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CHF 8.20 / € 5.50 JS F l ic : De h r ei B l n g it es z h c h at la en ge d n - Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 11/November 2011 Mit grossem EurofighterPoster! Cover Story 10 Seiten Airshow! • Sion • Hahnweide • Reno Report Civil Aviation General Aviation Die erste Schweizer Pilotin 25 Jahre Fokker 100 Pilot Report: VAN's RV-7A «Trotz Sistierung 365 Tage fliegen.» In die Prämie eingerechneter Nutzungsrabatt/ Luftfahrtversicherung Bedürfnisgerechter Versicherungsschutz Keine Hinterlegung des Lufttüchtigkeitszeugnisses Keine Meldung der Sistierung Kommen Sie auf unsere Seite. Jetzt Offerte beantragen: Urs Spiegelberg und Georg Hardegger, 052 261 58 33 oder 052 261 58 28, www.AXA.ch Cockpit 11 2011 Editorial Take-off Liebe Leserinnen und Leser im wahrsten Sinne des Wortes über die Zukunft des Flughafens abgestimmt. Die beiden Vorlagen stecken den Betreiber in ein so enges Zukunftskorsett, dass weitere Entwicklungsschritte unmöglich sind. Wollen wir in ferner Zukunft unseren Kindern und Kindeskindern ebenso wortreich und im Erklärungsnotstand erzählen, weshalb wir die Drehscheibe der Schweiz selber demontierten? Der Swissair-Schwanengesang lässt grüssen. «Grounding» 2: Mit Freude beobachten wir, dass beim TTE das Parlament nun Nägel mit Köpfen machte. Eine Abstimmung zu den Kampfjets scheint jedoch unabwendbar zu sein, auch Bundesrat Maurer hat sich dafür ausgesprochen. Nun scheinen nicht alle «Players» unser demokratisches System auch wirklich zu verstehen. Bei der Forderung nach einem «Volksentscheid» steht die opportunistische Wahlkampf-Rhetorik vor dem verfassungsmässigen Sein. Seis drum. Ein Entscheid der Stimmbürger (nicht des «Volkes», wie gerne kolportiert) gibt dem Geschäft eine zusätzliche Legimitation. Mit guten Argumenten braucht man den Plebiszit nicht zu fürchten. Ein schlechtes Argument wäre allerdings die Rafale-Typenwahl. Liest man unsere Schweizer Tagespresse, so scheint der Franzose Favorit zu sein. Sie kennen meine Sicht der Dinge: Abhängigkeit total (keine anderen Exportkunden), Lenkwaffen nicht mit der F/A18 kompatibel (Mehrkosten, aufwendigere Logistik), erst 30 000 Flugstunden (keine konsolidierten Daten zur Verfügbarkeit und zu den Betriebskosten). Weitere Gründe nenn ich Ihnen gerne à discrétion. Auf Teufel komm raus müssen nun Kunden her. Sollte Indien oder Brasilien sich für Dassault entscheiden – wohlan. Ersteres glaube ich nicht, die Begründung dafür würde den Rahmen dieser Seite sprengen; Zweiteres wäre für die Schweiz von nichtiger Bedeutung. Zu unterschiedlich ist die Einsatzdoktrin. Aber Achtung: Im schlechtesten Fall sind wir Bestandteil einer RafaleUsergruppe, die auch Länder der «unappetitlichen Sorte» enthält. Sarkozys ehemalige und aktuellen Verkaufsoffensiven (Gaddafi) lassen aufhorchen. Der finale Stolperstein bei einer Abstimmung wird aber die Nähe des Dassault-Repräsentanten Farner zum Verteidigungsminister sein. Mit Jean-Blaise Defago steht dem VBS-Chef ein ehemaliger Farner-Mann ganz eng zur Seite, während Maurers ehemaliger Mitstreiter und heutiger SVP-Generalsekretär Martin Baltisser ebendort bis 2009 in der Geschäftsleitung sass. Zu fatal sind damit die Parallelen zu unserer grössten (Flugzeug-)Staatskrise. Diese Kröte werden die Stimmbürger nicht schlucken. Foto: Björn Trotzki Und noch einmal bewegte das Grounding der Swissair die Schweiz emotionell. Zum 10. Jahrestag des Unvorstellbaren waren die Spalten der Tages- und Sonntagszeitungen unübersehbar gefüllt. Die Swissair verkörperte für uns die Welt. Auch wenn es damals nur wenigen vergönnt war ins Flugzeug zu steigen, das Schweizer Kreuz auf dem Tarmac in Kloten stand für Rio, Kapstadt und New York. Träumen. Ausbrechen aus der Nachkriegsenge. Die eleganten DC-4! Die Seven Seas! Und dann die DC-8… Die Schweiz brummte. Aufbruch, Wohlstand, Prosperität. Ein kleines Land mit einer grossen Airline. Ein kleines Land auch mit grosser Industrie: Brown Boveri, Escher Wyss, SLM. Der Untergang dieser Unternehmungen hat nur regionale Echos ausgelöst. Die Swissair hingegen war unser gesamter Stolz, unsere Identität. Im Rückblick ist man stets gescheiter. Aber ob man daraus auch etwas lernt? Zu Recht haben die Journalisten-Kollegen auf die desolate Rolle des Verwaltungsrates hingewiesen. Immerhin bestückt mit der Crème de la Crème der Schweizer Finanzindustrie. Controlling? Nein. Strategien? Unbrauchbar. Und natürlich weisen die Kollegen auch auf die unrühmliche Rolle Philippe Bruggissers mit «seiner» Hunter-Strategie hin. Alles richtig geschrieben! Ich hatte Bruggisser noch kurz vor seiner Entlassung erlebt, im KKL Luzern dozierte er vor Managern über seine Strategie. Standing Ovations... Erinnern wir uns: Dieselben gescheiten Köpfe setzten damals mit ihren Allfinanz-Phantasien auch weitere Hunderte Millionen in den Sand. Als Folge davon wird (zum Beispiel) nun bei den stolzen Winterthurern Axa-französisch parliert. Der Anfang vom Ende der Zürcher Allmacht durch die Freisinnige Partei. Im ganzen Reigen der Grounding-Verarbeitung habe ich aber eines vermisst: die Frage nach den Wurzeln des Desasters. Es ist zu einfach, nur mit dem Finger auf die Versager zu zeigen. Die Ursachen der Hunter-Strategie liegen weiter zurück. Am 6. Dezember 1992 scheiterte die EWR-Abstimmung äusserst knapp. Die Swissair wies zwar im Vorfeld der Abstimmung auf die Folgen eines negativen Entscheides hin; in der aufgeheizten Debatte fanden aber solche Argumente wenig Gehör. Es kam, wie es kommen musste: Landeund Passagierrechte der Swissair wurden im EU-Raum massiv eingeschränkt. Nun waren die Nachteile nur mehr mit Beteiligungen und Kooperationen zu kompensieren. Das Swissair-Management reagierte visionär. Mit dem geplanten Zusammenschluss von europäischen Airlines (Alcazar). So wäre die spätere und weltweite Allianzbildung in der Luftfahrt vorweggenommen worden. Aber auch hier spielte der nationale Reflex. Der «Blick» ritt eine fragwürdige Kampagne und der Verkehrsminister spielte die Rolle mit. Bundesrat Ogi fehlte damals wohl der Weitblick, um die markanten Umwälzungen in einem liberalisierten Luftverkehrsmarkt zu erkennen. Die wahren Verlierer des Groundings waren das Personal und die Investoren. Das geht in der Betrübtheit der im Stolz verletzten – und letzten Endes auch mitschuldigen Schweizer Stimmbürger – verloren. Mitschuldig können wir uns möglicherweise an zwei weiteren «Groundings» machen. Am 27. November wird im Kanton Zürich Mit freundlichem Gruss, Ihr Max Ungricht 3 WAVE.CH Medical Interiors for Aircraft and Helicopters Tailor-made Medical interiors that fit your mission Performance Lightweight equipment and excellent handling Flexibility Quick change capabilities for different missions aerolite Turnkey solutions From design to completion Aerolite Max Bucher AG | Aumühlestr. 10 | 6373 Ennetbürgen | Switzerland Phone +41 41 624 58 58 | www.aerolite.ch Completion Center I Ueberlandstrasse 255 I 8600 Dübendorf I Switzerland Phone +41 44 822 93 33 I www.aerolite.ch Aerolite America LLC | 1012 Market Street | Suite 305 | Fort Mill | SC 29708 | USA Phone +1 803 802 4442 | www.aerolite.aero Cockpit 11 2011 Military Aviation 6 F-35 JSF Lightning II – Der Blitz hat endlich eingeschlagen 10 STABANTE – Die Volltruppenübung der Luftwaffe 11 Eurofighter: Besuch bei der Ala 11 in Morón Civil Aviation 14 Flying Dutchman: 25 Jahre Fokker 100 17 Geschafft! Der Dreamliner ist flügge 18 Edelweiss erweitert das Angebot 19 Your Captain speaking… «Cleared for Touch an Go» 20 Swiss AviationTraining. Der Weg ins Airline-Cockpit (5) Airports 22 Verband Schweizer Flugplätze VSF: Solidarisch mit Bressaucourt! Business Aviation 23 Data Sheet: Bombardier Challenger 800/850 General Aviation 24 Pilot Report: Der VAN’s RV-7A HB-YMT 26 I read you five! Dr. Ruedi Gerber: EASA – die Mutter aller Willkür 27 Sennheiser – Neues Headset der Spitzenklasse Cover Story 28 Airshow Sion – die Walliser Gleichung 31 Augenweide, Ohrenweide – Hahnweide! Das Oldtimertreffen der Extraklasse 35 Reno AIR Races 2011 – Don Vito Wypraechtiger wird immer schneller 11 Inhalt Military Aviation Eurofighter: Besuch bei der Ala 11 in Morón Helicopter 38 Swiss Helicopter Association – die Info-Seite Nikon Fotowettbewerb 2 40 Die weiteren Preisträger History 42 «Schräge Musik» – Bf 110 Nachtjäger in der Schweiz (2) Report 52 In der Öffentlichkeit unbekannt: Die erste Schweizer Pilotin 14 Civil Aviation Flying Dutchman: 25 Jahre Fokker 100 Regelmässige Rubriken 3 Take-off 9 Inside 39 Heli-Focus 44 Vor 25 Jahren 45 Staffeln der Welt 46 News 48 HB-Register 50 Gallery 54 Letzte Seite: Termine, Leserwettbewerb, Vorschau ILS Flight Simulator Weekend, Vorschau Dezember-Ausgabe, Full Stopp 28 Cover Story 10 Seiten Airshow! Sion • Hahnweide • Reno Dieser Ausgabe liegen ein Eurofighter-Poster, ein Flyer von AXA Winterthur sowie ein Cockpit-Kalenderbestellblatt bei. Titelbild: Indienststellungs-Zeremonie für den JSF (Eglin AFB). Foto: Georg Mader Cockpit – 52. Jahrgang Herausgeber Jordi AG – das Medienhaus Verlag «Cockpit» Postfach 96, 3123 Belp Zentrale: +41 31 818 01 11 Fax: +41 31 819 38 54 www.cockpit.aero Verlagsleitung: Markus Lusti Verlagssupport: Daniel Jordi «Cockpit» erscheint monatlich am Ende des Vormonates. Unsere Partner «Cockpit» ist Verbandsorgan der Swiss Helicopter Association (SHA) sowie Partner der AOPA Schweiz und des Verbandes Schweizer Flugplätze (VSF) Anzeigenverkauf Jordi AG – das Medienhaus Beat Moser Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp Telefon +41 31 818 01 42 E-Mail: [email protected] Aboservice Jordi AG – das Medienhaus Ursula Seifried Jordi Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp Telefon +41 31 818 01 27 E-Mail: [email protected] Abonnementspreise Inlandabo jährlich CHF 87.– Schnupperabo (für 3 Monate): CHF 20.– Einzelverkaufspreis: CHF 8.20 inkl. Porto und MWSt. Auslandabo steuerfrei, Porto nach Aufwand Preisänderungen vorbehalten. Auflage 8072 Exemplare (Druckauflage) 4677 Ex. (WEMF-Beglaubigung 2010) 11 775 Leser (gemäss Umfrage 2008) Text- und Bildredaktion mt-media, GAC, Flughafen Bern, CH-3123 Belp Telefon: +41 31 960 22 49 Fax: +41 31 960 22 29 E-Mail: [email protected] Chefredaktor: Max Ungricht Stv. Chefredaktor: Thomas Strässle Redaktions-Mitarbeiter Peter Aegerter, Jean-Luc Altherr, Daniel Bader, Werner Baier, Joël Bessard, Jürgen Gassebner, Markus Herzig, Walter Hodel, Rolf Müller, Samuel Sommer, Dr. Bruno Stanek, Hans-Heiri Stapfer, Anton E. Wettstein Bitte Texte und Fotos nur nach vorheriger Absprache zusenden Druckvorstufe TopDesk-Design, Hangweg 20, CH-3125 Toffen Telefon: +41 (0)31 964 04 42 E-Mail: [email protected] Layout: Elisabeth Schenk Layoutkonzept/Druck/Vertrieb Jordi AG – das Medienhaus Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier ISSN 0010-0110 42 History «Schräge Musik» – Bf 110 Nachtjäger in der Schweiz (2) 5 Military Aviation Cockpit 11 2011 Der Blitz hat – endlich – eingeschlagen! Foto: 33rd FW 6 Am 31. August wurde mit Nr. 0748 der dritte F-35A nach Eglin ausgeliefert. Offizieller Dienstbeginn des F-35 JSF Lightning II In Zeiten leerer US-Staatskassen ist der Anreiz gross, das teuerste militärische Beschaffungsprogramm aller Zeiten zu kürzen oder teilweise einzustellen. Für die nächsten Finanzjahre sieht es so aus, als würden von den zweifelnden Senatoren im US-Kongress nur je 32 Stück F-35 bewilligt, parallel läuft ein verdichtetes Testprogramm. D as kann also dauern mit den 2443 Joint Strike Fighter… In Florida wurde Ende August aber ein kräftiges Zeichen gesetzt, der JSF ist nun offiziell im Dienst. Cockpit war in Eglin-AFB dabei und lässt hier die wichtigsten Beteiligten dieser Premiere selbst zu Wort kommen: Col. Andrew Toth, Kommandant des 33. Jagdgeschwaders «Nomads» Cockpit: Oberst, Sie haben heute hier – zurecht stolz – den ersten F-35 Lightning II offiziell übernommen und präsentiert. Sie sind für das gesamte Training verantwortlich. Ist es hier nicht doch ein absehbar längerer Weg zur vollen Funktionalität als bei bisherigen Mustern? Toth: Ja, an diesem Flugzeug ist fast nichts «bisherig». Normalerweise kam ein neues Muster ja bislang erst in die Staffel, wenn jenes voll – oder nahezu voll – einsatzfähig war. Bedingt durch Grösse, Struktur und übergeordneter Bedeutung des F-35 Programmes für die gesamten US-Streitkräfte und die radikalen technischen Neuerungen die es bringt, ist es hier bereits in einem unbestritten frühen Stadium angekommen. Das erlaubt aber unseren Crews – hier vereint aus Airforce, Navy und Marines – und auch unseren VertragslogistikPartnern sich im Aufwuchs zur vollen Ein- satzreife des F-35 einzubringen und dessen Zukunft als Praktiker mitzugestalten. Das wird uns alle fordern. Der JSF wird etliche neue Subsysteme und Fähigkeiten bringen. Könnten Sie und Ihr Team hier vielleicht mit einem «Zuviel» an neuer Technologie auf einmal konfrontiert sein? Da ist viel zu lernen und zu erproben, keine Frage. Sie können aber hier aus erster Hand und am realen Objekt erstmals sehen, was die Designer und Ingenieure bisher geleistet haben. Es sind wahrhaft erstaunliche Lösungen darunter, manche die ich noch vor wenigen Jahren als Sciene Ficiton abgetan hätte. Das Flugzeug bedeutet unzweifelhaft «Lufthoheit» für die nächsten 30 bis 50 Jahre, für unsere Streitkräfte und unser Land, aber auch für unsere Alliierten. Sie haben sich hier schon seit Jahren vorbereitet, oder? Wie sieht der Plan aus, wann soll hier was erreicht sein? Nicht ich, sondern die Nomads haben sich schon lange auf den Wechsel von F-15 Missionen zum Betrieb der F-35 vorbereitet, ich kam erst spät dazu. Bereits 2009 war Baubeginn der Anlagen und Strukturen und im Februar 2011 sind wir ins JSF-Trainingszentrum eingezogen, wir nennen es «School House». Es wird aber nicht nur unseres, sondern der vorrangige Ausbildungsort für alle künftigen JSF-Nutzer – zumindest für die absehbaren Jahre. Das wird hier auf 59 F-35 aller drei Versionen geschehen, mit etwa 2200 Leuten. 200 neue Techniker und 100 Piloten werden dann jedes Jahr durch seine Türen gehen. 2014 sollte das Programm «erwachsen» genug sein um es der USAF zu erlauben, junge Piloten direkt vom FortgeschrittenenTraining auf die F-35 zu schicken. Haben Sie als «Boss» schon Ihr Rating am F-35? Nein, aber es dauert nur mehr ein paar Stunden. Bislang habe ich in begleitenden F-16s gesessen. Mein Name steht aber schon auf Nr. 0747 drauf… Gen. Eward A. Rice Jr., Kdt. des USAF Air Education and Training Commands Cockpit: Sie gelten als Befehlshaber des gesamten Trainings der USAF als «junger General», sind als Jet-Pilot erst lange nach dem Vietnamkrieg eingetreten. War die F-35 die logische Entwicklung, aus der Zeitspanne die Sie überblicken? Rice: Also, zuerst mal bin ich dem US-Militär und der US-Zivilgesellschaft dankbar. So viele Tausende haben hartnäckig mitgeholfen und hingearbeitet zu diesem neuen Flugzeug, an dieser neuen Vision, deren Umsetzung ich hier heute mitfeiern darf. Ja, der Weg war logisch. Seit ich 1978 Kadett in der Airforce-Akademie war, habe ich die Morgenröte einer nun über 30 Jahre langen Ära miterlebt und teilweise mitgestalten dürfen, die eine neue Periode der Luftkriegsführung einleitete. Die Begriffe Stealth und Präzisionsangriff, die wir heute täglich benutzen, all das hat damals begonnen. Bald sass ich im Cockpit eines flinken «leichten» Jägers, dem Rückgrat der Luftsicherheit unserer wie auch der vieler anderer Nationen, der F-16A. Obwohl wir die Falcon noch viele weitere Jahre fliegen werden, ist sie – obwohl massiv «zugelegt» – in der Fotos: Georg Mader 7 Das elektrooptische System AN/AAQ-40 des JSF bringt als einziger Sensor-Kit der Welt FLIR, IRST (air-to-air), Lasermesser und -markierer sowie eine CCD-TV-Kamera zum Einsatz. Unter dieser Verkleidung steckt bei -A und -C die 25 mm GAU-12 Kanone mit 182 Schuss. Für die intern beengtere STOVL-Version -B gibt es einen stealthy Gunpod. Wegen Stealth-Prämisse ist die F-35 eine stete Herausforderung an Wärmeableitung und Kühlluftzufuhr. Unter der Flächenwurzel ist eine von nur drei Hutzen zu erkennen. Weiss die GPS-Antenne und schwarz einer von sechs IR-«Augen» des DAS-Systems, welches im Datenhelm eine Art «IMAX-Umgebung» mit allen Bedrohungen generiert. Alle nicht laufend benutzen Klappen bzw. Bauteile sind mit RAM-Bändern dauerversiegelt. Die Stösse von Waffen- oder Fahrwerkstore haben beidseits einen RAM-Wulst. Das Cockpit öffnet einteilig nach vorne. Der weisse Strich deutet auf die Einstiegsleiter hin, welche hinter der «8er-Klappe» gefaltet hängt. Das Cockpit-Display von 8 x 20 inch sind zwei kombinierte Panorama-Touch-Screens. Es gibt kein Head-Up-Display mehr, das wurde virtuell in den Helm verlegt. Dämmerung ihrer Karriere angelangt. Vieles können die heutigen Muster nicht, oder eben nicht gleichzeitig. Ich hätte mir als Kadett aber nicht träumen lassen, die echte Ehre zu haben, heute hier zu stehen und mit dem JSF-Training die Zukunft, die neue Ära der Airforce miteinzuläuten. War das nicht ein doch unerwartet langer Weg bis heute? � 8 Military Aviation Cockpit 11 2011 Was da heute hinter uns steht, wurde als Konzept «Joint Advanced Strike Technology» geboren‚ später «Next Generation Strike Fighter». 1996 startete der Wettbewerb und erst vor zehn Jahren begann aus dem siegreichen X-35 die – viele Hürden und Hindernisse bewältigende – Entwicklung zu dem was Sie heute hier sehen. 