- POPO Sitzmöbel und Stehschränke GmbH

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- POPO Sitzmöbel und Stehschränke GmbH
c i- M a g a z i n | # 2 4
4 196478 704505
herbst 2011
8. Jahrgang
DeutschlanD: 4,50 €
schweiz: 8,– sfr
eu-länDer: 5,50 €
c i – d a s M a g a z i n d e r c r e at i v e n i n n e n e i n r ic h t e r
wohnen
+
e i n r ic h t e n | L e b e n
trends
unikat & Klarheit
oFFice
raum für gespräche
design
fernando & humberto campana
wachstUM
so wohnt familie
+
arbeiten
ed
t
c
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L
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s
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schÖn n
e
schenK
24
Langsame Raumerwärmung
Einige herkömmliche Heizlüfter können
den ganzen Raum nicht schnell aufheizen.
Denn sie arbeiten mit Rotorflügeln, die von
ineffizienten Motoren angetrieben werden,
um die Luft im Raum zu verteilen.
Schnelle Raumerwärmung
Die Air Multiplier™ Technologie verstärkt
den primären Luftstrahl. So entsteht eine
große Reichweite und der Dyson Hot Heizlüfter erwärmt schnell den ganzen Raum.
www.dyson.de
Heizen mit großer Reichweite für schnelle Raumerwärmung.
editorial
liebe ci-freunde,
wer einen Blick auf Wirtschaft oder Natur wirft, wer sich im Familien-, Freundes- oder Kollegenkreis umschaut – kurz: Wer seine Umgebung aufmerksam
beobachtet – wird überall auf vielfältige Muster und Formen des Wachstums
treffen. Schließlich ist das Wachsen an- und miteinander ein bedeutendes
Fundament unseres Zusammenlebens.
Für uns Grund genug, um uns in dieser CI-Ausgabe einmal ausführlich mit
diesem Thema zu beschäftigen. Kann Wachstum Selbstzweck oder sogar Sinn
des Lebens sein? Diese Frage hat sich Klaus Hofmeister in seinem Feature
gestellt. Dass wachsende Auswahlmöglichkeiten mitunter auch eine Last
sein können, illustriert Autor und Kabarettist Florian Schroeder anschaulich
am Beispiel einer Kaffeebestellung, die nur scheinbar simpel ist.
„Alles ist im Keim enthalten, alles Wachstum ein Entfalten“, bemerkte der
Dichter Friedrich Rückert. Damit könnte er die Familie gemeint haben. In
unserem Wohnthema zeigen wir Ihnen, wie sich mit zeitgemäßen Einrichtungskonzepten das heimische Familienleben überraschend neu entfalten
kann. Ähnliches gilt für unser tägliches Arbeiten im Büro. Auch hier kommt
es zunehmend darauf an, mit den eigenen Möglichkeiten zu wachsen. Den
Beweis, dass dies umso nachhaltiger gelingt, je flexibler Einrichtung und
Beleuchtung aufeinander abgestimmt sind, treten wir in unserer Rubrik
„Office“ mit dem Schwerpunkt Meeting und Konferenz an.
Freuen Sie sich auf diese und viele weitere Themen aus dem reichhaltigen
Wachstumskosmos und lassen Sie sich anregen von zahlreichen Inspirationsquellen für Ihr Leben – und das Ihrer Familie, Freunde oder Kollegen. Apropos:
Wenn Sie noch auf der Suche nach besonders schönen Geschenken sind,
blättern Sie am besten gleich weiter auf Seite 46. In jedem Fall wünschen
wir Ihnen eine angenehme Weihnachtszeit und einen erfolgreichen Start
ins Jahr 2012.
Herzlichst, Ihr
Axel Stamm
Chefredakteur
titeL Organisches wachstum, stilvoll inszeniert:
mit den stühlen „Vegetal“ von Vitra (Design:
ronan und erwan bouroullec) vor der imposanten
tapete „scrapwood Phe 02“ von Piet hein eek.
titelfoto: Kay Michalak
03/11 – 3
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
MODELL: JALIS von Jehs + Laub
Produktinformationen unter t 0 52 42.41 02-0 f 0 52 42.41 02-134 COR Sitzmöbel Nonenstraße 12 33378 Rheda-Wiedenbrück www.cor.de
inhalt
t i t eLth eM a „wac h stU M“
16
„Lohn des wachstUMs“
Das Großwerden und der Sinn
des Lebens
Von Klaus Hofmeister
40
geFangene der MÖgLichKeiten
Eine Geschichte in „tall“, „grande“
und „venti“
Von Florian Schroeder
wohne n, ein rich ten , d esig n
6
ci trendscoUt
Quo vadis Design? Aktuelle
Trends und Entwicklungen
19
eXPedition Und entsPannUng
Kreuzfahrten mit Hurtigruten
20
zUsaMMenwachsen
Familienwohnen grenzenlos
27
Kinder Kochen KoLossaL
Kochbücher für Kids
28
die design-eXoten
Fernando und Humberto
Campana
32
Meeting Und KonFerenz
Von ganz klein bis ganz groß
36
sPracherLeUchtUng
Gute Gespräche im rechten Licht
42
aLLes bLeibt anders
„Working Essentials“ von USM
44
aUsweitUng der wohnzone
Vorschau auf die
imm cologne 2012
rU briKen
sel
ed
ect
3
editoriaL
46
seLected
57
aKtionen Und Personen
58
neU iM ci-PortaL
iMPressUM
hersteLLernachweis
03/11 – 5
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
trendscout
TrEnd
ScoUT
Design ist zweckorientiert, pragmatisch und sorgt mit
einer klaren Formensprache für funktionelle Harmonie.
Gleichzeitig ist Design das genaue Gegenteil: künstlerisch, individuell, skulptural. Diese Trends zu Unikaten
und klaren Strukturen sind prägende Gestaltungsmerkmale zeitgenössischer Entwürfe. Wir haben sie einfach
mal gegenübergestellt.
TrEndScoUT
UNIKAT
6 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Zoeppritz
Moroso
fiLigrana
TWB HockEr
schlipskissen: Krawatten haben nur einen
zweck? es geht auch anders, dachte sich der
textilhersteller zoeppritz und hat verschiedene binder kurzerhand einer neuen funktion
zugeführt: als formschönes Kissen sind sie
nicht nur individuell, sondern auch so
bequem wie nie.
Die filigrane ästhetik der Mathematik:
für den leder-Pouf „filigrana“ von Moroso
hat Designerin elena Manferdini komplexe
mathematische formen mittels laser-schnitttechnologie in eine dreidimensionale form
gegossen – und damit überraschend räumliche Verbindungen geschaffen.
hinter dem kryptischen namen verbirgt sich
die bezeichnung „tailored wood bench“ –
und ein ungewöhnliches sitzmöbel (Design:
shay alkalay und Yael Mer), das in seiner
Optik an ein boot erinnert. raffiniert ist der
herstellungsprozess: schaum wird in eine
hülle aus eschenholz-furnier gepresst. weil
er sich unregelmäßig ausbreitet, variiert die
Oberfläche von Möbel zu Möbel.
Piet Hein Eek
Droog
Moooi
aus alt mach tisch: für den großzügigen
esstisch von Piet hein eek wurde ausschließlich aufgearbeitetes altholz verwendet. so ist
jeder „canteen table“ ein einzelstück – bereit
für schönste stunden der esskultur.
erste wahl aus zweiter hand: beim
„rag chair“ von Droog (Design: tejo remy)
wurden alte Kleidungsstücke raffiniert
ineinander geschichtet. Das und die Möglichkeit, eigene ausrangierte Klamotten
zu integrieren, machen dieses bequeme
sitzmöbel zu einem echten unikat.
unikat durch rustikales feuer-finish: Jeder
einzelne sessel (Design: Maarten baas) ist
aus massivem holz gefertigt und bekommt –
kein witz – seine tiefschwarze farbe durch
eine spezielle feuerbehandlung. Danach wird
er mit epoxidharz überzogen, damit die
rußflecken nicht auf die Kleidung übergehen.
TiE cUSHion
Cappellini
Ingo Maurer
BLUSHing zETTEL’z
an diesem hängeleuchtenklassiker
aus edelstahl und hitzebeständigem,
satiniertem glas von ingo Maurer
befinden sich kleine Klemmen, an
denen die mitgelieferten zettel mit
Japanischen Motiven individuell
befestigt werden können.
canTEEn TaBLE
rag cHair
SMokE dining arMcHair
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Trendscout
TrEndScoUT
KLARHEIT
Montana
co16
flexibler bürobegleiter: „cO16“ des dänischen
systemmöbelherstellers Montana besteht
aus 13 grundelementen, die nach bedarf
mit einlegeböden, trennwänden, türen oder
schubladen ausgestattet werden können –
für persönliche gegenstände, oder als raumteiler in einer flexiblen bürolandschaft.
MDF
LiM10
stille größe: Die geordnete struktur dieser
monochromatischen tischserie von MDf
(Design: bruno fattorini) besticht durch
puristische unaufgeregtheit und Variantenreichtum.
Porro
SHoWcaSE TaBLE
edles unter glas: Dieser schlichte beistelltisch (Design: front) des italienischen labels
Porro bietet unter seiner gläsernen Platte
eine unterbringungs- und Präsentationsfläche
für bücher, brillen und andere Objekte.
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Piure
Horizon
elegante horizonte: in sachen sideboard bietet das Programm
„horizon“ von Piure (Design: werner aisslinger) je nach front- und
Korpusausführung architektonisch pure gestaltungsformen oder
Varianten mit einem touch glamour. Die flexible Planbarkeit lässt
lieblingsmöbel entstehen, die exakt auf persönliche wünsche und
anforderungen zugeschnitten sind.
MDF
randoM BoX caBinET
clever verknüpft: Mit offenen und geschlossenen fronten können die verschiedenen Module
dieses regalsystems aus der gleichnamigen
random-regal-serie von MDf (Design: neuland
Paster & geldmacher) miteinander kombiniert
werden.
Vitra
HaL TUBE
Multifunktionstalent: Der stapelbare „hal tube“ von
Vitra (Design: Jasper Morrison) ist eine klare und
zeitgenössische interpretation des klassischen schalenstuhls. Mit viel bewegungsfreiheit ermöglicht er
ergonomisches sitzen und kommt im büro, in öffentlichen bereichen und auch zuhause zum zuge.
03/11 – 9
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Trendscout
TrEndScoUT
MODerne
wanDKleiDer
TAPETE
Wandgestaltung und -schmuck sind so alt wie die Menschheit. Heute haben verputzte Wände und Tapeten Höhlenmalereien und antike Fresken als Gestaltungselement
abgelöst. Vor allem die Tapete ist vielen Moden unterworfen – man denke nur an die schrill-bunten Flower-PowerMotive der 70er Jahre. Heute ist die Farb- und Mustervielfalt nahezu unendlich: „Muster auf Tapeten wirken
aufmerksamkeitsstark“, heißt es beim renommierten
Deutschen Tapeten-Institut. Zum Beispiel durch zeitlose
Mustertapeten, die ganz besondere Akzente setzen und
aus jedem Raum ein Unikat machen. Gewiss: Weiß ist
immer eine Option. Aber bei Ihrem creativen inneneinrichter bekommen Sie perfekte Raumkonzepte, in denen
Wand und Einrichtung farblich und charakterstark übereinstimmen.
01
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10 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
foto: ubs ag, zürich
Trendscout
farbe
foto: Michael Jungblut
sinnLiche wandPigMente
01_ TroMPE L‘oEiL draPE:
Karomuster aus der Kollektion
Vivienne westwood von cole
and son. 02_ LinEa grafica
(nr. 5000): florales Kunstwerk aus
der Kollektion wiedemanndesign
von berlintapete. 03_ coLETTE:
dezentes blümchenmuster aus der
Kollektion total floral von extratapete. 04_LEd Wallpaper: tapete
mit integrierter leD-beleuchtung
von ingo Maurer. 05_ ScraPWood:
hochwertige Vlies-tapete in holzoptik von Piet hein eek.
wer neben industriefarben das besondere sucht, findet einige wenige spezialisten, die sich der herstellung besonders hochwertiger
farben für architektur und Design verschrieben haben. so wird in
der farbmanufaktur kt.cOlOr jede einzelne farbe individuell und von
hand angemischt. außerdem greift das schweizer unternehmen auf
besonders schöne Vorlagen – etwa die von le corbusier – zurück.
Dabei kommen natürliche rohstoffe und Pigmente zum einsatz, die
aus industriellen anlagen weitgehend verbannt wurden: „wir übertragen die schönheit der naturbezogenen farbkultur der Vergangenheit
in die Moderne“, erläutert kt.cOlOr-inhaberin Katrin trautwein ihre
herangehensweise.
wenn sie eine kompetente farb- und einrichtungsberatung wünschen oder fragen zu den farben von kt.cOlOr haben, wenden sie
sich einfach an ihren creativen inneneinrichter.
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Trendscout
TRENDSCOUT
SOFA
Foto: HAY
EXKLUSIV IN IHREM CI-HAUS
DAS SOFA MIT
ANSPRUCH
Zwei dänische Design-Labels – der Möbelhersteller
HAY und der Textilspezialist Kvadrat haben ein neues
Sofa konsequent nach Kundenbedürfnissen kreiert.
