tom welling wallpaper

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c i- M a g a z i n | # 2 6
4 196478 704505
sommer 2012
8. Jahrgang
Deutschland: 4,50 €
Schweiz: 8,– sfr
EU-Länder: 5,50 €
ci – das M a g a z in der creati v en I nneneinric h ter
w o h nen
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einric h ten | L eb e n
EXtT & FRuA
n
Fi
TRENDSCOUT
Neues aus Mailand
OFFICE
Open Space
design
Established & Sons
ABENTEUER
Lebe lieber ungewöhnlich
+
a r b eiten
26
Keine Rotorflügel.
Angenehm
kühlende Luft.
Der Ventilator.
Keine Rotorflügel.
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Luft.
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des Dyson Air Multiplier™
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JN. 47523 13.04.12
editorial
Liebe CI-Freunde,
kann Wohnen ein Abenteuer sein? Sicher kann es – wenn Sie mich fragen,
sollte es das aber nicht unbedingt. Denn in unserem Zuhause suchen wir doch
vor allem Sicherheit und Geborgenheit, keinesfalls aber riskante Grenzerfahrungen oder höchste Spannung.
Andererseits: Seine vier Wände ganz nach den eigenen Vorstellungen und
Bedürfnissen einzurichten und auszugestalten, kann sehr wohl ein spannendes Projekt sein! Der besondere Reiz liegt dabei im Warten auf etwas Schönes,
das bekanntlich stets positive Gefühle erzeugt, wie wir alle noch von den
Weihnachts- und Geburtstagsfesten unserer Kindertage wissen.
Sich einrichten ist so etwas wie eine Reise ins Ich, und schon dies gilt manchem als größtes aller Abenteuer – beinahe wie das Baden in der Vielzahl der
Ideen und Optionen, mit denen findige Designer und kluge Köpfe unsere
ureigensten Wünsche aufgreifen.
Für uns waren all dies Gründe genug, das vorliegende CI-Magazin unter das
Leitmotiv „Abenteuer“ zu stellen. Wir möchten Sie aber damit nicht zu abenteuerlichen Entscheidungen verleiten oder gar verführen, sondern vor allem
Ihre Lust wecken, gemeinsam mit Ihrem creativen inneneinrichter mutig aus
diesem Meer von Ideen zu schöpfen und sich dabei – wo immer möglich – ein
Stück weit selbst zu verwirklichen. In diesem Sinne:
„Carpe diem!“, gutes Gelingen und einen schönen Sommer.
Herzlichst, Ihr
Axel Stamm
Chefredakteur
TITEL Eine kleine Auszeit gefällig? Auf der
Chaiselongue „LC4“ von Cassina (Design: Le
Corbusier, Pierre Jeanneret, Charlotte Perriand)
mit verstellbarer Schräge und Fellbezug können
Sie Kraft für die nächste Herausforderung
sammeln.
Titelfoto: Kay Michalak
02/12 – 3
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
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Black
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inhalt
T I T E LTH E M A „ A B E N T EU E R “
14Der REIZ DES UNGEWISSEN
Warum uns die Abenteuerlust packt
Von Klaus Hofmeister
40Zwischen Peru und Ekuador
Story von Andreas Altmann
WOHNEN, EINRIC H TE N , D ESIG N
6CI-TRENDSCOUT
Fundstücke der Mailänder
Möbelmesse
18ABENTEUER Wohnen
Das eigene Territorium
neu ­entdeckt
26ÄSTHETIK DER GEGENSÄTZE
Vitra trifft USM
28DIE KREATIVE VERNUNFT
Designteam Established & Sons
32EINE ODE AN DAS BUCH
Bibliotheken der Zukunft
34 RUHE BITTE!
Akustiklösungen für Open Space
42 DER SPIEGEL IM FOKUS
Ein Verlagshaus zieht um
RU B RI K E N
3
EDITORIAL
46 SELECTED
54 SELECTED Extra: FIT & FUN
56 AKTIONEN und PERSONEN
58 NEU IM CI-PORTAL IMPRESSUM
herstellernachweis
02/12 – 5
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
trend
scout
Schon wieder ist ein Jahr vergangen –
gut für Sie! Denn die wichtigste Möbelmesse der Welt – die iSaloni Milano –
öffnete erneut ihre Türen. Und unsere
CI-Trendscouts konnten sich endlich
wieder auf die Suche nach exklusiven
Fundstücken machen. Ein ums andere
Mal riefen sie: „Molto bene!“ Warum,
das möchten wir Ihnen auf keinen Fall
vorenthalten.
6 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Alias
Kobi
Arper
Saya
Fasziniert von der Tradition des Draht­
geflechts entwarf Designer Patrick Norguet
diesen Stuhl für Alias. Die elegante Struktur
lässt ihn nahezu schwerelos erscheinen.
Mit seinen weit ausgebreiteten Armen lädt
die Stuhlkreation des Designstudios Lievore
Altherr Molina für Arper zum komfortablen
Verweilen ein.
Tom Dixon
Etch light web copper
Die neueste Kreation aus dem Hause Tom
Dixon: Ein filigranes Metallnetz aus geome­
trischen und unregelmäßigen Formen umschließt die gleißende LED-Lichtquelle und
erzeugt so ein beeindruckendes Spiel aus
Licht und Schatten.
Cassina
Vitra
La mise
Corniches
Sich geborgen fühlen ist das Ziel, das
Designer Luca Nichetto mit dem Sofa aus der
Cassina I Contemporanei Collection bezweckt.
Besonders schön: die Kombination mit der
kontrastierenden Zickzack-Naht.
Kleines für Feines – Ronan und Erwan
Bouroullec kreierten für Vitra diese ungewöhnlichen Ablagemöglichkeiten, die je nach
Bedarf einzeln oder als große Wandinstallation individuell platziert und genutzt werden
können.
02/12 – 7
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Trendscout
Kartell
MASTERS
Cappellini
THIN BLACK TABLE
Fritz Hansen
Minuscule
Philipp Starck und Eugeni Quitllet vereinen
mit Masters für Kartell drei Klassiker in
einem Stuhl: Die Reihe 7 von Arne Jacobsen,
den Tulip Armchair von Eero Saarinen und
den Stuhl Eiffel von Charles Eames.
Auf den ersten Blick wirkt der niedrige Tisch
von Cappellini (Design: Nendo) wie eine
geometrische Skulptur. Dabei sind die beiden
filigranen Gestelle gekonnt miteinander
verbunden.
Der formschöne Sessel (Design: Cecilie Manz)
mit handgenähtem Stoffpolster verbindet
traditionelle Handwerkskunst mit industrieller
Herstellung.
Nils Holger Moormann
Moroso
Gemeinsam fühlen sie sich wohl: Paul in Schwarz ganz akkurat neben
Paula in Grau. Aber auch im Alleingang überzeugen die Tischkreationen von Nils Holger Moormann (Design: Matthias Ferwagner) mühelos mit ihrer ausgefallenen Seilkonstruktion und einer wendbaren
Tischplatte.
Hineinsinken, zurücklehnen und entspannen. Der weich gepolsterte Sessel aus der M.a.s.s.a.s-Familie von Designerin Patricia
Urquiola für Moroso ist mit seiner charakteristischen Form optisch
wie haptisch ein aufregendes Erlebnis.
PAUL & PAULA
8 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
M.A.S.S.A.S SESSEL
Zeitraum
FRIDAY
Zanotta
TOI
Endlich Wochenende und Zeit, sich fallen zu
lassen. Der Sessel von Zeitraum (Design:
Formstelle) aus elegantem Holz bietet mit
Kernleder-Rücken und daunigen Kissen
Sitzkomfort de luxe.
Der Beistelltisch von Salvatore Indriolo für
Zanotta birgt ein spannendes Geheimnis:
Seine mit Aluminium beschichtete Furnierholzplatte lässt sich um 360° drehen und
gibt so ein darunter liegendes Staufach frei.
Moooi
ALTDEUTSCHE BLANKET CHEST
Deutsche Klassik trifft auf niederländische
Kreativität: Die Truhe des jungen MöbelLables Moooi (Design: Studio Job) verbindet
traditionelles, altdeutsches Design mit einem
bunten Mix ungewöhnlicher Motive. Für das
volle Programm: Die Kollektion wird durch
Standuhr und Schrank komplettiert.
02/12 – 9
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Trendscout
Lapalma
LINK
Ob auf einem Drehkreuz, auf vier geraden
Beinen, auf Kufen oder auf Rollen – der
extrem komfortable „Link“ (Design: Hee
Welling) begeistert durch seine optische
Leichtigkeit.
Driade
WATERFALL
Organische Form, intensive Farbe. Auch ein
Tisch kann ein Kunstwerk sein, wie Designer
Fredrikson Stallard mit „Waterfall“ für Driade
beweist.
Moooi
DELFT BLUE JUMPER
Wie sagt Marcel Wanders, der das Sofa für
Moooi entwarf, so schön? „Entspannen auf
Ihrem Sofa ist, als wenn Sie Ihren LieblingsWollpullover tragen.“ Perfekt zum Abschalten
nach einem langen und anstrengenden Tag.
10 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Orgatec in Köln
23. bis 27. Oktober 2012
meldungen
Im Oktober trifft sich das Who is Who der
Büroeinrichtungsbranche auf der Orgatec. Die
internationale Leitmesse für Office & Object
präsentiert Lösungen rund um den Arbeitsund Lebensraum Büro. Wie arbeiten und leben
wir? Und welche Voraussetzungen müssen
geschaffen werden, um ideale Arbeitsbedingungen zu ermöglichen? Hersteller aus den
Bereichen Einrichtung, Boden, Akustik, Licht
und Medien- und Konferenztechnik präsentieren ihre Lösungen zu dieser Fragestellung.
www.orgatec.de
Entdeckung Korea!
Museum für Angewandte Kunst,
Frankfurt
28. Juni bis 29. September 2012
Kartell
LIGHT-AIR
Poetischer „Lichtfänger“: Die Leuchte von
Kartell (Design: Eugeni Quitllet) setzt die
Gesetze der Schwerkraft scheinbar außer
Kraft, denn der Leuchtenschirm scheint
wirklich zu schweben.
B&B Italia
J.J. 2012
Die Sesselmodelle „J.J.“ von Antonio Citterio
bekommen Zuwachs. „J.J. 2012“ heißen die
neuen Typen, die sowohl mit niedriger
Rückenlehne als auch in der Relax-Version
mit hoher Rückenlehne und Kopfstütze
erhältlich sind.
Ein Tiger, der einen kleinen Vogel anfaucht, als
Dekor auf einem Ochsenhorn-Kasten oder
monumentale hölzerne Dorfwächterfiguren mit
gefletschten Zähnen: Zwei Beispiele für die
Kunst eines eigenwilligen Landes, das im
Schatten der mächtigen Nachbarn China und
Japan noch entdeckt werden will. Zum Beispiel
in der Ausstellung „Entdeckung Korea!“, die
verborgene Schätze koreanischer Kunst
deutscher Museen zeigt – in einer Auswahl an
Exponate aus der Zeit vom 6. bis zum 19.
Jahrhundert. Bei aller Vielseitigkeit eint alle
Exponaten ein außerordentliches Formgefühl
und eine spezifische Lebendigkeit, der alle
Formalismen fremd sind.
www.angewandtekunst-frankfurt.de
02/12 – 11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Trendscout
Edra
Moooi
Walter Knoll
Feinstes Palisanderholz ziert die „Bois de
Rose“-Kollektion von Edra (Design: Massimo
Morozzi), aus dem das Modell „Random“
stammt. Witziges Beiwerk: Die Türen
werden per Klavierpedal geöffnet.
Moooi proudly presents … die Leuchte
„Valentine“ von Marcel Wanders ist spannend
wie ein schön verpacktes Geschenk oder ein
kostbares Juwel.
Ideal für Gedankenreisen, zum Ausruhen und
Entspannen – der Stuhl von Walter Knoll
(Design: EOOS) ist ein Asket aus Leder und
Stahl.
BOIS DE ROSE
VALENTINE
Moroso
CHANDIGARH
Die indische Stadt Chandigarh ist das Thema
und gleichzeitig auch der Name der neuen
Sofa-, Sessel- und Tisch-Kollektion von Nipa
Doshi und Jonathan Levien für den italienischen Hersteller Moroso. Die „Chandigarh“Sitzmöbel sind weich und bequem, gleich­
12 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
ATELIER CHAIR
zeitig kompakt, optisch schlank und leicht.
Die Sitzfläche ist aus Formschaum und ruht
auf dem Stahlgestell wie ein Edelstein in
einer Ringfassung. Die Bezüge gibt es in
Leder oder Stoff. Die gleichnamigen schlichten, aber ausdrucksstarken Tischmodelle
komplettieren das Gesamtbild der Kollektion
in beeindruckender Weise.
Cassina
NUAGE
Das Bibliotheksmöbel „Nuage“ von 1956
wurde neu aufgelegt, und zwar von Charlotte
Perriand für die Cassina I Maestri Collection.
Die Grundkomponenten sind hölzerne
Eichenregale kombiniert mit farbigen Elementen.
