Spektrum 02-06 neu.indd - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
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Spektrum 02-06 neu.indd - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH II/06 Schwerpunktthemen Experte für Sicherheit: Die ESG bietet umfangreiche Lösungen an. Fahrerassistenzsystem: Optimale Route für Kampffahrzeuge Automobilelektronik: Testkompetenz für Bordnetze ausgeweitet 2 & 3 SPEKTRUM II/06 Wie lässt sich Sicherheit bildlich darstellen? Diese Frage haben wir uns in den vergangenen Wochen gestellt, als es darum ging, ein aussagekräftiges Foto für die aktuelle Ausgabe unserer Unternehmenszeitschrift zu finden. Wir haben uns schließlich für eine Warnweste entschieden – ein, wie wir finden, gelungenes Motiv, um das Schwerpunktthema „Sicherheit“ dieses Heftes anschaulich zu machen. Es lag nahe, „Sicherheit“ einmal zum Hauptthema unserer Zeitschrift Spektrum zu machen. Denn die ESG bewegt sich seit ihrer Gründung vor mehr als 40 Jahren in diesem Umfeld: Als enger Partner der deutschen Streitkräfte hat sie die Bundeswehr bei der Bewahrung unserer äußeren Sicherheit unterstützt – etwa mit Studien, selbst entwickelten Elektronik- und IT-Systemen oder mit Leistungen im Bereich Logistik. Dass das Thema Sicherheit aber viel umfangreicher ist als Landesverteidigung, ist spätestens seit den Anschlägen auf das World Trade Center vor nunmehr fünf Jahren klar geworden. Innere Sicherheit, in den USA als „Homeland Security“ bezeichnet, ist zu einem wichtigen Teil der politischen Agenda geworden. Die ESG hat hier frühzeitig eine Vorreiterrolle eingenommen. Ihr Know-how aus der Entwicklung und dem Betrieb von Elektronikund IT-Systemen im wehrtechnischen Bereich setzt sie gezielt ein, um neue und innovative Lösungen für das Umfeld der inneren Sicherheit zu finden. Die Titelgeschichte gibt einen guten Überblick über die vielen Leistungen der ESG in diesem Umfeld. Dazu zählen die Bereiche Sicherheitsberatung und -forschung, Sicherheit von IT- und Embedded-Systemen, so genannte Security Solutions und Training. In all diesen Punkten kann die ESG auf eine jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen. Das Medium Unternehmenszeitschrift bringt es mit sich, dass in dem Überblick viele Themen nur sehr knapp dargestellt werden können. Ein etwas breiteres Feld haben wir unseren Lösungen im Umfeld des Katastrophenschutzes gewidmet – ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Ich würde mich freuen, wenn Sie aus dieser Spektrum-Ausgabe die eine oder andere Anregung gewinnen. Gerne vertiefen wir Ihre Fragen und Ideen in einem persönlichen Gespräch. INHALTSVERZEICHNIS 3 ........................................... Der Sicherheitsexperte Mit einer Vielzahl von Leistungen ist die ESG ein führender Anbieter für Lösungen im Sicherheitsumfeld. 4 ........................................... MOSIS, CHARLY und EMEDIC Wie neue Systeme Einsatzkräften bei der Bewältigung von Katastrophen helfen können. 7 ........................................... Mehr als ein „elektronischer Helfer“ Ein Fahrerassistenzsystem für Kampffahrzeuge zeigt optimale Routen im Einsatz. 8 ........................................... Getestet und für gut befunden Durch eine Kooperation erweitert die ESG ihre Testkompetenz im Bereich Automobilelektronik. 10.......................................... Rückblick auf ein Künstlerleben Der Maler Rolf Liese zeigt bei der Veranstaltung „Künstler in der ESG“ einen Querschnitt seines Schaffens. 12.......................................... Kurzmeldungen Neues aus dem Unternehmen 15.......................................... ESG-International English Summary IMPRESSUM Götz Graichen München, im Juni 2006 Herausgeber ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH Einsteinstraße 174, D-81675 München Tel. +49 (89) 9216 2850, www.esg.de Verantwortlich für den Inhalt Jörg Riedle (jr), Unternehmenskommunikation Mitarbeiter dieser Ausgabe Andrea Jansen (aj), Guido Hoffmann (gh), Kai Kulp (kk), Axel Schmiegel (as), Susanne Schmidt, Alexandra Spann, Dr. Sonja Sulzmaier (ss) Gestaltung Udo Speth, ESG-Grafik-Abteilung Lektorat Michael Reinelt Druck TOBI-Offset, Kirchheim/Heimstetten Auflage 2500 Mit Hilfe eines Hubschraubers verfolgen Polizisten eine verdächtige Person. Der Polizeitaktische Arbeitsplatz, eine der vielen Entwicklungen der ESG im Sicherheitsumfeld, bietet hier eine wertvolle Einsatzunterstützung. Der Sicherheitsexperte Seit vier Jahrzehnten beschäftigt sich die ESG mit dem Thema Sicherheit – mit ihren zahlreichen Leistungen deckt sie ein breites Spektrum ab. Was ist eigentlich Sicherheit? Als einen Zustand, der frei von unvertretbaren Risiken der Beeinträchtigung ist oder der als gefahrenfrei angesehen werden kann, definiert das freie Online-Lexikon wikipedia den Begriff. Tatsächlich sind die Aspekte von Sicherheit mannigfaltig: IT-Sicherheit, Zugangssicherheit, öffentliche und innere Sicherheit, Betriebs-, Personen-, Informations- oder Standortsicherheit, Risikomanagement, Corporate Security und Supply Chain Security, Flugsicherheit – die Liste ließe sich lange fortsetzen. Die ESG beschäftigt sich seit mehr als vierzig Jahren mit dem Thema öf- fentliche Sicherheit und hat dabei den Wandel der Sicherheitsstrategien und -begrifflichkeiten aktiv begleitet. So liegt beispielsweise auf dem Thema Heimatschutz seit dem 11. September 2001 ein besonderer Fokus. Erfahrungen aus militärischen Lösungen bieten hier eine gute Basis, um schnell und effizient Lösungen für neue Bedrohungsszenarien und Sicherheitskonzepte zu liefern. Die ESG erfüllt darüber hinaus die strengen Anforderungen an Sicherheitsmaßnahmen, was die Vertraulichkeit, Integrität und die legale Verfügbarkeit sensibler Informationen betrifft. Als unabhängiger Prozess- und Technologieberater im Security Consulting ist die ESG eines der wenigen Unternehmen in Deutschland, das umfassende Beratungsleistungen auf diesem Gebiet anbieten kann. Neben einer umfangreichen Projekterfahrung zu „klassischen IT-Sicherheitsthemen“ verfügt die ESG über ein breites TechnologieKnow-how bei Themen wie ID-Security, E-Passport- und E-Card-Management und spezifische RFID-Lösungen. Die ESG bietet Risikoanalysen an, optimiert Prozesse, entwickelt Sicherheitskonzepte und unterstützt beim Projekt- und Programmmanagement großer Projekte im sicherheitsrelevanten Umfeld. Durch Wirtschaftlichkeitsanalysen untersucht die ESG auch die Frage, welche Sicherheitstechnologie den Anforderungen entspricht – auch nach wirtschaftlichen Kriterien. Im Umfeld der Sicherheitsforschung erstellt die ESG Studien und Analysen für den öffentlichen Auftraggeber. Sie beteiligt sich an Studien der Europäischen Gemeinschaft, beispielsweise im Umfeld von GMES, einem Projekt zur Erfassung und Auswertung von Umweltdaten, oder an den PASR-Initiativen der EU-Kommission. So war die ESG in einem Konsortium verantwortlich für die Studie GEOCREW, die die Krisenfrüherkennung menschenverursachter Risiken auf Basis von Geodaten zum Ziel hatte. Das Ergebnis war ein Demonstrator zur Unterstützung der Entscheidungsträger im Rahmen der Krisenprävention. Themen wie Grenzüberwachung, Überwachung von sicherheitskritischen Infrastrukturen, Krisenmanagement und Katastrophenschutz – etwa bei Hochwasser – sind zentrale Pfeiler der aktuellen und zukünftigen Arbeit der ESG. Die Katastrophenleit- und -übungssysteme der ESG sind nicht nur im Vorfeld und während einer auftretenden Krise, sondern auch im 4 & 5 SPEKTRUM II/06 Umfeld des Schutzes von Großereignissen gefragt. Konzepterstellung und Umsetzung von Lösungen für die Überwachung von Grenzen und Krisengebieten – auch mit Unterstützung luftgestützter Plattformen – sind eine weitere Kompetenz der ESG. Für ihre Kunden der öffentlichen Sicherheit entwickelt die ESG maßgeschneiderte Lösungen im Embeddedund IT-Umfeld. Sie ist als System- und Softwarehaus nicht nur kompetent in allen Fragen der IT-Sicherheit und der Bewertung von Sicherheit in Datennetzen (Security Management, Zugangsund