Ergebnis: das charmante Sofa ci08 – exklusiv erhältlich bei den creativen inneneinrichtern.
Susanne Furbo
und Rolf Hay
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
„Unser Ziel war ein hochwertiges, aber nicht hochpreisiges
Angebot für die jüngere Zielgruppe “, betont Rolf Hay, der
sich als Chef seines Unternehmens persönlich intensiv in
das Projekt eingebracht hat. „Ein trendiges aber unaufdringliches Möbel, das sowohl hohe ästhetische als auch
funktionale Anforderungen erfüllt – und das mit einem
kompromisslos günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis.“
Kurz: ein Möbel, das unter allen wichtigen Aspekten in
die Zeit passt und gefällt.
Maßgeblichen Input dafür lieferten die creativen inneneinrichter selbst – denn wo lässt sich mehr über Einrichtungswünsche erfahren als bei denen, die tagtäglich beratend und gestaltend hautnah mit dem Kunden arbeiten,
den rund 50 Einrichtungshäusern unter dem Qualitätssiegel „ci“. „Die enge Zusammenarbeit mit den Einrichtern hat uns bei der Realisierung sehr geholfen“, betont
Hans-Henrik May vom Textilspezialisten Kvadrat. „Hier
liegt ein wahrer Schatz erprobten Wissens.“
Das Resultat hält, was die Idee verspricht: Ein strammes,
gut proportioniertes Sofa (Design by HAy) mit viel Raum
für Individualität. Das ci08 überzeugt mit einem verchromten oder stoffbezogenen Untergestell. Für den hochwertigen
und robusten Bezugsstoff stehen neun verschiedene Farben
zur Auswahl. Weitere Varianten des Sofas als Zwei- und
Dreisitzer sowie als Ecksofa sind in der Planung.
ci empfiehlt
DER MOBILE
DESIGN-GUIDE
Jederzeit „App-to-date“: Es geht zwar nichts
über das Live-Erlebnis beim creativen inneneinrichter. Aber als Teil eines „creativen“
Gesamtpakets sind Sie jetzt mit der ci-DesignApp für iPhone, iPad oder iPod Touch auch
unterwegs in Sachen Design auf dem
Laufenden.
Mit der App können Sie die Produkte von rund
150 Topherstellern in brillanter Bildqualität
recherchieren und erfahren zugleich, welches
ci-Haus welche Hersteller führt. Auf den
Produktseiten finden Sie zusätzliche Informationen, eine Galerie mit Detail- und Ambientebildern, Referenzen renommierter Gestalter
sowie weiterführende Tools – wie die Option,
Produkte via Mail zu empfehlen oder News
als RSS-Feed zu erhalten. Außerdem haben
sie jederzeit Zugriff auf CI-Magazin- und
CI-Katalog-Highlights mit Direktkontakt zum
ci-Haus in Ihrer Nähe.
Die CI-Design-App ist gratis im iTunes-AppStore (Suchbegriff: creative-innenrichter)
erhältlich.
„Ein gutes Sofa kann man nicht einfach zeichnen – man
muss es mit den Händen machen, es fühlen und viel probieren, um das Optimum im Komfort, in den Proportionen
und in der Qualität zu erreichen“, schildert Rolf Hay den
Entstehungsprozess „wie eine lange Wanderung, auf der
man etwas in vielen kleinen Schritten immer weiter verbessert.“ Erst nach Monaten im Gebrauch zeigt sich die
wahre Qualität: „Ob Gestell, Schaum oder Bezugsstoff: Für
ci08 haben wir nur beste Materialien verwendet, die meisterhaft verarbeitet sind.“ Stichwort Bezugsstoff: Den verwendeten „Remix“ von Kvadrat bezeichnet Hay als einen
der besten der Welt. In der Tat vermittelt das edle Tuch aus
festem Garn (90 % Wolle, 10 % Polyamid) einen Hauch edler
Maßkonfektion à la Savile Row. Und genau das liegt auch in
der Absicht des modeerfahrenen Designers Giulio Ridolfo,
der für Kvadrat und auch für Labels wie Vitra und Moroso
gearbeitet hat.
Für den ci-Verband war das gemeinsame Unterfangen übrigens keine Premiere, wie schon die Nummer „08“ im Namen
des Sofas signalisiert: „Schon früher haben wir ähnliche
Projekte erfolgreich realisiert. Wir sind überzeugt, dass sich
das ci08 sehr gut in diese Tradition einreiht. Und möglicherweise wird es schon bald weitere kreative Initiativen dieser
Art geben“, erklärt ci-Geschäftsführer Steffen Schmidt.
03/11 – 13
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Trendscout
TrEndScoUT
LEUCHTEN
Foscarini
cHoUcHin
Pur und suggestiv: „couchin“
verweist auf die traditionellen
lampions aus Japan. Die französische Designerin ionna Vautrin
hat sie zeitgemäß interpretiert.
Moooi
PoSiTion
gut positioniert: Diese stehleuchte von Moooi
(Design: rOOMs) vereint ungewöhnliches Material mit klassischer Optik und funktionalität.
aus massivem ahornholz gefertigt, gibt sie
ein warmes licht und kann nach individuellem
wunsch exakt eingestellt und ausgerichtet
werden – auch als wandleuchte erhältlich.
Aqua Creations
PaLM TrEE
strandatmosphäre fürs heim bietet die
verspielte leuchte „Palm tree“ (Design:
ayala serfaty) mit ihren anmutig stilisierten zweigen aus gebogenen Metallrohren
und handgefertigten stoffschirmen.
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Suzusan
kUkUrU
David Trubridge
koUra
Ingo Maurer
JoHnnY B. BUTTErfLY
„licht in haute couture gekleidet“: so bezeichnet das label suzusan die Kreationen von
hiroyuki Murase, der seine leuchten – wie
die tischleuchte „Kuru“ – in der traditionellen japanischen shibori-textilveredelungstechnik fertigt, bei der Muster, strukturen und
farbkontraste sichtbar werden.
in der Maori-sprache bezeichnet „Koura“ eine
spezielle art von süßwassershrimps. Die geflochtenen fallen, mit derer diese gefangen
werden, dienten David trubridge als inspirationsquelle für die struktur seiner leuchte.
so much there is to see: grazil anmutende
schmetterlinge – handgefertigt – sind bei
dieser leuchte fest mit einem blendring
aus teflon verbunden, der sich sanft um das
leuchtmittel legt und dem gesamten Korpus
eine ausgesprochene leichtigkeit verleiht.
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Design Peter J. Lassen
montana.dk /film/cars
FEATURE
Lohn DesWachstums
Von Klaus hofmeister
illustration: suvaporn Photjananuwat
Kann wachstum der sinn des lebens sein? Das
scheint auf den ersten blick paradox – zumal in
der heutigen zeit. und doch ist es so.
16 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
„Du bist aber groß geworden!“ Fast immer hat mich meine Großmutter mit diesen Worten begrüßt, wenn wir uns
eine Zeit lang nicht gesehen hatten. Und jedes Mal war
ich glücklich, das zu hören. Natürlich: Was will ein acht-,
neun-, zehnjähriges Kind anderes, als größer werden,
wachsen? Und immer ging es bei diesen Besuchen dann
zu diesem Schlafzimmerschrank, wo die Oma das Wachstum ihrer Enkel, also auch meines, verzeichnete. Auf der
Innenseite der Schranktür waren viele Striche und Daten.
Nun hieß es: „Gerade hinstellen!“, und der neue Strich,
deutlich über dem letzten, war meine ganze Seligkeit.
Wachsen wollen, groß werden: Das ist ein urtümliches
Streben. Nicht klein bleiben, nicht zurückbleiben. Mit
dem Wachsenwollen teilen wir das Gesetz alles Lebendigen, der gesamten belebten Natur. Leben ist Wachsen.
Mit 20 gilt der Mensch biologisch als „ausgewachsen“.
Und er sollte schleunigst weg von zu Hause und eigenen
Lebensraum entdecken. Denn: „Nichts gedeiht im Schatten großer Bäume“ sagt das Sprichwort. Oft sind unsere
Eltern Bäume, die wohltuenden Schatten spenden, aber
wenn wir zu lange unter ihrem Schutz ausharren, können sie uns auch das Licht und die Luft für die eigene
Entwicklung nehmen.
Die Grundstrukturen der Persönlichkeit sind in den
ersten zwei Lebensjahrzehnten festgelegt. Das Persönlichkeitswachstum aber steht noch am Anfang. Denn
was einer aus seiner „Erbschaft“ macht, aus den Samenkörnern seiner Gaben und Grenzen, ist ganz offen. Reibt
sich einer zeitlebens an seinen Defiziten wund oder
wächst er darüber hinaus und gelangt zu neuen Ufern?
Hängt er irrealen Ideen nach, oder schaut er auf die
Realität seiner Möglichkeiten hier und jetzt? Zum Lebenszyklus gehört nicht nur das Wachsen, Blühen, Reifen und Fruchtbringen, sondern auch das Vergehen. Es
dürfte bis zum letzten Atemzug die herausforderndste
Wachstumsaufgabe des Menschen bleiben, diesen Lebenszyklus in allen seinen Phasen zu bejahen.
Klaus hofmeister
(Jahrgang 1960) ist
katholischer theologe und Journalist.
er arbeitet als redakteur für Kirche
und religion beim
hessischen rundfunk
in frankfurt und
moderiert dort bei
hr1 die sendung
„start am sonntag“.
Sie zu durchleben ist heute schwieriger denn je. Denn
unser Bewusstsein ist nicht mehr selbstverständlich
geprägt von den Wachstumszyklen der Natur, sondern
vom Wachstumsdenken der Wirtschaft, das ein „weniger“ nicht zu kennen scheint. Deshalb gibt es in diesem
System für die Alten und Schwachen, die Vergehenden
anscheinend auch keinen rechten Platz mehr.
Der Glaube an das stetige Wachstum ist seit gut zwei
Jahrhunderten das gesellschaftliche Leitbewusstsein.
Obwohl dieser Glaube inzwischen nicht mehr ungetrübt
ist, sollen dennoch Kapitalvermögen, Renten und die
ganze Volkswirtschaft immer weiter wachsen. Ja, wir
müssen es wohl sogar wollen, damit das System funktioniert. Zugleich sehen wir die ökologischen Auswirkungen
und die Kehrseiten kapitalistischer „Wertschöpfungszusammenhänge“ so deutlich wie nie zuvor. Das Wirtschaftswachstum und die technologische Entwicklung
kennen – anders als die Biologie – keinen Zustand des
Ausgewachsenseins, keine Grenze oder Sättigung. Im
Gegenteil: Wer auch nur stehen bleibt, fällt schon zurück.
„Es ist so, als ob man eine Rolltreppe, die nach unten
geht, hinaufläuft.“, so hat es der frühere Stuttgarter
Oberbürgermeister Manfred Rommel in ein Bild gefasst:
„Wer dort bleiben will, wo er ist, muss mindestens so
schnell sein wie die Rolltreppe. Wer vorankommen will,
muss schneller sein“. Dieses Gesetz der Wachstumsgesellschaft kennt jeder, der darin agiert. „Was immer du
hast, du musst es entweder vermehren oder verlieren.“
sagte Henry Ford, einer der Pioniere der modernen Industriegesellschaft. So ungemütlich es klingt: dieses Gesetz
scheint auch für das persönliche Wachstum zu gelten.
Selbstzufriedenheit führt zu Stillstand. Wer seine Talente
vergräbt, anstatt sie zu entwickeln, verliert am Ende
mehr, als er zu sichern meinte. Das sagt sogar Jesus in
einem bekannten Gleichnis der Bibel, der bekanntlich
kein Lehrer des Kapitalismus war … Auch Wachstum
braucht Maß und Grenzen. Denn die Auswüchse hemmungsloser Wachstums-Ideologie erleben wir gerade
äußerst krass. Damit die Renditelinien steil nach oben
weisen, haben Finanzjongleure immer luftiger agiert.
Am Ende basierte die ganze Wachstumsillusion auf „Blasen“. Einmal angestochen, kracht alles auf den harten
Boden der Realitäten. Und ökologisch sind die „Grenzen
des Wachstums“ mit der Klimakatastrophe inzwischen
für jeden spürbar.
„Wir müssen lernen, den Wachstumsbegriff für das
21. Jahrhundert neu zu definieren“, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Und sie meint damit nicht nur die
klassischen, ökonomischen Wachstumsgrößen, sondern
ein Wachstum, das nachhaltigen Wohlstand sichert.
