- POPO Sitzmöbel und Stehschränke GmbH

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- POPO Sitzmöbel und Stehschränke GmbH
ci-Magazin
#21
4 196478 704505
21
HERBST 2010
Deutschland: 4,50 V
Schweiz: 8,– sfr
EU-Länder: 5,50 V
c i – d a s M a g a z i n d e r c r e at i v e n I n n e n e i n r i c h t e r
woh n e n
+
e i n r i c h t EN | L e b e n
Trends
von der ORGATEC
Wohnen
und Relaxen
Licht
zum Wohlfühlen
Intimität
braucht Räume
Selected
Die CI-Einkaufstipps
+
arbeiten
Set Up Shade
Random Light, medium
Cork Low
Elements
Smoke Dining Armchair
Smoke Dining Armchair
Boutique Double Seater, Jester
Smoke Chair
Boutique Single Seater, Sophy
Container Table
Paper Cabinet
cut out and use them in your projects
... or register at www.moooi.com for all digital 2D & 3D
C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
files, images and information about the Moooi collection
EDITOR IAL
Liebe CI-Freunde,
unser Zuhause gehört zum Privatesten, was wir haben. Wo sonst können
wir uns so ungezwungen bewegen, wo sonst unseren Wünschen hinsichtlich Geschmack und Komfort so freien Lauf lassen? Wen wir wie weit in
diese Sphäre eindringen lassen, entscheiden wir nicht leichtfertig. „Mi
­casa es su casa“ bedeutet nicht unbedingt, dass wir unseren Gästen alles
zeigen. Grund genug, sich einmal ausführlich mit dem Thema „Intimität“
zu beschäftigen.
So gibt es neben dem repräsentativen Wohnbereich eben auch eine „Intimzone“, die nur uns allein gehört. Und die kann heute weit mehr sein als das
klassische Schlafzimmer mit Bett und Schrank. Mit unserer Fotostory
möchten wir Sie inspirieren, über die Gestaltung dieser Räume einmal
ganz neu nachzudenken. Weil zum Wohlfühlen gerade in diesen Monaten
das richtige Licht gehört, finden Sie auch dazu einige Anregungen in diesem Heft.
Moderne Bürokonzepte finden ebenfalls die richtige Balance von Offenheit
und Austausch auf der einen sowie Ruhe und Fokussierung auf der anderen Seite. Wie die creativen inneneinrichter dabei erfolgreich alle Aspekte
der Arbeitsorganisation, der Flächeneffizienz, der Ästhetik und der Mitarbeitermotivation miteinander verknüpfen, möchten wir Ihnen mit unserem Projektbeispiel aus der Hamburger HafenCity vor Augen führen. Ganz
im Zeichen des „Erfolgsfaktors Büro“ steht diesmal auch unser Trendscout
mit ausgewählten Neuheiten von der internationalen Fachmesse Orgatec
in Köln.
Bleibt die Frage: Wie viel Intimität brauchen wir eigentlich? Und wie hat
sich das Verhältnis von Öffentlichkeit und Intimität in den letzten Jahrzehnten gewandelt? Damit setzt sich unsere Autorin Doris Weber kritisch
und humorvoll auseinander. Und in unserer literarischen Ecke macht uns
der japanische Schriftsteller Haruki Murakami zu „Ohrenzeugen“ eines intimen Gesprächs.
Eine anregende Lektüre und eine stressfreie Vorweihnachtszeit wünscht
Ihnen
Axel Stamm
Chefredakteur
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03
Living essentials Das Leben ist ständiger Bewegung ausgesetzt –
USM Möbelbausysteme verändern sich mit den Ansprüchen.
Out Now! Die neue USM iPhone App – www.usm.com/app
Fragen Sie nach detaillierten Unterlagen oder besuchen Sie unsere Showrooms.
Deutschland: USM U. Schärer Söhne GmbH, D-77815 Bühl, Tel. +49 72 23 80 94 0, [email protected]
Schweiz: USM U. Schärer Söhne AG, CH-3110 Münsingen, Tel. +41 31720 72 72, [email protected]
Showrooms: Berlin, Bern, Düsseldorf, Hamburg, Mailand, New York, Paris, Tokio
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I N HALT
05
TITE LTH E MA „I nti m ität“
6
12 Ü ber Abstand und Anstand
Doris Weber zum Verhältnis von Öffentlichkeit und Intimität
36 Story: „Ohrensache!“
Haruki Murakami über die schönsten Ohren der Welt
WOH N E N, E IN R IC HTE N, DESIGN
12
6 CI-Trendscout
Erfolgsfaktor Büro: Neue Office-Ideen von der Orgatec
16 Entfesselte Intimzonen
Ideen rund um Schlafzimmer, Ankleide und Bad
24 Bitte nicht stören!
16
Möbel zum Relaxen
26 Vertraute Fremde
Vier Design-Hotels mit besonderer Atmosphäre
28 Die Essenz der Dinge
Weniger ist mehr: Maarten van Severen im Portrait
30 Office: Der Blick fürs Ganze
Maßarbeit mit Panorama
34 Licht: Wohlfühlen auf Knopfdruck
les
oreilles
Leuchtende Beispiele für Ästhetik,
Funktionalität und Effizienz
belles et tendres
28
RU B R I KE N
3 Editorial
38 Selected
Einkauftipps
36
46 Extra:
Schönes für Bett & Bad
48 Neue Aktion:
Lassen Sie sich gut und „creativ“ beraten
38
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49 Personen
„Mein Weg ins Vitra-Haus“: Die Gewinner
50 Jetzt neu im CI-Portal
Herstellernachweis
Impressum
06
C I-TR EN DSCOUT
trend
scout
erfolgsfaktor büro
Wandelbare Büros, dreidimensional bewegliche Stühle
und die elektronische Empfangsdame – der „Erfolgs­
faktor Büro“ muss hohen Anforderungen gerecht werden.
CI hat sich für Sie auf der internationalen Leitmesse
ORGATEC in Köln umgeschaut.
Scope
Chassis Chair
S 8000
Hier zieht man sich doch gern mal
­zurück. Schützend, aber nicht ab­
schirmend ist das Sofa ein Refugium
im ­freien Raum. Durch zwei Steck­
elemente lassen sich die Rücken­
flächen auf 142 cm aufstocken. ­
Design: Prof. Uwe Fischer.
Technologiepremiere: Beim Universalstuhl von Stefan Diez kommt erstmals
die aus der Autoindustrie bekannte
Space-Frame-Technologie im Stuhl­
design zum Einsatz. Das Ergebnis:
leicht, belastbar, komfortabel.
Moderner Konferenztisch – und zugleich
eine Skulptur: Die Tischplatte, nur von
­einem zentralen Mittelbügel getragen,
nimmt Module mit unterschiedlichen
Funktionen auf: Multimedia-Anschluss,
Beamer, Getränkekühler oder StauraumBoxen. Design: Hadi Teherani.
COR
Wilkhahn
Thonet
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C I-TR EN DSCOUT
Lifto LED
AD HOC HIGH WORK
Die perfekte Arbeitsplatzleuchte: Der Designklassiker jetzt mit patentierter LED-Technologie.
Das kraftvolle Licht (600 Lumen) lässt sich stufenlos dimmen, die Farbtemperatur zwischen
3000 und 4000 Kelvin variieren. Die Gasdruckfedern gibt’s in drei verschiedenen Farben.
Steh-Arbeits- und Besprechungstische als
Beitrag zu einer gesunden, agilen Arbeitswelt: Das von Antonio Citterio entworfene
Ad-Hoc-System ist jetzt auch als vollwer­
tige High-Work-Version mit 105 cm Tischhöhe verfügbar – voll kompatibel mit dem
bestehenden System.
Belux
Vitra
minimal
Kvadrat
Elegant und robust: Der Metallic-­
Bezugsstoff aus Polyurethan eignet
sich hervorragend für Objekttextilien
und Wandapplikationen. Die anti­
mikrobielle Ausstattung zeigt auch
nach langer Zeit keinerlei Abnutzung.
ID Chair
Vitra
Viele Stühle in einem: Der ID Chair
von Antonio Citterio mit patentierter
FlowMotion Mechanik-Plattform kann
nach individuellen Bedürfnissen und
Vorlieben konfiguriert werden und
bleibt doch prinzipiell der gleiche Stuhl.
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07
08
C I-TR EN DSCOUT
Naòs
Unifor
Die neue Leichtigkeit im Office: In
seiner jüngsten Version glänzt das
von Pierluigi Cerri designte Regal
mit Aluminium, Stahl- und Glaselementen – frei stehend oder wandmontiert.
Moteo Classic
Mason
abso Totems
Schwereloser Maßanzug für Bewegung
und gesundes Sitzen: Der Stuhl im
­Design von Jörg Bernauer erhielt
den Red Dot 2010 und wurde für den
­Designpreis der Bundesrepublik
Deutschland 2011 nominiert.
Das neue Headoffice: Schlankes
Massivholz auf elegant verchromtem Gestell. High- und Sideboards,
Container und Besprechungstische
ergänzen das Programm von Wolfgang C. R. Mezger.
Akustikkompetenz ist in Zeiten offener
Räume gefragter denn je: Die Totems z. B.
ermöglichen dekorative und exakt den
Raumverhältnissen angepasste Lösungen
für Open-Space-Büros, Empfangssäle,
Durchgangsbereiche, Hallen oder Restaurants.
Klöber
Walter Knoll
Texaa
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C I-TR EN DSCOUT
meldungen
Neue Apps von USM
und Thonet
Bildstrecken, Videos, interaktive Gadgets
und Aktuelles dokumentieren den modularen
Klassiker USM. Mit neuesten Informationen
und einem sinnvollen Nachschlagewerk
macht Thonet mobil.
Kitos Konferenz
USM
Verwandlungskünstler: Vom fast
beliebig großen Konferenztisch bis
zur komplexen Workstation macht
das universelle Tischsystem jede
Veränderung mit. Ein „Hingucker“
bei der Orgatec: der sechs Meter
lange Konferenztisch.
Best Office mit CI-Kompetenz
Das Solarunternehmen Solon SE aus Berlin gewann den „Best Office 2010 National“ Award,
ausgelobt von ORGATEC und der Zeitschrift
„WirtschaftsWoche“ für zukunftsweisende
­Büroprojekte. Das Gebäude der SOLON SE mit
einer innovativen Arbeitsplatzlandschaft
stammt vom Berliner Architektenbüro Heinrich
Schulte-Frohlinde. Die prämierte Möblierung
gestaltete die Innenarchitektin Sandra Pauquet
in Zusammenarbeit mit dem Berliner ci-Haus
Modus Möbel. Besonderes Highlight: der
­E-Shuttle, ein mobiler regenerativ gespeister
Akku für Arbeitsplätze. Mehr unter:
www.creative-inneneinrichter.de
In die Mitarbeiter investiert
Trotz Krise haben Deutschlands Unternehmen
und Behörden in Einrichtungsprojekte investiert. Im Vordergrund standen Investitionen in
die Arbeitsplätze der Mitarbeiter. Das zeigt die
aktuelle Studie „Büroinvestitionen 2010“ der
creativen inneneinrichter. Grundlage sind 100
Einrichtungsprojekte aus den Jahren 2009/2010.
Unternehmen können anhand der nun vorgelegten Zahlen Einrichtungspläne und ­-projekte
überprüfen. 110.000 Euro gaben Unternehmen
so im Schnitt für moderne Arbeitsplätze aus,
für Konferenzeinrichtungen wurden im Schnitt
61.000 Euro investiert, für Meetingpoints und
Lounges sowie Gastronomieangebote für die
Mitarbeiter 70.000 Euro. „Arbeitgeber haben
erkannt, dass es sinnvoll ist, jetzt in ihre Arbeitnehmer zu investieren, um sie langfristig zu
binden, zu motivieren und um sich für die Zukunft zu rüsten“, erklärt Steffen Schmidt, Geschäftsführer der creativen inneneinrichter.
Mehr unter: www.creative-inneneinrichter.de
CI empfiehlt
messe
imm cologne
18.–23.01.2010
Köln wird gleich zu Beginn kommenden Jahres
wieder zum Trendbarometer für die Möbel­
industrie. Die internationale Einrichtungsmesse
„imm cologne“ präsentiert den gesamten Einrichtungsmarkt auf einen Blick und wartet wie
immer mit Premium-Ausstellern, internationalen
Design-Stars und kreativen Newcomern auf,
die
die Wohnwelten von morgen inszenieren.
19.–24.01.2010
Das
immSpektrum
cologne reicht von Top-Designermöbeln
über Wohn- und Schlafraumlösungen bis hin
zu
Wohnaccessoires,
Lampen
und
DerTextilien,
erste wichtige
Treffpunkt für
die EinrichTeppichen.
Zudem
feiertAussteller
ein internationales
tungswelt. Etwa
1.000
aus über 45
­K
üchenevent
parallel
„imm“
Premiere:
Ländern
bieten
großezur
Namen
und
kreativedie
„LivingKitchen“,
aufund
der Visionen
neue Küchenwelten
Newcomer, Trends
sowie die
stilvoll
in Szene
gesetztzuwerden.
„LivingKitMöglichkeit,
Kontakte
knüpfenDie
und
Ideen
chen“
soll künftigNeben
alle zwei
Jahre stattfinden
auszutauschen.
innovative
Designideen
(siehe
S. 48 Jahr
in diesem
Heft).
stehenauch
in diesem
Leuchten
und Textilien
www.imm-cologne.de
im Fokus der imm.
www.imm-cologne.de
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9
making room for personality
Design Verner Panton
www.kunde-co.com
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FEATU R E
Über
Abstand
und
Anstand
Die SMS war angekommen. Wir hatten es
alle gehört im ICE nach Frankfurt. Auch den
Schrei: „Sie hat Schluss gemacht! Einfach
so!“ Beschwörend hielt er sein Handy in die
Höhe – wie eine Tatwaffe: das Messer, das
ihm soeben ins Herz gerammt wurde. Drei
Worte: Es ist aus! Eine Tragödie bahnte sich
an – kurz vor Göttingen.
von Doris Weber
„Nun beruhigen Sie sich doch“, tröstete eine ältere Dame den schluchzenden jungen Mann. Ein Herr um die Vierzig im dunkelblauen Anzug
hob den Kopf kurz von seinem Laptop und bemerkte trocken: „Das kann
ja nicht wahr sein. Wie lange waren Sie denn mit der Ziege zusammen …?“
Stille im Abteil. Nur das Heulen des jungen Mannes. Ich gerate ins Grübeln: So etwas gibt es doch eigentlich nur im Fernsehen. Wo bin ich? Im
ICE nach Frankfurt oder in der 1368. Soap-Folge von Verbotene Liebe?
