Öffentlichkeitsbeteiligung Neubau eines Wohnquartiers in

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Öffentlichkeitsbeteiligung Neubau eines Wohnquartiers in
Öffentlichkeitsbeteiligung
Neubau eines Wohnquartiers in Neuperlach
Informationsveranstaltung am 13. Oktober 2014
- Werkstattteil 1
Auftraggeberin:
Büschl Unternehmensgruppe
Park Immobilien Projektentwicklungs- und Planungs-GmbH & Co. KG
Spixstraße 59
81539 München
Auftragnehmerin:
citycom
Büro für Stadtentwicklung und Kommunikation
Pfarrer-Grimm-Str. 2
80999 München
Telefon 089-141 7511
[email protected]
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Inhaltsverzeichnis
1. Ausgangslage
S. 4
2. Informationsveranstaltung
2.1 Ziele und Ablauf
2.2 Teilnehmende
S. 4
S. 4
S. 5
3. Ergebnisse der Diskussion an den Thementischen
3.1. Städtebau
3.2. Freiraum
3.3. Verkehr
3.4. Leben im neuen Quartier
S. 6
S. 6
S. 8
S.10
S.14
3
1. Ausgangslage
Der Münchner Stadtrat beschloss am 02.07.2014, das ca.13 Hektar große Gebiet zwischen
Karl-Marx-Ring und Friedrich-Creuzer-Straße zu einem Wohnquartier mit den notwendigen
sozialen Einrichtungen sowie Grün- und Freiflächen zu entwickeln. Bisher wurde das
Planungsgebiet im Wesentlichen zum Kiesabbau und zur Herstellung von Transportbeton
genutzt. Darüber hinaus werden Teilflächen landwirtschaftlich genutzt.
Die Park Immobilien Projektentwicklungs- und Planungs-GmbH & Co. KG, ein Unternehmen
der Büschl Unternehmensgruppe (BUG), beabsichtigt, im Auftrag der DEMOS Wohnbau
GmbH, die Entwicklung dieses neuen Wohnquartiers.
Dieses Vorhaben leistet einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Bedarfs an Wohnungen in
der Landeshauptstadt München, zugleich werden der Siedlungsrand zum Truderinger Wald
und der Übergang zwischen der kleinteiligen Bebauung Truderings und der großformatigen
Bebauung Neuperlachs städtebaulich definiert. Geplant ist für 2014/2015 die Auslobung und
Durchführung eines städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs für dieses
Gebiet.
Im Vorfeld dieses städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs waren die
direkten Nachbarn und die interessierte Öffentlichkeit eingeladen, sich über die
Rahmenbedingungen und Ziele für dieses neue Wohnquartier zu informieren und eigene
Vorstellungen zu entwickeln, die bereits in die Auslobung des Wettbewerbs einfließen sollen.
2. Informationsveranstaltung
2.1. Ziele und Ablauf
Die Veranstaltung fand auf Einladung der BUG und der DEMOS Wohnbau GmbH am 13.
Oktober 2014, 18.30 - 22 Uhr im Gemeindehaus der Lätarekirche, Quiddestraße 15, in
Neuperlach statt.
Die Bürgerinnen und Bürger waren über die Medien und über Hauswurfsendungen im
näheren Umfeld des Planungsgebietes eingeladen, sich über den aktuellen Planungsstand
zu informieren, ihre Wünsche und Vorstellungen für das neue Quartier zum Städtebau,
Freiraum, Verkehr, Versorgung und Infrastruktur gemeinsam zu entwickeln und
Empfehlungen zu erarbeiten, die als Meinungsbild in die Auslobung des städtebaulichen und
landschaftsplanerischen Wettbewerbs einfließen sollen.
Die Veranstaltung bestand aus 2 Teilen:
1. Informationsteil:
 Vorstellen des Planungsstandes
 Vorstellen der verkehrlichen Rahmenbedingungen
 Vorstellen von vier Testwürfen für das Quartier
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2. Werkstattteil:
Diskussion an moderierten Thementischen:
 Auseinandersetzung mit den vorliegenden Testentwürfen
 Empfehlungen für den Wettbewerb
Externe Expertinnen und Experten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachabteilungen der
Stadtverwaltung sowie Vertreter der Eigentümer und des Bezirksausschusses standen den
Teilnehmenden an den Thementischen beratend zur Seite.
