informationen rund um den bambus
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informationen rund um den bambus
Juni 2003 Nummer 2 14. Jahrgang I N F O R M AT I O N E N R U N D U M D E N B A M B U S European Bamboo Society Sektion Deutschland e.V. · ISSN 0942-4679 www.bambus-deutschland.de Inhalt Editorial ....................................................................... Einladung zur Mitgliederversammlung ............................. Bambusreise 2003 – Gärten und Schlösser der Loire ...... Sommerfest – 02. bis 03. August 2003 ......................... Bambusporträt: Pseudosasa japonica .............................. Taglilien – Die Blumen des intelligenten Faulen ............... Neue Blüte – alte Sorte? ............................................... Fargesia-Sichtung ......................................................... Winterhärte- und Austriebsbericht .................................. Frostschäden im „Kartoffelacker“ ................................... Führung im Frankfurter Palmengarten ............................ 3 3 4 7 8 11 15 16 16 17 18 Bambusfreunde im Süden: EBS Schweiz-Treff 2003 ....... Gartenfest im Mai in Ginsheim ...................................... Internationale Pflanzen- und Reptilienbörse in Braunau ... Führungen, Besichtigungen, offene Gärten ..................... Fotowettbewerb 2003 .................................................. Der Bambusgarten der Baumschule Helmers .................. Bambusa bambos – Der ‘kopflose’ Bambus von Dharan .. Bücherkiste .................................................................. Termine ....................................................................... Verschiedenes .............................................................. 19 19 19 20 20 20 21 22 23 23 Ehrenmitglieder Gräfin Sonja Bernadotte, Schloß Insel Mainau Prof. Dr. Dr. mult. h.c. Walter Liese, Hamburg Werner Vogel, Hebertsfelden Palmengarten (Leitung Dr. Jenny), Frankfurt a. Main Autoren Bürger, Ralf, Marderweg 19, 89518 Heidenheim Busemann, Michael, Vierzenerstr. 450, 41063 M´gladbach Hoag, Bill, Goethestraße 8, 76477 Elchesheim Liese, Walter, Bernhard-Ihnen-Straße 2f, 21465 Reinbek Milz, Andreas, Kranichstraße 14, 17192 Waren (Müritz) Morgenstern, Udo,Hauptstr. 63, 09249 Taura Oltmanns, Karl Peter, Moorburg-Leerer Str.10, 26655 Westerstede Rauch, Ilse und Rudolf,Rheinstr. 91, 65462 Ginsheim Riede, Wolfgang, Wilh.-Pitt-Weg 17, 07749 Jena Schmack, Christel, Senefelderstr. 47, 63069 Offenbach Sieber, Gerhard, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim-Weilbach Vogel, Werner, Spanberg 19, 84332 Hebertsfelden Weiss, Albrecht, Im Mundklingen 1, 64342 Seeheim-Jugenheim Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder Papke, Uwe, Olympische Straße 1b, 14052 Berlin Inzelmann Jöeg, Kalvslohrey Straße 7, 22457 Hamburg Peters, Silke, Kastanienweg 50, 24969 Grossenwiehe Deny, Carsten, Jaegerstraße 17, 33775 Versmold Lamprecht, Volker, Kalter-Strauch-Weg 25, 34326 Altmorscher Walkenhaus, Andrea, Nachtigallenweg 38, 50169 Kerpen Schöneweiß, Joachim, Sonnenhuebel 28, 59519 Moehnesee Jahn, Eric, Postfach 2428, 55014 Mainz Pape, Karl Heinz, An der Tongrube 1a, 66663 Merzig-Hilbringen Piel, Maren, Hans-Holbein-Straße 1, 67134 Brikenheide Edel, Wilhelm, Kriegsheimer Straße 20, 67590 Monsheim Perrin, Eric, In den Mühlmatten 4, 79288 Gottenheim Schmeier, Reinhard, Hochbergstraße 37a, 83313 Siegsdorf Seibold, Anton, Moniberg 75b, 84028 Landshut Krautwasser, Robert, Amberger Straße 21, 92318 Neumarkt Liebl, Karl, Asternweg 2, 93455 Traitsching Frank, Thomas, Sichersreuth 13, 95680 Alexandersbad Wittwer Blumen Gartenbau AG, Strättligenstraße 18, CH-3645 Gwatt Impressum Herausgeber: EBS Deutschland e.V. Titelgestaltung: Franz Josef Steinhage Geschäftsstelle: Edeltraud Weber · John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau / Rbn · Telefon (0172) 6 64 42 90 Das Bambus-Journal erscheint viermal im Jahr. eMail: [email protected] Redaktionsanschrift und Druckerei: Roland Eitel · Ludwigstraße 6 · 63150 Heusenstamm · Telefon (0 61 04) 24 46 (tagsüber) und (0 60 51) 1 24 71 (ab 18 Uhr) · Fax (0 61 04) 6 59 08 · E-Mail: [email protected] Für Mitglieder der EBS-D ist der Bezug der Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag enthalten. Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, Vervielfältigung, Übersetzung und Übernahme in andere Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Die Auffassung der Autoren und die Inhalte müssen nicht mit der Meinung der EBS übereinstimmen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu ändern oder zu kürzen. Liebe Bambusfreunde, alle Mitglieder, die immer noch nicht den Mitgliedsbeitrag für 2003 überwiesen haben, wurden noch einmal angemahnt und gebeten mir eine Einzugsermächtigung zu erteilen, um die Arbeit der Geschäftsstelle zu erleichtern. Erst danach werden wir das Journal zum Versand bringen. Unsere ausländischen Mitglieder – aus den Ländern Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien und in Euro-Währung Großbritannien, Nordirland und Schweden – haben zukünftig die Möglichkeit, den Mitgliedsbeitrag unter Angabe der Bank Account Number der Deutschen Bambusgesellschaft DE 74 5075 0094 0027001068 und des Swift-Bic HELADEF1GEL zu Inlandskonditionen zu überweisen. Mitglieder aus allen anderen Ländern bitten wir den Beitrag nur in bar oder per Postanweisung vorzunehmen. Für Bankgebühren haftet der Verursacher. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer. Ihre Geschäftsstelle Edeltraud Weber 2 Gerd Sieber Editorial Wie Sie sicherlich alle bemerkt haben: unser Bambus-Journal steckte etwas später in Ihrem Briefkasten als gewohnt, der Grund war, dass wir noch auf die Fertigstellung von zwei Berichten warten mussten. Aber jetzt kann es mit dem Studium losgehen. Apropos später: Ist es Ihnen auch so vorgekommen, dass einige Bambus in diesem Frühjahr später oder sehr zögerlich mit dem Austrieb begonnen hatten? Einige Einträge in unserem Forum berichten davon. Was mag der Grund sein? Vielleicht ein sehr trockener und schneearmer Winter, lang anhaltende Spätfröste, z.T. wenig Niederschläge im gesamten Frühjahr? Wiederum andere Bambusfreunde berichten über noch nicht dagewesene Wuchshöhen und Halmstärken. Das, liebe Bambusfreunde, ist Natur pur, kein Jahr ist wie das vorherige. Zum Glück können wir daran (noch) nichts ändern. Wo wir etwas ändern können, bzw. könnten, bei den Vermehrungsmethoden verschiedener Bambus, d.h. bei der gewissenhaften und sorgfältigen Auswahl von Mutterpflanzen. Nicht immer sollte die Maxime eine Rolle spielen, was nutzt es dem einzelnen Produktionsbetrieb, wenn die Glaubwürdigkeit an bestimmten neuen Klonen auf der Strecke bleibt. Sicher, wir müssen alle Geld verdienen, aber bitte nicht so. Auch täte eine Erklärung unserer Mitgliedsbetriebe gut. Es ist nicht schön, Bambusfreunde im Regen stehen zu lassen. Ein kurzes Statement im Journal oder auf unserer Homepage würde ausreichen, Unsicherheiten beim nächsten Bambuskauf aus der Welt zu schaffen. Liebe Bambusfreunde, der Sommer hat sich auch in diesem Jahr wieder nicht nach dem Kalender gerichtet. Er überzieht mit angenehmer Wärme schon seit einigen Wochen alles, was im Garten oder in der freien Natur besonders viel Spaß macht. Dabei brauchen wir zum Wohlfühlen nicht viel, einige Sonnenstrahlen, das leise rascheln von Bambusblättern, Wasserplätschern... Und wem das alles zu gesund ist, der probiere mal eben einen schönen kühlen Caipirinha, vielleicht gibt es ihn ja wieder einmal auf unserem diesjährigen Sommerfest? Sie denken doch alle daran, 2. bis 3. August in MönchengladbachVenn, eingeladen hat Fam. Busemann. Mehr im Inneren des Journals. Wenn man den Reisebericht von der Loire, den Christel Schmack geschrieben hat, liest, dann fühlt man sich noch einmal dorthin zurückversetzt. Liebe Christel, ich glaube, die Reise hat dir ganz besonders gut gefallen. Unser Altmeister in Sachen Bambus, Albrecht Weiß, hat mit dem Bambusporträt über Pseudosasa wieder voll ins Schwarze getroffen. Wolfgang Riede ist nicht nur Bambusliebhaber, er hat in den letzten Jahren einige neue Sorten von Taglilien in den Handel gebracht, wir werden darüber einiges lesen, vor allen Dingen vertragen sie sich auch mit Bambus. Er wird außerdem ein kurzes Resümee ziehen über den Winter 02 / 03. Udo Morgenstern berichtet hier und in den nächsten Bambus Journalen über schon begonnene oder geplante Fargesiensichtungen in verschiedenen gartenbaulichen Lehr- und Versuchsanstalten. Dies sind nur einige Themen in diesem Journal, lassen Sie sich Zeit beim Lesen, denken sie daran, das nächste BambusJournal kommt erst in 86 Tagen. Auf ein Wiedersehen zum Sommerfest! Ihr Gerhard Sieber Und bleiben Sie bitte gesund! Gerd Sieber Einladung zur Mitgliederversammlung Liebe Mitglieder der EBS-Sektion Deutschland e.V., am 2. und 3. August 2003 findet in Viersen bei Mönchengladbach unser diesjähriges Sommerfest statt. Ich möchte Sie alle im Namen des Vorstandes dazu recht herzlich einladen. Die Bambus-Gesellschaft ist seit dem Eintrag vom 18. Oktober 2002 bei dem Amtsgericht Hochheim ein eingetragener Verein mit eigener Satzung. Aufgrund dieser Tatsache möchte ich Sie laut § 4, Abs. 1 unserer Satzung zu einer Mitgliederversammlung einladen. Als Termin steht der 3. August 2003 10:00 Uhr. Der Versammlungsort befindet sich auf dem Grundstück des Sommerfestes unseres Mitgliedes Michael Busemann (Adresse siehe Einladung Sommerfest). Die Tagesordnung sieht folgende Punkte vor: 1. Eröffnung der Versammlung durch den Vorsitzenden 2. Feststellung der Beschlußfähigkeit 3. Rechenschaftsberichte der Vorstandsmitglieder 4. Kassenbericht 5. Bericht der Kassenprüfer 6. Sonstige Anträge 7. Verschiedenes Anträge zur Mitgliederversammlung sind der Geschäftsstelle spätestens zwei Wochen vor dem 3. August schriftlich einzureichen. gez. Der Vorstand 3 Christel Schmack Bambusreise 2003 – Gärten und Schlösser der Loire Müde und ein bisschen aufgeregt – das waren wohl alle 56 Teilnehmer der diesjährigen Bambusreise als sie am 7. Mai um 5.00 Uhr früh am Abfahrtspunkt in Alzenau auf den Bus warteten. Trotz dieser Komponenten hat es jeder der Reisegruppe geschafft, pünktlich vor Ort zu sein. Und das ist schon der erste erwähnenswerte Punkt dieser tollen Reise. Also hieß es nur noch auf den Bus warten. Der kam nun wieder ein paar Minuten zu spät. Zuvor allerdings war große Begrüßung angesagt. Fröhliche „Hallos“ und Umarmungen von Mitgliedern, die sich freuten einander wiederzusehen und schüchterne „Guten Morgen“ von Teilnehmern, die das erste Mal dabei waren (wobei die Schüchternheit nicht lange anhielt). Als dann das Gepäck und die dazugehörigen Reisenden im Bus verstaut waren, ging’s endlich los Richtung Frankreich. Die Zeit verflog geradezu. Die angenehme Fahrweise unseres Fahrers Jörg Meyer, muntere Gespräche, ein exzellentes Frühstück im Bus – kredenzt von der netten Dame des Bordservice sowie kurze Schläfchen sorgten dafür. Gegen 14.00 Uhr waren wir in Paris und dort stieg unsere Reiseleiterin Irene Girodot zu uns in den Bus. Sie weckte uns mit ihrer erfrischenden Art sofort aus unserem leicht ermüdeten Zustand. Sie war teilweise sogar so erfrischend redefreudig, dass wir uns in dem einen oder anderen Moment sogar wünschten, sie hätte einen Knopf zum Abschalten. Als wir uns in zähem Verkehr aus Paris herausquälten, berichtete Frau Girodot, dass der 8. Mai in Frankreich ein Feiertag (Ende des 2. Weltkriegs) sei und die Pariser selbst ebenfalls aus Paris heraus wollten, weil sie den sogenannten „Poh“ machen. Das entlockte den Zuhörern zunächst großes Gelächter. Allerdings ist die Übersetzung dieses Begriffes schlicht und einfach „Brücke“, was nun wieder ziemlich banal klingt. Also nicht nur wir fuhren im Stoßverkehr Richtung Normandie, sondern ebenfalls alle Pariser, die sich ein langes Wochenende gönnen konnten und wollten. Die eigentlich traurige Geschichte der „Jungfrau von Orleans“ erzählte uns Frau Girodot mit einer Leichtigkeit, als wäre sie dabei gewesen und gab uns Denkanstöße als sie beispielsweise bemerkte: „Jetzt stellen sie sich einmal vor, ihre 16-jährige Tochter erklärt Ihnen, sie gehe jetzt in den Krieg und habe vor, ein Heer anzuführen. Na, was würden sie dann wohl sagen?