MDF Italia
FIN
Der Individualist: Typisch für das flexibel
gestaltbare Sofasystem von MDF Italia
(Design: Jehs+Laub) ist die Vielseitigkeit der
Armlehnen: hoch/lang, hoch/kurz, niedrig/
lang, niedrig/kurz.
Dedon
B&B Italia
Stephen Burks, großes Talent einer neuen
Generation amerikanischer Designer, hat sich
bei „Dala“ für Dedon von den improvisierten
Sitzgelegenheiten der Entwicklungsländer
inspirieren lassen.
Durch eine dünne Schicht anthrazitfarbenen Betons wirkt der
Tisch, den Edward Barber und Jay Osgerby für B&B Italia
designten, wie ein weich geschliffener Stein. Die ovale Platte
wird von zwei Beinen mit Polyurethanschaum-Kern getragen.
DALA
TOBI-ISHI
02/12 – 13
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
FEATURE
Reiz des
Ungewissen
der
Obwohl es uns doch eigentlich ganz gut geht,
packt uns immer wieder die Abenteuerlust. Wir
gehen dorthin, wo man vernünftigerweise nie hin
sollte. Warum eigentlich?
14 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Illustration: Suvaporn Photjananuwat
von Klaus Hofmeister
Das Abenteuer lässt sich buchen: „Outdoor-survival“.
Fünf Tage Überlebenstraining abseits der Zivilisation.
Manager machen das mit der Firma oder Menschen, die
ihre psychischen und physischen Grenzen erkunden
wollen. Im Katalog steht lapidar unter „Unsere Leistungen“: „Selbstüberwindungsübungen, Bestehen typischer
Angstsituationen, Errichten von Notunterkünften, Nahrungsmittelgewinnung aus der Natur“. Die Katalogbilder
zeigen Menschen in Tarnanzügen, die über Abgründen
hängen, brusthoch durch Brackwasser waten, den Rucksack auf dem Kopf, abends im Schein des Lagerfeuers die
ausgezehrten Gesichter nicht ohne Stolz in die Kamera
recken. Fünf Tage Grenzerfahrung, Nässe, Schmutz,
Schmerzen, angeleitet von Naturburschen mit Einzelkämpferausbildung. Wer braucht so was? Mein Vater, der
1941 als 18-Jähriger in den Krieg nach Russland zog und
inklusive Gefangenschaft zehn Lebensjahre diesem grausamen Abenteuer widmen musste, hätte es nicht gebraucht. Sein Leben und das der Überlebenden seiner
Generation waren später ganz auf Ruhe, Sicherheit, häusliche Geborgenheit, auf Arbeiten und Auskommen eingestellt. Sein Abenteuerbedarf war restlos gedeckt.
Inzwischen ist eine andere Generation herangewachsen.
Etabliert, gesichert, aber auch gelangweilt und unzufrieden mit einem monotonen Alltag. Sie hat Abenteuer­
bedarf. Und so schwärmen sie nach Feierabend, am
­Wochenende und in den Ferien aus zu großen Taten:
Canyoning, Rafting und Bungee-Jumping bringen den
Adrenalin-Kick und festigen die Gemeinschaft unter
Kameraden. Sie fahren mit dem Mountainbike in fünf
Tagen über die Alpen, machen Höhlenexpeditionen, gehen mit ihrem Motorrad auf den Nürburgring, um die
Kurventechnik fürs heimische Mittelgebirge zu optimieren. Sie „sammeln“ Sechstausender in Nepal und bevölkern die Klettersteige der Alpen. Sie sind vom PistenSkifahren genervt und ziehen als Skitourengeher in die
unverspurten aber auch ungesicherten Gegenden der
Alpen. Sie suchen das Erlebnis, das sie nicht mit tausend
anderen teilen müssen. Wollen selbstbestimmt sein in
ihrem Wagnis, nicht fremdbestimmt, wie sonst im Alltag.
Die größere Gefahr ist der Preis, den sie bereitwillig zahlen. Auch für den Normaltouristen darf’s heute gern „etKlaus Hofmeister
was mehr“ sein. Früher reichte das Panorama am Gipfel(Jahrgang 1960) ist
kreuz. Heute bietet der Verkehrsverein zusätzlich die
katholischer Theologe
spektakulär angelegte Aussichtsplattform über dem Felsund Journalist. Er
arbeitet als Redakteur abgrund, manchmal – wie auf dem Dachstein – mit Glasfür Kirche und Religion boden und atemberaubend freiem Blick in die Tiefe. Wer
beim Hessischen
nicht selbst das Abenteuer sucht, kleidet sich zumindest
Rundfunk in Frankfurt in die sportlich-bequeme Outdoor-Mode, deren Siegeszug
und moderiert dort
kaum aufzuhalten scheint. Mit Windbreaker und wasserbei hr1 die Sendung
dichter Goretexmembran ist auch der ruhebedürftige
„Start am Sonntag“.
„Couch-Potato“ ein vollintegrierter Teil unserer abenteuerlustigen Zeit.
In meiner Kindheit in den 60er und 70er Jahren begann
das Abenteuer noch gleich hinterm Haus: Der kleine
Abhang runter zu dieser Brachfläche, den wir meist aus
dem Hosenboden rutschend hinter uns brachten, das
verrottete Baulager, wo wir einen „Saloon“ eingerichtet
hatten, der eines Tages in Flammen aufging, weil wir
unvorsichtig mit dem Feuer spielten. Daran grenzte die
Wiese mit dem großen Baum. Das war Indianerland, aber
auch gut zum Drachen steigen lassen. Ein Paradies für
Kinder. Ich erinnere mich an endlose, verschwitzte Sommertage im Unterholz, an Klettertouren in Baumkronen,
an Nachmittage lange Cowboy- und Indianerspiele. Wir
haben im Frühjahr eimerweise Froschlaich aus den Pfützen am Bach geholt, um Kaulquappen im selbstgebauten
Terrarium bei der Froschwerdung zuzuschauen. Wir hatten Blindschleichen im Glas und gingen auf Molchjagd.
Auf dem Weg zum Wald durchkrabbelten wir als Mutprobe das beängstigend enge, ausgetrocknete Kanalrohr
unter der Bundesstraße. Die Knie waren immer aufgeschürft, der Hosenboden immer dreckig, beim Springen
aus dem Baum ging nie alles glatt. Die Klettereien in dem
kleinen Steinbruch waren objektiv betrachtet wohl lebensgefährlich. Jeder Tag war anders. Wir rauchten im
Herbst trockene Schachtelhalme und zogen in Schlachten
gegen die Jungs von der Schillerstraße. Kurz: wir brauchten damals noch keine „Abenteuerpädagogik“. Unsere
Persönlichkeiten und die sozialen Kompetenzen entwickelten sich im Umgang mit der Natur noch ohne Lehrplan. Für riskante Erlebnisse mit ungewissem Ausgang
sorgten wir selbstständig.
Heute ist das anders. Wenn man einen Achtjährigen nach
seinen Abenteuern fragt, dann wird er Computerspiele
nennen. Die virtuelle Welt ist sein spannendster Erfahrungsraum, der Aktionsradius hat sich auf das Hausinnere verlagert. Bewegung beschränkt sich auf das Klicken
der Maus. Die Wildnis ist auf der Festplatte gespeichert.
Mit allen Folgen für die seelische und körperliche Gesundheit der Kleinen. 1990 gaben noch drei Viertel der
Sechs- bis 13-Jähigen an, sich täglich draußen herumzutreiben. 2003 war es noch weniger als die Hälfte. Die „Indoor-Krankheit“, die unsere Kinder befallen hat, führt zu
einer zunehmenden Erfahrungs-Taubheit. US-Forscher
hören Kinder Sätze wie diesen sagen: „Ich spiele lieber
drinnen, denn da gibt es Steckdosen …“ Eltern befördern
diese Tendenz mit zunehmender Ängstlichkeit und Überfürsorge. In den USA werden auf manchen Spielplätzen
schon Schaukeln und Rutschen entfernt, weil sie für die
ungeübten Stubenhocker zu gefährlich seien. Schlechte
Zeiten für die angeborene Abenteuerlust der Kinder.
02/12 – 15
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Etwas ist aus dem Lot geraten. Auch bei uns Erwachsenen.
Wir sitzen in klimatisierten Büros ohne ausreichend
Bewegung und starren den ganzen Tag auf Bildschirme. Je
enger und unnatürlicher sich der Alltag am Arbeitsplatz
gestaltet, desto mehr suchen wir nach Feierabend das
Weite. Stadtmarathons melden Teilnehmerrekorde, Menschen trainieren für ultraharte Triathlons. Fallschirmspringer stürzen sich aus Flugzeugen, Basejumper von
Hochhäusern und Brücken und stellen anschließend die
Videodokumente der verbotenen Heldentaten ins Internet. Unser Abenteuerbedarf treibt unappetitliche mediale
Blüten: Im Fernseh-„Dschungelcamp“ essen ehemalige
Prominente Würmer oder baden in Kakerlaken. Millionen
schauen zu. Abenteuer im Alltag, allerdings aus zweiter
Hand.
Reinhold Messner gab mir auf diese Frage in einem Interview einmal eine überraschende Antwort: „Meine stärksten Emotionen habe ich nicht am Gipfel, sondern bei der
Rückkehr ins Lager“, sagte er. Lebend aus der Todeszone
der 8000er in das Lager zurückzukehren, das sei die
stärkste Erfahrung. Wieder ins Leben eintauchen, dorthin
zurückkommen, wo etwas wächst, wo es grün ist, wo
Gerüche sind. Er geht in die Todeszone, um bei der Rückkehr das Leben wiederzufinden. Der Seiltänzer Philippe
Petit spannte in 400 Meter Höhe illegal ein Seil zwischen
die beiden Türme des World Trade Centers, die damals
noch im Rohbau standen. Der Schritt auf das Seil ist sein
Schritt in die Todeszone. „Auf dem Seil ist der Tod immer
dabei. Das ist gut, denn so muss man die Sache ernst
nehmen“, meinte Petit.
Als Reinhold Messner alle Achttausender der Erde ohne
Sauerstoff bezwang, hatte er keine Zuschauer. Es gibt ein
paar Fotos, mehr nicht. Heute nehmen Berg-Abenteurer
selbstverständlich die HD-Camera mit und vermarkten
ihre Erfolge dann vor großem Publikum. Bei der „European Outdoor Film Tour“ 2011 sah man den italienischen
Bergsteiger Simone Moro mit seinem Film „Cold“ bei der
ersten Winterbesteigung des Gasherbrum II. Trotz unvorstellbarer Kälte bezwingt er den 8000er, man sieht ihn am
Gipfel erschöpft zusammenbrechen und Blut husten. In
dem Film „Kadoma“ von 2011 wird dokumentiert, wie der
Abenteurer Hendrik Coetzee auf dem Kongo mit seinem
Kanu von einem Krokodil angegriffen und getötet wird.
Offenbar sind es diese starken Gefühle, die Menschen im
Abenteuer suchen. Und nur, wer sich dem Ungewissen
aussetzt, erlebt sie. An den Grenzen und dahinter können
wir das Außergewöhnliche finden. Ich selbst habe seit 25
Jahren eine Privatpilotenlizenz. Für mich ist jeder Streckenflug zumindest ein kleines Abenteuer. Natürlich
habe ich alles getan, um das Risiko auszuschalten, habe
das Wetter eingeholt, den Motor gecheckt. Aber dann hat
der Alpenpass Richtung Mittelmeer doch ein Wolkenloch,
viel kleiner als vorhergesagt, oder die schwarze Gewitterwolke nötigt zu einem Umweg, und der Sprit wird knapp
bis Korsika. Die Stunde über der endlosen Weite des Wassers hinter Genua in der Abendsonne ist wunderbar. Aber:
Waren das nicht gerade kleine Zündaussetzer im Motor?
Was, wenn der Motor stehen bleibt, ich habe ja nur einen?
Je dunkler die Wolken waren, je enger die Sicherheitsmargen, desto stärker ist das Glücksgefühl, im Dunst rechtzeitig die Landebahn der Insel auftauchen zu sehen und
zu wissen: Du wirst es schaffen. Ein Gewitter im Gebirge
mag beim Wanderer die gleichen Gefühle von Risiko,
Angst und Aufatmen erzeugen. Frauen berichten davon,
wenn sie an die Geburt ihrer Kinder denken. Trotz HighTech-Medizin bleibt es ein existenzielles Abenteuer – zwischen Leben und Tod.
Dass wir trotz Risiko immer wieder das Abenteuer suchen, die Gefahr in Kauf nehmen, das gehört zum
Menschsein. Wir haben zwei Seelen in unserer Brust: dort
zu sein, wo es „Doppelbetten gibt und frisches Gemüse“,
und immer wieder Wagnisse einzugehen, Mut zu zeigen.
