Handbuch - Cognitive Science
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Handbuch - Cognitive Science
Universität Osnabrück Institut für Kognitionswissenschaften Auslandssemester im Studiengang Cognitive Science Auslandspraktikum Ela Warnecke [email protected] Inhalt 1 Kurze Einleitung 0 2 Aller Anfang ist schwierig 1 2.1 2.2 3 Wie fange ich an? . . . . 2.1.1 Emails . . . . . 2.1.2 Resume . . . . . 2.1.3 Recommendation 2.1.4 Sprachnachweis . Erste Zu- und Absagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Formales 3.1 3.2 3.3 3.4 1 2 3 3 4 4 6 Dokumente und Kosten . . . . . . . 3.1.1 BAföG . . . . . . . . . . . 3.1.2 Andere Dokumente . . . . . Visum . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Das Visum und seine Kosten 3.2.2 Das Konsulat . . . . . . . . Versicherungen . . . . . . . . . . . Was am Ende noch zu bedenken ist... ii . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 6 7 9 9 10 10 11 1 Kurze Einleitung Dieses kleine Skript ist für all diejenigen, die sich überlegen ihr Auslandssemester nicht als normales Studiensemester zu verbringen, sondern ein Praktikum daraus zu machen. Soweit ich weiß, bietet die Uni Osnabrück Praktika an verschiedenen Universitäten1 an. Wer allerdings genau weiß, was er oder sie will und das während seines Auslandssemesters umsetzen möchte, ist wahrscheinlich dazu gezwungen dieses selbst zu organisieren. -Glaubt mir, es ist definitiv möglich. Ich selbst wollte mein Auslandssemester nicht als normales Studiensemester verbringen, da ich in Osnabrück schon viel über “studieren” gelernt habe, jedoch weniger meine Hände an praktische Tätigkeiten bekam. So habe ich mir vorgenommen eben genau dieses während meines Auslandsjahres (bzw. -semesters) zu tun. Und zwar dort, wo ich möchte, in einem Bereich, der mich interessiert. Nach vielem Hin und Her, Behördengängen, Informationssammlungen, endloserscheinenden Telefongesprächen und niemals enden wollenden Emails bin ich nun da, wo ich sein wollte: Ich mache ein Praktikum an der Brown University2 in Providence, RI, USA, im Bereich Neuroscience. Damit nicht jeder so ein Durcheinander erlebt und alles selbst raussuchen muss, habe ich mir überlegt, einen “How To” -Guide zu schreiben, damit man einen ungefähren Überblick darüber hat, was beachtet werden sollte und welches ein guter Zeitplan ist. Ihr solltet wissen, dass ich dieses Dokument ausschließlich mit dem Wissen für mein Praktikum in Providence, RI, USA zusammenstelle. Demnach wird das Grobe wohl für alle Länder gleich sein, Bestimmtes allerdings wird nur für die USA zutreffend sein (z.B. Visumsangelegenheiten etc.). Einige Details werden auch von Universität zu Universität anders verlaufen, aber das wird im Laufe der Organisation klar werden. Ich hoffe, dass es euch eine Hilfe ist und ihr ein wunderbares Auslandssemester haben werdet. PS: Meine Zeitangaben sind aus persönlichen Erfahrungen eingefügt. Wer einen knapperen komplett anderen Zeitplan hat, sollte sich keine Sorgen machen. 1 http://www.uni-osnabrueck.de/2272.html 2 (http://www.brown.edu) 0 2 Aller Anfang ist schwierig 2.1 Wie fange ich an? Juli des Vorjahres Am Besten fängt man damit an sich zu überlegen, was man überhaupt will: in welchem Bereich möchte ich arbeiten, was interessiert mich? Wo sind meine Grenzen (z.B. gibt es Leute, die nicht gerne mit Tieren experimentieren, oder solche, die gar nicht programmieren mögen etc.). Man sollte sich darüber im Klaren sein, was die Interessen angeht und nicht mal “auf gut Glück” anfangen zu suchen und dann etwas nehmen, was sich spannend anhört. Die Sache ist die: wenn ihr bei jemandem anfragt, ob ihr dort ein Praktikum machen könnt, erwarten die in der Regel Interesse und Neugier. Sie sind sich im Klaren darüber, dass ein Bachelor-Student vor ihnen sitzt, der noch viel lernen muss, jedoch sollte man eben nicht nur “weil die eben