16/5213 - Landtag Rheinland
Transcription
16/5213 - Landtag Rheinland
LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. W ahlp erio d e Drucksache 16/ 01. 07. 2015 5213 Mündliche Anfragen für die Fragestunden der 99. und 100. Sitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am Donnerstag, dem 2. Juli und Freitag, dem 3. Juli 2015 1. Abgeordnete Bettina Brück (SPD) Gute Leistungen rheinland-pfälzischer Schülerinnen und Schüler Die Qualität der Leistungen der Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz hat in jüngster Vergangenheit insbesondere bei schulischen Wettbewerben, wie z. B. beim Bundeswettbewerb von „Jugend forscht“, der vom 26. bis 30. Mai 2015 in Ludwigshafen stattgefunden hat, bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie beurteilt die Landesregierung die Beteiligung rheinland-pfälzischer Schülerinnen und Schüler an zentralen bundesweiten Wettbewerben? 2. Wie ordnen sich die Ergebnisse der Schülerwettbewerbe in die Resultate der empirischen Bildungsforschung für Rheinland-Pfalz ein? 3. Wie beurteilt die Landesregierung die aktuelle Diskussion um die Qualität des Abiturs? 4. Wie beurteilt die Landesregierung im Kontext der genannten hervorragenden Platzierung von rheinland-pfälzischen Schülerinnen und Schülern bei Wettbewerben die Diskussion um das Schreiben nach Anlauttabelle („Schreiben nach Gehör“)? 2. Abgeordnete Christian Baldauf und Martin Brandl (CDU) Entwurf zum Landesgleichstellungsgesetz Wir fragen die Landesregierung: 1. Ist die Landesregierung der Auffassung, dass die Kopplung der Frauenförderung an die Vergabe von Aufträgen einen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts darstellt? 2. Wie schätzt die Landesregierung die Idee im Hinblick auf ihre praktische Anwendung in Bereichen ein, in denen der Anteil männlicher Beschäftigter traditionell sehr hoch ist – beispielsweise in der Baubranche? 3. Inwiefern plant die Landesregierung den aktuellen Entwurf zum Landesgleichstellungsgesetz – vor dem Hintergrund der breiten Kritik aus Wirtschaft und Politik – nochmals zu verändern? Die Mündliche Anfrage Nr. 9 ist fristgerecht für die 100. Plenarsitzung am 3. Juli 2015 eingegangen. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 1. Juli 2015 Drucksache 16/ 5213 3. Abgeordnete Jutta Blatzheim-Roegler Landtag Rheinland-Pfalz – 16. Wahlperiode Verschiebung der Ausländer-Maut: Auswirkungen auf Rheinland-Pfalz Am 27. März 2015 beschloss der Bundestag die Einführung der umstrittenen PKW-Maut ab (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 2016, am 8. Mai 2015 erfolgte auch ein entsprechender mehrheitlicher Beschluss im Bundesrat. Am 18. Juni 2015 kündigte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) an, seine Pläne für eine Ausländer-Maut zu verschieben. Hierzu frage ich die Landesregierung: 1. Welche Auswirkungen hat die Ankündigung von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt auf Rheinland-Pfalz aus Sicht der Landesregierung? 2. Ist der Landesregierung bekannt, in welcher Höhe die Ausfälle bei den Einnahmen für die Verkehrsinfrastruktur für Rheinland-Pfalz zu beziffern sind? 3. Ist der Landesregierung bekannt, welche Gründe den Bundesverkehrsminister bewogen haben, die Maut-Pläne zu verschieben? 4. Wie schätzt die Landesregierung die zeitliche Perspektive zu einer möglichen Umsetzung der Pkw-Maut in Deutschland auf Basis der Pläne des Bundesverkehrsministers ein? 4. Abgeordnete Brigitte Hayn, Dorothea Schäfer, Dr. Susanne Ganster und Marion Schneid (CDU) Äußerungen des Kulturstaatssekretärs über die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und deren Folgen Nach Angaben von Kulturministerin Vera Reiß ist die Landesregierung „sehr glücklich über die positive Entwicklung, welche die Staatsphilharmonie unter Generalmusikdirektor KarlHeinz Steffens genommen hat.