Pla de Mallorca Goldene Landschaften

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Pla de Mallorca Goldene Landschaften
Pla de Mallorca
Goldene Landschaften
Inhalt
5
7
9
15 Die Gemeinden
im Pla
17 Einführung in Geschichte
und Kultur
Vorwort
Einführung
Maria de la Salut
Montuïri
21 Merkmale des Gebiets
35
45
69
87
95
107
Algaida
Ariany
Costitx
Lloret de
Vistalegre
45 Kulturrouten
59 Radtouren
Wochenmärkte,
Jahrmärkte und Fiestas
Unterkünfte
Porreres
Sant Joan
Santa Eugènia
Sencelles
Sineu
Vilafranca de
Bonany
Literaturverzeichnis
173
185
201
213
237
259
276
Routen
65 Gastronomische Routen
Pla de Mallorca
3
Inhalt
Anreise...
25
Llubí
119
131
143
Petra
157
>>
>> Pla de Mallorca_Anreise...
Lage...
>> Der Kreis Pla befindet sich im Zentrum von Mallorca, in der
Palma
Pla de Mallorca
> Mit dem Auto
Palma – Algaida, Schnellstraße Autovía Ma-15 /
Palma – Sineu, MA-3011.
> Mit dem Zug
Bahnhof Estación Intermodal de Palma.
Zug Palma – Inca / Sa Pobla (Llubí) / Manacor.
Plaça d’Espanya, s/n. Palma.
Information TIB
(Verkehrsbetriebe der Balearischen Inseln): 971 177 777.
http://tib.caib.es
> Mit dem Bus
Linien 300 und 400.
Information TIB
(Verkehrsbetriebe der Balearischen Inseln): 971 177 777.
http://tib.caib.es
5
>>
Pla de Mallorca
Anreise...
Pla de Mallorca
Anreise...
Senke zwischen den Gebirgszügen der Serra de Tramuntana
und den Serres de Llevant. Er umfasst die folgenden
Gemeinden: Algaida, Ariany, Costitx, Lloret de Vistalegre, Llubí,
Maria de la Salut, Montuïri, Petra, Porreres, Santa Eugènia, Sant
Joan, Sencelles, Sineu und Vilafranca de Bonany.
>>
Pla de Mallorca_Vorwort
Pla de Mallorca_Vorwort
>> Markt in Sineu
Kunst, Kultur, Tradition und Natur
Sehr geehrte Reisende! In diesem Reisebuch finden Sie
allerlei Informationen über Dörfer und Landschaften im Pla
de Mallorca: Von Informationen zu den historischen Wurzeln
des Gemeindeverbunds Pla de Mallorca und der einzelnen
dazugehörigen Gemeinden bis hin zu verschiedenen Routen,
auf denen Sie das Wesen des Kultur- und Naturerbes des Kreises
kennen lernen können. Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen
>> Fiesta der Riesen „Festa dels Gegants“
eine Reihe von Gastronomiebetrieben und Unterkünften, damit
Ihnen Ihr Besuch in diesen Dörfern immer in Erinnerung bleiben
wird.
Wir sind uns sicher, dass Sie sich in Kultur und Bräuche dieses
Gebiets im Binnenland der Insel verlieben werden und laden Sie
darum ein, dieses andere Mallorca zu entdecken.
7
Vorwort
Vorwort
Pla de Mallorca
>>
Mancomunitat Pla de Mallorca
Die Pla de Mallorca als öffentlicher Organismus entstand 1982,
um die Abfallentsorgung aller Kreisgemeinden zu koordinieren.
Mit der Zeit hat sich die Körperschaft weiterentwickelt und
ihre Ziele erweitert, um das Management der Gemeinden in
bestimmten Bereichen zu vereinfachen und die Lebensqualität
der Einwohner des Kreises zu verbessern.
Die Daten des Info-Büros der lauten:
C/ L’Hospital, 28 – 07520 Petra
T. 971 830441 / Fax 971 830440
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag
von 08:00 Uhr bis 15:00 Uhr.
9
Einführung in den
Gemeindeverbund
Einführung
Pla de Mallorca_Einführung
Pla de Mallorca
>>
>>
general del
Pla den
de Mallorca
desde elvom
Cocó
des des
Corb
>> Vista
Panoramablick
über
Pla de Mallorca
Cocó
Corb aus
>> Pla de Mallorca_Die Gemeinden im Pla
Pla de Mallorca_Einführung
Geomorphologisch gesehen handelt es sich um eine Landschaft, die
im Gegensatz zu ihrer Bezeichnung keine Ebene ist. Es gibt vielmehr
verschiedene Erhebungen, von wo aus man einen herrlichen Ausblick
auf die Gegend hat, wie zum Beispiel den Berg Puig de Randa. Zudem
stehen einige Berge unter Naturschutz, wie zum Beispiel der Puig de
Bonany.
Der andere gemeinsame Faktor ist die Landwirtschaft. Im Pla werden überwiegend Getreide, Obstbäume (außer Zitrusfrüchten) und
Futterpflanzen angebaut. Obgleich die Landwirtschaft stark zurückgegangen ist, können wir im Pla de Mallorca eine bemerkenswerte
Zahl architektonischer Überreste finden, die im Laufe der Geschichte
von Bedeutung waren. Wichtigster Vertreter und eindeutiges Beispiel
für diese landwirtschaftliche Nutzung sind die Erbhöfe (possessions),
Gehöfte, auf denen alle mit Landwirtschaft und Viehzucht verbundenen Arbeiten verrichtet wurden. Auch wenn heute nur noch wenige
>> Landschaft in Sencelles
betrieben werden, sind die Erbhöfe wahre Schmuckstücke des ländlichen Mallorca, die es zu erhalten gilt. Neben vielen anderen seien
die folgenden besonders hervorgehoben: Albenya (Algaida), Defla
(Sineu), Sant Martí d’Alanzell (Vilafranca de Bonany), Sa Bastida (Sant
Joan), Son Joan Arnau (Lloret de Vistalegre) oder Tagamanent (Montuïri). Darüber hinaus gibt es in den Dörfern im Pla zahlreiche weitere
Bauten, die mit der landwirtschaftlichen Nutzung und ihrem bis vor
wenigen Jahren wichtigsten Gewerbe in Verbindung stehen: Getreidemühlen, Brunnen, Brunnenräder, Zisternen etc.
Bei der Architektur der Gemeinden im Pla gilt es die Bedeutung der
Pfarrkirchen hervorzuheben. Die Kirche war neben ihrem bedeutenden Einfluss auf die volkstümlichen Gebräuche und das soziokulturelle
Leben in den Pla-Gemeinden (viele Fiestas haben ihren Ursprung in
der Religion) auch ausschlaggebend bei der architektonischen Entwicklung der Ortschaften. Die Pfarrkirche ist das wichtigste Gebäude
in jeder Gemeinde, sowohl wegen ihres historischen und künstlerischen Wertes, als auch, im Falle der Kirchen in Sineu, Petra oder
Porreres, ihres Alters. Die meisten der kleinen Ortschaften der Pla de
Mallorca wuchsen im Schatten dieser Gebäude heran. Neben den Kirchen gibt es noch zahlreiche weitere Gebäude, die dauerhafte Zeugen
der Bedeutung von Religion und religiöser Verehrung sind: Gemeindekreuze, Pfarrämter, Klöster, Sanktuarien und Einsiedeleien etc.
15
Im Gebiet Pla de Mallorca liegen vierzehn Gemeinden (Algaida, Ariany,
Costitx, Lloret de Vistalegre, Llubí, Maria de la Salut, Montuïri, Petra,
Porreres, Santa Eugènia, Sant Joan, Sencelles, Sineu und Vilafranca de
Bonany), die im Wesentlichen durch zwei stark ausgeprägte Faktoren
miteinander verbunden und vereint sind: Geomorphologie und
Landwirtschaft.
Einführung
Die Gemeinden im Pla
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Einführung
>> Pla de Mallorca_Einführung in Geschichte und Kultur
>> Talayot-Siedlung Son Fornés
>> Sanktuarium Santuari talaiòtic de Son Corró
>> In der Höhle Cova des Corb
Unter maurischer Herrschaft wurde das Territorium in Stadt (eine
einzige auf der ganzen Insel: Madina Mayurqa) und ländliches
Gebiet untergliedert. Das ländliche Gebiet war in Gruppen unterteilt
und es gab fünf Siedlungen, die als Ortschaften galten (die einzige
dieser Ortschaften, die sich in der heutigen Pla de Mallorca befindet,
ist Yiynau, heute Sineu). Das restliche ländliche Gebiet war von
Bevölkerung besiedelt, welche die weit verstreuten Betriebsstätten,
also die Bauernhöfe und Meiereien, bewohnte. Das Territorium war
in dreizehn Bezirke oder juz unterteilt, und der heutige Pla-Kreis
umfasste zum Teil die ehemaligen Distrikte Murûh (Maria und Llubí)
Canarrossa (Santa Eugènia, Sencelles und Costitx) und Muntuy
(Montuïri und Algaida) sowie Yiynau-Bitra (Sineu-Petra), der ganz
zum Kreis gehört.
Nach der Eroberung durch die Katalanen im Jahr 1229 behielten
die Christen bei der territorialen Gliederung die Zweiteilung Stadt
– Land bei, schafften jedoch die Unterteilung in Bezirke ab. Am
Anfang ließen sich die Christen rund um die kleinen Kirchen nieder,
die gleich nach der Eroberung errichtet wurden. Im Pla de Mallorca
wurden vier dieser Kirchen erbaut: Santa Maria de Sineu, Sant Pere
de Petra, Santa Maria i Sant Pere de Montuïri und Sant Pere de
Sencelles.
König Jakob II. verkündete im Jahr 1300 die Ordinacions (zivile
Raumordnung), was zur Gründung von elf neuen Ortschaften führte.
Auf diese Weise kamen zu den bereits bestehenden Orten Sineu,
Montuïri und Sencelles die Dörfer Petra, Sant Joan, Porreres und
Algaida hinzu.
König Sanç von Mallorca wiederum förderte die unabhängige
Verwaltung des Landes gegenüber der Stadt, indem er den Dörfern
ein Drittel an Vertretung bei der Versammlung des Königreichs
Mallorca oder des Großen Allgemeinen Rates zusprach.
17
Die Existenz von Siedlern bereits 2000 Jahre v.Chr. wird von den zahlreichen archäologischen Funden aus unterschiedlichen Epochen im
Pla belegt. Die Talayots sind das wichtigste Zeugnis dafür. Hervorzuheben sind die Talayot-Siedlung Son Fornés in Montuïri und das Sanktuarium Son Corró in Costitx (der Fundort der Stierköpfe aus Bronze).
Einführung
Einführung in Geschichte und Kultur
Pla de Mallorca
>>
>> Jakob II., König von Mallorca
>> Pla de Mallorca_Einführung in Geschichte und Kultur
Bereits zu jener Zeit zeichneten sich zwei sozioökonomische
Realitäten ab. Zum Einen spezialisierten sich das
Bergland und die Gegend am Fuß des Gebirges auf
eine auf der Ölherstellung basierende Wirtschaft, die
um das Handelszentrum Inca angesiedelt war, wo jeden
Donnerstag Markt gehalten wurde. Zum Anderen gab es
die Getreidewirtschaft, die im Pla vorherrschte und deren
Die Revolta dels Forans (1450-1453) und die Germania (15211523), zwei jeweils von den gleichen Problemen ausgelöste
Aufstände, trennten dieses ländliche Mallorca von dem, das sich
in der modernen und zeitgenössischen Epoche ausbildete. Danach
ging das Eigentum der Bauern zu einem großen Teil auf die Bürger
über.
Im 17. und 18. Jh. wurden die Dörfer im Pla wie auch der gesamte
ländliche Bereich von einer Überlebenskrise bedroht, mit Missernten,
steigender Sterblichkeitsrate und von der sozialen Unzufriedenheit
gefördertem Bandentum. Das Sindicat de Fora war schließlich nur
noch ein simpler Steuereintreibungsapparat, der von den Bourbonen
selbst nach der Abschaffung der traditionellen Institutionen des
Königreichs noch aufrechterhalten wurde.
Inmitten der allgemeinen Armut entfiel die Rolle des Lieferanten
der Grundnahrungsmittel auf den Pla. So wurden Orte wie Petra,
Im 19. Jh. und in der ersten Hälfte des 20. Jh. lieferten
die Gemeinden des Pla weiterhin die landwirtschaftlichen
Grunderzeugnisse. Eine Ausnahme bildeten lediglich die Gemeinde
Porreres und ihr Einzugsgebiet. Durch den seit dem 18. Jh.
bestehenden, erstaunlichen Reichtum an weiterhin bestellten
Leinpflanzenfeldern hatte Porreres fast so viele Einwohner
wie Sineu. In der zweiten Hälfte des 18. Jh. und im 19. Jh.
beteiligte sich Porreres jedoch am Aufbau von Weinanbau und
Branntweinherstellung und wurde schließlich im ausgehenden 19.
Jh. zur bevölkerungsreichsten Ortschaft im Pla.
Im 20. Jh. eroberten Tourismus und Freizeitindustrie sowie die
damit direkt verbundenen Tätigkeiten die Wirtschaft der Insel,
woraus die Küstengebiete großen Nutzen zogen. Das traditionelle
Produktionsgefüge der Dörfer im Binnenland jedoch verarmte und
war nicht mehr zeitgemäß.
Heute hat der ländliche Tourismus bereits seit einigen Jahren die
ländlichen Gebiete von Mallorca wieder zu neuem Leben erweckt.
In dieser Hinsicht hat der Pla seine praktisch intakte Physiognomie,
seine Bräuche und die letzten Spuren bäuerlichen Lebens, die
sich noch in seiner Landschaft finden, nutzen können, um zur
Touristenattraktion zu werden.
Einführung
Diese Dualität spiegelte sich auf institutioneller Ebene wieder. So trat
der Consell de la Part Forana alljährlich abwechselnd in der Pfarrei
von Inca und im Palast von Sineu zusammen. Bei der Wahl der
höchsten Vertretung des Gebiets, die von den sogenannten Síndics
Clavaris -eines für das Bergland und eines für den Pla- innegehalten
wurde, achtete man auf die Wahrung von Ausgeglichenheit.
Sineu, Sant Joan oder Montuïri zum größten Weizenanbaugebiet,
ergänzt von Weinbergen, Feigenbaumplantagen sowie Schaf- und
Schweinezucht.
19
Wie sich den Steuerbüchern entnehmen lässt, hielt diese
Unterteilung weit bis in das 19. Jahrhundert hinein an. Das
Sindicat konnte Abgaben zu seiner eigenen Aufrechterhaltung
fordern und trieb darüber hinaus in den ländlichen Gebieten
die Steuern des Königreichs und Steuern auf für die Krone
geleistete Dienste ein.
Handelszentrum sich in Sineu befand, wo der Markt mittwochs
stattfand.
Pla de Mallorca
Die Einteilung in Landkreise der christlichen Epoche geht
wahrscheinlich auf die Regentschaft von Peter IV. zurück,
als die übergemeindliche Unterteilung des mallorquinischen
Landes mit dem Sindicat de Fora seine Blütezeit erlebte. Neben
der Stadt gruppierten sich die Dörfer in zwei große Areale: in
den Pla (die Ebene) und das Bergland. So umfasste der Pla die
Gemeindegebiete von Sineu (mit Lloret), Algaida, Porreres,
Montuïri, Sant Joan, Petra (mit Vilafranca und Ariany), Muro
(mit Llubí), Santa Margalida (mit Maria de la Salut), Artà (mit
Capdepera und Son Servera), Manacor (mit Sant Llorenç des
Cardassar), Felanitx, Santanyí (mit Ses Salines), Campos und
Llucmajor.
>> Pla de Mallorca_Merkmale des Gebiets
Geographie
Der Kreis Pla umfasst die Gemeinden der Zentralsenke von Mallorca
und nimmt eine Fläche von gut 600 km2, also 21,56% der
Inselfläche, ein.
Der im Zentrum gelegene Teil weist eine bemerkenswerte
geologische Komplexität auf, mit Formationen
unterschiedlichster Erdzeitalter und Lithologie, Berge und Täler.
Das Gebiet schwankt liegt zwischen 50 und 150 Metern über dem
Meeresspiegel, während die Berge meist nicht höher als 300 Meter
sind. Der höchste Gipfel im Kreis ist mit 548 Metern der Puig de
Randa.
Was die Hydrologie des Pla betrifft, so gibt es verschiedene
Gebirgsbäche und Nebenflüsse, die zur Bucht von Alcúdia (die Bäche
Son Bauló, Son Real und Na Borges), zur Albufera de Alcúdia (die
Bäche Muro und Sant Miquel), zur Bucht von Palma (über das aus
Punxuat und den Schluchten von Sa Talaia, Son Gual und anderen
gebildete System) oder zur Senke von Campos (eine Reihe von
Wasserläufen, die in den Bach Son Barbut, einen Nebenzweig des
Baches Son Xorc, münden) fließen. Darüber hinaus gibt es zwei
wichtige unterirdische Wasseradern: Die eine führt unter der Ebene
von Sa Pobla nach Muro (im Kreis Raiguer und dem nördlichen
Teil des Pla de Mallorca). Die andere findet sich in Sa Marineta (im
südöstlichen Teil der Bucht von Alcúdia, vom Menschen schwer zu
nutzen, da sie leicht versalzt).
Klima
Das Klima ist typisch mediterran: trocken und heiß im Sommer, kalt
und feucht im Winter. Regen fällt wie auch im übrigen Mallorca
vor allem im Herbst. Nichtsdestotrotz weist der Pla spezifische
Eigenheiten auf: Die Temperaturschwankungen sind bemerkenswert.
Da die Binnenlage der Gegend die mildernde Wirkung des Meeres
abschwächt, bildet sich häufig Nebel und es kann (wie anderswo
auf der Insel) zu heftigen Niederschlägen kommen, die in wenigen
Stunden 200 mm übersteigen können.
Einführung
Merkmale des Gebiets
21
Pla de Mallorca_Einführung
Pla de Mallorca
>>
>> Pla de Mallorca_Merkmale des Gebiets
Auf Grund der trockenen Sommer im Pla können Pflanzen
mit zarten Blättern nur schwerlich überleben. Das natürliche
Landschaftsbild des Gebiets besteht darum aus den typischen
Steineichenwäldern sowie Beständen an Kermeseichen und wilden
Ölbäumen.
Nachfolgend seien einige Gegenden genannt, in denen die natürliche Vegetation des Pla gehäuft zu finden ist: die Berge Randa, Son
Seguí, Bonany, Sant Miquel und Sant Nofre, und die Kommune Lloret oder das Gebiet von Na Borges. All diese Areale sind von hohem
Naturwert und vom Naturschutzgesetz geschützt, von dem sie als
Naturgebiete von besonderem Interesse (ANEI) eingestuft werden.
Bevölkerung
Zwar gehört der Kreis Pla zu den bevölkerungsärmsten Gegenden
von Mallorca, doch geht aus den Bevölkerungsdaten ein kleiner
Anstieg der Einwohnerzahl in den letzten Jahren hervor. Nach
den vom Statistikinstitut der Balearischen Inseln gesammelten
Angaben ist die Bevölkerung der Pla de Mallorca von etwa 28.000
Einwohnern im Jahr 1996 auf rund 32.600 registrierte Einwohner im
Jahr 2005 angewachsen.
In gewisser Weise ist die Bevölkerungszahl durch den Zuzug von
Menschen aus anderen autonomen Regionen Spaniens oder sogar
aus anderen Ländern gestiegen. Die demographischen Zahlen sind
zudem gestiegen, weil vor allem in den letzten Jahren die Tendenz
besteht, auf der Suche nach mehr Ruhe und Lebensqualität aus den
Städten zu fliehen.
Einführung
Vegetation
23
Pla de Mallorca_Einführung
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca
Wochenmärkte,
Jahrmärkte und Fiestas
Wochenmärkte
Die Wochenmärkte gehören zu den wichtigsten
sozioökonomischen Ereignissen in den Dörfern der Pla de
Mallorca. Der bedeutendste davon ist zweifellos der Markt
in Sineu, der jeden Mittwoch auf der Plaça d’es Fossar und
den Hauptstraßen der Ortschaft stattfindet. Es ist der einzige
>> Markt in Sineu
Wochenmärkte, Jahrmärkte und Fiestas
Pla de Mallorca_Wochenmärkte, Jahrmärkte und Fiestas
25
>>
Markt auf Mallorca, auf dem lebende Tiere verkauft werden.
Er hat eine sehr lange Tradition, die bereits im Jahr 1252
urkundlich belegt ist. 1306 wurde ihm von Jakob II. das
„Mercadal“ genannte Sondermarktrecht verliehen.
Dienstag: · Llubí (auf der Plaça de la Carretera)
· Pina (auf Sa Plaça)
· Porreres (auf der Plaça de la Vila)
>> Getrocknete Tomaten
Mittwoch: · Petra (in der Straße Carrer Ample)
· Sencelles (auf der Plaça Nova)
· Sineu (auf der Plaça des Fossar)
· Vilafranca de Bonany (auf der Plaça Major,
jeden Mittwoch außer an Feiertagen)
Donnerstag:· Ariany (auf Sa Plaça)
· Sant Joan (in der Straße Mestre Mas)
Freitag: · Algaida (auf der Plaça d’Algaida)
· Maria de la Salut (auf der Plaça des Pou)
Samstag: · Costitx (auf der Plaça de la Mare de Déu)
· Santa Eugènia (in der Straße Carrer Escoles)
>> Jahrmarkt in Santa Eugènia
Jahrmärkte und Fiestas
Im Laufe eines Jahres finden in den Gemeinden im Pla de
Mallorca zahlreiche Jahrmärkte und Fiestas statt. Besondere
Erwähnung verdienen die Sant-Bartomeu-Kirchweih in Montuïri
(24. August) und die Kirchweih von Sant Honorat (16. Januar),
dem Schutzheiligen von Algaida. Im Mittelpunkt beider Feste
stehen die Tänze der Cossiers, Bestandteil einer alten Tradition,
die auf Mallorca bereits im 14. Jh. belegt ist. Die Tänzer sind drei
Männerpaare und eine weiß gekleidete Dame. Das Auffälligste
bei der Darbietung der Cossiers sind die Reliquien, der Tunnel und
die Bandschleifen. In den Händen halten sie Seidentücher und
Basilikumsträuße. Die Dame wiederum hält Glöckchen in den
Händen. Für die musikalische Begleitung sorgen Schalmei und
Tamburin. Auf der anderen Seite bildet der Teufel vor allem für die
Kinder das festliche und spaßhafte Element.
Seit 1994 findet in Vilafranca de Bonany am ersten Samstag im
September das Melonenfest statt. Auf diesem Jahrmarkt soll
für Erzeugnisse aus der Gemeinde wie Kunsthandwerk und aus
Honigmelonen hergestellte Produkte geworben werden. Seit einigen
Jahren findet darüber hinaus ein Wettbewerb statt, bei dem die
größte Melone prämiert wird.
Seit dem Jahr 2000 findet in Llubí am Sonntag vor dem traditionellen Santa-Catalina-Fest (25. November, wenn er auf einen Dienstag
fällt, oder am darauf folgenden Dienstag) der Honigmarkt statt.
Dabei handelt es sich um eine Messe und einen Markt für alle mit
der Bienenzucht verbundenen Erzeugnisse und Gerätschaften. An
diesem süßen Jahrmarkt in Llubí nehmen zahlreiche Imker aus Mallorca, Menorca und den Pityusen teil. Geboten werden Kostproben
und Informationsstände sowie der Verkauf von Bienenprodukten.
>> Jahrmarkt- und Fiestatermine:
Januar: · 16.01 Sant Honorat: Algaida
· 17.01 Sant Antoni: Ariany, Lloret, Llubí, Maria,
Montuïri, Petra, Pina, Porreres, Sant Joan, Santa
Eugènia, Sencelles, Sineu und Vilafranca
· Samstag nach Sant Antoni, Tierweihe:
Biniali, Porreres und Sencelles
· 20.01 Sant Sebastià: Costitx
27
Montag: · Lloret de Vistalegre (auf der Plaça de l’Església)
· Montuïri (auf der Plaça Major)
Pla de Mallorca
>> Wochenmärkte im Kreis Pla de Mallorca:
Wochenmärkte, Jahrmärkte und Fiestas
>> Pla de Mallorca_Wochenmärkte, Jahrmärkte und Fiestas
>> Pla de Mallorca_Wochenmärkte, Jahrmärkte und Fiestas
· 11.02 Gottesmutter von Lourdes:
Santa Eugènia
· 27.02 Sor Francinaina Cirer: Sencelles
Karneval: · Karnevalssamstag, Sa Rua: Algaida, Lloret,
Porreres, Sant Joan, Santa Eugènia, Sencelles
und Vilafranca
>> Tanz der Cossiers
· Karfreitag, Abstieg zum
Santuari de Consolació: Sant Joan
· Ostersonntag, Prozession de l’Encontre:
Maria, Montuïri und Santa Eugènia
· 3. Osterfest (Dienstag),
- Wallfahrt nach Pau de Castellitx: Algaida
- Wallfahrt nach Sant Miquel: Montuïri
- Wallfahrt zur Einsiedelei Verge Poderosa:
Sineu
- Wallfahrt nach Bonany: Ariany, Maria de la
Salut, Manacor, Petra, Sant Joan und Vilafranca
- Pancaridad in Caseta de ses Monges:
Sencelles
· Siurell-Fiesta: Llubí
· Dienstag nach Karneval,
Beerdigung der Sardine: Vilafranca
· Cataracta – Mundi: Porreres
März: · An einem Sonntag im Frühling,
Fiesta der Natur: Lloret
· 4. Sonntag in der Fastenzeit,
Fiesta des Brots und Fisches: Sant Joan
- Pancaridad in der Einsiedelei
Ermita de Son Segui: Santa Eugènia
· Maskerade Jai Carnal und Jaia Fastenzeit:
Porreres
- Fiesta der Einsiedelei: Llubí
· Jahrmarkt: Porreres
· 1. Sonntag nach Ostern, Pancaridad
in der Einsiedelei Monti-sion: Porreres
Wochenmärkte, Jahrmärkte und Fiestas
Ostern: · Karwoche, Prozessionen: Sineu
29
Februar: · 05.02 Santa Àgueda: Sencelles
Pla de Mallorca
>> Jahrmarkt- und Fiestatermine:
>> Jahrmarkt- und Fiestatermine:
>> Lorem ipsum
Juli:
· 1. Wochenende, Festes d’Estiu,
Sommer-Fiesta: Pina
· 10.07 Sant Cristòfol: Biniali und Sant Joan
· 16.07 Hl. Jungfrau Verge del Carme:
Ruberts-Sencelles
· 21.07 Santa Pràxedes: Petra
· 25.07 Sant Jaume: Algaida
· Letzter Sonntag, Unabhängigkeitsfest
der Gemeinde: Ariany
· Ende Juli oder Anfang August:
La Beata: Vilafranca
April:
· 3. Sonntag, Jahrmarkt für Ackerbau
und Viehzucht: Santa Eugènia
· 25.04 Sant Marc: Sineu
· Letzter Sonntag, Paellas auf Es Fossar:
Sineu
Mai:
· 01.05 Jahrmarkt von Costitx: Costitx
· 03.05 Früchtesegnung in Cura: Algaida
· 1. Sonntag, Mai-Jahrmarkt: Sineu
· 2. Sonntag, Wallfahrt Sa Casa Blanca:
Sencelles
· 2. Sonntag, Jahrmarkt: Lloret
August: · 01.08 Sant Feliu: Llubí
· 3. Sonntag, Jahrmarkt: Sencelles
· Musikalischer Mai: Petra
· 02.08 Fest der Gottesmutter der
Engel (Convent-Fiesta): Petra
· 1. Sonntag Patronatsfest: Santa Eugènia
· 08.08 Sant Domingo: Lloret
· 08.08 Jahrmarkt für traditionelle
bäuerliche Berufe: Maria de la Salut
· 3. Sonntag, Wagenfahrt nach Son Serra: Petra
Juni:
· „Tast de la confitura“ (Konfitüren-Fest):
Porreres
· 24.06 St. Johannis, Sonnentanz: Sant Joan
Sant Joan: Porreres
Wochenmärkte, Jahrmärkte und Fiestas
>> Pla de Mallorca_Wochenmärkte, Jahrmärkte und Fiestas
31
Pla de Mallorca_
Wochenmärkte, Jahrmärkte und Fiestas
Pla de Mallorca
>>
>> Pla de Mallorca_Wochenmärkte, Jahrmärkte und Fiestas
· 16.08 Sant Roc: Porreres
· 22.08 Jahrmarkt für typische
Produkte aus dem Pla de Mallorca:
Maria de la Salut
· 24.08 Sant Bartomeu:
Jornets-Sencelles und Montuïri
· 29.08 Sant Joan Degollat: Sant Joan
· Letzter Sonntag: Randa
· Gottesmutter von Atotxa: Ariany
September:· Erstes Wochenende, Melonenfest: Vilafranca
· Erster Samstag, Sequer-Fiesta: Lloret
· 08.09 Gottesmutter: Costitx und Maria
· 3. Wochenende Hommage an
Pare Serra und Jahrmarkt: Petra
· 27.09 Sant Cosme und Sant Damià: Pina
- Jahrmarkt Sa Perdiu: Montuïri
· 1. Sonntag, Botifarró-Fiesta: Sant Joan
- Jahrmarkt Sant Tomàs, Schlachtfeste: Sineu
· 4. Sonntag, Messe für Kunst- und
Unternehmen: Petra
- 10.12 Fest der Gottesmutter von Loreto:
Lloret
· In der Woche um den 12.10 herum,
Theatermesse: Vilafranca
· 1. Samstag vor Sant Lluc, Jahrmarkt:
Algaida
· 20.10 Ses Verges: Porreres
· Letzter Sonntag, Jahrmarkt: Porreres
Oktober:
November:· Am nächstliegenden Samstag zu
Sta. Catalina, Bauernfest: Porreres
· Dienstag 25.11 oder am darauf folgenden
Dienstag , Honigmarkt: Llubí
Dezember: · 01.12 Jahrmarkt: Llubí
· 04.12 Santa Bàrbara: Vilafranca
Ein weiteres wichtiges Ereignis im Pla-Kreis ist das Internationale
Musikfestival der Pla de Mallorca. Bei diesem Musikfestival
werden im Juli, August und September in den Kirchen und
Gotteshäusern der Dörfer im Pla-Kreis klassische Konzerte mit freiem
Eintritt gegeben. Die Anfänge dieses Festivals gehen auf das Jahr
1988 zurück, als es unter dem Namen Festival de Música del Santuari
de Cura ins Leben gerufen wurde. In der heutigen Zeit findet es jedes
Jahr in sieben Kreisgemeinden statt.
Bei diesem Festival wird hochkarätige Kunst geboten, die
inzwischen tief mit den Dörfern im Pla de Mallorca verwurzelt ist.
Das Programmangebot vereint Chöre, Solisten und Orchester von
internationalem Ruf auf der Insel.
Wochenmärkte, Jahrmärkte und Fiestas
· 15.08 Gottesmutter im August:
Sencelles und Sineu
Dezember: · 1. Sonntag
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August:
September:· 4. Samstag: Fiesta der Kultur und des Sports:
Santa Eugènia
Pla de Mallorca
>> Jahrmarkt- und Fiestatermine:
>>
Pla de Mallorca_Unterkünfte
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Pla de Mallorca
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Die Zahl der Hotelbetriebe im Kreis Pla de Mallorca hat im Laufe
der letzten Jahre erheblich zugenommen. Dies ist direkt auf die
Förderung des Tourismus im Binnenland zurückzuführen, der
alle anspricht, die auf den Inseln mehr als „Strand und Sonne“
suchen. In diesem Sinne sind fast alle Betriebe, die wir dort
finden, dem Typ Agrotourismus-Unterkunft (Agroturismo) oder
Landhotel (Hotel de Interior) zuzuordnen.
Viele dieser Unterkünfte befinden sich in sanierten alten Fincas
oder Dorfhäusern, was ihnen noch zusätzlich einen besonderen
Charme verleiht.
Im Folgenden werden einige der Hotels und AgrotourismusUnterkünfte im Pla de Mallorca aufgelistet:
>>
1
Pla de Mallorca_Unterkünfte
Possessió Binicomprat
Finca de Binicomprat, s/n
(Algaida). Tel. 971 125 028
www.fincabinicomprat.com
Diese Finca ist der ideale Ort
für ruheliebende Naturfreunde.
Sie umfasst 150 Hektar Land,
von denen ein Drittel mit Wald
bewachsen sind. Die restliche
Fläche wird landwirtschaftlich
genutzt, vor allem für den
Weinanbau, der in der eigenen
Winzerei verarbeitet wird.
>> Pla de Mallorca_Unterkünfte
2
Es Recó de Randa
Hotel – Restaurant
3
Finca Raïms –
Hotel de Interior
C/ Font, 21. (Randa - Algaida)
Tel. 971 660 997
www.esrecoderanda.com
C/. de la Ribera, 26 (Algaida)
Tel. 971 665 157
www.finca-raims.com
Das Hotel Es Recó de Randa ist
ein typisches, am Fuß des Puig de
Randa gelegenes Bauernhaus. Es
verfügt über 14 Zimmer mit allem
Komfort.
Kleines, gemütliches Landhotel.
Das Gebäude im traditionellen
mallorquinischen Stil beherbergt
einen Weinkeller aus dem
17. Jh. Finca Raïms bietet den
angenehmen Service eines ruhigen
Hotels in entspannter Atmosphäre
mit den Vorzügen des Landlebens.
4
Agroturismo
Sa Rota d’en Palerm
Ctra. Lloret – Montuïri km. 0,8
(Lloret de Vistalegre)
Tel. 971 521 100
www.sa-rota.com
Sa Rota ist ein auf hoch gelegenes
Herrenhaus aus dem 18. Jh. mit
herrlichem Ausblick. Es wurde
saniert und zu einem gemütlichen
Landhotel umgebaut.
5
Finca Son Bauló
Camí de Son Bauló, 1
(Lloret de Vistalegre)
Tel. 971 524 206.
www.son-baulo.com
Im Son Bauló werden Kultur und
Küche miteinander kombiniert.
Dieses Landhotel ist komfortabel
und verfügt über Apartments im
traditionellen mallorquinischen Stil.
Im Son Bauló wird besonderer Wert
auf die Küche und den biologischen
Obst- und Gemüsegarten gelegt.
6
Can Pericó Restaurant i Petit Hotel
7
Hotel Ca´n Bagot
C/ Farinera, 7 (Llubí)
Tel. 971 857 138
www.canperico.com
Passeig de la Riba, 6 (Llubí)
Tel. 971 522 611/ 645 862 687
www.canbagot.com
Can Pericó ist ein traditionelles mallorquinisches Haus in der Ortsmitte
von Llubí. Ab 1947 diente es als Laden für hausgemachte Wurstwaren
und gehörte zwei Jahrzehnte lang
zu den bekanntesten Familienbetrieben. Inzwischen wurde das Haus
von der Familie renoviert und zu
einem kleinen 3-Zimmer-Hotel und
Restaurant umgebaut, in dem man
zu jeder Jahreszeit bei einem ruhigen
Aufenthalt die köstliche mallorquinische Küche genießen kann.
Unser kleines Hotel ist in einem
alten mallorquinischen Haus in einer
sehr ruhigen Gegend in der Altstadt
von Llubí untergebracht. Das
Gebäude wurde kürzlich renoviert
und verbindet traditionellen
Charme mit maximalem Komfort.
8
Sa Casa Rotja-Agroturisme
(Llubí)
Tel. 971 185 290
600 606 842
www.sacasarotja.com
Sa Casa Rotja ist eine
herrschaftliche Finca aus dem
ausgehenden 19. Jh. Sie liegt 4
km von Sineu entfernt und wurde
im Jahr 1989 saniert, wobei der
alte mallorquinischer Charme
erhalten blieb.
>>
Pla de Mallorca_Unterkünfte
>> Pla de Mallorca_Unterkünfte
Hotel Casa
Girasol
9
Petit Hotel Son Fogueró
10
Finca Roqueta
11
Hotel Casa Girasol
Finca 7519
(Maria de la Salut)
Tel. 971 525 343
www.sonfoguero.com
C/ Pedro Roqueta, s/n
(Maria de la Salut)
Tel. 636 739 927
www.agroroqueta.com
C/. Font i Roig, 1
(Maria de la Salut)
Tel. 971 858 007
www.casagirasol.biz
Son Fogueró ist eine ehemalige
mallorquinische Finca, die von ihren
Eigentümern (der Innenausstatterin
Maria Antònia Carbonell und dem
Maler Pere Alemany) in ein ruhiges
Hotel verwandelt wurde. In diesem
Künstlerhaus geht die Natur in
Kunst über.
Die Casas de Roqueta aus dem 13.
Jh. sind Teil einer der Stallungen, die
König Jakob I. bei der Eroberung
von Mallorca im Jahre 1229 an
seine Mitstreiter abtrat. Sie wurden
unter Erhalt ihrer architektonischen
Schönheit renoviert, um über
der alten Bodega der Häuser die
vier Apartments einzurichten, die
zusammen mit dem Garten die
Agrotourismus-Unterkunft bilden.
Diese Finca aus dem 14. Jh. wurde
von der deutschen Familie Fels zu einem Hotel umgebaut. Sein Charme
wird allen Komfortansprüchen
gerecht. Ein Hotel zum Ausspannen
im Herzen der Insel. Terrassen und
Gärten laden zum Verweilen ein,
um die schönsten Tage des Jahres in
stilvoller Umgebung zu genießen.
12
Hotel Rural
Es Figueral Nou
Ctra. Montuïri – Sant Joan km. 0,7
(Montuïri). Tel. 971 646 764
www.esfigueralnou.com
Diese alte mallorquinische Finca
stammt aus dem 15. Jh. Im Jahre
1879 wurde sie zur Bodega
umgebaut und noch heute sind im
Restaurant die Gewölbe erhalten.
13
Hotel Rural Puig Moltó
14
Hotel Rural Son Manera
15
Son Torrat Casa Rural
Ctra. Pina – Montuïri km. 3
(Montuïri)
Tel. 971 181 758
www.espuigmolto.com
Ctra. Montuïri – Lloret km. 0,3
(Montuïri)
Tel. 971 161 530
www.sonmanera.com
Camí de Bonany km. 2
(Petra)
Tel. 630 017 858
www.agroturplaya.com
Die Finca gehört zu den ältesten
auf Mallorca. Sie liegt inmitten von
Oliven-, Feigen- und Johannisbrotbäumen. Auf Grund archäologischer Funde gilt sie als besonders
geschichtsträchtiger Ort.
Das Landhotel Son Manera
verfügt über 25 mit allem Komfort
ausgestattete Zimmer. Die
Inneneinrichtung erinnert an den
Gutsherrenstil des 19. Jh.
Die Finca stammt aus dem 15.
Jh. und wurde von Grund auf
renoviert. Sie verfügt über sechs
komfortable und gemütliche
Wohnungen.
16
Hotel d’Interior
Sa Plaça de Petra
Plaça Ramon Llull, 4
(Petra)
Tel. 971 561 646
In der Dorfmitte von Petra, im
Zentrum der Insel Mallorca, befindet
sich dieses kleine Hotel-Restaurant,
das in einem alten, modernisierten
Herrenhaus untergebracht ist. Dort
scheint die Zeit stehen zu bleiben und
mit einem nostalgischen Gefühl an
die Vergangenheit zu erinnern.
>>
17
Pla de Mallorca_Unterkünfte
Agroturisme Son Santandreu
>> Pla de Mallorca_Unterkünfte
18
Can Feliu Ecoagroturisme
19
Finca Son Roig
Ctra. Petra – Felanitx, Km. 2 (Petra)
Tel. 971 561 128 / 971 561 157 /
629 370 023
www.sonsantandreu.com
Finca Son Dagueta
Camí de sa Serra, s/n (Porreres)
Tel. 609 613 213
www.sondagueta.com
Camí de sa Torre, s/n
(Porreres)
Tel. 971 168 189
www.fincasonroig.com
Son Sant Andreu ist eine alte mallorquinische Finca aus dem 17 Jh. Sie ist
das beste Beispiel für das ländliche
Leben unserer Vorfahren, in dem
Beschaulichkeit und Ruhe mit landund viehwirtschaftlicher Betriebsamkeit
kombiniert wurden, wobei Land- und
Viehwirtschaft auch heute noch betrieben werden. Zusätzlich dazu bieten
die Räumlichkeiten Platz für Events und
Agrotourismus.
Das Haus Son Dagueta ist ein alter
Landbau aus dem 17. Jh., bei dem
sämtliche Jahrhunderte alte Strukturen und Merkmale erhalten sind. Es
wurde mit großer Sorgfalt restauriert,
um mit traditionellen und ökologischen Materialen die ursprünglichen
architektonischen Elemente wieder
herzustellen. Das Haus verbindet auf
harmonische Weise die Bequemlichkeit moderner Einrichtungen mit
dem Landleben von früher.
Die Casas de Son Roig waren
einst Zentrum für die land- und
viehwirtschaftliche Nutzung der
Felder der Umgebung. Diese
Agrotourismus-Unterkunft wurde
nach einer detailgetreuen und
sorgfältigen, 2005 abgeschlossenen
Restaurierung der Finca geschaffen.
20
Sa Bassa Rotja Hotel Rural
21
Finca Son Jorbo
22
Agroturismo Son Mercadal
23
Agroturismo Sa Torre
de Santa Eugènia
Finca Son Orell. Camí Sa Pedrera s/n
(Porreres) Tel. 971 168 225
www.sabassarotja.com
Camí de s’Olivar (Porreres)
Tel. 971 181 251 / 647 711 106
www.fincasonjorbo.com
Camí Son Pau s/n. (Porreres)
Tel. 971 181 307 / 610 758 332
www.son-mercadal.com
C/ Alqueries, 70 (Santa Eugènia)
Tel. 971 144 011. www.sa-torre.com
Sa Bassa Rotja ist eine alte mallorquinische Finca aus dem 13. Jh.,
die heute unter Bewahrung ihrer
ursprünglichen Strukturen und
Merkmale saniert und in ein Landhotel umgebaut wurde. Es verfügt
über 25 Zimmer, große Salons,
Bibliothek, Restaurant etc.
Haus aus dem 17. Jh. mit zwei
Stockwerken, das zu einem kleinen
Hotel umgebaut wurde. Es liegt neben
einem kleinen Hügel mit Ausblick über
die Felder, die nahen Dörfer und die
Berge in der Ferne. Das Haus ist in einzelne Apartments unterteilt. Dabei hat
jedes seinen eigenen Stil, stets wird
jedoch der rustikale Charme eines
traditionellen mallorquinischen Hauses
mit den Annehmlichkeiten des modernen Lebens in Einklang gebracht.
Herrliches Gebäude aus dem 19.
Jh., das vollständig renoviert und
auf die Bedürfnisse der Gäste zugeschnitten wurde. Die dicken Steinmauern beherbergen gemütliche
Zimmer, die mit ihrer Kombination
aus Tradition und Funktionalität alle
Annehmlichkeiten bieten.
Die Geschichte der Finca der Ribas
de Pina reicht bis ins 16. Jh. zurück,
da sie sich bereits damals im Besitz
dieser Familie befand. Heute
haben die Erben die Finca für ihren
jetzigen Betrieb umfunktioniert:
Landwirtschaft, Agrotourismus und
Gaststätte.
24
Hotel Rural Son Jordà
Ruberts (Ruberts – Sencelles)
Tel. 971 872 279
www.sonjorda.com
Diese Agrotourismus-Finca verfügt
über 21 Zimmer in drei aus dem 16.
Jh. stammenden Häusern (Herrenhaus, Gesindehaus und Bodega), die
damals die Haupthäuser des Weilers
Ruberts bildeten. Im Anbau befindet
sich eine kleine Kirche aus dem 18.
Jh., in die man direkt vom Hotel aus
gelangt.
>>
Pla de Mallorca_Unterkünfte
>> Pla de Mallorca_Unterkünfte
Hotel Rural
25
Hotel Rural Son Xotano
26
Hotel León de Sineu
27
Can Joan Capó Hotel d’Interior
28
Hotel Celler de Ca’n Font
29
Son Cleda Hotel d’Interior
Judí (Judí – Sencelles)
Tel. 971 872 500.
www.sonxotano.es
C/ dels Bous, 129 (Sineu)
Tel. 971 520 211
www.hotel-leondesineu.com
C/ Degà Joan Rotger, 4
(Sineu). Tel. 971 855 075
www.canjoancapo.com
Sa Plaça, 18 (Sineu)
Tel. 971 520 295
www.canfont.com
Plaça Es Fossar, 7
(Sineu). Tel. 971 521 038
www.hotelsoncleda.com
Diese Finca aus dem 16. Jh. verfügt
insgesamt über 16 Zimmer, 8
davon sind Suiten. Das Hotel bietet
eine Eingangshalle mit Rezeption,
die rund um die Uhr besetzt
ist, Safe, Bar, ein klimatisiertes
Restaurant. Ein Tagungsraum und
Internetzugang gehören ebenso zur
Hotelausstattung.
Das Haus wurde im 15. Jh. erbaut
und ist aufwändig renoviert
worden. Die Eigentümerfamilie
des Hotels bemüht sich darum,
ihren Gästen den bestmöglichen
Service zu bieten, indem sie sich
aufmerksam auch um das kleinste
Detail kümmert.
In can Joan Capó fusionieren avantgardistisches Design, Tradition und
Moderne miteinander. Dabei werden die typischen Elemente eines
Wohnhauses im Pla de Mallorca
bewahrt und alle Annehmlichkeiten
des 21. Jh. geboten. Das Hotel hat
acht Zimmer, von dem jedes seine
eigene Persönlichkeit besitzt.
Das Celler de Ca’n Font ist
ein Gebäude aus dem 14. Jh.,
das unter Beibehaltung seiner
Originalstruktur restauriert und
mit allem modernen Komfort
ausgestattet wurde. Darüber
hinaus bietet die Küche des Celler
Ca’n Font die köstliche Vielfalt der
mallorquinischen Gastronomie.
Es handelt sich um ein kleines Haus,
mit dessen Bau im 16. Jh. im Herzen
von Sineu begonnen wurde. Es ist ein
Familienhotel mit acht verschiedenen
Zimmern, von denen jedes seinen
eigenen Charme besitzt. Für das
leibliche Wohl sorgt die „Mama“ des
Hauses mit im Restaurant servierten
Gerichten, die ein Beispiel für die gute
mallorquinische, mediterrane und
vegetarische Küche sind.
30
Agroturismo
Sa Franquesa Vella
Ctra. Petra – Felanitx, intersección
con Ses Basses, km. 3,8 (Vilafranca
de Bonany). Tel. 629 834 452
www.safranquesavellamallorca.com
Diese alte Finca aus dem 15. Jh. ist
sehr geschmackvoll restauriert worden, wobei der Charme der typischen
mallorquinischen Landhäuser erhalten
blieb. Sie befindet sich auf einer
Anhöhe inmitten von Ackerland, auf
dem überwiegend Getreide angebaut
wird. Die Agrotourismus-Unterkunft
bietet neun Apartments, die alle mit
einem Maximum an Komfort für ihre
Gäste ausgestattet sind.
Auf der anderen Seite ist hervorzuheben, dass der religiöse und spirituelle
Tourismus in den letzten Jahrzehnten immer mehr Anhänger gewonnen
hat. Er stellt eine bemerkenswerte Chance für die touristische Aktivität
dar, weil der Besucher im Gegensatz zum traditionellen Tourismus
normalerweise nach nur kurzer Zeit an denselben Ort zurückkehrt und
somit für einen destinationstreuen Tourismus sorgt. In diesem Sinne
werden im Kreis Pla de Mallorca von einigen Wallfahrtskapellen und
Einsiedeleien Übernachtungsmöglichkeiten angeboten:
31
Sanktuarium Santuari de Cura
(Randa - Algaida). Tel. 971 662 052
[email protected]
32
Einsiedelei Ermita de Sant Honorat
(Randa – Algaida). Tel. 971 660 998
33
Sanktuarium Santuari de Monti-sion
(Porreres)
Tel. 971 647 185
34
Sanktuarium Santuari de Bonany
(Petra). Tel. 971 561 101
Pla de Mallorca_Routen
Routen
Routen
Wie wir gesehen haben, besitzt der Kreis Pla de Mallorca
ein reichhaltiges kulturelles und architektonisches Erbe. In
diesem Sinn werden nachstehend einige Routen oder Wege
vorgeschlagen, die zu diesen Orten von historischem Interesse
führen.
Mystik-Route
Wir beginnen unseren Ausflug in Algaida an der Alten Kapelle
Parroquia de Castellitx (Tel. 971 665 022), die zwischen
Algaida und dem Puig de Randa liegt und auch “Mare de Déu
>> Gasse in Petra
45
Kulturrouten
de la Pau” genannt wird. Sie ist im frühgotischen Stil erbaut
und bereits im Jahre 1244 schriftlich belegt, obwohl sie damals
allerdings Sant Pere gewidmet war. Sie ist einschiffig mit drei
Abschnitten und ist mit Zwischenbögen bedeckt, auf denen die
Balken ruhen. Der Überlieferung nach wurde die Darstellung der
Jungfrau Maria, eine Schnitzarbeit aus dem Jahre 1230, in der
Nähe der heutigen Einsiedelei gefunden.
Wir setzen unseren Weg Richtung Puig de Randa fort und
kommen rechts an eine Abzweigung zum Sanktuarium
Santuari de Gràcia (Tel. 971 180 479), das zum
Gemeindegebiet Llucmajor gehört. Sein Ursprung geht auf die
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Routen
>> Routen_Mystik-Route
>> Sanktuarium Santuari de la
Mare de Déu de Bonany
Auf dem Gipfel des Puig de Randa befindet sich das Sanktuarium
Santuari de Nostra Senyora de Cura (Tel. 971 660 994), mit
dessen Errichtung im 15. Jh. begonnen wurde. In eine der dortigen
Höhlen zog sich einst Ramon Llull zurück und der Überlieferung
nach wurde ihm dort eine Mission offenbart: Ein Buch zu schreiben,
in dem der ganze Irrglaube der Heiden widerlegt würde. Die
Offenbarung war in hebräischer und arabischer Sprache auf die
Blätter eines Mastixstrauches geschrieben. Hier wurde die erste
Lateinische Grammatikschule gegründet, die bis 1826 in Betrieb
war. Die ursprüngliche Kapelle aus dem 15. Jh. wurde renoviert
>> Bethaus Oratori de Monti-sion
>> Sanktuarium Santuari de Nostra Senyora de Cura
In der Nähe des Randa-Massivs, aber bereits im Gemeindegebiet
von Porreres, befindet sich das Sanktuarium Santuari de Montision (Tel. 971 647 185), wo bereits im 14. Jh. eine Einsiedelei
urkundlich belegt ist. Das heutige Bethaus stammt aus dem 15. Jh.
und wurde später etliche Male renoviert. Im 16. Jh. beherbergte es
die Lateinische Grammatikschule mit Klassenräumen und Zellen für
über 100 Schüler. Es überraschen der pentagonale Kreuzgang sowie
ein neugotischer Altaraufsatz auf dem Hochaltar mit der gotischen
Darstellung der Heiligen Jungfrau. Das Sanktuarium verfügt über
eine Herberge und eine Gaststätte.
Einen Kilometer von Sant Joan entfernt gelangt man über einen
steingepflasterten Weg hinauf zum Sanktuarium Santuari de la
Consolació (Tel. 971 526 041), das im 13. Jh. erbaut und von 1959
bis 1966 renoviert und saniert wurde. Vor der Anlage befindet
sich die Darstellung der Heiligen Jungfrau, der das Sanktuarium
gewidmet ist.
Auf dem Gipfel des Puig de Bonany zwischen den Gemeinden
Petra, Vilafranca de Bonany und Sant Joan befindet sich im
Gemeindegebiet Petra das Sanktuarium Santuari de la Mare de
Déu de Bonany (Tel. 971 826 568). Ursprung des Sanktuariums
ist eine kleine Kapelle aus dem 17. Jh., die zur Anbetung einer
Routen
Auf demselben Weg gelangen wir auch zur Einsiedelei Ermita
de Sant Honorat (Tel. 971 660 998). Der Philosoph und
Seliggesprochene Ramon Llull war der erste, der sich dorthin
zurückgezogen hat. Mitte des 14. Jh. wählten auch andere Ritter
Randa für ein religiöses Leben und ersuchten um Erlaubnis, die
Einsiedelei zu errichten. Heute gehört sie zum Orden der Missionare
der Heiligen Herzen und bietet Gastzimmer an.
und im 17. Jh. zu einer Kirche umgebaut. Auch dieses Sanktuarium
bietet Übernachtungsmöglichkeiten in 22 Zellen an, an einem der
schönsten Orte, von dem aus man einen Rundblick über die Insel hat.
47
Höhle von Aresta zurück, in der die Franziskanermönche im 15. Jh.
ihre Armuts- und Kasteiungsgelübde erfüllten. Die erste Einsiedelei
wurde zu einem Pilgerzentrum, das „Nostra Senyora de Gràcia“
gewidmet war. Im Kircheninneren sind die Bodenfliesen der Kapelle
zu Ehren von Santa Anna, der ersten Kapelle auf der linken Seite
aus dem 18. Jh., in der auch die Apsis der ursprünglichen Kapelle
erhalten ist, sowie eine Darstellung der Heiligen Jungfrau Maria
besonders hervorzuheben.
Pla de Mallorca
>>
6
Molí de can Sinto
26
Molí Nou
5
7
Molí d’en Nina
27
Casa Museu
Fra Juníper Serra
Antiga Parroquia
de Castellitx
8
Molí d’en Beato
Molins de sa
Pleta de Sant Martí
6
9
Molí d’en Poleo
28
Molí d’en Tòfol
2
Santuari de Gràcia
10
Molí d’en Bubo
29
Molí des Recó
Museu i fons artístic
de l’Ajuntament de
Porreres
3
Ermita de Sant Honorat
11
Molí d’en Romaguera
30
7
4
Santuari de
Nostra Senyora de Cura
12
Molí d’en Pep Gomila
Molí de Son Porquer
Museu Arqueològic
de Son Fornés
13
Molí d’en Pau
31
Molí d’en Gospet
Santuari de Monti-sion
14
Molí d’en Gaspar
32
Molí des Fraret
33
Molí de sa Torre
1
6
5
4
4
18
12
3
9
7
2
2
1
14
13
8
7
24
6 25
33
7 32
7
26
27
1
6 28
29
5 30
21
20
23 22
5
31
4
1
3
2
19
5
6
Santuari de Consolació
15
Molí de Son Rafal
7
Santuari de la Mare
de Déu de Bonany
16
Molí de can Suau
17
Molí des Cós
Museen
18
Molí fariner
de can Nepto
1
Museu del Santuari
de Cura
2
Museu de Vidre
de Gordiola
3
4
Mühlen
19
Molí de can Cotó
1
Molí d’en Xina
20
Molí d’en Marinero
2
Molí d’en Pau
21
Molí d’en Rigo
3
Molins des Puget
22
Molí d’en Tromper
4
Molins de Son Pau
i can Joan
23
Molí d’en Font
24
Molí d’en Tronca
5
Molins de can Mascaró
25
Molí d’en Carritxó
8
Archäologische Route
49
1
10
3
4 11
2
5
3
1
Talaiot Son Fred
2
Poblat d’Es Turassot
3
Santuari de Son Corró
4
Talaiot de Cascanar
5
Talaiot de Binifat
6
El poblat talaiòtic de
Es Racons
Observatori Astronòmic
de Mallorca
7
El poblat talaiòtic
de Son Fornés
Museu de Ciències
Naturals
8
Poblat talaiòtic
d’Es Pou Celat (Salat)
Pla de Mallorca
Sanktuarien, Einsiedeleien und Kapellen
16 17
15 6
Routen
>> Routen_Kulturrouten
Pla de Mallorca_Routen
Mühlen-Route
>> Mühle Molí d’en Pau
Im Gemeindegebiet Santa Eugènia besichtigen wir in dem
Weiler Ses Alqueries die Mühlen Molins de Son Pau, die
außen sehr gut erhalten und innen völlig renoviert sind, und
can Joan. Ebenfalls interessant ist die Besichtigung der drei
Mühlen, die im Landstrich Es Puget in Santa Eugènia erhalten
sind.
Im Gemeindegebiet von Sineu sind die Mühle Molí d’en Pep Gomila (Straße nach Lloret de Vistalegre) und die Mühle Molí d’en Pau
(Straße nach Santa Margalida), eine Mehlwindmühle, die früher Molí
d’en Ros genannt wurde, erwähnenswert. Sie wurde 1992 restauriert
und beherbergt jetzt ein Restaurant. In Ses Cases Noves steht die
Mühle Molí d’en Gaspar.
In Sencelles stehen die Mühlen Molí de can Mascaró, (C/ del
Capità und C/ Rector Molines), die von Jeroni de Berard 1789
als Mehlmühlen erwähnt werden. Darüber hinaus ist auf die
Mühle Molí de can Sinto (C/ dels Molins) hinzuweisen, eine
Turmmühle mit Unterbau aus gewöhnlichem Mauerwerk mit
unregelmäßigen, mörtelverputzten Steinen.
In Llubí steht die Mühle Molí de Son Rafal (neben dem gleichnamigen Platz), eine Turmmühle mit rundem Unterbau, die Mühle Molí
de Ca’n Suau (C/ de la Creu), sowie die Mühle Molí des Cós (C/ de
la Carretera), ebenfalls eine Turmmühle mit Bogenkrümmung.
Aufgrund ihrer traditionellen Beschäftigung mit Landwirtschaft,
Viehzucht und allgemein allen mit dem Land verbundenen
Tätigkeiten finden sich im Pla de Mallorca viele Bauten zur Nutzung
und/oder Auswertung von Ressourcen. Darunter können die
Windmühlen besonders hervorgehoben werden.
In Lloret de Vistalegre sei die Mühle Molí d’en Nina neben dem
Brunnen “Font Figuera” im südlichen Ortskern erwähnt. Von
der alten Maschinerie und Stützstruktur ist das Fachwerk und
ein Teil der Einfassung erhalten. Ebenso sehenswert ist die Mühle
Molí d’en Beato, die zusammen mit der Mühle Molí d’en
Poleo und der nicht mehr existierenden Mühle d’en Mino den
westlichen Ortsteil Es Molins gebildet haben.
Wir starten in Algaida, wo sich eine große Anzahl von Mühlen
befindet. Besonders hingewiesen sei auf die Mühle Molí d’en Xina
(C/ de la Ribera), die im Jahre 1738 erbaut und 1979 saniert und zu
einem Künstleratelier umgebaut wurde, sowie die Mühle Molí d’en
Pau (C/ de can Carrintà) aus dem Jahre 1792.
