Einführung in Verkehr und Logistik [1.15ex] (Bachelor) [1.15ex

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Einführung in Verkehr und Logistik [1.15ex] (Bachelor) [1.15ex
Institut für Verkehrswirtschaft
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Verkehr
Schwerpunkt: Operations & Supply Chain Management
Einführung in Verkehr und Logistik
(Bachelor)
Verkehrswirtschaftliche Grundlagen
Univ.-Prof. Dr. Knut Haase
Institut für Verkehrswirtschaft
Wintersemester 2013/2014, Dienstag 10:15-11:45 Uhr, Phil E
K. Haase
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Gliederung
1. Grundbegriffe
2. Verkehrsnachfrage und induzierte Verkehrsflüsse
3. Transportkosten in Abhängigkeit des Verkehrsträgers
4. Verkehrssysteme
5. Verkehrsinfrastruktur und Globalisierung
K. Haase
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Grundbegriffe
Verkehr Funktion der Ortsveränderung von Personen
(Personenverkehr), Gütern (Güterverkehr) und
Nachrichten (Nachrichtenverkehr)
Transport Prozess der Bewegung eines Gutes oder einer Person
zwischen zwei Orten
Mobilität Struktur oder Eigenschaft von Gütern, Informationen und
Personen beweglich zu sein
Verkehrswirtschaft Branche, deren Unternehmen als
Hauptgeschäftstätigkeit Güter bzw. Dienstleistungen für
den Verkehrsmarkt produzieren, die der Ortsveränderung
von Gütern, Informationen oder Personen dienen.
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Messgrößen im Verkehr
Verkehrswiderstand Entfernung, Zeit, Kosten, Energie etc.
Verkehrsaufkommen beförderte Menge (Nachfrage) [Tonnen]
Fahrleistung fahrzeugbezogene Entfernungen [Fahrzeugkilometer]
Verkehrsleistung Verkehrsaufkommen
[tkm]]
Entfernung [Tonnenkilometer
Verkehrsintensität volkswirtschaftlicher Aufwand je produzierter
Gütereinheit
Verkehrsleistung /Gütermenge in t
Verkehrsleistung /reales BIP
Transportelastizität Quotient aus relativer Änderung des
Transportaufkommens und relativer Änderung des realen
Bruttoinlandsproduktes ) Zusammenhang zwischen
Verkehrsentwicklung und volkswirtschaftlicher Produktion
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Wir unterscheiden zwischen ...
Verkehrsträgern Straße, See/Wasser, Schiene, Luft
Verkehrsmitteln LKW, Schiff, Zug, Flugzeug
Verkehrsmodus Bezeichnet sowohl Verkehrsträger als auch
Verkehrsmittel
Verkehrsmedium Land, Wasser, Luft
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Verkehrsmittel
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(vgl. Rodrigue et al. (2009))
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Bei der Berechnung von Frachtraten unterscheiden
Speditionen und Logistikdienstleister zwischen ...
I
I
I
I
I
I
Güterkraftverkehr
Eisenbahnverkehr
Sammelgutverkehr
Binnenschifffahrt
Seefrachtverkehr
Luftfrachtverkehr
Ferner unterschieden wir im (Güter-)verkehr
I Nahverkehr (Distanz < 50km)
I Regionalverkehr (50 Distanz < 150km)
I Fernverkehr (Distanz 150km)
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ÖPNV Öffentlichen Personennahverkehr (insb. Busse und
Bahnen)
IV Individualverkehr (zu Fuß, Fahrrad, Motorrad, Pkw)
MIV Motorisierten Individualverkehr (Motorrad, Pkw)
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Kombinierter Verkehr (KV)/Kombinierter Ladungsverkehr (KLV)
I Beförderung von Gütern in Ladeeinheiten
I Nutzung mehrerer Verkehrsträger (mehrgliedriger Verkehr,
multimodaler Verkehr)
I kein Wechsel des Transportgefässes beim Übergang zwischen den
Verkehrsmitteln (intermodaler Verkehr, ITU=Intermodal Transport
Unit)
I
I
I
I
Transport zum Schienenterminal per LKW (Vorlauf)
Weitertransport mit dem Zug zum Zielterminal
per LKW zum Empfänger der Waren (Nachlauf)
überwiegende Teil der Transportstrecke per Schienen- oder
Schiffstransport (See- oder Binnenschiff)
I möglichst kurzer Transport per LKW auf der Straße
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Gesetzliche Vorteile für LKW in Deutschland im KV
(vgl. Clausen/Eiband (2010))
I Voraussetzung: Vor- und Nachlauf im KV maximal 150 km
I Befreiung von der Kfz-Steuer bei ausschließlichem Einsatz im
Vorlauf und Nachlauf des KV
I kein Fahrverbot an Sonn- sowie an Feiertagen und in den
Ferienzeiten
I zulässiges Gesamtgewicht von 44t statt 40t im Straßenverkehr
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Gliederung
1. Grundbegriffe
2. Verkehrsnachfrage und induzierte Verkehrsflüsse
3. Transportkosten in Abhängigkeit des Verkehrsträgers
4. Verkehrssysteme
5. Verkehrsinfrastruktur und Globalisierung
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Verkehrsnachfrage (vgl. Rodrigue et al. (2009))
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Verkehrsflüsse (vgl. Rodrigue et al. (2009))
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Modal-Split im Frachtverkehr
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(vgl. Rodrigue et al. (2009))
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Modal-Split im Frachtverkehr in Deutschland
Modal-Split im Güterverkehr 1950-2008 nach Tonnenkilometern
Total
Lkw
Eisenbahn
Binnenschiff
Pipeline
Flugzeug
100%
90%
80%
Anteile in Prozent
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
2008
2006
2004
2002
2000
1998
1996
1994
1992
1990
1988
1986
1984
1982
1980
1978
1976
1974
1972
1970
1968
1966
1964
1962
1960
1958
1956
1954
1952
1950
0%
Quellen: DIW, Berlin; ifo, München; Statistisches Bundesamt, Wiesbaden; Prognos/ProgTrans, Basel und Berechnungen des BGL
© BGL e.V. - Verwertung und Vervielfältigung nur mit Quellenangabe gestattet.
