Information über Osteopathie bei Kindern und Säuglingen

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Information über Osteopathie bei Kindern und Säuglingen
Detlef
Groebert
Osteopath
Tel.: 04371-502928
e-mail: [email protected]
Detlef Groebert Badstaven 7 23769 Fehmarn / Burg
www.osteopathie-groebert.de
Information über Osteopathie bei Kindern und
Säuglingen
Nachgeburtshilfe
Eine schwierige Geburt kann starke Spannungen im Körper des Babys verursachen. Die Osteopathie
bietet eine sanfte Möglichkeit, diese zu lösen und so dem Neugeborenen Schmerzen oder gar
Entwicklungsstörungen zu ersparen.
Eine Geburt ist ein unvergessliches Ereignis - ein wunderschönes, beglückendes Erlebnis, zugleich
aber auch mühevolle, erschöpfende Schwerstarbeit. Das betrifft nicht nur die Mütter, sondern auch die
Neugeborenen. Für sie ist die „Reise" durch den Geburtskanal im wahrsten Sinne des Wortes harte
Knochenarbeit. Bei schwierigen oder lange dauernden Geburten kann es nämlich zu starken
Verschiebungen und Spannungen im Bewegungsapparat des Babys kommen. (Bei der Mutter hingegen
kann vor allem der Beckengürtel extrem beeinträchtigt werden.) Diese übermäßigen Spannungen
können im zarten und weichen Körper - besonders im Skelett und in der Muskulatur - des Säuglings
gespeichert bleiben, was wiederum in seinem späteren Leben zu unangenehmen Schmerzen oder gar
Entwicklungsstörungen führen kann.
Die Osteopathie bietet eine sanfte Möglichkeit, alle derartigen schmerzhaften Verschiebungen und
Spannungen zu lösen. Die mittlerweile weit über hundert Jahre alte Methode aus den USA geht davon
aus, dass sich alle Strukturen im Körper wie etwa Organe, Muskeln und Knochen in einem gewissen
Ausmaß frei bewegen können. Unfälle, Verletzungen, Schockzustände sowie auch verlängerte
Geburten führen in der Regel zu Spannungen, die diese natürliche Bewegung einschränken. Ein
professioneller Osteopath lädt den Körper durch Hände- und Fingerdruck sowie bestimmte sanfte
Techniken ein, die ursprüngliche Freiheit der Bewegung wieder zu entdecken. Die Aufmerksamkeit
wird dabei auf die Kraft, Gesundheit und Vitalität im Körper und somit besonders auf das
Selbstheilungsvermögen gerichtet. Auf diese Weise kann sich die frisch gebackene Mutter schneller
erholen und ihr Baby die ersten Lebenswochen und Monate entspannter genießen.
Drei Körpersysteme in Harmonie
Aus der Sicht der Osteopathen besteht unser Körper aus drei Systemen, die sich gegenseitig
beeinflussen. Die Art der osteopathischen Behandlung richtet sich danach, welches der drei Systeme
beeinträchtigt ist. Der Bewegungsapparat (Muskel-Gelenk- System) wird mit Hilfe der „parietalen
Osteopathie" therapiert, bei inneren Organen kommt die „viszerale Osteopathie", beim inneren
Steuerungssystem des Körpers (Gehirn und die dazugehörigen Strukturen) die „cranio-sacrale
Osteopathie" zum Einsatz. Das Ziel ist die Harmonie all dieser drei Körpersysteme - denn nur dann ist
der Mensch gesund.
Um dies zu erreichen, forscht der Osteopath nach den konkreten Spannungsstellen, die die Ursache des
Schmerzes darstellen. Dabei handelt es sich oft um Spannungen, die bislang von keinem Ultraschalloder Röntgengerät erfasst werden können.
Untersuchung und Behandlung
Vor der eigentlichen Untersuchung wird die junge Mutter genau zur Schwangerschaft und dem
Geburtsverlauf befragt. Erst dann erfolgt die osteopathische „Behandlung", die mit den Händen
ausgeführt wird. Der Körper wird ganz sanft abgetastet, wobei sich das Augenmerk des Osteopathen
vor allem auf etwaige Spannungen richtet. Dabei kann es wahre Detektivarbeit sein, durch gezielten
Druck auf die Schädelknochen oder durch zielgenaues Führen mit den Fingerspitzen in den
Nackenmuskel Verhärtungen des Gewebes zu lösen. Durch derart gekonnte Griffe wird das betreffende
Körpersystem stimuliert und angeregt, seine Funktionsstörungen selbst zu überwinden und in der Folge
die ursprünglich vollständige Bewegungsfreiheit wiederzuerlangen.
