Christus“ PEK - In Gedenken an den 1000. Todestag des heiligen Adalbert beging am Sonntag die katholische Kirchengemeinde St. Cosmas und Damian in Köln-Weiler einen Tag deutschpolnischer Begegnung. Der päpstliche Nuntius in Deutschland., Dr. Giovanni Lajolo, wies in seiner Ansprache auf die christliche Bedeutung hin, die mit der Förderung des friedlichen und freundschaftlichen Miteinanders beider Völker verbunden ist: „Menschen aller Völker, Deutsche und Polen, sind eins in Christus. Diese Einheit löscht jedoch nicht unsere Individualität aus, sondern verstärkt sie in der Harmonie miteinander. Der polnische Botschafter Dr. Andrzej Byrt hob den Wert der gegenwärtigen polnisch-deutschen Zusammenarbeit hervor. Er betonte, daß die Gestalt des heiligen Adalbert grundlegend für die Neugestaltung der Nachbarschaft beider Völker sei; in unserer Zeit bestehe die „einmalige Chance, sich auf die Ideale des heiligen Adalbert zu besinnen.“ Die Berührungspunkte der deutsch-polnischen Geschichte weisen weit zurück: Die christliche Mission des heiligen Adalbert im „Land der Prußen“ und seine Verdienste um die Verbreitung des Christentums innerhalb des östlichen Mitteleuropas waren maßgeblich für die friedliche Annäherung beider Völker. Diese wurde noch zu Lebzeiten des Hl. Adalbert mit der Ehe zwischen Mieszko, dem Sohn des Polenherzogs Boleslaw I., und Richeza, der aus dem Rheinland stammenden Nichte des Kaisers Otto III. besiegelt. Der Hl. Bischof Adalbert von Prag ist für die Polen ein Schutzheiliger und wird außer in Tschechien und in der Slowakei auch in Ungarn besonders verehrt. Die heutige Abtei Brauweiler erhebt sich auf Resten der Abtei, die unter Königin Richeza 948 erbaut wurde. In einer Wandnische, die für das Grab der Königin bestimmt war, befindet sich heute eine Reproduktion der Schwarzen Madonna von Tschenstochau. Der Pfarrer von St. Cosmas und Damian, P. Werner Wanzura, wies in seiner Ansprache auf das seit über 20 Jahren bestehende nachbarschaftliche Verhältnis und den engen Austausch mit der polnischen Gemeinde hin. Daraus entstehe eine „pastorale Arbeit, die in der Gemeinsamkeit der christlichen Liebe geknüpft wird.“ (PEK/Na 0014) Journalisten-Workshop zum Thema „Euthanasie oder Sterbebegleitung“ Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 43 PEK - „Kein Leben ohne Sterben - Euthanasie oder Sterbebegleitung?“ lautet das Thema des 10. Workshop für Journalistinnen und Journalisten, den die Pressestellen des Erzbistums Köln, des Bistums Aachen und der Evangelischen Kirche im Rheinland gemeinsam am 22. und 23. Mai in Aachen veranstalten. Ziel des Workshop ist , journalistische Recherchen zu erleichtern und dabei die Standpunkte der katholischen und evangelischen Kirche kennenzulernen. Eingeladen sind Volontäre, Jungredakteure und Journalisten aller Medien. Die Veranstalter halten Informations- und Anmeldeunterlagen bereit. (PEK/Na 0015) Presseamt des Erzbistums Köln, 50606 Köln, Tel. 02 21/16 42-14 11, Fax -16 10 Collegium Marianum Neuss stellt sich vor PEK - Mit zwei Faltblättern stellt sich das Neusser Collegium Marianum vor: „Vom Beruf zur Berufung“ und „Wir öffnen Türen“ lauten die Titel der beiden Informationen, mit denen die Bildungseinrichtung auf sich aufmerksam macht. Das Collegium Marianum ermöglicht Männern mit