In Costitx ist die Mühle Molí d’en Bubo (C/ de la Pau)
erhalten, die im Lauf der Jahre mehrfach umgebaut und für
unterschiedliche Zwecke genutzt wurde. An der Straße Carrer
dels Molins steht die Mühle Molí d’en Romaguera, von der der
kreisförmige Unterbau erhalten ist.
In Maria de la Salut befinden sich die Überreste des Turms der Mehlmühle Molí fariner de can Nepto in Son Puig sowie die Mühle
Molí de can Cotó aus der zweiten Hälfte des 19. Jh.
In Ariany sei besonders auf die Mühle Molí d’en Marinero oder
“Molí d’en Sureda” hingewiesen, die sich ganz in der Nähe des Dorfes
am Weg nach Maria befindet, sowie auf die Mühle Molí d’en Rigo
(C/ Vista Alegre), möglicherweise die älteste der Mühlen im Dorf.
In Petra befindet sich die 1919 erbaute Mühle Molí d’en Tromper,
die auch unter dem Namen “Ca sa Fideuera” bekannt ist, sowie die
Mühle Molí d’en Font in der Straße Carrer dels Molins.
In der Gemeinde Sant Joan ist die Mühle Molí d’en Tronca (C/
dels Molins) sehenswert, die zusammen mit der Mühle Molí d’en
51
gotischen Schnitzarbeit der Heiligen Jungfrau errichtet worden war.
Diese Darstellung war der Überlieferung nach von den Christen in
einer Höhle aufbewahrt worden, um sie während der maurischen
Invasion vor der Zerstörung zu schützen, und wurde nach der
Eroberung durch die Christen 1229 aus ihrem Versteck geholt. Der
Stil des Sanktuariums besteht aus einer Mischung von neobarocken
und neoklassischen Elementen als Ergebnis einer Renovierung
am Anfang des 20. Jahrhunderts. Man vermutet, dass Bonany
die letzte Kirche war, in der Fray Juníper Serra, Bürger von Petra
und Bekehrer von Kalifornien, gepredigt hat. Auch hier werden
Übernachtungsmöglichkeiten angeboten.
Routen
>> Routen_Mühlen-Route
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Routen
In Vilafranca de Bonany ist die Mühle Molí Nou die einzige noch
erhaltene Mühle des Dorfes. Sie steht am Ortsausgang an der
Einmündung der Straße Carrer de Sant Martí in die Straße Carrer
des Molí Nou. Darüber hinaus sind die außerhalb des Dorfes
Richtung Felanitx und Porreres gelegenen Mühlen Molins de sa
Pleta de Sant Martí einen Besuch wert.
In Porreres sei besonders auf die Mühle Molí d’en Tòfol (C/ del Molí
d’en Donzell) hingewiesen, die heute Sitz des Weinclubs “Confraria
d’Amics del Vi” ist, die Mühle Molí des Recó, sowie auf die Mühle
Molí de Son Porquer.
In Montuïri befindet sich im Molinar d’en Gospet die Mühle Molí
d’en Gospet sowie die Mühle Molí des Fraret, die gemeinsam mit
den Mühlen Sa Torre, d’en Xigala und d’en Fideuer ein weiteres
Mühlenviertel im nördlichen Dorfbereich bilden.
>> Mühlen Molins de sa Pleta de Sant Martí
Museen-Route
Wir beginnen unsere Erkundung der Museen im Pla de Mallorca in
der Gemeinde Algaida, wo wir zunächst das Museu del Santuari
de Cura (T. 971 660 994) besuchen. In den Räumen des ehemali>> Museum Museu del Santuari de Cura
gen Llull-Kollegiums „Col·legi Lul·lià“ wurde eine Grammatikschule
gegründet, die von der Llull-Schule im “Estudi General” in Palma
verwaltet wurde. Heute werden im Grammatiksaal religiöse Gegenstände und Bücher aufbewahrt, die mit der Heiligenverehrung im
Sanktuarium in Verbindung stehen, sowie Bücher und Handschriften
von lullistischer Thematik. Darüber hinaus gibt es im Saal eine Kollektion von religiösen Gemälden, Stiche mit der Darstellung Ramon
Llulls und eine kleine Sammlung von Gefäßen. Zudem sind verschiedene architektonische Pläne und Projekte zu sehen, eine Sammlung
von Randa-Likör-Flaschen, die vor langer Zeit im Portiunkulaablass
Palma und im Sanktuarium selbst hergestellt wurden, und eine wertvolle Kopie der Karte von Mallorca des Kardinals Despuig.
Das Glasmuseum Museu de Vidre de Gordiola (T. 971 665 046)
befindet sich ebenfalls in Algaida, an der Straße von Palma nach
Manacor auf Kilometerhöhe 19. Die Familie Gordiola führt nach fast
drei Jahrhunderten die künstlerische Tradition immer noch weiter.
Im Gemeindegebiet Costitx befindet sich in der Straße Camí de
l’Observatori s/n das Observatori Astronòmic de Mallorca (T.
971 876 019). Es wurde 1991 eröffnet und ist das wichtigste
Observatorium der Balearen. Sein Hauptzweck besteht in der
astronomischen Forschung sowie der Verbreitung und Lehre der
Astronomie.
Ebenfalls in Costitx befindet sich das Naturkundemuseum Museu
de Ciències Naturals (T. 971 876 070), und zwar im ersten Stock
53
Carritxó und den mittlerweile nicht mehr existierenden Mühlen
“d’en Peixerí” und “d’en Perdut” diesem Ortsabschnitt seinen
Namen gegeben haben.
Routen
>> Routen_Mühlen-Route
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Routen
>> Routen_Museen-Route
In Porreres befinden sich Museum und künstlerischer Fundus der
Gemeinde Porreres Museu i fons artístic de l’Ajuntament de
Porreres (T. 971 166 617) in der Straße Reverend Agustí Font
im ehemaligen Krankenhausgebäude. Bereits seit 1982 werden
dem Museum während der Feierlichkeiten zu Ehren von Sant Roc
Kunstwerke von Künstlern, Galerien und Privatpersonen gestiftet.
Dennoch wurde erst 1985 eine Beratungskommission gegründet
und im Jahr darauf das Museum offiziell eröffnet. Derzeit besteht
der Fundus aus etwa 400 Werken (Gemälde, Skulpturen, Keramiken,
Zeichnungen und Graphiken).
>> Talaiot Son Fred
In Montuïri schließlich befindet sich das Archäologische Museum
Museu Arqueològic de Son Forners (T. 971 644 169) in der
Straße Carrer Emili Pou s/n (Molino d’en Fraret). Es handelt sich
um ein monographisches Museum, in dem Exponate ausgestellt
werden, die an der 2,4 km vom Ortskern von Montuïri Richtung
Archäologische Route
Der Pla de Mallorca besitzt einen großen Reichtum an
archäologischen Überresten, die belegen, dass der Mensch schon
vor sehr langer Zeit dort gelebt hat. Diese Route verläuft an einigen
dieser Fundstellen entlang.
Die Tour beginnt an der Straße von Sencelles nach Inca. Nach
dem Friedhof von Sencelles zweigt (nach zweihundert Metern)
rechts ein geteerter Weg mit dem Hinweisschild “Talaiot Son
Fred” ab. Dieses Bauwerk mit rundem Grundriss von etwa 12
Metern Durchmesser gehörte zu einer Siedlung, von der heute
noch ein anderer Talayot und ein Stück Mauer erhalten sind.
Neben dem Astronomischen Observatorium von Costitx
können wir die Siedlung Es Turassot sehen. Die Anlage
wurde nicht ausgegraben und umfasst ein Dutzend von
Konstruktionen in Form eines umgestülpten Schiffs, wobei jede mit
einer Einfriedung für das Vieh versehen ist.
An der Straße von Costitx nach Sencelles können wir rechts nach
ca. 2,8 km das Schild zur Fundstätte von Son Corró sehen. Eine
Routen
In Petra, in der Straße Carrer Barracar Nr. 6, befindet sich das
Museum Casa Museu Fra Juníper Serra (T. 971 561 166), in dem
nach Voranmeldung Besichtigungen der Dauerausstellungen möglich
sind: Das Museum über Leben und Werk des Seliggesprochenen und
Gründer der Missionen in Kalifornien sowie das Geburtshaus von Fra
Juníper Serra (1713 – 1784).
Pina gelegenen Fundstätte San Fornés ausgegraben wurden. In der
derzeitigen Ausstellung werden in drei Sälen Funde aus den ersten
acht Ausgrabungskampagnen gezeigt.
55
des Kulturhauses von Costitx in der Straße Carrer Rafael Horrach,
2. Es wurde 1987 eröffnet und zeigt in Dauerausstellung eine der
wichtigsten naturkundlichen Sammlungen der Balearen.
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Routen
>> Routen_Archäologische
Anschließend geht es weiter zum Talayot von Binifat in der
Gemeinde Sencelles, ein runder Talayot von etwa 15 Metern
Durchmesser und einer Höhe von ca. 4 Metern, dessen Eingang
erhalten ist. Dieser Talayot gehörte zu einer Siedlung, von der so gut
wie nichts mehr erhalten ist. Ganz in der Nähe, kaum sichtbar, liegt
eine Kultstätte mit einem runden und einem quadratischen Talayot.
Einen halben Kilometer von Llubí entfernt liegt an der Straße nach
Sineu die Siedlung Es Racons, eine der besterhaltenen der Insel,
wo die zwischen den Siedlungen und ihren Kultstätten bestehende
Beziehung sehr deutlich zu erkennen ist. Diese Stätten bestehen aus
>> Talayot in Cascanar
>> Sanktuarium Santuari de Son Corró
Die Talayot-Siedlung Son Fornés liegt an der Straße von Montuïri
nach Pina auf Kilometerhöhe 2,4 auf der der rechten Seite.
Gegenwärtig sind Ausgrabungsarbeiten im Gange, weshalb
wahrscheinlich bald neue Baustrukturen zu Tage treten werden.
Derzeit sind drei runde Talayots zu sehen, die über mehrere
Häuser und eine Mauer miteinander verbunden sind. Es handelt
sich um eine komplexe Talayot-Siedlung mit unterschiedlichen
Wachstumsphasen.
Zur Mauer der Talayot-Siedlung Es Pou Celat (Salat) gelangt man
über die Straße von Porreres nach Felanitx. Nach wenig mehr als
zwei Kilometer biegen wir rechts auf die Straße nach Son Mesquida
ab. Die Mauer besteht aus großen Steinplatten und kurz vor ihrem
Ende sind Reste eines runden Talayots zu sehen.
Routen
Zwei Kilometer von Sencelles entfernt liegt an der Straße nach Sineu
das Dorf Cascanar, wo sich die Talayots gleichen Namens befinden.
Zu sehen sind eine Kultstätte aus zwei quadratischen Talayots
und nahe gelegenen Grabhöhlen, die mit der unter dem Weiler
gelegenen Siedlung in Verbindung stehen, und die Mauer, die sich
an der Wand, von der die Zufahrt gesäumt wird, erahnen lässt.
quadratischen und runden Talayots sowie Grabhügeln, um die später
Sanktuarien und andere Gebäude gebaut wurden.
57
umstrittene Rekonstruktion jüngeren Datums repräsentiert diese
durch ein Gebäude auf rechteckigem Grundriss und drei von Säulen
abgetrennte Schiffe. Andere Forscher behaupten allerdings, dass
nicht diese Säulen, sondern rituelle monolithische Pfeiler existierten,
die willkürlich und nicht in einer Reihe ausgerichtet wie heute
angeordnet waren. Diese Fundstätte wurde 1894 von einem Bauern
entdeckt, der bei der Feldarbeit drei Bronzeköpfe fand, die heute im
Archäologischen Nationalmuseum in Madrid aufbewahrt werden.
>> Mauer in Es Pou Celat (Salat)
Pla de Mallorca
>>
Sineu- Sant Joan- Petra
(Ermita de Bonany) - Ariany
Maria de la Salut- Sineu
Lloret de Vistalegre- Pina- Algaida
Santa Eugènia- Biniali- Sencelles
Costitx- Lloret de Vistalegre
Sineu- Lloret de Vistalegre- Ruberts
Sencelles- Biniali- Ses Alqueries
Santa Eugènia- Algaida- Pina- Lloret
de Vistalegre- Sineu
Llubí- Sineu- Sant Joan- Montuïri
Randa- Cura- Randa- Algaida
Radtouren
Algaida >> Castellitx >> Randa >> Montuïri >>
Porreres >> Vilafranca >> Es Calderers >>
Sant Joan >> Algaida. Ca. 55 km
Wir fahren von Algaida Richtung Llucmajor (Ma-5010). Nach 3 km
biegen wir links in den Camí de Castellitx ab und fahren weiter bis
zur Kreuzung, wo wir links abbiegen und geradeaus weiterfahren
bis Castellitx. Dort kehren wir um und fahren auf dem Weg zurück,
bis wir zur Straße von Algaida nach Llucmajor kommen. Dort biegen
wir beim ersten Weg links ab und fahren einen steilen Hang hinauf.
Oben angelangt, biegen wir links ab und fahren weiter Richtung
Randa. Wir durchqueren das Dorf Richtung Montuïri (Ma-5017)
und fahren dann weiter geradeaus. Nach 5,5 km biegen wir an
einer Wegkreuzung rechts ab und folgen dem Weg Camí Vell de
Porreres. Am Kreisverkehr nehmen wir die zweite Ausfahrt und
fahren dann weiter geradeaus nach Porreres (Ma-5030). Im Dorf
angelangt, fahren wir immer geradeaus bis zur Kirche und biegen
dort links ab nach Vilafranca. Wir bleiben ca. 5 km auf der Straße
von Porreres nach Vilafranca (Ma-5101). Am Kreisverkehr nehmen
wir die dritte Ausfahrt Richtung Vilafranca und biegen vor der Brücke
über die Schnellstraße links in die parallel zur Autovía verlaufende
“Via de Servei” ab und fahren dort weiter. Am Kreisverkehr nehmen
wir die erste Ausfahrt Richtung Vilafranca/Es Calderers. Nach 250
Metern biegen wir links ab nach Es Calderers und fahren weiter bis
zum Ende des Wegs (Besichtigung optional). An der Wegkreuzung
biegen wir rechts ab nach Sant Joan (Ma-3222) und im Dorf fahren
wir an der ersten Kreuzung geradeaus weiter und biegen an der
zweiten Kreuzung links ab. Wir verlassen das Dorf und nehmen am
Kreisverkehr die zweite Ausfahrt Richtung Algaida (Ma-3230). Wir
fahren geradeaus weiter bis zur Kreuzung mit der Straße nach Lloret
(Ma-3231) und biegen an der nächsten Kreuzung rechts ab Richtung
Palma/Pina/Sencelles (Ma-3200). Wir fahren geradeaus weiter und
biegen nach 4 km links ab nach Algaida (Ma-3130). Ende der Route.
Sineu >> Sant Joan >> Petra >> Ermita de Bonany
>> Ariany >> Maria de la Salut >> Sineu.
Ca. 26/30 km
Wir fahren von Sineu (von der Plaza d‘es Fossar aus ) Richtung
Sant Joan (Ma-3232). Wir verlassen den Kreisverkehr Richtung
Dorf, durchqueren es und fahren auf der Ma-3230 Richtung
Petra (Als Option kann in Petra die etwa 4 km vom Dorf entfernte
Routen
Algaida - Castellitx - Randa
Montuïri - Porreres - Vilafranca
Es Calderers - Sant Joan- Algaida
>> Routen_Radtouren
59
Pla de Mallorca_Routen
Pla de Mallorca
>>
>> Routen_Radtouren
Weiler zu besuchen, und fahren dann auf derselben Straße weiter
Richtung Sencelles. Wir fahren durch das ganze Dorf hindurch und
folgen der Ma-3121 nach Costitx. Dort kann das Astronomische
Observatorium besucht werden, das 2,5 km vom Dorf entfernt liegt.
Der Weg dorthin ist ausgeschildert. Wir fahren auf der Straße Carrer
de la Garriga rechts aus dem Dorf hinaus Richtung Lloret. Nach
etwa 5 km erreichen wir die Straße von Palma nach Sineu (Ma3141), biegen dort rechts ab und zweigen nach 300 Metern links ab
Richtung Lloret. Ende der Route.
Lloret de Vistalegre >> Pina >> Algaida >>
Santa Eugènia >> Biniali >> Sencelles >> Costitx
>> Lloret de Vistalegre. Ca. 36/40 km
Sineu >> Lloret de Vistalegre >> Ruberts >>
Sencelles >> Biniali >> Ses Alqueries >>
Santa Eugènia >> Algaida >> Pina >>
Lloret de Vistalegre >> Sineu. Ca. 45 km
Von Lloret de Vistalegre aus fahren wir auf der Straße Ma-3130
Richtung Algaida. Wir durchqueren Pina und erreichen Algaida. Wir
fahren links auf die “Via de Servei” der Autovía Manacor-Palma bis
zu einem Kreisverkehr, fahren unter der Autovía hindurch Richtung
Sta. Eugènia und fahren auf der Ma-3100 weiter. Wenn wir zur
Straße von Palma nach Sineu kommen, biegen wir dort links ab und
folgen an der ersten Ausfahrt nach rechts der Straße Richtung Santa
Eugènia (Ma-3040). Wir fahren durch das ganze Dorf hindurch und
weiter Richtung Santa Maria (auf derselben Straße). Nach etwa
drei Kilometern gelangen wir an die Kreuzung mit der Straße nach
Sencelles, wo wir rechts abbiegen Richtung Biniali, um eventuell den
Wir verlassen Sineu Richtung Lloret (Ma-3130). Wir durchqueren
das Dorf und biegen am Friedhof rechts ab. Wir gelangen an eine
Kreuzung, an der wir links abbiegen und nach gut einem Kilometer
biegen wir links Richtung Ruberts ab und fahren geradeaus weiter.
Wir durchqueren Ruberts und biegen an der Kreuzung mit der alten
Straße nach Sineu links ab. Nach 200 Metern biegen wir rechts ab
Richtung Sencelles (Ma-3140). Wir fahren durch Cas Canar hindurch
weiter nach Sencelles. Im Dorf angelangt, folgen wir den Schildern
nach Santa Maria (Ma-3020). Wir kommen nach Biniali und nehmen
am Kreisverkehr die zweite Ausfahrt Richtung Santa Eugènia. Wir
fahren geradeaus und nehmen am nächsten Kreisverkehr die dritte
Routen
Einsiedelei Ermita de Bonany besichtigt werden. Der Weg dorthin ist
ausgeschildert). Wir fahren geradeaus durch das Dorf und nehmen
am Kreisverkehr am Friedhof die dritte Ausfahrt in Richtung der
Straße von Petra nach Santa Margalida. Nach einem Kilometer
biegen wir rechts nach Ariany ab. Im Dorf fahren wir rechts in
Richtung der Straße nach Sta. Margalida. Auf dieser Straße biegen
wir nach der Brücke an der ersten Kreuzung links ab Richtung Maria
de la Salut (Ma-3342). Dort angekommen, fahren wir durch das Dorf
hindurch bis zur Straße nach Sineu und folgen dieser Straße (Ma3510) Richtung Sineu. Ende der Route.
61
Pla de Mallorca_Rutas
Pla de Mallorca
>>
Ausfahrt Richtung Ses Alqueríes auf dem Camí de Muntanya. Wir
fahren auf dem Camí de Muntanya geradeaus weiter Richtung Ses
Alqueries. An der Kreuzung im Dorf biegen wir nach links ab (weiter
auf dem Camí de Muntanya). Am Friedhof fahren wir links weiter
bis zur Kreuzung mit der Straße von Palma nach Sineu, die wir
überqueren, um auf der Ma-3100 Richtung Algaida weiterzufahren.
Am Ende der Ma-3100 fahren wir auf der alten Straße von Palma
nach Manacor (parallel zur Autovía) weiter, und nehmen am
Kreisverkehr “dels Hostals” die dritte Ausfahrt Richtung Pina. Wir
folgen der Straße (Ma-3131), fahren unter der Autovía hindurch und
biegen an der zweiten Kreuzung nach links in die Ma-3130 Richtung
Pina ab. Nach 4 Kilometern erreichen wir den Weiler auf der Carrer
de Sineu und fahren auf dieser Straße weiter bis nach Lloret. In Lloret
fahren wir ebenfalls durch das Dorf und folgen derselben Straße
Richtung Sineu. Ende der Route.
Llubí >> Sineu >> Sant Joan >> Montuïri >>
Randa >> Cura >> Randa >> Algaida. Ca. 40 km
Wir verlassen Llubí Richtung Inca (Ma-3440) und biegen nach 500
Metern an der Kreuzung links ab Richtung Sineu (Ma-3511). Am
Ende dieser Straße kommen wir an die Kreuzung mit der Straße
von Inca nach Sineu (Ma-3240), die wir überqueren, um nach Sineu
weiterzufahren. Wir erreichen die Kreuzung mit der Bahnlinie und
biegen links in die Carrer de la Tramuntana ab. Wir fahren geradeaus
auf der Carrer de l’Estació weiter, fahren an der Abzweigung zur
Ma-3300 geradeaus weiter und folgen dem Weg bis zu einer
Abzweigung nach links Richtung Sant Joan (Ma-3232). Am Ende
dieser Straße gelangen wir an einen Kreisverkehr bei Sant Joan.
Von dort aus können wir als Option zur Einsiedelei „Ermita de
Nostra Senyora de Consolació“ hinauffahren, die 2 km vom Dorf
entfernt liegt. Hierzu nehmen wir am Kreisverkehr die dritte Ausfahrt
Richtung Sant Joan. Im Dorf angelangt, biegen wir an der ersten
Straße rechts ab und folgen der Ausschilderung. Um die Route an
dem oben genannten Kreisverkehr fortzusetzen, nehmen wir die
zweite Ausfahrt Richtung Montuïri auf der Ma-3230. In Montuïri
biegen wir an der ersten Straße links ab und fahren weiter bis zu
einem Kreisverkehr, den wir Richtung “Vial de Servei” verlassen. Auf
diesem Weg gelangen wir (auf einem Umweg) zu einem anderen,
größeren Kreisverkehr. Dort nehmen wir die zweite Ausfahrt
Richtung Randa. Nach 500 Metern biegen wir rechts ab Richtung
Randa und folgen der Ma-5017. Im Dorf biegen wir an der ersten
Kreuzung links ab und fahren hinauf Richtung Cura (4 km), wo das
Kloster und die Kirche besichtigt werden können. Wir fahren wieder
hinunter nach Randa und durchqueren das Dorf Richtung Algaida.
500 Meter nach der Ortsausfahrt fahren wir rechts einen schmalen
Weg hinunter. Am Ende dieses Wegs fahren wir nach rechts auf die
Hauptstraße Richtung Algaida (Ma-5010). Ende der Route.
Routen
>> Routen_Radtouren
63
Pla de Mallorca_Routen
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Routen
2
3
4
5
6
7
Bodega can Majoral
Bodega Son Dagueta
Bodegues Jaume Mesquida
Bodegues Miquel Oliver
Bodegues can Coleto
Bodegues Galmés i Ferrer
Bodega Vinya Taujana
>> Cellers-Route
1
2
3
4
5
6
7
Celler de Randa
Es Celler de Petra
Celler Es Palau
Celler de can Font
Celler Es Grop
Celler Son Torelló
Celler Sa Bòveda
>> Restaurants
8
9
S’Hostal d’Algaida
Cal Dimoni
11 Binicomprat
12 Cas Beato
18
13 Es Recó de Randa
17
14 Ses Torres
15 Es Pou
16 Finca Son Bauló
17 Can Pericó
18 Sa Taparera
19 Cas Metge Monjo
27
7 26
25
16
20 Cas Padrí Toni
21 S’Hostal
22 Son Bascos
23 Es Molí de’n Perons
24 Sa Creu
28
7 6 5 29
3 4
8 9 10
11
1
27 Sa Cuina de n’Aina
28 Molí den Pau
29 Can Joan Capó
30 S’Estanc Vell
31 Es Cruce
1 12
13
Gastronomische Routen
14
6
2 5 24
4
15
21
22
23
30
25 Can Puceta
26 Sa Torre de Santa Eugènia
19
20
2
3
31
Routen
1
10 Es 4 vents
Weinstraße
Das Gebiet der 1999 geschaffenen Herkunftsbezeichnung “Pla i Llevant de Mallorca” gehört zu den traditionsreichsten Gegenden des
Weinanbaus und reicht bis in die Römerzeit zurück: Algaida, Ariany,
Artà, Campos, Capdepera, Felanitx, Llucmajor, Manacor, Maria de
la Salut, Montuïri, Muro, Petra, Porreres, Sant Joan, Sant Llorenç des
Cardassar, Santa Margalida, Sineu und Vilafranca. Bei der Herstellung der Weine werden traditionelle Methoden mit moderner Technologie kombiniert, um die Qualität der Weine zu optimieren.
Wir beginnen unsere Route in Algaida in der Bodega can Majoral
(C/ Campanar, s/n), ein Familienbetrieb, der seine Tätigkeit vor etwa
20 Jahren aufgenommen hat und zu den Pionieren im ökologischen
Anbau gehört. Die Kellerei setzt zur Herstellung ihrer Weine
modernste Technologie ein und bietet zwei Marken an: can Majoral
und Butibalausí. Davon können wir den Rotwein can Majoral Son
Roig und den Weißwein Butibalausí besonders empfehlen.
Nun geht es weiter nach Porreres zur Besichtigung der Bodega
Jaume Mesquida (C/ Vileta, 7), eine 1945 von Jaume Mesquida
Barceló (Urgroßvater der jetzigen Eigentümer) gegründete Kellerei.
Allerdings gibt es Urkunden, aus denen hervorgeht, dass sich die
Familie bereits seit Anfang des 16. Jh. der Weinherstellung widmet.
Unbedingt verkostet werden sollte der Cabernet Sauvignon.
Erwähnenswert ist zudem die Kellerei Son Dagueta (C/ Parientes,
4), die seit Ende des 18. Jh. belegt ist und im Jahr 2004 ihren Betrieb
wieder aufgenommen hat. 2007 wurde ihr Wein “Alè de Cabernet
2005” auf dem Concours Mondial in Brüssel mit der Goldmedaille
ausgezeichnet.
65
>> Weinstraße
>> Routen_Gastronomische
Pla de Mallorca
>>
>> Routen_Gastronomische
>> Kellerei Bodegues Miquel Oliver
>> Bodega can Coleto
>> Weinkeller Celler can Majoral
>> Kellerei Taujana
Einige Beispiele sind
Celler de Randa (C/ Església, 24. Randa – Algaida)
Es Celler de Petra (C/ Hospital, 46. Petra)
Celler Es Palau (C/ Esperança, 28. Sineu)
Celler de can Font (C/ Rosa, 1. Sineu)
Celler Es Grop (C/ Major,14. Sineu)
Celler Son Torelló (C/ Son Torelló, 1. Sineu)
Celler Sa Bòveda (C/ Bous, 129. Sineu)
Zum Anderen sei erwähnt, dass es im Kreis zahlreiche Restaurants
gibt, in denen mallorquinische Spezialitäten und eine reichhaltige
Auswahl an Gerichten angeboten werden: Autorenküche,
Kreativküche, besondere Spezialitäten oder Küche aus anderen
Kulturkreisen. Hier eine kleine Auswahl:
S‘Hostal d‘Algaida (Ctra. de Manacor km. 20,5. Algaida)
Ca’l Dimoni (Ctra. Manacor km. 21. Algaida)
Es 4 vents (Cra. De Manacor Km.21,7. Algaida)
Binicomprat (Ctra. de Manacor km. 22,7. Algaida)
Ca’s Beato (C/ Tanqueta, 1. Randa – Algaida)
Es Recó de Randa (C/ Font, 21. Randa - Algaida)
Ses Torres (Ctra. Petra – Maria de la Salut s/n. Ariany)
Es Pou (Ctra. Ciutat, 1. Lloret de Vistalegre)
Restaurante Son Bauló (Camí de Son Bauló, 1. Lloret de Vistalegre)
Can Pericó (C/ Farinera, 7. Llubí)
Sa Taperera (C/ Dr. Fleming, 5-7. Llubí)
Ca’s Metge Monjo (C/ Antoni Monjo, 18. Maria de la Salut)
Cas Padrí Toni (C/ Villalonga, 9. Maria de la Salut)
S’Hostal (C/ Contitució,59. Montuïri)
Son Bascos (Ctra. Manacor, km. 29. Montuïri)
Es Molí de’n Perons (C/ Es molinar, 51. Montuïri)
Sa Creu (Ctra. Manacor-Inca km. 9. Petra)
Ca’n Puceta (Ctra. Palma-Sineu km. 15,300. Santa Eugènia)
Sa Torre de Santa Eugènia
(C/ Ctra. Sta. Eugènia-Sencelles. Sta. Eugènia)
Sa Cuina de n’Aina (C/ Rafal, 31. Sencelles)
Molí d’en Pau (C/ Santa Margalida, 25. Sineu)
Can Joan Capó (C/ Degà Joan Rotger, 4. Sineu)
S’Estanc Vell (Ctra. Palma, 29. Vilafranca de Bonany)
Es Cruce (Ctra. Palma-Manacor km 40. Vilafranca de Bonany).
Routen
Die Cellers sind für die Gastronomie im Pla de Mallorca besonders
repräsentativ und eine gute Option, um Spezialitäten der
mallorquinischen Küche zu kosten (sowohl als Einzelportionen
als auch als “variats”). Die Cellers sind für gewöhnlich rustikal
eingerichtet und normalerweise findet man dort alte Gegenstände,
die mit dem Leben auf dem Land oder der Winzerei zu tun haben,
wie Karrenräder und Bottiche.
Restaurants
67
Cellers-Route
Pla de Mallorca
>> Bodega Jaume Mesquida
Zum Abschluss geht es nach Petra, um dort drei Kellereien
kennen zu lernen. Den Anfang macht die Bodega Miquel
Oliver (C/ Font, 26, www.miqueloliver.com), die vor rund
einem Jahrhundert gegründet worden ist. Es ist das erste
Unternehmen der Insel, das Mallorca eine Vielzahl von
bedeutenden, nationalen Preisen eingebracht hat. Die
Weine der Bodega gehören zu den Spitzenweinen der Insel
und Namen wie Ses Ferritges, Original Muskat oder Aia
finden sich im Keller der besten Weinkenner. Anschließend
besichtigen wir Ca’n Coleto (C/ Convent, 10 und Camí de
Son Reixach, am ersten Weg nach links), ein im Jahr 2000
gegründetes Familienunternehmen, das einen Öko-Wein
herstellt. Zu seinen Weinen gehören der Rotwein Negre
Virat, der Weißwein Llàgrimes Blanques und der Summum.
Zum Abschluss besichtigen wir die Kellerei Galmés i Ferrer
(C/ Ordines, 19 und C/ del Barracar Alt, 56), die seit 1940
Wein herstellt. Seit 1993 konzentriert sie sich auf eine
einzige Weinlinie, die in rot, weiß und rosé erhältlich ist.
Die drei Weine sind junge Weine und kommen im Jahr
ihrer Produktion in den Handel. In Santa Eugènia befinden
sich auch einige Kellereien, deren Weine jedoch unter der
Herkunftsbezeichnung Binissalem angeboten werden.
Hervorzuheben Ist die Kellerei Vinya Taujana (C/ Balanguera,
40), ein Familienunternehmen, das Weine fast ausschließlich
aus eigenem Anbau herstellt und nach Voranmeldungen
Führungen anbietet.
>>
Pla de Mallorca_Algaida
Algaida
Im Llibre del Repartiment von 1232 wird der Ort erstmals
mit zwei Gehöften unter dem Namen Algaida erwähnt, was
etymologisch „der Wald“ bedeutet. Darüber hinaus findet sich
die Erwähnung von drei Gehöften mit dem Namen Pina. Laut
Coromines muss diese Ortsbezeichnung vom romanischen
„Pinna“ („Fels“) oder „Pinella“ („Wasserspeicher“) herrühren.
Beide sind möglich und entsprechen der geomorphologischen
Realität des Geländes. Randa wird ebenfalls in demselben
Buch mit dem Namen Arrenda genannt, der aus dem
Arabischen kommt und „Lorbeer“ bedeutet.
Die vortalayotischen Gräber am Puig de Son Reus sind die
ersten archäologischen Überreste, die auf die Existenz des
>> Blick auf Algaida
In maurischer Zeit bestand Algaida aus zwei Gehöften, die
sich etwa an der Stelle befanden, die heute vom Ortskern und
seiner nächsten Umgebung eingenommen wird. Anscheinend
besaß jede Gemeinde eine Burg und die Burg des Juz’ de
Muntuy erhob sich am Puig de Randa, wo sich heute die
Gebäude des Sanktuariums Nostra Senyora de Cura befinden.
Im Zuge der Aufteilung nach der katalanischen Eroberung
wurde die Burg dem Templerorden zugesprochen.
Als große Hydraulikingenieure beschäftigten sich die
Mauren intensiv mit dieser Aufgabe und schufen
Bewässerungsgebiete, die für die Entwicklung der
69
Menschen im Gebiet von Algaida hinweisen. Die Funde aus
talayotischer Zeit (1400 – 123 v. Chr.) sind relativ zahlreich
und bedeutsam. Hier weisen wir besonders auf Sa Serra –
Punxuat, Sa Casa Nova de Pina, can Felet und Son Coll hin.
Pla de Mallorca
Die Gemeinde Algaida mit einer Fläche von 87,61 km2 und
4.943 Einwohnern (im Jahr 2008) grenzt an Palma, Santa
Eugènia, Sencelles, Lloret und Montuïri.
Algaida
Geschichte
Pla de Mallorca_Algaida
>> Pfarrkirche Església parroquial de Sant Pere i Sant Pau
>> Algaida_Geschichte
Algaida_Sehenswürdigkeiten
>> Sanktuarium Santuari de Nostra Senyora de Cura
Vom 16. bis 18. Jh. setzte sich die Bevölkerung im Wesentlichen aus
Tagelöhnern zusammen, die auf den Feldern anderer arbeiteten.
Die wertvollsten Besitztümer waren Es Rafalet, Albenya, Punxuat,
Castellitx, Formiguera (Son Mesquida) etc. Die Aufspaltung dieser
Großgrundbesitze war von äußerster Bedeutung, weil sie die
Entstehung vieler kleiner Eigentümer ermöglichte.
>> Gordiola-Glas
>> Glasherstellung
Vom Ende des 18. Jh. bis heute hat die Gemeinde in Bezug auf
ihre demographische Struktur, Eigentumsverhältnisse, Wirtschaft,
politische Macht, Mentalität und Ortsbild grundlegende
Veränderungen durchlaufen.
71
Nach der Eroberung durch die Katalanen erbauten die neuen
Siedler rasch eine Kirche, da bereits 1249 in der Bulle des Papstes
Innozenz IV. die Kirche von Castellitx erwähnt wird, heute eine der
drei Wiederbesiedlungskirchen, die auf Mallorca erhalten sind. Ab
dem ausgehenden 13. Jh. konzentrierte sich die vormals verstreut
lebende Bevölkerung an verschiedenen Stellen und Algaida wurde
zum Hauptort. Andere Orte wie Pina, Randa, Es Rafalet und Castellitx
bewahrten einen Rest an Stammbevölkerung, der im Fall von
Castellitx und Es Rafalet verschwand.
Algaida
Landwirtschaft von erheblicher Bedeutung waren. In dieser Hinsicht
ist Algaida die Gegend, in der die meisten Qanats zu finden sind,
was sich durch die geringe Tiefe der Wasserläufe im Gebirgsmassiv
von Randa erklärt. Der Qanat von Son Reus de Randa ist mit einer
unterirdischen Länge von 299,89 Metern der längste von Mallorca.
Pla de Mallorca
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de Sant Pere i Sant Pau
Creu del Colomer
Pou del Colomer
Molí d’en Xina
Molí d’en Pau
Molí d’en Bosso
Molí d’en Falconer
Molí d’en Boi
Molí de n’Andreu
Molí de s’Aljub
Antiga Parròquia de Castellitx
Bodega can Majoral
S’Hostal d’Algaida
Restaurant Ca’l Dimoni
Restaurant Es 4 vents
Restaurant Binicomprat
Agroturisme Binicomprat
Finca Raïms Hotel de interior
Museu de Vidre
de Gordiola
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche Església parroquial de Sant Pere i Sant Pau
Die Pfarrei geht auf die Verlegung der administrativen und
religiösen Kapitalität von Castellitx in das ehemalige Gehöft Algaida
um 1435 zurück. Die heutige Kirche im gotischen Stil mit barocken
Elementen wurde im 16. und 17. Jh. über einem früheren Gebäude
erbaut. Im 18. Jh. wurden bedeutende Bauarbeiten durchgeführt,
wie die Errichtung der Kapelle Capella del Roser auf Anregung des
Pfarreileiters von Algaida, Francesc Togores (1742 – 1771).
Die Wand der Hauptfassade wird von drei Friesleisten unterteilt.
Das gotische Hauptportal ist mit einem Spitzbogen versehen, der
zwei Archivolten aufweist, die das Tympanon mit einer Darstellung
der Heiligen Jungfrau umschließen. Weiter oben öffnet sich ein
rechteckiges Fenster und eine Rosette. Bekrönung der Fassade
ist die im Barockstil gestaltete Stirnseite, die von einem Kreuz
abgeschlossen wird. Rechts von der Fassade erhebt sich der
quadratische Glockenturm mit fünf Abschnitten und Bekrönung. In
seinem fünften Abschnitt befinden sich auf jeder Seite jeweils zwei
Rundbogen.
Der Innenraum besteht aus einem einzigen Schiff, das in sechs
Abschnitte untergliedert und mit einem Kreuzgewölbe sowie im
Eingangsbereich mit einer Empore ausgestattet ist. Diese ist mit
einem Flachbogen und einem Gewölbe mit flachbogenförmigen
Kanten versehen. Der Schlussstein enthält das Wappen von Algaida
(einen Turm). An den Seiten befinden sich sechs Kapellen mit
Rundbogen und kreuzverzierten Decken. Der Schwibbogen, der
den Altarraum vom Schiff trennt, besteht aus einem Rundbogen
und weist zwei Wappen auf. Im Aufriss des Schiffes sind im unteren
Teil ein Sockel mit Fliesen zu sehen, die auf die Renovierung im Jahr
1788 zurückgehen, sowie oben sechs gotische Rundbogenfenster
auf jeder Seite, wobei das dritte und vierte von rechts mit Scheiben
versehen ist. Der große Hauptaltaraufsatz stammt aus dem Barock
und besteht aus fünf Bahnen und drei Teilen, vier Gemälden am
unteren waagrechten Teil und dreizehn weiteren Darstellungen. Die
Darstellung der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de la Mamella (in
der Mitte des zweiten Teils), der Schutzheiligen der Steinbrecher,
ist ein gotisches Bildhauerarbeit aus Marmor. In der Attika befindet
sich eine Christusfigur.
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Pla de Mallorca_Algaida
>> Algaida_Sehenswürdigkeiten
Seit einigen Jahren wird in der Kirche der gotische Altaraufsatz mit
Sant Pere und Sant Pau aus der Kirche von Castellitx aufbewahrt.
Die Mühle Molí d’en Xina
Im Ortskern von Algaida sind insgesamt sechzehn
Getreidewindmühlen erhalten. Sie bilden das typische Ortsbild, wie
bereits der Erzherzog Luis Salvador bemerkte: «Algaida zeigt sich von
Mühlen umgeben». Diese Bauwerke verfügen normalerweise über
einen Unterbau, der als „envelador“ genannte Terrasse dient, und
haben keine Flügel mehr.
>> EPfarrkirche Església parroquial de la Immaculada
i del beat Ramon Llull
Die Mühle Molí d’en Xina aus dem Jahr 1738 ist eine typische
Getreidewindmühle. Sie hat einen Unterbau mit Tonnengewölbe und
einen runden Turm mit kegelförmigem Aufsatz und Flügeln sowie
eine Tür mit Oberschwelle.
>> Mühle Molí d’en Xina
Das Kreuz Creu del Colomer (C/ del Colomer, 3)
Dieses Kreuz wurde in den Jahren 1578 und 1579 im RenaissanceStil errichtet. Es besteht aus Sandstein und befindet sich auf einem
achteckigen Unterbau mit fünf Stufen. Der Säulenschaft ist zylindrisch und am Kapitell lassen sich zwei Teile unterscheiden: Der untere
Teil ist mit Blumenmustern und der obere, achteckige Teil mit Darstellungen verschiedener Heiliger und dem Ortswappen dekoriert. Das
eigentliche Kreuz zeigt auf der einen Seite einen reliefartig gemeißelten Christus am Kreuz, mit einer Darstellung der Maria Magdalena
zu seinen Füßen, zwei Heiligen an den Enden der Arme, und einen
Pelikan, das Symbol der Eucharistie, am Kopfende. Auf der anderen
Seite befindet sich eine reliefartige Darstellung der Heiligen Jungfrau.
Neben dem Kreuz befindet sich der Brunnen Pou del Colomer aus
Sandstein, mit rechteckigem Schachthals und vier quadratischen
Pfosten, auf denen ein pyramidenförmiges Dach ruht.
Randa
Die Pfarrkirche Església parroquial de la Immaculada i del
beat Ramon Llull
Die Kirche wurde zwischen 1765 und 1770 erbaut und 1913 zur
Algaida
>> Kreuz Creu del Colomer
Weitere Getreidewindmühlen sind: Molí de s’Aljub (C/ de la
Tanqueta), Molí de n’Andreu Molí (C/ dels Cavallers), Molí d’en
Boi (C/ Nou), Molí d’en Bosso (C/ de Cabrit i Bassa – C/ del Sol) und
Molí d’en Falconer oder Molí de can Mulet (C/ de Colomar).
75
Bei den Kapellen auf der linken Seite oder der Evangelienseite
handelt es sich um die Kapelle zu Ehren von Santa Catalina Tomàs,
die des Herzen Jesu, die zu Ehren von Sant Josep, die (der Mare
de Déu del Roser gewidmete) tief gelegene Kapelle, die Kapelle zu
Ehren des Sant Crist de la Sang und die Himmelfahrtskapelle. Von
den Kapellen auf der rechten Seite oder der Epistelseite enthält die
erste ein großes Portal mit Flachbogen, durch welches man zum
Glockenturm gelangt, und ein Taufbecken. Anschließend folgt die
Kapelle zu Ehren der Immaculata, die Kapelle zu Ehren von Sant
Sebastià, der vierte Raum birgt die Seitentür, die Kapelle zu Ehren von
Sant Antoni Abat und die Kapelle zu Ehren von Sant Joan Baptista.
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Algaida
>> Algaida_Sehenswürdigkeiten
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Der Brunnen Font de Randa und das Grenzkreuz
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Der Brunnen geht auf ein Qanat aus maurischer Zeit zurück. Er befindet sich am Weg hinauf nach Cura (mit Pflasterresten), mit den
Waschplätzen des benachbarten Dorfes. Diese sind mit einer Art Vorhof mit drei Rundbogen versehen. Die Steinplatten der Waschplätze
erstrecken sich über die ganze Einfassung. Außerhalb des Vorhofes
nimmt ein großes Becken das Brunnenwasser auf. Darüber ist eine
Das sich ebenfalls in dieser Straße befindende Kreuz Creu de Randa,
nach dem Fastenzeit-Prediger auch Creu del Coremer genannt,
stammt aus dem Jahr 1846. Im oberen Kreuzabschnitt befindet sich
auf der Vorderseite Richtung Südwesten ein gemeißelter Christus,
während sich auf der Rückseite Richtung Nordosten eine reliefartige
Darstellung der Immaculata mit dem sie anbetenden Ramon Llull befindet. Darüber hinaus gibt es Reliefs mit Passionsthemen. Das Kreuz
hat einen Unterbau mit vier Stufen, die den Schaft umschließen.
Das Sanktuarium Santuari de Nostra Senyora de Cura
Im Jahr 1449 renovierte der katalanische Lullist Pere Joan Llobet die
von Ramon Llull gestiftete Kapelle der Heiligen Jungfrau Mare de Déu
de Randa und begründete eine Schule für lullistische Kunst, die mit
seinem Tod im Jahr 1460 erlosch. Bereits in dem vom Estudio General
geprägten Geist wurde um 1502 in Randa die Schule „Col·legi de la
muntanya de Randa“, später „Col·legi de Cura“ (bis 1826 in Betrieb)
gegründet, neben der ehemaligen Kapelle der Heiligen Jungfrau Mare
de Déu de Randa (aufgrund des der Darstellung innewohnenden Rufs,
Krankheiten heilen zu können, war diese ab Mitte des 16. Jh. als „Mare
de Déu de Cura“, also heilende Jungfrau, bekannt). Zu Beginn des 20.
Jh. ließ der Bischof Pere Joan Campins das alte Sanktuarium renovieren
und 1913 ließen sich die franziskanischen Tertiarer dort nieder. 1955
wurde die Darstellung der Heiligen Jungfrau vom Papst bekränzt.
Algaida
vom Generalleutnant des Königreichs Mallorca unterzeichnete Urkunde aus dem Jahr 1551 erhalten, welche die den Einwohnern von
Randa zustehenden Wassermengen regelt.
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In der Sakristei mit Kreuzgewölbe wird ein Gemälde aufbewahrt, das
einst den Hochaltar schmückte. Es zeigt Szenen aus dem Leben von
Ramon Llull sowie das Porträt des Chronisten und Propstes Guillem
Terrassa.
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Pfarrkirche erhoben. An der Fassade sind ein Tor mit Oberschwelle,
eine Nische mit der Darstellung des selig gesprochenen Ramon
Llull am Sims und eine Rosette mit bunten Scheiben zu sehen. Zur
Rechten erhebt sich der Glockenturm aus fünf Abschnitten, mit
Umbrüstung und mit Fenstern versehenem Turm sowie kuppelförmiger Bekrönung. Im Inneren der Kirche mit Tonnengewölbe
befinden sich vier Kapellen auf der linken und drei auf der rechten
Seite. Hervorzuheben ist die Kapelle zu Ehren von Sant Josep mit
Altaraufsatz aus dem Spätbarock, gestiftet von der Familie Sastre
d’Estahacar. In der Tabernakel-Kapelle mit dem Wappen der Familie
Morell d‘Albenya befindet sich eine Darstellung der Immaculata aus
dem 16. Jh. Den barocken Hochaltar schmückt die Darstellung von
Ramon Llull.
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>> Algaida_Sehenswürdigkeiten
>> Sanktuarium Santuari de Nostra Senyora de Cura
>> Statue von
Ramon Llull
>> Brunnen und Waschplätze in Randa
>> Sanktuarium Santuari de Sant Honorat
Über das Klosterportal gelangt man in den Grammatiksaal, der
heute als Museum des Klosters dient. Einer Reihe von Fliesen ist
zu entnehmen, dass er aus dem beginnenden 17. Jh. stammt und
die „Col·legi de Cura“ genannte Lateinschule beherbergte. In der
Gegenwart befindet sich hier der bibliographische Fundus des
Klosters mit Handschriften sowie Gegenstände von musealem Wert
wie Gemälde, Möbel, liturgische Objekte und eine Sammlung von
Lobgesängen zu Ehren von Ramon Llull.
Die Fassade der Kirche weist eine winkelförmige Stirnseite auf, über
der sich ein flacher, spitzer Glockenturm mit Rundbogen und drei Strebepfeilern, mit Bekrönung an der Südseite durch ein Kreuz, erhebt.
Rechts vom Altarraum gelangt man in die Altarkapelle der Mare de
Déu de Cura, mit einem Vorzimmer, in dem sich die Christusfigur be-
Der Cocó del Corb
Von 1491 (erster Beleg) bis 1616 wurden auf dem Gipfel des Berges
an einem Ort namens „Cocó del Corb“ (heute in der Nähe der Fernmeldeeinrichtungen) die mallorquinischen Felder gesegnet. Dieser
feierliche Akt fand kraft einer Vereinbarung der Stadtgeschworenen
und dem Königreich Mallorca mit dem Capítol de la Seu am dritten
Sonntag nach Ostern statt, damit alle Saat auf Mallorca eine reiche
Ernte hervorbringen möge.
In unmittelbarer Nähe des Tors zum Sanktuarium befindet sich die
Höhle des selig gesprochenen Ramon Llull. Der Überlieferung
nach zog sich Ramon Llull zeitweilig in diese bescheidene Höhle
zurück. Hier entstand die Legende von der „Mata Escrita“, derzufolge
dem erleuchteten Gelehrten das philosophische System auf
übernatürliche Weise von einem Schriftzeichen tragenden Strauch
enthüllt wurde. Einer anderen Überlieferung nach soll dort Jesus am
Kreuz erschienen sein. Im Jahr 1275 ließ Ramon Llull in der Höhle
einen der Heiligen Jungfrau gewidmeten Altar errichten, die später
„Nostra Senyora de Randa“ genannt werden sollte. Im 18. Jh. wurde
Algaida
findet, die aus dem Kloster Sant Domingo de Palma kommt und aus
dem 17. Jh. stammt. Sie war in den Häusern von Albenya aufbewahrt
worden, bis sie 1861 von Josep Morell i Esteva, dem Eigentümer des
Besitzes, dem Sanktuarium von Cura geschenkt wurde. Die Darstellung der Heiligen Jungfrau aus Santanyí-Stein ist im spätgotischen Stil
gehalten und auf Anfang des 16. Jh. datierbar. Sie ist mit dem Jesuskind in einer Hand und einer Blume in der anderen dargestellt.
79
Der Zugang zum Gelände erfolgt über ein breites Tor mit
Oberschwelle. Über dem Türsturz ist eine Inschrift mit einem Vers
aus dem Werk Blanquerna von Ramon Llull zu lesen: „Amable fill,
saluda Nostra Dona, qui és salut e benedicció nostra“ (Liebenswerter
Sohn, grüße unsere Frau, die uns Gesundheit und Segen spendet). In
der Türlaibung stehen die Siglen IHS (Jesus, Erlöser der Menschheit)
und die Inschrift „Omnia in nomine Dni Iesus Christi facite“ (Tut alles
im Namen Jesu Christi, unseres Herrn). Beim Betreten des Geländes
gelangen wir auf einen großen Platz. Zur Linken wird der Innenhof
von den Zellen begrenzt, während sich zur Rechten die religiösen
Gebäude befinden: Kirche, Kloster und Schule; weiter hinten gibt es
eine Gaststätte.
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Algaida
Das Sanktuarium Santuari de Sant Honorat
Das Sanktuarium wurde von dem Einsiedler und Priester Arnau
Desbrull im Jahr 1394 gegründet und drei Jahre später wurde bereits
die Kapelle der Einsiedelei geweiht. Im Jahr 1763 ging sie an die
Eremiten von Sant Pau und Sant Antoni über. 1890 zog sich Pater
Joaquim Rosselló dorthin zurück und gründete dort wenige Monate
später die Kongregation der Missionare der Heiligen Herzen. Seit
1915 ist dort das Noviziat dieser Kongregation untergebracht.
Der Vorplatz ist weitläufig und geteert. An seiner Ostseite erhebt
sich die 1888 errichtete Fassade, die das Sanktuarium umfriedet,
mit zwei Rundbogenportalen mit Wölbsteinen, einem kleinen
archivoltenförmig eingefassten Wetterschenkel und einem Kreuz
über den beiden Portalen. Das linke Portal führt zur Kirche und
über das rechte gelangt man zum Empfang des Sanktuariums, mit
einer Darstellung von Ramon Llull auf dem Tympanon. Darüber
hinaus sind vier kleine Rundbogenfenster und oben eine Reihe
von Blindrundbogen zu sehen. Zwischen den Portalen befindet
sich an der Decke eine Keramikarbeit aus dem Jahr 1976, die den
Schutzheiligen darstellt.
Die Kirche wurde 1661 fertiggestellt. Die Hauptfassade verfügt
über ein Portal mit Oberschwelle aus Simswerk, bekrönt von
>> Kloster Convent de les Franciscanes
>> Pfarrkirche Església parroquial de Sant Cosme i Sant Damià
einer Nische mit der Darstellung von Sant Honorat, zwei
Wappen an den Seiten, nämlich der Familien Tagamanent
und Amar, sowie eine gotische Inschrift aus dem Jahr 1397,
die aus der ursprünglichen Kirche stammt. Die Kirche ist auf
einem rechteckigen Grundriss in drei Abschnitten erbaut, hat
Tonnengewölbe und Stichkappen, drei Seitenkapellen und eine
Empore, die im Zugangsbereich von einer Decke mit Gratlinie
überdacht ist, sowie einen viereckigen Altarraum. Auf der linken
Seite befinden sich der Beichtstuhl, die Mare de Déu del Roser
und die Darstellung des Sant Crist dels Ermitans aus dem 16.
Jh., während auf der rechten Seite die Mare de Déu de Lorda,
die Kapelle zu Ehren von Santa Margalida Maria d’Alacoque
und die Kapelle der Heiligen Herzen zu sehen sind. Der
Hauptaltaraufsatz von 1928 ist verschwunden und zur Zeit sind
in einer Steinmauer drei Nischen mit den Darstellungen von Sant
Honorat, Ramon Llull und dem selig gesprochenen Francesc
Palau untergebracht. Links vom Altarraum befindet sich eine
kleine Kapelle mit einem Flachbogen, der die Darstellung der
Mare de Déu de Lluc enthält.
Innerhalb des Geländes befinden sich die Kongregationsräume
und das Bethaus des selig gesprochenen Francesc Palau, eine
kleine freistehende Kapelle mit der Darstellung der Mare de
Déu del Carmen und der Mare de Déu de la Empanada, ein
Werk aus der zweiten Hälfte des 20. Jh. Weiter oben gibt es
einen beeindruckenden Aussichtspunkt, der einen weiten und
schwindelerregenden Ausblick bietet.
81
die Höhle teilweise zerstört. 1933 wurde ein Gedenkstein und eine
Darstellung von Ramon Llull aufgestellt, die vor einigen Jahren
barbarisch verunstaltet wurde.
Algaida
>> Algaida_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
>>
An der Fassade befindet sich ein Portal mit Oberschwelle und
dreieckigem Frontispiz, darüber eine Rosette und als Kopfstück ein
mit einem Kreuz versehenes Frontispiz. Zu beiden Seiten ragen die
Glockentürme empor, an deren Spitze sich jeweils die Darstellungen
von Sant Cosme und Sant Damià befinden.
Der an italienischen Vorbildern inspirierte klassizistische Innenraum
ist einschiffig, in drei Abschnitte untergliedert und von einem
Tonnengewölbe mit Stichkappen überdacht. Die Kirche besitzt
zwei miteinander verbundene Seitenkapellen, ein Kreuzschiff mit
Kuppel und eine viereckige Apsis im Altarraum. Die Dekoration ist
überwiegend der Marienverehrung gewidmet und von eindeutig
didaktischer Absicht, mit Gemälden an den Wänden, dem Gewölbe,
der Kuppel und den Armen des Kreuzschiffs sowie ebenso in den
Kapellen mit monographischen Themen (Christus, Sant Francesc,
Santa Catalina Tomàs, Sant Antoni Abad, Sant Josep und La
>> Brunnen Font de Pina
Puríssima). Die meisten Fresken sind das Werk von Vicenç Mates,
obschon Salvador Torres, Melcior Umbert und Bartomeu Bordoy
ebenso mitgewirkt haben.
Das Kloster Convent de les Franciscanes
(C/ Germans Fundadors, 1)
Mossén Gabriel Marià Ribes de Pina und seine Schwester Josepa
Maria gründeten im Jahre 1856 die Ordensgesellschaft „Congregació de Filles de la Misericòrdia“, die sich rasch auf andere Orte
auf Mallorca ausbreitete. Das ursprüngliche Kloster befand sich
auf der kleinen Kircheninsel und 1891 wurde ein neues Gebäude
errichtet, das über eine Brücke mit dem einstigen Kloster verbunden
ist. 1924 wurde die von dem Architekten Francesc Ferrer Moragues
entworfene Kapelle eingeweiht. Das Kloster gilt als Mutterhaus der
Ordensgesellschaft und war von 1862 bis in die achtziger Jahre des
zwanzigsten Jahrhunderts Noviziat.
Ein Portal mit Oberschwelle führt zu einem kleinen Vorraum, von
dem drei Türen abgehen. Durch die linke Tür gelangt man in das
Empfangszimmer, das mit bemerkenswerten Malereien ausgestattet
ist, wie etwa einem Porträt des Gründers Mn. Gabriel M. Ribes.
Rechts befindet sich in einem rechteckigen Innenhof die Skulptur
von Sant Francesc, Fray Lleó segnend.
An der Fassade der Kapelle besonders hervorzuheben sind das
spitzbogige Portal mit dem Wappen der Franziskaner im Tympanon,
eine Rosette, drei kleine Fenster und als Ziergiebel eine Schwertlilie.
Der Innenraum besteht aus einem rechteckigen Schiff mit einer
Decke aus Holztäfelung im Schiff und Balken auf Sparrenköpfen
im Altarraum sowie einer auf einem Stichbogen ruhenden Empore.
In den Altarraum gelangt man durch einen Rundschwibbogen
und hinten befindet sich in einer Nische das Tabernakel mit einem
Relief des Bildhauers Oliver, das die Heilige Familie und Sant
Francesc darstellt. Auf der rechten Seite eine geschnitzte Statue der
Immaculata und zu beiden Seiten Stichbogenfenster. Linkerhand
gelangt man durch ein Portal mit neugotischem Rundstab in die
Sakristei. Unter der Empore befindet sich eine geschnitzte Figur von
Sant Francesc.
Der Brunnen Font de Pina (C/ de Sineu)
Dieser wahrscheinlich in maurischer Zeit ausgehobene Brunnen hat
eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung des Ortskerns gespielt.
Seitlich befindet sich unter einem bedachten Vorplatz mit Bogen ein
Waschplatz mit zehn Becken aus Stein. Bei dem Brunnen handelt
es sich um ein Qanat, von dem ein Schacht aus trockenem Stein
noch völlig erhalten ist sowie ein kurzer Abschnitt der Abdeckung
aus Steinplatten. Nach der Eroberung durch die Katalanen wurde
ein direkter Zugang zum Hauptbrunnen angelegt, über eine breite
Treppe, die bis zu den beiden Brunnentrögen führt, in die sich das
Brunnenwasser ergießt. Der Überlauf aus den Brunnentrögen fließt
über eine Seitenleitung in den ursprünglichen Entwässerungskanal
des Qanat. Außen wird das System von einer Reihe von vermutlich
einst als Tränken dienenden Becken und von Teichen ergänzt. Der
Überlauf fließt über einen Rundgewölbekanal aus trockenem Stein
83
Die Pfarrkirche Església parroquial de
Sant Cosme i Sant Damià
Die Bauarbeiten begannen im Jahre 1853 unter Mitwirkung des
Bauträgers und der Dorfbewohner. Die neue Kirche wurde 1858
geweiht und den Heilkundigen Sant Cosme und Sant Damià sowie
der Mare de Déu de la Salut gewidmet. Von 1859 bis 1875 wurde
nach einem von Mossèn Gabriel Marià Ribes de Pina konzipierten
und geleiteten Bilderplan die Innendekoration der Kirche ausgeführt.
