Filmprogramm - Geschichtswerkstatt St. Georg

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Filmprogramm - Geschichtswerkstatt St. Georg
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Spirale (zur Einführung des Farbfernsehens, Probe), 1967 Farbe
atlas-film Verleihtitel, ca. 1967 Farbe, stumm
»MAF«-Verleihtitel, ca. 1970 Farbe
Berlinale-Forum, Werbespot, Berlin 1978 Farbe
Farbcaption der ARD (Einführung
des Farbfernsehens), 1967
»Schwarzhören und -sehen
kommt teuer zu stehen«
»Vor 40 Jahren«, Serientitel NDR, ca. 1969 Farbe
■■ Eiffe for President
Montag, 3. November 2008, 19.00 Uhr
BRD 1967, Peter Fleischmann, 67 min
Ein eindrucksvolles Porträt der Münchner GammlerSzene im Stil des Cinéma vérité. Mit Einführung.
Vorfilm: »Na und«
Mai 1968: Alle Ampeln auf Gelb
Deutschland 1995, Dokumentarfilm von Christian
Bau, 65 min
»Damals, im kurzen Sommer der Anarchie, kam in
Hamburg niemand an ihm vorbei. ‚Eiffe der Bär’
hinterließ überall seine Spuren, über der Erde und
öfter noch unter der Erde, in U-Bahnhöfen, Unterführungen und Bedürfnisanstalten. Tag und Nacht
war der abgebrochene Student Peter-Ernst Eiffe,
Hofnarr der Untergrundbewegung, im legendären
Mai 1968 in Hamburg unterwegs. Auf Parteiplakaten, Anschlagtafeln, Verkehrsschildern, Briefkästen, Bauzäunen, Häuserwänden, auf und in
U- und S-Bahnen schrieb er in Windeseile seine
meistens spontanen Anarcho- und Nonsense-Sprüche und verschwand, ehe die Polizei ihn erwischte
- bis zu jenem Mittag des letzten Freitags im Mai
1968.« (Die Zeit, 1995)
Zu Gast: Christian Bau und Uwe Timm (angefragt),
Moderation: Jörg Schöning
■■ Weekend / Week-end
Sonntag, 2. November 2008, 19.00 Uhr
Montag, 3. November 2008, 17.00 Uhr
■■ Ich bin ein Elefant, Madame
Montag, 3. November 2008, 21.15 Uhr
Dienstag, 4. November 2008, 19.00 Uhr
Frankreich/Italien 1967, Jean-Luc Godard. Mit Juliet
Berto, Jean-Pierre Léaud und Jean Eustache.
»Weekend« ist ein »albtraumhaftes, allegorisches
Roadmovie über die entfesselte Zerstörungskraft
der bürgerlichen Gesellschaft, die sich buchstäblich selbst zerfleischt. Mit großer inszenatorischer
Fantasie setzt Jean-Luc Godard in seinem wohl radikalsten Film die Gesetze des Kinos und des guten Geschmacks außer Kraft – und erschafft dabei
immer wieder faszinierende, anspielungsreiche
und poetische Bilder. Allein die über siebenminütige Kamerafahrt entlang einer Autokolonne auf
einer Landstraße, untermalt von einem ohrenbetäubenden Hupkonzert, gehört zu den unvergesslichen
Sequenzen der Filmgeschichte.« (ARD Presse) Wohl
einer der grellsten Filme, die je auf Zelluloid gebannt
wurden: Mit »Weekend« rief Godard «das Ende des
grammatikalischen Zeitalters des Films« aus.
Deutschland 1968, Peter Zadek, 100 min
Mit Ilja Richter, Tankred Dorst und Wolfgang Schneider. Musik: The Velvet Underground.