Ist das alles hier virtuell oder real? Und während ich so vor mich hin
Fünf Jahre Beziehungskrieg – mit allem, was zwei Menschen sich an
­Gemeinheiten zu bieten haben. Das ganze Abteil verwickelte er in die
Endlosschleife seiner Leidensgeschichte. Kurz vor Kassel waren wir im
Jammertal seiner Kindheit angelangt, als er plötzlich aufsprang, seinen
Rucksack schnappte, „tschüs“ murmelte, aus dem Abteil stürzte und
für immer verschwand. Wir alle waren jetzt über die intimsten Details
Illustration: Ines Könitz
starre, ergießt sich eine Kaskade von Klagen in die Ohren der anderen.
seines Lebens informiert. Seinen Namen aber kannte niemand.
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FEATU R E
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Kein Zufall, dass mir jetzt Thea Dorn in den Sinn kommt, Deutschlands
len ihren Intimbereichen. Nicht nur bei Käthe und Martin Luther wurde
„brutalstmögliche Schreiberin“, die in ihren Krimis mit drastischer Ge-
bei Tisch gerülpst und gefurzt, das war bei Inge, studenten- und frauen-
walt schon so manchen Todesfall verursachte. Erst kürzlich nahm sie in
bewegt, geradezu eine emanzipatorische Pflicht. Natürlich blieb bei der
einem Focus-Artikel mit spitzer Feder den Kampf gegen die „Verwahr­
Verrichtung anderer körperlicher Bedürfnisse die Badezimmertür stets
losung des öffentlichen Raums“ auf, zu dem auch unser ICE-Abteil ge-
weit geöffnet, und des Nachts durften wir an Inges bewegtem Liebes­
hört. Sie schrieb: „Nachdem der Mensch den Glauben verloren hat, Gott
leben akustisch teilnehmen. Nur ein einziger Freund, ein junger Philo-
würde ihn Tag für Tag 24 Stunden beobachten, wurde die Intimsphäre
sophiestudent, stellte damals die ganz einfache Frage: Wozu muss ich
zu dem Bereich, in dem ein jeder sich mit all seinen Schwächen und
das wissen? Er verabschiedete sich höflich aus – wie er sagte – „Inges
Unzulänglichkeiten ungestraft austoben durfte.“
Fäkalzirkus“. Das Ganze nannte er einen „Terror der Intimität“, worüber
man allgemein lachte, denn das Wort Intimität stammte, zumindest
Will heißen: Jede private Peinlichkeit, sei es das medizinische Bulletin
damals, aus dem Wörterbuch eines Spießers.
über die Wucherungen in der Prostata, der handgreifliche Ehekrach, die
perfide Mobbing-Strategie gegen die Kollegin oder die heimliche Hotel-
Aber so gesehen sind wir alle Spießer. Gut zu beobachten im Zoo. Man-
buchung mit der Geliebten, alles wird öffentlich am Mobiltelefon ver-
che Affenmännchen setzten sich vor der Kopulation aufrecht hin, sprei-
handelt, und die Umgebung verhält sich nach dem Muster der drei
zen die Beine und stellen ihren überdimensionierten Penis zur Schau.
­Affen, die nichts hören, nichts sehen, nichts sprechen wollen. Der Fahr-
Die Genitalien paarungsbereiter Weibchen färben sich unterdessen ro-
gast schaut aus dem Fenster oder verschwindet unter seinen Kopfhö-
sa und schwellen derart unanständig an, dass sie ein Viertel an Gewicht
rern. Je duldsamer, oder besser gesagt: je feiger sich die Öffentlichkeit
zunehmen. Tiere kopulieren offen vor aller Augen, sie kennen keine
verhält, desto frecher werden die Übergriffe, desto dreister marschiert
­Intimsphäre – während sich der Mensch vor dem Affenkäfig peinlich
der Mit-Mensch in die Intimsphäre der anderen ein. Mit folgendem Er-
berührt abwendet. Verhaltensforscher vermuten, dass Menschen im
gebnis, so Thea Dorn: „Der heutige Mensch will seinen Hund mitten auf
Gegensatz zu Tieren seit mehreren Hunderttausend Jahren keinen
dem Gehweg Gassi führen, seinen Porsche stellt er bevorzugt in frem-
­öffentlichen Geschlechtsverkehr mehr betreiben. Für gewöhnlich zie-
den Hauseinfahrten ab, im Sommer trägt er seine Wampe textilbefreit
hen sie sich zum Sex zurück. Wissenschaftlern ist jedenfalls nichts an-
durch die Stadt, im Konzertsaal hustet er hingabevoll, Zoten erzählt er
deres bekannt. Und dennoch offenbart sich hier ein eklatanter Wider-
am Nachbartisch prinzipiell in Überlautstärke. Erlaubt ist, was gefällt.
spruch. Während sich der Bürger irritiert von den kopulierenden
Und zwar nicht den anderen, sondern einem jeden selbst.“
Schimpansen abwendet und bei der gleichen zwischenmenschlichen
Aktivität lieber die Intimität des geschützten Raumes aufsucht, zappt
Neu ist das alles nicht. Die Intimsphäre des Menschen ist nicht erst
mancher sich Nacht für Nacht durch jene Fernseh-Kanäle, in denen
seitdem es das Schlüsselloch gibt ein gefährdetes Gut. Die Übergriffig-
Männer und Frauen – auch nicht viel schöner als Schimpansen – nach
keiten haben heute nur einen höheren Grad an Aufdringlichkeit er-
Kräften kopulieren.
reicht. Es sind die schamlosen Inszenierungen auf den Kanälen im
Trash-TV oder in den Internetforen, in denen die Nutzer hemmungslos
Etwas stimmt da nicht. Der Spiegel weiß schon lange Bescheid. „Ein
ihr Privatleben ausbreiten, die vermuten lassen, der postmoderne
Volk im Schweinestall“ so titelte er bereits 1983 und beschrieb den Ver-
Mensch habe die Scheu vor dem, was ihm heilig ist, endgültig verloren.
lust der Intimität einer ganzen Nation: „Im Kampf um Massenkund-
Doch da fällt mir Inge ein, die schon in den siebziger Jahren ihr Publi-
schaft setzt die Medienindustrie, vor allem Kino und Privatfernsehen,
kum gerne an der Beseitigung ihrer persönlichen Tabus teilnehmen
hemmungslos auf Obszönität und Gewalt. Kulturkritiker rufen den mo-
ließ. Wer auch immer in Inges Wohngemeinschaft einen Abend und –
ralischen Notstand aus. Das moderne Leben ist ein Treibhaus der niede-
schlimmstenfalls – eine Nacht verbringen durfte, erhielt Zutritt zu al-
ren Instinkte.“ Von Momenten orgiastischer Schwatzhaftigkeit sprach
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FEATU R E
der Spiegel, wenn in den „Intimitäten-Paraden“ der Privatsender alle
Es bleibt dabei: Das Verlangen nach Intimität ist ein Grundbedürfnis
Schamschranken übersprungen werden und Menschen wie Du und ich
des Menschen. Und alle Versuche, sie zu zerstören, werden scheitern.
ihr tiefstes Inneres freiwillig vor einem Millionenpublikum nach außen
Man kann die Intimität attackieren, man kann sie verletzen, man kann
kehren. „Woran krankt diese Gesellschaft?“, fragte der Spiegel den Hei-
sie verraten, doch es bleibt, sofern wir nicht sozial und psychisch gänz-
delberger Ethnologen Hans-Peter Duerr. Seine Diagnose: „Sie leidet vor
lich verwahrlost sind, die Scham, die es sich nicht nehmen lassen will,
allem an der fortschreitenden Verwüstung ihrer sozialen Beziehungen,
diesen innersten Kern eines Menschen, seinen intimsten Bereich zu
die zu dem führt, was man den Kältetod der Zwischenmenschlichkeit
schützen. Scham ist charakteristisch für die menschliche Lebensform
nennen könnte.“ Das heißt: Mit dem Verlust der Intimität stirbt die
überhaupt, sagt der Heidelberger Ethnologe Hans-Peter Dürr. Als wäre
Wärme in den menschlichen Beziehungen. Denn der Mensch braucht
sie angeboren. Kinder sind ein lehrreiches Beispiel dafür. Spätestens,
den inneren geschützten Bereich, er braucht seine Intim- und Privat-
wenn sie in die Pubertät kommen, wird es ihnen peinlich, wenn sie sich
sphäre zum Überleben. Und er ist angewiesen auf den Schutz vor der
nackt zeigen sollen oder andere, auch ihre Eltern, sich ihnen nackt prä-
Öffentlichkeit. Das Verlangen nach Intimität ist in jedem Menschen tief
sentieren. Sie möchten ihre Intimität bewahren. Als die Angehörigen ei-
verwurzelt. Es ist der Wunsch, Banales, Oberflächliches zu durchdrin-
nes israelischen Kibbuz ihre Kinder zum schamfreien Umgang mit dem
gen, um mit dem Wesentlichen in Berührung zu kommen. „Verflucht
anderen Geschlecht erziehen wollten, erlebten sie, wie die Jungen und
Eure Augen“, rief der Mörder Gilmore in den Vereinigten Staaten in der
Mädchen so lange gegen die gemeinsame Nutzung der Schlafräume,
Stunde seiner Hinrichtung vom Galgen herab der gaffenden Menge zu.
Duschen und Toiletten rebellierten, bis die Kibbuzältesten ihren Plan
aufgaben. Die Kinder kämpften regelrecht um ihre Intimsphäre.
Das Bedürfnis nach Intimität entspricht der Ur-Sehnsucht nach Nähe
und Annahme. Menschen, die diese Intimität wagen, Familienangehöri-
Der Wunsch nach einem geschützten intimen Raum ist so alt wie Adam
ge und Freunde, bereichern sich um eine neue Form der Kommunikati-
und Eva, als diese im Paradies erkannten, dass sie nackt sind. Neu ist
on, um eine leise und unaufdringliche Variante der Liebe. „Wenn es auf
vielleicht die Hartnäckigkeit, mit der diese privateste aller Sphären
den Abend zugeht, wird mir warm ums Herz bei dem Gedanken, bald zu
heute verteidigt werden muss. Offensichtlich gibt es immer mehr Men-
Hause zu sein bei den Menschen, die ich liebe und die mich lieben …“,
schen, die andere durch ihre bloße Gegenwart in Bedrängnis bringen,
schreibt der Psychologe und Theologe Wunnibald Müller in seinem
sie rücken uns sprichwörtlich zu dicht auf die Pelle. Darum malen Post-
Buch „Intimität“.
ämter und Bankschalter rote Linien auf den Fußboden: bitte Abstand
halten. Die Distanzzone beträgt etwa fünfzig Zentimeter. Der so ge-
Intim lässt sich von dem lateinischen Wort intimus ableiten. Intimus
nannte Hula-Hoop-Bereich. Den braucht der Mensch für Leib und Seele.
heißt: innerer, tiefster, geheimster, vertrautester. Der Intimus ist der
Es gelten die Faustregeln: Durchlöchern Sie bitte nicht die Intimspähre
vertraute Freund. Im Englischen wird intimate und intimacy mit ver-
Ihres Gegenübers mit peinlichen Fragen. Glotzen Sie ihn nicht aufdring-
traut, innig, bzw. Vertrautheit, Innigkeit, tiefe Wärme übersetzt. Das
lich an, so dass dieser sich von Ihren Blicken ausgezogen fühlt. Spre-
Wort Initimität erzählt von einer vertrauten und von Vertrauen getrage-
chen Sie nie einen fremden Menschen von hinten an. Eine Berührung
nen Beziehung. In ihr lebt ein hohes Maß an Übereinstimmung, eine
von hinten ist ein schwerer Fauxpas. Kinder mögen es nicht, wenn man
selbstverständliche Offenheit und ein respektvolles Wissen um den an-
sich ihnen von oben herab zuwendet und dabei durch die Haare wu-
deren – auch um seine Schwächen, Ängste und sogar Abgründe.
schelt. … Anstand, Sitte und Manieren, das sind die Wächter der Intimität. Früher gab es dafür einen Begriff, der keiner weiteren Erklärung be-
Einen Freund so annehmen, wie er ist und ihn im Ernstfall nicht verra-
durfte: Höflichkeit.
ten, das ist mehr als Treue, das ist Intimität. „Was nennst du schlecht?“
fragt Friedrich Nietzsche und er antwortet: „Den, der mich beschämen
will?“ – „Was ist dir das Menschlichste?“, fragt Nietzsche weiter und
antwortet: „Jemandem Scham ersparen.“
Doris Weber hat sich mit ihren deutschlandweit ausgestrahlten HörfunkFeatures und Sozialreportagen einen Namen gemacht. Sie ist Autorin
mehrerer Bücher zu ethischen und sozialen Themen und arbeitet daneben
für verschiedene Printmedien.
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Entfesselte
intimzonen
Unser Leben verändert sich und mit ihm unsere Ansprüche ans Wohnen. Sich den
Alltag zuhause so angenehm wie möglich zu gestalten – dieser Wunsch tritt mit weiter
werdendem Erfahrungshorizont und wachsenden räumlichen wie finanziellen
Möglichkeiten deutlich in den Vordergrund. Das Schöne daran: Auf manche
Veränderungen haben wir nur wenig Einfluss, auf die Gestaltung unserer vier Wände
Fotos: Michael Jungblut und Thilo Müller
hingegen schon. Das zeigt sich zunehmend auch in den „privateren“ Wohnbereichen.
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WOH N EN
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Sauna
Fitness
S ie g e l
Schuhe
Schlafen
egalnA-fiiH
lageR blahrenni
hcohmuar
ro er
Boutique
Bad
Holzdielen
Vorherige Doppelseite_ Luftig und aufgeräumt: Über
dem Bett „Alfa“ von Zanotta (Design: Emaf Progetti)
thront der Spiegel „Baikal“ von D-Tec (Design: Markus
Börgens). Am Kopfende macht der Nachttisch „Gao“
von Promemoria mit der Tischleuchte „Poppy“ von
­serien.lighting eine gute Figur (Design: Ulrich Beckert,
Georg Soanca-Pollak, Peter Thammer).
Großes Bild_ Perfekt abgerundet: Badewanne und
Waschbecken „I Fiumi“ von Boffi; silberne Beistelltische
von Baxter; Glasregal von Porro; Deckenleuchte
„Schlitz up“ von Ingo Maurer.