18.30 Uhr
Begrüßung
Fr. Ammermann, citycom
Hr. Kauer, Vorsitzender Bezirksausschuss 16
18.40 Uhr
Informationen zum Projekt, Beantworten von Fragen
Hr. Büschl, Büschl-Unternehmensgruppe
Ziele, Rahmenbedingungen, Wettbewerb, Beteiligung
Fr. Ritter, Fr. Michel-Grömling, Referat für Stadtplanung und Bauordnung
Das Projekt
Hr. Faas, TÜV-Rheinland, Hr. Sandler, Büro bgsm
19.50 Uhr
Imbiss
20.10 Uhr
Gespräche an Stationen: Anregungen der Bürger für den Wettbewerb
Station 1: Städtebau
Station 2: Freiraum
Station 3: Verkehr
Station 4: Infrastruktur
21.20 Uhr
Vorstellen der Ergebnisse im Plenum
21.40 Uhr
Abschlussgespräch mit Gästen
Fr. Ritter, Hr. Kauer, Hr. Büschl
21.50 Uhr
Ende
2.2. Teilnehmende
Ca. 220 interessierte Bürgerinnen und Bürger, Mitglieder der Bezirksausschüsse 15 und 16,
Mitglieder des Münchner Stadtrates und des Bayerischen Landtages nahmen an der
Veranstaltung teil. Die Bürgerinnen und Bürger waren fast ausschließlich aus den direkt ans
Planungsgebiet angrenzenden Wohngebieten aus Neuperlach und Trudering.
Nicht alle Bürgerinnen und Bürger nahmen an den Gesprächen an den einzelnen
Stationen teil.
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3. Ergebnisse der Diskussion an den Thementischen
3.1. Städtebau
Teilnehmende: Wechselnd zwischen 15 bis 20 Personen kamen die Teilnehmenden
größtenteils aus den direkt angrenzenden Wohngebieten im Norden und Osten sowie im
Süden (Stemplingeranger), teil nahmen zudem drei Mitglieder des Bezirksausschüsse.
Zu Beginn des Gesprächs stellten die Bürgerinnen und Bürger Informations- und
Sachstandsfragen, die von der Stadtplanung, anwesenden Experten und der
Projektentwicklung beantwortet wurden. Es handelte es sich einmal um Nachfragen nach
Begriffen und Formulierungen aus dem Stadtratsbeschluss vom 02.07.2014, so nach der
Höhenentwicklung und den Geschosshöhen der Neubebauung, ferner um Fragen nach der
Frischluftfunktion des Truderinger Waldes, Abstandsflächen, Anzahl der zukünftigen
Einwohner, Wohnungsgrößen und Wohnausrichtung (Nordwohnungen).
Die Beiträge gruppieren sich in fünf übergeordnete Themen:
Übergang zur Nachbarbebauung im Norden und Süden
Zu Beginn der Diskussion äußerten die direkten Anliegerinnen und Anlieger aus dem Bereich
Niederalmstraße im Norden und Stemplingeranger im Süden ihre Sorge, dass durch die
Neubebauung, insbesonders bei zu hohen Gebäuden, ihre Häuser verschattet werden und
ihre Sicht auf das jetzt freie Gelände durch zu hohe Gebäude beeinträchtigt wird.
Sie forderten, ein besonderes Augenmerk auf die Gestaltung der Übergänge und die
Abstände zur angrenzenden Bebauung zu richten, Sichtbeziehungen und Schattenwurf
durch die neue Bebauung zu prüfen.
Für die Niederalmstraße wurde von den Anliegerinnen und Anliegern eine niedrigere
Bebauung südlich ihrer Siedlung gewünscht, passend zum Bestand und mit einer
entsprechenden Distanz zwischen neuer und alter Bebauung.
Die direkten Nachbarn am Stemplingeranger möchten nicht auf zu hohe Gebäude schauen.
Sie wünschten sich eine Gliederung und Auflockerung der Baukörper, die ihre
Sichtbeziehungen berücksichtigt. Eine Höhe von bis zu sechs Geschossen wurde als
akzeptabel genannt
Bild des neuen Wohnquartiers
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschten sich für das neue Wohnquartier eine
herausragende Qualität mit einem spannungsreichen Städtebau, als ein Beispiel wurden
terrassenförmige Bauten genannt. Angeregt wurde von einer Teilnehmerin, sich am
Olympischen Dorf mit seinen getrennten Ebenen für Autoverkehr und Fußgängerverkehr zu
orientieren. Abwechslungsreich sollte auch die Architektur der Gebäude werden.