abgeschlossener Berufsausbildung den Zugang zum Priesterberuf. (PEK/Na 0016) Erzbischöfliches Collegium Marianum, Preußenstraße 66, 41464 Neuss, Tel. 0 21 31/88 03-0 Sachausschuß des Diözesanrats kritisiert Förderung für Moers-Zeichentrickfilm PEK - Mit Empörung hat der Sachausschuß Medien des Kölner Diözesanrates, Vertretung der 2,4 Millionen Katholiken im Erzbistum Köln, bei seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis genommen, daß der Film „Das kleine Arschloch“ von der Hamburger und Berlin-Brandenburger Filmförderung mit zusammen 4,3 Mio Mark Steuergeldern gefördert worden ist. Der Zeichentrickfilm basiert auf Publikationen von Walter Moers, in denen Christen, Behinderte und alte Menschen verhöhnt werden. „Es ist nicht akzeptabel, daß für ein solch beleidigendes Produkt Steuergelder, die zum Teil ja von den Betroffenen selbst stammen, aufgewendet werden“, meint der Sachausschuß. In einem bericht des ARD-Magazins „Report“ (München) am 21. April hatte auch ein Vertreter des VdK gegen die Verunglimpfung protestiert. Der Sachausschuß fordert die zuständigen Politiker auf, die Richtlinien der Filmförderung so zu ändern, daß ein solcher Fall wie der vorliegende nicht mehr eintreten kann. (PEK/Na 0017) Katholische Öffentliche Büchereien verzeichnen steigende Nutzung PEK - Die Katholischen Öffentlichen Büchereien im Erzbistum Köln verzeichneten 1996 in ihrer Nutzung einen beachtlichen Zuwachs: Die Entleihungen stiegen gegenüber 1995 um 7,6 Prozent auf knapp 3 Mio Bücher, Zeitschriften, Tonträger, Videos und Spiele. Die Zahl der Bibliotheksnutzer stieg um 6,2 Prozent auf fast 137.000 - gut 8.000 Erwachsene und Kinder mehr als im Jahr davor. Auch die Heim- und Krankenhausbüchereien legten zu. Der Medienbestand sank durch planmäßigen Abbau von Altbeständen und Qualitätsverbesserung insgesamt um 4,4 Prozent auf 1.961.408 Einheiten. Zehn Büchereien mußten schließen, weil sie den gewachsenen Ansprüchen nicht mehr gerecht wurden. Gründe für die intensivere Nutzung sind das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büchereien und ein verbessertes Angebot an neuen Medien. Die Bibliothekskräfte sind zudem immer besser qualifiziert: Ende 1996 hatte die 2.000. Absolventin ihre Grundausbildung absolviert.(PEK/Na 0018) Caritas veröffentlicht Wegweiser für Menschen mit Behinderung PEK - Der Deutsche Caritasverband hat die zweite aktualisierte Auflage seines Verzeichnisses „Einrichtungen und Dienste der Caritas für Menschen mit Behinderungen“ veröffentlicht. Das Adressenverzeichnis umfaßt 1.600 Anschriften von Beratungsstellen und Einrichtungen und soll Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 44 Behinderten, ihren Angehörigen und Mitarbeitern von Hilfsinstitutionen einen Überblick über die verschiedenen Angebote bieten. Es ist zum Preis von 15 Mark beim Freiburger LambertusVerlag zu beziehen. (PEK/Na 0019) Lambertus-Verlag, Postfach 10 26, 79010 Freiburg, Fax 07 61/3 70 64 Caritas-Altenhilfe zieht Zwischenbilanz zur Pflegeversicherung PEK - Die Diözesan-Arbeitsgemeinschaft der Heime und Ausbildungsstätten der Katholischen Altenhilfe wird sich bei ihrer Mitgliederversammlung am 7. Mai in Köln mit Anspruch und Wirklichkeit der Pflegeversicherung befassen, die seit einem Jahr den Alltag in der stationären Altenhilfe