Denn zurzeit überlassen wir einen großen Teil der Kosten unseres Wachstums einfach unseren Kindern. Wir
müssen der „Ökonomie“ das „Öko“ zurückgeben, fordert
der kanadische Biologe und Träger des Alternativen
Nobelpreises, David Suzuki. Ob wir tatsächlich die Kraft
haben, die fälligen Korrekturen am System vorzunehmen, ist fraglich. Der Philosoph Peter Sloterdijk hat seine
Skepsis so formuliert: „Die Menschen sind Zukunftsatheisten, sie glauben nicht an das, was sie wissen.“
Die eigenen Grenzen im Blick haben und angepasst
handeln: Das ist ein Lernschritt, der im Persönlichkeits-
03/11 – 17
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
FEATURE
wachstum oft mit der Lebensmitte ansteht, ganz gewiss
aber an der Schwelle zum Alter. In der Jugend besteht
das Ziel darin, sich in der Welt einzurichten und etwas
zu erreichen, schreibt der Benediktiner und Glücksexperte Anselm Grün. „Mit der Lebensmitte ändert sich das
Ziel. Es liegt nicht mehr auf dem Gipfel, sondern im Tal,
dort, wo der Aufstieg begann.“ Die biologische Lebenskurve sinkt, wer seine psychologische Lebenskurve dem
nicht anpasst, wer krampfhaft an seinem Leben festhält,
schreibt Grün, dessen Bewusstsein steht in der Luft.
„Lebendig bleiben, reifen kann nur, wer das Gesetz des
Lebens annimmt, das sich auf den Tod als sein Ziel hinbewegt.“ Damit Menschen im Einklang mit den Bedingungen der menschlichen Existenz leben, also den Tod
nicht ausklammern, haben die Religionen seit Jahrtausenden Wege geistiger Bewusstseinserweiterung entwickelt. Die Zugänge zu solchem spirituellen Persönlichkeitswachstum werden heute langsam wiederentdeckt.
Auch psychologische Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung sind gefragt. Dort bekommt man Handwerkszeug
geliefert, um sein Leben möglichst „gedeihlich“, also
wachstumsfördernd zu gestalten. Dazu gehört etwa, auf
eine gesunde Art unabhängiger von anderen zu werden.
Wir sind nicht dazu geboren, um es allen Menschen
recht zu machen. Es geht darum, eigene Fähigkeiten zu
stärken, uns immer besser kennenzulernen und zu verstehen und Kompetenzen für den Umgang mit Schwierigkeiten und Krisen zu entwickeln.
Die Gesetze des Wachstums bleiben aber individuell,
denn jeder hat den Acker des eigenen Lebens, auf dem
er seine eigene Saat hegen und pflegen muss. Und jeder
hat den eigenen „Mist“, den er ebenso geduldig untermischen muss, auf dass er zum Dünger werde, wie der
Mystiker Johannes Tauler aus dem 14. Jahrhundert einmal formulierte. Wachstum kann man nicht erzwingen,
es passiert in seiner ganz eigenen Zeit. Der chinesische
Bambus, berichtet der Psychologe Andreas Knuf, „wächst
mehrere Jahre unsichtbar nur unter der Erde und schießt
dann viele Meter in die Höhe.“ Ähnlich verhält es sich
manchmal mit Wachstums- und Gesundungsprozessen.
„Daher ist es so wichtig,“ meint Knuf, „die Geduld nicht
zu verlieren und die Zuversicht auf eine positive Veränderung zu behalten.“
Nach Phasen der Stabilität, der Sicherheit und Geborgenheit, folgen wie aus heiterem Himmel Krisen. Es ergreift
uns eine seltsame Unruhe, weil der Rahmen des Gewordenen nicht mehr passt, weil von der Seele her etwas wachsen will. Wenn materielle Ziele erreicht sind, drängt von
innen her die Sinnfrage: Warum lebst du, wie du lebst,
warum bezahlst du diesen hohen Preis, lohnt es sich?
18 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Solche Fragen sind ungemütlich, aber stets ein Zeichen
für Lebendigkeit und eine kommende Wachstumsphase.
Manchmal sind es auch äußere Erschütterungen, die
zum Anlass für Wachstumsschübe werden. Eine Trennung, ein beruflicher Misserfolg, eine große Enttäuschung, die den Boden unter den Füßen ins Wanken
bringt. Solche harten Wachstumsimpulse kennt man aus
dem Pflanzenwachstum. Das Wintergetreide kommt
schon im Herbst in den Boden und ist dann Frost und
Schnee ausgesetzt. Ohne diese harte Kur brächten die
Halme im Sommer nur spärlich Frucht. Wenn der Bauer
erst im Frühling aussät, muss er das Saatgut vorher,
notfalls künstlich, einem Kälteschock aussetzen. Man
nennt das „Vernalisation“. Im Rückblick sind Lebenskrisen oft so ein Kälteschock, ohne den das Wachstum
der Persönlichkeit nicht in Gang gekommen wäre.
Es scheint ein geheimnisvolles Gesetz des „Stirb und
werde“ zu geben. Das Wachsen, die Liebe, das Fruchtbringen für eine Idee, für ein Werk, eine Familie, für eine
große Aufgabe hat von einem bestimmten Punkt an den
Charakter der Hingabe. Selbstverwirklichung und positiv
verstandene Selbstaufgabe gehören zusammen. „Wenn
das Samenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt
es allein, wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“
heißt es in der Bibel. Und: „Wer sein Leben verliert, wird
es gewinnen.“ Buddhisten sagen, dass Wandlungen und
geistige Fortschritte einhergehen mit der Preisgabe von
„Anhaftungen“ an „egoistische Beweggründe“. Und der
französische Schriftsteller Antoine des Saint-Exupéry
hat geschrieben: „Du sollst nicht von dem leben, was
du empfängst, sondern von dem, was du gibst, denn
dadurch allein wirst du wachsen.“
Dieses Größere, auf das hin das Leben in seinem Wachstumsdrang ausgerichtet ist, hat für jeden Menschen einen
anderen Namen. Es gilt, das individuelle Passwort für
den größeren Horizont seines Lebens zu entdecken, den
Schlüssel für das unverwechselbare Ich, das es wie meinen Fingerabdruck nur einmal gibt. Jeder hat nicht austauschbare Möglichkeiten, einen durch niemanden zu
ersetzenden eigenen Beitrag für dieses Leben. Die eigene
Lebensmelodie immer mehr „auszuspielen“ und die eigene Lebensidee „auswachsen“ zu lassen, ist für den Wiener
Psychotherapeuten und Begründer der Existenzanalyse
Viktor Frankl der Sinn des Lebens und damit auch das Ziel
eines persönlichen Wachstums: „Jeder Mensch hat eine
eigene Berufung, im Leben etwas zu tun, was getan werden muss. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe kann er weder
ersetzt werden, noch kann sein Leben wiederholt werden.
Und so ist die Aufgabe eines jeden ganz einmalig, ebenso
einmalig wie seine Möglichkeit, sie zu erfüllen.“
reisetipp
ExpEdition und
Entspannung
Hurtigruten­Reisen sind der Klassiker
unter den gehobenen Kreuzfahrten –
weil sie das ganz besondere Erlebnis
bieten.
der atem kondensiert in der klaren Luft. die wärmende Morgensonne
hüllt schroffe Felsformationen in ein sanftes Licht, während sich
der Luxusliner den Weg durch massive Eisschollen bahnt. Es sind
Momente wie dieser, die eine Reise mit der norwegischen Reederei
Hurtigruten zu einem authentischen Erlebnis machen.
seit 1893 verbinden die postschiffe der Hurtigruten (norwegisch für
„die schnelle Linie“) die orte der rund 2.700 Kilometer langen nor­
wegischen Westküste. Heute fahren die kombinierten Fracht­ und
Kreuzfahrtschiffe hauptsächlich zwischen Bergen und Kirkenes. dabei
passieren sie zahlreiche sehenswürdigkeiten – etwa den trollfjord
und den geirangerfjord.
Wer sich als passagier zu den unberührten Küsten von grönland,
spitzbergen oder der antarktis begibt, den erwartet eine Expeditions­
seereise zu atemberaubenden Landschaften, faszinierenden Kulturen
und einer außergewöhnlichen tierwelt. an Bord stehen ornithologen,
Biologen, Historiker oder geologen jederzeit für Fragen zur Verfügung
und begleiten die passagiere auf zahlreiche Landausflüge.
Eine Kreuzfahrt mit Hurtigruten hat deshalb immer auch den Charak­
ter einer Forschungsreise, allerdings ohne dabei die annehmlichkeiten
einer Kreuzfahrt vermissen zu lassen: Komfortabel ausgestattete
Kabinen, exquisite speisen, ein abwechslungsreiches unterhaltungs­
programm und zahlreiche Wellness­angebote machen den urlaub
komplett. und es bleiben unvergessliche Eindrücke und neue Erfah­
rungen, die auch Jahre später nachwirken.
Angebot für CI-Leser
Mehr informationen zu den seereisen von Hurtigruten finden sie
unter www.hurtigruten.de. Exklusiv für Ci­Leser gibt es ein besonde­
res angebot: Wenn sie sich für eine Hurtigruten­Reise entscheiden,
erhalten sie auf ausgewählten Routen ein Bordguthaben in Höhe von
800 norwegischen Kronen. das Buchungsformular finden sie unter
www.creative­inneneinrichter.de.
FAszInAtIon FotogrAFIe
Für Hobby­Fotografen bietet die Leica akademie auf einigen
Fahrten der Hurtigruten verschiedene Foto­Workshops. Einen
besseren Rahmen für das „schießen“ besonders schöner
Motive – etwa, wenn das nordlicht seine leuchtenden schleier
über den arktischen nachthimmel zieht – kann es wohl kaum
geben. diese und weitere angebote der Leica akademie
finden sie unter: www.leica-akademie.de
03/11 – 19
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
wohnen
Zusammen, was
zusammengehört!
fotos: Michael Jungblut
familien sind starke einheiten, deren stärke im täglichen zusammenleben
wächst. entsprechend richten sie sich ihren tag ein, nicht nur sprichwörtlich:
Kreative interior-Konzepte zeigen, dass der gemeinsame alltag funktioniert –
und trotzdem genügend Platz für individuelles cocooning bleibt.
wohnen
seite 20/21_ Vorne sport, hinten stille:
sofa „groundpiece“ von flexform (Design:
antonio citterio); Polsterhocker „bon-bon“
von softline (Design: flemming busk und
stephan b. hertzog).
oben_ Die flexible arbeitsküche. Küche:
sonderanfertigung vom creativen inneneinrichter mit Korb „schaal op voet“ von
Piet hein eek; Kinderstuhl „lou lou ghost“
von Kartell (Design: Philippe starck); ess-
22 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
tischleuchte „light shade lamp“ von studio
Makkink & bey (Design: Droog Design); transparenter stuhl „louis ghost“ von Kartell
(Design: Philippe starck); schreibtisch „home
Desk“, nussbaum furniert mit weißer Oberfläche, von Vitra (Design: george nelson);
schreibtischstuhl „Kevi“ von engelbrechts
(Design: Jørgen rasmussen)
rechts_ wohn-Musik-lese-Koch-stelle für
die ganze bagage. Küche: sonderanfertigung
vom creativen inneneinrichter; esstisch von
Mobimex mit hängeleuchte „costanza“ von
luceplan (Design: Paolo rizzatto); goldene
Deckenleuchten „luxury“ von ingo Maurer
aus gold lackiertem Papier; Deckenbeleuchtung „Duell“ von Modular; schlafsofa „Jon
edwards“ von interprofil und beistelltisch
„little friend“ von fritz hansen (Design:
Kasper salto).
Als sich im 19. Jahrhundert die bürgerliche Wohnkultur
formte, war das vor allem eine Kultur der Trennung, die
sich vielfach bis in die Gegenwart gehalten hat, nach
dem Motto: Für jeden Lebensbereich einen eigenen
Raum und jedes Familienmitglied für sich. Gekocht wurde in der Küche, gegessen im Speisezimmer, gearbeitet
wurde im Arbeitszimmer, während der Nachwuchs zum
Spielen ins Kinderzimmer verbannt wurde. Lediglich im
Wohnzimmer – der „guten Stube“ – lief man sich gelegentlich über den Weg oder empfing Besuch. Zwar haben
visionäre Architekten wie Le Corbusier oder Mies van
der Rohe zu Beginn des 20. Jahrhunderts versucht, diese
Trennung aufzuheben, doch standen ihre Wohnwelten
mitunter im krassen Gegensatz zur üblichen Aufteilung
von Wohnungen und Häusern – oder waren schlicht
nicht finanzierbar.
Heute hat sich unser Lebensstil geändert. Wir sind in
vielerlei Hinsicht mobiler und flexibler geworden – und
stellen damit auch andere Anforderungen an unser
Wohnumfeld: „Die funktionale Trennung der Räume
wird in Zukunft einem verstärkten Bedürfnis nach
Flexibilität weichen“, meint der Soziologe Hartmut
Häussermann von der Humboldt-Universität zu Berlin.
03/11 – 23
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
wohnen
Gerade für Familien sollte deshalb im täglichen Leben
wieder zusammenwachsen, was zusammengehört. Dies
gelingt etwa durch offene Grundrisse. So wird aus Küche,
Ess- und Wohnzimmer ein großer Lebensbereich für alle.