Die Kirche ist seit 1935 Pfarrkirche des Ortes.
Pla de Mallorca
Pina
Algaida
>> Algaida_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca_Algaida
>> Algaida_Sehenswürdigkeiten
Castellitx
Der im Ortsnamen Castellitx enthaltene lateinische Stamm und das
mozarabische Suffix deuten auf eine Siedlung oder eine Festung
(castellum) unter römischer Herrschaft hin. In maurischer Zeit war es
ein Gehöft, das bei der Aufteilung der Insel dem Edelmann Ferran
Peris de Pina zugesprochen wurde. Im Jahr 1300 wurde Castellitx
kraft der Anordnungen von Jakob II. zum Marktflecken ernannt,
doch wurde die Bevölkerung ebenso wie der Rang als Gemeinde im
Laufe des 15. Jh. auf Grund der günstigeren geographischen Lage
des Nachbarortes Algaida schließlich nach dorthin umgesiedelt.
In Urkunden aus dem 17. Jh. ist die Familie Pujol aus Castellitx als
Grundbesitzer im Weiler eingetragen. Ende des 19. Jh. erwarb die
Familie Coll aus can Barra d’Or einen Gutteil dieser Fläche und verlieh
>> Castellitx
>> Bethaus Oratori de Castellitx
Das Bethaus Oratori de Castellitx
Die Kirche Mare de Déu de la Pau de Castellitx stammt aus dem 13.
Jh. und erscheint in der Bulle von Papst Innozenz IV. von 1248 als
Pfarrkirche, obgleich sie Sant Pere gewidmet war. Mit der Umsiedlung der Bevölkerung nach Algaida verlor sie ihren Rang als Pfarrkirche und im Jahre 1466 erscheint sie bereits als der Pfarrei Algaida
untergeordnete Kirche.
Das Bethaus verfügt über ein gedrücktes Portal, das zu einem
rechteckigen Vorplatz führt, der von einem auf einem vieleckigen
Pfosten ruhenden Holzdach überdacht wird. Ins Innere gelangt man
durch einen Rundbogen, dessen Wölbstein mit einer Archivolte
mit Diamantfries romanischer Tradition versehen ist. Die Kirche
ist auf einem rechteckigen Grundriss erbaut und wird von einem
Zwischenbogen in zwei Abschnitte gegliedert. Das Dach besteht aus
hölzernen Querbalken, die auf einem großen Längsbalken ruhen. In
einem dritten Abschnitt ist der Altarraum mit Tonnengewölbe aus
dem 18. Jh. untergebracht. Der Sant Pere und Sant Pau gewidmete,
ehemalige gotische Altaraufsatz aus dem 14. bis 15. Jh. wird in der
Pfarrkirche von Algaida aufbewahrt. Derzeit wird der Altarraum
von der Darstellung der Mare de Déu de la Pau beherrscht, die auf
ca. 1430 datiert wird. Die Jungfrau wird sitzend mit dem Jesuskind
in den Armen gezeigt. Aus dem mit zweireihig verlegten Ziegeln
gedeckten Dach ragt ein flacher, spitziger Glockenturm hervor.
Algaida
Am Eingang zum Brunnengelände steht das neugotische Grenzkreuz
von Pina von 1903 aus Sand- und Kalkstein. Darauf finden sich zwei
Christus-Anagramme (IHS und PX) sowie das Wappen von Pina (eine
Pinie und die Buchstaben NA). Daneben ein Zürgelbaum und der
Eingang zu den Grünanlagen mit einem Flachbogen und einer Dr.
W. Mendel gewidmeten Gedenktafel aus dem Jahr 1988. Zu diesem
Innenhof gelangt man über einen Laubengang.
dem Besitz so seinen heute bekannten Beinamen: Castellitx d’en
Barra d’Or.
85
ab, der zugleich auch die Überschwemmungen des Sturzbaches
ableitet. An der ganzen Anlage ist das Steinpflaster erhalten. Durch
die Feuchtigkeit aus dem Brunnen ist die Umgebung dicht mit Vegetation bewachsen.
Pla de Mallorca
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Pla de Mallorca_Ariany
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Ariany
Ariany
Die Gemeinde Ariany hat eine Fläche von 24 km2 und 810
Einwohner (im Jahr 2008). Sie grenzt an Maria de la Salut,
Santa Margalida, Petra und Sineu.
Der Name Ariany geht auf ein arabisches Gehöft zurück, das
bereits 1232 im Llibre del Repartiment de Mallorca unter der
Bezeichnung Arian belegt ist. Die Herkunft des Ortsnamens
ist unbekannt. Allerdings verteidigt der Philologe Joan
>> Blick auf Ariany
Pla de Mallorca
Geschichte
Coromines die These, dass dieser auf einen vorrömischen
Namen zurückgehen könnte.
Landwirtschaft und Viehzucht waren die vorrangigen und fast
einzigen Erwerbstätigkeiten des Dorfes. Diese Jahrhunderte
alte Beschäftigung ist der Schlüssel für das dörfliche Leben
und die von Äckern, Brunnen und Mühlen geprägte
Landschaft.
Pla de Mallorca_Ariany
>> Mühle Molí d’en Marinero
Aus der Römerzeit sind keine baulichen Überreste erhalten, obgleich
in den Talayots Keramiken gefunden wurden. Auch aus maurischer
Zeit gibt es keine Reste von Gebäuden oder Bauten mehr, doch
belegen zahlreiche, vor allem in Calderitx gefundene Keramiken die
Besiedlung dieser Orte.
Im 14. Jh. wurde mit den Parzellierungen begonnen. Anlässlich
der Eigentumsübergänge wurden die den Siedlern von Ariany
einst zuerkannten Rechte abgeschafft, worauf deren beharrliche
Anspruchserhebungen einsetzten.
Im 15. Jh. wird Ariany weiterhin im Zusammenhang mit
Niederlassungen, Verkaufsgeschäften, Testamenten etc. erwähnt.
Besonders hingewiesen sei auf die Zuerkennung, die König Alfons
von Barcelona aus dem getreuen Jordi de Sant Joan einräumte,
indem er ihm die zivile Ehrenrechtsprechung von Ariany zuwies, die
>> Brunnen Pou Bo
er bereits als Allod besaß. 1518 gehörten die Stallungen von Ariany
dem großmütigen Berenguer Vivot und seiner Gemahlin Joana de
Sant Joan. 1647 war Frau Francisca Sureda i Vivot, Ehegattin von
Jeroni de Sant Joan, die Eigentümerin und 1669 Magdalena Sureda
durch Abtretung seitens Francesca de Sant Joan i Fuster, die mit Jordi
de Sant Joan verheiratet war. Durch ihre Heirat mit Francesc Cotoner
ging der Besitz auf die Familie Cotoner über. Im Jahr 1717 verlieh
König Philipp V. von Borbón dem Nachfolger seiner Mutter Marc
Antoni Cotoner i Sureda den Titel Marquis von Ariany. Dieser brachte
1744 aus Madrid die Darstellung der Heiligen Jungfrau Virgen de
Atocha in das Dorf, der später die Kirche gewidmet wurde.
Am 12. August 1980 wurde ein Antrag auf die Abtrennung Arianys
von der Gemeinde Petra gestellt. Die Gemeindeverwaltung stimmte
zu und Petra wurde ersucht, einen gemischten Ausschuss für die
Festlegung der Bedingungen der Vereinbarung zu gründen. Das
Projekt wurde von der Gemeinde Petra am 7. Juli 1981 genehmigt.
Die endgültige Unabhängigkeitserklärung wurde im Staatsanzeiger
Boletín Oficial del Estado vom 30. Juli 1982 veröffentlicht.
89
Auf dem Gemeindegebiet sind etwa dreißig Fundstätten
katalogisiert, die 1966 zum Gut kulturellen Interesses erklärt
wurden. Unterem anderem seien erwähnt: Die bei einer Sprengung
entdeckte Höhle Sa Canova aus der Bronzezeit, die als Wohn- und
Verteidigungsanlage genutzte Talayot-Siedlung Calderitx und die
Grabhöhle Son Nivorra aus vortalayotischer Zeit. Daneben kann in
Son Bacs eine Reihe von Fundstätten erwähnt werden wie einige
vortalayotische Höhlen und eine künstlich angelegte Grabhöhle in
Ses Comunes aus derselben Epoche.
Ariany
>> Ariany_Geschichte
Pla de Mallorca
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Die Pfarrkirche Església parroquial de la Mare de Déu d’Atotxa
Das erste Bethaus von Ariany, das bereits 1570 erbaut worden war
und sich im Besitz von Pere de Vivot, Freiherr von Ariany, befand,
war der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de les Neus gewidmet.
Nach der Ernennung von Marc Antoni Cotoner zum Marquis
von Ariany im Jahr 1717 ließ dieser eine neue Kirche bauen, die
1737 fertiggestellt wurde. Die alte Kapelle musste abgerissen
werden, weil das neue Gotteshaus auf demselben Grundstück
erbaut werden sollte. Diese neue Kirche wurde nach dem Vorbild
der Kirche San Antonio de los Portugueses in Madrid mit ovalem
Grundriss errichtet. Das Gotteshaus wurde von einer Darstellung
der Heiligen Jungfrau beherrscht, die der Virgen de Atocha
gewidmet war und als Geschenk des Marquis 1744 aus Madrid ins
Dorf kam. Jedoch wies der Bau Mängel auf, wie Jeroni de Berard
1789 beschreibt, und wurde kurz darauf baufällig. Anfang des
19. Jh. wurde das heutige Gotteshaus errichtet, das im Jahr 1818
geweiht wurde. Zwischen 1908 und 1911 kamen das Kreuzschiff,
der Altarraum und der Glockenturm hinzu. 1917 wurden Chor
und Atrium gebaut. Die Kirche war jahrzehntelang Vikariat und
der Pfarrei Petra untergeordnet, bis sie im Jahr 1935 zur Pfarrei
erhoben wurde.
Die Fassade weist einen Portikus mit drei Spitzbogen sowie eine
Rosette und darüber eine Balustrade auf. Am Ende des Atriums
öffnet sich das Hauptportal mit Oberschwelle und geriffelten
Pfosten. Links erinnert ein Gedenkstein an Mn. Martí Truyols, Vikar
und Ökonom der Pfarrei (1905-1942). An der linken Seite befindet
sich ein kleines schmuckloses Portal mit Oberschwelle und der
quadratische Glockenturm mit fünf Abschnitten, von denen der
letzte zwei Rundbogenöffnungen auf jeder Seite aufweist.
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Sehenswürdigkeiten
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Església parroquial de la
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Pla de Mallorca
>> Ariany_Sehenswürdigkeiten
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Pla de Mallorca_Ariany
>> Ariany_Sehenswürdigkeiten
>> Pfarramt Rectoria und Kirchplatz Plaça de l’Església
>> Pfarrkirche Església parroquial
de la Mare de Déu d’Atotxa
>> Herberge L’Alberg
Auf der rechten Seite des Kreuzschiffs ist eine Christusdarstellung
erhalten, eine Schnitzarbeit des Bildhauers Gayà (aus dem Jahr 1985),
mit Stufen zur Anbetung der Darstellung sowie einem Kirchenfenster,
auf dem die Himmelfahrt dargestellt ist. Auf der linken Seite sehen
wir das Seitenportal und ein Fenster, das die Schreinerwerkstatt von
Sant Josep zeigt. Die drei Kapellen auf der rechten Seite sind jeweils
der Heiligen Jungfrau Mare de Déu del Roser, dem Herzen Jesu und
der Unbefleckten Empfängnis gewidmet. Die Kapellen auf der linken
Seite sind zu Ehren der Heiligen Jungfrau Mare de Déu del Carme, zu
Ehren von Sant Josep und zu Ehren von Sant Antoni Abat. Im Winkel
Das Pfarramt Rectoria und der Kirchplatz Plaça de l’Església
Das sich rechts vom Gotteshaus befindende Pfarramt hat eine
Fassade mit zwei Geschossen und ein Portal mit Oberschwelle. Auf
der rechten Seite, am Anfang der Straße Carrer de la Pietat, befindet
sich ein Portal mit Wölbstein und einer Darstellung der Heiligen
Jungfrau darüber.
Rundbogen und Wölbstein. Links davon erhebt sich eine Wand mit
einem Portal, das ins hofförmige Innere führt. Links vom Hof sind
Überreste einer alten Kelter und ein Weinkeller mit Tonnengewölbe
erhalten. Das Hauptportal mit Angeln aus Stein führt in den
ehemaligen Innenhof, der heute praktisch nicht mehr vorhanden ist
und auf dem ein später gebautes kleines Haus steht.
Vor dem Haus beginnt der Weg Camí dels Marquesos d‘Ariany,
welcher der Überlieferung nach bis nach Son Sureda de Manacor
führte und heute mit dem Weg Camí de Son Gibert oder der Straße
nach Petra verbunden ist.
Vor dem Pfarramt und dem Gotteshaus öffnet sich ein schöner
Platz in Form einer begrünten Esplanade, von der aus man eine
gute Sicht über den Pla bis zum Gebirge von Randa hat. Dieser Platz
heißt Mirador de Sa Creu, da sich darauf ein neoromanisches Kreuz
steht, mit einem Christusrelief und Engelkapitellen. Das Kreuz wurde
1970 von Gabriel Mateu gestiftet. Vor dem Kreuz befindet sich ein
rekonstruiertes Rundbogenportal.
Die Zisterne S’Aljub
Ein am Dorfplatz gelegener Bau aus dem 19. Jh., in dem ein Gutteil
des Wassers aus den Dorfstraßen gesammelt wurde. Er besteht aus
Sandstein, ist auf rechteckigem Grundriss gebaut und von einem
großen Gewölbe überdacht. Bis in die Mitte des 20. Jh. enthielt er
noch die Viehtränken und eine Brustlehne, über die das Trinkwasser
geschöpft wurde. Das Fassungsvermögen beträgt 80.000 Liter.
Die Herberge L’Alberg
Dieses heute stark veränderte Haus war das Zentrum des einstigen
Gehöfts Ariany. Die sich nahe des Kirchplatzes Plaça de l’Esglèsia
befindende Hauptfront weist rechts einen zweistöckigen Teil mit
Portal mit Oberschwelle, einen kleinen Strebepfeiler links vom Portal
sowie zwei Fenster mit Brüstung im ersten Stock links vom Portal
auf. Im einstöckigen Teil links befindet sich ein großes Portal mit
Der Brunnen Pou Bo
Dieser Brunnen ist ein perfektes Beispiel für das traditionelle
Wassersystem und steht rechts von der Straße nach Petra an
der Ausfahrt aus Ariany. Die rechteckige Brustlehne in der Mitte
eines kleinen Platzes verfügt über Pfeiler, die an den Seiten vier
Rundbogen bilden. Die Wände des tiefen Brunnens bestehen aus
Mauerwerk.
Ariany
Im Altarraum steht der dreiflügelige Hauptaltaraufsatz in zwei Teilen,
der aus der früheren Kirche in Manacor stammt und für seinen neuen
Standort verändert wurde. In der Mitte befindet sich die Darstellung der
Heiligen Jungfrau Virgen de Atocha, flankiert von den Darstellungen
von Sant Joan Baptista und Sant Sebastià. Im oberen, moderneren Teil
ist die Darstellung von Sant Gaietà zu sehen, der Mitpatron des Ortes
ist. Der Hochaltar befindet sich nicht im Altarraum, sondern in der
Senkrechten der Kuppel, wo eine große schmiedeeiserne Lampe hängt.
Rechts vom Altarraum führt ein Portal in die Sakristei.
zwischen der letzten Kapelle und der linken Seite des Kreuzschiffs
befindet sich die steinerne Kanzel. Das Taufbecken steht links neben
dem Hauptportal und in dem zum Teil über dem Atrium erbauten
Chor die von Antoni Cardell im Jahr 1927 gebaute Orgel.
93
Das Innere ist auf einem Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes
erbaut, mit drei Seitenkapellen und einem Kreuzschiff mit zwei
Seitenarmen und dem Altarraum. Die Decke besteht im Schiff, in den
Seitenarmen und im Altarraum aus einem Tonnengewölbe. Darüber
hinaus ist eine solide Kuppel ohne Dachlaterne in der Mitte des
Kreuzschiffs zu sehen.
Pla de Mallorca
>>
>>
Pla de Mallorca_Costitx
Costitx
Der Ortsname Costitx ist bereits im Llibre del Repartiment
de Mallorca (1232) belegt: Er lässt sich aus dem lateinischen
Stamm „costa“ und dem Suffix „-icium“ (von den Arabern
„ic“ ausgesprochen) ableiten und bezieht sich auf die
Hanglage des ursprünglichen Gehöfts.
Die Gemeinde Costitx hat sich seit jeher nahezu ausschließlich
der Landwirtschaft gewidmet. Von dieser Tätigkeit sind
wertvolle archäologische Überreste wie Gebäude zur
>> Blick auf Costitx
Zum anderen ist Costitx aufgrund der Stierköpfe bekannt,
die vor über hundert Jahren in Son Corró gefunden wurden.
Diese in der letzten Talayot-Epoche als höchster Ausdruck
des Stierkults gestalteten Bronzestücke wurden später in das
Archäologische Museum nach Madrid gebracht. Allerdings
haben die Einwohner von Costitx Ansprüche geltend
gemacht, um diesen archäologischen Schatz an seinen
Ursprungsort zurückzuholen. Darüber hinaus wurden weitere
archäologische Fundstätten entdeckt, denn die Gemeinde
gehört zu den Orten auf Mallorca, wo sich proportional die
meisten archäologischen Überreste pro Quadratkilometer
95
Wassernutzung, Windmühlen und Häuser von Landgütern
erhalten.
Pla de Mallorca
Costitx ist mit einer Fläche von ca. 15,4 km2 und 1.035
Einwohnern (im Jahr 2008) eine der kleinsten Gemeinden
im Pla de Mallorca. Sie grenzt an die Gemeinden Inca, Sineu,
Lloret de Vistalegre und Sencelles.
Costitx
Geschichte
Pla de Mallorca_Costitx
>> Costitx_Geschichte
Costitx_Sehenswürdigkeiten
Über die maurische Zeit ist wenig bekannt, doch sind die
Keramikfunde, der Brunnenbau und die Zunahme von Ackerbau und
Viehzucht bemerkenswert. Im Repartiment nach der Eroberung fiel
die Siedlung an den Vicomte von Bearn, Gastó de Montcada, der das
Gehöft Costitx an den Ritter Arnau de Santacília abtrat.
Im 17. Jh. war das Dorf bereits vollkommen urbanisiert. Jeroni de
Berard berichtet 1789 von mehr als 13 Straßen, von denen manche
nicht durchgehend verliefen, sowie zwei großen Plätzen und
insgesamt 219 Häusern.
Mit der Verfassung von Cádiz im Jahr 1812 kam es zur ersten
Unabhängigkeit des Dorfes von Sencelles und Joan Vallespir
-Dalmau- wurde zum ersten verfassungsrechtlichen Bürgermeister.
Doch mit der Abschaffung der Verfassung im Jahr 1814 verlor Costitx
seine Selbständigkeit und wurde wieder von Sencelles abhängig. Am
4. Februar 1858 erließ Königin Isabella II. einen Königlichen Erlass, in
welchem dem Dorf Costitx die Unabhängigkeit gewährt wurde. Auf
religiöser Ebene erfolgte die volle Unabhängigkeit von Costitx 1913,
als das einstige Vikariat zur Pfarrei erhoben wurde.
>> Dorflatz in Costitx
97
>> Mühle Molí d’en Romaguera
Costitx
befinden. Diese liegen verstreut rings um den heutigen Ortskern und
ermöglichen das Studium verschiedener Typologien. Hervorzuheben
sei das Sanktuarium Santuario de Son Corró, die „Navetes“
genannten Bauten in Form eines umgestülpten Schiffs von Turassot
des Metge sowie die Talayots von Son Vispó.
Pla de Mallorca
>>
>> Costitx_Sehenswürdigkeiten
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L’Observatori Astronòmic
de Mallorca
Museu de Ciències Naturals
Die Pfarrkirche Església parroquial de la Nativitat
de Nostra Senyora
1236 wurde die Pfarrkirche Santa María de Canarrossa auf dem
Gehöft Costitx neben den Häusern von Arnau de Santacília
errichtet. Da sie sich aber im äußersten Nordosten des Distrikts
befand, verlor sie 1238 den Status einer Pfarrkirche an die Kirche
Sant Pere in Sencelles. Trotz alledem gelang es Arnau de Santacília,
das Gotteshaus von Costitx als Bethaus für zwei Mal in der Woche
stattfindende Ämter zu erhalten.
1672 wurde das Vikariat in capite von Costitx gegründet. Der Bau des
heutigen Gotteshauses begann 1696 und wurde 1772 abgeschlossen.
Zwischen 1775 und 1779 schuf der Bildhauer Bartomeu Picornell den
alten Hauptaltaraufsatz. 1913 wurde das Vikariat zur Pfarrei.
Die Fassade besteht aus einer glatten Wand mit Hauptportal mit
Oberschwelle und Türpfosten in Form von geriffelten Pilastern.
In der Vorhalle ist eine Nische mit der Darstellung der Heiligen
Jungfrau und darüber eine Sonnenuhr sowie ein trompetenartig
geweitetes Oberlicht zu sehen. Die Stirnseite ist schmucklos und
markiert das Gefälle der Spannweiten. Der Glockenturm ragt an der
Evangelienseite über die Stirnseite hinaus. Er ist auf quadratischem
Grundriss mit zwei Abschnitten erbaut und wird auf jeder Seite
von einem Spitzbogen sowie einem Abschluss in Gestalt von drei
pyramidenförmigen Körpern bekrönt.
Der Innenraum besteht aus einem rechteckigen Schiff, das in fünf
Abschnitte unterteilt ist und von einem Tonnengewölbe mit blinden
Stichkappen bedeckt wird. Im Altarraum besteht die Decke in einem
ersten Abschnitt aus einem Tonnengewölbe und ist in einem zweiten
Abschnitt viertelkugelförmig. Der klassizistische Hauptaltaraufsatz
von 1961 besteht aus vier Säulen aus mallorquinischem Jaspis und
einem Frontispiz über einem Rundbogen, der sich zur Altarkapelle
hinter dem Altar hin öffnet, der eine sitzende Darstellung der
Heiligen Jungfrau Mare de Déu de Costitx enthält, eine vielfarbige
gotische Schnitzarbeit. Links vom Altarraum ist darüber hinaus die
Costitx
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Pla de Mallorca
Pla de Mallorca_Costitx
>> Costitx_Sehenswürdigkeiten
>> Pfarrkirche Església parroquial de la Nativitat de Nostra Senyora
Der Chor enthält eine Orgel aus der Kirche Sant Jaume in Palma, die
1835 hier aufgestellt und 1987 restauriert wurde.
Die Kapellen auf der linken Seite oder der Evangelienseite sind: Die Taufkapelle mit dem steinernen Taufbecken mit pyramidenförmiger Abde>> Haus Casa de na
Margalida Cativa
>> Haus Antiga casa d’Arnau de Santacília
Die Kapellen auf der rechten Seite oder der Epistelseite sind: In der
ersten Kapelle befindet sich die Treppe zum Chor; die Kapelle zu
Ehren von Sant Antoni Abat; die Kapelle zu Ehren des Sant Crist,
ohne Altaraufsatz, mit einem Fenster, auf dem die Jahreszahl 1967
steht; die Kapelle zu Ehren von Sant Sebastià, mit der Darstellung
des Heiligen, dem die Kapelle gewidmet ist, in einer Nische; und die
Kapelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau Mare de Déu del Roser, mit
einer Darstellung der Heiligen, der die Kapelle gewidmet ist.
Das Haus Casa de na Margalida Cativa
Hinter der Kirche befindet sich in der gleichnamigen Straße das
Haus, in dem die in Costitx verehrte Margalida Amengual Campaner
-Cativa- (1888-1919) lebte und starb. Sie wurde 1988 von der
Gemeinde zur Ehrenbürgerin von Costitx erklärt. (Zur Besichtigung
des Hauses wenden Sie sich bitte an Ca ses Monges. C/ Sol, 3. T. 971
513 142).
Durch die Tür mit einer Oberschwelle aus einem Stück gelangt man
in einen kleinen Hof, wo sich die Hauptfassade erhebt, mit zwei
Stockwerken und einer Tür mit Oberschwelle. Im Inneren des kleinen
Hauses ist ein Raum zu sehen, in dem Erinnerungen und Fotografien
von Margalida aufbewahrt werden. Links befindet sich die Treppe
zum ersten Stock und ein kleines Portal führt in ihr Zimmer, mit
einem Bett mit Intarsienarbeiten und einer kleinen Wandnische, in
der die Darstellung der Immaculata aufbewahrt ist.
Auf einem Gedenkstein links vom Portal steht die folgende Inschrift:
“Aquí visqué la servent de Déu Margalida Amengual Cativa de l’edat
de cinc anys (1893) fins a morir (1919)” [Hier lebte die Dienerin
Gottes Margalida Amengual Cativa von ihrem fünften Lebensjahr
(1893) bis zu ihrem Tod (1919)]. Darüber hinaus ist eine Büste von
Margalida Cativa zu sehen, die mit dem Ruf einer Heiligen verstarb.
Das Haus Antiga casa d’Arnau de Santacília
(C/ d’Arnau de Santacilia, 23)
Dieses Haus erstreckte sich über die Nummer 23 der Straße Arnau
de Santacilia und über die Nachbarhäuser. Hier befand sich von
maurischer Zeit an das Zentrum des Gehöfts Costitx, das 1458 von
Bernat de Berga erworben wurde.
Die zweigeschossige Fassade steht an einem Vorplatz, auf dem ein
Maulbeerbaum wächst. Sie verfügt über zwei moderne Portale
mit Oberschwelle und eine an die Mauer angebaute, halbrunde
Brustlehne. Über dem Raum zwischen den Portalen befindet sich
Costitx
Rechts vom Altarraum befindet sich die Sakristei, mit zwei
Kreuzgewölbeabschnitten mit schraubenförmigem Rippenwerk, während
auf der linken Seite ein Raum als Anfang der Treppe zum Heiligenschrein
hinter dem Altar dient. Darin befindet sich ein kleiner manieristischer
Altaraufsatz der Heiligen Jungfrau Mare de Déu del Roser, ein Werk
von Francesc Vallespir, mit einem Gemälde der Heiligen Jungfrau,
der die Kirche gewidmet ist, auf dem diese Sant Domingo und Santa
Catalina de Sena den Rosenkranz überreicht. Rund um die Szene sind
zwölf Medaillons mit den Rosenkranzmysterien angeordnet, die von
drei weiteren Medaillons an der Unterseite des Altaraufsatzes ergänzt
werden. Darüber hinaus ist ein Barockgemälde mit der Episode der
Trobada der Heiligen Jungfrau erhalten, das früher die Eigendrehung der
Nische mit der Mariendarstellung bedeckte.
ckung aus Holz; die Herz-Jesu-Kapelle Cor de Jesús; im dritten Raum
befindet sich das Seitenportal mit einem nach dorthin gebrachten
Altaraufsatz und einem Medaillon mit einem Heiligen Bischof; die
Kapelle zu Ehren von Sant Llop, mit einem wiederverwerteten Altaraufsatz, auf dem das Anagramm von Maria und Symbole der
Immaculata abgebildet sind; die Kapelle zu Ehren von Sant Josep, mit
einem barocken Altaraufsatz, auf dessen Unterseite sich eine Darstellung von Mariä Himmelfahrt aus dem 18. Jh. und in der Attika eine
Szene von Sant Jaume in der Schlacht von Clavijo befindet.
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Grabstätte von Margalida Amengual Campaner (1888-1919) zu sehen.
Darüber befindet sich ein Gemälde des Auszugs aus Ägypten und an
der rechten Wand ein weiteres Gemälde, auf dem Santa Rosa und die
Heilige Jungfrau abgebildet sind. Am oberen Teil des Schwibbogens, der
den Altarraum vom Schiff trennt, ist ein Kragstein mit einem Relief der
Heiligen Jungfrau und der Jahreszahl 1701, dem Baujahr des Bogens, zu
erkennen.
Pla de Mallorca
>>
>> Costitx_Sehenswürdigkeiten
Son Jordi
Son Jordi war ursprünglich ein Landhaus im Süden des Dorfes,
bildet jedoch heute einen Teil des Ortskerns nahe der Straße nach
Inca und Sineu. Jordi war der Beiname der Besitzer des Anwesens,
der Familie Ferragut. In den Estims von 1685 wird die Besitzung
Son Jordi erwähnt, die Bartomeu Ferragut gehörte und auf einen
Wert von 2200 Pfund geschätzt wurde. 1865 war sie im Besitz von
Francesc Cabot, als das Anwesen eine Fläche von 42 Quarterades
aufwies.
>> Can
Alenyar
>> Anwesen
Son Jordi
Das Haus Ca ses Monges (C/ del Sol, 3)
Dieses Haus steht am Ende der Straße in der Nähe der Gasse
Carreró d’es Convent. Die dreistöckige Fassade ist mit einem
Stichbogenportal, viereckigen Fenstern und einem flachen, spitzigen
Glockenturm versehen.
>> Zisterne S’Aljub
Das Gemeindehaus Casa Consistorial
Es steht am Platz Plaça de la Mare de Déu und hat drei Stockwerke
sowie eine Tür mit Oberschwelle. Es wurde von der Gemeinde 1866
von María Gil zu einem Preis von 1000 Pfund gekauft.
Die Zisterne S’Aljub (C/ Major)
Dieser rechteckige Wasserspeicher mit Gewölbedach stammt aus
dem Jahr 1886. Er diente der Trinkwasserversorgung und auch als
Tränke. Im oberen Bereich sind zwei auf quadratischem Grundriss
erbaute Brustlehnen und Pfosten aus Sandstein zu sehen. Unten
an den Pfosten treten zwei Steinkanäle heraus, die das Wasser zum
jeweiligen Steinbecken leiteten.
Costitx
Das Haus Ca s’Hereu (Plaça des Jardí, 23)
Dieses dreistöckige Haus verfügt im Erdgeschoss über drei
Portale mit Oberschwelle. Im ersten Stock gibt es ebenfalls drei
Öffnungen, zwei Balkonfenster an den Seiten und einen Balkon
in der Mitte. Im Speicher im zweiten Stock befinden sich drei
liegende Fenster.
103
Das Gasthaus Posada de Son Vispó (C/ de Jaume I, 8)
Dieses Gasthaus hat eine dreistöckige Fassade und einen
Haupteingang mit Rundbogen mit drei Öffnungen in jedem
Stockwerk. 1865 war Miquel Amengual der Eigentümer. Die
Besitzung Son Vispó, deren Gasthaus dieses Haus war, war mit 98
Quarterades die größte in der ganzen Gemeinde.
>> Gemeindehaus
Casa Consistorial
Das Haus can Alenyar (Plaça des Jardí, 21)
Dieses Haus mit zwei Geschossen weist einen Haupteingang mit
Oberschwelle auf, mit einem Fenster auf jeder Seite. Im ersten Stock
gibt es insgesamt fünf Öffnungen, mit einem Balkon über dem
Portal. An der Rückseite befindet sich ein großes Portal mit einer
Balustrade darüber.
Pla de Mallorca
eine Nische. Im ersten Stock gibt es einen Balkon mit zwei Portalen.
Das vor kurzem renovierte Innere des Hauses verfügt im Hof über
eine weitere, quadratische Brustlehne, mit einem Kragstein, auf
dem die Jahreszahl 1642 steht.
>> Costitx_Sehenswürdigkeiten
Die Prozession „Processó de la Trobada“ findet am „Diumenge
de l‘Àngel“ (Sonntag nach Ostern) in der Nacht statt. Dabei wird
die Darstellung der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de Costitx von
der Pfarrkirche zu der Stelle getragen, an der sie der Überlieferung
nach im 13. Jh. erschienen ist. Die Figur wird von den Männern
getragen, die im Laufe des Jahres heiraten werden.
>> Astronomisches Observatorium Observatori Astronòmic de Mallorca
Laut Víctor Guerrero „ist das Sanktuarium eines der typischen
Bauwerke der sakralen Architektur der Talayot-Kultur (Ende der
Bronzezeit/Eisenzeit) auf Mallorca. Es handelt sich um einen Bau
auf viereckigem oder leicht rechteckigem Grundriss mit kaum
differenzierten Achsen, ohne innere Unterteilungen, also mit einem
einzigen Raum“. Die Rückmauer kann unterschiedlicher Typologie,
das heißt entweder apsidial oder gerade sein. Es handelt sich um
freie Gebäude ohne Anbauten, die sich innerhalb der Siedlungen
oder in der Nähe ihrer Kultstätten befinden. Die Sanktuarien können
einzeln stehen, „ohne Begleitung anderer renommierter Bauwerke,
obwohl sie natürlich territorial mit nahe gelegenen Wohngebieten
in Verbindung standen. Dies wäre der Fall von Son Mas und dem
benachbarten Ort Son Ferrandell (Valldemossa) oder von Son Corró
[…], das mit Sicherheit mit der nahe gelegenen Siedlung Pujol
in Beziehung stand […]. Heilige Stätten werden nicht willkürlich
Bei neuerlichen Ausgrabungen sind weitere Stücke aus Bronze
gefunden wurden. Darüber hinaus konnten die Mauern, die den
rechteckigen Grundriss im nördlichen/nordöstlichen Bereich bilden,
konsolidiert werden. Es wurden sechs Säulen rekonstruiert, die in
zwei parallelen Reihen zu jeweils drei Säulen stehen. Dies war der
umstrittenste Punkt, da sich die Archäologen nicht darüber einigen
können, ob es sich bei der Fundstätte um einen bedachten oder
offenen Bereich gehandelt hatte und ob die Säulen regelmäßig
oder unregelmäßig (wie in der von B. Ferrà 1895 angefertigten
Skizze) angeordnet waren. Die Innenfläche des Sanktuariums
beträgt 84,5 m2.
Das Astronomische Observatorium
Observatori Astronòmic de Mallorca
Das Observatori Astronòmic de Mallorca (OAM) befindet sich in der
Straße Camí de l’Observatori s/n und wurde 1991 eingeweiht, mit
der Zielsetzung, die astronomische Forschung zu fördern. Es ist in
das Netz der Observatorien der Gruppe Astrophysikalischer Studien
„Grup d’Estudis Astrofísics“ integriert und folgt bei der Beobachtung
den Richtlinien des kanarischen Astrophysik-Instituts Instituto de
Astrofísica de Canarias. Weitere Ziele sind die Verbreitung und Lehre
der Astronomie an Schüler und alle, die sich dafür interessieren.
Costitx
gewählt. Der Mensch beschränkt sich darauf, sie ausgehend von
aufschlussreichen Hinweisen oder Anzeichen zu ‘entdecken’, die je
nach Kultur die unterschiedlichsten Formen annehmen können“.
(Guerrero, V.: Revista de Arqueología, Nr. 178, Februar 1996).
105
Die aus dem Jahr 1913 stammende Kapelle ist auf viereckigem
Grundriss erbaut und steht auf einem steinernen Sockel mit
der Inschrift „Arrom alcalde, Vidal vicario, 1913“ („Arrom
Bürgermeister, Vidal Vikar, 1913“). Der obere Teil aus Sandstein
beherbergt in einer Nische eine Darstellung der Heiligen Jungfrau.
Die Stirnseite besteht aus einem Simswerk mit zwei Schrägen und
einem Kreuz als Abschluss.
Das Sanktuarium Santuari talaiòtic de Son Corró
Das Sanktuarium befindet sich auf Kilometerhöhe 2,800 der Straße
von Sencelles nach Costitx. 1894 entdeckte Joan Vallespir de can
Pere Pina, Eigentümer eines Anwesens in Son Corró, die Stierköpfe
aus Bronze. Die archäologische Gesellschaft Societat Arqueològica
Lul·liana versuchte, Ausgrabungen an der Fundstelle durchzuführen
und ersuchte die öffentlichen Einrichtungen, die Stücke zu kaufen,
doch wurden diese anderweitig erworben und in das Archäologische
Nationalmuseum nach Madrid gebracht. 1995 wurde an der
Stätte erneut gegraben und in einer heftig umstrittenen Aktion die
Mittelpfeiler rekonstruiert.
Pla de Mallorca
>> Kleine Kapelle Capelleta de la Mare de Déu
Die kleine Kapelle Capelleta de la Mare de Déu (C/ Major)
Am Ende der Straße gelegen, erinnert sie an den Ort, wo der
Überlieferung nach die Darstellung der Heiligen Jungfrau gefunden
wurde. Demzufolge fanden ein paar Knaben zusammen mit einem
Priester kurz nach 1229 die Darstellung in einem Granatapfelbaum.
Die Einwohner von Costitx beschlossen den Bau einer Kapelle,
die kurz darauf zur ersten Pfarrei von Canarrossa wurde. Einige
Jahre später wurde im Rahmen der Verlegung der Pfarrei nach
Sencelles auch die Darstellung mitgenommen, aber wie in allen
mallorquinischen Marienlegenden kehrte diese in ihre ursprüngliche
Heimatkapelle nach Costitx zurück.
Pla de Mallorca_Lloret de Vistalegre
Lloret de Vistalegre
Lloret de
Vistalegre
Die im Zentrum des Kreises Pla gelegene Gemeinde Lloret de
Vistalegre hat eine Fläche von 17,4 km2 und 1.366 Einwohner
(im Jahr 2008). Sie grenzt an Costitx, Sineu, Sant Joan, Montuïri,
Algaida und Sencelles.
Der Ortsname ist das Ergebnis eines Prozesses, in dessen Verlauf
bereits im 13. Jh. belegte Namen ersetzt wurden und sich
weiterentwickelt haben. Nach der katalanischen Eroberung
(1229) wurde der maurische Name des Gehöfts Benigalip
durch den katalanischen Namen Manresa ersetzt. Zwischen
1578 und 1600 wurde dieser Name gegen Llorito ausgetauscht
(vom italienischen Loreto), was sich durch die Gründung eines
>> Blick auf Lloret de Vistalegre
107
Geschichte
Franziskanerklosters mit einer der Heiligen Jungfrau Mare
de Déu de Loreto gewidmeten Kapelle erklärt. Dies war der
offizielle Name des Ortes bis zum Jahr 1924. 1925 wurde mit
der endgültigen Abtrennung von Sineu der Name Lloret de Vista
Alegre auferlegt und im Jahr 2000 die offizielle Bezeichnung
Lloret de Vistalegre genehmigt. Der Name Llorito lebt noch
heute im Volksmund weiter.
Die Landwirtschaft ist historisch gesehen die Haupttätigkeit
von Lloret, auch wenn sie heute dieselbe Rezession erlebt wie
anderenorts. Zur Ehrung der Landbevölkerung und der in Lloret
am reichlichsten vorhandenen Frucht, wird das Fest Festa del
Pla de Mallorca
>>
>>
Pla de Mallorca_Lloret de Vistalegre
>> Lloret de Vistalegre_Geschichte
Im 18. Jh. betrug die Bevölkerungszahl rund 500 Einwohner. 1924
ging ein langer Abspaltungsprozess von Sineu zu Ende, der im
vorausgehenden Jahrhundert begonnen hatte. Dieser fiel mit dem
Zeitpunkt der höchsten Einwohnerzahl von Llorito zusammen (1200
Einwohner).
>> Pfarrkirche Església parroquial de la Mare de Déu de Loreto
109
Die verschiedenen arabischen Gehöfte innerhalb des heutigen Gemeindegebiets von Lloret wurden von König Jakob I. unter seinen Gefolgsleuten aufgeteilt, wobei die Freigüter erhalten blieben. Eines der Gehöfte
war Benigalip, das Ponç Olzet und fünf Rittern aus Manresa zugesprochen wurde und die Bezeichnung Manresa erhielt. Im 14. Jh. begann es,
sich zu teilen und sich gegenüber den benachbarten Gehöften hervorzuheben. Im 16. Jh. beherbergte es bereits 20 Familien und der Ortskern
wuchs mit dem Kloster Nostra Senyora de Loreto weiter an.
Pla de Mallorca
In Lloret kann eine anhaltende Besiedlung seit der frühen Bronzezeit
(1700 – 1300 v. Chr.) festgestellt werden, mit Beweisen für die
Anwesenheit des Menschen in ausgehobenen Höhlen wie der Höhle
d’en Deinat, der Höhle von can Brines oder der Höhle im Wald Son
Joan Arnau. Aus der Talayot-Zeit (1300 – 123 v. Chr.) ermöglicht uns
das Vorhandensein von baulichen Überresten, von einer intensiven
Besiedlung zu sprechen. Hervorzuheben sind Sa Pleta de Son Gelabert
d’Alt, Ses Talaies und Es Clapers.
Lloret de Vistalegre
Sequer gefeiert (erster Samstag im September). Feigen und ethnologische
Elemente im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Produktion
stehen im Mittelpunkt dieser Fiesta.
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Lloret de Vistalegre
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Die Pfarrkirche Església parroquial
de la Mare de Déu de Loreto
Die Ursprünge des heutigen Gotteshauses gehen auf das
Franziskanerkloster zurück, das im ehemaligen Gehöft Manresa 1551
gegründet wurde und die Verehrung der Heiligen Jungfrau Mare de
Déu de Loreto einführte. Das Franziskanerkloster konsolidierte sich
und wurde 1566 an die Dominikaner übergeben, die im Jahr 1591
den Grundstein zur heutigen Kirche legten. 1757 wurde mit dem Bau
des gegenwärtigen Glockenturms begonnen.
Mit der Säkularisierung im Jahr 1835 wurden die Dominikaner
aus dem Kloster entlassen und sie mussten es verlassen. Die
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Lloret
de Vistalegre
Església parroquial de la
Mare de Déu de Loreto
Casa Consistorial
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Dominics)
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Molí d’en Nina
Molí d’en Beato
Molí d’en Poleo
Restaurant Es Pou
Restaurant Finca Son Bauló
Agroturisme
Sa Rota d’en Palerm
Räumlichkeiten des Klosters gingen auf den Staat über und wurden
ab 1924 zu Gemeindehäusern. Die Kirche ging an das Bistum und
wurde 1913 zur Pfarrkirche erhoben.
Die Fassade ist im Verhältnis zur Straße leicht erhöht und durch zwei
waagrecht verlaufende Friese in drei Abschnitte unterteilt. Das Portal
bildet einen großen Rundbogen, der den eigentlichen Eingang enthält, mit Kranzgesims-Oberschwelle und Türpfosten in Gestalt von geriffelten Pilastern. Das Tympanon trägt das Wappen der Dominikaner
und ist an den Seiten mit Pyramiden mit Kugeln verziert. Im oberen
Abschnitt gibt es ein rundes Oberlicht und weiter links eine mechanische Uhr. Die Stirnseite besteht aus einem geradlinigen Gesims.
Pla de Mallorca
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Pla de Mallorca
>> Lloret de Vistalegre_Sehenswürdigkeiten
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Pla de Mallorca_Lloret de Vistalegre
zu Ehren von Sant Antoni mit einem barocken Altaraufsatz. Der
dritte Raum enthält das Seitenportal. Die Christuskapelle mit der
Darstellung in der Mitte eines kleinen barocken Altaraufsatzes,
mit einer winzigen Kapelle in der rechten Wand, in der sich ein
schraubenförmiges Gesims und ein achteckiges Taufbecken
befinden, mit einer pyramidenförmigen, sehr spitz auslaufenden
Abdeckung.
Das Innere ist einschiffig mit vier, von Tonnengewölben
bedeckten Abschnitten und vier Seitenkapellen. Am Fußende
des Gotteshauses ruht die Empore auf einem Flachbogen und
Rippengewölbe. Dort steht die im Jahr 1892 von den Gebrüdern
Cardell vergrößerte Orgel. Der Altarraum ist auf rechteckigem
Grundriss erbaut und trägt das Wappen der Familie Mesquida in
der Mitte des Gewölbes. Der barocke Hauptaltaraufsatz aus dem
frühen 17. Jh. besteht aus drei Flügeln, die von der Darstellung
der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de Loreto beherrscht werden,
und ist im oberen Abschnitt mit einer Schnitzarbeit ausgestattet,
die Sant Domingo darstellt. An den Seitenflügeln befinden
sich Gemälde verschiedener Heiliger. Im unteren Abschnitt sind
Gemälde der Heiligen Sant Tomàs und Sant Robert zu sehen.
Die Kapellen auf der rechten Seite oder der Epistelseite
sind: Die Kapelle zu Ehren von Sant Josep, mit überreichlich
geschmücktem Altaraufsatz aus dem Barock. Die Kapelle zu
Ehren der Heiligen Jungfrau Mare de Déu del Roser mit einer
barocken Darstellung der Heiligen, der die Kapelle gewidmet
ist, einem Werk von Gregori Herrera Mateu. Die tiefe Kapelle
zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis auf einem NeorokokoAltaraufsatz. Diese Kapelle wurde im Jahr 1900 um einen ersten
Abschnitt mit Tonnengewölbe und einen zweiten Abschnitt
mit Kuppel mit Dachlaterne erweitert. Die Kapelle zu Ehren
des Herzen Jesu, mit dem unteren Abschnitt des früheren
Altaraufsatzes von Sant Joan.
Die Kapellen auf der linken Seite oder der Evangelienseite sind: Die
Kapelle zu Ehren von Sant Sebastià unter der Empore, mit einem
unvergoldeten Altaraufsatz, auf dem der Heilige, dem die Kapelle
gewidmet ist, zu sehen ist. Das Wappen der Familie Font i Roig
befindet sich im Schlussstein des Gewölbes. Die zweite Kapelle
>> Mühle Molí d’en Beato
Die Sakristei rechts vom Altarraum ist mit einem rechteckigen
Vorraum mit Tonnengewölbe ausgestattet sowie mit einem Portal
mit Oberschwelle auf der rechten Seite, über das man in einen
Innenhof gelangt, der zwei Flachbögen mit ionischen Säulen
enthält, die Überreste aus dem ehemaligen Dominikanerkloster
sind. Die eigentliche Sakristei besitzt ein Kreuzgratgewölbe mit
113
Der rechts von der Fassade stehende quadratische Glockenturm ist
in fünf Abschnitte unterteilt, von denen zwei aus der Fassade des
Gotteshauses herausragen. Im vierten Abschnitt ist auf jeder Seite
ein blinder Rundbogen zu sehen und der fünfte Abschnitt verfügt
über ein Flachdach mit Balustrade und einer Rundbogenöffnung
auf jeder Seite. Der Giebel hat die Form eines barocken Hutes, mit
Simswerk und Oberlichten.
Lloret de Vistalegre
>> Lloret de Vistalegre_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
>>
>> Lloret de Vistalegre_Sehenswürdigkeiten
Das Klostergebäude stammt aus der zweiten Hälfte des 17.
Jh., als die Dominikaner ihre bestehenden Räumlichkeiten
erweiterten. Im 18. Jh. wurde ein Kreuzgang hinzugefügt. 1835
wurde das Gebäude mit Ausnahme eines Flügels und einem
Gang neben dem Kreuzgang verkauft.
Der Brunnen Es Pou und das Brunnenkreuz Creu des Pou
An der Einmündung der Straße nach Sineu mit der Costa
des Pou. Es Pou (öffentlicher Brunnen des Ortes) könnte aus
maurischer Zeit stammen, obwohl er erstmals 1581 erwähnt
wird. Er hat eine quadratische Brustlehne, die von einem kleinen,
auf vier Pfeilern ruhenden Ziegeldach bedeckt wird. Eine Inschrift
erinnert an die Renovierung im Jahr 1999: „In medio majoricae
adestis. Anno Sancto MXCXCIX“.
>> Brunnen Es Pou
Der Brunnen Pou de Jurà
Dieser Brunnen liegt am alten Weg nach Inca oder Son Gelabert
an einer Kreuzung mit dem Weg nach Son Joan Arnau. Sein
Name stammt von dem Wort „jussà“, das „unten“ bedeutet.
Das Innere ist mit elliptischem Grundriss und Seitenwand
gebaut. Die Brustlehne ist rechteckig mit Teilen aus Sandstein
und unbehauenem Stein. Die Pfosten sind zwei Sandsteinpfeiler.
Son Joan Arnau
Dieses Besitztum war früher das im Llibre del Repartiment (1232)
erwähnte Gehöft Benidurri, das Guillem Arnau zugesprochen
wurde, einem Nachkommen dessen, der dem Anwesen seinen
Namen gab. Ein Joan Arnau erscheint 1451 während des
Volksaufstands als Abgeordneter der Regierung in Sineu. Laut J.M.
Bover war das erste Mitglied der Familie Arnau, das sich in Sineu
niedergelassen hat, Ponç Arnau, der an der Eroberung von 1229
beteiligt war. Pere Arnau trat das Erbe in fünfter Generation im
Jahre 1473 an und gründete auf dem Anwesen Son Marron eine
Domäne. Anfang des 16. Jh. wurde das Haus Arnau in drei Teile
gespalten: Son Joan Arnau, ein Besitztum, das im 17. Jh. auf die
Familie Despuig überging, Arnau de Binitareg, das Besitztum, das
als letztem Arnau Joan Arnau de Pacs gehörte (und von der Familie
Costa und der Familie von Joan Trujols del Mercat übernommen
wurde), sowie Arnau de Son Marron, das schließlich in den Besitz
der Familie Figueres und der Familie Ferrer de Sant Jordi überging.
In der ersten Hälfte des 17. Jh. erwarb Joan Despuig i Despuig
das Anwesen Son Joan Arnau vom letzten Eigentümer der ArnauLinie. Dieser neue Besitzer stiftete es 1656 dem dominikanischen
Nonnenkloster Santa Catalina de Sena, das 1658 in Palma
gegründet wurde. Kurz zuvor, im Jahr 1652, hatten die Gebäude
als Pestkrankenhaus gedient. 1818 gehörte das Besitztum zum
Lloret de Vistalegre
Die Windmühlen Es Molins
Wie in so vielen Orten im Pla bildeten die Mehlwindmühlen einen
wichtigen Bestandteil im Umfeld der Ortskerne. In dem Es Molins
genannten Bereich stehen die beiden Mühlen des Ortes: die Mühle
can Beato und die Mühle can Poleo oder can Gomila. Beide
stammen aus dem 17. Jh., haben einen Turm, keinen als Wohnraum
dienenden Unterbau jedoch eine Plattform, und sind noch mit der
Wendeltreppe aus Sandstein ausgestattet. Die erste Mühle wird
1627 erwähnt. Sie hat eine Tür mit Oberschwelle mit dem Kreuz
von Sant Antoni und der Jahreszahl 1797. Die Mühle can Poleo
wird 1675 erwähnt und war Eigentum von Pere Picornell. Eine
dritte Mühle war die Mühle can Company (C/ Major, 58), die jedoch
abgerissen wurde.
Daneben sind insgesamt sechs Becken vorhanden, die einst als
Tränke dienten.
115
>> Gemeindehaus Casa Consistorial
Das Gemeindehaus Casa Consistorial
(Ehemaliges Dominikanerkloster)
Rechts von der Kirche steht das derzeitige Gemeindehaus,
das früher zu den Räumlichkeiten des 1835 säkularisierten
Dominikanerklosters gehörte. Das vollständig renovierte Gebäude
hat eine vierstöckige Fassade. Das Hauptportal mit Oberschwelle
befindet sich an der linken Seite neben dem Glockenturm der
Kirche.
Das Kreuz aus dem Jahr 1884 wurde über einem früheren Kreuz
aus dem 16. Jh. errichtet. Beide Arme und der Teil dazwischen
sind mit Blumenmustern verziert. Auf der Vorderseite ist ein
Kreuzigungsrelief zu sehen, während auf der Rückseite die Heilige
Jungfrau von Loreto abgebildet ist.
Pla de Mallorca
einem Schlussstein mit dem Wappen der Dominikaner. Sie
beherbergt verschiedene Gegenstände wie zum Beispiel Reste
eines gotischen Altaraufsatzes und ein Handwaschbecken.
Pla de Mallorca_Lloret de Vistalegre
>> Lloret de Vistalegre_Sehenswürdigkeiten
Die Fassade dieser Häuser erhebt sich an einem Vorplatz in drei
Stockwerken mit zwei unterschiedlichen Baublöcken, von denen
der rechte höher ist und einen regelrechten Wehrturm bildet. Im
linken Block öffnet sich das Außentor mit Flachbogen und dem von
den Ruheplätzen stammenden Wappen der Familie Despuig auf
der rechten Seite. Der Turm rechts ist auf quadratischem Grundriss
erbaut. Der Aufriss der Stirnseite ist von drei Linien Mauerwerk
durchschnitten und wird von einer Balustrade abgeschlossen.
Das Rundbogenportal mit Wetterdach im Erdgeschoss dieses
Blocks diente einst als Zugang zur Kapelle. Im ersten Stock ist
über dem Portal das ein Schiff darstellende Wappen der Familie
>> Brunnen Pou de Jurà
Das Hauptportal führt in den Vorraum mit Balkendecke. Rechts
gelangt man über ein Portal mit Oberschwelle und Simswerk in
die Kapelle mit Flachgewölbe. Sie enthält eine Darstellung der
Immaculata aus Metall, einen Reliquienschrein zu Ehren von Sant
Josep und ein Gemälde von der Heiligen Familie. Vom Vorraum
aus gelangt durch einen Flachbogen zum quadratisch angelegten,
mit Steinplatten gepflasterten Innenhof, der von Flachbogen auf
rechteckigen Pfeilern umgeben ist. Im ersten Stock sieht man eine
Fensterreihe mit Rundbogen. In der Mitte des Hofes befinden sich
zwei achteckige Zisternenkränze. Einer davon trägt am Eisen die
Jahreszahl 1873 und die Initialen IF (Ignasi Fuster). Rechts gelangt
man durch einen Rundbogen zur Kornkammer, die in sechs
Abschnitte unterteilt ist. Der letzte Abschnitt, in den man durch
einen Zwischenbogen gelangt, befindet sich unter dem Turm.
Links von den Gebäuden steht ein kurioses Spielzeughaus von 1884
mit Miniaturen.
Lloret de Vistalegre
Im Jahr 1706 wurde in Son Joan Arnau Jacint Montserrat Fontanet
Llabrés geboren, als seine Eltern auf dem Anwesen wohnten. Er war
ein beispielhafter Landmann, Autor des Werks L‘art de Conró (1747),
entwarf die Wasserablaufrinne von Massanella (1750) und erfand
der Überlieferung nach den Dreschflegel. Er starb 1762 in Manacor.
Arnau angebracht, mit einer Inschrift, die das Monogramm Christi
wiedergibt (IHS). Im ersten und zweiten Stock öffnet sich ein
renoviertes Bogenfenster mit Zwischenpfosten, das von einem
kleinen Sims geschützt wird.
117
Kloster Santa Catalina de Sena und verfügte über große Gebäude,
eine Kapelle, Weinkeller und eine Mühle mit Tierantrieb. Durch
die Säkularisierungsgesetze von Mendizábal wurde das Kloster
geschlossen und seine Grundstücke enteignet, unter denen sich Son
Joan Arnau befand. 1862 gehörte es dem Reeder und Kaufmann
Ignasi Fuster. Erbe der Familie Fuster war die Familie Aguiló “Cera”.
1900 gehörte es Joan Aguiló Valentí und 1953 Joan Aguiló Aguiló.
Derzeit befindet es sich im Besitz der Familie Coll. Josep Coll hat es
1987 erworben.
Pla de Mallorca
>>
>>
Pla de Mallorca_Llubí
Llubí
In maurischer Zeit gehörte die Ortschaft zum Distrikt Muruh
und nahm das Land des Gehöfts Aben-Lubi ein. Im Repartiment
wurde es dem Grafen Hug d’Empúries zugeteilt, der das
Gelände des heutigen Llubí an den Abt von Sant Feliu de
Guíxols, Bernat de Riparia, abtrat. 1389 wird erstmals der
Ortsname Castell Llubí erwähnt. Was diesen Namen betrifft, so
>> Blick auf Llubí
1836 wurde Llubí endgültig von Muro getrennt. Der „Arxiduc“
genannte Erzherzog Ludwig Salvator beschrieb um 1885
das Dorf kurz und bündig: “Llubí hat 1676 Einwohner und
511 Häuser, von denen 18 unbewohnt, 18 zweistöckig und
die übrigen einstöckig sind. Sie alle sind bescheidene Häuser
mit Rundbogenportal und kleinen Fenstern mit Brüstung.
Auf dem kleinen Platz Plaça de la Constitució ist ein neues,
zweistöckiges Gebäude erwähnenswert, an das die Kirche
angebaut ist”.
119
Den Interpretationen von Joan Coromines und Josep Mascaró
Passarius zufolge kommt der Ortsname Castell-Llubí (der sich
später zu Llubí entwickeln sollte) von der Abkürzung Rahal
Aben-Lubi, die im Llibre del Repartiment de Mallorca (1232)
erwähnt wird. Es handelt sich folglich um einen Ortsnamen
mozarabisch-arabischen Ursprungs.
existierte der Überlieferung nach im Ort eine maurische Burg,
jedoch ist es auch möglich, dass das Wort aben mit dem Wort
hasn oder hisn verwechselt wurde, das „Burg“ bedeutet. Jeroni
de Berard schreibt 1789: „In Muro gibt es 3000 Schritte gen
Westen einen untergeordneten Ort, der Castell Llubí genannt
wird. Er wird lediglich von einem kleinen Tal in zwei Teile geteilt,
und der andere Teil heißt Son Ramis und hat 122 Häuser”.
Pla de Mallorca
Die Gemeinde Llubí hat eine Fläche von 35 km2 und 2.356
Einwohner (im Jahr 2008). Sie grenzt an Sa Pobla, Muro, Santa
Margalida, Maria de la Salut, Sineu und Inca.
Llubí
Geschichte
>> Llubí_Sehenswürdigkeiten
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Església parroquial de
Sant Feliu de Llubí
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Creu de Son Ramis
Creu de Son Rafal
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Molí de Son Rafal
Molí de can Suau
Molí des Cós
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Sant Crist del Remei
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Restaurant Sa Taparera
Can Pericó Restaurant
i Petit Hotel
Hotel can Bagot
Agroturisme Sa Casa Rotja
Sehenswürdigkeiten
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Die Pfarrkirche Església parroquial de Sant Feliu de Llubí
Die erste Erwähnung einer Kapelle in Llubí stammt aus dem Jahr
1297, unter der Gerichtsbarkeit der Benediktinerabtei Sant Feliu
de Guíxols. Gewidmet war die Kapelle den Heiligen Sant Feliu und
Sant Pere. Ab dem 14. Jh. war sie nur noch Sant Feliu gewidmet.
