Obstbau aktuell 10/2016 - Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Obstbau aktuell 10/2016 - Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Obstbau aktuell 10/2016 12. Juli 2016 Kirschessigfliege KEF Der Befall durch die Kirschessigfliegen KEF spitzt sich zu Der Druck durch die KEF steigt besorgniserregend an. Starke Zunahme der Fangzahlen in den letzten 2 Wochen. Massive Schäden im Feldobstbau bei Konserven- Brenn- und Tafelkirschen. Die Situation wird von Tag zu Tag dramatischer. Die feuchtwarmen Witterungsbedingungen sind weiterhin ideal für die Vermehrung der KEF. In den Tafelkirschenkulturen mehrere Befallsmeldungen bei nicht eingenetzten oder nur mit Hagelnetzen geschützten Kulturen. Bei den mit Insektennetzen eingenetzten Kulturen und begleitenden Massnahmen wie "Leerfischen" mit Köderfallen und allenfalls chemischer Bekämpfung bisher keine Befallsbeobachtung bzw. Befallsmeldung. Die Fangzahlen unseres Monitorings im Kanton Aargau sind seit Wochen höher als im Vorjahr. Fänge können auch verglichen werden auf: www.liebegg.ch/html/fsl_drosophila_suzukii.php Mit zunehmender Reife der Kirschen werden die Früchte attraktiver für die KEF. Die Fangzahlen in den Köderfallen gehen dann eher zurück, weil die reifenden Früchte attraktiver sind. Fühlen sie sich nicht in falscher Sicherheit wenn die Fallenfänge tiefer werden/sind. Früchtekontrollen auf Eiablagen und Befall sind jetzt angezeigt. Vorbeuge- und Hygienemassnahmen strikte umsetzen ► Auch eingenetzte Parzellen mit Fallen "Leerfischen". ► Überwachung der Kulturen mit Köderfallen. Die Fallen sind in den Schattenpartien aufzustellen. ► Gras unter den Bäumen, Fahrgasse und entlang Einzäunung kurzhalten. ► Massenfang ist eine unterstützende Massnahme die in Steinobstkulturen nur wirkungsvoll ist, solange keine reifen Früchte da sind. Die Methode kann sinnvoll sein zur Reduktion der KEF Population nach der Überwinterung im Frühjahr, zum ‚Leerfischen‘ eingenetzter Parzellen, wenn die Früchte grün und unattraktiv sind für Eiablage, oder in abgeernteten Parzellen. ► Ab Reifebeginn bzw. Farbumschlag auf Rot regelmässig, wöchentlich Fruchtkontrollen durchführen ► Befallene, beschädigte, kleine und defekte Früchte rasch aus der Anlage entfernen und sachgerecht entsorgen (nicht kompostieren, entweder solarisieren, einfrieren, fermentieren, Gärfass, Biogasanlage, Güllengrube, Kehricht). Keine Vermehrungspotenziale in den Parzellen schaffen bzw. lassen! ► Baumstreifen nach Ernteschluss eines Sortenblocks immer säubern, damit die Massenvermehrung in der Anlage verhindert werden kann. Am schnellst geht es nach Aussage eines Praktikers mit einem Laubbläser. Anschliessend mit dem Mulchgerät Fahrgasse so tief wie möglich Mulchen, damit die Früchte für die KEF nicht mehr attraktiv sind. ► Genügend Pflückpersonal organisieren damit fristgerecht gepflückt werden kann und keine Früchte überreif werden ► Geerntete Früchte sofort kühlen und Kühlkette bis zur Verkaufsfront konsequent