“ (Rheinpfalz, 23. Juni 2015) Demgegenüber nimmt das Verhältnis zwischen Kulturstaatssekretär Walter Schumacher und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz eine weniger gute Entwicklung und gilt als angespannt. Stellenzusagen seitens des Kulturministeriums wurden offenbar nicht eingehalten. Generalmusikdirektor Steffens hat Auftritte abgesagt und die Leitung von Konzerten zurückgegeben. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Was genau hat das Kulturministerium Generalmusikdirektor Steffens bei seiner Vertragsverlängerung 2012 zugesagt und um welche Stellen ging es? 2. Wovon konnte Generalmusikdirektor Steffens nach persönlichen Gesprächen mit Kulturstaatssekretär Schumacher ausgehen? 3. Hat das Kulturministerium die Staatsphilharmonie in Kenntnis gesetzt, dass die Stellen im Haushalt 2014/2015 nicht gesichert werden konnten? 4. Laut Presseberichten hat Kulturstaatssekretär Schumacher die künstlerische Planung und Integrität des Generalmusikdirektors in Frage gestellt. Welche Gründe hatte er dafür? 5. Abgeordnete Dr. Tanja Machalet, Jens Guth und Ingeborg Sahler-Fesel (SPD) Service-Angebot der Welcome-Center in Rheinland-Pfalz Wie aus einer Pressemeldung der Landesregierung vom 25. Juni 2015 hervorgeht, war die Integration von Flüchtlingen erneut Thema des Ovalen Tischs für Ausbildung und Fachkräftesicherung am 24. Juni 2015 in Mainz. Seit März 2015 gibt es in Rheinland-Pfalz insgesamt vier Welcome-Center an den Standorten Koblenz, Ludwigshafen, Mainz und Trier. Die gemeinsame Initiative der Industrie- und Handelskammern und der rheinland-pfälzischen Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, internationale Fachkräfte, die eine Arbeit in Rheinland-Pfalz angenommen haben oder hier arbeiten möchten, zu unterstützen. Auch Unternehmen, die vermehrt internationale Fachkräfte einstellen möchten, können sich an die Welcome-Center wenden. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Wie viele Anfragen sind nach Kenntnis der Landesregierung bisher bei den WelcomeCentern eingegangen? 2. Welchen Nationalitäten gehören die anfragenden Fachkräfte an? 3. Zu welchen Themen und Fragestellungen fand die überwiegende Anzahl der Beratungen statt? 4. Wie fällt eine erste Zwischenbilanz der Landesregierung zum Service-Angebot der Welcome-Center aus? 2 Landtag Rheinland-Pfalz – 16. Wahlperiode 6. Abgeordnete Hans-Josef Bracht, Josef Dötsch und Matthias Lammert (CDU) Drucksache 16/ 5213 Aussagen des Vorsitzenden des Zweckverbands Welterbe Oberes Mittelrheintal und gleichzeitigen Landrats des Rhein-Lahn-Kreises, Herrn Frank Puchtler Wir fragen die Landesregierung: 1. Inwiefern teilt die Landesregierung die Aussagen von Herrn Puchtler dahingehend, dass eine Buga im Mittelrheintal – vor dem Hintergrund der zu erwartenden Besucher – ohne eine feste Rheinquerung logistisch kaum zu bewältigen ist? 2. Ist die Landesregierung bereit, sich zeitnah für eine Wiederaufnahme der Planung zur rechtzeitigen Realisierung der Mittelrheinbrücke einzusetzen? 3. Inwieweit setzt sich die Landesregierung für eine Bahnalternativstrecke zur Entlastung des Mittelrheintals ein und welche konkreten Maßnahmen hat sie hierfür ergriffen? 7. Abgeordnete Dr. Bernhard Braun und Wolfgang Schlagwein Bedarfsgerechte Hindernisbefeuerung von Windenergieanlagen in RheinlandPfalz ermöglichen Aus Gründen der Flugsicherheit müssen Windenergieanlagen ab einer bestimmten Höhe mit (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Kollisionswarnlichtern ausgerüstet werden. Die blinkenden Leuchten an den Windrädern sind über weite Distanzen sichtbar. Diese Art der Befeuerung der Anlagen wirkt sich negativ auf die Akzeptanz der Windkraftanlagen aus. Um dem entgegen zu wirken, unterstützt die rheinland-pfälzische Landesregierung Möglichkeiten der Reduzierung der Befeuerung und auch einer bedarfsgerechten Befeuerung von Windparks. Bei der bedarfsgerechten Befeuerung wird die Hindernisbeleuchtung der Windanlagen nur noch dann angeschaltet, wenn sich tatsächlich ein Flugobjekt