Das heutige Gotteshaus wurde zwischen 1570 und 1650
erbaut und von 1870 bis 1896 erweitert. Im Jahr 1629 wurde
das Bethaus zum Vikariat in capite erhoben, das der Pfarrei von
Muro unterstand. Die Zudeckung des Allerheiligsten wurde 1660
eingeführt. Um 1885 wurde die Kirche dem „Arxiduc“ zufolge um
den Altarraum und die beiden angrenzenden Kapellen erweitert.
Diese Baumaßnahmen wurden 1895 mit der Fertigstellung der
Sakristei abgeschlossen. Im Jahr 1913 erfolgte die Ernennung zur
Pfarrei, mit Mn. Gabriel Tomàs Siquier als erstem Rektor. 1934
wurde die Rosenkranzkapelle ausgebaut.
Die Fassade besteht aus einer schmucklosen Wand, einem Portal mit
Oberschwelle und einem Oberlicht darüber. Der flache Ziergiebel ist
mit geradlinigem Simswerk versehen. Des Weiteren ist ein Wappen
mit dem Wappenschild der Familien Descatlar, Alvarez de Zamudio,
Pont i Campfullós vorhanden, das sich bis zum Ende des 19. Jh.
innen im Schwibbogen des Altarraums befand. An der linken Seite
der Fassade erhebt sich der quadratische Glockenturm mit sechs
Stockwerken. Im fünften Stockwerk befindet sich auf jeder Seite
eine Rundbogenöffnung und im sechsten Stock auf jeder Seite ein
Spitzbogenfenster und eine Zinne in jeder Ecke. Der Turm wird von
einer pyramidenförmigen Struktur im neugotischen Stil aus dem
frühen 20. Jh. bekrönt.
Der einschiffige Innenraum wird von einem Tonnengewölbe
bedeckt und hat sieben Seitenkapellen. Am Fußende befindet
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Pla de Mallorca_Llubí
>> Llubí_Sehenswürdigkeiten
>> Pfarrkirche Església parroquial de Sant Feliu de Llubí
>> Mühle Molí de can Suau
>> Mühle Molí de Son Rafal
Die Kapellen auf der rechten Seite oder der Epistelseite sind: Die
Kapelle zu Ehren von Sant Antoni de Pàdua unter der Empore. Die
Kapelle „Les Ànimes“ mit einer Christusdarstellung. Die Kapelle
>> Straße Carrer de l’Arraval
An der rechten Seite des Altarraums führt ein Portal mit Oberschwelle
in die Sakristei. Diese ist auf quadratischem Grundriss erbaut und
verfügt über zwei Abschnitte mit abgeflachtem Kreuzgewölbe
und einen Mittelbogen mit der Jahreszahl 1895. In der Sakristei
sind verschiedene Gegenstände wie ein Handwaschbecken, ein
Hostienbehälter sowie diverse Stechbecken und einige Gemälde zu
sehen. Die sich auf der Chorempore befindende Orgel stammt aus
dem 17. Jh. und wird sowohl dem Organisten Sebastià Caimari als
auch dem Organisten Gabriel Tomàs zugeschrieben.
Das Kreuz und die Mühle Creu i Molí de Son Rafal
(Plaça de Son Rafal)
Das barocke Kreuz ist aus Sandstein gefertigt. Der Schaft ist achteckig
und trägt die Jahreszahl 1680. Das ebenfalls achteckige Kapitell ist
mit acht schlecht erhaltenen Heiligenfiguren versehen. Früher wurden
an diesem Kreuz die Früchte geweiht. Diese Weihe findet jedoch seit
1957 an einem anderen Ort statt.
Die Mehl-Windmühle Son Rafal hat einen noch als Wohnung
dienenden Unterbau und einen runden Turm. In jüngster Zeit wurde
diese Mühle zur Herstellung von Fadennudeln eingesetzt.
Die Mühle Molí de can Suau (C/ de la Creu)
Die Mühle can Suau (oder D‘en Suau) ist eine Mehl-Windmühle
mit quadratischem, als Wohnung dienendem Unterbau
mit zwei Stockwerken, innerer Wendeltreppe und einem
Rundbogenhauptportal mit Wölbstein. An der Fassade befindet
sich über dem Portal eine Treppe mit 27 völlig unregelmäßigen
Steinstufen, die zur „Envelador“ genannten Terrasse führen. Der
Turm hat ein Portal mit Oberschwelle und Türpfosten aus Sandstein.
Innen sind Reste der Maschinen erhalten.
Im Dezember 2000 erwarb die Regierung der Balearischen Inseln
die Mühle von Antoni Perelló. Vor kurzem wurde sie renoviert, um
als Kulturzentrum, Fremdenverkehrsbüro und Verkaufsstelle von
einheimischen Produkten zu dienen.
Weitere Mehl-Windmühlen im Gemeindegebiet von Llubí sind die
Mühlen Molí de can Corbera (am Weg nach Son Barquet), Molí des
Cós an der Straße nach Inca, Molí can Ferragut, Molí d’en Moronell,
Molí can Serra, Molí can Jovet, Molí can Riera und die Mühle Molí
can Mareu.
Llubí
Die Kapellen auf der linken Seite oder der Evangelienseite sind: Die
Taufkapelle unter der Empore. Die Kapelle zu Ehren der Heiligen
Jungfrau Mare de Déu de l’Amor Diví mit Sant Andreu in der Attika
(ihm war die Kapelle 1789 gewidmet) und eine Himmelfahrt in einer
Vitrine im unteren Teil, die auf das 18. Jh. datiert werden kann. Die
tiefe Kapelle mit sechseckigem Grundriss und sechseckiger Kuppel
ohne Dachlaterne, die der Heiligen Jungfrau Mare de Déu del Roser
gewidmet ist, mit vier kleinen Altaraufsätzen und Sant Dominguito
de Val (von den Juden gekreuzigter Knabe, mit dem Trinitarierkreuz)
rechts vom Eingang. Die klassizistische Kapelle zu Ehren von Sant
Josep. Die Kapelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau Mare de Déu
de la Salut, mit dem Wappen der Familie Sureda (oder der Familie
Moragues, laut Berard) an der Decke. Die Kapelle Sagrat Cor und die
Kapelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau Mare de Déu dels Dolors mit
Sant Miquel in der Attika.
zu Ehren der Heiligen Jungfrau Mare de Déu del Carme, ein
klassizistisches Werk, mit einem Gemälde, auf dem Sant Bonaventura
(1221-74) dargestellt ist. Die Kapelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau
Mare de Déu dels Àngels, mit dem Wappen der Familie Ramis im
Schlussstein des Gewölbes und zwei Gemälden an den Seiten. Die
Kapelle zu Ehren der Immaculata, in neobarocker Ausführung. Das
Seitenportal. Die letzte Kapelle schließlich ist die Kapelle zu Ehren von
Sant Marçal im neobarocken Stil, mit der Darstellung des Heiligen,
dem die Kapelle gewidmet ist, einer gewundenen Säule auf jeder
Seite und einem Medaillon mit der Darstellung von Mariä Opferung
in der Attika.
123
sich die Chorempore mit einem Flachbogen, Kreuzgewölbe und
Balustrade. Im Altarraum steht der barocke Hauptaltaraufsatz mit
drei von korinthischen Säulen getrennten Flügeln. In der Mitte ist
die Darstellung des Heiligen Sant Feliu, dem die Kirche gewidmet
ist, zu sehen, sowie links Sant Pau und rechts Sant Antoni, beide
aus dem Jahr 1790. Am oberen Teil befindet sich ein Gemälde von
Sant Pere.
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Llubí
>> Llubí_Sehenswürdigkeiten
In dem als can Bo (C/ de sa Costa, 80) bekannten Haus ist ein
Wappen der Familie Ramis erhalten. Es könnte das Stammhaus der
Familie gewesen sein, der das Viertel seinen Namen verdankt. In El
Born ist darüber hinaus das Haus Son Esquerrà erwähnenswert. Das
unter dem Namen can Ramis bekannte Haus steht an der Straße
Carrer des Born, hat zwei Stockwerke und ein Rundbogenportal.
>> Kreuz Creu de Son Ramis
Son Torrens
Hinter Son Ramis beginnt das Viertel S’Arraval und rechts befinden
sich, heute in den Ort integriert, die Häuser Son Torrens.
Im Jahr 1865 war Son Torrens Eigentum der Schwestern Isabel und
Margalida Torrens und hatte eine Fläche von 211 Quarterades.
Die Häuser dieses Besitzes haben eine zweistöckige Fassade,
Rundbogenportal mit Wölbstein und ein großes Portal mit
>> Anwesen Son Torrens
>> Talaiot des Racons
Talaiot des Racons
Auf der Straße nach Sineu gelangen wir an den alten Weg von Llubí
nach Sineu. Nach wenig mehr als einem halben Kilometer vom Dorf
entfernt sieht man rechts deutlich einen Talayot hinter einer Einfriedung, der teilweise von einem Steineichenwald bedeckt und von Kaktusfeigen und wilden Ölbäumen umgeben ist. Dieser Talayot gehört
zu den interessantesten der Insel. Er verfügt über ein gut erhaltenes
Portal, das 160º nach Südosten ausgerichtet und eine enorme Oberschwelle hat, sowie einen Innenkorridor. Am Steineichenwald erreicht
er eine Außenhöhe von 5 Metern, mit großen Steinblöcken, die aus
dem Halbschatten des Waldes heraus betrachtet grandios wirken.
Innen ist der Talayot mit kleinen Steinen gefüllt.
Links vom Weg ist ein weiterer Talayot zu sehen. Auch er ist teilweise
von wilden Ölbäumen verdeckt und nur zum Teil sichtbar.
Nach etwa hundert Metern erscheint das Haus der Mühle Molí
d’en Blanc mit dem Mühlturm. Kurz vorher können in einer kleinen
Vertiefung auf der rechten Seite die Überreste einer weiteren
Baugruppe betrachtet werden. An den Steinwänden sind einige
talayotische Mauern erkennbar und ein Stück weiter hinten befinden
sich, von Pflanzen überwuchert, die Überreste von zwei runden
Llubí
Oberschwelle an der linken Seite. Besonders hingewiesen sei auf eine
Sonnenuhr im zweiten Stock links sowie auf einen Zisternenkranz. Im
Inneren, wo ein Stichbogen zwei Spannweiten teilt, ist eine Nische
mit der Darstellung der Himmelfahrt erhalten.
125
Son Ramis
Das Viertel Son Ramis bildet mit seinen engen Straßen und traditionellen Häusern den alten Ortskern von Llubí. In Bezug auf die
archaische Dorfplanung seien die Straßen Carrer Arraval und Carrer
de Sa Costa besonders hervorgehoben. In der Straße Carrer del Born
und der Straße Passeig de la Riba ist das Kreuz Creu de Son Ramis
aus dem Jahr 1686 sehenswert. Es hat einen runden, kegelstumpfförmigen Sockel, einen achteckigen Schaft und trägt das Wappen der
Familie Ramis. Das ebenfalls achteckige Kapitell ist mit Nischen mit
Heiligendarstellungen versehen. Auf dem eigentlichen Kreuz finden
sich Darstellungen von Christus am Kreuz und der Heiligen Jungfrau.
Pla de Mallorca
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>> Llubí_Sehenswürdigkeiten
>> Anwesen Vinagrella
Der Heilige, dem das Bethaus geweiht ist, wird von einer Skulptur
von Guillem Galmés bestens repräsentiert. Darüber hinaus wird eine
Darstellung der Heiligen Jungfrau Nostra Senyora dels Àngels verehrt,
eine Schnitzarbeit aus den 70er Jahren des 20. Jh., die eine Heilige
Jungfrau Verge Sagrari ersetzt, die in den 50er Jahren des letzten
Jahrhunderts verschwand.
>> Einsiedelei
Ermita del Sant
Crist del Remei
Einsiedelei Ermita del Sant Crist del Remei
Ihr vollständiger Name lautet Oratori del Sant Crist de la Salut i del
Remei. Sie liegt einen Kilometer vom Ortskern von Llubí entfernt in
der Nähe des Wegs zum Bahnhof und zum Gemeindegebiet von
Inca. Sie wurde 1896 auf Initiative des Priesters Antoni Cladera Fornés
unter der Leitung des Baumeisters Gaspar Reynés Coll (1845-1911)
errichtet. Im September desselben Jahres wurde sie geweiht und
beherbergte von 1897 bis 1900 Eremiten. Mitte des 20. Jh. wurde
die Kuppel renoviert und die Sakristei in den Heiligenschrein Christi
verwandelt.
Die Einsiedelei befindet sich inmitten einer Grünanlage, in der am
Dienstag nach Ostern die Feierlichkeit „Pancaridad“ („Brot der
Barmherzigkeit“) begangen wird.
Vinagrella
Der Weg zu diesen Ländereien zweigt auf Kilometerhöhe 2 von der
Straße von Llubí nach Muro ab. Es ist ein breiter Weg, der zwischen
Steinwänden hindurchführt. Der Eingang zu den Häusern weist eine
Bekrönung in Gestalt von Pyramiden mit einer Kugel darüber auf.
Die linke Bekrönung trägt das Wappen der Familie Safortesa und
die rechte das Wappen der Familie Berga. Dahinter ist die Jahreszahl
1838 zu erkennen.
Das Landgut Vinagrella geht auf ein maurisches Gehöft zurück. 1247
wird der Weg von Vinagrella erwähnt. Ende des 13. Jh. gehörte das
Anwesen der Familie Cerdà. Im Jahr 1435 wurde es von Antoni Cerdà
-de Vinagrella- auf seinen Schwiegersohn Ramon Sot überschrieben.
Zu dieser Zeit diente das Grundstück dem Anbau von Getreide und
Hülsenfrüchten und besaß ausgedehnte Steineichenwälder. 1582
erbte Rafel de Olesa das Besitztum: Es umfasste Häuser, eine Kellerei,
drei Keltern und sieben Bottiche, Feigenbäume, Mandelbäume,
Weinstöcke sowie Maulbeerbäume und es wurde der Anbau von
Getreide und Hülsenfrüchten betrieben. Darüber hinaus gab es 500
Schafe und andere Nutztiere.
1651 gehörte das Anwesen dem Herren Tomàs Zaforteza, Ritter
des Ordens von Sant Jaume de Spata und umfasste Häuser und
eine Mühle mit Tierantrieb. Es gab Olivenbäume, Feigenbäume,
Weinstöcke, Getreideanbau und einen Garten für den Anbau von
Luzerne, Hülsenfrüchten und Wurzelgemüse. Im Jahr 1685 wurde
der Besitz zusammen mit Son Sastre auf 16.400 „Lliures“ geschätzt.
1722 gehörte er dem Herren Tomàs Burgues Zaforteza, Ritter des
Ordens von Alcàntara. In den Häusern gab es eine Kapelle und
eine Mühle mit Tierantrieb. Es war eine Kellerei mit 11 Bottichen
und drei Keltern, zwei aus Stein und eine aus Holz, vorhanden. Es
gab Maulbeerbäume, von deren Blättern sich die in den Häusern
gezüchteten Seidenraupen ernährten. Als Neuheiten bezüglich
Llubí
Im Werk des „Arxiduc“ finden wir unter der Beschreibung des alten
Wegs von Sineu nach Llubí folgenden Eintrag: „Rechts vom Weg sind
neben dem Haus von Miquel Ramis alias Roig zwei schlecht erhaltene
Talayots zu sehen. Ein Stück weiter erstreckt sich eine fruchtbare
Ebene, die Es Racons genannt wird. In einer ihrer Einfriedungen wurden ebenfalls eine große Zahl an Knochen und Einäscherungsresten
gefunden. Neben dem genannten Haus sind erneut zwei Grabhügel
vorhanden, einer davon mit großen, rechteckigen Steinblöcken ..
.Zwei seiner Seiten sind noch gut erhalten. In einem gewissen Abstand steht eine einsame Windmühle“.
Architektonisch ist das Gebäude in den neugotischen Stil einzureihen.
Es ist auf sechseckigem Grundriss erbaut, mit einer viereckigen
Apsis. Die Decke besteht aus einer mit Rippen versehenen, ebenfalls
achteckigen Kuppel mit Dachlaterne. Außen ist die Kuppel mit
Ziegeln gedeckt und die Dachlaterne läuft in einem Steinkreuz aus.
Das Hauptportal ist mit einem Stichbogen und einem kleinen, von
einem Kreuz bekrönten neugotischen Schutzdach mit rundem
Oberlicht darüber versehen. Dieses Schema wiederholt sich an den
zwei Seitensegmenten.
127
Talayots und einem quadratischen Bau. Dieser weist einen perfekt
angefertigten Mauerverband mit sehr regelmäßigen Steinen auf.
Möglicherweise gehörten diese Baugruppe und die beiden oben
genannten Talayots zu ein und demselben Kern, der aus einer
Siedlung und ihrer Kultstätte bestanden haben mag.
Pla de Mallorca
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Pla de Mallorca_Llubí
>> Llubí_Sehenswürdigkeiten
>> Anwesen Son Mulet
Die Vorhalle verfügt über einen ersten Abschnitt mit Kreuzgratgewölbe.
Links befindet sich das Portal der Kapelle, mit Türpfosten mit
Blumenornamenten und dem Wappen der Familie Zaforteza. Innen
>> Anwesen Son Ramon
Von den Gemächern im oberen Stockwerk ist der Saal Sala
dels Tomassos zu Ehren des ersten Marquis von Verger,
Tomàs Zaforteza, und seiner Nachfolger gleichen Namens
besonders zu erwähnen, in dem dessen Porträt und sein
Sattel aufbewahrt werden. Auf weiteren Porträts sind Pere de
Santacília, Oberhaupt der Familie Canamunt, und Gabriel de
Berga i Santacília, ein Bourbonist, der 1706 am Tor Moll de
Ciutat im Kampf gegen die Anhänger der Habsburger gefallen
ist, zu sehen.
Son Ramon
Der Weg zu diesem Landgut zweigt ungefähr auf Kilometerhöhe
8,700 der Straße von Inca nach Muro von Inca kommend rechts ab.
Son Ramon wird im 16. und 17. Jh. als Son Genovard erwähnt.
Im 18. Jh. erscheint das Anwesen auch unter der Bezeichnung
Son Ramon Martorell. Im Jahr 1648 kaufte Nicolau Güells den
Besitz zusammen mit Es Caülls der Cúria del batle de Ciutat ab.
1670 hieß der Eigentümer Joan Güells und 1720 erscheint das
Landgut unter dem Allod des Herrn Francesc Gual Desmur. 1725
gehörte es Ramon Güells Muntaner, der einen Teil des Anwesens
in Parzellen von zwei bzw. vier „Quarterades“ umwandelte. 1731
wurde das sogenannte Camp d‘en Ramon abgetrennt, das später
als Son Ramonet bekannt war. 1762 war der Eigentümer Ramon
Güells Mir und 1792 verkaufte dessen Witwe Eufrasina Dameto
Gual das Anwesen an Claudi Marcel Ripoll, der die Häuser
renovierte, die über eine große Kellerei verfügten. 1995 hieß der
Eigentümer Claudi Ferrer Marcel.
Die Fassade verfügt über zwei Stockwerke. Das Hauptportal ist
mit einer Oberschwelle versehen und darüber gibt es ein Fenster
mit einer Balustrade aus fünf freistehenden Säulen und zwei
angebauten Pfeilern. Das Wappen trägt die Jahreszahl 1649. Auf
vier mallorquinischen Fliesen sind Mauerringe zum Anbinden des
Viehs zu sehen. Im Inneren ist der Weinkeller sehenswert, mit fünf
leicht zugespitzten Zwischenbogen. Auch die Kapelle ist erhalten.
Llubí
Die Fassade befindet sich an einem großen, freien Platz mit einer
großen Steineiche. Das Haus ist dreistöckig und nach Südosten
ausgerichtet. Das Hauptportal ist mit Rundbogen mit Wölbstein
und Giebelfeldern versehen und wird von einem Wappen mit dem
Wappenschild der Familien Zaforteza, Olesa, Verí und Sureda bekrönt,
mit Wappenschildern der Familien Burgues und Olesa in der Mitte.
Darüber ist eine Sonnenuhr angebracht. Links erhebt sich ein großer
viereckiger Turm mit einem Dach mit vier Neigungen. Jedes Stockwerk
des Turms ist mit einem Balkonfenster versehen. Links vom Portal gibt es
ein rundes Oberlicht und zwei Fenster, während es auf der rechten Seite
drei Fenster gibt. Bei den sechs Fenstern im ersten Stock handelt es sich
um Balkonfenster und bei den Fenstern in der Mansarde um liegende
Fenster.
besteht die Decke aus einem Kreuzgewölbe und es finden
sich erneut die Wappen der Familie Zaforteza. Anschließend
führt eine Treppe hinauf in die Gemächer. Nach einem
Flachbogen folgt ein zweiter Abschnitt mit zwei Segmenten mit
Kreuzgratgewölbe. Zwei Flachbogen, die auf einer toskanischen
Säule mit kantigem Sockel ruhen, führen in den rechteckigen,
steingefliesten Innenhof. In der Mitte steht ein achteckiger
Brunnenkranz mit Schmiedeeisenkonstruktion. Vor dem Eingang
bilden zwei Rundbogenportale den Zugang zum Herrenhaus,
das sich im Nordflügel befindet und aus dem Jahr 1844 stammt.
Der Weinkeller ist halb unterirdisch und besteht aus einem
großen Schiff mit einer Decke, die auf zwei Zwischenrundbogen
ruht. Über dem Weinkeller befinden sich große Räume, in
denen das Getreide aufbewahrt wurde. Am Nordostflügel ist
eine Sonnenuhr mit der Jahreszahl 1812 zu sehen. Dahinter
liegen die Ställe mit zwei Flachbogen, auf denen die Jahreszahl
1846 steht.
129
der landwirtschaftlichen Produktion heben wir die Einführung
von Mandelbäumen und Kapernsträuchern hervor. 1862 hieß der
Eigentümer Herr Josep Zaforteza Orlandis und der Besitz war mit
436 „Quarterades“ der größte des Gemeinde. Im Jahr 1891 wird
er von Pere de Alcántara Peña wie folgt beschrieben: „Dieses Gut
ist bemerkenswert wegen seines Landhauses und des vielfältigen
Anbaus, was es zu einem mustergültigen Landgut der Insel macht“.
(Peña: Guía de las Baleares, 293). 1997 gehörte der Besitz der Familie
Zaforteza.
Pla de Mallorca
>>
Geschichte
Die Gemeinde Maria de la Salut mit einer Fläche von 30 km2 und
2.174 Einwohnern (im Jahr 2008) liegt zwischen den Gemeinden
Santa Margalida, Muro, Llubí, Sineu und Ariany.
Die ursprüngliche Bezeichnung Maria stammt von einem maurischen Gehöft, das im Jahr 1259 als Rittergut urkundlich belegt ist.
Bezüglich der Etymologie wird die Theorie von Joan Coromines
am ehesten akzeptiert, nach der eine Ableitung aus einem arabischen Wort, das „sehen, schauen” bedeutet, möglich ist.
>> Blick auf Maria de la Salut
Die Wirtschaft der Gemeinde hat sich, wie im übrigen Pla de
Mallorca, von einer rein landwirtschaftlichen Tätigkeit (bis in
die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts) zu einer Abhängigkeit
von anderen Sektoren wie Bauwesen und Dienstleistungen
entwickelt.
Die ältesten archäologischen Funde in Maria de la Salut stammen
aus vortalayotischer Zeit. Es handelt sich um die unterirdische
Höhle Set Pilars und die Höhle Caseta des Garriguer, beide in
131
Maria de la Salut
Maria de la Salut
Pla de Mallorca_Maria de la Salut
Pla de Mallorca
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>> Maria de la Salut_Geschichte
Von 1813 bis 1836 gab es ein rechtliches Hin und Her, bei dem
Maria eine unabhängige Gemeinde wurde und dann wieder der
Gemeinde Santa Margalida unterstand, je nach der jeweiligen
Regierung. 1836 erfolgte schließlich die endgültige Gründung der
Gemeinde.
Mit einem Königlichen Dekret wurde am 27. Juni 1916 der
Ortsbezeichnung Maria zur Unterscheidung von anderen spanischen
Dörfern der Zusatz „de la Salut” hinzugefügt.
>> Pfarrkirche Església parroquial de Maria
133
Nach der katalanischen Conquesta war das Gemeindegebiet
von Maria von der Bedeutung von zwei Rittergütern -Maria und
Roqueta- geprägt sowie von der Baronie des Grafen von Ampúrias,
des kirchlichen Anteils La Bisbal und der freieigenen Herrschaft En
Figuera.
Pla de Mallorca
Aus der römischen Zeit stammen die Überreste einer ländlichen
Siedlung in Sa Torre de na Gil. Die Keramik aus der maurischen
Epoche zeugt von einer erneuten späteren Besiedlung. Auch wenn
aus maurischer Zeit nur wenig über die Siedlungen bekannt ist,
sprechen doch die zahlreichen Brunnen unterirdischer Wasserläufe
(Qanats), wie zum Beispiel Sa Gruta de Roqueta, S’hort d’en Vico
oder der Schachtbrunnen Son Roig für eine Besiedelung in jener Zeit.
Maria de la Salut
Montblanc. Die am besten erhaltenen Reste befinden sich in Es
Pujolet, in El Velar und in Ses Rotes Noves.
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Molí d’en Cotó
Restaurant Cas Padrí Toni
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Petit Hotel Son Fogueró
Finca Roqueta
Son Roig. Hotel Casa Girasol
Die Pfarrkirche Església parroquial de Maria
Die erste Erwähnung der Kirche von Maria stammt aus dem Jahr
1592, als ein Bethaus auf dem Anwesen Son Puig errichtet wurde.
Allem Anschein nach stand diese Kapelle dort, wo sich derzeit das
Gebäude des Pfarramts befindet. 1677 wurde der Fossar genannte
Friedhof, der bis in die Mitte des 19. Jh. genutzt wurde, neben
dem Gotteshaus gesegnet. 1696 wurden die Zudeckung des
Allerheiligsten und das Taufbecken aufgestellt. 1740 erlangte die
Kirche den Rang als Vikariat in capite und unterstand der Pfarrei von
Santa Margalida. Der Bau des heutigen Kirchengebäudes begann
in der zweiten Hälfte des 18. Jh. und wurde 1786 beendet. Von
1856 bis 1881 erfolgten beträchtliche Erweiterungsarbeiten nach
einem Bauvorhaben von Antoni Sureda Villalonga. Die Kirche wurde
1913 zur Pfarrkirche. Die Altarkapelle hinter dem Altar zu Ehren der
Heiligen Jungfrau stammt aus dem Jahr 1928.
Die Fassade besteht aus einer glatten Wand und weist ein
Hauptportal mit Oberschwelle auf fünf Stufen auf. Über dem
Tor befindet sich eine Nische mit einer Darstellung der Heiligen
Jungfrau, einem Werk von Marc Llinàs, darüber ein Relief mit
einem Kreuz und eine Inschrift aus dem Jahr 1876: „Nom est hic
aliud ince Domini Deus Porta Coeli“. Noch weiter oben befinden
sich eine Rosette und ein glattes, waagrechtes Obersims. Auf dem
Vorplatz vor der Fassade befindet sich ein Brunnen mit achteckiger
Brustlehne und rechteckigem Becken.
Das Seitenportal hat eine geriffelte Oberschwelle, eine Verzierung
aus Pflanzenmotiven und einen von einem Kreuz bekrönten
dreieckigen Giebel. Darüber befindet sich eine mechanische Uhr
ebenfalls mit dreieckigem Giebel und der Jahreszahl 1878. Der
Glockenturm links von der Stirnseite ist quadratisch und weist einen
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>> Maria de la Salut_Sehenswürdigkeiten
9
Der Altarraum, in den man über vier Stufen gelangt, wurde
1952 renoviert. Dort befindet sich der barocke Hauptaltaraufsatz
aus dem ausgehenden 18. Jh. Seine drei Flügel werden von
vier korinthischen Säulen getrennt. Der Mittelflügel enthält eine
Darstellung der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de la Salut in
einer drehbaren Nische, wodurch die Anbetung auch von der
dahinterliegenden Altarkapelle erfolgen kann. Die Darstellung ist
ein Schnitzwerk aus vielfarbigem Holz aus der ersten Hälfte des
17. Jh. Links sehen wir ein Gemälde von Sant Pere und rechts
ein Gemälde von Sant Jaume. In der Attika befindet sich ein
Gemälde von Santa Margalida, das oben die Jahreszahlen 1788
und 1952 trägt, dem Jahr der Vollendung des Werks und dem
Jahr der Restaurierung. An der linken Wand befindet sich der
Grabstein des 1780 verstorbenen Antoni Desbrull i Sureda mit
einem vielfarbigen Wappen. Die Altarkapelle hinter dem Altar ist
weiträumig, hat drei Fenster und eine Decke mit Holztäfelung.
Daneben befindet sich ein Gemälde von der Offenbarung von
Sant Josep. An der rechten Wand zeigt ein weiteres Gemälde
>> Anwesen Son Roig (can Fontirroig)
Die Kapellen auf der linken Seite oder der Evangelienseite sind:
Die erste unter der Empore enthält eine leere Nische zwischen
den beiden Zugangstüren zum Chor. Die Kapelle zu Ehren der
Heiligen Jungfrau Mare de Déu del Carme. Das Seitenportal.
Die Christuskapelle ohne Altaraufsatz, mit einem Bild des
Dominikaners Julià Fontiroig (1545-1613), einem Sohn des Dorfes
und Mitbegründer des Dominikanerklosters in Manacor. Zwischen
der vierten und der fünften Kapelle befindet sich links die Kanzel.
Die fünfte Kapelle ist keinem bestimmten Heiligen gewidmet und
enthält lediglich den ehemaligen Zugang zur tiefen Kapelle, die
derzeit vom Schiff abgetrennt ist. Die Tabernakel-Kapelle. Rechts
befindet sich das Portal der Sakristei mit einem Medaillon mit Sant
Mateu darüber.
Die Kapellen auf der rechten Seite oder der Epistelseite sind: Unter
der Empore die Taufkapelle mit dem Taufbecken und einem Gemälde von der Taufe Christi. Die Kapelle zu Ehren von Sant Antoni Abat.
Die Kapelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau Mare de Déu dels Dolors
mit einer Darstellung der Heiligen Jungfrau am Fuß des Kreuzes in
einem neoklassischen Altaraufsatz. Die Kapelle zu Ehren der Heiligen
Jungfrau Mare de Déu del Roser mit einer Darstellung der Heiligen,
der sie gewidmet ist. Die Kapelle der Immaculata, die auf einem
neuklassischen Altaraufsatz dargestellt ist, dessen Sims das Wappen
der Familie Fontirroig trägt. Die Kapelle zu Ehren von Sant Josep
mit einem barocken Altaraufsatz mit der Darstellung des Heiligen,
dem sie gewidmet ist. An der linken Wand dieser Kapelle führt ein
Portal mit Oberschwelle in den Heiligenschrein der Heiligen Jungfrau.
Darüber befindet sich ein Medaillon mit Sant Faust, dem „Schutzheiligen der Verheirateten, die sich Kinder wünschen“, wie einer kleinen
Inschrift zu entnehmen ist. Durch das Portal gelangt man in einen
geräumigen Vorraum und von dort führt die Treppe zur Altarkapelle
hinter dem Altar. Links befindet sich ein Gemälde von der Geburt
Christi und rechts eines von Sant Josep, zudem die Darstellung eines
Mönchs, bei dem es sich um die von Sant Domingo handeln könnte,
die sich früher in der Kapelle der unbefleckten Empfängnis befunden
hat. Am Treppenabsatz befindet sich ein Gemälde von Sant Bernat
und der Milch der Heiligen Jungfrau.
Die Sakristei ist ein rechteckiger Raum mit einem Abschnitt
Kreuzgratgewölbe an der Decke.
Die tiefe Kapelle Capella fonda
Ursprünglich gehörte diese tiefe Kapelle als Anbau zur Pfarrkirche,
wurde jedoch 1990 von der Kirche getrennt und wird seitdem
als Veranstaltungs- und Ausstellungsraum genutzt. Die Kapelle
stammt aus dem Jahr 1898, hat einen viereckigen Grundriss und ein
Gewölbe mit Dachlaterne. Außen ist sie rund und mit einem Kreuz
bekrönt. Der Zugang von außen erfolgt über ein Rundbogenportal
neben dem Seitenportal der Kirche, das seit dem Umbau im Jahr
1990 geöffnet ist. Weiter oben befinden sich zwei Fenster.
137
Der Innenraum des Gotteshauses hat ein Schiff mit sechs
Seitenkapellen, Tonnengewölbe mit Stichkappen und eine
Chorempore an der Fußseite, die auf einem Flachbogen ruht.
Auf der Empore steht die Orgel aus dem 19. Jh. in der Mitte der
Balustrade.
den Tod von Sant Josep. Dort befindet sich auch der Grabstein des
1860 verstorbenen Joaquim Font de Roqueta Desbrull, ehemals
Villalonga, Truyols i Boïl d‘Arenós.
Pla de Mallorca
Giebelabschluss in Form einer achteckigen Zwiebel auf, die
orientalisch anmutet.
Maria de la Salut
>> Maria de la Salut_Sehenswürdigkeiten
>> Ca l’Amo en Gaspar
Pla de Mallorca_Maria de la Salut
>> Maria de la Salut_Sehenswürdigkeiten
Son Roig (can Fontirroig) (C/ del Venerable Font i Roig)
Dieses Haus war ursprünglich das Zentrum des Anwesens
Son Roig, das einer wohlhabenden Bauernfamilie mit dem
Familiennamen Roig gehörte. Sie verschwägerte sich mit der
Familie Font und die beiden Familiennamen verschmolzen
>> Cas Metge Monjo
la Salut ernannt wurde. Unter anderem setzte er durch, dass 1928
die öffentliche Schule gebaut wurde, die seinen Namen trägt.
Die zweistöckige Fassade erhebt sich am Ende eines offenen
Hofes. Das Hauptportal hat einen Rundbogen mit Wölbstein und
dem Wappen der Familie Fontirroig (ein Zisternenkranz und ein
Fisch) darüber. Im Obergeschoss befinden sich über dem Portal
ein Balkon, ein Fenster links und zwei rechts davon. Links steht ein
zweigeschossiges Gebäude mit einem Portal mit Oberschwelle.
Darin befindet sich eine Privatkapelle.
Die Windmühle Molí d’en Cotó (C/ de ses Corbates, 27)
Es handelt sich um eine Mehlwindmühle im östlichen Teil der
Ortschaft. Der bewohnbare Unterbau ist rechteckig, hat eine
Abdachung, Bruchsteinmauerwerk und Sandsteinelemente an den
Kanten. Das Hauptportal hat einen Rundbogen mit Wölbstein auf
zwei Stufen, wobei die Keilsteine von einer Wasserrinne getrennt
sind. Der Turm ist rund und läuft leicht kegelstumpfförmig zu. Er
hat drei Stockwerke und eine Wendeltreppe aus Sandstein. Zur
Mansarde gelangt man durch den Turm. Rechts vom Portal befinden
sich drei Becken und auf der anderen Seite des Vorplatzes ein
quadratischer Brunnenkranz mit flacher Bedachung.
Cas Metge Monjo (C/ Doctor Antoni Monjo)
Dieses Haus wird derzeit als Restaurant genutzt. Es gehörte dem
Arzt Antoni Lluc Monjo Bunyola, der zum Ehrenbürger von Maria de
Die Hauptfassade geht über zwei Stockwerke, hat ein Portal mit
Oberschwelle und drei Fenster im Obergeschoss. Im Inneren werden
traditionelle mit innovativen Elementen kombiniert, wie zum Beispiel
einer schlanken Treppe.
Die nahe gelegene öffentliche Schule, die nach Antoni Lluc
Monjo benannt ist, wird auch s‘Escola de Baix oder Escola de Nines
genannt. Sie wurde im Jahr 1928 nach dem Bauvorhaben des
Architekten Guillem Forteza errichtet. Das einstöckige Gebäude
hat ein Rundbogenportal, das von einer Vorhalle auf zwei Säulen
und zwei ionischen Pilastern geschützt wird. Am Ende der Vorhofs
befindet sich ein runder Zisternenkranz.
Maria de la Salut
Ca l’Amo en Gaspar (Plaça de Dalt, 11)
Ca l‘Amo en Gaspar steht in der Nähe der Kirche und hat
eine zweistöckige Fassade. Das Erdgeschoss verfügt über
ein Rundbogenportal mit Wölbstein auf drei Stufen und ein
trompetenförmig geweitetes Fenster rechts. Im Obergeschoss
befinden sich zwei Fenster mit Brüstung. Rechts gelangt man
durch ein Holzgitter in den Innenhof des Hauses. Innen ist das
Haus renoviert, bewahrt jedoch traditionelle Elemente wie die
Krippen im Stall. Das Gebäude wird von der Gemeinde für
kulturelle Veranstaltungen genutzt.
miteinander. 1545 wurde hier der Dominikanermönch Julià
Fontirroig Gibert geboren, der 1613 mit dem Ruf eines
Heiligen im Kloster Sant Domingo in Palma verstarb. 1677
gehörte das Anwesen Joan Fontirroig i Riera de Conilles, der
zum militärischen Mitbürger ernannt wurde. Im Jahr 1714
verfügte das Haus über eine große Kellerei mit Steinkelter, eine
Mühle mit Tierantrieb, einen Innenhof sowie einen Obst- und
Gemüsegarten. Das Anwesen wurde an dessen Sohn Mateu
Fontirroig Sureda-Sanglada vererbt. Der Besitzer aus der
nachfolgenden Generation war Joaquim Fontirroig i Vila del Pujol
(1723-1781) und danach dessen Sohn Mateu Fontirroig i Nebot
del Puig. Später starb die Familie Fontirroig aus. Derzeit befindet
sich Son Roig im Besitz der deutschen Familie Fels, die das
Gebäude renoviert hat und als Landhotel nutzt. Die Bauarbeiten
wurde 2005 beendet.
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Das Pfarramt Rectoria
Das Pfarramt steht rechts vom Gotteshaus auf einen kleinen
Platz. Es hat zwei Stockwerke, ein Portal mit Oberschwelle und
einen Aufsatz darüber mit dem Anagramm von Maria und der
Inschrift „Añy 1760“. Vor dem Portal verweist ein kleiner Vorplatz auf den Eingang. Das Erdgeschoss verfügt an jeder Seite
über ein Fenster, das erste Stockwerk weist ebenfalls zwei Fenster mit Brüstung auf. Das Pfarramt erlangte seinen Rang 1913,
als die Kirche zur Pfarrkirche ernannt wurde. Zuvor war es ein
Vikariat.
Pla de Mallorca
>>
Zu Anfang des 19. Jh. wurden bedeutende Baumaßnahmen
vorgenommen. In jener Zeit wurde das jetzige Portal und eine große
palladianisch geprägte Treppe im Innenhof hinzugefügt. Schließlich
fiel das Anwesen den Auswirkungen der Aufspaltung zum Opfer.
Der erste Eigentümer aus der Familie Jordà war im 19 Jh. der
Priester Bartomeu Jordà, von dem das Gebäude an einen Neffen
überging (mündliche Information von Guillem Jordà). Im Jahr 1929
besichtigten Arthur Byne und Mildred Stapley das Haus und konnten
die monumentale Treppe beschreiben und fotografieren, die heute nur
noch teilweise erhalten ist.
>> Anwesen Roqueta
Die dritte Baumasse des Fassade liegt weiter rechts, hat zwei
Stockwerke und einen flachen Giebelabschluss. Sie enthält das
Hauptportal mit Oberschwelle und nüchternem Simswerk. Den
Abschluss bildet ein dreieckiges Frontispiz im neoklassischen Stil
vom Anfang des 19. Jh. Die vierte Baumasse der Fassade ganz
rechts ist von den anderen durch eine Mauer abgetrennt, die ein
anderes Eigentum markiert. Sie geht über drei Stockwerke und
hat einen flachen Giebelabschluss. Das Portal verfügt über eine
Oberschwelle und im ersten Stock befindet sich ein Fenster.
Das Hauptportal führt in einen Vorraum mit gepflastertem
Boden und renovierter Holzdecke sowie einem Flachbogen, der
Zugang zum Innenhof bietet. Dort befindet sich die monumentale
Treppe, die teilweise erhalten ist. Sie hat zwei Abschnitte mit
Balustrade und geht über den ganzen linken Flügel. Unter
der Treppe befindet sich ein Flachbogen mit zwei kleinen
Abschnitten mit Kreuzgratgewölbe. Ganz hinten sind ein Portal
mit Oberschwelle und darüber ein trompetenförmig geweitetes
Fenster zu sehen. Vor dem Bogen des Vorraums, an der anderen
Seite des Innenhofs, steht ein Flachbogen und in der Ecke rechts
befindet sich eine kleine Treppe, die zu einem weiteren Portal mit
Oberschwelle führt.
Das Haus verfügt über eine Privatkapelle, in die man durch
ein Rundbogenportal links von der Fassade gelangt. Der
Innenraum weist zwei Abschnitte mit Tonnengewölbe auf
und einen Aufriss mit sechs Pilastern in korinthischem Stil. Der
barocke Altaraufsatz wird von einem Gemälde beherrscht, auf
dem die Heiligen Jungfrau die Ordenstracht an Sant Domingo
und an Santa Catalina de Sena übergibt. Links sehen wir Sant
Francesc und rechts Santa Bàrbara. Hinten im Garten befindet
sich ein eigentümlicher Aussichtsplatz, zu dem man auf einem
spiralförmig angelegten Weg gelangt.
Ein Teil der Häuser beherbergt derzeit Ferienunterkünfte für
Agrotourismus.
141
Die Fassade steht an einem freien Platz, in den der Weg vom Dorf
her mündet. Die Wand ist vielgestaltig und uneinheitlich, mit einem
dreistöckigen Gebäude mit einem Dach mit zwei Längsneigungen
auf der linken Seite. Diese erste Baumasse verfügt über ein
abgesenktes Portal auf einem Absatz, zu dem man über einige
Stufen gelangt. Auf der rechten Seite befindet sich ein Fenster.
Das erste Obergeschoss verfügt über zwei riesige Fenster. An der
oberen Ecke links fällt ein eigentümlicher Glockenturm auf, mit
einer Öffnung mit Rundbogen und einem pyramidenförmigen
Abschluss mit einem Kreuz. Die zweite Baumasse liegt weiter
rechts und ist niedriger als die erste, mit nur einem Stockwerk und
geradem Abschluss. Das Rundbogenportal mit Wölbstein ist derzeit
zugemauert und stammt aus dem Mittelalter. Über der Tür befindet
sich ein sehr altes, stark beschädigtes Wappen, das möglicherweise
das der Familie Font de Roqueta sein könnte. Rechts befindet sich
ein trompetenförmig geweitetes Fenster wie auch das in der Mauer,
die das Portal verschließt.
Pla de Mallorca
>> Mühle Molí d’en Cotó
Roqueta
Die Roqueta-Häuser bilden möglicherweise das wichtigste
architektonische Element im Gemeindegebiet von Maria. Die
Grundstruktur stammt aus dem 16. Jh. und aus jener Zeit stammt
auch ein Rundbogenportal im gotischen Stil. 1234 ist das Gehöft
Roqueta erstmals urkundlich belegt, als es der Graf von Ampurias
auf Pere Esteve übertrug. 1323 war bereits ein Rittergut unter diesem
Namen bekannt, als der König Sanç die niedere Gerichtsbarkeit des
Ritterguts auf Berenguer de Sant Joan übertrug. 1464 erwarb Pere
Font von Práxedes, der Gattin des Knappen Simó de Sant Joan, das
Anwesen und das Rittegut Roqueta. Somit bekam die Familie Font
als Eigentümerin von Roqueta den Familiennamen Font de Roqueta.
Dieser Name erlosch mit der Heirat von Margalida Font de Roqueta
i Gual, als sie 1637 die Ehe mit Francesc Desbrull i Villalonga einging
und die Nachfahren das Anwesen mit seinem Nachnamen und
Wappenschild weiterführten.
Maria de la Salut
>> Maria de la Salut_Sehenswürdigkeiten
>>
Pla de Mallorca_Montuïri
Montuïri
Der bereits im Llibre del Repartiment de Mallorca (1232) belegte
Ortsname Montuïri ist ungewissen Ursprungs und wurde von
verschiedenen Autoren interpretiert. Zu den ersten gehören
Joan Binimelis, Jeroni de Berard und Gabriel Llabrés, die ihn
jeweils von Montecatano, Mons Ire und Mont Thiberi ableiten.
Die jüngeren Auslegungen stammen von Joan Coromines
(vom mozarabischen Wort montorium, einer Ableitung von
promontorium, „Bodenerhebung“) und Joan Miralles (von
montuari, „Hügel“).
>> Blick auf Montuïri
Neben Landwirtschaft und Viehzucht spielten handwerkliche
Tätigkeiten eine große Rolle (neben anderen Handwerkern
Kunsttöpfer, Maurer, Sattler, Weber, Sticker oder
Papierhersteller).
Bis zum Ende des 18. Jh. waren Hungersnot, Krankheiten und
Schulden die von den Geschworenen und Räten des Ortes
behandelten Probleme. Hauptsächlich wurde der Anbau auf
unbewässertem Land betrieben und der Weinbau begann
gegen Ende des genannten Jahrhunderts an Bedeutung zu
gewinnen.
1867 kamen die Nonnen der Barmherzigkeit „Monges de la
Caritat“ nach Montuïri, um sich bis zu ihrem Rückzug im Jahr
1984 erzieherischen Aufgaben zu widmen.
143
Es handelt sich um ein in der Talayotzeit stark besiedeltes
Gebiet, worauf die Siedlung Son Fornés und die „Campanar
des Moros“ genannten Überreste hinweisen. In maurischer
Zeit gehörte Montuïri zum Distrikt oder Juz von Muntuy. Nach
der Eroberung im Jahr 1229 fiel es an den königlichen Teil.
Zwischen 1236 und 1244 wurde die Pfarrei Montuïri gegründet
und 1300 wurde der Ort zur königlichen Siedlung erhoben.
Pla de Mallorca
Die Gemeinde Montuïri mit einer Fläche von ca. 41 km2 und
2.780 Einwohnern (im Jahr 2008) grenzt an Lloret de Vistalegre,
Sant Joan, Porreres, Llucmajor und Algaida.
Montuïri
Geschichte
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Montuïri
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Das Gotteshaus erhebt sich an einem steingepflasterten, erhöhten
Platz, zu dem man über die Es Graons genannten zwölf Stufen
gelangt. Die Hauptfassade ist sehr schlicht gehalten: Das Hauptportal
ist mit einer Oberschwelle versehen und einem barocken Frontispiz,
das eine Nische mit der Darstellung einer Heiligen enthält. Das
Ganze wird von einer Regenleiste aus Dachziegeln geschützt, über
Das Innere der Kirche besteht aus einem in sechs Abschnitte
unterteilten Schiff mit Tonnengewölbe mit Stichkappen und sechs
Seitenkapellen auf jeder Seite, in die man durch einen Flachbogen
gelangt. Die Decke des Schiffs ist mit sechs bemalten Medaillons
geschmückt, eines an jedem Abschnitt, auf denen seitlich die
jeweiligen Baujahre der Decke eingetragen sind. Die Stichkappen
enthalten in jedem Abschnitt ein Rundfenster mit Scheiben aus
dem 20. Jh. mit Heiligen. An der Fußseite des Gotteshauses
befindet sich eine Empore, die von einem gedrückten Bogen
gestützt wird, mit Kreuzgewölbe, das in der Mitte in einem
Montuïri
der sich eine Rosette befindet. Das Seitenportal vor Es Graons ist mit
Türpfosten mit Voluten sowie einem Frontispiz mit dem Wappen
des Ortes und der Jahreszahl 1643 versehen. Darüber fällt eine
moderne Uhr besonders auf. Der Glockenturm links von der Fassade
ist auf quadratischem Grundriss erbaut, mit fünf Stockwerken und
Ziergiebel (der fünfte Stock ist auf jeder Seite mit zwei Spitzbogen
versehen). Links vom Glockenturm gelangt man durch einen
Flachbogen zur Gasse „Carreró del Campanar“, die in Stufen nach
unten führt.
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Pfarrkirche Església parroquial de Sant Bartomeu
Die 1248 in der Bulle von Innozenz IV. erwähnte Pfarrei von Montuïri
war Santa María und Sant Pere gewidmet und wird zusammen mit
der Pfarrei von Castellitx genannt. Das erste Gebäude aus dem 13.
Jh. stand neben can Millordies im Ortsteil Molinar. Der Ursprung des
heutigen, Sant Bartomeu gewidmeten Gotteshauses geht auf das
14. Jh. zurück. 1515 wurde das Dach renoviert und 1552 mit der
Renovierung des Glockenturms begonnen. Ende des 16. Jh. wurde
das Gotteshaus erweitert und zwischen 1750 und 1773 das Dach
und das Gewölbe im Altarraum renoviert. 1813 wurde die Treppe
gebaut, die „Es Graons“ genannt wird. Ein Umbau in den 50er
Jahren des 20. Jh. deckte einen Teil der gotischen Elemente auf, die
nach barocken Renovierungen verborgen geblieben waren.
Pla de Mallorca
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>> Montuïri_Sehenswürdigkeiten
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Der Altarraum mit viertelkugelförmigem Apsisdach enthält den
von Josep Sastre Tamorer 1789 geschaffenen Hauptaltaraufsatz,
der in drei Flügel und zwei Ebenen unterteilt ist. Auf dem mittleren
Flügel befindet sich im ersten Abschnitt ein Tabernakel und
darüber, auf dem zweiten eine Darstellung von Sant Bartomeu,
dem die Kirche gewidmet ist. Die Seitenflügel werden von
anderen Heiligendarstellungen eingenommen. An der linken
Wand des Altarraums ist ein Gemälde der Heiligen Jungfrau Mare
de Déu del Pilar zu sehen, während an der rechten ein Portal
in die Sakristei führt, mit einem rechteckigen Raum, der von
zwei Kreuzgratgewölbeabschnitten bedeckt wird, sowie einem
Handwaschbecken aus Stein mit dem Wappen von Montuïri aus
dem Jahr 1642.
Die Kapellen auf der linken Seite oder der Evangelienseite sind:
Die Taufkapelle unter der Empore mit dem Taufbecken, im
Stil der Renaissance auf sechseckigem Grundriss erbaut, mit
pyramidenförmiger Beckenabdeckung aus Holz und einem
Fenster mit der Darstellung der Taufe Jesu. Die Kapelle zu Ehren
von Sant Antoni, mit einem barocken Altaraufsatz, der von der
Darstellung des Heiligen, dem die Kirche gewidmet ist, beherrscht
wird. Die tief gelegene oder Roser-Kapelle aus dem Jahr 1698
auf kreuzförmigem Grundriss, die in zwei Abschnitte, nämlich
Kreuzschiff mit zwei Seitenkapellen und Altarraum, unterteilt
ist, wobei der erste Abschnitt mit Kreuzgewölbe und der zweite
mit Tonnengewölbe bedeckt ist. Das Kreuzschiff wird von einer
Kuppel überragt. Es hat eine Apsis und einen Hauptaltaraufsatz
aus dem Jahr 1805 mit der Darstellung der Heiligen Jungfrau
Mare de Déu del Roser im Zentrum. Die Kapelle des Sant Crist.
Die Kapelle zu Ehren von Sant Josep mit Altaraufsatz aus der
Blanquer-Schule aus dem Frühbarock. Die Kapelle zu Ehren der
Immaculata.
Die Kapellen auf der rechten Seite oder der Epistelseite sind: Die
erste, unter der Empore gelegene Kapelle ist mit zwei kleinen
Barockbogen ausgestattet, von denen der rechte als Fuß für
die zur Empore führende Treppe dient. Die Kapelle zu Ehren
des Namen Jesu, mit einem manieristischen Altaraufsatz aus
dem frühen 17. Jh. und dem Wappen der Familie Villalonga im
Schlussstein des Gewölbes. Die Seitenkapelle mit Gewölbedecke
mit zwei Stichkappen; die Kapelle der Heiligen Herzen „Sagrats
Cors“ mit einem neobarocken Altaraufsatz und den Darstellungen
von Maria und Jesus. Die fünfte Kapelle enthält die Fragmente
des Renaissance-Altaraufsatzes zu Ehren von Sant Bartomeu,
einem Werk von Mateu Llopis aus dem 16. Jh. und ein Relief
mit der Darstellung einer Seele im Fegefeuer im Schlussstein des
Gewölbes. Die Kapelle zu Ehren von Santa Catalina de Sena, mit
einem Gemälde, auf dem die Heilige, der die Kapelle gewidmet ist,
dargestellt ist.
147
Schlussstein mit dem Ortswappen zusammenläuft. Auf der
Empore befinden sich die Orgel aus dem 17. Jh. sowie eine Reihe
von Gemälden mit Propheten, Werken von Jaume Martorell aus
dem Jahr 1775.
Montuïri
>> Montuïri_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
>> Pfarrkirche Església parroquial de Sant Bartomeu
Pla de Mallorca_Montuïri
>> Can Socies
de Tagamanent
Im Inneren teilt ein mittelalterlicher, überhöhter Spitzbogen die
beiden Spannweiten. In der ersten auf der linken Seite gibt es
einen Flachbogen, der vor kurzem bei Renovierungsarbeiten
entdeckt wurde; rechts ein Barockgemälde, auf dem die Werkstatt
von Nazareth abgebildet ist. In der zweiten Spannweite unter der
Treppe ist ein achteckiger Zisternenkranz mit einem Stierwappen
und der Jahreszahl 1630 zu sehen. In diesem Bereich ist an der
Decke eine alte Täfelung mit Balken und Kanthölzern erhalten.
Weiter rechts trägt ein barockes Handwaschbecken die Jahreszahl
1754. Ein Portal mit Oberschwelle führt in den Saal, in dem eine
interessante Bibliothek erhalten ist. Im Gebäude sind Gemälde und
liturgische Gegenstände aus der Pfarrkirche erhalten. Im Hof findet
sich eine Zisterne mit pyramidenförmiger Abdeckung.
Vor der Hauptfassade der Kirche steht auf der anderen Seite des
Vorplatzes das Haus, das unter dem Namen Ca S’Escolà bekannt
ist und heute als Sitz des Seniorenclubs dient. Es hat eine nüchterne
Fassade, zwei Stockwerke und ein Hauptportal mit Rundbogen.
Früher diente es als Leichenhalle, da der Vorplatz der ehemalige
Fossar oder Friedhof war.
Can Socies de Tagamanent (C/ Major)
Dies war das frühere Gasthaus des Besitztums gleichen Namens. Der
Aufriss der Fassade ist ungleichmäßig verteilt, da links drei Stockwerke
und rechts nur zwei Geschosse vorhanden sind. Das Hauptportal ist
mit Rundbogen und Wölbstein gestaltet, mit Bogenzwickel und Türpfosten aus Sandstein sowie am Sockel einer Stufe und Begrenzung
aus Stein. Gekrönt wird das Portal vom Wappen der „Socies de Tagamanent“ mit der Jahreszahl 1817, möglicherweise von Miquel Socies
de Tagamanent Miralles (i Bosch i Fiol) (1761-19. Jh.). An Ostern wird
die Darstellung der Heiligen Jungfrau aus diesem Hause getragen, um
an der Prozession „Processó de l’Encontre“ teilzunehmen.
Mittelalterlicher Städtebau
Montuïri weist einen alten Ortskern auf, der typisch für die Dörfer im
14. und 15. Jh. ist. Die kraft der Verordnungen von Jakob II im Jahr
1300 gegründete “pobla reial” Montuïri bildete ein Rechteck,
das die Hauptstraße „Carrer Major“ als Mittelachse sowie enge
Gassen mit Häusern mit Rundbogenportalen enthielt. Insgesamt
bildet der alte Teil des Ortes ein gutes Beispiel für mittelalterlichen
Städtebau. Charakteristische Elemente dafür sind die drei Plätze,
an denen öffentliche Gebäude standen: Der Platz „Plaça Major“
mit der Kirche und der „Cort Reial“ oder „Universitat local“,
heute die Gemeindeverwaltung; der Platz „Plaça del Molinar
oder „Plaça de les Tres Creus“, früher „Plaça de la Quartera“, wo
das Getreide verkauft wurde, und der Platz „Plaça Vella“ mit der
Fleischerei. Von den alten Grenzkreuzen sei das Kreuz „Creu de
Son Rafel Mas“ aus dem 15. Jh. besonders hervorgehoben.
Als ergänzende Angabe sei angemerkt, dass die Planung der
pobles reials hundert Siedler mit ihren jeweiligen Familien vorsah.
Jede Familie hatte Anspruch auf ein Stück Land, um Haus und
Hof zu bauen und trat davon einen kleinen Anteil ab, um Platz
für die carreres comunes bzw. Straßen zu machen, die ca. 6,32
m breit waren. Die Siedler mussten auch zum Bau öffentlicher
Gebäude beitragen: Kirche, Königshof, Getreidespeicher,
Backofen, Fleischerei sowie Brunnen und Wasserspeicher.
Can Manera de la Costa (C/ Sant Antoni, 1)
Dies ist der Stammsitz der Familie Manera de la Costa, mà
major-Bauern aus Montuïri. Das Gebäude stammt aus dem 15.
Jh., hat eine zweigeschossige Fassade und ein Hauptportal mit
Rundbogen und Wölbstein. Im ersten Stock ist links vom Portal
149
>> Jahrmarkt in Montuïri
Das Pfarramt Rectoria (Plaça Major, 14)
Es handelt sich um ein Gebäude mit gotischen Bauelementen
mit zwei Geschossen und zwei Dachschrägen. Im Erdgeschoss
befindet sich das Hauptportal mit Rundbogen und Wölbstein
sowie zwei Fenster auf der rechten Seite. Davon ist das erste mit
einem Balkon und einem Wappen versehen, auf dem eine Hand
dargestellt ist, das Symbol des Pfarreivorstands Manera, mit der
Inschrift „als 24 maig 1693“. Links vom Wappen sind vielfarbige
Fliesen aus der zwölften Station des Kreuzwegs erhalten. Im ersten
Stock befindet sich über dem Portal ein kleiner Balkon mit einer
Ziegelüberdachung, während rechts ein Balkonfenster und zwei
weitere viereckige Fenster vorhanden sind. An der rechten Seite,
die auf den Platz „Plaça Major“ zeigt, ist eine Giebelspitze mit
einer Spitzbogennische zu sehen, in der früher eine Sonnenuhr
untergebracht war.