Wir sind das Kind am Rockzipfel der Mutter und zugleich
das Kind, das gern wissen möchte, was eigentlich hinter
dem Berg ist … Der Schriftsteller André Gide hat es so
gesagt: „Man entdeckt keine neuen Weltteile, ohne den
Mut zu haben, alle Küsten aus den Augen zu verlieren.“
Abenteuer führen den Menschen seit jeher in die Zonen
zwischen Leben und Tod, also dorthin, wo man vernünftigerweise nie hin sollte. Unzählige Menschen haben ihr
Leben aufs Spiel gesetzt, als sie neue Kontinente suchten,
den Atlantik überquerten oder die Gipfel der Alpen eroberten. In der Erinnerung bleiben nur die Sieger. Anderl
Heckmair kennt man als Erstbesteiger der Eigernordwand. Neun Bergsteiger hatten ihren Versuch vorher
schon mit dem Leben bezahlt. Charles Lindbergh überquerte als erster den Atlantik mit einem Flugzeug. Die
vielen, die es vor ihm versuchten und ertranken, bleiben
namenlos.
Aber was reizt Menschen am Abenteuer? „Warum schweben Astronauten monatelang ungewaschen in Minizellen,
die in jedem Gefängnis eine Revolte auslösen würden?“
fragt der Journalist Wolfram Siebeck. „Warum lässt Reinhold Messner seine Zehen auf dem Himalaya erfrieren?
Warum bleibt er nicht dort, wo es warm ist, wo es Doppelbetten gibt und frisches Gemüse?“
16 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
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Abenteuer sorgen für Abwechslung
im Alltag. Dafür muss man nicht unbedingt gleich mit Reinhold Messner den
Nanga Parbat besteigen. Auch die
­Einrichtung der eigenen vier ­Wände
bietet zahlreiche Möglichkeiten für
spannende Erlebnisse.
Fotos: Kay Michalak
im Klimahaus® Bremerhaven
18 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
02
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02/12 – 19
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Trendscout
wohnen
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01
02
Aufbruch zu neuen und unbekannten Ufern. Immer
wieder suchen wir das Abenteuer. Wissenschaftler haben festgestellt: Unser Gehirn braucht es – von Anfang
an. Schon Kinder wollen die Welt entdecken. Voller Tatendrang und Eifer scheuen sie dabei weder Gefahren
noch Risiken. Zugleich verbringen sie Stunden damit,
Höhlen oder Verstecke zu bauen. Ein Verhalten, das dem
ausgeprägten Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit entspricht. Je älter wir werden, desto stärker wird
es. Und doch schlummert das Abenteuer in uns und
wartet auf sein Comeback.
seite 18/19: Ab in den Dschungel! 01_STEHLEUCHTE „Giant­1227“
von Anglepoise (Design: George Carwardine) 02_SESSEL „Waver“ von
Vitra (Design: Konstantin Grcic) OBEN: Die Wüste lebt! 01_LEUCHTE „Binic“ von Foscarini (Design: Ionna Vautrin) 02_TISCH „Legno
Vivo“ von Riva 1920 (Design: Davide und Maurizio Riva) 03_SESSEL „Take A Line For A Walk“ von Moroso (Design: Alfredo Häberli)
Rechts: Der Berg ruft! 04_VÖGEL „L’Oiseau“ von Vitra (Design:
Ronan and Erwan Bouroullec) 05_GARDEROBENSTÄNDER „Cascando“
von Twist (Design: Robert Bronwasser) 06_TISCHE „Heidi“ von
Established & Sons (Design: Sebastian Wrong) 07_TISCHLEUCHTE „Onion“ von Verpan (Design: Verner Panton)
20 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
„Jedes Abenteuer ist nur eine Entscheidung von dir entfernt“ – meint die Philosophin Lisz Hirn. Und warum
sollten wir diese nicht mit dem Wunsch nach Geborgenheit verbinden, indem wir das Einrichten unserer vier
Wände ganz bewusst als Abenteuer betrachten? Ein
erster Schritt ist es, die Gestaltung der eigenen „Höhle“
nicht als reine Notwendigkeit, sondern als Herausforderung zu betrachten, die Spaß macht. Auch hier tut es gut,
04
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wohnen
01
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04
03
sich von Gewohnheiten zu lösen und neue Richtungen
einzuschlagen. Dies ist zugleich der Schlüssel, um neue
und kreative Seiten an sich selbst zu entdecken.
So erweitern wir unseren Horizont und sammeln neue
Erkenntnisse. Für effektvolle Akzente reichen oftmals
schon kleine Veränderungen: eine neue Farbe, ein außergewöhnlicher Sessel, ein besonderer Tisch oder Gardinen
in ganz neuem Stil. Manchmal ist aber auch ein Neustart
das Richtige. Dabei gilt: So wie Entdecker und Co. immer
auf ein starkes Team im Hintergrund zählen können,
wird beim „Abenteuer Wohnen“ der Inneneinrichter zum
Verbündeten. Einer, der manchmal weitergeht, als man
es sich selbst zugetraut hätte, der aber genauso kompetent vor Gefahren und Fallen warnt.
22 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Platz ist in der kleinsten Hütte: 01_TISCH­LEUCHTE „Birdie’s
Busch“ von Ingo Maurer 02_UHREN „Ceramic Clocks“ von Vitra
(Design: George Nelson) 03_TISCH „Tee-Tee Table“ von Artek
(­Design: Ilmari Tapiovaara) 04_SCHAUKELSTUHL „Mademoiselle
Rocking Chair“ von Artek (Design: Ilmari Tapiovaara)
MAKING
STATEMENTS
SINCE
1872
Chair: SEriES 7 by arnE JaCobSEn; Lamp: KaiSEr idELL by ChriStian dELL
wohnen
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Das klimahaus ®
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Kurzum: Ein Wohnumfeld zu kreieren, kann eine äußerst
spannende Angelegenheit sein. Und das Schöne daran
ist, dass wir die Belohnung für unser Engagement jeden
Tag vor Augen haben und ausgiebig genießen können.
Eine Expedition zum Nanga Parbat kann man ja immer
noch in Angriff nehmen – ob mit oder ohne Reinhold
Messner.
Links: Die neue Eiszeit – 01_DrehstuhL „360°“ von Magis
(Design: Konstantin Grcic) 02_TISCHLEUCHTE „Pipistrello“ von
Martinelli Luce (Design: Gae Aulenti) 03_HOCKER „Eames Elephant“
von Vitra (Design: Charles und Ray Eames) Oben: Tarzans Ruheraum
01_HOCKER „Mezzadro“ von Zanotta (Design: Achille und Pier
Giacomo Castiglioni) 02_Tisch „Raw Side Table“ von Muuto (Design:
Jens Fager) Darunter: Ein neuer Tag im Paradies. 03_SITZPOUF „Slumber“ von Casalis (Design: Aleksandra Gaca) 04_BEISTELLTISCH „Tre“ von Mox (Design: Charles O. Job) 05_Stuhl „Butterfly Chair“ von Hardoy (Design: Ferrari-Hardoy, Kurchan und Bonet)
Eine Reise um die Welt von und nach Bremerhaven,
immer entlang des achten östlichen Längengrades ist,
eine der Hauptattraktionen im Klimahaus Bremerhaven:
von der Kühle auf einer Schweizer Alm über die
Gluthitze der Sahelzone bis zur Eiseskälte der Antarktis
sowie dem paradiesischen Südseeklima und der
wechselhaften Witterung in Norddeutschland. Auf ihrer
„Reise“ erleben die Besucher hautnah, wie die Menschen in den wichtigsten Klimazonen der Erde leben.
Die Tour führt durch Kulissen, die nach Originalschauplätzen gestaltet sind.
Experimentierfreudige kommen im Bereich „Elemente“
auf ihre Kosten. Mit Hilfe interaktiver Exponate werden
auch komplexe Zusammenhänge im Klimageschehen der
Erde leicht verständlich erklärt. Der Bereich „Perspektiven“ stellt Arbeit und Ergebnisse der Klimaforschung
vor. Denkanstöße zeigt der Bereich „Chancen“. Besucher
können spielerisch testen, wie jeder seinen Beitrag zur
Reduzierung des CO²-Ausstoßes leisten kann.
So ungewöhnlich und innovativ wie die Ausstellung ist
auch das Gebäude, entworfen vom Bremer Architekten
und Generalplaner Thomas Klumpp. Aus der Ferne
betrachtet erinnert es an ein Schiff oder eine Wolke.
Das Haus besteht aus zwei voneinander getrennten
Körpern. Die Außenhülle aus Glas und das Dach mit
seiner Trägerkonstruktion aus Aluminium umgeben eine
Innenkonstruktion aus Beton. Ein weiterer Vorteil der
Trennung von Innenaufbau und Fassade: Die Zirkulation
der Innenluft und die Sonneneinstrahlung werden zur
Belüftung und Klimatisierung des Gebäudes genutzt.
www.klimahaus-bremerhaven.de
02/12 – 25
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
wohnen
wohnen
extra
Vitra und USM
Gegensätze richten
sich ein
Gegensätze ziehen sich an – und manchmal
richten sie sich auch ein. Das Beispiel Vitra
und USM zeigt: Wenn coole Geradlinigkeit auf
kreative Kurven trifft, passt es perfekt.
26 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
01
Heute bestellt
morgen geliefert
02
LINKS: Der richtige Rahmen für entspannte
Gespräche: Begrenzt durch die weiße Regal­
lösung von USM bieten die Sitzgelegenheiten
von Vitra perfekten Komfort. Schaukelstuhl
„RAR Plastic Armchair“ (Design: Charles und
Ray Eames), „Slow Chair“ (Design: Ronan and
Erwan Bouroullec) und „Polder Sofa“ (Design:
Hella Jongerius). Bild: „Christine“ von Melanie
Wiora, erhältlich bei Lumas.
Oben: Stimmungsvolle Rot-Grau-Kombination:
Genügend Platz zum Verstauen ermöglichen
Regal und Lowboard von USM. Für ausreichend Sitzmöglichkeiten sorgen das „Place
Sofa“ (Design: Jasper Morrison) und der
elegante Sessel aus der „Suita-Kollektion“
(Design: Antonio Citterio) von Vitra.
03
01_Grand Repos Klassischer Ruhesessel in
modernster Bauart: „Grand Repos“ mit
Panchina von Vitra (Design: Antonio Citterio).
02_alcove Für ruhige Stunden der Kontemplation: Sofa „Alcove“ von Vitra (Design:
Ronan and Erwan Bouroullec).
03_usm haller sideboard Große
Ansprüche – auch für kleine Lösungen: das
USM-Sideboard auf Rollen.
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design-insider
28 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Established & Sons
The Importance of
being British
Mit außergewöhnlichen Möbeln und Leuchten schließt
­Established & Sons die Brücke zwischen Kunst und ­Design.
Die Köpfe dahinter? Sebastian Wrong, Mitbegründer und
­Kreativdirektor (li.), und Maurizio Mussati, unternehmerischer
Leiter.
Schlicht und unauffällig ist die schmale schwarze Tür in
der Londoner Wenlock Road, die einem Lagereingang
gleicht. Dahinter das genaue Gegenteil, denn hinter
dieser Tür befindet sich das Design-Label: Established &
Sons (E&S). Mit ihren ungewöhnlichen Objekten etablierten sie einen ganz neuen Trend in der Design-Welt: Design-Art – skulpturale Möbel, deren Funktion sich selbst
Kennern nicht sofort erschließt. Doch das Sortiment der
Briten hat noch einiges mehr bieten: von ­Sesseln und
Sofas über Tische, Sideboards und Stühle bis hin zu
Leuchten und Wohnaccessoires finden sich bei E&S über
120 Objekte im Programm.
„Auf Kreativität kommt
es an – und auf Vernunft.“
Im Frühjahr 2005 gründeten Sebastian Wrong und
­Alasdhair Willis gemeinsam mit Gleichgesinnten aus
dem Kunstmilieu das Label Established & Sons. Ihre
Mission: Britisches Design in den Rang von Kunst zu
erheben. Der 1971 in London geborene Wrong studierte
Bildhauerei an der Norwich University College of the
Arts bevor er an der Camberwell College of Arts in London graduierte. Als Chefdesigner von E&S ist er das gestalterische Aushängeschild des Unternehmens. Sein
Interesse gilt gleichermaßen dem klassischen Design und
der bildenden Kunst. Seine Faszination für die materielle
Handhabung, die Formreinheit und Ehrlichkeit spiegelt
sich in jedem seiner Objekte wider. Sebastian Wrong legt
bei seinen Werken besonderen Wert auf die Balance von
Funktion, Ästhetik und innovativer Verbesserung. Bereits
2001 gelang ihm der Durchbruch mit der Leuchte „Spun
Light“ von Flos. Seine Arbeiten für E&S besitzen oftmals
einen eher augenzwinkernden Charakter.
Seit ihrem ersten offiziellen Auftritt auf der Mailänder
Möbelmesse 2005 setzen die Briten auf spektakuläre
Präsentationen. Treibende Kraft ist hier unter anderem
Mitbegründer Alasdhair Willis, zugleich Ehemann von
Stella McCartney. Durch regelmäßige Ausstellungen und
Vernissagen möchte E&S für Design ein ähnliches Inte­
resse wecken, wie es bereits für die Kunst besteht.