Zugriffskontrollen, Übertragungstechnologien, digitale Signatur, Verschlüsselung), sondern hat eine der größten sicheren TechnologieArbeitsumgebungen zur Verfügung. Besonders wichtig ist es, die Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit und Authentizität von geheimen Daten sicherzustellen. In Projekten wie dem Heeres-Führungsinformationssystem HEROS-2/1, 2. Los, das beim deutsch-niederländischen Korps im Einsatz ist, wurden dafür umfassende Sicherheitslösungen eingerichtet, die beispielsweise die Sicherheit im Netz durch Verwendung von IPSec und Verschlüsselung, die Sicherheit im Speicher durch Verschlüsselung der Speicherplatten und der Dateiverzeichnisse, die Authentizität durch den Einsatz von digitalen Signaturen oder eine hohe Zugriffssicherheit durch die Verwendung so genannter Smartcards umfassen. Die Wirksamkeit dieser Lösungen wird dabei – auch im laufenden Betrieb – immer wieder überprüft. Bei Länderpolizeien und der Bundespolizei spielen luftgestützte Plattformen eine zunehmend wichtige Zahlreiche Lösungen gewährleisten die Sicherheit des Heeres-Führungsinformationssystem HEROS-2/1, 2. Los. MOSIS, CHARLY und EMEDIC Mit neuartigen Lösungen im Umfeld der öffentlichen Sicherheit steigert die ESG die Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte. Im Vorfeld der FIFA-Fußballweltmeisterschaft in diesem Jahr hat das Thema der öffentlichen Sicherheit in Deutschland an Bedeutung gewonnen. In diesem Umfeld hat das Krisenmanagement-Übungssystem MESIS der ESG große Aufmerksamkeit erfahren. Das System unterstützt die Planung, Durchführung und Auswertung von solchen räumlich verteilten Übungen. Das Prinzip: Verschiedene Stabs- und Führungskräfte, die im Falle einer Katastrophe die Organisation der Rettungsmaßnahmen verantworten, können mit MESIS ihre Entscheidungen üben. Durch die Verwendung von Web-Technologie werden dabei Teilnehmer an unterschiedlichsten Orten beteiligt. Diese Vernetzung verschiedener Standorte und Stäbe, etwa von Bundes- und Länderministerien, anderen Behörden und Ämtern, Bürgermeisterämtern, der Polizei, Rettungsdiensten, Feuerwehren oder fachberatenden Unternehmen, über das Internet erspart Zeit und Reisekosten und ermöglicht die virtuelle Zusammenkunft und gleichzeitige Information einer großen Zahl an Teilnehmern. Mit geringem Aufwand können so kurzfristig organisationsübergreifende Übungen durchgeführt werden. Die Zusammenarbeit im Katastrophenschutz wird nachhaltig verbessert. Das Übungssystem MESIS soll nun zu einem operationellen System ausgebaut werden, mit dem die Beteiligten an Kriseneinsätzen nicht nur den Ernstfall testen können, sondern das sie im konkreten Einsatz unterstützt. Der Katastrophenschutz in Deutschland besteht nämlich aus einer Vielzahl von Akteuren mit unterschiedlicher IT-Infrastruktur. Polizei, Feuerwehren, Rettungsdienste, Technisches Hilfswerk, Ämter oder Energieversorger arbeiten zwar im Krisenfall eng zusammen, es fehlt aber bisher ein übergreifendes IT-basiertes Führungs- und Informationssystem. Hier setzt MOSIS, die operationelle Variante von MESIS, an: Die bestehenden Systeme der verschiedenen Akteure sollen durch eine Art Klammersystem miteinander verknüpft werden. Schnittstellen zu allen Systemen sollen eine schnelle und sichere Übertragung von Daten ermöglichen. Alle Beteiligten verfügen damit stets über die aktuellen Informationen und können mit einem einheitlichen und übergreifenden Lagebild arbeiten. Ob im Rathaus einer betroffenen Kleinstadt, bei der Polizeieinsatzleitstelle der Kreisstadt oder der 50 Kilometer entfernten Universitätsklinik: Alle Stellen sollen über die gleichen umfassenden Informationen verfügen, um effizient und aufeinander abstimmt agieren zu können. Der Vorteil eines einheitlichen Einsatzsystems liegt noch in einem anderen Punkt: Der gesamte Einsatz mit allen Maßnahmen aller Kräfte kann zentral gespeichert und archiviert werden. Dazu dient eine Datenbank, die nach Abschluss des Einsatzes versiegelt werden kann. Mit dieser Datenbank – vergleichbar mit einem Fahrtenschreiber in einem LKW oder einer Black Box in einem Flugzeug – kann der gesamte Ablauf eines Einsatzes noch lange Zeit später detailliert nachvollzogen und ausgewertet werden. Dies bietet den beteiligten Stellen einen rechtlichen Schutz bei eventuellen Schadensersatzklagen. Eine erste Studie soll noch in diesem Jahr die Möglichkeiten von MOSIS klären. Der ESG kommen dabei ihre langjährigen Erfahrungen im militärischen Bereich zugute. Dr. Peter Blumer, Leiter der ESG-Geschäftseinheit „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS)“ kommentiert dies so: „Im Bereich des Katastrophenschutzes und des Krisenmanagements besteht aufgrund der physikalischen Gegebenheiten von Großschadenslagen immer mehr die Notwendigkeit, über die Verantwortungsbereiche der Polizeien, Feuerwehren und der anderen BOS sowie über Ländergrenzen hinweg miteinander zu kommunizieren und zu kooperieren. Die zivil-militärische Zusammenarbeit, integrierte Einsatzleitstellen der verschiedenen BOS und bundesweite Katastrophenschutzinformationssysteme sind deutliche Zeichen für den Trend zu einer Vernetzten Operationsführung im Katastrophenschutz. MOSIS will hier ansetzen. Dabei können wir auf die Erfahrungen und Investitionen bisheriger und aktueller Rolle. Die Kernkompetenz der ESG, das Zusammenführen verschiedener Sensorinformationen auf bemannten und unbemannten Plattformen zu einem vernetzten Informationssystem, ist hier ein wichtiger Input. So hat die ESG verschiedene polizeitaktische Einzelgeräte für Hubschraubereinsätze in ein gemeinsames System mit einheitlicher Benutzerschnittstelle integriert – den Polizeitaktischen Arbeitsplatz (PTA). Er ist bei den Hubschrauberstaffeln der Polizeien in RheinlandPfalz und Bayern im Einsatz und kann den Schutz von Großereignissen wie der Fußball-Weltmeisterschaft deutlich verbessern. Einsätze finden heute häufig im Verbund mit anderen Polizeikräften statt; Helikopterbesatzungen müssen dabei unterschiedlichste Geräte bedienen, Informationen bündeln und an die Kollegen auf dem Boden weitergeben. Der PTA bietet hier eine wertvolle Unterstützung. Durch die Integration der Einzelgeräte in eine einheitliche Mensch-Maschine-Schnittstelle Die Lösungen SuCES-Track und SuCES-Telematics bieten Sicherheit beim Transport von Gefahrgütern. anderer Programme zum Führungsverbund und zur Vernetzten Operationsführung zurückgreifen.“ Die ESG hat bisher rund 40 Projekte im Umfeld Vernetzte Operationsführung durchgeführt. MOSIS ist dabei erst der Anfang: Mit den Systemen EMEDIC und CHARLY weitet die ESG ihre Kompetenz im Umfeld Katastrophenschutz aus. Die konkrete Idee zu EMEDIC entstand während einer Übung in der Münchener Allianz-Arena im vergangenen Herbst, bei der sich Einsatzkräfte auf eine mögliche Katastrophe bei der Fußball-Weltmeisterschaft vorbereiteten. Rund 300 Verletzte sollten in der Übung versorgt werden. Bei einem so genannten Massenanfall von Verletzten führen die erstbehandelnden Ärzte dazu zunächst eine so genannte Triage durch – eine Einteilung aller Verletzten in Kategorien. Abhängig vom Verletzungsgrad wird so entschieden, wer in welcher Reihenfolge mit den vorhandenen Ressourcen versorgt wird. Die Ärzte gehen dazu mit einem Block durch die Reihen und stufen die Verletzten ein. Diese Daten werden anschließend von Hand in ein IT-System eingegeben, von wo die Informationen unter anderem an Einsatzleitstellen, Krankenhäuser, Auskunftssysteme für Angehörige oder Unfall- bzw. Krankenkassen weitergeleitet werden. EMEDIC dient dazu, diesen Prozess schneller zu machen und Übertragungsfehler auszuschließen. Die erstbehandelnden Ärzte werden dazu mit kleinen tragbaren Computern, so genannten PDAs, ausgestattet. Über ihre Stimme und eine Spracherkennung können sie alle relevanten Triage-Daten schnell und einfach aufspielen. Mit Hilfe eines Schreib-Lese-Kopfes werden die Informationen auf RFID-Transponder aufgespielt; die Patienten bekommen diese Transponder über ein Armband in unterschiedlichen Farben, je nach Verletzungsgrad, umgeschnallt. Im Anschluss daran können alle Daten medienbruchlos an das zentrale System überspielt und an Krankenhäuser weitergeleitet werden. RFID-Schleusen in den Notaufnahmen ermöglichen das berührungslose Auslesen der Patientendaten und ihre schnelle Weiterleitung für eine entsprechende Behandlung. Einem anderen Thema, das im Umfeld von Krisen oft verdrängt wird, widmet sich das „Chaoslagen-Management-Retrieval-System“ CHARLY: den psychischen Folgen für Einsatz- und Rettungskräfte. Von einer „Herausforderung berufsbedingte Traumatisierung“ spricht die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in diesem Zusammenhang. „Bilder menschlichen Leids“, so die Bundesanstalt in einer Publikation des vergangenen Jahres, „brennen sich in das Gedächtnis ein und wirken nach. Intensive psychische Reaktionen bis hin zur posttraumatischen Belastungsstörung können auftreten und von psychosomatischen Symptomen, Ängsten oder Depressionen begleitet sein.