Unten links_ Fit und entspannt: Das Edra-Sofa
­„Sherazade“ (Design: Francesco Binfarè) versteckt
sich hinter dem Leuchtvorhang „Gocce Tenda“ von
­Viabizzuno; Deckenleuchten „Romeo Babe“ von Flos
(Design: Philippe Starck).
Unten rechts_ Bequem begehbar: Ankleide „Dress
bold“ und Schiebetüren „Velaria“ von Rimadesio
­(Design: Giuseppe Bavuso).
Zeichnung oben_ Getrennt und doch zusammen:
So wünscht man sich die „große Lösung“. Schlafzimmer, Bad und Ankleide sowie Fitnessraum und Sauna,
zusammengefasst in einem separaten Trakt.
Als der Bauhaus-Designer Marcel Breuer ab
Mitte der 1920er-Jahre seine Stahlrohrmöbel
entwarf, gestaltete er sie ganz bewusst als
Multifunktionsmöbel für verschiedene Räume
und Zwecke, um der physischen und geistigen
Beweglichkeit des modernen Menschen gerecht zu werden. Heute ist diese Auffassung
gefragter denn je. Schließlich sind wir in den
letzten Jahrzehnten zunehmend mobiler und
flexibler geworden. Mit dem sich ändernden
Lebensgefühl ändern sich auch die Grundrisse
in Haus und Wohnung.
Anstelle der klassischen Raumaufteilung bilden sich unterschiedliche Wohn- bzw. Lebenszonen heraus. Schon länger werden die einst
streng getrennten Räume für Wohnen, Essen,
Kochen sowie teilweise auch die Diele vermehrt als offene, integrierte „gesellige“ Einheit
gesehen, gestaltet und bewohnt. Ähnliches
vollzieht sich auch für den privateren Teil von
Haus und Wohnung: Separat vom offenen
Wohnbereich entstehen hier wohl gegliederte
und gut organisierte „Intimzonenen“ rund um
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WOH N EN
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Schlafzimmer, Ankleide und Bad bis hin zu
Wellness- und Fitnessräumen. Sie bieten nicht
nur Geborgenheit und Komfort, sondern auch
ein angenehmes Raumgefühl und lassen sich
leicht in Ordnung halten.
„Je nach den Raumverhältnissen ist heute so
gut wie alles machbar: Vom kleinen Ankleidezimmer, das den Schlafraum von Schränken
entfrachtet – bis hin zum kompletten Trakt,
der neben Schlafzimmern und Bädern auch
­einen eigenen Fitnessraum und eine Sauna
mit Zugang zur Terrasse umfasst“, erklärt Kurt
Neuefeind, Geschäftsführer des Bremer ciHauses POPO. Die Vielfalt der Möbel und
­Systeme, die Möglichkeiten des Innenausbaus
und die Gestaltungskompetenz des creativen
inneneinrichters sorgen für eine maßgerechte
Lösung aus einem Guss.
weiter auf Seite 23
Links_ Sauber und diskret: „AquaClean 8000“ von Geberit ist ein innovatives WC mit Duschstrahl­reinigung.
Die „AquaClean Designplatte“ verdeckt den Wasseranschluss und kann nachträglich montiert ­werden.
Unten_ Angenehme Nachtruhe: Im Zentrum das Bett
„Basis“ von Schramm (Kopfteil: Sonderanfertigung),
umgeben von der Hängeleuchte „Dandelion“ von
­Moooi (Design: Richard Hutten), Beistelltisch „NEOZ“
von Driade (Design: Philippe Starck) und darauf die
Leuchte „Lucellino“ von Ingo Maurer. Den Fenster­
bereich verschönern der Vorhangstoff „Tamaris“ von
Kenzo und der Sessel „Little Albert“ von Moroso
­(Design: Ron Arad).
Großes Bild_ Das Bett „Mellow“ (Design: Formstelle)
ist der Garant für entspanntes Schlafen. Für Bücher
und andere Notwendigkeiten sind die Beistelltische
„Bondt“ (Design: Nana Bambuch, Merit Frank) souveräne Diener. Beide Möbel stammen von Zeitraum.
Für Leselicht sorgt die „AJ“ von Louis Poulsen (Design:
Arne Jacobsen).
Unten von links nach rechts_ Klare Linen und
­gedeckte Töne für ein diskretes Bad (Waschtisch,
Spiegel und Armaturen: Agape; Seifenspender:
Vipp; Hand­tücher: Abyss; ­Blumenübertopf „tYte“ von
­Raumgestalt). Auf Wunsch unsichtbar: mit dem
Schiebetürensystem „Delta“ von Ars Nova. Lässig und
praktisch: Handtuchhalter „Wood“ von ­Decor Walther.
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C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
WOH N EN
Großes Bild_ Schönes Trio: Das Bett „Wish“ von
­Molteni und der Beistelltisch „Kitaj“ von Minotti
(Design Bett und Tisch: Rodolfo ­Dordoni) mit dem
­Regal ­„Oblique“ von Moooi (Design: Marcel Wanders).
Links_ Alles gut verstaut in der Ankleide „Dress bold“
von Rimadesio (Design: Giuseppe Bavuso). Für höhere
Etagen: die Leiter „Step“ von Design House Stockholm.
Unten_ Farblicher Akzent: Das nützliche Beistellmöbel
von USM in der neuen USM-Haller-Farbe „Reinorange“
(RAL 2004).
Die räumliche Offenheit, wie teils in Hotels zu
finden, ist daheim allerdings weniger gefragt.
„Bedingt durch die Tendenz, dass die Nasszelle
heute gern in den Schlafraum integriert wird,
wurden in den neuen Hotels auf breiter Ebene
die Grundrisse entsprechend verändert. Mit
großem Erfolg, weil die kleinen Räume größer
werden und für den Gast eine gewisse Spannung entsteht. Im privaten Umfeld sehen wir
diese Akzeptanz nicht unbedingt“, so Albert
Seipp vom ci-Haus Seipp Wohnen in Waldshut.
„Nicht jeder wünscht sich in seinem Zuhause
eine offene Verbindung zwischen Schlafzimmer, Bad und WC, sei es aus Gründen der unterschiedlichen Lüftung und Beheizung, oder
um einen Rest Intimität zuhause zu genießen.
Dagegen ist der ausgegliederte Stauraum für
Kleider und Wäsche aus dem Schlafzimmer
ein häufiger Kundenwunsch. Das erklärt auch
den Erfolg der offenen Ankleide-Schranksys­
teme. Bei neuen Grundrissen finden immer
mehr separate Ankleideräume Platz. In bestehenden Wohnungen wird häufig ein Raum zur
Ankleide umgebaut, der vorher anderweitig
genutzt wurde und nun nicht mehr unbedingt
gebraucht wird, beispielsweise mit dem Auszug der Kinder. Es entstehen coolere Schlafzimmer nur mit Bett, dem Fitnesstrend folgend – vielleicht noch mit einem Trimmgerät
mit Blick nach draußen, das dann nicht mehr
in den Keller verbannt werden muss …“
C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
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Bitte nicht
stören!
Möbel zum Relaxen
Zwischenmenschliche Kommunikation ist ein elementares Bedürfnis.
Wir sind Rudeltiere und treten gern mit Unsresgleichen in Kontakt.
Doch bei aller Freude daran gibt es mitunter nichts Schöneres, als
sich ganz bewusst zurückzuziehen. Denn so wie wir Räume brauchen,
um zu kommunizieren, brauchen wir zuweilen Raum ganz für uns
­allein. Ein bisschen Tarnung kann also manchmal nicht schaden.
Schließlich entsteht gerade im Verborgenen die Kraft für Neues. Aus
diesem Grund sollten Sie sich hin und wieder für einen Augenblick
unsichtbar machen. Mit unserer Auswahl an Möbeln zum Relaxen
­signalisieren Sie höflich: „Ich bin vorübergehend nicht erreichbar!“
Großes Bild_ Nach fünf im Urwald: Der Rastlosigkeit
im urbanen Dschungel entflieht es sich besonders gut
durch ein Versinken in anregender Abenteuerlektüre.
So werden asphaltierte Straßen zu verschlungenen
Pfaden, graue Häuser zu imposanten Bäumen, und
der Chef wird zum gefährlichen Raubtier. Phantasievolle Kenner genießen ihre literarische Auszeit auf
dem superbequemen Sofa „Toot“ von Cassina, denn
es lässt sich nach Lust und Laune gestalten – mit
oder ohne Seitenlehnen, ganz offen und ohne Rücken­
lehne oder ganz geschlossen, angefüllt mit Kissen,
wie ein Nest (Design: Piero Lissoni).
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Foto: Michael Jungblut
EXTRA: R EL AXEN
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01_ Mit „Quilt“ von Established & Sons gelang Ronan und Erwan Bouroullec eine visuelle und haptische Neu­
definition traditioneller Stepptechnik. Bewusst ausladende Formen und eine verspielte Linienführung laden zum
süßen Müßiggang ein.
02_ Zeitlose Vollendung: Für „LC2“ von Cassina zeichnen keine Geringeren als Le Corbusier, Pierre Jeanneret
und Charlotte Perriand verantwortlich. Schon seit 1928 steht dieses Modell in vielen Varianten für vollendeten
Sitzkomfort – klassisch und erstklassig.
03_ Ein „Sitz-Schatz“ aus dem Silbersee: Der Sessel „Silver Lake“ von Moroso (Design: Patricia Urquiola) ist
­inspiriert vom kalifornischen Modernismus der 1950er-Jahre. Eine akribisch durchdachte Kombination verschiedener Oberflächen, die ganz bewusst Kontraste setzt und als Ruhepol den Raum durchdringt.
04_ Der französische Designer Jean Marie Massaud weiß, wie wichtig Sitzkomfort für die Entwicklung neuer
Ideen ist. Mit dem „Yale Armchair“ für MDF Italia hat er dieses Wissen in eine ästhetische Form gegossen.
05_ Black is beautiful: Die Sonderedition Black Series hüllt den prämierten Lounge Chair „MYchair“ von
Walter Knoll in ein neues Gewand. Der schwungvoll-expressive Entwurf von UNStudio/Ben van Berkel ist
auch in Schwarz zeitlos und elegant. „MYchair Black Series” bedeutet Stilsicherheit und Entspannung pur.
06_ Leicht, elegant und präzise: Beim Zweisitzer „Suita“ aus der gleichnamigen Sofa-Familie von Vitra (Design:
Antonio Citterio) stößt der geometrisch klar gezeichnete Korpus auf weiche, handwerklich verarbeitete Kissen,
die auf brückenartigen Füßen schweben – eine sinnliche Rückzugsmöglichkeit, die italienisches Flair und
schweizerische Genauigkeit verbindet.
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EXTRA: DESIGN - H OTE LS
Vertraute Fremde
vier Design-Hotels mit besonderer Atmosphäre
Das Auge wohnt mit! Gerade deshalb richten wir uns in den eigenen vier Wänden so
ein, dass wir uns wohlfühlen. Aber wenn wir auf Reisen sind – geschäftlich oder privat – und für eine Zeit auf Hotels angewiesen sind, ist das anders: Auf die Inneneinrichtung der Quartiere haben wir keinen Einfluss, auf die Wahl des Hotels hingegen
schon. Wer neben Komfort und Service auch beim Ausstattungsdesign keine Abstriche machen will, für den stehen Design-Hotels ganz oben auf der Wohlfühl-Liste.
Und wer weiß, vielleicht bekommen Sie dort neben einem gemütlichen Schlafplatz
ein paar Anregungen, um ihr eigenes Heim noch schöner zu machen? Gerade in
punkto Raumaufteilung spricht vieles dafür. Denn in einem Hotelzimmer müssen
verschiedene Zonen für Schlaf, Entspannung, Arbeit und Körperpflege aufgrund
der begrenzten Fläche fast zwangsläufig miteinander kombiniert werden – fließende Übergänge sind hier also an der Tagesordnung. Und wenn sich – wie in den hier
gezeigten Beispielen – namhafte Designer Gedanken dazu gemacht haben, dann
sind diese Lösungen inspirierende Vorbilder für zuhause.
Bei allen berechtigten Argumenten für den Charme eines offenen Grundrisses sollte der Sinn für das Schöne bestimmte Grenzen allerdings nicht überschreiten. Eine
volltransparente Glasscheibe mit freier Sicht auf die red-dot-prämierte Toilette ist
wohl des Guten zuviel. Manche Dinge sind in intimer Verborgenheit deutlich besser
aufgehoben.
The Design Hotels Book: Edition 2010
Das Buch zeigt 170 internationale DesignHotels auf 424 Seiten und stellt die kreativen
Köpfe hinter den Häusern vor. Ideal für
­anspruchsvolle Reisende, die Anregungen
für neue Traumreisen finden wollen.
Die Gestalten Verlag
Preis: 44,– Euro
Oben links_ Seit 2001 ist das Hotel „Side“ in Hamburg
eine gute Adresse für Design-Fans. Die puristische
Gestaltung der Innenräume stammt vom Mailänder
Star-Designer Matteo Thun.
Oben rechts_ Urbaner Lifestyle am Puls der Zeit:
Das Interior des „Lux 11“ in Berlin-Mitte spielt mit
­Gegensätzen von warm und kalt sowie glatt und rau –
für das authentische Hauptstadt-Feeling.
Unten links_ Moderne meets Mittelalter: Im „Josef“
in Prag gönnen sich Besucher der gewundenen Altstadtgassen eine gradlinige Pause – die klaren Strukturen der Zimmer machen’s möglich.
Unten rechts_ Besinnung auf Körper und Geist verspricht das Hotel „Mavida“ im österreichischen Zell
am See. Harmonisches Design inszeniert jahrhunderte­
alte Werkstoffe aus der Alpenregion neu. Die Raumgrenzen sind aufgehoben: Wohn-, Schlaf- und WellnessRäume gehen fließend ineinander über.
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The only authorized authentic
Sessel LC2 von Le Corbusier, Jeanneret, Perriand und Cassina.
Vor allem Design.
„Der Mensch braucht zum Leben Farbe“ (Le Corbusier). Eine Design-Ikone, die mit einer großen
Auswahl an Farben kombiniert werden kann – was LC2 noch einzigartiger macht. Authentizität,
die die drei großen Architekten den erfahrenen Händen des Traditionsunternehmens Cassina
anvertraut haben. Mit weltweitem Exklusivrecht zur Reproduktion dieser geschichtsträchtigen
Stücke, die über eine 10-jährige Garantie verfügen. cassina.com/LCCOLOUR
28
DESIGN-I NSI D E R
LCP
Chaise
Longue
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ka t
Von oben nach unten: KAST_ Das modular aufgebaute Staumöbel von Vitra – in dieser Version mit drei
Ebenen – besticht durch Formenstrenge und Farb­
vielfalt. Es ist eines der letzten Werke van Severens.