Detlef
Groebert
Osteopath
Tel.: 04371-502928
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Detlef Groebert Badstaven 7 23769 Fehmarn / Burg
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Kaiserschnitt und Zangengeburt
Bei einer normalen Entbindung wird im Geburtskanal bekanntlich Flüssigkeit aus den Lungen des Babys
gedrückt, wodurch ihm das Einatmen leichter fällt. Ähnliches passiert auch mit den Schädelknochen - sie
werden zusammengeschoben und entspannen sich wieder. Das wirkt wie ein Entwicklungsschub und hat
einen anregenden und öffnenden Effekt für das Skelett und die Muskulatur, vermutlich aber auch für das
Nervensystem und Gehirn. Beim Kaiserschnitt hingegen entfällt dieser natürliche Vorgang. Die Folgen:
Betroffene Neugeborene haben oftmals Anpassungsschwierigkeiten, sind labiler und leiden stärker unter
einer eingeschränkten Atmung.
Auch nach einer Zangen- oder Saugglockengeburt können die hierbei auftretenden Kräfte dazu führen, dass
sich die Knochen des noch nicht verknöcherten Säuglingsschädels gegeneinander verschieben. Wird dies
nicht korrigiert, wächst der kindliche Schädel in manchen Fällen asymmetrisch weiter. Mit Hilfe von
Osteopathie können diese Verschiebungen wieder ausgeglichen werden.
Spuck- und Schreikinder
Wenn Neugeborene auffällig oft schreien oder immer wieder erbrechen, wird dies von der traditionellen
Medizin meistens auf Blähungen zurückgeführt und als so genannte „Dreimonatskolik" interpretiert.
Osteopathen finden bei solchen Schrei- oder Spuckkindern überzufällig häufig signifikante Asymmetrien des
Schädels - hauptsächlich im Bereich des Hinterhaupts oder des oberen Halswirbelbereichs. In vielen Fällen
wird dabei eine Einengung der beiden Schädellöcher an der Schädelbasis beobachtet. Diese wiederum kann
permanent den Eingeweidenerv (Nervus vagus) reizen, was zu den erwähnten Blähungen und Koliken führen
kann. Ist hingegen der Zungen- Schlund-Nerv (Nervus glossopharyngeus) betroffen, fallen die Kleinkinder
durch übermäßiges Sabbern auf.
Von Schlafstörungen bis zu Zahnproblemen
Die Folgen derartiger Spannungen im Körper können bei Neugeborenen von Trinkschwäche,
Atemproblemen und Muskelschmerzen bis hin zu Schlafstörungen und Hyperaktivität reichen. Im
Kleinkindalter sind dann vor allem Kopfschmerzen, Lernschwierigkeiten, Konzentrationsstörungen,
Ohrenbeschwerden, Fehlsichtigkeit (z. B. Schielen) sowie Zahnfehlstellungen (z. B. Kreuzbiss) und
Legasthenie symptomatisch. Je früher ein Baby nach einer schwierigen Geburt untersucht und behandelt
wird, desto besser ist es für seine ungestörte Entwicklung.
Wann kann eine osteopathische Behandlung eines Babys sinnvoll ist
Bei verlängerten Geburtsverläufen
Wenn eine Saugglocke oder Zange zur Anwendung gekommen ist
Bei schwierigen Entbindungen und komplizierten Lagen (z. B. Steißlage)
Bei Kaiserschnittgeburten und Mehrlingsentbindungen
Wenn Komplikationen und außergewöhnliche Belastungen in der Schwangerschaft aufgetreten sind
Bei Neugeborenen mit starken Blähungen und Koliken (Schreikinder)
Bei Säuglingen, die häufig erbrechen (Spuckkinder)
Bei Babys mit Atemproblemen
Wenn ein Kind unter Schlafstörungen leidet oder oft über Kopfschmerzen klagt
Bei Babys mit Zahnfehlstellungen oder Sehstörungen.
Detlef
Groebert
Osteopath
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Welche Auffälligkeiten deuten darauf hin?