Ein Markenzeichen von Established & Sons sind die
Limited Editions – vergleichbar mit der Haute Couture in
der Modewelt. Die Objekte sind äußerst hochwertig und
natürlich exklusiv. Der erste Erfolg kam mit dem „Aqua
Table“, einer Sonderedition von Star-Architektin Zaha
Hadid. Beim Abendessen mit Sammlern habe der Tisch
den Praxistest bestanden, versichert Willis: „Wer sich für
die Gestaltung seines Hauses und die Kunst an seinen
Wänden interessiert, will eine ähnlich starke Beziehung
zu dem Tisch haben, an dem er sitzt.“
02/12 – 29
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
design-insider
01
02
03
01_STACK Das einzigartige Schubladensystem von Designer Shay Alkalay lässt
sich in Höhe und Form ganz individuell
einstellen und kann so ganz nach Wunsch
mittig im Raum oder an der Wand
platziert werden.
02_AUDREY Schönheit Audrey Hepburn
diente Designer Michael Eden als Inspi­
ration bei dieser außergewöhnlichen
­mundgeblasenen Vase.
04
03_TABLE TANK Die dekorative Tischleuchte aus Aluminium von Alexander
Taylor erhält ihren besonderen Charakter
durch die archetypische Form.
04_QUILT Mit diesem Sofa gelang Ronan
und Erwan Bouroullec eine visuelle und
haptische Neudefinition traditioneller
Stepptechnik.
05_WRONG WOoDS Wie einem Comic
entsprungen wirkt diese ausgefallene Kommode. Der Name steht nicht für
„falsches Holz“, sondern für die Nachnamen der Schöpfer Richard Wood und
Sebastian Wrong.
05
06
06_SURFACE TABLE Zwei Welten, ein
Tisch: Kreiert von Terence Woodgate,
Möbeldesigner, und John Barnard,
Motorsport-Ingenieur.
Diesen Anspruch vertreten die Briten aber nicht nur für
ihre Limited Editions, die übrigens lediglich einen kleinen Teil der Gesamtproduktion ausmachen. Beispiel:
„The Crate“ von Jasper Morrison – ein Beistelltisch, der
auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Weinkiste
erscheint. Was unterscheidet ihn davon? Es ist die erstklassige Verarbeitung aus hochwertigem Holz und die
akzentuierte ­Gestaltung, die ihn zum Designobjekt
macht. Damit hat Morrison ein Kunstwerk aus einer
profanen Kiste ­gemacht.
2010 trat Maurizio Mussati die Nachfolge von Alasdhair
Willis an. Der Italiener war im Vorfeld bereits erfolgreich
für den Leuchtenhersteller Flos tätig und führte das
noch junge niederländische Label Moooi zum Erfolg. Mit
Mussati hat sich die Ausrichtung von E&S nicht grundsätzlich gewandelt. Aber mit ihm rückt die richtige Mi-
30 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
schung aus Exklusivität und Bezahlbarkeit stärker in
den Fokus: „Ja, wir verkaufen und produzieren limitierte
Editionen zu einem hohen Preis. Aber wir verkaufen
auch Objekte für sechzig Pfund. Das ist wichtig zu kommunizieren.“
Genauso wichtig ist den beiden der permanente Dialog
mit den Designern. Aus ihm wächst die Kraft für neue
Ideen. Auf Kreativität kommt es an – und auf Vernunft,
denn viele Ideen, auch die großer Namen, schaffen es
nicht durch den Entwicklungsprozess. Weil sie zu
schnelllebig erscheinen, nicht zeitlos genug sind. Im
Gegensatz zu den vielen Designobjekten, die es erfolgreich in die Außenwelt geschafft haben, bleiben diese für
immer hinter der schmalen schwarzen Tür in der Londoner Wenlock Road verborgen.
Betten
Kommoden
Raumtrenner
Regalsysteme
Schränke
bookless
www.interluebke.com
Aufbewahrung
Die Ursprünge der USM Möbelbausysteme sind seit
vielen Jahren eng verbunden mit Kunst, Kultur und
Architektur. Ihr ästhetischer und funktionaler Wert findet
sich im Museum of Modern Art und in vielen internationalen, öffentlichen Büchereien genauso wie in Privat­
bibliotheken auf der ganzen Welt. Der persönliche
Kontakt mit Künstlern und die Förderung künstlerischen
Denkens und Schaffens blickt bei USM auf eine lange
Tradition zurück. Die gezielte Unterstützung und Beteiligungen an Buchveröffentlichungen, die Bereitstellung von
Räumlichkeiten für Lesungen und Kooperationen mit
Künstlern sind fester Bestandteil der Philosophie von
USM.
32 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Bibliotheken
Im Sog der digitalen Welt
Warum in einer immer schneller werdenden
Umgebung wertvolle Kleinode und der Wunsch
nach Nähe, Haptik und Optik besonders wichtig
sind – eine Ode an das Buch.
Fragt man die Generation der sogenannten „Digital natives“, die mit Mobiltelefon und Tablet PC groß geworden
sind, nach dem Stellenwert von Büchern, würde man
wahrscheinlich provokante Antworten wie „Das Buch ist
tot“ erhalten. Wenn das Buch also „tot“ ist, weil in der
digitalen Gesellschaft Wissen und die Vernetzung von
Wissen virtuell und ortsunabhängig erfolgt, bedarf es
dann noch eines zentralen Ortes für die Aufbewahrung
von Büchern?
Längst ist das Archivieren und Präsentieren von Büchern
von gleicher Bedeutung wie das Buch selbst. Inhalt und
„Rahmen“ ergänzen sich und drücken das ästhetische
Bewusstsein ihres Besitzers aus. Es ist gezielt eingesetztes
Stilmittel und oft Mittelpunkt der persönlichen Einrichtungswelt. Bücher definieren unsere Kultur und sind prägender Ausdruck einer gesellschaftlichen Haltung.
Orte der Entschleunigung
Sämtliche relevanten Informationen sind heutzutage
online verfügbar, unabhängig von Orten und Öffnungszeiten. „Offline“ kennen wir fast nicht mehr, und einen
Ort kennt die moderne Informationsbeschaffung nicht.
Der Tablet PC speichert und ruft unsere Lieblingsbücher,
Tageszeitungen, Ankündigungen zu Ausstellungen usw.
in Echtzeit auf. Dennoch erlebt das Buch eine Renaissance. Es wird so viel gelesen wie lange nicht mehr. Bib-
liotheken werden zu gesuchten Räumen, zu Orten für
Lernen, Inspiration, Kommunikation und Unterhaltung.
Bücher schaffen generationenübergreifend eine Symbiose zwischen Alt und Neu, Jung und Alt. Weil ihre Herkunft
und Geschichte auch ihre Zukunft ist. Wir schätzen solche Räume und erkennen in ihnen etwas Einzigartiges
und Besonderes. Der Besuch in einer Bibliothek wird für
uns zu einem Ort der Entschleunigung. Für die bewusste
Begegnung mit Literatur und Kunst. Aber auch mit den
Menschen. In diesem Kontext nehmen die USM Möbelbausysteme ihre Rolle wie selbstverständlich ein. Als
ästhetisches Highlight im Privaten, zur Präsentation von
Publikationen in Galerien, als wandelbares und jederzeit
adaptierbares Stauraummöbel in Bibliotheken. Sie erlauben Lösungen, die den Bedürfnissen ihrer Nutzer entsprechen. Der Funktion sind keine Grenzen gesetzt. Die Form
jederzeit veränderbar.
Räume für Bücher werden in Zukunft ganz neue Funktionen übernehmen, weil sich die Bedürfnisse ihrer Nutzer
in der Informationsgesellschaft permanent verändern.
Wir sind nicht mehr darauf angewiesen, eine Bibliothek
zu besuchen, weil wir etwas Bestimmtes suchen oder
etwas nachschlagen wollen. Wir suchen diesen besonderen Ort auf, weil wir uns nicht in die digitale Welt der
Literatur und Kunst zurückzuziehen wollen, sondern ihr
begegnen wollen. Ganz bewusst.
02/12 – 33
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Akustik
Unterwegs im
Open Space
Offene Bürostrukturen erfüllen in vielerlei Hinsicht
die Anforderungen an einen modernen Arbeits­
platz am besten. Mit der richtigen Planung können
­Unternehmen den maximalen Vorteil schöpfen.
Durch ganzheitliche Lösungen zeigen die creativen
inneneinrichter, wie das gelingen kann.
01
34 – 02/12
02
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
03
Akustik
Seite 34/35: Großes Bild: Entspanntes Arbeiten mit der raumteilenden
Akustik-Paneele von Acousticpearls
01_ Kleine Denkerzelle: „BuzziBooth“
von BuzziSpace (Design: Alain Gilles)
02_ Für abgeschirmt-spontane Meetings: „LO Work Lounge“ von Lista Office
03_ Modularer Schallabschirmer mit
Magazinfächern: „Airflake News“ von
Abstracta (Design: Stefan Borselius)
oben links: Flexible Trennwand mit
schallabsorbierender Wollfilz-Oberfläche
aus der „Pannello-Serie“ von Ruckstuhl
(Design: Matteo Thun)
OBEN RECHTS: Entspannte Rückzugsmöglichkeit bietet das Sofa „Suita“ von
Vitra (Design: Antonio Citterio) – hier
als Zweisitzer.
36 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Willkommen im Open Space: Ein
einziger großer Raum, hell, freundlich und kommunikativ. Mitarbeiter
bewegen sich hin und her, telefonieren, schreiben E-Mails und treffen
sich zum Meeting, tauschen sich
aus. Der Kaffeevollautomat ist im
Dauerbetrieb, ebenso wie Drucker,
Kopierer und Faxgerät. Hinter einer
Glasfront projiziert der Beamer
wechselweise Balken- und Tortendiagramme zur aktuellen Geschäftsentwicklung an die Wand, es wird
lebhaft und kontrovers diskutiert.
Was wir sehen: Hier herrscht Hochbetrieb. Was wir hören: überraschend wenig.
Der Grund für das Fehlen von Lärm
und Störgeräuschen ist das Ergebnis
einer professionellen raumakustischen Planung, die den Bedürfnissen
der Mitarbeiter entspricht. So
­empfindet laut einer Umfrage der
Fondsgesellschaft Union Investment
knapp ein Drittel aller Büroangestellten die Geräuschkulisse als
störenden Faktor am Arbeitsplatz.
Zugleich setzen immer mehr
­Unternehmen auf flächeneffizientes
­Arbeiten im Open Space.
Wo es baulich machbar ist, weicht
eine Vielzahl von Einzelbüros einem
einzigen großen Arbeitsbereich.
Akustik verstehen
Orgatec
Konzentriertes Arbeiten setzt optimale raumakustische Bedingungen voraus. Standardlösungen dafür gibt es nicht. Der richtige
Klang entsteht erst durch einen Mix aus verschiedenen Akustiklösungen. Ein Thema wie geschaffen für die Orgatec in Köln,
internationale Leitmesse für Office & Object. Vom 23. bis 27.
Oktober präsentieren die wichtigsten Hersteller aus dem Bereich
Raumakustik ihre Produkte und Lösungen für die ganzheitliche
Gestaltung moderner Bürowelten. Darüber hinaus macht das
Acoustics Competence Centre (Halle 10.1) der Orgatec unter der
Überschrift „Akustik verstehen?!“ beispielsweise elementare
Fachbegriffe der Raumakustik verständlich und stellt diese in
Zusammenhang zu den unterschiedlichen Lösungen für Wand,
Decke, Boden und Einrichtung.
Ungewöhnlicher Treffpunkt für das kleine
Meeting bei Google in Zürich ist dieser
Besprechungsraum im Gondel-Look.
Auch in Sachen Beleuchtung und Medien setzt die Orgatec auf
Kompetenz: Im Rahmen des Lighting Competence Centres
beleuchtet die Ausstellung „Lichtwelt Büro“ innovative Ansätze
der Lichtplanung aus den Bereichen „Tageslicht“, „LED“, „Licht und
Gesundheit“ sowie „Licht und Material“. Das Competence Centre
Architecture & Media Technology geht dagegen der Frage nach,
wie Medientechnik harmonisch in eine moderne, designorientierte
Büroeinrichtung integriert werden kann.
Mehr Infos unter www.orgatec.de.
02/12 – 37
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Akustik
I­ dealerweise wird so das Büro zu
einem produktiven Ort der Information, des Wissenstransfers und der
Kreativität. Zudem sollten OpenSpace-Arbeitsplätze flexibel sein
und sich wechselnden Anforde­
rungen unkompliziert anpassen
­können.
Weil aber im Open Space die Wände
ganz fehlen oder auf ein Minimum
reduziert sind, kann sich der Schall –
ohne entsprechende Maßnahmen –
ungehindert ausbreiten. Das erweist
sich oft als handfestes Problem mit
schwerwiegenden Folgen: Anspan-
38 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
nung, Verständigungsprobleme oder
vorzeitige Ermüdungserscheinungen. Unerwünschte Geräusche sind
bedeutende Stressquellen, die bei
komplexen Tätigkeiten die Produktivität hemmen, hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAA) herausgefunden:
„Dennoch wird das Thema Akustik
häufig zu wenig beachtet“, warnen
die Experten der BAA. Eine Ansicht,
die man bei Acousticpearls teilt. Das
Unternehmen entwickelt hochwirksame textile Akustikpaneele mit der
höchsten Schallabsorptionsklasse
für Objekt-, Büro- und Wohnbereiche. Solche Paneele sind ein wesentlicher Bestandteil im Rahmen eines
Einrichtungskonzepts, das alle Vorteile des Open Space ausschöpfen
will.