LCP_ Diese spriralförmige Chaiselongue für Kartell
wird in einem Stück aus Methacrylat gegossen –
­elastisch, weich und doch robust. .03_ Klar, schlicht,
­ästhetisch und bequem: Dieser Stuhl ist sein unbestrittenes Meisterstück – und eine Ikone des modernen
Industriedesigns. Leather Lounge Chair LL04_ Raffiniert, sachlich und ehrlich: der Lounge Chair von
­Pastoe vereint den Komfort eines Sessels mit der Form
einer Chaiselongue. Die Kühle des Edelstahl­rahmens
wird durch den hochwertigen Zaumleder­bezug kontrastiert. .06_ Durch den Rohrrahmen aus Edelstahl
wird van Severens Variante des Freischwingers
­­outdoorfähig (Vitra, 2005).
Maarten van Severen
0
die ess
. 3
Leather
Lounge Chair
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DESIGN-I NSI DER
29
enz
der dinge
Weniger ist oft mehr. Wohl kaum ein Gestalter hat diesen Grundsatz in jüngerer Zeit so perfektioniert wie der Belgier Maarten van Severen (1956–2005). Er hinterlässt kein umfangreiches, aber ein ungemein ausgereiftes Werk – und eine klare Vorstellung davon, was den
Unterschied zwischen Räumen und Wohnräumen ausmacht.
Höflich und eigenwillig, so könnte man Maar-
In verschiedenen Designstudios lernt Maarten
Rückenschale unterstützt den Körper beim
ten van Severen beschreiben. Höflich, weil er
van Severen unterschiedliche Arbeitsmetho-
Sitzen, wozu insbesondere in die Rückenlehne
gegenüber Freunden und Kollegen stets zu-
den und Materialien kennen. Er entwirft erste
integrierte Blattfedern beitragen.
rückhaltend aber warmherzig aufgetreten ist.
Möbel und gründet im Jahr 1987 eine Werk-
Eigenwillig, weil er sich nie einem Trend unter-
statt für Möbeldesign in Gent. Wie sein großes
Stringente Formensprache
worfen hat – auch auf die Gefahr hin, nicht
Vorbild Jean Prouvé legt er besonders großen
Wie der „.03“ ist das gesamte Werk von Maar-
aufzufallen. Oder besser: ganz bewusst nicht
Wert auf die Einheit von Gestaltung und
ten van Severen geprägt von der Entwicklung
auffallen wollte. Getreu seinem Motto: Ein Mö-
­Produktion sowie auf Präzision in Material­
elementarer Lösungen für elementare Möbel-
belstück müsse so aussehen, als ob es schon
auswahl, Herstellung und Funktion. Von der
typen: Stuhl, Tisch, Liege oder Schrank. So et-
immer dort gewesen sei. „Ich strebe nach Sa-
­Skizze bis zur eigenhändigen Umsetzung – van
wa der Bürostuhl „.04“ mit seiner flexiblen und
chen, die man kaum sieht, wegen ihrer Leich-
Severen behält gern die Kontrolle über den ge-
nachgiebigen Schale und einer Wippmecha-
tigkeit und Geräumigkeit aber sehr bestim-
samten Entstehungsprozess eines Möbels. Er
nik, die fließende Übergänge von der Sitz- in
mend sind“, sagte er in einem Interview. So
feilt so lange an einem Entwurf, bis dieser ihn
die Ruhehaltung erlaubt. Eines seiner letzten
sind seine Entwürfe von einer zeitlosen Er­
voll zufrieden stellt.
Stücke, das modular aufgebaute Regal- und
habenheit, die ihresgleichen sucht. Am 21. Fe-
Sideboardmöbel „Kast“, bekommt durch die
bruar 2005 starb Maarten van Severen im Alter
Radikal reduzierte Form
Harmonie von Form- und Farbgebung mit
von nur 49 Jahren an den Folgen einer Krebs­
Bei Vitra hatte man die Entwicklung van Seve-
funktionalen Aspekten einen eminent starken
erkrankung.
rens schon länger mit Interesse verfolgt. Im
und frischen Charakter.
Jahr 1995 kommt es zur Zusammenarbeit. Bis
Ein „Entwerfer“, kein „Designer“
zu seinem Tod bringt sie zahlreiche Entwürfe
Auch für andere Labels wie Kartell oder Edra
Das Licht der Welt erblickte Maarten am 5. Juni
hervor, die schrittweise in die Serienprodukti-
hat van Severen entworfen. Mit einer stringen-
1956 im belgischen Antwerpen. Er stammt aus
on aufgenommen wurden. Für van Severen er-
ten Formensprache, die ihren Reiz nicht aus
einer Familie von Künstlern und Kunsthand-
möglicht die Zusammenarbeit den Gebrauch
dem Überfluss bezieht, sondern in der Be-
werkern: Sein Vater Dan van Severen gilt als
neuer Materialien und eröffnet ihm eine bis-
schränkung. Dabei ist van Severen nie ein Ver-
wichtiger Vertreter des minimalistischen Kon-
lang nicht gekannte Breitenwirkung. Etwa
treter des Minimalismus gewesen. Vielmehr
struktivismus belgischer Prägung und nahm
durch den Stuhl „.03“, seinem wohl bekanntes-
begab er sich in seinem Oeuvre immer auf die
1968 an der „documenta 4“ in Kassel teil. Sein
ten Möbel, der seit 1999 von Vitra produziert
Suche nach der Essenz der Dinge. Ergebnis die-
jüngerer Bruder Fabiaan ist heute vor allem als
wird. Als einer der wohl innovativsten Stuhl-
ser Suche: „Wenn man Möbel entwickelt, sollte
Möbeldesigner tätig. Maarten selbst absolvier-
entwürfe der letzten beiden Jahrzehnte avan-
man immer daran denken, dass sie in den
te in den 1970er-Jahren ein Architekturstudi-
ciert er zu einem modernen Klassiker – und
Wohnzimmern anderer Leute landen. Möbel
um an der Kunstakademie in Gent, entschied
gleichzeitig zum Inbegriff der Formel: „Weni-
sollen einen Raum bewohnbar machen.“ Nur
sich aber sehr schnell dafür, Möbel zu entwer-
ger ist mehr“. Die klare und schlichte, fast
so erhebt sich der Raum zum Wohnraum. Weil
fen – weil er lieber im Maßstab eins zu eins,
schon radikal reduzierte Form ist das ästheti-
er immer nach dieser Maxime gearbeitet hat,
statt eins zu 50 arbeiten wollte. Sich selbst hat
sche Merkmal von „.03“, dessen Komfort sich
ist sein vergleichsweise schmales Werk über-
er dabei nie als „Designer“, sondern immer als
beim Benutzen sofort erschließt: Die nachgie-
aus charakterstark und ausgereift. Es wird Be-
„Entwerfer“ bezeichnet.
bige, aus Integralschaum gefertigte Sitz- und
stand haben.
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OFFIC E
Der Blick
fürs Ganze
MaSSarbeit mit Panorama
Filigran und funktionell: Mitten in Hamburgs boomender HafenCity
­errichtete die Neumann Kaffee Gruppe mit dem renommierten Architekten
Richard Meier ihren neuen Firmensitz. Die Innen­einrichtung des
„International Coffee Plaza“ ging über reine Möblierung weit hinaus.
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OFFIC E
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Fotos: Michael Jungblut, FotografieSCHAULIN
„Wir wollten für unsere Mitarbeiter eine neue,
aus spezielle Anforderungen an die Innenein-
anregende Arbeitsumgebung schaffen, in der
richtung verbunden“, so Sorgenfrei. Diese
sie sich wohl fühlen und aus der sie Motiva­
Aufgabe legte man nahezu vollständig in die
tion schöpfen“, umreißt Jens Sorgenfrei als
Hände des Hamburger ci-Hauses Gärtner In-
­projektverantwortlicher Neumann-Geschäfts-
ternationale Möbel. „Die Planung, Beratung
führer die zentrale Zielsetzung des Unterneh-
und Lieferung aus einer Hand hat uns erwar-
mens. Mit 48 Gesellschaften in 28 Ländern ist
tungsgemäß deutliche Zeit- und Effizienzvor-
die Neumann Gruppe weltweit führend im
teile gebracht“, stellt Sorgenfrei rückblickend
Rohkaffeeservice. Das neue zwölfgeschossige
fest.
Domizil des in der Hansestadt verwurzelten
Unternehmens entstand am Standort seines
Im ersten Schritt hatte Gärtner das bisherige
ehemaligen Lagerhauses.
Bürogebäude untersucht und detaillierte Ar­­
beits­platzanalysen als Grundlage für die künf-
„Mit der sehr lichten, filigranen Architektur,
tige Raumaufteilung, -organisation und Möb-
dem elliptischen Grundriss und der ausgeprä­g­
lierung erstellt. Das daraus abgeleitete Ein­­
ten Transparenz des Gebäudes waren durch-
richtungskonzept reflektiert den gesamten
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OFFIC E
Kosmos moderner Bürogestaltung: vom groß-
satz; reichlich Stauraum bieten Schränke von
zügigen Konferenzbereich über kommunika­
wernerworks und Sideboards von Stilo sowie
tive Open-Space-Zonen und repräsentative
raumhohe Schwenktüren Aparo von Interlüb-
­Einzelbüros bis hin zu effizienten Aufbewah-
ke. „Sie ließen sich ideal für die verschiedenen
rungssystemen und speziellen Funktionsräu-
Etagen anpassen und ganz ohne Schwellen in-
men mit individuellen Einbauten.
tegrieren“, erläutert Gärtner-Innenarchitektin
Links oben_ Das „Herz“ des Gebäudes: Das wichtige
Musterzimmer ist mit diversen Sonderelementen und
einem Rollregalsystem ausgestattet. Links unten_
Der Empfangstresen: eine Sonderanfertigung aus weißem Corian. Rechts_ Gute Stimmung entsteht hier
automatisch: Die farbenfrohe Cafeteria lässt sich auch
mit Podiumsbestuhlung nutzen.
Britta Enseleit.
Weiß ist – entsprechend der Architektur – der
„rote Faden“ für die vorherrschende Farbstim-
Je nach Funktion sind alle Etagen unterschied-
mung. Aufgeladen wird sie durch Akzente in
lich aufgeteilt. Gänzlich ohne Trennwände
den Unternehmensfarben Rot und Grün sowie
kommt beispielsweise die achte Etage aus:
Küche. Neben Meeting-Points auf jeder Etage
massive Möbel aus Nussbaumholz. Deutlich
„Hier sind die Kaffee-Trader sowie die Logistik
für den so wichtigen Plausch beim Kaffee zwi-
spiegelt die Konferenzetage mit atemberau-
untergebracht. Die Arbeitsplätze sind hier in
schendurch fehlt auch eine einladende Cafete-
bendem Blick über Hamburg das Bekenntnis
4-er und 6-er Blöcken angeordnet, und der of-
ria für die Belegschaft nicht. Am beweglichen
zum wichtigen Kaffeeherkunftsland Brasilien
fene Raum ermöglicht die notwendige schnel-
Ausgabetresen aus Corian (Entwurf Gärtner)
wider: Hier kontrastieren die Möbel des Desig-
le, sehr unmittelbare Kommunikation.“ Wie-
gibt es leckere Snacks zum Genießen – und
ners Carlos Motta mit der ansonsten hellen
der ganz anders das „Herz“ des Gebäudes, das
zum Verweilen laden „Eier und Schwäne“ von
Ausstattung. Holz auch in den darunter lie-
so genannte Musterzimmer: Mit seinen nach
Fritz Hansen sowie Nussbaum-Tische von
genden Einzelbüros der fünf Geschäftsführer
Gärtner-Entwurf maßgefertigten Probiertresen
Zeitraum ein. Bei Bedarf ist der Raum übrigens
(Tische: Zoom by Mobimex). Als Schreibtische
und dem weißen Rollregalsystem für Kaffee-
auch mit Podiumsbestuhlung nutzbar. Mehr-
kommen Planmöbel M-Pur Tische zum Ein-
proben wirkt es fast wie eine besonders feine
fachnutzen mit Wohlfühlfaktor.
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www.piure.de
XLine Schranksystem. Besinnung auf das Wesentliche.
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LIC HT
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Wenn es draußen kalt und finster ist, wächst bei uns der Wunsch
nach Erleuchtung – im wahrsten Sinne des Wortes. Mit einem einfachen Knopfdruck können wir die Dunkelheit überwinden und den
Raum in wohligem Licht erstrahlen lassen. Einige leuchtende
Beispiele stellen wir Ihnen hier vor. Weitere erhellende Anregungen
und durchdachte Beleuchtungskonzepte finden Sie beim creativen
inneneinrichter.
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LIC HT
„Das Licht ist ein Symbol des Lebens und der
Freude“, wusste schon Honoré de Balzac. Nicht
nur deshalb ist es immer lohnenswert, sich nä-
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her mit der passenden Beleuchtung für Heim
und Büro auseinanderzusetzen. Denn gutes
Licht entsteht immer erst aus der Summe von
Funktionalität und Ästhetik: Wann ist hell nicht
mehr schön, wann ist gedimmt zwar gemütlich,
für bestimmte Tätigkeiten aber nicht mehr ausreichend? Hinzu kommen Aspekte wie Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, die in den letzten
Jahren zunehmend in den Fokus gerückt sind.
Diese Ansprüche zu vereinen, ist Arbeitsauftrag und innovative Herausforderung zugleich.
Für die führenden Leuchtenhersteller und -designer eröffnen sich ganz neue Horizonte in
der Produktentwicklung. „Das Thema Beleuchtung insgesamt gewinnt an Bedeutung“, sagt
Tobias Grau, Chef des gleichnamigen Leuchtenherstellers. Und in der Tat ist es so, dass in
diesem Einrichtungsfeld der Bedarf an innovativen Technologien wohl noch nie größer war
als heute. Der Leuchtenhersteller Nimbus geht
03
diesen Weg besonders konsequent. Seit rund
zwei Jahren entwickeln die Stuttgarter ausschließlich LED-basierte Beleuchtungslösungen. Allerdings ist LED längst nicht immer das
beste Mittel. Gerade bei kleinen Strahlern und
insbesondere im Privatbereich ist die Halogentechnik im Vorteil. Aber auch das als kalt
­empfundene Licht der enegieeffizienten Fluoreszenzlampe kann durch ein geschicktes Kaschieren des Leuchtkörpers kraftvoll, warm
und behaglich werden – wie etwa bei der Leuchtenfamilie „Arba“ des Schweizer Labels Belux
(Design: Matteo Thun und Antonio Rodriguez).