15 Jahre seit Realisierung erster Studien, das ist nicht so lange. Vor 108 Jahren erfolgte erst der erste Motorflug überhaupt. Heute steht die F-35 an vorderster Front der Umsetzung all dessen, was wir in dieser Zeitspanne gelernt haben. Mit allen Innovationen wie allerletzte Fiberoptik, Sensorik, Datenfusion und -übertragung, einen deutlich niedrigeren «Fussabdruck» an Wartungsereignissen usw. Sie ist tatsächlich an der Schneide technischer Innovation. Natürlich ist noch viel zu tun, um das System einsatzbereit zu machen, aber ich bin da sehr zuversichtlich. Die F-35 lebt länger als Sie und ich… Larry Lawson, Manager des JSF-Programms, Lockheed-Martin Cockpit: Mr. Lawson, Lockheed hat heute hier den ersten Serien-F-35 präsentiert, was waren Ihre Gedanken nach Jahren auch mit Verzögerungen und Problemen? Lawson: Die USAF hat sie präsentiert, die Nomads. Nicht wir. Aber es ist ein wunderbarer Tag. Lockheed-Martin und ich sind stolz und erleichtert, ab heute daran mitzuhelfen, dass von hier in Eglin aus für unsere Männer und Frauen in Uniform die Zukunft von Luftdominanz Platz greift. Das ist ein neues Kapitel der Luftfahrtgeschichte mit bisher beispiellosen Innovationen. Wir waren alle Zeugen. Ihre Firma arbeitet ja hier mit zirka 90 Technikern zusammen mit der Airforce. Worauf kommt es jetzt an? Wir sind hier Vertragspartner am Aufwuchs des Systems, haben dazu Facharbeiter aus der Region angestellt. Aber die Verantwortung wurde mit heute von uns «Zivilisten» in die Hände des 33. Geschwaders gelegt, das hat eine übergeordnet wichtige Aufgabe. Es geht hier nämlich um die erfolgreiche Umsetzung eines übergreifenden, gemeinsamen Trainingskonzepts für die Piloten und Techniker – und zwar sowohl für unsere drei «Services» wie auch für unsere acht alliierten Partner. Das wird sehr spannend, erst gestern habe ich mir hier in Eglin die Einrichtungen und Innovationen des «School House» erstmals angesehen, die sind sicher Weltklasse. Damit müssen wir nun die gemeinsame Realisierung beginnen. Es muss das Instruktor-Personal jetzt ausgebildet und dann auf Basen verlegt werden, die schon ab 2012 öffnen. Das sind alles Leute die von F-16 und F-15 kommen und Trägerpiloten von der F-18. Die erste Klasse von Technikern wurde schon geformt, die werden an dieser hier und bis Jahresende vier weiteren Maschinen der AirforceVersion F-35A ausgebildet. Die erste F-35B (STOVL) kommt gegen Jahresende. Das JSF-Programm wurde wegen Kostenüberschreitungen und Verzögerungen 2008 und 2010 jeweils neu aufgestellt. Immer ging es auch um die nötigen, beziehungsweise ausstehenden Testnachweise, während die Produktion schon anstand, respektive im Jahr 2010 schon begonnen hatte. Wo steht man heute in diesem Spannungsfeld? Also, während wir weiterhin laufend Flugzeuge von Forth Worth hierher ausliefern, liefern wir operationelle Test-Flugzeuge an Edwards AFB (Testzentrum) und Nellis AFB (Luftkriegsschule). Ausserdem wird Yuma (AZ) aufgestellt, wo das Marine-Corps nächstes Jahr mit der B-Version beginnen wird. Wir werden aber mit den Truppentests, mit dem «Heranreifen» der B-Version hier in Eglin anfangen. Am Ende werden alle drei Versionen hier und in ihren ersten künftigen Geschwadern fliegen, parallel. Was die noch abzuarbeitenden Testflüge der Systementwicklungs- und Demonstrationsphase (SDD) betrifft, sind wir nach der letzten Neuausrichtung 2010 gut im Plan, per Ende Juli mit 518 oder 8% über der gesetzten Marke von 476 sogar sehr gut. Das gilt für alle drei Versionen insgesamt? Gerade die STOVL-Version F-35B wurde ja von Minister Robert Gates unter eine Art Probezeit gestellt. Ja, für alle drei. Nach den letzten Zahlen die ich im Kopf habe, flog die A-Version bisher zirka 310 Mal, die B über 220 Mal, inklusive über 100 Senkrechtlandungen und die C neulich das 100. Mal, inzwischen auch vom elektromagnetischen Katapult an Land. Am meisten passiert aber in Edwards, dort wird das Radar, das Selbstverteidigungssystem, die Radios und der Datalink validiert. Was die B betrifft, steht noch heuer ein ganz wichtiger Schritt bevor: hinaus aufs Schiff! Noch eine Frage zum «Heranreifen»: Welchen Software-Block hat die Maschine hinter uns? Geht Ihr am JSF nicht in 0,5er-Schritten voran in den Blocks? Nein, in ganzen Schritten. Das hier ist Block 1A und wir beginnen nun die Tests mit Block 1B. Mit Block 3 wird volle Einsatzfähigkeit aller Sensoren und die Integration der Waffen (AIM-9X, AIM-120, JDAMs) erreicht sein – das wird 2016 sein, vielleicht schon 2015. Etwas Grundsätzliches. Die F-35 gilt für alle hier als Element oder sogar Garant künftiger Luftdominanz. Wie sehr ist das Muster das wirklich? Die in unseren Erzeugnissen abgebildeten Fähigkeiten sind wichtig für die nationale Sicherheit, aber ebenso für die Stabilität der freien Welt. Deswegen sind wir als Hersteller stolz auf unsere Partnerschaft mit den Streitkräften – speziell in diesem Fall eine stete Herausforderung. Die F-35 wird jedenfalls auch die nötigen Fähigkeiten für Luftüberlegenheits- und Luftherrschaftsszenarien des 21. Jahrhunderts bieten, ja sie teils sogar definieren. Naja, aber vom Design her ist Lightning II doch mehr ein Striker als ein Fighter, zum Beispiel punkto Flächenbelastung. Das denken manche, das wird eine Überraschung. Vergessen Sie nicht, im F-35 arbeitet das stärkste jemals verbaute Kampfflugzeug-Triebwerk der Welt (Anm: P&W F-135). Ausserdem kommt die überlegene Sensorik an Bord auch mit jener eines grossen Verbundes zum Einsatz, gepaart mit revolutionär niedriger Erfassbarkeit. Das Szenario Luftdominanz hat heute nur mehr wenig mit Dogfight zu tun. Ich kann die Rolle und Logik des F-35 in der US-Operationspraxis des gelebten Verbunds der Netzwerk-zentrierten Kriegsführung schon gut verstehen. Was aber machen Länder wie Norwegen, Dänemark oder Niederlande, die nur ein einziges Einsatzmuster fliegen, mit diesem System? Ausser im Auslandeinsatz machen diese Luftwaffen doch ausschliesslich Air Policing. Nochmals, das ist ein Mehrzweck-Kampfflugzeug. Wie es auch die F-15 oder F-16 ist. Mit exzellenten Luft-Luft-Fähigkeiten, wie auch solchen in der Luft-Boden-Rolle. Die genannten Länder haben diese Bewertung schon vor langer Zeit getroffen, vor Jahren schon. Sie haben souverän ihre Entscheidung gefällt. Sie sind aber auch unsere Partner im Garantieren der weltweiten Sicherheit, da passt das schon alles zusammen. Auch für jene ist die F-35 ein kraftvoller Garant von Stabilität. Interviews: Georg Mader 9 Inside PC-7 TEAM 2011 D as PC-7 TEAM 2011 ist gegenüber dem letzten Jahr gewachsen. Dies weil Reto Wüthrich zwar aus der Neunerformation ausgetreten ist, dem Team jedoch als Reservepilot erhalten blieb. An seiner Stelle rückte Cyril Johner ins Team nach. In der Formation fliegt Johner als linker innerer Flügelmann anstelle von David Menth, der nun die Position des zweiten Solisten von Reto Wüthrich inne hat. Walter Hodel Kommandant Oberst Werner «Höffi» Hoffmann Chef Einsatz Luftwaffe, 3700 Flugstunden, Kommandant seit 2010 Turbo 1 Fotos: Schweizer Armee – ZEM Turbo 3 Linker innerer Flügelmann (neu) Oberleutnant Cyril «Johnny» Johner Fliegerstaffel 11, 800 Flugstunden, Mitglied seit 2011 Leader Hauptmann Bernhard «Burny» Lehmann Fliegerstaffel 18, 2800 Flugstunden, Mitglied seit 2006 (bisherige Positionen: 1, 2 und 6) Turbo 2 Rechter innerer Flügelmann Hauptmann Christoph «Paso» Schneider Fliegerstaffel, 1800 Flugstunden, Mitglied seit 2010 (immer die gleiche Position) Turbo 5 Turbo 6 Linker äusserer Flügelmann Hauptmann Andreas «Nuk» Kuhn Fliegerstaffel 11, 2100 Flugstunden, Mitglied seit 2007 (bisherige Positionen: 3 und 5) Rechter äusserer Flügelmann Hauptmann Marc «Ebi» Eberhart Fliegerstaffel 11, 1600 Flugstunden, Mitglied seit 2008 (bisherige Positionen: 2 und 6) Turbo 4 Turbo 7 Slot Hauptmann Martin «Tinu» Hess Fliegerstaffel 18, 2400 Flugstunden, Mitglied seit 2008 (immer die gleiche Position) 1. Solist Hauptmann Martin «DJ» Vetter Fliegerstaffel 11, 2100 Flugstunden, Mitglied seit 2006 (bisherige Positionen: 3 und 7) Turbo 8 2. Solist Hauptmann David «Mensen» Menth Fliegerstaffel 17, 1600 Flugstunden, Mitglied seit 2008 (bisherige Positionen: 3 und 8) Turbo 9 Reservepilot Hauptmann Reto «Woody» Wüthrich Fliegerstaffel 17, 2600 Flugstunden, Mitglied seit 2006 (ehemalige Positionen: 5 und 8) Unterleader Hauptmann Andrin «Andrin» Witschi Fliegerstaffel 11, 1900 Flugstunden, Mitglied seit 2006 (bisherige Positionen: 2, 6 und 9) PR/Speaker Hauptmann Philippe «Philippe» Hertig Zielfliegerstaffel 12 Bordoperator F-5 Tiger, Mitglied seit 1989 PR/Speaker Hauptmann Andreas «Lifty» Hebeisen Fachstab skyguide/Jägerleitoffizier, Mitglied seit 2010 Military Aviation Cockpit 11 2011 Volltruppenübung Hoffmann_Anz_90x63_dt 08.02.2010 der Abteilung 45 (Flab-Kanonen) sowie Radar-, Übermittlungs-, Nachrichten- und Sicherungseinheiten. Insgesamt 4000 Frauen und Männer waren im Einsatz. Der Flugplatzkommandant von Meiringen, Oberst i Gst Peter Merz, sprach von «einem realistischen Szenario» und ebenfalls vom Aufdecken von Fehlern: «Das ist unser wichtigster Punkt.» Die Übungsanlage hielt Spannung konstant hoch und war mit Druck und Überraschungen gespickt. Merz: «Unsere Truppen sind hochmotiviert. Im Mittelpunkt bei der Auftragserfüllung steht aber die maximale Sicherheit.» Hat gut Lachen: Oberst i Gst BeatJürg Minder hatte die Übung mit einem grossem Team vorbereitet. Nun läuft alles wie geplant. Max Ungricht 12:28 Uhr Seite 1 bringen Sie voran – ob 50 oder 5000 PS ganz vorne HOFFMANN GmbH & Co. KG www.hoffmann-prop.com Tel: +49(0)8031-1878-0 • Lösungen für Hovercraft, Aerobatic, Windkanal, historische Flugzeuge und andere Anwendungen • Fertigung von Fest-, Einstell- und Verstell-Propellern aus Verbundwerkstoffen • Verkauf und Service für führende Propellerhersteller (Dowty, Hamilton Standard, Hartzell, McCauley, Sensenich u.a.) • Schneller (Liefer-)Service, weltweite Service-Stationen und Vertriebspartner Foto: Manfred Jaggi St. Stephan als Tagesstandort Um die Transportwege zu verkürzen, dislozierte ein Teil des Flugplatzkommandos 11 von Payerne nach St. Stephan. Zirka 250 Mann hatte Oberst i Gst Benoit Studemann auf dem ehemaligen Militärflugplatz zusammengezogen, davon 160 Mann als Sicherungstruppe. Wie Studemann auf Nachfrage bestätigte, wären solche «Tagesstandorte» jederzeit kurzfristig einrichtbar. Hoffmann Propeller am Flugzeug Beobachter: Gemäss dem Kommandanten der Luftwaffe, KKdt Markus Gygax, sollen solche Übungen nun regelmässig stattfinden. Foto: mt K orpskommandant Gygax erwähnte gleich zu Beginn, dass «dies die erste Volltruppenübung der Luftwaffe seit über zehn Jahren ist». Ziel der Übung sind die Führungstätigkeiten von Stäben und Truppen einzuspielen und zu festigen, den Verbund Flieger/Flab/VU zu schulen und zu trainieren, die Einsatz- und Durchhaltefähigkeit zu überprüfen sowie erkannten Handlungsbedarf aus früheren Luftwaffenübungen einfliessen zu lassen. «Fehler werden passieren», so Gygax, «und solche werden wir nur in einer VTU erkennen.» Das Kommando der Übung hatte Divisionär Berhard Müller, Chef Einsatz Luftwaffe, inne. Ihm beigestellt war der Stabschef der LW, Brigadier Peter Zahler mit seinem Stab. Die gesamte Führung war in einer unterirdischen Anlage untergebracht, die Übungsleitung seinerseits war in der Kaserne Thun einquartiert. Zum Einsatz gelangten die Flugplatzkommandos 13 (Staffeln 8 und 11, Meiringen), das Flugplatzkommando 11 (Helitransportdienste, Payerne), das Drohnengeschwader 7 (Emmen, Payerne), die Flab-Kampfgruppe 2 mit der Abteilung 9 (STINGER) und Viel Arbeit in Meiringen: Oberst i Gst Peter «Pablo» Merz weist darauf hin, dass parallel zu STABANTE auch die Vorbereitungen für das Fliegerschiessen auf der Axalp im Gange sind. Foto: mt Vom 3. bis 6. Oktober fand im Grossraum Berner Oberland eine VTU der Luftwaffe statt, die den Stab und die Truppe gleichermassen forderte. Die Übungsanlage bestand im Schutz einer kurzfristig anberaumten internationalen Friedenskonferenz im Raum Adelboden und ging von akuten Spannungen in fiktiven Nachbarsstaaten aus. Foto: mt STABANTE EASA.21J.083 | DE.21G.0014 | DE.145.0063 | FAA BV5Y767M 10 So ein Mist! Ein Bauer legte als «Attentäter» den Flugbetrieb lahm. Eurofighter sichern spanischen Luftraum Besuch bei der Ala 11 in Morón Auf dem andalusischen Luftstützpunkt Morón sind seit 2008 zwei Squadrons der Ala 11 mit insgesamt 35 Eurofighter stationiert. Squadron 113 ist eine operative Umschulungseinheit, Squadron 111 ist für Einsätze für die Luftverteidigung und für Abfangmissionen zum Schutz des nationalen Luftraums rund um die Uhr zuständig. Zurzeit wartet man in Morón auf die Verlegung nach Italien, um in Libyen die F/A-18 abzulösen. richterstatter, aus Geheimnisgründen, das laufende Briefing zu verlassen. Modernste Infrastruktur Der anschliessende Rundgang gibt einen guten Überblick in die Arbeitsräume der Piloten, die moderne IT-Ausrüstungen aufweisen. Eine neue Wartungshalle mit modernster Ausstattung gehört natürlich auch zu den Investitionen im Rahmen der Eurofighter-Stationierung. Ein Blickfang ins grosse Gebäude für die Simulatoren (Missionssimulator und Cockpittrainer). Hier verbringt Aybar neben seinen 130 Flugstunden im Jahr weitere 40 Stunden im Simulator. Abwechslungsreich sei bisher die Pilotenlaufbahn verlaufen, erklärt der Andalusier. Bevor er zur Ala 11 stiess absolvierte er die Basis Ausbildung an der Spanischen Militärakademie in San Javier auf der ENAER T-3C Pilan (Lizenzausführung des in Chile entwickelten, auf der Piper PA-28 Dakota basierenden Basistrainers). Dann folgte das Training auf der CASA C-101 Aviojet . Als erfolgreicher Absolvent schloss er seine Ausbildung auf dem Foto: Rolf Müller N ach einer einstündigen Fahrt von Sevilla weisen starke Scheinwerfer den Weg zur andalusischen Air Base Morón de la Frontera. Die Kontrolle ist wie auf allen spanischen Flugplätzen strikt aber auch sehr höflich. Im Check-in Raum liegt bereits die Bewilligung für den Besuch auf und schon steht Capitán Rosas, der für die Kommunikation zuständig ist, an der Tür und bittet zum Transfer zu den Räumlichkeiten des Geschwaders 11 (Ala 11). Auf dem Weg zeigt Rosas auf die während der Nacht gelandeten F-15E der US Air Force und Tanker-Flotte – leider muss die Kamera auf Wunsch der Amerikaner off-line bleiben. Die Zeit eilt, denn in wenigen Minuten beginnt das Briefing des Ala 11. Die Betreuung übernimmt nun der 28-jährige Typhoon Pilot Lt Borja Aybar, der auf Englisch den Ablauf übersetzt. Vorerst erklärt die Wetterfee der Luftwaffe die meteorologischen Bedingungen und die Positionen der Ausweichflughafen Málaga, Sevilla und Albacete. Dann werden die taktischen Aufträge für die Luftkämpfe erteilt, Zeit für den Be- Der HMSS Helm (Helmet Mounted Symbology System) wird vor dem Einsteigen minutiös überprüft. F-5B als Kampfpilot der Ala 23 in Talaveralla Real ab. Seither sass er bereits über 200 Stunden im Cockpit des Eurofighters. Training in Decimomannu mit Blick auf Libyen Die Einführung eines so komplexen Waffensystems wie das des Eurofighters sorgt natürlich ständig für neue Herausforderungen. Ein so genannter «Transition Course» dauert � Foto: Ejército del Aire Espagna 11 Cockpit 11 2011 12 bis 14 Wochen und umfasst neben der umfangreichen Theorie 25 Einsätze im Simulator und 16 Flüge. Eine gute Gelegenheit die Ausbildung zu ergänzen sei die Verlegung zum taktischen Ausbildungskommando in Decimomannu. Sperrgebiete in Sardinien und dem Mittelmeer erlaubten es, in Höhen und Tiefen zu fliegen, wie es in Andalusien nicht immer möglich sei, ergänzt Aybar. Aus Decimomannu operieren übrigens vier F/A-18 der Ala 12 aus Torrejón. Von dort aus fliegen sie seit März – mit Luft-Luft-Lenkwaffen – ihre täglichen Einsätze über Libyen, um die Einhaltung des Flugverbots zu kontrollieren und auch durchzusetzen. Von den 23 000 NATO-Einsätzen dürfte die spanische Luftwaffe gegen 2000 durchgeführt haben. Möglicherweise werden sie nun bald durch die Eurofighter aus Morón abgelöst, der Einsatzbefehl könne jederzeit eintreffen, sinniert Aybar. Die Staffel sei bereit, auch das Training mit den Tank-Flugzeugen B-707 (T17, Ala 47 und Hercules C-130, T-10, Ala 31) abgeschlossen. Der Eurofighter/Typhoon ist seit 2003 in Morón im Einsatz. (Escuadron auf Spanisch) 113 ist eine operative Umschulungseinheit, die unter anderem die Ausbildung der Eurofighter-Piloten übernimmt. Squadron 111 ist die Haupteinheit für Einsätze, die den spanischen Luftstreitkräften zur Verfügung steht, damit das Land seinen internationalen Verpflichtungen nachkommt und die spanische Verteidigungspolitik erfüllen kann. Später soll die Escuadron 112 folgen. In den nächsten Jahren dürfte auch das Geschwader Ala 14 im zentralspanischen Albacete mit insgesamt 36 Eurofighter ausgerüstet werden und damit die letzten beiden aus Mirage F1 bestehenden Staffeln ersetzen, das Escuadron 141 und Escuadron 142. Von den 1985 geplanten 100 Eurofighter wurden bisher 73 bestellt, davon sind 36 Maschinen Bestellung über 73 Eurofighter Die spanische Luftwaffe verwendet seit Januar 2008 den als C-16 Typhoon bezeichneten Eurofighter für die Luftverteidigung und für Abfangmissionen sowie zum Schutz des nationalen Luftraums rund um die Uhr – 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche. Auf dem Stützpunkt in Morón sind zwei Squadrons des Ala 11 stationiert: Squadron Foto: Rolf Müller Die infrarotgesteuerte Luft-Luft-Lenkwaffe IRIS-T von Diehl BGT Defence gilt derzeit als modernste im Nahbereich. Foto: Rolf Müller Military Aviation Foto: Ejército del Aire Espagna 12 Die Ausbildung für den Eurofighter findet zum grossen Teil im Simulator statt. INTERNATIONALE KUNDEN: 6 EUROFIGHTER IM EINSATZ: ÜBER 280 EIN FLUGZEUG FÜR ALLE MISSIONEN Mehr als 700 Bestellungen von sechs Nationen liefern den zuverlässigen Beweis: Mit einer Entscheidung für den Eurofighter erhält die Schweiz nicht nur das modernste und meistverkaufte Mehrrollenflugzeug der neusten Generation. Eurofighter bedeutet darüber hinaus unvergleichliche wirtschaftliche, technologische und militärische Kooperationsmöglichkeiten mit den Partnerländern und Herstellerunternehmen, Versorgungssicherheit von mehr als 40 Jahren sowie Transparenz, Effizienz und Sicherheit bei den Kosten. Diese Anschaffung rentiert. www.eurofighter.ch EUROFIGHTER - DIE BESTE PERSPEKTIVE FÜR DIE SCHWEIZ. DEFENDING WORLD SECURITY 13 ausgeliefert worden – ein Doppelsitzer ging jedoch vor einem Jahr verloren. Rolf Müller Foto: Rolf Müller Typhoon-Pilot Lt Borja Aybar ist von seinem Flugzeug begeistert. Foto: Rolf Müller Start im Minutentakt Der Start der Typhoon wird bald im Minutentakt beginnen und ohne Nachbrenner. Hektik herrscht in den Sheltern, Helme und Anzüge werden überprüft, wobei der neue Helm HMSS besonders auffällt – er befindet sich zurzeit in der Einführung bei der Ala 11. Das HMSS projiziert wichtige Flug- und Waffenzieldaten direkt auf das Helmvisier des Piloten und verbessert damit seine taktische Leistung. Im Visier des HEA-Helms (Helmet Equipment Assembly) werden unter anderem Flugparameter, Waffenstatus und Zielinformationen dargestellt. Dadurch hat der Pilot alle erforderlichen Informationen immer im Auge, egal in welche Richtung er aus dem Cockpit blickt. Sämtliche Eurofighter sind als Luft-Luft-Bewaffnung mit der IRIS-T dotiert. Dieser besonders wendige Flugkörper kann auch Ziele nahe und auch hinter dem eigenen Flugzeug treffen. Innert kürzester Zeit sind die beiden Staffeln gestartet und führen die im Briefing befohlenen Missionen aus. Air Base Morón Colonel Francisco Javier Fernández Sánchez ist Kommandant des Standorts und des Ala 11. Die Air Base liegt 15 km westlich der Stadt an der Landstrasse in Richtung Sevilla. Sie ist eine «Base Aéreo» der spanischen Luftwaffe, beziehungsweise amerikanische «Air Base». Die Spanier haben in Morón das Jagdfliegergeschwader Ala de Caza No. 11 mit zwei Staffeln Eurofighter stationiert. Die Landepiste ist 3600 Meter lang, so dass sie seinerzeit als Notlandeplatz für die amerikanischen Space Shuttle Flüge diente. Die US Air Force nutzt den Flugplatz nur als Reservestützpunkt (standby base). Erst in Kriegszeiten spielt Morón eine wichtige militärische Rolle, dann kann die Basis mehrere tausend Soldaten aufnehmen. Während des zweiten Golfkrieges war Morón eine Einsatzbasis für die B-52-Bomber. Im Vorfeld des Kosovokrieges stationierte die US Luftwaffe im Februar 1999 die 92nd Air Expeditionary Wing (AEW) mit 800 Soldaten und 37 Tankflugzeugen. Dieser Einsatzverband war die grösste Tankerflotte seit dem Ende des Vietnamkrieges. 