Architektur, Einrichtung oder
­Gewohnheiten der Mitarbeiter: Die
Raumakustik wird von vielen Faktoren beeinflusst. Da ist es mit dem
Aufstellen von Stellwänden – wie es
lange Jahre in Großraumbüros an
der Tagesordnung war – nicht getan.
Vielmehr kommt es darauf an, den
Raum in seiner Gesamtheit zu betrachten. Wie sind Wände, Decken
und Böden beschaffen? Wie hoch ist
der allgemeine Lärmpegel? Gibt es
Lärmstoßzeiten? Wird viel telefoniert und konferiert?
Bei diesen Fragen verfolgen die creativen inneneinrichter in ihren Beratungsgesprächen einen ganzheitlichen Ansatz, der Schritt für Schritt
zu einem optimalen Einrichtungskonzept führt – vom richtigen
­Bodenbelag und treffender Farb­
auswahl über bedarfsgerechte
­Möblierung und passender Akustik­
lösung bis hin zum richtigen
­Beleuchtungskonzept. Schließlich
soll das Arbeiten im Open Space eine
positive Atmosphäre schaffen: kreativ, nachhaltig, produktiv – und ein
bisschen Abenteuer darf durchaus
dabei sein.
Faktor Licht
Faktor akustik
Eine gute Beleuchtung ist nicht nur wichtig
für die Augen, sie fördert eine gesunde
Körperhaltung und unterstützt fehlerfreies
Arbeiten am Bildschirm. Dafür drei Faust­
regeln: Erstens sollten künstliche Lichtquellen keine Blendungen oder Reflex­ionen auf
dem Bildschirm hervorrufen. Zweitens sollte
es morgens, abends und bei trübem Wetter
hell genug sein. Drittens sollten Mitarbeiter
die Helligkeit individuell regulieren können.
Faktor Farbe
Allgemeingültige Regeln für die Farbwirkung
gibt es nicht. Es kommt auf den Raum und
seine Besonderheiten an. Wie sind die
Wände beschaffen? Wie ist das Verhältnis
von natürlichem und künstlichem Licht? Und
wie sind die Raumproportionen – also das
Verhältnis von Höhe zu Breite und Länge?
Zudem ist Farbe ein starker Identifikationsträger. Gerade bei größeren Unternehmen
müssen auch Ansprüche an das Corporate
Design erfüllt werden.
Faktor boden
Hier ist die Materialwahl entscheidend. Denn
wir betreten den Boden mit unseren Füßen.
Dementsprechend sollte er ein Gefühl der
Sicherheit vermitteln. Im Büro ist sollte er die
Belastung beim Arbeiten, Stehen und Gehen
gezielt verringern. Wichtige Eckdaten sind hier
neben Tritt- und Rutschsicherheit auch die
individuellen Dämpfungseigenschaften.
Die Geräusche im Büro sollten möglichst im
Zaum gehalten werden. Bei geistig anspruchsvollen Tätigkeiten ist es angebracht, beim
durchschnittlichen Hintergrundschallpegel den
Richtwert von 45 Dezibel (dB) nicht zu
überschreiten. Zum Vergleich: Das Grundgeräusch in der freien Natur liegt bei 30–40 dB,
normale Sprache in einem Meter Entfernung
ist etwa 55–60 dB laut.
Am Arbeitsplatz entsteht Schall vor allem
durch Gespräche, Computer, Drucker und
weitere Peripheriegeräte. In Räumen mit
mehreren Arbeitsplätzen ist es deshalb
empfehlenswert, Raumtrenner, Schränke oder
Regale zur Schalldämmung einzusetzen. Da
sich Schall in alle Richtungen ausbreitet,
sollten diese Möbel eine Höhe von 1,50 Meter
haben – idealerweise sind sie mit speziellen
geräuschdämmenden Oberflächen ausge­
stattet. Ist das Büro – wie bei Open-SpaceLösungen üblich – in mehrere Zonen aufgeteilt, kann bereits bei der Planung der Faktor
Akustik berücksichtigt werden. Ergänzt wird
ein optimales Akustikkonzept durch sogenannte Schallabsorber. Diese gibt es für den
Deckenbereich, als Element der Wandgestaltung (etwa Akustikpaneele) und für mittlere
und obere Frequenzbereiche auch in Form
spezieller Bodenbeläge.
Welche Lösung für Sie die beste ist, erfahren
Sie bei Ihrem creativen inneneinrichter.
Von Einzel- über Gruppenbüros bis zu Besprechungsräumen oder Cafeterias findet er
anhand von Planungsbeispielen eine optimale
Akustiklösung.
02/12 – 39
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
story
Peru und
Ekuador
Zwischen
Von Andreas Altmann
Copyright © Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH,
Reinbek bei Hamburg
Aufbruch. Mit dem Taxi zur Bushaltestelle. Kurz davor sehe ich auf einer schräg ansteigenden Wiese drei Gärtner
Blumen pflanzen, direkt neben der achtspurigen Ausfallstraße. Sie ordnen die Tulpen so an, dass sie den riesigen
Schriftzug HUSH PUPPIES ergeben, somit jeder Autofahrer im Vorbeirauschen den Hinweis auf die Schuhmarke
lesen kann.
Illustration: Suvaporn Photjananuwat
Die Neoliberalen, so ganz ohne Bewunderung kommt
man an ihnen nicht vorbei. Keinen Quadratmeter Natur
lassen sie ungeschoren. Wenn nur Dollar auf ihm wachsen. Dann investieren sie gar in Blumen und Schönheit.
Mit dem Bus noch einmal durch die Stadt. Die Tatsache,
dass jeder Passagier vor dem Einsteigen einen Metalldetektor passieren musste und für jeden Sitz Sicherheitsgurte bereit lagen, lässt ahnen, dass es anstrengend wird.
Wir sind mit dem Fünf-Sterne-Modell Paraíso unterwegs:
„Musik, Fernsehen, Video, Klimaanlage und Spezialstoßdämpfer“, so steht es geschrieben. In Kürze werden alle
Geräte den Geist aufgeben, von fünf auf null Sterne. Das
hat immense Vorteile. Der schwerwiegendste: Kein Kommunikationsmittel verhindert die Kommunikation zwischen den Reisenden. Energie entsteht, das andere Wort
für Leben.
40 – 02/12
Lange Stadtfahrt, lange Staus, der letzte Eindruck Limas
bleiben die zahlreichen Betriebe und Fabriken, die aussehen wie Gefängnisse. Über den Mauern die Stacheldrahtrollen, in den Wachtürmen bewaffnetes Personal mit kugelsicheren Westen. Die Furcht der Inhaber nimmt zu,
draußen vor der Tür lauern die Heere der Habenichtse.
Nicht weit von meinem Hotel entfernt sah ich gestern eine Statue von César Valiejo. Er wird heute als der begabteste Dichter der peruanischen Literaturgeschichte gefeiert. Posthum, denn er ist längst tot, verhungert mit
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
dreiundvierzig Jahren. Am Fuße des Standbilds stand:
„So viel, meine Brüder, gibt es zu tun.“ Das war vor siebzig Jahren.
Fahrt Richtung Norden, die Panamericana entlang, Richtung Ekuador. Vorbei an trostlosen Landschaften, dreckiger Sand, dreckige Wüste, die links und rechts hingefeuerten Abfälle. Kein Wunder, dass die NASA hier einst ihre
Astronauten auf den Mond vorbereitete. Vorbei an schäbigen Friedhöfen, wo sogar Totsein zur Zumutung wird.
Kurz vor zwei Uhr nachts kommt der Bus zum Stehen.
Auf der Straße liegen Äste, Reifen brennen, das Radio
meldet, dass die Campesinos streiken, landesweit. Das
sieht gut aus: die starken Gesichter der Bauern im Schein
der Flammen, über den Schultern ihre Macheten und Äxte. Andere schlafen auf dem Asphalt, rhythmische
Schnarchtöne ziehen in den sternenbedeckten Himmel.
Leonardo führt mich ans Feuer, erklärt geduldig, was sie
von der Regierung fordern: die Preise erhöhen, die sie
heute für Reis und Baumwolle bekommen. Die Reisimporte aus Thailand stoppen. Die Zinsen für die Kredite
senken.
Auf der anderen Seite richtet man sich ein. Inzwischen
sind Hunderte von Fahrzeugen stecken geblieben, auch
Godofredo mit seinen viertausend Hühnern. Sofort packt
er ein Säckchen Kokablätter aus und fängt zu kauen an:
„Muss wach bleiben, Gauner könnten kommen und das
Federvieh klauen.“ Er hat eine Achtundvierzig-StundenFrist, danach sterben die viertausend, verdämmern in
der Hitze.
Ein Teil der Passagiere verliert die Nerven und fängt an zu
wandern. ¡Coraje! Denn bis zum nächsten Restaurant ist
es nächtelang weit. Mit Anbruch der Dämmerung wird
der Ton böser, Passagiere und Fahrer gegen die Bauern,
beide Seiten ziehen an den Ästen, Worte und Steine fliegen, der erregte Hinweis auf die Kinder, nein, die kranken
Kinder, nein bei jeder Runde wird mehr dramatisiert –,
die schwer kranken Kinder, die sich in den Bussen befänden. Worauf die Bauern ihrerseits auf ihren siechenden
Nachwuchs verweisen, siechend, da kein Geld vorhanden sei für die rettende Medizin. Nicht unwitzig: Während die anderen schreien und toben, steht Domingo am
Straßenrand und hackt gelassen Bäume um, Nachschub
für weitere Sperren.
Dennoch, kurz vor acht Uhr gelingt es, die Sperre zu
durchbrechen, Lkws und Busse brausen los. Durch die
Fenster sehe ich die verstörten Blicke der Bauern. Zehn
Kilometer weiter stehen Polizisten mit Gasmasken vor
einer nächsten Blockade, mit gezogenen Waffen garantieren sie die Durchfahrt.
Andreas Altmann
geboren 1949 in
Altötting, war u. a.
Dressman, Schauspieler, Jura- und
Psychologiestudent,
Gärtner und Anlageberater. Seit den
80er-Jahren schreibt
er Reisereportagen,
die mehrfach
ausgezeichnet
wurden. Altmann
lebt in Paris.
„Einmal rundherum.
Geschichten einer
Weltreise“ erschienen bei rororo. 160
Seiten, 7,99 Euro.
Das ist der Zeitpunkt, zu dem unser Bus seinen letzten
Stern verliert. „Luft, Luft“, rufen die Passagiere, da jetzt
die Klimaanlage ausfällt. (Vor Stunden riefen sie noch
„música, música“, aber die kam auch nicht mehr.) Später
hören wir einen Knall, der Keilriemen verabschiedet sich.
Ihn auswechseln wäre eine Angelegenheit von fünf Minuten. Wäre das passende Ersatzteil dabei. Sieben Stück
liegen in der Werkzeugkiste, nur der nicht, der passt. Inzwischen hat ein anderer Bus gehalten, nun greifen vier
Männer ein, zuletzt erfolgreich. „Paradies“ heißt unser
Fahrzeug, und wir alle sitzen in der „Königsklasse“. Wie
gut, dass der Mensch die Sprache erfunden hat. Sie half
noch immer aus der Realität.
Weiter, vorbei an Flüssen, in denen einsame Betonpfeiler
stehen, verschwunden jeder Wille, die Brücke fertig zu
stellen. Irgendwo sitzt ein Mann neben der Straße und
winkt. Ein Sack Zement und eine Leiter stehen neben
ihm. Der Maurer wartet auf einen, der ihn mitnimmt und
ihm Arbeit gibt. Im staubigen Mallaritos müssen wir bleiben, die Campesinos waren cleverer und schneller, die
hiesigen Barrikaden schafft nur noch ein Panzer. Ich bin
nicht unfroh über den Zwangsaufenthalt, unsere Flucht
hatte etwas Schäbiges. Die Sprecher der Bauern verhandeln bereits mit der Regierung in Lima. Bekommen sie
Recht, dürfen wir weiter. Nur so geht es. Nur wenn das
Land stillsteht – ist die Panamericana blockiert, steht es
still –, nur dann hört die Gegenseite hin.
An Mallaritos muss man sich gewöhnen. Wir sitzen in
der Bude von William. Ein Wirtshaus am Ende von Peru,
die Grillen landen auf der Tastatur meines Laptops, und
der Flirt mit Jene, der Cousine von William, gerät ins Stocken. Denn dem Mädchen fällt ein, dass es zur Kirche ei-
„Kurz vor acht Uhr gelingt
es, die Sperre zu durch­
brechen.“
len muss, zur Besprechung kommender Festivitäten für
eine der ortsansässigen Bräute des Herrn. Über kein
funktionierendes Telefon verfügen sie hier, aber über
zwölf verschiedene „vírgenes“, zwölf heilige Jungfrauen,
die sie verherrlichen. Der Satz Brechts, dass das Schicksal
des Menschen der Mensch ist, der Satz kam hier noch
nicht an.