“ Der Bedarf nach leistungsfähiger Prävention ist daher hoch. So gibt etwa der General Flugsicherheit Bw, der die Verhütung von Flugunfällen bei der Bundeswehr als oberste Aufgabe hat, dem Thema höchste Priorität. Bundeswehr und Einsatzkräfte werden heute in der Regel im Vorfeld von Auslandseinsätzen oder möglichen Krisen durch einen Psychologen auf die Gefahren der Traumatisierung sowie auf die Möglichkeit einer sekundären, unmittelbar nachsorgenden Prävention hingewiesen. Im Krisenfall soll durch Gespräche und die Nachbereitung von Einsätzen psychosoziale Unterstützung geleistet werden. Schwere Traumatisierungen kommen in die Nachsorge, wo unter anderem Gesprächskreise helfen sollen. Dabei ist eine schwere Traumatisierung nicht nur für die Betroffenen eine enorme, oft lebenslange, Belastung; eine Berufsunfähigkeit von Einsatzkräften bindet Ressourcen und verursacht erhebliche volkswirtschaftliche Kosten. Die ESG setzt mit ihrem System CHARLY daher auf die primäre Prävention. Ein hochinteraktive multimediale E-Learning-Plattform soll die bestehenden Unterrichtseinheiten massiv ergänzen und die psychosoziale Belastbarkeit der Einsatzkräfte – und damit die Handlungsfähigkeit in akuten Belastungssituationen – erhöhen. CHARLY will die Mitarbeiter systematisch desensibilisieren, Akzeptanz für die eigenen Grenzen schaffen und bei Führungskräften Verständnis für berufsbedingte Traumatisierungen erzeugen. Denn gerade Männer stellen sich dem Thema ungern. Ein virtueller Coach wird die Anwender durch das System führen. Videos, Fotos und interaktive Formate ermöglichen es, mögliche Krisen im Vorfeld durchzuspielen. Der Proband beobachtet, bewertet, ordnet zu, wählt aus, trifft Entscheidungen, markiert Informationen, kategorisiert, verändert Arrangements, modelliert und simuliert, erprobt und erweitert sein Verhalten. Eine Erfolgskontrolle mit Evaluation und Dokumentation des Benutzerverhaltens bildet den Abschluss. jr 6 & 7 SPEKTRUM II/06 Rettungskräfte simulieren eine Katastrophe in der Münchener Allianz-Arena. Mit EMEDIC könnte einer großen Zahl von Verletzten besser geholfen werden. werden die Bedienung von Geräten wie FLIR-Kamera, Videorecorder und -sender sowie die Datenverarbeitung vereinfacht. Integriert ist auch das automatische Objekterkennungssystem AUTOPOL, eine Entwicklung der EADS. Der PTA ist ergonomisch optimal ausgelegt; die Software kann kundenspezifisch angepasst werden. Außerdem ist er modular aufgebaut und kann so einfach funktionell erweitert werden. Aus den Systementwicklungen im IT- und Embedded-Umfeld rund um das Thema Sicherheit entstehen so genannte „Security Solutions“ der ESG. Dies sind schlüsselfertige Lösungen für die öffentliche Sicherheit. Beispiele hierfür sind Lösungen für das Krisenmanagement, die IT-Sicherheit, für das Tracking von Gefahrguttransporten oder für die Optimierung von sicherheitsrelevanten und -kritischen Logistikprozessen. So wurden mit MESIS und CHARLY effiziente Lösungen für die öffentliche Sicherheit entwickelt. Sie richten sich an Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Ein weiteres System mit dem Arbeitstitel EMEDIC ist in der Planung (siehe Kasten Seite 4). Auf das Thema IT-Sicherheit zielt der ServiceMonitor der ESG ab, der ein umfassendes Netzwerkmanagement ermöglicht. Durch den Einsatz dieses Tools können die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit sowie der korrekte Zugriff auf Daten sichergestellt werden. So ermöglicht der ServiceMonitor beispielsweise die Überwachung und Auswertung sicherheitsrelevanter Subsysteme. Logauswertung, Intrusion Detection durch Mustererkennung, aktive Dienstüberwachung produktiver Systeme mit Historie oder die Verwaltung von Zugriffsberechtigungen können hier mit wenigen Handgriffen vorgenommen werden. Den Bereich der „Supply Chain Security“ decken die ESG-Lösungen SuCES-Track und SuCES-Telematics ab. Mit ihrer Hilfe können Logistikobjekte – etwa Fahrzeuge, Container oder Gefahrgut – sicher von einem Ort zum anderen transportiert beziehungsweise geortet werden. Dieses Tracking und Tracing ermöglicht unter anderem eine Rückverfolgbarkeit oder die Einhaltung von Sicherheitsauflagen. Unterschiedlichste Ortungstechnologien, etwa GPS, RFID, WLAN oder Ähnliches, können dabei genutzt werden. Diese Lösungen gewährleisten zentrale Sicherheitsaspekte im Supply Chain Management. SuCES-Telematics ist unter anderem bei einem der weltweit führenden Logistikdienstleister im Einsatz zur Ortung und Verfolgung von Wechselbrücken per RFID und GPS. Jede Sicherheitslösung ist nur so gut wie die Menschen, die mit ihr arbeiten. Eine zentrale Rolle in den Sicherheitskonzepten der ESG spielen daher die Bereiche Ausbildung und Training. Die ESG erstellt entsprechende Konzepte, stellt Trainingsplattformen bereit und führt Sicherheitstrainings für ihre Kunden durch. So hat die ESG beispielsweise im Rahmen des Projektes „IST“ (Inrastruktur – Sicherheit – Training) Sicherheitstrainings für die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) durchgeführt. Diese haben sich zum Ziel gesetzt, eine der sichersten Bahnen Europas zu werden – die Leistungen der ESG unterstützen den Kunden dabei maßgeblich. Auf Basis der bestehenden Sicherheitspolitik der ÖBB-Infrastruktur, der bestehenden Ausbildung und anderer Maßnahmen wurden ein Trainingskonzept für Mitarbeiter sowie ein Prozess- und Systemkonzept erstellt und das Change Management durchgeführt. Das Konzept wurde in Anlehnung an die Pilotenausbildung in AWACSFlugzeugen, die die ESG bereits durchgeführt hat, konzipiert. Bei Ausbildungsmitteln und Verfahren wurden modernste Tools und Konzepte von E-Learning und Multi-Media berücksichtigt und personenbezogene, betriebliche und technischen Sicherheitsaspekte adressiert. Die angeführten Beispiele von bereits durchgeführten oder geplanten Projekten im Sicherheitsumfeld stellen nur einen kleinen Ausschnitt aus dem umfangreichen Leistungsspektrum der ESG dar. Sie zeigen: Das Unternehmen ist in dem Bereich bestens aufgestellt. Jahrzehntelange Erfahrung und ein ausgeprägtes Technologie- und Prozesswissen machen das Unternehmen zu einem kompetenten Ansprechpartner in allen Fragen, in denen man „auf Nummer Sicher“ gehen muss. ss Die ESG-Entwicklung MOSIS soll Krisenleitstellen bei der Bewältigung von Katastrophen wirkungsvoll unterstützen. Mehr als ein „elektronisches Helferlein“ Die ESG entwickelt derzeit ein neuartiges Fahrerassistenzsystem für Kampffahrzeuge. Aus dem Automobil kennt man sie: die Fahrerassistenzsysteme, von manchen Fahrern auch als „elektronisches Helferlein“ bezeichnet. Sie sollen dem Fahrer unter anderem die optimale Route zum Ziel unter Einbeziehung von Staumeldungen und Baustellenberichten berechnen. Informationen werden dem Fahrer über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle durch Karteninformationen oder Sprachansagen übermittelt. Die Routenplanung hat das Ziel, den Menschen schneller und komfortabler ans Ziel zu bringen. Im militärischen Bereich dominieren andere Anforderungen: Der Fokus