2001 wurden die ersten elf Flugzeuge von Morón an den Persischen Golf in Vorbereitung des Afghanistankrieges verlegt. Darüber hinaus wird die Basis verstärkt durch Transport- und Luftbetankungsgeschwader genutzt, so dass ständig 500 Soldaten und 20 Flugzeuge auf der Basis präsent sind. R.M. 14 Civil Aviation Cockpit 11 2011 Fokker 100 Fliegender Holländer wird 25 Swissair war 1984 Erstbestellerin der Fokker 100. Etwas im Schatten der Neuentwürfe aus Kanada, Russland und Japan feiert mit der Fokker 100 ein bewährter, aber kommerziell mässig erfolgreicher europäischer Regionaljet sein silbernes Jubiläum. Obwohl die Produktion seit 15 Jahren eingestellt und die Konkurrenz gross ist, will das Fokker-Nachfolgeunternehmen Rekkof eine modernisierte Version auf den Markt bringen. Die Fokker 100 von Contact Air ist häufig in Zürich zu Gast. D ie Fokker 100 ist eine Weiterentwicklung der in den 1960erJahren konzipierten, zweistrahligen F28 Fellowship, die 85 Passagieren Platz bot und über eine Reichweite von rund 1000 Kilometern verfügte. Von diesem Flugzeug sind bis Ende 1986 241 Exemplare in verschiedenen Versionen hergestellt worden. Fortschrittliches Cockpit Bevor Fokker seinen neuen 100-Sitzer im November 1983 ankündigte, hatte der holländische Hersteller ein Gemeinschaftsprojekt mit McDonnell Douglas, ein 150-plätziges Kurz- und Mittelstreckenflugzeug mit der Bezeichnung MDF-100, das damals in direkter Konkurrenz zum A320 gestanden wäre, geprüft, im Februar 1982 jedoch wieder fallengelassen. Gegenüber der Vorgängerin F28-2000 wurde der Rumpf der Fokker 100 um 5,5 auf 35,4 Meter, die Spannweite um drei auf etwas mehr als 28 Meter gestreckt. Dadurch erhöhte sich die Kapazität auf 107 Fluggäste, die Reichweite nahm um das Doppelte zu. Für die Praktiker am Steuerknüppel hielt der Regionaljet aus den Niederlanden ebenfalls einige Vorzüge bereit. So versah der Hersteller das auch für heutige Verhältnisse moderne Cockpit mit sechs LCD-Bildschirmen von Rockwell Collins, beim Triebwerk setzte man zunächst auf das Tay 620-15 von Rolls Royce, für später hergestellte Maschinen war das leistungsstärkere 650-15 verfügbar. Marco Lorenzetti, Fokker-100-Kapitän bei Helvetic Airways, äussert sich ebenfalls lobend über das Muster: «Für ihr Alter ist die Fokker 100 ein modernes Flugzeug. Es reagiert sehr gut und lässt den Piloten im Gegensatz zu andern Typen mehr Raum innerhalb der ae- rodynamischen Limiten. Zudem verfügt es – schon bevor Airbus diese Landehilfe serienmässig in seine Flugzeuge einbaute – über ein Autolandesystem.» Was Flugzeugführer auch immer wieder positiv hervorheben, sind die am Heck angebrachten Speedbrakes. Simon Schatzmann, Flottenchef dieses Typs bei Helvetic Airways (siehe auch Interview), präzisiert: «Die Bremshilfen können schon in einem frühen Stadium des Anflugs, bei 320 Knoten, bis zur Landung ausgefahren werden, ohne dass gleich ein Stall droht.» Auch bei den verwendeten Materialien ging Fokker vergleichsweise fortschrittliche Wege: Während die Struktur weitgehend aus herkömmlichen Aluminiumlegierungen bestand, kamen bei den Rudern, Verkleidungen und dem Kabinenboden Verbundwerkstoffe zur Anwendung. Swissair macht den Anfang Um seinen neuen Jet im Markt abzusetzen, ging der Hersteller von einem Bedarf von 750 Maschinen aus. Erstkunde war, wie das schon bei früheren Flugzeugmustern der Fall gewesen war und auch später wieder eintreffen sollte, Swissair, die am 5. Juli 1984 acht Flugzeuge zum Stückpreis von 38 Millionen Dollar bestellte und sich Optionen für sechs weitere Maschinen sicherte. Danach verstrich fast ein Jahr, ehe die einheimische KLM im Mai 1985 nachzog und zehn Maschinen in Auftrag gab, davon aber nur sechs übernahm. Als grösster Absatzmarkt erwies sich erstaunlicherweise der amerikanische Kontinent: American Airlines kaufte 75 Stück (plus 75 Optionen), auch die brasilianische TAM (50 Stück) und die damalige USAir (40) gehörten zu den Grosskunden. 15 nalverkehr zunehmend an Crossair abgegeben wurde. Air Littoral setzte in den 1990er-Jahren ebenfalls auf das holländische Muster. Fotos: Thomas Strässle Helvetic Airways profitierte auf dem Occasionsmarkt von günstigen Preisen. Als einzige Ergänzung zur F100 baute Fokker schliesslich nur das kleinere Modell F70. Am 30. November 1986 hob das erste Flugzeug zum Jungfernflug ab, die Zulassung erfolgte ein knappes Jahr danach. Swissair übernahm ihr erstes Flugzeug, die HB-IVA mit der Werknummer 11244, am 28. Februar 1988, die Übernahme der restlichen Maschinen erfolgte zwischen April und November desselben Jahres. Von den Optionen wurden nur zwei eingelöst, weil der Regio- Ende eines Traditionsunternehmens Wie schon bei der MDF-100 sollte auch die Fokker 100 als Ausgangsmodell für eine ganze Flugzeugfamilie dienen. Neben der um viereinhalb Meter verkürzten und schliesslich als einziges Derivat gebauten F70 standen zeitweilig auch eine F80, F130, eine langstreckentaugliche F100ER sowie eine Quick-ChangeVersion für einen wahlweisen Passagier- und Frachtbetrieb mit seitlichem Frachttor zur Debatte, wobei die Ziffern in der Typenbezeichnung die Passagierkapazität anzeigten. Schlussendlich wurde die Fokker 100 in 278 Exemplaren gebaut, die letzte Maschine ging am 21. März 1996 an TAM. Ein Grund für den mässigen kommerziellen Erfolg des Musters und seiner kleineren Schwester F70, von der gar nur 47 Stück hergestellt wurden, liegt darin, dass sich die Holländer mit der gleichzeitigen Entwicklung von zwei unterschiedlichen Mustern, der F50 und der F100, wohl etwas übernommen hatten. Dadurch kam es zu Verzögerungen bei der Fertigung, zudem steckte das Unternehmen schon bei den ersten F100Auslieferungen in Geldnöten. Die finanzielle Unterstützung durch die niederländische Regierung hielt zwar noch eine Weile an, konnte den Verkauf von Fokker an die Deutsche Aerospace (DASA) aber nicht verhindern. Die weiterhin hohen Produktionskosten sowie der verschärfte Wettbewerb führten schliesslich am 15. März 1996 zum Konkurs, nachdem DASA vergeblich versucht hatte, einen neuen Käufer zu finden. Günstige Occasionen Heute stehen noch rund 180 Fokker 100 im Einsatz, viele davon im Iran, in Südamerika und Australien. Gut vertreten ist der Typ auch im deutschsprachigen Raum, wo er beispielsweise für Tyrolean Airways, Contact Die derzeit grössten Fokker100-Betreiber (Stand: September 2011) Airline Iran Aseman Airlines Iran Air Austrian Airlines (Tyrolean) Alliance Airlines (Australien) Avianca (Kolumbien) Avianca Brazil (früher Oceanair) Skywest Airlines (Australien) Contact Air Anzahl 21 16 15 13 13 13 9 8 (Quelle: Fokker Services, Airlines) Air und Helvetic Airways fliegt. Viele dieser Betreiber verwenden eine Konfiguration mit hundert Sitzen, weil das Gesetz einen Flugbegleiter pro 50 Plätze vorschreibt. Dadurch lässt sich ein Kabinenmitglied einsparen, zudem vergrössert sich der Sitzabstand. Die durchschnittliche Einsatzzeit dieser noch im Dienst stehenden Maschinen, die für 90 000 Flugstunden ausgelegt sind, beträgt lediglich 35 000 Stunden, sie können also noch lange fliegen! Diesen Vorteil und die Tatsache, dass die Flugzeuge auf dem Gebrauchtmarkt günstig zu haben sind, hat sich seinerzeit Helvetic bei ihrer Typenwahl zu Nutzen gemacht. Deren CEO Bruno Jans bestätigte gegenüber Cockpit, pro Flugzeug nur rund fünf Millionen Euro aufgewendet zu haben. Seit November 2009 betreibt das niederländische Technologieunternehmen Stork die Aerospace-Aktivitäten von Fokker und betreut unter dem Namen Fokker Services die weltweite Fokker-Flotte. Wie weiter? Auch wenn die Produktion dieser Flugzeuge längst eingestellt ist, soll die Fokker-Story weitergehen. Schon in früheren Jahren hatte Rekkof Aircraft NV mehrfach angekündigt, modernisierte Versionen der Fokker 70 und 100 mit neuen, digital gesteuerten Triebwerken, neuer Avionik und mit Winglets verse- � Die beiden zuletzt erworbenen Flugzeuge von Helvetic stammen aus Beständen von Régional (im Bild die HB-JVI) und verfügen über drei ILS. Cockpit 11 2011 Revidierter Fahrplan Dennoch hat sich Rekkof Ende August einen strikten Fahrplan für die NG-Ausgabe verordnet. Er wurde gegenüber früher gemachten Aussagen nach hinten geschoben und sieht nun das Einfrieren des Designs für Ende Jahr vor. Auch der Entscheid für das Triebwerk soll noch bis im Dezember fallen, über die Namen weiterer Zulieferer hüllt sich das Unternehmen weiterhin in Schweigen. Ein auf dem ersten F100-Prototyp (s/n 11242) basierender Demonstrator, der für Flugtests vorgesehen ist, soll nun im Juni 2013 seinen Roll-out feiern und bereits einen Monat später zum ersten Mal abheben. Das erste Serienflugzeug soll im Oktober 2016 die Fabrikhallen verlassen, während die Indienststellung der ersten Fokker 100NG für Ende 2016 geplant ist. Thomas Strässle Simon Schatzmann ist Chef der Fokker-100-Flotte von Helvetic Airways. Im Interview mit Cockpit nimmt er Stellung zum holländischen Muster, von dem die Fluggesellschaft von Martin Ebner sechs Stück betreibt. Cockpit: Hat die Fokker 100 einen besonderen Ruf bei den Piloten? Schatzmann: Das würde ich nicht sagen, aber sie ist ein sehr pilotenfreundliches Flugzeug. Das Cockpitdesign entstand ja auch unter Mithilfe von Piloten. Die Fokker 100 ist relativ einfach zu fliegen, das Cockpit ist übersichtlich. Im Gegensatz etwa zu einer MD-83 sind die Bedien- und Überwachungsanzeigen der einzelnen Systeme im Cockpit an einem Ort angeordnet, und bei der Flugvorbereitung müssen deutlich weniger Items abgearbeitet werden. Foto: Thomas Strässle henen Tragflächen auf den Markt zu bringen. Dadurch soll der Verbrauch der Fokker 100NG um durchschnittlich 16 Prozent gesenkt werden. Das maximale Startgewicht bleibt gegenüber der klassischen F100 nahezu unverändert, die Reichweite hingegen soll aufgrund des tieferen Treibstoffverbrauchs von 2780 auf 3890 Kilometer (optional auf 4440 Kilometer) anwachsen. Die maximale Passagierkapazität gibt Rekkof mit 122 an, womit das Muster in den Revieren der Neuentwicklungen CSeries und Superjet 100 sowie des A319neo und B7376MAX wildert. Trotz der grossen Konkurrenz gibt sich der Hersteller sehr optimistisch: «Die F100NG ist das leichteste Flugzeug in seiner Klasse. Im Vergleich zur CS100 und zum Superjet 100 ist sie sieben respektive drei Tonnen leichter, transportiert aber gleich viele Passagiere wie das kanadische Flugzeug und sogar mehr als das russische. Ein Mitsubishi Regional Jet ist etwa gleich schwer, kann aber 20 Passagiere weniger aufnehmen. Jede zusätzliche Tonne bedeutet für einen Regionaljet einen um zwei Prozent höheren Triebstoffverbrauch. Da wir das leichteste Flugzeug mit den neuesten Triebwerken anbieten können, glauben wir, dass wir das beste Produkt haben», sagt Henri Marshman, Leiter Business Planning NG Aircraft. Insgesamt streben die Holländer einen Anteil von 12 Prozent im Markt der 100-Sitzer an. Trotz des im März 2010 von der niederländischen Regierung gesprochenen Darlehens von 20 Millionen Euro mutet der Enthusiasmus übertrieben an, auch wenn der Hersteller von «substantiell tieferen» Entwicklungskosten ausgeht als dies bei neuen Flugzeugprogrammen der Fall ist. Denn Namen von Kunden sind nach wie vor keine bekannt. Von offizieller Seite heisst es lediglich, man sei in Diskussion mit mehreren Betreibern. Welches sind aus Ihrer Sicht die fliegerischen Vorzüge? Die Fokker 100 kann auf kurzen Pisten starten und landen. Darum können wir beispielsweise auch ab Bern operieren. Sie erlaubt uns zudem, mit voller Last recht weite Strecken zu fliegen, etwa nach Kreta. Dabei kommen ihr auch die im Reiseflug relativ leisen Triebwerke zugute, was das Fliegen wiederum komfortabel macht. Hat Helvetic bei den von American und Régional übernommenen Flugzeugen, die ja immerhin 16 bis 17 Jahre alt sind, nachträglich zusätzliche Avionik-Updates installiert? Nein, denn die Flugzeuge waren schon gut ausgerüstet. Sie verfügen beispielsweise über TCAS II und das verbesserte GPWS. Die ehemaligen American-Flieger sind für CATIIIa-Landungen zugelassen, jene von Régional wären sogar IIIb-tauglich, wobei wir diese Minima gar nicht fliegen dürfen, weil unser AOC dies nicht zulässt. Die beiden früheren Régional-Flugzeuge sind ausserdem mit drei ILS ausgestattet. Wie hoch ist die tägliche Einsatzzeit Ihrer Flugzeuge und wie steht es mit der technischen Zuverlässigkeit? Unsere Maschinen sind seit Anfang 2011 während durchschnittlich fünf Stunden und 40 Minuten im Einsatz, die Abflugzuverlässigkeit beträgt seit August letzten Jahres 99,3 Prozent. Grundsätzlich haben wir wenig technische Probleme. Ab Bern ist beispielsweise bis jetzt (Ende August 2011, die Red.) kein Flug ausgefallen. Wie lange wird Helvetic das Muster gemäss aktuellem Planungsstand noch in der Flotte behalten? Gibt es ein Muster, das favorisiert wird, vielleicht sogar ein Turboprop? Wir gehen noch von einem Zeithorizont von fünf bis sechs Jahren aus, aber natürlich befassen sich unser Investor und die Geschäftsleitung jetzt schon mit der Nachfolge. Dabei ist klar, dass es sich um etwas Neues, Innovatives handeln muss. Persönlich glaube ich aber nicht, dass Turboprops infrage kommen. Deren Reichweite ist für uns zu eingeschränkt, zudem sind Jets komfortabler. Nun will der Hersteller eine Weiterentwicklung dieses Flugzeugs bauen. Welche Chancen geben Sie der Fokker 100NG? Das ist sicher ein interessantes Projekt, aber ich bezweifle, ob genügend Geld dafür vorhanden ist. Vielleicht ist es auch schon zu spät dafür. Interview: ts Foto: Rekkof Aircraft NV Civil Aviation Foto: Thomas Strässle 16 Marco Lorenzetti (links), Fokker-100-Captain bei Helvetic, schätzt das für ihr Alter moderne Cockpit der Fokker 100. Die modernisierte F100NG soll über Winglets und verbrauchsgünstigere Triebwerke verfügen. 17 Dreamliner Start einer Erfolgsgeschichte? Foto: Boeing Am 26. September feierte Boeing die Auslieferung des ersten 787 Dreamliners an den Erstkunden ANA. Trotz mehrjähriger Verspätung könnte das Flugzeug nun am Anfang einer Erfolgsgeschichte stehen. D er Präsident und CEO von Boeing, Jim McNerny, pries «seine» Boeing 787-8 bei der Auslieferung an die ANA in höchsten Tönen: «Der 787 Dreamliner ist die bedeutendste Innovation in der kommerziellen Luftfahrt seit Boeing mit der 707 vor mehr als 50 Jahren Jetflüge für Passagiere weltweit einführte. Ich möchte ANA und allen Mitarbeitern von Boeing sowie unseren Partnerfirmen danken für das Talent, die Technologie und die Zusammenarbeit als Team, die dieses bahnbrechende und innovative Flugzeug hervorgebracht haben.» Der aus Verbundwerkstoffen hergestellte Dreamliner wird im Spritverbrauch Massstäbe setzen – mit Blick auf weiter steigende Kerosinpreise eine wichtige Investition in die Zukunft. Wie schon die ebenfalls verspätete Einführung des Airbus 380 gezeigt hat, sind mehrjährige Verzögerungen bei der Zulassung und Auslieferung zwar äusserst kostspielig und ebenso ärgerlich für die Kunden, mittelfristig werden aber zwischenzeitlich verunsicherte Airlines wieder Vertrauen fassen. Weit über 100 Bestellungen wurden in den letzten Jahren storniert, viele aber auch aus wirtschaftlichen Gründen. Airmail Flugzeugmodelle GmbH Kaiserstuhlstrasse 36, 8154 Oberglatt (beim Bahnhof Oberglatt - S-Bahn S5) Mi–Fr 10.30–18.30 / Sa 10.00–16.00 Tel 043 211 93 20 Fax 043 211 93 21 [email protected] www.flugzeugmodelle.com Das aktuelle Backlog umfasst 843 Bestellungen von 46 Kunden, aufgeteilt in 613 Bestellungen für den Typ -8 und 230 Bestellungen des Typs -9. Grösste Besteller sind ILFC (67), ANA (40), Air Canada (37) sowie Quantas und Japan Airlines (je 35). Max Ungricht Technische Daten Boeing 787 Länge Spannweite Höhe Leergewicht Max. Abfluggewicht Passagiere Reichweite Antrieb 787-8 56,7 m 60,1 m 16,9 m 109 800 kg 227 930 kg 210–250 14 200–15 200 km 2 x RR Trent 1700 oder GEnx 787-9 62,8 m 63,0 m 16,9 m 115 200 kg 251 900 kg 250–290 14 800–15 750 km 2 x RR Trent 1700 oder GEnx Neu l Metal 1:200 DC-2 nes Air Li Swiss 5.– CHF 5 Leistungsfähig und effektiv: das Verwaltungstool zur Administration kleiner und mittlerer Flughäfen www.cockpit.aero PREVOSTI_90x63_4c.indd 1 prevosti IT SOLUTIONS Gmbh Pradels 141 7525 S-chanf T +41 81 850 03 01 [email protected] www.prevosti.ch 13.06.2011 17:16:00 Uhr Civil Aviation Cockpit 11 2011 Ein leichtes Facelifting, neue Destinationen in Europa und den USA sowie ein zusätzlicher A320 in der Flotte: Dies sind die Neuigkeiten, mit denen die Schweizer Ferienfluglinie in den kommenden Monaten aufwartet. Foto: Thomas Strässle 18 Edelweiss erweitert Angebot W ie die Mutter so die Tochter: Nach Swiss will auch Edelweiss Air ihr Logo etwas aufpeppen. Demnach bleibt die seit Gründung des Unternehmens verwendete Bergblume auf rotem Grund bestehen, als Trägerfläche dient aber nicht mehr ein Quadrat, sondern ein geschwungenes Rhomboid, das neben dem Schriftzug der Airline steht. Dies verleiht dem Erscheinungsbild etwas mehr Schwung und betont die Nähe zu Swiss stärker. Unterschiedliche Geschäftsentwicklung Eine erste Bilanz des diesjährigen Sommergeschäfts zeigt unterschiedliche Resultate. Wegen der Natur- und Reaktorkatastrophe in Japan sowie den politischen Unruhen im arabischen Raum seien die ersten Monate schwierig gewesen, teilte die Fluggesellschaft mit. So hätten mehrere Flüge nach Ägypten, Marokko, Tunesien und in den Libanon annulliert werden müssen, eine Rotation nach Japan sei ebenfalls ausgefallen. Zufrieden zeigt man sich dagegen mit den Flügen nach Kanada, Orlando, in die Karibik und die Malediven. Alaska erfüllte die Erwartungen hingegen nicht und wird deshalb ab nächstem Sommer nicht mehr angeboten. Auf den Mittelstrecken hätten sich insbesondere Griechenland, Zypern, die Türkei und Spanien erfreulich entwickelt. Die ab Genf neu aufgelegten Flüge nach Griechenland und Zypern hätten die Erwartungen sogar übertroffen. Weiter gab das Unternehmen einen Ausblick auf die Wintersaison und nannte Details zum Sommerflugplan 2012. Konkrete Trends für die neuen Destinationen Kap- stadt und Colombo (einmal pro Woche als Verlängerung der Malé-Linie) seien noch nicht erkennbar, erklärte die Fluggesellschaft. Immerhin sagte deren CEO Karl Kistler, beim Flug nach Südafrika werde häufig von der Kombinationsmöglichkeit mit den Linienflügen von Swiss Gebrauch gemacht, die Buchungslage nach Sri Lanka liege hingegen noch unter den Erwartungen. Besser entwickelt sich offenbar das Geschäft mit Phuket, wo sich die Aufstockung auf einen zweiten wöchentlichen Flug zu rechtfertigen scheint. Generell erwartet Edelweiss wegen der unsicheren Wirtschaftslage, den negativen Währungseinflüssen und dem allgemeinen Preisdruck eine schwierige Wintersaison. Neues US-Ziel Ab kommendem Sommerflugplan soll das Angebot weiter steigen. Im Mittelstreckensegment heissen die neuen Ziele Alicante, Dubrovnik und Funchal. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die hohe Nachfrage nach griechischen, türkischen und spanischen Ferienorten auch 2012 erhalten bleibt. Mit Tampa rückt eine neue US-Destination in den Flugplan von Edelweiss. Kistler glaubt, dass diese Stadt besser als Orlando geeignet ist, um die wichtigsten touristischen Attraktionen in Florida zu erreichen. Der Airline-Chef nennt einen weiteren Grund: «Von Tampa nach Europa gibt es fast keine Verbindungen. Lediglich die Oneworld-Partner British Airways, American und Iberia bieten einen gemeinsamen Direktflug nach London-Gatwick an.» Neu im Angebot stehen zwei Nonstop-Flüge pro Woche nach Van- couver, nur einmal erfolgt in Calgary noch eine Zwischenlandung. Neben Anchorage wird auch Whitehorse nicht mehr bedient. Weil Swiss mittlerweile selber nach Peking fliegt, fällt überdies die chinesische Hauptstadt aus dem Flugplan von Edelweiss. Flotte erhält Zuwachs Der Schweizer Chartercarrier hat ausserdem bekannt gegeben, dass im nächsten Jahr ein vierter A320 übernommen wird. Das Flugzeug, eine derzeit bei Swiss fliegende und früher in den Farben von deren Ferientochter Swiss Sun operierende Maschine mit der Immatrikulation HB-IJV, soll Mitte April zu Edelweiss stossen und ab Mai in den kommerziellen Einsatz gehen. Mit je einem A330-200 und A330-300 sowie vier A320 wird sich die EDW-Flotte ab kommendem Frühjahr somit aus sechs Flugzeugen zusammensetzen. Für dieses Jahr rechnet die Unternehmensleitung mit einem Umsatz von 350 Millionen Franken und der Rekordmarke von einer Million Passagieren. Der Anteil der Linienpassagiere liegt heute dank den gemeinsam mit Swiss durchgeführten Flügen bei rund 30 Prozent. Thomas Strässle Neuheiten im Sommerflugplan 2012 Ab Zürich Funchal 1 x pro Woche Alicante 2x Dubrovnik 1 x Vancouver 2 x zielrein; 1 x via Calgary Tampa 2x Ab Genf Larnaca von 1 auf 2 x 19 Your Captain speaking… «Cleared for Touch and Go» Die Grösse des Airbus 330-300 flösst dem First Officer gesunden Respekt ein. Dieser ist auch ratsam bei einem 200 Tonnen schweren Flugzeug. Der Höhepunkt einer jeden Umschulung für einen Piloten ist das Landetraining. Nachdem in den Büchern die technischen Details studiert und im Simulator eine Vielzahl von Notfällen trainiert wurden, ist es Zeit, den Schritt ins richtige Cockpit zu machen. Vollgetankt Richtung Norden Frühmorgens um 7 Uhr treffen sich acht First Officer und sechs Instruktoren im Operation Center der Swiss. Nach einer kurzen Begrüssung begibt sich die Gruppe bereits auf das Vorfeld zum Airbus 330-300. Von erfahrenen Mechanikern werden wir um das Flugzeug geführt. Bisher bestand das Flugzeug für mich nur aus Zahlen und Zeichnungen in den Lernunterlagen. Steht man zum ersten Mal neben dem Hauptfahrwerk oder schaut sich das Triebwerk aus nächster Nähe an, so werden die Ausmasse fassbar. Beinahe zweieinhalb Meter umfasst der Durchmesser des Triebwerks und die Räder reichen bis zu den Schultern einer ein Meter achtzig grossen Person. Nachdem unser Gepäck verstaut und das technische Ersatzteillager in das Frachtabteil des Airbus geladen ist und unsere Piloten das Flugzeug vorbereitet haben, geht es los Richtung Norden. Unser Zielflughafen: Schwerin-Parchim in Norddeutschland. Ein idealer Platz, um unser Trainingsprogramm durchzuführen. Eine lange Piste, wenig Verkehr, gute Infrastruktur und unkomplizierte Behörden sind wichtige Voraussetzungen, um ungestört einen Tag lang das Auge zu schulen und den richtigen Landeablauf auf einem Grossraumflugzeug zu studieren. Gruppenarbeit Während uns unterwegs von der Flugkontrolle noch die Frage gestellt wird, was wir mit einem Airbus 330-300 in Schwerin-Parchim denn verloren haben, werden wir dort bereits von Flughafenvertretern und Zollbehörde erwartet. Nach einigen Begrüssungsworten merkt die Zollbehörde schnell, dass wir keine steuerflüchtigen Millionäre mit an Bord haben. Der Tag ist von nun an voll und ganz dem Training gewidmet. Foto: Tobias Mattle D ie Full-Flight-Simulatoren bei Swiss AviationTraining sind kostspielige Apparaturen, in denen täglich Dutzende von Piloten unter schwierigsten Bedingungen ihr Training absolvieren. Von Triebwerksausfall über hydraulische Probleme hin zu Rauch und Feuer an Bord ist jedes Szenario denkbar. Nachdem dieser Teil der Ausbildung absolviert und bestanden wurde, dürfen sich die Piloten auf das Landetraining freuen. Obwohl die erste Landung auf einem Langstreckenflug mit Passagieren unter Aufsicht eines erfahrenen Instruktors erfolgen dürfte, wird dies bei Swiss aufgrund des aktuell sehr hohen Schulungsvolumens kompakt im Landetraining absolviert. Dadurch können die Piloten in einem Tag mehrere Landungen unter Aufsicht eines Instruktors üben und das hohe Schulungsaufkommen bei Swiss kann besser bewältigt werden. Um die Zeit möglichst effektiv zu nutzen, ist jeweils ein Team aus zwei Flugschülern einem Fluglehrer zugewiesen. Zwei solcher Teams, also insgesamt vier Flugschüler und zwei Instruktoren, bilden die erste Gruppe, welche am Morgen trainiert. Um das Training zu überwachen nimmt zudem ein erfahrener Langstreckeninstruktor auf dem dritten Sitz im Cockpit Platz. In dieser Zusammenstellung der Piloten bleibt der Airbus 330-300 rund zwei Stunden in der Luft. Jeder First Officer in Ausbildung absolviert vier bis sechs Landungen. Danach übernimmt der Instruktor die Kontrolle über das Flugzeug und der nächste First Officer setzt sich auf den rechten Sitz im Cockpit. Gut Ding will Weile haben Nach einem guten Mittagessen und 15 Platzrunden meiner Kollegen am Nachmittag, darf ich als Letzter meine Hand an die Schubhebel legen und den Airbus steuern. Trotz des verhältnismässig leichten Airbus 330, aufgrund fehlender Passagiere, ist es ein erhabenes Gefühl, knapp 140 Tonnen zu steuern. Während der Airbus 330 im Höhenruder ausserordentlich stabil ist, bemerke ich die grosse Querflossenfläche sowie den langen Hebelarm. Bereits eine leichte Steuereingabe genügt und die jeweiligen Flügelspitzen heben sich meterweit in die Höhe, beziehungsweise Tiefe. Mein Auge, über zwei Jahre auf den Airbus 320 und dessen Geometrie geschult, lässt mich instinktiv das Flugzeug nach unten korrigieren. Ich wehre mich gegen diesen Instinkt und vertraue auf die Anweisungen des Instruktors. 40 Fuss über Boden ziehe ich den Steuerknüppel sanft nach hinten und ziehe den Schub in den Leerlauf. Einige Sekunden später berührt das Hauptfahrwerk den Boden, während das Bugrad noch einige Meter über dem Grund schwebt. Mehr oder weniger sanft lande ich den Airbus 330-300 zum ersten Mal. Doch keine Zeit in Gedanken abzuschweifen, denn der Instruktor gibt bereits wieder Schub und wir heben ab für die nächste Runde. Doch eine Millisekunde bleibt mir für einen Gedanken und mehr brauche ich auch nicht: «Unbeschreiblich!» Tobias Mattle Civil Aviation Cockpit 11 2011 Der Weg ins Airline-Cockpit (5) Im Klassenzimmer Angehende (Berufs-)Piloten sitzen nicht nur am Steuerknüppel. Auch theoretischer Unterricht «säumt» den Weg. Wer sich aber diszipliniert und strukturiert an die Arbeit macht – eine Grundvoraussetzung für den Beruf generell – schafft auch diese Hürde in der vorgegebenen Zeit. W er vom Fliegen träumt, kommt um die theoretischen Fächer nicht herum. Ein ansehnlicher Teil der Ausbildung wird im Klassenraum und vor dem PC verbracht: Die Theorie ist die Basis, das Fliegen das Dessert. Bis ins Cockpit eines Swiss-Airliners sind insgesamt 860 Stunden theoretischer Stoff «zu erlernen». Der gröste Teil der Ausbildung findet gemeinsam im «Class Room» statt, daneben hat aber das CBT (Computer Based Training) Einzug in die Ausbildung gehalten. Die Schüler absolvieren die Trainingsmodule im Selbststudium an ihrem PC; so genannte «Self Assessments» dienen dazu, den eigenen Fortschritt selber zu überprüfen. Die Instruktoren von Swiss AviationTraining ihrerseits verfolgen den Lernfortschritt der Schüler (Progress Tests), sie können sich so ein Bild machen, bei welchem Stoff sich die Lernenden schwer tun und Unterstützung brauchen. Eigenverantwortung Ein didaktisch und methodisch vorstrukturierter «Study Guide» erleichtert hierbei das Selbststudium. Im Mittelpunkt der Lernfortschritte steht jedoch eine entscheidende Vorgabe, wie der CGI (Chief Ground Instructor) von Swiss AviationTraining, Carsten Mangasser, betont: die Eigenverantwortung! Die Schüler haben rund um die Uhr Zugang zum CBT; so gesehen, kann der angehende Pilot seinen Arbeitsplan zu Teilen selber gestalten. Bleibt dann noch Zeit für Privates, Carsten Mangasser? «Die Lernfortschritte und das -tempo sind sehr unterschiedlich. Manch- Ausbildungszeitachse mal unterscheidet sich das auch von Fach zu Fach. Es bleibt in dieser Phase in der Tat wenig Zeit, für andere Beschäftigungen. Trotzdem empfehle ich unseren Schülern, ab und zu eine Auszeit zu nehmen. Sich zu fest in den Stoff zu verbeissen, geht auf Kosten der Effizienz.» Der Theorieunterricht ist auf den Fortschritt im Cockpit abgestimmt, so enthält zum Beispiel das erste Kursmodul T1 den Stoff für den VFR-Funksprechverkehr. Im siebenwöchigen T1-Modul werden aber auch technische Grundlagen vermittelt, um im praktischen Unterricht über die entsprechenden Vorkenntnisse zu verfügen (analog PPL Theoriestoff). Theorie auch im Simulator In den Kursmodulen T2A und T2B wird der CPL/IR-Stoff vermittelt, ein Teil des Unterrichts findet dabei im FNPTII statt. Der webbasierte CBT-Unterricht erfolgt grundsätzlich in englischer Sprache, im Klassenzimmer oder im FNPT wird Deutsch gesprochen. Sechs Festangestellte unterrichten im theoretischen Teil, ergänzt wird diese Crew durch eine Vielzahl an Spezialisten mit Spezialwissen (zum Beispiel Meteo, Technik, Juristerei). Und für die angehenden AirlinePiloten ist dabei auch der Erfahrungsschatz ehemaliger Flugkapitäne von grosser Wichtigkeit. Den Schluss der theoretischen Ausbildung bildet das Vorbereitungstraining auf die behördlichen Prüfungen. Zwölf Wochen sind dafür eingeplant, aufgeteilt in die Module T3A und T3B, jeweils mit anschliessender BAZL-Prüfung. Ziel: die ATPL. Für die angehenden Piloten sind die Theoriemodule eine Herausforderung; Carsten Mangasser weist dazu auf die heterogene Ausbildungsgruppe hin: «Jeder muss in dieser Phase für sich die geeignetste Lernstruktur finden. Mit unserer Unterstützung gelingt dies jeweils ganz gut.» Ab Frühjahr mit Diamond DA40 Ab kommendem Frühjahr wird Swiss AviationTraining in der Grundschulung neue Flugzeuge einsetzen. Mit der einmotorigen DA40 NG, ausgestattet mit einem Garmin 1000, führt der Weg operationell geradlinig in die zweimotorige DA42. Auch diese Flugzeuge werden in Grenchen eingesetzt werden. Max Ungricht Details zum Pilotenberuf der Swiss finden sich im Internet unter www.swiss-aviation-training. com. Carsten Mangasser, 1975 Leiter Theorie/Fluglehrer, stellvertretendes Geschäftsleitungsmitglied, Pilotengrundausbildung, Offizier in der Bundeswehr, Diplom Pädagogie (univ.), CI VFR (Chief Instructor) CPL/IR Foto: SAT 20 Aviatiktalente gesucht Talents d’aviateurs recherchés Aviation talents wanted The Patrouille Suisse needs young aviation talents! Airports Cockpit 11 2011 Verband Schweizer Flugplätze VSF www.aerodromes.ch Foto: zvg 22 Tous solidaires de l'Aérodrome du Jura! Alle solidarisch mit dem «Aérodrome du Jura»! Après une vingtaine d’années d’études, de procédures diverses et finalement de travaux de construction, la Suisse aéronautique vient de vivre un événement tout à fait exceptionnel, à savoir l’ouverture d’un nouvel aérodrome régional. En effet, l’Aérodrome du Jura situé à Bressaucourt (LSZQ) a ouvert ses portes au trafic aérien le 15 juin 2011. Grâce à sa piste en dur de 800 x 18 mètres, il permet non seulement à l’aviation de loisirs et à l’écolage de s’y développer en toute sécurité mais également d’ouvrir à l’aviation d’affaire tout un bassin économique. Nach zwanzig Jahren Planung, diversen Verfahren und schliesslich dem Bau hat die Schweizer Fliegerei soeben ein aussergewöhnliches Ereignis erlebt: die Eröffnung eines neuen regionalen Flugplatzes! Der in Bressaucourt (LSZQ) liegende Flugplatz Jura wurde am 15. Juni 2011 für den Luftverkehr eröffnet. Dank seiner Hartbelagpiste von 800 x 18 Metern wird er nicht nur der Entwicklung der Freizeit- und SchulFliegerei dienen, sondern auch einer ganzen Industrie-Gegend Chancen für die Business Aviation eröffnen. D S La Société coopérative Aérodrome du Jura Die Genossenschaft Flugplatz Jura epuis sa mise en service, la fréquentation de l’Aérodrome du Jura dépasse les pronostics et les échos des utilisateurs sont particulièrement favorables. Malheureusement, la situation financière de la Société coopérative aérodrome du Jura (SCAJ) se révèle délicate. En effet, la SCAJ affronte les conséquences de coûts excédentaires de réalisation principalement provoqués par de nouveaux équipements, par des exigences supplémentaires en matière de sécurité, par le renchérissement des matières premières, par des travaux de terrassement plus importants que prévus ainsi que par l’adaptation du bâtiment principal aux normes Minergie. La Société coopérative s’emploie donc actuellement à lever des fonds pour boucler le financement de cet investissement et en assurer ainsi la pérennité. L’Aérodrome du Jura doit y parvenir avant la fin de l’année 2011 afin d’éviter tout risque de compromettre l’avenir du dernier-né des aérodromes régionaux suisses. Connaissant l’attachement des lecteurs de Cockpit à l’aviation générale et leur conviction que l’aviation est utile au développement du pays, c’est un appel au soutien que l’Aérodrome du Jura leur lance, pour assurer une assise financière à l’Aérodrome du Jura et lui permettre un développement pérenne. Vous êtes chaleureusement invités à soutenir l’Aérodrome du Jura en souscrivant des parts sociales de la Société coopérative ou en effectuant un don; les statuts de la société et le talon de souscription sont disponibles sur le site www.aerojura.ch. L’Aérodrome du Jura à Bressaucourt (LSZQ), c’est l’avenir d’un pays à ciel ouvert! La Société coopérative aérodrome du Jura vous remercie d’avance pour votre soutien. eit seiner Inbetriebnahme übertrifft der Flugplatz die Prognosen und das Feedback der Benutzer ist sehr positiv. Leider erweist sich die finanzielle Lage der Genossenschaft Flugplatz Jura (SCAJ) als schwierig. Die SCAJ steht den Folgen der Mehrkosten gegenüber: Dies bedingt durch neue Infrastrukturen, zusätzlichen Anforderungen an die Sicherheit, die massive Erhöhung der Rohstoffpreise, die umfassender als erwarteten Erdarbeiten sowie durch die Anpassung des Hauptgebäudes an den Minergie-Standard. Die Genossenschaft setzt nun alles daran, die Mittelbeschaffung zu erhöhen, um die Finanzierung dieser Investition zu vervollständigen und so deren Nachhaltigkeit zu sichern. Der Aérodrome du Jura muss dieses Ziel vor Ende 2011 erreichen, um die Zukunft des jüngsten regionalen Flugplatzes in der Schweiz zu sichern. Der Aérodrome du Jura lanciert einen Aufruf zur Unterstützung, um seine finanzielle Basis zu stärken und eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, wissend um die Verbundenheit der Cockpit-Leser mit der Allgemeinen Luftfahrt und in der Überzeugung, dass die Luftfahrt für den Fortschritt des Landes unerlässlich ist. Sie sind herzlich eingeladen, den Aérodrome du Jura durch Zeichnung von Genossenschaftsanteilen oder mit einer Spende zu unterstützen. Die Genossenschaftsstatuten und die Anteilscheine sind unter www.aerojura.ch verfügbar. Der neue Flugplatz Jura in Bressaucourt (LSZQ) bedeutet die Zukunft eines open-sky Landes! Die Genossenschaft Flugplatz Jura dankt Ihnen im Voraus für Ihre wertvolle Unterstützung. 23 Business Aviation Data Sheet Bombardier Challenger 800/850 Um die Entwicklung des grössten Businessjets aus dem Hause Bombardier aufzuzeigen, muss man zurück in die frühen 1980er-Jahre, als Bombardier den Challenger 600 auf den Markt brachte. des CRJ100, respektive dem mit stärkeren Triebwerken ausgerüsteten CRJ200, wurde auch das Projekt einer Businessjetversion ins Leben gerufen. So wurde 1997 der Challenger 800 eingeführt, welcher exakt auf dem CRJ200 basiert, jedoch mit einer luxuriösen Kabine für 15–19 Passagiere ausgestattet ist. Acht Jahre später kam dann die Version des Challengers 850 auf den Markt, welcher über etwas weniger Reichweite zugunsten einer höheren Nutzlast verfügt. Neben den VIP-Versionen kann der Challenger 800/850 auch als Corporate Shuttle für 20–50 Passagiere ausgestattet werden, jedoch auf Kosten der Reichweite, welche bei der VIP-Version für transkontinentale Strecken reicht. Mittlerweile ist der Bau des CRJ200 als Maschine für den Liniendienst eingestellt worden und wird nur noch als Challenger 850 Version gebaut. BOMBARDIER CHALLENGER 800/850 Hersteller Typ Erstflug Länge Spannweite Höhe Max. Geschw. Reisegeschw. Besatzung Passagiere (Standard) Startstrecke Landestrecke Reichweite Triebwerke Hersteller Typ Website B Bombardier Aerospace Super Large Jet 26. Mai 1995 26,8 m 21,2 m 6,2 m 867 km/h 850 km/h 2 Piloten 15–19 1920 m 890 m 5500 km 2 General Electric GE CF34-3B1 (je 41 kN) www.bombardier.com Das Projekt wurde jedoch wieder verworfen, bis man sich zehn Jahre später daran machte, eine viel längere Variante des Challenger 600 auf den Markt zu bringen, den 50-plätzigen Bombardier CRJ100. Mit dem Erfolg Ian Lienhard Foto: Ian Lienhard ereits damals machten sich die Verantwortlichen beim kanadischen Flugzeughersteller Gedanken, den Challenger zu strecken, um in einer Normalbestuhlung Platz für 24 Passagiere zu haben. Der Challenger 800 der in Moskau beheimateten Premier Avia rollt in Zürich zum Start auf die Piste 28. General Aviation Cockpit 11 2011 Pilot Report VAN's RV-7A HB-YMT Foto: Christian Keller (RV-6A HB-YKD) 24 Ein kräftiger Westwind hat die Wolkenreste über dem Flugplatz Birrfeld weggeblasen. Mit Fotograf Christian Urwyler mache ich mich auf die Suche nach Bernhard Daenzer und seinem Eigenbau, der VAN's RV-7A. V or dem Hangar 5 treffen wir den hauptsächlichen Erbauer. Sein Flugzeug schwebt noch an einer raffinierten Aufhängevorrichtung an der Hangardecke über einer geparkten Piper Cub. Wir stellen uns vor, dann greift Beni zur elektrischen Kransteuerung. Er bugsiert die Maschine erst nach vorne, um sie sodann ausserhalb des Hangars sanft zu Boden gleiten zu lassen. Der Zweiplätzer wirkt klein und sehr kompakt. Mir fallen sofort die kurzen Tragflächen auf. «Sieht eher nach einer Rennmaschine als nach einem braven Schulflugzeug aus», bemerke ich. Beni grinst. «Allerdings, die RV-7A ist ein anspruchsvolles Flugzeug, bietet jedoch jede Menge Flugspass.» Das überrascht Christian und mich nicht, denn eine Flügelspannweite von 7,62 m, eine Fläche von 11,24 mµ und eine resultierende Flächenbelastung von 72,26 kg/mµ lassen doch einiges bezüglich Flugverhalten und Handling erahnen. «Sie ist akrotauglich und für zahlreiche Kunstflugfiguren zugelassen. Zudem sprintet sie mit über 160 Knoten (296 km/h) durch den Himmel, da bist du schneller als manche deutlich stärker motorisierte Maschine am Ziel», ergänzt der sichtlich stolze Pilot. Interessanter Eigenbau Der amerikanische Kit-Hersteller VAN’s Aircraft wurde bereits 1973 von Richard VanGrunsven gegründet. Am Firmensitz auf dem Aurora State Airport in Oregon werden zahlreiche ein- und zweisitzige Modelle als Kits für den Eigenbau produziert. Es sind ausschliesslich Tiefdecker in MonocoqueBauweise aus Aluminium, die als Experimental zugelassen werden. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren dank anerkannter Qualität und intensivem Support der Eigenbauer stark an Bedeutung in der Szene gewonnen. Dies unterstreicht auch die Tatsache, dass letztes Jahr in den USA jedes zweite neu registrierte einmotorige Kolbenflugzeug ein Experimental war, davon wiederum die Hälfte eine VAN's RV. Die Firma hat damit einen Marktanteil von 25% an der gesamten Flotte der Neuflugzeuge dieser Klasse in den USA erreicht; dies praktisch ohne grosse PR- und Marketingaktionen! Weltweit sind bereits 7300 Erstflüge von VAN's RV-Modellen bekannt. In der Schweiz sollen zurzeit über 30 Bausätze in Arbeit sein, zehn sind fertiggestellt und werden von ihren Erbauern geflogen. 