bestimmt. Über die Ergebnisse informiert die Versammlung auf einer Pressekonferenz um 12.30 Uhr beim Diözesan-Caritasverband, Köln, Georgstraße 7. (PEK/Na 0020) „Sozialpädagogisches Forum“ beriet Raumkonzepte für Kinder-Tageseinrichtungen PEK - Der Frage nach attraktiver und kindgerechter Raumgestaltung in den katholischen Tageseinrichtungen für Kinder stellten sich über 50 Fachkräfte auf einer Tagung des DiözesanCaritasverbandes in der vergangenen Woche. Der Referent Professor Dieter Rösner von der Fachhochschule Vechta forderte die Entwicklung von „Spielräumen, die vielfältige, unterschiedliche Aktivitäten herausfordern; die ein differenziertes, variations- und einfallsreiches Spiel ermöglichen“, um Verhaltensflexibilität und die Entwicklung kindlicher Vorstellungen zu fördern. Gerade in Zeiten knapper Finanzen würden langfristige Überlegungen wichtig, hieß es auf der Tagung. Konzeptionelle Planung etwa bei der Gestaltung des Außenareals sei eine Möglichkeit, Kosten zu senken. (PEK/Na 0021) Müttergenesungswerk auf der Frauenmesse „TOP 97“ in Düsseldorf PEK - Das Müttergenesungswerk und seine Trägergruppen präsentieren sich auf der Frauenmesse „TOP 97“ vom 26. bis 29. Juni in Düsseldorf. Am 26. Juni wird die Schirmherrin, Christiane Herzog, den Stand des Werkes auf der Messe besuchen. Die Gattin des Bundespräsidenten startet Anfang Mai auch eine Spendenaktion zugunsten des Müttergenesungswerkes: In Fernsehspots und mit einer Kampagne in einer Frauenzeitschrift, die mit einem Preisausschreiben verbunden ist, wirbt Frau Herzog um Spenden zugunsten erholungsbedürftiger Mütter. Zudem hat sich ein Hygieneartikel-Hersteller verpflichtet, für jede Einsendung zum Preisausschreiben eine Mark zu zahlen. Ebenfalls im Mai findet die diesjährige Sammlung für das Müttergenesungswerk statt, das zur Finanzierung seiner Arbeit dringend auf Spenden angewiesen ist. Voraussichtlich werden 1997 wieder verstärkt Kur-Zuschüsse benötigt, und auch die Vorbereitung und Nachbetreuung der Kuren sind wichtig, weil viele Frauen weiterer Unterstützung bedürfen, um ihren Alltag zu verändern und gesünder leben zu können.(PEK/Na 0 Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung in der Erzdiözese Köln, 50606 Köln, Tel. 02 21/16 42-13 83, Fax -17 00 RTL-Lebenshilfe-Magazin in Zusammenarbeit mit den Kirchen PEK - In den neuen Sendefolgen des Lebenshilfe-Magazins „Wir kämpfen für Sie“ des Fernsehsenders RTL, das von Geert Müller-Gerbes moderiert wird, engagieren sich die katholische und evangelische Kirche gemeinsam mit dem Sender für Menschen, die plötzlich und unverschuldet in eine Notlage geraten sind und vergeblich auf schnelle und unbürokratische Hilfe gehofft haben. Wie der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz bei Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 45 RTL, Ingo Brüggenjürgen, darstellt, ist der direkte und persönliche Einsatz für den notleidenden Nächsten Kerngedanke dieser neuen Sendeform, die in Kooperation von RTL und den Kirchen produziert wird. Zum Einsatz-Team gehört erstmals auch der katholische Kaplan Dietmar Heeg. Neben diesem konkreten Beispiel der Lebenshilfe sollen die Bilder vom „Wie bitte?!