von Assistenzsystemen ist es hier, die Fahrzeugbesatzung auf einem optimalen Weg hinsichtlich Zeit, Gefährdung und Ressourcen zum Ziel zu führen. Die ESG entwickelt im Auftrag des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung, Abteilung K1.2, zurzeit ein neuartiges Fahrerassistenzsystem für Kampffahrzeuge im Rahmen eines Forschungs- und Technologie-Vorhabens. Bei der Realisierung dieser Assistenzfunktion müssen mehrere Aspekte betrachtet werden: Einer ist die Genauigkeit der Daten über das zu befahrende Gelände. Zur Berechnung des optimalen Weges benötigt man hochgenaue 3-D-Geländemodelle, wie man sie heute durch Airborne-LaserScanning-Verfahren generieren kann. Ein weiterer Aspekt bei der Routenplanung sind die physikalischen Leistungsdaten des Fahrzeugs selbst. Die ESG entwickelte hierfür ein mathematisches Modell zur Beschreibung von Fahrzeugen hinsichtlich Bewegung und Geschwindigkeit im Gelände wie auch hinsichtlich des Kraftstoffverbrauches. Als dritter Aspekt soll die Besatzung unter Verwendung des Assistenzsystems vor feindlichen Bedrohungen optimal geschützt werden. Hierfür werden sowohl bekannte als auch nicht lokalisierte Bedrohungen mit ihren entsprechenden Waffen und Reichweiten modellhaft abgebildet. Außerdem wird betrachtet, ob das eigene Fahrzeug im Gelände von feindlichen Aufklärern entdeckt werden kann. Durch die Leistungsketten innerhalb der ESG konnte bezüglich des Optimierungsalgorithmus auf Erfahrungen im Bereich der Flugwegeplanung aus der Luftfahrt zurückgegriffen werden. Die benötigte Rechenleistung und Speicherkapazität sowie die geforderte Genauigkeit in diesem Projekt stellen höchste Ansprüche an die zu verwendende Hardware. Das Potenzial des Assistenzsystem wird künftig durch die absehbare Entwicklung neuer Hardware und Sensorik erst voll In der Kamera-Außensicht des Fahrers wird die empfohlene Route durch Graphical Overlays plastisch angezeigt. Die weiße Linie zeigt die optimale Route durch ein Gelände unter Berücksichtigung der Fahrzeugeigenschaften, mehrerer unbekannter Bedrohungen und zweier bekannter Bedrohungen. ausgeschöpft werden. Das Fahrerassistenzsystem wurde zunächst unter Verwendung der Simulationsumgebung Matlab realisiert. In den folgenden Projektphasen wird das System auf militärischen Rechnern implementiert und in ein Fahrzeug integriert. Der Fahrer im realen Kampffahrzeug wird dann durch das Assistenzsystem auf einer optimierten Route geführt. Dies geschieht zum einen durch eine mit Graphical Overlays versehene Darstellung der Außensicht einer Fahrkamera auf einem Monitor. Zum anderen hat der Fahrer die Möglichkeit, sich die optimale Route – analog zur Autonavigation – auf einer Karte anzeigen zu lassen. Die Ergänzung einer aktiv Hindernisse erkennenden Komponente (3-D-Sicht) mit optischer und akustischer Warnung des Fahrers ist eine Erweiterungsmöglichkeit des Systems. Eine Erweiterung des Fahrerassistenzsystems hinsichtlich semiautonomen Fahrens durch automatische Erkennung von Hindernissen mit Eingriff in den Fahrzeugstrang aus Antrieb, Bremse und Lenkung sowie die Online-Anbindung an Führungssysteme zur Berücksichtigung der aktuellen Lage sind die nächsten logischen Schritte. gh/kk/as 8 & 9 SPEKTRUM II/06 Das ESG-Testcenter im Münchener Norden ist ein Beispiel für die Kompetenz des Unternehmens bei der Integration von Elektronik in Fahrzeugbordnetze. Getestet und für gut befunden Die ESG erweitert ihre Testkompetenz im Bereich Automobilelektronik – durch eine Zusammenarbeit mit zwei Unternehmen. Die Sicherheit im Straßenverkehr steigt. Im letzten Jahr erreichte die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ein historisches Tief – und die Zahl ist weiter rückläufig. Ganz entscheidend tragen dazu intelligente elektronische Fahrerassistenzsysteme in Fahrzeugen bei: ABS, ESP oder Bremsassistenten führen dazu, dass immer seltener Unfälle passieren; Sicherheitseinrichtungen wie der Airbag schützen die Fahrzeuginsassen besser als früher. Keine Frage: Elektronik im Fahrzeug rettet Leben. In Zukunft sollen neue Systeme noch mehr Sicherheit bringen. So entwickeln verschiedene Automobilhersteller etwa an automatischen Hinderniswarnsystemen. Die Zukunftsrelevanz von Elektronik ist hoch. Marktstudien haben ergeben, dass die Kunden den elektronischen Helfern vertrauen und diese auch aktiv einfordern. Demgegenüber stehen die Zahlen der aktuellen Pannenstatistik des ADAC: Rund ein Drittel aller Ausfälle, so der Automobilclub, liegen im Bereich „Allgemeine Fahrzeugelektrik“. Dabei produzieren die Automobilhersteller die einzelnen Elektronikkomponenten in der Regel nicht selbst. Als „Erfinder“ des Fahrzeugs legen sie fest, wie ein bestimmtes Automodell aussehen soll und wel- che Elektroniksysteme enthalten sind. In einem iterativen Prozess, an dem alle Abteilungen beteiligt sind, entstehen so die Spezifikationen für interne Abteilungen und die externen Zulieferer. Die Komplexität jeder neuen Modellreihe steigt dabei: Während in der Automobilindustrie früher der Maschinenbau vorherrschend war, sind heute vielfach Bits und Bytes für das perfekte Zusammenspiel im Fahrzeug verantwortlich. Denn zahlreiche Sicherheitseinrichtungen, aber auch komfortable Kommunikationssysteme oder Infotainmentanwendungen haben dazu geführt, dass der Elektronikanteil der Wertschöpfung mittlerweile bei rund einem Viertel liegt – ein Anstieg auf 35 Prozent in den nächsten vier Jahren wird prognostiziert. Elektronik ist damit der entscheidende Treiber im Automobilmarkt. Damit das Zusammenspiel aller Komponenten einwandfrei klappt, sind im Entwicklungsablauf und auch nach dem Serienanlauf eine Fülle von Tests vorgesehen – sowohl beim Automobilhersteller als auch beim Zulieferer. Die ESG unterstützt den Gesamtprozess mit speziellen Dienstleistungen, so zum Beispiel bei der Systemintegration der Elektrik/Elektronik, bei Fragen rund um Bordnetz- und SteuergerätePlattform-Architekturen, bei der Auswahl von Kommunikationssystemen und deren Integration und Test. „Wir betrachten den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs“, sagt Andrea Jansen, Marketing-Managerin Automotive der ESG. „Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die unterschiedlichen Komponenten in einem Gesamtsystem reibungslos miteinander funktionieren.“ Aktuelles Beispiel für eine langjährige Zusammenarbeit: Im Münchener Norden betreibt die ESG im Auftrag von BMW ein eigenes Testcenter. Eine Vielzahl bestausgebildeter Ingenieure nehmen hier die Bordnetze verschiedener Modellreihen des Münchener Automobilherstellers unter die Lupe und unterstützen BMW bei der Integration einzelner Elektronikkomponenten in seine Fahrzeuge. Dazu verwenden die Testingenieure so genannte Testbenches: Das gesamte Bordnetz inklusive aller Steuergeräte ist auf Lochblechen originalgetreu nachgebildet, die erforderliche Umgebung wird durch eine Simulation zur Verfügung gestellt. Der Umfang solcher Tests ist aufgrund der vielfältigen Veränderungen an den Fahrzeugen groß. Denn getrieben durch schnelllebigere Märkte, wie etwa den Halbleiter- oder Mobilfunkmarkt, müssen sehr häufig neue Re-Designs von Komponenten in das Gesamtsystem integriert werden. Außerdem finden während der ganzen Produktionszeit eines Modells – im Schnitt kommt alle sieben Jahre ein neues auf den Markt – Veränderungen statt. Für den Test der neuen Hardware und Software bleibt in der Regel nur wenig Zeit. Jeder Schritt, den man auf diesem Weg einsparen kann, steigert die Effizienz enorm. Die Verlagerung von Entwicklungstätigkeiten vom Automobilhersteller zu großen Zulieferern hat die Nachfrage nach solchen Testbenches gesteigert. So hat die ESG auch für die Firma Delphi im vergangenen Jahr erstmalig eine Testbench konzipiert und gebaut. Der Zulieferer, der unter anderem Infotainment-, Sicherheits- oder Steuerkomponenten herstellt, kann damit die Systemintegrität des gesamten Bordnetzes für einige Fordmodelle, unter anderem für den Ford Galaxy, sicherstellen. Der Grundstein für eine erfolgreiche Teststrategie