“ Tja, was kann man dazu wohl sagen? Wir waren eher sprachlos. „Die Normandie ist eine liebliche Landschaft und dort befinden sich viele Ferienhäuser“ hörte das erstaunte Publikum kurze Zeit später und konnte es gleich darauf selbst erkennen. Unser Ziel war Giverny – genauer gesagt der berühmte Garten von Monet. Unsere wirklich über alles informierte Reiseleiterin erklärte, dass Monet im „wilden Paris“ nicht oder nur schlecht malen konnte, auch das Licht war sehr ungeeignet. Also machte er sich auf die Suche nach einem geeigneten Ort. Diese führte ihn nach und nach immer weiter westlich bis er 1883 das Haus in Giverny mit dem faszinierenden Garten entdeckte Ihren wüchsigen Bambus finden Sie bei uns! Venloer Straße 1491 · 50259 Pulheim Telefon 0 22 38 / 96 55 3-0 · Telefax 0 22 38 / 96 55 3-55 Kompetent in Sachen Bambus 4 und kaufte. Hier war nun der ideale Ort zum Malen in jeder Jahreszeit gefunden und den können wir heute noch in seinen Bildern bewundern. Die Pflanzenfreunde kamen also schon am Anreisetag auf ihre Kosten. Und in einem Satz lässt sich dieser Eindruck zusammenfassen: Prächtige Pflanzen, prächtige Farben, einfach ein genialer Blumengarten! Unbedingt erwähnenswert ist – wie schon traditionsgemäß bei jeder Bambusfahrt üblich – das Kuchenbuffet, das in jedem Jahr von fleißigen Kuchenbäckerinnen und Kuchenbäckern gestaltet wird. Also: allen Backfreudigen, die in der hektischen Zeit vor der Abfahrt sich noch in der Lage sahen einen Kuchen zu backen gebührt großes Lob! Nun, dieses tolle Buffet genossen wir noch vor dem Besuch des Gartens von Monet auf dem Parkplatz und ausgehungert wie wir waren, konnte der Kuchen gar nicht so schnell aufgeschnitten werden, wie er verspeist wurde. Danach ging unsere Fahrt weiter und endete schließlich in unserem Zielort Tours. Frau Girodot kannte tausend Geschichten und wir hörten einiges, beispielsweise die Geschichte von Karl dem ich weiß nicht wievielten der doch viel lieber die Bretagne als die Herzogin heiraten wollte, diese aber zwangsläufig auch nehmen musste. Manchmal schalteten wir aber einfach auf Durchzug, wenn es uns dann doch einmal zuviel wurde. In Tours angekommen labten wir uns an Quiche, Kalbfleisch, Erbsen, Eis mit Himbeersoße und Flüssigkeiten aller Art. Müde nahmen wir dann unsere Zimmer im Hotel Harmonie in Beschlag und fielen – immerhin war es schon nach 23.00 Uhr – ins Bett. Und so endete der 1. Tag der Reise, wie das an jedem Tag und bei allen Bambusfahrten der Fall ist, sehr ereignisreich. So sollte es auch am 2. Tag weitergehen. Nach dem ausführlichen und guten Frühstück im Hotel fuhren wir gegen 9.00 Uhr zum Arboretum von dem Künstler und Bambusliebhaber Michel Davo in Veigne. Dieser begrüßte uns sehr herzlich mit Sekt, und wir stöberten in jeder Ecke seines Gartens die schönsten Flecken auf. Ob es sich um das hübsche und sehr durchdachte Haus im Selbstbau handelte oder der See, um den sich wunderbar gewachsene Bambusse und andere Pflanzen säumten, ob die interessante Künstlerwerkstatt oder die in dem Garten verteilten Kunstwerke, jedes Detail lohnte einen Blick und so fiel uns der Abschied von Michel Davo und seinem Garten doch Zier- und Nutzgarten des Schlosses Villandry. schwer, obwohl wir viel Zeit hier verbringen durften. Die Gastfreundschaft von Herrn Michel Davo und seiner Frau war wirklich einzigartig und er plünderte seine letzten Sektund Wasserreserven für die trinkfreudigen Bambusfreunde aus Deutschland. Wenn wir alle Namen vergessen hätten, das des überaus gastfreundschaftlichen Künstlers Michel Davo bestimmt nicht. Und einig sind wir uns deshalb auch darüber, dass unser Mitglied und Reiseteilnehmer Bill Hoag, der den Besuch möglich gemacht hat, uns damit einen großen Gefallen getan hat. Was ich dennoch nicht vergessen will, ist dass dieser Tag und speziell dieser Ort auch eine besondere Bedeutung für eine Reiseteilnehmerin haben wird. Lisel De Pace feierte am 8.5. ihren Geburtstag und wurde von allen durch ein Lied, das Karl-Heinz Zahn in gewohnt souveräner Art anstimmte, im Arboretum von Michel Davo geehrt. Auf zum nächsten Highlight hieß es dann, und heute sahen wir wirklich viel von der Loire. Zwar nicht die ganzen 1012 km, die dieser Fluß lang ist, aber immerhin hatten wir genügend Gelegenheit dieses Wasser zu genießen, was dem Tal seinen Namen gibt. Wir fuhren mit unserem tollen 2-stöckigen Bistro-Luxusbus (hört sich nicht nur toll an, sondern war wirklich so toll!) zum Wasserschloß Azay-le Rideau. Hier erwies sich unsere Reiseleiterin nicht nur redefreudig, sondern auch tatkräftig. Als der Bus mit seinem langsam verzweifelnden Busfahrer einfach nicht um die Ecke zum Parkplatz kam, weil ein Franzose selbstbewusst sein Auto just hinter dieser Ecke abgestellt hatte, schritt sie zur Tat und setzte das Auto (in Foto: Roland Eitel dem selbstverständlich der Schlüssel steckte, um offensichtlich solchen Situationen vorzubeugen) einfach einige Meter zurück. So – das war’s – in Deutschland undenkbar. Wir staunten nicht schlecht. Wasserschloß Azay-le Rideau Das Wasserschloß war reizvoll und die Führung – dank Frau Girodot – ein amüsanter Hörgenuß. Das Leben im 16. Jahrhundert war hart aber durch Frau Girodots Wortwahl auch ziemlich amüsant. Wir wanderten zwischen den Bildern Heinrich dem weiß nicht wievielten und Katharina von Medici, hörten wer beliebt und unbeliebt war, wer auf wen eifersüchtig und wer sich innig liebte und dergleichen mehr. Aber wirklich komisch war, wenn unsere Reiseleiterin mit flotten Worten erklärte: „Ja und kurze Zeit später wurde der dann schnell mal erstochen“ oder „Schwupsti-wupsti wurde der dann auch umgebracht“ Wir lernten, dass der Spruch „der sitzt auf seinem Geld“ aus der Zeit im 16. Jahrhundert herrührt, als man einen Stuhl neben seinem Bett stehen hatte, in dem alle Reichtümer untergebracht wurden und die Formulierung „wir heben die Tafel auf“ durchaus gelebt wurde, weil zu der damaligen Zeit ein Abräumen des Tisches viel zu umständlich gewesen wäre und es einfacher war die Tischplatte hinauszutragen. Auch der weitere Programmpunkt an diesem Tag war ein Schloß, wobei bei diesem aber der Schwerpunkt des Augenschmauses auf die Gartenanlage gelegt worden war. Die einzigartigen Rennaissance-Gärten mit Zier- und Nutzgarten des Schlosses in dem Dorf Villandry konnte uns leider nicht ganz so in Bann ziehen, weil in diesem Augenblick der einzige, kurze, aber heftige Regen der gesamten Reise niederprasselte. Wir dachten alle intensiv an unser – leider nicht mitreisendes – Mitglied Holger Ehrlich, das mittlerweile als der Regenmacher bekannt ist. Wobei dies nur böse Zungen behaupten, weil bewiesen ist dies natürlich ganz und gar nicht. Auch an diesem Abend gab es in Tours ein leckeres französisches Essen und der Tag Foto: Roland Eitel klang fröhlich und laut aus, was in erster Linie mit der kleinen Feier zu Lisel De Paces Geburtstag zu tun hatte. Der 3. Tag war eindeutig mein Lieblingstag der Reise (Schande aller Pflanzenliebhaber über mich!). Dieser Tag war angefüllt mit kulinarischen Genüssen. Zunächst fuhren wir ins mittelalterliche Städtchen Saumur, das in unserer Reiseankündigung beschrieben war als Stadt der Weine und der Champignons. In dieser stand auch, dass Saumur als „Hauptstadt der Pilze“ gilt. Also, um es kurz zu machen hier kommt der größte Teil der französischen Pilze her und das haben wir uns natürlich angese5 hen. Wir liefen durch ehemalige Steinbrüche mit einer idealen, konstanten Temperatur von 10-12 Grad und einer sehr hohen, nämlich 70 %-igen Luftfeuchtigkeit, wo die Champignons optimal gedeihen. Und um es gleich vorweg zu sagen: Die Franzosen sagen Champignons zu allen Pilzen. Der leichte Schimmel, der sich an einigen Züchtungen befand, bezeichnete der Besitzer in französisch-lockerer Art als „kleines Problem“. Auf der Fahrt nach Saumur in unserem unvergleichlichen Luxusbus mit unserer unvergleichlichen Reiseleiterin hörten wir wieder einmal staunend, dass „die Weinberge sich hauptsächlich auf den Hügeln befinden“ und „sich in den Bergen Höhlenwohnungen befinden, die selbst herausgehauen und sobald sich ein neues Familienmitglied ankündigte, klopf, klopf, klopf vergrößert wurden“. Dann ging es zum Mittagessen, und diesen Programmpunkt lasse ich mir gedanklich gerne noch einmal auf der Zunge zergehen. Ein 5-Gang-Menü erwartete uns im Schloss-Hotel „Le Prieuré“. Von dort aus hatte man einen wunderschönen Blick auf die Loire. Die französischen Köstlichkeiten, ob fest oder flüssig, die man uns bot, nachdem wir den Sektempfang plus dazugereichter kleiner französischer Spezialitäten, an denen ich mich allein schon hätte sattessen können, absolviert hatten, übertrafen alle Erwartungen und das einzige was ich noch dazu sagen möchte ist: Super lecker – mehr ist nicht nötig! Am Nachmittag schwelgten wir noch in Sektträumen. In einer Sektkellerei wurde uns alles über die Herstellung des edlen Getränks erklärt und auch die hier dazugehörige Sektprobe ließ unsere Fröhlichkeit wachsen. So abgefüllt mit kulinarischen Höchstleistungen der französischen Lebensart ließen wir uns im Bus zurückschaukeln. Irgendwann an diesem Tag ließ uns Frau Girodot wissen: „Stille Wasser trüben tief“. Aber lange grübelten wir nicht über diesen abgewandelten Spruch und es lässt sich auch jetzt nicht mehr feststellen, hat sie uns gemeint oder erzählte sie eine ihrer Geschichten... Später genossen wir auch noch das Abendessen ausführlich und gut und machten uns keine Gedanken mehr über Figur und Kalorien... Am 10.5. dem 4. Tag der Reise mussten wir Abschied nehmen von Tours und dem Hotel Harmonie. Aber nicht nur davon, sondern auch von den Schlössern und Gärten der Loire. Morgens ist aber noch Markt in Tours und das lassen wir uns fast alle nicht entgehen und stehen dafür sogar 6 noch zeitiger auf. Das schaffe sogar ich Langschläfer und bin darauf sehr stolz. Die eine oder andere Pflanze wechselt vom Marktbeschicker zum Reiseteilnehmer und unser Busfahrer war später sehr bemüht, alle Schätze gut unterzubringen. Aber nun ging’s richtig los und bevor die Fahrt uns endgültig aus dem Loiretal herausführte, sahen wir noch das Schloß der Schlösser: Chambord. Es ist mit 440 Räumen und 80 Treppen und angeblich mehr Kaminen als das Jahr Tage hat, das größte und impossanteste der Loireschlösser, trotzdem es ca. 5 km von der Loire entfernt liegt. Das Schloß wirkt wie einem Märchen entnommen. Interessant ist die einmalige doppelläufige Wendeltreppe, bei der 2 Treppenläufe gegenläufig angeordnet sind und sich 2 Personen, die die unterschiedlichen Läufe benutzen zwar sehen können, sich aber nicht begegnen. Bewiesen ist es nicht, aber möglicherweise ist Leonardo da Vinci der Planer der Treppe gewesen. Nach Besichtigung dieses Schlosses weiß ich ganz genau, dass das nicht mein letzter Besuch hier war. Hier möchte ich auf jeden Fall noch einmal herkommen. Mit den Bildern dieses beeindruckenden Schlosses im Kopf fahren wir weiter und stellen uns ganz allmählich wieder von Architektur auf Botanik ein. Das war auch nötig, denn wir wollten ja dem nun kommenden Nationalarboretum Les Berres in Nogent-surVernisson die gebührende Aufmerksamkeit entgegenbringen. Dieses Arboretum war überaus interessant und hatte dann überhaupt keine Schwierigkeiten unsere ganze Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Sequoia, sprich Mammutbäume, waren auch hier – wie überall wo man ihnen begegnet – mehr als einen Blick wert. Jetzt ging es endgültig weiter zu unserer letzten Übernachtung in Reims. Zuvor allerdings verabschiedeten wir noch Frau Irene Girodot, die mit ihrem Wissen, ihrer spritzigen und immer gutgelaunten Art eine Bereicherung unserer Reise war. An den Toren von Euro-Disney in Paris verließ sie den Bus und uns und wir wissen nicht, ob sie vielleicht doch einen Nebenjob als Animateur bei Euro-Disney hat. Zutrauen würde es ihr sicher jeder unserer Reisegruppe. Aber selbst die, die anfangs völlig entnervt angesichts ihres Redeflusses waren, wurden beim Abschied wehmütig. Was hätte uns doch gefehlt ohne diese einmalige Frau mit ihrem schier unerschöpflichen Wissen und ihrer bildhaften Redeweise. Adieu! So, jetzt aber auf zum Endspurt – Reims: hier erwartet man uns im Hotel Quality. Die Zimmer sind schnell verteilt und das Abendessen sofort serviert. Ein weiterer ereignisreicher und schöner Tag neigt sich dem Ende. Am nächsten Morgen, dem letzten dieser Reise, beglücken wir abermals drei Geburtstagskinder mit unseren lieblichen Singstimmen während des leckeren Frühstücks. Die drei glücklichen Geburtstagskinder, die am 11.5. das Licht der Welt erblickten waren: Helga Sieber, Gunhild Riede und Richard Krämer. An all diesen Menschen kann man erkennen, wie toll die Bambusreisen sind, dass sogar Geburtstage lieber während der Reise begangen werden, als sich dadurch vom Reisen abhalten zu lassen. Nachdem wir dann erneut die Zimmer geräumt und alles im Bus untergebracht hatten, blieb uns noch ein wenig Zeit, um die Kathedrale von Reims zu besichtigen. Die Akustik in diesem berühmten Bauwerk ist einmalig, so dass