einhalten. ► Ernteintervalle kurz halten und besonders auch sauberes und vollständiges abernten. ► Bei Brennkirschen und Brennzwetschgen ist ein sofortiges Einmaischen der Früchte empfohlen. Die Maische soll mit einer Mischsäure (Milch- und Phosphorsäure 1:1, 150 – 200 ml/100 kg Maische.) auf den pH-Wert 3.0 angesäuert werden. Unmittelbar nach der Säure-Beigabe und guter Durchmischung muss die Maische mit Reinzuchthefe (Dosierung Faktor 1.5) zügig in Gärung gebracht werden. Durch einen raschen Gärstart wird Sauerstoff aus der Maische verdrängt. Dieser fehlt nun den Essigsäurebakterien; es wird keine weiter Essigsäure gebildet. Das Brenngut sollte möglichst noch gleichentags in die Brennerei abgeliefert werden. Frühzeitige Kontaktaufnahme mit der Brennerei ist diesbezüglich unbedingt empfehlenswert. Fruchtkontrollen regelmässig durchführen Nachweis von abgelegten Eiern und sich entwickelnden Larven 25 gesunde Früchte (Früchte müssen intakt sein und dürfen keine sichtbaren Schäden aufweisen) ohne Stiel in einem Frischhaltebeutel mit Zip-Verschluss z.B. MIGROS "Tangan No 2") verschliessen und während 48 h bei Raumtemperatur 20 - 25°C aufbewahren. Beim Verschliessen des Frischhaltebeutels Luft nicht herauspressen, damit die Eier für die Bebrütung genügend Sauerstoff haben. Nach 2 Tagen Beutel mit lauwarmem Wasser mit etwas Salz (250 gr Kochsalz in 1 Liter) füllen, fest verschliessen und 2-3 h stehen lassen. Danach werden Larven sichtbar im Beutel und können leicht gezählt werden. Nachweis von sich entwickelten Larven mit der Wasserbadmethode bzw. Salzwassertest Früchteproben bzw. Früchtekontrollen auf Larven können auch bei "Verdacht" mit dem Salzwassertest gemacht werden. 250 gr Kochsalz in 1 Liter lauwarmen Wasser. Innerhalb 2 – 3 Stunden schwimmen allenfalls die Larven auf der Oberfläche. Visuelle Kontrolle auf Eiablagen Die KEF hinterlässt bei der Eiablage auf den Früchten weisse, fadenförmige Atemschläuche in der Nähe des Stiels. Dabei ist mit einer 10-fach Lupe auf Einstichstellen zu achten, aus denen dünne weisse Fäden herausragen. (Foto: Agroscope) Druckprobe auf Eiablage Mit zwei bis drei Fingern gleichzeitig leichten Druck auf die Kirsche ausüben, erscheinen dann sehr kleine Safttropfen auf der Frucht handelt es sich um Einstiche d.h. Eiablagen der KEF. (Foto: Strickhof) Folgende Produkte stehen 2016 zur Verfügung Es sind maximal 2 Behandlungen pro Parzelle und Jahr mit Produkten aus der selben Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide (Alanto, Gazelle, Ory x Pro, Actara ) erlaubt. Empfehlung Die grösste Gefährdung von Kirschenfrüchte durch die Kirschessigfliege ist üblicherweise in den letzten 7 - 10 Tagen vor der Ernte zu erwarten. Deshalb sind Kontrollen auf Eiablagen und Aktivität der KEF knapp eine Woche nach der 2. und letzten KiFli-Behandlung vorzunehmen. Die Entwicklungszeit der KEF von der Eiablage zur Larve dauert 2 – 3 Tage, die Larvenentwicklung 5 – 7 Tage, wenige Tage Verpuppung und somit vom Ei bis zur Fliege 