kompakt - The Hansen Family

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kompakt - The Hansen Family
02 – 03 | 2012
ko m p a k
DESIGN | ANGEWANDTE KUNST | FORMGESTALTUNG
t
TITELBILD
Rucksack House Bamberg, Stefan Eberstadt. Foto: © Francoise Bollack,
New York, USA
Wer kennt es nicht? Das berüchtigte, weil so handliche Kompakt-Spiele-Erlebnis: 50 Spiele in einem! Ideal für die Reise !!!
In der Spielschachtel von der Größe einer Handtasche verbergen
sich mikroskopisch kleine Schach-, MenschÄrgereDichNichtund Halmafiguren, Würfel und Plastikmünzen. Der gewiefte Kompaktdesigner nutzte jeden verfügbaren Winkel, damit in das
kleine aufklappbare Spielbrett (mit 20 auswechselbaren Spielfeldern)
Tausenderlei hineinpasst und es funktioniert. Aber nur einmal,
nämlich in der Fabrik. Bei der ersten offiziellen Öffnung entlädt
sich alles mit der Gewalt einer Streubombe über die Spielwilligen
(vorzugsweise in überfüllten Interregios) und wird nie nie nie in
seinen ursprünglich kompakten Zustand zurückkehren.
Warum kauft man so etwas? Appellierten die Hersteller an die
Wundergläubigkeit der Konsumenten? Man fragte sich beim
Kauf schon, warum nicht alle so ein Kompakt-Spiele-Erlebnis
haben, nun weiß man, sie verstecken es alle verschämt im
Schrank oder haben es schon längst weggeworfen. Ist so etwas
für kindliche Gemüter gemacht worden, die glauben, mit einem
Ärztekoffer aus der Spielwarenabteilung könne man tatsächlich
Fieber und Blutdruck messen? Ja, so ist es.
Komödien der Fünfzigerjahre kamen gar nicht ohne Ausziehtische,
Liegestühle und Klappbetten aus (Lacher auf Kosten des kleinen
Mannes) und für Kompaktmöbel gilt noch heute: „Klipp-Klapp Finger ab.“ Auch alles andere Kompakte, an das man funktionale
und ästhetische Ansprüche stellt, muss zwangsläufig unter einer
gewissen Preisgrenze versagen, denn: gewitztes Design kostet.
Im Outdoor-Bereich ist man bereit, dafür stolze Preise zu bezahlen;
Indoor ist die Nachfrage vom zahlkräftigen Publikum zu gering.
Das ist der Grund, warum ein essenzielles Kompaktmöbel es in
die Schlagzeilen der Yellow Press schafft. Der „Flexible Love
Folding Chair“ aus recyceltem Material geistert seit einiger Zeit
wie ein Mirakel durch das Internet. Er ist in etwa so groß wie eine
Tasche, lässt sich aufgrund seiner Wabenstruktur wie eine Ziehharmonika auseinanderziehen, sodass bis zu 16 Personen ohne
Verletzungsgefahr auf ihm Platz finden. Biegsam und formbar in
alle möglichen Richtungen, inspirierte er den taiwanesischen Designer bei der Namensgebung. (www.flexiblelove.ca)
Leider kostet auch dieses Wunder, wenn es denn eines ist,
einige hundert Dollar. Gibt es Leser, die schon auf ihm gesessen
haben und Erfahrungswerte liefern können? Ist es wahr? Würden
gerne wissen:
editorial
Regina Claus, Björn Barg
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04
Inhalt
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ESSAY
Heinz Kaiser
Das kompakte Leben
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THEMA
Oliver Herwig
Das Große im Kleinen
– Architektur und Design wachsen zusammen
23
ARTEFAKT
Gut gefunden
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TEXT
Neu erschienene Bücher
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SPEZIAL
Hocker / stool / tabouret
Das ultimative Kompaktmöbel
28
PERSONA
Stuttgart und seine starke Infrastruktur fü r Designer
Im Gespräch mit Prof. Stefan Diez
32
TOPOS
Wer kennt österreichisches Design?
von Tulga Beyerle
38
EXPO
Glaskunst – mit Brüchen
von Stefan Schöbi
43
SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH
Danni Schwaag
Mother of Pearls
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DIE GUTE ADRESSE
Shoppingguide
47
TIPPS
Empfehlenswerte Ausstellungen und Events
65
AGENDA
Termine von Dezember 2011 bis Januar 2012
77
CONCOURS
78
IMPRESSUM
05
essay
Heinz Kaiser
Das kompakte
Leben
Wie wär’ das als kompakter Einstieg: „Adjektiv, auch ‚komp.’
abgekürzt.“ Beitrag beendet. Kompakt = kurz, minimalistisch,
hoch komprimiert, sparsam? Nein, so kann das nicht stehenbleiben, kompakt hin oder her.
Kompakt ist, um es kurz und – pardon – kompakt zu umreißen:
alles Mögliche, aber nicht nur dicht, massiv, gedrungen und
raumsparend, wie der Duden umschreibt. Kompakt ist auch eine
Abb. unten u. rechte Seite: Ausziehbalkon Bloomframe®, auf Knopfdruck;
Design: Hofman Dujardin Architects, Amsterdam, Foto: Matthijs van Roon,
Klasse – und wer würde angesichts einer solchen Größenordnung
noch von Sparsamkeit oder Bescheidenheit sprechen: am bekanntesten in der Autoindustrie; wer international einen Mietwagen
bucht, kreuzt für eine bestimmte Fahrzeugkategorie kurz und
bündig „compact“ an. Offensichtlich weiß der Adressat, was gemeint ist. Dieser Klassenbegriff hat sich zum Beispiel auch bei
Kameras durchgesetzt, Zeitschriften und Sender nennen sich so
und nicht zuletzt Ratgeber: „Duden. Was jeder wissen muss: Allgemeinbildung kompakt“. Der Begriff scheint eine solche attraktive
Ausstrahlung zu besitzen, dass auch Möbel- und Küchenanbieter
auf seine Zugkraft setzen: das Adjektiv als eine kompakte TurboLok des Marketing.
Amsterdam
Aber, stimmt das eigentlich, kann das überhaupt sein: das Kompakte als das Begehrte; der Begriff als Versprechen? Ist die Kompaktklasse nicht auch für manchen Betrachter und Benutzer eine
Zumutung, ist „kompakt“ etwa ein Euphemismus, der schönredet,
was nur unbequemer Verzicht ist, so unausweichlich er gelegentlich sein mag? Ein Etikett, das eine etwas zweifelhafte Sparversion des Erstrebenswerten (Bildung!) aufwerten soll? Einmal
andersherum gedacht: Wer kleine, korpulente Mitmenschen als
„kompakt“ gebaut bezeichnet, macht sich auch keine Freunde.
Gibt es etwa eine Modeabteilung „Madame - compacte“ oder
„Alles für den kompakten Herrn“? Die Vermutung drängt sich
auf: So weit her kann es mit der Zugkraft des Kompakten (Begriffs)
doch nicht sein, dass er alles positiv auflädt.
Aber woher dann diese Flut an Büchern über „500 mal kompakt“,
große Ideen für kleine Räume, „Small is beautiful“, kompakt ab-
06
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gekürzt XS (sozusagen das Gegenteil von XL)? Architekturfachleute und Immobilienexperten sind überzeugt: Es gibt einen Trend
zum kompakten Bauen, zum geringeren Flächenverbrauch, und
dahinter stehen nicht nur Maßgaben der Sparsamkeit, sondern
auch Ideale wie Nachhaltigkeit und Cleverness in der individuellen
Lösung. Selten gab es so viele Bücher über „Bauen auf kleinen
Grundstücken“ (also kompaktes Platzmanagement) oder „Small
environments“, und in diesem Kontext gilt der Begriff „kompakt“
als Synonym des besseren Bauens, des guten Designs. Das Etikett „Green building“ scheint ein natürlicher Partner des ressourcenschonenden Bauens zu sein, aber angesichts von „grün“
umgebauten oder neu designten Bürohochhäusern wird auch
klar: Grün & kompakt mag in Einzelfällen zusammenpassen, oft
haben die Begriffe aber nichts miteinander zu tun. Noch ist das
kompakte Bauen – den ökologischen Vorteil einmal unterstellt –
mit einer ästhetischen Entscheidung korreliert. Über die gelungene
Form und die Zusammensetzung sagt der Begriff „kompakt“
nichts aus; das gilt zwar auch für den Kompaktwagen und den
Grundkurs, pardon: Kompaktkurs in Französisch, aber beim Bauen ist die Abwesenheit von Schönheitskriterien in der Begeisterung für das Raumökonomische etwas irritierend.
Kompakt – für jeden was anderes
Es muss also noch weitere Gründe geben, warum „kompakt“
positiv besetzt ist, und die Suche nach diesen Entscheidungsgründen und Werturteilen führt in ein verzweigtes Wegenetz: Bereits die oben genannten Stichworte von der Kompaktklasse bei
bestimmten Konsumgütern und der Verweis auf das ökologische
Bewusstsein beim Design, Konstruieren und Bauen legen es nahe, das Nutzenversprechen des „kompakten“ Objekts und die
Beweggründe des Publikums, zu einem solchen Label zu greifen,
auseinander zu halten. Mal ist kompakt gewünscht, weil die Umstände eben so sind – in den Carport für zwei passt der dritte
Wagen nur quer, also tunlichst kompakt. Die Umstände regieren,
der Zweck heiligt die Mittel, Funktionalität im Einzelfall steckt in
der kompakten Form.
Die Umstände, zur Kompaktlösung zu greifen, mögen auch von
Kostengesichtspunkten geprägt sein – wobei längst nicht jede
kompakte Form auch kosteneffizient ist –, aber entwicklungsgeschichtlich betrachtet schaut die blanke Not um die Ecke: Schließlich liegen die Wurzeln der Kompaktklasse, beispielsweise bei
Möbeln, ganz unprätentiös in Platzmangel, wir erinnern uns an
Raumbewirtschaftung nach Krieg und Umsiedlung, nicht zuletzt
muss auch schlichte Geldknappheit genannt werden. Das hat
mit Wertentscheidungen nicht viel zu tun: Das Klappbett im Einbauschrank, die Spüle zum Herausziehen unterm Küchenesstisch, die Doppelfunktion des Schlafsofas – Kompaktlösungen,
aus Mangel geboren, unter schwierigen Bedingungen so schön
wie eben möglich gestaltet.
Living compact – Reduzieren ist „in“
In anderen Fällen ist Größe an sich kein Kriterium, aber das Kompakte wird mit bestimmten Werten verbunden. Sei es, dass sich
das Leben nach dem intellektuell anspruchsvollen Motto „Weniger
ist mehr“ richten soll, oder sozial schlicht tiefgestapelt wird: der
diskrete Charme der kompakten Form. Die Raffinesse der reduzierten Form, das Verschmelzen verschiedener Funktionen in
einer einzigen ästhetischen Lösung, das Kleine an sich – ein
Stück Prestige, zweifellos, sich statt „Think Big!“ für die diskrete,
kompakte Form entschieden zu haben. Vergessen wir nicht: In
gewissen Kreisen ist Understatement nach wie vor eine Tugend,
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Liddy Scheffknecht & Armin B. Wagner, Pop Up, 2009, Karton, Klebeband, 94 x 275 x 400 cm; Die Skulptur kann wie ein Buch auf- und zugeklappt werden. In
der Technik des Pop-Ups entfaltet sich ein mobiler Arbeitsplatz aus Karton, welcher aus Schreibtisch, Stuhl und Laptop besteht. www.liddyscheffknecht.net |
www.arminbwagner.com
und wer – obwohl er sich anderes leisten könnte – statt der SKlasse die, nun ja, Kompaktklasse fährt, der beweist nach eigener
Einschätzung Klasse, Stil und Distinktion.
Vorbei die Zeiten, als das Reduzieren der Lebensräume, der Weg
von der 4-Zimmer-Wohnung ins City-Apartment, als beschämender Rückschritt, gar als Scheitern interpretiert wurde. Auch ein
„Downsizing“ im Lifestyle wird nicht zwingend mit sozialem Abstieg in Verbindung gebracht. Im Gegenteil: Beschränkung auf
das Wesentliche, sozusagen eine kompakte individuelle Konsumkultur, ist im entsprechenden Umfeld mit Ansehensgewinn
verbunden; der Umzug in das komprimierte Ambiente eines Studioapartments kann als intellektuelle Herausforderung kommuniziert werden – zu entscheiden, was wichtig ist und was nicht;
was entbehrlich ist und worauf man wirklich Wert legt. Kompakt
wohnen, aber dafür in zentraler Lage: So schmeckt Beschränkung
bereits wieder luxuriös.
Ist das Kompakte das modernere Leben?
Die kompakte Lösung kann als Ergebnis einer bewussten Entscheidung, des Stilempfindens, gar der sozialen Verantwortung
(Flächenverbrauch beim Bauen!) – sogar ein Ausweis der Modernität und Kompetenz in aktuellen Strömungen sein: Zum Bei-
23 Schubladen, an vier Seiten des Kubus: Fractal 23. Geöltes Sperrholz;
Design: Takeshi Miyakawa
Für immer mehr Menschen gilt es heute als erstrebenswert, die
Welt der Dinge und des Besitzes um sie herum zu reduzieren,
mit weniger Ballast zu leben; die Mobilitätsanforderungen spielen
dabei sicher eine nicht geringe Rolle. In der New York Times
fragte ein Architekturkritiker vor ein paar Jahren, ob die großen
Villen in der Vorstadt außer Mode gerieten: Beobachter des Immobilienmarkts hatten festgestellt, dass das jahrzehntelange
Wachstum der Quadratmeter von Einfamilienhäusern abgeflacht
war und mittlerweile zum Stillstand kommt: Mehr Bauherren suchten neuerdings Qualität statt Quantität, lautete die Schlussfolgerung, fragen nach der kleineren, „kompakteren“ Form, wollen
lieber mehr nutzbaren Komfort bezahlen als letztlich überflüssigen
Platz vorhalten.
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Kengo Kuma, Teehaus für das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt. Foto: Museum für Angewandte Kunst Frankfurt
spiel frühzeitig bei kompakten, digitalen Verfahren „dabei“ zu sein,
souverän im Umgang mit solchen Formaten der Reduktion wie
mp3, JPEG und Musik-„streaming“ in allen Räumen auftreten zu
können. Das zeichnet den modernen Lifestyle-Profi aus, und gerne berichtet er von seiner Kompetenz gegenüber staunenden
Dritten. Kompaktformat als Ego-Shooter. Kleiner Wermutstropfen
für den Anwender der technisch avancierten Kompaktformate
oder „all-in-one“-Lösungen: Man muss dem Fortschritt auf der
Spur bleiben und sich ggf. von einem Kompaktformat zum nächsten hangeln. Das gilt natürlich auch, um auf das grüne Beispiel
zurückzukommen, für die Technologie der kompakten, ressourcenschonenden und nachhaltigen Haustechnik.
Diese Probleme haben die Nutzer kompakter Gegenstände, die
eher der Not gehorchen, nicht: Umbausofas und Kompaktwannen, Miniküchen und kompakte Schlafzimmereinrichtungen bleiben in der Regel statische Artefakte. Sie spenden ihren Komfort
unter restriktiven Bedingungen einfach jeden Tag aufs Neue,
ohne update. Der Schritt nach vorne würde bei diesen Anwendungen allerdings etwas völlig anderes bedeuten als bei den anspruchsvollen und prestigeträchtigen Designs en miniature:
Kompaktsofa und Klappbett mögen in einer neuen Wohnung
verschwinden, die aus der Not entstandene Kompaktlösung in
einem großzügigen Ambiente überflüssig werden. Das Kompakte als notgedrungener Übergang. Es würde solche Nutzer
eher enttäuschen, wenn die reduzierte Form ein Dauerzustand
bliebe.
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Ein Begriff und zwei Versprechen
Die kleine Gegenüberstellung von zwei Nutzertypen und ihrer
„kompakten Umstände“ – mal gewollt, mal gezwungen – macht
bildhaft klar: Kompakt kann ein Versprechen sein, aber auch eine
Zumutung. Für die zuletzt genannte Gruppe der Kompakt-Nutzer
soll die reduzierte Lösung ein heißersehntes Ende finden, für andere ist Kompaktheit eine ästhetische Kategorie – allerdings in
der Regel auf andere Dinge bezogen. Es mag Geschmacksentscheidungen für das Klappbett und die all-in-one-Duschlösung
geben, mancher findet auch im äußerst knapp bemessenen
Apartment seinen persönlichen Ausdruck und sehnt sich nach
nichts anderem, aber vielen Kompaktmodellen wohnt eine Ambivalenz inne: halb genial, halb Krücke.
Die Autorin Phyllis Richardson postuliert in ihrem Bestseller „XS –
Big ideas, small buildings“: „Thinking small is a wonderfully constructive exercise.“ Reduktion und das Kompakte als konstruktive
Impulsgeber für den Designer. Es sei eindeutig, stellt sie des Weiteren fest, dass die Frage der Größe in keinster Weise die Kreativität begrenze. Wohl wahr: Kompaktbad, Monoblock-Küche,
faltbare Trennwände, Umbaulösungen ... Diese ganzen Boxen,
Quader und Kuben, mobilen Kochblocks und multifunktionalen
Kabinen spiegeln das Nomadenhafte und Beschleunigte unserer
Zeit – so, wie es eine Lifestyle-Avantgarde sieht. Nicht selten
sind aus diesen Kreativprozessen aber auch beklemmende
Wohnmaschinen herausgekommen: Ob nicht doch manche
Kompaktlösungen in eine Sackgasse führen?
Beispiel Compact Cassette, so allgegenwärtig vor noch 25 Jahren
wie heute mp3: Praktisch zwar, in ihren individuellen Möglichkeiten
auch faszinierend (Mix-Tapes!), aber mit dem Makel des Temporären (Bandsalat!) und Zweit- bis Drittklassigen gezeichnet. Ebenso gilt für heutige Formate der Datenreduktion: zu wissen, es ist
ungenügend. Bilder lösen sich bei genauester Betrachtung in
Lego-Steine auf, kompakte Datenübertragung – nicht frei von
plötzlichen Aussetzern und Systemstillstand. Die Beispiele illustrieren aber auch: „Kompakt“ findet seine Berechtigung als Etikett
immer nur im Verhältnis zu etwas anderem, Originärem oder ursprünglich Größerem. Kompakt ist in vielen Fällen die Volksversion
des Wünschbaren.
Kompakt jenseits des Individuums
Aber was ist schon das Wünschenswerte; und ist das Kompakte
nicht vielleicht doch die angemessene, zeitgemäße Darreichungsform für modernen Komfort und Nutzen? Früheren Generationen,
etwa im 19. Jahrhundert, wäre es nicht im Traum eingefallen, die
„kompakte“ Version von Unterkunft, Alltagskomfort oder was
auch immer positiv zu konnotieren; dann war man einfach arm
dran. Was nicht schlimm war, weil die meisten wenig hatten und
nur eine Handvoll Privilegierte im großen Stil wohnten, fließend
warmes Wasser oder ein extra Boudoir hatten. Statt Apartment,
Wasserkanne und Klappspiegel. Mit der Verfeinerung der Lebensart, um es einmal so zu nennen, kam das Kompakte in die
Welt: als Option, einen bestimmten „Luxus“ zu genießen, aber
weniger dafür aufwenden zu müssen als für das Original. Was
auch heißt: Für den einen war das erstrebenswert, für den anderen nicht. Die einfache Beschreibung „kompakt“ kann also nie
für alle gleich gut oder schlecht sein. Und weiter: Was für den einen nützlich kompakt ist, sieht der andere als völlig unzureichend.
Kompakte Lösungen finden sich schließlich aber auch im öffentlichen Bereich, nicht zuletzt im städtischen Raum, und im Umgang mit bestimmten Herausforderungen technischer oder
gesellschaftlicher Art. Hier reicht der Begriff über individuelle Geschmacks- und Wertentscheidungen hinaus: Kompakt sind
beispielsweise auch Notunterkünfte für Opfer von Flut und Erdbeben, müssen es praktischerweise auch sein, in Reserve gehaltene Hilfen der Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung,
nicht zuletzt technische Geräte für den Notfall. Hier gelten keine
ästhetischen Kategorien, es muss einfach praktikabel sein.
Transportable Häuser für die Opfer des Hurrikan „Katrina“ führen
allerdings über einen weiten Weg zurück in unseren Referenzrahmen: Sind nicht vielleicht kompakte (standardisierte) Wohnmodule angesichts übervölkerter Mega-Cities ein Mittel der
Problembewältigung? Ist kompaktes Wohnen die Rettung des
Lebens in den Innenstädten angesichts knapper Bauplätze und
explodierender Immobilienpreise? Der Designer Werner Aisslinger machte 2003 international Furore mit seinen Loft-Cubes.
Einzimmer-Wohnwürfel, die sich z. B. auf Hochhausdächern
platzieren lassen, für Metro-Individualisten. Schöne, kompakte
neue Welt.