2008: LKW 71.1%, Eisenbahn 15%, Binnenschiff (incl. mit Häfen im Ausland) 10.7%, Flugzeug 2008: 0.2%
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Transportleistung der Verkehrsträger im Bundesgebiet 1950-2008
Total
Lkw
Eisenbahn
Binnenschiff
Pipeline
Flugzeug
600
Milliarden Tonnenkilometer
500
400
300
200
100
2008
2006
2004
2002
2000
1998
1996
1994
1992
1990
1988
1986
1984
1982
1980
1978
1976
1974
1972
1970
1968
1966
1964
1962
1960
1958
1956
1954
1952
1950
0
Quellen: DIW, Berlin; ifo, München; Statistisches Bundesamt, Wiesbaden; Prognos/ProgTrans, Basel und Berechnungen des BGL
© BGL e.V. - Verwertung und Vervielfältigung nur mit Quellenangabe gestattet.
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Gründe, die gegen die Nutzung der Schiene sprechen
(vgl. Wittenbrink. (2010))
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1. Grundbegriffe
2. Verkehrsnachfrage und induzierte Verkehrsflüsse
3. Transportkosten in Abhängigkeit des Verkehrsträgers
4. Verkehrssysteme
5. Verkehrsinfrastruktur und Globalisierung
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Transportkosten pro ME (vgl. Rodrigue et al. (2009))
) 10.000 km Wasser = 272 km Straße
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Distanzabhängige Kostenvorteile (vgl. Rodrigue et al. (2009))
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Transportkosten LKW und Schiene
(vgl. Clausen/Eiband (2010))
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1. Grundbegriffe
2. Verkehrsnachfrage und induzierte Verkehrsflüsse
3. Transportkosten in Abhängigkeit des Verkehrsträgers
4. Verkehrssysteme
5. Verkehrsinfrastruktur und Globalisierung
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Verkehrssysteme
Verkehrssystem (vgl. Rodrigue et al. (2009))
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Kernprobleme von Verkehrssystemen (vgl. Rodrigue et al. (2009))
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Transportkosten bei dezentralen und zentralen Verkehrsnetzen (vgl.
Rodrigue et al. (2009))
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Punkt-zu-Punkt versus Hub-and-Spoke Verkehrsnetze (vgl. Rodrigue et al.
(2009))
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Verkehrssystemabhängige Transportkosten (vgl. Rodrigue et al. (2009))
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1. Grundbegriffe
2. Verkehrsnachfrage und induzierte Verkehrsflüsse
3. Transportkosten in Abhängigkeit des Verkehrsträgers
4. Verkehrssysteme
5. Verkehrsinfrastruktur und Globalisierung
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Globale Seeschifffahrtsrouten (vgl. Rodrigue et al. (2009))
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Distanzen ausgewählter Seeschifffahrtsverbindungen (vgl. Rodrigue et al.
(2009))
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Transportkosten und Globalisierung
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[vgl. Rodrigue et al. (2009)]
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Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur
I Reduktion der Transportkosten
I Verstärkte Ausnutzung der komparativen Vorteile, Produktion an
Standorten mit minimalen Kosten für die Produktionsfaktoren und
Transporte zu weit entfernten Kunden
I Ausnutzung von Skalenerträgen (economies of scale), so dass
Nachteile bei den Kosten für die Produktionsfaktoren (insb. der
Löhne) durch Größenvorteile kompensiert werden können.
I Langfristiger Abbau von ungleichen wirtschaftlichen
Entwicklungszuständen zwischen Zentren und deren angebundenen
Regionen sowie zwischen den einzelnen Staaten. Beispielsweise ist
die Wirtschaft im asiatisch-pazifischen Raum (Japan, Taiwan, South
Korea, Hong Kong, Singapore sowie China) gravierend gewachsen.
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Literaturhinweise I
Clausen, Uwe und Agnes Eiband: Potenzial des Kombinierten Verkehrs in
Deutschland.
Internationales Verkehrswesen, 5:21–26, 2010.
Rodrigue, Jean-Paul, Claude Comtois und Brian Slack: The Geography of
Transport Systems.
Routledge (http://people.hofstra.edu/geotrans/), 2009.
Wittenbrink, Paul: Green Logistics führt zu Kosten- und Wettbewerbsvorteilen.
Internationales Verkehrswesen, 5:16–20, 2010.
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