Genauso wichtig: Wie viel Platz räumen wir Kindern,
Arbeit oder Hobby ein – und wo? Da sind vor allem tragfähige Einrichtungskonzepte gefragt. Mit professioneller
Hilfe, etwa durch den creativen inneneinrichter, entstehen langfristige Lösungen, die einen harmonischen Ausgleich zwischen gemeinsamen und individuellen Wohnzonen für alle Familienmitglieder herstellen.
naturgemütlich: grüner stuhl „sparkling“
von Magis (Design: Marcel wanders); bank
„be03 Miwa“ und tisch „ta04 bigfoot“
von e15 (Design beide: Philipp Mainzer)
mit hängeleuchte „costanza“ von luceplan
(Design: Paolo rizzatto); ledersessel
„Marconi armchair“ von linteloo (Design:
linteloo lab); stuhl „steelwood“ von Magis
(Design: ronan & erwan bouroullec).
24 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Piure
Line Sideboardsystem. Besinnung auf das Wesentliche.
Piure_CI-Magazin#24_210x280.indd 1
19.10.11 10:38
wohnen
01
02
03
04
01_ robUst „VP Kids“ von Montana
(Design: Verner Panton), handgeflochten,
stapelbar – für drinnen und draußen
geeignet
02_ wUnderKiste(n) tisch und bank
„wonder box“ von richard lampert
(Design: Monica förster), MDf lackiert
03_ sitzsacKstUhL „helgo small“ von
hay (Design: anne heinsvig und christian
uldall), aus strapazierfähigem, schmutzabweisendem Markisenstoff
04_ Für die KLeinen KÖnige „reiet“
von Magis (Design: Javier Mariscal)
26 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
sitz-, spiel- und arbeitswiese auf
zwei ebenen:
aUF der eMPore_ grüner freischwinger
„s 43 K“ für Kinder, verchromtes rundrohrgestell mit sitz und rückenteil aus formsperrholz, von thonet (Design: Mart stam);
Kinderdrehstuhl „turtle“, weiß lackiert mit
verstellbarer sitzhöhe (Design: Peter horn),
Kinderschreibtisch „eiermann“ mit höhenverstellbarer Platte in Melamin weiß mit
eichekante und weißem gestell (Design:
egon eiermann) und Kindercontainer „fixx“
mit geheimfach, birkensperrholz weiß
beschichtet (Design: Peter horn) – alle drei
von richard lampert; schreibtischleuchte
„tolomeo tavolo Mini“ von artemide (Design:
Michele De lucchi).
Unten_ sofa „njoy“ von linteloo (Design:
Jan des bouvrie); schaukelpferd „rocker“ von
richard lampert mit geölten eichenholzkufen
und Korpus aus recyclebarem Kunststoff
(Design: Doshi levien); sesselstuhl „Organic
highback“ von Vitra (Design: charles eames
und eero saarinen); illuminiert von der
stehleuchte „staande draadlamp“ von Piet
hein eek.
                                     
Kinder Kochen KoLossaL
wohnen
extra
Kinder lieben fast food – leon zeigt, wie sich fast
food und bewusste ernährung optimal verbinden
lassen. Die schnellen rezepte bieten leckere inspirationen für jede gelegenheit. ein Kochbuch mit Kultfaktor für groß und Klein, für fortgeschrittene und
kulinarische abenteurer.
Leon: natürLich Fast Food
henry Dimbleby, John Vincent (hg.)
308 seiten, 29,99 euro
Dumont buchverlag
Dieses buch macht aus kochbegeisterten Kids im
handumdrehen wahre Meisterköche. anhand 50 vielseitiger gerichte werden alle fertigkeiten erlernt,
die man in der Küche braucht: vom traditionellen
brathähnchen oder Käsekuchen bis zu internationalem essen wie falafel oder brownies. Jedes rezept
enthält übersichtliche schritt-für-schritt-anleitungen
sowie eine zutaten- und utensilienliste.
KochschULe Für Kids
Katharine ibbs
128 seiten, 14,90 euro
Dorling Kindersley Verlag
wer seine Kinder gesund ernähren will, steht vor so
mancher herausforderung. Kinder wollen einfache,
leckere sattmacher, aber sie brauchen ausgewogene
nährstoffe. wie die erwachsenen diesen permanenten
spagat gelassen hinbekommen, zeigen die 99 einfachen
und originellen rezepte: gesund, schnell und leicht zu
machen. lecker!
hoMeMade: 99 LiebLingsessen Für Kinder
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lucinda scala Quinn stammt aus einer kochbegeisterten
italienischen familie und weiß aus erfahrung – Männer
essen anders als frauen. sie essen mehr, ständig und
leidenschaftlich. nie geht es ihnen schnell genug. sie
sind MaD hungrY! abhilfe bietet das speziell auf die
bedürfnisse großer und kleiner Männer abgestimmte
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design-insider
28 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Fernando und Humberto Campana
Die Design-Exoten
ursrpüngliche natur und rastlose urbanität – zwischen diesen
beiden polen finden die brasilianischen Campana-brüder seit
über 20 Jahren Inspirationen für ihre möbel. mit südamerikanischem Lifestyle und europäischer präzision prägen sie das
design der Gegenwart.
Es gibt Möbel, die sind eher dezent und passen sich in
jede Wohnumgebung ein, ganz so, als wären sie schon
immer da gewesen – und es gibt Möbel, die wie Skulpturen im Raum wirken, an denen das Auge sofort haften
bleibt. So wie bei den Entwürfen von Fernando und
Humberto Campana. Was die beiden brasilianischen
Brüder in ihrem Studio in São Paulo erschaffen, verdient
mindestens die Umschreibung „Ganz schön gewagt“.
Aber eigentlich ist es vor allem eins: die Abkehr von
gewohnten Gestaltungsmustern.
Die Campanas experimentieren mit Farben, Formen und
Materialien und haben in den vergangenen beiden Jahrzehnten zu einem unverwechselbaren Stil gefunden, der
die Grenzen zwischen Design, Kunst und Handwerk
aufbricht. Ihre Herangehensweise ist unbefangen und
manchmal von geradezu kindlicher Naivität geprägt. So
besteht ihr „Banquete Chair“ aus Kuscheltieren, die auf
einem Metallrahmen befestigt werden. Mit diesem Prinzip, profanen Dingen neues Leben einzuhauchen und sie
in einen neuen Kontext zu stellen, orientieren sich die
Brüder an den Kunstwerken der Objets trouvés oder den
Ready-mades eines Marcel Duchamps aus dem frühen
20. Jahrhundert: „Wir geben einfachen Objekten und
Alltagsgegenständen ein neues Leben und eine neue
Spielart“, sagten die Brüder im Jahr 2009 anlässlich einer
großen Campana-Werkschau im Vitra Design Museum.
Die Ideen für ihre Arbeit finden die Campanas in ihrer
Heimat: in der schillernden Natur und auf den Straßen
der Metropole São Paulo, Brasiliens größter Stadt. Sie
verbinden die Unberührtheit mit rastloser Urbanität und
„Hand-made High-tech“
finden dort Schönes und Hässliches ebenso wie Edles
und scheinbar Unbrauchbares. Kennzeichnend für den
typischen Campana-Stil ist die Verwendung einfacher
Materialien: schlichte Baumwollseile, Plastikschläuche,
Filzstücke oder zusammengesetzte Holzreste wie bei
dem imposanten „Favela-Chair“. Er ist eine Hommage an
die Bewohner der brasilianischen Armenviertel, die es
verstehen, aus der Not eine kreative Tugend zu machen.
Fernando und Humberto wollen vor allem die brasilianische Identität in all ihren Facetten und Widersprüchen
darstellen: „Man muss die Schönheit dort entdecken, wo
sie nicht existiert“, umschrieb Fernando Campana in
einem Interview den Antrieb ihres Schaffens. Das hat viel
mit Emotionen, Spontaneität und Assoziation zu tun,
weniger mit ausgeklügelten Verfahrenstechniken. Trotzdem verschmelzen sie in ihrer Arbeit brasilianische Improvisationskunst und Lebendigkeit mit europäischer
Perfektion. Anders hätten sie wohl auch kaum so erfolgreich werden können. Schließlich sollten die Möbel bei
allem künstlerischen Anspruch auch einen Gebrauchswert haben. Unter der wild-chaotischen Oberfläche eines
Campana-Möbels befindet sich ein sehr funktionaler Kern.
Über den Nutzwert spricht das Design-Duo allerdings
nur gelegentlich, was in dieser Branche doch eher selten
ist. Das mag daran liegen, dass die Brüder Autodidakten
ohne klassische Designausbildung sind. Fernando – Jahrgang 1961 – studierte Architektur und tat sich am Ende
03/11 – 29
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
design-insider
01
03
02
04
01_ desiGn-seleÇÃo do brasil
Humberto (li.) und Fernando Campana (re.)
02_ campana effektvoll-reflektierend:
180 verschieden geschnittene Formen
aus eloxiertem aluminium machen aus
„Campana“ (portugiesisch für Glocke)
ein faszinierendes Leuchtobjekt.
seines Studiums mit seinem acht Jahre älteren Bruder
Humberto zusammen, der zwar einen grundsoliden
Jura-Abschluss hatte, aber schon längere Zeit als Künstler tätig war. Das italienische Label Edra machte sie in
Europa bekannt. 1998 debütieren sie auf der Mailänder
Möbelmesse mit dem Sessel „Vermelha“, dessen Aluminiumgestell mit roten Seilschlaufen bespannt war. Die
Wirkung: provisorisch, roh und unfertig. Das gefiel nicht
jedem, aber es fiel jedem auf und festigte den Ruf von
Fernando und Humberto als Design-Exoten. In diesem
Selbstverständnis folgen viele weitere Möbel, die
in Klein- und Kleinstserien hergestellt werden.
Bis heute verzichten die Brüder übrigens auf jegliche
Gestaltungssoftware. Ideen wachsen organisch und
werden mit handwerklicher Präzision in Prototypen im
30 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
03_ vermelha chair außerordentlich
anschmiegsam: rund 500 meter spezialseil
werden manuell auf ein stahlgestell drapiert. so entsteht ein zufälliges Geflecht –
und eine originelle polsterstruktur.
04_ favela chair Für edra 2003 entworfen und jetzt schon ein klassiker: der
sessel „Favela“ aus scheinbar willkürlich
angeordneten Holzstücken ist eine Hommage an die bewohner der brasilianischen armenviertel.
Maßstab 1:1 umgesetzt – ein Verfahren, dass Fernando
Campana nicht ohne Stolz „Hand-made High-tech“
nennt. Ebenso sucht man rechte Winkel in ihrem Werk
fast vergebens. Das haben sie mit dem großen brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer gemein, der die Campanas stark beeinflusst hat. 1996 schrieb Niemeyer in
seinem Buch „Paroles d‘Architecte“: „ Der rechte Winkel
zieht mich nicht an. Was mich anzieht, ist die freie und
sinnliche Kurve, die ich in den Bergen meines Landes
finde, im mäandernden Lauf seiner Flüsse, in den Wolken des Himmels, im Leib der geliebten Frau. Das ganze
Universum ist aus Kurven gemacht.“ Fernando und
Humberto Campana tragen mit ihren Entwürfen dazu
bei, dass das auch so bleibt.
www.cassina.com
Toot Sofa von Cassina by Piero Lissoni. Vor allem Design.
Die eleganten einfachen Linien von Lissoni treffen auf die Handwerkskunst der Meister von
Cassina und vereinen sich in Toot. Ein Sofasystem mit Aluminiumgestell, Daunenpolsterung
und einer tiefen Sitzfläche, wodurch individuelle Sitzpositionen aller Art ermöglicht
werden. Mit oder ohne Armlehnen, offen und ohne Rückenlehne oder ganz geschlossen
mit Kissen wie ein Nest. Um sich überall und jederzeit wohl zu fühlen. cassina.com
office
32 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
meetInG und konFerenz
Von Ganz kLeIn
bIs Ganz Gross
„nichts ist schwieriger und darum
wertvoller als die Fähigkeit zu entscheiden“, wusste schon napoleon.
das ist heute immer noch so. Für
unternehmen kommt es deshalb
verstärkt darauf an, orte zu schaffen, in denen Ideen entwickelt und
tragfähige entscheidungen getroffen
werden können. neben der richtigen
möblierung sind zunehmend flexible
raumkonzepte für verschiedene ansprüche gefragt.
Das Miteinander verschiedener Kommunikations- und
Informationstechnologien hat unsere Arbeitswelt in
vielerlei Hinsicht effizienter und produktiver gemacht.
Die Selbstverständlichkeit, mit der wir heute E-Mail,
Internet, Smartphone und Co. benutzen, versetzt uns in
Momenten der Ruhe manchmal selbst in Erstaunen.
Gleichwohl gilt: Das persönliche Gespräch – von Angesicht zu Angesicht – ist oft durch nichts zu ersetzen.
„Nur“ arbeiten könnte man vielleicht auch anderswo,
aber als Ort der Kommunikation, an dem Informationen
ausgetauscht, Ideen entwickelt und Entscheidungen
getroffen werden, ist die „Organisationsform Büro“ unentbehrlich.