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thema
Oliver Herwig
Das Große
im Kleinen
– Architektur und
Design wachsen
zusammen
Golden glänzt der Abfall oder vielmehr die Aufforderung zum
Sammeln. Am Rande von Landshut stehen seit 1996 gold bemalte Betonfertigteile, Schriftzeichen in Versalien, als hätten Hild
und K Architekten eine Hommage an Robert Venturi und die
alten Casinos von Las Vegas errichtet. Zwischen zwei neuen Trafo- und Bushäuschen spannt sich eine Wand als Aufstellort für
Wertstoffcontainer. Die beiden Münchner Architekten hatten
Landshuts damaliges Jahresmotto »Jahr des Goldes« einfach
wörtlich genommen und die banale Bauaufgabe Wertstoffhof
veredelt. Selten wurde die Lust am Kleinen so augenzwinkernd
und zugleich so ironisch dargestellt. Die Wand wurde zum Schriftzeichen, zur Aufforderung, die Mülldeponie als Ort der Wertschöpfung zu entdecken. Eine fast nietzeanische Umwertung
der Werte und zugleich gelungenes Marketing.
Wertstoffhof Sammeln, Landshut, 1996; Hild und K Architekten
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Innenansicht des Rucksack House, Leipzig mit aufklappbaren Einbaumöbeln; Foto: Claus Bach, ([email protected]), Weimar, Deutschland
Gleich ob Japan, Deutschland oder Großbritannien: Die Lust an
kleinen Bauwerken, die sonst in der Flut des Gewöhnlichen, der
Massenware und des Billigen abtauchen, ist vielen Gestaltern
anzumerken, als ob sie gegen das Ernste, das große Geschäft
rebellierten. Mikroarchitektur bildet das vielleicht letzte echte Experimentierfeld der Moderne, die sich so gerne mit dem Großen,
Erhabenen und Dauerhaften beschäftigte. Noch 1994 sah Oswald Mathias Ungers das Wesen der Architektur in Zahl, Maß
und Proportion: »Die ideale Gestalt, die perfekte Form stehen
im Mittelpunkt des Bestrebens.«1 Ungers lässt seinen Aufsatz
»Mass. Zahl. Proportion« sogar mit einem Wittgenstein-Zitat ausklingen, das viel vom Selbstverständnis der Moderne verrät: Architektur zwinge und verherrliche etwas. Daher könne es
Architektur nicht geben, wo nichts zu verherrlichen sei.2 Mikroarchitektur hält da wacker dagegen. Denn offenbar schreiten
Erhabenes und Banales im Gleichschritt voran. 1964 veröffentlichte Susan Sontag ihre berühmten »Notes on Camp« und schuf
damit die Basis für eine systematische Auseinandersetzung mit
Kitsch als ambivalentem Treibsatz unserer Massenkultur. Ein
Jahrzehnt später legten Venturi, Scott Brown und Izenour mit
»Learning from Las Vegas« nach. Ihr antropologisch-architektonischer Streifzug ins Herz des Banalen und des Kommerzes
zeigt, dass die Bauwelt besonders lebendig jenseits der Sphäre
von Planung und geregelter Ästhetik funktioniert, wenn auch nur
als billigste Unterkunft, als »regendichte Behausung mit applizierten Symbolen.«3
Offenbar liegt in der Massengesellschaft und ihrer Symbolik eine
Quelle ständiger Irritation und Missverständnisse. Bis heute hält
sich die Meinung, Architektur sei das Eigentliche, Design hingegen
Mode, Verpackung und Applikation. Auf der einen Seite stehen
da Architekturdenker, die Strukturen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit
stellen und Problemlösungen anbieten, also Langlebiges, fast
möchte man sagen Überzeitliches entwickeln. Auf der anderen
Seite arbeiten Verpackungskünstler, Designer und Stylisten, die
Hüllen um scheinbar beliebige Inhalte ziehen.
»Tee & Coffee Towers«, 2000; Wiel Arets fü r Alessi
»Tee & Coffee Towers«, 2003; UNStudio fü r Alessi
Prozesstiefe und Zeit können nicht als trennscharfe Unterscheidungskriterien zwischen Architektur und Design dienen. Viel eher
ist es der Gegensatz von Unikat und Serie, der die beiden Disziplinen nach der industriellen Revolution ausdifferenzierte. Thonets
Sessel Nr. 14 hatte bereits im Jahr 1910 eine Auflage von 50 Millionen. Das unbequeme Objekt wurde zur eigentlichen Sitzmaschine der Moderne, die funktionale Logik vorformatierter
Vierkanthölzer und ihre maschinelle Montage verband. Der Sessel
Nr. 14 wurde als Serienprodukt zwischen 1859 und 1930 nahezu
unverändert hergestellt. Welche Architektur könnte das von sich
behaupten?
Industrielle Herstellung prägt das Design, eine Mischung aus
Handwerk und industrieller Baumethodik die Architektur – bislang
zumindest. Denn der Computer ändert die Spielregeln. Grenzen
der Gestaltungsdisziplinen lösen sich auf. Digitaler Entwurf, Rapid
Prototyping und computergesteuerte Herstellung unterminieren
die traditionelle Trennung von Unikat und Serie. Das Einzelstück
entsteht heute – anders als Adolf Loos meinte – mit gleichem
Aufwand wie die Serie. Ist Gestaltung plötzlich doch nur eine
Frage des Maßstabs?
Unsere Welt prägen weniger megalomanische Bauten als intelligente Interventionen, namenlose Kioske, Ticketautomaten, Bushaltestellen, Toilettenanlagen, Litfaßsäulen, Imbissstände und
Touristeninformationsschalter. Mikroarchitekturen, jene oft mobilen
und autarken Bauten, klinken sich in Infrastruktur ein wie Handys
in Telekommunikationsnetze: unsichtbar, unaufdringlich und doch
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hoch effizient. Kleine Bauten nutzen sie und füllen sie mit Inhalten,
sie bieten, obwohl selbst Teil der Hardware, einen Ausblick auf
die Software, die es braucht, so komplexe Gebilde wie die Stadt
mit Leben zu erfüllen. Kleinstarchitekturen und mobile Bauten
zeigen: Es gibt fließende Übergänge zwischen Architektur und
Design. Je nach Perspektive entstehen Objekte im Raum oder
begehbare Raumobjekte.
Auf dem Tisch die ganze Bauwelt
Wo endet eigentlich Design und wo beginnt Architektur? Alessi
gehört nicht zu jenen Firmen, die im Verdacht stünden, darauf
tiefgreifende Antwort zu geben. Die Italiener schufen ab 1979 lieber Fakten mit der Kollektion »Tea & Coffee Piazza«, für die sie
zunächst die Heroen der Postmoderne verpflichteten. Michael
Graves, Hans Hollein, Charles Jencks, Richard Meier, Alessandro
Mendini, Paolo Portoghesi, Aldo Rossi, Stanley Tigerman, Oscar
Tusquets, Robert Venturi und Kazumasa Yamashita entwarfen
die auf 99 Exemplare limitierte erste Serie aus silbernen Tee- und
Kaffeeservicen samt Milchkännchen, Zuckertopf und Tablett. Hinter dem Projekt stand Alessandro Mendini, dem Grundsätzliches
vorschwebte.
Sitzgruppe »Circle« aus vier Teilen, 2005; UNStudio fü r Walter Knoll
Einzelsessel »MYchair«, 2008; UNStudio fü r Walter Knoll
Mendini ging es um mehr als nur schicken Hausrat: Er wollte ein
tragbares Architekturmanifest, das Bilder schafft und keine Ideologie. Dazu musste er Häuser und Plätze, die seiner Ansicht nach
jahrzehntelang auf reinen Funktionalismus reduziert worden waren, wieder reemotionalisieren. Miniaturisierung und häusliche Mikroarchitekturen kamen auch dem Hersteller Alessi zupass, der
sich gerade zum Produzenten der Postmoderne und ihrer rhetorischen Figuren aufschwang. Wie problematisch der Ansatz aber
war, Produktdesign als Experimentierfeld für architektonische Ideen und Konzepte auszugeben, zeigt die ebenfalls von Mendini
kuratierte Kollektion »Tea & Coffee Towers«. Sie vertrat eine Architektengeneration4 zwischen Blob und Dekonstruktion, die
sichtlich unbefangener mit den Gegensätzen von Theorie und
Praxis, klein und groß, Spiel und Wirklichkeit umging. Die heute
gefragten Sammlerstücke führen vor Augen, wie sehr Bauen und
Design im Werk vieler Architekten zusammenklingen. Wer etwa
Ben van Berkels »Tea & Coffee Towers« sieht, computergenerierte
Freiformen für den Esstisch, ist sich nicht mehr sicher, ob auf
dem Tisch nicht doch Miniaturarchitektur steht. Die Entwurfsmethode bestimmt das Produkt; CAD-Programme für Freiformflächen kamen bereits in verschiedenen Projekten von UNStudio
zum Einsatz, besonders im gefeierten Mercedes Benz-Museum,
das Hanno Rauterberg in der ZEIT gar als Zeichen der Digitalmoderne feierte.5 Sind Kunstmuseum und Kaffeekanne also Verwandte im Geiste? Trotz gemeinsamer Basis nutzen Architekten
und Designer funktional sehr unterschiedliche CAD-Programme
um Objekte zu generieren. Wie auch immer, die Digitalmoderne
öffnet neue Wege, sie fragt nicht mehr nach Unikat oder Serie,
sie kennt nur ein Kriterium: gute oder schlechte Gestaltung.
Ihre Herkunft aus dem Rechner können auch Möbelentwürfe von
Zaha Hadid nicht verbergen. Sie erscheinen geomorphologisch
in Name und Form. Die Sofaentwürfe »Glacier« und »Moraine«
für Sawaya & Moroni beispielsweise – dreidimensionale Vektorgrafiken oder vielmehr Designkunst für das traute Heim – gleichen
Karambolagen, gestalterischen Unfällen im Wohnzimmer. Hadids
programmatische Auflösung von Form und Funktion im Großen
findet im Kleinen keine überzeugende Entsprechung, ebensowenig gelingt eine Neuerfindung des Wohnens im digitalen Zeitalter. Wesentlich pragmatischer zeigt sich UNStudio mit Ben van
Berkels modularer Sofalandschaft »Circle« für Knoll, eine flexible
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Sitzgruppe aus sechs Elementen, die immer neue Kombinationen
aus konvexen und konkaven Formen bilden.
Es lebe der Leichtsinn
Ende des letzten Jahrhunderts formulierte der italienische Schriftsteller Italo Calvino sechs Forderungen für die Zukunft: Leichtigkeit, Schnelligkeit, Genauigkeit, Anschaulichkeit, Vielschichtigkeit
und Konsistenz. Die vielzitierten »Sechs Vorschläge für das nächste Jahrtausend«6 gehen über eine literarische Bestandsaufnahme
weit hinaus. Calvino lieferte die Blaupause für unser Leben, die
sich schon bald in designtheoretischen Ansätzen wiederfand.
Calvino forderte eine »Leichtigkeit der Nachdenklichkeit«7, einen
»schwerelosen Ernst«8, noch bevor Begriffe wie Nachhaltigkeit
die Debatten prägten.
Leichtigkeit umschreibt ziemlich genau das, was Richard Horden
antreibt: weg von den massiven Bauten der Vergangenheit, hin
zu flexiblen Formen, die sich niemandem aufzwingen, am wenigsten der Natur. »Touch the earth lightly«, lautet das Motto von
Horden, der an der Technischen Universität München den Lehrstuhl für Gebäudelehre und Produktentwicklung bis 2010 innehatte. »In Zukunft«, prophezeit Horden, »müssen wir lernen, mehr
mit erheblich weniger Aufwand herzustellen.«9 Wie flexibel und
zugleich belastbar kann man bauen? Und wie viel Material braucht
eigentlich eine Wetterstation, ein Bootshaus oder ein Ateliergebäude? Ziemlich wenig, wenn man auf die Prototypen schaut,
die Horden zusammen mit den Studenten entwickelt hat. Die Arbeiten erinnern an Jachten, die mal kurz vor Anker gegangen
sind, oder an verwegene Kreuzungen aus Zelt und Surfbrett.
»Cliffhanger« heißt eine Plattform aus etwas Kunststoff und Metall.
Wie ein Schwalbennest klebt sie an einer Steilwand über dem
Gardasee und dient Seglern und Kletterern als Ort zum Ausruhen,
Sonnenbaden und Beobachten. Wer genug hat von spartanischen, auf das Minimum reduzierten Konstruktionen, ist mit dem
»Sky Motel« besser bedient. Die aerodynamisch geformte Aluminiumschlange hängt direkt unter der Brennerautobahn, zumindest in der Simulation. In über 70 m Höhe bietet die Raststätte
einen phantastischen Blick auf die Alpen, während sich darüber
der Schwerlastverkehr über den Pass quält. »Es geht immer mit
weniger Material«, meint Horden. Wie oft habe er angehende Architekten gefragt: »Wie schwer ist das?«, um einen überarbeiteten,
eleganteren Entwurf zu erhalten.
Wie eine solche Architektur konkret aussehen kann, zeigt seit
November 2005 das »O2 Village« inmitten der Studentenstadt
Freimann. Das Münchner Studentenwerk ließ eine Miniatursiedlung aus zunächst sieben kompakten Wohnwürfeln errichten.
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Das Innenleben des gerade 6,50 m2 großen »micro compact
home« von Horden, Cherry, Lee Architects aus London und
Haack + Höpfner Architekten aus München lässt sich dank versenkbarer und flexibler Möbel im Handumdrehen umbauen. Das
mobile Wohnmodell bietet den Studenten in einer Stadt mit wenig
bezahlbarem Wohnraum eine kostengünstige Alternative.
Das Leichte wirkt schwer nach in der Bauwelt, als subversive
Botschaft, Ressourcen anders, nämlich intelligenter einzusetzen.
Ephemere Architekturen, die genau dann entstehen, wenn sie
gebraucht werden und wie Jahrmarktsbuden oder Zeltstädte
wieder verschwinden, haben die Chance, ein zen-trales Diktum
der Moderne einzulösen: Weniger ist tatsächlich mehr. Oder wie
Calvino meinte: »So nähern wir uns auf unserem Kübel reitend
dem neuen Jahrtausend, ohne Hoffnung, dort mehr vorzufinden
als das, was wir selber dort hinzubringen vermögen. Beispielsweise durch Leichtigkeit (...).«10
Welches Minimum? Kleinstarchitekturen zum Wohnen
Shigeru Ban, beheimatet in Japan, wo Kleinststrukturen, die
jede Nische besetzen, das Straßenbild von Millionenstädten wesentlich prägen, ist weltweit bekannt geworden mit seinem japanischen Pavillon für die Expo 2000 in Hannover. Zusammen
mit Frei Otto hatte Ban ein Geflecht von Papprollen entworfen,
die bis zu 40 m lang und 12 cm dick sind. Über Steckverbindungen sind sie zusammengefügt und untereinander mit Polyesterbändern verschnürt. Ein speziell imprägniertes Gewebe aus
Textilien und Papier bildet die Dachhaut. Dass der Japaner nach
dem gleichen Prinzip für das UN-Hochkommissariat bereits in
Ruanda Flüchtlingsunterkünfte errichtet hatte, ging angesichts
des spektakulären Expo-Baus unter. 50 Prototypen hatte er getestet, alle aus Papprohren, die insbesondere Termiten widerstehen mussten. Ban ersann eine Konstruktion aus vorgefertigten
Plastik-Steckverbindungen, über die Planen als Wind- und Wetterschutz gezogen wurde. Ein verwandtes System hatte Ban
1994 bereits nach dem verheerenden Erdbeben von Kobe eingesetzt. Auf ausgedienten und mit Sand gefüllten Bierkästen
entstanden Notunterkünfte aus vertikalen Pappröhren, Materialien, die kaum mehr als 2000 Euro pro Einheit kosteten und
leicht zu entsorgen waren.
Bisweilen ist der Krieg doch Vater aller Dinge. Das Militärzelt
»Eureka RDS« (Rapid Deployable System) von Johnson Outdoors
– nach eigenen Angaben das augenblicklich am schnellsten zu
entfaltende Notzelt der Welt – ist ein kleines großes konstruktives
Wunder. Das knapp 10 m lange Notzelt lässt sich von vier bis
fünf Helfern in nur 14 Minuten aufbauen. Möglich macht dies ein
faltbarer Aluminiumrahmen, der selbst gerade 315 kg wiegt,
maßgeblich entwickelt von Chuck Hoberman. Er koppelt Scherensysteme zu dreidimensionalen Tragwerken, die sich räumlich
entfalten lassen. Daraus entstanden auch die kinetischen Spielzeuge, die durch schieben, ziehen und drehen zu dreidimensionalen Objekten werden.
In Zentraleuropa ist von solch souveränem Umgang mit dem Minimum wenig zu spüren. Bauen ist eine ernste Angelegenheit,
eine Sache von Normen und Vorschriften, von Abstandsflächen
und bewährten Standards. Kein Wunder, dass Mikroarchitekturen
hier einen Grad von Perfektion erreichen, der weit über das Pragmatische, weit über das Notwendige hinausgeht.
Als der Münchner Konzeptkünstler Stefan Eberstadt 2004 das
Rucksackhaus vorstellte, das wie eine kubische Amöbe an ein
vorhandenes Haus andockt und dessen Infrastruktur mitnutzt,
war das Interesse groß. Selbst Boulevardzeitungen stürzten sich
auf den Exoten unter den Häusern, ohne das subversive Element
dieses 2 t schweren parasitären Baus wahrzunehmen. Im Grunde
hatte Eberstadt die Prinzipien seiner Kunst – schwarze Durchbrüche und Weißflächen – in die dritte Dimension übertragen
und einen Kunstkubus geformt, der hoch über dem Bürgersteig
mehr an ein perforiertes Blech erinnerte als an ein schwebendes
Zimmer. Je nach Perspektive wurde das Rucksackhaus denn
auch als Kunststück, bewohnbare Skulptur oder Antwort auf urbane Bedürfnisse nach Veränderung und Transformation wahrgenommen. Fast fünf Stunden dauert es, bis das Rucksackhaus
an einer vorbereiteten Fassade andockt. Ein Autokran hievt die
Box, ein mit Schichtholzplatten und Birkensperrholz verkleideter
Stahlrohrkäfig, in die Höhe und befestigt sie über vorgebohrte
Löcher in der Fassade. Das alleine würde zur Fixierung nicht reichen. Zwei Stahlseile zurren den durch Fenster an allen Seiten
gelochten Wohnparasiten über Umlenkrollen an der rückwärtigen
Fassade fest. Die Fensteröffnungen im Boden aus 2,5 cm starkem
absturzsicherem Acrylglas. Das ausgefallene Konzept brachte
es bis zur Architektur- biennale nach Vendig, getreu dem Motto
des deutschen Pavillons von 2006 »Convertible City – Verwandelbare Stadt«.
Schutzbauten nach dem Erdbeben in Ruanda, 1998; Shigeru Ban Architects
Infrastruktur zwischen Architektur und Kunststücken
An der Grenze von Architektur, Kunst und Design tut sich etwas.
In bester Tradition von Tee- und Lusthäusern zeigen die alljährlichen Pavillons der Serpentine Gallery längst nicht nur den Stand
der Baukunst, sie beschreiben die ästhetischen Parameter unseres guten Geschmacks. Die Experimente verbindet oft nur eines: Sie sind nicht von Dauer, und diese Freiheit verleiht den
temporären Pavillons eine Durchlässigkeit, wie sie sonst schwer
17
zu finden ist, durchlässig vor allem in Richtung Kunst und Design.
Als der Soziologe Lucius Burckhardt 1981 ketzerisch bemerkte,
Design sei unsichtbar, schreckte er die festgefügte Welt der Gestaltung auf. Der ehemalige Dozent an der Ulmer Hochschule für
Gestaltung argumentierte systemtheoretisch. Er wollte sich nicht
damit abfinden, einen Kosmos mehr oder weniger gut gestalteter
Dinge zu kritisieren, eine nach Gegenständen eingeteilte Welt, er
lenkte den Blick auf dahinterliegende Strukturen. Statt sich also
auf das Design eines Autos zu beschränken, nahm er das Phänomen Mobilität ins Visier. Burckhardt war überzeugt, dass Objekte ihre eigentliche »Gestalt durch die Interaktionen des
Entwurfsprozesses«11 erhielten. Dass Design »eine unsichtbare
Komponente hat, die institutionell-organisatorische, über welche
der Designer ständig mitbestimmt, die aber durch die gängige
Art der Einteilung unserer Umwelt im Verborgenen bleibt«, will
keiner mehr bestreiten. Das Unsichtbare der Versorgungsinfrastruktur ans Licht zu holen, mag ein weiterer Antrieb der Gestalter
sein, wenn sie sich mit Reglerstationen einlassen, mit Tankstellen,
Kiosken und Pavillons. Damit treten sie in Wettstreit mit einer anderen Profession, die sich der Gestaltung von Alltagsgütern verschrieben hat, den Industriedesignern.
Architektur wie aus der Spritzgussmaschine, vergrößerte Designteile, die zufällig begehbar, bewohnbar sind. Genau das zeigte
Rem Koolhaas 2006 mit seinem »Serpentine Gallery Pavilion« in
London. Kein solider Bau stand da, sondern eine luftige Erscheinung. Das Dach, ein Heliumballon, schwebte über dem 5 m hohen
Sockelgeschoss aus Polycarbonatwänden. Der flexible Luftraum
veränderte sich mit dem Wetter. Bei Wind und Kälte sackte der
Ballon in sich zusammen und isolierte das Erdgeschoss zusätzlich.