Montuïri
>> Montuïri_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Montuïri
>> Montuïri_Sehenswürdigkeiten
El molinar
Dies ist der älteste und höchste Ortsteil, wo die bereits 1248 erwähnte, erste Kirche gebaut wurde. Er entstand bereits im 13. Jh., wurde
jedoch später unter Ausnutzung der Hügellage zum typischen Mühlenviertel, mit insgesamt acht Mehlwindmühlen, von denen manche
im 16. Jh. erbaut wurden. Das Gebiet beginnt am Platz Plaça de les
Tres Creus, der seinen Namen drei heute nicht mehr vorhandenen
Holzkreuzen verdankt, die sich in der Wandnische eines Hauses
befanden und den Kreuzweg symbolisierten. In der Mitte des Platzes
steht ein steinernes Grenzkreuz, das sogenannte Creu del Calvari
auf einem runden Sockel aus zwei Stufen. Der Schaft ist achteckig
und wird von einem Kapitell und dem schmucklosen Kreuz gekrönt.
Die Mühle Molí de can Nofre besteht aus zwei Geschossen und
bildet eine Gesamtheit aus drei Gebäuden. Das obere Stockwerk ist
mit Sandsteingewölben bedeckt und das untere mit Holzbalken. Der
Turm ist teilweise abgebaut und mit Sandsteinteilen rekonstruiert
worden. Das Portal der Mühle ist mit einem Rundbogen versehen. Sie
gehörte der Familie Gomila-Nofre.
Neben dem Platz befindet sich die Mühle „Molí de can Vermell (C/
del Calvari), die im Jahr 1644 als Eigentum der Familie Socies-Vermell
urkundlich erwähnt wird. Die Mühle ist mit einem als Wohnung
dienenden Unterbau, einem Portal mit Oberschwelle auf drei Stufen
und der Außentreppe versehen, die zur „envelador“ genannten
Terrasse führt. Der Turm wurde um 1928 verkürzt.
Der Turm der Mühle Molí de can Ferrando hat weder Unterbau
noch Einfriedung. Sie wurde zwar 1999 restauriert, aber ein Sturm
zerstörte später die Flügel.
An der Straße Carrer del Molinar liegt rechter Hand an einem
dreieckigen Vorplatz das Haus can Marc mit einer zweistöckigen
>> Mühle Molí de can Nofre
Die Mühle Molí de can Serra hat einen zweistöckigen,
unvollendeten Unterbau. Am Turm ist die steinerne Wendeltreppe
erhalten. 1922 wurden die Mahlsteine an die Papierfabrik Esporles
verkauft.
Die Mühle Molí de can Perons hat weder Unterbau noch Einfriedung und ist nicht renoviert. Bis 1994 verfügte sie über einen Anbau,
der abgerissen wurde. Nach dieser Mühle gelangen wir über einen
ungeteerten Weg zur Mühle Molí de ca n‘Andreu (oder Molí de Ca
na Molinares). Diese hatte früher einen runden Turm aus unregelmä-
Montuïri
>> Mühle Molí de can Vermell
Fassade sowie einem Hauptportal mit Wölbstein und Rundbogen.
Hier stand die ursprüngliche Kirche aus dem 13. Jh., von der lediglich
ein Weihwasserbecken erhalten ist. Ein Stück weiter sehen wir
links von der Straße vier weitere Mühlen: can Nofre, can Serra, can
Ferrando und can Perons.
151
ein Renaissance-Fenster aus dem 16. Jh. mit dem Wappen der Familie
Manera besonders zu erwähnen.
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Montuïri
>> Montuïri_Sehenswürdigkeiten
>> Brunnen Pou del Rei
Der Königsbrunnen Pou del Rei
Er ist der älteste Gemeinschaftsbrunnen des Ortes und befindet
sich am Ende der Straße, nach der er benannt ist. Dieser Name ist
bereits Anfang des 14. Jh. belegt, als der Weg von diesem Gebiet
in den Ort verbreitert wurde. Der Brunnen ist freistehend und aus
Sandstein gebaut, mit viereckigem Brunnenkranz und einem Pfeiler
an jeder Ecke, auf denen die zwei Querbalken zur Befestigung der
>> Mühle Molí des Fraret
Gleich daneben befindet sich der öffentliche Waschplatz auf
viereckigem Grundriss mit einer portikusartigen Fassade mit
Pfeilern und Rundbogen und einem schlichten Dach mit nur einer
Spannweite. Im Inneren ist der Waschtrog erhalten.
Sanktuarium Santuari de la Mare de Déu de la Bona Pau
Dieses Sanktuarium ist bereits 1396 belegt, als dem Einsiedler
Bartomeu Aguilar von der Universität zwei Häuser am Puig d’en
Romanyà, später „Puig de Sant Miquel“ genannt, zugewiesen
wurden. 1525 hinterließ Pere Mas in seinem Testament der Kirche
Puig de Sant Miquel, die inzwischen unter Anrufung dieses Heiligen
zum Sanktuarium geworden war, eine jährliche Rente von zehn
Pfund. 1646 wurde das Bethaus umgebaut und 1647 eine vom
Gemeinderat erworbene Skulptur der Heiligen Jungfrau aufgestellt,
die 1845 renoviert und 1987 restauriert wurde.
1682 wurde die Laienbruderschaft „Confraria de la Mare de
Déu“ gegründet. Allerdings wird das Sanktuarium erst 1724
unter Anrufung der Gottesmutter „Mare de Déu de la Bona Pau“
erwähnt. Im 18. Jh. und zum Teil im 19. Jh. unterstand es weiterhin
der Rechtsprechung der Pfarrei und der Gemeinde, die seine
Protektion auf einen Verwalter übertrug, der im Volksmund als Batle
del Puig bekannt ist.
Montuïri
Die Mühle Molí des Fraret
Am Ortsrand an der Straße nach Sant Joan gelegen, bildete sie
zusammen mit den Mühlen Sa Torre, d’en Xigala und d’en Fidueder
das Mühlenviertel im Norden des Ortes. Sie war vom 18. Jh. bis zur
zweiten Hälfte des 19. Jh. im Besitz der Familie Verger alias Fraret.
1990 wurde sie von der Gemeindeverwaltung erworben und vor
kurzem durch Anbringen der Flügel und des Daches renoviert. Sie
hat einen runden Turm, einen Unterbau mit zwei Tonnengewölben
und einer Außentreppe und steht neben dem zweistöckigen
Haus mit zwei Dachneigungen. Seit einiger Zeit ist darin das
Archäologische Museum der Talayot-Siedlung Son Fornés
untergebracht.
Seilrollen ruhen. Seitlich sind die Becken erhalten, die als Tränken
dienten.
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ßigen Steinen und eine Einfriedung. Laut Bernat Rabassa wurden
1997 die Häuser restauriert und weitere Bauten errichtet, die das
ursprüngliche Mühlengebäude verfälscht haben. Auf der linken
Seite erscheinen schließlich die letzten beiden Mühlen, Molí de can
Tevet oder Molí de can Ros sowie Molí de can Rigo. Von diesem
Ort aus hat man zudem einen guten Ausblick auf die Umgebung.
>> Sanktuarium Santuari de la Mare
de Déu de la Bona Pau
Pla de Mallorca
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Pla de Mallorca_Montuïri
>> Montuïri_Sehenswürdigkeiten
Die Fassade des Bethauses weist zwei Pilaster an den Enden und zwei
weitere an den Seiten des Portals auf. Dieses ist mit einer Oberschwelle
versehen, mit halbkreisförmigem Frontispiz, in dem sich eine derzeit leere
Nische befindet, und trägt die Jahreszahl 1941 am Türsturz. Über dem
Portal befindet sich eine stark beschädigte Sonnenuhr, ein rundes Oberlicht
und als Abschluss ein abgestufter Querträger mit vier Hydrien am oberen
Abschnitt jedes Pilasters. In der Mitte steht ein flacher, spitzer Glockenturm.
Das Innere des Bethauses ist typisch ländlich gestaltet. Es ist auf
rechteckigem Grundriss einschiffig erbaut, mit zwei Seitenkapellen,
Tonnengewölbe, an der Kopfseite eine Apsis mit viertelkreisförmigem
Dach sowie eine Chorempore. Der Hauptaltaraufsatz besteht aus drei
Flügeln: Im Zentrum die Darstellung der Heiligen Jungfrau Mare de Déu
>> Talayot-Siedlung Poblat talaiòtic de Son Fornés
Links vom Bethaus befindet sich das vom Kloster genutzte Gebäude
und neben der Kirche ein Block mit Außentreppe im Empire-Stil mit
Balustrade. Im Restaurantbereich sei der freie Platz besonders erwähnt, der sich an der höchsten Stelle auf elf Stufen erhebt und auf
dem ein achteckiger Brunnenkranz und ein Spitzbogen zu sehen sind.
Talayot-Siedlung Poblat talaiòtic de Son Fornés
Die Siedlung liegt 2,4 Kilometer von Montuïri entfernt an der Straße
Ma-3200 nach Pina, rund vierhundert Meter vor der Kreuzung mit
der Straße von Algaida nach Sant Joan.
Die erste Ausgrabung fand im Jahr 1975 statt und bis 2008 erfolgten
dreizehn Feldkampagnen, die es ermöglicht haben, die sozialen
Veränderungen einer Gemeinde im Pla de Mallorca über einen
Zeitraum von mehr als tausend Jahren nach zu verfolgen. An der
Fundstelle lassen sich bauliche Änderungen der Siedlungsform sowie
die architektonischen Neuerungen an den Gebäuden im ersten
Jahrtausend vor unserem Zeitalter beobachten. Jener Zeitraum lässt
sich in drei Perioden bzw. Epochen unterteilen: Die Talayot-Zeit
(850-550 v.Chr.), die nachtalayotische Zeit (550-250 v.Chr.) und die
klassisch-römische Epoche (von 250 bis zur militärischen Eroberung
des römischen Reiches im Jahr 123 v.Chr. mit der Ankunft des
römischen Konsuls Quintus Caecilius Metellus).
Aus der Talayot-Zeit sind drei runde Talaoyts zu besichtigen,
zyklopische Gemeinschaftsgebäude für eine Siedlergemeinschaft,
die auf Gegenseitigkeit und Solidarität basierte. Einer der Talaoyots
ist der größte auf Mallorca, mit insgesamt 17 Metern Durchmesser
und einer derzeitigen Höhe von über 4 Metern. Von den
Wohnstätten dieser ehemaligen Bewohner des Pla wurden bis jetzt
sieben ausgegraben.
Auf die gewaltsame Zerstörung der Siedlung folgte eine neue, von
Veränderungen geprägte Epoche, die nachtalayotische Zeit, in der
neue soziale Beziehungen auf der Grundlage von Ungleichheit
entstanden. Für diesen neuen Zeitraum sind sechs Wohngebäude
dokumentiert und die Nutzung des dritten Talayots möglicherweise
als Kultstätte.
Die zunehmende Intensivierung der Beziehungen mit der punischen
Welt und die Konsolidierung der römischen Welt im Laufe des
ersten Jahrhunderts v. Chr. führten zu einer Zuspitzung der sozialen
Unterschiede. Neue Bedürfnisse bedingten die Errichtung neuer
Wohnbauten, von denen 18 bekannt sind und die möglicherweise
auch als Werkstätten genutzt wurden. Ebenso ist eine Kultstätte in
Hufeisenform sehr gut erhalten.
Das Zentrum, das für die Auslegung dieser Fundstätte zuständig ist,
ist das Archäologische Museum Son Fornés, das in der Mühle Molino
d’en Fraret an der Ausfahrt von Montuïri in Richtung Sant Joan an der
Ma-3220 untergebracht ist.
Montuïri
de la Bona Pau, rechts der Erzengel Sant Miquel aus dem Jahr 1587
und links Sant Joan. Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1855 und die
auf drei Flachbogen ruhende Chorempore aus dem Jahr 1869.
155
Diese Grundstücke wurden im Rahmen einer öffentlichen Versteigerung
für 7500 Peseten an Lluís Pou Bonet verkauft und die Besitztümer
des Sanktuariums auf Bethaus, Nebenhaus und Platz reduziert. Die
ihres Ackeranteils beraubten Mönche zogen sich zurück, obgleich die
Einsiedler kurzzeitig noch einmal dort lebten. 1909 erfolgte die endgültige
Abtretung an die Töchter der Heiligen Familie „Filles de la Sagrada
Família“ durch Mariano Gual de Togores, obschon die Abtretung bereits
(1900) von der Gräfin von Aiamans besiegelt worden war. Die Nonnen
richteten das Landhaus als Sommerhaus für die Kinder aus den Heimen
des Templerordens ein. Mit dem Restkapital der geschlossenen Sparkasse
„Caixa Rural de Montuïri“ wurden 1946 Bethaus und Nebenhaus
umgebaut. Letzteres wurde 1960 erneut renoviert. Seit 1974 ist darin ein
Restaurantbetrieb untergebracht.
Pla de Mallorca
>>
>>
Pla de Mallorca_Petra
Petra
In der Gemeinde sind etwa 40 archäologische Fundstätten
aus unterschiedlichen Geschichtsepochen katalogisiert, was
beweist, dass das Gebiet schon vor sehr langer Zeit vom
Menschen bewohnt wurde. Hervorzuheben seien die Höhlen
von Ses Cabanasses, von Ses Comunes Noves und von Son
Monserrat, die Talayot-Komplexe Son Homar, Termenor und Es
Castellots, die Grabhöhlen Son Maimó sowie die Überreste von
Bosc Vell, Es Cabanells Nous und Sa Font. Aus der Römerzeit
wurden bemerkenswerte Funde wie Amphoren, diverse
Keramikobjekte und Graburnen gemacht.
>> Blick auf Petra
1607 wurde die Genehmigung des Stiftsherrn zur Gründung
eines Franziskanerklosters erteilt und am Ende jenes Jahres
trafen die ersten Brüder der Kongregation ein. Kurz darauf
wurde mit dem Bau der Klosterräume und einer Kirche
begonnen.
Zwischen 1949 und 1952 wurden die ersten Versuche zur
Abspaltung von Ariany unternommen, bis diese Gemeinde
1982 schließlich von Petra getrennt wurde.
157
In maurischer Zeit gehörte Petra zum Juz oder Distrikt
Yiynaw-Bitra. Dieser Distrikt fiel nach der Eroberung durch die
Katalanen an König Jakob I.
Pla de Mallorca
Die Gemeinde Petra hat eine Fläche von ca. 70 km2 und 3.073
Einwohner (im Jahr 2008). Sie grenzt an die Gemeinden Sant
Joan, Sineu, Ariany, Santa Margalida, Artà, Sant Llorenç des
Cardassar, Manacor und Vilafranca de Bonany.
Petra
Geschichte
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Ma-3320
Hier studierte Fra Juníper Serra in der ersten Hälfte des 18. Jh. Die
Religionsgemeinschaft wurde mit der Privatisierung im Jahr 1835
Petra
aus dem Kloster entlassen und ein Gutteil der klösterlichen
Räumlichkeiten verkauft. 1969 kehrten die FranziskanerMinoriten in das inzwischen wesentlich kleinere Kloster
zurück.
Die in der Tradition der Renaissance erbaute Klosterkirche hat
an ihrer Hauptfront ein großes Portal mit Rundbogen, eine
Apsis mit konvergierenden Mauern und ein Kassettengewölbe.
An den Seiten sehen wir Nischen, in denen zwei Darstellungen
von franziskanischen Heiligen untergebracht waren, die heute
nicht mehr erhalten sind. Links von der Fassade erhebt sich der
Glockenturm auf quadratischem Grundriss. Das alte Klosterportal
mit Oberschwelle befindet sich an der linken Seite der Fassade des
Gotteshauses.
159
Kloster und Klosterkirche Convent i
església conventual de Sant Bernardí
Das Kloster der strengen Franziskaner Sant Bernardí de Sena wurde
1607 auf Initiative von Pater Pere Santandreu gegründet, dem aus
Petra stammenden Vorsteher des Klosters Sant Francesc de Palma.
Es wurde unverzüglich mit dem Bau eines ersten Gotteshauses
begonnen, das an der Stelle errichtet wurde, auf der heute die
Kapelle “Capella de Betlem” steht. 1657 begann unter der Leitung
des Baumeisters Francesc Oliver der Bau der Kirche, der 1677
vollendet wurde. Ende des 17. Jh. wurden der Kreuzgang und die
meisten Räumlichkeiten des Klosters fertiggestellt.
Pla de Mallorca
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Església parroquial
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La Rectoria
Convent i església conventual
de Sant Bernardí
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Fra Juníper Serra
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Pla de Mallorca_Petra
>> Petra_Sehenswürdigkeiten
Die Kapellen auf der rechten Seite oder Epistelseite sind: Die Kapelle
der Seelen oder Christuskapelle, die Kapelle zu Ehren von Santa
Clara, das Seitenportal, die Kapelle zu Ehren von Sant Antoni de
Pàdua, die Kapelle der Heiligen Jungfrau Mare de Déu dels Àngels
und die Kapelle zu Ehren von Sant Bonaventura. Auf der linken
Seite oder der Evangelienseite befinden sich die Kapelle “Capella del
Betlem”, die Kapelle des selig gesprochenen Ramon Llull, die Kapelle
der alten Orgel, die Kapelle von Sant Francesc (mit Altaraufsatz von
Gaspar Oms Batle aus dem Jahre 1723), die Kapelle zu Ehren von
Sant Dídac oder Sant Salvador d’Horta sowie die Kapelle von Santa
Rosa de Viterbo mit einer Darstellung von Sant Miquel in der Attika.
Alle Altaraufsätze stammen aus dem Barock.
Die Sakristei enthält ein Handwaschbecken mit beeindruckendem
Barockdekor und der Jahreszahl 1727. Darüber hinaus gibt es
ein Museum zur Ausstellung von religiösen Gegenständen und
Erinnerung an die kalifornischen Missionen des selig gesprochenen
Juníper Serra. Vom Kreuzgang sind lediglich Überreste erhalten
sowie einige Bogen, die aus der teilweisen Rekonstruktion
durch den Architekten Gabriel Alomar stammen. Im ehemaligen
>> Gemeindeplatz Plaça de Ramon Llull
>> Gemeindeplatz Plaça de
Fra Juníper Serra
>> Kloster und Klosterkirche Convent i església conventual de Sant Bernardí
Vor dem Kloster befindet sich ein Denkmal zur Erinnerung an den
zweihundertsten Geburtstag von Fra Juníper Serra. Auf den vier
Fliesen am Sockel sind verschiedene Motive aus dem Leben des
Franziskaners aus Petra dargestellt: Auf der ersten Fliese das Kloster
neben dem Elternhaus, auf der zweiten als Missionar bei der Predigt,
auf der dritten beim Empfangen der Kommunion vor seinem Tod,
und auf der vierten ist die Mission San Carlos Borromeo zu sehen,
wo er verstarb.
Stammhaus Casa pairal de Fra Juníper Serra sowie
Museum und Forschungszentrum Museu
i Centre d‘Estudis Fra Juníper Serra
Dieses Haus befindet sich in der Straße Carrer del Barracar Alt
Nummer 6. Miquel Serra, später unter seinem Ordensnamen
Fra Juníper bekannt, wurde 1713 im Haus seiner Großeltern
väterlicherseits auf dem Land geboren und zog fünf Jahre später mit
seiner Familie in dieses Haus. Das Haus wurde 1930 vom Rotary Club
für 22.000 Peseten erworben und der Stadt San Francisco geschenkt.
Seit 1981 wird es von der “Societat d‘Amics del Pare Serra”
verwaltet. Es ist ein repräsentatives Beispiel für das Haus der kleinen
bäuerlichen Grundbesitzer im Pla de Mallorca im 17. und 18. Jh.
Es hat eine zweigeschossige Front und ein Hauptportal mit
Rundbogen und Wölbstein sowie ein kleines Fenster im ersten Stock
Petra
>> Museum Museu de Fra Juníper Serra
Korridor zu den Klosterräumen sind eine Reihe von interessanten
Wandgemälden erhalten.
161
Das Innere der Kirche ist einschiffig mit Tonnengewölbe und verfügt
über sechs mit Rundbogen geöffnete Seitenkapellen. Im Altarraum
mit konvergierenden Mauern befindet sich der Hauptaltaraufsatz aus
dem Jahr 1721 mit einer Darstellung der Immaculata mit Sant Joan
de Capistrano und Sant Jaume de la Marca an den Seiten sowie Sant
Bernadí, dem das Gotteshaus gewidmet ist, in der Attika.
Pla de Mallorca
>>
>> Petra_Sehenswürdigkeiten
Innen ist der Boden mit einfachem Steinpflaster in geometrischen
Mustern versehen. Ein kleiner Flachbogen öffnet sich in der
Hauptwand, von der die beiden Neigungen unterteilt werden. Die
Küche befindet sich in der zweiten Spannweite auf der linken Seite.
Im Hof gibt es einen Backofen. Im sehr schlicht gehaltenen ersten
Obergeschoss sei ein Zimmer besonders hervorgehoben.
Neben dem Stammhaus befindet sich am Ende eines Vorhofes das
1959 von den “Amics de Fra Juníper Serra” geschaffene Museum
Fra Juníper Serra. Das Hauptportal ist mit einem Rundbogen und
einem Giebelfeld ausgestattet, in dem das Wappen der Familie
Serra und ein Kreuz dargestellt sind. Es gibt einen Vorbau mit
Flachbogen sowie ein Zisternenkranz mit quadratischem Grundriss.
Die Glocke stammt aus der Mission in Santa Barbara del Camino
Real (Kalifornien).
>> Stammhaus Casa pairal de Fra Juníper Serra
Innen ist im Erdgeschoss das Museum zu Leben und Werk des
Seliggesprochenen untergebracht. Einige Räume enthalten
Schriftdokumente aus seinem Leben (Predigten, Briefe...) sowie
graphische Informationen zu seinen Reisen durch Amerika
(Landkarten, Gemälde, Stiche...). Der Modellraum auf der linken
Seite enthält die Holzmodelle der von Fra Juníper gegründeten
Missionen. Eine Winkeltreppe führt in den ersten Stock, wo der Saal
mit den Gemälden, unter anderem dem Bild mit dem Martyrium
des Fra Lluís Jaume, besonders hervorzuheben ist. In diesem Stock
befindet sich auch eine Fachbibliothek über den selig gesprochenen
Juníper.
Die Gemeindeplätze Plaça de
Fra Juníper Serra und Plaça de Ramon Llull
Die beiden Plätze in der Ortsmitte von Petra sind Fra Juníper Serra
und Ramon Llull gewidmet und liegen direkt nebeneinander. Auf
dem ersten Platz steht ein Denkmal des selig gesprochenen Sohn
von Petra, eine Skulptur von Guillem Galmés aus dem Jahr 1913,
die anlässlich des zweihundertsten Geburtstags des Missionars
aufgestellt wurde. Sie ist aus Santanyí-Stein gefertigt und besteht
aus einem pyramidenstumpfförmigen Sockel mit dem Wappen der
Franziskaner, der Familie Serra und der Gemeinde Petra sowie einer
Gedenkinschrift.
Der Platz “Plaça de Ramon Llull” hieß ursprünglich “Plaça de
l’Abeurador” und wird heute im Volksmund “Plaça del Brollador”
genannt.
Meiereien in der Straße “Carrer de Ciutat”
In der Straße Carrer de Ciutat befinden sich mehrere Meiereien
wie can Lloveta aus dem 19. Jh., die an der Ecke mit der Straße
Carrer d’en Font steht. Ursprünglich nahm sie den ganzen Block
ein, wurde jedoch später teilweise abgerissen. Sie hat ein altes
Petra
mit Brüstung. Eine Gedenktafel links vom Portal erinnert an den
Bekehrer von Kalifornien: “Stammhaus von V P Fray Junípero Serra
OFM Bekehrer von Kalifornien. 1713-1784. Die Gemeinde und
Einwohner von Petra”.
163
Pla de Mallorca_Petra
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Petra
>> Petra_Sehenswürdigkeiten
Can Torrella befindet sich vor can Lloveta. Das Gebäude stammt
aus dem 16. und 17. Jh. und wurde im 19. und 20. Jh. von Grund
auf renoviert. Der alte Rundbogen des Hauptportals wurde zum
Portal mit Oberschwelle. In der Mauer sind Entlastungsbogen zu
sehen.
Vor can Torrella befindet sich can Oliver. Das Gebäude diente
früher als Weinkeller von can Torrella und ging 1912 in den Besitz
der Familie Oliver über. Der Weinkeller ist erhalten und besteht
aus drei Schiffen, die von zwei Säulenreihen getrennt werden, auf
denen die Bogen und die Decke mit Kreuzgratgewölbe ruhen. Er
wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jh. renoviert. Auch die Kelter ist
erhalten. Im ersten Stock des Gebäudes war früher das erste Kino
des Ortes untergebracht.
Die Pfarrkirche Església parroquial de Sant Pere
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich unter dem Namen
Sancti Petri de Petra in der Bulle von Innozenz IV. aus dem Jahr
1248. Das erste Gebäude nahm das Grundstück der sogenannten
“Rectoria Vella” ein. Bezüglich der heutigen Kirche scheint es,
dass diese ein anderes Gotteshaus ersetzt, das erste, das auf dem
heutigen Grundstück stand und 1563 vier Kapellen hatte. Der uns
>> Can Lloveta
>> Pfarrkirche Església parroquial de Sant Pere
Die Fassade besteht aus einer in fünf von Simswerk getrennte
Teile untergliederte Wand mit einer großen Rosette im oberen
Abschnitt und wird von einer Reihe durchbrochener Decken
bekrönt. Seitlich erheben sich zwei Baumassen, die auf
achteckigem Grundriss zwei eingebettete Türme nachahmen. Das
Hauptportal ist unvollendet.
Der seitliche Aufriss zeigt oben sieben große Rundbogen, die die
Strebepfeiler miteinander verbinden. Das Seitenportal von 1911
wurde von dem Bildhauer Guillem Galmés geschaffen und enthält
die Darstellung von Santa Práxedes.
Der Glockenturm erhebt sich 31 Meter hoch neben der Stirnseite
und ist in sechs von Simswerk getrennte Abschnitte untergliedert. In
den drei oberen Abschnitten befinden sich paarweise angeordnete
Fenster und den Abschluss bildet ein pyramidenförmiger Ziergiebel.
Das Innere des Gotteshauses ist einschiffig, in sieben Abschnitte
unterteilt und mit Kreuzgewölbe versehen. Es gibt sieben
Petra
>> Pfarramt Rectoria
erhalten gebliebene Bau ist im spätgotischen Stil gehalten und
nahm lange Jahre an Bauarbeiten in Anspruch, die von 1583 bis
1766 andauerten. Der Glockenturm wurde 1669 errichtet und
1689 die Rosenkranzkapelle “Capella del Roser“ eingeweiht. Zwar
wurde die Kirche 1730 geweiht, aber die Bauarbeiten dauerten bis
1766 fort, um die Decke der drei Abschnitte nahe dem Eingang
fertigzustellen. Der Altarraum stammt aus dem Jahr 1797.
165
Rundbogenportal, das heute zu einem Fenster umgebaut ist.
Ebenso ist ein trompetenförmiges Fenster hervorzuheben. Im ersten
Stock gibt es drei Fenster an der Hauptfront und zwei weitere
Fenster an der Seitenfront, die alle mit Brüstung versehen sind.
Pla de Mallorca
>>
Seitenkapellen, deren Zugänge Spitzbogen aufweisen. Am Eingang
zum Gotteshaus ist eine Empore mit Kreuzgewölbe zu sehen. Der
Altarraum ist vieleckig mit Gewölberippen und enthält den Hochaltar
mit einem Altaraufsatz aus dem Jahr 1790, der von einer Darstellung
von Sant Pere beherrscht wird, die aus dem Kloster Sant Domingo
de Ciutat stammt. An beiden Seiten des Altaraufsatzes gibt es zwei
kleine Renaissance-Türen. Neben dem Altarraum befindet sich seit
1980 das Taufbecken, in dem Fra Juníper 1713 getauft wurde. Es
stammt aus dem Jahr 1588, ist achteckig und wurde von Joan Antic
und Miquel Abraham geschaffen.
Die Kapellen auf der rechten oder der Epistelseite sind: Die Kapelle zu
Ehren von Sant Cosme und Sant Damià, mit einem gotischen Gemälde auf Holz mit der Darstellung der beiden Heiligen, die Kapelle
zu Ehren von Santa Bárbara, die Kapelle zu Ehren von Sant Antoni
Abat, das Seitenportal mit der sich darüber befindlichen Orgel von
1608, einem Werk der Gebrüder Caimari, die Kapelle zu Ehren der
Mare de Déu dels Dolors mit einer von Guillem Galmés geschaffenen
Darstellung, die Kapelle zu Ehren von Santa Praxedes, der Schutzheiligen des Ortes, und die Kapelle zu Ehren von Sant Sebastià mit einem
manieristischen Altaraufsatz aus dem Jahr 1603, der neben einer
Darstellung des Heiligen zwei Gemälde enthält, auf denen Cabrit und
Bassa, die Verteidiger der Burg von Alaró, abgebildet sind.
>> Sanktuarium Santuari de Nostra Senyora de Bonany
Die Kapellen auf der linken oder der Evangelienseite sind: Die
Kapelle zu Ehren des selig gesprochenen Juníper Serra, die Kapelle
zu Ehren von Sant Josep mit einem barocken Altaraufsatz von
Gaspar Homs, die Kapelle zu Ehren des Sant Crist de les Ànimes,
die tiefe oder Roser-Kapelle, ein barockes Werk vom Ende des 18.
Jh. mit einer in acht Segmente unterteilten Kuppel, Pilastern mit
spiralförmigen Simsen und einem von Gaspar Ribas geschaffenen,
barocken Altaraufsatz, der von der Darstellung der Gottesmutter
Mare de Déu del Roser beherrscht wird, einem Werk von Melcior
Guasp, die Kapelle der Immaculata mit einer von Guillem Galmés
gestalteten Darstellung, die Kapelle zu Ehren von Santa Aina mit
einem vielfarbigen Flachrelief aus dem 15. Jh. in der Mitte, an den
Seiten Bildtafeln aus dem Jahr 1611 und einem Gemälde des selig
gesprochenen Juníper Serra mit einer Reliquie im unteren Teil, und
die Kapelle „Cor de Jesús“ mit einer Darstellung, die ebenfalls vom
Bildhauer Galmés stammt.
Rechts vom Hochaltar gelangt man durch ein Renaissance-Portal
in die Sakristei aus dem Jahr 1723. Neben der Kommode, dem
Handwaschbecken und verschiedenen Gemälden wie dem von Santa
Bárbara sind ein “Tern” genanntes, verziertes liturgisches Gewand
aus dem 15. Jh. aus grünem Samt mit gold- und silberfarbenen
Stickereien erhalten.
Das Pfarramt Rectoria
Es befindet sich vor dem Hauptportal der Pfarrkirche. Im Viertel Des
Barracar wird es auch “Rectoria Vella” genannt, was vielleicht die
Bezeichnung des früheren Pfarramts war. 1570 wurden mit den
Bauarbeiten begonnen und im Laufe der Zeit fanden zahlreiche
Renovierungsarbeiten statt.
Petra
>> Petra_Sehenswürdigkeiten
167
Pla de Mallorca_Petra
Pla de Mallorca
>>
Das Sanktuarium Santuari de Nostra Senyora de Bonany
Das Sanktuarium befindet sich auf dem Gipfel des Puig de
Bonany, einst Puig d‘en Burguès und Puig de Maria genannt,
ein Naturgebiet von 331 Hektar Fläche. Die Überlieferung
der Herkunft der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de Bonany
entspricht der typischen Erzählung von der gefundenen
Heiligen Jungfrau, der “Verge Trobada”: Die Christen
versteckten die Darstellung während der maurischen Herrschaft
in einer Höhle und nach der katalanischen Eroberung wurde sie
von einem Schäfer in einer Höhle in der Nähe der Quelle „Font
de la Mare de Déu“ gefunden. Die ersten Berichte über das
Sanktuarium stammen aus dem Jahr 1606, als der Kirchleiter
von Petra den Bau einer kleinen Kapelle veranlasste. Der Name
>> Kreuz Creu de Juníper Serra
Die Kirche ist im historizistischen Stil mit neobarocken Wurzeln
gehalten. Sie wurde zwischen 1920 und 1925 über einem
1697 erbauten und 1919 abgerissenen, barocken Gotteshaus
erbaut, mit Ausnahme der Fassade des Atriums, das aus
dem Jahr 1789 stammt. Diese erste Fassade, die der Vorhalle
oder Atrium des Gotteshauses entspricht, hat ein Portal mit
gebogenem Frontispiz mit dem Wappen von Petra und der
bereits erwähnten Jahreszahl 1789. Darüber befindet sich ein
unterbrochenes Geländer, das in ein Dach übergeht, auf dem
sich der von Antoni Giménez Vidal gebaute, obere Teil der
eigentlichen Fassade der Gebetsstätte erhebt, mit einer Rosette,
die vom Wappen von Bonany und zwei seitlichen Türmen
bekrönt ist. Die Pläne des Gotteshauses wurden von dem
Eremiten Agustí angefertigt.
Das Innere entspricht dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes,
ohne Seitenkapellen und mit Emporen am Fußende. Die Decke
besteht aus einem in drei Abschnitte geteilten Tonnengewölbe
mit Stichkappen und einer Kuppel über dem Kreuzschiff. Im
Aufriss des Schiffs sehen wir zwei zusammengesetzte Pilaster an
jeder Seite. Im Kreuzschiff gibt es vier schlanke, geriffelte Säulen,
die mit den jeweiligen Hängezwickeln verbunden sind.
Im Altarraum wird die sitzende Darstellung der Gottesmutter Mare
de Déu de Bonany verehrt, eine mittelalterliche Holzschnitzarbeit,
die sich in einem Schrein mit barockem Aufsatz befindet. Der
Hauptaltaraufsatz stammt aus der Pfarrkirche Petra und wurde
von Bartomeu Amorós 1941 restauriert. Er zeigt die Darstellungen
von Sant Pau Ermità und Sant Antoni Abat sowie in der Attika die
Darstellung von Santa Catalina Tomàs. In den Seitenarmen des
Kreuzschiffs befinden sich rechts die Darstellung von Sant Josep und
links die Darstellung Christi. Auf der rechten Seite oder Epistelseite
des Schiffs befinden sich Sant Sebastià und Sant Joan Baptista,
während auf der linken Seite oder Evangelienseite Santa Bárbara
und Sant Miquel zu sehen sind. Unter der Empore befindet sich der
Altaraufsatz mit Sant Gabriel und der Krippe.
Darüber hinaus verfügt das Sanktuarium über eine Herberge, die
1917 erbaut wurde, und die Zellen und andere Dienstleistungen für
Pilger bietet. Von 1896 bis 1990 wurde das Sanktuarium von den
Eremiten von Sant Pau und Sant Antoni geführt. Es befindet sich
derzeit unter der Leitung von “Donats”.
Auf der Ostseite des Puig befindet sich die Quelle Fonteta de
la Mare de Déu. Als die Eremiten nach Bonany kamen, war
die Quelle ein einfaches Wasserloch. Sie kanalisierten es und
legten die Terrassenbeete an, um ihren Obst- und Gemüsegarten
zu verbessern. 1915 bauten sie eine Steinhöhle, in der sie eine
Sandsteinfigur der Heiligen Jungfrau aufbewahrten, mit Stalaktiten
aus der Höhle Cova d’en Tugores.
169
Bonany (“gutes Jahr”) scheint auf das Jahr 1609 zurückzugehen,
als ein voraussichtlich schlechtes Jahr durch Fürsprache der
Heiligen Jungfrau nach einer Prozession zum Sanktuarium nach
reichlichem Regen doch noch eine gute Ernte einbrachte.
Pla de Mallorca
>> Brunnen Fonteta de la Mare de Déu
Die Fassade ist einstöckig, obwohl das Haus zwei Geschosse
hat, denn das eigentliche Erdgeschoss befindet sich im
Halbsouterrain. Das Hauptportal hat einen Rundbogen mit
Wölbstein und rechts zwei Fenster mit Brüstung. Rechts vom
Vorhof stehen vor der Fassade einige regionalistische Bogen
aus dem 20. Jh., die zu einem Bogengang zu einem anderen
Gebäude gehörten. Daneben erhebt sich das Denkmal
“Monument a la Pagesa”, eine Skulptur von Josep Gayà
Font. Besonders hervorzuheben ist an der linken Seite der
Hauptfassade das Relief von Sant Vicenç Ferrer, der 1413
in Petra predigte. Daneben befindet sich das Wappen des
Kirchleiters Riera Font, der zu den Förderern der Errichtung
des Gebäudes gehörte.
Petra
>> Petra_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca_Petra
Mühlen
Es gibt Belege darüber, dass es in Petra 19 Mehl-Windmühlen
gegeben hat, von denen 12 übrig geblieben sind: acht Mühlen
stehen im Ortskern, drei in der Nähe und eine außerhalb.
Erwähnenswert ist die Häufung in den Straßen, denen sie ihren
Namen (Carrer del Molins und Costa dels Molins) verliehen haben,
mit sechs Bauten: Die Mühlen d‘en Corba, d‘en Penya, d‘en
Tromper, d‘en Guillem Font, d‘en Font und die Mühle d‘en Xim, die
bereits 1748 in Betrieb war und als letzte stillgelegt worden ist.
Auf der anderen Seite des Dorfes stehen an der Straße nach Son
Serra weitere zwei Mühlen, und die übrigen vier Mühlen befinden
sich in der Nähe des Ortskerns.
Son Santandreu
Die Häuser des Besitzes befinden sich im Süden der Gemeinde Petra
am Fuße des Puig de Bonany. 1652 gehörte das Anwesen Miquel
>> Anwesen Son Santandreu
Miralles Eixeló, der sich dem Getreideanbau widmete, obgleich er
auch Obst- und Gemüsefelder hatte. 1695 ging es in den Besitz
von Joan Mir Miralles und 1737 in das Eigentum des Kaufmanns
Carlo Fonticelli Weimer aus Genua über. Ab 1767 gehörte es Josep
Fonticelli Socies und verfügte über eine große Kellerei. Von 1865 an
hieß der Besitzer Bartomeu Castelló, als das Anwesen eine Fläche
von 273 „Quarterades“ hatte. Dann wurde das Anwesen in zwei
Teile geteilt: Son Santandreu oder Son Santandreu Vell und Son
Santandreu Nou. Son Santandreu Vell befand sich 1995 im Besitz von
Bartomeu Barceló Pastor, während Son Santandreu Nou Isabel Roses
Montis gehörte.
Die Häuser stehen auf einer einstigen Talayot-Siedlung, von
der wenige Überreste erhalten sind. Die Fassade der Häuser ist
dreistöckig, mit einem Rundbogenportal auf der linken und zwei
Stichbogen auf der rechten Seite. Der linke Bogen enthält einen
Zisternenkranz und der rechte ein Portal mit Oberschwelle. Weiter
oben gibt es einen Balkon mit Balustrade. Am Vorbau sind sechs
liegende Fenster zu sehen. Die Kapelle mit Kreuzgratgewölbe und
einem kleinen Altaraufsatz aus dem 16. Jh. ist erhalten. Links von
den Häusern befindet sich der große Weinkeller mit quadratischen
Pfeilern und Kreuzgratgewölben.
171
Unterhalb des Vorplatzes vor dem Sanktuarium steht das Kreuz Creu
de Juníper Serra, das 1949 anlässlich des zweihundertsten Jahrestages von Fra Junípers Abschied vom Dorf zur Erinnerung an den Bekehrer von Kalifornien aufgestellt wurde. Der Überlieferung nach war
es hier, an der Stelle, die unter dem Namen Penya del Calvari bekannt
ist, wo Pater Serra seine letzten Worte an die Einwohner von Petra
richtete, bevor er nach Amerika reiste. Der Stil des Kreuzes erinnert
an die Kreuze aus Baumstämmen und Ästen, die Juníper Serra überall
dort errichtete, wo er beschloss, eine Mission zu gründen.
Petra
>> Petra_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
>>
>>
Pla de Mallorca_Porreres
Porreres
Der Name der Gemeinde erklärt sich dadurch, dass im Jahr
1231 das Gehöft Alquazor und die Meierhöfe Maffumet und
Totzeta von Nunó Sanç an Guillem de Porrera abgetreten
wurden. So nahmen diese Ländereien den Namen des neuen
Eigentümers an und hießen fortan Porreres. Der Familienname
des genannten Guillem ging seinerseits auf dessen
Heimatdorf zurück: Porrera, ein Dorf in der Gemarkung El
Priorat (Tarragona).
Die Vielzahl von Mühlen und Besitzungen sind ein guter
Beweis dafür, dass die wesentliche Erwerbstätigkeit, von
>> Blick auf Porreres
Die ersten Indizien für menschliche Siedlungen gehen bis in
die Vorgeschichte zurück, mit rund dreißig archäologischen
Fundstätten. Aus vortalayotischer Zeit sind Höhlen erhalten,
die als Wohnungen und Grabstätten benutzt wurden. Als
talayotischer Zeit finden wir Reste von Talayots wie Pou Salat
173
der die Gemeinde im Lauf der Geschichte geprägt wurde,
wie auch im restlichen Pla de Mallorca Landwirtschaft und
Viehzucht gewesen ist. Überwiegend angebaut wurden
Getreide, Mandelbäume und Wein. Die Weinbautradition
ist uns bereits von Kardinal Despuig (1784) in einer die
Landkarte schmückenden Vignette überliefert, in der auch
vom Safrananbau berichtet wird. In jüngerer Zeit ist Porreres
durch seinen Aprikosenanbau bekannt geworden, da dort ein
Großteil der Trockenaprikosen von Mallorca hergestellt wird.
Pla de Mallorca
Die Gemeinde Porreres hat eine Fläche von 87 km2 und
5.272 Einwohner (im Jahr 2008). Sie grenzt an Montuïri, Sant
Joan, Vilafranca de Bonany, Felanitx, Campos und Llucmajor.
Porreres
Geschichte
Pla de Mallorca_Porreres
>> Porreres_Geschichte
und Friedhöfe wie Son Redó und Des Pagos. Aus römischer Zeit
können wir einen Grabstein im Gebiet von Son Cota besonders
erwähnen.
>> Goig am Weg nach Monti-Sion
Im 14. Jh. lebte eine jüdische Gemeinde in Porreres und es ist die
Existenz eines Judenviertels belegt. Ihre wirtschaftliche Tätigkeit
basierte auf Handel und Geldverleih.
Die Klosterschließungen ab 1835 betrafen die Mönche des Dorfes
und vor allem die Ländereien von Monti-sion.
Im 20. Jh. ist Porreres durch seinen Aprikosenanbau bekannt
geworden, da dort ein Großteil der Trockenaprikosen von Mallorca
hergestellt wird.
>> Mühle Molí d’en Tòfol
>> Mühle Molí de Son Porquer
175
Im Llibre del Repartiment ist die Abtretung der Ländereien von
Porreres an Nunyo Sanç dokumentiert. Nach dessen Tod (1241)
ging sein Besitz auf seinen nächsten Verwandten König Jakob
I. über. Die Kirche von Porreres wird erstmals 1242 erwähnt
und in der Bulle von Innozenz IV. (1248) erscheint sie bereits als
Pfarrkirche. 1300 wurde Porreres kraft der Verordnungen von
Jakob II. von Mallorca zur Pobla Reial erklärt.
Porreres
In maurischer Zeit gehörte Porreres zum Distrikt bzw. Juz’
Manaqur. Die Präsenz der Mauren lässt sich auch an einer Reihe
von Namen für Gehöfte und Meierhöfe sowie arabischen Münzen
erkennen.
Pla de Mallorca
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Die Hauptfassade besteht aus einer praktisch schmucklosen viereckigen Wand, die von vier Friesreihen unterteilt wird. Im oberen
Drittel befindet sich eine Rosette mit schraubenförmigem Simswerk.
Die Bekrönung ist vollkommen unverziert. Das Hauptportal ist mit
Oberschwelle und Türpfosten mit Simswerk versehen, die von Säulen
Das Kircheninnere ist einschiffig auf rechteckigem Grundriss mit
Apsis an der Stirnseite erbaut und von einem in acht Abschnitte
unterteilten, überhöhten Tonnengewölbe sowie im Altarraum von
einem viertelkugelförmigen Gewölbe bedeckt. Die Kirche hat sieben
Seitenkapellen und eine Chorempore am Fußende des Schiffes. Der
Aufriss ist mit Pilastern mit korinthischen Kapitellen gestaltet. Der
Altarraum enthält einen barocken, auf das Jahr 1762 datierbaren
Altaraufsatz, der von Josep Sastre geschaffen wurde, sowie die
Darstellungen der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de la Consolació,
Sant Joan Baptista und Sant Joan Evangelista, neben einer Attika mit
dem Gemälde von Sant Pere und einer Bekrönung mit dem Wappen
des Dorfes.
Die Kapellen auf der rechten Seite oder der Epistelseite sind: Die
Krippenkapelle mit Darstellungen von bekannten Persönlichkeiten
Porreres
Der Glockenturm erhebt sich auf der rechten Seite des Gotteshauses.
Er ist quadratisch und verfügt über sieben Stockwerke. Die oberen
beiden Stockwerke sind auf jeder Seiten mit zwei Spitzbogen verziert
und werden von einem pyramidenförmigen Giebel abgeschlossen.
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Die Pfarrkirche Església parroquial
Die Pfarrkirche von Porreres ist der Heiligen Jungfrau Mare de Déu
de la Consolació gewidmet. Die ältesten Belege (ein Dokument
aus dem Jahr 1242 und die Bulle von Innozenz IV. von 1248)
erwähnen die Kirche Sant Joan de Porreres als der Pfarrei von Felanitx
untergeordnet. 1277 war diese Kirche bereits Pfarrkirche, da ihr
Priester Mn Arnau Rossell mit dem Titel eines Rektors erscheint.
Offenbar wurde das erste Gotteshaus auf dem Grundstück des
heutigen Bethauses L´Hospitalet errichtet. Der gegenwärtige Standort
im Osten des alten Dorfes datiert gegen Ende des 14. Jh., als ein
gotischen Gotteshaus mit sechs Seitenkapellen gebaut wurde.
Das heutige Gebäude wurde ab 1667 nach einem Bauvorhaben
von Meister N. Oliver auf Initiative von Rektor Gaspar Llompart hin
errichtet. Der Bau des Glockenturms begann 1705, das Schiff wurde
1714 fertiggestellt und im Anschluss daran allmählich die Kapellen
und die Dekoration vollendet. Die Stuckarbeiten und die Renovierung
des Gewölbes erfolgten im Jahr 1797.
im korinthischen Plintenstil umrahmt werden, sowie mit einem Sims,
über dem sich ein Frontispiz befindet, der ein Medaillon mit dem Relief der Heiligen Jungfrau aufweist. Rechts vom Portal steht das 1949
eingeweihte Denkmal, das dem 1915 verstorbenen Bischof Pere Joan
Campins gewidmet ist, dem ehemaligen Rektor von Porreres.
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Església parroquial
La Rectoria
Església de sant Felip Neri
L’oratori de l’Hospitalet
El Centre Catòlic
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Creu des Pont
Creu de la Marina
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Camí de Marina
Pla de Mallorca_Porreres
>> Pfarramt Rectoria
>> Katholisches Zentrum
Centre Catòlic
>> Pfarrkirche Església parroquial
die Zudeckung des Allerheiligsten aus dem späten 14. Jh., ein von
Antoni Oliva geschaffenes gotisches Prozessionskreuz (aus dem 15.
Jh.), der gotische Reliquienschrein und das neugotische Tabernakel,
das von dem Goldschmied Fuster 1864 angefertigt wurde. Ebenso
sei die gotische Bestuhlung im Chorraum hervorzuheben, die aus
der Kirche Sant Francesc in Palma stammt und von Macià Bonafè
(1447-55) geschaffen wurde. Im Gotteshaus ist eine aus Holz
geschnitzte, gotische Heilige Jungfrau erhalten, ein Werk von
Gabriel Mòger II aus dem frühen 16. Jh.
Die Kapellen auf der linken Seite oder der Evangelienseite sind:
Die Taufkapelle aus dem Jahr 1894. Die Kapelle der Heiligen
Familie mit einem barocken Altaraufsatz. Die Kapelle zu Ehren
von Sant Sebastià mit einer Darstellung von Sant Bartomeu und
einer Darstellung von Sant Vicenç de Paül. Die Kapelle zu Ehren
von Sant Josep mit der von Adrià Ferran geschaffenen Darstellung
des Heiligen, dem die Kapelle gewidmet ist, aus dem frühen 19.
Jh. und einer Darstellung der Himmelfahrt am unteren Teil des
Altaraufsatzes. Die achteckige Rosenkranzkapelle mit rechteckiger
Kuppel und zwei Kapellen an den Seiten. Die Kapelle zu Ehren von
Sant Roc mit einem barocken Altaraufsatz aus dem Jahr 1726. Die
Kapelle zu Ehren von Sant Vicenç Ferrer, die aus dem 17. Jh. und
aus der früheren Kirche stammen könnte. Darüber hinaus ist ein
Glockenrad aus dem Jahr 1701 zu sehen.
Das Pfarramt Rectoria
Das Pfarramt aus dem 18. Jh. verfügt über eine zweistöckige
Fassade. Im Erdgeschoss steht das Hauptportal auf vier Stufen.
Es besitzt eine Oberschwelle mit geradlinigem Simswerk sowie
waagrecht gerillte Türpfosten und befindet sich innerhalb eines
Rundbogenportals, was möglicherweise ein Indiz für ein vor den
Umbaumaßnahmen im 18. Jh. existierendes Portal ist. Außer den
rechteckigen Fenstern sehen wir links vom Portal eine kleine Nische
mit Holzkreuz. Im ersten Stock befindet sich eine Galerie mit drei
Flachbogen, die auf zwei freistehenden Säulen mit Entasis sowie
zwei an den Seitenwänden angebauten Pilastern ruhen. In der Mitte
der Schutzwand befindet sich ein Medaillon mit dem Relief von Sant
Francesc. Das Innere des Gebäudes beherbergt religiöse Kunstwerke
und das Pfarreiarchiv.
In der Schatzkammer der Pfarrei sind eine Reihe von sehr
wertvollen liturgischen Gegenständen erhalten: Ein Kästchen für
Das Katholische Zentrum Centre Catòlic (C/ Bisbe Campins, 13)
Dabei handelt es sich um ein Gebäude im typischen Baustil der
Region aus dem Jahr 1935 mit zwei Stockwerken. Im Erdgeschoss
verfügt es über drei große Rundbogenöffnungen, von denen
die mittlere zur Zugangstreppe zum Gebäude führt. Auch im
ersten Stock sind drei Öffnungen in Gestalt von Balkonfenstern
vorhanden, wobei das mittlere von einem Rundbogen umrahmt
wird, der wiederum ein kleines, halbrundes Fenster enthält. Die
seitlichen Fenster sind geradlinig und mit Oberschwelle versehen.
Der dieses Stockwerk beherrschende Balkon ist mit einer Balustrade
ausgestattet, mit Ausnahme seines Mittelteils, an dem die Inschrift
„Centre d‘Acció Catòlica“ zu lesen ist. Die Mauerkrone der Fassade
wird zu beiden Seiten von Pflanzenornamenten, Balustraden an
den Achsen der seitlichen Öffnungen und in der Mitte von einem
gebogenen, drei kleine Rundbogen enthaltenen Frontispiz verziert.
An den äußeren Enden der Krone ist das Wappen von Porreres zu
sehen.
Im Inneren des Gebäudes befindet sich zur Zeit ein Restaurant. Die
Bühne für Theateraufführungen ist noch vorhanden.
Das Bethaus Oratori de l’Hospitalet
Dies war die Kapelle des einstigen Spitals der Stadt, das erstmals
im Jahr 1457 erwähnt wird. Zuvor war es jedoch vermutlich Sitz
der ersten Kirche von Porreres, die 1242 erwähnt wird (bei der
Renovierung im Jahr 1879 wurde eine gotische Tafel entdeckt, auf
der die früheren Schutzheiligen des Dorfes Sant Joan Baptista und
Sant Joan Evangelista dargestellt sind). Das Gebäude wurde 1655
und 1879 renoviert.
179
>> Pfarrkirche Església parroquial
aus der Zeit um 1790. Die Kapelle zu Ehren von Mare de Déu del
Carme mit verschiedenen Werken an den Seiten. Die Kapelle „Les
Ànimes“, die von einem barocken Christus und einem Altaraufsatz
aus dem Jahr 1752 beherrscht wird. Das Seitenportal und darüber
eine Orgel. Die Kapelle zu Ehren von Sant Antoni Abat mit einem
sehr schlichten, barocken Altaraufsatz, der möglicherweise aus
der alten Kirche stammt. Die Christuskapelle im barocken Stil. Die
Kapelle der drei Erzengel mit einem barocken Altaraufsatz aus dem
frühen 18. Jh., einem Werk von Domingo Ferrer.
Porreres
>> Porreres_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Porreres
>> Bethaus Oratori
de l’Hospitalet
Das Haus Casa Bel·la (C/ de l‘Hospital, 9)
Dies ist die ehemalige Kanzlei des Amtsschreibers von Porreres, die im 15.
Jh. belegt ist. Sie hat einen sehr niedrigen Aufriss mit Erdgeschoss und
Mansarde (was sich aus dem Fenster an der rechten Seite der Fassade
schließen lässt). Das Portal verfügt über eine Oberschwelle und eine
Spitzbogennische mit Simswerk, die derzeit leer ist, und auf der rechten
Seite befindet sich ein quadratisches, trompetenförmig geweitetes
Fenster. Das Gebäude besitzt ein Steinsims, auf dem zwei Reihen
Dachziegel ruhen.
La Quartera (C/ de Nunó Sanç, 1)
Dieses im Volksmund als Sa Cortera bekannte Gebäude stammt aus
dem Mittelalter. Es verfügt über zwei Stockwerke und ein Portal mit
Oberschwelle, mit einem dreieckigen Frontispiz und dem Wappen der
Familie Llompart. Links befinden sich ein Fenster und zwei hölzerne
Querbalken. Der Name des Gebäudes weist darauf hin, dass es einst als
Kornkammer genutzt wurde.
Die Kirche Església de sant Felip Neri (C/ Sant Roc – C/Passaratx)
Es handelt sich um das Gotteshaus der Kongregation „Oratorium des
Hl. Philipp Neri“, das zwischen 1886 und 1911 auf einem Grundstück
>> Sanktuarium Santuari Monti-sion
erbaut wurde, das von Mn Joan Barceló Móra zur Verfügung gestellt
worden war. Die Kirche ist der Unbefleckten Empfängnis gewidmet.
Das Bauvorhaben wurde von Pere de Alcántara Peña unter
Mitwirkung von Joan Sureda ausgearbeitet, der die Fassade entwarf.
Die Kapelle ist einschiffig, von einem Kreuzgratgewölbe mit
Stichkappen bedeckt und verfügt über vier Seitenkapellen mit
Tonnengewölbe. Im Kreuzschiff befindet sich eine Kuppel. Beim
Christus handelt es sich um dieselbe Darstellung, die einst dem
Kloster Sant Domingo in Palma vorstand. Es sind Gemälde von
Vicenç Furió und Llorenç Cerdà erhalten.
Die Wegkreuze
Im Gemeindegebiet von Porreres gibt es insgesamt elf Wegkreuze,
wenn wir die Baudenkmäler Goigs am Aufstieg nach MontiSion mitrechnen. Alle Kreuze sind historisch und künstlerisch
gesehen sehr wertvoll, doch leider befinden sich einige in einem
bedauernswerten Zustand. Zu erwähnen gilt es die Kreuze Creu
des Pont (15. Jh.), Creu de la Marina (15. – 16. Jh.) sowie die
verschiedenen Goigs am Aufstieg nach Monti-Sion (aus dem 15.
bis 17. Jh.).
Das Bethaus Oratori de la Creu d’en Nét
Das Bethaus Creu d’en Nét ist ein Gotteshaus neben dem Friedhof
von Porreres. Darin wird ein Kreuz aus dem 16. oder 17. Jh.
aufbewahrt, das im Gedenken an den Rektor von Porreres Mossèn
Nét aufgestellt wurde. Die Kirche wurde 1772 erbaut.
Die Mühlen
Im Gemeindegebiet von Porreres stehen insgesamt 36 Mühlen und
es gibt Anzeichen dafür, dass noch weitere vier existiert haben,
welche jedoch abgerissen wurden. Zehn dieser Mühlen stehen im
Ortskern und fast die Hälfte der Mühlen werden als Wohnhaus
genutzt. Es handelt sich meist um Turmbauten mit Unterbau. In
einigen der Mühlen wie Es Pont oder Son Gornals ist noch der eine
oder andere Mühlstein erhalten, in den meisten Fällen jedoch sind
die Reste der Maschinerie verschwunden. Die älteste Mühle scheint
En Recó aus dem 17. Jh. zu sein. Der Großteil der Mühlen jedoch
wurden im 18. Jh. und 19. Jh. errichtet und zu Beginn des 20. Jh.
aufgegeben.
Von den 36 Bauten, die wir erwähnt haben, sind die folgenden
Mühlen besonders erwähnenswert: d‘en Tòfol und de
n‘Amengual im Ortskern sowie des Recó, Son Mora, Ses Talaies,
Son Gornals und Son Porquer in den Außenbezirken.
Santuari de Monti-sion
Die Gründung des Sanktuariums geht in das Jahr 1498 zurück. Es
ist der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de Monti-sion gewidmet
und war im Lauf des 18. Jh. Gegenstand von Umbauarbeiten,
von denen die Kirche und die Ausschmückung betroffen waren.
In der Grammatikschule von 1530 wurde lateinische Grammatik
als Vorbereitung für die Aufnahme in das Estudi General Lul·lià,
später Universitat Literària, gelehrt. Das Estudi General Lul·lià wurde
1835 im Zuge des geänderten Erziehungssystems geschlossen. Von
181
Die Fassade verfügt über ein schmuckloses Portal mit Oberschwelle und
einem Oberlicht darüber. Die Mauerkrone besteht aus einem unverzierten
Giebel mit einem Kreuz als Bekrönung. An der linken Seite ist ein modernes Haus angebaut. Das Bethaus ist auf rechteckigem Grundriss erbaut,
mit Tonnengewölbe im Inneren und Kreuzgewölbe in der Sakristei.