Diese und andere Beispiele zeigen: Mit guten
Ideen und neuen Technologien gelingt es, für
jeden Bedarf die passende Beleuchtung zu
schaffen. Schließlich soll Licht – gerade künstliches – weiterhin ein Symbol des Lebens und
der Freude bleiben.
01_ The Spirit of Nature: Die Wandleuchte „Arba“ aus
der gleichnamigen Leuchtenfamilie von Belux weist eine außergewöhnliche Elastizität, Stabilität und durch
die ausgeprägte Faserung einzigartige Charakteristik
auf. Das geölte Ahornholz filtert das Kunstlicht und
macht es kraftvoll und dennoch behaglich (Design:
Matteo Thun und Antonio Rodriguez).
02_ Setzt sympathische und ausgewogene Akzente:
„Slant Table“ von serien.lighting (Design: Gwen Floyd).
03_ Schein-Werfer: „Double C.Future“ aus Aluminium
und Acrylglas mit OLED-Modulen und LED-Stahlern
von Ingo Maurer.
04_ Mit der ganzen Leuchtkraft von 240 LEDs: Tischleuchte „Flatliner“ von Established & Sons. (Design:
Alexander Taylor).
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STORY
les
oreilles
belles et tendres
OHRENSACHE!
Roman-Auszug Haruki Murakami:
„Wilde Schafsjagd“
Mit freundlicher Genehmigung vom
Dumont-Verlag
„Als enger Freund möchte ich dich etwas fragen“, sagte ich.
„Bitte.“
„Erstens: Warum zeigst du deine Ohren nicht? Und zweitens: Haben deine Ohren jemals auf jemand anderen als mich eine besondere Wirkung
Illustration: Nadine Klöver
ausgeübt?“
Sie starrte wortlos ihre Hände auf dem Tisch an. „Dazu gibt es viel zu sagen“, sagte sie leise.
„Viel?“
„Ja. Aber vereinfacht ausgedrückt, läuft es darauf hinaus, dass ich mich
an das Selbst gewöhnt habe, das seine Ohren verbirgt.“
„Willst du damit sagen, dass du anders bist, wenn du deine Ohren zeigst,
als wenn du sie verdeckst?“
„Darf ich noch etwas fragen?“
„Ja.“
„Ja, sicher.“
Zwei Kellner räumten unsere Teller ab und trugen die Suppe auf.
„Wenn ich zusammenfassen darf, was du mir erzählt hast, kommt für
„Willst du mir nicht von dem Du erzählen, das seine Ohren zeigt?“
mich Folgendes dabei heraus: Bis zum Alter von zwölf Jahren hast du
„Es fällt mir schwer, darüber zu reden; es liegt schon so lange zurück.
deine Ohren gezeigt. An einem bestimmten Tag hast du sie dann ver-
Um ehrlich zu sein: Ich habe meine Ohren nicht mehr gezeigt, seit ich
deckt und bis heute kein einziges Mal mehr freigemacht. Bei Gelegenhei-
zwölf war.“
ten, wo du nicht umhin kannst, deine Ohren zu zeigen, blockierst du den
„Aber du zeigst sie doch, wenn du als Modell arbeitest?“
Durchgang zwischen ihnen und deinem Bewusstsein. Das stimmt doch?“
„Das stimmt“, sagte sie. „Aber das sind nicht meine echten Ohren.“
Sie lächelte. „Ja, so ist es.“
„Nicht deine echten Ohren?“
„Was passierte mit deinen Ohren, als du zwölf warst?“
„Es sind blockierte Ohren.“
„Nicht so schnell“, sagte sie, streckte ihre rechte Hand über den Tisch
Ich aß zwei Löffel Suppe und sah dann zu ihr auf. „Das musst du mir
und berührte sanft die Finger meiner linken. „Bitte!“
­bitte etwas genauer erklären.“
Ich verteilte den Rest des Weines auf unsere Gläser und trank meins
„Blockierte Ohren sind tote Ohren. Ich töte sie ab. Das heißt, ich trenne
langsam aus. „Zuerst will ich mehr über dich wissen.“
bewußt die Verbindung zwischen mir und meinen Ohren ... verstehst
„Was willst du denn wissen?“
du?“
„Alles. Wie du aufgewachsen bist, wie alt du bist, was du machst und so
Nein, ich verstand nicht. „Dann frag“, sagte sie.
weiter.“
„Die Ohren abtöten, bedeutet das, dass sie dann nicht mehr hören
„Meine Geschichte ist ganz gewöhnlich. So gewöhnlich, dass du garan-
­können?“
tiert beim Zuhören einschläfst.“
„Doch, sie hören noch ausgezeichnet. Aber sie sind tot. Du kannst das si-
„Ich mag gewöhnliche Geschichten.“
cher auch.“ Sie legte den Löffel auf den Tisch, richtete sich kerzengerade
„Meine ist von der Sorte gewöhnlich, die niemand mag.“
auf, hob beide Schultern etwa fünf Zentimeter und schob ihr Kinn ener-
„Das macht nichts, erzähl schon – nur zehn Minuten.“
gisch nach vorn. So verharrte sie zehn Sekunden und ließ dann ganz
„Ich wurde am 24. Dezember 1948 geboren, Heiligabend. Kein besonders
plötzlich ihre Schultern fallen. „Jetzt sind sie tot. Versuchs mal.“
günstiger Geburtstag. Man kriegt nämlich immer die Geburtstags- und
Langsam wiederholte ich dreimal genau, was sie gemacht hatte, aber ich
Weihnachtsgeschenke zusammen. Alle versuchen, billig wegzukommen.
bekam nicht den Eindruck, dass irgendetwas gestorben wäre. Nur der
Mein Sternzeichen ist der Steinbock, meine Blutgruppe A. Diese Zusam-
Wein stieg mir schneller zu Kopf. „Ich fürchte, meine Ohren können
menstellung riecht nach Bankangestelltem oder Beamtem. Mit Schüt-
nicht richtig sterben“, sagte ich enttäuscht.
zen, Waagen und Wassermännern soll sich der Steinbock nicht verste-
Sie schüttelte den Kopf. „Das macht nichts. Da es für dich nicht notwen-
hen. Klingt das nicht nach einem langweiligen Leben?“
dig ist, bringt es dir keine Nachteile, wenn du sie nicht abtöten kannst.“
„Klingt eher interessant.“
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STORY
37
„Ich bin auf gewöhnliche Art aufgewachsen und in eine gewöhnliche
mit Nietzsche zu sprechen: ‚Gegen die Langeweile kämpfen Götter selbst
Schule gegangen. Als Kind war ich wortkarg, als Teenager langweilig. Ich
vergebens‘.“
lernte ein gewöhnliches Mädchen kennen – meine gewöhnliche erste
Liebe. Mit achtzehn ging ich auf die Universität und zog nach Tokyo.
Wir nahmen uns Zeit zum Essen. Sie ließ sich noch etwas Sauce nach-
Nach der Uni machte ich zusammen mit einem Freund ein kleines Über-
reichen, ich aß eine Extraportion Brot. Bis wir das Hauptgericht aufge-
setzungsbüro auf. Es reichte nach und nach zum Leben. Seit ungefähr
gessen hatten, war jeder von uns in seine eigenen Gedanken vertieft. Als
drei Jahren haben wir unser Geschäft auch auf Werbebroschüren und
das Geschirr abgeräumt, das Heidelbeersorbet gegessen und der Espres-
andere Werbeaufträge ausgedehnt, und diese Sachen laufen ebenfalls
so serviert worden war, zündete ich mir eine Zigarette an. Der Rauch
immer besser. Eine Frau, die in unserer Firma arbeitete, lernte ich näher
schwebte nur ganz kurz im Raum, um dann geräuschlos von der Lüf-
kennen, heiratete sie vor vier Jahren und ließ mich vor zwei Monaten
tung eingesogen zu werden. An mehreren Tischen kamen Gäste an. Aus
von ihr scheiden. Warum, ist eine längere Geschichte. Ich habe einen al-
den Lautsprechern erklang ein Mozart-Konzert.
ten Kater und rauche vierzig Zigaretten am Tag. Ich kann einfach nicht
damit aufhören. Ich besitze drei Anzüge, sechs Krawatten und fünfhun-
„Ich möchte noch etwas mehr über deine Ohren erfahren“, sagte ich.
dert aus der Mode gekommene Schallplatten. Ich kenne sämtliche Elle-
„Du möchtest fragen, ob meine Ohren eine besondere Kraft besitzen
ry-Queen-Mörder. Ich nenne die vollständige Ausgabe von ‚Prousts Auf
oder nicht, nicht wahr?“ Ich nickte.
der Suche nach der verlorenen Zeit‘ mein Eigen, habe sie aber nur halb
„Das sollst du selbst herausfinden“, sagte sie. „Selbst wenn ich dir etwas
gelesen. Im Sommer trinke ich Bier, im Winter Whiskey.“
darüber erzählen würde, könnte ich das nur in sehr begrenztem Um-
„Und an zwei von drei Tagen isst du in einer Kneipe Omelette und Sand-
fang, und ich kann mir nicht vorstellen, dass dich das befriedigen wür-
wiches.“
de.“ Ich nickte noch einmal. „Für dich lege ich sogar meine Ohren frei“,
„Genau.“
sagte sie, als sie ihren Espresso getrunken hatte. „Aber ich kann dir nicht
„Ein interessantes Leben!“
sagen, ob das wirklich gut für dich ist. Du wirst es vielleicht bereuen.“
„Bisher war es langweilig, und es wird auch in Zukunft langweilig sein.
„Warum?“
Aber das macht mir gar nichts aus. So liegen die Dinge eben.“ Ich sah auf
„Weil deine Langeweile vielleicht nicht so stabil ist, wie du denkst.“
die Uhr. Neun Minuten und zwanzig Sekunden waren vergangen.
„In dem Fall sei's drum“, sagte ich.
„Aber das, was du gerade erzählt hast, war doch nicht alles über dich?“
Sie streckte ihre Hand über den Tisch und legte sie auf meine. „Und noch
Ich sah eine Weile auf meine Hände auf dem Tisch. „Natürlich ist das
eins: Verlass mich für eine bestimmte Zeit bitte nicht – sagen wir, von
nicht alles. Auch ein noch so langweiliges Leben kann man nicht in zehn
jetzt an, ein paar Monate, okay?“
Minuten erschöpfend abhandeln.“
„Okay.“
„Darf ich meinen Eindruck äußern?“
Sie holte ein schwarzes Haarband aus ihrer Handtasche, steckte es in
„Bitte.“
den Mund, um mit beiden Händen ihre Haare hinten zusammenzuhal-
„Wenn ich einen Menschen das erste Mal treffe, lasse ich ihn zehn Minu-
ten, einmal ganz zu drehen und dann rasch festzubinden. „Na?“
ten reden. Dann beurteile ich ihn aus einer Perspektive, die der, aus der
Ich hielt den Atem an und starrte sie an. Mein Mund wurde ganz trocken;
er erzählt hat, genau entgegengesetzt ist. Hältst du das für falsch?“
ich brachte keinen Ton heraus. Mir schien, als habe die weiß verputzte
„Nein“, sagte ich und schüttelte den Kopf. „Vielleicht ist das genau die
Wand einen Augenblick lang Wellen geschlagen. Das Stimmengewirr im
richtige Strategie.“
Restaurant und das Klappern der Bestecke verwandelten sich in flüchti-
Ein Kellner kam und deckte Teller auf. Ein anderer servierte die Gerichte,
ge Wolken und wurden wieder real. Ich hörte Wellenbrausen und nahm
und der Saucenkellner goss Sauce darüber. Pass vom Mittelfeld zum
den Geruch eines unvergeßlichen Abends wahr. Das alles war jedoch nur
Linksaußen, Flanke an Mittelstürmer.
ein Bruchteil von dem, was ich in den paar Sekundenhundertsteln fühl-
„In deinem Fall kommt mit dieser Methode Folgendes heraus“, sagte sie,
te. „Wahnsinn!“ brachte ich endlich heraus. „Ein vollkommen anderer
während sie ihr Messer in das Mousse de sole gleiten ließ. „Dein Leben
Mensch.“
ist gar nicht langweilig, du sehnst dich nur nach einem langweiligen Leben. Liege ich falsch?“
„Vielleicht hast du recht. Vielleicht ist mein Leben gar nicht langweilig,
sondern ich sehne mich nur danach. Aber das ist letzten Endes das gleiche. Wie auch immer, ich habe mich jedenfalls schon so eingerichtet.
­Alle versuchen vor der Langeweile davonzulaufen, aber ich versuche hi­
neinzukommen, genau so, als ob ich mich in der Rush-hour exakt gegen
den Strom bewegte. Deshalb beschwere ich mich auch nicht, dass mein
Leben langweilig geworden ist. Immerhin so langweilig, dass meine Frau
davongelaufen ist.“
„War das der Grund für eure Trennung?“
„Wie ich vorhin schon sagte, das ist eine längere Geschichte. Aber um
C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
Wilde Schafsjagd
Haruki Murakamis Roman um ein Schaf mit über­
natürlichen Kräften und ein Teilzeit-Callgirl mit den
schönsten Ohren der Welt ist ein fantastischer
­Detektivroman – inspiriert von den düsteren Werken
Raymond Chandlers. Dumont-Verlag, 299 Seiten,
Hardcover, 21,90 Euro.
1Q84
Zuletzt von ihm erschienen: der Roman „1Q84“.
Im Gegensatz zu George Orwells Klassiker „1984“
zeigt Murakami, wie das Jahr 1984 hätte sein können
und nicht, wie es hätte werden können. DumontVerlag, 1.300 Seiten, Hardcover, 32,– Euro.
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01
Stille Nacht, heilige Nacht. Ja, Weihnachten kommt mit groSSen Schritten. Schon alle
Geschenke besorgt? Wenn nicht – wir haben etliche Anregungen, wie Sie sich auch
selbst eine Freude machen können. Alle mit ci gekennzeichneten Artikel erhalten Sie
wie immer beim creativen inneneinrichter.