In der Regel tritt ein Teil und eine von Kind zu Kind unterschiedliche Kombination der unten aufgeführten
Symptome auf :
Schiefhaltung des Kopfes bis zur Zwangshaltung
Kopfhalteschwäche
Häufiges Überstrecken, d.h. zurückwerfen des Kopfes und Bildung eines Hohlkreuzes (Stemmt sich weg)
bes. wenn es sich aufregt
kreisrunde kahle Hinterkopfstelle
Kranzartiger Haarausfall von einem Ohr zum anderen, entstanden durch schnelles hin und her bewegen
des Kopfes in Rückenlage, z.B. vor dem Einschlafen
Stark ausgeprägtes "Fremdeln", z.B. Familienfeiern / Zusammenkünfte oder Krabbelgruppen sind mit
viel Geschrei und Unruhe verbunden (das Kind will nur bei der Mutter sein und sucht den Abstand zu
den anderen, fühlt sich bedroht)
Erhöhte Infektanfälligkeiten, "Jeder Infekt wird mitgenommen"
Bindehautentzündungen, Morgens verklebte Augen
Ablehnung des Autositzes bzw. Tragetuches
Ein stets unruhiges, unzufriedenes Kind, was viel Aufmerksamkeit und Abwechslung braucht
Einseitige Schlafhaltung des Kindes
Asymmetrie der Bewegungen von Armen und Beinen
C-förmige Haltung des Rumpfes in Rückenlage
Schlafhaltung in Seitenlage wie ein nach hinten durchgebogenes „C“
Reifungsprobleme der Hüftgelenke, oft einseitig
Fehlstellung der Füßchen, bis hin zum Sichelfuß
Schlafstörungen, Einschlafprobleme, Durchschlafprobleme, Unruhiger Schlaf
Schreien im Schlaf, Unterbrechung des Schlafes mit plötzlichem Aufschreien ohne ersichtlichen Grund
„Haare-Raufen“, Zerkratzen des Gesichtes, Reißen an den Ohren
„Head banging“, d. h. es schlägt den Kopf z.B. gegen die Gitter des Bettchens
Hohe Tastempfindlichkeit des Nackens u/o des Kopfes (Schreien des Kindes z.B. beim Aufsetzen einer
Mütze oder Streicheln und Berühren des Kopfes)
Schädelasymmetrie, im Gesicht und /oder am Hinterkopf bzw. Schädel
Gesäßfaltenasymmetrie
Zwei unterschiedlich große Augen
Trinkschwäche des Babys (Schwierigkeiten mit der Brust aber evt. auch mit der Flasche)
Das Baby kann die Brust nicht fassen und schreit wie aus Verzweiflung
Stillen nur auf einer Brustseite möglich, die andere wird abgelehnt bzw. das Baby kann sich nicht
entspannen
Aufreißen des Mundes beim Stillversuch, dabei schnelle hin und her Bewegungen des Kopfes. Kann die
Brust evt. für wenige Züge fassen, lässt dann aber los und schreit sich in Rage. Mit der Flasche klappt es
besser
Dreimonats-Koliken und „Schreikinder“
Drehen nur über eine Seite
Das Baby liegt mit 3 bis 4 Monaten ausschließlich auf dem Rücken, winkelt die Beine nicht an, spielt
nicht mit den Füßen (dies dient normalerweise als Vorstufe zum Drehen und der Grund für das
ausschließlich flache Liegen, ist ein Hinweis für erhöhte Spannung)
Detlef
Groebert
Osteopath
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Übermäßiges Sabbern
Probleme beim Schlucken
Im Kindergarten- und Schulalter oft Konzentrations- und Lernschwäche
Verzögerte motorische Entwicklung (dreht sich nicht, krabbelt nicht, kann nicht koordiniert laufen)
Das Kind zieht sich sehr früh hoch und will in den Stand. Krabbelphase wird übersprungen
Bei den Laufversuchen übermäßiges Hinfallen, kein Gleichgewicht
Beim Hinfallen fängt das Kind sich nicht mit den Händen auf, sondern fällt immer auf den Kopf
Undefinierbare Kopfschmerzen, Druck im Kopf
Zehenspitzengänger
Laufen mit X-Beinen / mit nach innen gedrehten Füßen bzw. Fuß
Eine Folge des Nichtbehandelns kann sein:
Kopfschmerzen, Migräne
Haltungsschwächen
Bewegungseinschränkungen
Koordinationsschwierigkeiten (Fahrradfahren, Balancieren)
Motorische Defizite
Lern- und Konzentrationsstörungen in der Schule
Wahrnehmungsstörungen
Gestörte soziale Integration
Emotionsstörungen (Frustration-->Reizbarkeit-->Ungeduld-->Aggressivität)
Schreib- und Leseschwierigkeiten
Beim Erwachsenen äußert sich eine übergangene Behandlung unter Umständen folgendermaßen:
Bandscheibenprobleme
Bandscheibenvorfall
Schwindel
Gleichgewichtsstörungen
Bewegungsstörungen
Chronischen Rückenschmerzen
Ohrgeräusche (Tinitus)
u.a.
Literaturhinweis:
Osteopathie - So hilft sie Ihrem Kind
Newiger; 2000, 157 S., ca. 30 zweif. Abb
Trias Verlag,
unter anderem erhältlich im Internet unter
www.jolandos.de