Bei Kefir - Mein Hund
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Bei Kefir - Mein Hund
Kefir Bei Kefir (vom türkischsprachigen Wort köpürmek = schäumen) handelt es sich um ein eher dickflüssiges, kohlensäure- und leicht alkoholhaltiges Milchgetränk, das ursprünglich aus dem Kaukasus und Tibet stammt. Kefir entsteht durch einen Gärungsprozeß, typischerweise durch Milchsäurebakterien wie Lactobacillus acidophilus, Hefen wie Saccharomyces kefir und wenig Essigsäurebakterien. Daneben gibt es noch den Wasserkefir, ein Getränk, das auf der Vergärung von Zucker in wäßriger Lösung basiert. Kefir ist das einzige Milchprodukt, bei dessen Herstellung Hefepilze eingesetzt werden. Herstellung Milchkefir entsteht, indem man die Kefirknollen ein bis zwei Tage in Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch legt. Ein Baumnuß großer Pilz reicht für ca. 1 l Milch. Auch die Verwendung von Stutenmilch ist möglich, das Produkt heißt dann Kumys. Obwohl viele Autoren behaupten, die Milch sollte vorher gekocht und dann abgekühlt werden und auch daß die Verwendung von H-Milch und pasteurisierter Milch möglich ist, sollte für ein optimales Produkt Rohmilch verwendet werden. Schließlich ist nicht davon auszugehen, daß im Kaukasus oder Tibet H-Milch verwendet wurde und Rohmilch enthält wertvolle Enzyme. Der Ansatz wird daraufhin stehen gelassen, am besten in einem dunklen Küchenschrank (nicht im Kühlschrank). Optimale Temperaturen liegen im Bereich von 10 °C bis 25 °C. Dabei wird die Milch fermentiert. Der Alkoholgehalt des fertigen Produkts kann je nach Gärdauer von 0,2 Prozent bis maximal etwa 2 Prozent betragen. Bei niedrigeren Temperaturen überwiegt die Hefegärung und das Produkt enthält mehr Kohlendioxid und Ethanol, weniger Milchsäure, bei höheren Temperaturen ist die Milchsäuregärung bevorzugt und der Ethanol-Gehalt ist geringer, der Milchsäure-Gehalt höher. Fett- und Eiweißgehalt entsprechen etwa dem der verwendeten Milch. Das cremige Getränk hat einen leicht säuerlichen Geschmack. Der Kefir wird mit einem Kunststoffsieb unter leichtem Schütteln von den blumenkohlartigen Kefirknollen getrennt. Da er oft obenauf schwimmt, kann er auch mit einem Löffel herausgefischt werden. Braucht man ihn mal nicht grad wieder, werden die Knollen mit kaltem Wasser gespült und in einem Einmachglas mit einer Wasser-Milch-Mischung bedeckt und an einem kühlen, dunklen Ort (Kühlschrank) bis zur nächsten Zubereitung aufbewahrt. Die Kefirknollen (Kefirkörner, Kefirpilz, tibetanischer Pilz) können bis etwa zur Größe von Walnüssen wachsen, aber auch faustgroße Kefirknollen sind nicht ungewöhnlich. Kefirknollen besitzen eine gummiartige Konsistenz und bestehen aus Bakterien, Hefen, Eiweißen, Fetten und aus Polysacchariden, die durch verschiedene der in den Knollen enthaltenen Bakterien produziert werden. Diese Knollen vergrößern sich im Laufe der Zeit und zerfallen teilweise in kleinere Knollen. Sie verdoppeln ihre Masse je nach den Umgebungsbedingungen bei Raumtemperatur in etwa 14 Tagen. Überschüssige Kefirknollen können zur Aufbewahrung getrocknet, eingefroren oder an andere Menschen weitergegeben werden. Industriell hergestellter und im Handel angebotener Kefir entspricht üblicherweise nicht dem traditionell mit Kefirknollen hergestellten Getränk und hat die Bezeichnung „Kefir, mild“. Damit das entstehende Getränk immer den gleichen Geschmack besitzt, wird industriell mit einer definierten Mischung verschiedener Bakterien und Hefen gearbeitet, welche die komplexe Zusammensetzung des Mikroorganismen-Konsortiums von Kefirkörnern nicht vollständig nachahmen können. Traditioneller Kefir besitzt eine an seine Umgebung angepaßte Zusammensetzung des Konsortiums, die sich – zum Beispiel jahreszeitlich bedingt– verändern kann. „Kefir, mild“ enthält in der Regel keinen Alkohol, dafür aber noch ca. 2,7-3,9g/100g Laktose und ist somit bei Laktoseunverträglichkeit nicht geeignet. Dagegen enthält der echte Kefir Alkohol, ist aber laktosefrei. Inhaltsstoffe des Milchkefirs • Mikroorganismen: Milchsäurebakterien, Hefen, Essigsäurebakterien • Gärungsprodukte: Kohlensäure, Kohlendioxid, Ethanol (Alkohol) • Nährstoffe: Polysaccharide (Mehrfachzucker) • Vitamine oder Vitaminvorstufen: Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin D, Folsäure, Niacin • Mineralstoffe: Calcium, Eisen, Iod Kefir und Gesundheit Kefir weist zahlreiche der Gesundheit förderliche Eigenschaften auf. Ihm werden blutdruckregulierende, antibiotische sowie entzündungshemmende Wirkungen nachgesagt, Mein Hund – natürlich gesund – Silvia Dierauer – Aarauerstrasse 66 – 5734 Reinach – Tel. 062 772 17 89 – Email [email protected] außerdem soll er das Immunsystem stärken und die Krebsvorsorge unterstützen. Das Milchgetränk hilft dem Verdauungstrakt, Mineralstoffe und Vitamine besser zu absorbieren und zu verstoffwechseln und unterstützt – insbesondere nach der Einnahme von Antibiotika – den Wiederaufbau einer intakten Darmflora. Kefir wird bisweilen auch zur direkten Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt. So zeigten sich beispielsweise bei Gastritis, Durchfall- und Verstopfungserscheinungen, aber auch bei Erkrankungen der Leber, Galle und Nieren sowie bei Geschwüren innerlicher und äußerlicher Art deutliche Verbesserungen. Damit Kefir allerdings überhaupt Auswirkungen auf den Körper haben kann, muß er über längere Zeit regelmäßiger Bestandteil des Ernährungsplans sein. Dabei kann es recht hilfreich sein, daß Kefir sich in vielen Variationen zubereiten läßt. Es gibt unzählige herzhafte Zubereitungsmöglichkeiten, z.B. mit Kräutern, Ingwer oder aber Knoblauch. Bei süßen Kefirkombinationen ist allerdings Vorsicht geboten, da diese zu starken Blähungen führen können. Nichtsdestotrotz schmeckt er mit Früchten hervorragend. Kefir stellt für Menschen mit einer Laktose-Intoleranz eine Alternative zu anderen Milchprodukten dar, da der im Kefir enthaltene Milchzucker durch die Gärung zum überwiegenden Teil in Milchsäure umgewandelt wird. Bei Verstopfung läßt man den Kefir 24 Stunden stehen, bei Durchfall 48 Stunden. Aus der Forschung Bei Mäusen vermindert das Milchgetränk die Reaktion des Immunsystems auf Nahrungsmittel Kefir könnte im Kampf gegen Nahrungsmittelallergien helfen, zeigt eine Studie taiwanesischer Forscher: Das vergorene Milchgetränk unterdrückte in Tests mit Mäusen die Immunreaktion, die bei Allergikern von bestimmten Eiweißen ausgelöst wird. Zudem hatte der Kefir einen positiven Einfluß auf die Darmflora der Tiere, die als einer der Schlüsselfaktoren beim Entstehen von Allergien gilt. Der dickflüssige Kefir stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und Tibet und gilt als Schlüssel zur ungewöhnlichen Langlebigkeit bulgarischer Bauern. In Osteuropa wird das säuerliche Getränk auch zum Abstillen von Kindern verwendet, da es sehr leicht verdaulich ist. Frühere Studien hatten zudem auf einen Zusammenhang zwischen dem Kefirkonsum und der Häufigkeit von Lebensmittelallergien hingedeutet. Gerade bei Kindern treten solche Lebensmittelallergien häufig auf: Sechs Prozent der unter dreijährigen leiden darunter, und häufig ist ein Protein aus dem Hühnerei, das Ovalbumin, die auslösende Substanz. Bisher ist das Vermeiden der Allergene das einzige Mittel gegen die unerwünschten Abwehrreaktionen des Körpers. Um zu testen, ob die Mikroorganismen im Kefir ebenfalls die allergischen Reaktionen vermindern können, untersuchten nun Je-Ruei Liu und seine Kollegen das Blut von allergischen Mäusen, nachdem diesen das Eiweiß verabreicht worden war. Das Ergebnis: Die Tiere, die zuvor Kefir zu sich genommen hatten, hatten bedeutend weniger allergieauslösende Antikörper im Blut als die Kontrollgruppe, die ohne Kefir ernährt wurde. Außerdem fanden sich in ihrem Kot mehr der gesundheitsfördernden Lactobazillen und Bifidobakterien, während die Menge potenziell schädlicher Mikroben wie Clostridien, die Lebensmittelvergiftungen hervorrufen können, deutlich zurückging. Die Forscher schließen aus diesen Ergebnissen, daß Kefir eine vielversprechende Waffe im Kampf gegen Nahrungsmittelallergien und Darminfektionen sein könnte. Sie wollen nun herausfinden, welche Substanzen in dem gesunden Milchgetränk diese Wirkungen hervorrufen, um diese dann gezielt in der Medizin einzusetzen zu können. Je-Ruei Liu (Universität Taipeh) et al.: Journal of Science of Food and Agriculture, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1002/jsfa2469 Mein Hund – natürlich gesund – Silvia Dierauer – Aarauerstrasse 66 – 5734 Reinach – Tel. 062 772 17 89 – Email [email protected]