zusagen” ein Praktikum antreten. Vor allem: sucht euch ein (maximal zwei) Land (Länder) aus. Wenn man in mehr als zwei Ländern nach ähnlichen Aktivitäten sucht, wird es schnell unübersichtlich und es zeugt von Unsicherheit. Seid euch außerdem sicher, dass ihr in der Sprache, in dessen Land ihr eure Auslandszeit verbringen wollt, genug Wissen habt, um dort effektiv zu arbeiten. Wer drei Jahre Schulitalienisch hatte und keine weiteren Erfahrungen in der Sprache, jedoch ein italienisches Praktikum machen möchte, sollte a) sich das sehr gut überlegen oder b) einen zusätzlichen Sprachkurs an der Uni machen!1 Sobald man für sich persönlich eine Richtung gefunden hat, kann die Suche beginnen und wie immer gilt: Google ist dein bester Freund. Einfach mal eingeben, was von Interesse ist: “Neuroscience Department USA”, “Programming Artificial Intelligence Great Britain”, “Tokyo Natural Language Research”,... Was auch immer von Interesse ist. In der Regel ist irgendwo unter den ersten Suchergebnissen die ein oder andere Universität mit dem dazugehörigen Institut angegeben. Auf dieser Seite einfach mal ein bisschen rumschauen: Wer arbeitet hier, wer arbeitet an was, was könnte mich davon interessieren? Wenn du etwas gefunden hast, was auf deine Interessen zutrifft, such dir den zuständigen Professor und schreibe ihm eine Email mit deinem Anliegen. 1 http://www.uni-osnabrueck.de/12207.html 1 2 Aller Anfang ist schwierig 2.1.1 Emails Ende Juli/Anfang August Das Schreiben einer effektiven Email ist wichtig. Der erste Eindruck zählt meist immer, vor allem, wenn man eine Anfrage per Email bekommt und jemandem nicht persönlich gegenüber steht. Deswegen ist es wichtig, dass ihr euch knapp, aber informativ ausdrückt. Präferabel in korrektem Englisch natürlich. Das Anschreiben fremder Personen erfolgt meist durch ein Dear Sirs and Madams, ... oder To Whom It May Concern,.... Wenn jedoch der Name eines Professors angegeben ist, schreib ihn/sie persönlich an. Amerikaner sind in diesem sehr umgänglich: Du wirst merken, dass du dir eine halbe Stunde lang Gedanken darüber machst, ob die Email so okay ist, ob die Formulierungen sich gut anhören und so weiter. Oft ist es so: die Professoren kümmern sich weit weniger darum. Sie werden wohl meist mit “Hi XYZ, [...] Cheers! Joe” antworten und du wirst dich wundern, warum du zehn Minuten darüber nachgedacht hast, ob du Hello, Dear, oder Dr. XYZ,.. als Emailbeginn benutzt. Es ist gut alles erstmal in eine Email zu packen. Zwar solltest du nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen, aber es gibt schon einige Punkte, die in die Email hineinsollten, damit nicht erst fünf Emails hin- und hergeschrieben werden müssen -das ist oft zu viel am Anfang. Beachten solltest du: • Wer bin ich? Was mache ich gerade? • Was habe ich vor? Worum geht es (Auslandssemseter etc.)? • Warum interessiert mich dieses Projekt, wie kann es mich fördern? • (Wie kann ich mein Auslandssemester finanzieren?) • nette Verabschiedung Wenn du jemanden kennst, der deine Email noch einmal durchlesen kann (am Besten ein Muttersprachler), wäre das sicherlich hilfreich. Generell kann eine Email in etwa so aussehen: Dear Mr. XXX, I am currently a ... undergraduate student at Osnabrueck University, Germany. (The University of Osnabrueck is the only school in Germany offering the 2 2 Aller Anfang ist schwierig Cognitive Science majoring program and they highly encourage their students to spend a semester abroad.) Personally, I am very interested in ..., eager to gain some practical experience and knowledge. Especially ... is something I am seeking to understand and learn more about. I have informed myself about your research and find your work about ... extremely interesting. Your approach to learn more about ... is an intriguing technique to learn about ... . (I am keen to discover and learn more about this