2002 begegnete Beni bei der Basisausbildung zum Flugverkehrsleiter Alex Lich- tensteiger. Die beiden von der Fliegerei begeisterten Privatpiloten erkannten ihr gemeinsames Interesse an speziellen Flugzeugen. So beschlossen sie, ihr Projekt Eigenbau einer VAN's RV-7A zu starten. Fünf Jahre, so schätzten sie, sollte es bis zum Erstflug dauern. Obschon die beiden keine spezielle handwerkliche Erfahrung und mechanischen Kenntnnisse aufweisen konnten, war ihre Prognose ziemlich realistisch, denn nur wenige Monate nach dem gesetzten Fünfjahres-Ziel erhielt ihr Eigenbau die Zulassung als Experimental und die Immatrikulation HB-YMT. Digitale Welt im Cockpit Nun führt mich Beni für die Vorflugkontrolle rund ums Flugzeug. Die Maschine ist sehr schön gebaut, ihre sauber vernieteten Oberflächen glatt und makellos. Danach öffnet unser Demopilot die nach vorne klappbare, grosse Cockpithaube, um mir einen ersten Einblick ins Innere zu gewähren. Er sieht mich erwartungsvoll an. Ich steige auf den Flügel und kann es kaum glauben: Die Hotel Mike Tango ist ausgerüstet wie ein Airbus! Vier Bildschirme dominieren das grosse Instrumentenbrett. «Hier habe ich halt mein Flair für Avionik voll ausleben kön- Voll digitales Cockpit mit EFIS, Synthetic Vision, AOA Anstellwinkelanzeige, PocketFMS Moving Map, Antikollisionswarnung FLARM – fast wie in einem Airbus. nen», bemerkt Beni trocken. Tatsächlich: Nebst einem von ihm noch benutzerfreundlicher gestalteten Electronic Flight Information System EFIS von Advanced Flight Systems mit Synthetic Vision und Anstellwinkel-Anzeige AOA wurde auch ein PCbasiertes, auf einem 6,5” TFT Display dargestelltes Navigationssystem mit PocketFMS Moving Map eingebaut. Die User Interface Software wurde von Beni entwickelt. Und weil neben der navigatorischen Arbeit auch die Unterhaltung während der Flugreise nicht zu kurz kommen darf, steht zudem eine Sound-Anlage mit einer Sammlung unterschiedlichster Musik zur Verfügung. Um das Mass vollzumachen gibt es auch ein FLARM Antikollisions-Warngerät und einen Kohlenmonoxyd-Detektor! Nach einer kurzen Einführung in die Systeme nehme ich auf dem rechten Sitz des geräumigen Cockpits Platz und schnalle mich an. Mein Nachbar schaltet nun den Hauptschalter des digital gesteuerten elektrischen Systems Vertical Power VP200 ein. Dieses nutzt modernste Elektronik zur Steuerung und Überwachung aller elektrischen Komponenten. Mechanische Schalter und Sicherungen gehören beim Einsatz dieses Gerätes der Vergangenheit an. Das VP200 steuert die Stromversorgung der einzelnen Komponenten je nach Flugphase vom Triebwerkstart bis zur Landung und informiert kontinuierlich über den Zustand des Systems. Agiler Renner Nun gehen wir Punkt für Punkt der Checkliste durch, starten das Triebwerk, eine spezielle, qualitativ hoch stehende Version mit dem Namen Mattituck TMX-IO-360 und rollen zum Beginn der Piste 26. Die Maschine mit dem frei drehbaren Bugradfahrwerk lässt sich am Boden mittels Fussbremsen präzise und bequem steuern. Nach der Kontrolle vor dem Start erinnert mich Beni beim Abflug-Briefing nochmals an die wichtigsten Geschwindigkeiten: «Abheben bei 55, Anfangssteigflug mit 70, normaler Steigflug mit mindestens 85 KIAS, alles klar?» Ich nicke, dann melden wir per Funk unsere Absicht und rollen auf die Piste. «Vollgas, alle Anzeigen im grünen Bereich, Bremsen frei.» Die Beschleunigung der RV-7A zu spüren ist ein Erlebnis. Nach gut 200 Metern ist die Abhebegeschwindigkeit erreicht. Lift-off! Mit 70 KIAS (130 km/h) klettern wir in den blassblauen Himmel. Ein kurzer Blick nach draussen lässt mich fast erschauern: Wir hängen am Propeller, steigen mit unglaublich hohem Anstellwinkel nach oben, das Vario zeigt fast 2000 fpm (10,1 m/sec). Auf Voltenhöhe senken wir die Nase leicht, gehen mit angezeigten 85 kts (157 km/h) in den Reisesteigflug und verlassen Birrfeld über den Ausflug West. Anschliessend demonstriert mir mein Sitznachbar unterschiedliche Leistungseinstellungen und die daraus resultierenden Geschwindigkeiten: 164 KTAS (304 km/h) bei 75% und 140 KTAS (259 km/h) bei 50% Triebwerksleistung. Imposante Werte. Ich fliege Steilkurven und spüre die Kraft und Wendigkeit dieser Maschine, ihre direkten Reaktionen auf feinste Steuerausschläge und muss mich daran gewöhnen, dass sie präzise geflogen und kontinuierlich sauber ausgetrimmt werden will. Das ist definitiv ein Hochleistungsflugzeug und keine träge Kutsche! Ebenso direkt und klar, aber weder giftig noch problematisch, ist ihr Verhalten beim Strömungsabriss. Ob mit oder ohne Motorleistung und ohne oder mit ausgefahrenen Landeklappen: Das so genannte Buffeting, also die aerodynamisch bedingte Warnung vor dem Stall ist nicht sehr ausgeprägt und beim Abreissen der Strömung in einem Geschwindigkeitsbereich zwischen 49 KIAS (91 km/h) und 59 KIAS (109 km/h) kippt sie leicht nach vorne und zur Seite, doch kann der normale Flugzustand mit knappen Korrekturen sofort wieder hergestellt werden. Nach ausführlicher Demonstration der Flugeigenschaften zeigt uns das Navigationssystem den Kurs zu unserer Homebase Birrfeld. Wir fliegen wiederum via West ins Flugplatzsystem ein, melden overhead und sinken zügig auf die Volte für die Piste 26. Im Endanflug sind wir trotz voll ausgefahrenen Landeklappen zu hoch und gemäss AOA auch mit zu flachem Anstellwinkel zu schnell. So starten wir denn durch und fliegen nochmals eine Volte, was mir natürlich sehr gefällt! Nach der sauberen Landung rollen wir zur Abstellfläche und schliessen diesen Flug mit den üblichen Kontrollen ab. Etwas atemlos und fast benommen von diesem Erlebnis fällt es mir schwer, dieses einzigartige Flugzeug zu verlassen. Dass Beni in einigen Tagen damit zu einer dreiwöchigen Tour durch die griechischen Inseln aufbrechen kann, daran denke ich am liebsten gar nicht… Hansjürg Moser Foto: Christian Urwyler Foto: Christian Urwyler 25 Autor (links) und hauptsächlichster Erbauer Beni Daenzer nach dem Aussencheck. Die VAN's RV-7A im Datenspiegel Spannweite Länge Leergewicht Max. Gewicht Treibstoff Motor Propeller Info 7,62 m 6,198 m 529 kg 816,4 kg 159 l/42 US gal. AVGAS/MOGAS Mattituck TMX-IO-360 180+h.p. @ 2700 RPM Hartzell C2YR-1BFP/ F7497-2 Hydraulic constant speed www.flyvans.com General Aviation Cockpit 11 2011 I read you five! EASA Foto: zvg 26 die Mutter aller Willkür Dr. Rudolf Gerber, Präsident des Verbandes Schweizer Aviatik Journalisten SAJ. D ie European Aviation Safety Agency (EASA) tut, was sie will; manchmal zum Nutzen des sicheren Flugverkehrs, sehr oft aber zum Schaden der Allgemeinen Luftfahrt, der Basis des Fliegens schlechthin. Sie schert sich weder um die Vorgaben der EU-Kommission noch um die politischen Absichtserklärungen des EU-Parlamentes und reguliert drauf los, als ob es das Fliegen neu zu erfinden gäbe. Der letzte Coup gelang ihr am 31. August 2011 in der Kommission für Transport und Tourismus des EU-Parlamentes. Dieses relativ kleine Gremium entscheidet für die grosse Versammlung autonom über die Vorlagen der EASA. Diesmal über die Vorschriften für Lizenzen und gegen die Anerkennung von Lizenzen aus Drittstaaten ausserhalb der EASA. Die kleine Kommission hatte nur die Wahl, die ganze Vorlage mit allen vernünftigen und allen für die Luftfahrtindustrie schlechten Paragrafen unter grossem Zeitdruck zu schlucken oder als Ganzes zurückzuweisen. Dank einigen englischen Labour-Wendehälsen, die zuvor Verständnis für die Allgemeine Luftfahrt signalisiert hatten, vermochte die EASA mit 22 zu 16 Stimmen ihren Akt der reinen Willkür durchzudrücken. Das Resultat ist fatal: nirgends ein Gewinn an Sicherheit, ein paar Verletzungen der eigentlich für die EASA verbindlichen Basis-Regulierung der EU-Kommission, eine völlige Abkehr von der Resolution des EU-Parlamentes vom 3. Februar 2009 mit 35 Punkten zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung der Allgemeinenund der Geschäftsluftfahrt in Europa sowie ein herber Schlag gegen alle, die seit Jahrzehnten mit amerikanischen Lizenzen auf N-registrierten Flugzeugen sicher über dem alten Kontinent verkehren. Die kleine Hintertür, die erst noch aufgestossen werden muss, ist das zweite bilaterale Aviation Safety Abkommen zwischen Europa und den USA. Doch dafür wird mehr Zeit für Verhandlungen verstreichen als bis zum April 2014, dem Datum für die Implementierung der neuen EASA Regeln für die Lizenzen. Kein Wunder wird bereits deren zeitliche Verschiebung nach hinten diskutiert, was die Umstellungen der Ausbildungspläne in den Flugschulen keineswegs erleichtert. Neues Instrument Rating zum PPL Erfreulicheres dringt dagegen von der Front der Regulierung des Fliegens nach Instrumenten durch: Am 21. September 2011 hat die EASA einen Vorschlag zur Erleichterung der Bedingungen zum Erwerb der Instrumentenflugberechtigung für Privatpiloten veröffentlicht. Er wird wohl kaum auf Ablehnung stossen, denn seit Jahren wehren sich die Piloten von Flugzeugen mit Kolbenmotoren und Dienstgipfelhöhen um 6000 Meter gegen Ausbildungsstoffe wie die Handhabung von Mantelstromtriebwerken in grossen Höhen und Stratosphärenmeteorologie, der Airline Piloten wohl ansteht, aber im unteren Luftraum nur sinnlose Schikane bedeutet. Der leider noch nicht vollständige Abwurf von unnötigem Ballast führt immerhin zu Einsparungen an Aufwand und Geld beim Erwerb des Instrument Ratings (IR) zur Lizenz für Privatpiloten. Neu und als sinnvoller Einstieg wird ein En-route Instrument Rating (EIR) vorgeschlagen, das eine Angewöhnung an die besonderen Bedingungen des Navigierens in schwierigen Wetterlagen erlaubt. Flexible Intervalle für den Unterhalt Gleichzeitig mit der Öffnung hin zu einem verhältnismässigen Instrument Rating für Privatpiloten lenkt die EASA auch bei den Vorschriften für das Überholen von Motoren ein. Künftig sollen die von den Herstellern empfohlenen Intervalle nicht mehr ohne Spielraum bindend sein, sondern zweimal um je 20 Prozent überschritten werden können. Sicher wird dieser Spielraum technisch noch näher definiert. Doch entscheidend ist der Schritt in die richtige Richtung der vernünftig angewandten Flexibilität. Denn es macht keinen Sinn, einen technisch einwandfrei laufenden und gut unterhaltenen Motor nach rund 2000 Stunden einfach zum Alteisen zu werfen, nur weil die Hersteller gern neue verkaufen oder gebrauchte total überholen wollen. Die Flexibilität, die an diesen Beispielen für verhältnismässige und proportionale Lösungen beim Regulieren der Zivilluftfahrt sichtbar wird, stünde der EASA generell gut an. Und sie darf auch als Wink an die nationalen Luftfahrtbehörden verstanden werden, bei allem Streben nach grösstmöglicher Sicherheit das Augenmass nicht zu verlieren und vor allem sicherheitsrelevante Massnahmen von reinen Austrieben der Regulierungssucht zu unterscheiden. Hätte die EASA dies auch beim neuen Regelwerk für den Erwerb von Pilotenlizenzen bedacht, wäre es gar nicht erst zum unheilvollen Schlag gegen amerikanische Lizenzen und Zertifizierungen gekommen. Rudolf Gerber 27 Sennheiser S1 DIGITAL Fotos: mt Das Headset der Spitzenklasse Mit dem eben lancierten S1 DIGITAL Kopfhörer hat Sennheiser Massstäbe gesetzt. Für Piloten von ein- und zweimotorigen Propellermaschinen oder von Helikoptern ein Quantensprung. W ie oft hat der Schreibende nicht schon an seinen Headsets herumgemäkelt. Der Tragkomfort auf längeren Strecken, das Gewicht und – da nicht mehr der Jüngste und oft in nicht ganz leisen Maschinen unterwegs – die Hörbarkeit. Please say again. Das neue, lärmkompensierende S1 lässt mich alle bisherigen Vorbehalte vergessen. So macht «Hineinhören» wieder richtig Spass. Die technischen Details sind frappant. Neben dem vorzüglichen Geräuschunterdrückungsverfahren (Digital Adaptive NoiseGard) sind es der Tragkomfort (auch mit Brille) und die leichte Bedienbarkeit: Die Ohrpolster und der Anpressdruck sind einstellbar, eine eingebaute Höhenregulierung erleichtert die Sprachverständlichkeit, die Bluetooth Schnittstelle für Mobiltelefone und mp3-Player sind Komfort pur; Handy-Gespräche können über das S1 Headset auch ausserhalb des Cockpits geführt werden. Und bei Ausfall der Auch Rennpilot Don Vito Wypraechtiger setzt auf das neue S1 Headset. Hier in seinem «Scarlet Screamer» an den Reno Air Races. Stromversorgung arbeitet das Headset ganz einfach «passiv» weiter. Zusätzlich und wohl kein Wunder beim Sennheiser-Audio-Spezialisten der grossen TV- und Radiostationen: höchste Audio-Qualität auch beim Musikhören. Auf einen entspannten Flug! Max Ungricht Daniel Sennheiser, Chef der Sennheiser Innovation (Schweiz) AG mit Sitz im Technopark Zürich bei der europäischen Lancierung des S1 in «Tannkosh»: Das gute Feedback aus der Journalistenrunde scheint ihm die Sprache verschlagen zu haben. THE QUIET REVOLUTION S1 DIGITAL Erhältlich bei: Cumulus Pilotshop AG, GAC Zürich Airport, www.pilotshop.ch Christen Airtech AG, Airport Grenchen, www.christen-airtech.ch Rolf Lips, Aéroport régional Sion, Tel. 027 323 86 50 S1 Digital Aviatik Headset Das neue S1 DIGITAL General Aviation Headset wurde speziell für ein- und zweimotorige Propellermaschinen und Helikopter entwickelt und sichert zuverlässige Kommunikation, einfache Bedienung, höchste Audioqualität und Tragekomfort. Herzstück dieser technischen Innovation ist das neue Digital Adaptive NoiseGard-Geräuschunterdrückungsverfahren, das auf dem Gebiet der Lärmkompensation völlig neue Massstäbe setzt und den Traum vom Fliegen noch sicherer macht. Kombiniert mit innovativem Design, und Bluetooth®-Schnittstelle, wird das Hören und Sprechen über den Wolken zu einem unvergesslichen Erlebnis. Bleuel Electronic AG, CH 8103 Unterengstringen, [email protected], www.bleuel.ch 28 Cover Story Cockpit 11 2011 Die Gleichung: 120 Maschinen + Walliser Berge = eine sehr schöne Airshow ❶ ❷ Mit der Breitling Sion Airshow wurde fast nahtlos an die in guter Erinnerung verbliebene grosse Airshow 1997 angeknüpft und ein weiteres Luftfahrt-Highlight 2011 in der Westschweiz durchgeführt – die Romandie konnte sich nämlich dieses Jahr nicht über einen Airshow-Mangel beklagen. Ü ber 62 000 Besucher wurden an den drei Airshowtagen gezählt, nur der Regen am Wochenende verhinderte wohl die Hunderttausendergrenze. Dafür gab es Ablösungen wie noch selten zuvor gesehen – insbesondere Deasy mit seiner Hornet und die Rafale produzierten ihre eigenen Wolkengebilde. Gezeigt wurde von der Bleriot über Spitfire bis hin zu den Jetteams und dem Rocketman querbeet ein sehr gelungener Mix aus einem Jahrhundert Luftfahrt. Und zum Schmunzeln: Die Finanz- und Wirtschaftskrise bescherte uns ausserdem die wohl erste Werbung eines Erotik-/Amüsierbetriebes in einem offiziellen Airshow-Programmheft (Seite 65)… Cockpits Fotografen trotzten auch dieses Mal jeglichem Unwetter und brachten, wie üblich, hervorragende Bilder aus dem Wallis mit zurück. Die nächste Airshow in Sion ist für das Jahr 2015 geplant. 29 ❸ ❶ Der Hauptsponsor brachte sein Breitling Jet Team in die Walliser Berge. Foto: Sven Zimmermann ❷ Die Dakota der Battle of Britain Memorial Flight vor den beiden Wahrzeichen Sions, der Notre-Dame de Valère unten und der Burg Tourbillon oben. Foto: Sven Zimmermann ❸ Ältere Zuschauer fühlten sich beim Anblick der flammenden PC-21 zumindest ein bisschen an die Mirage-Zeiten mit SEPR und JATO erinnert – hervorragend vorgeflogen vom Pilatus Testpiloten Reto Aeschlimann. Foto: Sven Zimmermann ❹ Während Rafale und Gripen vor allem ihre Wendigkeit demonstrierten, begeisterte der Eurofighter (geflogen von Chris Worming) das Publikum mit seiner Kraft. Foto: Marco Zatta ❹ ❺ ❺ Als einziger der drei NKF-Kandidaten besitzt der Gripen nur ein Triebwerk – aber schon der Start ist spektakulär! Foto: Marco Zatta ❻ Hptm. Ralph «Deasy» Knittel versuchte am Samstag die Wolken mitzunehmen, bzw. zu vernichten. Foto: Sven Zimmermann ❻ ❼ ❼ ❼ Auch die vielen Piloten der schönen Oldtimerflugzeuge – hier die Supermarine Spitfire MK.XVI – gönnten sich nach der Arbeit sicherlich ein oder zwei Gläschen Walliser Wein. Foto: Marco Zatta ❽ Die französische Rafale war gleich im Doppelpack mit identischem Anstrich anwesend und beeindruckte mit einem sehr wendigen Display, geflogen von Cdt Michael Brocard. Beachte die Distanz Vorflügel – Flügel, ein richtiges Panoramafenster! Foto: Sven Zimmermann ❽ ❾ ❾ Die Breitling Wingwalkers frönen dem wohl ältesten Beruf für Frauen in der Luftfahrt. Foto: Björn Trotzki ❿ Die Midnight Hawks waren zum ersten Mal in der Schweiz. Foto: Sven Zimmermann weitere Bilder auf der nächsten Seite ❿ � 30 Cover Story Cockpit 11 2011 ❶ ❶ Die Tradition lebt weiter: 1997 flog die Swissair noch mit dem Jumbo Boeing 747-357M HB-IGC «Bern» ein paar attraktive Vorbeiflüge an der Sion Airshow, dieses Mal kurvte die DC-3C HB-ISB mit dem Swissair-Schriftzug zwischen den Bergen. Foto: Sven Zimmermann ❷ Treffen der Generationen – während die Blériot aus den Anfängen der Fliegerei ihre Runden dreht, bereitet sich die Fairchild 24W-41A (UC-61A) von 1943 auf ihre Demo vor. Foto: Manfred Jaggi ❸ Mesdames et Messieurs – on vous présente Les Bleus! Die Patrouille de France zeigte einmal mehr ihre Professionalität. Foto: Sven Zimmermann ❹ So richtiges Freiluftfeeling gibt es ausser mit Gleitschirm und Deltasegler nur noch mit der Blériot XI (Mikael Carlson). Foto: Manfred Jaggi ❺ Die Pilatus P-3-05 HB-RBP (ex A-835 der Luftwaffe) fliegt nun unter der Obhut der Associazione BP in Agno (TI). Foto: Marco Zatta ❷ ❹ ❺ ❸ 90x28 FASZINATION HELIKOPTER BB HELI ZÜRICH BB HELI www.cockpit.aero Ihr Spezialist für Rund und Taxiflüge Pilotenausbildung 044 814 00 14 www.bbheli.ch www.tecnamswiss.ch 31 16. Oldtimer Fliegertreffen auf der Hahnweide Nach fünf Vorbesitzern beim Sammler Peter Teichmann «gelandet». Die schöne P-51D Mustang G-SIJJ mit Baujahr 1944 ist in North Weald stationiert. Foto: Florian Friz Das Mekka der Oldtimerfreunde Stolze 384 Teilnehmer füllen die Teilnehmerliste des diesjährigen Fliegertreffens von Anfang September auf der Hahnweide. Die Besucher in ihren «normalen» Maschinen nicht mitgezählt. W er «A» wie Oldtimertreffen sagt, muss auch «B» wie Hahnweide sagen. Das grösste Oldie-Meeting auf dem europäischen Kontinent sucht seinesgleichen. Ein Querschnitt durch wirklich (fast) alles, was seit den 1930er-Jahren fliegt. Für die einen stehen die PS-starken Warbirds im Mittelpunkt, andere zählen die Doppeldecker. Und wieder andere benennen den freitäglichen Überflug von sechs Ju-52 als den wahren Höhepunkt: Augenweide, Ohrenweide – Hahnweide! Besucher aus der Schweiz Wie immer zieht es auch viele Schweizer mit ihren Flugzeugen auf die nahe Hahnweide. Das Wetter zu einem Hinflug war perfekt, erst am Sonntag zog eine üble Front von Westen herein – schnelles Handeln war angesagt! Zwar hatte das gleichzeitig terminierte AAA-Fly-in in Grenchen (siehe Cockpit 10/2011) die Schweizer Beteiligung etwas dezimiert. Mit der C 3605 von Stefan Longoni, den vier Ju-52 aus Dübendorf, dem Broussard von Lukas Schatzmann und der Bf 108 aus Lausanne waren aber einige ganz besondere Hingucker vor Ort. Natürlich fehlte die Morane von Daniel Koblet nicht; die P-2 von Ulrich Stefan, Herbi Allemann mit der in Bremgarten (D) stationierten Jak-11 sowie einige andere Piloten mit gepflegten Maschinen vertraten unser Land bei diesem gemütlichen Anlass. Trotz Grösse, 40 000 Zuschauer pilgerten vom Freitag bis Sonn- tag auf den Platz unter der Burg Teck, bleibt Raum und Zeit, um sich ausgiebig zu unterhalten. Geht man die Teilnehmerliste durch, so bleibt einem fast die Luft weg: über 20 Bücker 132/133, 15 Do 27, sieben Stieglitze, acht Stampe – und so weiter, und so fort… Natürlich fehlte auch die Me 262 aus Manching nicht, vom Schweizer EADS-Testpiloten Geri Krähenbühl so schön vorgeflogen wie noch nie! Er konnte allerdings seinen Weltkriegs-Jet nicht auf der kurzen Graspiste (600 m) landen. Auch andere – schwerere – Maschinen starteten und landeten entweder in Stuttgart oder flogen von ihrer Homebase an. Max Ungricht � 32 Cover Story Cockpit 11 2011 Die Waco YKS-6 ist das einzige originale Ambulanz-Flugzeug dieses Typs auf dem hiesigen Kontinent. Baujahr 1936. Im Jahr 1997 von den beiden Piloten Walter Eichhorn und Marwig Herzog quer durch den amerikanischen Kontinent zum Weitertransport per Container nach Europa überführt. Foto: Wolfgang Block Die Jak-11 D-FMAX (Baujahr 1954) von Herbi Allemann – einem der stets zahlreich anwesenden Schweizer Piloten – ist im deutschen Bremgarten stationiert. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Hochbetrieb – während die Junkers Ju-52 zur Landung ansetzt, ziehen zwei Messerschmidt Bf-108 Taifun, gefolgt von der Nord 1101 Noralpha, ihre Warteschlaufe. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Mitsubishi «Zero» – der aus einer North American AT-6B als «Zero» modifizierte Flieger stammt aus La Ferté Alais. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Die Jak-3UA – angetrieben von einem 1240 PS starken Alisson V-1710 Motor – verfügt zusätzlich über eine modernisierte Avionik.Die Maschine aus Bremgarten (D) wurde vom auch in der Schweiz bekannten Andy Bickmore vorgeflogen. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein 3400 PS über der Hahnweide! Die North American B-25J N6223C von Red Bull ist ein optischer und akustischer Genuss. Foto: Florian Friz 33 Augenweide, Ohrenweide – Hahnweide: Sechs Ju-52 im Verband – lange wurde diese Formation erwartet – in diesem Jahr hat es erstmals geklappt. Angeführt von der Ju der Deutschen Lufthansa Berlin Stiftung, dahinter die CASA aus Frankreich, gefolgt von vier Ju-Air Maschinen. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Messerschmitt Bf 108 Taifun zum Ersten: D-EBFW aus Bad Nauheim. Foto: Wolfgang Block Taifun zum Zweiten: HB-HEB, Pilot Edouard Schubert, Lausanne. Foto: Wolfgang Block Consolidated PBY-5A Catalina – eines der Highlights der diesjährigen Ausstellung. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Taifun zum Dritten: D-ELLM, aus Friedrichshafen. Foto: Wolfgang Block � 34 Cover Story Cockpit 11 2011 DC-3 aus der Sowjetunion: Die Lizunow Li-2P HA-LIX mit Baujahr 1949 fliegt für das ungarische Museum für Militärgeschichte. Foto: Florian Friz 67 Jahre alt und kein bisschen müde: Die Lockheed P-38 Lightning N25Y von Red Bull aus Salzburg. Foto: Florian Friz Nord N-2501F-3 Nordatlas – den traditionsreichen Transporter gab es nur in der Luft zu bestaunen. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Fels in der Brandung: Hans Puskeiler, Vorstand der Fliegergruppe Wolf Hirth e.V., ist verantwortlich für den stets faszinierenden Fliegeranlass. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein MEHR SICHERHEIT? Aero Insurance Service AG einfach kompetent zuverlŠ ssig kostensparend www.aero-insurance.ch Phone: +41 44 881 27 27 Fax: +41 44 881 27 28 35 Reno Air Races 2011 Don Vito Wypraechtiger immer schneller Foto: mt Klein und schnell: die «Scarlet Screamer» des Swiss Air Racing Teams. I m letzten Jahr debütierte der damals 29-Jährige mit dem «ORIS BIG CROWN AIR RACING TEAM» in Reno. Was als «Schnuppern» gedacht war, endete gleich mit einem famosen 2. Platz in der Formel-1-Kategorie und der Auszeichnung als «Rookie oft the Year». Sollte Vito auch dieses Jahr sein Ergebnis bestätigen? In dieser Kategorie sind Innovationen Programm. Ohne laufende Verbesserungen tritt man vor Ort, zusätzlich planten zwei Teilnehmer mit komplett neu entwickelten Flugzeugen an den Rennen teilzunehmen. Aerodynamik heisst das Zauberwort! Swiss Air Racing Team Um Vito eine langfristige Renn-Perspektive zu geben, wurde im Frühling dieses Jahres das Swiss Air Racing Team gegründet. Langfristigkeit heisst in diesem Kontext: den Sieger in Reno zu stellen! Das Team muss dafür die technischen Voraussetzungen schaffen (neues, revolutionäres Flugzeug) sowie den entsprechenden Finanzbedarf sicherstellen. Ein ehrgeiziges Ziel! Im Mittelpunkt der diesjährigen Teilnahme stand der erste Schritt auf der Zeitachse zu einem schnelleren Rennflugzeug: Daten sammeln. Mittels eingebauter Telemetrie wurden möglichst viele Parameter erfasst, um das Zusammenspiel von Motor, Aerodynamik, g-Belastungen sowie taktischem Fliegen (Linienwahl) zu erfassen. Diese Grundlagen dienen den Konstrukteuren und Aerodynamikern für das zukünftige Design. In diesem Foto: Olivier Monet Der Schweizer Rennpilot Vito Wypraechtiger bewies an den diesjährigen Reno Air Races, dass der letztjährige 2. Platz keine Zufallsleistung war. Dank gutem Material und exzellenten fliegerischen Leistungen kommt er der Spitze immer näher. Das abschliessende Finale fand allerdings nicht mehr statt – nach einem schweren Unfall in der Unlimited-Kategorie wurde die Veranstaltung abgebrochen. Don Vito Wyprächtiger im 3. Heat – alles stimmt, der Pilot ist bereit zum Finale. � Cockpit 11 2011 Foto: Olivier Monet Cover Story Foto: mt 36 Dank Hauptsponsor ORIS sowie RUAG, Sennheiser, Vosseler und der Textilstickerei Stone Well war der Trip in die USA überhaupt erst möglich. Und von Sponsor Cassidian wurde der Slogan «Nothing comes close» wörtlich in die tägliche Arbeit adaptiert. Die Unfallmaschine von Peter Leeward. Auf diesem Bild sind die relativ grossen Trimmklappen am Höhenruder gut zu erkennen. Foto: Olivier Monet Sport macht die Aerodynamik den Unterschied aus – und wie in der Formel 1 im Automobilsport können auch vom Airracing später Erkenntnisse in die Serie einfliessen. Die Kurzformel für den Rennsport ist einfach: bessere Aerodynamik = schneller. Umgesetzt für die Serie: bessere Aerodynamik = ökonomischer/ökologischer. Foto: Olivier Monet Zwar (noch) nicht besonders schnell, aber ein Exote in der hauptsächlich von P-51 Mustang dominierten Unlimited-Katergorie: die FockeWulf 190 von John Maloney. Foto: mt Im Feld der Doppeldecker hatte Tom Aberle mit seinem futuristisch anmutenden «Phantom» leichtes Spiel. Seine Konkurrenten fliegen hauptsächlich Pitts-Derivate, wenn auch zum Teil sehr stark motorisiert. Die deutschsprachige Fraktion des Teams: Von links Dave Oldani, Crew Chief, Vito Wypraechtiger und Peter Leitl, Bionic Suface Technologies (Oberflächentechnik). In den USA stiessen zusätzlich zwei einheimische Mechaniker sowie ein Propeller-Experte zum Team. Neuer Motor An Vitos Maschine wurden aus terminlichen Gründen für das diesjährige Rennen keine aerodynamischen Verbesserungen vorgenommen. Aber der kleine Renner bekam einen neuen Motor verpasst: Bereits drei Wochen vor Rennbeginn reiste der Pilot mit seinem Crew Chief Daniel Oldani nach Visalia in Kalifornien, wo Motorenpartner LyCon einen neuen Motor bereitgestellt hatte. Vitos langjährige Präsenz im Red Bull-Rennzirkus zahlt sich aus – sein Beziehungsnetzt ist gross; noch mehr: seine Kompetenz im und um den Rennsport wird allseits geschätzt. Ein kleiner Dämpfer erlitt die Vorausdelegation allerdings, als die neue Kraftquelle (Conti O-200) auf dem Prüfstand einen veritablen Motorschaden erlitt. Nun war Hektik angesagt, mit Nachtarbeit gelang es jedoch, einen zweiten Motor renntüchtig vorzubereiten. Obwohl die Konkurrenz nur kurze Blicke auf ihre Motoren werfen liess, kann davon ausgegangen werden, dass die Swiss Air Racing Team-Maschine die einzige ist, die mit elektronischer Zündung versehen war (erst seit diesem Jahr reglementarisch zugelassen). Diese Zündung auch im Rennen richtig abzustimmen, gelang im zweiten Trainings-«Heat». Zukunft als Herausforderung Trotz hervorragender Motorenleistung steht Vito Wypraechtiger in seinem schon älteren Scarlet Screamer (Casutt) technisch etwas zurück – was er durch fliegerische Bestleistungen kompensiert. Das bekam auch der letztjährige Sieger und diesjährige Favorit Steve Senegal (Endeavor) zu spüren, der in der Folge unerwartet viele Fehler machte. Die zwei angekündigten «Neukonstruktionen» erschienen nicht zur technischen Abnahme; es ist aber davon auszugehen, dass diese im kommenden Jahr rennbereit sind. Zirka elf Meilen Durschnittgeschwindigkeit trennen Wypraechtiger zurzeit von Senegal (251 Meilen). Betrachtet man die Designs der zukünftigen Konkurrenten, so muss das Ziel eines neuen Swiss Air Racing Team-Racers 275 Meilen sein. Eine ganz besondere Herausforderung für die Schweizer Innovations- und Technologiebranche, die es anzunehmen gilt! Unfall mit schweren Folgen Ein schwerer Unfall des sympathischen P-51D Piloten Jim Leeward (Galloping Ghost) im Gold-Heat 2A führte zum Abbruch des Ren- Foto: Olivier Monet Foto: Olivier Monet 37 Bijou in der Unlimited-Klasse: Brent Hisey mit seiner «Miss America». Die Maschine ist aber nicht nur schön, sondern auch schnell. Hisey fliegt jeweils in der schnellsten Gruppe um Plätze. Curt Brown (L-29 «Viper») hält seit 2010 mit 543 mph den Geschwindigkeitsrekord bei den Jets. nens. Noch am Abend zuvor hatten wir an der Bar des Mannschaftshotels Scherze ausgetauscht. Dem erfahrenen Renn- und AirshowPiloten ist offensichtlich das Wegbrechen einer Trimmfläche zum Verhängnis geworden. Jim crashte mit grosser Geschwindigkeit auf das Vorfeld, die weggeschleuderten Wrackteile wirkten verheerend. Zwar kein wirklich typischer Reno-Unfall (ein Ereignis dieser Art kann sich auch an «normalen» Airshows ereignen), aber ein besonders trauriger ganz bestimmt. Die diesjährigen Rennen waren auch ein wenig ein Spiegel der wirtschaftlichen Lage der USA. Die Teilnehmerfelder in der Sports- und Fomula-One-Kategorie waren weniger zahlreich und die ganz grossen Sponsoren (z. B. beim Unlimited-Favoriten Straga) standen etwas abseits. Max Ungricht Das Swiss Air Racing Team sucht einen kreativen, rennbegeisterten und talentierten Webmaster (Volunteer). Bitte melden Sie sich beim Team Director, Max Ungricht: [email protected]. Anzeigenschluss Cockpit-Ausgabe Dezember 2011: Take off – click in ! 14. November 2011 www.cockpit.aero 38 Helicopter Cockpit 11 2011 SHA Inside Kampf gegen die Vorschriftenflut! Swiss Helicopter Association www.sha-swiss.ch Interview mit Nationalrat Rudolf Joder, Präsident SHA Foto: zvg Cockpit: Herr Nationalrat Joder, als Präsident der Swiss Helicopter Association haben Sie im Cockpit während den letzten sechs Jahren oft gegen neue Auflagen und Gebühren in der Helikopterfliegerei Stellung bezogen. Waren Ihre Aufrufe erfolgreich? Rudolf Joder: In der Politik reicht es nicht, Aufrufe zu machen. Die Medien sind sicher hilfreich, eine gewisse Publizität für eine Problematik zu erhalten, und damit eine breitere ÖffentlichRudolf Joder, Nationalrat, keit zu sensibilisieren. Zur erfolgreichen Präsident Swiss Helicop- Durchsetzung der Anliegen allerdings ist ter Association der tägliche Einsatz auf allen Ebenen erforderlich. Dazu gehört der Dialog mit den verschiedenen Anspruchsgruppen, den Vertretern der staatlichen Organe und der Kontakt mit dem Bundesrat. Verantwortung zu übernehmen. Allerdings ist eine Abnahme der Toleranz festzustellen. Wir schaffen immer mehr Gesetze, welche die Bewegungsfreiheit einschränken. Dies ist nachteilig, weil damit die Eigeninitiative und die innovativen Ideen immer mehr verloren gehen. Diese Lähmung darf nicht Überhand nehmen. Kann die Gesellschaft etwas gegen diese Entwicklung unternehmen? Gibt es überhaupt ein Gegenmittel? Wir sind eine Demokratie. In dieser Staatsform hat der Staat dem Bürger zu dienen und nicht umgekehrt. Die Politik und das Parlament müssen durch die Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden. Es ist Aufgabe des Parlamentes als Gesetzgeber, die Vorgaben für die Verwaltung zu bestimmen und nicht umgekehrt. Dazu gehört in erster Priorität die Eindämmung der Vorschriftenflut. Interview: Max Ungricht Der Gesetzgeber als Kostentreiber? Das ist in der Tat so, aber nicht nur in unserer Branche. Vorschriften und Kontrollsysteme müssen vereinfacht werden, nur so lässt sich der administrative Aufwand eindämmen. Die KMUs tragen den grössten Teil zur Wertschöpfung und zur Beschäftigung in unserem Land bei. Sie sind innovativ, qualitätsbewusst, geografisch verteilt und entwickeln sich organisch weiter, ohne dass sie eine to-big-tofail-Problematik für unser Land bilden. Mit anderen Worten: Sie sind das gesunde Rückgrat unserer Volkswirtschaft. Es ist wichtig, dass wir die Gesunden nicht noch stärker belasten, bis diese auch krank sind. Die Politik muss für bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und die KMUs sorgen. Der Staat als Krankmacher? Man kann das so sehen, ja. Noch dominieren in der Schweiz Werte wie Eigenverantwortung und die Bereitschaft, im eigenen Umfeld Foto: Samuel Sommer Helikopterbetriebe sind KMUs. Wie gehen diese mit der Flut von Auflagen und Gesetzen um, mit welcher die Luftfahrt konfrontiert ist? Unsere Mitglieder haben zwischen fünf und über 100 Mitarbeiter. Mit ihren Basen sind sie regional verankert, sind aber national und auch international tätig, also typische KMUs. Wir mussten feststellen, dass sich der administrative Aufwand und die Gebühren von 2005 (100%) bis 2010 auf 250% erhöht haben. Ein Teil dieser Kosten muss notgedrungen auf die Kunden der Branche überwälzt werden. Die Arbeitsfliegerei ist in unserer heterogenen Topografie von höchster Bedeutung. Ohne vernünftige Rahmenbedingungen für die Heli-Unternehmungen ist die schweizweite Versorgung gefährdet. Nationalrat Rudolf Joder setzt sich als Präsident der Swiss Helicopter Association mit Nachdruck für nachhaltige Rahmenbedingungen der Verbandsmitglieder ein. 39 MD 369FF HB-ZYM bei einem Flug in den Alpen. Foto: Robert Stokmaier Heli-Focus Heli «Yankee Mike» E ine seltene Paarung! Zwei McDonnell Helikopter tragen das Callsign «Yankee Mike», beide sind im September 2011 aktuell in der Schweiz registriert und beide gehören dem gleichen Besitzer. Der MD 369E HB-XYM wurde 1992 von Fuchs Helikopter in der Schweiz eingetragen. Nach der Löschung im Juni 1995 war die Maschine als HA-MSN vorgesehen, wurde aber im Januar 1997 erneut in der Schweiz MSN; Wiedereintrag: 24. Januar 1997, Eigentümer & Halter: Fuchs Robert; Handänderung: 21. April 1998, neuer Eigentümer & Halter: Border-X GmbH. HB-ZYM McDonnell 369FF (530F); S/N 0178FF; B/J 2011; vorher: N4290C; Eintrag: 18. August 2011, Eigentümer & Halter: Border-X GmbH. Markus Herzig, www.SwissHeli.com Foto: Markus Herzig Foto: Markus Herzig registriert. Seit gut 13 Jahren fliegt die HBXYM bei der Border-X GmbH. Nun wurde dieser Helikopter durch den ersten MD 530F in der Schweiz, der HB-ZYM ersetzt. Der neue MD369FF mit dem Marketingnamen MD 530F hat eine state-of-the-art Avionik mit einem Garmin G500H Flight Display und ein 650 shp Rolls Royce 250-C30 Triebwerk. Im Vergleich zur MD 369E hat der MD 369FF ein um acht Inch verlängertes Heckrohr und längere Heckrotorblätter, um eine erhöhte Schubkraft und eine bessere Richtungssteuerung in grossen Höhen zu bieten. Die beiden Helikopter im Detail: HB-XYM McDonnell 369E (500E); S/N 0461E; B/J 1991; Eintrag: 24. Januar 1992, Eigentümer & Halter: Fuchs Robert; Löschung: 12. Juni 1995; neues MD 369E HB-XYM auf dem Flughafen Grenchen. Kennzeichen: HA- Die markante Silhouette der MD 369E. 40 Nikon Wettbewerb Cockpit 11 2011 Nikon-Cockpit Fotowettbewerb Die weiteren Gewinner! Plätze 9–15 9 Dominic Maurer, Langenthal, F/A-18C, Swiss Hornet Solo Display, Koksijde B, 560 mm, 1/400 Sek. bei Blende 8, ISO 100. 10 Damian Amstutz, Luzern, Patrouille Suisse, Verkehrshaus Luzern 2011, 18 mm, 1/800 Sek. bei Blende 3,5, ISO 100. 11 Jürg Frey, Sarnen, F/A-18C, Axalp 2009, 540 mm, 1/250 Sek. bei Blende 4,5. 41 12 Hans Bosshart, Wil SG, Airbus A340, Zürich-Kloten 2011, 135 mm, 1/1600 Sek. bei Blende 6,3, ISO 250. 13 Sandro Mederle, Oberglatt, Airbus A380, Zürich-Kloten 2010, 24 mm, 1/500 Sek. bei Blende 6,3, ISO 250. 15 Friedemann Dürrschnabel, Schopfheim (D), Boeing 737 (Winglet Airbus A319), 200 mm, 1/190 Sek. bei Blende 5,6, ISO 100. 14 Fausto Trabucchi, Urdorf, Patrouille Suisse, Dübendorf 2007, 300 mm, 1/1000 Sek. bei Blende 8, ISO 200. Als Rega-Gönner geniessen Sie Vorteile. Rufen Sie an: 0844 834 844, oder besuchen Sie unsere Website: www.rega.ch Ausstellung Oskar Bider’s Nieuport 23 C-1 Ausstellung und Dokumentation der Entstehung einer Nieuport 23 C-1 in der Biderbaracke in Langenbruck BL, der Heimatgemeinde von Oskar Bider. Gezeigt werden neben dem sich im Bau befindlichen Flugzeug auch Bücher, Fotos, Bilder und Pläne. Ab 15:00 Uhr wird der legendäre Spielfilm „Bider der Flieger“ aus dem Jahre 1941 gezeigt. Ort: Öffnungszeiten: Eintritt: Weitere Infos: Bider-Baracke, Schöntalstrasse, 4438 Langenbruck BL Jeden ersten Sonntag im Monat von 14:00 – 17:00 Uhr Erwachsene CHF 5.00, Kinder CHF 2.00 www.nieuport.ch und www.langenbruck.ch Besichtigung für Gruppen ausserhalb der Öffnungszeiten: Tel. 079 744 66 63. History Cockpit 11 2011 Katzenjammer wegen «Schräger Musik» Foto: Swiss Air Force Center Staffelkommandant Wilhelm Johnen landete diese Bf 110 in den frühen Morgenstunden des 28. April 1944 in Dübendorf. Das Geschwaderkennzeichen C9+EN ersetzte die ursprünglichen, auf der Taktstrasse der Gothaer Waggonfabrik AG angebrachten Überführungskennzeichen KK+JH. Bf 110 Nachtjäger in der Schweiz (2) Ein hochgeheimes Radargerät, gepaart mit einer revolutionären Bewaffnung und Bordkanonen «engineered in Switzerland»: Die in Dübendorf internierte Messerschmitt Bf 110 G-4/R8/B2 besass durchaus Potenzial zu einer Wunderwaffe des Dritten Reiches. E s war eine Erfahrung der eher unangenehmen Art, als Pilot Oberleutnant Wilhelm Johnen, Radarspezialist Leutnant Joachim Kamprath und Waffentechniker Oberfeldwebel Paul Mahle in die Karabiner-Läufe wehrhafter Schweizer Soldaten blickten. In den frühen Morgenstunden des 28. April 1944 landete das Trio in blanker Unwissenheit ihren mit sensitiver Waffentechnik nur so strotzenden Nachtjäger auf dem Dübendorfer Militärflugplatz. Die Angehörigen der 5. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 5 (5./NJG 5) waren wenige Stunden zuvor von ihrem Einsatzhorst Hagenau im Elsass gestartet, um einer Armada von nicht weniger als 264 britischen Bombern die Stirn zu bieten. Diese Flotte schickte sich eben an, Friedrichshafen dem Erdboden gleich zu machen. Bei ihrem Schlag gegen die Rüstungsmetropole am Bodensee büsste das Bomber Command 17 ihrer Flugzeuge ein, darunter drei Lancaster über der Schweiz. «Ein Geschenk des Führers» In seinem in den frühen Nachkriegsjahren erschienen Buch «Duell unter den Sternen» beschrieb Wilhelm Johnen den Ab- Foto: Swiss Air Force Center 42 Beeindruckende Buchhaltung auf dem Seitenleitwerk: An Wilhelm Johnens Machine waren insgesamt 17 Abschussmarkierungen aufgepinselt. Es handelte sich dabei ausnahmslos um britische Bomber, die zwischen März 1942 und Februar 1944 Opfer des Staffelkommandanten geworden sind. 43 Das revolutionäre Waffensystem mit der Bezeichnung Rüstsatz 8 trug den Übernamen «Schräge Musik» und spielte dabei auf die Installation der Kanonen an. Diese waren im Besatzungsraum in einem Winkel von 70 Grad nach vorne feuernd eingebaut. Zum Einsatz gelangten zwei 20 mm MG FF Bordkanonen, welche die Zürcher Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon in den Zwischenkriegsjahren entwickelte. Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall-Borsig fertigte die Waffe ab 1935 in Lizenz. Insgesamt vier Munitionstrommeln mit je 60 Schuss speisten die beiden MGs, die sich wegen ihrer geringen Lauflänge von lediglich 82,2 cm besonders gut zum Einbau im engen Cockpitbereich des MesserschmittNachtjägers eigneten. Leistungsausweis am Seitenleitwerk Bei der in der Schweiz gelandeten Bf 110 mit der Werknummer 740 055 handelte es sich um einen praktisch brandneuen Nachtjäger, der bei der Gothaer Waggonfabrik AG in Gotha (Thürigen) vom Band rollte. Das Reichsluftfahrtsministerium (RLM) teilte der mit zwei 300-Liter-Zusatztanks ausgerüsteten Messerschmitt das Stammkennzeichen KK+JH zu. Die für Überführungsflüge zu den Kampfeinheiten gebräuchliche Markierung war auf dem Rumpf sowie den Tragflächenunterseiten aufgemalt. Nach der Ankunft bei der 5./NJG 5 erhielt die Maschine das Verbandskennzeichen C9+EN aufgemalt. Bevor Oberleutnant Wilhelm Johnen sein neues Schlachtross zum ersten Mal gen Messerschmitt Nachtjäger in der Schweiz Mit der ersten Bf 110 G-4 (Werknummer 5538) machte Leutnant Bruno Lange wegen Treibstoffmangels am Cras de Coeuve bei Pruntrut Bruch. Der mit dem temporären Überführungskennzeichen VQ+KL versehene, frisch reparierte Nachtjäger befand sich am 6. Februar 1944 auf einem Verlegungsflug von Gütersloh nach Mainz-Finthen, wo die Bf 110 G-4 der 1. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 6 (I./NJG 6) hätte zugeteilt werden sollen. Das fehlende Senderteil des FuG 202 verhinderte eine Erprobung des Bordradars in der Schweiz. Am 15. März 1944 landete die von Oberfeldwebel Helmut Treynogga gegen britische Bomberströme angesetzte Bf 110 G-4/B2 (Werknummer 5547) des Nachtjagdgeschwaders 6 in Dübendorf, womit die Eidgenossen erstmals in den Besitz eines intakten FuG 202 kamen. Während Johnens Messerschmitt am 17. Mai 1944 in Flammen aufging, wartete die Schrottpresse erst nach Kriegsende auf die beiden anderen Bf 110 G-4 Nachtjäger. sta Foto: Martin Kyburz Bereits vor der Internierung von Johnens streng geheimem Nachtjäger war der Typ den Eidgenossen bekannt. Im Frühjahr 1944 landeten zwei Bf 110 G-4 irrtümlicherweise in der Schweiz. Beide Maschinen waren mit dem weit weniger sensitiven FuG 202 Lichtenstein BC Bordradar ausgerüstet und wiesen zudem keine «Schräge Musik» als Sonder-Bewaffnung auf. Aus diesem Grund verlangte das Dritte Reich nicht die Zerstörung auf neutralem Boden, wie das mit Johnens Maschine der Fall war. Leutnant Bruno Lange machte am 6. Februar 1944 mit dieser für das Nachtjagdgeschwader 6 bestimmten Bf 110 G-4 am Cras de Coeuve bei Pruntrut Bruch. Streng gehütetes Geheimnis Zum Zeitpunkt der Landung von Johnens Bf 110 G-4 in der Schweiz war das FuG 220 Lichtenstein SN-2 Bordradar eines der best gehütetsten Geheimnisse der deutschen Luftwaffe. Das von Telefun- Charakteristisches Merkmal des FuG 220 ken entwickelte Lichtenstein SN-2 BorGerät zur Feinerdradars war das am fassung gegneri- Bug angebrachte Anscher Bomber ar- tennengeweih. beitete auf einer Frequenz von 97 Megahertz und war gegen das WindowStörsystem der Briten resistent, welches das Vorgängermuster FuG 202 lahm legte. Die Einsatzdistanz lag zwischen 100 und 500 Metern. Die ersten Lichtenstein SN-2 kamen ab Ende 1943 zum Einsatz und bedingten eine gegenüber dem FuG 202 vergrösserte Antennenanlage am Bug. Das FuG 220 verblieb bis Kriegsende in Produktion, wobei Telefunken das Gerät laufend verbesserte. sta Foto: EADS via Hans-Ulrich Willbold schuss einer Lancaster über Frankreich sowie den Versuch, einem weiteren Bomber den Garaus zu machen. Bei der wilden Kurblerei in stockdunkler Nacht verlor die Besatzung die Orientierung und schoss bei bedenklich leer werdenden Treibstofftanks Notsignale – worauf die Schweizer Fliegertruppe in Dübendorf die Hindernisbeleuchtung einschaltete. Dies war sozusagen die Ouvertüre zu einem diplomatischen Seilziehen zwischen dem Dritten Reich und den Eidgenossen, das am 17. Mai 1944 mit der Zerstörung des hochgeheimen Nachtjägers gipfelte (siehe Ausgabe 10/2011). Beim kurz nach der Landung angesetzten Verhör durch Offiziere des Schweizer Nachrichtendienstes ritt der 23-jährige Oberleutnant Johnen die Kanonenkugel des Lügenbarons von Münchhausen: So berichtete der Staffelkommandant allen Ernstes, dass sein Flugzeug ein Geschenk des Führers sei und die weisse Marmorierung der Tarnung von Wintereinsätzen her rühre. Neben dem streng geheimen FuG 220 Lichtenstein SN-2b Bordradar (siehe Kasten) wartete die in Dübendorf internierte Bf 110 G-4/R8/B2 mit einer weiteren Besonderheit auf: ihrer raffinierten Bewaffnung, der es der Besatzung erlaubte, den feindlichen Bomber unterfliegend aufs Korn zu nehmen – und mit einem kurzen Feuerstoss die Treibstofftanks in Brand zu schiessen. Bei diesem Angriffsverfahren nahm sich der Nachtjäger geschickt aus dem Wirkungskreis des gegnerischen Abwehrfeuers. den nächtlichen Himmel ritt, liess er seine Buchhaltung erledigen: Sein Bordwart pinselte 17 Balken auf das Seitenleitwerk. Dies als Zeichen der Luftsiege, die der Staffelkommandant zwischen März 1942 und Februar 1944 mit anderen Flugzeugen als Angehöriger des NJG 1 und NJG 5 erzielte. Der unfreiwillige Abstecher in die Schweiz tat Johnens Karriere keinen Abbruch. Nach dem Austausch mit ebenfalls internierten Briten kehrte er Ende Mai 1944 zu seiner Einheit zurück. Das Nachtjagd-As erhielt am 29. Oktober 1944 das Ritterkreuz – einer der höchsten Tapferkeitsauszeichnungen des Dritten Reiches – zugesprochen. Der Gruppenkommandeur beendete den Zweiten Weltkrieg mit 34 Luftsiegen auf seinem Konto als Kommandant des mehrheitlich über Ungarn operierenden NJG 6. Johnen verstarb am 7. Februar 2002 in Überlingen am Bodensee. Hans-Heiri Stapfer Verfasser und Redaktion bedanken sich beim Swiss Air Force Center in Dübendorf, dem Schweizerischen Bundesarchiv, der Deutschen Dienststelle (WASt), Gerhard Stemmer, Willi Vrielink, Thomas Hitchcock sowie EADS und Hans-Ulrich Willbold für die Überlassung von Dokumenten und Fotos. 44 History Cockpit 11 2011 Vor 25 Jahren im Cockpit… D as Heft vom November 1986 beginnt mit einem fünfseitigen Bericht über eines der schönsten Flugzeuge, das je gebaut wurde: Die Lockheed (Super) Constellation. Und natürlich flogen vor 25 Jahren auch noch einige wenige Connies, so in den USA, in der Dominikanischen Republik und (vermutlich) bei der indischen Luftwaffe. In einer Auflistung fasst Chefredaktor Dr. Ulrich Haller die Aktivitäten von Boeing im Jahr 1986 zusammen. Interessant daran ist aus heutiger Sicht hauptsächlich die Beschreibung des Typs 7J7, einem Mittelstreckenpassagierflugzeug mit Mantelstromtriebwerken, das gegen den Airbus A320 hätte antreten sollen. Der Konjunktiv im vorhergehenden Satz sagt schon alles: der 7J7 kam nicht über die Planungsphase hinaus. Auch Redaktions-Kollege Hans-Heiri Stapfer durfte in diesem Heft ran. Auf vier Seiten berichtet er unter dem Titel «Axis Sallies» von erbeuteten B-17 Bombern, die von den Deutschen eingesetzt wurden – und unter den alliierten Piloten für nicht wenig Verwirrung sorgten… Auf zwei Seiten werden attraktive DC-1-Fotos abgebildet; dieser zweiseitige Fotobericht rundet die Ausgabe vor 25 Jahren sehr gelungen ab. mt Titelbild: Lockheed Constellation 45 Staffeln der Welt Wandlungen – die Farbgebung des Breitling Jet Teams Der Leader des Breitling Jet Teams, Jaques Bothelin, hält vermutlich den Weltrekord im Wechsel der Farbgebung seiner Flugzeuge. Khalifa (Colmar 2002). I m Verlauf seiner Karriere (Cockpit 5, 6/2006) waren es SIAI Marchetti SF-260 und Pilatus PC-7 in den Farben der Sponsoren Martini, Apache, ECCO und ADECCO. Den Wechsel auf die Aero L-39C «Albatros» ermöglichte «Khalifa Airways». Der 11. September 2001 hatte finanzielle Probleme dieses Sponsors zur Folge. Seinen Ausstieg zum Ende des Jahres 2002 nutzte die Firma Breitling zu einem längerfristigen Engagement. Seit der Saison 2003 bereichert das Breitling Jet Team die Airshowszene. Im Jahr 2003 zeigten die L-39C noch den, vom Apache-Team bekannten Indianerkopf am Leitwerk. In der Saison 2005 erschienen die blauen Breitling Jets mit einer stilisierten Fünferformation von L-39 am Seitenleitwerk. Im Jahr 2008 war es dann erstmals der Schriftzug Breitling und eine Ziffer, welche die Position der Maschine in der Formation markiert. Im aktuellen Design hat die Grundfarbe von blau nach grau gewechselt. Der Schriftzug und die Ziffern sind gewachsen und deutlich moderner gestaltet. Das Programm der sieben L-39C bietet reichlich Formationswechsel und Opposites. Spektakulär der Brake mit Flares zum Abschluss. Werner Baier Quellen Text- und Bildarchive des Autors ES-YLP auf dem Rollweg nach der Vorführung (Rivolto 2005). ES-YLS Landung nach der Vorführung (Fairford 2008). Fotos: Werner Baier ES-YLF auf dem Vorfeld (Colmar 2002). In Zeltweg war dieses Jahr leider der wolkige Hintergrund nicht ideal für die Fotografen. Beim RIAT in Fairford waren Flares nicht erlaubt. Dafür gab es die wohl einmalige Passage zusammen mit den vier Breitling Wings. Der erste Vorbeiflug dieser vier Stearman Doppeldecker mit Wingwalkern wurde «gekrönt» durch die sieben L-39C des Jet Teams. Sie passierten zeitgleich in etwas grösserer Höhe die Haupttribüne. Die Piloten sind, mit Ausnahme von Jacques Bothelin, vormalige Mitglieder der Patrouille de France. Aktuell fliegen für das Team: Jacques Bothelin, Bernard Charbonnel, Christophe Deketelaere, Philippe Laloix, Patrick Marchand, Francois Ponsont und Frédéric Schwebel. ES-YLX auf dem Rollweg nach der Vorführung (Zeltweg 2011). Breitling Jet Team in Delta-Formation (Rivolto 2005). News Cockpit 11 2011 Air France-KLM bestellt Flugzeuge bei Airbus und Boeing Trotz seiner finanziell angeschlagenen Lage hat Air France-KLM den grössten Auftrag seiner Geschichte abgegeben, gleichzeitig aber die Auslieferung in die Zukunft gestreckt. Das Unternehmen bestellte je 25 Langstreckenmaschinen vom Typ Airbus A350 sowie Boeing 787. Zudem wurden Optionen über weitere 60 Flugzeuge platziert, 35 Maschinen bei Airbus und nur 25 bei Boeing. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 12 Milliarden Dollar. Die Auslieferung der ersten Boeing-Maschinen soll 2016 beginnen, zwei Jahre später folgen die Airbus A350. Bei der Motorenausstattung hat sich Air France-KLM bei Airbus für die Triebwerke Trent XWB von RollsRoyce entschieden, die Ausrüstung der Boeing 787 soll erst später beschlossen werden. RM Alitalia übernimmt E190 Embraer hat den ersten von fünf bestellten Embraer 190 an Alitalia ausgeliefert. Dieses Flugzeug wird von Air Lease Corporation geleast und ist Teil einer im März vom italienischen Carrier getätigten Bestellung, die zudem 15 kleinere E175 umfasst. Die E190 sind mit 100 Sitzen in einer Klasse ausgestattet und sollen in erster Linie ab Rom-Fiumicino, den beiden Mailänder Flughäfen, Turin, Venedig, Neapel und Catania auf Inland- und Europastrecken zum Einsatz kommen. ts Turkish Airlines bestellt 35 Boeing 737 Turkish Airlines hat Mitte September die Bestellung von weiteren 20 Boeing 737-800 sowie fünfzehn 737900ER bekannt gegeben. Die Maschinen werden mit dem Sky Interior ausgerüstet sein. Je zwei Einheiten der beiden Versionen werden bereits im November und Dezember zur Flotte stossen. AM Qantas mit grösstem Auftrag der australischen Luftfahrtgeschichte Qantas und Airbus haben einen Vertrag für 110 Flugzeuge der A320 Familie abgeschlossen. Damit plant die Airline, ihre Flottenerneuerung und -erweiterung in den kommenden Jahren weiter voranzutreiben. Der Festauftrag für 78 A320neo und 32 A320 ist der grösste Einzelauftrag der australischen Luftfahrtgeschichte und folgt dem bereits im August unterzeichneten Vorvertrag. Airbus hat bereits über 7900 Festbestellungen für die A320-Familie verbucht. Über 4790 dieser Flugzeuge sind bereits ausgeliefert und fliegen bei mehr als 330 Kunden und Betreibern in aller Welt. Der A320neo bietet bis zu 950 km mehr Reichweite bzw. eine zwei Tonnen höhere Nutzlast. Für die A320neo werden folgende Triebwerkstypen angeboten: das LEAP-X von CFM International und das PurePower PW1100G von Pratt & Whitney. Qantas wird die Entscheidung über den Triebwerkstyp zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. Seit Einführung der A320neo im Dezember 2010 vor zehn Monaten hat Airbus für dieses Modell bereits 1245 Bestellungen und Kaufabsichtserklärungen entgegengenommen. mt Russischer Grossauftrag für 737 Die russische UTAir hat eine Order für 40 Boeing 737NG aufgegeben. Die Bestellung umfasst sieben 737-900ER und 33 737-800. Alle Flugzeuge werden mit dem neuen Sky Interior von Boeing ausgerüstet. Der Auftrag war bereits an der vergangenen Paris Air Show angekündigt worden. ts Neue Bestellungen für ATR 72 Die ATR 72 erfreut sich zunehmender Beliebtheit: So haben die dänische Leasinggesellschaft Nordic Aviation Capital (NAC) zehn ATR 72-600 sowie zwei ATR 72-500 (plus zehn Optionen für die -600) und die amerikanische Air Lease Corporation (ALC) zwei 72-600 bestellt. Das dänische Unternehmen hatte bereits am Pariser Aérosalon eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Im Fall von ALC handelt es sich um eine Umwandlung von zwei von zehn im vergangenen Jahr festgelegten Optionen. NAC ist mit 170 Flugzeugen der weltweit grösste Leasinggeber von Turboprops, davon sind inklusive dem jetzt bekannt gegebenen Auftrag 103 ATRMaschinen. ts Embraer hat 800. E-Jet ausgeliefert Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer hat am 20. September den 800. E-Jet ausgeliefert. Die in den Farben der China Southern Air lackierte E-190 ist von der chinesischen CDB Leasing angemietet worden. Mit der Auslieferung hat der drittgrösste Hersteller von Verkehrsflugzeugen innerhalb von 11 Monaten 100 E-Jets produziert. AM Qatar Airways-Flotte wächst auf 100 Flugzeuge an Qatar Airways hat einen weiteren Meilenstein in der nur 14-jährigen Unternehmensgeschichte erreicht: Die Airline nahm am vergangenen Sonntag das 100. Flugzeug der Flotte entgegen, eine Boeing 777-200LR. Die Fluggesellschaft mit Sitz in Doha, die in diesem Jahr im renommierten Skytrax-Ranking zur Airline des Jahres 2011 ausgezeichnet wurde, betreibt derzeit insgesamt 27 Langstreckenflugzeuge vom Typ Boeing 777 sowie ver- Bild: Boeing 46 schiedene Airbus-Flugzeuge der Typen A320, A330 und A340. Qatar Airways hat weitere 13 Boeing 777 bestellt. mt Bombardier fährt CRJ-Produktion zurück Angesichts der schleppenden Bestelleingänge für die Canadair-RegionalJet-Familie hat Bombardier beschlossen, ab Anfang nächsten Jahres die Produktionsrate für dieses Muster zu reduzieren. Arbeitsplätze seien keine gefährdet, sagte das Unternehmen. Für das laufende Jahr rechnet Bombardier weiterhin mit etwa 90 Flugzeugauslieferungen. ts Lufthansa kauft zwei weitere A380 Der Aufsichtsrat der deutschen Lufthansa hat beschlossen, für den Konzern 12 zusätzliche Flugzeuge zur Auslieferung ab 2012 zu beschaffen. Im Einzelnen handelt es sich um zwei A380, einen A330-300, vier A320 sowie fünf Embraer 195. Die Bestellung hat einen Wert von rund einer Milliarde Euro gemäss Listenpreis. Die A380 und der A330 sollen kurzfristig bei der Lufthansa Passage eingesetzt werden, die Embraer-Jets sind für Air Dolomiti, Lufthansas Regionalpartner in Italien, bestimmt. ts Avianca bestellt A330-200F Avianca hat bei Airbus vier Vollfrachter des Typs A330-200F in Auftrag gegeben. Die Maschinen werden von der Tochtergesellschaft Tampa Cargo eingesetzt werden. Noch nicht festgelegt hat sich das kolumbianische Unternehmen auf den Antriebstyp. Gemäss Listenpreis hat der Auftrag einen Gesamtwert von 814 Millionen US-Dollar. Mit der Bestellung erhöht sich die Zahl der bestellten A330-200F auf insgesamt 61 Einheiten. AM Q400 für Luxair Beim Mitte August angekündigten Auftrag für vier Dash 8-Q400NextGen handelt es sich um eine Bestellung von Luxair. Zu jenem Zeitpunkt war die Bestellung von Hersteller Bombardier einem nicht genannten Kunden zugeschrieben worden. Der Deal beinhaltet zudem Optionen für vier weitere Flugzeuge desselben Typs. ts Cessna lanciert Citation M2 Cessna ersetzt die aus der Produktion genommene Citation CJ1+ durch das neu lancierte Modell Citation M2, das einschliesslich Copilotensitz für acht Passagiere ausgelegt sein wird. Die aus der CJ1+ weiterentwickelte M2 wird im Cockpit mit dem Garmin G3000 ausgestattet sein und serienmässig über einen GFC-700 Autopiloten von Garmin, TAWS B, TCAS1, XM-Wetter, Garmin Wetterradar und ADS-B out verfügen. Als Antrieb sind zwei Williams FJ44 Triebwerke mit FADEC Steuerung vorgesehen. Das maximale Startgewicht wird mit 4850 Kilogramm, die Reichweite mit 1300 NM und der Einführungspreis mit 4,195 Millionen US-Dollar angegeben. Nach den Planvorgaben soll der erste Prototyp im ersten Quartal 2012 abheben. Die Indienststellung ist für das dritte Quartal 2013 vorgesehen. AM Neue iPad™ und iPhone™ Applikationen für PC-12 Piloten Pilatus hat die Entwicklung eines Apps für das Apple iOS Betriebssystem abgeschlossen. Das so genannte «Aircraft Flight Manual» (AFM) läuft auf dem iPad sowie dem iPhone und ist ab sofort kostenlos im Apple Store verfügbar. Das iPad wurde kürzlich von der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA für den Betrieb im Cockpit zugelassen. Pilatus Piloten können einfach Gewichts-, Schwerpunkts- sowie Flugleistungsberechnungen entsprechend ihren spezifischen PC-12 Modellen durchführen. Auch Seitenwindkomponenten können in die Berechnung integriert werden. Die Berechnungsergebnisse können archiviert oder zu einem «Dispatch Center» gesendet werden. Pilatus hat bereits seit längerer Zeit Versionen für Palm™ und Windows Mobile™ Geräte verfügbar. Eine Android™-Version befindet sich derzeit in Entwicklung und wird voraussichtlich im Frühjahr 2012 veröffentlicht. pm Polnischer Investor kauft Ostfriesische Lufttransport-GmbH (OLT) Ende August hat die polnische Amber Gold die im norddeutschen Emden beheimatete OLT gekauft. Die Regional-Airline war durch den Wegfall des lukrativen Airbus-Werksverkehrs von Hamburg nach Toulouse in wirtschaftliche Turbulenzen geraten. Der neue Eigentümer will den Standort Bremen stärken und das Streckennetz ausweiten. Wie vom neuen Geschäftsführer Krzysztof Wicherek verlautete, will man für den Ausbau des Regional-Streckennetzes vor allem die guten Kontakte der OLT zur Swiss und SAS nutzen. Mit einer zusätzlichen Verbindung montags bis freitags nach Zürich profitiert auch die Schweiz davon. Der Seebäderflug auf die Nordseeinseln Borkum und Helgoland soll zum Jahresende in eine eigene Gesellschaft der AG-Ems Gruppe ausgegliedert werden. gz 47 China Airlines ist offiziell als 15. Mitglied in den Airlineverbund SkyTeam aufgenommen worden. Das taiwanesische Flugunternehmen führt täglich 224 Flüge zu 80 Destinationen durch. Neu in die Allianz eingebracht hat die vom dichten europäischen Flugnetz profitierende China Airlines die neuen Flugdestinationen Okinawa und Miyazaki in Japan sowie Surabaya in Indonesien. Nach Taiwan werden es im nächsten Jahr Garuda Indonesia, Saudi Arabian Airlines, Aerolineas Argentinas und Middle East Airlines sein, die für den Beitritt vorgesehen sind. AM Flughafen Bern-Belp mit Passagierrekord Der September 2011 hat dem Flughafen Bern-Belp einen neuen Passagierrekord bei weniger Flugbewegungen beschert. Insgesamt 26 449 Passagiere haben im September den Flughafen Bern-Belp genutzt. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Gleichzeitig haben die Flugbewegungen um 7% von 6297 im September 2010 auf 5875 Flugbewegungen im September 2011 abgenommen (-7%). pd RUAG: 30 Jahre führender Bombardier Service in Europa Als autorisiertes Service Center bietet RUAG auf dem Munich Executive Airport in Oberpfaffenhofen seit 30 Jahren ein One-Stop-Shop-Netzwerk von höchster Qualität. An der Jubiläums- Bild: RUAG China Airlines in SkyTeam aufgenommen feier wurde auch die neue Kundenlounge vorgestellt. Diese, teilweise in Form einer luxuriös ausgestatteten Flugzeugkabine, bietet den Kunden Komfort bei allfälligen Wartezeiten. pd SR Technics baut Stellen ab SR Technics (SRT) plant, am Standort Zürich zwischen 200 und 250 Stellen abzubauen. Dies entspricht zwischen sieben und neun Prozent der Zürcher Belegschaft. Weltweit arbeiten rund 3500 Menschen für SRT. Als Gründe nennt der Schweizer MRO-Betrieb im Besitz der Mubadala Development Company aus Abu Dhabi die Frankenstärke, den tiefen Dollar und die schwierigen Marktbedingungen. Die grosse Mehrheit der Verträge werde in US-Dollar abgeschlossen, teilte das Unternehmen mit. Zudem habe der starke Schweizer Franken das allgemeine Kostenniveau in die Höhe getrieben. Welche Arbeitsbereiche vom Stellenabbau genau betroffen seien und wann mit der Reduktion der Belegschaft begonnen werde, könne noch nicht gesagt werden, sagte Pressesprecherin Karin Freyenmuth. Zunächst würden Gespräche mit den Gewerkschaften geführt, Ende Oktober wisse man mehr. Laut SRT wird Zürich aber weiterhin eine wichtige Rolle innerhalb des globalen Netzwerks von Mubadala spielen. ts ERA-Auszeichnungen Die European Regions Airline Association (ERA) hat an ihrer diesjährigen Generalversammlung in Rom wiederum regionale Fluggesellschaften für besondere Verdienste ausgezeichnet. Der Gold Award ging – bereits zum fünften Mal – an Air Nostrum. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Entschlossenheit des spanischen Carriers, seine Flottenerneuerung trotz schwie- riger wirtschaftlicher Umstände im Heimmarkt und wachsender Konkurrenz durch Hochgeschwindigkeitszüge und Niedrigpreisairlines voranzutreiben. Die silberne Auszeichnung holte sich die norwegische Wideroe, der es letztes Jahr gelungen war, ihren CO²Ausstoss um 4000 Tonnen zu senken. Zudem zeichnete sie sich durch eine sehr hohe Pünktlichkeit trotz schwieriger operationeller Bedingungen aus. SATA Air Açores, der einzige Anbieter von öffentlichen Verkehrsverbindungen auf dem Inselarchipel, errang Bronze. ts SR Technic und Air Europa verlängern Zusammenarbeit SR Technics und die spanische Air Europa haben ihre seit 20 Jahren bestehende Geschäftsbeziehung vertraglich um weitere vier Jahre bis 2017 verlängert. Fixiert wurden unter anderem der Komponentenaustausch, Wartung und Reparatur sowie Logistikdienstleistungen für die Modelle Airbus A330, Boeing 767 und 737-800. Die spanische Airline hat damit Zugang zu Dienstleistungen wie Pooling und Management von Komponenten wie Hilfstriebwerken und Line Replaceable Units für Triebwerke. AM Cockpit-Rabatt Cockpit-Abonnenten erhalten 8% Spezialrabatt auf allen Bestellungen! 