SELECTED
39
05
„boarding“
Neuland für die italienische Möbelmanufaktur
Lapalma, die bisher noch nie ein Sofa hergestellt
hat: „Boarding“ überzeugt sofort. Im Gegensatz zu her­
kömmlichen, manchmal schwerfällig wirkenden Sofas
zeigt der französische Designer Patrick Norguet mit dieser
Sitzmöbelkollektion, zu der noch ein Sessel gehört, dass es
auch ganz „leicht“ geht und trotzdem die Bequemlichkeit nicht
zu kurz kommt. Ab ca. 1.550,− Euro. ´ (ci)
05 „shell“ stammt aus der „AquaCollection“ von Paola Lenti, deren Produkte für ihre zeitlose Schönheit bekannt sind. Hier reiht sich der OutdoorHocker „Shell“ (Ø 85 cm) – er macht
sich auch innen gut– nahtlos ein. Das
Gestell ist aus unverformbarem, Wasser
abstoßendem Polyuhrethan, der Bezug
aus direkt auf dem Gestell handgeflochtenem „Rope“, einem exklusiven Material von Paola Lenti. Preis auf Anfrage.
´ (ci)
04
01 „PRINCIPESSA“, „BUTTE TUNA“, „BRAVE NEW WORLD LAMP“
Hier räkelt sich nicht die Prinzessin auf
der Erbse, sondern ein süßes Rehkitz
auf der Liege „Principessa“ von Moroso
(Design: Nipa Doshi und Jonathan Levien). Sechs bzw. elf übereinander gelegte dünne bunte handbestickte Matratzen
mit unterschiedlichen Rändern bilden
das gemütliche Daybed (ab ca. 6.930,–
Euro). Die übrigen Kitze steuern derweil
zielstrebig auf die Established & SonsBoxen „Butte Tuna“ von Scholten & Baijings zu. Gibt’s hier was zu futtern?
Nein, die Serie „Butte“ soll an Reise­
behälter von Fischern aus früherer Zeit
erinnern, mit denen sie ihre persönlichen Dinge transportierten. Waren sie
damals mit Walen oder Polarbären bemalt, werden heute Geschichten be-
02 „AJ TISCHLEUCHTE“ Die von
Arne Jacobsen für Louis Poulsen kreierte Tischleuchte fällt durch ihren außergewöhnlichen, schwenkbaren Schirm
auf, dessen asymmetrische Form das
Licht entsprechend verteilt. Der Leuchtenfuß mit der charakteristischen Öffnung betont die Eleganz und die
Schwerelosigkeit des Designs. Die „AJ
Tischleuchte“ ist in acht Farben für ca.
660,– Euro erhältlich. ´ (ci)
03
drohter Tiere und Pflanzen, wie hier
des Thunfischs erzählt (drei Größen, ab
ca. 330,– Euro). Mooois „Brave New
World Lamp“ beleuchtet die ganze Szenerie (Design: Fresh West, ca. 2.600,–
Euro). ´ (ci)
02
C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
03 „Poaa“ Unverkennbar Philippe
Starck: Die Metall-Hanteln von XO Design sind ultramoderne Skulpturen und
somit nicht nur etwas für Sport-Fans,
sondern auch für Designliebhaber. Ihre
ergonomische Form, das ansprechende
Schwarzsilber und jeweils 3 kg Gewicht
machen das Muskeltraining noch einmal so schön. Es gibt sie für 390,– Euro. ´ (ci)
04 „fat tray“ Der sinnige Name,
den Designer Harri Koskinen sich für
das Alessi-Produkt hat einfallen lassen,
trifft es genau, denn hier passt viel
obendrauf und auch hinein. Gefertigt
aus Bambusholz, bietet es unter dem
Tablett Stauraum für Speisen, Besteck,
Geschirr, Gläser etc. Auch praktisch:
Der Innenraum ist dank eingefräster
Rillen für einen „Raumteiler“ variabel.
94,– Euro. ´ (ci)
06 „TULIP ARMCHAIR“ Es braucht
nicht viel Phantasie, um die Ähnlichkeit
von Marcel Wanders’ drehbarem Sessel mit einer schönen Tulpe – mit verkürztem Stiel – festzustellen. Der Hersteller Cappellini produziert ihn in verschiedenen Farben in einer Vielzahl
von Stoffen, Lederarten sowie auch Alcantara. Die komfortable Schönheit gibt
es ab ca. 5.750,– Euro. ´ (ci)
06
40
SELECTED
LESEN
05
01
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03
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04
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Möbel und Häuser – alles für das Wohlgefühl zu Hause 01 EDGE TO EDGE – Die Monografie stellt die experimentelle Arbeitsweise von Thomas Feichtner vor –
erfolgreicher Industrial-Designer und nun auch von Möbeln und Objekten. (Verlag Birkhäuser, 44,90 Euro) 02 RICHARD NEUTRA IN EUROPA – In den 60er
Jahren schuf der Architekt in der Schweiz, in Deutschland und in Frankreich acht Villen und zwei Wohnsiedlungen. Erstmals dokumentiert werden auch sieben
nicht realisierte Projekte. (Dumont Verlag, 39,95 Euro) 03 TRAUMHÄUSER UNTER 200.000 EURO – Sein Traumhaus baut man nur einmal im Leben – deshalb sollte es allen Ansprüchen genügen – auch preislich. Christian Tröster erbringt den Beweis dafür. (Callwey Verlag, 59,95 Euro) 04 JULIUS SHULMAN –
THE LAST DECADE – Das Buch erscheint zum 100. Geburtstag von Julius Shulman, der weltweit mit Architekturaufnahmen aus der Nachkriegszeit und der
Kennedy-Ära bekannt geworden ist, und zeigt Architekturfotos mit einzigartigem Stil aus seiner fast zehnjährigen Zusammenarbeit mit dem deutschstämmigen
Fotografen Jürgen Nogai. (Kehrer Verlag, 48,– Euro) 05 PREFAB HOUSES – Einst als billige Behelfsunterkünfte angesehen, stehen Fertighäuser heute für anspruchsvolles Design und umweltfreundliches Bauen. Hier der Beweis. (Taschen Verlag, 49,99 Euro) 06 RÄUME FÜR MENSCHEN, DIE BÜCHER LIEBEN –
Leslie Geddes-Brown zeigt, wie man dicke Wälzer und schmale Bändchen gekonnt in Szene setzt: mal streng und formal, mal locker. (Verlag DVA Architektur,
29,95 Euro) 07 STIL DESIGN KULT DER STUHL – Über 100 eindrucksvolle Stuhlporträts, aufgenommen im jeweils passenden Ambiente, diskutiert von
Antiquitätenexpertin Judith Miller, prägen dieses Buch. 08 yearbook FURNITURE 2011/2012 – Das Jahrbuch gibt einen umfassenen Überblick über nützliche und originelle Objekte, die auf dem besten Weg sind, Möbelklassiker zu werden.
(Verlag Edel, 39,95 Euro)
02
01
01 „AKI KLUBSESSEL“ Die Serie
„Aki“ von Fredericia – Esstisch und Ess­
zimmerstühle – hat Designer Alfredo
Häberli jetzt um einen Klubsessel erweitert. Das Überraschungsmoment bei
„Aki“ ist die Drehung der Beine, durch
die der Stuhl sehr stabil bleibt. Die Rückenlehne des Klubsessels wird von einem schmalen Stück Holz definiert, das
von weichen, bequemen Kissen umrahmt wird. Ab ca. 870,– Euro. ´ (ci)
04 „RADO TRUE L JUBILÉ“ Weiß
und rund hebt sich die aus Keramik bestehende Armbanduhr (zwei Größen und
drei Versionen) in der Rado-Kollektion
ab. Bei der hier abgebildeten ist die Kalenderanzeige von 14 Diamanten umgeben. Ca. 1.215,– Euro ´ Fachhandel
03
02 „tonale“ Das Alessi-Steingutservice (Design: David Chipperfield) besteht aus zahlreichen Komponenten.
Hier abgebildet: Salatschüssel (32,– Euro), Speise- und Dessertteller (18,–/15,–
Euro), kleine Schale (15,– Euro). ´ (ci)
03 „Paper Floor Lamp“ Aus
der „Paper“-Kollektion vom Studio Job
stammt auch diese von Moooi gefertigte
Stehleuchte. Stolze 195 cm hoch, weiß
wie Schnee, mit klassischer Eleganz
und – wie der Name sagt – fast komplett aus Papier, mit einem hölzernen
Kern, der abschließend mit einem starken PU-Lack überzogen wurde. Sie
kostet ca. 2.250,– Euro. ´ (ci)
04
C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
SELECTED
„PEDRERA PD2“
Die Leuchte von GUBI
besticht durch ihr Design
(Barba Corsini): Ihre Form
ist bestechend zeitlos und
modern, und das Loch­
muster im hochwertigen
Metallschirm verleiht ihr
das gewisse Etwas. Die
Stehleuchte (113 cm
hoch) ist für ca.
500,− Euro erhält­
lich. ´ (ci)
02
02 „EBANO INTRECCIATO NAPPA BAG“ Es war schon immer etwas
teurer, einen besonderen Geschmack zu
haben. Doch hier ist das Geld gut angelegt. Die geräumige Tasche von Bottega
Veneta aus feinstem Nappa-Leder ist
41
beständig schön, äußerst praktisch und
wird ihre Trägerin garantiert lange begleiten. Ca. 2.900,– Euro.
´ www.bottegaveneta.com
03 „plurima“ Soll es ein Raum­
teiler sein oder ein Wandregal? Mit
„Plurima“ (Design: Charlotte Perriand)
aus der I Maestri-Kollektion von Cassina – hier als „Low“-Version – ist Beides
möglich. Die Regale sind aus Eiche Natur, die vertikalen Trennwände in
Schwarz oder Weiß lackiert, und die
praktischen Schiebeelemente aus feinstem Aluminium. „Plurima Low“ gibt es
ab ca. 4.000,– Euro. ´ (ci)
01
03
01 „VÉTIVER TONKA“ Hermes-Parfumeur Jean-Claude Ellena hat den rauen Vétiverduft in den süßen Hauch der
Tonkabohne von Karamell, Praline und
hellem Tabak gehüllt. 100 ml Eau de
Toilette mit passendem Etui aus Chamonix Leder naturell kosten 410,– Euro. ´ Fachhandel
Conferencing
„Edle Materialien,
perfekte Verarbeitung,
individuelle Ausprägung;
die großzügige Geste
und der solitäre Charakter
machen jeden dieser
Tische zum Unikat.“
Hadi Teherani
S 34
Design Mart Stam
1926
S 8000
Design Hadi Teherani
2010
THONET GmbH Michael-Thonet-Straße 1, D-35066 Frankenberg, Tel. +49-64 51-508-119, Fax +49-64 51-508-128, [email protected], www.thonet.eu
42
S E L E CTE D
„paper planes“
Kein Papierflieger, sondern ein höchst komfor­
tabler Sessel in extravaganter Form ist das neu­
este Werk des Designer-Duos Doshi Levien für den
italienischen Hersteller Moroso. Ein besonderes
Lichtwechselspiel entsteht durch in den Jacquard­
bezugsstoff eingearbeitete Swarowskikristalle, die
das Licht umso mehr reflektieren als der Wollstoff
es absorbiert. Preis: Modell Paper Planes (low) ab
1.630,− Euro, (high) ab 1.800,− Euro. ´ (ci)
www.cairo.de
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Ihren kostenlosen Katalog telefonisch unter
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01 „LEICA X1“ Edel im Aussehen und leistungsstark in den technischen Merkmalen, ist die „LEICA
X1“ der ideale Begleiter für anspruchsvolle Fotografen. Erhältlich in Stahlgrau und Schwarz, zeichnet sie
sich durch ein klares und konzentriertes Design aus.
Mit der Reduktion auf das Wesentliche, dem kompakten, handlichen Gehäuse in solider Bauweise aus Metall und einer griffigen, hochwertigen Belederung wird
die X1 zu einer typischen Leica. Ca. 1.550,– Euro. ´
Fachhandel
02
Firma
01
oder ohne Deckel, ergeben sich für diese hübschen
Helfer die verschiedensten Nutzungsmöglichkeiten.
Die einbrennlackähnliche Oberfläche verleiht der jeweiligen Farbe besondere Tiefe. Kostenpunkt: ab ca.
45,– Euro ´ (ci)
03 „KORB MIT WIDDERKÖPFEN“ Nicht nur für
die prunkvoll gedeckte Tafel ist dieses Meisterstück
aus der Porzellanmanufaktur Nymphenburg ein Blickfang. Nach einem Entwurf aus dem 18. Jahrhundert
wird jedes Einzelteil des edlen Gefäßes aus feinstem
Porzellan von Hand geformt bzw. gegossen und gemäß Originalvorlage nach dem Trocknungsprozess in
gekonnter Balance zusammengefügt. In Elfenbein glasiert kostet der Korb ca. 4.570,– Euro. ´ Fachhandel
Name
Straße
PLZ /Ort
Telefon
Fax
02
„STELTON DOT“ Ob im Bad oder im Büro, die-
03
se ebenso praktischen wie dekorativen Schalen des
Designers Paul Smith (Hersteller: Stelton) finden überall ein Zuhause. Mit ihrer gebürsteten Edelstahlaußenseite, in zahlreichen Farbvarianten und Größen, mit
E-Mail
C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
Angebote nur für Handel und Freiberufler
*14 Cent/Min. aus dem Festnetz; max. 42 Cent/Min. aus dem Mobilfunk
SELECTED
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05
HÖREN 1
01
02
03
04
Warm, weich, sinnlich, stimmungsvoll, romantisch: 01 BUTTERFLY HOUSE – Auch mit ihrer neuen CD liefern The
Coral – jetzt als Quintett – verlässlich gute Qualität ab. Neben leicht Rockigem ertönt Leises, aber auch Beschwingtes.
Ein toller Sänger kombiniert mit einer perfekten Instrumentierung macht den Silberling zu etwas Besonderem. 02
D’IMPROVVISO – Auf ihrem mittlerweile dritten Album hat Rosalia De Souza ihren ganz eigenen Stil gefunden.
Traditioneller Bossa Nova vermischt sich hier mit modernen Jazzarrangements, Boogaloo und italienischer Canzone.