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Abb. Mitschrift der Äußerungen
Höhen und Formen
Städtebauliche Großformen, wie in einem der vier Testentwürfe präsentiert, lehnten die
Teilnehmenden einheitlich ab. Gewünscht wurde eine offene, lockere Bebauung mit
Grünflächen und relativ gleichen hohen Gebäuden. Eine Höhenentwicklung bis zu 60 Metern
wurde als zu hoch abgelehnt, als verträglich wurden im Regelfall bis zu 40 Metern, eher
niedriger, genannt. Die neuen Gebäude sollten relativ gleich hoch sein, vereinzelt sind aber
durchaus auch Hochpunkte denkbar.
Beim städtebaulichen Entwurf sollten die lokalen Gegebenheiten mit einfließen. So waren für
die Teilnehmenden höhere Gebäude durchaus denkbar an Stellen, an denen nicht die
bestehende Wohnbebauung (Sichtbeziehungen) beeinträchtigt wird, so z.B. im Süd-Osten
des Geländes beim Gewerbegebiet Stemplingeranger.
Gegen Ende des Gesprächs wurde - aus der Diskussion um Höhen heraus – der Gedanke
einer städtebaulichen Mitte mit höheren Gebäuden und zentralen Nutzungen eingebracht,
der auf Interesse stieß, aber aus Zeitgründen nicht weiter vertieft werden konnte.
Abschluss der Ständlerstraße
Es wurde diskutiert, ob die Ständlerstraße einen städtebaulichen Abschluss benötigt. Nach
Austausch der Argumente kamen die Teilnehmenden zu der Feststellung, dass an dieser
Stelle ein Entree ins neue Wohnquartier als Identitätsmerkmal entstehen kann. Dieser
Akzent sollte durch ein markantes Gebäude gesetzt werden. Über seine Höhe gingen die
Meinungen auseinander.
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Neue Stadtkante zum Truderinger Wald
Die Teilnehmenden wünschten sich eine besondere Aufmerksamkeit beim Übergang
zwischen Erholungsgebiet und neuer Bebauung. Eine niedrige, aufgelockerte Bebauung am
Waldrand wurde angeregt. Wichtig war es den Teilnehmenden, dass diese Stadtkante nicht
„starr“ verläuft, sondern sich die Waldgebiete mit der neuen Bebauung verzahnen, der Wald
gleichsam in die neue Bebauung „hineingezogen“ wird.
Einzelne Teilnehmer äußerten bei Flachdächern (die als „wohl unvermeidlich“ eingestuft
wurden) den Wunsch nach einer durchgängigen und begehbaren Dachbegrünung in der
neuen Siedlung, um hierdurch den Bezug zum Truderinger Wald herzustellen.
3.2. Freiraum – Grünverbindungen – Fuß-/Radverbindungen
Teilnehmende: ca. 10 Personen aus der Niederalmstraße, der Truderinger Grenzkolonie und
Trudering, auch aus dem südlich angrenzenden Perlach; zwei Personen aus dem BA 16
Im ersten Teil des Gesprächs wurden Informations- und Sachfragen geklärt. Für den
Wettbewerb gibt es folgende Vorgaben: Die Berücksichtigung der im Flächennutzungsplan
vorgesehenen übergeordneten Grünbeziehungen im Osten und Süden des Planungsgebiets;
die Vorgabe, öffentliche Grünflächen innerhalb des Gebiets zu erstellen (ca. ein Drittel der
Fläche) sowie den wertvollen Baumbestand möglichst zu erhalten. Damit konnte auch eine
Frage nach dem Erhalt der Frischluftschneise geklärt werden, da die übergeordnete
Grünbeziehung im Süden auch dies gewährleistet.
Die Anliegerinnen und Anlieger aus der Niederalmstraße informierten sich über die
Rahmenbedingungen für die im Norden anschließende Bebauung. Hier waren vor allem die
Abstandsflächen von Interesse und beispielsweise auch die Frage, ob die Anlieger an den
Kosten der Freiraumgestaltung beteiligt werden, was nicht zutreffen wird. Es wurde umeine
möglichst baldigeVeröffentlichung dieser Aussagegebeten, da diee für die Anliegerinnen und
Anlieger von großem Interesse ist.