nähert. Mit dem Beschluss des Bundeskabinetts über die „Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Änderung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen“ ist die Möglichkeit einer bedarfsgerechten Befeuerung von Windenergieanlagen in greifbarer Nähe. Die Änderung der Verwaltungsvorschrift bedarf nun der Zustimmung des Bundesrats. In diesem Zusammenhang fragen wir die Landesregierung: 1. Welche Änderungen hinsichtlich der Anforderungen an die Befeuerung von Windenergieanlagen ergeben sich aus der durch die Bundesregierung vorgelegten Änderung der Verwaltungsvorschrift? 2. Wie bewertet die Landesregierung die vorgelegte Änderung der Verwaltungsvorschrift? 3. Welchen weiteren Änderungsbedarf sieht die Landesregierung gegebenenfalls? 4. Was plant die Landesregierung künftig, um einen flächendeckenden Einsatz der bedarfsgerechten Befeuerung von Windenergieanlagen in Rheinland-Pfalz zu unterstützen? 8. Abgeordnete Kathrin Anklam-Trapp (SPD) Mehr Ärzte und Pflegekräfte in rheinland-pfälzischen Krankenhäusern Wie die Allgemeine Zeitung Mainz am 29. Juni 2015 berichtet, ist in keinem anderen Bundesland die Zahl der Ärzte und Pflegekräfte in den vergangenen Jahrzehnten derart stark angestiegen wie in Rheinland-Pfalz. In Rheinland-Pfalz hat die gesundheitliche und pflegerische Versorgung einen hohen Stellenwert. Im Rahmen der Kampagne „Menschen pflegen“ wurden bereits frühzeitig Modellprojekte initiiert, um Arbeitsabläufe und die Aufgabenverteilung zwischen den Berufsgruppen der Krankenhäuser zu optimieren. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Wie viele Ärztinnen und Ärzte und Pflegekräfte sind in rheinland-pfälzischen Krankenhäusern beschäftigt? 2. Wie hat sich deren Anzahl in den vergangenen Jahren entwickelt? 3. Mit welchen Initiativen plant die Landesregierung einem Fachkräftemangel in der Pflege vorzubeugen? 3 Drucksache 16/ 5213 9. Abgeordneter Josef Dötsch (CDU) Landtag Rheinland-Pfalz – 16. Wahlperiode Rechtsgrundlagen für Schutzmaßnahmen gegen Bahnlärm Als Ergebnis einer Literaturstudie hat die Landesregierung festgestellt, dass Bahnlärm krank macht. Sie hat darüber hinaus ein Gutachten zu den Rechtsfragen von Betriebsbeschränkungen bei Bahntrassen eingeholt. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Wie hoch waren die Kosten für dieses Gutachten? 2. Welche Voraussetzungen müssen nach dem heute vorliegenden Stand der Kenntnisse und Einschätzungen der Landesregierung erfüllt sein, um zum Beispiel ein nächtliches Fahrverbot oder eine Geschwindigkeitsreduzierung für laute Güterzüge auch im Rahmen des EU-Rechts durchzusetzen? 3. Welche Möglichkeiten hat das Land Rheinland-Pfalz, ggf. im Verbund mit anderen betroffenen Ländern, solche Maßnahmen rechtlich einzuklagen oder durchzusetzen? 4. Welcher Zeitrahmen muss nach Kenntnis oder Einschätzung der Landesregierung eingerechnet werden, um solche Maßnahmen national in der Europäischen Union rechtskräftig zu machen? 10. Abgeordnete Dorothea Schäfer und Andreas Biebricher (CDU) Anstehende Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie bewertet die Landesregierung die bisher öffentlich gewordenen Inhalte der Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes? 2. Wie stellt sich die Notwendigkeit einer Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes für Rheinland-Pfalz dar? 3. Wie bewertet die Landesregierung den Vorschlag, weitere Bundesmittel zur Stellenverstetigung und Schaffung von Karrierewegen in der Wissenschaft projektbezogen statt pauschal zu gestalten? 4. Welche Programme hat die Landesregierung in den vergangenen vier Jahren aufgelegt, um die Hochschulen darin zu unterstützen, Karrieremöglichkeiten in der Wissenschaft sowie Stellenverstetigungen zu ermöglichen? 11. Abgeordneter Martin Haller (SPD) Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen Am 19. Juni 2015 ist die Versteigerung der Frequenzen für mobiles Breitband in Mainz zu Ende gegangen. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie bewertet die Landesregierung den Verlauf und den Ausgang der Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen? 2. Wie werden die Erlöse aus den Frequenzversteigerungen investiert? 3. Wie wird die Landesregierung den rheinland-pfälzischen Anteil an der Digitalen Dividende II konkret investieren? 4. Wie wird sich aus Sicht der Landesregierung die Frequenzversteigerung auf die Verfügbarkeit von breitbandigem Internet in Rheinland-Pfalz auswirken? 12. Abgeordnete Pia Schellhammer und Nils Wiechmann Hackerangriff auf rheinland-pfälzische Kfz-Zulassungsstellen Am Montag, 22. Juni 2015, hat ein Hackerangriff auf Kfz-Zulassungsstellen in RheinlandPfalz und Hessen deren Schließung verursacht. Betroffen waren 39 rheinland-pfälzische (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Zulassungsstellen. In den letzten Tagen und Wochen wurde außerdem ein schwerwiegender Angriff auf das Datennetz des Deutschen Bundestags bekannt. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Welche Informationen hat die Landesregierung über den Hackerangriff auf die rheinlandpfälzischen Zulassungsstellen? 2. Welcher Schaden wurde durch den Angriff verursacht? 3. Wie sind rheinland-pfälzische Behörden gegen Hackerangriffe gesichert? 4. Welche Gefahren gehen allgemein durch Hackerangriffe aus? 4 Landtag Rheinland-Pfalz – 16. Wahlperiode 13. Abgeordnete Christian Baldauf und Martin Brandl (CDU) Drucksache 16/ 5213 IHKs – Initiativen für den Mittelstand Wir fragen die Landesregierung: 1. Inwiefern erachtet die Landesregierung die Forderungen der vier rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) als zielführend, um den Mittelstand in Rheinland-Pfalz zu stärken? 2. Inwiefern hat die Landesregierung Gespräche mit den Vertretern der IHKs geführt mit dem Ziel einer Umsetzung der Forderungen? 3. Welche Forderungen der IHKs plant die Landesregierung kurzfristig umzusetzen? 4. In welchem Zeitraum kann eine Umsetzung der Forderungen erfolgen? 14. Abgeordnete Ingeborg Sahler-Fesel und Dr. Tanja Machalet (SPD) Kompetenzerfassung zur Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen Am 15. Juni 2015 wurde durch die Landesregierung, gemeinsam mit der Bundesarbeitsagentur für Arbeit, ein Projekt zur Kompetenzerfassung von Flüchtlingen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Trier gestartet. Bisher wurden in Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende keine beruflichen Qualifikationen und andere Kompetenzen, die für eine Arbeitsmarktintegration relevant sind, erfasst. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels kann eine Erfassung der Bildungsbiografien jedoch als wichtiger Schritt für die Arbeitsmarktintegration vieler Flüchtlinge gesehen werden. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. In welcher Form werden Bildungs- und Erwerbsbiografien erfasst und wie werden diese dem Arbeitsmarkt bzw. den vermittelnden Stellen zur Verfügung gestellt? 2. Welche finanzielle Förderung legt die Landesregierung dem Projekt zugrunde? 3. Welche weiteren Träger sind an dem Projekt beteiligt? 15. Abgeordnete Anke Simon und Heiko Sippel (SPD) 4. Verbraucherdialog Rheinland-Pfalz: Smart-Home Am 15. Juni 2015 startete das Verbraucherschutzministerium den 4. rheinland-pfälzischen Verbraucherdialog. Thematisch setzt man sich diesmal mit Smart-Homes auseinander. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Was versteht man unter Smart-Homes? 2. Wie ist der Verbraucherdialog konzeptionell aufgebaut? 3. Welche Herausforderungen im Hinblick auf Smart-Home-Angebote kommen aus Sicht der Landesregierung auf den Verbraucherschutz zukünftig zu? 4. Wie ist ansonsten der derzeitige Sachstand des 4. Verbraucherdialogs? 