die irische Sängerin Enya schon ihre erste CD „Watermark“ durch diese Akustik geedelt hat. Weil der Sonntagsgottesdienst bevorstand, hatten wir das Glück dem Organisten beim Einspielen zuhören zu dürfen und konnten uns selbst von dem wunderbaren Klang überzeugen. Nun hieß es endgültig Abschied nehmen. Unser Busfahrer holte uns an der Kathedrale ab. Die restliche Zeit nutzten wir aber – wie das ein ordentlicher Tourist halt so macht – um die umliegenden Geschäfte und Andenkenläden unsicher zu machen. Und so manches vermeintliche und offensichtliche Schnäppchen gelangte noch in unseren Besitz und trat die Fahrt nach Deutschland an. Ja, das war’s also. Nein, nicht ganz. Unbedingt muß ich noch einmal auf den tollen Bistro-Bus zurückkommen. Die Bistroplätze im unteren Bereich waren nämlich wirklich nicht zu verachten und müssen Erwähnung finden. Im Wechsel fanden sich nämlich immer wieder Hungrige und Durstige in diesem Bereich ein und genossen die Reise auf diese Weise (Oh, ich bin poetisch veranlagt). Über die Rechnungen am Ende schweigen wir dezent, aber offensichtlicher Genuß und Vergnügen wiegen profane finanzielle Leistungen doch mehrfach auf, oder etwa nicht? Also, auf zur nächsten Bambusfahrt – und die, so wurde demokratisch entschieden, geht nach Schottland. Und vielleicht bringt sich der eine oder andere männliche Reisende von dieser Fahrt nicht nur Pflanzen, sondern auch einen Schottenrock als Erinnerung mit!? Michael Busemann Sommerfest 2. bis 3. August 2003 Hallo Bambusfreunde, herzlich lade ich Sie ein das diesjährige Bambusfest in unseren Modellgärten in Mönchengladbach-Venn zu feiern. Um Sie etwas einzustimmen, beschreibe ich unsere etwas ungewöhnliche Form der Pflanzenpräsentation. Im Jahr 1999 haben wir auf grüner Wiese neben einem Bio-Bauern auf 10.000 qm Fläche die ersten Gehölze, Bambus und Stauden gepflanzt. In diesen mittlerweile eingewachsenen Modellgärten haben wir positive, also realistische, dauerhafte Pflanzenkombinationen präsentiert. Verschiedenste Themen werden gezeigt, so zum Beispiel ein mediterraner Garten, Gärten in Farben, so zum Beispiel in blau und weiß, ein Duft- und Naschgarten, Stauden für extreme Standorte sind in einem Birkenwäldchen zu sehen, ein Senkgarten wurde in den Bambusgarten integriert. dern wintergrün. Dies konnten wir nach dem letzten Winter zeigen. Weitere Infos unter: www.terra-der-schoene-garten.de Programmpunkte: Samstag 2. August · Beginn 10:00 Uhr vorangegangenen Sommerfesten, eigene Pflanzen auf einer separaten Fläche zu verkaufen. Für Essen und Trinken ist an beiden Tagen gesorgt, es werden “Rheinische Spezialitäten“ angeboten. Nachfolgend zwei Adressen die Ihnen bei der Hotelsuche und Zimmerbuchung behilflich sind: Als Galabau-Unternehmen möchte ich in diesen Wohlfühlsituationen Stimmungen wecken und sensibilisieren für die Möglichkeiten, mit Pflanzen zu kombinieren. Anders als auf einer Gartenschau kann man gewachsene Bestände beobachten und vergleichen. Zusätzlich zu den modellartigen Anpflanzungen zeigen wir z.B. · ca. 60 versch. Arten von Heckenpflanzen (nur positive Beispiele) · ca. 30 versch. Bambussorten · ca. 50 versch. Hosta Beschreiben möchte ich Ihnen unseren 2.000 qm großen Bambusgarten: Seit 1996 teste und sichte ich Gattungen, Arten und Sorten von Bambus auf ihre Verwendung am linken Niederrhein. Mein erster Versuchsgarten wurde beeinflusst durch den nahe gelegenen Stadtteil Windberg. So stellte ich fest, das Wind schlechter ist als Frost. Die wintergrünsten Sorten (keine aurea oder nigra Sorten) pflanzte ich in den neuen Sichtungsgarten in Mönchengladbach – Venn auf. Die härtesten Sorten schützen die empfindlichen Sorten vor den kalten Ostwinden. Die ca. 300 cm großen Schaupflanzen kombiniere ich mit üppiger Gehölzrandflora. Bambussorten die wir empfehlen, sind nicht nur winterhart son- Bitte nutzen Sie die Parkplätze bei Bauer Brungs. Vielen Dank. · Verschiedene Vorträge über Hosta, Liriope und Ophiopogon · Ausstellung über „Alternative Kübelpflanzung für den 2. Sommerflor“ Sonntag 3. August · Beginn 10:00 Uhr · Mitgliederversammlung · Vortrag von Jos van der Palen über Fargesien · Wahl Bambus des Jahres · Fotowettbewerb Pflanzenkauf ist an beiden Tagen möglich. Auch besteht die Möglichkeit, wie bei den Mönchengladbach Tel. 02161/252525 www.mg.de [email protected] Viersen www.viersen.de und www.niederrhein-tourismus.de Bitte benutzen Sie die beiliegende Anmeldekarte, damit ich etwas planen kann. Ich freue mich auf gute Gespräche in unserem Wohlfühlgarten. Bis zum 2. / 3. August! 7 Albrecht Weiss Bambusporträt: Pseudosasa japonica (Sieb. et Zuccex Staud.) Makino syn. Arundinaria japonica Name: Pfeilbambus. Karl Foerster nannte ihn schon vor der Mitte des letzten Jahrhunderts Breitblatt-Bambus. Japan: Yadake „Weiblicher“ Bambus. Vorkommen/Herkunft: Als Heimat ist Mittel- bis Südjapan sowie Süd-Korea anzusehen. Die Gattung Pseudosasa umfasst einige weitere Arten in Japan sowie nach neueren taxonomischen Einschätzungen etwa 8 Arten mit Heimat in China (einschließlich Inselchina). Der in China sowie im Gartenbau für Stöcke so wichtige Bambus Pseudosasa (Arundinaria) amabilis gehört beispielsweise nach definierter Nomenklatur ebenfalls zu der Gattung. In China ist Ps.japonica nicht heimisch, aber als Zierpflanze ist er in den mittleren chinesischen Provinzen eingeführt. Nach Europa wurde dieser Bambus durch den Deutschen von Siebold – den damals herausragenden Naturwissenschaftler und Kenner der japanischen Flora und Fauna – 1850 eingeführt. Dieser Bambus wurde vor 1900 bereits blühend in Paris und in Algerien nachgewiesen. Wuchsform: Straff aufrecht, wobei die Spitze, reich beblättert, etwas überhängt; Ausläufer treibend und bei freiem Wuchs in dichte Gruppen gegliedert. Höhe und Stärke: 2 bis 4 Meter, bei feuchtem submediterranem Standort auch höher. Halm: Kräftig grün 0,5 bis 1,5 cm dick, sehr gerade („Pfeilbambus“), dünnwandig, schlank, Knoten kaum hervortretend, Internodien relativ lang, in der Regel 1 Ast pro Knoten, selten 2 oder 3 Äste. Dies ist die Unterscheidung zu dem nahe stehenden Typ: Ps. Viridula (= Ps. Pleioblastoides), der 3 Äste pro Knoten hat. Halmscheiden: Durch sie sind die Halme nahezu völlig verdeckt im jungen ungealterten Stadium und ohne Verwitterung, zunächst erbsengrün, sehr dauerhaft, anfangs mit kurzen Haaren, ganze Scheidenzunge. Die mittelgrünen Scheiden sind durch rasch abtrocknende Flügelränder charakterisiert. Nach Abtrocknen der ganzen Scheide wird sie vollständig strohfarben. 8 Blatt: Sattgrün bis dunkelgrün, groß und lang zugespitzt, 3-4 cm breit, meist 20-25 cm lang, stark geadert. Blattränder stark schneidend (mit starken Kieselzähnchen bewaffnet), Blattunterseite etwas matter silbriggrün. Winterhärte/Winterschutz: Für mittlere Verhältnisse in Deutschland befriedigend bis gut. Die sehr großen Blätter lieben weder im Sommer heiße Sonne, noch bei großer Kälte die Wintersonne. Bodenschutz und Wind- und Sonnenschutz in kalten Lagen ist angesagt. Standort: Der Pfeilbambus wurde wild wachsend beispielsweise in Laubwäldern und auch Kiefernwäldern Koreas im Unterwuchs beobachtet. In diesem Land ist er auch öfter unter ähnlichen Bedingungen in Tempelhainen als Zierpflanze zu finden. Östlich von der Halbinsel Korea gelegen, zwischen dem 37. und 38. Breitengrad, gibt es ein vulkanisches, sehr schroffes Archipel – Ulung-Do. Eine kleine dazugehörige steile Felseninsel mit dem bezeichnenden Namen Chug-Do (wörtlich „Bambusinsel“) wird – außer den senkrechten Felspartien – fast völlig vom Pfeilbambus bewachsen. Auf der Plateaulage der kleinen Insel wächst er als üppiger Reinbestand ohne Baumwuchs oder mit hohen Kamelienbüschen vergesellschaftet. Die Beobachtungen überall besagen: Auf maritimen Standorten gedeiht Ps. japonica bestens auch im völligen Freistand. Dagegen besteht in trockenen kontinentalen Gebieten unseres Landes ein Vorteil bei (Teil-)Beschattung für diesen Bambus; zweifellos zum Vorteil des Aussehens der großen immergrünen Blätter nach extremen Wintern, da diese leicht Schäden nehmen. Gartenpraxis/Pflegeanforderungen: Der Pfeilbambus ist ein mittelstarker Wucherer, das heißt, dass auf günstigen Gartenstandorten die Haltung in Rhizomsperre empfohlen wird. Ansonsten ist die Art in Kultur anspruchslos unkompliziert, besonders ein rascher Starter auf leichten aber frischen Böden, also Vorsicht! Der Pfeilbambus sollte häufiger einen verständnisvollen, künstlerischen Schnitt erhalten, andernfalls wird er bald nur ein Bild abgeben, was weniger wertvoll, aber immerhin ähnlich wie ein immergrünes Schilf ist. Ein nach wenigen Jahren wiederkehrender Auflockerungsschnitt bis zum Durchblicken durch die dichten Rohr- wie Blattbestände erhöht bei diesem durchaus gartenwürdigen Bambus seinen Wert. Andernfalls ist die Art wertvoll für ausgedehnte Sichtschutzhecken, wenn – eigentlich nur in diesem Fall – absterbende, abgestorbene und gelegentlich erfrorene Teile entfernt werden. Für den wirklich ästhetisch empfehlenswerten Schnitt ein Rezept: Man sehe sich bestimmte asiatische Bambus-Tuschemalereien einmal genauer an im Hinblick auf den Schnitt, auf das Ausdünnen im eigenen Garten. In der Tuschemalerei werden Bambus, die dem Typ des Pfeilbambus entsprechen, durchaus nicht selten dargestellt und der künstlerischen Intuition geboten. Gerade bei diesem Bambus bedeutet regelmäßig Weniger ein Mehr. Freilich ist es tatsächlich gerade für uns Europäer eine wahre Kunst, die Gartenschere zum entsprechend umgekehrten Werkzeug eines Tuschepinsels werden zu lassen. Es gehört Mut dazu, ca. zwei Drittel der Pflanze anfangs ohne Zaudern, aber doch mit Bedacht, geradewegs wegzuschneiden, wenn der Pfeilbambus, als Solitärpflanze gewünscht, wie bei Ikebana, aufgewertet werden soll. Die Rezepte der Ikebana-Kunst können angewendet werden. Wer Schüler und irgendwann Meister werden will, kann einen entsprechenden Eingangskurs einmal belegen – versuchsweise. Der Pfeilbambus kann öfters in Abständen von einem oder wenigen Jahrzehnten in Blüte verfallen, ohne dass er deswegen absterben müsste. In dieser Zeit ist geschickter Schnitt und auch besonders Düngung angebracht, vielleicht auch mal Wässerung bei anhaltender Trockenheit. Erfahrung zu Topfkultur und Innenraumbegrünung: In kleinen Töpfen ist Ps.japonica oft nach einem Jahr schon durchgewurzelt und braucht dann gerade als Bambus ebenso wie andere einen größeren Topf oder Teilung. Durch seine erstaunlich gute Schattenverträglichkeit zeigt er sich als einer der am meisten zur zeitweiligen Innenraumbegrünung geeigneten Bambustypen, soweit wir die Arten, aus dem temperierten Klima stammend, ver- Pseudosasa japonica. Foto: Silvia Sieber 9 gleichsweise betrachten. Wie bei allen temperierten Bambus, Vorsicht vor Schädlingen bei längerer Aufstellung unter Glas! Sommerfrische im Freien stärkt die Abwehrkräfte für den darauffolgenden Winter am besten für kühler gehaltene Innenräume. Benachbarung / Vergesellschaftung / gestalterische Einordnung: Ps.japonica lädt sich gerade dazu ein, am Rand von stillen oder noch besser fließenden Gewässern gepflanzt zu werden. Durch seine Höhe und Deckwirkung eignet er sich, wie schon ausgeführt, zu Sichtschutzhecken. Einsatz an schwierigen Standorten unter großen Bäumen ist bei genügender Feuchtigkeit gut möglich. Der Pfeilbambus passt gut zu Laubbäumen und auch zu einem Teil von Koniferen; besonders langnadelige Kiefern sind gute Partner. Er ist für Solitär-, aber auch für Massenpflanzungen in Parks geeignet. Der Palmengarten Frankfurt am Main zeigte einstmals Bestände auf mehreren Hunderten von Quadratmetern an einem mittelgroßen Teich. Der Pfeilbambus wirkt durch seinen recht straffen aufrechten Wuchs im Kontrast zu seinen spitz nach unten gerichteten großen Blattmosaiken auch im Zusammenklang mit feinerblättrigen, elastischen kleinen wie auch großen Bambussorten. Verbreitung/Bezugsquelle: Der Pfeilbambus gehört zu unseren „klassischen Bambusarten“, d.h. er war zur Mitte des vorigen Jahrhunderts bei uns in Deutschland wie in den Nachbarländern weit verbreitet. Er war der häufigst Verbreitete nach den beiden „klassischen“ Fargesia-Arten F.murielae und F.nitida. Zur Zeit der beginnenden Bambus-Ära am Ende unserer Jahrtausendwende, geriet er deutlich an den Rand der Aufmerksamkeit vor dem Hintergrund der vielen neuen Kostbarkeiten, frisch aus Ostasien zu uns gelangt. Nichts destotrotz steht Ps.japonica jetzt oben auf der Kandidatenliste für den Bambus des Jahres 2004, den die EBS Deutschland Anfang August bei ihrem Sommerfest 2003 in Mönchengladbach-Venn küren wird. Ps.japonica ist in jeder gut sortierten Baumschule, die sich mit dem Thema Bambus auseinandersetzt – hoffentlich echt – erhältlich. Episoden / Historisches / Kulturelles: Bambusplantagen in Europa sind an den Fingern einer Hand abzuzählen, soweit es um die Erzeugung von Halmen oder um Triebe als Gemüse geht. Ein Unikat in 10 Europa dürfte gewesen sein, dass auf den Britischen Inseln in Cornwall aus der Zeit des 2. Weltkrieges bis in die 70-er Jahre des vorigen Jahrhunderts Bambusplantagen zur Erzeugung von Rohren für den Gartenbau und andere Verwendungszwecke als Ersatz für Importware aus China überdauerten. Das Unternehmen nannte sich British Bamboo Groves Ltd in Lanivet. Im Golfstromklima Cornwalls standen an erster Stelle der Eignung und des Erfolgs Flächen mit Ps.japonica. Der ausgesprochene Ozeanitätsgrad dieser Art wird auch durch diese längst vergangene Kuriosität unterstrichen. Kultur- und religionsgeschichtlich kommt dem Pfeilbambus eine wichtige Bedeutung zu. Die uralte japanische Kunst des Bogenschießens bedient sich stilecht der Pfeile, die aus Halmen des „Yadake“ gefertigt werden. Im Zen-Buddhismus erreichte diese hohe Kunst ihre gereifteste Ausprägung im Mystischen und Meditativen. Auf der anderen Seite des Globus: Karl Foerster, der unvergleichliche Philosoph und Gärtner, schrieb über unseren Bambus schon vor der Mitte des letzten Jahrhunderts sehr zutreffend: „Der BreitblattBambus wird meist hüft- bis mannshoch und ist eine auffallende, edle, dichte Bambusgestalt, deren breite Blätter ihm den Namen gaben. Die schönen lebhaft grünen Blätter stehen wedelartig beieinander. Seine Halme sind besonders unterhalb der Knoten wachsartig überzogen. Er bildet starke Ausläufer, was bei der Pflanzung beachtet werden sollte...