Anleitungen und Muster für Berichte im Praktikum
Transcription
Anleitungen und Muster für Berichte im Praktikum
Anleitungen und Muster für Berichte im Praktikum Tätigkeiten und Aufgaben Insgesamt werden mit Tagesberichten zwei wesentliche Absichten verfolgt. Zum einen soll sich der Praktikant noch einmal mit den Tätigkeiten und Aufgaben auseinandersetzen, die er während dieses Tages erledigt und kennengelernt hat. Auf diese Weise kann er nachvollziehen, was er gelernt hat und gleichzeitig feststellen, ob Fragen offen geblieben sind. Zum anderen wird es durch Tagesberichte möglich, die Kenntnisse, Erfahrungen, Aufgaben und Tätigkeiten auch später noch nachzuvollziehen. Insofern dienen die Tageberichte oder das Berichtsheft als solches als eine Art Nachschlagewerk. Wenn Schüler jedoch zum ersten Mal einen Tagesbericht schreiben sollen, wissen sie oft nicht, worauf es dabei ankommt. Anleitung und Tipps zum Tagesbericht schreiben Im Grunde genommen ist es recht einfach, einen Tagesbericht zu schreiben und es bedarf dazu weder eine besonderen Anleitung noch müssen zahlreiche Tipps und Tricks beachtet werden. Ein bewährter Tipp ist allerdings, einen Tagesbericht möglichst zeitnah zu schreiben oder sich zumindest entsprechend ausführliche Notizen zu machen, denn nach einer längeren Zeit und aus dem Gedächtnis heraus ist das Schreiben von einem Tagesbericht sehr mühselig. Der Tagesbericht wird als Fließtext verfasst. Als zusammenhängender Text beschreibt ein Tagesbericht den gesamten Tagesablauf. Das bedeutet, der Verfasser gibt den Ablauf des Arbeitstages vom Arbeitsbeginn bis zum Feierabend wieder und beschreibt dabei alle Tätigkeiten und Aufgaben, die er erledigt hat. Wie ausführlich die einzelnen Aufgaben beschrieben werden müssen, hängt von den Vorgaben ab. Neben der reinen Beschreibung der Aufgaben sollte der Verfasser jedoch auch erwähnen, wie und womit er seine Aufgaben ausgeführt hat. Das bedeutet, er sollte beschreiben, in welcher Abteilung er tätig war, mit welchen Kollegen er zusammengearbeitet hat, zu welchen Vorgesetzen und anderen Personen er Kontakt hatte, wie der Arbeitsplatz aussieht und welche Hilfsmittel oder Geräte er verwendet hat. Vor allem wenn komplexe Arbeitsschritte beschrieben werden, kann der Verfasser auch Zeichnungen, Skizzen oder Grafiken integrieren, um seinen Tagesbericht verständlicher zu gestalten. Geschrieben wird ein solcher Tagesbericht in aller Regel in Ich-Form und sehr sachlich. Das bedeutet, der Verfasser sollte aufzeigen, was er gemacht hat und was er dabei lernen konnte, allerdings ohne persönliche Bewertungen der Tätigkeiten, der Kollegen oder des Umfeldes. Fachausdrücke erläutern Insgesamt sollte der Verfasser außerdem darauf achten, seinen Tagesbericht so zu schreiben, dass ihn auch ein Leser, der nicht anwesend war oder nicht aus der Branche kommt, verstehen kann. Fachausdrücke, die der Verfasser gelernt hat, sollte er daher kurz erläutern. Tages- und Wochenbericht Im Praktikum musst du drei Berichte schreiben. Es werden zwei Tages- und ein Wochenbericht erwartet. Schreibe deinen Tagesbericht noch am gleichen Tag nach Feierabend und nicht erst eine Woche später, da sonst zu viel verloren geht. Bei einem Tags- bzw. Wochenbericht sollte auf folgende Fragen eingegangen werden. 1. Wo wird gearbeitet? 2. Was wird hergestellt bzw. welche Dienstleistung wird erbracht? 3. Welche Tätigkeiten werden ausgeübt? 4. Arbeitet man alleine oder mit anderen? 5. Welche Geräte oder Werkzeuge werden verwendet? 6. Welche Maschinen werden bedient? 7. Wie sind die Bedingungen am Arbeitsplatz (Temperatur, Lärm, langes Stehen usw.)? 8. Welche besonderen Belastungen bringt die Arbeit mit sich? 9. Welche besonderen geistigen Anforderungen stellt diese Tätigkeit? 10. Welche besonderen körperlichen Anforderungen stellt diese Tätigkeit? 11. Welche Fähigkeiten bzw. Eigenschaften sind erforderlich? 12. Was ist dir sonst noch aufgefallen? 13. Was habe ich heute Neues erfahren und gelernt? Auf den nächsten Seiten findest du einige Beispiele. Beispiel: Kindergarten Tagesbericht vom 16.01.2008 An diesem Tag kam ich wie jeden Tag um 8.45 Uhr am Kindergarten an. Zunächst ging ich in den Aufenthaltsraum, in dem sich zu diesem Zeitpunkt auch die anderen Erzieherinnen und die Leiterin des Kindergartens aufhielten. Der Morgen begann mit einer kurzen Besprechung und ich wurde der „Wichtelgruppe“ zugeteilt. Die Leiterin sagte mir, dass diese Gruppe ganz anders als die „Mäusegruppe“ sei, die ich in den Tagen zuvor mit betreut hatte, weil in ihr einige sehr energische Kinder wären. Diese Bemerkung hat mich neugierig gemacht und ich folgte der Erzieherin in die Gruppe. Dort machten die Kinder große Augen, als sie mich sahen und fragten sofort, wer ich