wird bereits in den Entwicklungsprozessen gelegt. Dort werden einheitliche Standards und Vorgehensweisen festgelegt, an die sich der Automobilhersteller und seine Zulieferer halten. Die ESG als Experte für Methoden und Verfahren rund um das Thema Test unterstützt die Hersteller bei der Entwicklung dieser Strategie. Um ihre Testleistungen noch kundenfreundlicher und effektiver zu machen und künftig noch mehr Leistungen aus einer Hand anbieten zu können, geht die ESG seit rund einem halben Jahr neue Wege: Das Unternehmen arbeitet mit den Firmen Rohde & Schwarz und deren Tochterunternehmen GEDIS zusammen. Die drei Unternehmen decken gemeinsam die gesamte Prozesskette ab, also messen, integrieren, testen und evaluieren. Sie sind dabei sowohl auf der System- als auch auf Komponentenund Steuergeräte-Ebene aktiv. Die Wertschöpfung findet dabei entlang des Lebenszyklus eines Automobils statt, das heißt von der Entwicklung über die Produktion und Qualitätssicherung bis hin zum Service. Ein aktuelles Beispiel für diese umfassende Wertschöpfungskette ist das Zusammenspiel der Plattform R&S CompactTSVP von Rohde & Schwarz und einer von der ESG konzipierten Netzwerkarchitektur. Der R&S CompactTSVP dient der Fehlersimulation und dem Test von Elektroniknetzen im Fahrzeug. Die Plattform ist flexibel an- passbar, von der Entwicklung bis zum Service einsetzbar und besonders für komplexe Messaufgaben geeignet. Ideal für die komplexen Testaufgaben der ESG ist die Tatsache, dass sich mit der Plattform verschiedene Steuergeräte in Echtzeit simulieren lassen. Damit können Elektronikkomponenten, die noch gar nicht in Hardware existieren, nachgebildet werden. Bereits in einer frühen Phase der Entwicklung können mögliche Fehlerszenarien, die zum Teil später im Fahrzeug nie eintreten dürfen, simuliert und bewertet werden. Die gebündelte Kompetenz der drei Unternehmen hat sich bereits bewährt: „Wir haben den R&S CompactTSVP in unser Lab-Bike, einen prototypischen Testaufbau eines Motorrads, integriert“, so Andrea Jansen. „Nach den Vorgaben der Fahrzeughersteller lassen sich damit nun beliebige Betriebszustände simulieren.“ Das Lab-Bike erlaubt nun eine exakte Analyse des Verhaltens der einzelnen Elektronikkomponenten. Dies hilft, Kosten zu sparen und gleichzeitig die Sicherheit zu steigern und etwa die Gefährdung von Testfahrern in Grenzsituationen zu minimieren. Auf verschiedenen Fachmessen im In- und Ausland ist der Testaufbau bereits auf reges Interesse gestoßen.“ Die ESG als hardwareneutrales und herstellerunabhängiges Unternehmen erweitert durch die Zusammenarbeit mit Rohde & Schwarz und GEDIS seine Testkompetenz. Für die Automobilhersteller bedeutet dies, dass sie zukünftig noch mehr Aufgaben an das Unternehmen vergeben können. Mögliche erweiterte Dienstleistungen liegen etwa in den Bereichen Restbus-Simulation oder im Umfeld von Kommunikationseinrichtungen im Fahrzeug, wo Rohde & Schwarz über ein ausgeprägtes Know-how verfügt. Für Udo Reil, Leiter Geschäftsentwicklung Automotive und Projekte bei Rohde & Schwarz, sind Lösungen wie das Lab-Bike daher zukunftsweisend: „Automobilhersteller und deren Zulieferfirmen fordern zunehmend flexible modulare Komplettlösungen statt einzelner Produkte. Die Entwicklung solcher zukunftssicherer Lösungsansätze setzt allerdings voraus, dass man die heutigen Probleme der Kunden und Trends von morgen in ihrer gesamten Komplexität richtig einzuschätzen weiß. Insofern könnten wir uns keinen besseren Partner als die ESG wünschen.“ aj/jr Erfolgreicher Auftritt auf der Testing Expo Vom 9. bis 11. Mai fand in Stuttgart die Testing Expo statt, die wichtigste europäische Messe für Test, Evaluation und Qualitätssicherung in der Automobilentwicklung. Neben Automobilherstellern und Zulieferern nutzen viele Firmen aus dem Nutzfahrzeugbereich die Gelegenheit, sich über Trends und Neuentwicklungen zu informieren. Neben deutschen Unternehmen waren insbesondere Aussteller aus China, Indien, den USA, den Niederlanden, Südafrika und Italien bei der Messe dabei. Das von GEDIS, Rohde & Schwarz und der ESG vorgestellte Konzept, die Abdeckung der Prozesskette im Bereich Bordnetze über den Lebenszyklus, wurde von den Kunden mit großem Interesse aufgenommen. Der hohe Vernetzungsgrad von der Entwicklung über die Produktion bis in den Service hinein erfordert derart umfassende Lösungen. Darüber hinaus bestätigte die Testing Expo eindeutig den Trend, Effizienz und Qualität entlang der Wertschöpfungskette durch eine Optimierung der Tool-/Gerätekette auf der einen Seite sowie auf der anderen Seite durch eine Vereinheitlichung der Prozesse und Methoden sicherzustellen. Gemeinsam bieten die drei Partner hier viele Lösungen und haben die Weichen für die Zukunft richtig gestellt. Die nächsten gemeinsamen Auftritte lassen nicht lange auf sich warten: Vom 12. bis 17. September 2006 sind die drei Unternehmen in Frankfurt auf der Automechanika sowie am 24. und 25. Oktober 2006 in Paris auf dem International Automotive Electronics Congress zu finden. 10 & 11 SPEKTRUM II/06 Rückblick auf ein langes Künstlerleben Der Maler Rolf Liese zeigt in den Räumen der ESG einen Querschnitt seines Schaffens. Seit rund 40 Jahren malt Rolf Liese und hat in dieser Zeit über hundert Einzelausstellungen gegeben – ein Zeichen für den nachhaltigen Erfolg und das andauernde Renommee des freischaffenden Künstlers. Im Frühjahr 2006 war der Maler, der auf einem alten Bauernhof in Niederbayern lebt, zu Gast in der ESG. Für die Ausstellung, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Künstler in der ESG“ stattfand, hatte Liese einen interessanten Querschnitt der letz- Gute Gespräche in einem künsterischen Umfeld: Die Leiterin des ESG-Geschäftsbereich Geschäftsentwicklung, Dr. Marianne Janik (rechts), in der Unterhaltung mit Gästen der Vernissage. Die ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp (rechts) und Götz Graichen (links) freuten sich mit dem Maler Rolf Liese über eine gelungene Vernissage in den Räumen der ESG. ten Jahrzehnte mitgebracht. Zwanzig Jahre lang war ein wesentliches Thema Lieses die Landschaft, durch die der Mensch schon gegangen ist und Zeichen gesetzt hat. Später wandte sich der Künstler von dieser gegenständlichen Malweise ab und gestaltete mit Linien und Flächen seine Bildwelt neu. In seinen Hinterglasbildern erhalten die Farben ungewohnte Klarheit und Tiefe. Dass der Künstler in diesen unterschiedlichen Stilen derselbe geblieben ist und, wie er selbst sagt, „nur in einem anderen Dialekt spricht“, davon konnten sich die zahlreichen Gäste bei der Vernissage zu Rolf Lieses Ausstellung am 9. März 2006 überzeugen. Der heute 69-jährige Liese studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München. Von 1977 bis 1994 war er Mitglied der Jury für die Große Münchener Kunstausstellung, später Vorsitzender des Berufsverbands Bildender Künstler und hatte zeitweise einen Lehrauftrag an der Fachhochschule für Gestaltung in Augsburg. 1986 erhielt Rolf Liese den Seerosenpreis der Stadt München. Die traditionelle Veranstaltungsreihe „Künstler in der ESG“ fand in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Die ESG möchte damit ihre enge Verbundenheit mit der Kunst demonstrieren. jr Die Natur, in der der Mensch Spuren hinterlassen hat – wie hier eine rot-weiß gestreifte Schranke – war lange Jahre eines der Grundmotive in Rolf Lieses künstlerischem Schaffen. Der Leiter des Geschäftsbereichs Logistik, Lothar Berndt, und der Leiter der ESG-Repräsentanzen, Klaus Mertz, begutachten zusammen mit Jürgen Spahr vom ESG-Büro Bonn (v.l.) die Ausstellungsbilder. Die drei Musiker des Brazilian Guitar Project umrahmten die Ausstellungseröffnung mit einer Mischung aus klassischer Musik, Jazz und brasilianischen Rhythmen. Zahlreiche Kunden, Mitarbeiter und Freunde der ESG waren zu der Veranstaltung am 9. März 2006 gekommen. Zwei Werke, die die Vielfalt von Rolf Lieses Schaffen beleuchten: das Acrylbild „Rückeroberung III“ aus dem Jahr 1979 (oben) und das Hinterglasgemälde „Feuer“ aus dem Jahr 2003. 