Für die Niederalmstraße wurde von den Anliegerinnen und Anliegern ein möglichst großer
Abstand zur Bebauung im Planungsgebiet gewünscht sowie ein sanfter Übergang in der
Höhenentwicklung.
Die Anregungen und Wünsche bezogen sich auf folgende Aspekte:
Verteilung und Charakter der Freiflächen
Hier wurde gewünscht, dass sich die Freiraumgestaltung angleichen solle an die
umgebenden Freiflächen in Perlach und Trudering. Dort ist ein charakteristisches Element
der langgestreckte, parkartige Grünstreifen, der die Wohnbebauung durchzieht und
verknüpft. Dieses Element soll an den Rändern des Planungsgebiet wiederholt werden, mit
ähnlicher Baumbepflanzung als der Bestand.
Ein Teilnehmer wünschte sich die durchgängige Fortführung der Grünanlage
Friedenspromenade bis in den östlichen Bereich des Planungsgebiets und damit auch den
Erhalt der „Perlacher Heidelandschaft“. Von Seiten des Planungsreferats wurde bestätigt,
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dass dies städtisches Ziel sei, aber im Norden die bestehende Engstelle im Bereich der
Friedrich-Creuzer-Straße zwischen Günderodestraße und Planungsgebiet nicht aufgehoben
werden könne.
Abb. Mitschrift der Äußerungen
Gestaltung der bebauungsnahen Freiflächen
Hier gab es zwei verschiedene Standpunkte: Die Einen wünschten eine ruhige
Freiflächengestaltung, von der kein eigener Lärm ausgeht und die den ökologischen Wert
erhöht, indem beispielsweise Biotope geschaffen werden. Die andere Sicht war, dass für die
neu zuziehenden Kinder und Jugendlichen ausreichend Freizeitmöglichkeiten geschaffen
werden sollten, die auch von den umliegenden Vierteln genutzt werden können. So sollte ein
Bolzplatz, Basketballplatz oder Ähnliches im neuen Viertel entstehen. Weicher Bodenbelag
soll die Nutzung angenehm machen, aber auch den Lärm dämpfen. Die
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Wettbewerbsteilnehmer sollen die Ansprüche von Ökologie und Freizeitnutzung sinnvoll
unter einen Hut zu bekommen.
Verbindungen
Die typischen Elemente der Gartenstadt sollen sich nach Wunsch der Teilnehmenden auch
in der Gestaltung der Wege und Freiflächen niederschlagen. Radwege können als
kiesgebundene Flächen gestaltet werden. Der Charakter der „Perlacher Heide“ kann in allen
Freiflächen aufgegriffen werden. Wichtig war den Teilnehmenden, dass heimische
Materialien verwendet werden.
Sonstige Aspekte
Die Teilnehmenden wünschten sich für die Umsetzungsphase, dass bei der
Baustelleneinrichtung und –abwicklung darauf geachtet wird, den Baumbestand außerhalb
des Planungsgebiet angrenzend an den Alexisweg, gut vor Beschädigungen zu schützen.
3.3. Verkehr
Teilnehmende: Ca. 50 Bürgerinnen und Bürger, mehrheitlich aus den Wohngebieten nördlich
des Neubaugebietes und aus der Truderinger Grenzkolonie. Einige aus der Wohnbebauung
im Süden und von der Westseite des Karl-Marx-Rings. Vereinzelt auch aus dem übrigen BAGebiet.
Verkehr überregional betrachten
Es wurde gefordert, dass Verkehrsplanung über das Wettbewerbsgebiet hinaus
zukunftsorientiert betrieben wird. Die Verkehrsplanung soll nicht im Sinne eines „Flickwerks“
erfolgen. Die Bürgerinnen und Bürger wiesen darauf hin, dass während des Berufsverkehrs
bereits jetzt ein Verkehrschaos herrscht.
Es wurde gefragt, wie die Verkehrsplanung auf die an sich schon immer höher werdende
Bebauungsdichte in Trudering reagiert.
Seitens der Verwaltung wurde darauf hingewiesen, dass einerseits bei der Verkehrsplanung
auf Stadtentwicklungsmaßnahmen reagiert und andererseits erkannt werde, dass für die
Verkehrsplanung im Neubaugebiet ein großräumiger Ansatz getroffen wird, der aber nicht
Gegenstand des Wettbewerbs sein wird. Zudem wurde erwähnt, dass es Ziel der Planung
sei, den Verkehr von Nebenstraßen auf Sammelstraßen umzulenken.
