Hannover 96 – VfL Wolfsburg

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Hannover 96 – VfL Wolfsburg
Bundesliga, Saison 2015/2016
Nr.495
Hannover 96 – VfL Wolfsburg
Niedersachsenstadion, Di. 01.03.2016, 20.00 Uhr
Liebe 96iger!
Auch heute verzichten wir aus bereits in der letzten FanInfo genannten
Gründen darauf, die aktuelle Tabelle abzudrucken.* Man kann es
drehen und wenden wie man will: alles andere als ein Sieg hilft
ohnehin nicht!
Und so steigt langsam aber stetig auch die Frustration in den Weiten
des Stadionrunds. Klar ist, dass niemand möchte, dass Hannover 96
absteigt. All das Gerede von der Chance des Neuanfangs und der
Rückkehr zu einem Stadion der „wahren“ Fans – ohne bundesligaaffine
Eventfans.
Das mag ja inhaltlich durchaus richtig sein und ja, vielleicht hat es auch
seinen Reiz. Aber sind wir doch ehrlich: eigentlich ist es nur der letzte
Strohhalm, sich die schleichende Entwicklung der letzten Jahre mit der
schlussendlichen aktuellen Situation schön zu reden.
Es mag dennoch eine berechtigte Hoffnung sein, dass bei einem
möglichen Abstieg ähnliche Mechanismen greifen, wie zum
Drittligaabstieg im Jahr des 100jährigen Jubiläums. Damals eher aus
der Not und den finanziellen Engpässen geboren, schaffte es der
Verein, eine junge und hungrige Mannschaft aufzubauen, die sich mit
Hannover und dem Verein identifizierte. Sollte es also gelingen, die
Verfehlungen der letzten Jahre zu korrigieren und die
Nachwuchsförderung mit dem neuen NLZ auf professionelle Ebene zu
hieven – ja, dann könnte vielleicht auch mal wieder Qualität aus dem
Unterbau die Profis nach vorne bringen. Fakt ist aber auch, dass es
sicherlich einige Jahre dauern wird, bis diese Wege greifen können.
Und an dieser Stelle wird dann auch wieder vermehrt Kritik an Martin
Kind laut. Immer wieder wurde Unverständnis geäußert, warum sich
die Stimmung immer wieder an dieser einen Person spaltet. Außer
Frage steht ja nach wie vor, dass er in schlechten Zeiten viel für den
Verein getan hat und maßgeblich für den sportlichen Aufstieg und die
finanzielle Gesundung mitverantwortlich war.
Aber war es nicht auch Herr Kind, der gleichzeitig und unumwunden
mit dem Abstieg der letzten Jahre in Verbindung steht? Der Abschied
von
Herrn
Schmadtke,
fragwürdige
Entscheidungen
bei
Führungspersonal des Clubs und zuletzt die Posse um Herrn Dufner?
Und was ist mit der Investorenüberahme der Profifußballsparte durch
ihn und seine Gesellschafter? Wohin entwickelt sich der Fußball in
Hannover da? Spielen die lange Tradition und die Errungenschaften
des Vereins noch eine tragende Rolle oder geht es nur noch um die
nachhaltige Profilierung einer Marke am bundesweiten Markt mit dem
Ziel der Gewinnmaximierung?
Fragen über Fragen, die Fans nun mal beschäftigen und die es auch
wert sind, offen angesprochen und kritisch hinterfragt zu werden.
Und so geht es bei weitem nicht nur um die aktuelle sportliche
Situation, sondern auch um die grundsätzliche Entwicklung des
Vereins, den wir alle lieben.
Und so bleibt vielleicht zumindest die Hoffnung, dass sich Hannover
96, wenn es schon in Liga zwei gehen sollte, mit erhobenem Kopf
verabschiedet.
In diesem Sinne:
Auf geht’s Hannover – kämpfen und Siegen!