16. Abgeordnete Simone Huth-Haage und Hedi Thelen (CDU) Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Lohneinkommensentwicklung 2020 Im Juni 2015 veröffentlichte die Bertelsmann-Stiftung eine Studie zur Lohneinkommensentwicklung bis 2020. Laut dieser Studie beläuft sich die Einkommenssteigerung bei Kinderlosen bis 2020 auf circa 2 000 Euro, während das Einkommen von Paaren mit Kindern nur um durchschnittlich 1 650 Euro steigt. Bei Alleinerziehenden wird der Einkommenszuwachs noch geringer ausfallen. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Wie bewertet die Landesregierung die Ergebnisse der Bertelsmann-Studie insbesondere im Hinblick auf die prognostizierte Divergenz der Einkommenssteigerung bei Kinderlosen und Familien mit Kindern? 2. Welche Ursachen liegen dieser Entwicklung nach Ansicht der Landesregierung zugrunde? 3. Welche familienpolitischen Entscheidungen hält die Landesregierung für notwendig, um die Gehaltslücke zwischen Kinderlosen und Familien zu reduzieren? 4. Welche Initiativen hat die Landesregierung in den vergangenen vier Jahren ergriffen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken? 5 Drucksache 16/ 5213 Landtag Rheinland-Pfalz – 16. Wahlperiode 17. Abgeordneter Dr. Bernhard Braun Ankündigung der Bundeskanzlerin auf dem G7-Gipfel in Elmau steht im Widerspruch zur aktuellen Klimapolitik der Bundesregierung – Folgerungen (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) für Rheinland-Pfalz Nach dem diesjährigen G7-Gipfel in Elmau bekräftigten die Staats- und Regierungschefs, unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel, das Ziel der internationalen Staatengemeinschaft, die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad bis Ende des Jahrhunderts zu begrenzen. Hierzu sei nach Aussagen der Kanzlerin eine Dekarbonisierung der Weltwirtschaft im Laufe dieses Jahrhunderts notwendig. Ein Ausstieg aus fossilen Energien wie Kohle und Öl ist demnach unausweichlich. Der Ausstieg aus der schmutzigen Braunkohleverstromung in Deutschland ist für das Erreichen der ausgegebenen Klimaschutzziele dringend erforderlich. Gleichzeitig sind mit der Nutzung von Kohle für die Energieerzeugung gravierende Gesundheitsgefahren verknüpft. So werden bei der Verbrennung von Kohle neben CO2 weitere gesundheitsgefährdende Stoffe wie Stickoxide, Schwefeldioxid und Quecksilber freigesetzt. Um die besonders klima- und gesundheitsschädlichen Auswirkungen der alten Braunkohlekraftwerke zu vermindern, hatte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Einführung einer Klimaschutzabgabe vorgeschlagen. Nach massiven Widerständen der Braunkohle-Lobby, wie auch der CDU, wird nun angedacht, die besonders alten und schmutzigen Kohlekraftwerke in eine Kapazitätsreserve zu überführen und die betroffenen Betreiber dafür finanziell zu entschädigen. In diesem Zusammenhang frage ich die Landesregierung: 1. Wie bewertet die Landesregierung den ursprünglichen Vorschlag des Bundeswirtschaftsministers, eine Klimaschutzabgabe für Braunkohlekraftwerke einzuführen? 2. Ist die Landesregierung der Meinung, dass die deutschen Klimaschutzziele für 2020 durch die Überführung alter Kohlekraftwerke in eine Kapazitätsreserve erreicht werden können? 3. Welche Auswirkungen hätte eine Überführung alter Kohlekraftwerke in eine Kapazitätsreserve auf die Strompreise in Rheinland-Pfalz? 4. Wie bewertet die Landesregierung die Auswirkungen eines geregelten Kohleausstiegs auf die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland und Rheinland-Pfalz? 18. Abgeordnete Bettina Dickes und Brigitte Hayn (CDU) Beschluss der Kultusministerkonferenz zur Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler Auf der 350. Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz vom 11. bis 12. Juni 2015 wurde erstmalig eine Strategie zur Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler beschlossen. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Welche Initiativen zur Begabtenförderung an Schulen gibt es in Rheinland-Pfalz? 2. Wie haben sich die Haushaltsansätze zur Begabtenförderung in den letzten fünf Jahren entwickelt? 