12 & 13 SPEKTRUM II/06 ++ KURZMELDUNGEN ++ Parlamentarischer Abend in Bonn Hauptmann d.R. Gerhard Schempp Im Frühjahr – statt wie normalerweise – nach den Sitzungsferien im Sommer fand in diesem Jahr der traditionelle Parlamentarische Abend der ESG und der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt in Bonn statt. Der Vorsitzende der Parlamentsgruppe, Kurt Rossmanith, und die ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp und Götz Graichen konnten am 6. April 2006 auf der Godesburg eine ganze Reihe hoher Besucher begrüßen. Unter anderem waren der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz, der IT-Direktor, Ministerialdirigent Dr. Dr. Gerhard van der Giet, sowie Ministerialdirigent a.D. Dr. Hans-Heinrich Weise zu der Veranstaltung gekommen. In seinem Impulsvortrag sprach Gerhard Schempp über die „Veränderungen bei den deutschen Streitkräften als Katalysator für Weiterentwicklungen in der wehrtechnischen Industrie“. Schempp wies dabei auf die immensen Folgen hin, die die Veränderungen bei den deutschen Streitkräften auf die wehrtechnische Industrie haben. „Wachsende Entwicklungsleistungen der Industrie, eine zunehmende Vergabe an Systemfirmen, verstärkte Nachfrage nach Dual Use sowie eine Europäisierung der Rüstungsmärkte bilden den Rahmen, in dem die wehrtechnische Industrie heute agiert“, sagte der ESG-Geschäftsführer. Helfen würden der Industrie eine Reihe von Orientierungspunkten, etwa der Bedarf zur Vernetzten Operationsführung, die zunehmende Verknüpfung von innerer und äußerer Sicherheit oder die Bestrebungen des Bundes im Bereich Öffentlich-privater Partnerschaften. Der Parlamentarische Abend bot gleichzeitig den feierlichen Rahmen für eine offizielle Verabschiedung des langjährigen ESG-Geschäftsführers Gerhard Derriks. Der Geschäftsführer von Rohde & Schwarz, Achim Klein, dankte Derriks im Namen der Gesellschafter für sein Engagement. „Während der Ära Walter Fendinger (rechts) bedankte sich bei Gerhard Derriks für seinen Einsatz als Geschäftsführer der ESG. Schempp-Derriks war die ESG nachhaltig erfolgreich und hat fast 600 Mitarbeiter neu eingestellt“, sagte Klein. Dank kam auch von Walter Fendinger, Niederlassungsleiter von Rohde & Schwarz in Bonn. Gerhard Derriks war von 1996 bis Ende 2005 Geschäftsführer der ESG. Sein Nachfolger ist seit Januar 2006 Götz Graichen. Hoher Besuch in der ESG-Firmenzentrale: Der Amtschef des Luftwaffenamtes, Generalmajor Winfried Gräber, informierte sich am 29. März 2006 über die Leistungen der ESG im Bereich Luftfahrt. Unter anderem besichtigte er im ESGLabor die Hubschrauberzelle des Missionsausrüstungsträgers MAT sowie das Virtuelle Avioniksystem Tornado (VASTOR). Anschließend überreichte Gräber dem Geschäftsführer ESG, Gerhard Schempp, seine Ernennungsurkunde zum Hauptmann der Reserve. Kundenorientiertes Unternehmen Unter den rund 3.000 größten Dienstleistern Deutschlands haben die Universität St. Gallen, Steria Mummert Consulting und das Handelsblatt das kundenorientierteste Unternehmen ausfindig gemacht. Mit Platz 4 unter den IT- und Telekommunikationsunternehmen und einem Gesamtergebnis unter den TOP 50 erzielte die ESG dabei einen beachtlichen Erfolg. Die Gesamtauswertung von Befragung, unangekündigten E-Mail-ResponseTests und Interviews ergibt: Die Unternehmen, die sich aus der Deckung wagten und ihre Prozesse offenlegten, können sich in puncto Kundenorientierung sehen lassen. Im Einzelnen wurden sieben Kriterien der Serviceorientierung bewertet: Kundenorientierung des Managements, Konfiguration der Leistungen, Kommunikation der Leistungen, Kommerzialisierung, Kompetenz der Mitarbeiter, Kooperation mit den Stakeholdern und Kontrolle der Kundenzufriedenheit. Generalmajor Gräber gratulierte ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp zu seiner Ernennung zum Hauptmann d.R. AFCEA-Fachausstellung zum Thema RFID „Daten ohne Grenzen – RFID“ lautete das Motto der diesjährigen AFCEA-Fachausstellung, die vom 10. bis 11. Mai 2006 in der Stadthalle Bonn-Bad Godesberg stattfand – eine gute Gelegenheit für die ESG, ihre Kompetenz und Erfahrung im Umgang mit der „Radio Frequency Identification“-Technologie einem breiten Fachpublikum bekannt zu machen. In einem Vortrag wies der Leiter des ESG-Geschäftsbereichs IT-Systemintegration Militär/Behörden, Michael Israel, darauf hin, dass die öffentliche Hand ganz erhebliche Effizienzgewinne und Kosteneinsparungen durch den Einsatz von RFID realisieren kann. Als gelungene Beispiele führte er mehrere Projekte aus dem Umfeld Militär und Behörden auf: So hat die ESG für die Gleitfallschirme der Bundeswehr-Spezialkräfte ein komplettes Fallschirm-Management-System entwickelt. Mit seiner Hilfe können die Bewegungs- und Zustandsdaten der Fallschirme und deren Zubehör digital verwaltet werden. Für den Artillerie-Rechnerverbund ADLER II wurde ein RFID-gestütztes System zur Überwachung definierter Geräte hinsichtlich ihres Einbauortes und ihres Zustandes umgesetzt. Bei den Berliner Wasserbetrieben stellt die ESG derzeit den gesamten Inventurprozess auf RFID um. Alle Güter werden dazu mit RFIDTranspondern ausgestattet; per mobilem Datenerfassungsgerät mit RFID-Leser werden die Daten eines Wirtschaftsgutes dann vor Ort ausgelesen und aktualisiert. In seinem Vortrag wies Michael Israel abschließend darauf hin, dass trotz vieler gelungener Projekte der RFID-Einsatz nicht in jedem Fall sinnvoll sei. „Zur Beurteilung der Potenziale, der technischen Machbarkeit und vor allem auch der Wirtschaftlichkeit von RFID in konkreten Anwendungsfällen sollte unbedingt eine entsprechende Analyse vor deren Einführung durchgeführt werden,“ so Israel. Die ESG hat unter dem Namen „RFID-Potenzialanalyse“ ein solches Beratungspaket entwickelt. ++ KURZMELDUNGEN ++ ESG stellt sich beim tschechischen Verteidigungsministerium vor Drittes Berliner Technologiegespräch Die tschechischen Streitkräfte beabsichtigen, ihr Informationssystem in einigen Kernbereichen weiterzuentwickeln, etwa in den Bereichen Rüstung, Personalwesen und Finanzen. In diesem Zusammenhang stellte sich die ESG am 30. März 2006 zusammen mit ihrer Tochterfirma LOG Logistik-SystembetreuungsGesellschaft beim tschechischen Verteidigungsministerium vor. Vertreter aus den Bereichen Kommunikation und Information, Logistik, Rüstung sowie der Verteidigungsuniversität waren erstaunt über die Kompetenz der beiden Firmen als strategische Berater des öffentlichen Auftraggebers auf den Gebieten Logistik und IT-Implementierung. Zu dem positiven Eindruck, den die Präsentation bei allen Teilnehmern hinterließ, hatte auch das Ambiente der Veranstaltung beigetragen: Sie fand statt im Konferenzraum der deutschen Botschaft in Prag, dem Anfang des 18. Jahrhunderts erbauten Barockpalais Lobkowicz. Ermöglicht wurde dies durch den deutschen Militärattaché an der Botschaft in Prag, der in sehr zuvorkommender Weise bei der Organisation und Betreuung der Veranstaltung unterstützt hat. Hierdurch konnte gegenüber den Vertretern des tschechischen Verteidigungsministeriums auch verdeutlicht werden, dass diese Präsentation auf Empfehlung und im Einklang mit dem Bundesministerium der Verteidigung stattgefunden hat. Renommierte Fachleute aus Politik, Wirtschaft, Militär und Behörden diskutieren mit ausgewählten Entscheidungsträgern aus dem Bundestag, aus Ministerien und Industrie über Herausforderungen und Möglichkeiten der Technologieentwicklungen – das ist die Idee der „Berliner Technologiegespräche“ der ESG. Am 16. März 2006 fand in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin das dritte Gespräch statt. Im Fokus stand die Synergie zwischen militärischen und zivilen Systemen zur Unterstützung von Führungs- und Einsatzkräften im Sicherheitsbereich. Gäste waren unter anderem Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Vertreter des Verteidigungs-, Wirtschafts- und Innenministeriums sowie des Auswärtigen Amtes, der Botschaft der USA und des Zentralverbandes Elektrotechnikund Elektronikindustrie (ZVEI). In einem Vortrag wies