48 HB-Register Cockpit 11 2011 Schweizerisches Luftfahrzeugregister 1. bis 30. September 2011 Eintragungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 30.09.2011 29.09.2011 29.09.2011 30.09.2011 HB-2475 HB-5533 HB-5550 HB-AEO Lange E1 Antares Alisport Silent 2 Targa Pipistrel Taurus Dornier 328-100 68E52 2049 094T503 3061 2011 2011 2011 1996 Winterthur Winterthur Mollis Bern-Belp 13.09.2011 13.09.2011 13.09.2011 29.09.2011 29.09.2011 27.09.2011 16.09.2011 16.09.2011 16.09.2011 15.09.2011 12.09.2011 HB-FRQ12 HB-FRS12 HB-FRU12 HB-FRW12 HB-FRX12 HB-GPN HB-HXN HB-HXO HB-HXP HB-KMC HB-LZR Pilatus PC-12/47E Pilatus PC-12/47E Pilatus PC-12/47E Pilatus PC-12/47E Pilatus PC-12/47E Raytheon B36TC Pilatus PC-21 Pilatus PC-21 Pilatus PC-21 Cirrus SR22 Diamond DA 42 1313 1315 1317 1319 1320 EA-682 141 142 143 3095 42.342 2011 2011 2011 2011 2011 2001 2011 2011 2011 2008 2008 09.09.2011 26.09.2011 HB-PRL HB-VPG Piper PA-28-161 Embraer EMB-505 2842292 2007 50500068 2011 29.09.2011 23.09.2011 HB-YPS HB-ZNG Gyrotec DF02 Eurocopter EC 120 B 007-V 1434 2010 2006 08.09.2011 HB-ZTM Eurocopter AS 350 B2 3816 2004 Leutenegger Simon, Winterthur Hiltbrunner Hans, Winterthur Walt Thomas, Lichtensteig Centaurium Aviation AG/ Skywork Airlines AG, Belp Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Streit Daniel, La Ferrière Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Bituphon AG, Appenzell Fliegerschule St. Gallen Altenrhein AG, Altenrhein ASFG Wangen-Lachen, Lachen SZ Baruna AG/Jet Aviation Business Jets AG, Kloten Straub Peter, Näfels Noog GmbH/Air Grischa Helikopter AG, Untervaz Kunert Aircraft Asset GbR/ Mountain Flyers 80 Ltd., Belp Buochs Buochs Buochs Buochs Buochs Les Eplatures Buochs Buochs Buochs St. Gallen-Altenrhein St. Gallen-Altenrhein Wangen-Lachen Zürich Mollis Untervaz Bern-Belp Löschungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 13.09.2011 13.09.2011 01.09.2011 HB-1394 HB-1458 HB-EPL Astir CS 77 Astir CS 77 P.66B Oscar 150 1687 1812 39 1978 1979 1972 Yverdon-les-Bains Yverdon-les-Bains Ausland 22.09.2011 14.09.2011 13.09.2011 20.09.2011 29.09.2011 27.09.2011 27.09.2011 27.09.2011 01.09.2011 23.09.2011 HB-FQU12 HB-FRD12 HB-FRN12 HB-FRO12 HB-HKA HB-HXK HB-HXL HB-HXM HB-OZI HB-QHN Pilatus PC-12/47E Pilatus PC-12/47E Pilatus PC-12/47E Pilatus PC-12/47E Do 27 Q-5 Pilatus PC-21 Pilatus PC-21 Pilatus PC-21 PA-28R-180 Fire Balloons G 36/24 1290 1301 1310 1311 2062 138 139 140 28R-30769 977 2011 2011 2011 2011 1962 2011 2011 2011 1968 2002 30.09.2011 HB-SDE DA 40 D D4.112 2004 22.09.2011 HB-VNS 560XL 560-5209 2001 30.09.2011 HB-VNV LR 60 179 2000 Air-Club d’Yverdon-les-Bains, Yverdon-les-Bains Air-Club d’Yverdon-les-Bains, Yverdon-les-Bains GSE Global Sourcing and Engineering Inh. D. Tanno, Chur Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Sentimental Journey Sàrl, Bex Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Di Floriano Gianni, St-Légier Gschwendtner Walter/Ballonsport-Club Emil Messner, Sattel Groupement de Vol à Moteur Lausanne, Lausanne BNP Parisbas Leasing Solutions Suisse SA/ Skylux SA, Yverdon-les-Bains AIP Alumaximum, Intellectual Properties Ltd./ Premium Jet AG, Zürich Buochs Buochs Buochs Buochs Bex Buochs Buochs Buochs Lausanne-La Blécherette Hinwil Lausanne-La Blécherette Genève-Cointrin Zürich 49 Löschung: Der Partenavia P.66B Oscar 150 HB-EPL wurde nach knapp 40 Jahren gelöscht. Von diesem italienischen Flugzeug wurden in verschiedenen Versionen 312 Exemplare gebaut, die meisten davon für den italienischen Aeroclub. Die gelöschte Maschine mit Baujahr 1972 war am 8. Dezember des gleichen Jahres im Schweizer Luftfahrzeugregister eingetragen worden. Löschung: Die gelöschte Diamond Aircraft DA 40 D Diamond Star HB-SDE ist mit einem Thielert Centurion Dieselmotor von 135 PS (99 kW) ausgerüstet, der einen Dreiblatt-Verstellpropeller antreibt. Der moderne Vierplätzer ist zu einem grossen Teil aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff aufgebaut. Löschung: Der Piper PA-28R-180 HB-OZI gehört zur grossen Piper Cherokee-Familie, die seit 1960 gebaut wird. Bis heute sind mehr als 32 000 Cherokee-Flugzeuge in verschiedenen Varianten ausgeliefert worden. Die gelöschte Maschine wurde 1968 fabrikneu importiert und im Oktober im Luftfahrzeugregister eingetragen. Löschung: Am letzten Tag im September wurde die Cessna 560XL Citation Excel HB-VNS gelöscht. Der für sieben Sitze zugelassene Businessjet war während knapp neun Jahren im Schweizer Register eingetragen. Handänderungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 13.09.2011 HB-1081 Elfe 17 6/39 1975 Schaffhausen 27.09.2011 HB-CRY Ce 175 55915 1959 14.09.2011 27.09.2011 HB-CSE HB-FVF Ce F172H PC-12/47E 0329 1071 1966 2008 02.09.2011 30.09.2011 22.09.2011 HB-GEA HB-IHX HB-IYR Be 95-55 A320-214 Avro 146-RJ100 TC-64 942 E3382 1961 1999 2001 26.09.2011 01.09.2011 27.09.2011 HB-JMB HB-PAW HB-QLT A340-313 PA-18 «150» AS 105 GD 545 18-8192 0042 2003 1963 2006 29.09.2011 HB-VOE Ce 525A 525-0017 2001 28.09.2011 HB-VOL Ce 525A 525A-0341 2007 06.09.2011 22.09.2011 HB-ZBP HB-ZMH 269C EC 120B 230184 1661 Bissig Alois/Segelfluggruppe Randen, Schaffhausen AeroCare AG/Flieger-Schule Hausen am Albis, Hausen am Albis Fazlija Naim, Sion MondoBiotech Europe SA/Aero Locarno SA, Gordola Contreras Cecilia, Epalinges Edelweiss Air AG, Zürich Triangle Regional Aircraft Leasing Ltd./ Swiss European Air Lines AG, Basel Swiss International Air Lines Ltd., Basel Boschung Alfred, Epagny New7Wonders-Stiftung/ Ballongruppe Schweiz, Wolfwil BNP Parisbas Leasing Solutions Suisse SA/ Speedwings Business SA, Fribourg Speedwings Executive SA/ Speedwings Business SA, Fribourg Stoll Andreas, Riken AG Own-A-Heli AG/Airport Helicopter AHB AG, Neudorf 1973 2011 St. Gallen-Altenrhein Sion Locarno Bern-Belp Zürich Zürich Zürich Yverdon-les-Bains Wolfwil Genève-Cointrin Genève-Cointrin Pfaffnau Bern-Belp 50 Gallery Cockpit 11 2011 Genf: Das neuste von Privatair gemanagte Flugzeug ist diese Boeing 737-306 HB-JJB (ex PH-BTE KLM). Das Flugzeug wurde Mitte August in Shannon in den Farben von Equatorial Congo Airlines ausgeliefert. Foto: Jean-Luc Altherr Zürich: British Aerospace BAe-146-200 der WDL Aviation – das 1974 gegründete Flugunternehmen betreibt neben der BAe-146 die Modelle Learjet 55 und Fokker F-27. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Basel: Seit Ende August trägt die Boeing B737-800 D-AHFK der TUIfly das Logo des deutschen Fussballvereins Hannover 96. In Basel war die Maschine damit erstmals am 24.September zu sehen. Foto: Dennis Thomsen Genf: Die russische Severstal Air Company aus Tscherepowez operiert eine Flotte von fünf Yakowlew 40 sowie diese kürzlich erworbene Canadair CRJ-200LR RA-67230. Foto: Jean-Luc Altherr Genf: Die Antonow 148-100B UR-NTA wurde zwei Jahre von der AeroSvit Ukrainian Airlines operiert, nun fliegt sie für den nationalen Carrier Ukraine International Airlines. Das Flugzeug war im September mehrere Male in Genf. Foto: Jean-Luc Altherr 51 Basel: Das neue Flaggschiff der Regierungsflotte Weissrusslands. Die Boeing B737-800 EW-001PA weilt öfters zu Wartungsarbeiten bei Lufthansatechnik auf dem EuroAirport. Foto: Dennis Thomsen Zürich: Gulfstream G450 HB-JUS der Swiss Jet – das in Samedan domizilierte Unternehmen führt in seiner Angebotspalette Business Jets, Helikopter sowie Flächen- und Segelflugzeuge. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Basel: Für das EM Qualifikationsspiel gegen die Schweiz am 6. September in Basel reiste die bulgarische Fussballnationalmannschaft mit dem Airbus A319-111 LZ-AOB der bulgarischen Luftwaffe an. Foto: Dennis Thomsen Genf: Die Präsidentenmaschine Nigers, eine Boeing 737-2N9C, 5U-BAG, besuchte Genf bereits 1985 einmal. 26 Jahre später zeigt sich das Flugzeug in einem neuen Outfit. Foto: Jean-Luc Altherr Zürich: Der Turkish Airlines Cargo Airbus A310-304F TC-JCT trägt auf der linken Rumpfseite eine Aufschrift, die auf die türkische Hilfe für Somalia hinweist. Foto: Jean-Luc Altherr Report Cockpit 11 2011 Else Haugk (1889–1973) Die erste Schweizer Fliegerin und Pilotin Else Haugk als Flugschülerin 1914. Als ich vor 30 Jahren meinen ersten «Tilgenkamp» (Die Geschichte der Schweizerischen Luftfahrt, Band II, S. 237) bekam, fiel mir das Bild einer jungen Fliegerin auf – einer klassischen Schönheit – welches mich sofort faszinierte. Ich wollte gern mehr über sie wissen, konnte jedoch nirgends etwas in Erfahrung bringen. S o geriet das Bild mit den Jahren in den Hintergrund. Erst als mir Hans-Ruedi Dubler letztes Jahr erzählte, dass er hier auch schon ohne grossen Erfolg recherchiert hatte, nahm ich den «Ball» wieder auf und präsentiere nun die ersten Ergebnisse. Ja, es hat sie wirklich gegeben – die erste Schweizer Fliegerin! Else Haugk, geboren am 10.6.1889 in Zürich, entstammte einer angesehenen Schweizer Kaufmannsfamilie. Ihr Vater (Theodor Haugk) war gebürtiger Münchner und heiratete nach Zürich (Elise Brandstetter). Der um sieben Jahre ältere Bruder von Else, Otto, ergriff ebenfalls den Beruf des Kaufmanns und lebte noch bis ins hohe Alter in Zürich, ebenso wie die um sieben Jahre jüngere Schwester. Else war ein aufgewecktes, resolutes Kind, interessierte sich für fast alles, besonders für Technik, Literatur und die Malerei. Sie besuchte die höhere Mädchenoberschule in München und nahm Malunterricht bei dem berühmten Maler Adolf Hölzel in Dachau. Ebenso war sie Schülerin von Ferdinand Hodler in Zürich, dem berühmten Schweizer Maler des Symbolismus und Jugendstils. Als 1912 in Konstanz der II. Zuverlässigkeitsflug am Oberrhein (Prinz-HeinrichFlug) stattfand, war es von Zürich aus nur ein Sprung zu dieser Veranstaltung. Else war so fasziniert von dem was sie dort sah, dass der Entschluss Fliegerin zu werden, für sie feststand. Hier traf sie auch zum ersten Mal ihren späteren Mann, Oberstleutnant Freiherr Martin von Oldershausen, der zum Präsidium der Südwestgruppe des Deutschen Luftfahrer-Verbandes gehörte und der mit der Organisation des Wettbewerbes betraut war. Dieser schlug ihr Ansinnen, Pilotin zu werden zwar nicht ab, er signalisierte ihr, dass er hierfür nicht die richtige Adresse sei, vermittelte sie jedoch nach Hamburg zu den Hanseatischen Flugzeugwerken von Karl Caspar. Angegliedert war diesem Flugzeugwerk eine zivile Flugschule, bei der Karl Caspar als Fluglehrer tätig war. Hansa-Taube. Mit diesem Flugzeug legte Else Haugk 1914 ihre Flugprüfung ab. Fotos: zvg Archiv Blumenthal 52 Hansa-Taube der «Centrale für Aviatik» (Karl Caspar) in Hamburg. Auch mit diesem Typ ist Else Haugk geflogen. Bereits 1914 brevetiert Ende 1913/Anfang 1914 begann sie nun eifrig zu schulen und erfüllte am 11. Mai 1914 die Voraussetzungen für das Schweizer Brevet. Else Haugk wurde damit die erste Schweizer Pilotin! Der Schweizer Aeroclub verlieh ihr die Piloten-Nr. 48. Kurze Zeit später legte sie auf Hansa-Taube in Hamburg die Prüfung für den Deutschen Pilotenschein ab. Die Zeitschrift «Der Flugsport» schrieb in seiner Juliausgabe von 1914 (Heft 14 Seite 600): «Fräulein Else Haugk, wohnhaft Hamburg Fuhlsbüttel, geb. 10. Juni 1889 in Zürich, hat am 6.6.1914 auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel die Berechtigung für das Flugführer-Zeugnis für Eindecker (Hansa-Taube) erhalten. Sie erhielt die Nummer 785 des Deutschen Luftfahrerverbandes.» Bis August 1914 unternahm Else viele Flüge in Norddeutschland. So ist es durchaus denkbar, dass sie auch Hellmuth Hirth gekannt hat, der als Chefpilot von Rumpler bei den Kieler-Flugwochen oder in Warnemünde beim Wasserflugwettbewerb im Juli/August 1914 teilnahm. Er seinerseits war der Fluglehrer der ersten deutschen Fliegerin Melli Beese gewesen. Die Pläne für eine fliegerische Zukunft von Else wurden durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges jäh zunichte gemacht. Der Kontakt zu den früheren Freunden und Fliegern 53 blieb jedoch bestehen. Im Krieg war Else Haugk nach Schulung zur Krankenpflegerin als Krankenschwester tätig. Sie hatte im Krankenhaus in Hamburg sowie im Feldlazarett in Brandenburg natürlich auch verwundete Flieger zu pflegen. Während des Krieges traf sie in Köln Martin von Oldershausen wieder. Seine erste Frau verstarb im Juli 1917. Ein Jahr später, am 5. Juni 1918, heiratete er Else. Martin von Oldershausen war inzwischen zum Chef des Generalstabes der Armeeabteilung A ernannt worden, hatte den «Pour le Mérite» und im März 1918 dazu das Eichenlaub bekommen. Else (damals 29 Jahre alt) hatte keine leichte Aufgabe, da ihr Mann zwei Töchter mit in die Ehe brachte. Zusammen mit ihrem Mann hatte sie dann zwei Söhne: Hans Felch von Oldershausen (später Professor und Chefarzt in Friedrichshafen) und Bernhard von Oldershausen (ein Jahr jünger), der jedoch im September 1943 im Krieg umkam. Er war Adjudant von Phillip von Boeselager, der zum inneren Kreis der Widerstandsgruppe des 20. Juni gehörte und das Attentat auf Adolf Hitler vorbereitete. Fliegerische Pause Das Leben von Else war von vielen Schicksalsschlägen begleitet. Als man in jungen Jahren bei ihrem ältesten Sohn ein orthopädisches Leiden feststellte, versuchte sie durch Massnahmen wie Gymnastik und Badekuren Linderung für ihn zu schaffen. Hier waren auch Auslandsaufenthalte angesagt. Als es 1924 mit der Fliegerei wieder aufwärts ging, verstarb ihr Ehemann und noch einmal wurde ihr Verlangen, fliegerisch Fuss zu fassen, durchkreuzt. Finanziell ging es ihr sehr schlecht und sie musste sich durch Näharbeit in Zürich über Wasser halten. Ihr Sohn machte jedoch als Mediziner Karriere und wanderte nach dem Zweiten Weltkrieg nach Chile aus. Else war in den Jahren 1952/1953 ebenfalls in Chile, nahm sofort Kontakt mit chilenischen Fliegern auf und flog sodann endlich wieder aktiv. Von Concepcion aus unternahm sie viele Flüge nach Südchile (Patagonien). Hier in den chilenischen Anden konnte sie endlich wieder ihre fliegerische Sehnsucht erfüllen. Mitte der 1950er-Jahre kehrte sie wieder nach Deutschland zurück. Nach Aufenthalten in Berlin, Hamburg, Lippoldsberg, Tübingen und Friedrichshafen (bedingt durch den beruflichen Werdegangs ihres Sohnes) fing sie wieder mit der Malerei an. Sie verbrachte ihren Lebensabend in Frauenalb im Schwarzwald. In diesen Jahren besuchte sie noch sehr oft alte Freunde in ihrer Schweizer Heimat, so zum Beispiel Walter Dollfus, der von 1924 bis 1954 verantwortlicher Redakteur der Aero Revue war. Auch hatte sie Kontakt zur Gemeinschaft der «Alten Adler» (Vereinigung der Pioniere der Deutschen Fliegerei). Eine besondere Freude machte ihr ihr Sohn, als er die Qualifikation zum Fliegerarzt erwarb und diese Tätigkeit auch bis ins hohe Alter ausübte. Else (Haugk) von Oldershausen verstarb in Frauenalb im Schwarzwald am 6. Dezember 1973. Dr. Stefan Blumenthal Ich möchte an dieser Stelle meinen Dank Herrn Hans-Ruedi Dubler aussprechen, der mich ermutigte, diesen Artikel zu schreiben sowie Renate von Oldershausen (Schwiegertochter), die mir in dankenswerterweise Auskunft über Else gab. Else Haugk in den 1930er-Jahren. Unten: Brief von Else Haugk an Dr. Dollfuss (1967). 54 Letzte Seite Cockpit 11 2011 Events Foto: Georg Mader Foto: Wolfgang Block Wettbewerb Flugzeuge der Welt Schweiz Diesen Monat heisst es: Wer erkennt dieses Flugzeug? Senden Sie Ihre Antwort bitte an folgende Adresse: [email protected]. Einsendeschluss: 20. November 2011. Bitte fügen Sie Ihrem Mail Ihre vollständige Adresse bei. Dem Gewinner winkt ein Cockpit-Kalender 2012 seiner Wahl. Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Die richtigen Einsendungen werden in der Januar-Ausgabe publiziert. Viel Spass und Erfolg! Auflösung Wettbewerb September Die richtige Antwort lautet: SEPECAT/HAL Jaguar. Richtig geantwortet haben: Markus Arnold, 5734 Reinach; Christoph Barbisch, 8877 Murg; Marc Bischoff, 8457 Humlikon; Hansueli Blaser, 3076 Worb; Wolfgang Borer, 4242 Laufen; Domizio Bühring, 6992 Vernate; Jürg Dorninger, 8488 Turbenthal; Pierre Dufour, 1400 Yverdon-les-Bains; Manfred Heiniger, 8637 Laupen ZH; Niklaus Hofer, 3504 Oberhünigen; Gerhard Jöhr, 3052 Zollikofen; Erwin Kälin, 8844 Euthal; Thomas Keusch, 5607 Hägglingen; Bruno Knecht, 3714 Frutigen; Sascha Kohler, 4914 Roggwil; Melgg Lütschg, 8753 Mollis; Michel Minder, 4466 Ormalingen; Marcel Morf, 8193 Eglisau; Patrick Nanzer, 8133 Esslingen; Stefan Nanzer, 8133 Esslingen; Peter Olgiati, 7031 Laax; Davide Pedrioli, 6518 Gorduno; Mario De Pian, 8309 Nürensdorf; Peter Schärer, 2540 Grenchen; Juerg Schoenauer, 6500 Bellinzona; Heinz Segessenmann, 2552 Orpund, Moritz Stähli, 8330 Pfäffikon; Denis Steffenon, 4410 Liestal; Simon Trüb, 6010 Kriens. Als Gewinner wurde Thomas Keusch ausgewählt. Die Gewinner werden im Dezember kontaktiert. ILS Flight Simulator Weekend Am Wochenende vom 19. und 20. November 2011 findet das von der ILS (Interessengemeinschaft Luftfahrt Schweiz) durchgeführte Flight Simulator Weekend statt. Es ist bereits das siebte Mal, dass sich PC Simulations Interessierte im Seehotel Pilatus in Hergiswil treffen. Und wiederum werden zahlreiche Besucher aus den umliegenden Ländern erwartet. Vom verbreiteten FSX hin zum weiterhin verwendeten FS2004 (FS9) oder auch X-Plane sind alle bekannten Anwendungen zu sehen. Vor allem die User der Microsoft Flugsimulationen FS2004 und FSX können heute auf eine breite Palette von «Add-Ons» zugreifen. Es stehen diverse mehr oder weniger realistisch simulierte Flugzeuge, Szenerien, verbesserte Bodenaktivitäten oder auch Wetter generierende Software zum Kauf. Vor Ort sind auch Anbieter und Entwickler von SW und HW, eben- 19.–20. November ILS Flight Sim Weekend, Seehotel Hergiswil 27. November Aviatikbörse, Freizeitanlage bxa, Bassersdorf Vorschau auf die Ausgabe 12, Dezember 2011 Die Airshow-Saison ist vorbei; nach vier Ausgaben ist nun wieder (etwas besser planbarer) Alltag eingekehrt. Unsere Cover-Story der Dezember-Ausgabe gehört den Hubschraubern. Drei HeliSpezialisten der Redaktion schreiben über völlig unterschiedliche – und überraschende – Themen. Und: Trotz abgesagtem Fliegerschiessen auf der Axalp, unsere Fotografen waren vor Ort und haben vom Training faszinierende Bilder zurückgebracht! mt Die Dezember-Ausgabe von Cockpit finden Sie ab dem 30. November an Ihrem Kiosk. so die Organisation VATSIM (Virtual AirTrafic SIMulation) und die VSAF (Virtual Swiss Air Force) sowie die sechs Piloten des Swiss Jet Teams mit ihrem atemberaubenden On-line-Formationsflug. Vorträge, ein PC Help Desk und die ILS Flightforum PC Flugschule runden das Angebot ab. Öffnungszeiten: Samstag, 10.00 bis 18.00 Uhr, Sonntag, 10.00 bis 16.00 Uhr. Eintritt gratis. Weitere Informationen und das Programm siehe flightsimweekend.ch. Urs Zwyssig FULL STOP. real watches for real people Oris Swiss Hunter Team PS Edition Mechanisches Automatik-Werk Datumsanzeige Verschraubte Krone Wasserdicht bis 10 bar/100 m www.oris.ch NAVITIMER Ein Kultobjekt für Piloten und Aviatikliebhaber, mit dem von der COSC Chronometerzertifizierten Breitling Manufakturkaliber 01, dem zuverlässigsten und leistungsstärksten automatischen Chronografenwerk. CHF 7390.-* WWW. BRE I T LI NG.COM *Unverbindlicher Richtpreis LEGENDE PUR BREITLING PUR