Erschließungsstraße zwischen Friedrich-Creuzer-Straße und Karl-Marx-Ring
Viele der anwesenden Nachbarinnen und Nachbarn forderten, dass eine Anbindung der
Friedrich-Creuzer-Straße über die Erschließungsstraße im Neubaugebiet an den Karl-MarxRing nicht gebaut wird. Sie befürchteten, dass die Erschließungsstraße als
Durchgangsstraße eine Sogwirkung ausüben und weiteren Verkehr anziehen könnte. Sollte
die Straßenanbindung dennoch erfolgen, waren die Bürgermeinungen uneinig.
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Die einen plädierten für einen möglichst „unbequemen“ Straßenausbau, andere wiederum
sahen die Lösung darin, das Parken zu untersagen und damit den Verkehr flüssiger zu
gestalten.
Anwohnerinnen und Anwohner des Stemplingerangers fürchteten zusätzlichen Verkehrslärm, wenn die Durchgangsstraße direkt an die Ständlerstraße angeschlossen werde,
optional könne die Erschließung des Neubaugebietes zwischen Hotel und Kraftwerk an den
Karl-Marx-Ring angeschlossen und als geschlossene Ringstraße geführt werden.
Aus Sicht des Gutachters sind die Befürchtungen unbegründet. Eine hörbare Zunahme des
Lärms ist nicht zu erwarten. Er erläuterte, dass eine Erhöhung des Verkehrslärms
erfahrungsgemäß nur dann wahrgenommen werde, wenn er um mehr als 3 dB lauter ist, das
wäre erst bei einem doppelt so hohen Verkehrsaufkommen der Fall. Die prognostizierten
Zahlen liegen weit darunter.
Vorschläge zur Absenkung bzw. Untertunnelung des Karl-Marx-Rings einerseits bzw. der
Friedrich-Creuzer-Straße andererseits wurden vom Planungsreferat abgelehnt. Das
Verkehrsaufkommen an dieser Stelle rechtfertige nicht die hohen Kosten für eine solche
Maßnahme. Andere Straßen im Stadtgebiet sind weit höher belastet. Außerdem würde der
Ableitverkehr bei der Friedrich-Creuzer-Straße oberirdisch verbleiben. Die Entlastung wäre
dann minimal.
Die Frage wurde gestellt, warum überhaupt der Durchstoß durch das Gebiet notwendig sei.
Der Gutachter begründete die Notwendigkeit des Anschlusses der Friedrich-Creuzer-Straße
an die Erschließungsstraße damit, dass auch die Neubürgerinnen und –bürger im
Planungsgebiet Verkehr verursachen. Ohne diesen Anschluss würde der gesamte Verkehr
nach Norden und nach Osten zusätzlich die bereits belasteten Wohnstraßen, wie z.B.
Niederalmstraße, belasten. Eine Ableitung des Siedlungsverkehrs direkt über die FriedrichCreuzer-Straße würde entlastend wirken. Dieser Aussage wollten sich viele Bürgerinnen und
Bürger nicht anschließen.
Verschiedene Bürgerinnen und Bürger zweifelten die Richtigkeit der Verkehrserhebung an.
So wurde angemerkt, dass sicher keine Zählung nachts erfolgte. Der Gutachter erläuterte,
dass dies sehr wohl geschah, jedoch können erfahrungsgemäß ca. 10% des Verkehrs, der
innerhalb von 24 Stunden gezählt wird, als Spitzenstundenverkehr angenommen werden.
Das wurde auch in seinen Untersuchungen als Grundlage angesetzt.
Die Idee, die Kreuzung Ständler- /Erschließungsstraße/Karl-Marx-Ring ampelfrei mittels
Kreisverkehr zu lösen wurde als problematisch gesehen. Das Einfädeln einer zweispurigen
Straße in einen Kreisverkehr erfordert höchste Aufmerksamkeit bei allen Verkehrsbeteiligten
und wird als unfallträchtig eingeschätzt. Aus diesem Grund gibt es bislang auch keine
ähnliche Kreisverkehrslösungen in München.