procedure [...].) The semester abroad is planned to take place during winter term 20../.., and (insert information about financial status/plans/opportunities/stipends, etc.) Knowing that studying and experiencing two continents’ worth of education can greatly enhance my knowledge, I would appreciate information about the possibility of spending my semester abroad as an international visiting student or research assistant to your research lab. If you think this may be possible, I would be glad to send you my resume, and a letter of recommendation by Professor YYY, professor of ... at Osnabrueck. Sincerely, Your Name Mit einer Email kann man viel bewirken, denk also darüber nach, wie viel Informationen du von dir preisgibst und was wirklich wichtig ist. Wie in der Beispiel-Mail schon gesagt, ist es in den USA üblich ein resume und mindestens eine recommendation an die Email anzuhängen, eventuell auch einen Sprachnachweis. 2.1.2 Resume Ein resume ist nichts weiteres als ein Lebenslauf; In den USA staffelt man ihn allerdings andersherum: das aktuellste (sprich der Besuch der UOS) ist als Oberstes zu nennen, der Grundschulbesuch als Letztes. Wichtig hier: andere Tätigkeiten, besonders gemeinnützliche, freiwillige Tätigkeiten, Sprachkenntnisse und Computererfahrungen. Unterschreiben nicht vergessen. 2.1.3 Recommendation Bezüglich der recommendation solltest du dich zeitig kümmern: Ab Ende des Jahres will jeder seine Recommendations haben, da kann es dauern bis die kommen. Ich habe bereits 3 2 Aller Anfang ist schwierig im August nachgefragt und hatte innerhalb von wenigen Tagen zwei fertige Recommendations. Im Grunde schreibst du einfach eine Email an den Professor, von dem du gerne ein Bewertungsschreiben hättest und bittest ihn darum, dir eins anzufertigen. 2.1.4 Sprachnachweis Je nachdem welche Uni du anschreibst, musst du eventuell einen Sprachnachweis vorzeigen. Wenn du Erasmus auswählst, muss definitiv ein TOEFL, IELTS oder Ähnliches vorliegen (weitere Infos hierzu gibt es auf der Seite der Universität). Ich habe damals den IELTS in Hannover gemacht; er erschien mir gründlicher und war günstiger. Sobald man den Test gemacht hat, gibt es eine schriftliche und elektronische Bescheinigung über die Ergebnisse, welche dann bei Bedarf an die ausländische Uni weitergeleitet werden können. Zurück zu den Emails: Wenn du alle Unterlagen zusammen hast, kann fleißig weitergeschrieben und -variiert werden. Es werden mehr als nur drei Mails nötig sein, um eine gute “Trefferquote” zu erzielen. Viele Universitäten in den USA haben entweder kein Geld “spontane Praktikanten” zu fördern, oder die Plätze sind bereits besetzt. Manchmal gehen Professoren auch in Forschungssemester oder aber es passt zeitlich nicht. Wenn man allerdings genügend Universitäten, bzw. Professoren anschreibt, kann man davon ausgehen die ein oder andere Zusage zu bekommen (nur mal so als Angabe, ich habe 28 Emails geschrieben und fünf Zusagen bekommen). Oft werden Professoren antworten, dass man sich an das International Office wenden solle; die sind meist weniger hilfreich. Im International Office wird das Ganze offiziell durch die Unileitung gemacht. Hierdurch kann es sein, dass Studiengebühren und weitere offizielle Kosten und Anmeldungen auf dich zukommen. Es ist gut, wenn man sein Praktikum durch den Professor selbst regeln kann, dann hat man schon sozusagen ein Stein im Brett. Ich habe damals eine Zusage des Professors bekommen und bin damit zur UOS. Sobald ich das geklärt hatte konnte ich anfangen mich ums Visum zu kümmern. Erst da gingen die offiziellen Teile der Organisation los -und jetzt wollte der Professor mich schon unbedingt da haben und hat alles in die Wege geleitet. -Soll aber nicht heißen, dass das International Office nicht auch genauso gut aushelfen kann. 2.2 Erste Zu- und Absagen Nach und nach werden die ersten Antworten