“Moderator Müller-Gerbes auch den Menschen Mut machen, die sich Tag für Tag meist ehrenamtlich um die Sorgen und Nöte von Hilfesuchenden kümmern. (PEK/Na 0023) 30. April 1997 ARTIKEL UND REPORTAGEN Nr. 824 „Was Ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt ...“ Brühler Pfarrgemeinderat für caritative Projektarbeit mit dem Anton-Roesen-Preis gewürdigt PEK - Im Speisesaal des Brühler „Treffpunkts für Menschen ohne Wohnung“ herrscht noch Stille. Es ist bald zehn Uhr. Die Morgensonne glänzt über die bereits mit Servietten, Tellern und Tassen gedeckten Tische. Nebenan, in der geräumigen Küche, füllt die gutgelaunte Haushälterin Marlies Münch den frischen Kaffee in Thermoskannen und bereitet Schinkenbrote vor. „Sie müßten gleich kommen“ sagt sie zu Frau Krämer, die sie heute bei ihrer Arbeit ehrenamtlich unterstützt. Ihre Gäste: Das sind Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben. Mittellose Menschen ohne feste Bleibe, vereinsamt und an den Anforderungen des Lebens gescheitert. Im „Treffpunkt“, ein Projekt der Gemeinden St. Marien und St. Margareta, haben sie eine Art Zuhause gefunden. Für diese und andere soziale Initiativen wurde der Pfarrgemeinderat jetzt vom Kölner Diözesanrat mit dem Anton-Roesen-Preis ausgezeichnet, den der Kölner Erzbischof „für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Weltverantwortung“ gestiftet hat. Heute ist Dieter im „Treffpunkt“ zu Gast; er feiert im Kreis anderer Obdachloser den Geburtstag eines seiner Freunde. Dieter lebt schon seit etlichen Jahren auf der Straße, seit langem von seiner Frau und seinen fünf Kindern getrennt. Sein Gesicht ist mit roten Narben übersät. Die zerschliessene Kleidung, seine ängstlichen gläsernen Augen sprechen von den Enttäuschungen des Lebens zwischen Gefängnis und Alkoholabhängigkeit. Im Oktober 1996 hat Dieter durch einen Handzettel von der neuen Aktion des Sozialen Arbeitskreises in Brühl erfahren. Heute könnte er sich nicht mehr vorstellen, auf all das zu verzichten: auf die Fürsorge und die Betreuung, die Mahlzeiten oder auf die geschenkte Kleidung und den Schlafsack, der ihn vor der Kälte Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 46 schützt. Frau Krämer, eine der vierzehn ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des „Treffpunkts“, kennt die Sorgen mittelloser Menschen: „Wenn wir sehen, daß sich unsere Besucher hier wohl fühlen, fühlen wir uns auch in unserer Aufgabe bestätigt“. Das Angebot des Sozialen Arbeitskreises nutzen inzwischen an vier Vormittagen in der Woche jeweils bis zu zwölf Gäste. Dank der Spenden von mehreren Brühler Geschäften, die regelmäßig Lebensmittel und Kleider zur Verfügung stellen, und einer dekanatsweiten Kollekte von 10.000 Mark kann das Projekt finanziert werden. Bereits vor der Gründung des „Treffpunkts“ hat die Stadt Brühl nach eindringlicher Intervention des Arbeitskreis Soziales eine kleine städtische „Notschlafstelle“ geschaffen. Am Caritas-Sonntag 1996 informierte der Initiativkreis mit Unterstützung des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer die Öffentlichkeit über Nichtseßhaftigkeit und diskutierte die daraus erwachsende Verpflichtung zur Nächstenhilfe. Das Projekt „Treffpunkt für Menschen ohne Wohnung“ des Brühler AK-Soziales zeigt beispielhaft, wie durch soziales Engagement und ehrenamtliche Hilfsbereitschaft der Gemeinde obdachlosen Menschen geholfen werden kann. Außer dieser rief der Pfarrgemeinderat von St. Margareta/St. Marien zwischen 1994 und 1996 die Projekte „Sozialkompaß“ und „HospizBrühl e.V.