10 – 14 Tage. Dies sollte bei Bekämpfungsstrategie Berücksichtigt werden. Chemische Bekämpfung (Mögliches Vorgehen) gegen Kirschenfliege KiFli & hoher Druck Kirschessigfliege in Kirschen 1. Behandlung: 4 Wochen vor der Ernte: Gazelle, Oryx Pro, Alanto gegen KiFli & KEF 2. Behandlung: 2 Wochen vor der Ernte: Gazelle, Oryx Pro, Alanto gegen KiFli & KEF 3. Behandlung: 7 Tage vor der Ernte: Audienz gegen KEF & Schalenwickler 4. Optional: 3 Tage vor der Ernte: Parexan N , Pyrethrum FS oder Sepal gegen KEF 5. Optional: zwischen den Pflückgängen mit 3 Tage Wartefrist zur Ernte: Parexan N, Py rethrum FS oder Sepal gegen KEF Chemische Bekämpfung (Mögliches Vorgehen) gegen Kirschessigfliege KEF in Zwetschgen Hoher Druck Kirschessigfliege KEF von der Umgebung auf Zwetschgen 1. Behandlung: 2 Wochen vor der Ernte: Gazelle oder Alanto gegen KEF wenn auch Pflaumenwickler Wirkung erwünscht, andernfalls ist es wirkungsvoller gegen die KEF Audienz einzusetzen. 2. Behandlung: 7 Tage vor der Ernte: Audienz gegen KEF & Schalenwickler 3. Behandlung: 3 Tage vor der Ernte: Parexan N oder Pyrethrum FS oder Sepal gegen KEF Optional: zwischen den Pflückgängen mit 3 Tage Wartefrist: Parexan N oder Pyrethrum FS oder Sepal gegen KEF Geringer Druck Kirschessigfliege KEF von der Umgebung auf Zwetschgen 1. Behandlung: 7 Tage vor der Ernte: Audienz gegen KEF & Schalenwickler 2. Optional: zwischen den Pflückgängen mit 3 Tage Wartefrist: Parexan N oder Pyrethrum FS oder Sepal gegen KEF Die Applikationen von Audienz möglichst genau 1 Woche (7 Tage) vor Erntebeginn der entsprechenden Sorte einplanen. Grosse Sortenblöcke müssen wegen der Ernteabfolge allenfalls unterteilt (1-3 Tage später) behandelt werden. Merkblätter zur Kirschessigfliege KEF in Steinobstkulturen und Feldobstbau siehe unter: www.liebegg.ch/de/dokumente-kirschessigfliege.html Brennkirschen beim Einmaischen im Fass Ansäuerungsmittel zugeben Von Kirschessigfliegen befallene Brennkirschen und Brennzwetschgen führt zu einer Zunahme von Essigsäure und Ethylacetat im Destillat und somit eine Verminderung der Qualität. Befallene Früchte sollten möglichst rasch geerntet werden; der Befallsdruck steigt dadurch nicht zusätzlich. Tendenziell gilt: vorgezogene Ernte anstelle vollreifer Früchte. Nach der Ernte ist ein sofortiges Einmaischen der Früchte notwendig. Die Maische soll mit einer Mischsäure (Milch- und Phosphorsäure 1:1, 150 – 200 ml/100 kg Maische.) auf den pH-Wert 3.0 angesäuert werden. Durch die pH-Wert-Absenkung wird die Aktivität unerwünschter Mikroorganismen gehemmt, ohne die Arbeit der Reinzuchthefen zu beeinträchtigen. Unmittelbar nach der Säure-Beigabe und guter Durchmischung muss die Maische mit Reinzuchthefe (Dosierung: Faktor 1.5) zügig in Gärung gebracht werden. Auf Spontangärung muss auf jeden Fall verzichtet werden, denn es besteht die Gefahr, dass sich wilde Hefen stark vermehren. Diese Hefen können erhebliche Mengen Essigsäure bilden und ausserdem die Vermehrung der erwünschten Gärhefen