Wand und Ballondach dienten zudem als Projektionsflächen für
Lichtinstallationen und Filme. So entwarf der niederländische Architekt eine bewegliche Litfaßsäule, einen Informationsballon, der
nicht nur seinen Vorgängern Paroli bot, sondern auch dem Duo
Olafur Eliasson und Kjetil Thorsen. Diese errichteten ein Jahr später
einen Illusionsraum, der zwar aus Stahl und dunkel gebeiztem
Sperrholz bestand, aber seine Dimensionen vor den Zuschauern
immer wieder aufs Neue verbarg. Temporär, experimentell und
alles andere als solide, so reizten generell viele der Pavillons die
Sinne ihrer Besucher. Dabei stehen sie nicht allein. Offenbar beleben Grenzüberschreitungen die einzelnen Gattungen.
In der Designtheorie des 20. Jahrhunderts erweist sich die Frage
von Inhalt und Form, von Technik und Hülle immer wieder als
problematisch. Raymond Loewy, begnadeter Stylist, der etwa
die Shell-Muschel und das Verpackungsdesign von Lucky Strike
entworfen hat, beschreibt seinen ersten großen Auftrag, den
Gestetner-Vervielfältiger (einen Matritzen-Kopierer) zu modernisieren, in seinem Erfolgsband »Hässlichkeit verkauft sich
schlecht« wie folgt: »So beschloss ich, mich auf eine Amputation
der vier Beine und auf plastische Chirurgie am Körper zu
beschränken.« Loewy propagiert ein »face-lifting«: »[Ich würde]
einfach all die kniffligen Maschinenteile in eine saubere, wohlgeformte und leicht abzunehmende Hülle einkapseln. Dann würde
ich das Rad, die Kurbel und das Tablett neu entwerfen. Das
Ganze würde schließlich auf vier schlanke, aber feste Beine gesetzt, munter angemalt und in das Geschäftsleben zurückgeschickt werden.«12 Was aber, wenn die Maschinerie so groß
wird, dass ihre Verkleidung ein Stück Architektur hervorbringt?
Deffner Voitländer Architekten aus Dachau nutzten die Gestaltung
einer Gasübergabestation der Stadtwerke für ein interessantes
Experiment: die Verkleidung, die verhüllt und zugleich enthüllt.
Wer die Gasübergabestation mit ihrer zitronengelben Hülle aus
18
glasfaserverstärktem Kunststoff sieht, deren Abgasschläuche
aus dem Dach wuchern, erlebt Technik zum Anfassen: Rohre,
Stangen, Schalter und Ventile ziehen sich als technische Zeichnung um die Außenflächen. Die »Blackbox«, das geheimnisvolle
Innenleben der Technik, haben die Architekten auf die Gebäudehülle projiziert. Nachts leuchtet die Station von innen wie eine
überdimensionale Laterne. Steht hier nun ein unverhältnismäßig
großes Stück Design? Oder doch »nur« Architektur? In jedem
Fall ist die Frage der Hülle für die Beantwortung solcherlei Grenzgängerei entscheidend. Sie ist selbstreflexiv und pragmatisch,
zudem preiswert. Loewy jedenfalls konnte ästhetischen Entscheidungen immer eine pragmatische Seite abgewinnen, eine
Entwurfslogik vorführen, die selbst für die Gasübergabestation
gültig scheint: »Die Hülle verbarg nicht nur all die kleinen Vorrichtungen, die vorher freilagen, sondern hatte auch noch andere
Vorteile. Solange die Einzelteile sichtbar waren, mussten ihre
Oberflächen bearbeitet, vernickelt und handpoliert werden. Und
das waren sehr kostspielige Arbeitsgänge.«13
Große Utopien mit wenig Material
Am ehemaligen Stuttgarter Institut für Leichte Flächentragwerke
wandelte sich unter Frei Ottos Leitung der Architekt zum Wissenschaftler, um in Versuchsreihen beispielsweise die Oberflächenspannung von Seifenlaugen zu erforschen. »Der moderne
Architekt«, forderte Frei, »muss das Beste und Passendste nehmen, gleichgültig, woher es stammt. Er muss erfinden, experimentieren, entwickeln und forschen.«14 Gleich ob mechanisch
vorgespannte Membranen, krakenähnliche Schutzdächer, die bei
Open-Air-Veranstaltungen Schutz bieten, Seilnetzkonstruktionen,
die mit minimalem Aufwand große Flächen überspannen, oder
Pneubauten – die Suche nach minimaler Architektur ist Frei Ottos
Berufung. So entstanden nicht nur Megaprojekte wie 1971 die
Projektstudie »Stadt in der Arktis« oder 1972 die Olympischen
Sportstätten in München, sondern so elegante Miniaturarchitekturen wie zehn Bühnenschirme für die Konzerttournee von Pink
Floyd 1976, die zu den subtilsten Architekturen der 1970er-Jahre
zählen: Schirme wie Pfifferlinge, die an langen Stengeln nach
oben wachsen und sich langsam entfalten.
»Don’t fight forces, use them« – kämpfe nicht gegen Kräfte, nutze
sie – war ein Grundsatz von Frei Ottos amerikanischem Pendant,
dem Tüftler und Universalgelehrten Richard Buckminster Fuller.
Ob dieser nun das Bild vom »Raumschiff Erde« erfand oder das
»Dymaxion-Prinzip«15 vermarktete, Buckminster Fuller brachte
das Branding und Marketing seiner ganzheitlichen Designphilosophie gleich mit: »To do more with less«16 wurde zum geflügelten
Wort. Nicht nur das, Buckminster Fuller setzte es im schwebenden »Dymaxion House« um, das wie ein Segelschiff von einem
mittigen Mast abgespannt war.
Buckminster Fuller sei glücklicherweise kein Architekt, begann
Harvey W. Corbett, Vorsitzender der Architectural League, am 9.
Juli 1929 einen Diskussionsabend über das »Dymaxion House«.
»Er ist auch kein Ingenieur. Er hat nichts von dem uns Bekannten.«17
Corbett war durchaus angetan von Buckminster Fullers Ansatz.
Er sähe »keinen Grund, warum Häuser nicht in Großserie produziert
werden sollten wie andere Alltagsgüter«18, fuhr er fort. Nichts davon
trat ein. Buckminster Fuller aber wirkte weiter – als Lehrer.
Er errichtete Tragwerke aus Aluminium, Holz, Pappe oder Bambus. Acrylglasscheiben machten Kuppeln zu ultraleichten Lichtinstallationen. Auf der Weltausstellung 1967 in Montreal bewiesen
seine geodätischen Dome und Frei Ottos Membrandächer, wie
klein die Welt geworden war. Mit ihnen lieferten sich Alte und
Neue Welt einen regelrechten Wettkampf der Konstruktionskon-
Aufbausequenz Militärzelt »Eureka RDS« (Rapid Deployable System), 2006;
Chuck Hoberman fü r Johnson Outdoors Eureka Brand
19
Montage und Befestigung des Rucksackhauses im Rahmen einer Installation fü r die plan05 in Köln, 2005; Stefan Eberstadt
zepte. Hier die gewaltige geodätische Weltkugel der Amerikaner
aus kurzen Stäben, die an den Kreuzungspunkten verbunden
waren, zu Polyedern wuchsen und schließlich von einer Kunststoffhaut überspannt wurden. Dort eine künstliche Landschaft,
ein wogendes Zeltdach aus Stahlseilen und transluzentem Polycarbonat. Technologie, Architektur und Ingenieurskunst verschmelzen zu immer neuen, fantastischen Leichtbauten.
Was ist aus den blubbernden Utopien der 1960er-Jahre geworden? 120 t Wasser gurgeln um den Fuß der von dem Unternehmen Festo konstruierten Pneuhalle Airquarium des Industriedesigners Axel Thallemer. Der prall gefüllte Ring verleiht der
Kuppel Standfestigkeit. Himmelblau schimmert ihr Gewebe aus
Kunststoff. Keine Stützen, nirgends. Nichts als Luft trägt die 8 m
hohe Halbkugel; über eine Schleuse gerät man in das Innere.
Ihre Membran wölbt sich so elegant nach oben, dass man der
Linie unwillkürlich folgt. Airquarium fügt Wasser und Luft so
selbstverständlich in den Kanon der Baustoffe, als wären sie
Holz oder Stein. Mehr noch: Sie werden zu Katalysatoren der
reinen Formgebung, in der Konstruktion und Hülle – Haut und
Knochen des Gebäudes – zusammenfallen. Inspiration für die
Pneuhalle boten Blasen, die über ihre gespannte Haut gleichmäßig
Lasten abtragen. Auffüllen und Haustechnik anschließen – fertig
ist die mobile Ausstellungs- und Veranstaltungshalle. Zwei Schritte,
die eher an die Inbetriebnahme eines Sodageräts denken lassen
als an ein Stück Architektur. Genau darin liegt ihr Reiz.
Das Große im Kleinen
Das Große verliert sich gern im Kleinen, Architekten zeigen als
20
Totalgestalter eine Vorliebe für überschaubare, scheinbar banale
Aufgaben. Wenn heute die Grenzen zwischen Bauen und Industriedesign verwischen, hat das ganz pragmatische Gründe: Beide
Professionen arbeiten mit den gleichen Werkzeugen, mit CADProgrammen sowie CNC- und Rapid-Prototyping-Produktion. Der
Graben zwischen Einzelstück und Serie schwindet, dafür erhöht
sich der Wettlauf der Ideen, gleich, aus welcher Ecke sie kommen.
Im »Design-Lexikon Deutschland« stehen sie inzwischen einträchtig nebeneinander: Peter Behrens und Dieter Rams, Walter Gropius
und Luigi Colani, ausgebildete Designer, Künstler und Aerodynamiker, durch Zusätze wie »Architekt und Produktdesigner« oder
»Architekt, Möbel- und Produktdesigner« charakterisiert.
Wenn Mikroarchitekturen tatsächlich im Grenzbereich zwischen
Design, Kunst und Bauwerk anzusiedeln sind und eine Einteilung
zugleich eine Frage des Blickwinkels wird, drängt sich eine andere
Perspektive auf, die verdeutlicht, was Ausstellungsstück ist, was
Wohnparasit oder Wohncontainer: ihre gesellschaftliche Relevanz.
Mikroarchitekturen mögen in Mitteleuropa hochtechnisierte temporäre Lösungen für konkrete Anforderungen sein, in der sogenannten Dritten Welt jedoch Lebensnotwendigkeit, geschickte
Improvisation all derer, die sich ein echtes Haus nicht leisten können. Wo beginnt Architektur? Diese Frage stellt sich bekanntlich
nicht nur bei der Urhütte, sie setzt vor allem dort an, wo es um
das Minimum von Wohnen geht. Heißt das ästhetische Prinzip
einer übersättigten Wohlstandsgesellschaft Reduktion, so geht es
bei vielen Notsiedlungen ums nackte Überleben. Zwischen hochpreisigem Minimalismus und purer Not pendeln bemerkenswerte
Lösungen, raffinierte Mikroarchitekturen für jeden Kontext, unabhängig von den Mitteln, die in ihre Entstehung geflossen sind.
Gasü bergabestation, Dachau, 2004; Deffner Voitländer Architekten
Gekürzter Auszug mit freundlicher Genehmigung aus: „im DETAIL: MIKROARCHITEKTUR“, Christian Schittich (Hg.), Edition Detail (siehe auch Rezension auf S. 25)
10
Ungers, Oswald Mathias: Mass. Zahl. Proportion. In: O. M. Ungers – Architekt.
14
20
ebd., S. 11
15
30
Venturi, Robert; Scott Brown, Denise; Izenour, Steven: Lernen von Las Vegas.
16
40
Neologismus aus Dynamik und Maximum
Vgl. die Betrachtungen von Joachim Krausse. Krausse, Joachim: Buck-
Zur Ikonographie und Architektursymbolik der Geschäftsstadt. Basel 1978
minster Fullers Vorschule der Synergetik. In: Buckminster Fuller, Richard:
Will Alsop, Wiel Arets, Gary Chang, David Chipperfield, Denton Corker
Bedienungsanleitung fü r das Raumschiff Erde und andere Schriften.
Dresden 1998, S. 213 – 306
Marshall, Dezsö Ekler, Massimilliano Fuksas, Future Systems, Zaha Hadid,
Toyo Ito, Tom Kovac, Greg Lynn FORM, Alessandro Mendini, Morphosis,
17
SANAA und UNStudio.
50
Rauterberg, Hanno: Barock aus dem Rechner. In: DIE ZEIT Nr. 45 /2005
60
Calvino, Italo: Sechs Vorschläge fü r das nächste Jahrtausend. Mü nchen 1991
70
ebd., S. 25
80
ebd., S. 37
Buckminster Fuller, Richard: Your Private Sky: Diskurs. Hrsg. von Joachim
Krausse und Claude Lichtenstein. Baden 2001, S. 90
MVRDV, Juan Navarro Baldeweg, Jean Nouvel, Dominique Perrault,
90
Bach, Klaus; Burkhardt, Berthold; Otto, Frei: Seifenblasen. Forming Bubbles
(IL 18). Stuttgart 1987, S. 11
Stuttgart 1994, S. 10
18
ebd.
Herwig, Oliver: Muskelbepackte Luftnummern. Leichtbaukonzepte gewinnen in der Architektur immer mehr an Bedeutung. In: Frankfurter Rundschau
27.09.2003
10
11
ebd. [6], S. 48
Burckhardt, Lucius: Design ist unsichtbar. In: Design ist unsichtbar. Hrsg.
von Helmut Gsöllpointer, Angela Hareiter und Laurits Ortner. Wien 1981, S.
13 – 20
12
Loewy, Raymond; Weseloh, Hans Achim: Hässlichkeit verkauft sich
schlecht. Die Erlebnisse des erfolgreichsten Formgestalters unserer Zeit.
Dü sseldorf 1953, S. 73 – 81
13
ebd.
21
22
artefakt
Total verklemmt
Clamp-a-Leg von Designer Jorre van Ast stach an Qubique und Neue Räume
gleich ins Auge: das hölzerne Tischbein, welches in eine einfache Metalleinspannung gedreht ist, ermöglicht die schnelle Umwandlung einer Platte zu
einer Arbeitsfläche. Clamp-a-Leg ist materialsparender als ein Gestell, lässt
sich gut verschicken, lagern und aufbauen. Das Klemmenprinzip ist logische
Konsequenz aus van Asts „Clampology Project“, für das er unterschiedlichste
Klemmlösungen wie Klemmbücherstützen, Klemmgarderobenhalter oder
Klemmkerzenständer entwarf. Die Tischbeine sind kompakter als jede Alternative und lassen kreativen Spielraum für den Nutzer, denn sie können individuell mit jeder Arbeitsplatte verbunden werden, z.B. einer alten Tür. [RC]
de vorm | www.devorm.nl
Twoinone: form follows emotion
Das Basler Duo Thismade scheut sich nicht, mit seinem Schaukelpult zwei
vermeintliche Widersprüche zu einem neuartigen Möbelstück zu vereinen:
schaukelnd schreiben, lesen oder malen. Wer weiß, vielleicht ist Lernen im
Schaukel-Flow ja sogar effektiver und statisches Sitzen ist ohnehin schlecht
für den Rücken. Das Schaukelpult ist in zwei Größen erhältlich, als Version
für verspielte Erwachsene und als Kindermöbel. Thismade entwickelt und produziert Möbel oder kleinere Dinge, die auf intelligenten, innovativen und oft
radikalen Überlegungen beruhen und schön, funktional und perfekt verarbeitet
werden. Die Einzelstücke und Kleinserien können direkt auf der Website von
Thismade bestellt werden. [RC]
Tadelloser Pop-Up-Schrank
Diese einfache und wunderschöne Konstruktion aus zwei massiven Eichenboxen ist von Übersee-Schrankkoffern des 19. Jahrhunderts inspiriert. Geöffnet enthüllt „Trunk“ Regale, Auszüge, einen aufklappbaren Spiegel und ein
organisches Hutgestell, wo sich bei anderen Schränken schnöde Kleiderstangen befinden. Weil er einen so schönen Rahmen für die von ihm aufbewahrten
Dinge schafft, nutzt das französische Modelabel Kitsuné ihn als Pop-up Store
bei einem temporären Engagement bei BARNEYS, New York. Mit modifiziertem
Innenleben ist der Schrank auch als Bar namens „Drunk“ erhältlich. Die junge
Designerin Gesa Hansen studierte an der Bauhaus-Universität Weimar und
arbeitet nun von Paris aus für ihr Label „The Hansen Family“. „Trunk“ ist direkt
bei thehansenfamily.com bestellbar.
Foto: Nathalie Mohadjer
Alle Fotos: Hersteller
THISMADE | Breisacherstr. 86 | CH-4057 Basel | www.thismade.ch
23
500 MAL KOMPAKT.
PLATZSPARENDE MÖBEL UND OBJEKTE FÜR KLEINE RÄUME
Jennifer Hudson | DVA | dt. | 256 S. | 29,95 EUR | 40,90 SFr
Platz ist in der kleinsten Hütte, vorausgesetzt, man weiß den vorhandenen Raum richtig zu nutzen. Jennifer
Hudson zeigt, wie es geht. Auch aus einer winzigen Single-Wohnung kann man etwas machen. Das Buch
stellt 500 ebenso pfiffige wie trendige Design-Ideen vor, die beim Platzsparen helfen. Praktisch: die Internetadressen der Herstellerfirmen werden gleich mitgeliefert. Hudsons Geheimrezept lautet: Multifunktionalität. Stühle lassen sich stapeln und Betten dienen tagsüber als Sofas. Andere Möbel machen tote
Ecken – Treppen oder Dachschrägen – nutzbar. Spiegel können helfen, den Raum optisch zu vergrößern.
Entscheidend auch die richtige Beleuchtung. Die Autorin ruft dazu auf, die Lebensgewohnheiten zu überprüfen und sich auf wenige Stücke zu beschränken. Weniger ist mehr. Aber beim Design muss man
trotzdem keinerlei Abstriche machen. [WEI]
text
DIE ODYSSEE. EIN POP-UP-BUCH
Sam Ita | Knesebeck | dt. | 16 S. | 29,95 EUR | 43,50 SFr
In den 1960er Jahren wurde versucht, Kindern und Jugendlichen mit den
„Illustrierten Klassikern“ Werke der Weltliteratur in Comicform nahezubringen.
Das Rezept funktioniert bis heute. Und so legt auch der Knesebeck Verlag
seit einiger Zeit Literaturklassiker als Comic vor. Doch um gegen Kino und
Game Boy bestehen zu können, muss man sich heute schon etwas einfallen
lassen. Die Lösung: ein Buch mit special effects. Sam Ita hat aus den Irrfahrten
des Odysseus ein wunderbares Pop-Up-Buch gemacht. Der Autor beschränkt
sich dabei auf die Schlüsselszenen der antiken Heldensaga und präsentiert
den Klassiker kindgerecht im Funny-Stil. Die Hand des bösen Zyklopen Polyphem greift nach dem Leser, dreidimensionale Meeresungeheuer drohen
das Schiff unseres Helden zu verschlingen und Göttervater Zeus wirft mit
Blitzen. Kann Odysseus diese Gefahren meistern? [WEI]
IM DETAIL: MIKROARCHITEKTUR
Christian Schittich (Hg.) | Edition Detail | dt. | 176 S. | 69,90 EUR | 96,60 SFr
Das kleinste Hotelzimmer der Welt? Findet sich in Japan. Das Capsule Hotel in Kyoto gleicht einem
Schließfach und ist garantiert nichts für Leute mit Platzangst. Dann doch lieber das Beach House, das
trotz einem Grundriss von gerade einmal 3,52 x 7,52 Metern allen Luxus bietet. Noch ein bisschen
kleiner: die St. Benedikt Kapelle in Kolbermoor. Ein durchdachtes Gotteshaus en miniature, das trotzdem
seinen Zweck erfüllt. Christian Schittich stellt diese und andere kleine Gebäude vor. Vom Kiosk über die
Imbissbude bis zur Bushaltestelle. Die kompakten Bauten prägen unser Stadtbild und werden doch meist
übersehen. Zu Unrecht. Die Funktionsfähigkeit der Gebäude steht zwar im Vordergrund, aber dennoch
nutzen die Architekten oft den winzigen Spielraum für ungewöhnliche Entwürfe. Besonders chic: das futuristische Baumhaus „Loop Rendering“, für das man freilich schwindelfrei sein sollte. [WEI]
25
spezial
Hocker / stool /
tabouret
Das ultimative Kompaktmöbel
Man braucht ihn. Er passt überall hin. Er dient uns auch
als Beistelltisch, Kindermöbel, oder er kommt gleich als
Truhe daher. Er stört nicht. Denn er ist ein schönes Objekt.
Designer gestalten gerne Hocker, die Auswahl ist groß!