Abends gehen Jene und ich die Dorfstraße entlang. Um
diese Zeit, wenn das Blei des Tages auf wundersame Weise verschwunden ist, überkommt das Nest ein Schimmer
von Romantik. Rosafarbene Seide bespannt den Himmel,
ein dreibeiniger Hund hinkt treu neben uns her, aus zehn
Lautsprechern tönt „Radio ritmo romantica“, eine Frauenstimme schmachtet: „Mis labios extrañan tus besos
del fuego“, und meine Lippen vermissen das Feuer deiner
Küsse. Säßen Jene und ich in einem Pariser Café, mindestens zwei Fotografen kämen an unseren Tisch und hinterließen ihre Visitenkarten mit der Bitte um Rückruf.
Um die Schöne abzulichten. In Mallaritos wirft niemand
einen Blick auf ihr Gesicht. Hier wird sie in Kürze Kinder
austragen und lautlos von ihren Träumen Abschied nehmen. Vor Monaten ging sie noch in Trujillo ins Gymna­
sium. Jetzt geht sie nicht mehr, das Geld fehlt.
Als ich sie zurückbringe, kommen wir an der offenen Kirchentür vorbei. Dumpfes Geleier dringt heraus, augenblicklich beten sie für die Arbeitslosen. Auf dass der Herr
ein Beschäftigungsprogramm über Mallaritos abwerfe.
Draußen haben eine Million Grillen das Dorf besetzt. Als
ich unseren Schlafplatz, den Bus, betrete, höre ich alle
drei Geräusche auf einmal, das Schnarchen, das Beten
und Zirpen. Das produziert einen ziemlichen Lärm und
keiner scheint den andern zu stören. Nach Mitternacht
wachen die Hühner auf und gackern. Mallaritos bei
Nacht.
Um halb fünf kommt die beste Szene: Eine Lautsprecherstimme bellt plötzlich in die Nacht. Appell an alle, sofort
und zahlreich aufzustehen, um die Streikposten zu verstärken. Und nach unglaublichen fünf Minuten sieht
man die Campesinos aus ihren Häusern wetzen, sich
noch im Laufschritt die armseligen Hemden überstreifen. Noch besser: Nach nochmals drei Minuten kurvt Enrique, der radelnde Eismann, hinterher und drückt penetrant auf seine Hupe, die Eismann-Hupe. Jede Revolution
hat ihre komischen Seiten …
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
office
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Im Fokus:
Der SPIEGEL
Die SPIEGEL-Gruppe hat im letzen
Jahr ihr brandneues Domizil in der
Hamburger HafenCity bezogen. Das
Gebäude: architektonisch heraus­
ragend. Der Umzug: eine logistische
Meisterleistung. Das Interieur: die
perfekte Verbindung von Alt und
Neu.
Foto: Michael Jungblut
„Ein Sinnbild für Transparenz in Zeiten multimedialer
Kommunikation und Vernetzung“, beschrieb Verlagsleiter Matthias Schmolz den markanten Neubau, der nach
Plänen des Kopenhagener Architekturbüros Henning
Larsen entstand. Erstmals sind seitdem alle Mitarbeiter
und Marken (u. a. DER SPIEGEL, SPIEGEL ONLINE und
manager magazin) unter einem Dach vereint.
Ein renommiertes Verlags- und Medienhaus zieht bei
laufendem Betrieb um. Eine immense Herausforderung
und sicher auch ein Abenteuer. Wie schafft man das?
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
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„Wenn ein Unternehmen wie die SPIEGEL-Gruppe umzieht, ist eine akribische Planung die Grundvoraussetzung für das Gelingen. Es war unabdingbar, dass die
Heftproduktion nicht beeinträchtigt wird“, betont Ferdinand Räthling, Leiter der Allgemeinen Verwaltung beim
SPIEGEL-Verlag. Deshalb wurde der Umzug der Abteilungen Schritt für Schritt in einzelne Phasen aufgeteilt und
der jeweils günstigste Zeitpunkt abgepasst.
Das gilt auch für die Inneneinrichtung des neuen Gebäudes, deren Gesamtrealisierung mit Unterstützung des
ci-Hauses Gärtner in Hamburg erfolgte. Von der ersten
Besprechung bis zur finalen Umsetzung vergingen rund
zweieinhalb Jahre – inklusive mehrerer umfangreicher
Bemusterungen und der Abstimmung des von der Unternehmensberatung Macon erarbeiteten Möblierungsund Logistikkonzepts.
Erklärtes Ziel: alte und neue Einrichtungselemente in
ein modernes Konzept zu überführen. So fanden viele
Bestandsmöbel der Hersteller USM und Knoll International einen geeigneten neuen Platz. Einmal mehr bewies
sich dabei die Nachhaltigkeit des USM-Systems: Es waren Möbel aus vier Systemgenerationen, die nach dem
Umzug neu kombiniert wurden. In Kombination mit den
anderen Einrichtungslösungen (siehe Fotos) ist die Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne einträglich
gelungen – nicht zuletzt dank perfekt durchdachter
Organisation.
SEITE 42/43: Die neue Kantine: In
Assoziation mit der Hafenumgebung
erhielt die Decke eine aus rund 4300
leicht verwinkelten Aluminium-Ronden
bestehende matt schimmernde Verkleidung, die ähnlich wie Wasser das Licht
reflektiert. Die schwarzen Stühle von
Erik Jörgensen runden die zurückhaltende Einrichtung ab.
Links: Gelungener Stilmix: Pop-Design
der 60er Jahre trifft auf funk­tionale
Büro- und Besprechungsräume, die wiederum ganz bewusst durch einzelne
farbliche Hervorhebungen unterbrochen werden.
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LambL/Homburger
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01_ROSY ANGELIS Anschalten und wohlfühlen. Die Mischung aus funktionaler Stehleuchte
und formschönem Leuchtobjekt von Flos
(Design: Philippe Starck) schafft durch ihr
angenehm weiches Licht eine entspannte
Atmosphäre in jedem Raum. Sie kostet
ca. 451,– Euro. (ci)
02_LARA Im typischen Missoni-Design
kommt die Kollektion aus Bademänteln mit
Kapuze oder mit Schalkragen, aus Bade-,
Hand- und Gästetüchern daher. Beim
Bademantel paart sich die faszinierende
Farbgebung mit seidigem Velours außen und
saugfähigem Schlingenmaterial innen. Der
Bademantel ist für ca. 240,– Euro zu haben.
(Fachhandel)
03_THE WANDERS COLLECTION Typisch
Marcel Wanders: Seine Kollektion für Bisazza
Bagno besteht aus einer Reihe von Konsolen
und Spiegeln aus schwarz oder weiß
lackiertem Holz, die ihre barocke Anlehnung
stolz zur Schau tragen. Preis auf Anfrage. (ci)
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04_MONSTER So schön kann ein Monster
sein? Ja, wenn er von Marcel Wanders
stammt (Hersteller: Moooi)! Sitzfläche und
Rückenlehne sind gepolstert und mit gestepptem Kunstleder bezogen (ebenso die
Beine). Es gibt zwei Varianten: uni oder auf
der Rückenlehne mit einem Monstergesicht
bestickt– daher also der Name. Erhältlich ab
1.123 Euro. (ci).
05_PEWTER MULTICOLOR WASHED
CERVO BAG Was für den Mann der Porsche,
ist für die Frau die Bottega-Veneta-Tasche.
Allerdings ist sie nichts für Markenfetischisten, denn ein sichtbares Firmenlogo sucht
man vergebens. Preis: wie abgebildet ca.
2.250,– Euro. (Fachhandel)
06_MOKA ALESSI Gemütliches Blubbern,
verheißungsvoller Duft. So gut kann Espresso
sein, besonders dann, wenn er aus der von
Alessandro Mendini für Alessi entworfenen
Espressomaschine stammt, die es ab 30,–
Euro gibt. (ci)
07_GOTHIC CHAIR Verspielt, farbenfroh,
modern, leicht, für drinnen und draußen und
vom Design Studio Job für Moooi entworfen.
Sein Preis: ab 280,– Euro. (ci)
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08_DUII Nein, es ist kein Roboter und keine
Disney-Figur. Es ist eine Lampe von Foscarini
(Design: Diesel Creative Team), die auf dem
Schreibtisch ebenso hübsch aussieht wie auf
dem Nachttisch. Sie kostet ca. 384 Euro. (ci)
09_CLARITAS Jedes Stück dieser hochwertigen Iittala-Glasserie, die von Timo Sarpaneva stammt, ist einzigartig. Und das ist gut
so. Denn schließlich kann man für den
stolzen Preis von ca. 990,– bis 1.490,– (je
nach Größe) auch etwas verlangen. (ci)
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
selected
lesen
01_SOFT DREAM Sanfte Träume? Auch die
lassen sich auf dem Flexform-Sofa von
Antonio Citterio wunderbar realisieren, je
nachdem natürlich, welche Größe Sie wählen.
Preis auf Anfrage. (ci)
02_INLAY Ob als Sideboard oder als
Kommode – „Inlay“ (Design: Front, Hersteller: Porro) imponiert durch eine wertvolle
Intarsien-Technik aus vier verschiedenen
Eichenfarbtönen, die einen dreidimensionalen
Eindruck entstehen lässt. Ca. 5.100 Euro. (ci)
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03_SPECTRA Königliches Glas aus Dänemark, und zwar aus der traditionsreichen
Glasmanufaktur Holmegaard. „Spectra“ von
Cecilie Manz ist ein Set von fünf Vasen
in den Farben Braun, Blau, Rosa, Hellgrün
und Dunkelgrün, das inein­andergestellt
besonders schön wirkt. Ca. 170,– Euro.
(­Fachhandel)
04_THE GUEST Gäste heißt man immer
willkommen! Besonders diese aus der
spanischen Porzellanmanufaktur Lladró der
Designer Jaime Hayón und Tim Biskup sowie
des Designstudios Devilrobots. Die großen
Figuren sind auf 250 Stück limitiert, die
kleinen gibt es nummeriert in Serie, und
zwar zum Preis von 1.980,– bzw. 550,–
­Euro. (www.lladro.com)
05_MAGNETO Wer Funktionalität und
Schlichtheit schätzt, wird von der FoscariniTischleuchte (Design: Giulio Iacchetti)
fasziniert sein. Denn sie verfügt über die
unsichtbare Kraft eines Magnets. Er verbindet die beiden Elemente der Leuchte, den
stützenden Schaft auf dem kreisförmigen
Sockel und den kompakten Leuchtkörper
mit einer LED-Lampe. „Magneto“ kostet
ca. 298 Euro. (ci)
06_PIANI Das Design des Flos-Produkts,
entworfen von Erwan und Ronan Bouroullec,
ist von klaren Formen bestimmt und vereint
gleich zwei Funktionen. Zum einen ist sie
eine attraktive Leuchte, zum anderen eine
praktische Ablagefläche. Sie ist aus Kunststoff und kostet ca. 214,– Euro. (ci)
07_DEEN Das Einfache ist das Besondere.
Minimiert im Volumen, präzise in der Form,
beweist Walter Knoll das mit diesem komfortablen Stuhl, der von EOOS entworfen wurde
und für ca. 876,– Euro erhältlich ist. (ci)
08_FJORD Früher hieß es Hocker, heute sagt
man Pouf. „Fjord“ ist eine ganze MorosoKollektion von Sitzmöbeln von Patricia
Urquiola, zu der auch dieser Pouf gehört.
Bestehend aus Kaltschaum, Lederbezug und
Stahlgestell kostet die kleine Variante
(44 × 50 cm) ca. 618,– Euro. (ci)
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Ein gutes Buch ist wie ein spannendes Abenteuer. Man lernt nie aus. 01_ARZTPRAXEN – In
immer mehr Arztpraxen wird ein angenehmes Umfeld geboten, das zur Heilung ebenso beiträgt
wie die technische Ausstattung und medizinische Kompetenz. Hier wird gezeigt, dass es viele
Praxisräume weltweit gibt, die gestalterisch höchsten Ansprüchen genügen. (Braun Publishing,
49,90 Euro) 02_100 INTERIORS AROUND THE WORLD: 25 YEARS – Informativ, unterhaltsam,
zum Nachmachen anregend: Diese opulent gestaltete Edition im Schuber versammelt Häuser und
Apartments von Acapulco bis Zürich zu einem Panorama des globalen Einrichtens. (Taschen Verlag,
39,99 Euro) 03_MODERNE MÖBEL: 150 JAHRE DESIGN – Moderne Möbel stellt auf über 700
Seiten die wichtigsten Entwicklungen und Highlights im Möbeldesign der letzten 150 Jahre dar.