*Redaktionsschluss war am 26.02.2016
Demo-Aufruf der Fanszene Dresden
von www.ultras-dynamo.de (23.02.2016)
Traurig, aber wahr: Dynamo steigt auf und wir Fans sollen nicht dabei
sein!
Hallo Dynamofans,
freut ihr euch schon auf den wahnsinnig emotionalen Moment, wenn
der Aufstieg perfekt gemacht wird? Das Feiern zusammen mit den
Spielern, welche sich das ganze Jahr reinknien und allen Fans, die
unsere SGD bei jedem Spiel zahlreich und lautstark unterstützen... Uns
allen soll der Traum vom Aufstieg, der Moment des Glücks geraubt
werden!
Wollt ihr das?
Warum diese Sorge? Im Vorfeld des Drittligaspiels zwischen dem 1. FC
Magedeburg und dem FC Hansa Rostock gab es eine wahre
Schmierenkomödie über die Anzahl der Gästekarten. Die
Grundproblematik besteht darin, dass es für die Gäste aus Rostock
nicht
das
übliche,
den
DFB-Regularien
entsprechende,
Kartenkontingent in Höhe von zehn Prozent der Stadionkapazität
geben soll (ca. 2.600 Karten). Über die Hintergründe, wie und warum
es dazu kommen soll, braucht man sich mittlerweile nicht mehr bei
den eigentlich kompetenten Parteien informieren. Sowohl die
Öffentlichkeitsabteilung des 1. FCM, als auch die Polizei schieben sich
den „Schwarzen Peter" gegenseitig zu und wollen den Schuldigen auf
der jeweils anderen Seite sehen. Offensichtlich sind aber beide
Parteien daran interessiert, dieses Spiel fast ohne Gästefans
durchzuziehen. Nachdem man erst gar keine Karten für Rostocker Fans
zur Verfügung stellen wollte, möchte man sich jetzt als Gönner
hinstellen und nun doch „großzügige" 700 personalisierte Karten für
den Gästeblock freigeben. Dass diese Taktik von vornherein geplant
war, um ein sowohl reduziertes als auch personalisiertes
Kartenkontingent nach Rostock zu schicken, kann sich jeder selbst
denken.
Offensichtlich ist, dass diese Maßnahmen, denen auch Dynamofans in
den letzten Jahren häufig ausgesetzt wurden, nun vermehrt von
Vereinen und Polizei gefördert werden.
Doch was interessiert uns das?
Am 16. April 2016 spielt Dynamo in Magdeburg - zum ersten Mal seit
August 2007. Möglicherweise können wir genau dort den Aufstieg
klarmachen. Rein zufällig ist schon jetzt, zwei Monate vorher, der
komplette Heimbereich ausverkauft. Spiele, die vorher terminiert sind,
wurden noch nicht einmal zum Verkauf angeboten. Ein kurzer
Rückblick auf unser Gastspiel bei Eintracht Frankfurt im Jahr 2012
sowie zahlreiche andere Beispiele zeigen, dass bisher der jeweilige
Heimbereich eine notgedrungene Alternative war, welche hier schon
weit voraus unmöglich gemacht werden soll. Es scheint also
offensichtlich, dass die „Rostock-Taktik" auch für unser Gastspiel in
Magdeburg angewandt werden soll: erst keine Karten für Dynamofans,
um etwas später zu vermelden, dass man nach intensiven
Verhandlungen nun doch wenige, personalisierte Karten in Verbindung
mit Zwang auf Zuganreise zur Verfügung stellen kann. Auf dieses
offensichtliche Spiel lassen wir uns nicht ein!
Wir haben es satt, dass Fussballfans, egal ob aus Magdeburg, Rostock,
Dresden oder sonstwo in Deutschland verarscht werden.
Vorgegaukelte
Verhandlungen
zwischen
Polizei
und
Vereinsfunktionären sollen uns weismachen, dass man sich für
Fanbelange interessiert.
Wir sagen endgültig NEIN!