“ Vorschlag an EBS-D: Wir sollten in der Gesellschaft das Vermächtnis von Karl Foerster wach halten. Sein Interesse an Bambus in seiner Pionierzeit ist beispielhaft. Spielformen/Kultivare: Vom BreitblattBambus sind uns einige Kultivare bekannt. Aus Japan stammt ein nahe stehender Typ, der unter dem Namen Pen-Bamboo Pseudosasa viridula (=Pseudosasa pleioblastoides) erst in der letzten Zeit zu uns gelangte. Bei ähnlichem Aussehen wie der japonica ist ein deutlicher Unterschied des viridula, dass in der Regel pro Knoten 3 Äste gebildet werden. Vom Ps.japonica sind uns 3 Klonformen als Kultivare bekannt: Zunächst die zwei Schwesterformen. ‚Akebono’ an erster Stelle mit gelbem bis gelbgrünem Blatt an der Basis, welches sich zur Blattspitze hin immer stärker in ein reines gelbweiß verfärbt. An zweiter Stelle ist die Schwesterform ‚Akebonosuji’ zu nennen, die ein sehr lebendig gestreiftes gelbweiß und grün panaschiertes Blatt besitzt. Die beiden Schwesterformen sind geradewegs wie für den Impressionismus geschaffen. – Schade, dass Claude Monet die beiden in seinem Garten in Giverney noch nicht kennen konnte. Der Meister hätte sie immer und immer wieder in neuem, veränderten Licht auf die Leinwand gebannt! Beide Schwesterformen können gegenseitig im Garten auseinander laufend hervorgehen, so dass häufig zur Schere zu greifen ist, falls nicht Mischbestände erwünscht sind. Der Wert dieser beiden Formen ist außerordentlich hoch, soweit panaschierte Bambus geschätzt werden. Nachteil ist, dass laufend reingrüne Rückschläge in die wilde Art auftreten, die immer wieder sorgfältig entfernt werden müssen, wenn der Bestand nicht mittelfristig in eine reingrüne, schnellerwachsende Pflanze übergehen soll. Demnach sind die beiden Formen ein ausgesprochen „ergiebiges Spielzeug“ für den engagierten Liebhaber, dem keine Mühen beim Pflegeschnitt zu groß sind. Als letzte Form sei der Ps.japonica ‚Tsutsumiana’ genannt. Dieser zeigt, sobald er erwachsen wird, über den Knoten deutlich zwiebelförmige oder schlank birnenförmige Verdickungen des Halmes. Zu besserer Sicht auf diese kuriose Halmform kann man vorzeitig die Halmscheiden nach deren Absterben entfernen. Dieser Zwiebelbambus ist eine kuriose Sortimentserweiterung in unseren gemäßigten Breiten. In den Tropen gibt es einige Spielformen der Halme mit Verdickungen wie etwa „Buddhas Bauchbambus“ und andere, die bei uns nur als Topfpflanze oder nur sommers im Freien gehalten werden können. Der Zwiebelbambus hat schlankere Blätter als der Breitblatt-Bambus und braucht einige Jahre länger zur typischen Entfaltung, also Geduld oder mit den Euros weniger geizen! Der ‚Tsutsumiana’ ist als Halm-Solitärpflanze etwas für den Liebhaber. Zum Ende noch ein Rätsel. In Japan und auf japanischen Fotos sieht der Zwiebelbambus weniger ordentlich als bei uns aus durch schief stehende und ziemlich knickige Halme. Die Pflanzen in Deutschland sind dagegen, soweit mir bekannt, gerade und ordentlicher gewachsen und als Zierpflanzen höher zu bewerten. Was den vorteilhaften Unterschied in der Wuchsform in Deutschland gegenüber der Heimat der Entstehung in Japan hervorruft, ist uns wohl noch unbekannt. Es bleibt derzeit ein kleines „Bambus-Geheimnis“. Wolfgang Riede Taglilien Die Blumen des intelligenten Faulen Nachdem in der Vergangenheit bereits über Hosta als Begleiter zu Bambus geschrieben wurde, soll es diesmal um Hemerocallis (Taglilien) als kulturkreisidentische Gattung gehen. Es ist dokumentiert, dass Taglilien bereits mindestens seit 500 Jahren v.d.Z. in China kultiviert wurden. Die Gründe dafür waren neben der Schönheit als Blume vielfältiger Natur. So ist die berauschende und halluzinogene Wirkung junger Schößlinge verbürgt. Auch soll die Taglilie die Wirkung von Arsen als Gift aufheben und eine gute Heilwirkung bei Wassersucht, Abszessen und Darmbluten besitzen. Sie diente ebenfalls als Werkstoff bei der Herstellung von Schnüren und Sandalen. Bis heute sind die Wurzeln und vor allem die Knospen ein begehrtes Nahrungsmittel in China. Aber auch die Blüten sind essbar. Wir verwenden sie seit Jahren als sehr bekömmliche Garnitur auf dem sommerlichen Salatteller, und im Jenaer Restaurant „Scala“, dem Ersten Haus unseres Provinzstädtchens, sorgten im vergangenen Jahr die Blüten aus unserem Garten für einiges Aufsehen. Nach Europa kamen die Taglilien erst im 16. Jahrhundert und zwar die Arten Hemerocallis Iilioasphodelus und Hemerocallis fulva. Bereits um 1600 taucht erstmals der Name „Taglie“ auf. In den folgenden ca. 200 Jahren, der Zeit der Planthunters, wurden dann weitere Arten bei uns heimisch, so im 18. Jahrhundert Hemerocallis minor sowie um 1800 Hemerocallis graminea und Hemerocallis fulva var. disticha, des weiteren 1869 die abgebildete Hemerocallis fulva „Flore Pleno“. Es folgten die Arten citrina, fulva var. maculata, middendorfii und dumortieri. Aber auch um 1900 war erst ca. die Hälfte der heute bekannten Arten nach Europa oder Amerika eingeführt worden. Dabei ist unter Kennern die wegen ihrer Höhe und ihres Blütenreichtums unerreichte Hemerocallis altissima (Foto) sehr begehrt, und bei der „Rückzucht“ von Sorten mit Wildcharakter ist diese charmante Art nicht mehr wegzudenken. Ebenso zeitlos schön sind Hemerocallis fulva „Chengdu“, von Roland Willumeit vor einigen Jahren auf einem chinesischen Markt erstanden oder die sehr spät blühende Hemerocallis sempervirens, die es sowohl wegen der Blütezeit als auch des kräftigen Orange ihrer Blüten bezüglich des Gartenwertes mit manchem Spider aufnehmen kann. Die breite züchterische Bearbeitung der Taglilien begann im 20. Jahrhundert. Hier sind von deutscher Seite der legendäre Carl Ludwig Sprenger, von englischer Yeld, Brummit und Coe zu nennen. Yeld war es übrigens, der weltweit die erste eigene Züchtung registrieren ließ („Apricot“ 1892). In den USA legte Dr. Arlow Stout wesentliche Grundlagen für das heutige züchterische Niveau. Wenige Jahre nach seinem Tod, im Jahr 1946, fand in Shenandoah / Iowa eine Hemerocallis-Ausstellung statt. Dort wurde von 757 Mitgliedern der Vorläufer der heutigen American Hemerocallis Society gegründet. 1949 wurde beschlossen, die jeweils beste Sorte eines Jahres mit der „Stout Medal“ auszuzeichnen. Bereits 1950 wurde ein Register herausgegeben, in dem 2.695 Sorten von 17 Züchtern verzeichnet waren. Heute hat die AHS weit über 3.000 Mitglieder. Neben Sichtung, Bewertung und Preisvergabe ist ihre Hauptaufgabe vor allem die Registrierung aller weltweit gezüchteten Sorten. Während die Züchter unermüdlich daran arbeiteten, neue diploide Taglilien zu züchten, veränderte eine heimliche Revolution die Taglilienzucht unauffällig, aber auch unumkehrbar. In den 40-er Jahren gab es die ersten Ansätze, Taglilien mit Colchicin, dem Gift der Herbstzeitlosen, zu behandeln und sie vom diploiden in den tetraploiden Zustand (Verdoppelung des Chromosomensatzes) umzuwandeln. Es dauerte jedoch noch Jahrzehnte, bis der Taglilienzucht auf tetraploidem Niveau der Durchbruch gelang. Gründe dafür waren unter anderem das völlige Fehlen von Erfahrun- gen bei der Umwandlung, mangelnde Fertilität konvertierter Sorten, niedriges züchterisches Niveau aufgrund eines fehlenden genügend großen Genpools und die Vorurteile vieler Züchter. Noch in den 80-er Jahren dominierte die Zucht auf diploidem Niveau absolut, brachte runde und gekräuselte Blüten nie gekannter Farbenpracht hervor, und es blieb einigen Visionären wie Steve Moldovan, Robert Mumm und Virginia Peck vorbehalten, den großen Durchbruch vorzubereiten, der vor allem an der legendären tetraploiden Peck-Sorte „Dance Ballerina Dance“ mit ihrer extremen Kräuselung festgemacht werden kann. Ab Mitte der 90-er Jahre ist die diploide Züchtung absolut zurückgedrängt, und es dominieren die tetraploiden Taglilien. Aber wie jede Tendenz hat auch diese ihre Gegentendenz. Während die neuen Tetras mit ihren Farben, Formen und der Größe Prachtentfaltung pur sind, verlangt die Tendenz zur naturhaften Gestaltung vor allem größerer Anlagen mehr zurückhaltende Eleganz. Ausgehend von der angedeuteten Vielfalt in der Taglilienzucht soll auf die Bewertungskriterien für Taglilien hingewiesen werden, die in ihrer Summe, natürlich abhängig vom jeweiligen persönlichen Geschmack, den Gartenwert einer Sorte für den Einzelnen ausmachen. Die Höhe des Blütenschaftes entscheidet sicher wesentlich über die Positionierung im Garten (Vordergrund, Mittelgrund, Hintergrund, Benachbarung). So gibt es Sorten mit ca. 20 cm Höhe („Penny’s Worth“) bis deutlich über 1 m (zum Beispiel viele F1-Hybriden mit Hemerocallis altissima). Ebenso interessant ist die Blütengröße, die von mini bis deutlich über 20 cm Durch- Bambus-Informationszentrum / Bambus-Kultur Bambus für Heim und Garten Fachkatalog BAMBUS 2002 80 Seiten, DIN A4, über 300 Farbfotos gegen Einsendung von @ 10,– plus 3 Briefmarken á @ 0,55 (ins Ausland gegen @ 15,–) Sortimentskatalog 2002/03 für Bambus- und Granitartikel und Preislisten für Pflanzen und Pflanzenraritäten auf Anforderung kostenlos. ää www.bambus-info.de & [email protected] ää K. Steckhan – F. Vaupel · 31275 Lehrte-Steinwedel · Ramhorster Straße 1 · % 0 51 11 messer reicht. Außerdem sollte selbstverständlich die Blüte deutlich über dem Laubschopf stehen. Da die Einzelblüte nur den berühmten einen Tag blüht, sind die Kriterien tagund / oder nachtblühend auch von Belang. Zudem sind die zeitliche Lage und Dauer der Blühperiode von früh (Mai / Juni) bis spät (Juli / August) und deren Länge sowie die Fähigkeit zur Nachblüte, möglichst bis zum ersten Frost, überaus wichtig. Zumindest mittelbar wird dies auch von der Blühwilligkeit (möglichst aus jedem Blattschopf ein Stängel) der Sorte und der Anzahl der Knospen pro Stängel beeinflusst. Allerdings sollte es nicht vorkommen, dass alle Knospen dichtgedrängt auf einer Ebene am Ende eines Stängels positioniert sind. In einem solchen Fall behindern sich mehrere gleichzeitig öffnende Blüten und können ihre Schönheit nicht zur Geltung bringen. Optimal ist hier eine Pflanze mit vielfacher, tief angesetzter Verzweigung, die bei einem hohen Gleichzeitigkeitsfaktor der Blüte wie ein perfektes Blumenarrangement aussieht. Bei der Form der Blüte unterscheiden wir vereinfachend zwischen rund, sternförmig und spinnenförmig (Spider). Waren jahrelang die runden Blüten das Non-PlusUltra, so ist jetzt eine Tendenz zur Sternform erkennbar. Die Spinnen mit ihren schmalen und sehr langen Blütenblättern waren jahrelang Zufallsprodukt der Zucht, erlangten aber in letzter Zeit zunehmend an Bedeutung, was durchaus ihrem ästhetisch-gestalterischen Potential entspricht. Nur bedingt nachvollziehbar ist die weitere Unterteilung der Spinnen in zahlreiche „Jena Seven Wonders“ „Jena Professor Bornkessel“ „Weiler Superstar“ 12 „Jena Mons“ fulva „Kwanso Flore Pleno“ Untergruppen, was letztlich nur der Preishascherei innerhalb der amerikanischen Tagliliengesellschaft dient und die Taglilienfreunde verwirrt. Unter unseren Klimabedingungen spielt