3. Plant die Landesregierung vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Kultusministerkonferenz eine Ausweitung der Begabtenförderung? 4. Welchen Stellenwert misst die Landesregierung der Begabtenförderung an Schulen bei? 19. Abgeordnete Wolfgang Schwarz und Thorsten Wehner (SPD) Drohneneinsatz als Alternative in Steillagen Bereits seit drei Jahren wird das Forschungsprojekt „Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln mit einem unbemannten Luftfahrtsystem“ unter Beteiligung des DLR und eines rheinlandpfälzischen Unternehmens betrieben. Die Fortführung dieses Forschungsprojekts und die Umsetzung der Ergebnisse sind von großer Bedeutung für die Zukunft des Weinbaus, insbesondere in den Steillagen. Die weitere Fortführung stellt sich aktuell kritisch dar. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Wie beurteilt die Landesregierung den Einsatz von Drohnen grundsätzlich? 2. Wie weit ist diese neue Methode in den Weinbergen etabliert bzw. wird sie schon eingesetzt? 3. Wo werden Drohnen in Rheinland-Pfalz jetzt schon eingesetzt? 4. Wie will die Landesregierung das Forschungsprojekt des DLR Mosel fortführen und Konsequenzen daraus ziehen? 6 Landtag Rheinland-Pfalz – 16. Wahlperiode 20. Abgeordnete Arnold Schmitt und Michael Billen (CDU) Drucksache 16/ 5213 Benachteiligung der Naturparke beim Entwicklungsprogamm EULLE In den Projektauswahlkriterien zum Entwicklungsprogramm Umweltmaßnahmen, ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung (EULLE) mit Stand vom 8. Juni 2015 ist festgehalten, dass die Förderung regionaler Entwicklungskonzeptionen in ausgewiesenen Nationalparks bei der Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen der Projektauswahl grundsätzlich Vorrang hat. Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie begründet die Landesregierung die Bevorzugung des Nationalparks im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE? 2. Wie begründet sie die Schlechterstellung der Naturparke in diesem Zusammenhang? 3. Welche Nachteile ergeben sich konkret für die Naturparke in Rheinland-Pfalz in diesem Zusammenhang? 4. Wie vereinbart die Landesregierung die Schlechterstellung der Naturparke mit ihrem gesetzlichen Auftrag? 21. Abgeordnete Elisabeth Bröskamp und Jutta Blatzheim-Roegler Aktueller Planungsstand Ersatzneubau Wiedbachtalbrücke Die Wiedbachtalbrücke im Verlauf der A 3 muss angesichts des schlechten Zustands absehbar durch ein neues Bauwerk ersetzt werden. Rund 90 000 Fahrzeuge passieren derzeit täglich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) die marode Brücke. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Wie ist der derzeitige Stand der Planungen? 2. Wie hoch sind die entstehenden Kosten für das Ersatzbauwerk? 3. Welcher Zeitablauf ist für die Errichtung der neuen Brücke vorgesehen? 4. Wie wird während der Bauzeit der Verkehrsfluss sichergestellt? 22. Abgeordnete Jens Guth und Heiko Sippel (SPD) Konjunkturumfrage Frühjahr 2015 der rheinland-pfälzischen Handwerkskammern Nach der aktuellen Konjunkturumfrage der rheinland-pfälzischen Handwerkskammern fällt die Beurteilung der Geschäftslage in den regionalen Handwerksbetrieben weiter erfreulich und stabil aus. Die Erwartungen für das kommende Quartal bleiben ebenfalls optimistisch. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Wie bewertet die Landesregierung die Ergebnisse der Konjunkturumfrage? 2. Wie bewertet die Landesregierung die wirtschaftliche Lage des Handwerks in RheinlandPfalz? 3. Wie schätzt die Landesregierung die Entwicklung des rheinland-pfälzischen Handwerks im laufenden Jahr ein? 4. Wie kann nach Ansicht der Landesregierung die wirtschaftliche Entwicklung des rheinland-pfälzischen Handwerks weiter positiv gestaltet werden? 23. Abgeordnete Bettina Dickes und Guido Ernst (CDU) Vertretungsverträge zum Ende des Schuljahres Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie viele Vertretungsverträge an rheinland-pfälzischen Schulen haben eine Laufzeit bis zum letzten Schultag vor den Sommerferien? 