behindern. Durch einen raschen Gärstart wird Sauerstoff aus der Maische verdrängt. Dieser fehlt nun den Essigsäurebakterien; es wird keine weitere Essigsäure gebildet. Quelle: SZOW 11/2016 Das Brenngut sollte möglichst noch gleichentags in die Brennerei abgeliefert werden. Frühzeitige Kontaktaufnahme mit der Brennerei ist diesbezüglich unbedingt empfehlenswert. Fragen Sie ihren Brenner. Bezugsquellen: Max Baldinger AG, 5464 Rümikon AG. Telefon: 044 806 80 80 www.baldinger.biz Antworten zu Fragen aus der Praxis Nacherntebehandlungen von hängengebliebenen Früchten oder Früchten am Boden? Die Behandlung von hängengebliebenen Früchten oder Früchten am Boden mit Perfektion (Dimethoat) oder Karate (Lambda-Cyhalothrin), wobei Karate wohl wirkungsvoller wäre, sind nicht bewilligt. Die ersten Resultate von Versuchen der Acroscope deuten auf einen nicht anhaltenden Effekt hin. Nacherntebehandlungen mit den oben erwähnten Produkten wie vor der Ernte bewilligt, sind bewilligt, ihre Wirksamkeit ist aber nicht geprüft. Hängengebliebene Früchte oder befallene Früchte am Baum chemisch runter holen? Nach Literatur "Die Fruchtbarkeit der Obstgehölze, Robert Schumacher 1989", wäre es denkbar mit einer oder zwei Behandlungen mit Etephone (Cerone, Etolux) die Früchte wenigstens von den Bäumen runter fallen zu lassen. In der Literatur wird erwähnt, dass Zwetschgen mit einer Konzentration von 0.05 – 0.06 % Etephon, Kirschen mit 0.06 – 0.1%, 10 – 20 Tage vor der Ernte die "mechanische Ernte erleichtert" werden kann, spricht die Früchte leichter runter fallen von den Bäumen aber nicht empfohlen wird wegen der grossen Gefahr von Gummiflussbildung. Ein Einsatz ist daher aufgrund der erst nach einigen Tagen einsetzender Wirkung und Gefahr von Gummifluss und wohl Wachstumsdepressionen bei schwachwachsenden Bäumen wohl kaum geeignet das Problem zu lösen. Müssen die Früchte auf dem Boden eingesammelt werden? Die KEF befällt reife Früchte. Reife, überreife, befallene, beschädigte, kleine und defekte Früchte an den Bäumen und am Boden führen zu einem riesigen Vermehrungspotential und Befallsdruck. Hat man noch nachfolgende oder später reifende Kirschen- oder Zwetschgensorten, so ist es sehr wichtig dass solche Früchte an den Bäumen und am Boden aus der Anlage entfernt werden (nicht kompostieren, entweder solarisieren, Gärfass, Biogasanlage, Güllengrube). Deshalb auch den Baumstreifen nach Ernteschluss eines Sortenblocks immer säubern. Am schnellst geht es nach Aussage eines Praktikers mit einem Laubbläser. Anschliessend mit dem Mulchgerät Fahrgasse so tief wie möglich Mulchen, damit die Früchte für die KEF nicht mehr attraktiv sind. Steinobst Pflaumenwicklerbekämpfung 2016 Der Pflaumenwickler muss bei beginnender Eiablage (Insegar, Hagar) bzw. nach dem Larvenschlupf (Steward, Affirm) der zweiten Generation bekämpft werden. Rund 9 - 10 Tage später als im Vorjahr prognostizieren wir die Bekämpfungstermine wie folgt: Zeitpunkt: frühe Lagen (bis 400 m.ü.M., Südhänge bis 450 m.