sei. Ich erklärte ihnen, dass ich ein Praktikum im Kindergarten machen würde. Manche Kinder interessierten sich gar nicht für meine Erklärung, weil es ihnen egal war, ob Praktikant oder nicht. Hauptsache ein neues Gesicht zum Spielen. Gemeinsam räumten wir allerlei Spielsachen aus den Regalen und Schubladen und begannen zu spielen. Ich war ziemlich beschäftigt. Während ich mir mit einigen Mädchen Bilderbücher anguckte, fiel mein Blick auf zwei Jungen, die immer wieder ihr Spielzeug hinwarfen und sehr laut herumschrien. Die Erzieherin ging mit den beiden Jungen auf den Flur, um mit ihnen zu reden und es wurde für einen Moment richtig ruhig im Raum. Als die drei wieder hereinkamen, ging ich in die Küche und räumte wie jeden Tag die Spülmaschine aus, verstaute die Sachen in den Schränken und räumte das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine. Zurück im Gruppenraum beschäftigte ich mich eine ganze Weile mit den Kindern und selbst die beiden Jungen schienen so vertieft in ihren Bagger und Kran zu sein, dass sie friedlich auf dem Boden spielten. So gegen 11.40 Uhr sollten alle Kinder ihre Spielsachen wieder aufräumen, da wir einen Stuhlkreis machen wollten. Nach draußen sind wir an diesem Tag nicht gegangen, da es sehr matschig und nass war. Im Stuhlkreis haben wir ganz viele Spiele gespielt, so zum Beispiel das Spiel „Pantoffelsalat“. Es ging folgendermaßen: Ein Kind musste in die Ecke gehen und die Augen schließen. Damit dieses Kind nicht schummeln konnte, ging immer ein zweites Kind mit. Während dieses Kind also in der Ecke stand, gaben einige Kinder ihre Pantoffeln in die Mitte und mischten sie etwas. Danach durfte das Kind, das in der Ecke gestanden hatte, wieder die Augen öffnen und zu dem „Pantoffelsalat“ kommen. Nun musste es erst die zwei zueinander gehörenden Pantoffeln suchen und dann versuchen, die Pantoffeln dem Besitzer zuzuordnen. Was mich sehr erstaunte war, dass sich fast jedes Kind nur ein- bis zweimal vertan hat. Das fand ich sehr bewundernswert. Nach dem Spiel, das das letzte für den Tag war, sangen wir noch das Lied „iseli, biseli“. Nach dem Lied gingen die „Morgenkinder“ nach Hause und die „Mittagkinder“ setzten sich an den Esstisch. Während die Kinder aßen, fegte ich noch den Gruppenraum und ging dann in die Mittagspause. Nach der Pause räumten eine andere Praktikantin und ich die Spülmaschine aus und verteilten das Geschirr auf die einzelnen Gruppenräume. Danach kontrollierten wir, wie viele Wasserflaschen in jeder Gruppe vorhanden waren und vervollständigten sie anschließend, so dass in jeder Gruppe sechs Wasserflaschen griffbereit standen. Nachdem wir damit fertig waren, gingen wir beide zu den Kindern. In der Gruppe war nicht so viel los, da nur vier Kinder anwesend waren und deswegen herrschte ziemliche Langeweile. Gegen 16 Uhr hatte ich Feierabend und durfte nach Hause gehen. Beispiel: Tagesbericht in der Gärtnerei Schmid Am 31.01.08 begann mein Tag als Gärtnerin in der Gärtnerei Schmid um 6.00 Uhr. Als erstes musste ich mich im Umkleideraum umziehen. Meine Arbeitskleidung war praktisch und bestand aus einer grünen Hose und einem grünem Oberteil. Meine erste Tätigkeit bestand im Aufbauen der Außenware, das heißt ich musste die Ständer für die Pflanzen draußen aufstellen und die Pflanzen hübsch darauf anordnen. Dabei kam die erste Kundin und ich führte 30 Minuten lang Verkaufsgespräche über Pflanzen. Da das Gespräch sehr lange dauerte, war ich erst um 8.40 Uhr mit dem Aufbau fertig. Dann war Frühstückspause. Um 9.00 Uhr begann ich mit dem Umtopfen von Primeln. Ich musste zuerst die Erde und die Töpfe bereitstellen und anschließend die Pflanzen holen. Um 12.00 Uhr hatte ich 40 Pflanzen umgetopft und auf einen Tisch im Verkaufsraum aufgestellt. Die Pflanzen wurden nun für 1,50 € das Stück verkauft. Um 12.30 Uhr hatte ich Mittagspause. Ich musste mich beeilen, denn um 13.00 Uhr sollte ich in die Baumschule kommen. Dort half ich eine große Bestellung zusammenzusuchen. Wir stellten die Töpfe auf die Ladefläche des Transporters und sicherten sie mit Bändern. Da es sich um 30 verschieden große Töpfe mit unterschiedlichen Pflanzen handelte, dauerte es bis 14.00 Uhr. Anschließend durfte ich mitfahren und die Pflanzen mit ausladen. Wir befanden uns auf einem sehr großen parkähnlichen Grundstück, denn dort sollte ein neues Gartenkonzept verwirklicht werden. Der Landschaftsarchitekt hatte genau vorgegeben, wo was hingepflanzt werden sollte und wir pflanzten die Pflanzen dort ein. Dies machten wir bis um 16.00 Uhr. Um 16.00 Uhr fuhren wir zurück in die Gärtnerei und ich zog mich um. Um 16.15 Uhr hatte ich Feierabend. Das war ein aufregender Tag, an dem ich eine Menge lernte. Beispiel für einen Wochenbericht: Wochenbericht