>> Kirche Església de sant Felip Neri
Porreres
>> Porreres_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
>>
>> Porreres_Sehenswürdigkeiten
>> Weinkeller im Anwesen Es Pagos
Das Gotteshaus befindet sich im Nordflügel und verfügt an der
Fassade über ein Portal mit Oberschwelle, eine Rosette und drei
Rundbogenöffnungen im oberen Bereich und einem flachen,
spitzen Glockenturm am Ziergiebel. Das Innere ist einschiffig,
mit zwei Abschnitten und einem Altarraum (auf drei Stufen) und
zwei Seitenkapellen. Die Decke besteht aus einem Kreuzgewölbe,
das auf Kragsteinen ruht und dessen Abschnitte von Spitzbogen
getrennt werden. Der Hauptaltaraufsatz ist ein Altaraufsatz mit
Heiligenschrein, mit einem neugotischen Altaraufsatz innerhalb
eines Rundbogens, der die Darstellung der Heiligen Jungfrau Mare
de Déu de Monti-sion enthält. Diese ist aus Marmor gemeißelt und
Es Pagos
Dieses Anwesen liegt an der Straße von Porreres nach Vilafranca in
der Nähe der Besitzung Sant Martí auf einem Hügel. 1564 gehörte
es dem ehrwürdigen Ramon Nicolau (des Pagos) und es gab Häuser
mit Weinkeller und einer Mühle mit Tierantrieb. Zum Viehbestand
Die Fassade ist dreistöckig. Das Rundbogenportal wird von dem
Wappen der Familie Villalonga-Mir aus Marmor bekrönt. Zu beiden
Seiten des Portals öffnet sich eine Reihe von Portalen, wobei sich
Oberschwellenportale mit Rundbogenportalen abwechseln und sich
über jedem Portal ein kleines Dach befindet. Im zweiten Stock gibt
es sieben Öffnungen. In jeder davon befindet sich ein Balkonfenster,
mit Ausnahme des mittleren Fensters über dem Wappen. In der
Mansarde gibt es ebenfalls sieben, liegende Fenster.
Vom Eingang bzw. Vorraum mit Kreuzgewölbe gehen mehrere
Portale mit Oberschwelle ab. Durch einen Flachbogen gelangt man
in den Innenhof. Rechts steht ein achteckiger Zisternenkranz mit
dem Relief eines Puters in den Eisenteilen. Weiter rechts befindet sich
der Weinkeller, ein großer Raum mit Gewölbe und verschiedenen
Bottichen. Links steht das Herrenhaus. Vor dem Eingang ist eine
rustikale Steinbank erhalten.
Die Kapelle enthält einen Kreuzgewölbeabschnitt mit
schraubenförmigen Graten und einem Wölbstein mit dem Wappen
der Familie Villalonga-Mir sowie den Altarraum mit Flachgewölbe,
der von einem kleinen, der Immaculata gewidmeten Altaraufsatz
beherrscht wird.
Porreres
Das einstige Klassenzimmer der Grammatikschule ist an der Ostseite
erhalten. Es verfügt über ein Portal mit Oberschwelle, über der
sich das Wappen von Porreres befindet, und daneben ein Relief,
auf dem ein Tintenfass und ein Schulheft dargestellt sind, mit der
Inschrift Dilicit Dñs portas Sion dil. Dñs portas studiosorum. Das
Innere besteht aus einem rechteckigen Raum mt Tonnengewölbe,
drei Bogen mit glatten Pilastern und an die Wand angebauten
Steinbänken. Rechts von der Kirche befindet sich hinter der Vorhalle
mit der Küche auf der rechten Seite das Refektorium bzw. der
Speisesaal, in dem drei Abschnitte mit Kreuzgratgewölbe erhalten
sind. Auf der linken Seite befindet sich ein Wasserbecken, das auf
einer Hand ruht. Laut dem Arxiduc „gibt es zwölf Räume für die
Schüler zu je einem Zimmer mit Trennwand und einer kleinen Küche,
Waschraum und Kleiderständer. Über dem Zimmer befindet sich ein
Raum zur Aufbewahrung des Holzes. Bis zu acht Schüler schliefen
in jedem Zimmer. Die übrigen Unterkünfte waren für die Lehrer und
Bediensteten vorgesehen, mit insgesamt 20 Zimmern“.
gehörten 275 Schafe und etwa zwanzig Puter, ein Umstand, der
sicherlich mit dem Namen der Besitzung in Verbindung steht, da
diese ansehnlichen Vögel Zielscheibe von Wilderern waren. Darüber
hinaus ist bekannt, dass es zwei Sklaven gab. 1661 gehörte das
Anwesen Margalida Nicolau, 1863 Felip Villalonga-Mir.
183
>> Innenansicht des Sanktuariums Santuari Monti-sion
Das Sanktuarium steht auf dem Gipfel des gleichnamigen, 245
Meter hohen Hügels, der zum Randa-Massiv, genauer gesagt zur
Serra de Sa Mesquida, gehört. Eine Treppe führt von außen bis zur
Ostfassade, wo sich das Hauptportal mit Flachbogen befindet, von
dem aus man in die Vorhalle mit Flachgewölbe gelangt. Von der
Vorhalle aus führt ein Portal mit Oberschwelle und einer Nische mit
der Darstellung der Heiligen Jungfrau zum inneren Vorhaus und
dem Kreuzgang. Dieser ist mit einem Säulengang versehen und
auf einem unregelmäßigen, fünfeckigen, für Mallorca einmaligen
Grundriss erbaut. In der Mitte des Hofes befindet sich eine Esplanade
mit der Zisterne mit sechseckiger Brustlehne, einem Becken und dem
entsprechenden Eisengerüst.
enthält an ihrem unteren Teil ein Wappen, das möglicherweise zur
Familie Dusai, einer Wohltäterin des Gotteshauses, gehört. Links
befindet sich die Sakristei, in der noch immer der Heiligen Jungfrau
gewidmete Votivtafeln oder Gelübde aufbewahrt werden.
Pla de Mallorca
1850 bis 1855 hielt sich eine von Monsignore Cabrera geleitete
Missionarsgemeinschaft im Sanktuarium auf. 1892 gab es erneut
Umbaumaßnahmen.
Pla de Mallorca_Sant Joan
185
Sant Joan
Sant Joan
Geschichte
Die Gemeinde Sant Joan hat eine Fläche von 38,5 km2 und
1847 Einwohner (im Jahr 2008). Sie grenzt an die Gemeinden
Montuïri, Sineu, Lloret de Vistalegre, Vilafranca de Bonany, Petra
und Porreres.
Der Ortsname geht auf den Schutzpatron der ihm geweihten
Kirche Sant Joan Baptista zurück, die bereits 1249 als Sant Joan
de Sineu belegt ist. Sie wurde auch mit den Eigentümern von
Sa Bastida in Verbindung gebracht, die den Familiennamen Sant
Joan tragen.
>> Blick auf Sant Joan
In Sant Joan sind 42 archäologische Fundstätten verzeichnet,
die meisten befinden sich jedoch in sehr schlechtem Zustand.
Aus der vortalayotischen Zeit stammen die Höhlen La Bastida,
Camp Rafal, Els Calderers, die kleine Höhle Coveta del Camp
Vell etc. Aus der Talayot-Epoche sind die Nekropolen Carrutxa
und Son Gil hervorzuheben sowie die Wassersysteme Pou Vell
in La Bastida und La Baronia etc. Aus römischer Zeit stammen
Keramikfunde aus Son Munar, El Pujol, El Turó de Pinyella und El
Puig de Sant Onofre.
Pla de Mallorca
>>
>> Sant Joan_Geschichte
In der ersten Hälfte des 19. Jh. häuften sich die Dürreperioden, die
der Landwirtschaft großen Schaden zufügten. 1850 schaffte die
Gemeindeverwaltung durch Erschließung neuer und Vertiefung
bestehender Brunnen Abhilfe.
Im Jahr 1870 ließ sich in Sant Joan die Ordensgesellschaft der
Barmherzigen Schwestern St. Vinzenz von Paul nieder.
Bis zur Mitte des 20. Jh. waren Ackerbau und Viehzucht die
hauptsächliche Erwerbstätigkeit. Gegen Ende des 20. Jh. waren es
vor allem das Handwerksgewerbe wie das Bauwesen und die damit
in Verbindung stehenden Handwerker wie Schreiber, Klempner,
Elektriker etc.
>> Sanktuarium Santuari de Consolació
187
Pla de Mallorca
Nach der katalanischen Eroberung wurde 1230 das Gehöft Alhamar
zum Zentrum, um das sich die Ortschaft bildete. Kurz darauf wurde
die erste Kirche Sant Joan auf dem Puig de Consolació erbaut, die
der Pfarrei Santa María von Sineu unterstand. Im Jahr 1298 schuf
Bischof Ponç de Jardí die eigenständige Pfarrei Sant Joan, die von der
Pfarrei Santa María von Sineu getrennt wurde.
Sant Joan
Zur Zeit der Mauren lag Sant Joan im südlichen Teil des Distrikts
Jijnau-Bitra. Es gab jedoch keinen Ort als solchen, sondern die
Bewohner lebten verstreut auf Gehöften und Weilern wie zum
Beispiel Alhamar, Carrutxa, Binifarda, Les Algorfes und Maham. Es
gibt Funde von arabischer Keramik auf dem Anbaugebiet Son Baró
sowie Turó de Pinyella, La Bastida, El Pujol und Son Gual.
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Sant Joan
189
Die Pfarrkirche Església parroquial de Sant Joan
Die ersten Belege für eine Kapelle in Sant Joan stammen aus
dem Jahr 1249, mit der Bezeichnung Sant Joan de Sineu und
dem Standort auf dem heutigen Sanktuarium Consolació. 1298
ernannte Bischof Ponç de Jardí die Kapelle zur Pfarrkirche. Mit der
Konsolidierung des Ortskerns infolge der Gründung der Ortschaft
Sant Joan und wegen des mühsamen Aufstiegs auf den Hügel, auf
dem das Gotteshaus stand, wurde der Neubau eines Gotteshauses
am derzeitigen Standort in Erwägung gezogen. Im Jahr 1541 war
die Kirche im Bau begriffen und 1597 wurde der Glockenturm
errichtet. Zwischen 1645 und 1700 wurde das Gotteshaus um neue
Abschnitte erweitert und von 1768 bis 1788 wurde die Decke als
Tonnengewölbe gefertigt.
Von jener Kirche sind noch die Kapellen auf der Evangelienseite
(links) erhalten sowie die Vorderfront, die Seitenportale und ein Teil
des Glockenturms. 1927 begann man mit dem Bau der heutigen
Kirche. Die Bauarbeiten begannen an der rechten Seite, neben dem
alten Friedhof Fossar Vell und ein Jahr später wurden die Kapellen der
Epistelseite fertiggestellt. Mit dem Bau des neuen Altarraums wurde
1931 begonnen und ein Jahr darauf schuf der Bildhauer Bartomeu
Amorós die Täfelung. 1935 wurde die Struktur des Gebäudes
fertiggestellt und 1939 der Innenraum, im selben Jahr, in dem die
neue Kirche geweiht wurde. Die Täfelung stammt hauptsächlich
von Joan Ginard und wurde erst 1976 beendet, während das große
Portal, ein Werk des Meisters Llabrés mit einer Skulptur von Tomàs
Vila, im Jahr 1944 abgeschlossen wurde.
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>> Sant Joan_Sehenswürdigkeiten
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Església parroquial
de Sant Joan
Convent de les monges
de la Caritat de Sant Vicenç
de Paül
Santuari de Consolació
Centre Catòlic
Posada de Son Roig
Casa pairal de
Fra Lluís Jaume
Posada dels Calderers
Els Calderers
Sa Bastida
Molí d’en Tronca
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>> Sant Joan_Sehenswürdigkeiten
Die Fassade weist ein neubarockes Hauptportal, ein Oberlicht und
die von einer gemischtlinigen Mauerkrone gebildete Stirnseite
auf. Das Portal verfügt über Oberschwelle mit Gesims in einem
Rundbogen mit Pfosten in Form von korinthischen Pilastern, die
Pyramiden mit Kugeln darauf tragen. Das Tympanon birgt die
Darstellung von Sant Joan, dem Heiligen, dem die Kirche gewidmet
ist, in einer Pose, in der er die Ankunft des Retters ankündigt, ein
Werk des Bildhauers Tomàs Vila aus dem Jahr 1944. Links von
der Fassade erhebt sich der quadratische Glockenturm mit sieben
Stockwerken (der sechste und der siebte Stock verfügen über
Spitzbogenöffnungen an jeder Seite).
Die Mauerkrone weist eine pyramidenförmige Giebelspitze
im neugotischen Stil aus dem Jahr 1865 auf. Das Seitenportal
gehört zu den ältesten Elementen der Kirche. Es handelt sich um
ein gotisches Portal aus dem 16. Jh. mit Spitzbogen, Wulst und
zwei Archivolten sowie einem ebenfalls spitzen Wetterdach. Das
Tympanon ist schmucklos. Rechts neben dem Glockenturm steht
ein einfacher Monolith zum Gedenken an den Missionar Fra Lluís
Jaume.
>> Katholisches Zentrum Centre Catòlic
Der Innenraum im klassischen Stil hat einen Grundriss mit
drei Schiffen, sechs Seitenkapellen und eine flache Decke mit
Holztäfelung, einem Werk von Joan Ginard. Die Schiffe sind von
zwei Reihen viereckiger Pfeiler getrennt, die über Rundbogen
miteinander verbunden sind. Über den Seitenschiffen befindet sich
eine umlaufende Galerie mit Balustrade und Apostelstatuen.
Der Altarraum verfügt über ein Tonnengewölbe und drei
Wandgemälde von Pere Barceló, die im Jahr 1948 gesegnet wurden.
Auf ihnen sind Geburt, Predigt und Martyrium des Vorläufers des
Messias dargestellt. Das große Gemälde im oberen Abschnitt zeigt
die Verklärung von Sant Joan, mit den Wappen der Familie Verí, der
Familie Verger und einer weiteren Familie aus dem Dorf.
Die Seitenkapellen auf der linken Seite oder der Evangelienseite
sind: Die erste, unter der Empore, beherbergt das Portal des
Glockenturms. Die Kapelle des Herzen Jesu. Das Seitenportal, das
auch das Männerportal genannt wird, mit der Orgel darüber, die
von 1873 bis 1901 angefertigt wurde. Die Kapelle „Les Ànimes“.
Die Kapelle des Namen Jesu mit dem barocken Altaraufsatz (1671)
von Pere Joan Pinya mit drei Flügeln, wobei der mittlere Flügel ein
Relief von der Beschneidung enthält. Und die Kapelle zu Ehren
von Sant Josep mit dreiflügeligem barocken Altaraufsatz, dessen
Mittelflügel eine Darstellung des Heiligen, der die Kapelle gewidmet
ist, enthält. Zwischen dieser Kapelle und dem Altarraum steht der
Altar vom Blut Christi.
Die Kapellen auf der rechten Seite oder auf der Epistelseite sind: Die
Kapelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de Lourdes. Die
Kapelle zu Ehren von Sant Antoni. Die Kapelle zu Ehren von Santa
Catalina Tomàs. Die Kapelle zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis.
Die Rosenkranz-Kapelle. Die Kapelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau
Mare de Déu del Carme. Die Apsis-Kapelle auf der Epistelseite ist die
Tabernakel-Kapelle. Zwischen ihr und dem Altarraum befindet sich
Sant Joan
>> Pfarrkirche Església parroquial de Sant Joan
191
Pla de Mallorca_Sant Joan
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Sant Joan
>> Sant Joan_Sehenswürdigkeiten
Das Museum der Kirche ist in der oberen Galerie untergebracht
und beherbergt unter anderem eine Himmelfahrt vom Anfang
des 16. Jh., die Gabriel Mòger zugeschrieben wird, und den
barocken Reliquienschrein der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de la
Consolació aus dem Jahr 1804.
Das Katholische Zentrum Centre Catòlic
(Plaça Nova bzw. Plaça de Joan Carles)
Das „Centre“ genannte katholische Zentrum befindet sich an dem
Ort, wo früher das alte Pfarramt Rectoría Vella stand. Es wurde
1922 eingeweiht, nach einem Bauvorhaben von Mn. Joan Vich
Nebot errichtet und von dem Pfarramtsleiter Mn. Francesc Mas
Galmés gefördert. Ein Teil des Gebäudes beherbergte das Theater,
später das Kino, das 1978 einem Brand zum Opfer fiel. In einem
anderen Gebäudeteil ist das heutige Pfarramt untergebracht.
Das Gebäude hat zwei Stockwerke und in der Mitte einen Turm,
der von einer Skulptur des Franziskaners aus Sant Joan Fra Lluís
Jaume, einem Werk des Bildhauers Tomàs Vila, bekrönt ist. Das
Erdgeschoss weist fünf Durchbrüche mit Flachbogen auf. Das
Obergeschoss hat ebenfalls fünf Öffnungen, die mit Oberschwelle,
>> Schenke Posada dels Calderers
>> Stammhaus Casa pairal de Fra Lluís Jaume
Die Schenke Posada de Son Roig (C/ Major bzw. d’Enmig, 80)
Es handelt sich um ein traditionelles Gebäude, das möglicherweise
gegen Ende des 17. Jh. von Antoni Company Nicolau
errichtet wurde. Die Fassade weist zwei Stockwerke und ein
Rundbogenportal mit Wölbstein auf. Links befindet sich ein
moderneres Portal mit Oberschwelle und rechts ein Fenster. Der
erste Stock hat zwei Fenster mit Brüstung. Über dem Portal sind die
Inschrift Compañy und die Jahrezahl 1698 zu sehen.
Das Stammhaus Casa pairal de Fra Lluís Jaume
(C/ Fra Lluís Jaume, 23)
Das Gebäude weist eine typisch volkstümliche Bauweise auf, mit
einer Fassade aus unregelmäßigem Mauerwerk, zwei Stockwerken
und Flachbogenportal. Im Obergeschoss befinden sich zwei schlicht
gestaltete Fenster. Der Gedenkstein aus Sandstein links vom
Portal zu Ehren von Fra Lluís Jaume trägt die folgende Inschrift:
“Aquesta era segons tradició la casa pairal del V. Fr. Lluís Jaume,
zelós defensor de Crist; qui, en la apostòlica tasca de la conversió
dels gentils rebé cruent i dolorosíssim martiri de mans dels indis
Sant Joan
>> Schenke Posada de Son Roig
sowie abwechselnd runden und dreieckigen Giebeln versehen sind.
Die seitlichen Durchbrüche sind als Balkonfenster gestaltet und die
drei mittleren als Portale, die mit einem durchgehenden Balkon
mit Balustrade verbunden sind. Der Turm bildet eine symmetrische
Achse und hat eine Rundbogenöffnung umgeben von einer
geschlossenen Terrasse mit Balustrade. Auf dem Sockel der Skulptur
von Fra Lluís Jaume befindet sich das Wappen von Sant Joan.
193
die Darstellung von Sant Joan Baptista, die möglicherweise im Jahr
1541 aus dem Bischofssitz gebracht wurde. Links vom Altarraum
befindet sich die Sakristei mit unregelmäßigem, vieleckigem
Grundriss und einem Balkon nach draußen. Darin wird ein Bild von
Fra Lluís Jaume aufbewahrt.
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Sant Joan
Die Schenke Posada dels Calderers (C/ Major, 98)
Die Schenke Posada dels Calderers oder Ca ses Morelles weist
eine typisch volkstümliche Bauweise auf, hat eine verputzte
Fassade aus unregelmäßigem Mauerwerk, zwei Stockwerke, ein
Rundbogenportal und rechts ein Balkonfenster. Im Obergeschoss
befinden sich zwei Fenster mit Brüstung.
Dieses Haus diente als Wirtshaus für die bäuerlichen Herren des
Besitztums Els Calderers, die Familie Oliver, die das Anwesen vom
18. Jh. an bis in die 50er Jahre des 20. Jh. gepachtet hatte. Einer der
bekanntesten Herren von Els Calderers und Eigentümer des Hauses
war Antoni Oliver Gaià (1863-1936), der sich um die Modernisierung
der Landwirtschaft auf Mallorca verdient gemacht hat.
Vor der Schenke steht das Nonnenkloster Convent de les Monges
de la Caritat de Sant Vicenç de Paül (Nr. 87). Die Barmherzigen
Schwestern St. Vinzenz von Paul ließen sich 1870 in der Ortschaft
nieder. Der heutige Standort existiert seit 1926.
Das Sanktuarium Santuari de Consolació
Das ursprüngliche Gotteshaus des auf einem Hügel in 172 m Höhe
gelegenen Sanktuariums Nostra Senyora de Consolació stammte aus
>> Innenansicht des Sanktuariums Santuari de Consolació
dem 13. Jh. Es gibt Belege für eine Kapelle aus dem Jahr 1249, die
1298 zur ersten Pfarrkirche von Sant Joan werden sollte. Von diesem
ersten Bauwerk sind allem Anschein nach ein Teil der Außenmauern
sowie das Portal zum Innenhof und der flache, spitze Glockenturm
erhalten. Um den Gottesdienst wieder einzuführen, der im 16. Jh.
wegen der Verlegung der Kirche in das Dorfzentrum ausgesetzt worden war, richtete Arnau Sureda ein geistliches Amt ein. Dokumente
von 1572 belegen, dass die ehemalige Kirche auch die Bezeichnung
Nostra Senyora de Consolació trug. Im Jahr 1742 gewährte der
Papst ein Jubeljahr, das dem Sanktuarium Bekanntheit verlieh. Von
1755 bis 1780 wurde das Gotteshaus mit Tonnengewölbe und
einem neuen Altarraum ausgestattet. Die Altarkapelle hinter dem
Altar stammt aus dem Jahr 1781 und wurde später renoviert. 1855
wurde das geistliche Amt aufgrund der Bestimmungen des MadozGesetzes aufgehoben. Von 1959 bis 1966 erfolgte eine grundlegende Renovierung unter der Leitung von Josep Oleza Frates.
Der Zugang zum Sanktuariums-Komplex La Consolació erfolgt durch
ein Rundbogenportal mit Dachziegelfirst. Weiter rechts steht Cas
Donat mit zwei Stockwerken und einem Portal mit Oberschwelle,
das von einer Vorhalle geschützt wird.
Die Hauptfassade des Bethauses stammt von der Renovierung aus
dem Jahr 1959 und weist eine Bedachung auf. Das Hauptportal
hat einen Rundbogen mit Wölbstein im neoromanischen Stil und
steht im Schutz einer Vorhalle mit zwei Säulen. Darüber befindet
sich ein rundes Oberlicht. Das Seitenportal, das vom mittelalterlichen
195
de l’Alta Califòrnia (1740-1775)” [Dies ist der Überlieferung nach
das Stammhaus von Fr. Lluís Jaume, ein eifriger Verfechter Christi,
der bei der apostolischen Bekehrung der Heiden durch die Indianer
Kaliforniens ein grausames und schmerzvolles Martyrium erlitt].
Sant Joan
>> Sant Joan_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
>>
>> Innenansicht des Anwesens Els Calderers
Gotteshaus stammt, hat einen Rundbogen mit Wölbstein im Schutz
einer Archivolte mit schlichtem Gesims. Der Innenraum hat einen
rechteckigen Grundriss, vier Abschnitte mit Tonnengewölbe und
vier, nicht besonders tiefe Seitenkapellen mit Rundbogen. Der
viereckige Altarraum hat eine viertelkugelförmige Decke. Im Aufriss
sind seitlich zwei Rundbogen vorhanden sowie einer in der Mitte,
der zur Altarkapelle hinter dem Altar führt. Diese hat eine Kuppel
sowie sechs Fenster und dient der Anbetung der Heiligen Jungfrau
Mare de Déu de la Consolació, einem Schnitzwerk aus der Mitte
des 16. Jh., das 1917 von Guillem Galmés restauriert wurde.
Neben dem Bethaus sind weitere Gebäude sehenswert, wie
zum Beispiel Cas Donat, das ehemalige Pfarramt, das mehrmals
verändert und umgebaut wurde, zuletzt in den Jahren 1959-66.
Bei diesen Baumaßnahmen wurden ein neues Portal im Innenhof
angelegt, das Kreuz von der Esplanade Ses Roques aufgestellt, der
Garten und die Straße angelegt. Die 1715 gebauten Klosterzellen
wurden renoviert. Die Zisterne mit achteckigem Kranz aus dem Jahr
1672 wurde 1777 renoviert. Die beiden Sonnenuhren aus dem Jahr
1986 wurden von Rafel Soler entworfen und von Baltasar Vidal
angefertigt.
Die Seitenkapellen auf der linken Seite weisen die folgenden
Sehenswürdigkeiten auf: Die erste ein Gemälde von Sant Albert
Magne aus dem Kloster Sant Domingo in Palma. In der zweiten
Kapelle befindet sich das Seitenportal sowie ein Gemälde von Sant
Joan Baptista. Die dritte ein Gemälde der Heiligen Jungfrau Mare de
Déu del Remei mit der Dreifaltigkeit sowie zwei Gemälde von Sant
Tomàs de Aquino und Sant Vicenç Ferrer. Die vierte ein Gemälde
von Sant Bonaventura sowie an den Seiten die Gemälde von Sant
Llorenç und Sant Marçal.
Els Calderers
Das Besitztum (possessió) Els Calderers wird im Jahre 1285 erstmals
als Eigentum der ihm seinen Namen gebenden Familie Calderer
urkundlich erwähnt und ging später in den Besitz der Familie
Nicolau über. Im Kataster von 1575 erscheint das Besitztum als
in zwei Teile untergliedert. Anscheinend rührt die Bezeichnung
‚Calderers‘ im Plural von dieser ursprünglichen Spaltung her. Das
wiedervereinte Besitztum ging in das Eigentum der Familie Verí
über. 1662 erhielt Pere de Verí die Genehmigung, 22 quarterades
Wein anzubauen. In der Beschreibung des Anwesens durch J. de
Berard (1789) heißt es: „Groß. Weizen. Keller ohne Weinanbau“.
Daraus schließen wir, dass es mit der ehemaligen Weinherstellung
auf dem Besitztum im 18. Jh. bergab gegangen war. Sie lebte im
19. Jh. wieder auf und verfiel durch die Reblausepidemie am Ende
des 19. Jh. erneut. Seit Mitte des 20. Jh. gehört der Besitz der
Familie Juan de Sentmenat Morell, durch die Heirat der Nichte und
In den Seitenkapellen auf der rechten Seite sind zu sehen: In der
ersten die gotische Votivtafel von Sant Pere aus dem frühen 16. Jh.,
die aus dem Kloster Sant Domingo in Palma stammt. In der zweiten
ein Gemälde Christi. In der dritten ein ebenfalls aus Sant Domingo
stammendes Gemälde von Sant Domingo und in der vierten Kapelle
der Altaraufsatz von Sant Onofre, der 1912 geweiht wurde.
Sant Joan
>> Sant Joan_Sehenswürdigkeiten
197
Pla de Mallorca_Sant Joan
Pla de Mallorca
>>
Die Familie Juan de Sentmenat hat auf dem Besitztum einen für
den Pla de Mallorca repräsentativen landwirtschaftlichen Betrieb
rekonstruiert, dessen Häuser nebst Nebengebäuden, Ställen und
übrigen Einrichtungen besichtigt werden können.
Sa Bastida
Das Besitztum Sa Bastida hat seine Ursprünge in dem maurischen
Gehöft Alhamar. 1242 ist das Gehöft belegt und im Jahr 1256
wird es als Eigentum von Gonçal und Joan de Verí genannt. Später
ging es als Rittergut auf Arias Yánez und seinen Sohn Arias Ferrandis über. Durch die Heirat von Margalida Ferrandis, der Erbin des
Vorgenannten, mit Joan de Sant Joan, ging das Besitztum in die
>> Hauptfassade des Anwesens Els Calderers
Die Fassade des Bauernhauses ist die älteste. Das Haus ist nur ein
Stockwerk hoch, hat ein Hauptportal mit Rundbogen und
Wölbstein sowie ein Portal mit Oberschwelle an der linken Seite.
Die Fassade des Herrenhauses ist renoviert. Sie geht über drei
Stockwerke, hat ein Hauptportal mit Rundbogen und im zweiten
Stock eine Mansarde mit achteckigen Säulen. An der rechten
Seite befindet sich eine Terrasse, die auf vier Rundbogen ruht. Der
Vorraum hat eine (in einer nachträglichen Renovierung erhöhte)
Balkendecke, wobei die Decke früher Balken auf Sparrenköpfen
aufwies, die noch zu sehen sind. An den Seiten sind Steinbänke
angebracht. Eine davon könnte eine wiederverwertete Oberschwelle
mit Spitzbogenprägung sein. Im Haus werden antike Gegenstände
und Instrumente aufbewahrt und es sind Reste von Gemälden mit
dem Wappen der Familie Sant Joan erhalten. Links befindet sich
ein altes, beschädigtes Portal mit Oberschwelle und Resten von
eingebetteten Pilastern. Durch einen Flachbogen gelangt man in
den rechteckigen Innenhof mit einem Zisternenkranz. Auf der linken
Seite befindet sich eine interessante Vorhalle mit zwei Flachbogen
und einer achteckigen Mittelsäule mit dem Wappen der Familie
Sant Joan im Kapitell. Im Innenhof ist ein gotisches Spitzbogenportal
erhalten. Im ersten Stock ist der Strohschober mit erhöhtem Zugang
untergebracht. In der linken Ecke ist ein weiteres Spitzbogenportal
aus der Gotik zu sehen.
Die Mauer im Innenhof, die sich vor dem Hauptportal befindet,
ist zwei Stockwerke hoch und hat zwei Portale mit Oberschwelle
und Spitzbogenprägung. Sie gehört zum Bauernhaus. Im Inneren
sind ein gotischer Flachbogen mit Archivolten, Reliefs und weitere
mittelalterliche Details erhalten. Rechts vom Innenhof befindet
sich das Herrenhaus mit drei Stockwerken und einer Mansarde mit
achteckigen Säulen.
199
Die Häuser von Els Calderers wurden in der ersten Hälfte des 18.
Jh. erbaut. Die nach Südosten weisende Hauptfassade gehört
zum Herrenhaus und besteht aus drei Geschossen. Das Portal
portal forà mit Rundbogen und Wölbstein steht auf sechs Stufen
und ist am Eingang mit zwei Löwen verziert. Durch ihn gelangt
man in einen viereckigen Raum, von wo aus man die Zimmer
und den Innenhof erreichen kann. Bemerkenswert ist, dass man
vom Innenhof aus keinen Zugang zu den einzelnen Räumen des
Hauses hat.
Familie Sant Joan über. In den Jahren um 1520 war der Eigentümer
Hug de Sant Joan, der während des Germanias-Aufstands von den
Aufständischen im Haus festgehalten und von einer Gruppe Banditen befreit wurde. 1525 wurde er zum Statthalter des Gouverneurs
ernannt. Der letzte Eigentümer mit dem Familiennamen Sant Joan
war Jordi de Sant Joan, der 1659 ohne männlichen Nachfahren
verstarb. Im 17. Jh. war das Anwesen im Besitz der Familie Dameto,
der Markgrafen von Bellpuig. Jeroni de Berard beschreibt im Jahr
1789 das Besitztum folgendermaßen: “Groß. Weizen. Wein. Vom
Markgrafen von Bellpuig”. Zu Beginn des 19. Jh. wurde das Anwesen von der Familie Gual, einer Großbauernfamilie geleitet. 1863 war
es Eigentum von Francesc Sáenz-Ramírez Socías und das zweitgrößte
Anwesen im Gemeindegebiet. In den Beschreibungen des „Arxiduc“
um 1885 heißt es: “In La Bastida gibt es eine Kapelle mit einem
gotischen Flachbogen, wo früher auch ein Altar stand. Heute ist ein
Brotbackofen angebaut, zu dem man durch eine gotische Tür mit
rechteckigem Rahmen gelangt”. In der Zeit um 1920 wurde das Anwesen von dem Landwirt Antoni Camps Ribas erworben. In jüngster
Zeit gehörte es den Gebrüdern Francesc und Joan Camps Verger.
Pla de Mallorca
Erbin von Frau Margalida de Verí mit Francesc Juan de Sentmenat,
dem Sohn des Grafen von Ribas. Dieser renovierte das Haus in
der Mitte des 20. Jh. und stattete es mit einer umfangreichen
Möbelkollektion sowie Kunst- und Dekorgegenständen aus.
Sant Joan
>> Sant Joan_Sehenswürdigkeiten
>>
Pla de Mallorca_Santa Eugènia
Die Gemeinde ist nach dem Gehöft Bernat de Santa Eugènia
benannt, eine kleine Siedlung im Mittelalter, die in maurischer
Zeit das Gehöft Benibazari war.
In Santa Eugènia hat es bereits seit vorgeschichtlicher Zeit
produktive Landwirtschaft und Viehzucht gegeben. Unter den
Römern konsolidierten sich Viehzucht und „Mittelmeertrilogie“
hauptsächlich durch den Anbau von Getreide und Wein. Nach
der katalanischen Eroberung wurde in den Besitzungen und
Meierhöfen Obst und Gemüse angebaut.
Aus vortalayotischer Zeit sind mehrere Höhlen erhalten, wie die
Höhle Puig de Santa Eugènia, die Höhle Des Puget, die Höhle
>> Blick auf Santa Eugènia
Son Matxina etc. Die Fundstätte Des Rafal mit einem großen,
runden Talayot ist ein Beispiel für die Talayot-Kultur.
Im Llibre del Repartiment de Mallorca (1232) ist die Abtretung
eines Teils des Landes des heutigen Santa Eugènia an Bernat de
Santa Eugènia dokumentiert. In der zweiten Hälfte des 13. Jh.
wurde das Land in diesem Gebiet unterteilt und übertragen.
Schon von diesem Jahrhundert an bis ins 19. Jh. hinein gehörte
Santa Eugènia verwaltungstechnisch zu Santa María. Nach
einem langen Prozess konsolidierte sich die Gemeinde und es
gelang ihr, ihre erste unabhängige Verwaltung zu begründen
(1840).
Es gilt darauf hinzuweisen, dass der Inselrat „Consell de
Mallorca“ eine Reihe von Maßnahmen in Angriff genommen hat
mit dem Ziel, dass die einzelnen Gehöfte des Gemeindegebiets
zum Kulturerbe „Bé d’Interés Cultural“ erklärt werden.
201
Die Gemeinde Santa Eugènia hat eine Fläche von 20 km2
und 1.562 Einwohner (im Jahr 2008). Sie grenzt an Sencelles,
Algaida, Palma, Santa Maria del Camí und Consell.
Pla de Mallorca
Geschichte
Santa Eugènia
Santa Eugènia
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Die Pfarrkirche Església parroquial de Santa Eugènia
Die erste Kirche wurde im 16. Jh. gebaut, als die um das einstige
maurische Gehöft Benibazari, das 1230 zum Gehöft Bernat von
Santa Eugènia geworden war, gelegene Siedlung einen bedeutenden
Bevölkerungszuwachs erfuhr. Am 22. Februar 1583 traten die
Einwohner von Santa Eugènia zu einer Beratung zusammen, um den
Bau eines Gotteshauses zu besprechen, das es ihnen ersparen würde,
in die Pfarrkirche in Santa Maria gehen zu müssen und beschlossen
einstimmig, diese Kirche zu errichten. Der Bischof von Mallorca
Joan Vich i Manriquen erteilte die Bewilligung und die Bauarbeiten
wurden unverzüglich aufgenommen.
Architektonisch ist dieses erste Gotteshaus unbekannt, aber es war
wohl ein einfaches Gebäude in gotischer Tradition und mit Holz
und Ziegeln bedeckt. Von der Verwaltung her gehörte es zur Pfarrei
Santa Maria und wurde 1603 auf Anordnung des Bischofs Joan Vich
zum Vikariat, mit der Einführung der Zudeckung des Allerheiligsten.
Die umfassenden Kompetenzen, die einem Vikariat in capite
entsprechen, wurden im Lauf des 17. Jh. erlangt. Das ursprüngliche
gotische Bethaus wurde angesichts der steigenden Bevölkerungszahl
zu klein und gegen Ende des 17. Jh. wurde die Errichtung einer
neuen Kirche notwendig.
Die heutige Kirche wurde zwischen 1699 und 1716 erbaut.
Später kamen Anbauten hinzu, wie die Kapelle der Unbefleckten
Empfängnis (1839- 1841 errichtet), der heutige Glockenturm (um
1850), das Kreuzschiff und die Stirnseite mit dem Altarraum (18631869). Im Jahr 1913 wurde während der Amtszeit von Bischof Pere
Campins das Vikariat in capite Santa Eugènia zur Pfarrei.
Die Hauptfassade hat eine viereckige Wand mit einem flachen Abschluss in Gestalt eines Obersimses oder waagrechten Simswerks. Das
Hauptportal hat eine Oberschwelle und Türpfosten, die an Kapitell
und Sockel mit geradlinigen Simsen versehen sind. Über dem Portal
befindet sich eine kleine, mit einem Kreuzrelief abgeschlossene Rundbogennische, die eine zeitgenössische Darstellung von Santa Eugènia
enthält. Oben an der Fassade gibt es eine Rosette mit schraubenförmigem Simswerk und eine Sonnenuhr. Vor der Fassade erstreckt sich
ein freier Platz, auf dem sich von 1645 bis zum Beginn des 19. Jh. der
Fossar oder Es Sagrat genannte Friedhof des Dorfes befand.
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>> Santa Eugènia_Sehenswürdigkeiten
Der Hauptaltaraufsatz ist barock mit Rokoko-Elementen und
wurde im Jahr 1757 von Fra Albert Borguny geschaffen. Er
steht auf einem modernen Holzsockel und bildet eine vertikale
Holzstruktur mit Rocaille-Dekor. Hervorzuheben ist eine Nische
in der Mitte, deren Abdeckung mit Seraphim-Reliefs und
der Darstellung von Santa Eugènia verziert ist. Rings um den
Altaraufsatz sind neun Gemälde mit der Abbildung von Heiligen
zu sehen.
>> Zisterne
S’Aljub
Son Bosso
Der Überlieferung nach könnten diese Häuser das Zentrum des
von Bernat de Santa Eugènia renovierten, maurischen Gehöfts
Benibazari gebildet haben, um das sich das Dorf entwickelt haben
könnte. Anscheinend gehörte Son Bosso im 16. Jh. der Familie
Bibiloni, die den Beinamen Bosso trug. Der alte Name Son Bosso
>> Pfarrkirche Església parroquial de Santa Eugènia
Die Außenfassade besteht wie bei einer Festung aus einer
schmucklosen Wand, mit einem quadratischen Fenster links vom
Portal. Das sehr breite Hauptportal ist mit einem Rundbogen
und Wölbstein sowie links mit einem Prellstein und oben mit
einem Holzgeländer versehen. Durch das Portal gelangt man in
einen Vorraum mit Kreuzgratgewölbe. Rechts befindet sich ein
Brotbackofen. Links vom Vorraum befindet sich eine Steinbank,
die auch als Mauersockel dient und Es Pujador genannt wird. Sie
besteht aus einem großen Stein auf einem Sockel. Der Vorraum
führt durch einen großen Rundbogen aus Sandstein in einen
kleinen Hof. Am Ende des Hofes erhebt sich die zweistöckige
Hauptfassade. Im Erdgeschoss steht auf fünf Stufen ein
Hauptportal mit Oberschwelle und gedrücktem Bogen sowie
Türpfosten mit einem einfachen Steinsims. Im ersten Stock gibt
es ein Fenster mit Brüstung, das oben von einer Zierleiste mit
Blumenmustern geschmückt wird. Rechts vom Portal ist in der
Ecke ein quadratischer Zisternenkranz an die Wände angebaut,
der aus einem Teil besteht und unten mit einem Becken aus
aufgerauten Steinen versehen ist. Links vom Portal befindet sich
ein kleiner Wasserspeicher, der Es Cisternó genannt wird und
über den das Wasser in die Zisterne geleitet wird. Rechts vom
Hof steht im Winkel mit der Hauptfassade ein großes Portal mit
Holzoberschwelle, das zur alten Weinkelter führt.
Santa Eugènia
>> Son Bosso
wird oft abwechselnd mit moderneren Bezeichnungen wie can
Paterno und Sa Casa Paterna gebraucht, die sich auf das Alter der
Häuser beziehen.
205
Der Zugang zum Gotteshaus erfolgt über eine Holztür mit der
Jahreszahl 1870. Das Innere ist einschiffig mit dem Grundriss
eines lateinischen Kreuzes, mit kaum ausgeprägtem Kreuzschiff
und vier Seitenkapellen zusätzlich zu den Armen des Kreuzschiffs.
Die Decke des Schiffs besteht aus einem in vier Abschnitte
unterteilten Tonnengewölbe. Im Aufriss wechseln sich die hohen
Rundbogenöffnungen der Kapellen mit glatten Pilastern ab, von
denen die Kapellen getrennt werden. Die Mitte des Kreuzschiffs
wird von einer kreisförmigen Kuppel auf Hängezwickeln
eingenommen. Über den Armen des Kreuzschiffs gibt es auf jeder
Seite ein Oberlicht in Form eines Ochsenauges.
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Santa Eugènia
>> Santa Eugènia_Sehenswürdigkeiten
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Santa Eugènia
Molí de Son Pau
Die Zisterne S’Aljub
Die Straße Carrer de s‘Aljub bildet einen der Verkehrsknotenpunkte
des Dorfes, da sie die Straßen nach Sencelles und nach Sineu
miteinander verbindet und zugleich die Ortskerne von La Vila
und Es Puguet voneinander trennt. Die Zisterne („Aljub“), die
der Straße ihren Namen gibt, ist ein interessantes Beispiel für das
traditionelle Wassersystem. Sie besteht aus einem rechteckigen
Wassersammelbehälter, der an die Wand eines daneben stehenden
Hauses angebaut ist. Das Gewölbedach ist stark abgeflacht,
mit zwei ebenen Seiten und einer mit kleinen Steinen mit
Kalkmörtelfugen verkleideten Oberfläche. Zwei quadratische
Brustlehnen mit spitzer Überdachung stehen über. Aus jeder
Brustlehne zweigt ein Kanal ab, der mit dem jeweiligen Becken
verbunden ist. Es sind noch einige Eisenteile vorhanden, an denen
das Vieh festgebunden wurde.
Bis in die 50er Jahre des 20. Jh. lieferte die Zisterne einen Gutteil
des Wassers, das von der Bevölkerung verbraucht wurde, die
darüber hinaus über die entsprechenden Familienzisternen und
diverse Wasseraderbrunnen verfügte.
Es Puget
Es Puget war ein Grundstück, das durch „Capbrevació“
(Recht des direkten Eigentümers, dass der Inhaber der
Erbpacht das Eigentum anerkennt) vom 21. Dezember 1747
als der Kirche zugeschriebenes Kommunalgut eingestuft
wurde. Im Lauf des 18. Jh. wurde Es Puget in Parzellen unterteilt,
um Häuser und, dank der erhöhten Lage, einige Windmühlen zu
bauen. Mit der Zeit wurden die Straßen und der Platz Plaça des
Puget angelegt.
Eines der Häuser, das wir in Es Puget besonders erwähnen
möchten, ist das Haus Jornets, (C/ Ramon Llull, 33), mit einer
dreistöckigen Fassade, Rundbogenportal mit steinernen Türpfosten
und einem rechteckigen Fenster an jeder Portalseite. Im ersten
Stock gibt es einen Balkon über dem Portal und ein Fenster auf
jeder Seite sowie die Mansarde im zweiten Stock, die drei Fenster
aufweist. An der Rückseite der Häuser mit Eingang in einer der
Sackgassen namens Passatge de Jornets ist zum Teil noch die
Tafona für die Ölherstellung erhalten.
Die charakteristischsten Elemente von Es Puget sind zweifellos drei
Mehl-Windmühlen, deren Umrisse sich über dem Hügel und den
anderen Häusern abzeichnet: Die Mühle Molí de can Fideu oder
Molí de can Toni Xel·la (C/ des Puget, 5), die Mühle Molí de cas
Moliner Vell (Plaça del Puget, 7), mit Portal mit Oberschwelle und
dreiteiligem Türpfosten auf jeder Seite, die Anfang der 20er Jahre
des 20. Jh. ihren Betrieb einstellte, woraufhin die Flügel abmontiert
wurden, und die Mühle Molí de can Camarada (Plaça del Puget),
die mündlichen Zeitzeugenberichten nach um 1910 ebenfalls den
Betrieb einstellte. Im Grundbuch von 1858 sind zwei Eigentümer
mit dem Beinamen Camarada eingetragen: Bartomeu Rigo und
Miquel Rigo.
Santa Eugènia
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>> Santa Eugènia_Sehenswürdigkeiten
>> Grotte Celler de Son Vidal
>> Mühle Molí de Son Pau
In diesem Weiler finden wir eine Reihe bedeutender Häuser
wie can Matet, can Tiana, Cas Gorrió, can Soler, can Rom oder
Son Vidal. Darüber hinaus ist der Raum mit der Kelter und die
Celler de Son Vidal sehenswert: Im natürlichen Fels öffnet sich
eine Grotte, in der die aus dem Fels gehauene und mit Stein
bedeckte Kelter steht. Weiter im Höhleninneren ist noch eine
Weinpresse mit zwei Bolzen erhalten. Rechts vom Höhleneingang
befindet sich in einer die Grotte in vorgeschichtlicher Weise
umschließenden Mauer ein Portal mit Oberschwelle. Der Raum
wurde als Weinkeller genutzt und wird rechts von einer künstlich
gezogenen Trennwand abgeschlossen, die heute mit Efeu
überwachsen ist. Links von der Kelter steht unten ein Portal,
das zum Boden des Behälters führt, wo sich das Weinbecken
befindet.
Ses Alqueries
Der Name Ses Alqueries im Plural kommt anscheinend von den
beiden ursprünglich maurischen Gehöften, aus denen sich der
Weiler entwickelt hat. Nach Dokumenten aus dem 13. Jh. hießen
diese Gehöfte wahrscheinlich Benibahari —oder Benibafari— und
Beniporrex.
In diesem Weiler finden wir eine Vielzahl sehenswerter Häuser
wie Cas Teixidor, can Caló, can Batlet, can Cotà, S’Hostal d’en
Comuna, Son Paraire oder can Corna. Ebenso ist die Mühle Molí
de Son Pau erwähnenswert. Der in Sichtbauweise errichtete
Turm ist rund mit quadratischem Sockel, hat Rundgewölbe und
ein steil abfallendes, mit Ziegeln gedecktes Dach. Der Bau ist aus
Bruchstein gefertigt, mit Abdachung und zwei Stockwerken. Die
Terrasse, zu der man über das Innere des Turms gelangt, hat einen
gefliesten Boden. Die sehr gut erhaltene Umfriedung dient außen
noch zu Dekorationszwecken. Innen ist die Mühle vollständig
renoviert.
Sa Torre
Die Häuser des Besitztums Sa Torre gehören zu den repräsentativsten
Häusern von Santa Eugènia. Der Aufriss der Fassade und der ersten
Spannweite umfasst zwei Stockwerke, während in der zweiten
Spannweite ein drittes Geschoss zu sehen ist (über dem Weinkeller,
der seinerseits aus zwei weiteren Spannweiten besteht). Das
Hauptportal verfügt über einen Rundbogen mit sehr stilisierten
Wölbsteinen aus Santanyí-Stein. Im Schlüsselstein befindet sich eine
Steintafel mit einem Relief der Immaculata. Die Türpfosten bestehen
aus einem großen Steinteil. An den Seiten des Portals befinden sich
zwei mit Steinplatten verkleidete Bänke. Die rechte davon ist mit
Stufe versehen, da sie als Sockel diente.
Das Hauptportal führt in einen großen rechteckigen Vorraum.
Am Boden befindet sich in der Mitte eine Art Korridor, der mit
Kieselsteinen und geometrischen Figuren verkleidet ist und der
dazu diente, den Zugang zum Weinkeller abzugrenzen. Rechts ist
ein mallorquinischer Bodenbelag zu sehen, während der Boden
auf der linken Seite renoviert wurde und nun einen Fliesenbelag
aufweist. Auf der rechten Seite des Vorraums befindet sich ein
Santa Eugènia
Der Name des Weilers geht auf die Höhlen zurück, die sich in der
Umgebung befinden. Die meisten davon liegen am Wildbach von
Son Vidal zwischen Son Vidal und Son Sastre, doch gibt es auch
welche in dem hügeligen Gebiet, das vom Weiler eingenommen
wird, neben den Häusern, wie unter anderem die Höhle can Sant
und die Höhle Son Vidal. Weitere Höhlen finden sich in dem
Mola de Son Vidal genannten Gebiet sowie auch im eigentlichen
Comellar des Rafal. Manche Höhlen sind künstlich angelegte,
vorgeschichtliche Höhlen, von denen viele heute als Lager,
Garagen sowie Hühner- und Viehställe genutzt werden.
Andere sehenswerte Bauwerke des Dorfes sind der Brunnen, mit
runder Brustlehne und einem breiteren Sockel. Vor den baulichen
Veränderungen gab es zwei Becken, eines rechteckig und das
andere rund, die noch am Rathaus von Santa Eugènia aufbewahrt
werden. Das erste Becken diente als Waschbecken und das zweite
als Tränke. Der Platz mit dem Brunnen entsprach genau dem
erforderlichen Raum zum Tränken der Schafe. Die Brunnenöffnung
war mit einem Baumstamm in Form eines Querbalkens zum
Wasserschöpfen versehen. Mündlichen Informationen zufolge
handelt es sich nicht um einen Brunnen, der mit einer Wasserader
verbunden ist, sondern um einen Tropf- oder Sickerbrunnen, der mit
einer großen natürlichen Höhle verbunden ist.
209
Ses Coves
Pla de Mallorca
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>> Mühle Molí
de can Camarada
>> Mühle Molí de cas Moliner Vell
abgeflachter Querbogen mit Simswerk am Kapitell, hinter dem eine
interessante Treppe beginnt, die in die oberen Stockwerke führt.
Von diesem Vorraum gehen die verschiedenen Räume der Häuser
ab: Vom Eingang aus links ist die Küche, mit einem Portal mit
Oberschwelle, das von einem Holzfrontispiz bekrönt wird. Rechts
geht es durch ein Portal mit Oberschwelle und einer Nische mit
der Darstellung der Immaculata in das derzeitige Herrenhaus: Der
erste Raum ist quadratisch und es fallen verschiedene Möbel mit
mallorquinischen Intarsienarbeiten und eine kleine Darstellung von
Sant Miquel auf. Links befindet sich das Portal mit Oberschwelle
des Kapellenraums, mit einem kleinen Weihwasserbecken auf der
rechten Seite. Diese Kapelle befindet sich in einem quadratischen
Wohnzimmer. Sie umfasst einen kleinen Altarraum, also die
eigentliche Kapelle, über die man durch einen Rundbogen mit
Holztüren gelangt, die sie vom Wohnzimmer abtrennen, wenn
sie nicht benutzt wird. Links vom Altarraum gibt es einen kleinen
Raum, der als Sakristei und Beichtstuhl genutzt wird. Der Altar wird
von einem Barockgemälde beherrscht, auf dem Sant Bonaventura
dargestellt ist. Das Gemälde wird von drei kleinen Bildern umrahmt,
auf denen Sant Alonso Rodríguez (in der Szene auf der Burg
Bellver), Santa Catalina Tomàs und Ramon Llull (in der Höhle von
Miramar) dargestellt sind.
Der erste Raum des Herrenhauses vor dem Kapellenraum hat
ein Portal, das auf den Vorplatz im Nordosten führt, auf dem ein
achteckiger Zisternenkranz mit Pfosten und steinernem Querbalken
steht. Der Vorplatz ist mit Steinen gepflastert und mit Grünanlagen
verbunden, von denen aus man einen herrlichen Ausblick auf die
Serra de Tramuntana genießen kann.
Über die im Vorraum beginnende Treppe gehen wir hinauf in den
ersten Stock mit Räumen, die inzwischen für die Urlaubsgäste
hergerichtet worden sind und mit Möbeln und mallorquinischen
Gegenständen dekoriert sind. Im zweiten Stock gibt es einen kleinen
Erker mit Balustrade, der mit den Schlafzimmern verbunden ist.
Der vor dem Hauptportal gelegene Weinkeller nimmt einen
großen Raum ein. Dieser ist in der Mitte von einer Reihe aus drei
freistehenden Pfeilern und zwei in die Seitenwände eingebauten
Pilastern abgeteilt, die zwei Querschiffe bilden. Von den beiden
Schiffen werden insgesamt acht Abschnitte gebildet, die 17 Bütten
beherbergen. Von diesem Raum aus gelangt man durch ein
großes Portal mit Oberschwelle in einen Laubengang, der aus zwei
Querabschnitten zu je drei Segmenten besteht und in dem eine
Presse und die Weinkeltern untergebracht sind. Die Weinpresse
besteht aus einer Balkenpresse, ein in den Tafones gern verwendetes,
charakteristisches System zur Ölgewinnung. Bei diesem System sind
die verschiedenen Einzelteile erhalten. Neben der Balkenpresse,
die drei Abschnitte des Laubengangs einnimmt, befinden sich die
Weinkeltern. Sie bestehen insgesamt aus drei riesigen, mit Stein
ausgekleideten Behältern. Davon sind die beiden äußeren quadratisch
und der kleinere in der Mitte rechteckig. Die Keltern und der
Weinkeller sind ein hervorragendes Beispiel für die Hauptaktivität der
Besitzung: Weinbau und Winzerei.
Santa Eugènia
>> Mühle Molí de can Fideu
oder Molí de can Toni Xel·la
>> Santa Eugènia_Sehenswürdigkeiten
211
>> Anwesen Sa Torre
Pla de Mallorca_Santa Eugènia
Pla de Mallorca
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Pla de Mallorca_Sencelles
213
Sencelles
Sencelles
Das Gemeindegebiet von Sencelles mit einer Fläche von
52,52 km2 und 3.330 Einwohnern (im Jahr 2008) grenzt an
die Gemeinden Binissalem, Inca, Costitx, Lloret de Vistalegre,
Algaida, Santa Eugènia und Consell.
Die Ortsbezeichnung Sencelles ist zum ersten Mal 1237
belegt. Der Ursprung des Namens ist jedoch nicht ganz
>> Blick auf Sencelles
Pla de Mallorca
Geschichte
geklärt und es gibt verschiedene Theorien dazu: Einige
sind der Ansicht, dass er auf das lateinische centum
cellas zurückgeht; Joan Coromines hingegen verteidigt
eine Ableitung vom lateinischen senticellas, einer
Verkleinerungsform von sentix „Bogen, Dornbusch”; auch ist
eine Anlehnung an den Familiennamen eines Eigentümers,
Pere de Centelles, nach der Eroberung möglich, dem
Pla de Mallorca_Sencelles
>> Sencelles_Geschichte
Die ersten Anzeichen einer menschlichen Ansiedlung reichen in
die vortalayotische Zeit zurück, worauf die archäologischen Funde
verweisen, wie die Siedlungsreste in Form eines umgestülpten
Schiffs in Morelló Nou, Son Calussa, Son Fransoi und Son
Caimari. Auch gibt es eine beträchtliche Anzahl von Höhlen, wie
die natürliche Höhle in Son Ganyada und zahlreiche künstlich
angelegte (die Höhlen La Cuineta, En Mariaina und Sa Talaia). Die
Talayot-Kultur hat eine größere Anzahl von Spuren hinterlassen,
darunter die Siedlungen Son Fred, Son Company und Velar de sa
Coma etc. Aus der römischen Herrschaft gibt es auf der Oberfläche
zusammengetragene Funde aus Son Fred, Sonarrossa und Son
Campaner.
>> Pfarrei Parròquia de
Sant Cristòfil in Biniali
>> Talayot in Cascanar
Nach der katalanischen Eroberung wurde der Distrikt Qanat alArusa Gastó de Montcada, dem Vicomte von Berarn zugeteilt,
zwanzig Jahre später fielen die Ländereien jedoch erneut an
Jakob I., der sie an den Bischof von Mallorca, den Erzbischof von
Barcelona, den Sakristan von Gerona und den Erzdiakon von
Barcelona übertrug.
Wirtschaft und Bevölkerungszahlen wurden von verschiedenen
Aufständen und Missernten beeinflusst. Auch die Dürrezeiten
zwischen 1732 und 1755 trugen zu Elend und Armut der
Bevölkerung bei.
Die definitive Abspaltung von Costitx erfolgte im Jahr 1858. Die
Streitigkeiten wegen der Grenzziehung gingen jedoch weiter,
weil der neue Gemeinderat an den Weilern Jornets, Ruberts und
Binifat interessiert war. So benannte 1863 die Provinzialleitung den
Marquis von Campo-Franco, um eine Entscheidung zu fällen. Dieser
entschied, dass die Weiler weiterhin zum Gemeindegebiet von
Sencelles gehören sollten.
Sencelles
Der Ortsame Biniali geht auf das Arabische zurück, auf Bânu
Alî “Kinder des Ali”. Ruberts wird im Llibre del Repartiment de
Mallorca (1232) genannt, mit unbekanntem Ursprung; der Name
Jornets geht auf den Landbesitz zurück, in dem das Örtchen liegt
(anscheinend romanischen Ursprungs, jedoch von unbekannter
Herkunft); Cascanar taucht ab 1247 in unterschiedlichen
Schreibweisen auf, die Herkunft des Namens ist jedoch unbekannt,
deutet aber auf einen arabischen Ursprung hin; Laiar lässt eine
arabische Ethymologie vermuten und Sanarrossa ist möglicherweise
eine Ableitung des atrabischen Qanarusa.
Die Überreste aus der maurischen Zeit machen sich vor allem in
den Ortsnamen bemerkbar, wie zum Beispiel die Bezeichnungen
einiger Gehöfte: Alayar (Laiar), Beniferri (Biniferrí), Abenalia
(Biniali) etc.
215
einige Besitztümer im Bezirk Qanarusa zugesprochen worden
waren. Andere Theorien hingegen stützen sich auf volkstümliche
Überlieferungen.
Pla de Mallorca
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Die Pfarrkirche Església parroquial de Sant Pere
Die ursprüngliche Pfarrkirche von Canarrossa stand in Costitx
und wurde im Jahr 1236 erbaut. Ihr Standort und die ungünstige
Anbindung führten jedoch dazu, dass der Bischof von Mallorca
Ramon de Torrella die Pfarrei am 15. März 1238 nach Sencelles
verlegte. Im Jahr 1393 sollte nach einem von Gabriel Sirvent
unterzeichneten Dokument aus dem Jahr 1398 ein zweites
Gotteshaus erbaut werden, denn er beschreibt, dass 1393 die
Geschworenen von Sencelles ihn beauftragt hätten, Steine für
den Bau der Kirche zu beschaffen. Die Bauarbeiten zogen sich bis
ins Jahr 1418 hin, als die Dachkonstruktion in Angriff genommen
werden sollte. Ein Inventar von 1482 nennt den Hauptaltar und
verschiedene Kapellen. Im Jahr 1568 wurde die Umarbeitung des
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>> Sencelles_Sehenswürdigkeiten
>> Sencelles_Sehenswürdigkeiten
Das Hauptportal des Gotteshauses weist geriffelte Seitenpfosten auf
und ein Simswerk mit der Jahreszahl 1738. Darüber befindet sich
ein Frontispiz mit einem Medaillon, das ein Relief mit der Büste von
Sant Pere enthält. Das Portal erhebt sich über einer Treppe mit zwei
Abschnitten zu je fünfzehn Stufen und der Jahreszahl 1888. An
jeder Seite befindet sich ein Relief mit dem Stationskreuz aus dem
Kreuzweg.