der Professoren eintreffen. Sobald du eine Zusage bekommen hast, schau dir das Programm an und überlege, ob du dir vorstellen könntest dort wirklich zu arbeiten. Einige Professoren lassen mit ihren Antworten gerne auf sich warten. Wenn dir das eine Projekt jedoch so wichtig ist: hake nach! Es gibt nichts das mehr Interesse und Neugierde 4 2 Aller Anfang ist schwierig ausstrahlt, als Dranbleiben. Das heißt jetzt nicht, dass du jeden zweiten Tag eine Email schreiben solltest mit der Bitte um Antwort. Falls nach einem Monat noch immer keine Regung war, kannst du über Erinnerungsmails nachdenken. Am besten kurz halten: Dear Mr. XXX, I was wondering, whether you got my resume and letter of recommendation that I sent last week? Thank you for considering my application. I’m looking forward to your response. Regards, Your Name Dear Dr. YYY, I sent you additional information on December 10th concerning financial and supportive aspects of my stay abroad. Since I do not know what USF’s policies are concerning an assistantship, it would be great if you could let me know as soon as possible. For any further questions, feel free to email me. Thank You, Your Name Dies sind sozusagen nur kleine Erinnerungen; Professoren haben viel um die Ohren ;) November/Dezember Sobald du eine Zusage an der Uni deiner Wahl hast: Herzlichen Glückwunsch! Allerdings solltest du noch in Erfahrung bringen, was hiermit für Kosten auf dich zukommen: manche Unis werden dich als Praktikant immatrikulieren wollen, manche nicht. Für gewöhnlich ist Zweiteres der Regelfall. Falls sie dich nicht immatrikulieren ist das gut, das heißt für gewöhnlich, dass du keine Studiengebühren der ausländischen Uni zahlen musst (was sich bei amerikanischen Verhältnissen auf mehrere zehntausende Dollar belaufen kann -pro Semester). Wird von dir erwartet, dass du immatrikuliert bist, solltest du sichergehen, dass du weißt wie hoch die Kosten der Studiengebühren sein werden! Manchmal kann auch eine Nachfrage zur Nicht-Immatrikulation eine Option sein (bei genaueren Fragen hierzu, wende dich an Frau Schubert im StuiOS). Ist soweit alles geklärt, ist die Zeit des Zurücklehnens und Wartens damit leider vorbei. Nun solltest du anfangen, dich darüber zu informieren, was für Unterlagen, Dokumente etc. du besorgen musst, damit alles klappen kann. Am Besten fängst du direkt an, einen Plan aufzustellen und dich über das Visum zu informieren. 5 3 Formales 3.1 Dokumente und Kosten Zusagen sind schön, bedeuten aber Arbeit. Erstens: als Wichtigstes brauchst du einen bei der Abreise noch gültigen Reisepass! Zweitens: Gut ist es, eine Liste mit etwaigen Kosten anzufertigen. Versuche herauszufinden, was für Kosten auf dich zukommen: was sind die Lebenshaltungskosten in dem Staat, in den du gehen wirst? Was kosten dort Wohnungen/WGs? Wie viele Monate müssen berechnet werden? Was wird für den Flug, Versicherungen etc. an Kosten anfallen (auch hier gilt: Google ist eine super Quelle)? Genrell sollten bestimmte Faktoren hier berücksichtigt werden: • Reisekosten (Deutschland - Land der Wahl, LdW - Deutschland, Zug, Bus) • Wohnen (Apartment + Nebenkosten, WiFi/Kabel) • Essen • Verischerung • Andere Lebenshaltungskosten Das wären Kosten, die vielleicht auch die Universität in den USA von dir wissen möchte. Falls du selbst für deinen Auslandsaufenthalt aufkommen musst (Stipendien sind wirklich in Betracht zu ziehen), wollen die Unis meist ein Summary of Expenses haben. Zusätzlich einen Nachweis darüber, dass du für die Kosten aufkommen kannst. Wollen Sie einen solchen Nachweis sehen, ist es ratsam die oben genannten Punkte in eine realistisch berechnete Liste zu bringen, sie zu unterschreiben und abzusenden. Desweiteren ist manchmal ein Statement of Finances gefragt. Dieses ist hier1 zu bekommen und muss von dir, deinen Eltern und deiner Bank ausgefüllt werden. 