Stitching Concrete | Concrete Canvas | wasser- und feuerfest, UVresistent und stabil | Design: Florian Schmid | www.florian-schmid.com
Hocker P 101 in weiß | Sitzschale
Birke schichtverleimt, HPL weiß,
matt; Beine massives Eichenholz
geölt | Design: Brettgeschichten |
www.brettgeschichten.net
Hocker h45-senior – dreibeinig | Birkenschichtholz laminiert oder geölt, Metallverbindungen | Design: nachacht Berlin
| Hersteller: artificial jürgen j. burk | www.
nachacht.de | www.artificial.de
Aufbewahrungsbox AVANTO | Furnierschichtholz Kerto | Design: Jukka T. Tapio
| Hersteller: www.punkalive.fi | erhältlich
bei www.green-living-berlin.de
26
Klapphocker One_Shot.MGX | Polyamid 3D-Druck | Design: Patrick
Jouin | Hersteller: MGX by Materialise | www.mgxbymaterialise.com
Klapphocker Poly Prop | Design: Adrian und
Jeremy Wright | www.designwright.co.uk
Hocker Sewing | Birkenholz, Nylon | Design: Ryo Mitao + Design
Schwarzwaldhocker | Hocker mit Bollen aus Wollfilz
Soil | Hersteller: www.designsoil.jp
| Design: Doris Gassmann | Hersteller: Raumgestalt
| erhältlich bei www.seipp.com
Bamberger Hocker | Eisenblech geMultifunktionsobjekt Scalo | Leiterbox, Trittleiter, Hocker,
lasert, gekantet, verschraubt, pulver-
Beistelltisch, Regal | geformtes Schichtholz Esche natur,
beschichtet | Design: Stefan Eberstadt
innen Laminat | Design: Beoc | Hersteller: Cerruti Baleri |
erhältlich bei: www.connox.de
27
persona
Im Gespräch mit Prof. Stefan Diez
Stuttgart und seine
starke Infrastruktur
für Designer
Gute Gestaltung und Designförderung stehen im Mittelpunkt
der blickfang-Messe, die vom 9. bis 11. März wieder in Stuttgart (und vom 23. – 25. März in Basel) ihre Zelte aufschlägt.
Möbel, Mode und Schmuck der jungen Designszene werden
anlässlich des 20-jährigen Jubiläums mit neuen Inhalten auf
vergrößerter Fläche präsentiert. Kuratiert wird die Messe von
Stefan und Saskia Diez. Cordula Fröhlich sprach mit Industriedesigner Stefan Diez, Professor an der Staatlichen Hochschule
für Gestaltung Karlsruhe über aktuelle Tendenzen und Anforderungen an das Design der Zukunft .
Herr Diez, die blickfang-Organisatoren haben Sie bereits 2011
als „Kurator des Jahres“ für die internationale Designmesse gewonnen. Im Wiener MAK - Österreichisches Museum für angewandte Kunst I Gegenwartskunst fand der blickfangdesignworkshop statt, an dem Kreative der jungen internationalen Möbel-, Mode- und Schmuckszene die Möglichkeit hatten, für die
blickfangedition Objekte zu überarbeiten und weiterzuentwickeln.
Die ersten Stationen in Wien und Zürich sind bereits erfolgreich
über die Bühne gegangen, nun wartet der Standort Stuttgart auf
die Innovationen für 2012. Welche Tendenzen und Trends stehen
für dieses Jahr im Fokus der blickfang?
Prof. Stefan Diez; Foto: Robert Fischer
28
Generell kann man sagen, dass, bedingt durch die Möglichkeiten
junger Designer ihre Ideen selbst in Produkte zu übersetzen,
solche selbst entworfenen und selbst produzierten Produkte
Stuhl CHASSIS; Hersteller: Wilkhahn; © SDO
29
immer häufiger anzutreffen sind. Heutzutage ist man mit einem
Computer, einem FedEx und PayPal Account praktisch eigener
Produzent. Der Trend wird sich 2012 fortsetzen. Die starke Infrastruktur im Raum Stuttgart wird das noch verstärken.
Welche Eindrücke haben Sie in Wien und Zürich gewonnen,
die zu programmatischen Änderungen in Stuttgart führen?
Unser Beitrag wird in dieser Saison nicht zu programmatischen
Änderungen führen. So was braucht Zeit.
Gibt es regionale Besonderheiten, die gerade für Stuttgart sprechen?
Die Stuttgarter haben eine unglaubliche Infrastruktur und bilden,
im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Bayern, viel mehr
Studenten im Design aus.
Sie sind mit dem Designpreis 2012 der Bundesrepublik Deutschland in Gold für Houdini von e15 und in Silber für Chassis von Wilkhahn ausgezeichnet worden. Was bedeuten diese Preise für Sie?
Ich freue mich über die Auszeichnungen. Manche sind wichtig,
vor allem bei der Industrie, die sich oft lieber auf die Meinung
anderer verlässt.
Ihre Stuhlkreation Chassis ist in einer aus der Autoindustrie bekannten Space-Frame-Technologie entwickelt worden. Welche
Rolle spielen die Materialität der Rohstoffe und andere technische Features für Ihr Design?
Technik, Material und Verarbeitung können dazu beitragen, dass
für das Design neue Spielräume entstehen und der Hersteller
einen Grund bekommt, sich selbst mit Begeisterung auf ein
Thema einzulassen. Das führt zu Stolz und kann eine ganze
Firma hinter einem Projekt stehen lassen.
Für den Universalstuhl Chassis gelten wichtige Designkriterien.
Er ist stapelbar, multifunktional, minimalistisch und durch seine
modulare Vielfältigkeit auch nachhaltig. Sehen Sie in diesen Kriterien grundlegende Zukunftstendenzen?
Die Kriterien, die ich bei Chassis universeller anwendbar sehe,
sind seine Robustheit, die Recyclebarkeit durch Materialtrennung
und die Möglichkeit, das Produkt nach Jahren der Benutzung
reparieren und überholen zu können.
Erfüllen die Produkte der Jungdesigner, die auf der Blickfang in
Stuttgart ihre Produkte vorstellen, ebenso diese Kriterien?
Sicherlich ja, wobei das Besondere der meisten Aussteller eine
regionale Produktion ist, die an sich einen Wert darstellt und in
meiner Arbeit selten von Bedeutung ist.
So ist wohl ein Messebesuch unabdingbar! Sie selbst haben
sich bereits für renommierte Firmen wie Authentics, Bree,
Rosenthal oder Thonet einen Namen gemacht. Sie setzen auf
Teamwork und historische Recherche, um die Rolle der Transformation im Design zu optimieren. Welche weiteren Design-Interessen verfolgen Sie, wenn Sie für so vielfältige Sektoren des
Interiorbereichs tätig sind?
Für unterschiedliche Bereiche zu arbeiten bringt das Anfängerglück und den Vorteil der Überraschung mit ins Spiel.
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Stuhl «Leo» von Stefan Diez
Nicht zuletzt haben Sie auch mit dem Künstler Tobias Rehberger
zusammengearbeitet – wie wichtig ist für Sie die Schnittstelle zwischen Kunst und Design, wo würden Sie eine Grenze ziehen?
Tobias bestellt bei uns manchmal Möbel, die er für seine Projekte
benötigt. Darüber hinaus sind wir in seine Projekte wenig involviert, obwohl wir uns gut kennen und uns gelegentlich und zufällig in seiner Lieblingsbar in Frankfurt über den Weg laufen.
Natürlich birgt die Schnittstelle zur Kunst Möglichkeiten. Genau
wie die zum Grafik Design und zur Musik und Mode. Die Grenzen verschwimmen, was mich aber nicht stört und einmal eher
ein Problem für die Kunsthistoriker werden dürfte. Wir beschäftigen uns im Büro gerade selbst mit einem Projekt zum Thema
„Pre und Post Production“. Dazwischen liegt für mich Industriedesign. Wir machen das zusammen mit einer Galerie in München. Wir werden sehen, was dabei herauskommt.
Als Professor für Produktdesign an der HfG in Karlsruhe stehen
Sie in direktem Kontakt zu den Nachwuchsdesignern. Die Französin Charlotte Talbot wurde für „Les Grappes“ in Zürich mit
dem blickfang Designpreis in Gold ausgezeichnet. Welche Anforderungen an das Design der Zukunft im Kontext von Innovation, Umwelt und erneuerbaren Energien sind für Sie relevant?
Ich würde den Kontext gar nicht so vordefinieren. Mir liegt aber
sehr an der Schlüssigkeit in den Arbeiten der jungen Designerinnen und Designer. Und daran, dass gewisse Komplexitäten,
welche die aktuelle Situation mit sich bringt, auch berücksichtigt
werden. Man kann die Dinge also nicht isoliert betrachten.
Sie haben ein Hochschulprojekt in Kooperation mit BASF zum
Thema Solarthermie gestartet. Sehen Sie in diesem Zusam-
menhang Chancen auf Veränderungen hinsichtlich einer ökonomisch und ökologisch verantwortlichen globalen Lösung und
kann das Design darauf Einfluss nehmen?
Die BASF arbeitet an einem Material, welches Sonnenkollektoren in Zukunft freier gestaltbar machen wird. Somit ist es
denkbar, dass solche Kollektoren einen viel größeren Einfluss
auf das Stadtbild der Zukunft haben werden. Hier einen Ausblick zu schaffen, hier vielleicht zu einer neuen Utopie zu gelangen, ist Aufgabe von Designern, Architekten und Künstlern.
Ich hoffe, wir können die Resultate in Mailand auf dem Salone
präsentieren, wo unsere Schule, wie jedes Jahr, eine Ausstellung macht.
Da darf man wirklich gespannt sein! Ihr Design zeichnet sich
auch durch eine reduzierte Formensprache aus und Sie legen
Wert auf präzise Beobachtung (form follows function). Welche
Impulse sind für Ihr Design maßgebend?
Ich frage mich bei jedem Detail, ob es der Idee hilft oder unwichtig ist. Somit hat meine Arbeit etwas mit aufräumen zu tun.
Das Resultat versucht, mit wenig Ballast auf den Punkt zu kommen.
Auf der bodw (Business of Design Week) in Hong Kong waren
Sie gerade als Referent zugegen. Welche Anstöße konnten Sie
für den asiatischen Markt geben und haben die internationalen
Eindrücke Einfluss auf Ihr kreatives Schaffen?
Die HKBODW war ein großartig organisiertes Ereignis. Wir
haben neue Bekanntschaften geschlossen und alte vertiefen
können. Die meisten haben die Tage genossen, sich die Gedan-
ken von anderen Designern zeigen zu lassen, nur wenige sind
in die Rolle des Besserwissers geschlüpft. Ich selbst habe meine
Arbeit mit chinesischen Herstellern meist im Positiven im Gedächtnis behalten, lehne aber das politische Umfeld ab, weswegen ich versuche, unsere Produkte in Europa herstellen zu
lassen. Hinzu kommt, dass Innovationen in China nicht unbedingt in sicheren Händen sind, respektive, der Konkurrenz hierzulande schnell zur Verfügung stehen. Aber das ist ja allgemein
bekannt und Grund für so viele gleiche Produkte unterschiedlicher Marken. Langweilig, leider.
Sie haben sich einmal kritisch über den profitorientierten chinesischen Markt geäußert. Ist diese Einstellung für Sie immer noch
von Bedeutung?
Jeder Markt ist profitorientiert. Das machen die Chinesen auch
nicht anders als wir. Das besondere an der Zusammenarbeit
mit China ist, dass im Konsumgütermarkt so gut wie keine chinesischen Marken in Europa vertreten sind. Wenn Sie eine Tasche im Laden für 100 Euro kaufen, bekommt der chinesische
Hersteller dafür vielleicht 15 bis 20 Euro, wovon Material, Mieten,
Werkzeuge, der Transport und die Arbeiter bezahlt werden müssen. Der Rest bleibt im Vertrieb hängen, also in Europa. Was
soll man den Chinesen vorwerfen? Dass sie vom Kuchen auch
was haben wollen?
Was für Perspektiven birgt 2012 für Sie?
Wir sind mit unseren bestehenden Kunden in sehr guten und
erfolgreichen Beziehungen. Wir werden daran arbeiten und die
ein oder andere neue Erfahrung machen. Zum Beispiel ein neues
Projekt zusammen mit meiner Frau Saskia.
31
topos
Ab sofort ist INFORM auch in Österreich erhältlich und informiert mit regelmäßiger Berichterstattung über das Designgeschehen des Alpenlandes. Den Anfang macht keine Geringere als Tulga Beyerle, Direktorin der VIENNA DESIGN WEEK.
Sie verschafft hier einen ersten Überblick über österreichisches
Design, über wichtige Namen, Labels und Designstudios, von
denen INFORM künftig mehr erzählen wird.
Tulga Beyerle
Wer kennt
österreichisches
Design?
Ein bekannter österreichischer Designjournalist fragt jeden seiner
internationalen Interviewgäste, ob er österreichische Designer
oder Designerinnen kennt - selten ist die Antwort richtig. Man
fragt sich warum, denn wenn man Designkenner, ja sogar Laien
auf das eine oder andere österreichische Produkt, wie ein KTM
Motorrad oder den MAM Schnuller, aufmerksam macht, dann
sind diese meistens sehr bekannt, sie werden nur nicht in Österreich verortet! Natürlich assoziiert so ziemlich jeder Design und
Architektur aus Österreich mit dem 19. Jahrhundert oder, präziser
ausgedrückt, mit dem Jahrhundertwechsel vom 19. zum 20.
Jahrhundert und dann ganz konkret mit Wien. Josef Hoffmann,
Adolf Loos, Otto Wagner – welcher Interessierte in Kunst, Architektur oder Design kennt diese Größen nicht. Vielleicht liegt es
daran, dass im Ersten und Zweiten Weltkrieg nicht nur halb
Europa vernichtet wurde und in Ruinen hinterlassen lag, sondern
auch in Österreich fast die gesamte kreative Szene der Architektur, Kunst und des Design entweder ermordet oder vertrieben
wurde? Vielleicht liegt es auch daran, dass die führenden Persönlichkeiten einer Schule wie dem Bauhaus zu einem großen
Teil geschlossen nach den USA emigrieren konnten und die damalige Geschichtsschreibung diese Gestaltungsrichtung über
rechte Seite: YOU MAY. Möbel für den öffentlichen urbanen Raum: Bar und
Bank, Konferenztisch und stille Ecke, Lounge, Bühne oder Arbeitsplatz. Design: Fidel Peugeot und Karl Emilio Pircher, Walking-Chair Design Studio
Tulga Beyerle
32
GmbH, Wien
33
Der CAMCOPTER S-100 war 2009 das erste unbemannte Fluggerät, das auf der Paris Air Show je zu einer Flugvorführung zugelassen wurde. Das Design wurde
nicht nur in Österreich mit dem Staatspreis für Design ausgezeichnet, sondern auch in den USA mit den Industrial Design Excellence Award. (Design: Gerhard
Heufler, Hersteller: Schiebel)
Jahrzehnte sehr erfolgreich vermarktet hat, während andere
nicht minder begabte Architekten, verstreut auf der ganzen Welt,
nie wieder einen geschlossenen Auftritt erreicht haben. Aber
vielleicht liegt es auch daran, dass sehr begabte Künstlerpersönlichkeiten schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts Österreich
verlassen haben und sich erfolgreich in den USA etablierten
(wie Rudolph Schindler, Richard Neutra, Friedrich Kiesler oder
Bernard Rudovsky) und erst von der Nachkriegsgeneration der
österreichischen Architekturszene als Teil ihrer eigenen Kultur
wieder entdeckt wurden. Aber vielleicht liegt es auch daran,
dass sich Österreich in seiner Position am Rande eines Europas,
welches bis 1989 durch den eisernen Vorhang getrennt war, im
Land zwar gerne hochgelobt hat, aber in Wahrheit immer an
einem Minderwertigkeitskomplex litt, der einen starken Auftritt
nach außen nicht ermöglichte. Wie auch immer es war, dürr und
langweilig ist die Designszene heute mit Sicherheit nicht.
Über Design wird viel geschrieben, die Magazine sind kaum zählbar, immer mehr wichtige Blogs informieren uns über aktuelle Geschehnisse und halten uns am Laufenden über neueste Projekte
oder den spannenden Nachwuchs aus der ganzen Welt. Aber
man sollte sich immer wieder bewusst machen, dass Design eine
sehr junge Disziplin ist, deren konkrete Definition noch immer
nicht fertig geschrieben wurde. Auch wenn zwischen den beiden
Weltkriegen das Bauhaus eine Avantgarderolle in der Ausbildung
von Architektur und Design einnahm, so wurde im Bereich Design
in Wahrheit Metall, Töpferei oder Weberei unterrichtet. Erst die
rasante Entwicklung der industriellen Produktion änderte die
34
Lehre und ermöglichte den Berufsstand des Industriedesigners.
Auf der Universität für angewandte Kunst in Wien, ehemals eine
Kunstgewerbeschule, wurde bis in die Achtzigerjahre hinein
neben Industriedesign auch Keramik und Metall in Form von
Meisterklassen unterrichtet. Heute verfügt Österreich über drei
relevante Schulen, neben der bereits erwähnten Universität für
angewandte Kunst (Gründung 1867, Eröffnung 1868), die Kunstuni Linz (1947 als Kunstschule der Stadt Linz gegründet) und die
Fachhochschule Joanneum in Graz (1995 Gründung des Studiengangs Industrial Design, welche sich speziell auf Transportation
Design spezialisiert hat). Entsprechend verstärkt hat sich der
österreichische Output an gut ausgebildeten DesignerInnen aller
Sparten – Industriedesign, Produktdesign, Möbeldesign. Speziell
Abgänger der Fachhochschule Joanneum sind als Industriedesigner in der ganzen Welt gesucht, arbeiten in großen Designstudios bis hin zur Designabteilung von Apple. Deren beruflicher Weg
führt meist dazu, dass diese begabten Menschen nicht unter
ihrem eigenen Namen bekannt werden, sie sind Teil eines großen
Teams, aber einige dieser AbgängerInnen gehen bewusst einen
anderen Weg und etablierten sich erfolgreich als Autorendesigner
wie White Elephant oder Danklhampel. Auch in Linz entwickelt
sich zunehmend eine dichte Szene und engagierte junge Büros
wie March Gut arbeiten in einem interessanten, vielleicht auch für
ein junges Büro völlig normalen Spagat zwischen Eigenentwicklungen, die sie selbst vermarkten, und im Auftrag großer Unternehmen wie Swarovski, Kneissl oder Silhouette.
Um Österreichs Designszene zu verstehen, muss man sich eine
Patrycja Domanska entwickelte eine Textildruckmaschine in Form einer Nähmaschine und präsentierte sie anlässlich der Vienna Design Week 2011. „Die Nähstemplerin / Stempelnäherin“ greift die Nähmaschine als zentrales Arbeitswerkzeug auf und verleiht dem vertrauten Gerät eine neue, spielerische Funktion.
fast unsichtbare Grenze zwischen Industriedesign und großen
Produzenten wie Auftraggebern im Westen und Autorendesign,
Manufakturen und kleinen industriellen Betrieben im Osten vorstellen. So genau kann man die Grenze natürlich nicht ziehen,
aber es ist auffallend, dass Unternehmen wie KTM (aktuell zum
11. Mal Gewinner der Rally Paris Dakar) und sehr große Designstudios wie Kiska Design (verantwortlich für das Design von KTM)
nicht weit voneinander entfernt sind. Die Sportindustrie, das bereits erwähnte Unternehmen Swarovski, die weit mehr als glitzernde Kristalle herstellen (zum Beispiel sehr begehrte
Ferngläser), KTM, Rosenbauer, Fronius oder Hagleitner arbeiten
mit Studios wie Formquadrat, Zeug, Kiska oder idukk zusammen
– alles Unternehmen, die ihren Sitz in den westlichen Bundesländern haben. Auch Porsche Design ist in Zell am See zu Hause
und nicht in Wien. Aber wie so oft bestätigen Ausnahmen die
Regel, so arbeitet auch die Designagentur Spirit Design mit Sitz
in Wien unter anderem für einen der innovativsten und Design orientiertesten Hersteller von Feuerlöschfahrzeugen: Rosenbauer
(Zentrale in Linz). Ein weiteres Beispiel ist aws designteam aus
Wien, das verantwortlich für eine Reihe von Skibindungen, Skischuhen oder Snowboardschuhen für Produzenten wie HeadTyrolia, Elan oder Fischer ist. Gerade in Wien wird Industriedesign
oft übersehen, dabei leistet zum Beispiel das Studio gp-designpartners relevante Arbeit und erhält entsprechende Auszeichnungen wie etwa für die Solarleuchte mia für das recht junge
Unternehmen Hei, oder für Duschen und Badewannen von Artweger. Auch die sehr erfolgreichen industriellen Produzenten in
und rund um Wien sollte man nicht übersehen, wie den Babyar-
tikelhersteller MAM, AKG – eines der führenden Unternehmen für
Mikrofone und Kopfhörer, oder Schiebel Electronics, bekannt für
Minensuchgeräte oder Drohnen, konkret den Camcopter, entworfen von Gerhard Heufler, seit vielen Jahren als Studiengangsleiter von Industrial Design am FH Joanneum nicht zuletzt
mitverantwortlich für den Erfolg dieser Schule.