das Öffnungsvermögen der Blüten eine wesentliche Rolle, was jeder merkt, der mehrere Florida-Sorten sein eigen nennt. Eine gut öffnende Blüte sollte sich bereits in den ersten Morgenstunden tellerförmig präsentieren. Das bei manchen Sorten typische „Recurving“ (zurückgeschlagene Blütenblätter) ist gewöhnungsbedürftig und entspricht nicht jedermanns Geschmack. Von Interesse ist natürlich auch die Struktur der Blütenblätter, die von glatt über samtig bis gekreppt reicht; dazu kommen noch gekräuselte oder gefältelte Ränder. Der Fetisch Blüte lenkt natürlich davon ab, dass jene nur über einen insgesamt kurzen Zeitraum (meist Juli / August) Wirkung erzielt, das Laub jedoch von April bis Oktober, bei den Immergrünen nahezu ganzjährig. In diesem Sinne kommt dem Habitus und der Gesundheit des Laubschopfes eine bisher unterbewertete Bedeutung bei, gar nicht zu reden von genetisch stabilen Panaschierungen. Haben wir bisher die drei klassischen Dimensionen sowie die „Dimension“ Zeit behandelt, kommen wir jetzt zum Duft. Leider ist dieser nur wenigen Tagliliensorten gegeben, woran sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern wird. Jedoch ist die Farbe eines der wichtigsten Zucht- bzw. Beschaffungskriterien. Dabei sollte man wissen, dass, wie bei den Bartiris „Rot“, so bei den Taglilien „Blau“ und „Weiß“ vom genetischen Code her nicht „Jena Kurt Riede“ fulva „Chengdu“ „Jena Weigelhouse“ „Jena Professor Bosch“ 13 möglich sind. Trotzdem oder gerade deswegen gehören sie zu den bevorzugten Zuchtzielen. Bei der Farbe „Weiß“ hat man dieses Ziel von der gelben und der roten Seite her zumindest dem Augenschein nach erreicht. Bei „Blau“, das bereits mehrfach ganz kühn im Sortennamen erscheint, kam man über ein dunkles Violett nicht hinaus. Dafür ist aber die gesamte übrige Farbpalette mittlerweile in den Taglilienzüchtungen enthalten, anfangs als einfarbige Sorten. Später kamen Sorten mit einem von der Grundfarbe abweichenden Auge oder Hof hinzu. Das wurde noch vervollständigt durch einen ebensolchen Rand, der wiederum durch einen Doppelrand getoppt wurde. Aber damit genug. Denn Gartenwürdigkeit in Florida bedeutet nicht zwangsläufig Gartenwürdigkeit in Deutschland. Daraus erwächst zwangsläufig auch die Antwort auf die Frage, welchen Sinn die Zucht von Taglilien in Mitteleuropa macht. Denn die Zeit von rund einem Jahr von der Befruchtung bis zur Blüte in Florida gegenüber drei Jahren in Mitteleuropa spricht eine ziemlich eindeutige Sprache. Aber dem stehen nicht minder wichtige Faktoren entgegen. Der wahrscheinlich bedenkwürdigste ist die Winterhärte. So traten in den letzten Wintern unter amerikanischen Topsorten sowohl bei mir als auch bei Freunden Totalverluste und zahlreiche weitere Schädigungen auf. Bei eigenen Züchtungen kommen solche Sorgenkinder gar nicht erst zur Blüte, sondern fallen bereits in Jugendstadien dem Frost als Ausleseprinzip der Natur zum Opfer. Ein weiteres Argument für europäische züchterische Arbeit ist die Gesundheit der Pflanzen. In den USA grassiert der Taglilienrost, ein Pilz, dessen Wirkung mittlerweile epidemische Ausmaße erreichte und zur Schließung mehrerer Gärtnereien führte. Eine Bekämpfung ist nur mit enormem ‘chemischen’ Aufwand erfolgreich. Soweit zu einigen Kriterien zur Bewertung von Taglilien und damit der züchterischen Arbeit. Einige erste Zuchtversuche startete ich vor ca. zehn Jahren, anfangs auf diploidem Niveau. Erste bemerkenswerte Ergebnisse waren z.B. „Jena Werner Vogel“ (bereits veröffentlicht) und „Jena Professor Posch“ (Abbildung) mit schönem Auge und perfekter Kräuselung. Ebenfalls nennenswert unter den Diploiden ist „Jena Professor Bornkessel“ (Bild), eine gelbe gefüllte mit rotem Auge. Auf tetraploidem Niveau gelang mir mit „Jena 7 Wonders“ (Bild) eine einfarbig goldgelbe mit gefälteltem Rand, die ob ihrer zeitlosen Schönheit wohl immer zu meinen Lieblingen zählen wird. Ein richtiger „Hingucker“ ist „Jena Mons“ (Bild) mit großen, tief orangegelben Blüten sowie einem riesigen, blutorangefarbenem Auge und einem ebensolchen Rand auf den Petalen. Diesem Prinzip ähnlich ist „Jena Inge Riede“, allerdings mit Sternform, purpurvioletter Grundfarbe und schwarzviolettem Auge und Rand. In diesem Jahr blühte erstmals ein weiteres Highlight: Riesenblüten, altrosa Grundfarbe, erdbeerrosa Auge und ein umlaufender goldener Rand auf den Petalen – meinem Onkel zum 75. Geburtstag gewidmet. Dazu kommt die nach meiner Kenntnis erste in Europa gezüchtete Taglilie mit einem dunkelpurpur-weißen Doppelrand auf pastellpurpur Grund – „Jena Weigelhouse“. Diese Aufzählung von Tetraploiden, bei denen ein gekräuselter Rand selbstverständlich ist, möchte ich beenden und abschließend noch eine diploide Spinne vorstellen. Weiler Superstar ist schwefelgelb, im Tagesverlauf aufhellend, mit einem gut kontrastierendem, großen, dunkelweinroten Auge, gewellten Rändern und extrem tief angesetzter, guter Verzweigung. Eines meiner Zuchtziele besteht nun darin, Spinnen zu schaffen, welche über extreme Kräuselungen und ausgeprägte Ränder bzw. Doppelränder von tetraploiden Spitzenzüchtungen verfügen. Um dies zu erreichen, will ich gezielt großblütige diploide Spinnen durch Kronenbehandlung mit Colchicin konvertieren, damit ich die nunmehr tetraploiden mit ebensolchen kreuzen kann. Ebenfalls wichtig für die Zucht – aber wesentlich einfacher – ist es, über die gesamte Blütezeit hinweg über Pollen von Spitzensorten zu verfügen. Die Lösung besteht darin, überschüssige Staubbeutel vor dem Öffnen einzufrosten. Diese Pollen können selbst in der nächstjährigen Saison noch zum Befruchten benutzt werden. Soweit zum züchterischen Stand bei den Taglilien. Den Bambusfreund interessiert darüber hinaus, welche Kombinationsmöglichkeiten mit Bambus existieren. Grundsätzlich sollte man beherzigen, Taglilien nur dann mit Phyllostachys u.a. leptomorph wachsenden Bambussen zu benachbarn, wenn eine Rhizomsperre existiert, da ansonsten der Konkurrenzdruck des Bambusses zu groß wäre. Mit Fargesien hingegen vertragen sich Taglilien gut, zumal Hemerocallis im Winter wahrlich keinen Schmuckwert besitzen, was durch den Bambus ausgeglichen wird. Ebenfalls interessant ist auch die Kombination mit Bergenien oder dunkellaubigen Efeusorten als weiterer Komponente, wo bei eine Mischpflanzung von Fargesien und Aster novae angliae, ericoides, Boltonia oder Vernonia einen guten Hintergrund abgibt. Wegen des fehlenden Blau bei den Taglilien ergeben sich auch sehr schöne Vergesellschaftungsmöglichkeiten mit Lavendel, Caryopteris, Perovskien und ausreichend konkurrenzstarkem Geranium wie Geranium phaeum "Walküre", Geranium pyrenaicum "Bill Wallis" oder Geranium "Tiny Monster". Aber auch Einzelexemplare von Riesenstauden wie Fargesien, Thalictrum "Elin", Veronicastrum virginicum "Fascination" oder Cephalaria dipsacoides inmitten eines größeren Taglilienbestandes machen sich gut, sind aber auch jederzeit als Hintergrund denkbar. Von den Fargesien eignen sich am ehesten die Jiuzhaigou-Klone, Fargesia scabrida, Fargesia rufa sowie Fargesia dracocephala "Ohrnberger" und "Prafrance". Die Fargesia murielae-Abkömmlinge eignen sich nur bei guter Wasserversorgung als Partner für die sonnenhungrigen Taglilien, die selbst gut mit Trockenheit zurecht kommen. Probieren Sie es einfach einmal! Ist der Bambus für das Grün zuständig, so bringen Taglilien Farbe in den Garten. 14 Gerd Sieber Neue Blüte – alte Sorte? Seit Beginn der Vegetation 2003 häufen sich die Meldungen über blühende Nachkommen unserer Fargesia murielae mit den Klonen ‘Jumbo’, ‘Kranich’ und ‘Bimbo’. Nach dem bisherigen Kenntnisstand über den Blühzyklus ist dies theoretisch nicht möglich. Erinnern wir uns, unsere alte Fargesia murielae hat vor ca.90-95 Jahren als Kulturform nachweislich geblüht, und die letzten dieser Generation hatten bis zur Jahrhundertwende ebenfalls geblüht. Wir sind wiederum von einem Blührhytmus für die ‘Neue Generation’ von ungefähr der gleichen Zeitspanne ausgegangen. Man kann davon ausgehen, dass verschiedene Klone gleicher Abstammung den ungefähren Blühzyklus haben wie die Eltern, das ist genetisch vorgegeben. Man kann zumindest theoretisch davon ausgehen, dass die jetzigen Klone erst nach dieser oben angegebenen Zeitspanne wieder blühen. Klon = die vegetative Nachkommenschaft einer Auslesepflanze, diese Nachkommenschaft (Sorte) bezeichnet man auch als reinklonig. Was sind also die Gründe, dass jetzt schon, nach nur einigen Jahren, die Blüte einsetzt? Es gibt versch. Vermutungen, ohne jegliche Garantie, es wäre vermessen dies zu behaupten. Es könnte sein, dass einige unserer Fargesia murielae durch das ständige Vermehren sehr spät zur Blüte kamen und trotz Empfehlung nicht mehr zu vermehren, weiter vermehrt wurden. Denken wir daran, als Fargesia murielae blühte, wurde sogar bis in der Tagespresse darauf hingewiesen sie nicht mehr zu pflanzen sondern auf andere Klone auszuweichen. Was machten aber einige Endverkaufsketten? Sie verkauften fleißig unsere Fargesia murielae unter dem Synonym ‘Sinarundinaria murielae’ oder ‘Thamnocalamus spathacaeus´weiter. Diese Namen waren den wenigsten Gartenbesitzern geläufig und somit war es etwas anderes. Durch diese Täuschung häuften sich die Reklamationen. tungsfähig waren. Was gab es für Phantasienamen, die meisten davon verschwanden wieder. Viele davon waren nicht lebensfähig, kränkelten. Ihnen fehlte es ganz einfach an der notwendigen Vitalität. Um neue Klone auf den Markt zu bringen bedarf es viel Zeit, um Angaben über das Wuchsverhalten, Winterhärte, Vergleiche mit anderen, ganz einfach über die Gartentauglichkeit zu machen. Um aus einem Saatbeet neue Klone auszulesen bedarf es hunderttausender, gar Millionen Nachkommen. Es könnte aber auch sein, das bei einigen so genannten Stressfaktoren eine Rolle spielen. Um eine große Anzahl Nachkommen zu erzielen heißt es teilen und nochmals teilen. Optimale Wasser- und Nährstoffversorgung sind die Grundvoraussetzung. Es kommt dort leicht, durch die ständigen Düngergaben, zu einer Versalzung der Substrate. Bambus wird aber nicht nur durch Aussaat oder Teilung vermehrt, dadurch könnte der riesige Bedarf an Pflanzen nicht gestillt werden. Seit Jahren werden Pflanzen im Labor auf einem künstlichen Nährsubstrat über die Entnahme von teilungsfähigem Gewebe (Meristem) vermehrt. Meristem = Bildungs- oder auch teilungsfähiges Gewebe, deren Zellen die Aufgabe haben, sich ständig zu vermehren. Bei der Vermehrung wird die äußerste Spitze eines Vegetationskegels (0,2-1mm) isoliert und auf ein künstliches Nährsubstrat zur Bewurzelung und zum Wachsen gebracht. Aus dem Meristem entwickelt sich dann eine neue, virusfreie Pflanze. Die meisten im Handel erhältlichen Orchideen, Nelken, verschiedene Gemüse, Erd- beeren und Himbeeren werden so vermehrt. Bei Bambus gibt es noch keine Langzeiterfahrung mit dieser Vermehrungsmethode. Einige ältere meristemvermehrte Bambus zeigen ein nicht arttypisches Wuchsverhalten. Ich denke, dass bei Auswahl von vermehrungswürdigen Pflanzen allzu großzügig umgegangen wurde und dies nicht als Laune der Natur anzusehen ist. Dies ist das Ergebnis millionenfacher Vermehrung in einem Produktionsbetrieb mit Aussicht auf schnellen Gewinn. Die Benachteiligten dabei sind unsere Endverkaufsbetriebe. Bei den so genannten pachymorphen (Horst bildenden) Bambus führt eine Blüte, nach dem heutigen Kenntnisstand, zum Absterben. Die ausläufertreibenden (leptomorph) Bambus haben, durch ihr weitreichendes Wachstum und Wurzelvermögen, einige Überlebenschancen. Bei beiden Pflanzengruppen kommt es gelegentlich zur Blüte einzelner Halme, was aber in keinster Weise auf eine globale Blüte schließen läßt. Solange einige unserer Mitgliedsbetriebe, bei denen Sie den jetzt blühenden Bambus gekauft haben, Ihnen die Pflanzen ersetzen, läßt sich der materielle Schaden in Grenzen halten. Es wäre traurig, wenn wir durch dieses, hoffentlich einmalige Missgeschick, beim nächsten Bambuskauf einen faden Beigeschmack bekämen. Was ich in diesem Zusammenhang vermisse ist ein Statement dieser geschädigten Betriebe, man muß ja keine Namen von Herkunftsbetrieben nennen, man sollte es aber auch nicht stillschweigend unter den Tisch kehren. Es könnte sein, dass bei den ersten Nachkommen nicht lange genug ausgelesen wurde, bzw. zu großzügig in die weitere Vermehrung gegangen wurde. Erinnern wir uns, als die ersten Klone vermark15 Udo Morgenstern Fargesia-Sichtung Mit dem in den 70-er und 80-er Jahren ausgebrochenen ‘Bambus-Fieber’ wurde die Bedeutung der bisher nahezu konkurrenzlos dominierenden Fargesia murielae und Fargesia nitida merklich eingeschränkt. Mittlerweile hat sich die Situation in dieser Hinsicht