3.1.1 BAföG Ein weiteres wichtiges Thema ist das Auslandsbafög. Lies dir ganz genau die Bestimmungen durch, denn für Praktikanten gelten andere Regeln als für Studenten, die ins Ausland gehen: 1 https://finaidonline.collegeboard.com/fin/VignetteServlet/VignetteServlet.srv?relativePath= /profile/pdfs/ 6 3 Formales 1. es gibt keinen Auslandszuschlag (von 150 Euro) 2. das BAfoeG wird nur für die Mindestanzahl der von der Universität Osnabrück angegebenen Monate für ein Auslandspraktikum gezahlt (momentan sind dies 3 Monate). Das heißt also, wenn du ein sechsmonatiges Praktikum in Kalifornien verbringst, werden lediglich drei davon vom Auslandsbafög gedeckt. Das Amt für Auslandförderung braucht übrigens auch einen Praktikumsvertrag. Am Besten machst du deinem zukünftigen Arbeitgeber also direkt klar, dass du so etwas wie einen Arbeitsvertrag/Praktikantenvertrag (hierzu kann auch das DS7002 benutzt werden, siehe weiter unten) brauchst. Im Grunde sind das die ersten Kosten, die so auf einen zukommen. Um das Auslandssemester besser finanzieren zu können, solltest du Stipendien in Anbetracht ziehen. Die Uni hat viele Vorschläge auf ihrer Seite2 und bietet zusätzlich noch den UniMob (UniMobilitätszuschuss) an. Soweit die sofort erkennbaren Kosten. Allerdings werden noch einige weitere Kosten hinzukommen: Solche für den Sprachnachweis, die Visum- und SEVIS-Gebühren, Kosten für die Reise nach Berlin für das Visum, Post, bestimmte Impfungen, die gemacht werden sollten, Auslandsversicherung, etc. Diese Kosten sind leider unabdinglich und sollten auf jeden Fall bedacht und mit eingerechnet werden. 3.1.2 Andere Dokumente Feburar/März Damit sind die ersten Dinge erstmal erledigt. Leider waren das noch weit nicht alle notwendigen Dokumente. Es kann sein, dass dies bei deiner Uni anders ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass jede ausländische Uni etwas Ähnliches verlangt, wie das Folgende: • Cost Summary • Statement of Finances • Intern Letter • Home Institution Letter • Memo of Understanding • VISA-Application DS2019 (siehe 3.2.) 2 http://www.uni-osnabrueck.de/885.html 7 3 Formales • Training/Internship Placement Plan DS7002 (siehe 3.2.) Keine Panik kriegen! Die meisten dieser Dokumente werden von der ausländischen Uni gestellt, müssen von dir ausgefüllt, weitergereicht, unterschrieben und zurückgeschickt werden. Die ersten beiden Dokumente hatte ich oben bereits erwähnt. 3.1.2.1 Intern Letter Der Intern Letter ist etwas ziemlich simples: einmal hinsetzen, konzentrieren, schreiben und fertig. Er könnte ähnlich aussehen: To Whom It May Concern: This letter is to certify that I have sufficient funding to support myself for my entire stay in the United States, including housing and living expenses. I will mail funding documentation to my inviting XYZ University department as indicated in the instructions of this application. I agree that my stay in the United States will be primarily to engage in a student internship program rather than to engage in employment or to provide services to an employer. Furthermore, I understand that I may participate in a student internship program as a J-1 Exchange Visitor in the Student Intern category for a maximum of 12 months per degree/major only and that extensions beyond 12 months are not possible. I understand that I must return to my academic program in Germany to complete a degree from my institution abroad after completion of the U.S. student internship program. The student internship at XYZ University will assist me in fulfilling my educational objectives and academic course of study at my home institution abroad by completing a requirement for my Bachelor’s Degree but also giving me the experience of real-world research that will help me make better career decisions. Sincerely, Your Name 3.1.2.2 Home Institution Letter/ Memo of Understanding Der Home Institution Letter ist