KommuniKation positiv beeinflussen
Unternehmer stehen vor der Aufgabe, wie sie diesen
gewünschten Kommunikationsfluss positiv beeinflussen können. Dafür ist es wichtig, die Orte aufzuspüren,
an denen Gespräche stattfinden und genau dort eine
unterstützende Atmosphäre zu schaffen. Wo diese Orte
sind, variiert je nach Größe und räumlicher Struktur des
Unternehmens. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist die Erkenntnis, dass viele große Entscheidungen und Ideen auf informeller Ebene entstehen oder
vorbereitet werden. Genauso wird auch die offizielle
Meeting-Kulisse gebraucht, etwa für Zusammenkünfte,
Tagungen oder Konferenzen. Entsprechend sollte es
unterschiedliche und – wo es geht – dem Bedarf anpassbare Kommunikationsorte geben, die graduell je nach
Nutzungszweck informell und/oder offiziell gestaltet
sind.

03/11–33
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
office
Zwischen informell und offiZiell
Ganz klein und fast immer informell sind die Bereiche in
der Nähe von Flur, Kopierer oder Kaffeeautomat. Mehr
oder weniger separiert vom normalen Arbeitsbetrieb
kommt es hier fast in jedem Unternehmen immer wieder nicht nur zu Plaudereinen über „Gott und die Welt“,
sondern auch zum ungezwungenen Meinungs- und
Gedankenaustausch über wichtige Unternehmensentwicklungen. Warum also nicht diesen Prozess aktiv unterstützen – indem man ihm mit der entsprechenden
Einrichtung einen stimmigen Raum gibt?
Eine Art Zwischenform sind definierte, etwas größere
Zonen für Gespräche in der Nähe des Arbeitsplatzes –
etwa durch halb separierte Räume, die aber situationsund gesprächsabhängig auch vollständig abgetrennt
werden können. Hierbei sollte neben der Frage nach der
adäquaten Einrichtung, gleichzeitig über passende
schallabsorbierende Akustikelemente nachgedacht
werden, damit andere Mitarbeiter so wenig wie möglich
von ihrer Arbeit abgelenkt sind.
Der klassische Konferenzraum für das große Meeting
gehört in den meisten Unternehmen zum Standard. Weil
hier auch Kunden und Geschäftspartner empfangen
werden, sollte die Ausstattung entsprechend repräsentativ sein. Für Videokonferenzen oder Präsentationen

Gut besprochen: mit unterschiedlich
großen konferenz- und besprechungszonen entstehen produktive Gesprächsinseln, die je nach anlass oder erscheinungsbild des unternehmens optisch
variieren können, ihren kommunikationszweck aber jederzeit erfüllen.
34 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
usm
Formensprache Starke Lösungen sprechen für sich selbst –
USM Möbelbausysteme formulieren ausserdem
die Haltung einer Arbeitsweise.
Fragen Sie nach detaillierten Unterlagen oder besuchen Sie unsere Showrooms.
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usm_CI_mag_181111_fs.indd 1
10.10.11 14:05
office
ist zudem auch die Wahl der richtigen Medienmöbel von
Bedeutung. Viele Hersteller bieten Systeme der Medienintegration an, die Technik, Kabel und Anschlüsse diskret
verschwinden lassen. Und warum sollte der Konferenzraum nicht auch flexibel genutzt werden können – Stichwort: Flächeneffizenz. Mit Raumteilern, Gleittüren und
verschiebbaren Wandelementen ist das kein Problem. So
wird schnell und unkompliziert aus groß wieder klein –
und umgekehrt.
office
extra
spraCHerLeuCHtunG
die richtige atmosphäre lässt gute Gespräche entstehen. Licht ist dabei viel mehr als „nice-to-have“: erst
durchdachte office-beleuchtungskonzepte sorgen auch
für den sprachlichen Feinschliff.
Fotos: michael Jungblut
In konferenz-, meeting- und empfangsräumen wird diskutiert und präsentiert. richtiges Licht erleichtert dabei
nicht nur die arbeit, sondern steigert auch die konzen-
„flurfunK“: kleine Gesprächszonen
sind mit minimalem aufwand – und
fast überall – umsetzbar. Im großen
bild unterstützt das Vitra-sofa „alkove“
(design: ronan & erwan bouroullec)
den informellen rückzug.
links: Inspiration office, dom publishers. mitte: other office,
Frame und birkhäuser. rechts: office architecture + design, braun.
36 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
trationsfähigkeit. problem: oft ist etwa das Verhältnis
von allgemein- und akzentbeleuchtung unausgewogen
oder einfach nicht flexibel genug. Wenn etwa beim
Wechsel von präsentation auf diskussion erst umständlich an verschiedenen schaltern herumgedrückt werden
muss, ist das nicht nur zeitraubend, sondern unterbricht
auch den Gesprächsfluss. Lösung: ein flexibles Lichtmanagement-system, das die möglichkeit bietet, zwischen
allgemein-, Vortrags- und präsentationsbeleuchtung zu
wechseln.
exemplarisch ist das dem ci-Haus popo aus bremen
gelungen. Für den bremer stammsitz des unternehmens FIdes-treuhand hat das popo-team ein einrichtungskonzept umgesetzt, das auch in punkto Licht
höchste ansprüche erfüllt – zum beispiel durch effiziente beleuchtungslösungen von occhio und belux. aber
auch andere Hersteller wie nimbus, Flos, artemide,
Luceplan oder Ingo maurer bieten für unterschiedliche
ansprüche das passende Licht.
Fotos: michael Jungblut
01
02
01_ cosmic rotation riflessa
elegante deckenaufbauleuchte von artemide (design: ross Lovegrove) – Leuchtkörper aus lackiertem aluminium, diffusor aus opalem spritzguss-metacrylat.
02_ pan am ceilinG Funktionale
deckenleuchte von serien.lighting
(design: benjamin Hopf und Constantin
Wortmann) mit voll beweglichem
Leuchtenkopf für wechselnde
beleuchtungsanforderungen.
allzeit gesprächsbereit: Für meeting- und
konferenzräume wird die Frage nach der richtigen beleuchtung immer wichtiger. das bedeutet vor allem Flexibilität für verschiedene
situationen. die wandläufige Lichtleiste (linke
seite oberes bild) passt sich harmonisch in
die raumumgebung ein und sorgt für die
richtige akzentbeleuchtung. Indirektes raumund direktes arbeits- oder Leselicht spendet
hier die mehrfach prämierte pendelleuchte
„disk“ von belux. mit ihrer energiesparenden
bestückung entspricht sie außerdem den hohen anforderungen des schweizer „minergiezertifikats“.
03/11 – 37
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
office extra
03
04
05
06
03_ led net
die Leuchten aus der Led-produktfamilie
von artemide (design: michele de Lucchi
und alberto nason) erzeugen elegante
Lichtstrukturen im raum.
04_ troaG
Hängeleuchtenserie aus warm gebogenem
mehrschichtholz von Foscarini (design: Luca
nichetto) – anmutig und linear.
05_ modul r 120
kraftvolle Led-pendelleuchte von nimbus
für den office-einsatz – mit satinierter
acryl-diffusorscheibe für blendfreies Licht.
06_ happy happy
Hängeleuchte von Luceplan (design:
Jan ejhed und aleksandra stratimirovic) –
für zuhause und büro geeignet.
38 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
dezente schlaglichter: die beleuchtungssysteme von occhio sind modular aufgebaut
und stehen für einzigartige Lichtlösungen
im raum. die abbildungen demonstrieren
anschaulich, wie etwa durch pendelleuchten
und aufbaustrahler materialästhetik, Formensprache und Lichtqualität eine nachhaltige
Gestaltungsliaison auf höchstem niveau
eingehen.
interview
„Gutes licht fÜhlt
sich Gut an“
Im Gespräch: Axel Meise, Geschäftsführer
und Designer des Leuchtenherstellers Occhio.
Herr Meise, woher stammt Ihre
Leidenschaft für Licht?
Der Umgang mit dem Medium fasziniert
mich schon immer. Mit Licht nehmen wir unsere Umwelt wahr, und können sie gleichzeitig aktiv gestalten. Dabei hat Licht eine hohe
emotionale Komponente: Gutes Licht fühlt
sich einfach gut an!
Wenn Sie einen Raum betreten. Achten Sie
dann zuerst auf die Beleuchtung?
Natürlich. Das macht übrigens jeder, bewusst
oder unbewusst. Ich stelle immer wieder
fest, wie wichtig das gekonnte Zusammenspiel von Licht und Architektur für das Raumerlebnis ist.
Fotos: michael Jungblut
Inwiefern kann die Beleuchtung die Ent­
wicklung eines Gespräches beeinflussen?
Für jede Form der Kommunikation ist das
emotionale „setting“ wichtig, und dazu trägt
die Beleuchtung entscheidend bei. Ich glaube
fest an die Kraft, die im Licht steckt.
Gerade in Büros und Konferenzräumen
hieß es lange Zeit „Hauptsache hell“.
Ist das immer noch so?
Darunter leiden Millionen von Menschen,
wertvolle Produktivität wird verschenkt. Inzwischen ist nachgewiesen, dass das Auge
Abwechslung braucht. Hell-Dunkel-Zonen,
ein Mix zwischen gerichtetem und diffusem
Licht, und insbesondere die Möglichkeit der
Einflussnahme des Einzelnen sind enorm
wichtig und können Menschen auch am Arbeitsplatz extrem positiv beeinflussen.
Das komplette Interview mit Axel Meise
finden Sie im CI­Portal:
www.creative­inneneinrichter.de
03/11 – 39
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
story
GeFanGene
der Möglichkeiten
Von Florian schroeder
Copyright © 2011 by rowohlt Verlag GmbH,
reinbek bei Hamburg
Es sind nur noch drei Kunden vor mir. So schnell, wie die
hier alle bestellen, sind die sicher Profis. Kann man das?
Hier Profi werden? Und was muss ich dafür tun? Abends
im Bett die Karte auswendig lernen, wie für den Vokabeltest in der Schule? Oder einfach immer das Gleiche bestellen? So wie die meisten Großstadtbewohner, die
Illustration: suvaporn photjananuwat
An einem kalten Novembermorgen laufe ich in eine
Starbucks-Filiale. Nur kurz, für einen schnellen Kaffee.
So schnell, wie ich gern eine Tasse hätte, geht es hier
aber nicht. Im Coffee-Shop stehen einfach zu viele nervöse, koffeingeile Leute. Gerade will ich schreien: „Mehr
Personal!“, da erkenne ich den Sinn des Schlangestehens: Nur durch sehr langes Anstehen in sehr langen
Reihen kann ich die sehr lange Getränkekarte wirklich
so eingehend studieren, dass ich anschließend professionell bestellen kann. Im Moment stehen noch fünf
Kunden vor mir. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt:
Wird es mir gelingen, die gesamte Karte gelesen – und
vor allem verstanden – zu haben, bevor ich an der Reihe
bin? Ich bin ein bisschen aufgeregt.
40 – 03/11
Sämtliche Getränke gibt es hier in tall, grande und venti.
Das soll klein, mittel und groß heißen. Tall ist Englisch
und bedeutet groß, der Becher ist aber der kleinste von
allen. Grande ist spanisch und bedeutet ebenfalls groß,
wenn ich den bestelle, bekomme ich aber nur einen
mittelgroßen Becher. Venti ist italienisch und heißt
zwanzig, klingt irgendwie klein, ist aber der größte Becher, also tall und grande in einem. Auf Englisch (tall),
Spanisch (grande) oder Italienisch (venti) könnte ich also
Filterkaffee (deutsch), Caffè Latte (italienisch), Cappuccino (auch italienisch) und Espresso (original italienisch)
bestellen. Hinzu kommen Caramel macchiato. Caramel –
ist das arabisch? Dann gibt es noch Chocolate Mocha
(mit dunkler Schokolade), White Chocolate Mocha (mit
weißer Schokolade) und Vanilla Latte (ganz ohne Schokolade, dafür aber mit Vanillesirup).
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
stets allen erzählen, dass sie in Berlin, Hamburg oder
München wohnen wegen der großen Auswahl: der geradezu unglaublichen Auswahl an Restaurants, Museen,
Theatern, Clubs und Szenen. Nutzen tun sie sie zwar
nicht –, außer den Stammitaliener um die Ecke –, aber
sie könnten, wenn sie wollten. Und darum geht es doch:
Möglichkeiten zu haben. Zu können, wenn man wollte.
Aber wollen wir noch? Je mehr Möglichkeiten, je größer
die Wahl, desto verlorener komme ich mir manchmal
vor. Aber wenn ich mich im Coffee-Shop schon nicht
entscheiden kann zwischen tall und grande und venti,
zwischen Macchiato und Mocha und Vanilla – wie soll
ich dann jemals mein Leben auf die Reihe kriegen?
Ich bin inzwischen ziemlich gestresst und überfliege
hastig die Karte. Hinter dem Kaffee folgt die Abteilung
„Chocolate and Tea“. Da steht Premium Hot Chocolate.
Das ist wohl supergute heiße Schokolade. Gibt es dann
auch mittelmäßige und schlechte heiße Schokolade?
Und heißt die schlechteste dann Premium auf Italienisch und die mittelmäßige Premium auf Spanisch? Und
überhaupt: Kann ich mich hier bewerben, als Kaffeenamen-Erfinder? Wie auch immer – Hauptsache Premium.
Ein Superlativ. Das passt zu mir. Ich liebe Superlative.