Und das absolut gekonnt. De Souza versteht es, ihrer Musik mit ihrer warmen weichen Stimme Emotionen und
Sinnlichkeit zu geben, ohne dabei einen gefälligen Rhythmus zu vernachlässigen. 03 TEN – Mit diesem Album feiert
Jason Moran das zehnjährige Jubiläum seines Trios The Bandwagon, zu dem Tarus Mateen am Bass und Nasheet Waits
an den Drums gehören. Und auch „Ten“ zeigt die Musiker wieder in Höchstform. 04 HABANERA – Die „New York Sun“
schrieb vor gut drei Jahren: „Elina Garanča besitzt einfach alles: Musikalität, Technik, Stimme, Selbstvertrauen, Intelligenz,
Wandlungsfähigkeit und das Aussehen eines Filmstars. Der Erfolg scheint ihr sicher ...“ Und Erfolg hat die zweifache EchoPreisträgerin. Auch „Habanera“ mit seinem großen musikalischen Spektrum dürfte wieder ein Hit werden.
04 „Space Cross“ Das Regal­
system von Schneiderschram im Design
von Jan Ulmer lässt sich ohne Werkzeug durch Ineinanderschieben der
­einzelnen Module (83 cm hoch, 83 cm
01
01 „DIDA“ Wer die Wahl hat, hat die
Qual: in klein, mittel oder groß, niedrig,
halbhoch oder hoch ist der Tisch „Dida“
von Flexform (Design: Antonio Citterio)
zu haben. Sein stabiler Rahmen und die
Tischplatte aus massivem Holz oder
Marmor machen ihn standfest. Trotzdem ist er äußerst „beweglich“ und lässt
sich leicht auch mal umplatzieren. „Dida“ gibt es ab ca. 990,– Euro. ´ (ci)
02 „Long Island“ Der luxuriöse
Dreisitzer (auch kleiner erhältlich) von
Flexform mit seinen großzügigen Abmessungen (Länge: 2,70 m, Sitztiefe
1,10 m) und dem praktisch angebrachten Beistelltisch bietet alles, was ein So-
fa bieten kann. Anspruchsvolles Design
gepaart mit perfekter Bequemlichkeit,
auch durch die Sitz- und Rückenkissen.
Besonders erwähnenswert sind die abziehbaren Stoff- oder Lederbezüge. Wie
abgebildet kostet das Sofa inkl. Tisch
(Kernleder) ca. 5.270,– Euro. ´ (ci)
03 „Airbeltbag M“ Das auffälligste Detail der Reisenthel-Tasche ist
der massive Metallverschluss – eine
Original-Schließe von Flugzeugsitz­
gurten! Die Tasche gibt es in drei
­Größen in den Farben Schlamm und
Schwarz. Die Größe M kostet ca. 89,–
Euro. ´ (CAIRO/ci)
02
C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
03
04
breit, 33 cm tief, bestehend aus vier
einheitlichen Brettern pulverbeschichtet
weiß, anthrazit oder melaminharzbeschichtet weiß) aufbauen und jederzeit
verändern oder erweitern. Preis pro
Modul: 198,– Euro. ´ (ci)
05 „steelwood stool“ Er heißt
zwar Stuhl, ist aber ein Barhocker. Ronan und Erwan Bouroullec erschufen
für Magis eine „Steelwood-Familie“, zu
der sich nun „Stool“ gesellt hat. Sitz und
Fußstütze aus Stahlblech, die Beine aus
massiver Buche, entweder 68 oder 78
cm hoch, ist der „Steelwood Stool“ in
vier Farbkombinationen erhältlich:
schwarz, rot oder weiß lackiert oder
Beine natur, Sitz und Fußstützen weiß
lackiert. Ab ca. 280,– Euro. ´ (ci)
44
SELECTED
01 „konnex“ Der junge Designer
Florian Gross macht’s möglich: Sein flexibles Regal-Stecksystem für Müller
Möbelwerkstätten passt sich jedem
Raum an. Ein oder gleich mehrere
Grundsets (drei Module: 31,2 x 31,2
cm, 41,4 x 41,4 cm und 51,6 x 51,6
cm; 20 bzw. 31,2 cm tief), können individuell zu einem Regal angeordnet
werden. Ein Grundset kostet 438,– (20
cm t) bzw. 498,– Euro (31,2 cm t). ´ (ci)
02
02 „cindy“ Design im Stil der 70er
Jahre in Verbindung mit modernsten
Materialien: Die chromähnliche Oberfläche der Tischleuchte (Design: Ferruccio Laviani) von Kartell erzeugt wunderschöne schimmernde Reflexe. Zeitgemäß mit einer Energiesparlampe
aus­gestattet, gibt es sie in acht Metallictönen. Preis ca. 160,– Euro ´ (ci)
01
03 „Nachteule“ Einfach am Brillenbügel befestigen und loslesen – jederzeit und überall, rücksichtsvoll und
ungestört – der 45 Grad Strahlungswinkel der LED verhindert Randstrahlung. Das Leichtgewicht von LeuchtKraft
eignet sich außerdem für jede Art von
Bastelei im Haus, es liefert immer perfektes Licht, und lässt die Hände frei
fürs Wesentliche. Preis ca. 17,– Euro. ´
www.nachteule-online.de
04 „Play Chalk Wood“ Die
­ EDON-Play-Familie wächst. Der „Chalk
D
Wood“ ist Philippe Starcks neueste
­Kreation. Wie die übrigen Stühle der
Kollektion ist auch dieser wieder federleicht, stapelbar, mit oder ohne Arm­
lehnen – dieses Modell mit einer Holzsitzfläche. Jedes Stück ist eine Kombination aus moderner Technologie und
jahrhunder­tealter Handwerkskunst. Preis
ab ca. 299,– Euro. ´ (ci)
03
04
SELECTED
„aire“
45
04
Futuristisch, leicht und beschwingt: Der Sessel
„Aire“ von Cassina (Design Piero Lissoni) kombi­
niert Material und Technologie zu
einer unverfälscht reinen Präsenz.
Außen ästhetisch und bequem,
innen bewusst nachhaltig:
Denn die innovative
Konstruktion spart
Material und Ener­
giekosten. Preis
ab ca. 2.400,−
Euro. ´ (ci)
03
01 „SCRITTARELLO“ Dieser formschöne Schreibtisch von DePadova (Design Achille Castiglioni) folgt keinem
kurzlebigen Trend. Das Gestell besteht
aus massiver Buche, die Tischplatte
und die seitlichen Ablagen aus Birken-
Schichtholz mit weißer Laminatbeschichtung, die Fußstützen und Streben
aus Stahl. In den Maßen 129 x 65 x 72
cm kostet er ca. 1.120,– Euro. ´ (ci)
02
01
HÖREN 2
01
02
03
02 „panton Coatstand“ Nach
einem Entwurf des legendären Verner
Panton – er brachte die Pop-Art in die
Welt der Möbel, und gilt als einer der
einflussreichsten Designer des 20. Jahr­
hunderts – hat Schönbuch diesen Garderobenständer als Reedition neu aufgelegt. In vier frischen Farben, ganz im
Stil der 70er Jahre, verschönert die pulverbeschichtete, 151,5 cm hohe Drahtkonstruktion nicht nur den Eingangs­
bereich. Preis ca. 790,– Euro. ´ (ci)
04
05
03 „reunion“ Das skulpturähnliche
Porzellanobjekt der Designerin Pieke
Bergmans für Rosenthal studio-line
spricht eine frische Sprache. Es ist in
sechs verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die abgebildeten kosten (v. l. n. r.)
229,– Euro (29 cm) bzw. 179,– Euro (24
cm). ´ (ci)
04 „softwall“ Das Designerduo
Gerhards & Glücker hat den innovativen Raumteiler entworfen, der Abgeschiedenheit mit Ordnung verbindet –
die schlitzförmigen Aussparungen der
Filzbespannung nehmen Zeitschriften,
Bücher und Stifte auf. Von B&B Italia, in
zwei Größen ab ca. 3.280,– Euro. ´ (ci)
06
01 CASH – Ins New York abseits der schönen reichen Welt führt Richard Price die Hörer – in die dunkle, schmutzige Ecke der Metropole. Beklemmend gelesen von
Christian Berkel. 8 CDs 02 DER MANN, DER DURCH DAS JAHRHUNDERT FIEL – Geheimnisse werden an die Oberfläche gespült, als Paul Wendland zur
Rettung seines Erbes aus Berlin ins Künstlerdorf Worpswede zurückkehrt. Moritz Rinkes tragikomischer Teufelsmoor-Roman, gesprochen von Stefan Kaminski, ist
nicht nur für Norddeutsche ein Leckerbissen. 6 CDs 03 KAISERHOFSTRASSE 12 – Valentin Sengers Familiengeschichte beginnt 1911 mit der Flucht seines Vaters
vor der russischen Geheimpolizei ins liberale Frankfurt. 1933 gerät die Familie wegen ihrer jüdischen Herkunft und ihres kommunistischen Engagements in große
Gefahr. Dank der Hilfe mutiger Mitmenschen überleben sie die Schreckensjahre unentdeckt. Gelesen von Walter Renneisen. 1 CD 04 JENSEITSNOVELLE –
Zwischen Liebe, Verrat und Tod bewegt sich die Geschichte einer ehemals leidenschaftlichen Ehe. Harmonisch ergänzen sich der Autor Matthias Politycki und Nina Petri
als Vorleser. 3 CDs 05 GRENZGANG – Alle sieben Jahre feiern die Bewohner des Provinzstädtchens mehr als ausgelassen ihr Volksfest. Nina Hoger und Matthias
Brandt geben den vom Leben enttäuschten und abseits stehenden Protagonisten Kerstin und Thomas ihre Stimme. Gekürzte Lesung des Debütromans von Stephan
Thome. 6CDs 06 DIE BÜCHERDIEBIN – Liesel lebt während des Zweiten Weltkrieges bei Pflegeeltern, wo sie die Juden nach Dachau ziehen sieht und
Bombennächte über München erleidet. Der Tod selbst, eindringlich gelesen von Boris Aljinovic, erzählt diese außergewöhnliche Geschichte von Markus Zusak. 6 CDs
C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
SELECTED EXTRA
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t
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le
extra
04
05
01
06
02
03
07
01 „silence“ Hochwertige Materialien und kreative Dessins zeichnen die
Bettwäsche von Christian Fischbacher
aus. Bei „Silence“ schweben unterschiedlich große Kreise in gekonnt abgestimmten Farben über den weißen
Baumwolluntergrund. In dieser zeitlos
schönen Bettwäsche sinkt man nur zu
gern in Orpheus’ Arme. Die Garnitur
gibt es ab ca. 260,– Euro. ´ (ci)
02 „LIER“, „LANCILlOTTO“ Peppen Sie Ihr Sofa auf und gönnen Sie
ihm Haute Couture! Die Plaids „Lier“
(links) und „Lancillotto“ (rechts) von
Missoni Home sind die perfekten Looks
dafür. Die Kombination aus schönen
Farben und den typischen MissoniMustern schmeichelt jedem Interieur.
„Lier“ kostet ca. 225,– Euro, „Lancillotto“ ca. 265,– Euro. ´ (ci)
03 „laundry“ Den Hey-Sign-Wäschekorb aus Filz gibt es in unzähligen
schönen Farben. Die eingestanzte Beschriftung mit entsprechender Gradzahl
oder dem Wort „Laundry“ ist optional.
„Blanko“ kostet der Wäschekorb ca.
160,– Euro, mit Beschriftung liegt er
bei ca. 165,– Euro. ´ (ci)
04 „SISSI“ Seit mehr als 120 Jahren
fertigt die kleine Stoff-Manufaktur Steiner 1888 in den österreichischen Alpen
Decken für höchste Ansprüche – ausnahmslos aus 100 Prozent Naturfasern.
Ein kostbares Stück Natur ist auch „Sissi“ (150 x 190 cm) aus 100 Prozent
Merinowolle. Zu haben ist sie für ca.
195,– Euro. ´ (ci)
05
„jazz“ Für ungemein „beswing-
tes“ Abtrocknen gibt das farbenfrohe
Handtuch „Jazz“ von Missoni, erhältlich
in drei Farbstellungen, den richtigen
Takt vor. Baumwoll-Frottee sorgt für ein
angenehmes Körpergefühl. 70 x 115 cm.
Preis ca. 35,– Euro. ´ (ci)
06 „unikko“ Das klassische Muster
„Unikko“ des finnischen Designlabels
Marimekko – jetzt mit neuer und frischer Farbe als angenehm leichte Satinbettwäsche ab ca. 145,– Euro. ´ (ci)
07 „carlton“ Kuschelig-weich mit
Fransen: Von Schramm kommt dieses
Plaid aus Kaninchenfell, das kalte
­Winterabende zu einem Luxuserlebnis
macht. So viel Luxus kostet dann auch
mehr: nämlich ca. 3.300,– Euro. ´ (ci)
C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
Klöber Bürositzmöbel. Made in Germany. Exzellent seit 1935.
www.kloeber.com | [email protected] | www.kloeber-celligence.com
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Vorschau im m cologne
i mm c olo g n e
2011
... und wie möchten
Sie wohnen?
Akt i o n
Lassen Sie sich gut und „creativ“ beraten!
Wohnen ist eine Frage von Persönlichkeit, Gastlichkeit und Wohlfühlen. Eine gute Einrichtungs­
beratung erspürt die Wünsche des Kunden und entwickelt dafür individuelle und flexible
­Lösungen. Diese gemeinsame Philosophie vereint die 50 unabhängigen ci-Einrichtungshäuser
aus Deutschland, Luxemburg, der Schweiz und Liechtenstein.
Mit einem außergewöhnlichen Portfolio hochklassiger Möbel, Textilien und Leuchten, verbunden mit
einer erstklassigen Beratungsqualität, verfolgen die
creativen inneneinrichter einen ganzheitlichen Ansatz: Wie sieht der Raum aus, wer nutzt ihn wie
und wie oft, was soll sich ändern? Ein oder auch
mehrere Beratungsgespräche – im Einrichtungshaus und beim Kunden zuhause – sind daher systematische wie kreative Situationen, in der Skizzen
gezeichnet oder Materialmuster und Farbkarten
verglichen werden. „Um ein wirklich gutes Ergebnis
zu erzielen, muss man das besondere Etwas finden,
sonst ist die Konstruktion nur eine banale Summe
ihrer Teile“, sagt der italienische Designer Massimo
Mariani, der z. B. für MDF Italia das flexible Regal-
system „Vita“ gestaltet hat. Dieses und weitere innovative Produkte des italienischen Herstellers können Sie im Rahmen der ci-Aktion (siehe unten)
kennen lernen.
Bevor es dann an die Umsetzung geht, fertigen die
ci-Experten maßstabsgetreue Skizzen am Computer.