ü.M.) : mittelfrühe Lagen (400 bis 550 m.ü.M.) Spätlagen (über 550 m.ü.M.): Insegar oder Hagar 6. Juli - 11. Juli 11. Juli - 15. Juli 15. Juli - 19. Juli Stew ard oder Affirm *) 12. Juli - 17. Juli 16. Juli - 21. Juli 20. Juli - 25. Juli Bei frühen Sorten (Herm an, Katinka, Zim m ers, Ersinger, Tegera, Hanka, Vanette u.a.) die Behandlung etw as vorzie hen, um die Wartefrist von 3 Wochen einzuhalten. Mittelwahl Insegar oder Hagar 0,03 % (Aufbrauchfrist bis 21.10.2016) mit dem Gebläse 4-fach konzentrieren, Netzmittel zusetzen. In der Regel genügt eine einmalige Behandlung mit Insegar oder Hagar. Diese haben eine Wirkungsdauer von 4 – 5 Wochen und haben sich als Standartmassnahme bewährt. Wartefrist 3 Wochen. Alternativ und in Zukunft kann Stew ard 0,017 % (0,27 kg/ha) oder Affirm *) 0,2 % (3.2 kg/ha) eingesetzt werden beim Larvenschlupf. Zeitpunkt: 5-6 Tage später als Insegar/Hagar . Stew ard- und Affirm *) -Behandlung nach 2 Wochen wiederholen. Wartefrist 3 Wochen. Beachten sie die Empfehlungsreihenfolge. *) Affirm darf nur in Obstkulturen eingesetzt werden, nicht im Feldobstbau! Behandlung nach Stew ard oder Affirm nach 2 Wochen wiederholen Steward, Affirm haben eine Wirkungsdauer von 2 Wochen. Darum Behandlung nach 2 Wochen wiederholen. Allenfalls 3. Behandlung (zwei Wochen nach der zweiten Behandlung) mit Alanto durchführen, welches auch auf die Kirschessigfliege KEF wirkt mit Wartefrist 2 Wochen. Anzahl der bewilligten Behandlungen je nach Produkt beachten. Bei Steward, Affirm sind höchstens 2 Behandlungen gegen den Pflaumenwickler bewilligt. Bei Steward sind höchstens 3 Behandlungen pro Parzelle und Jahr bewilligt. Vor der Behandlung mit Insegar, Hagar, Affirm ist die Anlage zu Mulchen. Gleichzeitig gegen Fruchtmonilia und Zwetschgenrost schützen Gegen Fruchtmonilia & Zwetschgenrost empfehlen wir die Tankmischungen: Teldor 0,1 %+Delan WG 0,05 % oder Prolcectus 0,075 %+Delan WG 0,05 % oder Rovral 0.1%+Delan WG 0.05% oder Baldo 0.1%+Delan WG 0.05% oder allenfalls Slick+Delan, Sico+Delan, Difcor+Delan, Divo+Delan, Bogard+Delan, Amistar, Ortiva, Rondo Duo, Moon Sensation (zählt als Flint, Tega, Tega Plus Behandlung) haben 3 Wochen Wartefrist. Netzmittel zusetzen. In Zwetschgen (nicht Kirschen) kann auch Switch, Avatar nach unserer Empfehlung in Tankmischung mit Delan damit Zwetsschgenrost miterfasst wird, eingesetzt werden. Nur ein Delan - Zusatz wirkt gleichzeitig gegen Zwetschgenrost ausser bei Flint, Tega, Tega Plus, Rondo Duo. Teldor+Delan , Prolectus+Delan eher zur Fruchtmonilia-Bekämpfung vor der Ernte einsetzen mit Wartefrist 3 Wochen. Je nach Produkt maximale Anzahl Behandlungen beachten! Teldor, Prolectus solo (dann aber keine Zwetschgenrostwirkung) darf in ungedeckten Kulturen bis 10 Tage vor der Ernte ausgebracht werden. Erfahrungsgemäss können mit Delan WG Spritzflecken besser vermieden werden als mit Delan SC . Nur trockene Bäume mit feintropfigen Düsen behandeln. Kein Netzschwefel mehr einsetzen. Nicht bei grösster