2. Wie viele Vertretungsverträge an rheinland-pfälzischen Schulen haben eine Laufzeit über die Sommerferien hinaus? 3. Wieso können an rheinland-pfälzischen Schulen keine Vertretungsverträge mehr vier Wochen vor Beginn der Sommerferien geschlossen werden, auch wenn eine Weiterbeschäftigung nach den Sommerferien bereits feststeht? 4. In wie vielen Fällen wird diese Regelung in den kommenden Wochen zu Unterrichtsausfall führen? 7 Drucksache 16/ 5213 24. Abgeordneter Dr. Peter Enders (CDU) Landtag Rheinland-Pfalz – 16. Wahlperiode Welt-Blutspende-Tag 2015 Vor dem Hintergrund des Welt-Blutspende-Tags 2015 am 14. Juni 2015 wird die Versorgung mit Blutspenden thematisiert. Nach Aussage des Blutspendedienstes West (Rheinzeitung, 13. Juni 2015) werden zeitweise Einbrüche zwischen 15 und 20 Prozent beim Blutspendeaufkommen verzeichnet. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie stellt sich die aktuelle Versorgungslage mit Blutspenden in Rheinland-Pfalz dar? 2. Wie hat sich das Blutspendeaufkommen in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr bisher, auch im Vergleich zum Vorjahr, entwickelt? 3. Inwieweit sind Engpässe bei der Blutversorgung zu befürchten? 4. Welche Auswirkungen auf das Blutspendeaufkommen sind aufgrund der demografischen Entwicklung für die Zukunft zu erwarten? 25. Abgeordnete Astrid Schmitt (SPD) Aussetzung der sogenannten Ausländer-Maut nach der Ankündigung eines Vertragsverletzungsverfahrens durch die EU-Kommission Am 18. Juni kündigte die EU-Verkehrsskommissarin Violeta Bulc an, wegen der vom Bundestag verabschiedeten sogenannten Ausländer-Maut ein EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland einzuleiten. Am selben Tag gab der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt daraufhin bekannt, dass er die Umsetzung der Maut deshalb zunächst stoppen wolle. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Bis wann ist nach Einschätzung der Landesregierung mit einem rechtskräftigen Abschluss des Vertragsverletzungsverfahrens zu rechnen? 2. Wie beurteilt die Landesregierung die diesbezügliche Rechtslage auf EU-Ebene? 3. Wie beurteilt die Landesregierung die in diesem Zusammenhang von den Ministerpräsidenten Niedersachsens und des Saarlandes erhobene Forderung, den Mitteleinsatz zur Infrastrukturfinanzierung auf Bundesebene zu erhöhen? 26. Abgeordnete Jutta Blatzheim-Roegler Ergebnisse der Länderkonferenz Rhein Am 15. Juni 2015 fand in Mannheim die „Länderkonferenz Rhein – Verkehrsachse mit (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Zukunft“ statt. Der Schwerpunkt der Veranstaltung war das Aufzeigen von Perspektiven, den Straßenverkehr durch eine Verlagerung von Transporten auf die Schiene und die Wasserstraße zu entlasten. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Welche Möglichkeiten wurden auf der Veranstaltung erörtert, um die Straßen durch eine Verlagerung von Transporten auf die Schiene und Wasserstraße zu entlasten? 2. Welche Rolle spielt bei den Maßnahmen zur Entlastung der Straßen die Lärmproblematik insbesondere durch den Schienenverkehr am Mittelrhein? 3. Welche Maßnahmen sind erforderlich, um Verlagerungseffekte durch die Binnenschifffahrt zu erzielen? 4. Inwieweit werden solche Maßnahmen in Ausbauprogramme für die Verkehrsträger einbezogen? 27. Abgeordnete Marion Schneid und Martin Brandl (CDU) Anzahl der nicht bestandenen Abiturprüfungen Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie viel Prozent der Schülerinnen und Schüler haben ihr Abitur in diesem Jahr nicht bestanden (Angaben bitte nach Oberstufen an Gymnasien, Gesamtschulen und berufsbildenen Schulen differenzieren)? 2. Wie hoch war der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die ihr Abitur in den vergangenen fünf Jahren nicht bestanden haben (Angaben bitte nach Oberstufen an Gymnasien, Gesamtschulen und berufsbildenden Schulen differenzieren)? 