Ein großes Problem ist aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger der Stauverkehr in der
Niederalmstraße besonders in den Morgen- und Abendstunden. Ein Bürger schlug vor, die
problematische Situation bei der Einmündung der Niederalmstraße in den Hugo-Lang-Bogen
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derart zu entschärfen, dass es ein Linksabbiegeverbot aus der Niederalmstraße in den
Hugo-Lang-Bogen und / oder eine Einbahnregelung für die Niederalmstraße mit
Signalanlage eingerichtet wird.
Dem Vorschlag einer Anwohnerin aus der Grenzkolonie Trudering, die Friedrich-CreuzerStraße durch eine Abbiegespur zu erweitern, begegnete eine andere Bürgerin mit dem
Appell, die Friedrich-Creuzer-Straße nicht auszubauen, weil solche Maßnahmen zum
Schaden der Anwohnerinnen und Anwohner führen werde.
Ein weiterer Vorschlag war eine Einbahnregelung für die gesamte, alte und neue FriedrichCreuzer-Straße bis zum Karl-Marx-Ring.
Führung einer Buslinie durch das Quartier
Ein Bürger appellierte, noch mehr den ÖPNV zu nutzen. Dazu meinte ein anderer Bürger,
dass es in Straßen mit nur einer Fahrspur pro Fahrrichtung zu erheblichen Verspätungen der
Busse käme. Eine Bürgerin empfahl, die Haltebuchten der Busse auszubauen. Ein Bürger
wiederum fragte, warum nur eine Buslinie durch das Planungsgebiet geführt werde.
Von Seiten des Planungsreferats wurde darauf hingewiesen, dass zur Steigerung des Anteils
der Wege im öffentlichen Nahverkehr eine Buslinie durch das Planungsgebiet geführt
werden und dieses damit einen schnellen Anschluss an die U-Bahn erhalten soll. Die
Buserschließung soll durch eine Durchgangsstraße organisiert werden.
Es wurde gefragt, ob für die Erschließungsstraße eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30
km/h vorgesehen sei. Laut Planungsreferat ist dies möglich, auch bei der Führung einer
Buslinie durch das Planungsgebiet.
Grundsätzlich sahen die Anwesenden eine Geschwindigkeitsbeschränkung als
erstrebenswert an, es sollte aber auch (z.B. durch Blitzanlage) kontrolliert werden. Die
Erfahrung zeige, dass sich viele Autofahrer und Autofahrerinnen nicht daran hielten.
Anschluss an die Hauptfahrradroute
Für die Friedrich-Creuzer-Straße wurde ein Radweg gewünscht. Dies wurde vom
Planungsreferat abgelehnt mit der Begründung, dass in Tempo-30-Straßen grundsätzlich
keine Radwege geplant werden. Es würde davon ausgegangen, dass bei der
Geschwindigkeit ausreichend Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden herrsche.
Dies veranlasste eine Bürgerin daran zu erinnern, dass es in Tempo-30-Straßen, wie zum
Beispiel in der Niederalmstraße, auch Schwerlastverkehr gäbe. Wenn dann in einer solchen
Straße Kinder mit dem Fahrrad fahren, sei dies zu gefährlich.
Ein Bürger schlug vor, für den Schulweg aus dem Neubaugebiet in die Grundschule westlich
des Karl-Marx-Rings eine Brücke über den Karl-Marx-Ring zu bauen.
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Abb. Mitschrift der Äußerungen
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3.4. Leben im neuen Quartier
Für das Thema „Leben im Quartier“ interessierten sich insgesamt nur 5 Bürgerinnen und
Bürger, die alle aus den unmittelbar angrenzenden Nachbarschaften Karl-Marx-Ring,
Niederalmstraße und Grenzkolonie Trudering kamen und für die das neu zu bebauende
Areal durchweg positiv besetzt ist. Sei es als Kieswerk-“Abenteuerspielplatz“ oder als
Brachfläche am Übergang Stadtrand-Perlacher Forst. Folgende Vorschläge und Anregungen
wurden eingebracht:
Bildung und Kinderbetreuung
Die neu geplanten Krippen- und Kindergartenplätze sollten an 3-4 geeigneten Stellen im
Quartier situiert werden. Für die geplante Grundschule am Karl-Marx-Ring, die auch
Sprengelschule für das Neubaugebiet sein wird, wurde dringend eine große MehrfachTurnhalle gewünscht, die auch abends den ansässigen Vereinen zur Verfügung steht.