Hitze und vor Hitzetagen ausbringen. Moon Privileg solo ausgebracht mit maximal 2 Anwendung und 2 Wochen Wartefrist wirkt nur gegen Fruchtmonilia (keine Zwetschgenrostwirkung). Moon Experience (zählt als SSH Behandlung) mit maximal 2 Anwendungen, wirkt gegen Fruchtmonilia (keine Zwetschgenrostwirkung) hat aber 3 Wochen Wartefrist. Moon Privilege 0.0175%+Flint 0.0175 % oder Moon Sensation 0.035 % (zählt als Flint, Tega, Tega Plus Behandlung) mit 3 Wochen Wartefrist bei Zwetschgen. Maximal 3 Behandlungen. Zwetschgenrost-Mittel sind Delan, Flint, Tega, Tega Plus, Amistar, Ortiva, Moon Sensation, Slick*, Sico*, Divo*, Bograd*, Difcor *, Rondo Duo oder Moon Privilege 0.0175%+Flint 0.0175 % Bei andern Moniliamittel (Teldor, Prolectus, Switch, Avatar, Rovral, Baldo) bringt nur ein Delan-Zusatz eine Zwetschgenrost-Wirkung! (* in TM mit Delan). Gegen Fruchtmonilia bis kurz vor der Ernte behandeln Eine heikle Fruchtmoniliainfektionsphase ist ab der Farbumfärbung/Farbumschlag gegeben. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Fruchtmasse exorbitant zu, was zu weiteren Mikrorissen auf der Fruchthaut führt. In der Regel sind bei Zwetschgen ab dem Farbumschlag bis 10 Tage vor der Ernte mit Teldor, Prolectus oder bis 2 Wochen vor der Ernte mit Moon Privilege 2 – 3 weitere Moniliabehandlungen angezeigt. Wichtig ist dies vor allem auch bei Spätsorten, welche im September reifen z.B. Elena, Haroma, Top, Presenta. Weitere Monilia- und Zwetschgenrostbehandlungen anschliessend an die Pflaumenwicklerbehandlung sind deshalb angebracht. Rostmilben Gegen Rost- und Spinnmilben an Zwetschgen und Kernobst kann Kiron 0.1 % beigemischt werden (Kiron nicht mit Switch, Avatar, Flint, Tega, Tega Plus mischen). Rostmilbenbefall zeigt sich an den leicht gekräuselten Triebspitzen, einer leichten Braunverfärbung auf der Blattunterseite, an einer „Besentriebbildung“, Triebstauchungen und Saugstellen am Neutrieb. Die Rostmilben sind bloss halb so gross (0.2 mm) wie Spinnmilben und benötigen zur Erkennung eine mind. 20-fache Lupe. Vor allem Jungpflanzungen sind gefährdet. Wegen Spritzfleckenbildungsgefahr kein Netzschwefel mehr einsetzen. Kernobst Schorf In schorffreien Anlagen kann jetzt mit einer vorbeugenden Wirkungsdauer der letzten Schorfbehandlung von 12 - 14 Tagen gerechnet werden. Nach Niederschlägen grösser 30 mm ist der schützende Fungizidbelag abgewaschen. In Kulturen mit Schorfbefall Behandlungsintervalle von 8 - 10 Tagen einhalten und nur noch vorbeugende Präparate wie Captan, Folpet (nicht bei Birnen) plus Mehltaumittel einsetzen. Delan darf bis Ende Juni eingesetzt werden. SSH-Mittel, Strobilurine dürfen jeweils maximal 4 mal pro Jahr, Wirkstoffe aus der Gruppe SDHI (Bellis, MoonPrivilege, Moon Experience) max. 3 mal pro Jahr eingesetzt werden. Eine (1) Flint oder Tega, Tega Plus Behandlung für die Abschlussbehandlung im August reservieren. Flint, Tega, Tega Plus nicht mit Emulsionen EC (Reldan und Calziumchlorid kombinieren. Mehltau bevorzugt bei der