Bin ich von etwas angetan, dann finde ich es gleich „sensationell“, „abgefahren“ und „fett“. Was will man auch
erwarten, wenn man seit Kindertagen zugedröhnt wird
mit dem besten Mix und den größten Superhits aller
Zeiten? Alles auf einmal – und das gleich doppelt. Das ist
doppelt Premium. Das liebe ich. Nur noch ein Teenie vor
mir. Wie bei den meisten 15-Jährigen heute kann ich
nicht genau sagen, ob es auf dem Weg zu einem Mann
oder zu einer Frau ist. Es bestellt jedenfalls ganz cool
einen „Grande Chai Tea Latte to go“. Korrekte Aussprache
des Getränks, korrekte Größenangabe und vor allem mit
der klaren Ansage: zum Mitnehmen.
„Venti Strawberry Cream
Frappuccino to go“
„offen für alles und
nicht ganz dicht.“
erschienen bei rororo.
240 seiten, 9,99 euro.
florian schroeder,
geboren 1979 in
Lörrach, studierte
philosophie und Germanistik in Freiburg.
seit 2006 lebt der
kabarettist und
rundfunk-/tV-moderator in berlin.
In seinem bühnenprogramm „du willst
es doch auch!“, bietet er eine mischung
aus parodien, politischem kabarett
und intelligentem
nonsens.
Das schaffe ich nie. Ich werde spicken müssen. Beim
Bestellen werde ich stets die Karte über der Verkäuferin
anstarren und stammeln. Wie ein schlechter Fernsehmoderator, der ständig auf die Pappen über der Kamera
guckt – nur nicht ins Gesicht der Zuschauer. Chai Tea
Latte werde ich garantiert nicht bestellen. Schon wegen
des Namens nicht. Chai ist das südasiatische Wort für
Tee. Tea ist das englische Wort für Tee. Wir trinken also
übersetzt eine Teeteemilch. Bald auch im Angebot: das
Cheese-Käsesandwich und das CarCarAuto. Alles auf
einmal und das auch noch abgefahren sensationell doppelt – krassfett! Was soll ich bloß sagen, wenn ich meinen Kaffee hier im Laden trinken will? „For here“? Oder
besser auf Deutsch: „Zum hier“? Oder lieber: „Für zum
hier“? Ich fange an, meine Bestellung zu üben. Ich brabble sie halblaut vor mich hin, wie ein Schauspieler seinen
Text vor der Premiere. Die Leute um mich herum sehen
mich an wie einen, der gleich mit weit aufgerissenen
Augen und ausgebreiteten Armen ausruft: „Jesus lebt!
Und Elvis ist sein Bruder!“ Ich übe still weiter. Nach fast
zehn Minuten in der Schlange ist Showtime. Ich bin
überzeugt, selbstsicher und weiß, dass ich meinen Text
fließend beherrsche. Also sage ich: „Einen kleinen Kaffee, bitte.“ Die Kassenkraft ruft schrill über die Schulter:
„Tall Coffee to go“.
To go? Wieso to go? Habe ich das gesagt? Ist hier alles
nur noch to go? Weil es schnell gehen muss? Oder will
sie mich loswerden, weil ich nicht korrekt bestellen
kann? Ich sage: „Nein, zum hier … äh, für zum hier!“
Aber es ist zu spät. Der Pappbecher hat seinen Weg unter
die Kaffeemaschine schon gefunden. Mit dem Becher in
der Hand falle ich erschöpft in einen leeren Ohrensessel
und schaue mich um. Die Möbel hier erinnern mich an
die Cafés meiner Kindheit. Damals gab es nur OmaCafés. Wenn Oma nachmittags um drei derbe einen
draufmachen wollte und einen O-Saft springen ließ,
fand ich mich in Cafés mit einer Einrichtung wie dieser
hier ein. Oma verdrückte ein Stück Sahnetorte und bestellte mir unaufgefordert drei. Im Oma-Café bediente
immer eine Oma oder wenigstens eine ältere Dame, die
kurz davor war, Oma zu werden. Zu ihrem Look gehörte
eine blumenbestickte Schürze und ein knielanger Rock.
Bestellte man bei ihr einen Cappuccino, bekam man einen bitteren schwarzen Kaffee mit einer dicken Portion
Sprühsahne drauf. Italienische Wirte nennen das mit
großer Verachtung Cappuccino für „die Deutsche“. Warum gibt’s den eigentlich nicht bei Starbucks? „Einen
Grande Grandma German Cappuccino to go!“
Neben meinem Starbucks-Oma-Ohrensessel stehen unbequeme Holzstühle mit zu kleinen Holztischen davor.
Es ist ein unheimlicher Stilmix hier. Ziel der Innenarchitekten war offenbar, zwischen die verratzten Oma-CaféSessel noch ein wenig zeitgemäße chillige Lounge-Atmo
zu bringen. Ein bisschen Oma und ein bisschen cool, ein
bisschen alt und ein bisschen neu. Beide Stile zusammen wirken allerdings eher etwas hilflos. Im Grunde ist
der Möbel-Mix hier wie ich: von allem etwas und nix
richtig. Nur nicht festlegen. Auf den Kaffee nicht und
auch sonst auf nix. Mit dem Ergebnis: Lounge und Oma
passen einfach nicht zusammen. Wer geht schon in eine
Oma-Lounge?
Ein junger Anzugträger, der auch mit mir in der Schlange
stand, sucht offenbar Kontakt. Er hat sich mir gegenüber
in einen Sessel fallen lassen. Ich versuche ihn zu beobachten, ohne ihn anzuschauen – er könnte meinen Blick
als Aufforderung zum Talk begreifen. Zu spät. „Also diese
Preise hier“, meckert er laut, als wären er und seine Anzugträger-Firma nach einem Getränk pleite. „Und dieses
ewige Anstehen! Also sooo toll schmeckt der Kaffee ja
nun auch wieder nicht. Ich versteh diesen Hype, der um
diese Coffee-Shops gemacht wird, echt nicht!“ Er sagt
dann noch, dass man da doch vielleicht mal irgendwie
eigentlich echt was machen müsse. Das sind auch meine
Lieblingsworte: irgendwie, eigentlich, vielleicht. Das ist
die Sprache des Konjunktivs, die Sprache der unzähligen
Möglichkeiten, in der alles offen bleiben kann und soll.
Als ich den Laden verlasse, sehe ich aus dem Augenwinkel, wie der Meckerprofi schon wieder in der Schlange
steht und in bestem Italo-Spanisch-Englisch einen „Venti Strawberry Cream Frappuccino to go“ bestellt. Er ist
wie ich. Er beschwert sich lautstark über die herrschenden Verhältnisse und will im nächsten Augenblick der
Erste, Schnellste und Beste in diesen Verhältnissen sein.
Hier in den Kaffeeketten spiegelt sich mein Leben: Es
soll alles geben, in allen Größen, mit Sirup und ohne,
fett, halbfett, fettarm, ganz ohne Fett. Aber wenn es
drauf ankommt, stehe ich hilflos vor der endlosen Auswahl und wünsche mir Oma und eine Kellnerin mit
Blümchenschürze zurück.
03/11 – 41
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
                                                    
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Erfahren Sie mehr
über feste Werte
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wie auch in besonderem Maße für das Geschäftsleben. Sich wanflexibler– Lösungen.
Philosophien, Ansprüche und Rahmenbedingungen stellen Arbeitsweisen kontinuierlich auf die Probe.
das Vertrauen in flexible Systeme und feste Werte. Die USM Möbelbausysteme stehen seit über 45 Jahren für
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Umso substanzieller wird das Vertrauen in flexible Systeme und feste Werte. Die USM Möbelbausysteme stehen seit über 45 Jahren für
Werte wie Modularität und Werterhalt. Höchste Qualität der Materialien, Produktion in der Schweiz und zeitloses Design tragen diese
Werte und formen ein zukunftsfähiges Produkt in einem weitreichenden Lebenszyklus.
Die Working Essentials soll Inspiration und Quelle verschiedener Anwendungsformen innerhalb der USM Systemwelt sein. Sie zeigt
exemplarische Lösungen auf und vermittelt an verschiedenen Parametern die Mehrwerte der USM Möbelbausysteme im Kontext zult für das Private – wie auch in besonderem Maße für das Geschäftsleben. Sich wankunftsfähiger Arbeitswelten.
che und Rahmenbedingungen stellen Arbeitsweisen kontinuierlich auf die Probe.
le Systeme und feste Werte. Die USM Möbelbausysteme stehen seit über 45 Jahren für
Qualität der Materialien, Produktion in der Schweiz und zeitloses Design tragen diese
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eine und Zargen, eine große Anzahl
innerhalb der USM Möbelbausysteme
eingesetzt werden können.
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lichkeiten – vom Konferenztisch bis zur
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130
42 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
büromöbel sollten auf wechselnde arbeitsanforderungen reagieren können.
die modular aufgebauten systemmöbel
von usm zeigen, wie flexible Lösungen
planungssicherheit und damit einen
mehrwert für das unternehmen bieten.
Modularität und Zeitlosigkeit als fundamentale Gestaltungsgrundsätze, streng nach dem Prinzip „Form folgt
Funktion“. Es gibt nur wenige Möbelhersteller, die diese
Philosophie so konsequent verinnerlicht haben, wie das
Label USM. Und weil gerade in der Arbeitswelt gilt, dass
Veränderung die einzige Konstante geworden ist, bietet
USM Möbelbausysteme, Tische oder Displays, die sich
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flexibel
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und miteinander kombinierbar
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Essentials“ zeigt in diesem KonStehbench
– ist Anspruch
und Grundprinzip.
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konkrete Anwendungsformen und exemplarische
Lösungen innerhalb der USM-Systemwelt. Als essenzieller Faktor offenbart sich auch hier die Konfigurierbarkeit
in alle Richtungen, bei der es kein vorn und kein hinten,
weder Anfang noch Ende gibt – damit alles nach Bedarf
nutzbringend organisiert und flexibel re-organisiert werden kann. Je nachdem, in welche Richtung die Anforderungen wachsen.
Fotos: usm
03/11 – 43
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
imm 2012
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ausWeItunG der
Vom 16. bis 22. Januar öffnet die
WoHnzone messe imm cologne ihre pforten und
weckt die pure Lust am Wohnen.
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1114355
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Die imm wirft ihre Schatten voraus. Schon jetzt sind viele
Beobachter überzeugt: Die Messe macht einen großen
Sprung nach vorn. Über 1.000 Aussteller aus mehr als
50 Ländern sind dabei und zeigen ihre neuen Konzepte
und Ideen.
Stärker denn je setzt die imm auf die erlebnisorientierte
Inszenierung der eigenen vier Wände und fragt nach der
Zukunft des Wohnens. Eine richtungsweisende Entwicklung dürfte die Aufhebung der klassischen Grundrisse
sein. Devise: „Zonen, statt Zimmer“. In den Hallen 3 und
11 präsentieren die führenden Designlabels ihre Antworten. Spannung pur verspricht auch das Messeformat
LivingInteriors. Hier dreht sich alles um die Themen
Möbel, Bad, Boden, Wand und Licht – stimmungsvoll
inszeniert zu einem kompletten Raumerlebnis.
Ein besonderes Highlight zeichnet sich schon im Vorfeld
ab: das Design-Event „Das Haus – Interiors on Stage“ –
eine 180 m2 große Bühne inmitten der Halle Pure Village,
gestaltet vom Londoner Duo Doshi Levien. Dort bauen
die beiden Avantgarde-Designer eine Wohnvision der
Zukunft, in der sie einen optischen und haptischen Eindruck über das „Wohnen in Zonen“ als neue Basis des
gemeinsamen Zusammenlebens vermitteln.
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1079763
Publikumstage vom 20. bis 22. Januar
Mehr Infos unter: www.imm-cologne.de
schmelztiegel der Inspiration: auf der
imm zeigen führende möbelhersteller,
wie essen und arbeiten, Familie
und Freunde, rückzugsmöglichkeiten
und Gemeinschaftserlebnisse zu zeitgemäßen Wohnformen werden.
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44 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
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5 100 3 6 6 1069860 1099299 1092886 1085083 1106414 1020458 1084379 1106072 1109142 1022248 1070763 110309 4 1127738 1109088 1131444 1106213 1096525 1103512 1091889 1115629 1078536 1096 7 3 5 1074563 1105228 1060 2 4 9 1106134 1116905 1 104 5 1 2 1084117 1126519 5100704 1091 4 8 3 1018668 1120646 1059937 110694 0 1121631 1066034 1013947 1132488 1059947 1105138 1075654 103713 6 1127742 1111534 1124868 1116715 1116445 1076823 1000164 1116341 1054105 1119806 1116284 1036196 1106579 1059218 1114 3 5 5 5100598 1 126 4 0 7 1106965 1109049 1000855 11051 6 0 1 103 3 9 7 1104362 1109304 1097834 11274 6 7 5100797 1 079 7 6 3 1115441 1114596 1080681 10528 0 2 1121628 1106937 1106246 1045333 1 119 5 3 1 1086673 10274 8 3 1080678 1085205 1106724 1119725 5100741 WWW.ARCHITONIC.COM
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sortiert – bereiten sie anderen oder
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46 – 03/11
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
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03/11 – 47
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
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ruth Gurvich) aus der gleichnamigen porzellanserie. Im kontrast zum feinen material
steht die grob gezackte Form. erhältlich in unterschiedlichen Größen ab ca. 300,– euro. (ci)
02_eames house bird Im Haus von
Charles und ray eames sind viele objekte zu
finden, die die beiden designer von ihren
reisen mitbrachten. so auch eine schwarze
Holz-Vogelfigur (28 cm x 28 cm x 9 cm).