ein Dokument, dass normalerweise von der Universität des Auslandes gesandt wird und hier in Deutschland ausgefüllt werden muss, genau wie das Memo of Understanding. Ersteres sollte vom Dekan auf Englisch verfasst sein. Ich bekam hier eine Vorlage, die nur unterschrieben werden musste. Ich gehe mal davon aus, dass das bei anderen Unis ähnlich sein wird. Das Memo of Understanding verhält sich 8 3 Formales ähnlich. Es ist quasi ein Dokument der ausländischen Universität, das besagt, dass man als Praktikant an die Uni eingeladen wird und dort unentgeltlich arbeitet.3 3.2 Visum April Das Visum für die USA sollte für die ersten paar Monate dein Hauptziel sein, es dauert eine Weile, bis man durch alles durchgestiegen ist. Um ein Visum beantragen zu können, wird die ausländische Universität dir ein Request for J-1 Student Visa schicken, dass du ausfüllen musst (und ja, du benötigst als Praktikant ein J-1 Visum). Auch hierfür wird das Statement of Finances benötigt, dass ich bereits in 3.1. erwähnte. Sobald du dieses Dokument ausgefüllt hast und zurückgeschickt hast, wird die ausländische Uni es bearbeiten und dir damit ein DS2019 und ein DS7002 (dass alle Praktikanten neuerdings vorweisen müssen) möglicherweise als PDF zuschicken. Diese beiden Dokumente sind deine Fahrkarte in das Konsulat. 3.2.1 Das Visum und seine Kosten Du brauchst ein Nicht-Einwanderungs Visum, für Praktikanten eigentlich immer ein J-1 Visum. Du kannst dir alle Bestimmungen dazu auf der Seite der amerikanischen Botschaft in Berlin durchlesen.4 Außerdem benötigst du einen PayPal Account ODER eine Kreditkarte, um die Kosten für das Visum zu bezahlen. Für das amerikanische Konsulat müssen einige Dokumente mitgebracht werden (allerdings haben sie bei mir damals nicht die Hälfte auch nur angesehen), u.a. auch Foto mit Visumbestimmungen etc. Um jedoch ein Visum überhaupt beantragen zu dürfen, musst du erstmal das Online Formular DS-160 ausfüllen. Wichtig: immer und immer wieder speichern. Ist zwar ziemlich nervtötend, aber das System ist noch nicht so perfekt und wenn du Pech hast, musst du alles von vorne eingeben und das sind schon ein paar Seiten, die es da auszufüllen gibt. Als nächstes musst du einen Visatermin vereinbaren. Dies kann kostenlos online gemacht werden. Für den Raum Osnabrück ist das Konsulat in Berlin zuständig. Den Termin am Besten auf früh morgens legen, denn da ist alles schön leer.5 Beim Reservieren eines Termins müssen $10,00 Gebühr gezahlt werden, für was auch immer. 3 diese beiden Dokumente mögen nicht zwingend bei allen Universitäten notwendig sein. Wer einen Beispielbrief haben möchte, kann mir unter mwarneck at uos dot de schreiben. 4 http://german.germany.usembassy.gov/visa/niv/antrag/ 5 Bei mir gingen Gerüchte rum, man müsse stundenlang warten und was weiß ich: stimmt nicht. Ich war innerhalb von 45 Minuten im Konsulat, hatte mein Visa-Interview und war wieder heraus; Alles ganz easy. 9 3 Formales Wenn der Termin dann feststeht, müssen die VISA-Gebühren gezahlt werden (VORSICHT: Visa-Gebühren sind nicht SEVIS-Gebühren), die beliefen sich 2010 auf 98 Euro (auch mit Kreditkarte zu zahlen). Nun müssen separat noch die SEVIS-Gebühren gezahlt werden (Ich meine mich schwach erinnern zu können, dass dies auch knapp 100 - 120 Euro waren). Die informierende Seite kann hier6 gefunden werden -VISA Karte bereithalten. Wenn all dies getan ist, können die Utensilien gesammelt werden (Briefumschlag, Foto, Kontoauszüge, Mietverträge, Beweis, dass die Uni einen wirklich haben will, etc. siehe US Botschafts-Internetseite) und der Weg zum Konsulat nach Berlin kann angetreten werden. 