Deswegen werden wir am Samstag, den 05. März 2016 eine
Demonstration in der Magedeburger Innenstadt abhalten. Wir rufen
alle Dynamofans aus ganz Deutschland dazu auf, sich dieser Demo
anzuschließen! Es geht es uns alle an. Bewähren sich derartige
Maßnahmen, werden Polizei und Funktionäre uns weiterhin
verarschen. Wir werden damit ein klares Zeichen setzen, dass einzig
und allein das volle Gästekontingent an Karten allen Gästefans in
Deutschland in jedem Stadion bei jedem Spiel zur Verfügung gestellt
wird.
Am gleichen Tag wird es auch von den Fans des 1. FC Magdeburg und
dem FC Hansa Rostock eine jeweils eigene Aktion in Magdeburg geben.
Diese sind in ihrer Durchführung unabhängig von der Unseren.
Grundsätzlich verfolgen wir jedoch dieselben Ziele an diesem Tag.
Wir lassen uns den Aufstieg bzw. unsere Bombensaison nicht durch
Funktionäre und Polizei zerstören!
Es reicht uns ein für allemal! Deswegen am Samstag, den 05. März
2016: Dynamofans auf nach Magdeburg!
Über Anreise, Ablauf und Route unserer Demonstration informieren
wir euch in den nächsten Tagen.
Ultras Dynamo
Fanprojekt-Leiter Janeck:
"Wir wollen Hansa-Fans im Stadion"
von www.mdr.de (23.02.2016)
Vor dem Hochsicherheitsspiel zwischen dem 1. FC Magdeburg und
Hansa Rostock am 5. März wollen sich beide Drittligisten über das
Gästekartenkontingent beraten. Am Mittwoch treffen sich die
Verantwortlichen beider Vereine in Magdeburg. Auch Vertreter aus
der aktiven Fanszene des 1. FC Magdeburg sind dabei. Jens Janeck vom
Fanprojekt Magdeburg wird als Vermittler zwischen Fans und Verein
seine Sicht der Dinge schildern. Vorab erklärte er bei MDR.DE die
Befindlichkeiten der Fans.
Jens Janeck, Sie sind am Mittwoch beim Treffen zum Heimspiel des 1.
FC Magdeburg gegen Hansa Rostock dabei. Mit welchem Ziel gehen
Sie in das Gespräch?
"Wir möchten uns gemeinsam dafür einsetzen, dass eine Lösung
gefunden wird, dass man die zehn Prozent der Gästekarten vergeben
kann. Wir haben die Wahl, ob die Gästefans im Stadion sind, oder
3.000 Rostocker durch die Stadt laufen. Hinzu kommt, dass nun auch
die Ultras von Dynamo Dresden dazu aufgerufen haben, am selben Tag
ebenfalls in Magdeburg zu demonstrieren, da sie glauben, die
nächsten zu sein, die von der Abweichung der Zehn-Prozent-Regel
betroffen wären. Wir wollen, dass die Leute im Stadion sind und die
Zehn-Prozent-Regel des DFB weiterhin angewendet wird. Das ist eine
bessere Handhabung, denn man gewinnt nicht an Sicherheit, indem
man die Leute aussperrt."
2.200 Gästefans passen normalerweise in das Stadion. Nach
aktuellem Stand wären bei nur 700 Hansa-Fans besonders große
Pufferzonen möglich. Inwiefern wäre es hilfreich, den Zaun zu
erhöhen, um die Kapazität des Gästefanblocks doch voll zu nutzen?
"Der Zaun ist seit zehn Jahren so wie er ist. Die Stadionsicherheit
konnte trotzdem gewährleistet werden und wir können Gästefans
beherbergen. Gegen Halle hat das in der jüngsten Vergangenheit
funktioniert. Rostock ist keine neue Qualität. Die Fans des Klubs sind
nicht gefährlicher als die Hallenser oder Dresdner."
