Syrien - atlas-e

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Syrien - atlas-e
78
Syrien (ID Westasien)
Tabelle IV, L. 78: Die analytischen Grundeinheiten (AGE) Syriens
AtlasNr.
AGE
Grösse
% 1960
51 Codes
Taxonomie in der Referenzliteratur:
Orywal (1991:66) (% 1978)
33
SYRIAN-ARABS
86.30
EA Syrians
Fellachen (Muslime)
132
RWALA-Bedouins
1.57
EA Rwala
Beduinen (< 2%)
913
Kurds
6.28
EA Kurd
Kurden (6 %)
912
Armenians
2.82
EA Armenians
Christen, vgl. unten
keine
Assyrians
0.25
ohne Datensatz
234
Turkmen
0.63
EA Turkmen
653
Turks
0.10
EA Turks
230
Jews
0.67
EA Hebrew
-
229
Cherkess
0.52
EA Cherkess
Tscherkessen (1.3 %)
1135
Persians
0.02
EA Persians
-
% erfasste Bevölkerung:
Turkmenen / Türken (1.4 %)
a) 99.16
b) 98.91
Religion:
Muslime: Sunniten 71.9 %,
Schiiten 14.1 % (Alewiten 12.5 %, Ismaeliten
0.8 %, Imamiten 0.8 %),
Drusen (2.9 %)
Christen (9.4 %): Griech. Orthodox (3.9 %),
Gregor. u. armen. Kath. (2.1 %), Syr.
Orthodox (1.2 %), Griech. Kath. (0.5 %), Syr.
Kath. (0.5 %), Maroniten (0.4 %), Assyrer
(0.4 %), Protestanten (0.2 %), Röm. Kath.
(0.1 %), Chaldäer (0.1 %)
Von den 4'780'000 Einwohnern (1960) wurden fast 99% in Datensätzen erfasst und als
analytische Grundeinheiten mit Namen und Grösse auf der Identifikationskarte aufgeführt.
In der Referenzliteratur von Orywal (1991:66) werden in Syrien auch Religionsgruppen als
ethnisch relevante Gruppen aufgeführt. So hebt Orywal die Kategorie Christen, welche
grossenteils in den Städten leben, als emische Gruppe von den Fellachen und Beduinen ab.
Bei uns hingegen wurden die arabischsprachigen Christen unter der analytischen
Grundeinheit Syrian-Arabs subsumiert, lediglich die minoritären, Armenisch sprechenden
Christen (Armenians) sowie die Assyrer wurden eigens als besondere soziokulturelle Gruppen
aufgeführt. Unter dem ethnizitären, emischen oder machtpolitischen Gesichtspunkt spielen die
konfessionellen Zugehörigkeiten neben regionaler, familiärer Herkunft, Lebensstil und
Sprache aber eine sehr wichtige Rolle. Die alewitische Minderheit, zu der auch der Präsident
Assad gehört, nimmt unter den Muslimen die machtpolitische Vormachtstellung ein (Nyrop
1978, McLaurin 1979). Für die soziokulturelle Differenzierung der Bevölkerung Syriens
wurde von uns wie in den anderen Ländern mit arabischsprachiger Bevölkerung nur deren
Unterscheidung nach Wirtschaftsweise als sesshafte Bauern oder nichtsesshafte Viehzüchter
gewählt, hingegen die konfessionellen Differenzierungen zur Definition der AGE nicht
berücksichtigt (vgl. Teil II, 3.2.3). Dies galt auch, wenn der Anteil nomadischer Bevölkerung
(1960) – Rwala -Bedouins werden auf 1.57 Prozent geschätzt – nur sehr gering war.