>> Glockenturm der Pfarrkirche
Església parroquial de Sant Pere
>> Denkmal Monument de la
Beata Sor Francinaina Cirer
Das Seitenportal gegenüber dem Dorfplatz stammt aus der
Renaissance und möglicherweise vom früheren Gotteshaus. Die
Der Innenraum besteht aus einem einzigen Schiff mit sechs
Abschnitten aus Tonnengewölben mit Stichkappen, wobei sich
der Abschnitt der Empore abhebt. Die sechs Seitenkapellen
weisen Rundbögen und Tonnengewölbe auf. Den oberen Teil
umläuft ein Simswerk und darüber öffnen sich in den Stichkappen
Rundfenster mit umlaufendem Sims. Über dem Hauptportal
befindet sich die Chorempore mit einem flachen Kreuzgewölbe
mit unvollständigen Rippen, die zu den Seiten hin versinken. Der
Gewölbeschlussstein zeigt eine Tiara in Anlehnung an Sant Pere.
Auf der linken Seite befindet sich die Basis des Glockenturms, wo
Der Altarraum hat einen trapezförmigen Grundriss mit konvergierenden Mauern und einem Viertelkreisdach. Der barocke Hauptaltaraufsatz wurde von Fray Albert Borguny Castelló 1766 entworfen.
Das von Antoni Llabrés Mudoi 1811 angefertigte Werk zeigt Petrus
auf dem Papstthron unter einem Baldachin sitzend; an den Seiten
befinden sich zwei korinthische Säulen und außen die Darstellungen von Sant Pau und von Sant Jaume. Oben ist die Himmelfahrt
Mariä umgeben von Engeln als Skulpturengruppe zu sehen. Die
Darstellung wird von einem Thronhimmel umrahmt, während auf
dem Abschluss ein Stuhl, das Dorfsymbol, zu erkennen ist.
Der Hauptalter aus Jaspis stammt aus derselben Zeit wie der
Altaraufsatz. Zu erkennen ist ein Wappen aus Alabaster, das auf die
„fromme und edle Person“ anspielt, die das Werk finanziert hat. An
den Seiten des Altars befindet sich eine Holzbank mit einer Intarsien
imitierenden Bemalung. Rechts, am Zugang zum Altarraum, steht
eine Skulptur der selig gesprochenen Francinaina Cirer mit einer
kleinen Reliquie (Fragment einer Rippe der „Beata“). Es handelt
sich um ein Schnitzwerk aus Zedernholz, das vom Bildhauer Mateu
Forteza stammt, von den Herrschaften von Son Jordà Miquel Perelló
und Magdalena Oliver gestiftet und vom Bischof Teodor Úbeda im
Jahr 1989 geweiht wurde.
Sencelles
Im Jahr 1888 wurde der Zugang zum Hauptportal verändert und
die Bekrönung des Glockenturms vollendet. Auch innen wurden
bedeutende Umbauten in Form einer Vertiefung des Bodens
vorgenommen, was dazu führte, dass auch die Altaraufsätze
verändert werden mussten und an der Basis verlängert wurden.
Zwischen den beiden Kirchenportalen befindet sich der robuste
Glockenturm mit quadratischem Grundriss und sieben Abschnitten.
Die beiden oberen weisen zwei kleine, an jeder Seite leicht
angespitzte Bogen auf. Die Bekrönung hat einen Balkonbau mit
Balustrade und einem Gefäß an jeder Ecke; darüber erhebt sich
ein achteckiges Türmchen. Abgerundet wird alles von einer von
einer Tiara gekrönten Zinne in Gedenken an Sant Pere, dem das
Gotteshaus geweiht ist.
auch die Treppe zur Chorempore untergebracht ist. Auf der rechten
Seite ist ein besonderer, rechteckiger Raum mit vier Abschnitten
aus Tonnengewölben mit Stichkappen angelegt, der früher als
Taufkapelle genutzt wurde.
219
Das heutige Gotteshaus stammt aus dem ausgehenden 17. Jh. und
der ersten Hälfte des 18. Jh. Der Grundstein wurde am 2. April 1691
gelegt und im Jahr 1738 wurde das Hauptportal fertiggestellt. 1776
wurde der Hauptaltaraufsatz beendet. Die Weihe das Hauptalters
fand am 29. Juni 1777 statt.
Seitenpfosten in Form von runden Pilastern weisen Ringe im
unteren Drittel auf. Der Bogen ist als Rundbogen gearbeitet und
das Tympanon enthält zwei Wappen: rechts das Wappen von
Sencelles und die Jahreszahl 1707, links ein Relief mit einem Baum.
Gegenüber dem Portal befand sich das Massengrab, in dem die
Verstorbenen begraben wurden, die keine Grabstätte in der Kirche
besaßen.
Pla de Mallorca
Hauptaltaraufsatzes in Auftrag gegeben, weil der vorhandene
«corrosum et putridum» war. 1583 fertigte der Maler Mateu Llopis
Oliver den neuen Altaraufsatz von Sant Pere an, der derzeit zum Teil
im Pfarramt aufbewahrt wird.
>> Sencelles_Sehenswürdigkeiten
>> Kloster Convent de les
Germanes de la Caritat
Can Ramis (Nr. 14) gehörte in der Mitte des letzten Jahrhunderts
der Familie des Rektors Mn. Joan Molines i Amengual. Durch die
Das Kloster Convent de les Germanes de la Caritat
(C/ de la Caritat, 3)
Das heutige Kloster ist das Geburtshaus der selig gesprochenen Sor
Francinaina Cirer (1781-1855). Das Gebäude wurde im Volkmund
als can Xiroia bezeichnet, dem Beinamen der Familie. Sor Francinaina
stiftete das Gebäude der von ihr gegründeten Kongregation (1851),
der Klostergemeinde der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz
von Paul. 1890 ging das Kloster auf Anordnung des Bischofs Cervera
in den Orden der Barmherzigen Schwestern über.
Bevor es als Kloster genutzt wurde, verfügte das Haus lediglich
über ein Stockwerk. 1821 verstarb Joan Cirer Ramis, der Vater der
Die Fassade über drei Stockwerke weist ein Hauptportal mit
Rundbogen, Wölbstein und Dach mit zwei Spannweiten auf.
Links vom Portal befindet sich ein Gedenkstein, der im Jahr 1951
anlässlich des hundertsten Jahrestags der Gründung angebracht
wurde. Im oberen Teil des Portals weist eine Inschrift das Gebäude
als „Haus der Barmherzigen Schwestern“ aus. Rechts von der
Hauptfront befindet sich das Bethaus in einem senkrecht dazu
angelegten Gebäude. Es verfügt über ein Portal mit Oberschwelle,
einem Rundbogen mit halbrundem Tympanon und einem Abschluss
mit Gitterwerk aus Holz.
Das Hauptportal führt in die quadratische Diele mit Balkendecke.
Von diesem Raum gelangt man über zwei Türen mit Oberschwelle
rechts in die Kapelle und gegenüber vom Außenportal in die
Klosterräume.
Das Bethaus der schmerzensreichen Jungfrau wurde 1906 erneut
eingeweiht und für das Publikum geöffnet. Das derzeitige,
modernere Bethaus steht anstelle des ehemaligen, das durch einen
Brand vernichtet worden war. Der Raum hat einen viereckigen
Sencelles
Die Fassade weist ein großes Portal mit Oberschwelle und Einfassungen aus großformatigem, nicht gebrochenem Stein auf. Rechts
vom Flur befindet sich der Raum für das Weinfass ohne die üblichen
Stufen und links eine Kelter aus Holz. Hinter der Diele gehen von
einem kleinen Innenhof die Haupträume des Gebäudes ab. Die
Treppe rechts führt in das erste Obergeschoss, wo sich ein Restaurant
befindet. Im Erdgeschoss, ebenfalls auf der rechten Seite, ist eine
Weinschenke untergebracht. Der Zugang erfolgt durch eine Tür mit
Oberschwelle (darüber ist ein Wappen mit der Jahreszahl 1870, dem
Gründungsjahr der Bodega, zu sehen) rechts von der Diele. Darin
befinden sich verschiedene Bottiche und sonstige Bütten.
selig gesprochenen „Beata“, und das Haus wurde nicht mehr als
Familienresidenz, sondern vor allem als Bethaus genutzt. Ab 1851
erfolgten die beträchtlichen Bauarbeiten, um das Obergeschoss und
die obere Vorhalle hinzuzufügen. In den Jahren 1945, 1957 und
1986 wurden neue Häuser erworben, um eine Vergrößerung des
Klosters vornehmen zu können.
221
>> Can Ramis
Can Ramis und Son Morei (Plaça de Son Morei)
Angebaut an die Apsis der Pfarrkirche steht eine Reihe von alten
Gebäuden, die mit großer Wahrscheinlichkeit zur ehemaligen
Meierei Son Morei gehörten, nach der der Platz benannt worden
ist. Dieser Dorfplatz wurde um 1920 im Zuge seiner Vergrößerung
vollständig umgestaltet. Nach einer auf volkstümlicher
Überlieferung basierenden Hypothese von Jeroni de Berard
könnte Son Morei der Mittelpunkt des maurischen Gehöfts von
Sencelles gewesen sein. Nach dem Kataster von 1694 waren die
Häuser von Son Morei Eigentum des Kapitäns Baltasar Morei.
In der ersten Hälfte des 18. Jh. löste die Familie Nét die Familie
Morei als Besitzer ab. Im Jahr 1773 gehörte das Gebäude dem
Edelmann Pere Joan Nét und war als Gasthaus des Anwesens Son
Morei erfasst.
Heirat von Francesca Molinas Oliver mit Gabriel Morell ging das
Gebäude in den Besitz der Familie Morell Molinas über.
Pla de Mallorca
Das Denkmal Monument de la Beata Sor Francinaina Cirer
Auf dem Dorfplatz, gegenüber dem Seitenportal der Kirche, steht
das Denkmal der selig gesprochenen Francinaina Cirer, ein Werk
des Bildhauers Jaume Mir aus dem Jahr 1955. Der quadratische
Sockel weist verschiedene Motive auf: Die Nordseite trägt die
Inschrift „Sencelles a Sor Francinaina any 1955”, während sich auf
den anderen drei Seiten die jeweiligen Reliefs befinden. An der
unteren Mauer erinnern Bronzereliefs an die Personen, die sich für
die Seligsprechung von Sor Francinaina eingesetzt haben.
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Pla de Mallorca
Palma
>> Sencelles_Sehenswürdigkeiten
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L’església de la Mare de
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Hotel Rural Son Jordà
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Grundriss und ist in drei, von zwei Doppelsäulenreihen aus
Beton getrennte Schiffe unterteilt. An die Schiffe grenzt der
Altarraum in Form eines Kopfstückes mit konvergierenden
Mauern an, zu dem man über zwei Stufen gelangt. Es gibt
keinen Hauptaltaraufsatz, sondern hinter dem Altar befindet
sich die Darstellung Christi aus der ehemaligen Kapelle. Rechts
im Altarraum steht eine Darstellung der Heiligen Jungfrau aus
Teakholz, ein Werk von Remígia Caubet. Das rechte Schiff
beherbergt die Grabstätte der selig gesprochenen Francinaina
mit einem Relief über der Graburne. Hinter dem Altarraum
befindet sich auf der rechten Seite als Deambulatorium
ein Gang mit einem Portrait der selig gesprochenen
„Beata“. Dieser Gang führt durch einen Flachbogen in das
Sakramentshäuschen, einem eigentümlichen Raum, in den
das Licht durch einen gotischen Bogen dringt, der den Blick
auf einen unbedachten Hof freigibt. Der Raum beherbergt das
Tabernakel mit Intarsien und einer Darstellung der Heiligen
Jungfrau von Lluc. Geht man den Gang nach links weiter, trifft
man auf ein Ölgemälde der Schmerzensreichen Jungfrau, die
von der „Beata“ besonders verehrt wurde und ein Geschenk
des Grafen von Formiguera ist.
Durch das Zugangsportal zu den Klosterräumen gelangt man
in einige Räume des Klosters, die besichtigt werden können.
Im Saal der zweiten Spannweite befinden sich verschiedene
kostbare Gegenstände, darunter eine von Miquel Rousset
angefertigte Wanduhr von Sor Francinaina und verschiedene
Gemälde. Links gelangt man durch ein kleines Tor mit
Oberschwelle zum Speisesaal, wo verschiedene Gemälde,
zwei Reliquien der Kreuznägel Christi, das einfache schwarze
Holzkreuz vom Kreuzweg der Sor Francinaina und eine Vitrine
mit Haushaltsgegenständen besichtigt werden können. Vom
Speisesaal führt links ein Tor mit Oberschwelle in die Küche
mit einer Feuerstelle auf der rechten Seite und verschiedenen
Kochtöpfen auf einem an einem ungeschruppten Außenpfosten
befestigten Holzgestell. Weiter hinten in der Küche befindet sich
rechts die aus einem Stein gefertigte Spüle.
Gegenüber dem Zugang zum Saal der zweiten Spannweite befindet
sich das Tor mit Oberschwelle, das in den Innenhof führt, mit einem
Laubengang um die dem Tor gegenüberliegende Seite und einem
Vierkant-Schwanenhals an der Wand neben zwei achteckigen
Säulen des Laubengangs. Um den Hof ist der Kreuzweg der
„Beata“ auf Keramikfliesen angebracht.
In den Saal zurückgekehrt, führt links eine Treppe in das
Obergeschoss. Dort bietet ein Tor mit Oberschwelle Zugang
zum Zimmer der Seliggesprochenen, das mit einem Holzbett
und weiteren Elementen ausgestattet ist. Durch eine Tür links im
Zimmer gelangt man in einen 1965 eingeweihten Museumsraum,
in dem zahlreiche Gegenstände im Zusammenhang mit dem
Leben von Sor Francinaina aufbewahrt werden, wie zum
Beispiel Dokumente, Fotografien, Votivbilder und persönliche
Habseligkeiten.
Sencelles
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Pla de Mallorca
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Can Flor
>>
>> Sencelles_Sehenswürdigkeiten
Die prähistorische Besiedlung des Distrikts Cascanar wird von
verschiedenen Funden belegt, wie die vortalayotischen Höhlen von
can Garau, der Talaiot ses Talaies de can Xim und der talayotische
und römische Friedhof, der Cementeri dels Moros genannt wird
und nicht mehr vorhanden ist. Die Gegend war auch in römischer
und maurischer Zeit besiedelt. Aus dem 14. Jh. sind Wein, Getreide,
Feigen sowie Schaf- und Schweinezucht dokumentiert. Im Jahr 1457
wurde der Besitz Cascanar, dessen Eigentümer bis dahin Andreu
Ferrer gewesen war, versteigert.
>> Can Garau
Im 13. und 14. Jh. basierten die Besitztümer auf viel Land, das
jedoch durch dauernde Aufteilungen und Abspaltungen reduziert
wurde und im Laufe der Jahrhunderte zur Bildung des Weilers
führte. Um das Jahr 1890 zerstörte die Reblaus die Weinstöcke
der Gegend und beschleunigte die Wirtschaftskrise. 1925 zählte
Cascanar 75 Einwohner, die 14 Häuser bewohnten. Um 1960 herum
war der Weiler praktisch entvölkert. Ab den 80er Jahren wurde die
Erwerbstätigkeit jedoch wieder aufgenommen und ein Großteil der
Häuser ist inzwischen renoviert.
Am Weg Camino des Campàs stehen drei bemerkenswerte
Gebäude: Das erste Haus, can Romanyà, hat zwei Stockwerke
und ein Rundbogentor mit Wölbstein und Hängezwickel. Weiterhin
verfügt es über einen eingeschossigen Anbau mit einer Spannweite
auf der rechten Seite. An beiden Seiten des Tors befindet sich je ein
>> Can Riera
Fenster, das Obergeschoss verfügt über drei Fenster mit Brüstung
und Spitzbogenprägung. Das mittlere Fenster trägt am Fenstersturz
eine Jahreszahl (1709), während das Fenster rechts das Tau von Sant
Antoni trägt. Im Inneren gilt es auf einen Flachbogen hinzuweisen,
der die beiden Spannweiten trennt, wobei auf der Wand der
zweiten Spannweite Sor Francinaina dargestellt ist. 1672 gehörte das
Gebäude Bartomeu Ramis, alias Romanyà, der in jener Zeit Häuser
und 18 „Quarterades“ Saat- und Brachfelder besaß. Er widmete sich
dem Wein- und Getreideanbau.
Can Garau erhebt sich am Ende eines geräumigen Vorplatzes. Die
Vorderfront geht über zwei Stockwerke, hat ein Rundbogentor mit
Wölbstein und Hängezwickel mit jeweils einer Steinbank an jeder
Seite. Weiter rechts befindet sich ein weiteres Tor mit Oberschwelle.
Im Inneren des Gebäudes ist mallorquinischer Boden zu bewundern
sowie ein Rundbogen mit einem kleinen Simswerk an den Kapitellen,
der die beiden Spannweiten trennt. Ein Tor mit Oberschwelle führt
zu einer dritten Spannweite. Rechts vom Eingang auf dem Vorplatz
befindet sich ein Gebäude, in dem die ehemalige Kellerei mit dem
Weinbottich untergebracht war. Der Name des Gebäudes stammt
von der Familie Garau de Cascanar, der es bereits im Jahr 1578
gehörte, mit Miquel Garau als Eigentümer.
Can Riera verfügt über ein großes Portal mit Stichbogen und
Türpfosten aus ungebrochenem Stein. Dieser Eingang führt in einen
Innenhof. Am Ende des Hofs erhebt sich die Frontseite über zwei
Stockwerke. Das Hauptportal weist einen Rundbogen mit Wölbstein
Sencelles
Cascanar
>> Can Romanyà
225
>> Brunnen Pou de Judí
Pla de Mallorca_Sencelles
Pla de Mallorca
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Pla de Mallorca_Sencelles
>> Sencelles_Sehenswürdigkeiten
Judí
Ruberts
Das Gehöft Judí ist kurz nach der Eroberung durch Jakob I. belegt.
1578 war der Landbesitz des Gehöfts in drei Besitztümer unterteilt,
die alle die Bezeichnung Judí trugen. Im Kataster von 1694 waren die
wichtigsten angeführten Besitztümer von Judí: Judí selbst, Son Xotano
und Son Torrent de Judí.
Der Name Ruberts stammt möglicherweise von einem Mitglied
der Familie Roberts bzw. Ruberts aus Tarragona, die 1229 an der
Eroberung teilnahm und der bei der Aufteilung drei Landgüter
in der Nähe von Pina und drei weitere im Gemeindegebiet Sineu
zufielen. Mit der Zeit wurde das heutige Son Jordà zum wichtigsten
Besitztum in der Gegend, das mit diesem Namen bereits im 16 Jh.
belegt ist. Es scheint, als ob der heutige Besitz das ehemalige Gehöft
der Ruberts gewesen sei.
Erwähnenswert ist der Brunnen Pou de Judí an der alten Straße nach
Sineu, der eine bemerkenswerte Tiefe aufweist. Der Überlieferung
nach ist der Pou de Judí, dessen Name an das Judentum erinnert,
die geographische Mitte von Mallorca. 1999 wurde der Schachthals
vollständig saniert und ein neuer Spitzbogen hinzugefügt.
>> Kirche Església de la
Mare de Déu del Carme
Eines der repräsentativen Besitztümer ist Son Xotano, das aus einer
Abspaltung der Ländereien des ehemaligen Gehöfts entstand. Die
Häuser haben drei Stockwerke und ein Hauptportal mit Flachbogen.
Im Inneren weist die erste Spannweite eine Balkendecke auf. Rechts
führt eine kleine Treppe in den Weinkeller mit einem quadratischen
Die Kirche Església de la Mare de Déu del Carme
Diese Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jh. auf von
der Familie Sard gestifteten Ländereien von Son Jordà errichtet.
Auf Initiative des Rektors von Sencelles, Bartomeu Verd y Falcó
hin, wurde der Grundstein am 15. Mai 1768 gelegt. Am 25.
November 1770 fand die Weihe statt. Von 1909 bis 1910 wurde
das Gotteshaus vergrößert und 1985 renoviert. An der Vorderfront
befindet sich das Hauptportal auf vier Stufen. Die Türpfosten
haben zwei korinthische Säulen und über der Oberschwelle
befindet sich ein leeres, von drei glatten Archivolten aus Sandstein
mit Rundbogen umschlossenes Tympanon. Darüber eine runde,
trichterförmige Rosette mit geradem Gesims und einem Fenster mit
der Darstellung der Heiligen Jungfrau Mare de Déu del Carme, die
Fürbitte einlegt für die Seelen im Fegefeuer. Die Stirnseite wird von
den beiden Abdachungen bestimmt, die mit einem Bogenwerk aus
kleinen blinden Rundbogen verziert sind. Den Giebelabschluss des
Gebäudes bildet ein Steinkreuz.
In das Innere gelangt man durch einen Windfang aus Holz. Das
Kirchenschiff hat eine Decke aus Tonnengewölbe und an den
Seiten jeweils vier Kapellen, die sich mit Ausnahme der im ersten
Abschnitt durch einen Rundbogen öffnen. Die Gewölbe des
Schiffes tragen die Jahreszahlen der Errichtung der verschiedenen
Abschnitte: Der Hauptbogen am Zugang zum Altarraum trägt die
Jahreszahl 1770, am dritten und vierten Abschnitt ist die Jahreszahl
1807 zu erkennen und am zweiten Abschnitt das Jahr 1909 in
Folge der Erweiterung des Bethauses. Im Altarraum befindet sich
der klassizistische Hauptaltaraufsatz. Der Mittelteil weist zwei
ionische Pilaster auf, die ein Gemälde einrahmen, auf dem die
Heilige Jungfrau Mare de Déu del Carme die Karmelitertracht an
Sant Simó Stock übergibt. In der Attika befindet sich ein Medaillon
mit einem Gemälde von Sant Antoni Abat.
Die Kapellen der rechten oder der Epistelseite sind: Die Kapelle
zu Ehren des Heiligen Christus mit Flachbogen, die Kapelle zu
Sencelles
Pfeiler in der Mitte des Raums, der in zwei Schiffe mit jeweils zwei
Abschnitten und Balkendecke unterteilt ist. Ein Flachbogen ist
die Verbindung zur zweiten Spannweite, auf deren rechten Seite
das Büro liegt und links die Küche der Oberknechte. Im hinteren
Teil befindet sich ein freier Platz, von wo aus man die ehemaligen
Ruheplätze sehen kann, die heute als Haus und als Schäferhütte
genutzt werden.
227
und Hängezwickel sowie eine Steinbank auf der rechten Seite auf.
Darüber befindet sich ein rechteckiger Kragstein, der die Jahreszahl
1728 trägt, und ein Relief mit dem Kopf eines kleinen Engels. Im
zweiten Stock fällt ein Fenster mit Brüstung auf. Nach dem Kataster
von 1756 gehörte can Riera dem Herrn Miquel Garau Clerga, der
weitere neue und alte Häuser besaß.
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Sencelles
>> Sencelles_Sehenswürdigkeiten
Weitere architektonische und kulturelle Sehenswürdigkeiten sind der
Gemeindeplatz Sa Plaça sowie Häuser wie zum Beispiel can Tià, Son
Durí, can Pintat, s‘Aigovés, sa Creu und s‘Hostal.
Laiar
Der Ursprung des Weilers Laiar könnte das maurische Gehöft
Alayar sein, das im Juz‘ Qanarussa lag. 1231 fiel er im Rahmen des
Repartiment Gastó de Montcada zu, dem Vicomte von Bearn. Im
>> Anwesen can Raió
Can Raió de Laiar
Can Raió, früher auch Laiar dels Raió genannt, war 1584 der größte
Besitz des Weilers und des ganzen Gemeindegebiets von Sencelles
und gehörte Pere Raió. Im Jahr 1859 wird als Eigentümer von 356
„Quarterades“ Herr Llorenç Raió Ferrer genannt. 1925 erwarb die
Familie Pizà aus Sòller den Besitz zusammen mit dem Anwesen can
Ribes. Derzeit hat can Raió 155,26 ha und gehört Rosa Alabern
Montis, der Witwe von Joan Pizà Serra.
Das Hauptportal ist ein beeindruckendes, sehr hohes Tor mit
Rundbogen zur Straße hin. Hinter dem Tor befindet sich der
trapezförmige Innenhof, der zum Teil mit länglichen, regelmäßigen
Steinblöcken gepflastert ist. Eine Linde und verschiedene Elemente
wie Tröge und aus Mühlen stammende Teile schmücken den Hof.
Rechts vom Tor befindet sich die Hauptfassade, die über zwei
Stockwerke geht. Die Tür besitzt einen Rundbogen mit Wölbstein
und dem Wappen der Familie Raió. Links vom Tor befindet sich
ein Steinsockel, der als Sitzbank dient, und darüber ein verdecktes
Fenster mit gedrücktem Sims an der Oberschwelle, die eine
Darstellung der Immaculata aus Keramik enthält. Rechts vom Tor,
neben einer kleinen Steinbank mit Bepflanzung befindet sich eine
Zisterne mit einem kleinen Ziegeldach mit zwei Dachschrägen. Der
Weinkeller hat einen großen, rechteckigen Raum, der von zwei
freistehenden, viereckigen Säulen, die drei Rundbogen bilden,
in zwei Abschnitte unterteilt ist. Zwischen dem ersten und dem
zweiten Bogen lässt sich die Jahreszahl 1831 erkennen. Rechts
befindet sich der Trog des Weinkellers, der an die Kelter anschließt.
Sencelles
Bei den Kapellen der linken oder der Evangelienseite heben wir die
zweite besonders hervor, die Kapelle zu Ehren der Unbefleckten
mit einem Gemälde der Immaculata umgeben von Engeln und den
Symbolen der marianischen Litanei. Die dritte Kapelle ist dem Heiligen
Herz gewidmet, mit einer Darstellung in einer Nische mit Hängezwickeldach, zwei geriffelten Pilastern und glattem Sims. Die vierte
Kapelle ist Sant Pere gewidmet und enthält ein Gemälde des Heiligen
und die Inschrift „Pintat a devoció de lamon Pere Aloy, 1772“.
14 Jh. bildete das ehemalige Gehöft zusammen mit kleineren
Besitztümern einen Weiler, in dem man sich hauptsächlich dem
Anbau von Getreide und Hülsenfrüchten sowie dem Weinbau
widmete und Schaf- und Ziegenherden hielt. Im 16. – 19. Jh. war
die wichtigste Familie des Weilers die Familie Raió de Laiar. Im 16.
Jh. stellte die Familie Raió häufig die “batles reials” von Sencelles.
Im Jahr 1578 umfasste Laiar zwei Besitztümer (can Raió und
can Genestar), einen Meierhof (can Rotger) und sieben Häuser.
Im Kataster von 1694 werden als wichtigste Eigentümer Antoni
Raió, die Brüder Antoni, Bartomeu und Joan Llebrés sowie
Antoni Castell genannt. Im Eintrag zu den Gebrüdern Llebrés
finden sich die folgenden Ortsbezeichnungen: el Molí, l‘Era,
la Vinya Vella, el camp dels Lledoners, les Rotes, els Clapessos,
la Figuereta, les Tanquetes, els Robiols und Son Castell. Nach
dem Kataster von 1756 waren die wichtigsten Besitzer in Laiar
die Familie Raió und Vicenç Castell. 1789 beschrieb Jeroni de
Berard Laiar als einen an einem tiefen Ort gelegenen Weiler mit
feuchtem Boden, nur wenigen Häusern und keiner Kirche, in
dem man dem Getreide- und Weinanbau nachging. 1859 waren
die wichtigsten Eigentümer Llorenç Raió Ferrer, Joan Vicenç
Castell und Gabriel Verd Ribas. Nach dem Reblausbefall am Ende
des 19. Jh. verlor der Weiler seine Bewohner und verfiel. Derzeit
ist die Familie Pizà Alabern mit 300 „Quarterades“ der wichtigste
Grundbesitzer. Den Ortskern bilden die Häuser can Raió, can
Castell, can Ribes, can Ros, can Tano und weitere, die jedoch
verfallen sind.
229
Ehren der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de Lluc, die Kapelle zu
Ehren des Namen Jesu mit einem Gemälde von der Beschneidung
aus den Jahren 1574 bis 1578, das dem Maler Mateu Llopis Oliver
zugeschrieben wird, und die Kapelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau
Mare de Déu del Roser mit einem Gemälde, auf dem die Heilige
umgeben von den Mysterien des Rosenkranzes dargestellt ist.
Am Eingang der Kapelle befindet sich eine Darstellung der selig
gesprochenen Beata Francinaina Cirer.
Pla de Mallorca
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>> Sencelles_Sehenswürdigkeiten
Jornets
>> Anwesen Jornets
Die Ortsbezeichnung Jornets, die vor dem 14. Jh. nicht belegt ist,
kommt von dem Namen der Familie Jornet, die Eigentümerin der
Ländereien war, die den heutigen gleichnamigen Besitz bilden und
der auch heute noch das Zentrum des Weilers bildet. Das Gehöft
Jornets mit dem Namen im Plural wird in einem Testament aus dem
Jahr 1390 erwähnt. Im 16. Jh. war der Besitz Eigentum der Familie
Llebrés —oder Llabrés—, die aus diesem Grund den Beinamen
Llabrés de Jornets trug.
Im 18. Jh. ermöglichten der Aufschwung des Weinbaus, worauf
die 1767 geschaffene Kellerei hinweist, sowie die Abspaltung
von Ländereien des Hauptbesitzes die Entstehung des Weilers.
Im Kataster von 1756 erscheint Bartomeu Llabrés de Jornets de
Bartomeu als Eigentümer des Besitztums. Im Jahr 1826 wurden
die Häuser renoviert, was aus der auf der Fassade angebrachten
Jahreszahl hervorgeht. In der ersten Hälfte des 20 Jh. verschwägerte
sich die Familie Llabrés de Jornets mit der Familie Planas, und der
Besitz ging in diesen Familiennamen über.
Die Häuserfassade befindet sich vor einem gepflasterten Platz,
ist zwei Stockwerke hoch und weist geometrische, vor allem
schachbrettartige Sgraffito-Verzierungen auf. Das Hauptportal hat
einen Rundbogen mit Wölbstein und trägt das Wappen der Familie
Llebrés de Jornets (ein Baum mit zwei Windhunden und drei Lilien)
sowie die Jahreszahl 1826. An den Seiten des Portals befindet sich
jeweils eine Steinbank. Links davon befindet sich eine weitere Tür
mit gedrückter Oberschwelle und einer Steinbank rechts. Weiter
links, neben dem Bethaus, steht eine eingeschossige Konstruktion
mit Dach mit nur einer Dachschräge, und daneben eine rustikale
Außentreppe mit zwei Abschnitten, die zu einem Strohschober
führt. Auf der rechten Seite befindet sich eine Sonnenuhr und weiter
links ein Vorbau mit zwei in eine Wand aus Sandstein eingelassenen
Säulen. Die gedrückte Tür unter dem Vorbau trägt die Jahreszahl
1764. Rechts befindet sich ebenfalls ein Tor. Dieser Raum beherbergt
den großen Weinkeller.
Der Weiler Jornets selbst entsteht durch Abspaltung von Ländereien
des gleichnamigen Besitztums im Laufe des 18. Jh. Der Weinbau
war die wichtigste Tätigkeit von Jornets, bis die Reblaus ihm ein
Ende bereitete. Der Erzherzog Lluís Salvador, der den Weiler in seiner
Blütezeit um das Jahr 1880 beschrieb, spricht von 197 Einwohnern
und 49 Häusern. Er erwähnt auch das öffentliche, Sant Josep
gewidmete Bethaus, das Ende des 18. Jh. erbaut wurde. Das 20. Jh.
war für Jornets schwierig: 1950 gab es 81 Einwohner, 1970 waren
63 und 1991 lediglich 48 Einwohner gemeldet. Der Weiler wird von
rund zwanzig Häusern gebildet, darunter can Burí, Ca ses Capes,
Ca Madò Estrella, can Marrai, can Montserrat, can Nofre Lip, Ca na
Tirona, can Tro, can Vallès und can Ventura. Einige haben bemalte
Dachziegel, wie zum Beispiel can Nadal mit der Hausnummer 11,
mit der Darstellung von Blumen und den Namen Jesus und Maria.
Sencelles
>> Bethaus in Jornets
231
Pla de Mallorca_Sencelles
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Sencelles
Während der Zweiten Republik wurde eine öffentliche Schule ins
Leben gerufen, die bis in die 60er Jahre betrieben wurde. Das
Gebäude der ehemaligen Schule befindet sich jetzt in Privatbesitz.
Es liegt am Ortsausgang Richtung Sencelles. Es wurde am 1.
Februar 1932 vom Architekten Guillem Forteza entworfen.
Es handelte sich um eine gemischte Schule, die auch über ein
Lehrerhaus verfügte.
Das Bethaus Oratori de Sant Josep wurde in den letzten
Jahren des 18. Jh. erbaut und 1799 eingeweiht. Ursprünglich
war es als privates Bethaus für den Besitz Jornets gedacht. Im
Zuge der steigenden Einwohnerzahlen des Weilers stiftete die
Familie Llabrés de Jornets die Kapelle dem Bistum, damit sie als
öffentliches Bethaus genutzt werden konnte. Es handelt sich um
einen Anbau an die Häuser des Besitzes an der rechten Seite,
neben dem Vorhof. Die Fassade der Kapelle ist eine glatte Wand,
die derzeit getüncht ist. Das Hauptportal weist einen Architrav auf,
mit halbrunden Türpfosten in Form einer in ein gerades Simswerk
eingelassenen Säule. Die Basis wird von Plinthen vorgegeben. Das
Sims wird von einer Oberschwelle gebildet und weist im oberen
Teil in der Mitte eine kleine Nische auf, die jedoch leer ist. Über
den Türpfosten und der Nische sind drei Pyramiden mit Kugel zu
sehen. Darüber befindet sich eine runde, trichterförmige Luke
mit Sims. Den Abschluss der Fassade bildet ein gemischtliniger
>> Anwesen Son Sant Joan de Sonarrossa
Kopfträger. An der Hinterseite rechts befindet sich ein flacher,
spitzer Glockenturm mit Glocke. Der Innenraum wird von einem
kleinen Schiff mit Tonnengewölbe mit Stichkappe gebildet, das in
drei Abschnitte unterteilt ist. Der Altarraum hat einen Abschnitt
mit Tonnengewölbe und sechs Apsiden mit Viertelkreisdecke.
Der Hauptaltaraufsatz, der einzige Altaraufsatz im Bethaus, ist
dem Heiligen gewidmet, nach dem die Kapelle benannt ist. In der
Mitte befindet sich in einer Nische eine Darstellung von Sant Josep
umgeben von sieben Rocaille-Medaillons, die Darstellungen von
weiteren Heiligen enthalten, darunter Santa Catalina Tomàs und
der selig gesprochene Ramon Llull.
Son Sant Joan de Sonarrossa
Im Jahr 1578 war der damals unter dem Namen So na Rossa
bekannte Besitz Eigentum des Edelmanns Jeroni de Sant Joan.
Der Name der Familie ging in die letztendliche Bezeichnung des
Besitzes Son Sant Joan (Rosselló-Vaquer, 1993: 59) über. 1646
war ein gleichnamiger Nachfahre des obigen Eigentümers der
Besitzer, Jeroni de Sant Joan, Ordensritter des Ordens von Alcàntara.
Im letzten Viertel des 17. Jh. kam es zu einer Änderung der
Eigentumsverhältnisse und der Besitz ging von der Familie Sant
Joan auf die Familie Berenguer d‘Oms über, die bereits im Jahr
1689 als Eigentümerin belegt ist. In der zweiten Hälfte des 18. Jh.
gehörte der Besitz Margalida Sureda Valero, der Gattin von Pere
Caro i Fontes, dem zweiten Marquis de la Romana. 1789 beschreibt
Jeroni de Berard den Besitz folgendermaßen: «Son San Juan. Großes
Grundstück. Weizen, Wein. Von der Marquise de la Romana».
233
Der Gemeindeplatz des Weilers ist mit einigen Maulbeerbäumen
begrünt.
Sencelles
>> Sencelles_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
>>
>> Mühle Molí de can Sito
Aireflor Vell
Im Jahr 1491 gab der Edelmann Salvador Sureda an Joan Sintes
und seine Gattin Pauleta den Besitz Ayreflor, Tanca Llarga und
das Los Robiols genannte Grasland gegen einen Pachtzins von
100 £ ab. 1523 erfolgte die Abtretung an Miquel Ramis, der
den Besitz Aireflor übernimmt und somit als Stammvater der
Familie Ramis d‘Aireflor gesehen werden kann. 1578 gehörte das
Anwesen Miquel Ramis und wurde mit 2.800 £ bewertet. 1773
gehörte Aireflor Miquel Ramis d‘Aireflor und umfasste damals
200 „Quarterades“ Weizenfelder, 9 mit Weichweizen, 100 mit
Gerste und 26 mit Ackerbohnen. 1789 beschreibt Jeroni de
Berard das Anwesen kurz und bündig: «Ayreflor. Groß. Weizen,
Wein. Vom Herren Ramis y Ferrer aus Palma». Im Jahr 1859
erscheint der Besitz als Eigentum von Miguel Ramis d‘Aireflor
[y Marcel], der bereits 1855 verstorben war. Dieser Eigentümer
hat das Vermögen zwischen seinen zwölf Kindern aufgeteilt.
Miquel Ramis d‘Aireflor i Alemany (1822-1883) heiratete Aina
Sureda i Sanxo de la Jordana und erhielt als Pflichtteil einen Teil
von Aireflor, das heutige Aireflor Nou. Aireflor wurde von Josep
Francesc Ramis d‘Aireflor i Alemany (1824-1889), dem zweiten
Sohn, geerbt.
Das große Portal zum Besitz verfügt über zwei hervorragende
Beispiele für quadratische Torpfosten mit abgeflachten Ecken.
Jeder Pfosten weist ein Relief mit Wappenschild auf. Das linke trägt
das Wahrzeichen der Familie Ramis. Am Ende des Privatweges
stehen die Häuser von Aireflor. Die Fassadenfront zeigt nach
Südosten und ist drei Stockwerke hoch. Auf der linken Seite
führt ein Flachbogen in den zentralen Innenhof. Ein zweites Tor,
ebenfalls mit Flachbogen, bietet ebenfalls Zugang zum zentralen
Innenhof. Über diesem Portal befindet sich ein Wappen mit dem
Wappenschild der Familie Ramis. Über dem Bogen und dem
Wappen wird der Abschluss von einer Balustrade gebildet. Im
zentralen Innenhof befindet sich auf der rechten Seite ein Tor mit
Rundbogen und Wölbstein sowie eine Steinbank. Weiter links liegt
das Haus der bäuerlichen Herren mit einem Tor mit Oberschwelle
auf zwei Stufen und einem großen Portal. Auf der rechten Seite
weist die Fassade den wichtigsten Mauerabschnitt auf, mit zwei
Portalen mit Oberschwelle und zwei Fenstern im Erdgeschoss.
Im ersten Obergeschoss befinden sich zwei Fenster mit Erker
zwischen zwei rechteckigen Fenstern. Die Mansarde im zweiten
Obergeschoss hat vier liegende Fenster.
235
In der heutigen Zeit sind die Häuser von Son Sant Joan Vell in drei
verschiedene Besitze aufgeteilt. Die Hauptfront zeigt nach Südosten
und ist zwei Stockwerke hoch. Das Hauptportal befindet sich in
der Mitte der Fassade im mittleren Hauseigentum. Es handelt sich
um einen beeindruckenden Rundbogen mit sehr stilvoll gestalteten
Wölbsteinen, bekrönt vom Wappen der Familie (drei Schärpen).
Links vom Hauptportal befinden sich ein Tor mit Flachbogen, ein
Fenster im zweiten Stock und ein trichterförmiges Fenster daneben.
Davor ist ein Zisternenkranz zu sehen. Der Besitz auf der linken Seite
weist ein Tor mit Flachbogen auf, bekrönt von einem gedrückten,
gelappten Bogen mit Wulst im gotischen Stil. Am Besitz auf der
rechten Seite ist das Gebäude, das möglicherweise das ehemalige
Bethaus von Sonarrossa gewesen ist, erhalten. Es handelt sich dabei
um ein interessantes gotisches Gebäude mit einer Front, die auf
derselben Linie der Häuserfassade verläuft, und das an die Häuser
an der linken Seite angebaut ist. Seine Fassade weist auf halber
Höhe ein vom Bogen des Portals unterbrochenes Fries und einen
ebenen Abschluss auf. Das Tor beschreibt einen großen Spitzbogen
mit Tympanon in Form einer Pilgermuschel. Auf dem Sims befindet
sich ein Sockel, der wohl als Basis für eine Statue gedient hat. Das
Tor verfügt über drei Archivolten in Form eines runden Wulstes und
kleine bildhauerische Verzierungen mit Masken und Blumenmotiven
in den Kapitellen an der Schnittstelle mit der Linie des Frieses. An
der Basis der Türpfosten im Anschluss an die Archivolten befinden
sich kleine gotische, vieleckige Sockel. Das Originaltor ist mit
Sandstein zugemauert und enthält eine Tür mit Flachbogen, die
Zugang ins Innere bietet, das derzeit als Lager genutzt wird.
Pla de Mallorca
1850 war Pere Caro y Sales, der vierte Marquis de la Romana (Bover,
1850: 100) der Herr von Son Sant Joan. Kurze Zeit später wurde der
Grundbesitz in kleinere Flächen aufgeteilt.
Sencelles
>> Sencelles_Sehenswürdigkeiten
>>
Pla de Mallorca_Sineu
237
Sineu
Sineu
Die Gemeinde Sineu ist eine der größten im Pla-Gebiet. Sie hat
eine Fläche von rund 48 km2, 3.300 Einwohner (im Jahr 2008)
und grenzt an die Gemeinden Llubí, Maria de la Salut, Ariany,
Petra, Sant Joan, Lloret de Vistalegre, Costitx und Inca. Das
Gemeindegebiet hat nur eine bewohnte Siedlung, obschon
historisch gesehen auch die Orte Sant Joan und Lloret de
Vistalegre dazugehörten.
>> Blick auf Sineu
Pla de Mallorca
Geschichte
Die Herkunft des Ortsnamens war immer schon umstritten.
Die Bezeichnung ist bereits im 13. Jh. belegt, jedoch mit
vier verschiedenen Schreibweisen: Sixneu, Xisneu, Sisneu
und Xineu. Anscheinend wurde in einer unrichtigen Lesart
eines Zitats von Plinius (1. Jh. n. Chr.) die römische Stadt
Gium als Cinium interpretiert, das im Jahr 1842 von Antoni
Furió als Sineu identifiziert wurde. Diese Meinung wurde
Pla de Mallorca_Sineu
>> Sineu_Geschichte
>> Mühle Molí d’en Gaspar
Das Llibre del Repartiment de Mallorca erwähnt zum ersten Mal
den Distrikt Djidjnaw, der in seiner katalanischen Bezeichnung
Sixneu hieß. Der Distrikt umfasste insgesamt 82 Gehöfte und
Meierhöfe, darunter das größte Gehöft Alhoffra al-Djawfiya
und einer der bedeutendsten Meierhöfe, Adefla Exarquia,
das heutige Defla. Es gab auch eine größere Siedlung, die
wohl der heutigen Ortschaft entspricht, mit Wohnhäusern,
einem Friedhof und einem Badehaus, einer Moschee und
wahrscheinlich einem maurischen Palast auf dem Grundstück,
das den Namen Palast oder Konzeptionistenkloster trägt. Das
Das neue Wirtschaftssystem der Siedler konzentrierte sich auf ein
Monopol extensiver Landwirtschaft auf unbewässertem Land, vor
allem Weizen, wobei der Ort einer der größten Produzenten war. Das
Trockenmaß „Barcella de Sineu“ um das Jahr 1240 ist ein Beispiel für
die Weizenproduktion des Dorfes sowie für das landwirtschaftliche
Handelszentrum, das Sineu bereits damals war.
Wahrscheinlich gab es in Sineu bereits einen eingesessenen
Markt, zumindest am Anfang des 13. Jh., und im Rahmen der
allgemeinen Entwicklung der Insel eine beträchtliche Viehzucht.
Die Landwirtschaft auf bewässertem Land musste ebenfalls eine
bedeutende Rolle gespielt haben, vor allem um die Qanats Binitaref
und Torre de Montornes herum.
Die christliche Eroberung des Distrikts Sineu erfolgte gegen Ende des
Jahres 1229 und Anfang 1230 ohne großen Widerstand. Bei der
Verteilung fiel Sineu an den königlichen Anteil. 1298 spaltete sich
Sineu von der Pfarrei Sant Joan ab, ein Prozess, der im Jahr 1300 mit
der Bildung von zwei verschiedenen Gemeinden seinen Abschluss
fand.
Zu Beginn des 14. Jh. wird der königliche Palast erbaut,
wahrscheinlich über einem maurischen Palast. Im 14 Jh. konnte sich
auch der Wochenmarkt etablieren, vor allem durch ein von Jakob
II. erteiltes Privileg aus dem Jahr 1306. Der Mai-Jahrmarkt entstand
wahrscheinlich durch ein Privileg von König Sanç aus dem Jahr 1318,
das von Peter dem Zeremoniösen erneuert wurde.
Eines der bedeutungsvollsten Ereignisse des 17. Jh. war die Pest im
Jahr 1652, die Sineu besonders stark in Mitleidenschaft gezogen
hat. Die Häuser von Binitaref wurden konfisziert und in ein Lazarett
verwandelt. In Vinya Vella de Binitaref wurde ein Friedhof angelegt.
Der Landbesitz Son Joan Arnau wurde als Quarantänestation
benutzt.
Im zweiten Jahrzehnt des 20. Jh. erfolgte ein Erstarken des
primären Sektors mit der Erschließung zahlreicher Lignitminen
und Steinbrüche. Die Aufteilung der Grundbesitze fand ihren
Höhepunkt mit der Schaffung von Son Rossinyol, die im Jahr
1933 abgeschlossen wurde. Die Grippeepidemie von 1918 hatte
ernsthafte Auswirkungen auf das Dorf und 49 Personen fielen ihr
zum Opfer.
Sineu
Gehöft Sixneu ist mit diesem, bereits katalanisierten Namen im Jahr
1237 belegt.
239
ein Jahrhundert später vom Sineu-Historiker Mn. Joan Rotger
erneut aufgegriffen. Diese alte Theorie wurde jedoch verworfen
und eine andere, von dem Arabisten Miquel Barceló vertretene
Hypothese leitet den Namen Sineu von Jijnau (arabische
Ortsbezeichnung, die zusammen mit dem Namen Bitra
einem der Distrikte des maurischen Mallorca seinen Namen
verlieh) ab. Jijnau könnte auch von der arabischen Form J.jnu
abstammen, das sich in der Nähe von arabisierten Namen
des Berberwortes Ignawen ansiedeln ließe, das ursprünglich
“Maultier” bedeutete. Zudem gibt es in dem genannten Distrikt
Ortsbezeichnungen, in denen die Form Jijnau enthalten ist, eine
Tatsache, die für die Theorie spricht, dass aus diesem arabischen
Wort das katalanische Xisneu/Sixneu hervorgegangen ist. Eine
dritte Theorie stammt vom Philologen Joan Coromines und
besagt, dass der Ursprung des Namens Sineu in germanischen
Eigennamen wie Sisenand oder Sisald begründet ist.
Pla de Mallorca
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Die Pfarrkirche Església parroquial de Santa Maria
Die Pfarrei Santa María in Sineu ist in der päpstlichen Bulle von
Innozenz IV. aus dem Jahr 1248 belegt, ihr Ursprung dürfte jedoch
auf die erste kirchliche Organisation von Mallorca im Jahr 1236
zurückgehen. In der zweiten Hälfte des 14. Jh. wurde das erste
Gotteshaus erweitert oder neu errichtet. So erlaubte Peter der
Zeremoniöse 1366 den Erwerb des Gasthauses des Hufschmieds
Francesc Reixac, um die Kirche vergrößern zu können.
Die ursprüngliche gotische Kirche fiel 1505 einem Brand zum Opfer,
woraufhin unverzüglich mit dem Bau eines neuen Gotteshauses
ebenfalls im gotischen Stil begonnen wurde. 1880 bis 1881 wurde
Sineu
241
es mit dem Anbau eines Kreuzschiffs mit einer beeindruckenden
Kuppel sowie einem neuen Kopfstück erweitert.
Santa María de Sineu trug von 1600 bis 1981 durch franziskanischen
Einfluss den Namen Nostra Senyora dels Àngels. Am 27. September
1981 wurde anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der
Kirchenerweiterung das Gotteshaus von Bischof Teodor Úbeda
geweiht und erhielt die ursprüngliche Bezeichnung zurück. Vor
einigen Jahren wurde das Gebäude renoviert und saniert.
Die Hauptfassade ist in schlichtem gotischen Stil gehalten. Das
Hauptportal verfügt über vier spitzbogige Archivolten, die das
Pla de Mallorca
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Pla de Mallorca_Sineu
>> Sineu_Sehenswürdigkeiten
Die Seitenfassade gegenüber dem Platz Sant Marc ist in ihrem
Aufriss in zwei Abschnitte unterteilt. Im oberen Abschnitt sind vier
große Flachbogen zu erkennen. Es handelt sich um zwischen den
Bogenpfeilern offene Rundbögen, über denen vier geometrische
Wasserspeier angebracht sind. Das Portal von 1783 ist barock, mit
Türpfosten in Form gerillter Pilaster auf Plinthen und einem Sims
mit Obersims und Abschluss durch einen gekrümmten Giebel. An
den Seiten befindet sich jeweils ein Krug mit Flammen. Der Giebel
umgibt eine Sonnenuhr mit der Inschrift “Declina 38 Gs al Levante“
(„Weist 38 Grad nach Osten“) und der Jahreszahl 1783.
Der ursprüngliche Glockenturm wurde 1505 vom Feuer vernichtet.
Der Wiederaufbau des heutigen Turms begann im Jahr 1549.
Er steht frei auf viereckigem Grundriss und weist sieben, von
Simswerken unterteilte Abschnitte sowie eine pyramidenförmige
Bekrönung auf. Die beiden oberen Abschnitte verfügen jeweils an
jeder Seite über zwei gotische Fenster. Der erste Saal wurde zur
Kapelle Santa Catalina mit Zugang durch eine kleine gotische Tür
>> Pfarrkirche Església parroquial de Santa Maria
Der Innenraum weist ein einziges Schiff mit Querschiff und fünf
Seitenkapellen auf. Die Kapellen öffnen sich durch einen Rundbogen
mit Ausnahme der beiden unter der Empore. Am Aufriss des Schiffs
lassen sich die zwölf roten Kreuze erkennen, die an die Weihung
des Gotteshauses erinnern. Weiter oben befinden sich fünf gotische
Fenster, die entweder verdeckt sind oder kleine Oberlichte haben.
Das Kreuzschiff, die sternenförmige Kuppel und der Altarraum
wurden 1880 (Jahreszahl auf dem Gurtbogen) und 1881 errichtet.
In der Kuppel müssen sich acht Fenster befunden haben. Sieben sind
verdeckt und eines ist Sant Marc gewidmet und trägt das Wappen
des Stifters Mn. Lluís Crespí i Niell, dem Hausprälaten. Der Altarraum
weist eine in sieben Abschnitte unterteilte Apsis auf. In der Mitte
befindet sich der Hauptaltaraufsatz. Der Altaraufsatz wird von der
gotischen Darstellung der Santa María de Sineu beherrscht, die
im Jahr 1509 von Gabriel Mòger angefertigt wurde, flankiert von
zwei neugotischen Engeln. Der Hauptaltar ist ein Werk von Sebastià
Alcover aus dem Jahr 1913 und dient als Urne, die eine Darstellung
der verstorbenen Heiligen Jungfrau birgt.
Die Seitenwände des Altarraums und der Arm links sind mit den
sechs Hochreliefs aus Holz geschmückt, die zum ehemaligen
Altaraufsatz gehörten, der zwischen 1571 und 1580 von Gaspar
Sineu
>> Mittelalterliche Keramik im
Pfarramtsmuseum Museu de la Rectoria
mit stark beschädigten Wölbsteinen. Der Glockenturm hat sieben
Glocken, sechs davon tragen einen Namen: N‘Antònia, Na Bàrbara,
N‘Extremaunció, Na Feris, Na Combregar und Na Missa; die siebte
Glocke schlägt die Stunden der Uhr.
243
Tympanon (ohne Verzierung) umrahmen, mit Reliefs mit Motiven
aus der Tier- und Pflanzenwelt an den Kapitellen. Die Bekrönung
ist in Form einer dreieckigen Stirnseite ausgeführt und moderner
als die restliche Fassade. Im Zentrum befindet sich ein Rundbogen,
Zeugnis eines ursprünglichen, flachen, spitzen Glockenturms. Links
des zweiten Abschnitts lässt sich eine Sonnenuhr erkennen, mit der
Jahreszahl 1664, während rechts vom Portal noch ein Holzkreuz auf
einem Steinsockel erhalten ist, eine der Stationen des Kreuzwegs.
Pla de Mallorca
>>
>> Sineu_Sehenswürdigkeiten
Die Kapellen auf der linken oder der Evangelienseite sind:
Unter der Empore die Kapelle zu Ehren von Sant Francesc, mit
einer Darstellung der Himmelfahrt aus dem 16. Jh. Die Kapelle
zu Ehren von Sant Antoni Abat. Die Kapelle Heiliges Herz mit
zwei Abschnitten. Die tiefliegende Kapelle mit Kuppeldach
über Hängezwickel und einer Laterne als Ziergiebel mit dem
Schlussstein, der die Jahreszahl 1672 trägt. Der Altaraufsatz
im barocken Stil, ein Werk von Gabriel Torres, ist der Heiligen
Jungfrau des Rosenkranzes gewidmet. Er verfügt über acht
Säulenpaare, fünfzehn Malereien über die marianischen
Mysterien und in der Attika ganz oben die Krönung
der Heiligen Jungfrau mit dem Wappen von Sineu. Und
schließlich die Kappelle zu Ehren der Heiligen Jungfrau
Mare de Déu del Carme im neugotischen Stil mit Sant Joan
de la Creu und Santa Teresa.
Die Kapellen auf der rechten oder der Epistelseite sind: Unter
der Empore die Kapelle zu Ehren von Sant Cristòfol, dem
Schutzpatron der Kunsthandwerker von Sineu, mit den
Darstellungen von Santa Rita und dem Crist de la Columna,
möglicherweise ein Werk von Gaspar Gener aus dem Jahr 1588.
Die Christus-Kapelle mit einer barocken Darstellung. Die Kapelle
in zwei Abschnitten zu Ehren von Santa Catalina Tomàs mit einer
Darstellung der Heiligen und den Reliquien von Santa Valèria. Die
>> Denkmal Monument de la Plaça de Sant Marc
In der Sakristei wird eine Auswahl an sakraler Juwelierkunst
aufbewahrt. Hervorzuheben ist das Heilige Kreuz aus dem Jahr
1556 in geschnörkeltem gotischen Stil. Auch der Hostienkelch oder
Pyxis mit Passionsgravuren aus dem 16. Jh. und das neugotische
Prozessionskreuz von 1878 sind erwähnenswert.
Das dreigeschossige Gebäude verfügt über ein abgeplattetes Portal
und ein viereckiges Fenster an jeder Seite. Es scheint, als ob sich auf
dem vom linken Fenster eingenommenen Platz das oben erwähnte
frühere Portal befunden habe. Die beiden Obergeschosse haben
jeweils drei Fenster. Im Inneren gelangt man von einer rechteckigen
Diele durch einen Flachbogen in einen kleinen Innenhof. Auf der
linken Seite ist in die Wand eine Platte aus Santanyí-Stein mit dem
Wappen von Sineu (ein erhabener Kreis) eingelassen, die vom
Grundstock des ehemaligen Hauptaltaraufsatzes der Pfarrkirche
aus dem Jahr 1571 stammt. Darauf ist der Leitspruch des Dorfes
zu lesen: Sineu vila la primera, té la prima per bandera. Rechts
befindet sich die Treppe, die in das erste Stockwerk führt.
Im Inneren werden achthundert Keramikgegenstände aus dem
Mittelalter und der Renaissance (die “escudelles”) aufbewahrt,
einige darunter mit maurischem Dekor und Malereien mit
metallischem Schimmer. Sie wurden 1915 und 1940 in einem
Brunnen in der Nähe der Kirche gefunden. Sie stammen aus dem
Sineu
Im Rahmen der jüngsten Umbaumaßnahmen wurde der
ehemalige neugotische Hauptaltaraufsatz, ein Werk des
Bildhauers Miquel Vadell aus Manacor, in den rechten Arm des
Kreuzschiffs verlegt. Daneben befindet sich der neugotische
Altaraufsatz von 1886 zu Ehren von Sant Josep, einem Werk
von Luís Font Martorell, umgeben von den Gemälden von Sant
Ferran und Sant Guillem, einem Werk des Malers Bordoy unter
der Aufsicht von Faust Morell. Neben dem Altaraufsatz sind zwei
Szenen aus dem Leben des Hl. Josef dargestellt: der Tod des
heiligen Patriarchen und sein Patrozinium. Auf einer Konsole steht
die Schnitzfigur des Sant Sebastià, dem Mitpatron der Ortschaft
und dem Fürsprecher gegen die Pest.
Das Pfarramt Rectoria
Es hat immer schon denselben Platz eingenommen, als Anbau an
die Kirche, nahe dem barocken Seitenportal vor dem ehemaligen
Friedhof, wo sich heute der Platz Sant Marc befindet. Ende des 19.
Jh. wurde das Gebäude von Pere de Alcántara Peña umgebaut.
Es wurden das dritte Stockwerk hinzugefügt und die Fassade
verändert, mitsamt dem Hauptportal, das früher halbkreisförmig
war und Wölbsteine aufwies.