“ ins Leben. Diakon Bernd Reimann lobt besonders die Bereitschaft der Gemeinde zum ehrenamtlichen Dienst in der caritativen Projektarbeit; die Auszeichnug mit dem AntonRoesen-Preis ermutige die Menschen in diesem Engagement. Bereits 1994 hatte der Soziale Arbeitskreis des Pfarrgemeinderates eine Broschüre erstellt, die eine Vielzahl von Anschriften und Hilfsangeboten ehrenamtlicher und hauptamtlicher Einrichtungen enthält. Durch diesen „Sozialkompaß“ erhalten Nichtseßhafte, Behinderte, Suchtkranke und andere sozial benachteiligte Menschen eine erste Orientierungshilfe bei der Bewältigung ihrer Not. Die Broschüre erlebt mittlerweile mit insgesamt 4.000 Exemplaren ihre dritte Auflage. Mit der Gründung des ambulanten Hospizdienstes führte der Arbeitskreis 1996 seinen unermüdlichen Einsatz für die Nächstenliebe fort. Die Hospiz-Betreuung ist darum bemüht, den zahlreichen Hilferufen von Angehörigen, die eine kontinuierliche und würdige Begleitung der Todkranken wünschen, auf eine angemessene Weise zu begegnen. Offizieller Start der Initiative war die „Woche für das Leben“ 1996, die den Hospiz-Gedanken förderte. Aufgrund der positiven Resonanz in der Brühler Öffentlichkeit gründete der Initiativkreis im September 1996 den Verein „Hospiz-Brühl e.V.“, der seitdem seitens der Seelsorger, Ärzte, Pflegedienste, des Krankenhauses und der Beratungsstellen der Stadt Brühl breite Akzeptanz und Unterstützung erfährt: Bis Januar 1997 konnte er 60 Mitglieder gewinnen, davon 40 für den aktiven Hospiz-Dienst. Bei den bestehenden und künftigen Projekten dient den über 40 aktiven Mitgliedern des Arbeitskreises das Wort Jesu „Was Ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt Ihr für mich getan“ (Mt 25,20) als Motivation und Leitlinie ihres Handelns. Marlies Münch, die Organisatorin und Betreuerin des „Treffpunkts“, sieht sich durch ihre Aufgabe persönlich gestärkt und bekennt, daß der “Umgang mit Menschen, die nicht in die Norm passen“, für sie sehr wichtig sei. Auch das nächste Projekt des Arbeitskreises „Behindertengerechte Ausstattung der Kirchen und Pfarrheime“ ist von der Jury des Anton-Roesen-Preises sehr positiv bewertet worden. Gerade hier, in der unmittelbaren Sorge um das existentielle und geistige Wohl der Bewohner Brühls, offenbart sich nach der Einschätzung der Jury ein deutliches, tatkräftiges Bekenntnis zur „Weltverantwortung“, auch ganz im Sinne des „Sozialwortes“ der beiden Kirchen. Dazu heißt es in der Laudatio zur Preisverleihung: „Es war insbesondere die Beispielhaftigkeit, der pädagogische Wert und die Weiterwirkung des Projektes in Verbindung mit der Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 47 gesellschaftlichen Zielsetzung, die die Jury motivierte, dem Arbeitskreis „Soziales“ im Pfarrgemeinderat St. Margareta/St. Marien in Brühl den 1. Preis zu verleihen.“ (PEK/C.G.) Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 48 Der „Dritte Weg“ zum Priestertum hat sich bewährt 25 Jahre Studienhaus St. Lambert, Burg Lantershofen PEK - Eine erstklassige Einrichtung zur Priesterausbildung auf dem „Dritten Weg“ feiert Jubiläum: Mit einem Pontifikalamt des Kölner Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner und seiner Festansprache am 3. Mai begeht das Studienhaus St. Lambert, Burg Lantershofen in Grafschaft bei Bad Neuenahr, sein 25jähriges Bestehen. Das Studienhaus wurde am 2. Mai vom Trierer Bischof Bernhard Stein als überdiözesanes Seminar für „Spätberufene“ eröffnet. Ursprünglich in der Trägerschaft des Apostolates der Priester- und Ordensberufe, wird es seit 1987 von der August-Doerner-Stiftung geführt. Das Studienhaus ist eine überdiözesane Einrichtung und steht auch Ordensmitgliedern offen. Besonderes Merkmal: St. Lambert ist die größte Priesterausbildungsstätte des sogenannten „Dritten Bildungsweges“ zum Diakonat und Priestertum im deutschsprachigen Raum. Das Studienhaus eröffnet ledigen Männern mit abgeschlossener Berufsausbildung ab 25 Jahren die Ausbildung zum Priesterberuf. Auch ohne Abitur ermöglicht es ein philosophischtheologisches Studium für den kirchlich-pastoralen Dienst, das in der Regel vier Jahre (12 Trimester) dauert. Zu dieser „integrierten Priesterausbildung“ gehören die Förderung der menschlichen Reifung, die Hinführung zum persönlichen und gemeinschaftlichen Gebet und die geistliche Begleitung. Dafür sind neben dem langjährigen Regens Dr. Hans Jürgen Kuhn ein Subregens und ein Spiritual zuständig. Bisher haben bei 497 Aufnahmen 357 Absolventen diesen kirchlich-bischöflichen Studiengang, auf der Grundlage der „Rahmenordnung“ erfolgreich abgeschlossen. Von ihnen wurden schon 272 zu Priestern geweiht, darunter rund 70 Ordenspriester aus 25 Gemeinschaften; acht weitere Absolventen traten als Gemeindereferenten in den Dienst ihres jeweiligen Bistums. Von den 179 im Jahre 1996 in Deutschland zu Priestern geweihten Männern stellte das Studienhaus mit 13 Neupriestern (zehn Diözesanpriester aus den Bistümern Aachen, Augsburg, Bamberg, Freiburg, Köln, Mainz, München-Freising, Stuttgart-Rottenburg sowie zwei Ordenspriester und ein Kandidat aus Luxemburg) statistisch gesehen 6,7 Prozent der deutschen Weihekandidaten. Im September 1996 wurden 18 Studienanfänger neu aufgenommen, so daß gegenwärtig 51 Priesteramtskandidaten „in der Burg“ studieren. Sie stammen aus 18 deutschen Bistümern und sechs Ordensgemeinschaften sowie aus Lüttich/Belgien. Das Studienhaus, das 1995 bei seiner ersten Visitation auch die große Anerkennung der römischen Congregatio de institutione catholica fand, begeht sein 25jähriges Bestehen mit einer Jubiläumswoche. Unter den rund 300 angemeldeten Besuchern, Ehemaligen und Gästen sind unter anderem die Weihbischöfe Georg Weinhold (Dresden) und Gerhard Jakob (Trier). Bis zum 13. Mai ist im Studienhaus zugleich die Ausstellung „Menschsein - Mensch Sein“ des Malers Mario Andruet aus Saarwellingen zu sehen. Der Künstler thematisiert in seinen fotorealistischen Gemälden aus christlicher Sicht Sterben und Leid des heutigen Menschen. Des weiteren zeigt Hannelore Kupper künstlerische Patchwork-Meßgewänder, und die Studenten stellen ihre Diözesen und Ordensgemeinschaften vor. Die 25 Professoren und Dozenten des Studienhauses, die hauptberuflich an umliegenden Theologischen Fakultäten, Ordenshochschulen und kirchlichen Instituten lehren, haben zum Jubiläum eine Festschrift mit 20 Beiträgen herausgegeben. Beiträge dazu schrieben der Ortsordinarius Bischof Dr. Hermann Josef