grundlegend geändert. Der mit der Blüte der Fargesia murielae um sich greifenden Panik folgte mit Einführung der ersten Sämlinge der neuen Generation wieder Hoffnung und Aufbruchstimmung. Deshalb wird die beginnende Blüte von Fargesia nitida auch relativ gelassen zur Kenntnis genommen. Zu der zwischenzeitlich entstandenen Vielfalt bei den murielae-Sämlingen kommen die ersten Nachzuchten von Fargesia nitida und zahlreiche aus China neu eingeführte Arten wie Fargesia rufa sowie die verschiedenen Klone von fargesia dracocephala, fargesia robusta, fargesia denudata und Fargesia spec. ‘Jiuzhaigou’, um nur einige Beispiele zu nennen. Damit Ordnung, Übersichtlichkeit und Objektivität mehr als bisher gewährleistet werden, ist bundesweit über das Bundessortenamt in Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Baumschulen ein umfangreiches Sichtungsprogramm für Fargesia murielae angelaufen. Die Pflanzungen sind bis zum jetzigen Zeitpunkt, wo diese Zeilen geschrieben werden, noch nicht vollständig abgeschlossen. Die Planungen gehen von ca. 20-25 Sorten aus. Am mir bekannten Standort DresdenPillnitz sind bis dato 14 verschiedene Bambusse gepflanzt, unter anderem Jumbo, Harewood, Panda sowie etliche Sorten, die bisher nur mit Nummern bezeichnet sind. Weitere sollen demnächst folgen, Termin ist jedoch unbekannt. Die Sichtung ist auf ca. 4-5 Jahre ausgelegt. Während dieser Zeit sollen voraussichtlich Winterhärte / Frostschäden, Wuchs also Habitus, Höhe, Wuchsstärke etc. bonitiert werden. Andere Kriterien können und werden sicherlich im Verlaufe des Versuches dazu kommen bzw. sich verändern. Wie schon erwähnt, finden diese Sichtungen an verschiedenen Standorten statt, und zwar: Sächs. Landesanstalt f. Landwirtschaft Fachbereich Gartenbau und Landespflege 01324 Dresden-Pillnitz Bundessortenamt Prüfstelle Scharnhorst, 31535 Neustadt Bayr. Landesanstalt f. Wein- u. Gartenbau 97209 Veitshöchheim Hochschule Anhalt Bernburg 06406 Bernburg Universität Hohenheim Staatsschule f. Gartenbau & Landwirtschaft 70593 Stuttgart Bundessortenamt Prüfstelle Rethmar, 31391 Sehnde Oberlausitzer Baum- u. Rosenschulen 02708 Löbau Fachhochschule Osnabrück Fachbereich Gartenbau, 49090 Osnabrück Offizielle Ergebnisse seitens des Bundessortenamtes sind erst nach Ablauf der vollständigen Sichtungszeit zu erwarten. Zwischenergebnisse und Beobachtungen wären nicht minder interessant. Nach vorheriger Absprache mit den jeweiligen Verantwortlichen vor Ort sollte eine Besichtigung der Bestände möglich sein, um dann die anderen Bambusfreunde via Bericht im Bambusjournal daran teilhaben zu lassen. Es wäre also schön, wenn sich Bambusfreunde aus den jeweiligen Regionen dazu bereit erklären würden dort immer mal vorbei zu schauen. ( ca 1-3 x / Jahr) Kontaktvermittlung und Koordination würde ich auf Wunsch gern übernehmen. Versuchsanstalt f. Gartenbau Rostrup, 23160 Bad Zwischenahn Wolfgang Riede Winterhärte- und Austriebsbericht Nachdem es doch sehr widersprüchliche Aussagen über die Auswirkungen des vergangenen Winters auf den Bambus gab, soll im folgenden eine Kurzanalyse über die Winterfolgen in Jena durchgeführt werden. Der Standort befindet sich an einem Hang im Saaletal. Der überwiegende Teil der Phyllostachys hatte keinerlei Winterschäden und treibt auch willig wieder aus. Dazu gehören Phyllostachys angusta, aureosulcata mit seinen Unterarten "Aureocaulis" und "Spectabilis", humilis, nuda, prominens, parvifolia und rubromarginata. Auch Phyllostachys kwangsiensis macht einen sehr guten Eindruck, ist aber mit 1,5 m Höhe noch ein zartes Pflänzchen. Leichte Blattschäden in den Wipfeln hatten Phyllostachys nigra "Punctata", propinqua, iridescens und Bashania fargesii. Besonders angenehm überrascht war ich 16 von Qiongzhouea macrophylla (Guy), die auch nach dem 2. Winter nur gut regenerationsfähige, leichte Blattschäden hatte und mit 10 Neutrieben um die 2 m ihre Vitalität unter Beweis stellte. Mittlere Blattschäden hatte Phyllostachys congesta, dem ich wohl einen neuen Standort verordnen werde. Ein ähnliches Bild zeigte Pseudosasa japonica "Akebonosuji" trotz Hausnähe. Da der Putzvorgang mich bereits im letzten Jahr auf eine harte Probe stellte, schnitt ich die alten Halme kurzerhand ab und hoffe, dass die Neutriebe wenigstens 2 m erreichen. Als völlig problemlos erwiesen sich die Fargesien. Bei starken Frösten waren die Blätter bei allen ziemlich stark eingerollt. Sobald jedoch die Außentemperaturen über den Nullpunkt anstiegen, gaben sie wieder ein gutes Bild ab. In diesem Sinne lässt sich auch über die relativen "Neulinge", wie Fargesia scabrida und alle Jiuzhaigou-Klone nur Gutes sagen. Zusammenfassend muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass sich Höhenlage und mikro-klimatische Bedingungen schon bei kleinen Unterschieden ziemlich drastisch auf die Winterhärte des Bambus auswirken. So trug z.B. im rauhen Mittelgebirgsvorland im Raum Gotha der Phyllostachys aureosulcata "Spectabilis" erhebliche Blattschäden davon. Das Gegenbeispiel: Phyllostachys nigella, viridis "Sulfurea" sowie aurea flavescens "Inversa", die in unserem Hausgarten nicht leben und nicht sterben können, wiesen an unserem Betriebsstandort in der Saaleaue keinerlei Blattschäden auf, obwohl der Höhenunterschied kaum mehr als 50 m beträgt. Ralf Bürger Frostschäden im „Kartoffelacker“ Einen Kartoffelacker mehr auf der Schwäbischen Alb sollte es geben, wenn meine Bambuspflanzen mich wieder so enttäuschen würden, wie im vergangenen Frühjahr. Nun ja, etwas besser haben sie schon ausgesehen, als nach dem KatastrophenWinter 01/02. Aber auch nur etwas. Was mich diesmal auf die bei mir nicht vorhandene Palme trieb, war die Tatsache, daß mein Winterschutz im vergangenen Winter alles bis dahin dagewesene übertraf. Was habe ich mir für Mühe gegeben. Einen Holzwolleballen (zusammengepresst auf ca. 1 m3) habe ich mir besorgt. Als dieser sich dann in meinem Garten aus seiner Ummantelung befreit hatte, blähte sich der „Ballen“ auf wie Fensterschaum. Auf einmal war ich stolzer Besitzer von ca. 5 m3 Holzwolle. Ein Wahnsinn. Aber nichts desto trotz machte ich mich an die Arbeit und versteckte meinen ganzen kümmerlichen Bambusbestand in einem Meer von Holzwolle. Eine Bambusmatte drumherum. Endlich fertig. Abwarten. Doch dann die Ernüchterung. Ende März. Matte weg – Holzwolle weg und jetzt kommt’s. Bambus weg? Nein, er war noch da. Aber in welchem Zustand. Ich konnte es wieder nicht glauben, was da übrig war. Wenigstens hielten sich die Blätter an der Pflanze, was beim letzten Mal ja nicht der Fall war. Aber warum? Ich verstehe es nicht. An manchen Bambushalm kam garantiert nicht ein Sonnenstrahl, aber trotzdem der erbärmliche Anblick. Verzweifelung! Ich habe keine Lust mehr! Einen kleinen Hoffnungsschimmer habe ich entdeckt – aber dazu später. Ein Bambus-Kollege aus Berlin berichtete im letzten BambusJournal über seine Warmwasser-Giessaktion bei sich im Gar- ten, um seine wertvollsten „Schätze“ grün über den Winter zu bringen. Mit Erfolg, wie er schrieb. Mir kam die gleiche Idee. Mein Gedanke war eigentlich dieser: Bei mir „verbrennen“ ja die Blätter komplett, da die Sonneneinstrahlung bei meiner Gartenlage eben im Winter genauso ist, wie im Sommer. Eine Beschattung – unmöglich. Also muss die Pflanze mit Wasser versorgt werden. Dieses können die Pflanzen aber nicht aufnehmen, da der Boden zugefroren ist. Also, logische Folgerung: a) Der Boden darf nicht zufrieren oder b) er muss aufgetaut werden. Und genau dieses habe ich mit sehr warmem Wasser versucht. Da bei mir überwiegend Phyllostachys im Boden stecken – also Flachwurzler – müssten diese doch das Wasser dann aufnehmen können, wenn der Boden die ersten Zentimeter aufgetaut worden ist. Aber so wie es aussieht, haben mich die Pflanzen für nicht voll genommen, als ich sagte, sie sollten sich doch endlich dankbar zeigen, nachdem ich sie mitten im Winter mit dem kostbaren Nass versorgt habe. Aber anscheinend haben die mich nicht richtig verstanden, bin ja auch blöd, woher auch. Die meisten kommen ja aus dem Fernen Osten und da versteht man so schlecht die deutsche Sprache. Muss es beim nächsten Mal auf Englisch versuchen. Im übrigen habe ich bei meiner Warmwasser-Versorgungs-Aktion – es war ein Samstag (bei uns Schwaben der traditionelle Badetag) - meinen kompletten 300 Liter Warmwasserspeicher, ohne es zu merken, leergegossen. Somit hatte sich das mit dem Baden auch erledigt. Leider brachte das bei mir – im Gegensatz zu meinem Berliner Bambus-Kollgen – keinen Erfolg. Es ist zum Haare raufen. Was man auch tut – kein Erfolg! Selbst den Ge- danken an eine Fussbodenheizung habe ich nach Erstellen der Kosten ganz schnell wieder vergessen. Im nächsten Spätherbst wird mein Winterschutz sich auf einen verbesserten Sonnenschutz beschränken, denn ich vermute, dass die bis auf einen Meter aufgebrachte Holzwolle (sollte eigentlich als Antidurchfrierschutz in die Bambusgeschichte eingehen) zuviel des Guten war. Im Laufe des Winters bemerkte ich nämlich, dass die Holzwolle zu einem riesigen gigantischen Eiswürfel zusammengefroren war und wurde es mal ein wenig „wärmer“, so konnte das laue Lüftchen unmöglich durch diesen Eispanzer dringen. Also weg damit. Zuviel einpacken ist auch nicht die Lösung für mein Problem. Nun ja, ich schrieb am Anfang von einem Hoffnungsschimmer. Dieser heisst: Phyllostachys atrovaginata. Bei dieser Art stellte ich im Sommer letzten Jahres ein für mich ungewöhnliches Wachstumsverhalten fest. Nachdem der strenge Winter 01/02 - bis auf meine Fargesien – alles überirdische Leben ausgelöscht hatte, und die meisten eher schlecht als recht wieder austrieben, machte Atrovaginata etwas Merkwürdiges. Ende Juli/Anfang August keinen Mucks. Dann ein enormes Rhizomwachstum. Komisch, dachte ich – plötzlich schoss der Bambus ein Notprogramm aus dem Boden mit vielen dünnen Hälmchen, die alle bei ca. 1,30 m ihr Wachstum einstellten. Eine nicht mit dem Wachsen aufhörende Blattmasse trieb dann an den dünnen Zweigen aus, sodass die komplette Pflanze abgestützt werden musste. Und genau diese Blattmasse hat beinahe unbeschadet den Winter überlebt. Diese Pflanze steckt doch noch voller Überraschungen. Ich bin ja so auf den Neuaustrieb gespannt. Großes Sortiment winterharter Bambusarten für jede Lage Viele Fargesien Neu: Bambus-Substrat Rhizomsperre Bambus-Dünger Tel. & Fax 0 69 / 89 39 83 Öffnungszeiten: Von März bis Ende Oktober Sa. 900 – 1600 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung Waldhofstraße 300 · 63073 Offenbach-Bieber 17 Gerd Sieber Führung im Frankfurter Palmengarten Am 6. April d. J., 10 Uhr, trafen sich rund zwanzig Bambus- und Pflanzenbegeisterte am Eingangsportal des Frankfurter Palmengartens. Der Grund weshalb man sich zu dieser frühen Stunde, an einem Sonntag, traf, war ein ganz besonderer. Die Bambusfreunde aus dem Raum Frankfurt hatten einen Termin mit der Dipl.