»Schüleraufstand in Bremen. Der Film basiert auf
dem Roman ’Die Unberatenen‘ von Thomas Valentin
und paraphrasiert die Studentenrevolte der 1960er
Jahre. Der Schüler Rull probt an einem Gymnasium in
Bremen den Aufstand und versucht, die autoritären
Strukturen seiner Schule zu durchbrechen. Es entsteht eine humorvolle Protestbewegung, die eine
demokratische Schulform verlangt. Peter Zadeks
Spielfilmdebüt lief im Wettbewerb der Berlinale
(1969) und gewann den ’Silbernen Bären‘. Außerdem erhielt Zadek für seine Regiearbeit den Bundesfilmpreis in Gold. Ein ebenso engagiertes wie formal
reizvolles Filmpamphlet gegen die autoritäre Gesellschaft von dem ehemals wilden Theatermacher.«
(Heyne Filmlexikon, 1996).
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■■ «Warum hast du mich wachgeküsst?«
Produktionsjahr 1967, Hellmuth Costard, ca. 2 min
30 sec, Produktion und Trickbearbeitung: cinegrafik
■■ Herbst der Gammler
Sonntag, 2. November 2008, 17 Uhr
Verantwortlich: KINEMATHEK Hamburg e.V. –
Kommunales Kino METROPOLIS
Steindamm 52/54, 20099 Hamburg
Tel. 34 23 53, Fax 35 40 90 | www.metropoliskino.de
Heißer
Metropolis
Steindamm 54
Sommer ‘68:
Pop, Revolte
Lebensgefühl
– Beat, Rock
& Open-Air
Eine Veranstaltungsreihe der
Geschichtswerkstatt St. Georg e.V.
Filmprogramm
30. Oktober bis
4. November 2008
Als Teil des Gesamtprogramms ist auch das »Metropolis« im ehemaligen »Savoy-Kino« am Steindamm 54 mit einem umfangreichen Programm
vertreten.
In Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt St. Georg, dem Film- und Fernsehmuseum
Hamburg und der Landeszentrale für politische
Bildung präsentiert die Kinemathek Hamburg Autorenkino, Dokumente & künstlerisches Experiment, vom Aufklärungsfilm bis zum historischen
Hamburg-Dokument. Autoren, Filmemacher und
politische Akteure geben Auskunft über den Aufbruch einer Generation. In moderierten Kinogesprächen sind u. a. zu Gast: Horst Königstein,
Christian Bau, Helmut Herbst, Günter Amendt
und Uwe Timm (angefragt).
Der Eintritt zu den Vorführungen kostet 6,-/4,Euro. Kasse und Café öffnen eine halbe Stunde
vor Beginn der ersten Vorstellung. Das Kino ist
für RollstuhlfahrerInnen ohne fremde Hilfe zugänglich. Weitere Angaben finden sich im Netz
unter www.metropoliskino.de.
Das Programm
■■ Eröffnungsprogramm mit Gästen:
Heißer Sommer 68 – Hamburg im Film
Donnerstag, 30. Oktober 2008, 19 Uhr
Polizeiberichte und andere Dokumente über Konzerte u. a. der Beatles und der Rolling Stones in der
Ernst-Merck-Halle aus den Jahren 1965 bis 1970.
■■ »Von der Revolte zur Revolution«
BRD 1968, Kurt Rosenthal
Moderiertes Programm mit historischen Filmdokumenten über den Beginn der Studentenunruhen in
Hamburg, zur Belagerung des Springer-Verlages
und zur Maikundgebung. Mit Ausschnitten aus
den Filmen »Landfriedensbruch« (1967) und »Studenten proben den Aufstand« (1968).
Durch das Programm führen: Dr. Joachim Paschen
und Volker Reißmann (Film- und Fernsehmuseum,
Hamburg), Moderation: Michael Joho (Geschichtswerkstatt St. Georg).