3.2.2 Das Konsulat Man sollte denken es sei einfach zum Konsulat in Berlin zu kommen, aber nein, so easy ist es gar nicht. Man darf nämlich wirklich nichts mit ins Konsulat nehmen: Kein Handy, kein iPod, kein Schlüssel, kein Essen oder Trinken, keine Taschen. Nichts7 . Und daran wird sich auch gehalten. Wer dann wirklich mit irgendetwas vor dem Konsulat steht und nach einer Stunde anstehen endlich durchsucht wird, wird bei Fund einem der angegebenen Teile gnadenlos weggeschickt. Man sollte denken, dass das an sich kein Problem ist, aber wenn man alleine fährt? Ohne Handy durch Berlin ist schon ein mulmiges Gefühl. Die Beamten an der Botschaft werden dir sagen, dass du deine Sachen gegenüber beim Dönermann abgeben kannst (kein Scherz!), der kenne das schon. Und das tut er auch. Eine Möglichkeit ist es auch, die Sachen bei Ankunft mit der Bahn im Bahnhof einzuschliessen und auf gut Glück zur Botschaft zu fahren. Hab ich gemacht und auch unbeschadet, ohne mich wirklich zu verlaufen, geschafft. Draußen vor der Botschaft wird dann direkt geschaut, ob du alles dabei hast. Fehlt etwas, darfst du wieder gehen. Sobald man dann in der Botschaft drin ist, wird kurz gewartet, dann kommt das Interview. Das Übliche hier: “Why do you want to go to the States?”, “What are you doing there?”, “How are you going to pay for it?”. - Machbar. Nach dem Interview kann man schnell raus und das Visum wird einem dann binnen 7 Tagen zugesandt: Herzlichen Glückwunsch, deine Einreisekarte in die USA! 3.3 Versicherungen Um ins Ausland gehen zu können, müssen alle Studenten eine Auslandsversicherung nachweisen. Solltest du dein Auslandssemester selber organisieren, wird die Uni dir Vorlagen geben, was von der Versicherung abgedeckt sein muss. Im Grunde ist aber jede Versicherung auf diese Bedingungen eingestellt. Erkundige dich bei mehreren Anbietern; es gibt Unterschiede von bis zu 200 Euro für den Zeitraum deines Auslandsaufenthaltes. 6 http://www.ice.gov/sevis/i901/index.htm 7 http://german.germany.usembassy.gov/visa/files/sicherheits_hinweis_fuer_konsulat_besucher.pdf 10 3 Formales 3.4 Was am Ende noch zu bedenken ist... 1. Du wirst eine Wohnung, bzw. ein Zimmer im Ausland brauchen (sofern die Uni nicht anbietet, in einem Campuswohnheim zu bleiben). In Amerika ist es am Einfachsten sich die Angebote auf www.craigslist.org zu holen. Hier kann man gut nach Shares, Sublets oder Apartments schauen. Es wird sich nicht lohnen, im April auf Wohnungssuche zu gehen, wenn du im August ins Ausland gehst, denn die Angebote werden meist recht kurzfristig reingestellt. Lass dir also bis Ende Juni/Anfang Juli Zeit damit. Die Preise in den USA sind für Zimmer sehr hoch (zumindest an der Ostküste). Hier ist es relativ normal für ein nicht möbliertes kleineres Zimmer um die $500 - $900 im Monat zu bezahlen. Es gibt allerdings auch Angebote ab $400 Dollar aufwärts, man muss nur richtig suchen ;) Lass dir vor allem Fotos schicken und checke, ob der angegebene Preis utilities mitbeinhaltet (Nebenkosten), und wieviel eventuell extra für WLAN und Kabel anfällt. Wenn möglich, kläre mit dem zukünftigen Vermieter die Zahlungsweise ab. Einige hätten gerne Cash, andere einen Check, wieder andere akzeptieren nur eine PayPal-Zahlung. 2. Pack nicht zuviel. Du wirst sehen, dass sobald du in den USA bist, noch ganz viel geholt werden muss, wie Duschzeug, Mehrfachsteckdose, ggf. Adapter, Bettwäsche, Abfalleimer... Alles, was du einfacher da kaufen kannst: lass es in Deutschland, es ist nur unnötiges Gepäck, dass du mit dir rumschleppen musst. 3. Denk daran, dass du vor Abflug eine Kreditkarte hast (MasterCard, VISA Card), die du benutzen kannst. 4. Nimm etwaige Medikamente, die du brauchen wirst, mit. Oft gibt es in Amerika nicht diegleichen, oder nur weniger dosierte Präparate. 5. Erkundige dich frühzeitig, ob du zusätzliche Impfungen etc. benötigst. 6. Hebe Bargeld ab!!! Ich denke, dass ich alles soweit notwendige in diesem Dokument habe. Falls jemand noch Fragen, Anregungen oder Kommentare hat, möge er diese bitte an mwarneck at uos dot de schicken. Viel Erfolg im Ausland und genießt die Zeit! 11