(h. fullmann publishing, 24,99 Euro) 04_BÜCHERMÖBEL: ÜBER 300 IDEEN FÜR DAS LEBEN
MIT BÜCHERN – Wer seine Lieblingsbücher nicht verstecken, sondern sie zum Blickfang werden
lassen möchte, findet hier perfekte Beispiele. (DVA, 25,– Euro) 05_MODERN UND ZEITLOS
WOHNEN – Ein glanzvoller Fundus exklusiver Wohnideen, der tolle Inspirationen für modernes
und zeitloses Wohnen liefert. Etliche Fotos hochwertiger Einrichtungsideen führender Designer
begeistern und regen zur kreativen Umsetzung an. (Callwey Verlag, 69,50 Euro) 06_DIE SCHÖNSTEN PASSIV­HÄUSER – WIE SIE BEHAGLICH WOHNEN UND DABEI AUCH NOCH ENERGIE
SPAREN – Wer sich mit Passivhäusern auseinandersetzt, sieht sich oft mit viel Theorie und
zahlreichen Vorurteilen konfrontiert und bekommt den Eindruck: Passivhaus ist gut für die Umwelt,
aber gar nicht gut fürs Wohlbefinden. Mit diesen Irrtümern wird nun aufgeräumt. (Brandstätter
Verlag, 39,90 Euro) 07_DIE BESTEN BÄDER ZUM WOHLFÜHLEN – präsentiert in einem wegweisenden Buch voller inspirierender Ideen. (Callwey Verlag, 49,95 Euro) 08_WOHNTRÄUME – Perfekt für alle, die schon lange davon träumen, ihre eigenen vier Wände in das Zuhause zu verwandeln,
das sie immer schon haben wollten. (frechverlag, 29,90 Euro)
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01_URBINO MULTICOLORE In sieben
Farben ist das von Trude Petri für KPM
entworfene Dekor erhältlich. Kaffeetasse
und Untertasse kosten ca. 300,– Euro.
(Fach­handel)
02_QLOCKTWO W Time in words: Bei der
hochwertigen Armbanduhr von Biegert &
Funk erscheint die Uhrzeit in Worten statt
Zahlen. Ab Herbst im Handel erhältlich. Preis
auf Anfrage. (ci)
03_LC SHUTTERS Licht- und Schattenspiel
der Leuchte von Louis Poulsen (Design:
Louise Campbell) zaubern eine harmonische
Atmosphäre. Ab 425,– Euro. (ci)
04_NAKASHIMA STRAIGHT Der Stuhl von
Knoll International, gefertigt aus Walnussund Hickoryholz, ist mit seinen klassischen
Formen charakteristisch für die Arbeit des
„Woodworkers“ und Designers George
Nakashima. Preis: ca. 1.095,– Euro. (ci)
03
05_SOFTSHELL Die große Auswahl an
Bezügen und Farben macht den Vitra-Stuhl
(Design: Ronan & Erwan Bouroullec) universell einsetzbar. Preis: ab 500,– Euro (Stoff­
bezug). (ci)
06_SIXTIES Charakteristisch für den
Gartensessel von Fermob (Design: Frédéric
Sofia) ist der Material- und Farbmix im Stil
der 60er Jahre. Für ca. 270,– Euro. (ci)
07_WALKMAN B170 Der handliche MP3Player von Sony lässt sich ganz einfach über
USB am PC anschließen. Es gibt ihn in Blau,
Pink, Schwarz und Rot. Je nach GB-Größe
kostet er ab ca. 40,– Euro. (Fachhandel)
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08_MUSIC SYSTEM Holz statt Kunststoff –
die Kompaktanlage von Tivoli Audio® ist mit
einem der besten Tuner ausgestattet, die
derzeit erhältlich sind. Ein perfektes Klangerlebnis in Stereo zum Preis von ca. 1.000,–
Euro. (Fachhandel)
09_PANTONE BECHER Für mehr Farbe in
Küche/Büro – die Becher von Klein & More
(Design: Victoria Whitbread/Jackie Wilkinson)
sind in 20 Farbtönen erhältlich. Einzeln ca.
14,– Euro, 6er-Set ca. 81,– Euro. (ci)
10_PLASS Foscarinis Leuchte (Design: Luca
Nichetto) erinnert in ihrer Form an traditionelle venezianische Perlen. Es gibt sie in
Aquamarin und Grau für ca. 1.820 Euro. (ci)
11_VP01 Der Teppich von Designercarpets
wird geprägt durch den typischen graphischen Stil Verner Pantons (Entwurf: 1978).
Er wird aus Schurwolle handgeknüpft und
ist in diversen Größen ab ca. 1.600,– Euro
(150 × 200 cm) erhältlich. (ci)
12_KLARA TISCH Designerin Patricia
Urquiola ergänzt die „Klara“-Serie von
Moroso durch diese Tischkreationen. Die
unterschiedlichen Variationen lassen keine
Wünsche offen. Ab 490,– Euro. (ci)
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Jedes Lied erzählt seine eigene Geschichte: Erleben Sie klangvolle Abenteuer fantas­
tischer Interpreten. 01_Martyn – Ghost People Auch sein zweites Album beweist:
Der talentierte Dubstep- und Techno/House Produzent schafft wie kein Zweiter beide
Stilrichtungen so überzeugend zu verbinden. Elektronik-Musik vom Feinsten 02_James
Blake – James Blake Weniger ist manchmal mehr: Der erst 22-jährige Sänger
und Komponist begeistert mit seinem ebenso einzigartigen wie hypnotischen Mix aus
Dubstep-, Soul-, Elektronik- und Pop-Elementen. 03_Melody Gardot – The
­Absence Von der Wüste Marokkos, durch die Straßen Lissabons bis zu den Stränden
Brasiliens: Auf der Suche nach Abenteuer zog die Sängerin von Kontinent zu Kontinent –
und fing die Essenzen aller exotischen Orte für ihr neues Album ein. Das Ergebnis:
Klänge voller Sinnlichkeit. 04_Bugge Wesseltoft – Songs Mit Jazz-Klassikern wie
„Giant Steps“, „Moon River“, „Darn That Dream“ und „My Foolish Heart“ zeigt Bugge
Wessel­toft seine Wertschätzung und Dankbarkeit für diese wunderbaren Lieder.
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01_BOXY Spieglein, Spieglein – die außergewöhnliche Kombination aus Beistelltisch
und Aufbewahrungssystem von Glas Italia
(Design: Johanna Grawunder) wird aus
reflektierendem Farbkristall gefertigt. Es gibt
diverse Formen und Farbvariationen, auch
mit Beleuchtung, ab 891,– Euro. (ci)
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02_HIGHBOARD 120 Eric Degenhardt schuf
für Böwer diese grazile Kommode aus
Ulmenholz. Der Innenraum kann wahlweise
mit Schubladen oder Türen, Ablage und
offenen Fächern gestaltet werden. Ab
3.690,– Euro. (ci)
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03_V.I.P. Chair Scheinbar schwebend –
die verdeckten Rollen an den Stuhlbeinen
machen es möglich. Die Filzpolsterung
verleiht dem Stuhl von Moooi (Design: Marcel
Wanders) seinen einzigartigen Charakter. Er
wurde speziell für die Expo 2000 in Hannover
gefertigt und kostet ca. 1.535,– Euro. (ci)
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04_DRAGONFLY Das klappt – Designer
Karim Rashid kreierte dieses außergewöhnlichen Objekt für Bonaldo. Zusammengeklappt
ein Lehnstuhl, entfaltet er geöffnet seine
Funktion als Chaiselounge. Wahlweise in
Leder oder Stoff gibt es ihn ab 2.000,– Euro.
(ci)
05_Glasvitrine Dank klarer Formen und
Strukturen passt die Glasvitrine von USM
perfekt zu den USM Möbelbausystemen. Die
Vitrine ist ab 4.590,– Euro erhältlich. (ci)
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06_BUBbLE ROCK Die Wohlfühloase von
Designer Piero Lissoni ist ein Archipel aus
Sitzfläche und Ablagen mit komfortabel
weichen Formen. Alternativ auch in diversen
Farbvariationen. Den Bezug gibt es wahlweise in Stoff oder Leder sowie als wetterfeste
Version ab 3.620,– Euro. (Hersteller: Living
Divani) (ci)
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07_ZELOS Ein guter Gedanke braucht wenig
Platz – oft reicht ein Blatt Papier oder ein
Laptop. Bei diesem Sekretär von ClassiCon
(Design: Christoph Böninger) verbindet sich
elegante Schlichtheit mit den funktionalen
Ansprüchen der Laptopgeneration. Die Arbeit
beginnt und endet durch das Öffnen und
Schließen der „Black Box“, eine Schreibfläche
aus Leder vollendet den sinnlichen Genuss
für ca. 3.280,– Euro. (ci)
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Abenteuer ereignen sich auf der ganzen Welt. Und so manche können wir uns immer
wieder anhören. 01_DIE HELLEN TAGE – ­Ein kleiner Ort in Süddeutschland: Aja, Seri und
Karl erleben magische Kindertage, bis ihre Freundschaft auf die Probe gestellt wird.
Einfühlsam umgesetzt. 6 CDs 02_DIE KÜNSTLICHEN PARADIeSE – Die Gedichte des
französischen Dichters Charles Baudelaire (1821–1867) inspirieren bis heute Künstler auf
der ganzen Welt: Ein Plädoyer für den Rausch, die Fähigkeit und Bereitschaft zum Ausnahmezustand des Geistes und der Sinne. 1 CD 03_MARINA – Der Internatsschüler Óscar
Drai streift durch die verwunschenen Villenviertel Barcelonas. Dort trifft er das junge
Mädchen Marina, und sein Leben verändert sich schlagartig. Gemeinsam werden sie in die
düsteren Geheimnisse des einst reichsten Mann der Stadt verwickelt. 6 CDs 04_DER
INSIDER – Jemand raubt systematisch Banken in Bagdad aus. Jemand bestiehlt Vincent
Ruiz. Und jemand lässt Richard North, Vorstand einer ehrwürdigen Londoner Bank, spurlos
verschwinden. Ex-Cop Ruiz und der Journalist Luca Terracini stoßen zufällig auf eine
internationale Verschwörung, die bis in die höchsten Kreise reicht – Spannung pur! 1 CD
05_OLEANDERREGEN – Eine Tochter, die immer verschwiegen wurde, eine Familie, die
einzig die Lüge zusammenhält und ein Mann, der nur für die Liebe gelebt hat. Elisa reist
nach Sizilien zur Familie ihres verstorbenen Vaters – und trifft auf gut gehütete Geheimnisse. 1 CD 06_DER SIXTINISCHE HIMMEL – Rom, 16. Jahrhundert. Michelangelo
Buonarroti, der begnadetste Bildhauer seiner Zeit, soll im päpstlichen Auftrag die Decke
der Sixtinischen Kapelle gestalten. Nur widerstrebend macht er sich ans Werk, doch dann
entflammt seine Leidenschaft. 6 CDs
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01_Fuji Wohlige Wärme und leckeres
Essen nach einem bewegenden Tag –
­Fuji, Feuerstelle und Grill in einem, trotzt
Wind und Wetter. Zunächst blankes
Stahlblech korrodiert im Laufe der Zeit;
der Kontrast von Ruß und Rost macht aus
Fuji ein wahres Kunstobjekt, das nie
gereinigt werden muss. Ca. 355,– Euro
inkl. Grillrost. (CAIRO/ci)
02_Cove Wohnzimmerkomfort unter
freiem Himmel: Die Outdoor-Kollektion von
Paola Lenti (Design: Francesco Rota) wird
mit exklusiven, firmeneigenen Stoffen
überzogen. Ab 5.550,– Euro (Ausführung
wie linkes Sofa). (ci)
03_EQ XDURO FS RX Elektrisch traumhaft fahren. Dieses Haibike-Fahrrad ist
hochwertig gedämpft und erfüllt höchste
Ansprüche, auch hinsichtlich des Komforts.
Ca. 3.400,– Euro. (Fachhandel)
04_MINIBALL-TORWAND Das Runde
muss ins Runde. Bastian Schwippert und
Manfred Bleimeier als Designer wissen,
was Spaß macht: nämlich die Torwand
mit zwei Minifußbällen von wandkick.
Ihre Maße: BHT 76,3 × 112,5 × 1,5 cm;
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05_CHAIRLESS Sitzvergnügen für
Flexible: Das robuste Stoffband von Vitra
(Design: Alejandro Aravena) ermöglicht
eine entspannte Haltung an jedem Ort.
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06_SPORTWATCH GPS Einfach loslaufen.
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Navigation informiert über Zeit, Distanz,
Geschwindigkeit, Herzfrequenz und
verbrannte Kalorien für ca. 170,– Euro.
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07_Seax Bei der Gestaltung dieses
anspruchsvollen Lounge-Sessels (Sitz­
polster separat erhältlich) von DEDON
dienten die eleganten Rennsegler des
America’s Cup Designer Jean-Marie
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schmückt die Liege von Gandia Blasco
(Design: José A. Gandía-Blasco) den
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ein eigens vom Hersteller produziertes
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aus pflanzlichen Fasern und Plastik.
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Endlich ist der Sommer da und damit die Zeit für
Sport, Spiel, Spaß, aber auch Erholung. Was immer
Sie möchten – wir haben für jedes sportliche
Abenteuer und die verdiente Ruhe danach etwas
ausgesucht. Lassen Sie sich inspirieren.