■■ Masculin – Feminin oder:
Die Kinder von Marx und Coca-Cola
Donnerstag, 30. Oktober 2008, 21.15 Uhr
Freitag, 31. Oktober 2008, 17 Uhr
Frankreich 1967, Jean-Luc Godard, 103 min, OmU
Mit Chantal Goya, Jean-Pierre Léaud und CatherineIsabelle Duport
»Paul (Jean-Pierre Léaud) ist ein sehr sensibler Angestellter von 21 Jahren. Godard sagt über
ihn: ein junger Gewerkschaftler, den das sexuelle Erlebnis manchmal wegleitet, ein Nachkomme
Werthers, etwas verloren zwischen den Schwarzen und Vietnam und den anderen mit ihren eben
andersartigen Sonderheiten. Paul verliebt sich
in Madeleine (Chantal Goya). Sie will Plattenstar
werden. Madeleine über Paul: ‚Es gefällt mir, dass
Paul in mich verliebt ist. Schlafen mit ihm…? Vielleicht. Aber er darf mir nicht auf die Nerven gehen’.
Godard gliedert seinen Film in ‚15 faits précis’ (15
präzise Geschehnisse), die er numeriert. Zwischen
zwei Szenenfolgen ein Titel: Dieser Film könnte
auch heißen ‚Die Kinder von Marx und Coca-Cola’,
was genau das Thema trifft.« (Münchener Abendzeitung, 1966).
■■ Sympathy for the Devil: Warum
Helmut eines Tages aussteigen wollte –
Signale der Auflehnung
Freitag, 31. Oktober 2008, 19 Uhr
BRD 1972, Horst Königstein, mit Gespräch 90 min.
1972 strahlte das Dritte Fernsehprogramm des Norddeutschen Rundfunks zum ersten Mal eine 13teilige
Serie aus, die ganz aus dem kritischen Geist der
»Pop-Revolte« geboren war. Unter dem Titel »Sympathy for the Devil« produzierte ein Autorenteam
das Beste der deutschen und internationalen Subkultur. Fernsehen wurde zum »Gegen-Fernsehen«
– ein Platz für Hippies und Alternativen, 68er und
Rock’n’ Roller, Teds, Rocker und Skins (auch die gab
es damals schon).
Zu Gast: Horst Königstein, Moderation: Nicolaus
Schröder
■■ Blutige Erdbeeren –
The Strawberry Statement
Freitag, 31. Oktober 2008, 21.15 Uhr
Samstag, 1. November 2008, 17 Uhr
USA 1969, Stuart Hagman, 109 min (DF)
Mit Bruce Davison, Kim Darby und Bud Cort
Stuart Hagmans mit dem Jurypreis der Filmfestspiele
in Cannes ausgezeichneter Film über die Studenten-
revolte von 1968 fasziniert noch immer als realistisches Zeitdokument, das wie kein anderes moralische und politische Haltungen und den Lebensstil
dieser Jahre wiedergibt und mit seinem brillanten
Soundtrack zum Kultfilm wurde: Simon, ein politisch nicht engagierter Außenseiter und Sonderling,
lernt bei einer Protestversammlung die Studentin
Linda kennen, die ihr Herz an die Lehren Marcuses
und das Vorbild Che Guevara gehängt hat. Der Film
zeichnet ein ergreifendes Bild der Atmosphäre der
amerikanischen Universitätsunruhen vom Mai 1968.
Das Zeitgefühl wird durch die Musik unterstrichen:
Im Mittelpunkt John Lennons unvergesslicher Song
»Give peace a chance«.
■■ Das Wunder der Liebe
Samstag, 1. November, 19 Uhr
BRD 1967/68, Oswalt Kolle, 80 min
Der erste der acht so genannten »Kolle-Filme«, die
zwischen 1968 und 1972 als beliebte und vieldiskutierte Aufklärungsfilme sowohl für volle Kinos als
auch für öffentliche Empörung sorgten.
Zu Gast: Günter Amendt (Autor): »Sexfront«. Revisited, Moderation: Michael Joho
■■ Heißer Sommer 68–Aufbruch
der Filmemacher.