Inspektionsleiter Michael Ebert von der Rostocker Polizei schlug
jüngst vor, dass bei problematischen Bereichen Tickets personalisiert
werden könnten. Auch Sachsen-Anhalts Innenminister Holger
Stahlknecht (CDU) sprach sich für personalisierte Eintrittskarten aus.
Wie viele Störenfriede könnte Magdeburg mit solch einer Maßnahme
fernhalten?
"Keine. Die, die Verfehlungen im Stadion begehen, lassen sich nicht
abschrecken, die können trotzdem in der Masse der Namen
untertauchen. Wenn dann sind es normale Leute, die dann das Stadion
aus Datenschutzgründen meiden. Es schreckt Familien ab und nicht
Leute, die Grenzen überschreiten."
Viele Klubs haben die Fans schon gebeten, bei der Identifizierung von
Krawallmachern zu helfen. Zudem hat heutzutage fast jeder ein
Handy, mit dem man Fotos machen kann. Müssen die Fans die
Böllerwerfer der Polizei melden?
"Das ist bei den aktiven Fans als Denunziantentum verpönt. Die Fans
müssen sich selber regulieren. Das funktioniert nur, wenn die Vereine
mit den Fans einen echten Dialog führen und sie dadurch mit in die
Verantwortung nehmen. Es muss ein Bewusstsein entstehen, was dem
Verein schadet. Dann kann sich viel im Block selbst regeln. Nur dieser
Weg ist zielführend."
Eine faire Lösung für alle zu finden ist nicht immer einfach.
"Nach oben ist noch Luft. Diese Gespräche hätten eher stattfinden
müssen, bevor das Kind fast in den Brunnen gefallen ist. Ich möchte,
dass die Gespräche als Anlass genommen werden, besser zu
kommunizieren. Ziel ist, dass wir nicht übereinander sondern
miteinander reden - und das kontinuierlich in guten und in schlechten
Zeiten."
Vielen Dank für das Gespräch.
Kurz vor Redaktionsschluss wurde bekannt, dass in einem
gemeinsamen Treffen von Vertretern beider Clubs, der Polizei und der
Magdeburger Fanszene eine Einigung erzielt werden konnte. Den
Rostockern werden nun 2.000 Tickets für das Spiel zur Verfügung
gestellt. Die Fans wollen ihre Mannschaften emotional und friedlich
unterstützen.
Basels Gastspiel in St. Etienne: Unerwünschte Gäste
von www.spiegel.de (18.02.2016)
Wenn St. Etienne und Basel in der Europa League aufeinandertreffen,
dürfen keine Gästefans vor Ort sein - aufgrund des
Ausnahmezustands in Frankreich. Das ist aber nur die halbe
Geschichte.
Die Fans des FC Basel dürfen am heutigen Europa-League-Spieltag
weder das Stade "Geoffroy-Guichard", noch das Stadtgebiet von St.
Etienne betreten. Reisen sie trotzdem an, und geben sich als Basler zu
erkennen, drohen ihnen erhebliche Strafen. Dies geschieht auf
Grundlage eines Beschlusses der Präfektur Loire. Seit den
Terroranschlägen von Paris herrscht in Frankreich nicht nur der
Ausnahmezustand, sondern auch eine erhöhte Repression gegenüber
organisierten Fans.
Nach Uefa-Richtlinien hätten Basel rund 2000 Karten zur Verfügung
gestanden. Ebenso hätten sie sich Tickets für die Heimbereiche kaufen
können. Aus dem Umfeld des Vereins ist zu hören, dass das Verbot
aufgrund der Entwicklungen in Frankreich nicht gänzlich überraschend
kommt. Offiziell bedauert der FC Basel die Entscheidung, bittet seine
Fans aber, sie zu akzeptieren.
Antoine Boutonnet leitet die Anti-Hooligan-Abteilung der
französischen Polizei. Die Basler seien mehrfach gewalttätig
aufgefallen. "Momentan haben wir einfach andere Prioritäten, als
Fußballspiele in vollem Umfang abzusichern", begründet Boutonnet
die Entscheidung. Die Beamten sollen stattdessen lieber die Sicherheit
an sensiblen Punkten gewährleisten. Deswegen werde man oft
präventiv tätig, um mögliche Konflikte bereits im Vorfeld zu
vermeiden, so der Polizist weiter.