Und manche ci-Häuser – wie etwa POPO in Bremen – bauen sogar die Räume des Kunden als
Modell nach. Auch den Einbau selbst erledigen die
creativen ­inneneinrichter professionell. Und nach
einigen Wochen erkundigt sich der Berater, ob
wirklich alles so geworden ist wie erträumt: ein
Raum zum Leben.
Gute Frage! Denn neben den Kriterien Ästhetik
und Funktion ist die Gestaltung eines Wohnumfeldes zunehmend Ausdruck des persönlichen
Lebensentwurfes. Wie sieht Ihr Lebensentwurf
aus – und wie wollen Sie ihn mit Ihrer ganz
persönlichen Einrichtungsnote realisieren?
Nicht nur eine, sondern ganz viele inspirierende
Antworten auf diese wichtigen Fragen bietet die
Messe imm cologne, die vom 18. bis 23. Januar
2011 in Köln stattfindet. Sie ist der Gradmesser für
zeitgemäße Inneneinrichtung und präsentiert wegweisende Ideen der führenden Möbelhersteller. Die
imm ist eine der ersten und zugleich eine der wichtigsten Möbelmessen des Jahres. Wenn Sie sich also
über die neuesten Entwicklungen im Möbeldesign
informieren wollen, sollten Sie Ihr Ticket an einem
der Publikumstage buchen (21.–23. Januar 2011).
Nutzen Sie die Gelegenheit, Top-Aussteller, -Möbel
und -Designer hautnah kennen zu lernen und finden
Sie gleichzeitig passende Anregungen, um Ihrem
Lebensentwurf Ausdruck zu verleihen.
Besonders ans Herz legen möchten wir Ihnen die
Hallen 11 und 3.2. Hier finden Sie besonders viele
Premium-Labels und junge Designtalente.
Mehr Infos zur imm cologne 2011 gibt es unter:
www.imm-cologne.de
Testen und gewinnen!
Lernen Sie die besondere Beratungsqualität der
creativen inneneinrichter kennen. Registrieren
Sie sich bis zum 31. Dezember 2010 in
Ihrem ci-Haus oder unter www.creative-­
inneneinrichter.de für ein Beratungsgespräch*.
Unter allen Teilnehmern verlosen wir einen
Einrichtungsgutschein für Produkte von MDF
Italia im Wert von 2.500 Euro!
* Nur bei teilnehmenden ci-Händlern. Ein Beratungsgespräch ist nicht verpflichtend für die Teilnahme am Gewinnspiel.
C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
A KTI O N E N U N D PERSON EN
P erso n e n
Der in Mailand geborene Donato D’Urbino ist am 19.
November 75 Jahre alt geworden. Bis 1966 studierte
er am Polytechnikum Mailand und lernte dort Gionatan
De Pas und Paolo Lomazzi kennen, mit denen er ein
Büro eröffnete. Das Trio beschäftigte sich mit Architektur, Städteplanung und Design – und trat fortan fast nur
noch gemeinsam unter dem Namen „De Pas/D’Urbino/
Lomazzi“ auf. Ihr erster Clou: Der aufblasbare PVCSessel „Blow“ (Zanotta, 1967). Mit ihm zog die Popkultur in die Haushalte ein. „Blow“ gilt als wichtiges
­Produkt der so genannten Anti- oder Radical-DesignBewegung. 1970 schufen sie dann eine ganze Reihe
aufblasbarer Möbel für den italienischen Pavillon auf
der Expo in Osaka. Im selben Jahr erregten sie zudem
mit dem Sessel „Joe“ für Poltronova großes Aufsehen.
Der überdimensionierte Baseball-Handschuh aus Leder
ist eine Verbeugung vor Joe DiMaggio – US-Baseballspieler und Ehemann von Marilyn Monroe. Nachdem
De Pas im Jahr 1991 starb, führen D’Urbino und Lomazzi das Studio bis heute zu zweit weiter.
Pietro Ferruccio Laviani feiert im Dezember seinen
50. Geburtstag. Geboren in Cremona (Lombardei), studierte er bis 1986 Design und Architektur in Mailand.
Ende der 1980er-Jahre war er am Bau des Groninger
Museums beteiligt. Seit 1991 gestaltet Laviani Produkte und Messestände für das Label Kartell. Er arbeitet
mit Größen wie Ettore Sottsass oder Achille Castiglioni
zusammen. Mit seiner Unbefangenheit markiert er den
Wechsel von der radikalen Avantgarde zum zeitgenössischen italienischen Design – etwa durch die Leuchte
„Orbital“ für Foscarini im Jahr 1992 (siehe Foto), die
mit ihren fünf bunten Glasschirmen an Gemälde von
Miró erinnert. Dabei entwirft Laviani nicht nur Leuchten, sondern ebenso Tische, Sideboards oder Sitzmöbel
wie das Sofa und die Chaiselounge „Ginevra“ (Moroso,
2000). An seiner alten Universität hält Pietro Ferruccio
Laviani zudem regelmäßig Vorträge über Architektur
und Industriedesign.
Auch Paola Navone feierte in diesem Jahr ihren 50.
Geburtstag. Im Jahr 1973 schließt die gebürtige Turinerin ihr Architekturstudium in Florenz ab. Als Mitglied der Künstlergruppe „Alchimia“ stellt sie in verschiedenen Designexperimenten die Doktrin des
Funktionalismus infrage. Ab 1984 bereist sie drei
Jahre lang Thailand, Indonesien, Malaysia und die
Philippinen. Dort entwickelt sie ihren unverwechselbaren Stil, der Elemente von Orient und Okzident
miteinander vereint. Bis heute zieht es sie immer
wieder in die Welt hinaus, um neue Inspirationen zu
bekommen: „Ich wohne an verschiedenen Orten, mag
die verschiedensten Dinge. Vielfalt ist meine Art, mich
fortzubewegen.“ Als Architektin, Designerin oder Ausstellungsbetreuerin arbeitet sie für unterschiedliche
Hersteller wie Cappellini, Driade oder Poliform. Für
Gervasoni ist sie als künstlerische Leiterin tätig und
entwirft immer wieder Möbel, die handwerkliche
Perfektion modern und instinktiv aufgreifen.
C I – DAS MAGAZI N DER C R EATIVEN I N N EN EI N R IC HTER | 03 | 10
49
W ettbewerb :
M e i n W e g i n s V i tr a H a us
D i e g ew i n n er
Unser Foto- und Videowettbewerb „Mein Weg ins
VitraHaus“ brachte es ans Licht: In unseren Lesern
steckt viel kreatives Potenzial. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle Teilnehmer. Über einen Platz auf dem Siegertreppchen und je einen
Stuhl von ­Vitra dürfen sich freuen:
1. Platz: Max Becker für sein Video:
„Say hello to my little friends.“
1. Organic Chair
(Charles Eames & Eero
Saarinen, 1940)
2. Platz: Julien Pasteau für seine
Bildergalerie im Comic-Stil
2. Vegetal
(Ronan & Erwan
Bouroullec, 2008)
3. Platz: Dieter Rahm für sein besonders
„traumhaftes“ Video
3. Panton Chair
(Verner Panton 1999)
4.–6. Platz: Sitzgurt „Chairless“
(Alejandro Aravena, 2010)
7.–10. Platz: Buch „Projekt Vitra“
Die weiteren Preisträger finden Sie unter:
www.creative-inneneinrichter.de
50
VORSC HAU
Herstellernachweis
Abyss (20), Agape (20), Alessi (39, 40), Ars Nova
(20), Baxter (18), B&B Italia (45), Belux (06, 34),
Boffi (18), Cappellini (39), Cassina (24, 25, 41, 45),
Christian Fisch­bacher (46), COR (06, 50), Decor
Walther (20), Dedon (39, 44), De Padova (45),
Design House Stockholm (23), Driade (21),
D-Tec (18), Edra (Titel, 18), Established & Sons
(25, 35, 38), Flexform (43), Flos (18), Fredericia
(40), Geberit (21), GUBI (41), Hey-Sign (46), Ingo
Mauer (18, 21, 35), Kartell (28, 44), Kenzo (21),
Klöber (08), Kvadrat (07), Lapalma (39), Louis
Poulsen (20, 39), Marimekko (46), MDF Italia
(25, 48), Minotti (22), Missoni Home (46), Müller
Möbelwerkstätten (44), Molteni (22), Moooi
(21, 22, 38, 40), Moroso (21, 25, 38, 42), Pastoe
(28), Porro (18), Promemoria (16), RAUM­
GESTALT (20), Reisenthel (43), Rimadesio (19,
23), Rosenthal (45), serien lighting (16, 35),
Schneiderschramm (43), Schönbuch (45),
Schramm (21, 46), Steelwood (43), Steiner 1888
(46), Stelton (42), Texaa (08), Thonet (06),
Unifor (08), USM (09, 23), Viabizzuno (18), Vitra
(07, 25, 28, 49), Vipp (20), Walter Knoll (08, 25),
Wilkhahn (06), XO-Design (39), Zanotta (16),
ZEITRAUM (20, 32)
IMPRESSUM
CI – Das Magazin der creativen inneneinrichter
erscheint dreimal jährlich im CI Verlag,
Spreestraße 3, D-64295 Darmstadt, Tel. +49
(0)6151 39128-25, Fax +49 (0)6151 39128-28, info@
ci-magazin.com, www.ci-magazin.com Auflage
136.360 Heftpreis 4,50 Euro Redaktion Presse­
infos, Anre­gun­gen, Reaktionen bitte ausschließlich an: CI c/o moskito pr, Stader Straße 35, 28205
Bremen, Tel. +49 (0)421 79299-0 Mail­kontakt
Büro der Chefredaktion Birgit Osmer (osmer@
moskito.de)
Verantwortlich für den Inhalt (v. i. S. d. P.) Steffen Schmidt Anzeigen, Abonnements und Vertrieb Sandra Gotha ([email protected]); es gilt die Anzeigenpreisliste gemäß
der Mediadaten 2010 Chef­redakteur Axel
Stamm Creation Eckard Christiani Art Director
Asoomda Kim ­Redaktionsbeirat Frank AngerLindemann, Kurt Neuefeind, Klaus Seydlitz Autoren dieser Ausgabe Hannah Dudeck, Martin
Höche-Heemsath, Birgit Osmer, Axel Stamm,
Doris Weber Fotografie Marc Eggimann (25
„Suita“, 28 „Kast“), Hans Hansen (28 „.03“, „.06“),
Peter Günzel (25 „Quilt“, 35 „Flatliner“, 39 „Butte
Tuna“), Michael Jungblut (Titel, 20, 22, 23 oben,
24, 30, 31 unten, 32 oben u. rechts), Bart van Leuven (28 „Portrait van Severen“), Thilo Müller (16–
18, 21 unten), ­FotografieSCHAULIN (31 oben, 32
unten links), Emilio Tremolada (39 „Fat Tray“),
Tom Vack (35 „Double C. Future“), Vitra (07, 25, 28)
Illustration Nadine Klöver, Ines Könitz
­Redaktionsassistenz Patrick Calandruccio, Valentin Schulz Herstellung Kristin Abramowski,
Anne Swierczynski Druck Druckhaus Kaufmann,
77933 Lahr (www.druckhaus-kaufmann.de)
Dieses Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge, Entwürfe, Abbildungen, des Weiteren die
Darstellung der Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der ­gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung einschließlich
Nachdruck ohne schriftliche Einwilligung des
Verlages strafbar. Es wird nur presserechtliche
Verantwortung übernommen. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr.
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ci-po
www.creative-inneneinrichter.de
Selected 10.11
Produkte des Monats
Die Zeit des Jahreswechsels ist die Zeit der
­Zusammenkunft. Ob mit Freunden oder der ­Familie:
Gerade jetzt soll es zuhause besonders behaglich
sein. Mit unseren ausgesuchten ­Einrichtungsideen
gelingt das besonders gut – damit das Jahr stilvoll
ausklingt und das neue noch schöner wird.
www.creative-inneneinrichter.de/selected-10-11
Gedeckter Tisch
Esstische und Stühle
Wer gern in Geselligkeit genießt, sollte bei der
Wahl der passenden Möbel keine Abstriche machen. Gut, wer flexibel auf verschiedene Situa­
tionen reagieren kann – zum Beispiel mit praktischen und hochwertigen Ausziehtischen und
Stapelstühlen. „Wir haben da mal was vorbereitet“,
unter: www.creative-inneneinrichter.de/
gedecktertisch
Produktives Büro
Rückblick: „Orgatec“
Der Erfolgsfaktor Büro bestimmte die Agenda bei
der internationalen Messe „Orgatec“. Klar, dass
wir uns dort intensiv umgesehen haben, um die
wichtigsten Neuheiten und Erkenntnisse aufzuspüren. Lesen Sie hier, wie sich Büroarbeitsplätze
noch produktiver einrichten lassen.
www.creative-inneneinrichter.de/rueckblickorgatec
„Mach mal Licht“
Trendscout: Büroleuchten
Gutes Licht ist eine zentrale Voraussetzung für ergonomisches Arbeiten und wirkt Konzentrationsverlust und Ermüdungserscheinungen entgegen.
Wieder einmal haben sich unsere Trendscouts bei
den führenden Leuchtenherstellern umgehört und
für Sie die wichtigsten Neuheiten für ein modernes Bürolicht aufgespürt. www.creative-inneneinrichter.de/trendscout-bueroleuchten
„Grüne“ Labels
COR – Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit
Ökonomisch denken und ökologisch handeln: Seit
vielen Jahren verfolgt der Polstermöbelhersteller
COR aus Ostwestfalen diese Ziele – und das überaus erfolgreich. Warum das so ist, erläutern wir in
Teil 5 unserer ci-Portal-Serie über „grünes“ Design.
www.creative-inneneinrichter.de/green-by-­
design-3
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the
independent
reSoUrce
for
architectUre
and
deSign
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www.architonic.com/prodUct code
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SUITA
So vielseitig wie Ihr Leben: das neue Suita Sofa.
Suita Sofa, von Vitra in der Schweiz entwickelt, Design: Antonio Citterio
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Die Einzelmöbel der grossen Sofafamilie Suita lassen sich vielfältig kombinieren. Zusammen mit der Auswahl an Materialien und Farben eröffnen sich unzählige Möglichkeiten, um Suita
passend zu Ihrer Wohnsituation zu konfigurieren. Tel. 00 800 22 55 84 87 [email protected] www.vitra.com Suita Sofa, fotografiert im VitraHaus, Vitra Campus 2010