Bezüglich weiterführender Schulen, v.a. Gymnasium, wurde angemahnt, den durch das
Neubaugebiet absehbaren zusätzlichen Bedarf an Gymnasialplätzen (mind. 2
Klassenstärken) auch entsprechend bei der Gymnasiumsplanung für den Münchner Osten
mit zu bedenken. Generell wurde um Gleichzeitigkeit bei der Fertigstellung gebeten, d.h. mit
Bezugsfertigkeit der ersten Wohnungen sollten auch die entsprechenden Kita-Plätze
vorhanden sein.
Nahversorgung
Vor allem für die angrenzenden Gebiete Niederalmstraße und Grenzkolonie Trudering wäre
ein kleines Versorgungszentrum im Neubauquartier attraktiv. Im Unterschied zum
Eckdatenbeschluss wird eine Lage an der Nordost-Ecke des Gebiets vorgeschlagen, so
dass sich für den ansässigen Einzelhandel und die Dienstleister (gewünscht wird u.a.
Apotheke, kleines Ärztehaus, Paketannahmestelle/Postdienstleister, Friseur,
Café/Gastronomie) mit den angrenzenden Gebieten zum einen ein ausreichend großes
Einzugsgebiet ergäbe; zum anderen könnte mit der Lage eines Quartierszentrums im NO der
„Brückenschlag“ in die dort angrenzenden großen und derzeit bezüglich Einzelhandel und
Dienstleistungen unterversorgten Bestandsgebiete gelingen.
Angebote für Seniorinnen und Senioren
Vor allem in den angrenzenden Gebieten Niederalmstraße und Grenzkolonie Trudering gibt
es sehr viele Haushalte mit älteren Menschen, für die es wohnungsnah kaum Versorgungsund Aktivitätsangebote gibt. Es wurde vorgeschlagen, dass das Sozialreferat hier eine
kleinteilige Bedarfserhebung durchführt und evtl. sich daraus ergebende Angebote (ASZ,
Wohnen im Viertel, Mehrgenerationenhaus) im Neubaugebiet/am neuen Quartiersplatz
situiert werden.
Angebote für Jugendliche
Für Jugendliche wurde ein Jugendcafé, ähnlich dem Konzept in der Hochäckerstraße,
vorgeschlagen. Ferner wurde der weitere Ausbau des südöstlichen übergeordneten
Grünzugs gewünscht, in dem, z.B. auf Höhe des Gewerbegebiets am Stemplingeranger,
Sportflächen für Jugendliche (Bolzplatz, kleine Skateanlage, etc.) situiert werden könnten.
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Abb. Mitschrift der Äußerungen
Nachbarschaft
Für die 1000 bis 1300 Haushalte im Planungsgebiet wurde ein großer Nachbarschaftstreff
mit mehreren Gemeinschaftsräumen und einem großen Versammlungsraum gewünscht.
Konzeptionell wurde angeregt, den Nachbarschaftstreff als eine Art Mehrgenerationenhaus
anzudenken, wo es Angebote und Begegnungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen geben
sollte.
Grün im Wohnumfeld
Für den Bereich des weiter auszubauenden südöstlichen Grünzugs wurde angeregt, dort
Flächen für gemeinschaftliches Gärtnern (urban gardening) vorzusehen. Hier könnten sich
dann neue und alteingesessene Nachbarinnen und Nachbarn beim gemeinsamen Gärtnern
begegnen. Auch eine Abstimmung und Zusammenarbeit mit der vorhandenen kleinen
Schrebergartenkolonie wäre in diesem Zusammenhang wünschenswert.
Für den geplanten ost-westlich verlaufenden Grünzug im Süden des Neubaugebiets wird von
Anwohnerinnen und Anwohnern des Karl-Marx-Rings unbedingt ein Fuß-/Radweg-Zugang
zu dieser Grünfläche gewünscht. Dieser könnte vom Wendehammer des Stempflinger
Angers aus geplant werden.
Internet-Anbindung
Aktuell sind die Bestandsgebiete im Planungsgebiet nur unzulänglich mit einer schnellen
Internetverbindung ausgestattet. Bei einer Bebauung mit 1000 bis 1300 Wohnungen reicht
diese Versorgung sicher nicht mehr aus. Hier wurde eine baldige Verstärkung des
Netzknotens gewünscht. Dieser Wunsch sollte an die SWM weitergeleitet werden.
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