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aktionen und personen
Ausgezeichnet
aktionen
Das gewagte und innovative Ladenkonzept
des Münsteraner ci-Hauses Ventana wurde
vom Handelsverband Deutschland mit dem
1. Preis des renommierten „Stores of the Year
2012“ in der Kategorie „Living“ ausgezeichnet. Ventana befindet sich in einem ehemaligen Parkhaus, das eigentlich im Jahr 2009 der
Abrissbirne zum Opfer fallen sollte. Zu jener
Zeit jedoch war Ventana-Inhaber und Dipl.Ing. Architekt Josef Liesner (siehe Foto) auf
der Suche nach einer größeren Verkaufsfläche
für das Einrichtungshaus. Er verwandelte das
Parkhaus aus den 60er Jahren in ein modernes Möbelhaus mit Loftcharakter, das auch
mit dem „Architekturpreis Beton 2011“ geehrt
wurde. Auf über 1.400 qm Ausstellungsfläche
„parkt“ Ventana jetzt im Kontrast zur alten
Industriearchitektur moderne Designer-Möbel
und -Leuchten.
Vorgestellt Den größten Teil unseres Lebens verbringen
wir mit Arbeiten, die meisten von uns im
Büro. Mit der Präsentation und Dokumentation inspirierender Büroumgebungen will die
Initiative „StyleUpYourOffice.com“ (SUYO) die
Sensibilität für den Nutzen schön, ergonomisch und effizient gestalteter Arbeitsumgebungen wecken. Als digitale Plattform erfasst
SUYO besonders originelle Büroinneneinrichtungen und porträtiert Atmosphäre und
Menschen in ihrer täglichen Arbeitsumgebung. Dabei versteht sich SUYO als Plattform
für junge und mittelständische Unternehmen,
die ihr motiverendes und attraktives Arbeitsumfeld nach außen präsentieren wollen. Eine
Initiative, die die creativen inneneinrichter
gern unterstützen.
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Enzo Mari
Ingo Maurer
Matteo Thun
Enzo Mari feierte am 27. April seinen 80.
Geburtstag. Im Laufe seines Lebens hat der
Künstler die italienische Designszene
entscheidend geprägt. Geboren 1932 im
norditalienischen Novara, zog es den jungen
Mari Anfang der 50er Jahre zum Studium der
Kunst und Literatur an die Mailänder
Accademia di Belle Arti de Brera. Er schließt
sich der freien Künstlergruppe „Nuove
Tendenze“ an und beginnt seine Forschungen
über die Psychologie der visuellen Wahrnehmung. Enzo Mari wird auch als das Gewissen des italienischen Designs bezeichnet,
Herstellungsmethode und Sinn eines
Produktes sind für ihn von besonderer
Bedeutung. Durch seine ausführlichen
Entwicklungsprozesse entstanden zahlreiche
Klassiker, wie beispielsweise der elegante
Stuhl „Tonietta“ für Zanotta. Charakteristisch
für seine Objekte ist das Gespür für einfache,
praktische Lösungen, die jedoch über den
reinen Funktionalismus hinausreichen.
Mittlerweile hat Enzo Mari mehr als 1.600
Produkte für Unternehmen wie Artemide,
Alessi, KPM, Zanotta oder Driade entworfen.
Das brachte ihm zahlreiche Auszeichnungen
ein.
Der „Poet des Lichts“, Ingo Maurer, feierte
am 12. Mai dieses Jahres seinen 80. Geburtstag. Aufgewachsen als Sohn eines
Fischers auf der Insel Reichenau im Bodensee, absolvierte er nach seiner Ausbildung als
Typograf ein Grafikstudium in München.
Anfang der 60er Jahre zog es ihn nach Amerika, hier war er als freier Designer in New
York und San Francisco tätig. Im Jahr 1966
gründete er sein eigenes Label, bei dem er
bis heute Designer, Entwickler und Produzent
in einer Person ist. Bereits sein erster
Entwurf wurde zum Erfolg: „Bulb“ erhielt
diverse Auszeichnungen und wurde im
Museum of Modern Art ausgestellt. Zahlreiche
Kreationen, wie die geflügelte Birne „Lucellino“ und die Scherbenlampe „Porca Miseria“,
folgten. Sein Arbeitsfeld hat sich im Laufe der
Jahre deutlich erweitert. Neben der Gestaltung von Leuchten für die serielle Herstellung
beschäftigt er sich auch mit der Planung
spektakulärer Lichtinstallationen, wie die
Illumination einer Issey-Miyake-Modenschau.
Seine Philosophie bleibt stets die gleiche:
„Licht ist stark. Es hat einen großen Einfluss
darauf, wie wir uns fühlen“.
Matteo Thun rundet auf. Am 17. Juni feierte
der gebürtige Südtiroler seinen 60. Geburtstag. 1975 schloss Thun sein Architekturstudium in Florenz mit summa cum laude ab,
später folgte seine Promotion. Als Schüler
von Oskar Kokoschka besuchte er zwischen
1973 und 1976 die renommierte Sommerakademie in Salzburg. Drei Jahre später zog
es Thun nach Mailand. Dort stieg er in das
Unternehmen von Ettore Sottsass ein – erst
als Mitarbeiter, später als Partner. Gemeinsam mit weiteren jungen Kreativen gründetete Thun die italienische Design-Gruppe
Memphis, deren radikale Arbeiten prägend
für die 80er Jahre waren. Im Jahr 1984
machte er sich in Mailand selbstständig.
Zusätzlich unterrichtete er als Professor an
der Hochschule für Angewandte Kunst in
Wien.
Beeindruckend ist die Zahl seiner Auszeichnungen: Den „Compasso d’Oro“ erhielt der
Kreativgeist gleich drei Mal, der „Gala Spa
Award“ oder der „Wallpaper Design Award“
reihen sich in die Sammlung ein. Thuns
Credo: Öko statt Ego. Möbel- und Leuchtenhersteller wie Driade, Flos, Artemide oder
Belux übezeugt das immer wieder.
TONIETTA
Zanotta
Double T-Future
Ingo Maurer
ARBA
Belux
personen
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
vorschau
Trendscout
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Klarheit
Pragmatisch und mit einer klaren Formensprache
ausgestattet sorgen viele aktuelle Möbelentwürfe für
funktionale Harmonie fernab von verspielten Strukturen. Dass sie sich in jedes Wohnumfeld integrieren
lassen und dabei alles andere als kalt sind, zeigen
wir Ihnen in einer kleinen Auswahl.
Office
Platzhalter
Nicht nur für Akten: Im Büro sind Regale und
Regal-Lösungen als Unterbringungsmöglichkeit
unentbehrlich. Reichlich Platz müssen sie bieten,
robust müssen sie sein – und genauso flexibel,
damit sie räumliche Veränderungen ohne Probleme
mitmachen. Zum Glück gibt es viele Regale die all
diese Anforderungen erfüllen – wir zeigen, welche
das sind.
Wohnen
Gewagt wie!
Imposanter Eindruck: Manche Möbel sind raumbestimmend und sorgen auf den ersten Blick für
nachhaltige „Aha-Erlebnisse“. Wir haben uns in der
kreativen Szene umgesehen und besonders
außergewöhnliche Solitäre gefunden. Sie fragen:
Möbel oder Skulptur? Wir antworten: Warum denn
nicht beides auf einmal?
Outdoor
www.creative-inneneinrichter.de
Da legst di nieder!
58 – 02/12
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Sommerzeit ist Outdoorzeit. Aber perfekt wird das
Leben draußen vor der Tür erst mit der richtigen
Liege – ideal für die sommerliche Lektüre oder für
den gepflegten Müßiggang. Die Anleitung für
besondere Horizontal-Entspannung bekommen Sie
von uns.
Objekt
Kunst und Co.
Wer seinen Besuchern in Museen, Galerien und
anderen Kultureinrichtungen ungetrübte Blicke auf
Kunstgegenstände ermöglichen will, sollte mit
entsprechendem Mobiliar die Voraussetzungen dafür
schaffen. Wir haben ein paar Ideen dafür, damit das
auch wirklich gelingt.
HERSTELLERNACHWEIS
Abstracta (34), Acousticpearls (35, 36), Alessi
(47), Alias (7), Anglepoise (19), Arper (7), Artek
(22), B&B Italia (11, 13), Belux (57), Biegert&
Funk (50), ­Bisazza (46), Bonaldo (52), Böwer (52),
BuzziSpace (34), Casalis (25), Cassina (Titel, 6,
13), Cappellini (8), ClassiCon (52), Dedon (13, 55,
58), Designercarpets (51), ­Driade (10, 58), Edra
(12, 58), Erik Jörgensen (42), Established&Sons
(21, 28–30), Fermob (51), Flexform (48), Flos
(46, 49), Foscarini (20, 47, 49, 51), Fritz Hansen
(8), Gandia Blasco (55), Glas Italia (52), Hardoy
(25), Holmegaard (49), Living Divani (52), Louis
Poulsen (50), Lumas (26), Iittala (47), Ingo
Maurer (22, 57), Kartell (8, 11), Keilbach Design
(54), Klein&More (51), Knoll International (50),
KPM (50), Lapalma (10), Lista Office (34), Magis
­ ax (25),
(24), Martinelli Luce (24), Marset (37), M
MDF Italia (13, 58), Missoni (46), Montana (58),
Moooi (9, 10, 12, 46, 47, 52), Nils Holger Moormann (8), ­Moroso (8, 12, 20, 49, 51, 58), Muuto
(25), Nike (55), Paola Lenti (55), Porro (49), Riva
1920 (20), Ruckstuhl (36), Schneiderschramm (38),
Sedus/Mooia (38, 39), Tivoli Audio® (51), Tom
Dixon (6), Twist (21), USM (26–27, 32, 52), Verpan (21), Vitra (7, 19, 21, 22, 24, 26–27, 37, 50,
55), Walter Knoll (12, 49), Wandkick (55), Zanotta (9, 25, 57), Zeitraum (9)
IMPRESSUM CI – Das Magazin der creativen inneneinrichter erscheint dreimal jährlich im CI Verlag, Spreestraße 3, 64295 Darmstadt, Tel. +49
(0)6151 39128-25, Fax +49 (0)6151 39128-28,
[email protected], www creativeinneneinrichter.de Auflage 136.360 Heftpreis
4,50 Euro Redaktion Presseinfos, ­Anregungen,
Reaktionen bitte aus­schließlich an: CI c/o moskito
pr, Hoerneckestraße 25–31, 28217 Bremen, Tel.
+49 (0)421 33558-701 Mailkontakt Büro der
Chefredaktion Birgit Osmer ([email protected])
Verantwortlich für den Inhalt (v. i. S. d. P.) Steffen
Schmidt Anzeigen, Abonnements und Vertrieb
Sandra Gotha ([email protected]);
es gilt die Anzeigenpreisliste gemäß der Mediadaten 2012 Chef­redakteur Axel Stamm Creation
Eckard Christiani Art ­Director Asoomda Kim Redaktionsbeirat Frank Anger-Lindemann, Kurt
Neuefeind, Klaus Seydlitz Autoren dieser Ausgabe Andreas Altmann, Martin Höche-Heemsath,
Klaus Hofmeister, Wiebke Meynen, Birgit Osmer,
Axel Stamm, Marie Stelzer Fotografie ­Tonatiuh
Ambrosetti (37), Alejandro Aravena (55), Jörg Arend für das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (11), Nathalie Bauer (41), Marc Eggimann (26,
50), Camenzind Evolution für Google Zürich (37),
©iStockphoto.com/domin_domin (46), ©iStockphoto.com/nicolamargaret (21), ©iStockphoto.com/
Photoevent (46), Jäger & Jäger (8), Michael Jungblut (42), Klimahaus® Bremerhaven (25), Kay
Michalak (Titel, 18–25), Moroso (49), Steffen
Schmidt (6, 9), Axel Struwe (52), Photo Courtesy of
Knoll (50), Alessandro Paderni (8, 12, 51), Fotografie Schaulin (44), Sedus Stoll AG (38, 39), Melanie
Wiora, www.lumas.de (26), Vitra (7, 27) Illustration ­Suvaporn Photjananuwat Redak­tionsassistenz
Patrick ­Calandruccio, Eugenie W. Gohr Herstellung
Kristin Abramowski, Vanessa Knief Druck Druckhaus Kaufmann, 77933 Lahr (www.druckhauskaufmann.de). Dieses Magazin und alle in ihm
enthaltenen Beiträge, Entwürfe, Abbildungen, des
Weiteren die Darstellung der Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich
zugelassenen Fälle ist eine Verwertung einschließlich Nachdruck ohne schriftliche Einwilligung des Verlages strafbar. Es wird nur presserechtliche Verantwortung übernommen. Für
unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen
wir keine Gewähr.
montana.dk /film/toys
SUITA
So vielseitig wie Ihr Leben: das neue Suita Sofa.
Suita Sofa, von Vitra in der Schweiz entwickelt, Design: Antonio Citterio
v
Die Einzelmöbel der grossen Sofafamilie Suita lassen sich vielfältig kombinieren. Zusammen mit der Auswahl an Materialien und Farben eröffnen sich unzählige Möglichkeiten,
um Suita passend zu Ihrer Wohnsituation zu konfigurieren. Tel. 00 800 22 55 84 87 [email protected] www.vitra.com Suita Sofa, fotografiert im VitraHaus, Vitra Campus 2010