Brigadegeneral a. D. Reimar Scherz insbesondere auf das große „Dual Use“-Potenzial zwischen militärischen und zivilen Systemen zur Einsatzführung hin: Aufklärung und Lagefeststellung, Einsatzplanung und -durchführung, Information und Kommunikation sowie Erfolgskontrolle finden gleichermaßen bei militärischen Missionen wie bei Polizeieinsätzen, der Terrorismusbekämpfung oder beim Katastrophenmanagement Anwendung. In der anschließenden Aussprache, die vom Mitglied der ESG-Geschäftsleitung Dr. Hubert Wegener moderiert wurde, wurde die Frage nach der Übertragbarkeit von bereits im militärischen Bereich erprobten Systemen, Prozessen und Methoden in den zivilen Bereich lebhaft und kontrovers diskutiert. Ein wesentlicher Unterschied wurde in der föderalen Struktur der für die Innere Sicherheit verantwortlichen Organe gesehen, die beispielsweise eine einheitliche technische Ausstattung der Sicherheitsorgane in den Bundesländern sehr erschwert. Konsens bestand abschließend darin, das zweifelsohne vorhandene Synergiepotenzial bei den eingesetzten Technologien, Prozessen und Strukturen verstärkt zu identifizieren und – um einen der Teilnehmer zu zitieren – „das Rad, wo immer möglich, nicht neu zu erfinden“. Die ESG wird die Gesprächsreihe mit einer weiteren Veranstaltung im November 2006 fortsetzen. Die Präsentation für das tschechische Verteidigungsministerium fand in der deutschen Botschaft in Prag statt. Zentrale Missionsplanung für TAURUS Spanien Die spanische Luftwaffe plant die Einführung von TAURUS-Luft-Boden-Flugkörpern; die ESG wird dazu die Zentrale Missionsplanung (ZMP) liefern. Das schlüsselfertige System soll im November dieses Jahres ausgeliefert werden. Die ESG ist Unterauftragnehmer der Firma SENER Ingenieria y Sistemas. Die ZMP dient dazu, im Rahmen der Einsatzvorbereitung eine zentrale Geodatenbasis zu generieren und daraus Informationen für die bildgestützte Navigation im Flug und im Zielanflug abzuleiten. Für die Verwaltung der vielfältigen GeoQuelldaten wird die ESG-Software GeoBroker eingesetzt. Mit Hilfe von Geoinformationssoftware, speziellen Workflows und Softwaretools lassen sich dann die erforderlichen 3D-Referenzpunkte für die bildgestützte Navigation generieren. Bereits für die deutsche Luftwaffe hat die ESG die TAURUS-ZMP erstellt. Die erste Version ist seit rund fünf Jahren im Einsatz und wurde seither wesentlich erweitert. Ende 2005 hat Deutschland das Waffensystem in die Nutzung überführt. Für den Einsatz bei der spanischen Luftwaffe muss die vorhandene ZMPSoftware mit einer englischen Benutzeroberfläche versehen und die komplette Dokumentation ins Englische übersetzt werden. Schließlich wird die angepasste ZMP-Software auf einer leistungsfähigen und ausfallsicheren Hardware auf Basis eines SAN/Server-Clusters und der zugehörigen Backup-Software an den Kunden ausgeliefert. Kodifizierungsexperten in München Eine feste Größe im Kalender der ESG ist das jährliche N-CORE User Meeting, eine Informationsveranstaltung für alle Kunden und Nutzer der Kodifizierungssoftware. 17 Teilnehmer aus Dänemark, Deutschland, Griechenland, den Niederlanden und Österreich diskutierten vom 3. bis 4. Mai 2006 im Münchener Dorint Sofitel Hotel und besuchten Workshops. Themen der Treffen sind der laufende Betrieb und die weitere Entwicklung von N-CORE. Mit dem Tool lässt sich der gesamte Materialbestand der NATO dezentral pflegen. Die ESG-Lösung ist das führende kommerzielle Tool für die Kodifizierung. Vorteile für den Anwender liegen in einer erheblichen Steigerung der Qualität, Produktivität und Wirtschaftlichkeit der Kodifizierung. Experten aus fünf europäischen Staaten diskutierten auf Einladung der ESG in München über den Betrieb und die Zukunft von N-CORE. 14 & 15 SPEKTRUM II/06 ++ KURZMELDUNGEN ++ Vortrag beim Controlling-Kongress des Handelsblatts Dass die ESG auch auf den Feldern Controlling und Berichtswesen führend in Deutschland ist, konnte im Rahmen eines Vortrages auf dem diesjährigen Controlling-Kongress des Handelsblatts eindrucksvoll vorgestellt werden. Der Leiter Unternehmensplanung und -controlling der ESG, Robert Morgner, referierte dabei über seine Erfahrungen bei der Konzeption und Implementierung von State-ofthe-Art-Informationssystemen für Management und Controlling. Neben der eigenen langjährigen Beratungserfahrung konnte Morgner dabei insbesondere die Erfahrung beim Aufsetzen entsprechender Systeme im SAPUmfeld innerhalb der ESG-Gruppe sowie die Erfahrungen der Geschäftseinheit Beratung bei entsprechenden Kundenprojekten vorstellen. Aktuell berät die ESG Kunden im öffentlichen Bereich und aus der Industrie in den Feldern ProjektControlling, Management-Informationssysteme, Berichtswesen und Risiko-Management. Hoher Besuch auf der ILA in Berlin Auf reges Interesse stieß der Stand der ESG auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtaustellung vom 16. bis 21. Mai 2006 in Berlin. Zahlreiche Exponate, etwa ein neuentwickelter Flügel für das Gleitfallschirmsystem der Spezialkräfte der Bundeswehr oder ein Demonstrator des Polizeitaktischen Arbeitsplatzes, lockten zahlreiche Besucher an. Auch viele hochrangige Vertreter aus Politik, Militär, Verwaltung und Industrie nutzten die Gelegenheit, mit Experten der ESG über ihr Know-how im Luftfahrtbereich und über Neuentwicklungen des Unternehmens zu sprechen. Jubiläum bei Zusammenarbeit mit österreichischen Luftstreitkräften Auf zehn Jahre gute Zusammenarbeit mit dem Kommando Luftstreitkräfte der Republik Österreich kann die ESG in diesem Jahr zurückblicken. Für den Materialstab Luft hat das Unternehmen seit 1996 eine Betriebs- und Hilfsstoff-Datenbank (BuH-Da) aufgebaut, die alle militärischen Luftfahrzeuge in Österreich umfasst. Informationen aus den Luftfahrzeug-Publikationen, etwa aus Handbüchern, werden dazu in die Datenbank aufgenommen und kontinuierlich überarbeitet bzw. fortgeschrieben. Die Betriebs- und Hilfsstoff-Datenbank dient außerdem dazu, ermittelte und geprüfte Informationen zu Ersatzartikeln zur Verfügung zu stellen. Solche Ersatzartikel werden ermittelt, um die Artikelvielfalt zu reduzieren und zu standardisieren. Außerdem ist es ein Ziel, regionale Hersteller anstelle von US-Produzenten herauszufinden. Daneben sollen nicht mehr verfügbare oder obsolete Produkte bei der Beschaffung ersetzt werden. Gleichzeitig ist über die Betriebs- und Hilfsstoff-Datenbank der Abruf der aktuellen Sicherheitsdatenblätter zum Transport von gefährlichen Gütern möglich. Maßgeblich zum Erfolg des Projektes hat beigetragen, dass dem Materialstab Luft die Möglickeit gegeben wurde, unter Verwendung des Tools regelmäßig an der Aktualität der Daten mitzuwirken. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (Mitte) und der BDLI-Vorsitzende Thomas Enders (rechts außen) zeigten großes Interesse am neuen modularen Flügel für das Gleitfallschirmsystem der Bundeswehrspezialkräfte. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan (vorn), ließ sich die Funktionsweise des Polizeitaktischen Arbeitsplatzes anhand eines Demonstrators erläutern. Vizeleutnant Kurt Dillinger (2. v.r.) und der Amtsdirektor des Materialstabs Luft, Ing. Arnold Gratzer (3.v.r.), freuten sich mit den ESG-Mitarbeitern Robert Kaiser, Dr. Christina Rehm, Bernd Klee und Erich Rinkenburger über zehn erfolgreiche Jahre im Projekt BuH-Da. Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz, sprach bei seinem Besuch am ESG-Stand mit Geschäftsführer Götz Graichen (links) und dem Leiter des Geschäftsbereichs Luftfahrt, Christoph Weber. E N G L I S H S U M M A RY The security experts Comprehensive services in the areas of security consulting and research, security of IT and embedded systems, security solutions and training make ESG one of the leading national providers in the security sector. ESG provides risk analyses, develops security concepts and supports project and program management. In the area of security research, ESG carries out studies and analyses for public sector customers. ESG develops customised solutions for embedded and IT systems for public security authorities. The company is not only an expert for all areas in IT security but it also has one of the largest secure environments for technology work. In projects such as the army control and information system HEROS-2/1, Lot 2, ESG guarantees confidentiality, integrity, availability and authenticity of secret data. Air-based platforms are playing an increasingly important role in the work of the state and federal police forces. ESG’s main area of expertise – bringing together different sensor information on manned and unmanned platforms to form a networked information system – is an important input here. In this respect, ESG has integrated different individual devices used by the police for helicopter operations into one common system with a standardised user interface. The system is called PTA. The helicopter fleets of the Rheinland-Pfalz Police and the Bavarian Police are currently using the PTA. ESG also offers ready-made solutions for public security including solutions for crisis management, IT security, tracking the transportation of dangerous goods as well as for optimising logistics processes, relevant and crucial to security. The ESG ServiceMonitor focuses on IT security and provides comprehensive network management. The ESG solutions “SuCES-Track” and “SuCES-Telematics” cover supply chain security. With these solutions, logistics objects such as vehicles, containers and dangerous goods can be transported from one place to another or tracked. Since every security solution is only as effective as the people who work with them, training plays a central role in ESG’s security concept. Austrian Railways is an example of a customer who has benefited from ESG security training. ESG is in the best position to provide optimal security solutions. Decades of experience and expert knowledge in technology and processes make the company a professional consultant for all matters that require absolute security. MOSIS, CHARLY and EMEDIC ESG’s crisis management tools are further products in the range of public security systems that ESG offers its customers. MESIS, for example, enables operation units to practise their decision-making role as the organising body of rescue operations in disaster situations prior to a real operation. Using web technologies, participants can take part from various places. This networking of different sites and headquarters saves time and travel costs and makes a virtual coming together as well as real-time communication possible for a large number of participants. Co-operation in disaster prevention will show longterm improvement. MESIS is also being developed into an operational system called MOSIS. This system will not only make exercises possible but will support real operations. Existing IT and communications systems of different players are connected together using a kind of umbrella system. This means that all the participants have up-to-date information and can work with a uniform and comprehensive view of the situation. With the EMEDIC and CHARLY systems, ESG is expanding its expertise in disaster control. EMEDIC is designed to enable a large number of injured people in a disaster to be treated faster than previously possible. The key to the solution is the use of RFID tags that are tied onto each patient’s arm using an armband. They contain all the relevant personal data of the patient. This information can be transferred to the hospitals directly without having to change media. RFID gates in the emergency ward allow patient data to be read out without any contact and patients can be treated quickly. CHARLY deals with a frequently avoided topic: the psychological effects on operations and rescue units. Images of human suffering can becme imprinted in this memories and have long lasting effects. CHARLY is a highly interactive multimedia e-learning platform that aims to minimise post-traumatic disorders by systematically desensitising employees. A virtual coach takes the user through the system. Videos, photographs and interactive formats make it possible to do drills for crises that may occur prior to taking part in the real operation. More than just a small electronic helper We are all familiar with the driver assistance systems for cars that are designed to calculate the optimal route to the destination. Route planning aims to get people faster and more conveniently to their destination. In the military field, other requirements are in the foreground. The focus of assistance systems here is to bring the vehicle’s crew to its destination taking the best route with regard to time and resources available and the level of danger. ESG is currently developing a new driver assistance system for combat vehicles. This system was initially realised using the simulation environment “Matlab”. In the next project phases, the system will be installed on military computers and integrated into a vehicle. The driver in a real combat vehicle will then be directed along an optimal route by the assistance system. Two functions are available to help the driver. Firstly, there is monitor showing the view outside the vehicle by means of a camera. Secondly, the driver has the choice of displaying the optimal route on a map – a function similar to that in navigation systems for cars. There is also the option of extending the system with a component that actively recognises obstacles (3D view) including an optical and acoustic warning system for the driver. Other possibilities could be to extend the driver assistance system for semi-autonomous driving by means of an automatic obstacle recognition system that allows intervention in the vehicle train consisting of drive unit, brake and steering and to have an online connection to the command systems so that the current situation can be taken into consideration. Tested and deemed good The number of electronic parts in cars is rising all the time. To make sure that the interplay between all the components is smooth, numerous tests for the development and production stages are being planned both on the part of the car manufacturer and the supplier. ESG supports the entire process by offering special services, for example, in integrating electrical and electronic systems, in providing information about everything concerning the platform architectures of the vehicle’s electrical system and control units and in selecting, integrating and testing communication systems. The company also uses test benches. For about six months now, ESG has been looking for new ways to make its test services even more customer-friendly and effective and to increase the number of services that can be offered from one source. The company is working together with Rohde & Schwarz and their subsidiary GEDIS. Together, the three companies cover the entire process chain, i.e. measuring, integration, testing and evaluation. They are active both at the system level and at the component and control unit level. The added value takes place along the life cycle of an automobile, i.e. from the development stage to the production and quality assurance stages all the way to service. As a hardware-neutral and manufacturer-independent company, ESG is expanding its expertise in testing by cooperating with other companies. For car manufacturers, this means that in future they can hand over even more tasks to the company. A current example for the extensive added-value chain is the interplay between the R&S CompactTSVP platform from Rohde & Schwarz and a network architecture designed by ESG. The R&S CompactTSVP is used for simulating faults and testing electronic networks in the vehicle. The platform is easily adaptable, can be used from the development stage right up to the service stage and is particularly suitable for complex measuring tasks. The expertise pooled together by the three companies has already proven its worth: the R&S tool has been integrated into the ESG lab bike, a test prototype of a motorcycle.