Vitra reproduziert sie aus massivem erlenholz für ca. 150,– euro. (ci)
03_dyson hot Warm ums Herz – der
dyson-Heizlüfter sorgt für schnelle raumerwärmung. und das ohne rotorflügel und
sichtbare Heizelemente. Ca. 350,– euro. (ci)
04_uKiyo Flott bekleidet: beim morosotischchen (design: tomita kazuhiko) ergibt
traditioneller kimono-stoff formgepresst
mit polyesterharz eine tolle abstellfläche.
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10
05_Grasshopper Von Greta Grossman
stammt die stehleuchte, die jetzt von Gubi in
fünf Farben neu aufgelegt wurde. sie kostet
ca. 670,– euro. (ci)
06_calice G(l)anz in Glas. Farbige platten
und Füße treffen auf kristallene säulen. In
gleich 15 Farben ist der von piero Lissoni
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ca. 770,– euro erhältlich. (ci)
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Hay, und zwar aus original indischen saris,
immer neu kombiniert. so ist jeder Hocker
einfach einzigartig. In Xs, s oder L ab ca.
500,– euro. (ci)
08_KucKucKsuhr kuckuck, kuckuck ruft’s
aus der 24-karat-blattgold-uhr. sie stammt
von tobias reischle für artificial, und es gibt
sie nur limitiert mit zertifikat und nummer
für ca. 570,– euro. (CaIro/ci)
11
09_twiGGy tischleuchte Xl „twiggy“
heißt auf deutsch: Wie ein zarter dünner
zweig. und genauso wirkt marc sadlers
Leuchtenserie für Foscarini. die tischleuchte
gibt es in vier Farben für ca. 780,– euro. (ci)
10_lodelei edler Loden trifft schlichte
esche – die Garderobe von nils Holger moormann (design: martin pärn und edina dufalapärn) nimmt Jacken, mäntel, schals und
mehr gern in ihre obhut. Ca. 570,– euro. (ci)
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alles ist möglich mit dem modularen Wandregal von spectrum (design: studio parade).
Im Format 60 x 120 cm kostet es ab ca.
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03/11 – 49
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
selected
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01_varius carbon 3000 die kunsthandwerker von Caran d‘ache haben 3.000 karbonlinien verflochten, um diesen edlen Füllfederhalter zu schaffen. seine Feder ist aus
18 karat Gold rhodiniert, und er kostet ca.
860,– euro. (Fachhandel)
1500 €
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02_conGa das durchdachte schönbuch-programm markanter rundkommoden auf rollen, die von thomas althaus stammen, hält
acht verschiedene Versionen in zwei unterschiedlichen Größen und etlichen kombinationen bereit. Vielfältig auch die Farben, abdeckplatten und tablare. die hier abgebildete
Version (56 cm hoch, 1 schub) ist für ca.
1.100,– euro erhältlich. (ci)
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03_mayuhana heißt die filigrane Leuchtenserie, die toyo Ito für Yamagiwa entwickelte. sie wirkt wie ein aus vielen Fasern
eng verwobener kokon. die tisch- bzw.
stehleuchte (54 cm h, 55 cm ø) gibt es für
ca. 860,– euro. (ci)
03
04
04_la belle s5 ob wie hier als „pink Lady“
oder auch in Weiß: die prandina-Hängeleuchte (design: Filippo protasoni) für ca. 810,–
euro ist – egal in welchem raum – einfach
„die schöne“. (ci)
05_Kachnar ii edel und eindrucksvoll wie
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schale von mann singh, die der indische
künstler für driade entwarf. Für ca. 800,–
euro. (ci)
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naturton. Ca. 1.300,– euro. (ci)
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07_usm die verchromte kugel ist das zentrale element des usm möbelbausystems
Haller. das abgebildete regal mit zwei
klapptüren kostet ca. 1.020,– euro. (ci)
08_orGanic chair Charles eames und
eero saarinen schufen diesen sessel von
Vitra bereits 1940 als beitrag für einen
Wettbewerb des museum of modern art
in new York. es gibt ihn in verschiedenen
Farben ab ca. 1.360,– euro. (ci)
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der mensch wächst mit seinen aufgaben – aber auch mit seinen erlebnissen und erfahrungen. 01 herKunft – eine Familie, drei Generationen und die Geschichte der bundesrepublik. roberts Großvater erich verliert seine Frau an eine andere Frau, roberts eltern gehen
an ihrem Wunsch nach selbstverwirklichung und freier Liebe zugrunde, und robert selbst ist auf der suche nach dem ganz eigenen Glück.
4 Cds 02 Je schneller ich Gehe, desto Kleiner bin ich – mit viel Humor und zärtlichkeit wird das bild der fast 100-jährigen
mathea martinsen gezeichnet, die antworten auf die entscheidenden Fragen im Leben sucht. 3 Cds 03 lÉon & louise – die große Liebe: Léon und Louise begegnen sich im ersten Weltkrieg an der atlantikküste, doch dann reißt ein Fliegerangriff die beiden auseinander.
04 london fÜr helden: the ale trail – nicht wider den tierischen, sondern wider den bierischen ernst unternimmt der autor eine unterhaltsame expedition ins Londoner bierreich. 05 schafKopf – Wer hat an einem schönen oktobersonntag dem kleinkriminellen
kummeder auf dem Gipfel des riederstein mit einem präzisionsgewehr den kopf weggeschossen? 6 Cds 06 sieben minuten nach
mitternacht – seitdem seine mutter an krebs erkrankt ist, hat Conor jede nacht albträume. doch diesmal ist alles anders. es ist sieben minuten nach mitternacht, und ein wildes Wesen klopft an sein Fenster. 4 Cds
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selected
01_boutiQue – eyes of stranGers
Im neuen Gewand präsentiert sich der sessel aus der serie boutique von moooi: der
bezug, kreiert von marcel Wanders, besticht
durch sein verspieltes design aus roten und
orangefarbenen „augen“. der sessel kostet
ca. 2.200,– euro. (ci)
02_lcm ein Hauch von Wild-West: der stuhl
von Vitra (design: Charles & ray eames) mit
Fellbezug wurde bereits 1946 vorgestellt.
In verschiedenen ausführungen ist er ab ca.
1.500,– euro zu haben. (ci)
geschenke bis
3000 €
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03_nepal Fesselnder Fellsessel von baxter.
paola navones Hang zu handwerklichen traditionen zeigt sich auch in diesem entwurf.
Genießen sie flauschige Gemütlichkeit zum
preis von ca. 1.500,– euro. (ci)
04_sito alim pasht-Han schuf für anthologie
Quartett diese luxuriöse obstschale. die
künstlerische seite des kaukasen spiegelt
sich in seinen entwürfen wider. Gefertigt aus
kostbarem China-blue-porzellan kostet sie
ca. 2.600,– euro. (ci)
05_la mappemonde Le Corbusier entwarf
den Globus bereits 1925, ehe er 1988 von
alfred rüegg rekonstruiert und heute vom
anthologie Quartett hergestellt wird. sein
preis: ca. 1.900,– euro. (ci)
03
06_ruchÉ „Holz ist einfach schön, qualitativ,
authentisch, modern“, begründet die designerin Inga sempé ihre Wahl für das sofa von
Ligne roset. ergänzt durch eine dicke decke
mit dekorativen absteppungen ist es zum
preis von ca. 3.000,– euro erhältlich. (ci)
04
07_riccami terra Für (nicht)blendende
aussichten sorgt die stehlampe von Viabizzuno
(design: Gualtiero sacchi). mit samt verkleidet ist sie in den Farben schwarz, Grau und
kardinalrot für ca. 2.120,– euro erhältlich. (ci)
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„die musik ist die sprache der Leidenschaft.“ (richard Wagner) Wir wachsen mit ihr, so
wie sie mit uns wächst. 01 died in the wool (manafon variations) – seinen
pop-ursprüngen entwachsen präsentiert david sylvian erneut bemerkenswerte stücke
elektronischer und improvisierter musik gemeinsam mit alten und neuen Freunden.
balladen und ambient-Improvisationen, sowohl bahnbrechend als auch extrem, kommen
hier zusammen. 02 now and forever – secara meets Kaempfert – der Gründer des berliner Jazz orchestra und mitglied der berliner Voices marc secara zaubert
auf diesem album verborgene schätze vom Vater des easy-Listening – bert kaempfert –
hervor. prädikat: leidenschaftlicher und mitreißender swing, erfrischend neu arrangiert.
03 the deep field – nach jahrelangen musikalischen abenteuern fand Joan Wasser
ihren Weg zum soul: intim, wunderschön und entspannend. spätestens mit diesem dritten album verschafft sich die amerikanerin auch als songwriterin anerkennung.
04 vienna-cellosonaten – Für sein Cd-debüt hat sich Cellist thomas Carroll drei
Glanzstücke ausgesucht: brahms‘ F-dur-sonate, schuberts „arpeggione“-stück und beethovens op. 69 präsentiert er gemeinsam mit klavierbegleiter Llŷr William. Gefühlvoll und
sinnlich – Wiener klassik für die seele!
Teppich: Kiran, Berlin
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Design Thonet
1933
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01_blacKtrail das rad neu erfunden hat
ubC (design: Christian zanzotti) in kooperation mit pG-bikes: es ist das schnellste, das
modernste, das hochwertigste e-bike der
Welt. Limitiert auf eine stückzahl von 667
gibt es das Wunderfahrrad ab ca. 60.000,–
euro. (Fachhandel)
02_m100. als neue Generation der mikrodesignanlagen bietet die m100 von revox
besonders flexible audio- und Video-Lösungen, die mit diversen modulen erweitert und
so den ansprüchen ihres nutzers optimal
angeglichen werden kann. HiFi à la carte
zum preis von ca. 4.500,– euro. (Fachhandel)
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03_santos 100 schmuckstück von Luxusjuwelier Cartier – die schrauben verleihen
der sportlichen uhr mit kautschukband einen
energischen Charakter. der preis liegt bei
ca. 4.200,– euro. (Fachhandel)
04_favn ein sofa so außergewöhnlich wie
sein name. „Favn“ bedeutet aus dem dänischen übersetzt „umarmung“. und genau
das kann das Werk von designer Jaime Hayon
für Fritz Hansen. Gefertigt aus einer schale
zum einkuscheln, ist es in zehn unverwechselbaren bezugsstoffkombinationen zum
preis von ca. 7.400,– euro zu haben. (ci)
05_Gary nur das beste für die Gäste … und
für sie: das schlafsofa von Flexform ist eine
tolle kombination aus eleganter, formschöner
sitzgelegenheit für den alltag und einem
robusten und belastbaren ausziehbett für
den überraschenden Übernachtungsbesuch
zum preis ab ca. 4.500,– euro. (ci)
06_saarinen-tisch Für knoll International fertigte designer eero saarinen diesen
tisch in klassischer Form der 70er Jahre.
mit tischplatte wie abgebildet in marmor
(ca. 2.670,– euro) oder weißem Laminat
(ab 1.640,– euro) erhältlich. (ci)
die nachfrage nach außergewöhnlichen Häusern in außergewöhnlichen Lagen und natürlich mit
außergewöhnlichem Interieur wächst unaufhaltsam. 01 contemporary houses – moderne
hÄuser – 480 seiten voller Highlights moderner Wohnkultur, von namhaften architekten und
designern gestaltet. etliche Farbaufnahmen zeigen beeindruckende Häuser von außen und innen.
(h.f.ullmann Verlag, 19,99 euro) 02 hÄuser des Jahres: die besten einfamilienhÄuser –
das buch stellt 50 sehr unterschiedliche projekte aus dem gleichnamigen Wettbewerb vor, die durch
eine besonders hohe architektonische Qualität überzeugen. (Callwey Verlag, 59,95 euro) 03 das
spieGel-haus in der hafencity hamburG – ein moderner bürokomplex mit einem zentralen haushohen atrium, das von etlichen brücken durchzogen wird, ist das „Verlagshaus der zukunft“.