Schorfbekämpfung in Tankmischung mit Nimrod (nicht bei Birnen), Cyflamid, Moon Privilege oder Topas Vino, Topenco bekämpfen. Bei warmen Temperaturen kann auch Schwefel (3 – 4 kg/ha) eingesetzt werden. Bereits eine gute Mehltauwirkung haben die Schorffungizide; Flint, Tega, Tega Plus, Stroby, Slick, Sico, Divo, Rondo Duo, Systhane C. Befallene Mehltautriebe bei trockener Witterung (Feuerbrand) wegschneiden, weil einmal befallene Triebe nicht mehr „chemisch“ saniert werden können. Rote Spinne Gegen mobile Stadien (Larven, Nymphen, Adulte) sind wirksam : Kanemite nur in Obstanlagen, max. 1 x/Jahr, oder Magister, Kiron, Zenar oder Kaliseifen. Gegen Larven wirken Arabella, Envidor, (spätestens Ende Juni). Apfelwicklerbekämpfung In Anlagen, wo zur ersten Behandlung Dimilin, Nomolt, Prodigy, Mimic oder Rimon gebraucht wurde, empfehlen wir in diesem Jahr eine 2. Spritzung gegen den Apfelwickler durchzuführen. Zweite Behandlung nach Dim ilin, No m olt, Rim o n, Prodigy , Mim ic zirka nach 4 Wochen. Nach den Erfahrungen von den Vorjahren, wird eine zweite Behandlung nach vier Wochen d.h. zirka zweiten Juli-Woche nötig sein. Dies v. a. wenn erste Behandlung in der ersten Juni-Woche erfolgt. Je nach Produkt kann mit folgender Wirkungsdauer gerechnet werden, womit der Zeitpunkt der Nachbehandlung errechnet werden kann: Granuloseviren: Wirkungsdauer 8 – 10 Tage Reldan: Wirkungsdauer 8 – 10 Tage Py rinex: Wirkungsdauer 14 – 18 Tage Stew art, Affirm , Audienz, Spintor : Wirkungsdauer 14 Tage Insegar, Hagar, Alanto : Wirkungsdauer ca. 28 Tage Dim ilin, Difuse, Nom olt, Mim ic, Rim on, Prodigy : Wirkungsdauer ca. 35 Tage Achtung: Hinweise betreffend Einsatzhäufigkeit der Wirkstoffe beachten! Wirkstoff und Präparat zur zweiten Spritzung, Nachbehandlung wechseln! Prodigy maximal 2 x pro Jahr und Parzelle und höchstens 1 x gegen den gleichen Schädling pro Jahr einsetzen! Bei Stew ard sind höchstens 3 Behandlungen, bei Affirm höchstens 2 Behandlungen und mit Audienz sind höchstens 4 Behandlungen pro Parzelle und Jahr bewilligt im Kernobst. Mim ic, Rim on, Prodigy , Stew ard *), Affirm *) und Audienz *), wirken zum Zeitpunkt der zweiten Behandlung zirka Anfangs Juli (erste volle JuliWoche) auch gegen Schalenwickler. *) Steward, Affirm, Audienz haben kurze Wirkungsdauer von 2 Wochen Darum Behandlung nach zwei und vier Wochen wiederholen oder zweite oder dritte Behandlung mit Dimilin, Nomolt, Rimon, Mimic oder Prodigy durchführen. Diese letztere Präparate verlängern die Wirkung gegen den Apfelwickler auf 5 bis 6 Wochen. Hagelschlag Behandlungen nach Hagelschlag Nach Hagelschlägen empfehlen wir sofort eine Behandlung mit Tega Plus, Flint, Tega oder Captan, Folpet (nicht bei Birnen) auszubringen, zeitlich unabhängig von der letzten Spritzung. Beim Steinobst Flint, Tega 0.025 % (0.4 kg/ha), Tega Plus 0.2 % (3.2 kg/ha), dosieren. Beim Steinobst wegen der Wartefrist Teldor, Prolectus (ohne Delan) bis 10 Tage vor der Ernte ohne Regendach einsetzen. (Bis 3 Wochen vor