Spital, Trier, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Bischof Dr. Dr. Karl Lehmann, und der Vorsitzende der Vereinigung deutscher Ordensoberer, P. Dr. Peter Schoor OFM. Die Festschrift beleuchtet und analysiert die Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 49 Geschichte des Hauses und die vielfältigen Herausforderungen dieses „etwas anderen Weges“ der Priesterausbildung sowohl wissenschaftlich fundiert als auch anschaulich und humorvoll. Denn bereits in der Ausbildung im Studienhaus stellen die Studenten sich den Anliegen und Fragen der Menschen, um später als Priester durch die Verkündigung des Evangeliums und die Spendung der Sakramente am Aufbau der Kirche im 3. Jahrtausend nach Christi Menschwerdung mitwirken zu können. (PEK/R.H.) Studienhaus St. Lambert, Burg Lantershofen, Graf-Blankard-Str. 12-22, 53501 Grafschaft-Lantershofen, Tel. 0 26 41/8 92-0, Fax -1 80 Sudan - der vergessene Krieg Fotoausstellung dokumentiert eine humanitäre Katastrophe PEK - Seit der Sudan im Jahre 1956 unabhängig wurde, herrscht in dem nordostafrikanischen Staat fast ununterbrochen Krieg. Schätzungen gehen von zwei Millionen Toten aus, fünf Millionen Flüchtlinge leben nicht in ihrer Heimatregion. Diese Fakten stellte der NordafrikaReferent Peter Roche von Caritas international an den Anfang seiner kurzen Rede zur Eröffnung einer Ausstellung im Museum Zündorfer Wehrturm, die bis zum 8. Juni auf diesen „vergessenen Krieg“ aufmerksam macht. Die eindringlichen Schwarz-Weiß-Bilder des Schweizer Fotojournalisten Michael von Graffenried zeigen eine humanitäre Katastrophe, von der die Weltöffentlichkeit kaum Notiz nimmt. Seit fünf Jahren ist das zehntärmste Land der Erde eine islamische Republik. Das fundamentalistische Regime des Nordens führt einen unerbittlichen Kampf gegen die christliche und animistische Bevölkerung im Süden. Der in Paris lebende Fotograph war in beiden Landesteilen, im vom Regime beherrschten Norden wie im von der Sudanesischen Volksbefreiungsfront (SPLA) kontrollierten Süden. Seine Bilder verhindern das Argument: „Wir haben von diesem schrecklichen Bürgerkrieg nichts gewußt!“ Gegen das Nichtwissen kämpfen auch die deutsche, französische und Schweizer Caritas, die die Ausstellung finanziell unterstützen. Die Caritas hilft seit vielen Jahren in den Flüchtlingslagern südlich der Hauptstadt Kharthoum mit Schulprogrammen und Schulspeisung. Im Südsudan steht die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und die medizinische Hilfe im Vordergrund. Dabei können sich die internationalen Caritasverbände auf Caritas Sudan stützen, die per Luftbrücke von Kenia und Uganda aus notwendige Hilfsgüter über das breite Verteil- und Umschlagnetz der Diözesen vor Ort zu den notleidenden Menschen bringt. (PEK/H.E.G.) Die Fotoausstellung „Sudan - der vergessene Krieg“ ist noch bis zum 8. Juni zu sehen im Museum Zündorfer Wehrturm, Hauptstr. 181, 51143 Köln-Porz-Zündorf, Tel. 0 22 03/8 76 88. Öffnungszeiten: samstags 15-18 Uhr, sonntags 14-18 Uhr sowie mittwochs ab 18 Uhr. 30. April 1997 TERMINE Nr. 249 Erzbistum Köln, Abteilung Jugendseelsorge Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 50 7. Juni 9.30 - 16 Uhr „‘Kinder träumen Kinderräume’ -Erwachsene ziehen Konsequenzen“: Studientag für Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände zum gleichnamigen Wettbewerb / Gemeinsam mit KJG und DPSG Ort: Diözesanstelle des BDKJ, Steinfeldergasse 20-22, Köln Erzbistum Köln, Abt. Jugendseelsorge, Marzellenstr. 