Gelebte Realität in Frankreich
Gästefans vom Spielbesuch auszuschließen ist nicht neu. "Französische
Präfekten besitzen diese Möglichkeit mit dem Code du Sport bereits
seit 2011" so Pierre Barthélemy, Anwalt des Nationalen Fanverbands
ANS. Sie müssen nur beweisen, dass deren Präsenz die öffentliche
Ordnung stören und sie deren Aufrechterhaltung nicht gewährleisten
können, so der Anwalt weiter. Die Zahl der Ausschlüsse ist in den
letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Von anfänglich drei
Gästeverboten in der Saison 2011/12, auf durchschnittlich 30 in den
vergangenen Spielzeiten. Betroffen sind vor allem Vereine mit starkem
Fanaufkommen wie Marseille, St. Etienne, PSG, Lyon oder Bordeaux.
Für die französischen Behörden sind die Artikel 5 und 8 des
Notstandsgesetzes
ein
Instrumentarium
mit
praktischen
Begleiterscheinungen. Seit Inkrafttreten des Ausnahmezustands im
vergangenen November wurden bereits über 180 Gästeverbote
ausgesprochen - quer durch alle Ligen.
Der Fußball und seine Fans besitzen in Frankreich traditionell nicht den
Stellenwert, wie beispielsweise in Deutschland. Der Soziologie Nicolas
Hourcade sagt: "Fußballfans haben in der französischen Gesellschaft
ein sehr schlechtes Image, auch wenn es historisch betrachtet im
französischen Fußball, außer in Paris, kein großes Problem mit
Hooliganismus gibt."
Hourcade geht noch weiter: "Diese Einstellung spiegelt sich auch bei
der französischen Polizei wider, die vor allem Auswärtsfans als
Problem ansieht und es einfacher fände, wenn es gar keine gäbe."
Diese Einstellung nimmt derart kuriose Züge an, dass man zum Spiel
Troyes gegen Rennes sogar den Heimfans verboten hatte, sich an
einem zentralen Ort in ihrer eigenen Stadt zu treffen. Begründung:
Man müsse dafür sorgen, dass der Ausverkauf in den zahlreichen
Factory Outlets der Stadt reibungslos ablaufen kann.
Hinzu kommt die vermeintlich schlechte Ausbildung der Polizei im
Umgang mit Gästefans. Am Wochenende hat in Reims ein Ultra vom SC
Bastia nach einer Konfrontation mit der Polizei sein Augenlicht
verloren. Während die Staatsanwaltschaft sagt, er sei gestolpert,
erheben die Fans schwere Vorwürfe: Ein Flashball-Gummigeschoss der
Polizei habe ihn getroffen. Einen weiteren Vorfall gab es im Spiel
zwischen Paris Saint Germain gegen Chelsea, als ein Polizist nach dem
Torjubel der Engländer sein Pfefferspray zog.
Neues Fangesetz liegt beim französischen Senat
Nach den Anschlägen hatte Präsident Hollande gesagt, dass sich die
Leute vom Terror nicht einschüchtern lassen und weiter ins Stadion
gehen sollen. Nun scheint gerade die sozialistische Regierung
bevorzugt auf Repression zu setzen.
In der Nationalversammlung wurde ein neues Fangesetz zur
Verabschiedung an den Senat weitergereicht. Es sieht unter anderem
vor, dass Vereine eigenmächtig Fans mit Stadionverboten belegen
können. Dies ist bis jetzt Privileg des Staates. Der einzige Verein, der
dies dennoch praktiziert, ist PSG. Die Gesetzgebung wird nun geändert,
um diese Praxis zu legalisieren, so Hourcade. Dabei ist PSG in den
vergangenen Jahren aber nicht nur gegen Gewaltbereite, sondern auch
gegen jene vorgegangen, die sich kritisch gegenüber dem Geldgeber
aus Katar geäußert haben.