-Biologin Ulrike Brunken. Thema der Führung: Bambus und andere sehenswerte Gehölze. Der in verschiedene Themenbereiche unterteilte Garten wurde von dem Frankfurter Gartenarchitekten Heinrich Siesmayer geplant und am 16. März 1871 eröffnet. Wir begannen mit unserer Führung am Eingangsschauhaus mit Blick auf die Rosengärten, die nach traditionellen Vorbildern in geometrischer Form angelegt wurden. In ihnen befinden sich so genannte Themengärten, wie z.B. die Duftrosen oder auch ‘Alte Rosen’. Auf dem Weg zum Palmenhaus ging es unter alten blühenden Magnolien an den ersten Bambus vorbei. Der Palmengarten beherbergt ca. 30 verschiedene Bambus von niedrigen Pleioblastus, tropischen, bis hin zu großen Hainen mit Phyl. bisettii. Das Palmenhaus, welches 1869 errichtet wurde, beherbergt in erster Linie subtropische Palmen, Riesenstauden, Baumfarne und zahlreiche Blattpflanzen. Wir sahen unseren ersten Borinda, leider in keinem schönen Zustand. Der 1989 angelegte Rhododendrongarten wurde größtenteils mit Hybriden ostasiatischer und nordamerikanischer Herkunft gestaltet. Aber auch schöne Wildformen wie z.B. Rhod. Yakushimanum, calophytum, grande, makinoi oder auch rex wa- Grat is- Kat al o ren zu bewundern. An schattenspendenden Bäumen gab es unter anderem Sassafras und Cornus controversa. Ende der 80er Jahre wurde der Steingarten neu gestaltet. Auf sauren und alkalischen Böden stehen niedrige Stauden und Gehölze aus den Gebirgsregionen der ganzen Welt. Herausragende Exemplare waren Ginkgos, Podocarpus oder auch die Gruppe mit Notofagus. Der Stauden- oder auch Karl Foerstergarten, der sich im Anschluss des Heidegartens befindet, wird von einem Bachlauf durchzogen, Wasser-, Sumpf- und Uferstauden säumen die Quellbereiche und Ufer. Große Bambusbestände wie Phyll. bisettii, flexuosa, spectabilis, vivax aureocaulis, Pseudosasa japonica und Semiarundinaria fastuosa begleiten den Wasserlauf. Weiter ging es zu den Rabatten mit Beet- und Schmuckstauden. Das Blütenhaus war eine ganz besondere Augenweide, auf 200qm, die in Kalt- und Warmbereich untergliedert sind, befindet sich das ganze Jahr ein reicher Blütenflor, der ständig ausgewechselt wird. Im Eingangsbereich davor: Kamelien, Liriope, Ophiopogon, Epimedium, verschiedene Viburnum, Cornus und Cyclamen. Die Alpinhäuser beherbergen Pflanzen verschiedener Verwandschaftskreise und Herkünfte. Wir sahen Citrusgewächse, Pflanzen der Insel Tasmanien und nicht winterharte Gebirgspflanzen der südlichen Halbkugel. Quercus pontica, eine blühende Chusquea culeou und Prunus lusitanica waren die Begleiter im Außenbereich. Auf dem Weg zum Subantarktikhaus streif- g an fod er n N i c h t s w a s ten wir die Steppenwiese, dort wird auf Magerböden ein Sortiment trockenheitsliebender und lichthungriger Pflanzen vorgestellt. Die meisten kommen aus den Steppengebieten Eurasiens und Amerikas. Im 1992 erbauten Subantarktikhaus werden Pflanzen der kühl-gemäßigten Südhalbkugel wie z.B. Patagoniens, Feuerland, der Falklandinseln und Neuseeland gezeigt. Das Tropicarium setzt sich aus sieben großen Gewächshäusern (je 600 qm Grundfläche und mit einer Höhe von 7,5 bis 15 m) sowie weiteren sechs kleinen Gewächshäusern (je 200qm) zusammen. Die Pflanzen darin sind nicht nach verwandtschaftlicher Zugehörigkeit, sondern entsprechend ihrem Lebensraum und den Verbreitungsgebieten gruppiert. Dendrocalamus giganteus hat schon längst die Firsthöhe erreicht und muss regelmäßig gekürzt werden. Das davor befindliche Wasserbecken beherbergt z.T. tropische Seerosen und die alljährlich blühenden Lotos. Der Kakteengarten beherbergt während der warmen Jahreszeit Sukkulenten und blühende Begleitpflanzen aus Amerika, Afrika und den Kanarischen Inseln. Passend dazu Quercus super, Araucarien und Albizia. Das Wetter an diesem Tag war trocken, warm und sonnig. Ideale Voraussetzungen für alle Fotografen die ihre Geräte auch ständig im Einsatz hatten. Der Abschluss unserer ca. zweistündigen Führung war ein geselliges Beisammensein im Cafe des Palmenhauses. Wir bedankten uns recht herzlich mit einem Geschenk bei Frau Brunken für diese sehr umfassende und fachkundige Führung. Besten Dank. nicht a u s Bambus Fritz-Erler-Straße 7, 76133 Karlsruhe Mo.- Fr. 11.00 - 18.30 · Sa.11.00 - 14.00 Unter Fax 07 21 / 3 84 23 46 oder Tel. 07 21 / 3 84 23 45 · www.erlebniswelt-bambus.de 18 w ä r e Albrecht Weiss Bambusfreunde im Süden: EBS Schweiz-Treff 2003 Am 4. Wochenende im Mai trafen sich Mitglieder und Freunde unserer Schweizer Schwestergesellschaft in der Gegend der Jura-Seeen von Neuchâtel und Murtensee. Von Freitag bis Sonntag lief das Frühlingstreffen, beliebt bei verschiedensten Pflanzenfreunden der Schweiz, alljährlich im Städtchen Vaumarcus. Im schönsten Ambiente des Schlosses hoch über dem See, werden Raritäten und Spezialitäten ausgestellt und zum Kauf geboten. Große Liebhaber und Kenner von Bambus wie Dominique Verdell vom Gartenbau-Zentrum Lullier (Nähe Genf), sowie Baumschule und Botanischer Garten Eisenhut am Lago Maggiore waren selbst aktiv zugegen. Am Samstag fand sich die Gesellschaft EBS Schweiz zum offiziellen Teil des Gesellschaftstreffens zusammen. Altvertraute Freunde und Gäste waren aus Peru, USA, Belgien, Frankreich und Deutschland angereist. Vormittags traf man sich in der Gegend unweit des Südufers am Murtensee bei Familie Daniel Vergères in dem mit viel Begeisterung gepflegten Bambus- und Wassergarten. Zum Mittag bis Abend ging’s zu Toni Grieb und seiner Frau Lilly, Künstler und Bambus-Urgestein der Schweiz, dem Ehrenpräsident mit seinem einzigartigen Sitz am Mont Vully, zwischen den beiden Seen. Zum Ausklang und Abschied abends fand sich die Gesellschaft nochmals zusammen auf einem herrlichen Seegrundstück mit Villa, altem Park und reifenden Bambusbeständen bei Jeanette Jakob in Môtier direkt am Ufer des Murtensees. Herzlich Willkommen in der EBS-Schweiz! Wer am regen Leben unserer NachbarBambus- und Pflanzenfreunde einmal probeweise teilhaben möchte, melde sich für Kontakte/Adressen bei unserer deutschen Geschäftsstelle oder beim Autor. Ilse und Rudolf Rauch Gartenfest im Mai in Ginsheim In diesem Jahr haben wir uns endlich ein Herz gefasst und die schon längst fällige Einladung in unseren Garten ausgesprochen. Während der EBS Frankreich-Tour luden wir dazu ein, einige Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Die Fotos von dieser Reise anzuschauen, unseren Garten unter die Lupe zu nehmen und bei Kaffee und Kuchen in Erinnerungen zu schwelgen. Bedingung: „Ihr könnt uns ja mal einen Stein in den Garten werfen!“ – und diese liegen jetzt in unserem Bachlauf oder dekorativ zwischen den Bonsai. Danke an alle, die gekommen sind, sogar von weither (Hallo Burkhard!) und Entschuldigung an alle diejenigen, die zwar hier im RheinMain-Gebiet zu Hause sind, von denen wir aber leider keine Adresse hatten, um eine Einladung zu schicken. Und weil wir die EBS’ler als vielseitig interessierte Gartenliebhaber kennen, strengten wir uns natürlich an, unseren Garten gut im Schuss zu haben. Das ist dann aber auch wieder aufgefallen: „...noch mal schnell alles durchgehäckelt!“ Na klar, es soll ja auch schön aussehen. Zwischen einzelnen leichten Schauern, die im Wintergarten, unterm Zeltdach oder im japanischen Pavillon trocken überstanden werden konnten, verteilte sich die Besucherschar fachsimpelnd im Gelände. Und dann gab es da auch noch die vielen wunderschönen großformatigen Fotos von der Frankreichreise anzuschauen; die fröhliche Stimmung war bis auf die Straße zu hören und wies den später Ankommenden den Weg. Viele Besucher hatten einen Kuchen mitgebracht und so wurde es ein richtiges kleines Gartenfest, an dem alle ihre Freude hatten – nicht zuletzt wir. Wer jetzt neugierig geworden ist, den laden wir ein, einfach mal vorbeizuschauen. Wir öffnen gern unsere Türen, nur für Kuchen können wir nicht immer garantieren. Ein Anruf kurz vorher (06144 2875) ist hilfreich. Gern helfen wir auch dem Nächsten, der aus der Region kommt und seinen Garten öffnen will, mit Rat und Tat. So ein Treffen bringt sehr viel Spaß. Deshalb noch mal vielen Dank, ihr habt uns wirklich tolle Steine in den Garten geworfen! Werner Vogel Internationale Pflanzen- und Reptilienbörse in Braunau Wie jedes Jahr fand am Sonntag, dem 01. Juni in Braunau die Internationale Pflanzen und Reptilienbörse statt. Durch den riesen Andrang des verg. Jahres gewarnt beschlossen die Veranstalter, den harten Kern schon am Vorabend zu einem Dia-Abend nach St. Peter am Hart einzuladen. Ein Freund aus der Schweiz zeigte Dias mit Bambussen aus seinem Garten sowie von seinen Giftschlangen. Ungefähr 50 Teilnehmer gedachten dann so gegen 22 Uhr unseres verstorbenen Bambusfreundes Volker Biallass, nachdem ja auch unser Stammtisch benannt ist. Überraschend viele Aussteller aus dem Osten und sogar Südtirol waren angereist und so konnten viele Liebhaber neue Pflanzen erwerben. Da waren die Slowaken mit vielen Bambusarten vertreten, darunter bisher kaum bekannte Arten und Sorten. Das Prunkstück war wohl ein leuchtend rot-halmiger Bambus im Kübel mit 36 Trieben, darunter einige 5-Meter hohe. Aus Tschechien brachten einige Liebhaber verschiedene Landschildkröten mit, welche reißenden Absatz fanden. Weiter waren Schlangen, Echsen, Salamander und Unken zu bestaunen oder zu erwerben. Die Börse war wieder dermaßen gut besucht, dass sich die Liebhaber quasi durch die Reihen der Terrarien schieben mussten. Überraschend viele Bambusfreunde und Liebhaber aus der ehemaligen DDR kamen sogar in Bussen. An dieser Stelle herzlichen Dank an Heinz Denk und seine Helfer. Bitte weiter so. Eine kleine Gruppe besuchte noch am späten Nachmittag den wunderschönen Bambusgarten von Albert Reichenwallner in Wurmannsquick. 19 Gerd Sieber Führungen, Besichtigungen, offene Gärten Im Heft 1 des Bambus-Journals 2003 hatte ich verschiedene Kurztripps angekündigt. Da die ersten beiden auf eine gute Resonanz stießen, möchte ich dies fortführen. Die Anund Rückfahrt findet wie bisher im eigenen PKW statt. Am 9. August werden wir zu unserem 3. Tripp starten. Um 10 Uhr ist Treffpunkt in der Baumschule Volker Reinsch, Am Steuerberg in 6274 Hünstetten-Wallbach. Die 2,5 ha große Baumschule zeichnet sich durch ein großes Sortiment an Seltenheiten und Alltäglichem von Bäumen, Laub- und Nadelgehölzen, Rosen, Stauden und Wasserpflanzen aus. Da der Betriebsinhaber ein großer Tierfreund ist,werden wir auch auf Nandus, Esel, Schafe und allerlei Geflügel treffen. Am Nachmittag, so gegen 13 bis 14 Uhr werden wir in Runkel an der Lahn zwei sehenswerte Mitgliedergärten besichtigen. Der 4. Tripp in diesem Jahr führt uns am 13. September um 10 Uhr nach 64546 Mörfelden-Walldorf, An den Nußbäumen 4, in die Baumschule Dietrich. Auch die Baumschule Dietrich hat ein unbeschreibliches Sortiment an Spezialitäten und Pflanzen für Otto-Normal-Verbraucher. Ein Hobby des Senior-Chefs sind u.a. Schlingpflanzen und Rhododendron die er in sehr guter Qualität im Container vorhält. Die Baumschule Dietrich ist eine reine Endverkaufsbaumschule. Nach dem Mittag geht es in einen in der Nähe gelegenen, Mitgliedsgarten. Das Ende der jeweiligen Besichtigungen läßt sich nicht vorhersagen. Es wäre jedoch sehr schön, wenn der eine oder andere einen Kuchen mitbringt, da wir sicherlich bis in die Kaffeezeit hinein in den angegebenen Gärten sind. Man kann sich ja bei der Anmeldung darüber absprechen. Kosten werden für die beiden Tripps nicht entstehen. Anmeldung bitte telefonisch bei der Geschäftsstelle oder bei Gerhard Sieber. Andreas Milz Fotowettbewerb 2003 Auch in diesem Jahr wird es wieder einen Fotowettbewerb auf dem Sommerfest geben. Leider kommt der Aufruf Bilder zu schicken diesmal etwas spät, aber es stand ja lange Zeit auch nicht fest, wann und wo das Sommerfest denn nun stattfinden soll. Aber es ist dennoch genügend Zeit, Bilder mit dem Thema Bambus für den Wettbewerb herauszusuchen. Ich hoffe, dass es auch in diesem Jahr wieder so viele verschiedene Bilder eingesandt werden, wie im Letzten. Es war alles dabei – von der Bambusschönheit bis hin zu Bambus in seiner natürlichen Umgebung in Asien. Wie immer ist das Thema Bambus weit gefächert und alles was mit unserer Lieb- lingspflanze zu tun hat, ist als Motiv erlaubt, ob nun eine Detailaufnahme oder nur als Begleitpflanze für andere schöne Dinge. Es kann jedes Mitglied mitmachen und wie schon oft gesagt, es ist nicht die fotographische Perfektion, sondern der eigene (Bambus-)Blickwinkel gefragt. Teilnahmebedingungen: 1. Maximal drei Fotos pro Teilnehmer, Format höchstens 18 x 27 cm 2. Einsendeschluss ist der 21.07.2003 3. Schreiben Sie bitte kurze Angaben zum Foto (Bambusart oder -sorte, Ort der Aufnahme, Besonderheiten) sowie Ihren Namen und Anschrift auf die Rückseite. 