Wien und Umgebung wurde in den letzten Jahren vor allem bekannt für seine exquisiten Manufakturen, sei es J&L Lobmeyr, die
Wiener Silber Manufactur, Augarten, oder die Wittmann Möbelwerkstätten. Diese reiche Produktionskultur, aber ebenso die
dichte Designszene in Wien, auf ein öffentlich wirksames Podium
zu heben, war Anlass für Thomas Geisler, Lilli Hollein und Tulga
Beyerle 2007 die VIENNA DESIGN WEEK zu gründen. Speziell
im Jahr Eins und Zwei des Designfestivals stellte die VIENNA DESIGN WEEK eine ganze Reihe von jungen begabten DesignerInnen aus Wien vor, wobei nicht wenige ursprünglich nicht aus
Wien stammen. Aber bekanntermaßen ist Wien immer noch der
Wasserkopf des Landes und zieht aus seiner neuen Position im
Zentrum Europas nicht nur angehende DesignerInnen aus den
eigenen Bundesländern an, sondern auch begabte Menschen
aus Polen, Bulgarien, Kroatien und viele mehr. In den fünf Jahren
des Festivals gelang es international diese Manufakturen einer
größeren Öffentlichkeit vorzustellen, junge DesignerInnen aus
ganz Europa bewerben sich inzwischen um die Möglichkeit an
dem speziellen Format Passionswege des Festivals teilzunehmen.Von Anfang an ging es darum, Wien als Designstadt auf
einer größeren Landkarte zu positionieren und das gelang nicht
35
zuletzt durch die Einbindung spannender Büros aus Österreich,
wie Polka, soda, dottings, Robert Rüf, LUCY.D, danklhampel,
aws designteam, White Elephant, March Gut, breaded escalope,
Vandasye, mischer‘traxler (2011 Designer of the Future Award
Design Miami Basel), Marco Dessí oder Julia Landsiedl.
format
brigitte hürzeler
100% Schweizer Produktion
www.format-aarau.ch
in
36
basel erhältlich am nadelberg 37
Numen For Use, ein Studio welches in Wien und Zagreb zu
Hause ist, zeigte 2009 auf der VIENNA DESIGN WEEK seine
erste Tape Installation am Dachboden eines Wiener Hauses,
deren Erfolgsgeschichte einen Weg durch die ganze Welt nahm,
wie in Berlin auf dem dmy Festival oder in Belgrad bei Mikser (beides 2010, eingeladen von der VIENNA DESIGN WEEK), aber
auch in Frankfurt (Schirn Kunsthalle), oder in Melbourne gezeigt
wurde. Numen For Use arbeitet außerdem für internationale Hersteller von Möbeln oder Produkten, ebenso wie EOOS, Polka,
Marco Dessí und viele mehr. Vielleicht ist das auch eine der wich-
Nespresso Battery von mischer’traxler. An der Vienna Design Week 2010 machten die Designer Batterien aus 700 gebrauchten Kaffeekapseln, die Uhren antrieben.
ALB Nespresso Wettbewerb 2010.; © Kollektiv Fischka
tigen Erkenntnisse – glücklicherweise sind DesignerInnen heute
nicht mehr davon abhängig, für Unternehmen im eigenen Land
zu arbeiten: Die Mehrheit dieser erfolgreichen Büros hat Aufträge
aus ganz Europa, aber schätzen Österreich als einen inspirierenden Ort zum Arbeiten. In dieser Art würde auch Walking-Chair,
gegründet von einem Südtiroler und einem Schweizer, für die Entscheidung, in Wien zu bleiben argumentieren. Noch in den späten
80er Jahren war Wien irgendwo weit im Osten, jetzt ist es in der
Mitte Europas angekommen und profitiert von seiner Lage wie
von der Tatsache, dass es eine Stadt mit einer kulturellen Dichte
ist, wie wenige andere Hauptstädte in Europa. Österreich ist klein
und hat vielleicht immer noch nicht gelernt sein Designpotential
so überzeugend und selbstbewusst zu vermarkten wie die
Schweiz oder Holland, aber das macht es nicht weniger spannend. Und wenn man ehrlich ist, wie viele Designer aus Deutschland kennen Sie wirklich?
VIENNA DESIGN WEEK 2012: 28.9. – 7.10.2012 | www.viennadesignweek.at
weiterführende Links:
www.eoos.com
www.jeplus.at (Julia Landsiedl)
www.numen.eu
www.white-elephant.at
www.polkaproducts.com
www.patrycjadomanska.com
www.marchgut.com
http://valentinvodev.com
www.robertruef.com
www.breadedescalope.com
www.dottings.com
www.idukk.at
www.lucyd.com
www.zeug.at
www.danklhampel.com
www.kiska.com
www.walkingchair.com
www.formquadrat.com
www.mischertraxler.com
http://gp.co.at (gp designpartners)
www.marcodessi.com
www.awsdesign.cc
www.vandasye.com
www.spiritdesign.at
37
expo
Stefan Schöbi
Glaskunst –
mit Brüchen
Das Gewerbemuseum Winterthur in der Schweiz zeigt derzeit
unter dem Titel «Glasklar» eine vielseitige Ausstellung zum
Material Glas mit deutlichem Schwerpunkt auf seiner kunsthandwerklichen Verwendung. Sowohl der kulturgeschichtliche
als auch der technische Hintergrund werden dabei gut dokumentiert, die Entwicklung der Verarbeitungstechnologien von
Glas anschaulich erklärt. Weitere Ausstellungsaspekte gelten
bautechnischen und industriellen Anwendungen von Glas.
Kunsthandwerklich interessierte Besucherinnen und Besucher
werden im letzten und größten Ausstellungsraum des Gewerbemuseums Winterthur eine großartige Auslage von 125 Objekten
finden: Flakons aus grünem Kristallglas, Trinkgläser in allen (nicht
nur zweckmäßigen) Ausprägungen, Teesets, Lampen und Vasen
in mannigfaltiger Form und Gestaltung. Die Stücke stammen teilweise von bekannten Namen wie Wilhelm Wagenfeld, Adolf Loos
oder Carlo Scarpa.
Kunsthandwerk zwischen Gebrauchtglas und Kunstobjekt
Die Objekte sind schwerpunktmäßig im Zeitraum der Dreißiger
bis Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts entstanden. Auch
ein Auftragswerk für das Gewerbemuseum, eine Ballonleuchte
von Matteo Gonet, ist darunter. Vertreten sind insbesondere Pioniere des Gebrauchtglases, oft thüringischer Herkunft, daneben
skandinavisches Glas und Glaskunst aus Murano. Die in diesem
Raum ausliegende elf DIN A4-Seiten umfassende Dokumentation
ersetzt dabei die Objekt-Legenden. Man hat den Eindruck, dass
38
die Ausstellungsmacher Markus Rigert und Claudia Cattaneo besonders hier jene «schillernde Vielfalt eines Materials» auf den Besucher wirken lassen wollten, welche die Ausstellungstexte
versprechen: «Glas fasziniert und bezaubert.»
Faszinierend ist bereits die amorphe Substanz von Glas: ein nichtkristalliner Feststoff, der in Fachkreisen als gefrorene Flüssigkeit
bezeichnet wird. Verschiedene Eigenschaften machen Glas zum
idealen Werkstoff: Es ist lichtdurchlässig, wasserdicht und geruchsneutral. Und: die Rohstoffvorräte für die Herstellung von
Glas sind schier unerschöpflich. Der Werkstoff begleitet daher die
Zivilisationsgeschichte der Menschheit seit langem.
Glasauge oder Christbaumkugel
Der inhaltliche und zeitliche Bogen, den die Ausstellung «Glasklar»
spannt, ist entsprechend weit. Der Besucher wird zuerst mit dem
Grundprinzip der Glasproduktion und den zum Einsatz gelangenden Rohstoffen vertraut gemacht. Ein kurzes Einsprengsel mit
wertvollen Exponaten gilt frühen Glasprodukten bis zum Barock.
Danach wird die Technologiegeschichte der Glasproduktion aufgerollt. Vom heutigen Standpunkt aus gesehen zeichnet sie sich
durch zwei entscheidende Innovationsschritte aus: der Erfindung
des Ziehglasverfahrens (ab 1904), welches die Produktion von
günstigem Flachglas ermöglichte, das allerdings noch stark gewellt und optisch unruhig war, und der Einführung des Floatglasverfahrens (ab 1960), durch das planparalleles und optisch
ideales Glas zu noch günstigerem Preis gegossen werden kann.
Matteo Gonet, Glassworks Münchenstein: Ballons, 2007; © Copyright: Matteo Gonet, 2007
39
MÖBEL
BADEN
KOCHEN
RESTAURIERUNG
MÖBEL DIE PASSEN
Wir entwerfen und bauen Möbel, die perfekt in Ihr Zuhause integriert werden. Ob es sich dabei um ein markantes Einzelstück oder ein schlichtes Möbel
handelt, das sich unauffällig, aber maßgenau in Ihre vorhandene Wohnlandschaft einfügt, bestimmen Sie. Auch in Bezug auf Materialien und Oberflächenstrukturen können Sie auf unsere über 25-jährige Erfahrung zurückgreifen.
Erfahrung haben wir auch bei der Planung und Realisierung von Bad- und
Küchenbereichen, die immer eine individuelle Lösung erfordern. Verschaffen
Sie sich einen ersten Eindruck von unserer Arbeit unter www.meister-hs.de.
40
NIEDERMATTENSTR. 1A D-EHRENKIRCHEN T +49.7633.801020 MEISTER-HS.DE
Zukunft als Technologieträger
Achtzig Prozent der Anwendungen von Glas sind heute architektonische Floatglas-Anwendungen. Und unsere Zukunft wird noch
gläserner, glaubt man der Branche. Der amerikanische Displayglas-Hersteller Corning veröffentlichte im Februar 2011 seine gläserene Vision unseres Alltags in Form eines Youtube-Videos «A
Day Made of Glass», mittlerweile über 16 Millionen Mal abgespielt.
Demnach werden sich unsere Wohnungen bald in ästhetische
und funktionale Displaywelten verwandeln: Glas als «Smart Material». Unsichtbar ist dagegen das Glasfasernetz, welches die
Haushalte der Stadt Zürich bald verbinden wird. Auch in der
Computer-Schnittstelle «Thunderbolt», zu deutsch «Blitzschlag»,
sollten Lichtleiter zur Übertragung des Signals zum Einsatz kommen (bisher stecken in den Kabeln allerdings weiterhin Kupferleiter – aus Kostengründen).
Das Material Glas entwickelt sich zunehmend zum Technologieträger und zum funktionalen, ästhetischen oder technologischen
Baustoff. Diese Perspektive wird vom Gewerbemuseum Winterthur, das Gebrauchsgegenstände mit künstlerischem Anspruch
Harpa - Reykjavik Concert Hall and Conference Centre. Henning Larsen Architects, www.henninglarsen.com; © Copyright: Henning Larsen / Foto: Nic Lehoux
im Visier (und in der Sammlung) hat, nur am Rande verfolgt. Beide
Stoßrichtungen, die kunsthandwerkliche und die technologische,
gar zu einer umfassenden Materialschau zu verbinden, ist eine
Aufgabe, die im beschränkten Raumangebot des Gewerbemuseums Winterthur nicht befriedigend gelingen kann.
Der mittlere Teil der Ausstellung greift zwei Schauplätze heraus
und stellt uns die handwerkliche Glasproduktion einer Dorfglashütte im Thüringer Wald und die industrielle Glasproduktion der
Kleinstadt Jena vor. Die Exponate ihrerseits sind vielgestaltig und
ja, sie faszinieren: Glasaugen und Christbaumkugeln, Linsen und
Brillengläser, gläserne Insekten- oder Korallenmodelle, Thermosflaschen und pharmazeutische Glasprodukte schreiben die glitzernde und facettenreiche Glasgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Den Anwendungen im Baugewerbe ist eine gesonderte Wand
gewidmet. Zuletzt folgen einige Stationen, bei welchen der Besucher anfassen und experimentieren darf: Lichtbrechungen und
Polarisation können experimentell nachvollzogen, Lichtleiter spielerisch unterbrochen oder Glastextilien befühlt werden. Ein Hauch
von Technikmuseum kommt auf, wir nähern uns der Gegenwart.
Chronologischer und inszenatorischer Bruch
Der nächste und größte Ausstellungsbereich «Glas in Kunst und
Design» verengt den Blick wieder auf Gebrauchsgegenstände mit
künstlerischem Anspruch.
«Glasklar» ist eine fundierte kunsthandwerkliche Ausstellung. Das
Rahmenprogramm verwandelt das Museum mal zur Glasbläserwerkstatt, mal zum Konzertsaal für – selbstverständlich gläserne
– Perkussionsinstrumente. Dem Anspruch, die Querschnittperspektive einer Materialschau zu eröffnen, kann die Ausstellung
aber nicht gerecht werden. Dafür ist das Feld zu weit und der vorhandene Platz zu gering. Glasklar ist aber eines: Das Thema hat
Potenzial und die Winterthurer Ausstellung macht Appetit auf
mehr.
Die Ausstellung ist noch bis 28. Mai 2012
im Gewerbemuseum Winterthur zu sehen.
Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur | www.gewerbemuseum.ch
41
42
SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH
Danni Schwaag Mother of Pearls
Perlmutt ist die innere Schalenschicht vieler Mollusken. Der zauberhaft irisierende Schimmer von Perlmutt wird durch die räumliche Anordnung der einzelnen Perlmuttplättchen erzeugt, die die
Lichtstrahlen unterschiedlich reflektieren und das Perlmutt in allen
Regenbogenfarben schillern und leuchten lassen. Perlmutt
schützt die schalenbildenden Weichtiere vor allerlei Gefahren der
See – schon manch knabbernder Räuber hat sich daran die
Zähne ausgebissen. Die Schalen der Gold-, Silber- und Schwarzlippigen Austern erreichen beispielsweise leicht einen Durchmesser von mehr als 20 cm und sind teilweise dicker als ein
Zentimeter. Ihr Perlmutt ist fast so hart wie Jade und für die
Schmuckdesignerin Danni Schwaag ein magischer Werkstoff für
ganz spezielle Schmuckstücke. Sie nähert sich dem Perlmutt auf
behutsame Art, spürt, riecht, fühlt, ertastet sich durch alle Schichten und sucht nach der Form, die in ihm steckt. Ihre formvollendeten Objekte berühren mich deshalb so sehr, weil sie immer
noch alles verkörpern, was für mich der Fund märchenhaft schillernder Muscheln am Strand ausmacht. Diese pralle Fläche mit
dem märchenhaften Glanz und den geheimnisvoll schimmernden
Farben, das Gefühl beim Berühren der Oberfläche, die sich trotz
der Härte sanft und sinnlich anfühlt. Ich höre das Meer rauschen,
rieche die salzige Luft und sehe am Horizont die Sonne im Ozean
versinken. Mal prall und lüstern, mal knurrig, elegant oder verspielt, strahlen die Perlmuttringe und -ketten von Danni Schwaag
schliesslich eine Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit aus, als
wären sie direkt aus Neptuns Schmuckkästchen an Land gesprungen.
Danni Schwaag wurde am 3. September 1981 in Dülmen /
Deutschland geboren. Nach einer Goldschmiedelehre studierte
sie an der Fachhochschule Trier Edelstein- und Schmuckdesign.
2008 gewann sie den Nachwuchsförderwettbewerb Schmuck
und Gerät der Gesellschaft für Goldschmiedekunst. Ihre Arbeiten
waren und sind in zahlreichen Ausstellungen vertreten und publi-
ziert. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Schmuckdesignerin
in Bremen.
Die maritimen Kleinode von Danni Schwaag sind im Moment bei
Friends of Carlotta in Zürich ausgestellt.
Bruna Hauert
friends of carlotta | Galerie für Schmuck und Objekte | Bruna Hauert
Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | T + 41 44 2618707 | www.foc.ch
Di – Fr 12 – 14 h, 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h
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Die Renaissance des Emaillierens
Eine Ausstellung mit Arbeiten von 43 internationalen Gold- und Silberschmieden
Galerie Handwerk
Max-Joseph-Straße 4
Eingang Ecke Ottostraße
80333 Munchen, Tel. 089 595584
[email protected]
www.hwk-muenchen.de/galerie
Ausstellungsdauer
9. März bis 14. April 2012
Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 – 18 Uhr
Donnerstag 10 – 20 Uhr, Samstag 10 – 13 Uhr
an Sonn- und Feiertagen ist geschlossen
Sonderöffnung am Sonntag, 18. März 10 bis 14 Uhr, im Rahmen der internationalen
Handwerksmesse München, 14. bis 20. März 2012: Sonderschauen Exempla 2012 –
Glas-Werkstoff des Handwerks zwischen Tradition und Innovation, Talente 2012,
Schmuck 2012, Meister der Moderne 2012.
Handwerkskammer
für München und Oberbayern
Galerie Handwerk
44
„Lucy in the Sky“ nennt die Schmuckgestalterin Doris Berner ihre neue Kollektion. Man mag
dabei an die Beatles denken, doch die „Diamonds“ sucht man in diesen Kreationen vergeblich.
Darin allerdings besteht genau der Reiz: Berner, die an der Schule für Gestaltung in Basel eine
Ausbildung in Experimentellem Gestalten mit Textilien absolvierte, arbeitet mit einer besonderen
Thermofixierung. Microgewebe und Seide werden dadurch mit später wieder entfernten Glaskugeln, Steinen und Kernen in Form gebracht. Das Resultat: Ein verblüffendes Design, das an
Meeresschaum, Seifenblasen und Perlenketten erinnert.
debe | Junkerngasse 27 | CH-3011 Bern | www.dorisberner.ch
tuchinform | Obere Kirchgasse 8 | CH-8400 Winterthur | www.tuchinform.ch
Weisbrod shop | Kramgasse 61 | CH-3011 Bern | www.weisbrod-zuerrer.ch
essor | Zentralstr. 32a | CH-2500 Biel | www.essor32.com
Basel (CH) Regula Freiburghaus | Florale Schmuckunikate
Wer sich als Kind gern mit Ketten aus aneinandergeknüpften Gänseblümchen geschmückt hat,
wird von den Stücken der Schweizer Schmuckdesignerin Regula Freiburghaus begeistert sein.
Die fragil und archaisch anmutenden Schmuckunikate sind Silberabgüsse echter Pflanzenteile
– verarbeitet zu einzigartigem Hals-, Ohr- und Fingerschmuck. Die vergänglichen Originale für
die liebevoll handgefertigten Schmuckstücke sammelt die Designerin auf Spaziergängen in der
Natur – ihre Inspiration am Wegesrand und in ihren eigenen Kindheitserinnerungen. Der ungewöhnliche Schmuck, dessen Charme man sich nicht entziehen kann, ist in der Schmuckwerkstatt von Regula Freiburghaus und im Online-Shop erhältlich.
Schmuckwerkstatt Regula Freiburghaus | Rheingasse 51 | CH-4058 Basel | www.regulafreiburghaus.ch
die gute adresse
Bern / Winterthur / Biel (CH) Doris Berner | Schmuckgestaltung - experimentell
Chemnitz (D) GONZO Furniture | Markant und zeitlos
Das unverwechselbare Design der stilsicheren Wohnmöbel aus der Chemnitzer Möbelmanufaktur
Gonzo Furniture bereichert sowohl Arbeitsräume als auch die Rückzugsorte aus der Hektik des
Alltags. Möbelstücke sind bei Gonzo Furniture mehr als stumme Zeugen, sie sind treue Begleiter
auf individuellen Lebenswegen. Die zeitlosen Entwürfe offerieren beständige Alternativen zu
gegenwärtigen Trends. Im Webshop bei GONZO Furniture sind die Möbel erhältlich.
GONZO Furniture | Hübschmannstr. 18 | D-09112 Chemnitz | www.gonzo-furniture.de
Liestal (CH) triplex | Nachhaltige Holzarbeiten
Die Schreinerei triplex bietet in den Bereichen Küche, Möbel und Innenausbau seit über 20 Jahren individuelle Lösungen nach ökologischen Kriterien an. Weil verantwortungsvolles Handeln
für die Kollektivgesellschaft zum Gestaltungsprozess gehört, ist sie seit Jahren FSC-zertifiziert
und Mitglied des WWF Global Forest and Trade Network. triplex präsentiert sich regelmäßig auf
Ausstellungen wie MUBA, OFFA, in&out, Z-Art, Artichoses oder blickfang Basel und Zürich. Der
Apéro- und Salon-Tisch tapatri wurde auf der blickfang Basel 2010 mit dem Design-Preis Silber
ausgezeichnet. In der Liestaler Werkstatt können sämtliche Modelle angeschaut und gekauft
werden.
triplex | Roth Schreiber Wyssmann | Gerberstr. 5B | CH-4410 Liestal | www.triplex.ch
Karlsruhe (D) Gommini | Spielzeug mit Verantwortung
Für das Designerpaar Jette Loeper und Jochen Gaukel muss das perfekte Spielzeug gleich
mehrere Dinge können: Es sollte etwas besonderes sein, aus kindgerechten, ökologischen Materialien bestehen und sowohl dem Auge als auch dem Kind viel Freude bereiten. Aus der Idee
für ein Geschenk für ihre eigene Tochter entstand die Marke Gommini – eine Reihe von Spielzeugen und Spielmöbeln aus mit biologischem Holzöl behandeltem Valchromat, die sich durch
eine klare und schöne Formensprache und eine Schlichtheit auszeichnen, die die Fantasie der
Kinder anregen soll. Beziehen kann man die liebevoll designten Kinderprodukte über den Onlineshop und in ausgewählten Spielzeugläden.
www.gommini.de
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46
tipps
BASEL | CH
NATUR
Kongress und Messe
13. bis 16. April
In einer einzigartigen Kombination aus Messe, Festival, Kongress und Gala
findet vom 13. bis 16. April 2012 zum siebten Mal die NATUR statt. Die Veranstaltung richtet sich an Fachkundige und Entscheidungsträger aus Politik,
Wirtschaft und Verbänden, sowie an die breite Bevölkerung und thematisiert
die wirtschaftliche Nutzung unserer Ressourcen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.