Hier haben spiegel online und spiegel tV, die bisher auf mehrere standorte verteilt waren, ein
gemeinsames „zuhause“ gefunden. (dVa, 24,99 euro) 04 marcel wanders: interiors –
die monografie (englisch) des bekannten designers zeigt beeindruckende beispiele seiner arbeit –
und das im Großformat. (rizzoli universe Int. pub, 46,– euro) 05 KlimaGerecht bauen: ein
handbuch – dieses buch ist eine konkrete entwurfs- und planungshilfe für architekten bioklimatisch sinnvoller Gebäude. (birkhäuser architektur Verlag, 49,90 euro) 06 livinG modern – der
interior-Guide Zum neuen wohnen – bietet anregungen für alle einrichtungsstile von exotisch über mediterran bis hin zum urbanen Wohnen. traumhafte Wohnungen und Häuser aus der
ganzen Welt zeigen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. (knesebeck-Verlag, 39,95 euro) 07 und
Kann man auch darauf sitZen? – Was ist eigentlich heute design, wer entscheidet, was
gut ist und warum? der internationale designkenner bernd polster liefert hier eine nützliche (und
amüsante) Gebrauchsanweisung für den umgang mit gutem design (dumont-Verlag, 14,95 euro)
08 masterpieces: villa architecture + desiGn – die Villa steht für hochwertige Wohnkultur und gehobenen Lebensstil. sie bietet ihren bewohnern einen urbanen Landsitz und vereint
das beste aus stadt- und Landleben: repräsentative architektur und ausgezeichnete materialien.
(braun publishing, 39,90 euro)
&
06
neu
masters & their pieces
best of furniture desiGn –
Was macht einen möbelklassiker aus?
die CI-edition zeigt stilprägende einrichtungsikonen und ihre berühmten
schöpfer – von den 20er Jahren bis
heute – und wirft einen blick auf die
klassiker von morgen.
(braun publishing, 49,90 euro)
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
aktionen und personen
prÄmiert
aktionen
die creativen inneneinrichter stehen mit ihren
rund fünfzig unabhängigen einrichtungshäusern für herstellerunabhängige beratung und
außergewöhnliche einrichtungsideen für Wohnen und office. Immer wieder überzeugen sie
dabei auch mit eigenen designentwürfen. zuletzt gelang das doris Gassmann, designerin
und Innenarchitektin beim ci-Haus seipp
Wohnen in Waldshut-tiengen. auf der messe
tendence 2011 in Frankfurt am main präsentierte sie ihre beiden schwarzwaldhocker und
begeisterte damit nicht nur die besucher,
sondern auch den bundesverband kunsthandwerk e. V., der Gassmanns schwarzwaldhocker
mit dem renommierten Form design-preis
prämierte. außerdem wurden die entwürfe in
die sammlung des badischen Landesmuseum
karlsruhe aufgenommen.
Inspiriert vom traditionellen schwarzwälder
bollenhut, den unverheiratete Frauen in rot
und verheiratete Frauen in schwarz trugen,
schuf sie ihre schwarzwaldhocker. deshalb
heißen sie auch bezeichnenderweise „noch
zu haben“ und „schon vergeben“.
„noch zu haben“
oder „schon vergeben“: die schwarzwaldhocker von
doris Gassmann.
deKoriert
kati meyer-brühl – eine der bedeutendsten designerinnen europas – erhält mit
dem Green Good desIGn award 2011 ihre nunmehr 20. auszeichnung. diesmal für
die organisch anmutenden sessel und sofas „Coupole bleue“ sowie für den floralen
sessel „morning dew“. In ihren prämierten objekten spiegelt sich ihr hoher anspruch an verantwortungsvollen Luxus,
komfort und innovative Ästhetik mit der
rücksicht auf mensch und umwelt wider.
auch auszeichnung nummer 21 könnte
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
schon bald folgen: abermals ist die geborene Fränkin für den designpreis der bundesrepublik deutschland 2012 nominiert.
kati meyer-brühl studierte design in dessau, Innenarchitektur in Göteborg und kopenhagen. es folgten der master in Industriedesign an der universität in London
und ein zweiter in design und technology
in new York. Heute prägt sie als art direktorin den Gesamtauftritt des Familienunternehmens brühl.
ernesto Gismondi
alessandro mendini
robert haussmann
wird am 25. dezember 80 Jahre alt. nach
der schule ging er zunächst an die mailänder
universität in den Fachbereich Luft- und
raumfahrttechnik, wo er seinen ersten berührungspunkt mit zukunftsorientiertem
design fand. nach seinem studium und nach
vielen kleineren arbeiten beschloss er, seine
zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
1959 gründete er den heute weltweit erfolgreichen Leuchtenhersteller artemide. ernesto
Gismondi wurde dank seines pioniergeistes
und seines ausgeprägten Feingefühls für die
empfindungen menschlicher bedürfnisse zu
einem der innovativsten Leuchtendesigner
unserer zeit. Im Jahr 1980 schloss er sich
zudem der radikalen designgruppe memphis
an und unterstützte ihre kreativen und spontanen Ideen. auch heute noch scheut sich
der designer nicht, mit seinen ungewöhnlichen schöpfungen neuland zu betreten.
wurde 2011 ebenfalls 80. In der entwicklung
des italienischen designs spielte er eine zentrale rolle. nach seinem architekturstudium
wurde mendini als Verleger diverser zeitschriften zum theoretiker der italienischen
avantgarde. mit anderen Gestaltern entwickelte er das so genannte banaldesign:
Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs
werden mithilfe von innovativen Farben und
Formen in neue, ironische objekte transportiert. mendini bezeichnete diesen prozess als
„re-design“, wandte ihn unter anderem bei
einer reihe berühmter sitzmöbel wie dem
Wassily sessel von marcel breuer an und
machte auch vor klassikern wie dem thonetstuhl nicht halt. Über viele Jahre hinweg war
der gebürtige mailänder als art director und
berater für swatch und alessi tätig, bis er
ende der 80er Jahre gemeinsam mit seinem
bruder das bis heute erfolgreiche atelier
mendini gründete. neben der realisierung
von design- und architekturaufträgen werden
hier auch theoretische studien durchgeführt.
der schweizer architekt und designer feierte
im oktober seinen 80. Geburtstag. nach
seinem Innenarchitektur-diplom 1951 war
er als assistent im züricher kunstgewerbemuseum tätig und übernahm zwei Jahre
später gemeinsam mit seinem bruder die
Leitung des väterlichen einrichtungsgeschäftes. 1967 heiratete Haussmann die architektin trixi Högl. das war der beginn einer besonderen beziehung – privat und beruflich.
Gemeinsam realisierten sie viele projekte,
etwa den züricher Hauptbahnhof und diverse
designobjekte. beide waren auch für die
röthlisberger kollektion maßgebend prägend.
zu robert Haussmanns Geburtstag hat peter
röthlisberger deshalb ein beeindruckendes
buch initiiert. titel: „die allgemeine entwurfsanstalt mit trix und robert Haussmann“.
personen
nur
design: ernesto Gismondi
für artemide
maGis proust
design: allesandro mendini
für magis
woGG 12
design: robert Haussmann für Wogg
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
vorschau
SELECTED
NEU im
ci-portal
WOHLIGE WOHNIDEEN
Unverhofft kommt oft: Winter und Weihnachten stehen vor der Tür. Zeit, es sich zu Hause extra gemütlich zu machen – oder schnell noch ein besonderes
Geschenk zu besorgen. Für beide Fälle haben wir mit
inspirierenden Ideen vorgesorgt.
TRENDSCOUT
MAGNIFIQuE? QuBIQuE!
Ende Oktober bot die Messe „Qubique“ auf dem
ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof eine besondere Plattform für hochwertige, individuelle und
authentische Möbel. Ein Pflichttermin für Designliebhaber und -enthusiasten – und damit auch für
unsere CI-Scouts. Wir präsentieren Ihnen die wichtigsten Entwicklungen und schönsten Möbel direkt
von der Qubique.
LICHT
PRäMIERTE „LEuCHTFEuER“
Für die Inneneinrichtung bedeutet Licht mehr als
nur die Abwesenheit von „dunkel“. Gutes Licht verleiht Räumen ein besonderes Antlitz. Das gilt umso mehr, wenn die Leuchte selbst in punkto Design
zu überzeugen weiß. Wir zeigen Ihnen eine Auswahl an besonders schönen und funktionalen
Leuchten, die in 2011 wichtige Designpreise erhalten haben.
HOME-OFFICE
www.creative-inneneinrichter.de
KLEINST, ABER MEIN
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Der Büroarbeitsplatz @home gehört – als Volloder Teilzeitlösung – längst zum Alltag. Aber nicht
jeder hat den nötigen Platz, dafür ein ganzes Zimmer zu reservieren. Zum Glück bieten viele Möbelhersteller kleine Raumwunder, mit denen sich voll
funktionsfähige „Kleinstarbeitsplätze“ nahezu überall problemlos realisieren lassen.
SERIE „GRüNE“ LABELS
MOORMANN: uNKONVEN­
TIONELL uND GRüN
Freches aus dem Chiemgau: Seit 1982 produziert
Nils Holger Moormann Designmöbel zumeist junger, unbekannter Gestalter. Credo: einfach, intelligent, innovativ. Dabei setzt Moormann auf naturbelassene Materialien und regionale Produktion.
In Teil VIII unserer Serie über „grünes“ Design
stellen wir das Chiemgauer Unternehmen vor.
HERSTELLERNACHWEIS
anthologie QuARTETT (52), Artemide (26, 37, 38,
57), Artificial (49), Aqua Creations (14), Baxter
(52), B&B Italia (46), Berlintapete (10), Brühl
(56), Cappellini (7), Casamania (49), Cassina (52),
Cole and Sun (10), Norman Copenhagen (47),
Driade (50), Droog (7, 22), Dyson (48), e15 (24),
Edra (28–30), Engelbrechts (22), extratapete
(10), Flexform (20, 54), Flos (58), Foscarini (14,
38, 49), Gandia Blasco (47), Glas Italia (48),
Gubi (48), Fritz Hansen (23, 54), Hay (12, 26,
48), Kartell (22), Klein & More (47), Knoll Inter­
national (55), Kvadrat (12), Richard Lampert (26),
Ligne Roset (52), Linteloo (24), Luceplan (23,
24, 38), Magis (24, 26, 46, 57), Ingo Maurer (6,
10, 14, 23), MDF Italia (8, 9), Mobimex (23),
Modular (23), Montana (8, 26, 46), Moooi (7, 14,
46, 50), Nils Holger Moormann (49, 58), Moroso
(7, 48, 58), Nimbus (37, 38), Nymphenburg (47),
Occhio (38), Piet Hein Eek (6, 10, 22), Piure (8),
Porro (8), Prandina (50), Raumgestalt (56),
Schönbuch (50), serien lighting (37), Softline
(20), spectrum (48), Studio Makking & Bey (22),
Suzusan (14), Thonet (26), David Trubridge (14),
uSM (42–43, 51), Viabizzuno (53), Vitra (Titel,
9, 10, 22, 36, 47, 48, 50, 52, 58), Wogg (57),
Yamagiwa (50), Zoeppritz (7)
IMPRESSuM CI – Das Magazin der creativen
inneneinrichter erscheint dreimal jährlich im
CI Verlag, Spreestraße 3, 64295 Darmstadt, Tel.
+49 (0)6151 39128-25, Fax +49 (0)6151
39128-28, [email protected],
www.creative-inneneinrichter.de Auflage 136.360
Heftpreis 4,50 Euro Redaktion Presseinfos,
Anregungen, Reaktionen bitte ausschließlich an:
CI c/o moskito pr, Hoerneckestraße 25–31,
28217 Bremen, Tel. +49 (0)421 33558-701 Mail­
kontakt Büro der Chefredaktion Birgit Osmer
([email protected]) Verantwortlich für den
Inhalt (v. i. S. d. P.) Steffen Schmidt Anzeigen,
Abonnements und Vertrieb Sandra Gotha (info@
creative-inneneinrichter.de); es gilt die Anzeigenpreisliste gemäß der Mediadaten 2011 Chefre­
dakteur Axel Stamm Creation Eckard Christiani
Art Director Asoomda Kim Redaktionsbeirat
Frank Anger-Lindemann, Kurt Neuefeind, Klaus
Seydlitz Autoren dieser Ausgabe Klaus Hofmeister, Martin Höche-Heemsath, Wiebke
Meynen, Monika Niermeyer, Birgit Osmer, Florian
Schroeder, Axel Stamm Fotografie Archiv Röthlisberger (57), Marc Eggimann (9, 48), Hans Hansen
(52), Werner Huthmacher für Deutsche Bahn AG
(34, Mitte links, Projekt: Bügelbauten Berlin Hbf,
Entwurf IA: sbp-Seel Bobsin Partner), Jäger &
Jäger (49), Michael Jungblut (10, 20–26, 36–39),
Koelnmesse (44), kt.COLOR (11), Leica (19), Kay
Michalak (Titel), Adam Mørk (33), Occhio (37,
39), Alessandro Pademi (7), Schmidt Hammer
Lassen Architects (32), Torsten Seidel (34), Studio
Bouroullec (47), Andreas Sütterlin (51), Jørgen
True (34), UBS AG (11), USM (42–43), Tom Vack
(6, 10, 14), Gerard van Hees (7), Peter Wurmli
(34) Illustration Suvaporn Photjananuwat Redak­
tionsassistenz Patrick Calandruccio, Eugenie W.
Gohr Herstellung Kristin Abramowski, Kirsten
Hinrichs Druck Druckhaus Kaufmann, 77933
Lahr (www.druckhaus-kaufmann.de) Dieses Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge, Entwürfe, Abbildungen, des Weiteren die Darstellung der Ideen sind urheberrechtlich geschützt.
Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle
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