Anwalt Barthélemy sieht das Gesetz ebenfalls sehr kritisch. Der
Vorschlag sei alt und ein Vorwand, um die Rechte der Polizei zu
stärken. Gleichzeitig würde es aber PSG dienen. "Weder die Fans, noch
die anderen Vereine der Liga wurden konsultiert", so Barthélemy
weiter. Er bekräftigt, dass es kein Problem mit Hooliganismus,
stattdessen aber eines mit zahlreichen Übergriffen der Polizei auf
kritische Fans gäbe.
Im Sommer veranstaltet Frankreich die Euro 2016. Dann werden bis zu
acht Millionen Besucher aus dem Ausland erwartet. Boutonnet ist
überzeugt: "Die französische Polizei ist gut vorbereitet." Man dürfe
auch nicht den Fehler begehen, Fans aus dem Ligabetrieb mit denen
des Turniers gleichzusetzen. Das stimmt. Die Zahlen französischer
Gästefans sind weitaus geringer. Ob man eine Europameisterschaft im
Sommer reibungslos ausrichten kann, wenn bereits bei Ligaspielen
derartige Probleme auftreten, bleibt abzuwarten.
Pressemitteilung des Datenschutzbeauftragten von
Hamburg
von www.datenschutz-hamburg.de (17.02.2016)
Datenhaltung bei der Polizei formell beanstandet
Datei „Gruppen- und Szenegewalt“ zum großen Teil rechtswidrig
Im Rahmen der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage und
der anschließenden öffentlichen Diskussion über die sogenannte
CRIME-Datei "Gruppen- und Szenegewalt" der Hamburger Polizei
hatten sich verschiedene Ungereimtheiten ergeben. Diese hat der
Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit
zum Anlass genommen, die Datei zu prüfen. Die Prüfung hat zahlreiche
schwere datenschutzrechtliche Mängel offenbart, aufgrund derer
gegenüber dem zuständigen Senator der Behörde für Inneres und
Sport jetzt eine formelle Beanstandung ausgesprochen wurde.
Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte fordert darin, die CRIMEDatei „Gruppen- und Szenegewalt“ vollständig zu löschen oder –
soweit einzelne Datensätze zulässigerweise weiterhin gespeichert
werden dürfen – alle personenbezogenen Daten, für die die gesetzlich
festgelegte, maximale Speicherdauer abgelaufen ist und die nicht mehr
erforderlich sind, unverzüglich zu löschen.
Die Prüfungen der Datei „Gruppen und Szenegewalt“ erbrachte
folgende Ergebnisse:
- Die Datei enthielt Szeneangehörige, für die eine Zuständigkeit der auf
die Datei zugriffsberechtigten Stellen schon seit längerem nicht mehr
bestand, so dass es an der Erforderlichkeit der Speicherung bei den die
Daten führenden Dienststellen fehlte. Dies betraf etwa Personen aus
den Bereichen Punker, Skinheads, Rocker und russische Aussiedler. Der
Verbleib eines großen Teils der Papierakten hierzu war bislang nicht zu
klären.
- Bei einem nicht unerheblichen Teil der Verdächtigen und
Beschuldigten konnte die Erforderlichkeit der Speicherung nicht positiv
festgestellt werden.
- In der Datei waren zahlreiche Kontakt- und Begleitpersonen
gespeichert, obwohl die gesetzlich festgelegte Speicherdauer
überschritten war.
- Schließlich waren auch personenbezogene Daten einer Person
gespeichert,
die
nach
Maßgabe
der
zugrundeliegenden
Errichtungsanordnung aufgrund ihres kindlichen Alters gar nicht in die
Datei hätte aufgenommen werden dürfen.