245
Kapelle zu Ehren von Sant Martí mit einem Altaraufsatz aus dem
späten 16. Jh. mit dem Wappen der Rossinyol de Defla, die das
Patronat der Kapelle inne hatten und dem Grabstein der Familie
Rossinyol und ihrer Erben, der Familie Espanya. Und schließlich
noch das Seitenportal.
Pla de Mallorca
Gener geschaffen und von 1631 bis 1636 von Jaume Blanquer
vergoldet worden war. Anlässlich des Umbaus von 1880 wurde
der Altaraufsatz zerlegt. Sein Stil war aus der Renaissance, enthielt
manieristische Elemente und war den sieben Lobgesängen zu
Ehren der Jungfrau Maria gewidmet.
Pla de Mallorca_Sineu
>> Sineu_Sehenswürdigkeiten
Wahrscheinlich rührt die Verehrung von Sant Marc von König Jakob
II. her, der ihm bereits die königliche Kapelle des Schlosses Bellver
gewidmet hatte. Diese Verehrung griff auf die Landwirte von Sineu
über «perquè li demanassen pluges saludables en venir el mes
d‘abril, que cada gota val per mil. I sant Marc sovint els brufava els
camps perquè tenguessin bona saó» [weil sie ihn um fruchtbaren
Regen im April baten, wenn jeder Tropfen so viel zählt wie tausend.
Und Sant Marc „besprühte“ regelmäßig die Felder, damit sie eine
gute „Reife“ hervorbrachten].
>> Innenansicht des Weinkellers Celler can Font
Der Ursprung des Patronats geht auf den 29. Juni 1645 zurück,
als die Ortschaften einen Schutzpatron wählen sollten. Bei der
>> Kreuz und Brunnen Creu i Pou d’en Rabassa
Kreuz und Brunnen Creu i Pou d‘en Rabassa
Das Kreuz von 1567 im Stil der Renaissance hat einen achteckigen
Sockel in Form von vier Stufen. Der achteckige Säulenschaft weist im
oberen Teil Pflanzendekors auf. Das Kapitell ist ebenfalls achteckig
und es lassen sich noch sechs Figuren erkennen: Drei stellen heilige
Einsiedler (Sant Antoni, Sant Onofre und Sant Pau) dar und die
anderen drei tragen Tunika und Umhang, wie die Apostel, sind
jedoch schwerlich zu identifizieren. Zwischen den Figuren sind zwei
Wappen angebracht, die der Familie Sabater gehören. Das Kapitell
trägt einen Ziergiebel mit einer mit Schuppen besetzten Kuppel.
Das Kreuz selbst ist ein lateinisches Kreuz mit geraden Armen und
Abschlüssen aus rautenförmigen Medaillons sowie Pflanzendekor
zwischen den Armen. Auf der Vorderseite befindet sich ein
beschädigtes Relief mit Christus am Kreuz und Maria Magdalena
zu seinen Füßen. Die Ecken tragen drei Medaillons mit der Heiligen
Jungfrau, Sant Joan und einem Pelikan. Auf der Rückseite ist
eine Darstellung der Heiligen Jungfrau mit den Symbolen der vier
Evangelisten an den Enden der Arme zu sehen.
Sineu
Das Denkmal Monument de la Plaça de Sant Marc
Vor dem Pfarramt befindet sich das Denkmal des Löwen von
Sant Marc, das anlässlich des dreihundertsten Jahrestages des
Schutzpatrons Sant Marc der Ortschaft Sineu eingeweiht wurde,
was auch aus der Inschrift am Sockel hervorgeht: „Tertio centenario
electionis sancti Marci in patronum Sinii apud Deum“. Es handelt sich
um ein Werk aus Kupferplatten des Bildhauers Joan Maimó Vadell
aus dem Jahr 1945, wo der Löwe, das Symbol von Sant Marc, Flügel
hat und das Wappen von Sineu hält.
Zusammenkunft der Geschworenen und des Rats von Sineu im
Krankenhaus Casa de l’Hospital, sollte auf Aufforderung des Rektors
Mn. Cristòfol Gacies hin der Schutzpatron des Dorfes ausgewählt
werden: Sant Marc, der Schutzpatron der Landwirte, oder Sant
Cristòfol, der Schutzpatron der Handwerker, der für alle Handwerke
mit Ausnahme der Weber zuständig war. Weil eine Mehrzahl der
Geschworenen und Räte aus der Landwirtschaft stammten, fiel die
Entscheidung zu Gunsten von Sant Marc als Schutzpatron von Sineu.
247
Zeitraum zwischen dem 14. Jh. und Anfang des 17. Jh. und wurden
von Mn. Bartomeu Mulet restauriert. Unlängst wurde in einem
Raum links der Diele, der von drei Spitzbogen gebildet wird, eine
Dauerausstellung mit einer Auswahl der Stücke eröffnet.
Pla de Mallorca
>>
>> Sineu_Sehenswürdigkeiten
>> Kloster Monestir Concepcionista
(Ehemaliger Königspalast Antic Palau dels Reis de Mallorca)
Der Weinkeller Celler can Font (C/ de les Roses)
Dieser an einer Ecke des Platzes gelegene Weinkeller ist eine
der typischen Bodegas von Sineu. Das Tor in der Straße Calle
de les Roses weist einen Flachbogen auf, während das Tor auf
dem Platz einen abgeplatteten Bogen hat und in eine Diele
mit Balkendecke führt. In diesem ersten Raum steht links
eine Weinpresse mit zwei Bolzen. Acht Stufen führen in den
Hauptraum hinab, wo sich rechts das Tor der Straße Carrer
de les Roses befindet. Links führen hinter einer Wand zwölf
Stufen nach unten. Dort befindet sich hinten in einer Nische
aus zusammenstrebenden Wänden mit Tonnengewölbe
der Steinbehälter zum Mosten mit einem Hahn aus Metall.
Die Haupträume des Weinkellers beschreiben zwei Schiffe
mit jeweils vier Abschnitten, die von drei großen Säulen mit
quadratischem Grundriss getragen werden. Von jeder gehen vier
Flachbogen ab, deren Querstreben auf den Seitenmauern ruhen.
Es sind dreizehn beeindruckende Bottiche erhalten.
Das Kloster Monestir Concepcionista
(Ehemaliger Königspalast Antic Palau dels Reis de Mallorca)
Der ehemalige Königspalast wurde 1309 auf Geheiß von Jakob II. auf
einem Fundament maurischer Herkunft, möglicherweise dem maurischen Palast des 1114 verstorbenen Emir Mubaxir (Mubashshir Nasir
Al-Dawla) errichtet. Der Standort entspricht dem Modell der ländlichen
maurischen Paläste auf einem Hügel mit guter Weitsicht.
Im Jahr 1583 ließ sich anlässlich einer königlichen Schenkung
durch Philipp II. eine von Frau Francina de Puigdorfila gegründete
Konzeptionistinnen-Gemeinde nieder. Für die Bildung der neuen
Klostergemeinde wählte der Bischof von Mallorca Joan Vich
i Manrique drei Nonnen aus dem Kloster Santa Margalida de
Palma aus: Sor Aina de Puigdorfila, Sor Úrsula Cotoner, Tochter
der Ritters Nicolau Cotoner i Sala, und Sor Mariana Aixartell. Sie
nahmen das neue Kloster am 6. Januar 1583 in Besitz. In den
ersten Jahren folgte die neue Klostergemeinde der Ordensregel
des Hl. Augustinus. Wenig später traten sechs neue Nonnen ein
und auch Sor Margalida Santjoan i Cotoner aus dem Kloster
Santa Magdalena de Palma. Sie war ab dem Jahr 1590 die
zweite Äbtissin, zu einem Zeitpunkt, als die Klostergemeinde
die augustinische Ordensregel zu Gunsten der Regeln der
Franziskanernonnen aufgab, anlässlich des Eintritts in den 1489
von Santa Beatriz de Silva gegründeten Konzeptionistenorden.
Die Um- und Erweiterungsbauarbeiten am Kloster vor allem im
17. Jh. verliehen dem Komplex ein Aussehen von einer Kreuzung
Sineu
Neben dem Kreuz befindet sich der Brunnen Pou d’en
Rabassa, ein hervorragendes Beispiel für die traditionelle
Wasserversorgung. Er ist mit der Jahreszahl 1392 ausgewiesen
und somit älter als das Kreuz. Die Rabasses waren im 14. Jh.
eine einflussreiche Familie in Sineu, die 1362 bereits Ländereien
besaß, die sich vom Gemeindeplatz Plaça del Hospital bis zum
derzeitigen Standort des Brunnens erstreckten. Aus dem Jahr
1499 ist der Platz Pou d‘en Rabassa belegt. Der Brunnen wurde
Ende 1970 restauriert.
249
Pla de Mallorca_Sineu
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Sineu
>> Sineu_Sehenswürdigkeiten
>> Kreuzgang des Rathauses Ajuntament
(Ehemaliges Kloster Antic Convent dels Mínims)
Links von der Klosterkirche, an der Mauer, die einen
rechten Winkel zum Gotteshaus bildet, befindet sich der
Eingang mit einem abgeplatteten Portal gekrönt von einem
Franziskanerwappen. Die rechteckige Diele hat eine Decke
mit in zwei Abschnitte unterteiltem Kreuzgratgewölbe und
Schlusssteinen mit religiösen Motiven sowie sechs auf Bänken
errichtete, in die Wand eingebettete Säulen mit schlankem
Schaft. In der Futtermauer rechts befindet sich ein Tor mit
Rundbogen und einem von Fliesen eingerahmten Drehfenster,
das typisch für die Klausur ist. Durch dieses Tor gelangt man in
Auf dem heutigen Klostergelände steht der rechteckige Hauptturm
mit einer Bekrönung aus vier Zinnen, einem RundbogenZugangsportal und Sparrenköpfen, die die Täfelung stützen, sowie
der rückwärtige Klostergarten. Weiter hinten befinden sich eine
neugotische Kapelle aus dem Jahr 1880 und der Friedhof.
Das Rathaus Ajuntament
(Ehemaliges Kloster Antic Convent dels Mínims)
Das Kloster Jesús María der Paulinermönche wurde 1667 unter
dem Patronat von Frau Margalida Font de Roqueta Gual Zaforteza i
Térmens und ihrem Gatten Francesc Desbrull i Villalonga gegründet,
die ihr Haus in Sineu als Klostergebäude stifteten. Am 18. Mai
desselben Jahres fand mit Erlaubnis von Bischof Pere Fernández
Manjarrés die offizielle Eröffnungszeremonie unter dem Vorsitz von
Fra Miquel Cerdà, dem Ordensprovinzial der Pauliner, statt. Die erste
Messe wurde in einem als Kapelle eingerichteten Raum des Hauses
gelesen. Die Umbauarbeiten dauerten im Jahr 1686 noch an, als
die Häuser des Dr. Antoni Costa erworben wurden, um sie dem
Sineu
Das Kloster Sineu war eine der ärmsten Klausurnonnengemeinden
von Mallorca. Ihren Lebensunterhalt bestritten die Nonnen mit
Handarbeiten (Knöpfe und Posamenten), Süßspeisen (Konfitüren,
Spritzgebäck, Kuchen und “congrets”) und der Seidenraupenzucht,
um wertvolle Seidentücher herzustellen.
die Klausur durch einen langen, Sa Llongeta genannten Flur mit
Kreuzgratgewölbe bis zum Patio de la Reina, dem Innenhof der
Königin. Der ehemalige Ordenssaal, der noch vom Erzherzog
beschrieben wurde, ist der heutige Nähraum mit einer beringten
Säule mit geriffeltem Schaft, die den großen Tragbalken des
Gebälks stützt. Im Obergeschoss, in das man über eine Treppe im
Stil der Renaissance gelangt, verlaufen zwei Korridore, die zu den
einzelnen Zellen führen.
251
zwischen einer ehemaligen Monarchenresidenz und einem
strengen Klausurzönobium. Die Nonnen verdeckten die Fenster mit
Fensterläden, errichteten die Küche und weitere Räume, verstärkten
die Lehmwände und bauten neue Decken mit Kreuzverzierung
an Stelle der alten Decken mit Holztäfelung. Zwischen 1616 und
1686 gewannen sie die sieben Besitztümer zurück, die einst zum
ehemaligen Palast gehörten und nach 1348 an Privatleute verkauft
worden waren, und es wurde erneut der ganze Komplex der
“Monges” eingenommen. Im Jahr 1987 wurde der Hauptturm
saniert.
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Sineu
>> Sineu_Sehenswürdigkeiten
Der Kreuzgang ist barock mit viereckigem, leicht
trapezförmigem Grundriss. Alle Seiten des Erdschosses
weisen sechs Flachbögen auf, mit Ausnahme der rechten
Seite, die lediglich über fünf verfügt. Auf der dem Portal
gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Obergeschoss
mit Säulengang aus zwölf kleinen (modernen) Flachbogen,
jeweils zwei pro Bogen im Erdgeschoss. Die Säulen auf Plinthen
haben zwei runde Simswerke an der Basis, die Kapitelle kleine
Voluten nach ionischer Tradition und im unteren Teil Reliefs, die
abwechseln die Bischofsmütze und den Stern des Wappens
von Bischof Miquel Estela darstellen. Diese Verzierungen sind
jedoch an den Ecksäulen nicht vorhanden, wo das Dekor von
Blumenreliefs gebildet wird. Im Zentrum steht eine achteckige
Brunnenbrustlehne mit der Jahreszahl 1693 und dem Lemma
Charitas (Symbol der Pauliner) in der Mitte. Das Laufrad wird von
vier Eisenstreben gehalten, die in der Mitte zusammenlaufen.
>> Mühle Molí d’en Pau
>> Can Gili
Die Fassade geht über zwei Stockwerke mit einem Tor mit
Oberschwelle auf der rechten Seite. Links befinden sich zwei
Fenster, eines verdeckt und das andere rechteckig, verziert mit einer
Oberschwelle aus der Renaissance, die ein Relief mit dem Wappen
der Familie Gili trägt. Die wahrscheinlich ehemals vorhandenen
Fensterpfosten in Form eines Pilasters sind nicht erhalten. Im
Obergeschoss gibt es drei Fenster, von denen das linke verdeckt ist.
Im Inneren befindet sich ein Korridor mit einer Decke aus in drei
Abschnitte unterteiltem Kreuzgratgewölbe und einem Boden
aus Steinbettung. Im ersten Abschnitt links öffnet sich ein Tor mit
Oberschwelle und Simswerk, das in einen sanierten, quadratischen
Saal führt. Früher befand sich im Untergeschoss der hauseigene
Weinkeller. Im dritten Abschnitt des Korridors, ebenfalls auf der
linken Seite, öffnet sich ein weiteres Tor mit Oberschwelle, das in
einen quadratischen Raum mit Kreuzgratgewölbe führt. Der Korridor
endet mit einem Rundbogen, auf der rechten Seite eingebettet in
die senkrecht stehende Mauer, wo sich der rechteckige Hauptsaal
mit Decke aus Balken auf Sparrenköpfen, einem Element aus dem
Mittelalter, befindet. In den Boden wurden sechs Körnerspeicher
in die Erde gegraben. Am Eingang, an der Mauer auf der rechten
Seite, ist noch ein zugemauerter mittelalterlicher Rundbogen mit
Wölbsteinen zu sehen, der zum heutigen Nachbarhaus führte.
Ein Rundbogen trennt diesen Raum vom größten Raum des Hauses,
der sich auf dem Platz des ehemaligen Innenhofs befindet und heute
eine Balkendecke aufweist. Der Raum hat einen rechteckigen Grundriss und enthält eine hohe, quadratische Säule mit abgeflachten
Ecken. Hier befand sich ehemals die Zisterne, die heute zugemauert
ist. An der linken Wand auf Höhe des ersten Obergeschosses befindet sich ein Fenster mit Fensterbank und Wulst im gotischen Stil. Am
Ende befindet sich die Treppe mit Holzgeländer, die in zwei Abschnitten ins Obergeschoss führt. Am Ende der Treppe öffnet sich eine
Rundbogentür mit Wölbstein in den ersten Raum. Links befindet
sich ein in roter Farbe gezeichnetes Siegel oder Anagramm, möglicherweise das Zeichen des Notars Gili. Vor dem Haupteingang gibt
es eine andere Tür mit Flachbogen, Wölbstein und Türangel, die in
den zweiten Raum führt, mit bemerkenswerter Wandbemalung mit
geometrischen Motiven und interessanten Graphiten (es lassen sich
ein Schiff, eine hochgestellte Person mit königlichem Schultertuch
und verschiedene menschliche Gesichter erkennen).
Sineu
Die Paulinermönche wurden 1835 im Zuge der Privatisierung
endgültig aus dem Kloster entlassen und das Kloster wurde
geschlossen. Das Gebäude wurde für andere Zwecke
genutzt und diente unter anderem als Kaserne für die
Zivilgarde Guàrdia Civil. Die Räumlichkeiten beherbergen
heute die Gemeindeverwaltung sowie die Bibliothek und das
Gemeindearchiv.
Das Haus can Gili (C/ Major, 13)
Das Haus hat seinen Ursprung im Mittelalter. Anfang des 14.
Jh. gehörte das Haus dem Notar Joan Gili, einem der Führer der
Zunftbruderschaft und eines der vier Mitglieder der Kommission
der Bruderschaften, die bei Hof um Gnade baten. Das Vorhaben
scheiterte jedoch und die Kommissionsmitglieder wurden Ende
August 1523 an den so genannten forques dels ambaixadors, den
Botschaftergalgen, in Bellver hingerichtet. Das Haus jedoch verblieb
weiterhin, mindestens bis zum 17. Jh., im Besitz der Familie. In
der heutigen Zeit gehört es der Familie Aparicio. Der Maler und
Bildhauer Ricardo Aparicio –Gago- hat dort sein Atelier und seinen
Ausstellungsraum.
253
Zönobium anzugliedern. 1722 fand ein erneuter großer Umbau
statt, wobei unter anderem der Kreuzgang errichtet wurde.
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Sineu
>> Sineu_Sehenswürdigkeiten
>> Son Torelló
>> Kapelle Capella de Sant Josep
In Innere gelangt man durch einen Windfang aus Holz. Obwohl
das Lokal in ein Restaurant umgewandelt wurde, ist die Struktur
der ehemaligen Raumaufteilung erhalten geblieben. Die erste
Spannweite hat eine Balkendecke, wobei das Netz aus kleinen
Querbalken, „xebrons“ genannt, erhalten ist. Der Zugang zur
zweiten Spannweite erfolgt durch einen Flachbogen links neben
der Theke des Restaurants mit Barbetrieb. Links neben der ersten
Spannweite befand sich der der Weinherstellung gewidmete Flügel.
Dort waren die unterirdischen Steinbehälter zum Mosten, wo
Pressung und Gärung erfolgten. Die dazugehörigen Becken sind
noch erhalten. Im ehemaligen Weinkeller gab es zwölf Bottiche (es
In der zweiten Spannweite führt rechts eine Tür mit Oberschwelle
in den Hauptraum, der mit alten Motiven und Fotografien von prominenten Besuchern geschmückt ist. Zu erwähnen gilt es die Pergamente aus dem 15. und 16. Jh. neben zahlreichen weiteren Dekorelementen. An der Vorderwand befindet sich ein Balkon mit Blick auf
den Platz Plaça del Fossar. Links vom Speiseraum in Weiterführung
der Wand des Eingangs befindet sich der private Gebetsraum des
Hauses. Er ist ziemlich klein, rechteckig und hat einen Altar mit der
Darstellung Christi im Stil der religiösen Kunst von Olot. Hinten im
Raum links befindet sich der „cambra del Bisbe“, also Bischofszimmer genannte Raum mit herrlichen Möbelstücken aus Mahagoni mit
Intarsien und der Ankleideraum mit Zugang durch eine gelappte Tür.
Die Seitenfassade gegenüber dem Platz Plaça del Fossar weist drei
Stockwerke auf, mit einem großen Tor mit Flachgewölbe, durch das
man in den ehemaligen Weinkeller im Erdgeschoss gelangt. Links
davon ist noch ein Holzkreuz auf Steinsockel an der Wand zu sehen:
Eine der Stationen des Kreuzwegs, der früher durch die Straßen der
Ortschaft führte.
Sineu
Die Fassade geht über zwei Stockwerke mit einem
Rundbogenhaupttor auf zwei Stufen. Im Erdgeschoss befinden
sich ein Widerlager rechts vom Tor und ein Fenster an jeder Seite.
Im Obergeschoss befindet sich über dem Tor ein Bogenfenster mit
Zwischenpfosten und einem kleinen Wappen der Familie Torelló (ein
Stier) auf dem Bogenzwickel über der kleinen Fenstersäule. Links ist
ein Spitzbogenfenster zu sehen und rechts ein rechteckiges Fenster.
Das Dachgesims besteht aus dreifachen Dachpfannen.
sind acht Fragmente erhalten, die an den Wänden angebracht sind)
sowie ein Destilliergerät für die Schnapsherstellung. Der rechteckige
Raum der Kellerei ist großräumig und in sechs Abschnitte unterteilt,
fünf davon mit Kreuzgratgewölbe, der zweite Abschnitt mit
Tonnengewölbe. Der Aufriss zeigt eine Naturwand aus Fels. Vom
Korridor aus gesehen am Ende des Raums führen sechs Stufen zur
Tür, die Zugang zum Gemeindeplatz Plaça del Fossar gewährt.
255
Das Haus Son Torelló (C/ de Son Torelló, 1)
1607 gehörte das Haus Lleonard Torelló und laut Kataster aus diesem
Jahr verfügte es über eine von Tieren angetriebene Mühle und
einen Weinkeller mit sechs Schläuchen und einem Bottich für die
Weinherstellung. 1974 hat Pere Fuster das Haus von Carme Ferrer
Oliver gekauft.
Pla de Mallorca
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Pla de Mallorca_Sineu
>> Sineu_Sehenswürdigkeiten
Am Ende des Jahres 1808 befand er sich im Besitz von Dionísia
Rossinyol de Defla i de Comelles, der Gattin von Carlos de
España. Um 1880 beschreibt der Arxiduc genannte Erzherzog von
Österreich in seinem Werk „Die Balearen“: „Das Haus ist im Stil der
ältesten Häuser Mallorcas erbaut“. Seit 1953 ist das 125,7 ha große
Anwesen Eigentum von Ferran de España i Morell.
Den Zugang zu den Häusern bildet ein Portal portal forà mit
Rundbogen und Wölbstein in einer Mauer mit Zinnen, gekrönt
vom Wappen der Rossinyol. Es führt zum Innenhof, von wo aus
man zu den einzelnen Räumen gelangt. Rechts befindet sich die
1862 erbaute neugotische Kapelle. Ihr rechteckiger Innenraum
weist eine Decke mit Kreuzgratgewölbe in fünf Abschnitten
auf. Der Altaraufsatz ist im neugotischen Stil gestaltet. Auf der
In der rechten Ecke des Innenhofs steht der mittelalterliche,
viereckige Turm. Er wurde möglicherweise auf einem arabischem
Fundament erbaut. Seinen Abschluss bilden Zinnen und auf der
Rückseite befinden sich zwei finestres coronelles genannte, durch
eine Säule unterteilte Doppelfenster. Zwischen Kapelle und Turm
befindet sich das Rundbogenportal zum Herrenhaus casa dels
senyors mit dem Wappen der Familie Rossinyol, der Jahreszahl
1634 und einem lateinischen Sinnspruch. Links vom Turm führt ein
weiteres Rundbogenportal zum Haus des Haushaltungsvorstands
casa dels amos. Hinter dem Haupthäuserblock befindet sich ein
Hof, von dem aus die verschiedenen landwirtschaftlichen Räume
zu erreichen sind. Erwähnenswert ist ein offene Mansarde mit
Flachbogen, der Hl. Valeria gewidmeten Keramik und der Jahreszahl
1874.
Das Anwesen besitzt zwei Gärten. Der Zugang zum südlich
gelegenen Garten befindet sich vor dem Portal portal forà und
ist von zwei Terracotta-Löwen gesäumt. In ihm befinden sich
einige Überreste des Denkmals zu Ehren von Isabella II. vom
Gemeindeplatz Plaza de la Reina in Palma, das 1868 zerstört
worden war. Rechts vom Garten befindet sich eine große Zisterne
mit Skulpturen aus dem 18. Jh. Im östlich gelegenen Garten steht
eine Figur von Pallas Athene.
Sineu
Evangelienseite befindet sich die Grabstätte von Carlos de España,
der während des Carlistenkriegs 1839 in Katalonien starb.
257
>> Anwesen Defla
Defla
Defla war ein muslimischer Meierhof, der im Llibre del Repartiment
folgendermaßen beschrieben wird: «Rahal Adeffla Exarquia, de
VIII jovades, a Bernat Pocasanch de Barcelona, a Bernat Tortosa i
a Arnau Pocasanch» (was als “orientalischer Oleander-Meierhof”
übersetzt werden könnte). Ab dem 14. Jh. war er Eigentum der
Familie Rossinyol, die Rossinyol de Defla genannt wurde. Im Jahr
1378 gehörte er Pere Rossinyol und der Turm ist bereits urkundlich
belegt. In der Zeit der “Germania”-Aufstände fiel das Besitztum
den Rebellen zum Opfer, die den Eigentümer Andreu Rossinyol
ermordeten und Waffen, Kleidung, Schmuck sowie hundertfünfzig
Schafe raubten.
Pla de Mallorca
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Pla de Mallorca_Vilafranca de Bonany
Vilafranca de Bonany
Vilafranca
de Bonany
>> Blick auf Vilafranca de Bonany
259
Geschichte
Die Gemeinde Vilafranca hat eine Fläche von 24 Km2 und
2.782 Einwohner (im Jahr 2008). Sie grenzt an die Gemeinden
Petra, Manacor, Felanitx, Porreres und Sant Joan.
verkürzt, bis dem Ort in einem königlichen Dekret zur
Unterscheidung von anderen Gemeinden im spanischen Staat
der Zusatz „de Bonany” verliehen wurde.
Die Bezeichnung Vilafranca bedeutet „von Steuern befreite
Ortschaft” und geht auf die Gründung des Dorfes im Jahr
1620 zurück: Vilafranca war bei seiner Gründung von jeglichen
Abgaben und Dienstleistungen dem Königreich gegenüber
befreit. Der Ortsname ist bereits 1633 als Vilafranca de Sant
Martí belegt. Im Lauf der Zeit wurde der Name auf Vilafranca
Die ersten Spuren einer Siedlung in Vilafranca gehen in die
Vorgeschichte und Antike zurück. In der Gemeinde gibt es
vierzehn archäologische Fundstätten, darunter die Talayots
Castellot Vell und Son Pou Vell sowie die vortalayotischen
Überreste Sa Moleta.
Pla de Mallorca
>>
>> Vilafranca de Bonany_Geschichte
Die maurische Anwesenheit wird aus einigen arabischen
Bezeichnungen von Gehöften und Meierhöfen ersichtlich, wie zum
Beispiel Albadallet und Alcudiarrom, die noch heute existieren.
Nach der Eroberung im Jahr 1230 trat König Jakob I., wie im Llibre
del Repartiment (1232) belegt, einige Gehöfte an seine Gefolgsleute
ab: Alanzell, Albadallet und der Meierhof Boscana gingen an Ramon
de Castellbisbal, Alcudiarrom an den Anteil für die Männer aus
Lleida und Sant Martí an Ramon Saclusa. 1242 wurde Sant Martí
als Vorrecht von den Templern übernommen. Mit der Abschaffung
dieses Ordens im Jahr 1312 gingen die Güter an den Hospitalorden,
was zu einem Rechtsstreit zwischen diesem Orden und dem König
von Mallorca führte, weil letzterer auf die Rechte an den Ländereien
des Gehöfts beharrte. Als der Besitz König Sanç von Mallorca
gehörte, überschrieb er ihn an seinen Schatzmeister Sant Just. 1391
erfolgte der Verkauf an Arnau Sureda, dessen Nachfahren den
Familiennamen Sureda de Sant Martí annahmen.
Zu Beginn des 20. Jh. wurden zahlreiche Anwesen, die sich im Besitz
der Familie Sureda de Sant Martí befanden, unterteilt, was zu einer
steigenden Anzahl von kleineren Landeigentümern führte. Auch
einige größere Besitztümer im Gemeindegebiet wurden in kleinere
Parzellen aufgeteilt, wie zum Beispiel Sa Franquesa, Es Castellot, Es
Molí Nou, Es Cremat, Sa Vinya Nova und Alenzell. Hinzu kam noch,
dass ein Handwerksgewerbe Fuß fasste, dass sich die tonhaltige
Erde um das Dorf herum zu Nutze machte. Es entstand ein neuer
industrieller Zweig mit Familienunternehmen, die auch heute noch
eine gewisse Bedeutung haben, wie zum Beispiel die Ziegeleien.
Vilafranca de Bonany
>> Turm Torre d’Alcudiarrom
261
Pla de Mallorca_Vilafranca de Bonany
Pla de Mallorca
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Sehenswürdigkeiten
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Die Pfarrkirche Església parroquial de Santa Bàrbara
1631 wurde die erste Kirche in Vilafranca gesegnet. Es handelte
sich um ein kleines Gotteshaus mit Hauptaltar und zwei Kapellen an
jeder Seite. 1700 wurde mit dem Neubau einer Kirche begonnen,
weil das alte Gotteshaus zu klein geworden war. Diese Bauarbeiten
wurden im Jahr 1738 abgeschlossen. Von 1935 bis 1941 wurde
die Kirche erneut vergrößert und dabei Kreuzschiff sowie Altarraum
hinzugefügt. Im Jahr 1913 ernannte Bischof Pere J. Campins
das Vikariat zur Pfarrkirche und Gabriel Riera wurde der erste
Pfarramtsleiter.
befindet sich eine mit einem Kreuz verzierte Nische, in der sich eine
Darstellung von Santa Bàrbara mit dem Turm als Attribut befindet,
der die Kirche gewidmet ist. Auf der Kuppel des Kreuzschiffs wurde
1942 eine Skulptur des Herzens Jesu, ein Werk des Bildhauers
Miquel Vadell, angebracht. Der Glockenturm aus dem Jahr 1817
steht links von der Fassade, hat einen viereckigen Grundriss,
zugespitzte Fenster im oberen Abschnitt und ist mit einer Pyramide
bekrönt. An der Fassade links oben sind noch immer die Spuren von
zwei kleinen, zugemauerten Bogen zu sehen, die wahrscheinlich
zum flachen, spitzen Glockenturm gehörten.
Die Fassade weist glattes Mauerwerk auf, mit zwei Friesen, einem
Oberlicht in der oberen Hälfte und einem ebenen Giebelgesims. Das
barocke Hauptportal mit Oberschwelle verfügt über Türpfosten in
Form gerillter Pilaster, flaches Simswerk mit geradlinigen Simsen und
Pyramiden mit einer Kugel oben an den Seiten. In der Supraporte
Vor der Hauptfassade steht ein Denkmal aus dem Jahr 1985 zu
Ehren von drei berühmten Kirchenmännern der Ortschaft: der Kapuzinermönch Fra Lluís de Vilafranca (Joan Mestre Oliver), Pater Jaume
Rosselló, Missionar von den Heiligen Herzen Jesu und Mariä, und der
Einsiedler Agustí de la Mare de Déu del Carme (Guillem Font Català).
Vilafranca de Bonany
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Pla de Mallorca
>> Vilafranca de Bonany_Sehenswürdigkeiten
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Pla de Mallorca_Vilafranca de Bonany
>> Kloster
Ca ses Monges
Außen an der Evangelienseite befand sich zwischen dem Glockenturm und der derzeitigen Seitentür der ehemalige Dorffriedhof. Es
sind noch Reste des ehemaligen Seitenportals aus dem 18. Jh. zu
sehen, das im Zuge der Renovierungsarbeiten im 20. Jh. zugemauert
wurde, sowie Trittspuren der Gläubigen auf dem Boden. Das derzeitige Seitenportal weist einen Architrav auf und ist schmucklos.
mit dem auf einem Relief dargestellten Turm des Wappenschilds
von Santa Bàrbara und von Vilafranca sowie der Jahreszahl 1885,
des weiteren verschiedene Stechbecken mit eigentümlichen
Darstellungen und die Gemälde von Santa Cecilia, Santa Bàrbara,
Santa Catalina Tomás und eines mit der Heiligen Jungfrau Mare de
Déu de Núria befinden.
Der Innenraum hat einen Grundriss in Form eines lateinischen
Kreuzes, Tonnengewölbe, Stichkappen und fünf Seitenkapellen
an jeder Seite, in die man durch einen Rundbogen gelangt, wobei
die erste unter der Empore liegt und die letzte im Winkel des
Kreuzschiffs integriert ist. Dieses verfügt über zwei Querarme
und vier freistehende, vieleckige Säulen, auf denen ab den
Hängezwickeln eine runde, in acht Abschnitte unterteilte und mit
einer Dachlaterne abgeschlossene Kuppel ruht. Der Hauptaltar ist
derzeit im Kirchenschiff untergebracht.
Das Kloster Ca ses Monges (C/ de Santa Bàrbara)
Die Barmherzigen Nonnen ließen sich 1895 in Vilafranca nieder.
Anfangs bewohnten sie ein Haus des Bürgermeisters und 1900
siedelten sie in das derzeitige Kloster über. Die Errichtung des
Gebäudes begann im Jahr 1897 auf einem Grundstück, das die
Familie Sureda, die Besitzer von Sant Martí, abgetreten hatten. 1900
wurde das erste Stockwerk des Gebäudes gesegnet, während die
vom Marquis von Vivot, Joan M. Sureda i de Verí entworfene Kapelle
im Jahr 1921 eingeweiht wurde.
Der barocke Hauptaltaraufsatz im viereckigen Altarraum ist in
zwei Ebenen und fünf Flügel mit korinthischen Säulen unterteilt.
Beherrscht wird er von der Schnitzfigur von Santa Bàrbara, mit
Sant Sebastià und Sant Pere zu ihrer Linken und Ramon Llull und
Sant Antoni Abat auf der rechten Seite. Im oberen Teil sehen wir
in der Mitte ein Gemälde der Immaculata und seitlich Sant Joan
Baptista und Sant Jaume. Ein Wappen bekrönt das Gesims mit dem
Wappenschild der Familie und als Ziergiebel dient ein Christusrelief.
Links vom Altarraum befindet sich die quadratische Sakristei, in der
sich unter anderem ein Handwaschbecken aus schwarzem Marmor
Die Fassade erstreckt sich über drei Stockwerke: Das Erdgeschoss
hat ein Portal mit Oberschwelle zwischen zwei seitlichen Fenstern.
Das Portal trägt die Wappen des Ehepaars Joan M. Sureda i de Verí (i
Boixadors i Sales) und Bàrbara Fortuny i de Verí (i Sureda i Sales), den
Herren von Sant Martí, mit einer Marquis-Krone und dem Hermelin
der Granden von Spanien. Im ersten Stock befinden sich drei Fenster
und in der Mansarde drei kleine liegende Fenster.
Das Bethaus im neugotischen Stil befindet sich rechts vom Kloster.
Die Fassade ist recht einfach gestaltet. Die Mauern sind mit Stein
265
>> Pfarrkirche Església parroquial de Santa Bàrbara
Vilafranca de Bonany
>> Vilafranca de Bonany_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
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Pla de Mallorca_Vilafranca de Bonany
>> Vilafranca de Bonany_Sehenswürdigkeiten
>> Ca l’Amo en Bernat Rumbande
Das ehemalige Pfarramt Rectoria Vella (C/ de l’Església, 12)
Es handelt sich um ein altes Haus, das früher vom Vikar und
dann vom Kirchenrektor bewohnt wurde. Es wurde auf einem
von der Familie Sureda gestifteten Grundstück errichtet. An der
zweistöckigen Fassade wurden die Lichtweiten verändert. Das Portal
verfügt heute über eine Oberschwelle, hatte jedoch früher einen
Rundbogen und es sind noch einige interessante Wölbsteine zu
sehen. Links neben dem Portal befindet sich ein trompetenförmig
geweitetes Fenster und weiter oben die Reste einer ehemaligen
Sonnenuhr. Das Obergeschoss hat drei Fenster. Im Inneren ist das
Gewölbe der ersten Spannweite mit dem Wappen der Familie
Sureda sehenswert.
>> Mühle Molí Nou
Ca l’Amo en Bernat Rumbande hat drei Stockwerke, zwei Portale
mit Oberschwelle und ein großes Tor auf der linken Seite. Im ersten
Obergeschoss befinden sich drei Fenster und in der Mansarde fünf
liegende Fenster über einem verzierten Geländer.
Das Gemeindehaus Ajuntament ist ein für die Region typisches
Bauwerk mit drei Stockwerken, einem Portal mit Oberschwelle
und einem Fenster an jeder Seite. Das erste Obergeschoss hat
außen zwei Fenster und einen Balkon mit drei Türen, wobei
über der mittleren Tür das Gemeindewappen zu sehen ist. Die
Mansarde verfügt über viereckige Stützpfeiler hin zu einem
Korridor mit drei Türen.
Die Mühle Molí Nou (C/ Sant Martí- C/ del Molí Nou)
Es handelt sich um die einzige Mehl-Windmühle, die noch im
Ortskern erhalten ist. Sie steht am Ortsausgang. Sie gehörte zum
Besitztum Sant Martí und ihr Betrieb wurde um 1915 eingestellt.
Es handelt sich um eine Mühle mit Wohn-Unterbau und Turm. Der
Unterbau verfügt über ein rustikales Portal mit Oberschwelle und
links über eine kleine Zisterne in einer bogenförmigen Mauernische.
Vilafranca de Bonany
>> Gemeindeplatz Plaça Major
Der Gemeindeplatz Plaça Major
Auf diesem Platz, im Volksmund auch „Plaça de l’Ajuntament“
genannt, steht eine Reihe von interessanten Häusern wie zum
Beispiel Ca l’Amo en Bernat Rumbande, Ca l’Amo Antoni de
s’Estany oder Cas Capellà Mateu und das Gemeindehaus.
267
verkleidet, das Portal weist eine Oberschwelle auf und darüber
eine trompetenförmig geweitete Rosette mit einfachem Sims
und gotischem Durchbruch in der Mitte. Im Inneren sehen wir ein
rechteckiges Schiff ohne Apsis mit einer Decke aus Kreuzgewölbe
in drei Abschnitten. Der Altarraum im dritten Abschnitt weist eine
provisorische Gestaltung auf, weil eine Erweiterung geplant war.
Zu ihm gelangt man über zwei Stufen und an den Seiten befindet
sich jeweils ein Portal mit Oberschwelle. Der ebenfalls neugotische
Altaraufsatz trägt eine Darstellung der Immaculata mit Sant Josep
zu ihrer Linken und Sant Vicenç de Paül zu ihrer Rechten. Im Aufriss
sehen wir an jeder Seitenwand des Altarraums ein neugotisches
Zwillingsfenster nach Art eines eingelassenen Kirchenstuhls. An der
Stirnseite befindet sich hinter dem Altaraufsatz ein neugotisches
Fenster mit dem Wappen der Familie Sureda Fortuny.
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca
Die Häuser an der Hauptstrasse
Erwähnenswert ist das Haus Ca l’Amo en Jaume de s’Hostal
(Nr. 12), das eines der Gasthöfe im Ort war und derzeit in zwei
Eigentümer unterteilt ist. An der zweistöckigen Fassade lässt
sich das möglicherweise ehemals im Erdgeschoss vorhandene
Rundbogenportal erahnen. Rechts befinden sich ein Portal mit
Wölbstein und ein Tor. Das Oberschoss hat zwei Fenster mit Brüstung,
wobei das linke wegen der Teilung des Hauses unterteilt ist. Am
Obersims sind einige sehenswerte bemalte Dachziegel erhalten.
>> Schlachthof L’Escorxador
Ein weiteres sehenswertes Haus ist Cas Metge Vell (Nr. 5), jetzt can
Ferragut, mit drei Stockwerken und Portal mit Oberschwelle. Es weist
die typische Verkleidung mit rechteckigen Platten auf, die von manchen Autoren dem modernistischen Stil zugeschrieben werden. Unter
dem Namen Metge Vell war Guillem Joan Galmés Sastre bekannt,
der bei der Bekämpfung der Grippeepidemie von 1918 eine wichtige
Rolle spielte und zum Ehrenbürger des Dorfes ernannt wurde.
Die Häuser im volkstümlichen Baustil
In Vilafranca stehen verschiedene, im volkstümlichen Baustil vor
allem im 18. und 19. Jh. errichtete Häuser. In der Straße Carrer
>> Ca sa Manescala
>> Öffentliche Schule Escola Pública Es Cremat
de la Unió Nr. 17 steht eines davon. Es hat eine Vorhalle
vor der Fassade, ein Portal mit Oberschwelle und ein kleines
Tor mit Flachbogen auf der rechten Seite. Dem „Arxiduc“
genannten Erzherzog Ludwig Salvator zufolge war Vilafranca
eines der Dörfer, das die meisten Mansarden an den Fassaden
der Häuser aufwies. In der Straße Carrer del Vent steht ein
weiteres Haus mit zwei Stockwerken, Rundbogenportal und
begrüntem Vorplatz, uneinheitlichem Mauerwerk und Dach
mit zwei Dachschrägen.
Das Haus Ca sa Manescala (C/ Fra Lluís Jaume)
In diesem Haus wurde Joan Mestre Oliver geboren, der unter
seinem Ordensnamen Fra Lluís de Vilafranca (1770-1847)
bekannt war. Die Fassade weist drei Stockwerke auf sowie
ein Rundbogenhauptportal mit Bogenzwickel. Über dem
Portal befindet sich ein Balkon-Fenster und die Mansarde
verfügt über drei Fenster. Es ist eine Gedenktafel mit dem
Franziskanerwappen zu sehen, das dieses Haus als Geburtstätte
des Mönchs ausweist.
Fra Lluís de Vilafranca war Historiker, Bücherliebhaber und
Kapuzinermönch. Er war der Bibliothekar der Kapuziner in
Palma, ein aufgeklärter Intellektueller und unter anderem mit
Jovellanos und Joan Ramis befreundet. Im Zuge der Schließung
der Klöster im Jahr 1835 zog er sich in das Haus Casa de los
Venerables in Palma zurück. Später verlegte er seinen Wohnsitz
nach Vilafranca, wo er schließlich verstarb.
269
Rechts befindet sich ein großes Tor mit Stichbogen. Innen ist die
Decke mit Flachgewölbe erhalten. Der Turm mit rundem Grundriss
hat ein Portal mit Oberschwelle über der „Envelador“ genannten
Terrasse, ein Fenster und ein mit Dachziegeln in einer Neigung
gedecktes Dach.
Vilafranca de Bonany
>> Vilafranca de Bonany_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
>>
Der Schlachthof Escorxador (C/ de l´Escorxador)
Das Gebäude wurde im für die Region typischen Stil Anfang
der 30er des letzten Jahrhunderts errichtet. Das Seitenteil
hat zwei Stockwerke, drei flache Fenster im Erdgeschoss
und drei Rundbogenfenster im Obergeschoss, wobei das
mittlere Fenster höher ist. Die drei Durchbrüche werden
von einer Brüstung verbunden. Die Bekrönung besteht aus
einer neubarocken mehrlinigen Stirnseite mit Sims und drei
Hydrien als Ziergiebel. Das Gebäude wurde 1998 renoviert
und beherbergt derzeit das Kulturzentrum „Casal de Cultura
del Poble“.
>> Ehemaliger Weinkeller des Anwesens Sant Martí de Lanzell
Das Besitztum war früher eines der bedeutendsten auf Mallorca
und erstreckte sich über die Ländereien, die in maurischer Zeit zu
den Gehöften Alanzell und Albadellet sowie einigen Meierhöfen
gehörten. Nach der katalanischen Eroberung Conquesta im Jahr
1229 entfiel es an den königlichen Anteil und wurde an Ramon
Saclusa abgetreten. Um 1242 ging das Gehöft Alanzell an den
mächtigen Templerorden über, der es in ein feudales Rittergut
verwandelte und ihm den Namen Sant Martí d‘Alanzell gab. Nach
der endgültigen Auflösung der Templer im Jahr 1314 machte
es König Sanç von Mallorca den Nachfahren der Templer, den
Johannitern, streitig und überließ es 1318 für 500 „Lliures“
als Gegengabe und 10 „Lliures“ jährlichen Pachtzins seinem
Schatzmeister Nicolau de Santjust. Laut J. M. Bover verkaufte
Guillem de Santjust, der Sohn von Nicolau, 1391 das Besitztum
an Arnau Sureda. Anscheinend gebot der Batle von Mallorca auf
Antrag der Gläubiger des besagten Guillem dem Verkauf Einhalt.
Der Familienzweig der Sureda, der das Anwesen erwarb, nahm
den Beinamen Sant Martí zu Ehren des Besitzes an, der ihnen
vorbehalten worden war. Einer der bekanntesten Herren von Sant
Martí war Salvador Sureda Safont (1415-1495), Sohn von Arnau,
ein berühmter Ritter aufgrund seines Turniers mit dem katalanischen
Ritter Francesc Vallseca, das 1444 im Beisein von König Alfons
dem Großherzigen in Neapel stattgefunden hat. Sein Wahrzeichen
war ein Frettchenkorb (das Frettchen wurde bei der Hasenjagd
eingesetzt) mit der Inschrift „Dins és lo qui‘l pren“. Dieses Lemma
wurde Teil des Wappens der Familie Sureda de Sant Martí und ist
auf dem Gebäude mehrmals zu sehen. Salvador Pau Sureda, der
Neffe des zuvor genannten, wurde als sein Erbe eingesetzt. In der
von ihm 1495 veranlassten Inventur von Sant Martí wird die Kapelle
folgendermaßen beschrieben: „amb un retaule del Davallament de
la Creu, obra de Flandes, que té a una banda Sant Martí i a l’altra
santa Bàrbara” [„mit einem Altaraufsatz von der Kreuzabnahme,
einem Werk aus Flandern, mit Sant Martí auf einer Seite und Santa
Bàrbara auf der anderen“]. 1535 war Pau Sureda de Sant Martí
der Eigentümer von Sant Martí. Im Kataster von 1575 wird als
Eigentümer Salvador Sureda genannt, mit einem Besitz um Sant
Martí herum, der Son Pere Jaume, Lanzell und Boscana einschloss.
Dessen Sohn Pau Sureda de Sant Martí i Campfullós (1571-1650)
war der Gründer der Ortschaft Vilafranca -die früher den Zusatz Sant
Martí im Namen trug, bevor sie die neuere Bezeichnung Vilafranca
de Bonany bekam- als 1620 ein Teil des Besitztums Son Pere Jaume
abgespaltet wurde. Im Jahr 1708, während der Erbfolgekrieg in
vollem Gange war, wurde Francesc Sureda de Sant Martí i Zaforteza
von König Karl III. zum Marquis von Vilafranca ernannt, wobei dieser
Titel jedoch erst 1760 vom Enkel des Vorgenannten, Salvador Sureda
de Sant Martí i Cotoner, anerkannt wurde. Sein Sohn Mariano
Salvador Sureda de Sant Martí i Desbrull verstarb 1805 ohne direkte
Nachfahren und das Besitztum Sant Martí ging auf die Familie
271
Die öffentliche Schule Escola Pública Es Cremat
(C/ Joan Miró- C/ de ses Escoles)
Das Gebäude wurde 1927 vom Architekten Guillem Forteza
entworfen und 1930 eingeweiht. Es wurden verschiedene
Umbauten und Erweiterungen vorgenommen. Die Fassade
zeigt einen Mittelblock mit drei Rundportalen und drei
ionischen Säulen, mit den jeweiligen Durchbrüchen mit
Oberschwelle an den Seiten und außen den dazugehörigen
angebauten Pilastern ebenfalls im ionischen Stil. An jeder
Seite steht ein viereckiger Konstruktionsblock mit zwei
Stockwerken.
Sant Martí d‘Alanzell
Die Häuser Sant Martí d‘Alanzell -oder Lanzell- stehen etwas mehr
als einen Kilometer südlich der Ortschaft an der Straße von Felanitx
nach Vilafranca (Ma-5111) auf Kilometerhöhe 6‘5 neben der
Kreuzung mit der Straße Porreres-Vilafranca (Ma-5101).
Pla de Mallorca
Der Brunnen Pou Viguet
Dieser Brunnen ist seit der maurischen Epoche belegt. Seine
Bedachung ist besonders sehenswert.
Vilafranca de Bonany
>> Vilafranca de Bonany_Sehenswürdigkeiten
>> Innenhof des Anwesens Sant Martí d’Alanzell
Die Fassade ist drei Stockwerke hoch. Das Hauptportal hat einen
Rundbogen mit Wölbstein über einem gepflasterten Anstieg und
eine Bekrönung mit einem bemerkenswerten Relief von Sant
Martí. Der ehemalige Bischof von Tours wird als Ritter dargestellt,
in der berühmten Szene, in der er einem Mittellosen einen Teil
seines Umhangs überreicht. In der linken unteren Ecke des Bildhauerwerks befindet sich das Wappen der Familie Sureda de Sant
Martí, mit der für den Familiennamen Sureda typischen Steineiche
und dem Frettchenkorb von Salvador Sureda de Sant Martí Safont. Das Wappen stammt aus dem Jahr 1736, ist viergeteilt und
zeigt das Wappenschild der Familiennamen Sureda, Zaforteza,
Desbrull und Olesa, letzterer von Francesc Sureda. Rechts von der
Fassade steht ein höherer Block, welcher der Turm der Häuser
war, mit drei Stockwerken, einem Portal mit Oberschwelle, das
in einen viereckigen Raum führt, welcher von einem für die Frühgotik charakteristischen spitz zulaufenden Trennbogen getragen
Flachbogen zur Treppe zum vornehmen Stockwerk führt. In dieser
Vorhalle ist ein Karren zum Vorspannen des Viehs erhalten sowie
verschiedene römische Keramikgegenstände wie Amphoren und
ein interessanter Gegenstand, der als Schiffslaterne diente. Auf dem
Mittelbogen der Vorhalle befindet sich ein Relief mit der Darstellung
von Santa Bàrbara und dem Wappen der Familie Sureda Zaforteza
sowie der Jahreszahl 1746. Auf der rechten Seite befinden sich
drei zugemauerte Flachbogen. Das Portal der Kapelle ist von einem
viergeteilten Wappen mit dem Wappenschild der Familie Sureda,
Fortuny, Verí i Verí bekrönt. In der Mitte des Innenhofs steht rechts
ein runder Zisternenkranz mit einer Konstruktion aus möglicherweise
neugotischem Schmiedeeisen mit Reliefs von Drachenköpfen.
Die Kapelle bzw. das Bethaus von Sant Martí hat einen Zugang
vom Innenhof aus. Das Portal mit Oberschwelle hat runde,
eingebettete Türpfosten nach spätbarocker Tradition (Ende des 18.
Jh.) und befindet sich an der Westseite der Kapelle. Das Bethaus
hat einen rechteckigen Grundriss. Links, an der Fußseite des Schiffs,
ist ein gotisches Portal mit Spitzbogen und Blumendekor zu sehen.
Bekrönt ist es mit dem viergeteilten Wappen der Familie Sureda,
Zaforteza, Desbrull i Olesa und in der Mitte des Spitzbogenwinkels
befindet sich das Wappen der Familie Sureda mit einem Engel. In
den von Bossen geschützten Bogenzwickeln befinden sich Reliefs
mit dem heraldischen Frettchenkorb. Die Decke des Schiffs ist mit
Holz getäfelt, während die des Altarraums mit Sterngewölbe mit
einem vielfarbigen Frettchenkorb auf dem Schlussstein gefertigt
ist. Im Aufriss des Schiffs befinden sich Keramikfliesen mit den
273
>> Innenhof des Anwesens Sant Martí de Lanzell
wird, wobei Reste der Gesimskonsolen erhalten sind, die das Dach
stützen. An der anderen Seite der Vorderfront befindet sich eine
rustikalere Baumasse mit einer Außentreppe, die zu einem Portal
mit Oberschwelle führt. Die Fensteröffnungen an der Fassade sind
unregelmäßig angeordnet. Der erste Stock weist vier Fenster auf,
eines links vom Portal und drei rechts davon. Der zweite Stock hat
ebenfalls vier Fenster, eines links vom Portal, ein weiteres darüber
und die beiden anderen rechts davon. Das Hauptportal führt in einen
Vorraum mit Kreuzgratgewölbe und einem Keilstein, auf dem das
Wappen der Familie Sureda und zwei Frettchenkörbe zu sehen sind.
Ein Flachbogen führt zu einem Portikus mit Kreuzgratgewölbe und
sieben Flachbogen, die auf achteckigen Pfeilern mit breiter Basis und
Kapitellen mit Simswerk (6 freistehende und zwei an die Seitenwände angebaute Pfeiler) ruhen. Der Zugang zum Innenhof erfolgt über
diese Vorhalle. Der Innenhof ist rechteckig und dient als Verteiler
zu den verschiedenen Räumen des Hauses. Links befindet sich der
Flügel mit der ältesten Architektur, die möglicherweise aus dem 14.
Jh. stammt. Es sind zwei Rundbogen mit Wölbstein und Reste eines
zugemauerten gotischen Fensters zu sehen, das möglicherweise
früher ein kleines erhöhtes Portal mit Wulst gewesen ist. Der mündlichen Überlieferung nach soll sich hier das Gefängnis der Templer
befunden haben. Schriftlich belegt ist jedenfalls, dass hier die Kurie
und das Gefängnis der Baronie untergebracht waren. Weiter nördlich steht ein wenig rechts davon das Haus der Hausherren mit einem
Rundbogen mit Wölbstein als Eingang. Weiter rechts von diesem
Haus ist das Gebäude drei Stockwerke hoch, mit einer Mansarde
mit liegenden rechteckigen Fenstern, während eine Vorhalle mit drei
Pla de Mallorca
Sureda aus der Linie der Marquis von Vivot über, von denen es
Joan Sureda i Boixadors und Joan Miquel Sureda i de Verí, den
letzten Marquis von Vivot zu erwähnen gilt. Nach dem Tod von
Joan Miquel Sureda (1912) ging das Besitztum auf eine seiner
Töchter, Bàrbara Sureda Fortuny, über. Ihre Nichte Pilar Montaner
Sureda, Tochter von Pere de Montaner, dem Grafen von Peralada,
erbte das Anwesen und ehelichte Vicenç Ferrer de Sant Jordi i
Truyols, den Grafen von Santa Maria de Formiguera. Derzeit sind
die Eigentümer von Sant Martí deren Sohn Joan Miquel Ferrer de
Sant Jordi i Montaner und seine Gattin.
Vilafranca de Bonany
>> Vilafranca de Bonany_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
Die Treppe, die von der Vorhalle des Innenhofs in die Gemächer
des Hauses führt, ist an die Mauern angebaut. Sie verfügt über
zwei Absätze und einen “Naia” genannten größeren oberen
Treppenabsatz sowie ein Holzgeländer. An den Seitenwänden
befinden sich zwei aufgemalte Wappen mit dem Wappenschild
der Familie Sureda und von Bàrbara Sureda Fortuny (i Verí Verí).
Am oberen Treppenabsatz an der Mauer mit dem Zugang zum
Innenraum sind die Wappen der Teilnehmer des Turniers in Neapel
im Jahr 1444 sowie ein Helm und eine Lanze zu sehen. Der
Hauptraum des Herrenhauses ist viereckig, sehr hoch und hat eine
Balkendecke in drei Abschnitten mit zwei großen Querbalken.
>> Fassade des Anwesens Sant Martí d’Alanzell
Rechts von der Vorhalle der Treppe zu den Gemächern befindet
sich der Zugang zu den Kornkammern. Ein Spitzbogen führt in
einen Vorraum mit einer Decke aus Kreuzgratgewölbe in zwei
Abschnitten. Dieser Raum ist mit einem Flachbogen mit einem
weiteren landwirtschaftlichen, „Quartera“ genannten Raum
verbunden, einem Getreidespeicher mit Kreuzgratgewölbe in vier
Abschnitten, die durch Flachbogen voneinander getrennt sind.
Links befindet sich ein Spitzbogen und rechts sind Sgraffitos mit
Zeichnungen von Heiligen, Rittern, Bauern, Teufeln etc. zu sehen,
die möglicherweise aus dem 19. Jh. stammen. Der Weinkeller
befindet sich in einem großen Raum aus zwei Schiffen mit sechs
Abschnitten Kreuzgratgewölbe in jedem Schiff (insgesamt zwölf
Abschnitte), die durch viereckige Pfosten voneinander getrennt
sind. Am Ende des Weinkellers befindet sich ein Raum, in den
man über eine Treppe mit fünf Stufen gelangt, nämlich die
Käsekammer. Sie hat ein Tonnengewölbe und darin befindet sich
eine Käsepresse. Die Ostfassade verfügt im ersten Stock über eine
beeindruckende Galerie oder Loggia mit sieben Rundbogen, Säulen
in toskanischer Tradition und Balustrade in dem italienischen Barock
nachempfundenen Stil, die möglicherweise aus der zweiten Hälfte
des 18. Jh. stammt. Rechts von der Seitenfassade in Richtung
Nordosten befindet sich ein Spitzbogen, der zur Weinkelter führt,
von der aus man durch Innenräume bis zum Weinkeller gelangte.
Diese östliche Seitenwand steht vor einem Vorplatz mit hohen
Pinien und einem Ziehbrunnen mit Holzrad. Der Ziehbrunnen ist
rein dekorativ, weil dieser Raum als Tenne genutzt wurde.
275
Stationen des Kreuzwegs. Der Boden des Altarraums ist mit
mittelalterlichen Fliesen belegt. Der Altar ruht auf kleinen Säulen,
die von ehemaligen Zwillingsfenstern stammen. Der Altaraufsatz
stammt aus dem Frühbarock und trägt die Jahreszahl 1637. Darauf
befindet sich ein Gemälde, auf dem Sant Martí als Bischof von
Tours mit Bischofsmütze und Bischofsstab dargestellt ist und das
Wunder der Totenerweckung eines Kindes vollbringt. In der Attika
sind die Darstellungen von Sant Sebastià, der Immaculata und
Santa Bàrbara zu sehen. Der Altaraufsatz ist das Werk von Gaspar
Oms II (1598-1648). Hinter dem Altarraum liegt die Sakristei,
ein quadratischer Raum mit Kreuzgratgewölbedecke und einem
Schlussstein, der das Wappen der Familie Sureda trägt. An der
rechten Wand befindet sich ein kleines Waschbecken mit der
Darstellung der Heiligen Jungfrau Mare de Déu de Bonany auf
vielfarbigen Fliesen.
Vilafranca de Bonany
>> Vilafranca de Bonany_Sehenswürdigkeiten
Pla de Mallorca
>>
Pla de Mallorca_Literaturverzeichnis
>> Pla de Mallorca_Literaturverzeichnis
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>> Pla de Mallorca_Notizen
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Notizen