Hochkarätige Referenten setzen sich im Rahmen des NATUR Kongresses
2012 intensiv mit der Frage auseinander, wie unser umfassender Raumanspruch zukünftig mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit und dem Schutz unserer Umwelt zu vereinbaren ist. Unter ihnen Bundesrätin Doris Leuthard,
Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie
und Kommunikation (UVEK) und der alternative Nobelpreisträger Nnimmo
Bassey, der den Landschaftsschutz und seine existentielle Bedeutung im globalen Kontext thematisiert.
Das Plenum erarbeitet unter anderem in 20 Workshops konkrete Lösungs-
ansätze und regt die rund 700 Kongressteilnehmer zu kontroversen Diskussionen an.
An der NATUR Messe nehmen 100 Aussteller teil, die den über 40.000 erwarteten Besuchern nachhaltig hergestellte und fair beziehungsweise regional
gehandelte Produkte präsentieren. Themen sind unter anderem Abfall und
Recycling, Essen und Trinken, Fairtrade und Bioprodukte sowie Haushalt und
Wohnen.
Das Festival bietet ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm und die NATUR
Gala wird als glamouröse Abendveranstaltung mit 800 Gästen und VIPs aus
Politik, Wirtschaft, Verbänden und der Bevölkerung stattfinden. [ML]
Kongress und Gala Congress Center Basel / Messe und Festival: Halle 4 der Messe Basel,
MCH Messe Schweiz (Basel) AG, Messeplatz 21 | CH-4021 Basel | www.natur.ch | 10 – 18 h
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Foto: Britt Schilling
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BERLIN | D
Bundespreis Ecodesign
Erstmalig ausgelobt
Bewerbungsfrist bis zum 30. April 2012
Mit Attributen wie „Gutes Design“ und „Öko“ schmücken sich viele gern. Dahinter stehen leider nicht immer seriöse Standards. Kann ausgerechnet ein
weiterer Designpreis mehr Transparenz schaffen? Beim Ecodesign geht es
nicht nur um schicke Taschen aus Recyclingmaterial. Umweltauswirkungen
von Produkten und Dienstleistungen werden bereits im Designprozess festgelegt. Wichtige Kriterien sind beispielsweise der Gebrauchswert sowie die
Reparaturfähigkeit eines Produktes. Ein Designwettbewerb kann diese Kriterien
sichtbar machen, bewerten und Orientierung für Unternehmen und Verbraucher
geben.
Das Internationale Design Zentrum Berlin (IDZ) hat im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes mit dem Bundespreis Ecodesign ein transparentes Wettbewerbsverfahren für ökologisches Design
erarbeitet. Dabei wurde es von einem Projektbeirat unterstützt. Ein wichtiges
Instrument zur Bewertung ökologischer und gestalterischer Qualität stellt die
von BMU, UBA und IDZ gemeinsam entwickelte Kriterienmatrix dar. Diese
bildet die wichtigsten Parameter für ökologisches Design entlang des Produktlebenszyklus ab.
Im Januar 2012 ist der Bundespreis Ecodesign erstmalig ausgelobt worden.
Unternehmen sowie Designer/-innen können sich bis zum 30. April 2012 in
den Kategorien „Produkt“, „Konzept“ und „Nachwuchs“ bewerben. In der
Kategorie „Produkt“ können Produkte, Dienstleistungen und Systeme aus
sämtlichen Designsparten eingereicht werden. Diese müssen auf dem deutschen Markt erhältlich sein. Die Kategorie „Konzept“ umfasst Prototypen mit
Marktreife und Konzeptstudien mit einer realistischen Durchführbarkeit. In
der Kategorie „Nachwuchs“ können Nachwuchsdesigner/-innen ihre Produkte
und Konzepte einreichen.
Weitere Informationen und Anmeldung zum Wettbewerb unter
www.bundespreis-ecodesign.de
49
BERN | CH
Design Messe Bern
Messe für Vintagedesign
3. und 4. März
Anfang März findet in Bern die zweite Berner Design Messe für rares Vintage
Intérieur des 20. Jahrhunderts statt. Veranstaltungsort ist wie im vergangenen
Jahr das Zentrum Paul Klee, das seit seiner Eröffnung im Juni 2005 als Denkmal für einen der bedeutendsten Künstler des letzten Jahrhunderts gilt. Dabei
ist das Zentrum nicht nur Präsentationsort der weltweit größten Sammlung
von Werken und biografischen Materialien eines Künstlers von Weltformat,
sondern will auch als Plattform für spartenübergreifende künstlerische Aus-
50
Foto: ZPK
drucksformen verstanden werden. Den erlesenen Ausstellungsstücken der
Design Messe Bern wird dank der lichtdurchfluteten Architektur des italienischen Architekten Renzo Piano in den Räumen des Zentrums eine hohe
Wertschätzung zuteil.
Zu sehen und kaufen sind Designikonen des 20. Jahrhunderts, präsentiert
von ausgewählten Sammlern und Händlern aus der Schweiz, Frankreich und
Österreich. Ausgestellt und gehandelt werden dabei nur Originale oder vom
Designer/Hersteller lizensierte Reproduktionen – von Einrichtungsgegenständen, Leuchten, Glas- und Keramikwaren über Werbedrucke bis hin zu Accessoires. [ML]
Zentrum Paul Klee
Monument im Fruchtland 3 | CH-3000 Bern 31 | www.paulkleezentrum.ch
3. und 4. März 10 – 18 h
51
FRANKFURT a.M. | D
Chinesische Dinge
Ausstellung
23. Februar bis 27. Mai
Die rote Laterne, © Popcorn Idea Factory; Foto: Museum für Angewandte Kunst Frankfurt
Die Ausstellung „Chinesische Dinge“, die vom 23. Februar bis 27. Mai 2012
im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt gezeigt wird, ist die konsequent
weitergeführte Inszenierung eines Projektes der Popcorn Idea Factory aus Peking, das vor dem Hintergrund wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Veränderungen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dabei kommt der
Titel des Projektes nicht von ungefähr, denn die ausgewählten Objekte sind
in ihrer Art so different, dass sie nur genau ein Kriterium gemein haben: sie
sind ein Splitterprodukt des modernen Chinas.
Omnipräsent in fast allen Städten und Orten Chinas: die Motorrad-Rikscha; Foto: Museum für Angewandte Kunst Frankfurt
Die Ausstellung stellt vor, hinterfragt und analysiert die gesellschaftlichkulturelle Bedeutung der alltäglichen Dinge, die von Ming-Porzellan und Perserteppich über Rasierapparat und Radio bis hin zum Tamagotchi den Facettenreichtum des Exportweltmeisters widerspiegeln. Zugegeben stiften Dinge,
wie das Spülmittel „Whitecat“, dessen Packungsdesign in China einen regelrechten Trend ausgelöst hat, zunächst Verwirrung beim europäischen Betrachter, doch in ihrer schillernden Gesamtheit verraten uns die ausgestellten
Dinge viel über ein Land, das wir in seiner Alltagskultur bis heute oftmals
kaum verstehen. Zu der Annäherung an die chinesische Kultur trägt auch das
umfangreiche Rahmenprogramm mit Vorträgen, Buchvorstellung, thematischen Kulturdarbietungen sowie Führungen und Workshops bei. [ML]
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt
Schaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt | www.angewandtekunst-frankfurt.de
Di, Do – So 10 – 17 h, Mi 10 – 21 h, Mo geschlossen
53
54
WOHA. Architektur atmet
Ausstellung
bis 29. April
Vertikale Städte. Rendering: Obilia, WOHA
Riesige Flächen aus Glas und Beton sind die Gesichtszüge der Großstädte, an
die wir uns schon längst gewöhnt haben. Die Symbole wirtschaftlicher Macht
sind repräsentativ und eindrucksvoll, jedoch wird der Wolkenkratzer auch als
Bautyp angesehen, der sich nicht in seine Umgebung einfügt, sondern sie kühl
dominiert. Die Ausstellung „WOHA. Architektur atmet“ zeigt noch bis zum 29.
April 2012 im Deutschen Architekturmuseum, wie der Großstadt-Dschungel
auf eine naturverbundene Art interpretiert und gestaltet werden kann. Sie zeigt
in Form von Fotos und Plänen, Modellen, digitalen Bildern und Projekttexten
bewohnbare Oasen, die in luftiger Architektur eine neue Einbindung der Natur
erlauben und die Begriffe Wolkenkratzer und Nachhaltigkeit in eine neue,
harmonische Interaktion bringen. Und das sind nicht etwa Zukunftsvisionen,
sondern Modelle und Pläne eines Stils, den die Architekten des WOHA Architekturbüros mit Sitz in Singapur schon über einige Jahre perfektionieren.
Bekannt wurden die WOHA Gründer Wong Mun Summ und Richard Hassell in
Asien bereits Ende der 1990er Jahre, als sie tropisch-offene Einfamilienhäuser
entwickelten. Die berühmtesten Beispiele Ihrer Architektur gliedern sich aber
in die Kategorie der Bauten ein, der sich die Designer heute verschrieben haben:
Hochhäuser und Großstrukturen, die neue Raumgewinnung aus dem Himmel
schaffen und durch ungewohnt luftdurchlässige Strukturen und viel grüne Fassaden auffallen. Dabei hat die opulente Bepflanzung neben ihren optischen Reizen auch viele positive Eigenschaften, die die Lebensqualität der Menschen
verbessert: Der Bewuchs schafft ein angenehmes Wohnklima, sorgt für Frisch-
luft und ist ein ebenso wirksamer Sonnenfilter wie Regenschutz. Damit ist die
nachhaltige Wohnarchitektur WOHAs wegweisend für viele Großstädte mit tropischem Klima und gilt als Vervollkommnung des vertikalen Wohnens und ideale
Nutzung von Lebensraum. Wer keine Gelegenheit hat, sich die imposanten Bauten der Architekten live anzusehen, bekommt in Frankfurt bei der Ausstellung
„WOHA. Architektur atmet“ nun die Möglichkeit, sich ihrer in Form von eindrucksvollen Bildern oder Modellen anzunehmen. Dabei sind die präsentierten
Objekte in vier Kategorien und Abschnitte unterteilt: Permeable Häuser, deren
bewohnbare Außen- und Innenbereiche bemerkenswert ineinander übergehen,
offene Schul- und Gemeinschaftsbauten, wie die Kunsthochschule in Singapur
mit ihrer üppig bepflanzten Fassade, deren Architektur Luftströme erzeugt und
somit ihr eigenes Klima produziert, poröse Türme, die in imposanter Höhe vertikales Wohnen inmitten grüner Bepflanzung demonstrieren, und durchlässige
Hotels und Resorts. Die WOHA Ausstellung zeigt einen Entwurf des modernen
Lebens in vertikalen Gartenstädten und vollführt den vollendeten Spagat zwischen einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur, einzigartigem
Design und der Verbesserung von Lebensqualität. Kurzum: Architektur, die atmet
und einem gleichzeitig den Atem raubt. [ML]
Deutsches Architekturmuseum (DAM)
Schaumainkai 43 | D-60596 Frankfurt am Main | www.dam-online.de
Di und Do – Sa 11 – 18 h, So 11 – 19 h, Mi. 11 – 20 h, Führungen Sa und So 15 h
55
PA P I E R
DESIGN
TAMI KOMAI
Im langen Loh 42
CH 4123 Allschwil
Tel 0041 61 302 90 89
www.tamikomai.ch
56
GRAZ | A
Hans Hollein
Ausstellung kuratiert von Peter Weibel und Günther Holler-Schuster
bis 9. April
Non-physical Environment, 1967; Foto: Atelier Hollein
Mobiles Büro, 1969; Foto: Atelier Hollein
„Alles ist Architektur“, proklamierte Hans Hollein anno 1967. In einer Ausstellung in den frisch eröffneten Räumen des Universalmuseums Joanneum Graz
lässt sich noch bis 9. April das vielfältige und umfangreiche Werk des österreichischen Architekten und Designers nachvollziehen. Mit der universellen
Sprache der Architektur erschafft der Pritzker-Preisträger ein zwischen Kunst,
Design, Theorie und Lehre oszillierendes Lebenswerk.
Digging – piling up – forming – aushöhlen und aufbauen waren weitere
Schlagworte, die Hollein schon früh als Leitmotiv formulierte. Im Laufe seines
Lebens manifestierten sich auch diese baulichen Prinzipien in Form spektakulärer Entwürfe, wie jenem für ein Guggenheim Museum im Mönchsberg
von Salzburg und Realisierungen wie – um nur ein Beispiel unter vielen zu
nennen – dem Museumsbau Vulcania in der französischen Auvergne.
Hans Holleins visionäre Entwürfe der Fünfziger- und Sechzigerjahre, seine
städtebaulichen Utopien, seine radikal neuen Arbeits-, Wohn- und Raumkonzepte materialisieren sich in Meilensteinen der Gestaltungsgeschichte. Der
zur Metapher für den Städtebau der Zukunft gewordene „Flugzeugträger“,
das „aufblasbare Büro“ als Vorgeschmack auf die e-workstations der Gegenwart oder auch die collagierten Felsbrocken der „Überbauung von Wien“ fanden teils Eingang in die Wirklichkeit und in so bedeutende Sammlungen wie
jene des MOMA oder des Centre Pompidou.
Anlässlich der Ausstellung erschien nun im Hatje Cantz Verlag eine umfangreiche Publikation zu Holleins Werk. Schriften und Bildmaterial aus allen Jahrzehnten werden begleitet von ergänzenden Texten des Architekten und
Ausstellungskurators Peter Weibel.
Neue Galerie Graz im Joanneumsviertel
Joanneumsviertel, Zugang Kalchberggasse | A-8010 Graz | www.museum-joanneum.at
Di – So 10 – 17 h
57
58
MÜNCHEN | D
Handwerk & Design
Internationale Handwerksmesse mit Sonderschauen
14. bis 20. März
Kunst, Handwerk und Design, drei Bereiche, doch die Grenzen dazwischen
sind oft nur fließend. Die „Handwerk & Design“, die im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse stattfindet, greift diese Entwicklung auf. Sie bringt
handwerkliches Können und gute Gestaltung zusammen. Besondere Anziehungspunkte sind dabei immer wieder die Sonderschauen und die Preisverleihungen durch internationale Jurys.
Seit mehr als 40 Jahren die größte Sonderschau auf der Internationalen Handwerksmesse ist die „EXEMPLA“. Diese setzt 2012 glasklare Akzente. Unter
dem Titel „Glas – Werkstoff des Handwerks zwischen Tradition und Innovation“
präsentiert sie das Material in seiner ganzen Bandbreite und verdeutlicht in
diesem Zusammenhang auch, wie zukunftsweisend handwerkliche Leistungen sein können. Lebende Werkstätten erlauben den Besuchern einen Blick
hinter die Kulissen und machen den beeindruckenden Produktionsprozess
hautnah erlebbar. Außerdem werden anhand exemplarischer Beispiele die
vielen innovativen Anwendungen von Glas veranschaulicht: als Werkstoff in
der zeitgenössischen Architektur, in Kunst und Design sowie als Material für
hochkomplexe Apparate in den Bereichen Forschung und Wissenschaft.
Ein internationaler Wettbewerb für junge Handwerker in Gestaltung und Technik ist die Sonderschau TALENTE. Sie ist geprägt von einem experimentellen
Umgang mit Materialien und Handwerkstechniken. Die besten Beiträge wer-
den jedes Jahr mit dem TALENTE-Preis ausgezeichnet. Werke zeitgenössischer Gestaltung von international berühmten Meistern im Kunsthandwerk
und in der angewandten Kunst zeigt die Sonderschau MEISTER DER MODERNE.
Auf der „Handwerk & Design“ stellen sie ihr Schaffen in den Werkbereichen
Glas, Holz, Keramik, Metall und Textil vor.
Als weltweit wichtigste Ausstellung ihres Fachs gilt die Sonderschau
SCHMUCK, die seit über 50 Jahren in München stattfindet. 65 Goldschmiede
und Schmuckgestalter aus 27 Ländern setzen mit ihren dort gezeigten Exponaten Maßstäbe. So wird diese international berühmte Sonderschau auf der
Internationalen Handwerksmesse auch immer wieder zum Ausgangspunkt
neuer stilprägender Strömungen. Ihren Höhepunkt erlebt die SCHMUCK mit
der Verleihung des Herbert-Hofmann-Preises am Samstag, den 17. März
2012. Darüber hinaus gruppieren sich rund um die SCHMUCK eine Reihe von
Begleitveranstaltungen in Münchner Galerien, Museen und Kulturinstituten.
Die Werke der Sonderausstellungen werden Messebesuchern in täglichen
Führungen präsentiert und erläutert. Tickets im Vorverkauf sind ab Mitte Februar erhältlich.
Handwerk & Design | Internationale Handwerksmesse
Messegelände München | Am Messesee | D-81829 München | www.ihm-handwerk-design.com
täglich 9.30 – 18 h
59
60
Munich Creative Business Week (MCBW) 2012
Ausstellungen, Führungen, Vorträge, Konferenzen und Workshops
7. bis 12. Februar
Im Rahmen der Ausstellung zum neuen BMW 3er arbeiten Designer des BMW Group Design täglich von 18 – 19 h an einem Claymodell und geben Einblick in die Welt des BMW Produktdesigns.
In der zweiten Februarwoche findet in München erstmals die Munich Creative
Business Week (MCBW) statt. Im Fokus der Veranstaltung, die von bayern
design ausgerichtet und vom Bayerischen Wirtschaftsministerium sowie der
Landeshauptstadt München gefördert wird, steht Gestaltung in all ihren Facetten.
Von Produkt-, Mode-, Service- und Kommunikationsdesign über Architektur bis
hin zu Design für elektronische Medien findet sich bei der MCBW alles, was mit
der zukunftsorientierten Gestaltung unserer Umwelt, unseres Lebens- und Arbeitsalltags, zu tun hat. In Ausstellungen, Führungen, Vorträgen, Konferenzen
und Workshops kann sich der Besucher informieren und inspirieren lassen.
Zum Beispiel von den ungewöhnlichen Design-Objekten der Ausstellung „Zu
schön, um Müll zu sein“ des Veranstalters World of Eve. Die Idee hinter den
Produkten, die mal als Serie, mal als Einzelmodelle daherkommen, ist, dass aus
jedem aus unserem Alltag verstoßenen Gegenstand in einer neuen Verwendung
etwas Neues entstehen kann – wie zum Beispiel ein einzigartiges Lichtobjekt,
das aus einer Glühbirne, Kupferdraht, Perlen und ein paar Stoffblüten kreiert
wurde. Die Designstücke, die aus Naturmaterialien und gebrauchten, defekten
oder aus der Mode gekommenen Produkten mit viel Talent und handwerklichem
Geschick gefertigt werden, wecken beim Betrachter Kreativität und machen
Lust auf den mit der Ausstellung verbundenen Workshop. Ebenfalls mit dem
Thema Abfall hat sich auch der Veranstalter SOLUTIONS Branding & Design
Companies AG der Ausstellung „Nachhaltigkeit sichtbar machen“ auseinandergesetzt. Am 10. Februar 2012 werden hier zukunftsweisende Verpackungslösungen
gezeigt, die demonstrieren, dass Design auch Kommunikationsmittel für den
Aspekt der Nachhaltigkeit sein kann. Die Veranstaltung „BMW Design – Historie,
Gegenwart und Zukunft“ vom 7. bis 12. Februar 2012 zeigt im BMW Museum
und der BMW Welt die Entwicklung des Automobilherstellers anhand verschiedenster
Fahrzeugmodelle und Inszenierungen.
Und ein weiterer Blick richtet sich nach vorn – bei der fünften TOCA ME design
conference am 11. Februar 2012 in der Reithalle München wird unter dem Motto
„Inspired by Design“ die Zukunft des Münchener Designs thematisiert. Neben
der aktuellen Standortbestimmung ist das Ziel der TOCA ME 12 die Vernetzung
der Münchener Design- und Kreativszene mit den internationalen Designzentren.