4. Die Fotos werden nach dem Wettbewerb der Redaktion des Bambusjournals übergeben und können bei Bedarf veröffentlicht werden. Mit der Teilnahme erkennt man dieses Verfahren an. Die Besucher des Sommerfestes wählen als Jury wieder die drei besten Bilder aus, die danach auch in jedem Fall im Bambusjournal veröffentlicht werden. Bitte senden Sie die Fotos an: Andreas Milz Kranichstraße 14 17192 Waren (Müritz) e-mail: [email protected] Karl Oltmanns Unterwegs gesehen: Der Bambusgarten der Baumschule Helmers In der Nähe des Oldenburgischen Westerstede liegt der 2002 von der Baumschule Helmers eröffnete Bambusgarten. Mitten in einem Waldstück, zwischen hohen Lärchen gelegen, öffnet sich dem Besucher eine im japanischen Stil angelegte Landschaft, die von einem Bachlauf mit dazugehörigem Wasserfall und Teich durch20 zogen wird. Dort findet man neben verschiedenen Laub- und Nadelgehölzen einen 4 m hohen Bonsai von Chamaecyparis obtusa, circa vierzig verschiedene Bambusarten, wobei der Schwerpunkt bei Fargesia liegt. Man findet Arten wie robusta, rufa, utilis, fungosa, similaris und denudata. Fargesia murielae ist mit Bimbo, Harewood, Jumbo, Kranich, Simba und der eigenen Selektion Panda vertreten. Besuchen kann man den Garten jeweils am ersten Tag der Oldenburger Baumschultage. Führungen sind nur nach Anmeldung möglich. Nähere Infos: www.bambusgarten.info Punya P. Poudyal / Bill Hoag (Übersetzung) Bambusa bambos – Der ‘kopflose’ Bambus von Dharan (Nepal) Diese Bambusart, in Nepalese als „Kande Bans“ bekannt, wird vorwiegend in der Terai Ebene im östlichen Nepal gefunden. Die Bevölkerung benutzt Bambusa bambos unter anderem für Gerüste und Brennmaterial für die Küche. Aufgrund der vielen, sich auf den Zweigen befindenden Dornen kann das Vieh nicht darunter grasen. Die Stadt Dharan in Ost-Nepal liegt 575 m NN. Mehrere Kilometer oberhalb der Stadt ist die Tempelanlage Buda Subba. Drei Horste von Bambusa bambos wachsen in der Nähe dieses Tempels und die oberen Teile einiger Halme sind einfach nicht vorhanden. In 1984 befragte ich Dr. Chris Stapleton, der zu der Zeit in Nepal arbeitete, nach der Ursache für die fehlenden Spitzen. Er meinte dazu, dass die Sprossen von bohrenden Insekten angegriffen werden. Dadurch sind die wachsenden Sprossen geschwächt, so dass die oberen Segmente im Wind abbrechen. Weil wir uns aber in Nepal befinden, gibt es natürlich eine mythologische Erklärung, an der die Menschen von Dharan festhalten. Ein Limbu-König namens Buda Subba war der Herrscher dieses Landstrichs, bevor Nepal von König Prithvi Narayan Shah zwischen 1742 und 1775 vereint wurde. Limbu ist eine der 61 ethnischen Gruppierungen von Nepal. Der Limbu König organisierte zum bestimmten Anlass eine religiöse Opferungszeremonie (Yagya), zu der seine ganze Familie eingeladen war. Es war viel zu essen vorhanden, und somit hatten sich viele Raben und Füchse selbst eingeladen, um an der Mahlzeit teilzunehmen. In der Befürchtung, dass diese Tiere das Essen und die Zeremonie kontaminieren würden, beschloss der König, sie wegzujagen. Er nahm eine „matyangro“, eine schwarze Tonkugel, in die Hand und schoss sie mit einem „guleli“, einem Bogen aus Bambus, auf einen Raben, der in einer Bambusspitze wartete. Der Rabe flog davon, aber die Tonkugel traf den oberen Teil des Halmes und brach ihn ab. Seit diesem Tag entwickeln die Bambushalme nicht mehr ihre Spitzen aus und die Füchse und Raben betreten nicht mehr die Tempelanlage – bis heute nicht. Niemandem ist es erlaubt, Bambushalme aus dieser Anlage zu ernten. Verliebte Paare gravieren ihre Namen auf die Halme, auf dass sie in Zukunft immer vereint bleiben werden. Der Autor hatte diesen Bambushorst 1968 gesehen und diese Geschichte gehört. Diesmal wollte er die Pflanzen selbst untersuchen. Er flog im August 2002 nach Dharan und nahm diese Horste „unter die Lupe“. Hier seine Ergebnisse: Name: Bambusa bambos (früher B. arundinacea). Drei Horste, ein größerer mit etwa 700 Halmen, 9 m im Durchmesser, 84 m2 Fläche, zwei kleinere Horste mit je 500 Halmen, 7,6 m im Durchmesser und 58 m2 Fläche. Maximale Höhe von 15,24 m bis 18,3 m. Halmdurchmesser in 1,5 m Höhe: 10 cm. Drei Zweige pro Nodie, der Mittlere am längsten. Die Länge des längsten Zweiges: 3,6 m. Sein Durchmesser an der Nodie: 2,5 cm. Länge des kürzesten Zweiges: 30 cm. Blattlänge: 15 cm. Blattbreite: 3,5 cm. Es waren keine Halmscheiden zu sehen – weder in den Pflanzen noch auf dem Boden. Die Menge der ‘kopflosen’ Halme betrug etwa 1 % aller Halme. Vier trockene Halme hatten Bohrlöcher von 2 mm Durchmesser und alle vier waren in Halbhöhe abgebrochen. Ein Viertel aller Halme war trocken / tot und auch in Halbhöhe abgebrochen (also nicht in der Spitze). Die Rhizome haben bekanntlich ein pachymorphes Verhalten. Die Halmspitzen waren sehr dünn, seilähnlich und stark überhängend, mit deutlich mehr Blättern in den gebogenen Teilen. Durch das Gewicht brachen die Halme in der Biegung, etwa 5 % unter den Halmspitzen. Wir befanden uns im August, also in der Regenzeit, und konnten durch die starke Blattmasse nicht alle abgebrochenen Halme ausfindig machen. Ich habe vor, im März oder April 2003 mit ein Paar Helfern und Werkzeugen zurück zu kommen, um abgebrochene und tote Halme zu entfernen, und die Horste ansehnlicher zu machen. Die Genehmigung wird erteilt, wenn ich versichere, die geernteten Halme nicht für meinen eigenen Profit zu verwenden. Diese Aktion ist ja für das Wohlergehen des Bambus gemeint. Allerdings muss ich damit rechnen, so die Mönche, dass mein Leben negativ beeinträchtigt wird, wenn ich in diesen Horsten arbeite. Das werden wir sehen. (Vielleicht, sollte ich auch eine Opferungzeremonie vorher machen.) Fortsetzung folgt. Dies ist ein Auszug aus dem in der Zeitschrift BAMBOO, Ausgabe Dezember 2002, erschienenen Artikel von Punya P. Poudyal aus Kathmandu, Nepal. 21 Walter Liese / Gerd Sieber Bücherkiste Gale Beth Goldberg Bamboo Style Gibbs Smith, Publ. Salt Lake City 176 Seiten, 150 Farbfotos, mit einem Vorwort von Linda Garland. ISBN 1-58685-092-X, US$ 39,95 Dieses Buch wird jeden Betrachter und Leser begeistern. Die Autorin, praktizierende Architektin in Süd- Kalifornien, wurde beim Bambus Kongress 1995 in Ubud, Bali, vom Bambusfieber erfasst und ist seitdem eine überzeugende Advokatin für den gestalterischen und vielseitigen Einsatz von Bambus. Auf zahlreichen Reisen, besonders in latein-amerikanischen Ländern dokumentierte sie die vielfältige Verwendung von Bambus in beeindruckend schönen Bildern, sei es als konstruktives Element, im Außenbau, als Möbel oder zur Innenausstattung. Diese in zahlreichen Vorträgen gezeigten Eindrücke sind nun als Bildband gestaltet worden. In einzelnen Kapiteln werden die verschiedenen und oft überraschenden Verwendungsbereiche in eindrucksvollen Photos mit einfühlsamem Text dargestellt. Abschließend werden für den „Hausgebrauch“ praktische Hinweise zu Pflanzung, Pflege, Ernte, Trocknung, Tränkung, sowie Be- und Verarbeitung gegeben. Von praktischem Nutzen ist auch die Auflistung von Bambusorganisationen, Internet-Adressen, Listen von Architekten, Bambuszentren sowie Lieferanten für die verschiedensten Bambusprodukte, besonders in Nord-Amerika, jedoch auch international. Unter den mittlerweile vielen Bambusbüchern gebührt diesem ein besonderer Platz. John Kelly, John Hillier The Hillier – Bäume und Sträucher 640 Seiten, über 3000 Farbfotos, Euro 39,– Dieses farbig illustrierte Nachschlagewerk enthält mehr als 4000 Bäume und Sträucher aus über 400 verschiedenen Gattungen.Alle können in gemäßigtem Klima kultiviert werden. 22 Bill Laws Künstler und ihre Gärten Knesebeck Verlag München 192 farbige Seiten, Euro 24,90 Ch. v. Hantelmann, D. Zoern Die Gärten des Orients Sonderausgabe. 224 Seiten, 250 farbige Abbildungen. Euro 24,95 Gärten sind nicht nur Inspirationsquelle für Künstler – die Natur fordert zur Gestaltung geradezu heraus. Bill Laws hat zwanzig reizvolle und sehr unterschiedliche Gärten berühmter Künstler besucht und hier porträtiert. Es sind die Gärten von z.B. Paul Cezanne, Gertrude Jekyll, Claude Monet, Henry Moore, Isamu Noguchi, Pierre Auguste Renoire, Peter Paul Rubens und Joaquin Sorolla. Wo das Wasser kostbar und Pflanzen selten sind, muss ein Garten paradiesisch wirken. Eine Entdeckungsreise nach Marokko, Syrien, Pakistan, Iran und das maurische Spanien. Jelitto, Schacht, Simon Die Freiland-Schmuckstauden 5. Auflage. 2 Bände mit jeweils 500 Seiten, insgesamt ca.1000 Farbfotos, gebunden. Komplett Euro 199,– Das komplette Sortiment der Gartenstauden. Peter Sager Englische Gartenlust von Cornwall bis Kew Gardens 159 Seiten, gebunden. Euro 14,50 Der Autor Peter Sager hat ein erdfeuchtes Buch geschrieben über Gartenlust und Pflanzenliebe, botanische Hingabe und phantasievolle Gestaltung. K. Foerster, U. Peglow Freude und Ärger im Garten 192 Seiten, 30 Farbfotos und 20 s/wZeichnungen, gebunden. Euro 24,90 Aus dem Erfahrungsschatz des großen deutschen Gärtners Karl Foerster. Ein liebenswertes Lesebuch, das zum Nachdenken anregt. T. Itoh Die Gärten Japans 228 Seiten,76 Farbtafeln und 168 Abbildungen, Karten und Gartenpläne. Euro 24,95 Eine Reise in eine Vielzahl herausragender Gärten. Das ganze wurde durch bekannte Fotografen stimmungsvoll eingefangen. Thomas Pakenham Bäume Die 60 größten und ältesten Bäume der Welt 192 Seiten. Euro 34,90 Charaktervolle Zeugen alter Geschichten. Bäume hätten viel zu erzählen von Menschen und Geschichte. Der irische Autor suchte die bemerkenswertesten Exemplare in aller Welt auf, Riesen, Zwerge, Methusalems und viele andere... World Bamboo and Rattan Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift der Chinese Academy of Forestry, Institute of Scientific and Technological Information, Beijing. Jahres-Abonnement: 40 US$. Ms. Zhang, [email protected] Die Beiträge sind zumeist in chinesisch, mit englischem summary, doch soll jedes Heft auch englische Original- Artikel enthalten. Das erste Heft bringt 12 technische Publikationen über Bambus und Rattan, Wirtschaftsinformationen und wissenschaftlich-technische Ankündigungen. Der Titel sollte nicht verwechselt werden mit dem ähnlich klingenden „ Bamboo and Rattan in the World“, einem mit über 600 Seiten inhaltsreichen Kompendium, das in Heft 1, 2003 kurz besprochen wurde. Zu erwähnen ist als weitere Zeitschrift „Journal of Bamboo Research“, die vom China National Bamboo Research Centre, Hangzhou, seit 1982 vierteljährlich herausgegeben wird. Die seit 1981 von der Nanjing Forestry University durch den Nestor der chinesischen Bambusforschung Prof. Wen-Yue Hsiung publizierte Zeitschrift „Bamboo Research“ mit inhaltsreichen Beiträgen wurde 1999 beendet. Termine bis 10. August 2003 Blumensommer 2003 Ausstellung in Nordheim bei Heilbronn. Infos: Telefon 0 71 33 / 18 21 15 bis 05. Oktober 2003 Landesgartenschau ...in Gronau. Infos: Telefon 0 25 62 / 81 60 25 bis 12. Oktober 2003 Intern. Gartenbauausstellung 2003 ...in Rostock. Infos: Telefon 03 81 / 78 23 00 bis 19. Oktober 2003 Gartenfestival ...im Schlosspark in Chaumont-sur-Loire (Frankreich). Motto: „Unkraut“. Infos: Telefon 00 33 / 2 54 / 20 99 22 25. Juni bis 21. September 2003 Das Blatt – Formen und Funktion Ausstellung in Stuttgart (Wilhelma). Infos: Telefon 07 11 / 5 40 22 02 29. Juni bis 27. Juli 2003 Bambus und Papier Ausstellung in 79713 Bad Säckingen mit Objekten des täglichen Bedarfs und kunstvollen Kultgegenständen aus diesen Materialien. Am 12. Juli hält Wolfgang Eberts den Vortrag „Bambus, das Wundergras“. Infos: Kulturhaus Villa Berberich, Telefon 0 77 61 / 74 78 05. Juli bis 06. Juli 2003 Walderbacher Seerosen-Tage Infos: Telefon 0 62 32 / 6 30 40 05. Juli bis 06. Juli 2003 Pflanzenbörse ...im Botanischen Garten Kassel. Infos: Telefon 0 55 41 / 7 22 37 05. Juli bis 06. Juli 2003 Taglilien Ausstellung in der Staudengärtnerei Zeppelin in Sulzburg-Laufen. Infos: Telefon 0 76 34 / 6 97 16 05. Juli bis 06. Juli 2003 Kakteenbörse Ausstellung, Beratung und Verkauf in Essen. Infos: Telefon 02 01 / 8 88 31 04-1 06 12. Juli bis 20. Juli 2003 Fuchsien Ausstellung mit Hostas, Pelargonien und Passionsblumen in Duisburg. Infos: Telefon 02 03 / 83 52 16 02. August bis 03. August 2003 Sommerfest der Bambus-Gesellschaft ...mit Mitgliederversammlung in Mönchengladbach / Viersen. Infos: Telefon 0 21 62 / 35 37 16 09. August 2003 Bambusfest ...in Saxdorf. Fest ab 10 Uhr, Flöten- und Marimba-Konzert ab 15 Uhr, Dudelsackund Trommel-Performance ab 17 Uhr. Eintritt: 6 Euro. Infos: Cod. Saxdorfer Sommermusik e.V., 04895 Saxdorf, Telefon 03 53 41 / 21 52 05. bis 07. September 2003 Treffen der Europäischen BambusGesellschaft ...in Menaggio (Privinz Como, Italien). Veranstaltungen zu den Themen BambusKunst und -Skulpturen, Bambus-Architektur, Bambus-Möbel-Design, Bambus-Gartengestaltung, Bambus-Fotografie, BambusMusik, Präsentation verschiedener Bambus-Gesellschaften und vieles mehr. Infos: Italian Bamboo Society, E-Mail [email protected], www.terrabambu.net 16. bis 19. Oktober 2003 International Bamboo Festival ...in Miami (Florida). Inkl. Jahrestreffen der American Bamboo Society, Vorlesungen und Workshops von Weltklasse-BambusKünstlern, -Architekten und -Wissenschaftlern, Ausflügen, Bambus-Börsen und einem Bambus-Ball. Infos: Ann Schmidt, Telefon 001 / 305 / 667 / 16 51, Durchwahl 33 44, E-Mail [email protected] Wolfgang Riede Verschiedenes Berichtigung Im Artikel von Holger Ehrlich zur Fargesia spec. Jiuzhaigou heißt es: „Die Pflanzen von Jos van der Palen bekamen den Beinamen ‘Jos 1’ und ‘Jos 2’ (wahrscheinlich Herkunft Jos Wallis).“ Richtig muss es heißen : „... Herkunft Toni Grieb ...“ Stellungnahme der Redaktion Leider musste festgestellt werden, dass bei der redaktionellen Arbeit gegen einen unserer wichtigsten Grundsätze verstoßen wurde, indem ohne Rücksprache mit dem Autor eine inhaltliche Änderung vorgenommen wurde. Dafür möchten wir uns bei Holger Ehrlich und unserer gesamten Leserschaft entschuldigen. Wir werden dafür Sorge tragen, solche Vorkommnisse künftig auszuschließen. Heirat Am 31. Mai dieses Jahres heiratete unser Bambusfreund Holger Ehrlich seine Judith. Auf diesem Wege wünschen wir dem jungen Paar alles Gute. Die Glückwünsche des Vorstandes überbrachte Wolfgang Riede nebst einem Präsentkorb und der Hosta-Neuheit ‘Judith Ehrlich’. 23 Semiarundinaria fastuosa im Austrieb. Foto: Knobloch