Sonntags-Matinee mit Brunch
Sonntag, 2. November 2008, 11 Uhr
Erhöhter Eintrittspreis: 12,-/15,- Euro, ohne Brunch:
4,-/6,- Euro. Anmeldung unter Tel. 28 00 78 55. Zu
Gast: Helmut Herbst, Einführung: Corinna Müller.
»Helmut Herbst hat wie kaum ein anderer die Hamburger Filmemacherszene der 60er/70er Jahre geprägt. Er gehörte zu den Initiatoren der Hamburger
Film-Cooperative und der Hamburger Filmschauen
und war einer der wichtigsten Vertreter des ’Anderen Kinos‘ nach dem Vorbild des amerikanischen
Undergroundfilms. Sein kleines Studio in Blankenese war Zentrum und Anlaufstelle für junge Filmer
– Hellmut Costard, Marquard Bohm, Klaus Wyborny
– und Ausgangspunkt filmpolitischer Initiativen, darunter auch der Gründung des Kommunalen Kinos
(des ’Metropolis‘) und des Hamburger Filmbüros.
Mit seiner Firma ’Cinegrafik’ stellte er meist als Auftragsarbeiten für Firmen und Fernsehen bissige,
aber auch spielerisch-witzige Animationsfilme her,
seit 1964 oft in Zusammenarbeit mit Franz Winzentsen, die das Bild der Werbung und des Fernsehens
in Deutschland nachhaltig aufpeppten. Aus den ca.
18-stündigen Clips und Spots, die er mit dieser Firma in 23 Jahren hergestellt hat, präsentiert Helmut
Herbst eine Auswahl seiner Lieblingsstücke.« (Corinna Müller)
■■ Happeningkunstprotest 1968
Produktionsjahr 1981 – 2 Teile, 78 min
Original–Langfassung des vom WDR um etwa die
Hälfte gekürzten Filmes, der für die Ausstellung
»Westkunst« 1981 entstand.
■■ schwarz weiss rot
Produktionsjahr 1964, Uraufführung Oberhausen
1964, Animationsfilm 35mm, Lichtton, 5 min. 30
sec, Buch: Helmut Herbst, Mitarbeit: Peter Rühmkorf, Grafik, Animation, Kamera: Helmut Herbst
Musik: Archiv, Ton: Herbert Schipper,
Preis u. a. der deutschen Filmkritik, angekauft für
das NDR-Magazin »Hallo Nachbarn«.
Zum Film: »Der Hamburger Trickfilmregisseur Helmut
Herbst hat sich mit seinem neuen Film ’Schwarz-WeißRot‘ keinen ungefährlichen Gegner ausgesucht: Die
Bildzeitung. Dreimal treten die Deutschen in seinem
Film in Reih und Glied, unter den Farben des Kaisers,
denen des Führers und denen Axel Springers auf. Das
neue Zeichen ist das Herz, das ’Seid-nett-zueinander’.
Herbsts Film ist subtil, präzise und zugleich eine Glosse, wie sie schärfer nicht formuliert werden kann.«
(Uwe Nettelbeck in: Die Zeit, 14.11.1964)
■■ Blasen
Produktionsjahr 1969, 3 min 30 sec. TV-Werbespot für den Bundestagswahlkampf der ADF.
■■ Trailer und Spots für
ARD, NDR und HR
Verleihtitel, zusammen ca. 14 min
1. Filmclub-Vorspann für NDR III, Mai 1964 SW
2. Fernsehlotterie »Mit 5 Mark sind Sie
dabei«, 1965 SW (abgelehnt wegen »Brutalität«), Klatsche v. Arbeitskopie
3. III. Programm-Spot für NDR III,
1965/66 SW, »Politiker«
4. III. Programm-Spot für NDR
III, 1965/66 SW, »Igel«
5. III. Programm-Spot für NDR III, 1965/66 SW,
»Vogel« (zusammen mit Franz Winzentsen)
6. III. Programm-Spot für den HR, 1966 SW,
»Montags« (zusammen mit Franz Winzentsen)
7. Coop-Kinotrailer, 1968 SW