Dazu Johannes Caspar, der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz
und Informationsfreiheit: „Das Ausmaß der Speicherung von
Betroffenen, gerade aber auch von Kontakt- und Begleitpersonen
unter Vernachlässigung grundlegender datenschutzrechtlicher
Anforderungen ist nicht akzeptabel. Positiv ist jedoch anzumerken,
dass die Polizei sich bei der Ad-hoc Prüfung kooperativ gezeigt und
dahingehend geäußert hat, dass sie die CRIME-Datei „Gruppen- und
Szenegewalt“ wie sie in der derzeitigen Form geführt wird, nicht mehr
benötigt. Insoweit ist auch hervorzuheben, dass parallel zu unserer
Prüfung zwischenzeitlich bereits etwa 900 Personen aus der Datei
gelöscht wurden.“
Gegenwärtig ist jedoch noch unklar, ob und inwieweit auch bei
anderen CRIME-Dateien ähnliche Mängel vorliegen. Die Polizei muss
nun unverzüglich alle erforderlichen Maßnahmen treffen, ihre
Datenhaltung bei derartigen Dateien auf den Prüfstand zu stellen.
„Der ganze Vorgang lässt nicht nur eine Krise der automatisierten
Datenhaltung bei der Polizei befürchten, sondern auch auf eine Krise
des Datenschutzes in Hamburg schließen“, so Caspar weiter. „In der
Vergangenheit haben wir wiederholt darauf hingewiesen, dass wir mit
unserer personellen Ausstattung nicht in der Lage sind, unsere
Aufgaben in angemessener Weise durchzuführen. Datenschutz ist kein
Selbstzweck, sondern dient dem Grundrechtsschutz von Bürgerinnen
und Bürgern. Dazu gilt es sicherzustellen, dass die Aufsichtsbehörden
auch personell so ausgestattet sind, die Datenhaltung von öffentlichen
und privaten Stellen auch ohne dass konkrete Beschwerden vorliegen,
anlasslos zu überprüfen. Das ist in Hamburg gerade im Bereich von
Datenbanken aufgrund der personellen Defizite schon lange nicht
mehr möglich. Dennoch werden wir die Polizei bei ihrer Aufgabe
weiterhin nach besten Kräften unterstützen und den Fortgang
kontrollieren.“
Mitteilung der Fanszene Oberhausen
Führerscheinentzug für aktive Fußballfans ??
von www.faszination-fankurve.de (17.02.2016)
Am 13. Januar erreichten 15 Personen der aktiven Oberhausener
Fanszene Schreiben der örtlichen Führerschein-/Kfz-Zulassungsstelle.
In diesen Schreiben wurden alle Betroffenen aufgefordert einen
„Nachweis über die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen durch
die Vorlage eines Gutachtens einer amtlich anerkannten
Begutachungsstelle für Fahreignung – medizinisch-psychologische
Untersuchung“ zu erbringen.
Als Begründungen wurden die Mitgliedschaft in einer Fangruppierung
benannt und die daraus resultierende Schlussfolgerung, dass man ein
außergewöhnlich hohes Aggressionspotential aufweist.
Weiterhin wurden angebliche Strafverfahren aufgeführt, die den
einzelnen Personen zur Last gelegt werden.
Bei 13 (!!) der betroffenen Personen ist niemals eine rechtskräftige
Verurteilung
erfolgt.
Dies
wurde
durch
entsprechende
Führungszeugnisse belegt.
Zwei weitere Personen haben jeweils einen Eintrag im
Führungszeugnis aus den Jahren 2013 und 2014.
Gemäß § 11 Abs. 3 Nr. 6 + 7 FeV (Fahrerlaubnisverordnung) kann bei
Straftaten, die im Zusammenhang mit der Kraftfahreignung stehen,
insbesondere wenn Anhaltspunkte für ein hohes Aggressionspotenzial
bestehen, die Beibringung eines Gutachtens einer amtlich anerkannten
Begutachtungsstelle für Fahreignung (medizinisch-psychologisches
Gutachten) zur Klärung von Eignungszweifeln angeordnet werden.