Zu den Sprechern der Konferenz zählen unter anderem Golan Levin, Künstler,
Komponist, Performer und Developer aus den USA und Evan Roth, Mitbegründer
des Graffiti Research Lab und F.A.T. Lab (Free Art & Technology Lab), außerdem
werden renommierte Gastredner vortragen. Höhepunkt der MCBW, die als jährlich stattfindendes Design-Event geplant ist, wird die iF design award night am
10. Februar 2012 sein, in der erstmals gleich vier der renommierten Preise (iF
product design award, iF communication design award, iF material design award
und iF packaging design award) an einem Ort verliehen werden. Anmeldung zur
iF design award night in der BMW Welt in München unter www.ifdesign.de.
www.mcbw.de
61
62
WIEN | A
Sixties Design
Ausstellung
29. Februar bis 17. Juni
Poltrona Joe con Tobia, © Marirosa Toscani Ballo
In den Sechzigern war ja bekanntlich alles erlaubt. Es wurde experimentiert,
in Frage gestellt, emotionalisiert, erprobt und phantasiert. Nicht nur in Form
alternativer Lebensstile und neuer Wertevorstellungen, sondern auch bei
allem, was die neue Generation nach außen hin repräsentierte. All dies ist
vom 29. Februar bis 17. Juni 2012 bei der „Sixties Design“ Ausstellung in
Wien zu sehen. Die breite Sammlung fokussiert das Möbeldesign der sechziger Jahre, umfasst aber auch Mode, Elektrogeräte und andere Alltagsgegenstände, die das typische Lebensgefühl dieser Zeit vermitteln. Damit dürfte
die Sammlung sowohl blumige Erinnerungen früherer Schlaghosenträger wecken, als auch andächtige Blicke späterer Generationen ernten. Die Objekte
aus seinerzeit neuen Materialien, die in grellen Farben und phantasievollen
Formen daherkamen, reichen von aufblasbaren Möbeln aus PVC über psychedelische Hippie-Mode bis hin zu futuristischem Lichtobjekten.
Zu den wichtigsten Designern, die in der Ausstellung vertreten sind, zählen
Arne Jacobsen, Eero Saarinen, Johannes Spalt, Verner Panton, Walter Pichler,
Paco Rabanne, André Courrèges, Helmut Bätzner, Olivier Mourgue, Günter
Beltzig und Yves Saint Laurent. Ihre Designobjekte sind in zehn einzelnen Stationen zu finden, die den Besucher durch die Ausstellung führen: Ein Blick
zurück: Die Formensprache der 1950er Jahre, Die Geometrie der frühen
1960er Jahre, Kugelfieber, Space Age Design, Mode, Werkstoff Plastik, Pop
Furniture, Antidesign, Neo-organisches Design und Das Ende des Booms.
[ML]
Hofmobiliendepot Möbel Museum Wien
Andreasgasse 7 | A-1070 Wien | www.hofmobiliendepot.at | Di – So 10 – 18 h
63
besuchen sie uns auf der Blickfang
Stuttgart vom 9. bis 11. März 2012
Kleinmöbel, Wohn- und Küchenaccessoires
Sebastian Schilling & Raphael Pozsgai | Schwarzwaldstr. 8 | 79423 Heitersheim | T. 07634/798167 | [email protected] | www.brettgeschichten.net
64
Arnold Newman. Masterclass
Retrospektive
3.3. – 20.5.
Eröffnung Freitag 2.3., 19 h
C/O Berlin-International Forum For Visual Dialogues
im Postfuhramt | Oranienburger Str. 35 – 36
D-10117 Berlin | www.co-berlin.com
Mo – So 11 – 20 h
muba
13. – 22.4.
MCH Messe Basel
täglich 10 – 18 h
NATUR Messe
13. – 16.4.
Messe Basel Halle 4.1 und 4.0
Messeplatz | CH-4005 Basel
www.muba.ch | www.natur.ch
täglich 10 – 18 h
Die Sammlung Bauhaus
Originale der Klassischen Moderne
Die kaiserliche Villa Katsura
Fotografien von Ishimoto Yasuhiro
bis 12.3.
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung
Stühle ohne Beine
21.3. – 10.6.
Die Neue Sammlung – The International Design
Museum Munich – zu Gast im Bauhaus-Archiv
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung
Klingelhöferstr. 14 | D-10785 Berlin
www.bauhaus.de
Mi – Mo 10 – 17 h
How to Love.
Actus Group / Rutu Modan / Yirmi Pinkus /
David Polonsky / Ari Folman
Aktuelle Zeichenkunst aus Israel
bis 26.2.2012
Karikatur & Cartoon Museum
St. Alban-Vorstadt 28 | CH-4052 Basel
www.cartoonmuseum.ch
Mi – Fr 14 – 18 h, Sa, So 11 – 18 h
Basler Papiermühle
Schweizerisches Museum für
Papier, Schrift und Druck
Workshops, Kurse und Studiengänge
Basler Papiermühle
St. Alban-Tal 37 | CH-4052 Basel
www.papiermuseum.de
Di – So 14 – 17 h
„A João Guimarães Rosa“ – Maureen Bisilliat
Mit dem Bild Schreiben und mit dem Wort Sehen:
Die Fotografische Gleichwertigkeit bei Maureen Bisilliat
bis 8.3.
Stiftung BRASILEA
Westquaistr. 39 | CH-4019 Basel | www.brasilea.com
Mi – Fr 14 – 18 h, Do 14 – 20 h
Blickfang Basel
Internationale Designmesse
23. – 25.3.
E-Halle auf dem NT Areal / Erlenmatt
Erlenmattstr. 7 – 11 | CH-4058 Basel | www.blickfang.com
Fr 14 – 22 h, Sa 11 – 21 h, So 11 – 19 h
Berlin (D)
Zeughausmesse für Angewandte Kunst
12. – 15.4.
Schlüterhof im Zeughaus des
Deutschen Historischen Museums
Unter den Linden 2 | D-10117 Berlin
www.zeughausmesse.de
coming up – die neue Vitrineninstallation
Light Ray Studies 1/3
bis 23.2.
designtransfer
Universität der Künste Berlin
Einsteinufer 43-53 | D-10587 Berlin
www.designtransfer.udk-berlin.de
Di – Fr 10 – 18 h
Schausammlung / Offenes Depot
Werkbundarchiv – Museum der Dinge
Oranienstr. 25 | D-10999 Berlin
www.museumderdinge.de
Fr – Mo 12 – 19 h
Architektur + Fotografie
Iwan Baan, Jan Bitter, Hertha Hurnaus
bis 3.3.
Architektur Galerie Berlin
Karl-Marx-Allee 96 | D-10243 Berlin
www.architekturgalerieberlin.de
Di – Fr 14 – 19 h, Sa 12 – 16 h
noon. raum für gestaltung
Dresdener Str. 26 | D-10999 Berlin
www.noonberlin.de
Mi – Fr 11 – 19 h, Sa 12 – 18 h
a g enda
Basel (CH)
DAS ERSTE GOETHEANUM
IN FOTOS UND DOKUMENTEN
31.3. – 4.5.
Schweizerisches Architekturmuseum SAM
Steinenberg 7 | CH-4051 Basel
www.sam-basel.org
Di, Mi, Fr 11 – 18 h, Do 11 – 20.30 h, Sa, So 11 – 17 h
Give more
Schmidt Hammer Lassen Architekten, Dänemark
bis 15.3.
Aedes am Pfefferberg
Christinenstr. 18 – 19 | D-10119 Berlin
www.aedes-arc.de
Design & Company | Workshopreihe 2012
Positionierung, Finanzen, Marketing, Organisation und Recht
in sechs zweitägigen Modulen
ab 29.3.
Design & Company: Tagesworkshop
Designer/-innen als Unternehmer/-innen: Selbstverständnis
und Wirkung
19.3.
Design & Company: Tagesworkshop
Gemeinsam zum Ziel: Mitarbeiterführung und Teamaufbau
in der Designwirtschaft
20.3.
IDZ | Internationales Designzentrum Berlin e.V.
Flughafen Tempelhof | Bauteil D2
Columbiadamm 10 | D-12101 Berlin
www.idz.de
Mo – Fr 10 – 18 h
Geschichte, Gegenwart und Zukunft
der Kommunikation
Dauerausstellung
Museum für Kommunikation Berlin
Leipziger Str. | D-10117 Berlin
www.mfk-berlin.de
Di 9 – 20 h, Mi – Fr 9 – 17 h
Bern (CH)
Design Messe Bern
3. – 4.3.
Zentrum Paul Klee Bern
Monument im Fruchtland 3 | CH-3000 Bern 31
www.zpk.org
täglich 10 – 17 h
J. MAYER H.
RAPPORT. EXPERIMENTELLE RAUMSTRUKTUREN
bis 9.4.
Berlinische Galerie
Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie u. Architektur
Alte Jakobstr. 124 – 128 | D-10969 Berlin
www.berlinischegalerie.de
Mi – Mo 10 – 18 h, Di geschlossen
Berlin Special bei TOKU mit den Berliner Labels
Dieter und Thomas, Nome Proprio, Kristin Jung
und Engelbrot Mode by Caren Wiederhold
bis 7.3.
TOKU swiss labels
Gerechtigkeitsgasse 53 | CH-3011 Bern
www.toku-store.ch
Mo 14 – 18.30 h, Di, Mi, Fr 11 – 18.30 h, Do 11 – 20 h,
Sa 11 – 17 h
Wunderkammer Olbricht
Ständige Ausstellung
me Collectors Room Berlin
Auguststr. 68 | D-10117 Berlin
www.me-berlin.com
Di – So 12 – 18 h
Ryoji Ikeda.
db
bis 9.4.
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart
Die Sammlungen. The Collections. Les Collections
Wechselnde Präsentationen
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart
Invalidenstr. 50 – 51 | D-10557 Berlin
www.smb.museum.de
Di – Fr 10 – 18 h, Sa 11 – 20 h, So 11 – 18 h
Designpanoptikum Berlin
Museum für skurrile Objekte
Torstr. 201 | D-10115 Berlin
Mo – Sa 11 – 20 h
Computerspiele. Evolution eines Mediums
Computerspielemuseum
Karl-Marx-Allee 93a | D-10243 Berlin
www.computerspielemuseum.de
Mi – Mo 10 – 20 h
Bonn (D)
Art and Design for All
The Victoria and Albert Museum
bis 15.4.
Kunst- und Ausstellungshalle
der Bundesrepublik Deutschland GmbH
Museumsmeile Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 4 | D-53113 Bonn
www.kah-bonn.de
Di , Mi 10 – 21 h, Do – So 10 – 19 h
Bremen (D)
Imagefaktor – Das Bild der Wirtschaft
bis 9.4.
Wilhelm Wagenfeld Haus – Design im Zentrum
Am Wall 209 | D-28195 Bremen
www.wwh-bremen.de
Di 15 – 21 h, Mi – So 10 – 18 h
Brüssel (B)
EUROPALIA BRÉSIL
Perles de liberté - Bijoux afro-brésiliens
bis 26.2.2012
MAC’s-Musée des Arts Contemporaines
SITE DU GRAND-HORNU / Grand-Hornu Images
82, Rue Sainte-Louise | B-7301 Hornu
www.grand-hornu-images.de
65
Oberlinden 1 | D-79098 Freiburg
T. +49 (0) 761 / 211 98 94
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66
Frankfurt a. M. (D)
Ambiente 2012
Internationale Frankfurter Messe
10.2. – 14.2.
Messe Frankfurt GmbH
Ludwig-Erhard-Anlage 1 | D-60327 Frankfurt a.M.
www.messefrankfurt.com
SCHNEIDER + SCHUMACHER
bis 29.4.
Deutsches Architekturmuseum
WOHA. Architektur amet
bis 29.4.
Deutsches Architekturmuseum
Schaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M.
www.dam-online.de
Di, Do – Sa 11 – 18 h, So 11 – 19 h, Mi 11 – 20 h
Randscharf – Design in Island
bis 4.3.
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt
Tokyo Adc Award
bis 15.4.
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt
Chinesische Dinge
23.2. – 27.5.
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt
Schaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M.
www.museumfuerangewandtekunst.frankfurt.de
Di, Do – So 10 – 17 h, Mi 10 – 21 h
Medien erzählen Geschichte(n)
„Kommunikation satt“ (Dauerausstellung)
Museum für Kommunikation
Schaumainkai 53 | D-60596 Frankfurt am Main
www.museumsstiftung.de
Di – Fr 9 – 18 h, Sa, So 11 – 19 h
Freiburg (D)
„Aus Alt mach Neu“ mit Arbeiten von Isolde Zimmerlin
bis 2.3.
Work simple, work small
Arbeiten des Workshops mit Linda Colsh
15.3. – 30.4.
Quilt Star
Basler Str. 61 (im Viktoriahaus) | D-79100 Freiburg
www.quiltstar.de
Mo 14.30 – 18.30 h, Di, Fr 9.30 – 12.30 und 14.30 – 18.30 h
Galerie & Kunstgewerbehandel Bollhorst
Oberlinden 25 I D-79098 Freiburg
www.galerie-bollhorst.de
Mi – Fr 14 – 18 h Sa 11 – 16 h
Graz (A)
Hans Hollein
Ausstellung
bis 9.4.
Neue Galerie Graz im Joanneumsviertel
Zugang Kalchberggasse | A-8010 Graz
www.museum-joanneum.at
Di – So 10 – 17 h
Hamburg (D)
Neueröffnung Sammlung Moderne
ab 18.2.
Museum für Kunst und Gewerbe
UDO. Die Ausstellung
bis 11.3.
Museum für Kunst und Gewerbe
Alexander McQueen. Inspirations
bis 6.5.
Museum für Kunst und Gewerbe
Steintorplatz 1 | D-20099 Hamburg | www.mkg-hamburg.de
www.kunstundhandwerkmesse.de
Di – So 11 – 18 h, Do 11 – 21 h
Frühjahrsmesse Koppel 66
Verkaufsausstellung für Kunsthandwerk und Design
29.3.
Koppel 66 | Haus für Kunst und Handwerk
Lange Reihe 75 | D-20099 Hamburg | www.koppel66.de
Fr – So 11 – 19 h
>> für Zuhause <<
bis 3.3.
craft2eu – Agentur und Ladengalerie für
europäisches Kunsthandwerk und Design
Eppendorfer Weg 231 | D-20251 Hamburg | www.craft2eu.de
Mo – Fr 12 – 9 h, Sa 11 – 16 h
inside view
graz
mit Tobias Kestel, Designer
White Elephant DesignLab
Meine Designtipps in Graz
– das sollte man sich anschauen!
Die brand eins-Fotoausstellung im stilwerk:
Wo Wirtschaft spielt
bis 10.3.
stilwerk limites edition design gallery
Im stilwerk Hamburg | Große Elbstr. 68 | D-22767 Hamburg
www.stilwerk-designgallery.de
Hanau (D)
Deutsches Goldschmiedehaus Hanau
Altstädter Markt 6 | D-63450 Hanau | www.gfg-hanau.de
Di – So 11 – 17 h
Heidelberg (D)
„Frozen, thrown and folded ...“
Schmuckkunst, Gefäße, Wandplastiken
bis 1.4.
Galerie Heller | Friedrich-Ebert-Anlage 2 | D-69117 Heidelberg
www.galerie-heller.de
Di – Fr 11 – 13 h und 14 – 18 h, Sa 11 – 18 h
Quilt Art at 25
bis 18.3.
Textilsammlung Max Berk
Kurpfälzisches Museum
Brahmsstr. 8 | D-69118 Heidelberg-Ziegelhausen
www.museum-heidelberg.de
Mi, Sa, So, 13 – 18 h
Herford (D)
Asche und Gold
Eine Weltenreise
bis 22.4., Gehry-Galerien
5. Recycling Designpreis
18.2. – 1.4.
Marta Herford
Goebenstr. 2-10 | D-32052 Herford
www.marta-herford.de
Di – So 11 – 18 h, Mo geschl.
Husseren-Wesserling (F)
Musée Textil
Dauerausstellung
Parc de Wesserling | Ecomusée Textile
F-68470 Husseren-Wesserling | www.parc-wesserling.fr
Mo – So 10 – 18 h
Karlsruhe (D)
„Fäden, Fäden, Fäden ...“
18.2. – 1.3.
Markgrafenstr. 14, Ecke Fritz-Erler-Str. | D-76131 Karlsruhe
www.gedok-karlsruhe.de
täglich 16 – 19 h
INVENTA
ART OF LIVING
9. – 12.2.
Messe Karlsruhe
artundform 2012
Sonderschau für Design, Kunst und Handwerk
9. – 12.2.
Messe Karlsruhe
Messeallee 1 | D-76287 Rheinstetten | www.hinte-messe.de
jeweils 10 – 18 h
Wir beginnen unseren Rundgang gleich mit einem must
see: die Andrä-Kirche im Stadtteil Gries. Unter dem
Logo „Andrä Kunst“ läuft dank des sehr progressiven und
kunstsinnigen Pfarrers Hermann Glettler seit 1999 eine
permanente Auseinandersetzung zeitgenössischen Kulturschaffens. Objekte und Installationen sind auf verblüffend einfühlsame Weise in den Kirchenraum integriert.
Pfarrei Graz – St. Andrä, Kernstockgasse 9, www.kunst.
st-andrae-graz.at
Wir schlendern weiter über die rauschende Mur (von
deren Hauptbrücke aus man im Sommer den Surfern zusieht), zum Möbelshopping in den fein sortierten Design
Laden21. Shopping der besonderen Art, denn Chefin
Alexa Holzer kehrt von ihren regelmäßigen Streifzügen
durch die Designmessen der Welt immer mit ausgewählten Gustostückerln zurück. Aktuell können Stücke von
Supershape, Pinchdesign oder kraud verkostet werden.
Laden21, Kaiserfeldgasse 21, www.laden21.at
Gleich um's Eck vom Laden21 sollte man unbedingt das
soeben eröffnete Universalmuseum Joanneum besuchen. In dem von den Madrider Architekten Nieto Sobejano und dem Grazer Büro eep architekten gestalteten
Areal sind die Steiermärkische Landesbibliothek, die
Neue Galerie Graz, die Multimedialen Sammlungen und
das Naturkundemuseum (Eröffnung im März!) untergebracht.
In der Neutorgasse / Ecke Raubergasse,
www.joanneumsviertel.at
Auch das Illustratorenduo Paul Alltag ist ganz „fresh“:
In der Klosterwiesgasse im Jakominiviertel – da wo der
Boden rot ist und die Stimmung brennt vor Kreativität!
Der roten „Laufbahn“ folgend geht man auf Entdeckungstour und findet zahlreiche Kulturprojekte, junge Galerien,
Designer.
Klosterwiesgasse 6, www.paulalltag.com
00
67
68
Krefeld (D)
„Es putzt ganz ungemein“
Accessoires und Damenkleidung der letzten 200 Jahre
aus dem Bestand des Deutschen Textilmuseums
bis 15.4.2012
Deutsches Textilmuseum
Andreasmarkt 8 | D-47809 Krefeld
www.krefeld.de/textilmuseum
Di – So 11 – 17 h, geschlossen 31.12. – 23.1.2012
Kronberg (D)
Braun HiFi
– Ursprung einer DesignKultur!
BraunSammlung der Braun GmbH
Westerbach Center
Westerbachstr. 23c | D-61476 Kronberg
www.braunsammlung.info
Di – Fr 11 – 17 h, Sa, So 11 – 18 h
Langenthal (CH)
Weberherzen
Creation Baumann
Showroom in Langenthal
Bern-Zürich-Str. 23 | CH-4900 Langenthal
www.creationbaumann.com
Mo – Fr 9 – 12 h und 13 – 17 h
Lausanne (CH)
Ettore Sottsass et Pierre Charpin :
en verre et contre tout
bis 31.8.
Mudac Musée de design et d'arts appliquées contemporains
Place de la cathédrale 6 | CH-1005 Lausanne
www.mudac.ch
Di – So 11 – 18 h
Leipzig (D)
METALL. KERAMIK. STEIN.
bis 4.3.2012
GRASSI | Museum für Angewandte Kunst
Jugendstil bis Gegenwart
ab 4.3.
GRASSI | Museum für Angewandte Kunst
Verborgene Schätze
Sonderausstellung
4.3. – 15.4.
GRASSI | Museum für Angewandte Kunst
Johannisplatz 5-11 | D-04103 Leipzig www.grassimuseum.de
Di – So 10 – 13 h, Mi + Do 10 – 20 h
Liestal (CH)
Facetten
Verkaufsausstellung
23. – 25.3.
Hanro Areal
Benzburweg 18 | CH-4410 Liestal | ausstellung-facetten.ch
Fr 17 – 21 h, Sa 11 – 18 h, So 11 – 17 h
Mulhouse (F)
Musée de l'Impression sur Etoffes
Rue Jean-Jacques Henner 14 | BP 1468 | F-68072 Mulhouse
www.musee-impression.com
Di – So 10 – 12 h und 14 – 18 h
München (D)
Munich Creative Business Week (MCBW)
7. – 12.2.
Infopoint 1 | BMW Welt | Am Olympiapark 1 | Eingang Nord
D-80809 München | www.mcbw.de
Ädellab – The State of Things
Konstfack Stockholm. Schmuck
17.3. – 29.4.
Die Neue Sammlung - The International Design Museum
Unplugged.
Bureau Mirko Borsche. Design Works!
bis 18.3.
Die Neue Sammlung - The International Design Museum
John Pawson
1.3. – 20.5.
Die Neue Sammlung - The International Design Museum
Architekturmuseum der TU München
in der Pinakothek der Moderne
Barer Str. 40 | D-80333 München
www.die-neue-sammlung.de
www.architekturmuseum.de | www.pinakothek.de
Di – So 10 – 18 h, Do 10 – 20 h
Inhorgenta
Trade Show for Jewelry and Watches
10.2. – 13.2.
Neue Messe München
Eingang West & Eingang Nordwest
Hallen A1, A2, B1, B2, C1, C2 | D-81823 München
Fr – So 9 – 18 h, Mo 9 – 17 h
Handwerk & Design
Internationale Handwerksmesse
14. – 20.3.