32, 50668 Köln, Tel. 02 21/16 42-1312, Fax -17 00 Domforum 1. - 19. Mai „ausgebootet“ - Skulpturen im sozialen Raum Werke von Klaus Simon / 4. Mai, 12 Uhr: Ausstellungseröffnung Einführung: Weihbischof Dr. Friedhelm Hofmann 6. Mai 19.30 Uhr „Aus den Augen, aus dem Sinn“ - Straffällig gewordene Migranten in Abschiebehaft / Gesprächsrunde mit Jürgen Salm, Journalist; Eberhard Bornemann, Seelsorger JVA Siegburg; Gerd Nogossek, Rechtsanwalt; Margot Tuzina, amnesty international, u.a. 9. Mai 11 Uhr Zwischen Zwang und Freiheit - Lesung und Musik mit Texten von Gefangenen / Moderation: Herbert Scholl, Gefängnisseelsorger 10. Mai 12-15 Uhr Einmal drinnen - für immer draußen? - Aktionstag Straffälligenhilfe: Musik, Kunst, Information und Kabarett Moderation: Helmut Frangenberg, Radio Köln Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/92 58 47-20, Fax -21 Künstler-Union-Köln 5. Mai 19 Uhr Englische Kathedralen Referent: Professor Dr. Arnold Wolff, Dombaumeister Ort: Dreikönigssaal, Maternushaus Köln, Kardinal-Frings-Str. 1-3 Künstler-Union-Köln, Marzellenstr. 32, 50668 Köln, Tel. 02 21/16 42-12 27 Diözesanrat der Katholiken - Referat Pfarrgemeinderäte 23.-24. Mai An die große Glocke: Vorbereitung der Pfarrgemeinderatswahl Leitung: K.-Ulrich Beyer, Hans Böckling 24. Mai 9.45-18.15 Uhr Jugend hat Zukunft: Kleine Zukunftswerkstatt Leitung: Thomas Droege, Dr. Friedhelm Isenberg Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln, Referat Pfarrgemeinderäte, Breite Str. 106, 50667 Köln, Tel. 02 21/2 57 61 12, Fax 25 54 62 Katholikenausschuß in der Stadt Köln 13. Juni 15 Uhr 16 Uhr 50jähriges Bestehen der Laienvertretungen Dankgottesdienst mit Stadtdechant Prälat Dr. Johannes Westhoff Bindung und Entfremdung. (K)Eine Chance für die Kirche im dritten Jahrtausend / Referent: Manfred Güllner, „Forsa“-Institut Presseamt des Erzbistums KölnFehler! Kein Text mit angegebener Formatvorlage im Dokument. / Dienstag, 31. Januar 2006 / Seite 51 Katholikenausschuß in der Stadt Köln, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 02 21/ 92 58 47 -80, Fax -71 Spiritanerkloster Knechtsteden 6. Mai 20 Uhr Zisterzienserklöster in Deutschland - Geist und Geschichte im Spiegel ihrer Architektur / Referent: Dr. Hans-Josef Oslowski 18. Mai 10.30 Uhr 12.30 Uhr Pfingsten 1997 - „Fest der Völker“ Festgottesdienst Fest der Begegnung vor dem Libermann-Haus 17. Mai, 21 Uhr: Pfingstvigil Spiritanerkloster Knechtsteden, Libermann Haus, 41540 Dormagen, Tel. 0 21 33/8 69-1 20 Katholisches Bildungswerk im Erftkreis 24. Mai 15 - 18 Uhr Fremde Welten? - Ein Besuch im Benediktinerinnen-Kloster in Köln-Raderberg / Anmeldung erforderlich Kath. Bildungswerk in Erftkreis, Kardinal-Frings-Haus, Domackerstraße 54, 50127 Bergheim, Tel. 0 22 71/90 81-22, Fax -30 Katholisches Bildungswerk Wuppertal 5. Mai 19.30 Uhr 2000 Jahre Christentum: Wie weit sind wir von den Ursprüngen entfernt? / Referent: Professor Dr. Klaus Berger, Theologe Ort: Kath. Stadthaus am Laurentiusplatz, Wuppertal-Elberfeld Kath. Bildungswerk Wuppertal, Laurentiusstraße 7, 42103 Wuppertal, Tel. 02 02/30 20 93, Fax 31 68 98