3. Wie bewertet die Landesregierung die Tatsache, dass die Zahl der nichtbestandenen Abiturprüfungen in Rheinland-Pfalz 2013 mit weitem Abstand am niedrigsten war? 8 Landtag Rheinland-Pfalz – 16. Wahlperiode 28. Abgeordnete Alexander Licht und Dr. Axel Wilke (CDU) Drucksache 16/ 5213 Zusagen der Landesregierung in Zusammenhang mit der Insolvenz am Nürburgring In der Plenarsitzung des Landtags vom 1. August 2012 äußerte Ministerpräsident Kurt Beck, auch unter Bezugnahme auf die Kolleginnen und Kollegen der Landesregierung, „erst als klar war, es wird von denen (gemeint: am Nürburgring tätige Handwerker und Dienstleister, die noch Rechnungen ausstehen haben, sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer) niemand Schaden nehmen“, habe man den Weg der Insolvenz beschritten. Wir fragen die Landesregierung: 1. Bedeuten die Worte „es werde niemand Schaden nehmen“ in der Aussage der Landesregierung in Bezug auf Handwerker und Dienstleister, dass die Landesregierung zusagte dafür zu sorgen, dass die offenen Forderungen beglichen würden? 2. Welche rechtlichen Annahmen lagen dieser Ankündigung zugrunde und wer war für die rechtliche Prüfung verantwortlich? 3. Hat sich diese rechtliche Prüfung nunmehr als unzutreffend herausgestellt? 4. Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung heute, wenn eine Entschädigung im Insolvenzverfahren nicht möglich ist, auf anderem Wege ihre den Handwerkern und Dienstleistern gegebene Zusage einzuhalten? 29. Abgeordnete Daniel Köbler und Andreas Hartenfels Entwicklung der Selbstanzeigen in Rheinland-Pfalz Seit Anfang des Jahres 2015 gelten neue Regelungen im Umgang mit Selbstanzeigen (gemäß § 371 Abgabenordnung [AO] ) von Steuerbetrügern. Diese betreffen eine längere Verjäh(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) rungsfrist, eine niedrigere Grenzen des Hinterziehungsbetrags sowie einen erhöhten und ansteigenden Strafzuschlag. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Wie viele Fälle von Selbstanzeigen gemäß § 371 AO hat es im ersten Halbjahr 2015 bei den rheinland-pfälzischen Steuerbehörden gegeben? 2. Wie viele Fälle von Selbstanzeigen gemäß § 371 AO hat es im Jahr 2014 im ersten und im zweiten Halbjahr bei den rheinland-pfälzischen Steuerbehörden gegeben? 3. Wie haben sich die Einnahmen aus der Steuerfahndung und Betriebsprüfung der rheinland-pfälzischen Steuerbehörden im ersten Halbjahr 2015 entwickelt? 4. Wie haben sich die Einnahmen aus der Steuerfahndung und Betriebsprüfung der rheinland-pfälzischen Steuerbehörden im Jahr 2014 entwickelt? 30. Abgeordnete Wolfgang Schlagwein, Andreas Hartenfels und Nils Wiechmann Industriepolitische Schwerpunktsetzung der Europäischen Union und Auswirkungen auf Rheinland-Pfalz Am Montag, den 22. Juni 2015, hat EU-Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska den Industrieministerinnen und -ministern der Mitgliedstaaten ihre Industriestrategie in einem (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Brief mitgeteilt. Darin und im neunseitigen Anhang beschreibt die Kommissarin bestehende und angekündigte Maßnahmen der EU-Kommission, die direkt oder indirekt die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie stärken sollen. In diesem Zusammenhang fragen wir die Landesregierung: 1. Welche strategische Ausrichtung der europäischen Industriepolitik kündigt die Europäische Industriekommissarin in ihrem industriepolitischen Brief an? 2. Wie bewertet die Landesregierung den industriepolitischen Brief der Europäischen Industriekommissarin? 3. Welche Rolle spielt nach Kenntnis der Landesregierung das Thema Digitalisierung und insbesondere Industrie 4.0 in den strategischen Planungen der Industriekommissarin? 4. Welche Chancen und Risiken sieht die Landesregierung im Hinblick auf die angekündigte Europäische Industriestrategie für die rheinland-pfälzische Industrie? 9