Internationale Handwerksmesse
Neue Messe München
Am Messesee | D-81829 München
www.ihm-handwerk-design.com
täglich 9.30 – 18 h
Toca me 12
Inspired by design
11.2.
Reithalle | Heßstr. 132 | D-80797 München
In Form gegossen
Internationale Keramik
bis 25.2.
Galerie Handwerk | Max-Joseph-Str. 4 | D-80333 München
www.hwk-muenchen.de/galerie
Di – Mi, Fr 10 – 18 h, Do 10 – 20 h, Sa 10 – 13 h
Nürnberg (D)
Sammlung Design. In eigener Sache 2
Forum für Angewandte Kunst Nürnberg
Neues Museum Nürnberg
bis 12.2.
Spielerisch Sitzen. Kinderstühle von Groß für Klein
bis 29.2.
Neues Museum Nürnberg
Skulpturen im Design. Stefan Heiliger
16.2. – 28.5.
Neues Museum Nürnberg
Homage an Ettore Sottsass
Das Prinzip Readymade
Selction Ron Arad
Danish Design Komplot
Neues Museum für Kunst und Design Nürnberg und
Die Neue Sammlung - The International Design Museum
Klarissenplatz | D-90402 Nürnberg
www.nmn.de | www.die-neue-sammlung.de
Di – Fr 10 – 20 h, Sa, So 10 – 18 h
Offenbach (D)
Meisterwerke der angewandten Kunst in Leder
vom Mittelalter bis zum Barock
in der neuen Wilhelm-Düncher-Galerie
DLM-Deutsches Ledermuseum / Schuhmuseum Offenbach
Frankfurter Str. 86 | D-63067 Offenbach
www.ledermuseum.de
Di – So 10 – 17 h, Mo nur für angemeldete Gruppen
inside view
hamburg
mit Hadi Teherani
Architekt und Designer
Tipps für meine Lieblingsstadt Hamburg
– das sollte man sich anschauen!
Foto: Roger Mandt
Köln (D)
Home of Design
Design Post
Deutz-Mülheimer-Str. 22a | D-50679 Köln
www.designpostkoeln.de
Mi, Do, Fr 10 – 18 h, Sa 10 – 16 h
Auf der Fleetinsel, fünf Minuten vom Jungfernstieg entfernt, lockt die Kunstbuchhandlung Sautter + Lackmann. Hier, in einer ehemaligen Lagerhalle, kann man
alles um sich herum vergessen und taucht ein in andere,
gedruckte und auf diesem Weg neu gestaltete Welten.
Architektur, Produktdesign, Grafikdesign, Webdesign,
Fotografie, Film, Mode, Theater und Tanz öffnen sich mit
jedem aufgeschlagenen Buch auf andere Art und Weise
und lassen die Zeit vergessen. Auch im Zeitalter von Internet und Online-Shopping hat die unmittelbare Präsenz
der Bücher nichts von ihrem Reiz verloren.
Sautter + Lackmann, Admiralitätstr. 71 – 72,
20459 Hamburg, www.sautter-lackmann.de
Wer sich danach noch unmittelbarer mit dem Thema
Design beschäftigen möchte, wird in Zukunft im Elbtorquartier am Magdeburger Hafen Hamburgs neues
Designzentrum designxport besuchen können. Diese
lange nur als Idee und im Netz bewegte Planung sieht
für das Jahr 2012 auch einen permanenten Ausstellungs-, Informations- und Diskussionsort für das Thema
Design in Hamburg vor. Mit etwa 2.800 ortsansässigen
Designern und Designbüros gilt Hamburg als die Designmetropole Deutschlands. Um so größer ist meine
Neugier, diese Plattform endlich nutzen zu können. Für
den Austausch und die Vermarktung eröffnen sich mit
einem solchen Kompetenzzentrum ganz neue Dimensionen.
Weitere Informationen unter www.designxport.de und
www.hamburgunddesign.de.
Zum Abschluss des Tages entführe ich Sie ein drittes Mal
ans Wasser, zu einem Ausblick über den Hafen und die
Elbe Richtung Meer. Das Bürohaus Dockland liegt direkt
am Eingang zum Hamburger Hafen, mehr in als an der
Elbe. An der Südseite führt eine Freitreppe auf das
höchste Deck des „Kreuzfahrtschiffs“, 40 Meter über
dem Wasser. Hier oben bläst der Hamburger Wind besonders frisch. Diese Aussicht wird für viele Hamburger
zum Sehnsuchtspunkt – gerade, wenn sie die Stadt am
Wasser für längere Zeit nur in der Erinnerung durchwandern dürfen.
www.dockland-hamburg.de
69
70
Kinderwelten
– Internationale Kinderbuchausstellung
bis 12.2.2012
Klingspor Museum Offenbach
Hernstr. 80 | D-63065 Offenbach am Main
www.klingspor-museum.de
Di, Do, Fr 10 – 17 h, Mi 14 – 19 h, Sa, So 11 – 16 h
Paris (F)
Maarten Baas
Les curiosités d´un designer
bis 12.2.
Stefan Sagmeister
Another exibit about promotion and sales material
bis 19.2.
Les Arts Décoratifs-Nef
107 rue de Rivoli | F-75001 Paris
www.lesartsdecoratifs.fr
Di – So 11 – 18 h
Pforzheim (D)
Serpentina. Die Schlange im Schmuck
bis 26.2.
Schmuckmuseum Pforzheim
Jahnstr. 42 | D-75173 Pforzheim
www.schmuckmuseum-pforzheim.de
Di – So, feiertags 10 – 17 h
Die Seele der Dinge
Der Designer Günter Horntrich
bis April
Pforzheim Galerie
Bleichstr. 81 | 75173 Pforzheim | www.pforzheim.de
Mi, Sa 14 – 17 h, So 11 – 17 h
Rixheim (F)
Im Reich der kleinen Prinzen
Tapeten im Kinderzimmer
bis 31.12.
Musée du Papier Peint
28, rue Zuber | F-68171 Rixheim
Saint Etienne (F)
Design map
bis 18.3.
3. rue Javelin Pagnon | F-42000 Saint–Étienne
www.citedudesign.com
Schwäbisch Hall (D)
Angewandte Kunst in Schwäbisch Hall
Rathaus | Am Markt 6 | D-74523 Schwäbisch Hall
Fr, Sa 11 – 19 h, So 11 – 18 h
Ste Marie aux Minnes (F)
Mode & Tissus - 20ème édition – Collection Printemps
20. – 25.3.
5, rue Kroeber Imlin | F-68160 Ste Marie aux Minnes
www.modetissus.com
St. Gallen (CH)
Werkstoffarchiv
Sitterwerk
Sittertalstr. 34 | CH-9014 St. Gallen | www.sitterwerk.ch
Mo – Fr 9 – 17 h, So 14 – 18 h
Herrlichkeiten
– Textile Kirchenschätze aus St. Gallen
9.3. – 30.12.
Textilmuseum
Vadianstr. 2 | CH-9000 St.Gallen | www.textilmuseum.ch
Mo – So 10 – 17 h
Staufen (D)
Keramikmuseum Staufen
Wettelbrunnerstr. 3 | D-79219 Staufen
Mi – Sa 14 – 17 h, So 11 – 13 und 14 – 17 h
Stuttgart (D)
'Jour fixe 11/12'
John Small: 'Whatever Happened to Simplicity?'
14.2., 19 h
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart,
Neubau 2, Vortragssaal
Am Weißenhof 1 | D-70191 Stuttgart
www.abk-stuttgart.de | www.fashionarchitecturetaste.com
Design zählt
– Wie Kreativität ins Geschäft kommt
Design Center Stuttgart
bis 18.2.
Haus der Wirtschaft
Willi-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart
www.design-center.de
täglich 10 – 20 h
inside view
wien
mit Karl Emilio Pircher, Fidel Peugeot
Walking-Chair Design Studio GmbH
Unser Designspaziergang durch Wien
– das sollte man sich anschauen!
Blickfang Stuttgart
Internationale Designmesse
9.3. – 11.3.
Kultur- und Kongresszentrum Liederhallen
Berliner Platz 1-3 | D-70174 Stuttgart
www.blickfang.com
Fr 12 – 22 h, Sa 11 – 21 h, So 11 – 19 h
Mode, Design, Technologie, Management
– Ausstellung von Studierenden
der Staatlichen Modeschule Stuttgart
Infotag
2.3. 10 – 19 h
Staatliche Modeschule Stuttgart
Ulmer Str. 227 | D-70327 Stuttgart
www.modeschule-stuttgart.de
Ulm (D)
Hochschule für Gestaltung Ulm
Hfg – Archiv Ulm
Basteistraße. 46 | D-89073 Ulm
www.hfg-archiv.ulm.de
Weiden (D)
Das Weiße Gold des Nordens.
Jugendstil-Porzellan. Beispiel Rörstrand, Schweden
Eine Ausstellung der Neuen Sammlung
- The International Design Museum Munich
bis März
Internationales Keramik-Museum Weiden
Luitpoldstraße 25 | Waldsassener Kasten | D-92637 Weiden
www.die-neue-sammlung.de
Weil am Rhein (D)
Rudolf Steiner – Alchemie des Alltags
bis 1.5.
Vitra Design Museum
Ronan & Erwan Bouroullec – Album
bis 28.5.
Vitra Design Museum
Charles-Eames-Str. 1 | D-79576 Weil am Rhein
www.design-museum.de
Mo – So 10 – 18 h, Führungen Sa, So 11 h
Wien (A)
GÔM SÚ’
2000 Jahre Keramik aus Viêt Nam
bis 25.3.
MAK Museum für Angewandte Kunst
Angewandte Kunst. Heute
Patrick Rampelotto
bis 6.5.
MAK-Studiensammlung Möbel
Erschaute Bauten
Architektur im Spiegel
zeitgenössischer Kunstfotografie
bis 22.4.
MAK Ausstellungshalle
Den Designspaziergang durch Wien beginnt man am
Besten im Jean Nouvel Tower. Die dort ansässige stilwerk design gallery by Engelhorn & Turkiewicz
fokussiert sich auf zeitgenössisches Design und gilt als
sichere Quelle für gute Design-Tipps.
Praterstr. 1, 1020 Wien, www.stilwerk.at
Danach geht es weiter ins MAK und seiner einzigartigen
Sammlung angewandter Kunst sowie einem der weltbesten Design-Shops.
Stubenring 5, 1010 Wien, www.mak.at
Das Walking-Chair Design Studio ist gleich in der
Nähe und für jedermann offen. Zwischen Lampenkonstruktionen aus recyceltem PET Flaschen und einer musikalischen Möbel-Tierfarm, schrauben Walking-Chair
am Design der Zukunft.
Rasumofskygasse 10, 1030 Wien,
www.walking-chair.com
Im Hofmobiliendepot, dem größten Möbelmuseum der
Welt, begegnet man dem original Walking-Chair.
Andreasgasse 7, 1070 Wien, www.hofmobiliendepot.at
Bei einem anschließenden Besuch im Museumsquartier
sollte man die im Architekturzentrum Wien präsentierte a_schau, eine Ausstellung zur österreichischen
Architektur im 20. und 21. Jahrhundert auf keinen Fall
auslassen.
Kinder kommen im ZOOM Kindermuseum (ebenfalls
im Museumsquartier) auf ihre Kosten. Ab März läuft dort
die Ausstellung „Schmatz, Mampf, Schlürf“ rund um
das Thema Essen.
Museumsplatz 1, 1070 Wien, www.mqw.at
Abschließend lässt sich noch stilvoll einkehren. Im Café
Das Möbel werden die ausgestellten Möbel junger Designer nicht nur benutzt, sondern können auch gekauft
werden.
Burggasse 10, 1070 Wien, www.dasmoebel.at
71
79098 Freiburg | Oberlinden 13 | Tel. + 49 761 3 59 35
„Tagtraum“ von OLBRISH | reddot design award winner 2007
Exklusive Damenmode
ChristelGeiger
Staufen
Hauptstraße 58
Telefon 07633/5406
72
Deutsches Leder
Deutsches Design
DIE ZWEITE HAUT
Objekte zum Verpacken und Bewahren
bis 1.4.
Mak-Studiensammlung Metall
ALLERHAND!
Fächer und Handschuhe
aus der MAK-Sammlung
bis 1.4.
MAK-Studiensammlung Textil
MAK Österreichisches Museum für angewandte Kunst /
Gegenwartskunst
Stubenring 5 | A-1010 Wien | www.mak.at
Di 10 – 24 h, Mi – So 10 – 18 h
Reklame für Möbel – Das Archiv der Embru-Werke
bis 3.4.
Museum für Gestaltung Zürich | Vestibül
Schwarz-Weiss – Design der Gegensätze
bis 3.4.
Museum für Gestaltung Zürich | Galerie
Ausstellungsstr. 60 | CH-8005 Zürich
www.museum-gestaltung.ch
Di – So 10 – 17 h, Mi 10 – 20 h
Friends of Carlotta
Galerie für Schmuck und Objekte
Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | www.foc.ch
Mi – Fr 12 – 14 und 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h
inside view
zürich
mit Angeli Sachs Kuratorin am Museum für Gestaltung Zürich und Leiterin des Studiengangs Master of Arts
in Art Education / ausstellen & vermitteln an der ZHdK
Meine Designtipps in Zürich
– das sollte man sich anschauen!
Vanity
– Modefotografie aus der Sammlung F.C. Gundlach
bis 1.4.
Kunsthalle Wien
Museumsplatz 1 | A-1070 Wien | www.mqw.at
täglich 10 – 19 h, Do 10 – 21 h
Typopassage Wien
decodeunicode – Die Schriftzeichen der Welt
bis 31.3.
MuseumsQuartier Wien
Durchgang zwischen MQ Hof 1 und Hof 2
www.typopassage.at
täglich 00 – 24 h
Winterthur (CH)
GLASklar?
bis 27.5.
Gewerbemuseum Winterthur
Material Archiv
Dauerausstellung
1001 one thousand and one cups
26.2. – 6.5.
Gewerbemuseum Winterthur
Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur
www.gewerbemuseum.ch
Di – So 10 – 17 h, Do 10 – 20 h
Die HELMRINDERKNECHT contemporary design
gallery hat im Zentrum von Zürich einen interessanten
temporären Ausstellungsraum eingerichtet. In der „edition
21 / Zürich“ wird die ganze Bandbreite des Galerieprogramms an der Schnittstelle von Design und Kunst
gezeigt. Vertreten sind zwölf Designer/innen, darunter
Kueng Caputo mit den lampada bocciata, die der aussterbenden Glühbirne ein leuchtendes Denkmal setzen
oder Flynn Talbot mit seinem interaktiven Lichtobjekt X&Y.
Bleicherweg 21, www.helmrinderknecht.com
Kleid, Kostüm- fürs Theater
bis 25.2.
Lagerverkauf
28.2. – 10.3.
tuchinform | Obere Kirchgasse 8 | CH-8400 Winterthur
www.tuchinform.ch
Di – Fr 10 – 12.30 h und 13.30 – 18.30 h, Sa 10 – 16 h
Wer kennt nicht das Signet der SBB, die neun leuchtfarbenen Punkte der Plastiktasche von ABM oder die legendären Kampagnen für Toni Jogurt? Schweizer Grafik gilt
bis heute als hochkarätig und pionierhaft. Mit der umfassenden Ausstellung „100 Jahre Schweizer Grafik“
werden ab 10. Februar 2012 im Museum für Gestaltung Zürich hundert Jahre grafischen Gestaltens aufgerollt. Parallel läuft bis zum 4. März 2012 die Ausstellung
„Schwarz Weiss – Design der Gegensätze“.
Ausstellungsstrasse 60, www.museum-gestaltung.ch
Zürich (CH)
Boa Baumann Fritz Hauser
20.2. – 23.2.
ARchENA | HIL | Hönggerberg | ETH Zürich
Martin Stollenwerk, Jürg Zimmermann.
Architektur Fotografie Positionen
24.2. – 22.3.
Architekturfoyer | HIL | Hönggerberg | ETH Zürich
2b
stratégies urbaines concrètes
9.3. – 19.4.
ARchENA | HIL | Hönggerberg | ETH Zürich
Über Putz
29.3. – 26.4.
Architekturfoyer | HIL | Hönggerberg | ETH Zürich
Hönggerberg | CH-8093 Zürich
www.ausstellungen.gta.ethz.ch
Mo – Fr 8 – 22 h, Sa 8 – 17 h, So und Feiertage geschl.
Parfum
– Verpackte Verführung
bis 9.4.
Museum Bellerive
Höschgasse 3 | CH-8008 Zürich
www.museum-bellerive.ch
Di – So 10 – 17 h
Zwischen diesen beiden Ausstellungsorten liegt die Bahnhofstr. Wer Mode als konzeptionelle Möglichkeit der individuellen Gestaltung schätzt, wird hier in den Nebenstraßen
fündig. Die Tour beginnt in der Boutique Roma, Pelikanstr.
6/8, in der internationale Avantgardemode von Designern
wie Rick Owens, Ann Demeulemeester, Junya Watanabe
u.a. in kenntnisreicher Auswahl vertreten ist. Weiter geht
es mit dem innovativen Shop von Vestibule, St. Peterstr.
20, in dem sich Labels wie Alexander Wang, Thakoon,
Theyskens' Theory, Chloé oder Marc by Marc Jacobs
finden. Bei Looq am Münsterhof 14, und in der Dependance
von Looq auf der anderen Limmatseite in der Kirchgasse
3, lässt sich das Spektrum abrunden. Noch Geld übrig?
Dann lohnt sich ein Besuch im Store der renommierten
Designerin und Schuhmacherin Stefi Talman an der
Oberdorfstrasse 13.
Alle Terminangaben ohne Gewähr
Eine Stärkung ist nun mehr als verdient. Eines meiner
Lieblingsrestaurants in Zürich ist das im Kreis 5 gelegene
Josef, das eine „globale Küche mit Erdhaftung“ pflegt
und sich im Übrigen der „Abschaffung des Hauptgangs“
verschrieben hat.
Gasometerstrasse 24
73
Zeitlos moderner Schmuck
Kreativität & Inspiration
Ausdruckskraft
in vielfältiger Formensprache
Atelier I. + W. Knetsch | Oberlinden 3 | 79098 Freiburg | Tel. 0761 / 2859410 | Mo – Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 – 17 Uhr
74
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17.02.2012
DMY 2012
www.dmy-berlin.com
24.02.2012
Haptik Award 2012
www.paperazzo.de
29.02.2012
European Design Award 2012
www.europeandesign.org
29.02.2012
Award für Marketing + Architektur
www.marketingarchitektur.ch
01.03.2012
UdK-Preis
www.udk-berlin.de
01.03.2012
International Velux Award 2012
www.iva.velux.com
04.03.2012
Formpreis 2012
www.formpreis.de
08.03.2012
Coca Cola Award
Coca-cola.jovoto.com
31.03.2012
Braun Prize 2012
www.braun.com
18.04.2012
Gestaltung Kunst Handwerk Baden-Württemberg 2012
www.mfw.baden-wuerttemberg.de
30.04.2012
Bundespreis Ecodesign
www.bundespreis-ecodesign.de
03.05.2012
9. Hamburger Animation Award 2012
www.hamburg-animation-award.de
10.12.2012
Design am Oberrhein Award 2013
www.design-am-oberrhein.eu
15.12.2012
Flyeralarm design award 2012
www.flyeralarm-design-award.de
concours
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INFORM
Insel 3 | D-79098 Freiburg
[email protected]
T +49 761 89759494, F +49 761 8817479
art-media-edition Verlag Freiburg
Sandstr. 17, D-79104 Freiburg
www.inform-magazin.com
impressum
Herausgeber:
Björn Barg, [email protected]
Anzeigenreservation:
[email protected]
T +49 761 89759494
Chefredaktion:
Regina Claus, [email protected]
Mitarbeitende dieser Ausgabe:
Elke Dreesmann
Henny Fleischmann
Tanja von Forster
Stefan Franzen
Cordula Fröhlich
Heinz Kaiser
Maike Lefeldt
Stefan Schöbi
Britta Schümichen
Florian Weiland
Gastbeiträge von:
Tulga Beyerle (Vienna Design Week)
Bruna Hauert (friends of carlotta, Zürich)
Oliver Herwig / DETAIL München
Tobias Kestel (White Elephant, Graz)
Karl Emilio Pircher & Fidel Peugeot (Walking-Chair, Wien)
Angeli Sachs (Museum für Gestaltung, Zürich)
Hadi Teherani (Hadi Teherani AG, Hamburg)
Gestaltung und Grafik:
Piotr Iwicki, [email protected]
Korrektorat:
Christine Graf
Erscheinungsweise:
5 mal im Jahr
Auflage:
10.000 Stück
Das Designmagazin INFORM
ist gegen eine Schutzgebühr
von 1,00 EUR / 1,20 SFr
beim Verlag erhältlich.
Es gelten die Mediadaten
# 5 vom 1.1.2012
Titelrechte:
Jeder Nachdruck, auch auszugsweise,
ist nur mit Erlaubnis des Verlages
und der Redaktion gestattet.
*Alle Angaben ohne Gewähr
INFORM Designmagazin 4 – 5 / 12
erscheint am 1.4.2012
Anzeigenschluss:
16.3.2012
Schwerpunktthema:
ILLUSTRE GESELLSCHAFT