Hierzu zählen Verfahren wegen versuchtem Totschlag, gefährliche
Körperverletzung und Landfriedensbruch.
Bei den zwei genannten Personen, welche rechtskräftig verurteilt
wurden, ist keiner der aufgeführten Tatbestände erfüllt.
Zusätzlich ist es bei einem Großteil der aufgeführten Verfahren zu
Einstellungen nach §170 Abs. 2 StPO (Strafprozessordnung)
gekommen, bzw. sind für einzelne Punkte niemals Anklagen erhoben
oder Verfahren eingeleitet worden.
Der geschilderte Sachverhalt wirft unzählige Fragen auf.
Wieso werden seitens der Polizei, Daten an die Stadt Oberhausen
weitergegeben, welche bewusst falsch und teilweise frei erfunden
sind?
Wieso werden Verfahren aufgelistet, welche nachweislich nach §170
Abs. 2 StPO eingestellt wurden?
Welche Gründe rechtfertigen solche einschneidenden Anordnungen,
die die berufliche Situation der Betroffenen massiv gefährden
könnten?
Soll diese Maßnahme als Pilotprojekt in Oberhausen starten, da man
hier vom geringsten Widerstand ausgeht? Ist dies nur der Anfang und
soll dies quantitativ als auch überregional ausgeweitet werden?
Die Beantwortung der Fragen überlassen wird jedem Einzelnen.
Fakt ist jedoch, dass wir uns dieser Anordnung nicht ohne weiteres
beugen werden. Wir haben rechtlichen Beistand eingeholt und in
erster Instanz eine Fristaufschiebung erreicht.
Nichtsdestotrotz gilt es diese perverse und völlig überzogene
Maßnahme öffentlich zu machen und Fußball-Deutschland darüber in
Kenntnis zu setzen.
Fanszene Oberhausen, im Februar 2016
Letzte Chance!
U18-Fahrt nach Bremen
Vs
Hallo U18-Fahrende, diesmal geht die Reise nach Bremen zum SV
Werder!
Wichtig: Diesmal spielen wir von 12 - 13 Uhr mit Fans von Werder
Bremen Fußball in der Soccerking-Fußballhalle (Steinsetzerstraße 21).
Wer bei diesem Spiel mitspielen möchte, der gibt das bitte bei seiner
Anmeldung mit an. Für das Spiel benutzt bitte ganz normale
Turnschuhe oder Multinocken-Schuhe. Stollenschuhe sind nicht
erlaubt! Duschen könnt ihr gerne nach dem Sport – dies ist aber kein
Muss.
Eckdaten:
25. Spieltag
SV Werder Bremen - Hannover 96
Datum: 05.03.2016
Spielbeginn: 15:30 Uhr
Abfahrt: um 9:45 am ZOB
Rückankunft: ca. 20:15 am ZOB
Kosten: 20 € (für Fahrt, Fußball + Eintritt)
Die nächsten Spieltermine
Profis
Sa., 05.03., 15.30h SV Bremen - Hannover 96
N.n. 11.-13.03.
Hannover 96 - 1. FC Köln
N.n. 18.-20.03.
E. Frankfurt - Hannover 96
Amateure
Do., 03.03., 20.00h Hannover 96 - B**V
So., 06.03., 13.00h Hannover 96 - BV Cloppenburg
So., 13.03., 14.00h ETSV Weiche Flensburg - Hannover 96
U 19
Do., 06.03., 12.30h Viktoria Berlin - Hannover 96
Mi., 09.03., 18.00h Hamburger SV - Hannover 96
So., 13.03., 12.00h Hannover 96 - VfL Wolfsbburg
Frauen
Winterpause
So., 20.03., 15.00h Hannover 96 - TSV Algesdorf
So., 03.04., 12.45h Hannover 96 - SG Lindhorst/B./S.
Fanprojekt Hannover, Herrenstr. 11, 30159 Hannover, Tel.:0511-442296,
www.fanprojekt-hannover.de, [email protected]