der Ernte kann Teldor, Prolectus + Delan eingesetzt werden. Delan wirkt gegen Bitterfäule nicht aber Teldor, Prolectus). In jungen Kirschenkulturen nach Hagelschlag nach Rücksprache mit uns sofortige Behandlung mit 1.6 kg (0.1 %) Kupfer 50 % ausbringen. In Feuerbrandgebieten sofortige Behandlung bei Aepfel, Birnen mit einmal LMA (Kaliumaluminiumsulfat) 1.25% (20 kg/ha) bis spätestens 30. September oder mit 0.125 % (max. 2 kg/ha) Kupfer 50 %, welches aber zu Berostungen auf den Früchten führen kann. In Parzellen mit geringeren Schäden (Tafelobst noch möglich) 0.019 % (max. 0.3 kg/ha) Kupfer 50 % behandeln. Kupfer nicht bei heisser Witterung über 25°C ausbringen. Qualitätswettbewerb für Zwetschgen Anmeldung zum Qualitätswettbewerb Zwetschgen An Sekretariat: Bauernverband Aargau BVA, "Zwetschgenwettbewerb", Im Roos 5, 5630 Muri, Tel. 056 460 50 52, [email protected] Anmeldeschluss 31. Juli Güttingertagung Samstag 20. August 2016, 9.30 Uhr Güttingertagung Versuchsbetrieb Obstbau Güttingen des BBZ Arenenberg und Agroscope in Güttingen TG am Samstag 20. August 2016 um 9.30 Uhr. Rundgang durch die Kulturen und Obstbauversuche. Referate zu aktuellen Themen im Steinobstanbau. Obstlagerhaltertagung Mittwoch 24. August 2016, 8.30 – 12.45 Uhr Wädenswil Lagerhaltertagung Tagung zu obstlagertechnischen Themen an der Agroscope in Wädneswil. Es berichten Wissenschaftler und Berater der Agroscope Wädenswil, und des deutschen Kompetenzzentrums Bodensee KOB, Bavendorf über: Vorausschau auf die Fruchtqualität und Lagereignung für die Saison 2016/2017 sowie Probleme der vergangenen Lagersaison Frost und seine Entwicklung auf die Fruchtqualität Einsatz von Wachstumsregulatoren auf Fruchtfall, Ausdünnung Strategien zur Vermeidung von Lagerfäulen u.w.m Teilnehmerzahl beschränkt, Anmeldung bis spätestens 12. August 2016 direkt an: Ingrid Gosteli, ACW, Tel.: 058 460 61 11 Fax 058 460 63 41 E-Mail: [email protected] Anmeldung über Website Agroscope: www.agroscope.admin.ch/veranstaltungen Kassier Verband Aargauer Obstproduzenten VAOP Gesucht Kassier, Kassiererin Verband Aargauer Obstproduzenten Meinrad Suter, Baden-Münzlishausen, tritt nach rund 25 Jahren als Kassier des Verband Aargauer Obstproduzenten VAOP auf die nächste Generalversammlung im Januar 2017 zurück. Gesucht wir ein/e Nachfolger oder Nachfolgerin. Interessenten, Interessentinnen melden sich bitte unverbindlich beim Präsidenten Max Stenz, Leutwil, Telefon: 076 330 74 20, E-Mail: [email protected] Melden sie auch möglicherweise geeignete Personen und/oder gehen sie auf solche Personen zu. Gerne Erwarten wir Rückmeldungen bis 31.8.2016 Organ: Verband Aargauer Obstproduzenten www.vaop.ch Sekretariat: Bauernverband Aargau BVA, Im Roos 5, 5630 Muri, Tel. 056 460 50 52, [email protected] Impressum Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Obstbau, Liebegg 1, 5722 Gränichen Tel. 062 855 86 38/39, Fax 062 855 86 88 Othmar Eicher, Daniel Schnegg, www.liebegg.ch [email protected] [email protected]